advantage Nr 2 Mai 2019
Vorteil in Wirtschaft und Leben
Vorteil in Wirtschaft und Leben
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4 <strong>advantage</strong><br />
<strong>advantage</strong> 5<br />
Energie effizient?<br />
Nicht seit gestern boomen Alternativenergien. Wie sieht also die Zukunft der<br />
Energie aus? Auf welche Neuerungen können wir uns beim Thema Energieeffizienz<br />
einstellen? Wird sich die Energiegewinnung in den nächsten Jahren maßgebend<br />
verändern? Wir haben Experten quer durchs Land befragt.<br />
Günther Goach<br />
Präsident der<br />
Arbeiterkammer Kärnten<br />
„Die Kosten für Energie werden<br />
in Zukunft weiter steigen und<br />
das Haushaltsbudget der<br />
Kärntner Haushalte massiv<br />
belasten. Deshalb sollen neue<br />
Smart-Meter helfen, energiefressende<br />
Geräte leichter zu<br />
identifizieren und diese<br />
gegebenenfalls gegen energiesparende<br />
Geräte einzutauschen. Die<br />
AK fordert eine höhere<br />
Förderung zum Gerätetausch für<br />
energiearme Haushalte, den<br />
forcierten Ausbau des öffentlichen<br />
Verkehrs und die raschere<br />
Sanierung von Altbauten. Der<br />
Trend geht auch weiterhin in<br />
erneuerbare Energien.“<br />
Foto: Jost & Bayer<br />
DI Richard<br />
Obernosterer<br />
Ressourcen Management Agentur<br />
„Eine Energiediskussion muss<br />
die drei grundlegenden<br />
Themen felder – effizienter<br />
Energieeinsatz, erneuerbare<br />
Energieträger und intelligente<br />
Energiesysteme – gleichwertig<br />
im Fokus behalten. In der<br />
Umsetzung steigt die Bedeutung<br />
der Nahtstelle Mensch – Technik.<br />
Die Technologie schafft<br />
bereits hervorragende Voraussetzungen<br />
(Passivhäuser,<br />
effiziente Elektrogeräte, erneuerbare<br />
Energieerzeugung, …).<br />
Nun ist auch der Mensch gefragt<br />
diese durch entsprechendes<br />
(Konsum-) verhalten positiv<br />
zu nutzen. „Weniger aber dafür<br />
hocheffizient“ sollte das Motto<br />
sowohl bei der Wohnraumschaffung,<br />
bei der Wahl der<br />
Elektrogeräte, der Transportmittel,<br />
etc. sein. Dabei muss<br />
man sich auch bewusst sein, dass<br />
sich Energieeffizienzmaßnahmen<br />
nicht immer sofort wirtschaftlich<br />
für den einzelnen rechnen!“<br />
Foto: Ringhofer<br />
Hubert Sutterlüty<br />
CAD-Büro Sutterlüty<br />
„Energieeffizienz ist im Hochbau<br />
schon lange ein zentrales Thema.<br />
Der Trend geht deshalb auch<br />
ganz klar zum Baustoff Holz, der<br />
hier viele wesentliche Vorteile<br />
mit sich bringt. Als Dämmung<br />
kommt immer öfter Holzweichfaser<br />
oder Zellulose zum Einsatz.<br />
Der Impuls zu dieser Entwicklung<br />
kommt vor allem von den<br />
jungen Bauherren selbst, die sich<br />
ihrer Verantwortung für unsere<br />
Umwelt bewusst sind. Sie<br />
informieren sich im Vorfeld<br />
ausgiebig und starten dann gut<br />
vorbereitet mit dem Hausbau.“<br />
Foto: Privat/KK<br />
Manuel Wutte<br />
KW Systems<br />
„Durch die Präsenz der<br />
Elektroautos kommt immer<br />
wieder die Diskussion auf, dass<br />
wir zu wenig Strom hätten. In<br />
Wahrheit haben wir aber kein<br />
Energie problem, sondern<br />
maximal ein Netzproblem.<br />
Deshalb ist das Thema<br />
Lastmanagement in Zukunft<br />
unabdingbar – nur so kann<br />
Strom weiterhin ökologisch und<br />
ökonomisch sinnvoll genutzt<br />
werden.<br />
Auch wenn wir uns nicht zu 100<br />
Prozent vom Stromnetz trennen<br />
können, können wir einen<br />
großen Beitrag leisten, um das<br />
Netz nicht zu stark zu belasten.<br />
Hierfür kommen Stromspeicher<br />
zum Einsatz, die zum einen<br />
Energie speichern und zum<br />
anderen die Netzauslastung<br />
verringern, Spitzen verringern<br />
und blackouts vorbeugen.<br />
Außerdem ist die Technik so weit<br />
entwickelt, dass wir Energie<br />
auch zwischen Haushalten<br />
aufteilen könnten.“ Foto: Privat/KK<br />
Adolf Melcher<br />
Geschäftsführer der Kelag Energie<br />
& Wärme GmbH<br />
„Viele Schritte sind notwendig,<br />
um die Energiewende zu schaffen<br />
und der fossilen Energie den<br />
Rücken zu kehren. Das beginnt<br />
bei der Dämmung von<br />
Gebäuden und geht über den<br />
Einsatz effizienter Technologien<br />
wie Fernwärme, Wärmepumpen<br />
und E-Autos bis hin zur<br />
verstärkten Nutzung erneuerbarer<br />
Energiequellen. Dank der<br />
Wasserkraft sind wir in Kärnten<br />
in der glücklichen Lage, grünen<br />
Strom zu produzieren.<br />
Der Stromverbrauch wird aber<br />
noch weiter steigen. Handlungsbedarf<br />
besteht bei der Raumwärme,<br />
etwa ein Drittel der<br />
Haushalte verbrennt nach wie<br />
vor Heizöl. Auch der Straßenverkehr<br />
funktioniert heute zu<br />
nahezu 100 % fossil. Hier die<br />
Energiewende zu schaffen, ist<br />
wohl die größte Herausforderung!<br />
Was tut unser Unternehmen?<br />
Wir setzen auf die<br />
verstärkte Stromerzeugung aus<br />
Wasserkraft, Windkraft und<br />
Photovoltaik, um den steigenden<br />
Strombedarf decken zu können.<br />
Bei der Fernwärme forcieren wir<br />
die Nutzung industrieller<br />
Abwärme und Biomasse.<br />
Jüngstes Beispiel ist der Bau der<br />
Fernwärmetransportleitung von<br />
Arnoldstein nach Villach, mit der<br />
wir einen großen Schritt in<br />
Richtung Energieeffizienz<br />
machen. Mit Informationen und<br />
gezielten Förderungen unterstützen<br />
wir auch unsere Kunden<br />
dabei, Energie effizient zu<br />
nutzen.“ Foto: Kelag<br />
Dr. Michael Jaindl<br />
Kärnten Solar<br />
„Eine Welt ohne Atomkraftwerke,<br />
ohne Kohlekraftwerke, nur mit<br />
erneuerbarer Energie, dieses<br />
Szenario ist für mich zukunftsträchtig.<br />
Eine Energiegewinnung<br />
aus Sonnenlicht, Wind,<br />
Wasser und regenerativen<br />
Rohstoffen mit dezentralen<br />
Verteilernetzen und totaler<br />
Unabhängigkeit von Stromimporten.<br />
Mit unserem<br />
Hybrid-Wechselrichter PANTA<br />
IO haben wir es zudem geschafft,<br />
über ein integriertes Energieund<br />
Batteriemanagementsystem<br />
einen noch effizienteren Betrieb<br />
einer PV-Anlage sicherzustellen.<br />
Im Falle eines Netzausfalles<br />
schaltet der Wechselrichter auf<br />
Notstromversorgung und sorgt<br />
für eine unter brechungs freie und<br />
effiziente Energieversorgung. Ich<br />
sehe die Digitalisierung als große<br />
Chance für grüne Energiegewinnung.<br />
Smarte und zukunftsfähige<br />
Netztechnologien werden ein<br />
essentieller Bestandteil der<br />
dezentralen Energieversorgung<br />
sein und den Ausbau erneuerbarer<br />
Energien begünstigen wie<br />
zum Bsp. PV-Mieterstrom an<br />
Wohnanlagen oder private<br />
Stromproduzenten, die sich zu<br />
virtuellen Kraftwerken<br />
fusionieren.“ Foto: WIR Energie<br />
DI Peter Traupmann<br />
Geschäftsführer der Österreichischen<br />
Energieagentur<br />
„Die Herausforderungen durch<br />
die Klimakrise sind groß und<br />
werden sowohl Wirtschaft als<br />
auch Gesellschaft verändern.<br />
Doch gleichzeitig ist das Ziel<br />
heute klar. Die Vision einer<br />
fossilfreien Zukunft in der<br />
langfristigen Betrachtung steht<br />
außer Zweifel. Das Pariser<br />
Klimaabkommen wurde von<br />
196 Staaten unterzeichnet, selten<br />
war sich die Weltgemeinschaft so<br />
einig. Wir wissen also, wohin<br />
wir wollen. Wir verfolgen die<br />
missionzero – den Weg in eine<br />
fossilfreie Zukunft. Nun geht es<br />
darum, dass wir mit der<br />
Umsetzung konkreter Maßnahmen<br />
so rasch wie möglich<br />
beginnen. Sonst besteht die<br />
Gefahr, dass uns die Zeit davon<br />
läuft. Das bedeutet: Weniger<br />
Energie verbrauchen (Effizienz),<br />
Strom zu 100 Prozent aus<br />
Erneuerbaren und keine<br />
Ölheizungen – aber dafür<br />
thermisch sanierte Gebäude. Im<br />
wichtigen Bereich der Mobilität<br />
brauchen wir den Ausbau des<br />
öffentlichen Verkehrs und<br />
E-Mobilität mit grünem Strom.“<br />
Foto: AEA<br />
Peter Prasser<br />
Kioto Solar<br />
„Wir sehen einen großen Trend<br />
in der Integration der Photovoltaikmodule<br />
in die Gebäudehülle.<br />
Das Gebäude wird zum<br />
Kraftwerk für Solarenergie. Egal<br />
ob als Terrassenüberdachung,<br />
aktive Energiefassade, E-Carport<br />
oder als Zaun & Balkongeländer<br />
– Photovoltaik lässt sich<br />
wunderbar in die Architektur<br />
von Gebäuden integrieren.<br />
Elektromobilität ist ein weiterer<br />
Megatrend. E-Mobility &<br />
Photovoltaik lassen sich perfekt<br />
kombinieren. Schön, wenn das<br />
Carport das Auto nicht nur vor<br />
Umwelteinflüssen schützt,<br />
sondern auch noch grünen<br />
Strom für das Elektroauto oder<br />
den Haushalt liefert. Ein<br />
E-Carport mit 2 Stellplätzen<br />
erzeugt beispielsweise 5 kWp<br />
Energie pro Jahr – das entspricht<br />
rund 35.000 km, die man mit<br />
dem E-Auto zurücklegen kann.<br />
Die Energie kann aber auch wie<br />
bei herkömmlichen Photovoltaikanlagen<br />
ins Haushaltsnetz<br />
eingespeist werden. KIOTO<br />
SOLAR hat aber auch für die<br />
einfachste Anwendung eine<br />
perfekte Plug & Play Lösung:<br />
für alle die nicht viel Platz für<br />
eine Photovoltaikanlage zur<br />
Verfügung haben, eignet sich das<br />
Mein-Kraftwerk-Modul mit<br />
integriertem Mikrowechselrichter<br />
perfekt. Foto: Sepp Kollmann