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advantage Nr 2 Mai 2019

Vorteil in Wirtschaft und Leben

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<strong>advantage</strong> 5<br />

Energie effizient?<br />

Nicht seit gestern boomen Alternativenergien. Wie sieht also die Zukunft der<br />

Energie aus? Auf welche Neuerungen können wir uns beim Thema Energieeffizienz<br />

einstellen? Wird sich die Energiegewinnung in den nächsten Jahren maßgebend<br />

verändern? Wir haben Experten quer durchs Land befragt.<br />

Günther Goach<br />

Präsident der<br />

Arbeiterkammer Kärnten<br />

„Die Kosten für Energie werden<br />

in Zukunft weiter steigen und<br />

das Haushaltsbudget der<br />

Kärntner Haushalte massiv<br />

belasten. Deshalb sollen neue<br />

Smart-Meter helfen, energiefressende<br />

Geräte leichter zu<br />

identifizieren und diese<br />

gegebenenfalls gegen energiesparende<br />

Geräte einzutauschen. Die<br />

AK fordert eine höhere<br />

Förderung zum Gerätetausch für<br />

energiearme Haushalte, den<br />

forcierten Ausbau des öffentlichen<br />

Verkehrs und die raschere<br />

Sanierung von Altbauten. Der<br />

Trend geht auch weiterhin in<br />

erneuerbare Energien.“<br />

Foto: Jost & Bayer<br />

DI Richard<br />

Obernosterer<br />

Ressourcen Management Agentur<br />

„Eine Energiediskussion muss<br />

die drei grundlegenden<br />

Themen felder – effizienter<br />

Energieeinsatz, erneuerbare<br />

Energieträger und intelligente<br />

Energiesysteme – gleichwertig<br />

im Fokus behalten. In der<br />

Umsetzung steigt die Bedeutung<br />

der Nahtstelle Mensch – Technik.<br />

Die Technologie schafft<br />

bereits hervorragende Voraussetzungen<br />

(Passivhäuser,<br />

effiziente Elektrogeräte, erneuerbare<br />

Energieerzeugung, …).<br />

Nun ist auch der Mensch gefragt<br />

diese durch entsprechendes<br />

(Konsum-) verhalten positiv<br />

zu nutzen. „Weniger aber dafür<br />

hocheffizient“ sollte das Motto<br />

sowohl bei der Wohnraumschaffung,<br />

bei der Wahl der<br />

Elektrogeräte, der Transportmittel,<br />

etc. sein. Dabei muss<br />

man sich auch bewusst sein, dass<br />

sich Energieeffizienzmaßnahmen<br />

nicht immer sofort wirtschaftlich<br />

für den einzelnen rechnen!“<br />

Foto: Ringhofer<br />

Hubert Sutterlüty<br />

CAD-Büro Sutterlüty<br />

„Energieeffizienz ist im Hochbau<br />

schon lange ein zentrales Thema.<br />

Der Trend geht deshalb auch<br />

ganz klar zum Baustoff Holz, der<br />

hier viele wesentliche Vorteile<br />

mit sich bringt. Als Dämmung<br />

kommt immer öfter Holzweichfaser<br />

oder Zellulose zum Einsatz.<br />

Der Impuls zu dieser Entwicklung<br />

kommt vor allem von den<br />

jungen Bauherren selbst, die sich<br />

ihrer Verantwortung für unsere<br />

Umwelt bewusst sind. Sie<br />

informieren sich im Vorfeld<br />

ausgiebig und starten dann gut<br />

vorbereitet mit dem Hausbau.“<br />

Foto: Privat/KK<br />

Manuel Wutte<br />

KW Systems<br />

„Durch die Präsenz der<br />

Elektroautos kommt immer<br />

wieder die Diskussion auf, dass<br />

wir zu wenig Strom hätten. In<br />

Wahrheit haben wir aber kein<br />

Energie problem, sondern<br />

maximal ein Netzproblem.<br />

Deshalb ist das Thema<br />

Lastmanagement in Zukunft<br />

unabdingbar – nur so kann<br />

Strom weiterhin ökologisch und<br />

ökonomisch sinnvoll genutzt<br />

werden.<br />

Auch wenn wir uns nicht zu 100<br />

Prozent vom Stromnetz trennen<br />

können, können wir einen<br />

großen Beitrag leisten, um das<br />

Netz nicht zu stark zu belasten.<br />

Hierfür kommen Stromspeicher<br />

zum Einsatz, die zum einen<br />

Energie speichern und zum<br />

anderen die Netzauslastung<br />

verringern, Spitzen verringern<br />

und blackouts vorbeugen.<br />

Außerdem ist die Technik so weit<br />

entwickelt, dass wir Energie<br />

auch zwischen Haushalten<br />

aufteilen könnten.“ Foto: Privat/KK<br />

Adolf Melcher<br />

Geschäftsführer der Kelag Energie<br />

& Wärme GmbH<br />

„Viele Schritte sind notwendig,<br />

um die Energiewende zu schaffen<br />

und der fossilen Energie den<br />

Rücken zu kehren. Das beginnt<br />

bei der Dämmung von<br />

Gebäuden und geht über den<br />

Einsatz effizienter Technologien<br />

wie Fernwärme, Wärmepumpen<br />

und E-Autos bis hin zur<br />

verstärkten Nutzung erneuerbarer<br />

Energiequellen. Dank der<br />

Wasserkraft sind wir in Kärnten<br />

in der glücklichen Lage, grünen<br />

Strom zu produzieren.<br />

Der Stromverbrauch wird aber<br />

noch weiter steigen. Handlungsbedarf<br />

besteht bei der Raumwärme,<br />

etwa ein Drittel der<br />

Haushalte verbrennt nach wie<br />

vor Heizöl. Auch der Straßenverkehr<br />

funktioniert heute zu<br />

nahezu 100 % fossil. Hier die<br />

Energiewende zu schaffen, ist<br />

wohl die größte Herausforderung!<br />

Was tut unser Unternehmen?<br />

Wir setzen auf die<br />

verstärkte Stromerzeugung aus<br />

Wasserkraft, Windkraft und<br />

Photovoltaik, um den steigenden<br />

Strombedarf decken zu können.<br />

Bei der Fernwärme forcieren wir<br />

die Nutzung industrieller<br />

Abwärme und Biomasse.<br />

Jüngstes Beispiel ist der Bau der<br />

Fernwärmetransportleitung von<br />

Arnoldstein nach Villach, mit der<br />

wir einen großen Schritt in<br />

Richtung Energieeffizienz<br />

machen. Mit Informationen und<br />

gezielten Förderungen unterstützen<br />

wir auch unsere Kunden<br />

dabei, Energie effizient zu<br />

nutzen.“ Foto: Kelag<br />

Dr. Michael Jaindl<br />

Kärnten Solar<br />

„Eine Welt ohne Atomkraftwerke,<br />

ohne Kohlekraftwerke, nur mit<br />

erneuerbarer Energie, dieses<br />

Szenario ist für mich zukunftsträchtig.<br />

Eine Energiegewinnung<br />

aus Sonnenlicht, Wind,<br />

Wasser und regenerativen<br />

Rohstoffen mit dezentralen<br />

Verteilernetzen und totaler<br />

Unabhängigkeit von Stromimporten.<br />

Mit unserem<br />

Hybrid-Wechselrichter PANTA<br />

IO haben wir es zudem geschafft,<br />

über ein integriertes Energieund<br />

Batteriemanagementsystem<br />

einen noch effizienteren Betrieb<br />

einer PV-Anlage sicherzustellen.<br />

Im Falle eines Netzausfalles<br />

schaltet der Wechselrichter auf<br />

Notstromversorgung und sorgt<br />

für eine unter brechungs freie und<br />

effiziente Energieversorgung. Ich<br />

sehe die Digitalisierung als große<br />

Chance für grüne Energiegewinnung.<br />

Smarte und zukunftsfähige<br />

Netztechnologien werden ein<br />

essentieller Bestandteil der<br />

dezentralen Energieversorgung<br />

sein und den Ausbau erneuerbarer<br />

Energien begünstigen wie<br />

zum Bsp. PV-Mieterstrom an<br />

Wohnanlagen oder private<br />

Stromproduzenten, die sich zu<br />

virtuellen Kraftwerken<br />

fusionieren.“ Foto: WIR Energie<br />

DI Peter Traupmann<br />

Geschäftsführer der Österreichischen<br />

Energieagentur<br />

„Die Herausforderungen durch<br />

die Klimakrise sind groß und<br />

werden sowohl Wirtschaft als<br />

auch Gesellschaft verändern.<br />

Doch gleichzeitig ist das Ziel<br />

heute klar. Die Vision einer<br />

fossilfreien Zukunft in der<br />

langfristigen Betrachtung steht<br />

außer Zweifel. Das Pariser<br />

Klimaabkommen wurde von<br />

196 Staaten unterzeichnet, selten<br />

war sich die Weltgemeinschaft so<br />

einig. Wir wissen also, wohin<br />

wir wollen. Wir verfolgen die<br />

missionzero – den Weg in eine<br />

fossilfreie Zukunft. Nun geht es<br />

darum, dass wir mit der<br />

Umsetzung konkreter Maßnahmen<br />

so rasch wie möglich<br />

beginnen. Sonst besteht die<br />

Gefahr, dass uns die Zeit davon<br />

läuft. Das bedeutet: Weniger<br />

Energie verbrauchen (Effizienz),<br />

Strom zu 100 Prozent aus<br />

Erneuerbaren und keine<br />

Ölheizungen – aber dafür<br />

thermisch sanierte Gebäude. Im<br />

wichtigen Bereich der Mobilität<br />

brauchen wir den Ausbau des<br />

öffentlichen Verkehrs und<br />

E-Mobilität mit grünem Strom.“<br />

Foto: AEA<br />

Peter Prasser<br />

Kioto Solar<br />

„Wir sehen einen großen Trend<br />

in der Integration der Photovoltaikmodule<br />

in die Gebäudehülle.<br />

Das Gebäude wird zum<br />

Kraftwerk für Solarenergie. Egal<br />

ob als Terrassenüberdachung,<br />

aktive Energiefassade, E-Carport<br />

oder als Zaun & Balkongeländer<br />

– Photovoltaik lässt sich<br />

wunderbar in die Architektur<br />

von Gebäuden integrieren.<br />

Elektromobilität ist ein weiterer<br />

Megatrend. E-Mobility &<br />

Photovoltaik lassen sich perfekt<br />

kombinieren. Schön, wenn das<br />

Carport das Auto nicht nur vor<br />

Umwelteinflüssen schützt,<br />

sondern auch noch grünen<br />

Strom für das Elektroauto oder<br />

den Haushalt liefert. Ein<br />

E-Carport mit 2 Stellplätzen<br />

erzeugt beispielsweise 5 kWp<br />

Energie pro Jahr – das entspricht<br />

rund 35.000 km, die man mit<br />

dem E-Auto zurücklegen kann.<br />

Die Energie kann aber auch wie<br />

bei herkömmlichen Photovoltaikanlagen<br />

ins Haushaltsnetz<br />

eingespeist werden. KIOTO<br />

SOLAR hat aber auch für die<br />

einfachste Anwendung eine<br />

perfekte Plug & Play Lösung:<br />

für alle die nicht viel Platz für<br />

eine Photovoltaikanlage zur<br />

Verfügung haben, eignet sich das<br />

Mein-Kraftwerk-Modul mit<br />

integriertem Mikrowechselrichter<br />

perfekt. Foto: Sepp Kollmann

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