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Berliner Zeitung 30.11.2019

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„Maschine“ klagt: Dieter Birr über den Rechtestreit der Puhdys – Feuilleton Seiten 30 und 31<br />

Heute mit<br />

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AM WOCHENENDE<br />

Sonnig und kalt<br />

Wetter Seite 18<br />

www.berliner-zeitung.de<br />

30. November/1. Dezember 2019<br />

Nr.279 HA -75. Jahrgang<br />

Auswärts/D**: 2.00 €<br />

Berlin/Brandenburg: 1.80 €<br />

Im Magazin:<br />

Einsamer Wolf<br />

Derspäte Ruhm des Götz Schubert<br />

Seiten 2und 3<br />

Impressionist mit Kamera<br />

Peter Lindberghs Vermächtnis<br />

Seiten 4und 5<br />

Wanderer,kommst du nach Wernigerode<br />

Vor30Jahren fiel die Mauer am Brocken<br />

Seite 7<br />

Anzeige<br />

VonBerlin nach Madrid<br />

Wenige Tage vor Beginn der Weltklimakonferenz demonstrieren Zehntausende –auch<br />

als Pinguin verkleidet vor dem Reichstagsgebäude. Seiten 2bis 4, Leitartikel Seite 10, Seite 17<br />

GETTY IMAGES/SEAN GALLUP; MATTHIAS KOCH<br />

www.atala.de<br />

Union verliert<br />

1:2 auf Schalke<br />

SportSeite 26<br />

Die Herrnhuter<br />

leuchten wieder<br />

Panorama Seite 36<br />

Über dem Tegeler Verwaltungsgebäude<br />

der Flughafengesellschaft<br />

FBB<br />

stieg kein weißer Rauch<br />

auf. Doch es hätte dazu gepasst. Am<br />

Freitagmittag gab Flughafenchef EngelbertLütke<br />

Daldrup dem FBB-Aufsichtsrat<br />

bekannt, wann der BER öffnet.<br />

Demnach soll der neue Schönefelder<br />

Flughafen am 31. Oktober<br />

2020 in Betrieb genommen werden,<br />

teilte er mit.<br />

An diesem Tag sollen am BER<br />

erstmals Linienflugzeuge landen.<br />

Gut möglich, dass es auch schon<br />

Starts gibt. In der Nacht zum 1. November,einem<br />

Sonntag, werdedann<br />

der erste Teil des Umzugs von Tegel<br />

zum BER stattfinden, so Lütke<br />

Daldrup weiter.Hier machen Easyjet<br />

und einige kleinere Airlines den Anfang.<br />

Wie gewiss ist es dieses Mal?<br />

Weiter geht es in der Nacht vom 3.<br />

auf den 4. November,wenn zum Beispiel<br />

Ryanair zum BER aufbricht. In<br />

der Nacht vom 7.auf den 8. November<br />

wirdesnochmals voll auf der Autobahn,<br />

wenn die Lufthansa-Gruppe<br />

und die letzten anderen Gesellschaften<br />

folgen. Möglich, dass es an jenem<br />

Sonntag noch Starts in Tegel<br />

gibt, so der FBB-Chef. Klar sei aber:<br />

Am 8. November 2020 endet auf dem<br />

innerstädtischen Flughafen der Betrieb,<br />

60Jahre nach dem ersten Linienflug<br />

in Tegel. Nach der Schließung<br />

wird TXL noch sechs Monate<br />

betriebsfähig gehalten.<br />

Man kann die Eröffnung auch als<br />

eine Art Geburtstagsevent deuten:<br />

Am 31. Oktober 2020 wird Lütke<br />

Daldrup 64 Jahre alt. Doch das sei<br />

nicht der Grund, warum der Tagvor<br />

demWechsel auf denWinterflugplan<br />

gewählt worden sei, erklärte er am<br />

Freitagabend. „Wir haben nach der<br />

risikoärmsten Situation gesucht“ –<br />

außerhalb der Herbstferien, die auch<br />

auf den <strong>Berliner</strong> Flughäfen eine<br />

Hauptverkehrszeit sind.<br />

„Der BER fliegt am 31. Oktober<br />

2020“, bekräftigte Lütke Daldrup.<br />

Doch wie gewiss ist es dieses Mal,<br />

dass der Termin gehalten wird? Es<br />

wäre nicht das erste Mal, dass es bei<br />

einem leeren Versprechen bleibt.<br />

Anfangs sollte der BER 2007 ans Netz<br />

gehen, dann 2011, 2012, 2013, 2014.<br />

Auch von 2018 war die Rede. „Die<br />

Baustelle ist im Griff“, rief der damalige<br />

Flughafenchef Hartmut Mehdorn,<br />

als er einen mehrmonatigen<br />

Zeitkorridor für eine Eröffnung Ende<br />

2017 ankündigte.Falsch!<br />

Vor allem dies ist jetzt anders:<br />

Während alle bisherigen Termine auf<br />

unsicherem Grund verkündet wurden,<br />

steht Engelbert Lütke Daldrup<br />

auf einer stabileren Basis.Als er kurz<br />

vorWeihnachten 2017 mitteilte,dass<br />

er den neuen Schönefelder Flughafen<br />

im Herbst 2020 eröffnen will, war<br />

er seit fast zwölf Monaten im Besitz<br />

des letzten Nachtrags zur Baugenehmigung.<br />

Er und seine Planer konnten<br />

also genau abschätzen, was noch<br />

zu tun war.Sie sind in einer anderen<br />

Lage als alle Vorgänger,die im Blind-<br />

Ankunft BER:<br />

31. Oktober 2020<br />

Die Flughafengesellschaft hat einen<br />

neuen Eröffnungstermin festgelegt.<br />

Am 8. November wird Tegelschließen.<br />

Doch zwei Prüfungen stehen noch aus<br />

VonPeter Neumann<br />

Blick auf den neuen ToweramFlughafen BER<br />

BERLINER ZEITUNG/ PAULUS PONIZAK<br />

flug agierten –und scheitern mussten.<br />

Und während unter den Vorgänger-Chefs<br />

noch an der Technik laboriertwurde,sind<br />

die Anlagen nun fertig.<br />

DiegefürchteteWirk-Prinzip-Prüfung,<br />

bei der TÜV-Fachleute das Zusammenspiel<br />

der Brandschutz- und<br />

Sicherheitstechnik testen, wurde in<br />

diesem Sommer erfolgreich absolviert,<br />

von zwei Teilbereichen einmal<br />

abgesehen.Verglichen mit den bisherigen<br />

Etappen des inzwischen sieben<br />

Milliarden Euro teuren Projekts BER<br />

war die Inbetriebnahme noch nie so<br />

nahe wie in diesen Tagen.<br />

Hundertprozentig sicher ist allerdings<br />

auch der neue Termin nicht.<br />

„Solange das Brandschutzproblem<br />

mit falschen Dübeln und Kabeln<br />

nicht gelöst ist, bleibt jede angekündigte<br />

Eröffnung Spekulation“, sagte<br />

Christian Gräff (CDU). In der Tatist<br />

noch von rund 2000 Mängeln die<br />

Rede, die laut TÜV bis zum 20. Februar<br />

abzuarbeiten sind –insbesondereanden<br />

Kabeltrassen.<br />

Das Wirrwarr zu entzerren wird<br />

noch bis zum Frühjahr 2020 dauern.<br />

Zwar hat die Flughafengesellschaft<br />

dem Landkreis Dahme-Spreewald<br />

am 11. November bereits einen großen<br />

Teil der Unterlagen übergeben,<br />

die für die Baufertigstellungsanzeige<br />

erforderlich sind. Doch der Rest<br />

kann erst in einigen Wochen folgen.<br />

In dieser Zeit sollen auch die beiden<br />

letzten Wirk-Prinzip-Prüfungen<br />

im BER absolviert werden. Ein Bereich<br />

sind die Rauchschürzen, die<br />

wie Vorhänge bei Bränden die Ausbreitung<br />

von Qualm eindämmen<br />

sollen. Sie mussten nachträglich mit<br />

anderen Motoren versehen werden.<br />

Derzweite Bereich ist die Schnittstelle<br />

zum Bahnhof unter dem Terminal.<br />

Die Planer fanden heraus,<br />

dass sich die Brandschutzanlagen<br />

der DB und der FBB nicht miteinander<br />

verständigen konnten. Das<br />

wurde inzwischen behoben –muss<br />

aber nun noch überprüft werden.<br />

20 000 Statisten gesucht<br />

Die letzte größere Zitterpartie wird<br />

dann im April 2020 beginnen. Unter<br />

dem Stichwort „Operational Readiness<br />

and Airport Transfer“, kurz<br />

ORAT, wird sechs Monate getestet,<br />

ob die Abläufe funktionieren. Bei<br />

dieser monatelangen Generalprobe<br />

treten 20 000 Statisten, die der Flughafen<br />

von der zweiten Januarhälfte<br />

an suchen will, mit Koffern auf den<br />

Plan. Sie werden Fluggäste spielen.<br />

Klappt die Abfertigung? Kommen die<br />

Passagiere zügig zuden Gates? Gelangt<br />

das Gepäck schnell genug dorthin,<br />

wo es hin soll?<br />

Das alles muss sich noch erweisen.<br />

Auch wenn das Projekt große<br />

Fortschritte gemacht hat –amBER<br />

bleibt es spannend. Brandenburgs<br />

Ministerpräsident Dietmar Woidke<br />

(SPD) zeigte sich optimistisch: „Ich<br />

habe großes Vertrauen in die Geschäftsführung,<br />

dass der BER in elf<br />

Monaten tatsächlich an den Startgehen<br />

wird“, sagte er.<br />

Kommentar Seite10, Berlin Seite11<br />

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2* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Report<br />

Konferenz<br />

als<br />

Klimakiller?<br />

Der CO 2 -Fußabdruck<br />

von Madrid<br />

VonTorsten Harmsen<br />

Aus der Sicht von <strong>Berliner</strong> Klima-<br />

Aktivisten liegt der Konferenzort<br />

Madrid wesentlich günstiger als der<br />

ursprünglich geplante Ort Santiago<br />

de Chile. Zumindest, was den CO 2 -<br />

Fußabdruck betrifft –die umgerechnete<br />

Menge an Treibhausgasen, die<br />

man mit seiner Teilnahme freisetzt.<br />

EinFlug vonBerlin nach Chile und<br />

zurück würde proTeilnehmer mit 4,2<br />

Tonnen Kohlendioxid zu Buche<br />

schlagen. Bei zehn Teilnehmern wären<br />

das 42 Tonnen –soviel, wie vier<br />

Bundesbürger im Jahr produzieren.<br />

DerFlug nach Madrid und zurück belastet<br />

das Konto „nur“ mit 0,68 Tonnen.<br />

Am günstigsten ist das Fahren<br />

mit der Bahn (38 Gramm) und dem<br />

Fernbus (32 Gramm). Aber es kostet<br />

auch Zeit. Und aus vielen anderen<br />

Teilen derWelt ist es kaum möglich.<br />

DasFliegen steht für viele im Zentrum<br />

der Klimadebatte. Man spricht<br />

bereits von „Flugscham“. Als Alternative<br />

wird sogar für dienstliche<br />

Fernreisen mittlerweile „Slow Travel“<br />

empfohlen. Ein Kieler Ökonom<br />

berichtet, dass er zu einer Konferenz<br />

in Tokio und zu einer Studie in Papua-Neuguinea<br />

–insgesamt 27 900<br />

Kilometer –mit Bus, Bahn und Schiff<br />

reiste.Erbrauchte 40 Tage.Aber welcher<br />

Politiker, Wissenschaftler oder<br />

Aktivist hat so viel Zeit? Undgeht die<br />

Debatte in die richtige Richtung?<br />

Die Gesamtbilanz ist wichtig<br />

Wie eine Studie im Jahr 2014 ergab,<br />

ist der weltweite Flugverkehr für<br />

zwei Prozent der Treibhausgas-<br />

Emissionen verantwortlich. Die<br />

Energiewirtschaft dagegen hat einen<br />

Anteil von fast 38 Prozent, gefolgt<br />

von der Industrie mit 20,7 Prozent<br />

und den Haushalten mit 10,2 Prozent.<br />

Fliegen ist oft notwendig, wenn<br />

man etwa zu einer wichtigen Konferenz<br />

reist, in der es darum geht,<br />

wichtige Klimaziele durchzusetzen.<br />

Zum Ausgleich sollte dann an andererStelle<br />

kompensiertwerden.<br />

Es geht um die Gesamtbilanz. So<br />

berichtet das Potsdam-Institut für<br />

Klimafolgenforschung (PIK), dessen<br />

Forscher auch zu Konferenzen fliegen,<br />

dass es für seinen leistungsstarken<br />

Super-Computer Grünstrom<br />

verwende. Mit seiner Abwärme<br />

werdeein ganzes Gebäude mit rund<br />

200 Arbeitsplätzen beheizt. Als<br />

Dienstwagen nutzeman vorallem E-<br />

Autos. Videokonferenzen sind übrigens<br />

kaum eine Alternative für Konferenzen,<br />

in denen sich Menschen<br />

persönlich begegnen und austauschen.<br />

Schon die Herstellung der<br />

Geräte setzt CO 2 frei, pro Laptop<br />

etwa 250 Kilogramm. Vorallem das<br />

Streaming von Videos im Internet –<br />

etwa von Konferenzvorträgen –kostet<br />

einer Studie zufolge Unmengen<br />

an Energie. Diese kommt nur bedingt<br />

aus erneuerbaren Quellen.<br />

Biszu30000 Besucher werden zur<br />

Madrider Weltklimakonferenz erwartet,<br />

die mancher gar als „Klimakiller“<br />

bezeichnet. So wurde zum Beispiel<br />

für die Klimakonferenz in Kopenhagen<br />

2009 berechnet, dass sie 46 000<br />

Tonnen CO 2 produziert habe, zum<br />

Teil durch die Flüge. Wichtig ist es<br />

aber auch hier, auf die Gesamtbilanz<br />

zu schauen: Aus welchen Quellen<br />

stammt die Energie für Hotels,Autos,<br />

U-Bahnen und Busse? Woher kommt<br />

das Essen? Hätten die Teilnehmer<br />

nicht zu Hause auch gewohnt, geheizt,<br />

gegessen, sich fortbewegt? Wie<br />

groß ist der Anteil erneuerbarer Energien<br />

an den verschiedenen Orten?<br />

Individuelle Verhaltensänderungen<br />

sind zwar wichtig, könnten aber<br />

„die Klimaveränderung nicht wirksam<br />

begrenzen“, heißt es aus dem<br />

PIK. Es brauche systemische Veränderungen,<br />

etwa „eine substanzielle<br />

Bepreisung von CO 2 “. Diese würde<br />

auf die Kostenkalkulation aller Güter<br />

und Dienstleistungen durchschlagen,<br />

also auch auf den Flugverkehr.<br />

Rund 60 000 Demonstranten zogen am Freitag durch die <strong>Berliner</strong> Innenstadt. BENJAMIN PRITZKULEIT (3)<br />

Leonie Bremer ist keine, die<br />

Umwelt- und Klimaschutz<br />

gerade schick findet. Sie ist<br />

22 Jahre alt, und die Sorge<br />

um den Umgang mit Ressourcen,<br />

mit Pflanzen und Tieren zieht sich<br />

wie ein roter Faden durch ihr Leben.<br />

Die weltweite Klimaschutzbewegung<br />

„Fridays for Future“ ist nur ein<br />

weiteres Kapitel im Leben der jungen<br />

Frau. Ein wichtiges zwar, aber<br />

keines, über das sie gerade zufällig<br />

gestolpert ist, weil gerade alle davon<br />

sprechen und für das Klima auf die<br />

Straße gehen.<br />

Leonie Bremer ist eine der bundesweiten<br />

Sprecherinnen von „Fridays<br />

for Future“ (FFF). Nebenbei,<br />

kann man fast sagen. Denn Leonie<br />

Bremer hat einen vollen Terminkalender.AmDonnerstag<br />

war sie noch<br />

in Köln, wo sie lebt, am Freitag bei<br />

der FFF-Demo in Berlin – und<br />

nächste Woche geht es nach Madrid<br />

zu KIimakonferenz. „,Fridays for Future‘<br />

war eine Erlösung für mich“,<br />

sagt sie. Die globale Bewegung habe<br />

ihr das Gefühl gegeben, mit ihren<br />

Gedanken, ihren Sorgen und ihrem<br />

Engagement nicht allein zu sein und<br />

zu wissen: „Ich werdegehört.“<br />

Kein Fleisch, seit sie sieben ist<br />

Leonie Bremer ist sieben Jahrealt, als<br />

sie zu Hause das Essen von Fleisch<br />

verweigert. Den Tieren zuliebe, wie<br />

die im nordrhein-westfälischen Hilden<br />

aufgewachsene Studentin erzählt.<br />

Ihre Eltern glauben da noch,<br />

das sei nur eine Phase. Ein Trugschluss.<br />

Denn Leonie Bremer bleibt<br />

dabei. Heute lebt sie vegan, verzichtet<br />

also auf Fleisch und auf alle anderen<br />

tierischen Produkte auf ihrem<br />

Speiseplan. Leonie Bremer ist aber<br />

keine Missionarin, sie sieht sich als<br />

Oben auf dem Baum, in etwa fünf<br />

Metern Höhe, saß Leon. Er versuchte,<br />

seine Botschaft hochzuhalten<br />

–und das möglichst, ohne herunterzufallen.<br />

Auf dem Pappschild,<br />

in windschiefen Schnörkeln geschrieben,<br />

stand Leons Frage an die<br />

Welt: „Warum lernen wir für eine Zukunft,<br />

die nicht existiert?“ Die Frau,<br />

die seit ein paar Minuten abwechselnd<br />

von Unruhe und Zweifeln geschüttelt<br />

worden war wie die Baumwipfel<br />

über ihr, fragte sich eher:<br />

„Warum muss er da unbedingt<br />

hochklettern?“ Der Leon, sagte sie,<br />

ohne den Blick von ihrem Sohn abzuwenden,<br />

der sei so ein Sturkopf,<br />

erst recht in dieser Klimasache.<br />

Diese Klimasache hat mal wieder<br />

viele Menschen auf die Straße getrieben.<br />

Siekamen, weil es einen gesellschaftlichen<br />

Kitt gibt, der sie zusammenhält.<br />

Siemachen sich Sorgen um<br />

Emissionen, sie haben Angst vorder<br />

Katastrophe, und daraus formen sie<br />

ihre Fragen und Forderungen, die<br />

auf Pappschilder passen.<br />

Aufklärerin. „Ich will informieren.<br />

Und danach muss jeder selbst entscheiden,<br />

wie weit er gehen will“,<br />

sagt sie. Für sie ist klar: Die meisten<br />

wissen zu wenig, viele behaupten,<br />

das gehe sie alles nichts an, der Klimawandel<br />

betreffe sie doch gar<br />

nicht. Dasgelte auch für die Politiker.<br />

„Wir müssen aber alle aus unserer<br />

Komfortzone raus“, sagt sie.<br />

Wersich mit Leonie Bremer unterhält,<br />

trifft auf eine aufgeräumte,<br />

ruhige und konzentrierte Frau, die<br />

auf angelernte und polemische<br />

Sätze verzichtet. Lautstärke ist ihre<br />

Sache nicht. Es sei denn, sie steht<br />

bei einer Demonstration am Megafon<br />

und versucht, die Teilnehmer<br />

mit Sprüchen zu ermutigen. Man<br />

kann sich vorstellen, dass ihr das zu<br />

Beginn nicht leicht gefallen ist.<br />

Auch das kann Teil der Komfortzone<br />

sein, die man verlassen muss,wenn<br />

man etwas erreichen will, findet sie.<br />

Oft wirkt sie ernst, die langen Haare<br />

hat die Kölnerin in einem strengen<br />

Zopf gezähmt, sie trägt schwere<br />

Doc-Martens-Stiefel. Resolut, aber<br />

warm. Kritisch, aber nicht resigniert.<br />

Wenn Leonie Bremer ihreGedanken<br />

ordnet und von schwindenden<br />

Gletschern spricht oder davon,<br />

warum ein „so schöner warmer<br />

Sommer“ für die Bauern eben gar<br />

nicht so schön ist, greift sie manchmal<br />

an den Anhänger ihrer Kette. Es<br />

ist ein Lebensbaum –ein Geschenk<br />

ihrer Mutter. Das mythische Symbol<br />

hat vielerlei Bedeutungen; unter anderem<br />

steht es für Erdverbundenheit,<br />

für Wachstum, aber auch für<br />

Halt, Motivation und Orientierung.<br />

Alles Dinge, die Leonie Bremer im<br />

Kampf für ein besseres Klima wohl<br />

für die kommenden Jahre gut ge-<br />

Natürlich waren die Schüler wieder<br />

da, die Studenten und Aktivisten;<br />

sie sind jung und brauchen die Welt.<br />

Da waren aber auch Büroarbeiter,<br />

Handwerker, Rentner und mindestens<br />

eine besorgte Mutter, die dem<br />

Aufruf von„Fridays for Future“ unter<br />

dem Hashtag #NeustartKlima gefolgt<br />

waren; denn die Freitage, die<br />

gehören nun mal der Zukunft, seit elf<br />

Monaten geht das schon so, und<br />

zwar weltweit.<br />

Die Natur verhandelt nicht<br />

Es war der vierte Klimastreiktag in<br />

diesem Jahr.März, Mai, zuletzt Ende<br />

September.Diesmal in 157 Ländern,<br />

mehr als 2400 Städten, über 500 allein<br />

in Deutschland. In Berlin sollen<br />

es diesmal um die 60 000 friedlich<br />

frierende und skandierende Demonstranten<br />

gewesen sein.<br />

Denn diese Klimasache, die hört<br />

einfach nicht auf. Mit dem Klima<br />

kann man nämlich nicht diskutieren.<br />

DieNatur verhandelt nicht. Unsere<br />

Erde ist –selbst an einem Black<br />

Eine<br />

Mission<br />

fürs Leben<br />

Leonie Bremer,22Jahre alt,<br />

ist Umweltschützerin aus Leidenschaft.<br />

Und das nicht erst, seit es schick ist, das Klima<br />

zu retten. Am Freitag hat sie in Berlin<br />

demonstriert. Nächste Woche reist sie zur<br />

Klimakonferenz in Spanien –mit der Bahn<br />

brauchen kann. „Ich mache so lange<br />

weiter, bis sich etwas ändert. Ich bin<br />

aber optimistisch, sonst verliere ich<br />

die Motivation“, betont sie.<br />

Was damals mit Fleischverzicht<br />

und im Tierrechte-Aktivismus bei<br />

„Anonymous for the Voiceless“ beginnt,<br />

führtLeonie Bremer bald nach<br />

Island. Viereinhalb Monate lebt sie<br />

VonMelanie Reinsch<br />

auf der kargen ruppigen Insel, in einem<br />

Land, das der Gewalt der Natur<br />

so ausgeliefert ist wie kaum ein anderes<br />

in Europa. Nicht etwa ins<br />

hippe Reykjavik zieht es sie,sondern<br />

auf eine Farm im Nordwesten. Im<br />

Nichts. Die nächste Tanksäule liegt<br />

drei Stunden entfernt. Ihre erste Lektion<br />

in Sachen Nachhaltigkeit und<br />

Thermoskannen<br />

statt Plastikflaschen<br />

Die Freitage gehören der Zukunft.<br />

Und das wird noch länger so bleiben, weil viele<br />

Menschen –und nicht nur die Jungen –Lust<br />

auf eine lebenswerte Zukunft haben<br />

VonPaul Linke<br />

Konsum lernt Leonie Bremer von<br />

den Isländern. An Sauberkeit und<br />

Ordnung gewöhnt, will sie ihr chaotisches<br />

Zimmer aufräumen und einige<br />

Dinge ausmisten. Socken mit<br />

Löchern zum Beispiel. Doch ihre isländische<br />

Gastmutter schüttelt den<br />

Kopf. Auf Island werfe man nichts<br />

weg, bemerkt diese, hier repariere<br />

man. „Das hat mich geprägt“, sagt<br />

sie. Auch heute kauft Leonie Bremer<br />

ihreKleidung, soweit es eben geht, in<br />

Second-Hand-Läden.<br />

Ein Praktikum beim Bund für<br />

Umwelt und Naturschutz Deutschland<br />

folgt, inzwischen studiert sie<br />

Umwelt-Ingenieurwesen in Duisburg,<br />

steht kurzvor ihrem Abschluss.<br />

In ihrer Bachelorarbeit beschäftigt<br />

sie sich mit den gesundheitlichen<br />

Folgen des Klimawandels, also damit,<br />

welche Krankheiten den Menschen<br />

zum Beispiel durch Dürreund<br />

Hitzewellen drohen können. „Die<br />

Arbeit schreibe ich nachts, tagsüber<br />

bin ich zu beschäftigt“, sagt sie.<br />

Voller Terminkalender<br />

Denn neben ihrem Studium und ihremEngagement<br />

für das Klima unter<br />

anderem bei FFF arbeitet sie auch<br />

noch bei der VdS Schadensverhütung,<br />

einem Unternehmen, das unter<br />

anderem Dienstleistungen bei<br />

Schäden nach einem Brand anbietet.<br />

Sie wird für Vorträge, Gastbeiträge<br />

oder Podiumsdiskussionen angefragt.<br />

Vorein paar Tagen hielt sie beim<br />

<strong>Berliner</strong> Forum Außenpolitik im<br />

Humboldt-Carré eine Rede. Dort<br />

wurde ihr viel applaudiert. Sie mag<br />

das nicht und sagt das auch. Leonie<br />

Bremer will nicht, dass man stolz auf<br />

eine politische Jugend ist und ihr anerkennend<br />

auf die Schulter klopft.<br />

Friday – vom Umtausch ausgeschlossen.<br />

Dass aber die Politik zu<br />

Diskussionen und Verhandlungen<br />

gedrängt werden muss, darum ging<br />

es den Menschen hier; und sie werden<br />

nicht aufhören, daran zu erinnern,<br />

wie ernst die Lage ist.<br />

Auch an diesem Freitag taten sie es<br />

laut und mit zunehmendem Nachdruck,<br />

kreativ und mit einem Hang zu<br />

Reim und Wortspiel: „Fischers Fritz<br />

fischt frisches Plastik“. Und: „Umweltschutz<br />

statt Abgasschutz“. Oder:<br />

„Keine Toleranz für Klimaignoranz.“<br />

Weil: „Wenn es so weitergeht, ist das<br />

wirklich Last Christmas.“ Man<br />

wünscht sich ein Klimapaket, kein<br />

Klimamogelpäckchen. Aber vor<br />

Weihnachten wirddas nichts mehr.<br />

Vordem Brandenburger Tor, auf<br />

das Leon, der schwindelfreie Baumkletterer,<br />

einen hervorragenden<br />

Blick haben musste, stand in Berlin<br />

die Bühne, waren die Boxen angebracht,<br />

die Reden und Musik in die<br />

Massen schallten. Maja Göpel, die<br />

Politökonomin und Mitinitiatorin


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 3 *<br />

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Report<br />

Die reichen<br />

Staaten müssen<br />

endlich liefern<br />

Ab Montag tagt in Madrid<br />

die UN-Klimakonferenz<br />

VonMarina Kormbaki<br />

AbMontag treffen sich Vertreter<br />

aus mehr als 190 Staaten zum 25.<br />

Weltklimagipfel in Madrid. Auch vier<br />

Jahrenach dem Durchbruch in Paris<br />

ist noch nicht klar,wie internationaler<br />

Klimaschutz funktionieren soll.<br />

Diewichtigsten Fragen und Antworten<br />

zur COP25.<br />

Auf der Bühne am Brandenburger Tortrat auch die Band Seeed auf. „Checkt fürsKlima Euren Lifestyle“, forderte Sänger Peter Foxdie Zuhörer auf.<br />

„Ich fühle mich dann nicht ernst genommen.“<br />

Leonie Bremer will nur<br />

eins, hat eine klare Forderung: dass<br />

die Politik endlich handelt und die<br />

Klimakrise nicht nur anerkennt, sondernauch<br />

etwas tut. Viel mehr tut.<br />

Enttäuscht sei sie von allen Parteien<br />

gleichermaßen, sagt sie. Auch<br />

von den Grünen, die ihrer Meinung<br />

nach ebenfalls nicht konsequent genug<br />

agieren. „Ich gehe nicht auf die<br />

Straße,damit alle über das Klima reden,<br />

sonderndamit wir die Ziele des<br />

Pariser Klimaabkommens einhalten“,<br />

macht sie klar. Es sei für sie<br />

schwer zu ertragen, wie die Menschen<br />

mit der Natur umgingen, dass<br />

es sie nicht interessiere, wenn in der<br />

Arktis das Eisschmelze.<br />

„Wer einmal am Hambacher<br />

Forst die Gruben des Tagebaus gesehen<br />

hat, kann nicht anders“, sagt sie.<br />

Leonie Bremer unterstützt daher<br />

auch die Klimaaktivisten und Kohlegegner<br />

von „Ende Gelände“, die regelmäßig<br />

für einen schnelleren Kohleausstieg<br />

demonstrieren.<br />

Distanz zu Extinction Rebellion<br />

Vonden Klimaaktivisten vonExtinction<br />

Rebellion, die vor einigen Wochen<br />

diverse Verkehrsknotenpunkte<br />

in Berlin lahmlegten und zu zivilem<br />

Ungehorsam aufriefen, distanziert<br />

sie sich. „Sie vertreten nicht meine<br />

Interessen“, sagt die Studentin.<br />

Es sei aber gut, dass es verschiedene<br />

Bewegungen gebe.Jeder müsse<br />

für sich entscheiden, welcher davon<br />

er sich anschließen wolle. Für die<br />

Kölnerin ist jedenfalls klar,dass „Fridays<br />

for Future“ der Rahmen ist, in<br />

dem sie ihren Protest auf die Straße<br />

tragen möchte.<br />

Am Freitag in Berlin zum Beispiel.<br />

Auch an diesem Morgen hat Leonie<br />

Leonie Bremer will nicht bequem sein. Sie will so lange protestieren, bis sich die Politiker bewegen.<br />

Bremer einen straffen Zeitplan. Bevor<br />

sie in der Hauptstadt beim Klimastreik<br />

hilft, hält sie noch einen<br />

Vortrag über den Klimawandel an<br />

der Humboldt-Universität. Danach<br />

geht es zum Brandenburger Tor, wo<br />

am Mittag der Demonstrationszug<br />

in Richtung Regierungsviertel aufgebrochen<br />

ist.<br />

Mit Laptop, Powerbank und<br />

Funkgerät im Rucksack hilft sie dem<br />

<strong>Berliner</strong> Organisationsteam, damit<br />

es an den Straßen zu keinen Unfällen<br />

von„Scientists for Future“, sagte: „Es<br />

ist kein Umweltproblem, sondern<br />

ein Gesellschaftsproblem.“ Reiner<br />

Hoffmann, der Vorsitzende des<br />

Deutschen Gewerkschaftsbundes,<br />

schrie: „Wir müssen die Wirtschaft<br />

umbauen, sodass wir die Klimaziele<br />

erreichen können.“<br />

Von der <strong>Berliner</strong> Combo Seeed<br />

kam der Hinweis an die Schüler,dass<br />

man ja auch mal sonnabends streiken<br />

könne. Dann wären Freitage<br />

wieder normale Schultage. Dafür<br />

gab es weniger Applaus als für die<br />

musikalische Darbietung. Sänger<br />

Peter Fox hatte wohl ohnehin nicht<br />

die Absicht, sich bei den Junghörern<br />

einzuschleimen und sagte noch:<br />

„Checkt fürs Klima auch euren eigenen<br />

Lifestyle!“ Anmerkung: Es waren<br />

deutlich mehr Thermoskannen als<br />

Plastikflaschen im Einsatz.<br />

Kurz bevor sich der Demonstrationszug<br />

Richtung Potsdamer Platz in<br />

Bewegung setzte, es waren ja nur<br />

acht Grad und die Sonne<br />

schwächelte, stimmte ein Mikrofonsprecher<br />

einen kollektiven Aufwärmchor<br />

an: „Wer nicht hüpft, der<br />

ist für Kohle!“ Das brachte vor allem<br />

Leon in Schwierigkeiten. Moralisch<br />

und wegen des Gleichgewichts, das<br />

er zu verlieren drohte.<br />

Klar ist auch er gegen Kohle.<br />

Überhaupt gegen alles, das den Klimawandel<br />

nicht stoppen kann. In einem<br />

für einen Viertklässler etwas zu<br />

fachmännischen Statement sagte er,<br />

als er dann sicher auf dem Boden angelangt<br />

war: „Ein Klimanotstand ist<br />

nur eine symbolische Maßnahme.<br />

Wir brauchen aber keine Symbolik<br />

mehr.“ Da war die Mutter stolz und<br />

erleichtertzugleich.<br />

„Ethik 6, Verantwortung 6“<br />

So eine Klimademonstration ist bunt<br />

und vielfältig, und es gibt auch immer<br />

wieder Menschen, die ein gemeinsames<br />

Anliegen nutzen, um auf<br />

andere Dinge hinzuweisen, mal mit<br />

mehr,mal mit weniger Recht. Da gab<br />

es die „Omas gegen Rechts“ oder die<br />

„Revolutionäre kommunistische<br />

kommt. In mehr als 500 Städten hat<br />

„Fridays for Future“ nun schon vierten<br />

Malzum globalen Streik aufgerufen.<br />

Leonie Bremer wäre eigentlich<br />

gern inKöln geblieben, aber wegen<br />

ihrer vielen Termine in Berlin unterstützt<br />

sie den Streik nun hier.<br />

Wie die meisten Klimaschützer<br />

und Umweltaktivisten ist auch sie<br />

enttäuscht vom Klimapaket, das die<br />

Bundesregierung auf den Wegbringen<br />

will. „Selbst der Bundesrechnungshof<br />

geht davon aus, dass wir<br />

Frohen Mutes trotz fieser Kälte: Klimaschutz-Duo<br />

in Berlin.<br />

DPA/KAY NIETFELD<br />

Manifestgruppe“ oder auch die<br />

Amerikaner, die „Bernie for President“<br />

forderten. Und trotzdem waren<br />

sie alle da, weil es anscheinend<br />

etwas gibt, worauf sie sich einigen<br />

können. Es ist die Lust auf eine lebenswerte<br />

Zukunft, und es ist der Ärger<br />

über die Lasten der Gegenwart.<br />

Ein Pappschild fragte: „Warum tut<br />

ihr nichts?“ Eine anderes behauptete:<br />

„Wäre die Erde eine Bank, ihr<br />

hättet sie längst gerettet.“<br />

Ihr –das sind die Politiker, denen<br />

eine Schülerin ein „Zeugnis<br />

Deutschland“ mitgebracht hatte:<br />

„Klimaschutz 6, Ethik 6, Verantwortung<br />

6.“ Damit wäre die Versetzung<br />

arg gefährdet. Ihr –das sind die Klimapäckchenschnürer,<br />

die eine<br />

Tonne Kohlenstoffdioxid mit zehn<br />

Euro besteuern wollen, während<br />

eine Wiesn-Maß bereits heute 11,80<br />

Euro kostet. Nichtalles,was hinkt, ist<br />

ein Vergleich. Die Frau mit dem<br />

kunstvoll gemalten Vergleichsschild<br />

musste trotzdem viele Selfiewünsche<br />

erfüllen.<br />

die Klimaziele nicht erreichen werden“,<br />

kritisiert sie. Ganz gleich, welchen<br />

Punkt man nehme,das sei alles<br />

unzureichend und fragwürdig, findet<br />

sie –von der Pendlerpauschale<br />

bis zur CO 2 -Bepreisung.<br />

Es sei unglaublich, dass sich die<br />

große Koalition damit brüste. „Wir<br />

haben keinen Bock, dass unsere Generation<br />

die Versäumnisse der letzten<br />

Generation zahlt“, sagt Leonie<br />

Bremer. Umso bitterer sei es nun,<br />

dass ausgerechnet die deutsche Regierung<br />

„mit leeren Händen nach<br />

Madrid zur Klimakonferenz“ fahre.<br />

Leonie Bremer hat ihre Komfortzone<br />

längst verlassen. Am Dienstag<br />

wird sie selbst nach Madrid reisen,<br />

um zu zeigen, dass man nicht nachlassen<br />

darf, dass man weiter präsent<br />

bleiben muss,bis sich endlich etwas<br />

ändert.<br />

„Wir werden den Staats- und Regierungschefs<br />

der Länder genau auf<br />

die Finger gucken“, sagt sie. Auch<br />

wenn sie keine großen Erwartungen<br />

an die Konferenz habe.<br />

Die Zweifler überzeugen<br />

Sie will die kommenden zwei Wochen<br />

vorrangig für den Austausch<br />

nutzen, Konferenzen und parallel<br />

laufende Seminare besuchen, noch<br />

mehr wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

bekommen, will zuhören und<br />

reden. Die wissenschaftlichen Fakten<br />

braucht sie für die Zweifler, die<br />

Ignoranten, die Kritiker, für diejenigen,<br />

die sich immer noch über heiße<br />

Sommer freuen.<br />

Natürlich nimmt Leonie Bremer<br />

die Bahn nach Spanien. „Ich fliege<br />

schon seit zwei Jahren nicht mehr“,<br />

sagt sie. Und dabei hat sie noch<br />

Glück, dass die Konferenz in Spanien<br />

und nicht wie ursprünglich geplant<br />

in Chile stattfindet.<br />

Kopfschüttelnd rechnet sie vor:<br />

28 Stunden dauertdie Reise mit dem<br />

Zug, 250 Euro kostet das Ticket. Mit<br />

dem Flieger wäre sie in zweieinhalb<br />

Stunden in der spanischen Hauptstadt.<br />

Kosten:17Euro.<br />

Melanie Reinsch<br />

hat den letzten globalen Klimastreik<br />

in Boston erlebt.<br />

Der Zeitplan der Demonstration<br />

war nicht zu halten, das war früh<br />

klar. Über den Potsdamer Platz ging<br />

es mit Verspätung weiter die Leipziger<br />

Straße entlang, wo die Sprechchöre„Leute,<br />

lasst das Glotzen sein,<br />

reiht euch in die Demo ein!“ kaum<br />

Erfolg hatten; dann nach zweimal<br />

links weiter Unter den Linden, wo<br />

am Morgen noch flugs die Weihnachtsbeleuchtung<br />

angebracht worden<br />

war; und wieder zurück zum<br />

Brandenburger Tor, zum großen Finale,<br />

woeine Demonstration endgültig<br />

im Partymodus angelangt war.<br />

WerAnselm Bresgott kannte und<br />

sogar textsicher war, durfte mitgrölen.<br />

Die meisten begnügten sich mit<br />

rhythmischem Hüpfen und Klatschen<br />

gegen die fies in die Zweitsocken<br />

kriechende Kälte.<br />

Paul Linke tendiert<br />

zum Drittsocken-Paar beim<br />

nächsten Winterstreik.<br />

Klimakonferenz alle Jahre wieder.<br />

Muss das sein?<br />

Seit den frühen 90er-Jahren ist<br />

sich die Wissenschaft weitgehend einig,<br />

dass sich die Erde erwärmt und<br />

der Mensch dafür maßgeblich verantwortlich<br />

ist. Damals erkannte die<br />

Weltgemeinschaft den Klimawandel<br />

als ernsthafte Bedrohung für die<br />

Menschheit und den Planeten an.<br />

Die seit 1995 stattfindende jährliche<br />

UN-Klimakonferenz soll die internationale<br />

Staatengemeinschaft zur Reduktion<br />

von Treibhausgasemissionen<br />

bewegen. Ein Durchbruch<br />

wurde 2015 in Pariserzielt: 195 Staaten<br />

kamen darin überein, die Erderwärmung<br />

deutlich unter zwei Grad<br />

im Vergleich zum vorindustriellen<br />

Zeitalter zu halten.<br />

Wie viele Tonnen CO 2 wurden dank<br />

des Pariser Abkommens eingespart?<br />

Keine einzige. Von einem Rückgang<br />

oder auch nur einer Verlangsamung<br />

des globalen Treibhausgasausstoßes<br />

kann keine Rede sein. Den<br />

hehren Versprechungen der Staatsund<br />

Regierungschefs sind noch<br />

keine wirksamen Taten gefolgt.<br />

Waswird bei der COP25 besprochen?<br />

Klimaschutz erfordert eine international<br />

abgestimmte Klimapolitik.<br />

Als zentrales Instrument hierfür soll<br />

der internationale Handel mit Emissionsrechten<br />

dienen: Staaten sollen<br />

ihre eingesparten CO 2 -Emissionen<br />

verkaufen und so zu Geld kommen<br />

können –ein Anreizsystem für mehr<br />

Umweltschutz. Dieses soll aber nicht<br />

dazu führen, dass reiche Industriestaaten<br />

Emissionsrechte ärmerer<br />

Staaten kaufen, weiterhin klimaschädlich<br />

wirtschaften und Klimaschutz<br />

somit nur auf dem Papier<br />

stattfindet.Vorallem Brasilien tritt für<br />

ein CO 2 -Handelssystem mit großen<br />

Schlupflöchernein.<br />

Wasentscheidet über den Erfolg des<br />

Emissionshandels?<br />

Ganz klar:derWille zur Tat. Diesen<br />

müssen die Staats- und Regierungschefs<br />

in nationalen Klimaplänen –<br />

kurz: NDC –dokumentieren. Je ambitionierter<br />

die NDCs,desto wirksamer<br />

der Emissionshandel. Das UN-Klimasekretariat<br />

in Bonn wartet schon<br />

länger darauf, dass die NDCs dort<br />

eintreffen. Bisher aber haben nur 66<br />

Staaten nachgeschärfte Klimapläne<br />

eingereicht – darunter fast nur ärmere<br />

Länder, die für einen Bruchteil<br />

der Emissionen verantwortlich sind.<br />

Vonden G20 kamnoch nichts –die 20<br />

mächtigsten Industrienationen haltensich<br />

bedeckt.<br />

Was macht die EU, was macht<br />

Deutschland?<br />

Die neue EU-Kommissionspräsidentin<br />

Ursula von der Leyen hat den<br />

Klimaschutz zur Priorität ernannt.<br />

Geht es nach ihr, soll die EU 2050 klimaneutral<br />

sein – also nicht mehr<br />

Emissionen ausstoßen, als sie binden<br />

kann. Klimaschützer hoffen jetzt auf<br />

die EU. Unddie Grünen fordern: „Europa<br />

sollte sich an die Spitze derBewegung<br />

stellen. Und hier ist vor allem<br />

Deutschland als starker Verhandler<br />

und wichtiger Akteur gefragt“, sagt die<br />

Grünen-Klimaexpertin Lisa Badum.<br />

„Die Bundesregierung sollte eine Führungsrolle<br />

einnehmen“, fordert die<br />

Bundestagsabgeordnete. Bundesumweltministerin<br />

Svenja Schulze (SPD)<br />

kündigte an, dafür kämpfen zu wollen,<br />

dass die EU voranschreitet und die<br />

G20-Staaten mitziehen.


4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

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Politik<br />

NACHRICHTEN<br />

Respektrente ist<br />

Wort des Jahres<br />

DerBegriff „Respektrente“ ist zum<br />

Wort des Jahres 2019 gekürtworden.<br />

Beider Bezeichnung für eine Grundrente<br />

für Menschen, die 35 Jahrelang<br />

berufstätig waren und eine Rente<br />

unterhalb des Existenzminimums<br />

beziehen, handle es sich um „die<br />

Neubildung eines Hochwertworts in<br />

der politischen Debatte“, erklärte die<br />

Gesellschaft für deutsche Sprache<br />

(GfdS) am Freitag in Wiesbaden. Das<br />

Wort habe das Jahr in besonderer<br />

Weise charakterisiert, begründete<br />

die Jury ihreEntscheidung. (AFP)<br />

Kinder werden bei<br />

Pflegeheimkosten entlastet<br />

DieKinder vonPflegebedürftigen<br />

werden in den meisten Fällen von<br />

Kosten fürs Pflegeheim befreit. Nach<br />

einem Gesetz, das der Bundesrat am<br />

Freitag billigte,müssen sich Töchter<br />

und Söhne der Betroffenen künftig<br />

erst ab einem jährlichen Bruttoeinkommen<br />

von100 000 Euro finanziell<br />

an der Pflege der Elternbeteiligen.<br />

Wenn Pflegebedürftige die Heimkosten<br />

nicht zahlen können, springt bislang<br />

zunächst das Sozialamt mit der<br />

„Hilfe zur Pflege“ ein. Oft bittet die<br />

Behörde dann die Kinder zur Kasse,<br />

um einen Teil der Kosten zurückzubekommen.<br />

(dpa)<br />

Wurden Journalisten bei<br />

Assange-Besuch überwacht?<br />

Nach Besuchen vonJournalisten des<br />

Norddeutschen Rundfunks (NDR)<br />

bei Wikileaks-Gründer Julian Assange<br />

in der ecuadorianischen Botschaft<br />

in London hat der Sender Anzeige<br />

gegen ein Sicherheitsunternehmen<br />

gestellt. „Der NDR geht davonaus,dass<br />

seine Mitarbeiter<br />

ausgespäht wurden und so ihrePersönlichkeitsrechte<br />

und auch das Redaktionsgeheimnis<br />

verletzt wurden“,<br />

teilte der Sender mit. DasAusmaß<br />

sei noch nicht bekannt. (dpa)<br />

Scotland Yard stuft Angriff in<br />

London als Terror ein<br />

Vorläufig festgezurrt<br />

DieHerzstücke des Klimapakets können in Kraft treten. Das Gerangel um einzelne Punkte geht trotzdem weiter<br />

VonAndreas Hoenig und Teresa Dapp<br />

Den einen geht es ums<br />

Geld, den anderen ums<br />

Klima. Einig sind die 16<br />

Regierungen der Bundesländer<br />

sich jedenfalls: Am Klimapaket<br />

der großen Koalition muss<br />

noch mal geschraubt werden. Aber<br />

nur ein bisschen. Der große Aufstand,<br />

den manche sich am Freitag<br />

im Bundesrat erhofft hatten, ist ausgeblieben.<br />

Deutschland bekommt<br />

erstmals ein Klimaschutzgesetz und<br />

erstmals einen CO 2 -Preis,der Benzin<br />

und Diesel, Heizöl und Erdgas langsam<br />

teurer machen soll.<br />

Wasist jetzt beschlossen?<br />

Fliegen wird teurer. Die Steuern<br />

auf Flugtickets steigen zum April<br />

2020. Fliegen ist besonders klimaschädlich.<br />

Die Luftverkehrsteuer für<br />

Flüge im Inland und in EU-Staaten<br />

wirdummehr als fünf Euro auf 13,03<br />

Euro proTicket, für längereFlüge bis<br />

6000 Kilometer um knapp zehn<br />

Euro auf 33,01 Euro angehoben. Bei<br />

noch weiteren Flügen sollen 59,43<br />

Euro fällig werden, etwa 18 Euro<br />

mehr als bislang. Airlines schlagen<br />

diese Steuer wohl zumindest teilweise<br />

auf die Flugpreise auf.<br />

Ab 2021 müssen Unternehmen,<br />

die fossile Kraft- und Heizstoffe in<br />

den Verkehr bringen, Verschmutzungsrechte<br />

für die Treibhausgase<br />

nachweisen, die daraus entstehen.<br />

Dassoll Sprit, Heizöl und Erdgas verteuern,<br />

klimafreundliche Technologien<br />

fördern. 2021 kostet das die wohl<br />

mehr als 4000 betroffenen Unternehmen<br />

erst mal nur zehn Euro pro<br />

Tonne CO 2 –das macht etwa drei Cent<br />

proLiter Spritaus.Der Preis steigt bis<br />

2025 nach und nach auf 35 Euro.<br />

DasKlimaschutzgesetz legt für die<br />

einzelnen Bereiche wie Verkehr oder<br />

Landwirtschaft fest, wie viel CO 2 sie in<br />

welchem Jahr ausstoßen dürfen.<br />

Wenn ein Bereich die Vorgaben reißt,<br />

muss der zuständige Minister ein Sofortprogramm<br />

vorlegen, die Bundesregierung<br />

muss nachsteuern.<br />

DieWindindustrie hat wegen des<br />

stockenden Ausbaus der erneuerbaren<br />

Energien bereits vor einem Kollaps<br />

der Branche gewarnt. Die Bundesregierung<br />

und ihre Vorgängerinnen<br />

hätten den Ausbau „durch falsche<br />

Entscheidungen und durch<br />

Das Klimapaket soll unter anderem erneuerbare Energien fördern.<br />

Emissionshandel<br />

für Verkehr und Wärme als<br />

Ergänzung zum europäischen<br />

Emissionshandel<br />

Ausgabepreis pro Tonne<br />

CO2 in Euro<br />

35<br />

30<br />

10<br />

20<br />

25<br />

’21 ’22 ’23<br />

’24 ’25<br />

Erneuerbare<br />

Energien<br />

Marktorientierter<br />

Ausbau, Anteil am<br />

Bruttostromverbrauch<br />

37,8 %<br />

2018<br />

65,0 %<br />

2030<br />

GETTY IMAGES<br />

Verkehr<br />

Subventionen und Fördermittel für<br />

E-Autos, Senkung Mehrwertsteuer<br />

bei der Bahn, Verhinderung von<br />

Dumpingpreisen bei Flugtickets<br />

Emissionen in Mio. Tonnen<br />

CO2-Äquivalenten<br />

163 162<br />

1990<br />

2018<br />

95 –98<br />

2030<br />

BLZ/GALANTY; QUELLE: AFP<br />

Nichthandeln“ stark verlangsamt,<br />

sagte der Chef des Wirtschaftsverbands<br />

Windkraftwerke, Wolfgang<br />

vonGeldern, am Freitag in Berlin.<br />

Waswird nachverhandelt?<br />

DieLänder haben einstimmig den<br />

Vermittlungsausschuss von Bundesrat<br />

und Bundestag angerufen, damit<br />

er sich eine Sammlung vonSteueränderungen<br />

vornimmt. Darin geht es<br />

vor allem um Entlastung der Bürger<br />

und um Fördergelder –unter anderem<br />

um die steuerliche Förderung<br />

der Gebäudesanierung fürs Klima,<br />

also neue Fenster, Heizungen oder<br />

Isolation. Auch die Erhöhung der<br />

Pendlerpauschale ab dem 21. Kilometer<br />

gehört dazu –und die Absenkung<br />

der Mehrwertsteuer für Bahntickets<br />

im Fernverkehr, die eigentlich<br />

ab Anfang 2020 kommen soll.<br />

Warumsind die Länder unzufrieden?<br />

Es geht vor allem ums Geld. Die<br />

Länder finden, dass die Einnahmen<br />

aus dem Klimapaket zu einseitig<br />

beim Bund landen und Länder und<br />

Kommunen zu viele Belastungen<br />

schulternmüssen.Vorallem die Grünen,<br />

die anders als die große Koalition<br />

aus Union und SPD bisher nicht<br />

mitverhandeln konnten, wollen<br />

noch viel mehr: Die Erhöhung der<br />

Pendlerpauschale finden sie unsinnig,<br />

wenn Sprit zunächst kaum teurer<br />

wird, für die Förderung der Gebäudesanierung<br />

wollen sie ehrgeizige<br />

Mindeststandards. Auch den<br />

CO 2 -Preis finden sie zu niedrig. Das<br />

betonte auch Schleswig-Holsteins<br />

Ministerpräsident Daniel Günther<br />

(CDU). Es fand sich aber keine Mehrheit<br />

dafür,auch dieses Gesetz in den<br />

Vermittlungsausschuss zu geben.<br />

Wie geht es jetzt weiter?<br />

Die Bundesregierung will eine<br />

schnelle Einigung –dann würde der<br />

Bundestag am 19. Dezember zustimmen,<br />

die Länder einen Tag später.<br />

Dann könnte auch die Mehrwertsteuersenkung<br />

bei der Bahn Anfang<br />

2020 kommen. Ob das klappt, dürfte<br />

auch von den Grünen abhängen, die<br />

in zehn Ländern mitregieren. Wenn<br />

sie geschlossen Nein sagen, müssen<br />

ihre Koalitionen sich enthalten –damit<br />

haben sie die Macht, Gesetze zu<br />

blockieren, die die Zustimmung des<br />

Bundesrats brauchen. (dpa)<br />

AfD-Parteitag<br />

wird zur<br />

Machtprobe<br />

Gauland erwägt, sich wieder<br />

um den Vorsitz zu bewerben<br />

Kurz vor Beginn des AfD-Parteitags<br />

in Braunschweig hat der mit<br />

Antisemitismus-Vorwürfen konfrontierte<br />

Landespolitiker Wolfgang Gedeon<br />

seine Bewerbung um den Posten<br />

an der Parteispitze erklärt. Deraktuelle<br />

Parteichef Alexander Gauland<br />

hält sich ein erneutes Antreten offen.<br />

Zugleich gibt es Berichte über eine<br />

neue Parteispendenaffäre und eine<br />

mögliche Ausweitung der Beobachtung<br />

durch denVerfassungsschutz.<br />

Beim Parteitag am Samstag und<br />

Sonntag in Braunschweig wird der<br />

bisherige AfD-Vorsitzende JörgMeuthen<br />

wieder zur Wahl antreten. Sein<br />

Co-Chef Gauland möchte eigentlich<br />

aufhören. Wenn Meuthen und der<br />

sächsische Bundestagsabgeordnete<br />

Tino Chrupalla als neue Doppelspitzebestimmt<br />

würden, „würde ich<br />

es gerne so lassen, wie es geplant<br />

war“, zitierte der Focus Gauland am<br />

Freitag. „Ansonsten behalte ich mir<br />

eine Kandidatur für den zweiten<br />

Sprecherposten vor.“<br />

Antisemitismusvorwürfe<br />

Auch der mit Antisemitismus- und<br />

Rassismusvorwürfen konfrontierte<br />

Gedeon will kandidieren. In einem<br />

auf der AfD-Internetseite veröffentlichten<br />

Bewerbungsschreiben forderterunter<br />

anderem einen Ausstieg<br />

Deutschlands aus der EU und einen<br />

„Schlussstrich“ unter die Beschäftigung<br />

mit der deutschen Geschichte.<br />

Gegen den 72-Jährigen läuft ein Parteiausschlussverfahren.<br />

DasLandesschiedsgericht<br />

Schleswig-Holstein<br />

verwarf den Antrag des Bundesvorstands<br />

allerdings. Dieser kündigte<br />

Anfang November an, nun das Bundesschiedsgericht<br />

anzurufen.<br />

In die letzten Parteitagsvorbereitungen<br />

platzte am Freitag ein Bericht<br />

des Spiegel über eine neue Spendenaffäre<br />

bei den Rechtspopulisten. Die<br />

AfD habe in den Jahren 2013 und 2014<br />

mehrfach gegen das Parteiengesetz<br />

verstoßen, berichtete das Magazin<br />

unter Berufung auf interne Buchhaltungsunterlagen.<br />

Es gehe um nicht<br />

ordnungsgemäß deklarierte und<br />

mutmaßlich unzulässige Spenden in<br />

Die Polizei sperrt die London Bridge im<br />

Zentrum der britischen Hauptstadt ab. DPA<br />

Beieiner Messerattacke mit zwei Toten<br />

und etlichen Verletzten in London<br />

handelt es sich nach Angaben<br />

der Ermittler um einen Terrorangriff.<br />

Dasteilte Scotland Yard am Freitag<br />

mit. EinVerdächtigter wurde noch<br />

am Tatorterschossen. Auch im Zentrum<br />

vonDen Haag hat am Freitag<br />

ein Mann mit einem Messer um sich<br />

gestochen und drei Menschen verletzt.<br />

DieHintergründe waren zunächst<br />

unklar. (AFP/dpa)<br />

Irakischer Premier Mahdi<br />

will zurücktreten<br />

Nach den wochenlangen Protesten<br />

gegen die Regierung im Irak hat Ministerpräsident<br />

Adel Abdel Mahdi<br />

seinen Rücktritt angekündigt. Damit<br />

wolle er verhindern, dass das<br />

Land in weitereGewalt und Chaos<br />

abgleite,teilte Abdel Mahdi am Freitag<br />

mit. Dasirakische Parlament<br />

muss jetzt über das Rücktrittsgesuch<br />

abstimmen. Derschiitische<br />

Politiker war erst voretwas mehr als<br />

einem Jahr nach monatelangem<br />

Ringen der stärksten Parteien ins<br />

Amt gewählt worden. (dpa)<br />

Meine Tochter ist fast 17 Jahre<br />

alt. Früher habe ich ihr dieWelt<br />

erklärt. Jeden Tagbeim Abendbrot<br />

und immer dann, wenn wir zusammensitzen,<br />

geht es bei uns um das,<br />

was wir am Tagerlebt haben, was in<br />

der Welt und in der Politik passiert<br />

ist. Seit einiger Zeit erklärt sie mir<br />

ihre Welt. Ich habe mich entschlossen,<br />

zuzuhören.<br />

MUTTER: Kommst du zum Essen? Ich hab<br />

Spaghetti Bolognese gemacht.<br />

TOCHTER: Für mich nur Nudeln.<br />

Isst du jetzt garkein Fleisch mehr?<br />

Nee, höchstens noch einmal im Monat.<br />

Weil für ein Kilo Fleisch zehn<br />

Kilo Getreide angebaut werden müssen<br />

und das viel CO 2 freisetzt und<br />

weil am Ende wenig dabei herauskommt.<br />

Es verhungern Menschen,<br />

aber wir haben den Luxus und essen<br />

das Fleisch. DasGetreide,das für die<br />

Tieredabei draufgeht, wirdnicht gespendet<br />

und nicht sinnvoll verwendet.<br />

Das möchte ich eigentlich nicht<br />

mitmachen. Mal abgesehen davon,<br />

dass übermäßiger Fleischkonsum<br />

sowieso total ungesund ist.<br />

Okay, da würde ich dir recht geben. Ich<br />

würde auch weniger Fleisch essen als bisher.Aber<br />

das Gemüse, das du stattdessen<br />

isst, musst du natürlich auch anbauen, und<br />

wenn man darauf achtet, dass die Tiere<br />

nicht aus Gegenden kommen, in denen der<br />

Regenwald dafür abgeholzt wird, und sie ein<br />

gutes Leben haben, dann kann man doch<br />

noch Fleisch essen, oder nicht?<br />

Mutter-Tochter-Gespräche<br />

Fleisch nur noch zu<br />

Weihnachten<br />

Glaub ich nicht. Wenn ich Biofleisch<br />

kaufe, bleibt es das Gleiche. Auch<br />

dieseTieremüssen essen und es wird<br />

viel CO 2 freigesetzt. Dann lasse ich<br />

das lieber gleich mit dem Fleisch.<br />

Gemüse wirdsogegessen, wie es angebaut<br />

wird. Das viele Getreide als<br />

Futter für Tiere ist einfach weg. Das<br />

geht nicht. Das ist keine Relation.<br />

Dasist nicht richtig.<br />

Und ist es für dich Verzicht oder hast du<br />

keine Lust mehr auf Fleisch?<br />

Verzicht. Ich esse sehr gerne Fleisch.<br />

Aufstrich schmeckt mir nicht, aber<br />

eine Wurst, ein Steak, ein Schnitzel,<br />

das finde ich schon lecker. Ich ver-<br />

VonJulia Haak<br />

zichte aber gerne,weil ich weiß, es ist<br />

für einen guten Zweck.<br />

Eigentlich wollte ich dich ja fragen, waswir<br />

Weihnachten essen wollen. Ich würde gern<br />

eine Ente machen. Was machen wir dann<br />

aber mit dir?<br />

Weihnachten esse ich Fleisch.<br />

Ach so? Und warumdas?<br />

Na ja, nur Heiligabend und bei den<br />

Omas. Sonst ist es für sie blöd, weil<br />

sie für mich was anderes kochen<br />

müssen. Das ist dann das Besondere.<br />

Ich verzichte den ganzen Dezember.<br />

Bleibt das jetzt so? Höchstens einmal im<br />

Monat?<br />

Ja, wenn überhaupt. Ich fühle mich<br />

besser.Gesünder,weil ich nicht ständig<br />

Fett zu mir nehme,und ich habe<br />

auch ein reineres Gewissen. Immer<br />

wenn ich ein Stück Fleisch oder<br />

Wurst gegessen habe, hatte ich im<br />

Kopf, dass die Tierenicht gut behandelt<br />

werden.<br />

Das kommt jetzt, weil du drüber nachdenkst.<br />

Nein, das hab ich immer schon gehabt.<br />

BeiBiofleisch weniger,aber bei<br />

konventionellem Fleisch war es immer<br />

eine Hemmschwelle für mich,<br />

das in Massen zu essen, weil ich das<br />

Gefühl hatte,ich unterstützeeine Art<br />

Lebensstil und Industrie, die ich absolut<br />

verabscheue.<br />

Weil es schlecht für die Tiere ist.<br />

Ja, weil es absolute Tierquälerei ist,<br />

schlecht für die Umwelt und diesen<br />

Konsum fördert. Manmussnicht jeden<br />

TagFleisch essen.<br />

Aber das machen wir ja schon lange nicht<br />

mehr.<br />

Natürlich, aber wenn ich Massentierhaltungsfleisch<br />

esse, unterstütze<br />

ich das ja trotzdem. Wenn ich aber<br />

Biofleisch esse, sterben immer noch<br />

Tiereund es bleibt die Tatsache,dass<br />

für ein Kilo Fleisch zehn Kilo Getreide<br />

draufgehen. Das finde ich<br />

schon ein bisschen krass.<br />

Macht er es doch noch mal? Noch-AfD-<br />

Chef Alexander Gauland.<br />

DPA<br />

einer Gesamthöhe von rund 55 000<br />

Euro. Nicht korrekt angegeben wurden<br />

demnach unter anderem Zuwendungen<br />

einer Firma aus dem US-<br />

Bundesstaat Florida. Auch eineWahlkampfspende<br />

in Höhe von 9 999<br />

Euro, die über das Konto einer<br />

Münchner Treuhandfirma überwiesen<br />

worden sei, werfeFragen auf.<br />

Einem weiteren Medienbericht<br />

zufolge rückt derweil eine stärkere<br />

Beobachtung von Teilen der AfD<br />

durch den Verfassungsschutz näher.<br />

Es gehe insbesondere um die völkisch-nationalistische<br />

Strömung<br />

„Der Flügel“, wie die Süddeutsche<br />

<strong>Zeitung</strong>, WDR und NDR am Freitag<br />

berichteten. Eine weitergehende Beobachtung<br />

gelte in Verfassungsschutzkreisenals<br />

höchst wahrscheinlich.<br />

Spätestens im Frühjahr sollten<br />

dazu Entscheidungen fallen.<br />

Der„Flügel“ wirdgemeinsam mit<br />

dem Nachwuchsverband Junge Alternative<br />

seit Jahresbeginn vom<br />

Bundesamt für Verfassungsschutz<br />

als sogenannter Verdachtsfall eingestuft.<br />

Dies ist die Vorstufe zu einer<br />

förmlichen Beobachtung. (AFP)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 5· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Politik<br />

Das Datenleck<br />

Türkischen Behörden sind durch die Festnahme von zwei Vertrauensanwälten derdeutschen Botschaft die Namen Tausender Asylsuchender in die Hände gefallen<br />

VonFrank Nordhausen<br />

Der Skandal um Vertrauensanwälte<br />

der deutschen<br />

Botschaft in der<br />

Türkei weitet sich aus.<br />

Nachdem vor einer Woche bekannt<br />

wurde, dass bereits im September<br />

ein Vertrauensanwalt der Botschaft<br />

in Ankara verhaftet worden war und<br />

den türkischen Behörden dabei sensible<br />

Daten von mindestens 83 in<br />

Deutschland Asylsuchenden und<br />

deren Angehörigen in die Hände fielen,<br />

meldeten türkische Medien am<br />

Donnerstag die Festnahme eines<br />

zweiten Kooperationsanwaltes. Der<br />

Jurist mit den Initialen B. D. sei bei<br />

der Anwaltskammer der südostanatolischen<br />

Kurdenmetropole Diyarbakir<br />

registriert, berichtete Hürriyet.<br />

Den Anwälten werde vorgeworfen,<br />

personenbezogene Daten von<br />

insgesamt rund 2400 türkischen<br />

Bürgern anEU-Botschaften in Ankara<br />

übergeben zu haben. Ein Internetmedium<br />

meldete sogar fast 4000<br />

gefundene Personen-Datensätze allein<br />

bei dem zuerst verhafteten JuristenYilmaz<br />

S. DieBerichte sind bisher<br />

nicht offiziell bestätigt. Während die<br />

Bundesregierung die Tätigkeit der<br />

Vertrauensanwälte als „gängige Praxis“<br />

verteidigt, werfen ihr Oppositionspolitiker<br />

fahrlässigen Umgang<br />

mit sensiblen Daten von Asylbewerbernvor<br />

und forderneinen Abschiebestopp<br />

für alle Betroffenen.<br />

HDP-Politiker und Gülenisten<br />

Die Spionagevorwürfe gegenüber den Vertrauensanwälten sind eine neue Belastung für das deutsch-türkische Verhältnis.<br />

Den Berichten zufolge wurde der IstanbulerYilmaz<br />

S. bis zum Beginn eines<br />

Prozesses auf freien Fuß gesetzt.<br />

DasGericht habe zudem verfügt, das<br />

nach seiner Festnahme beschlagnahmte<br />

Eigentum seiner Frau und<br />

Tochter wieder zurückzugeben. Der<br />

Kooperationsanwalt B. D. bleibe dagegen<br />

inhaftiert. Den Berichten zufolge<br />

hätten beide Juristen Dossiers<br />

für die deutsche, niederländische<br />

und norwegische Botschaft über<br />

rund 2400 Personen erstellt und dafür<br />

umgerechnet rund 472 000 Euro<br />

erhalten. DieDossiers sollen sich auf<br />

frühere Abgeordnete und Bürgermeister<br />

der prokurdischen Oppositionspartei<br />

HDP sowie angebliche<br />

Mitglieder der islamischen Gülen-<br />

Sekte aus Militär und Justiz beziehen.<br />

Staatschef Recep Tayyip Erdogan<br />

beschuldigt die Gülenisten, den<br />

gescheiterten Putschversuch vom<br />

Juli 2016 angeführt zu haben. Anschließend<br />

verloren Hunderttausende<br />

ihre Arbeit oder wurden verhaftet,<br />

Zehntausende flüchteten ins<br />

Genehmigung: Auch in den<br />

ersten sechs Wochen nach<br />

dem Einmarsch der Türkei in<br />

Nordsyrien am 9. Oktober<br />

hat die Bundesregierung<br />

Rüstungsexporte an den<br />

Nato-Partner genehmigt. Bei<br />

den vier Lieferungen im Wert<br />

von3,09 Millionen Euro handelt<br />

es sich laut Wirtschaftsministerium<br />

aber nicht um<br />

Kriegswaffen.<br />

DEUTSCHE WAFFENLIEFERUNGEN<br />

Beschluss: Die türkischen<br />

Truppen waren in Nordsyrien<br />

einmarschiert, um dortdie<br />

Kurdenmiliz YPG zu bekämpfen.<br />

Die Bundesregierung<br />

hatte daraufhin einen teilweisen<br />

Rüstungsexportstopp<br />

gegenden Nato-Partner verhängt,<br />

der aber nur für Waffen<br />

und andere militärische<br />

Geräte gilt, die in Syrien eingesetzt<br />

werden können.<br />

Kategorien: Es handele sich<br />

nicht um „Rüstungsgüter,die<br />

in Syrien zum Einsatz kommen<br />

könnten“, antwortete<br />

das Ministerium auf eine Anfrageder<br />

Linken im Bundestag.Für<br />

denmaritimen Bereich<br />

wurden Lieferungen im<br />

Wert von2,69 Millionen Euro<br />

genehmigt. 400 000 Euro<br />

entfallen auf Elektronik für<br />

militärische Zwecke.<br />

STOCK.ADOBE.COM/DANIEL0<br />

Ausland. Menschenrechtsorganisationen<br />

beschuldigen die Sicherheitskräfte,Regimegegner<br />

zu foltern.<br />

Den zwei Kooperationsanwälten<br />

wird den Berichten zufolge Spionage<br />

für ausländische Mächte sowie die<br />

Weitergabe von vertraulichen Unterlagen<br />

über Gülenisten und Mitglieder<br />

der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei<br />

PKK vorgeworfen, die „illegalerweise“<br />

politisches Asyl in europäischen<br />

Ländern beantragt hätten. Am<br />

Montag hatte das regierungsnahe Internetportal<br />

Dünya Bülteni unter Berufung<br />

auf die Istanbuler Generalstaatsanwaltschaft<br />

gemeldet, dass bei<br />

der Hausdurchsuchung bei Yilmaz S.<br />

in Istanbul neun Aktenordner mit Berichten<br />

über fast 4000 Personen sowie<br />

Computer samt Speicherngefunden<br />

worden seien.<br />

Während die neuen Berichte zunächst<br />

nicht offiziell bestätigt wurden,<br />

hat die deutsche Regierung die<br />

Zusammenarbeit mit Yilmaz S. beglaubigt.<br />

Er hatte jahrelang im Auftrag<br />

des Auswärtigen Amtes unter anderem<br />

Angaben von Asylbewerbern<br />

überprüft. Auf Anfrage bestätigte das<br />

Ministerium erneut, dass er für die<br />

Botschaft eine „international übliche<br />

und aus unserer Sicht unstrittig zulässige<br />

Unterstützung geleistet“ habe.<br />

Im Bundestags-Innenausschuss hattendie<br />

Behörden mitgeteilt, dass sensible<br />

Daten von mindestens 83 Betroffenen<br />

beschlagnahmt worden<br />

seien, es aber möglicherweise 283<br />

weitere Fälle gebe. Die Praxis ist laut<br />

Auswärtigem Amt „bis auf Weiteres<br />

ausgesetzt“ worden.<br />

Eine konkrete Gefahr<br />

Der Datenskandal hat in Deutschland<br />

und in der Türkei hohe Wellen<br />

geschlagen. Das unabhängige türkische<br />

Nachrichtenportal T-24 sprach<br />

am Freitag von einer „Spionage-<br />

Krise“. DerHannoveraner Rechtsanwalt<br />

Dündar Kelloglu, der mehrere<br />

betroffene Asylbewerber aus der<br />

Türkei vertritt, sagte der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>,<br />

die neuen Berichte über Tausende<br />

beschlagnahmte Datensätze<br />

bestätigten seine Befürchtung, dass<br />

„sämtliche Recherchefälle“ jetzt in<br />

den Händen der Türkei seien. „Für<br />

die Flüchtlinge ist damit aus einer<br />

abstrakten eine konkrete Gefahr geworden.<br />

Keiner dieser Menschen<br />

darfmehr abgeschoben werden.“<br />

Frank Nordhausen ist erschüttertüber<br />

den fahrlässigen<br />

Umgang mit Daten.<br />

Trump nährt Hoffnung auf<br />

Frieden in Afghanistan<br />

US-Präsident strebt „Deal“ mit den Talibanan<br />

Bei einem unangekündigten Besuch<br />

bei US-Truppen in Afghanistan<br />

an Thanksgiving hat US-Präsident<br />

Donald Trump Hoffnungen<br />

auf eine Einigung mit den Taliban<br />

genährt. Trump erklärte am US-Militärstützpunkt<br />

Bagram, Washington<br />

habe Gespräche über Wege zu Frieden<br />

mit den Islamisten weniger als<br />

drei Monate nach ihrem Abbruch<br />

wieder aufgenommen. Auf die entsprechende<br />

Frage einer Journalistin<br />

antwortete Trump nach Angaben<br />

der Reporterin mit „Ja“. Die Taliban<br />

wollten dazu keine Erklärung abgeben.<br />

Ein Taliban-Sprecher sagte lediglich,<br />

es sei noch zu früh, um auf<br />

Trumps Aussagen zu reagieren.<br />

„Die Taliban wollen einen Deal<br />

machen. Und wir treffen sie“, hatte<br />

Trump am Donnerstagabend (Ortszeit)<br />

im Beisein seines afghanischen<br />

Kollegen Aschraf Ghani erklärt. Bedingung<br />

für eine Verständigung sei<br />

eine Waffenruhe. Erglaube, dass die<br />

Taliban mittlerweile auch eine Waffenruhe<br />

wollten, sagte Trump weiter.<br />

Der US-Präsident hatte mehr als<br />

ein Jahr laufende Gespräche mit den<br />

Taliban Anfang September kurz vor<br />

einer Einigung abgebrochen. Ziel<br />

der Verhandlungen war ein Abkommen,<br />

das den Wegfür einen Abzug<br />

der US-Truppen und für Frieden in<br />

Afghanistan bereiten soll. Unmittelbarer<br />

Auslöser für den Abbruch war<br />

ein Anschlag in Kabul, bei dem ein<br />

US-Soldat starb. Diesen verurteilte<br />

Trump erneut. Beobachter hatten einen<br />

kürzlich vollzogenen Gefangenenaustausch,<br />

bei dem zwei westlicheTaliban-Geiseln<br />

im Gegenzug für<br />

drei hochrangige Taliban-Mitglieder<br />

freigelassen wurden, als möglichen<br />

Schritt zur Wiederaufnahme der<br />

USA-Taliban-Gespräche gewertet.<br />

Dass die USA eine Waffenruhe als<br />

Bedingung für eine Übereinkunft<br />

mit den Taliban nennen, löste bei Afghanen<br />

Optimismus aus. Die Islamisten<br />

hatten bisher eine Waffenruhe<br />

abgelehnt. Beobachter sehen<br />

keine Zeichen dafür, dass die Islamisten<br />

ihre Meinung geändert hätten.<br />

In den vergangenen Wochen ist<br />

zwar die Gewalt in Afghanistan vor<br />

allem in Kabul zurückgegangen, allerdings<br />

greifen Taliban-Kämpfer<br />

weiter mehrmals in der Woche afghanische<br />

Sicherheitskräfte an oder<br />

verüben gezielte Tötungen an Regierungsmitarbeitern.<br />

In der Vergangenheit<br />

hatten die Taliban stets erklärt,<br />

sie wollten erst über eine Waffenruhe<br />

sprechen, wenn die US-<br />

Truppen das Land verlassen haben.<br />

Die Regierung wirdabgelehnt<br />

DieTaliban hatten seit dem Abbruch<br />

der Gespräche mit den USA immer<br />

wieder Bereitschaft gezeigt, die Verhandlungen<br />

wieder aufzunehmen.<br />

VergangeneWoche hatte es aus Kabul<br />

geheißen, Trump habe seinem afghanischen<br />

Amtskollegen in einem Telefonat<br />

gesagt, die Regierung in Kabul<br />

müsse vonAnfang an die Führung bei<br />

den Gesprächen übernehmen. Weiterhin<br />

weigernsich allerdings die Taliban,<br />

mit der Regierung in Kabul zu<br />

sprechen. Sie betrachten diese als<br />

„Marionette“ desWestens.<br />

Trump erklärte, die USA würden<br />

so lange in Afghanistan bleiben, bis<br />

ein „Deal“ mit den Taliban erzielt sei<br />

–„oder wir einen totalen Sieg haben“.<br />

Zugleich kündigte er allerdings<br />

an, die US-Truppenstärke auf etwa<br />

8600 reduzieren zu wollen. Derzeit<br />

sind zwischen 12 000 und 13 000<br />

amerikanische Soldaten in dem<br />

Land stationiert. (dpa)<br />

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Reiseveranstalter (i. S. d. G.): BVB-Touristik/Freizeitreisen<br />

KG, Grenzallee 15, 12057 Berlin<br />

©Walter Kober<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> Leserreisen<br />

LESERREISEN


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 7· ·<br />

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Politik<br />

Operation Ungewissheit<br />

In den Ländern der Sahelzone breitet sich der Terrorismus aus, eine neue Flüchtlingskrise droht. Nun sucht die Bundesregierung nach einer passenden Antwort<br />

VonMarina Kormbaki und Gordon Repinski<br />

Kurz vor dem Überraschungsmoment<br />

beginnt<br />

der Mittwochmorgen noch<br />

recht unspektakulär.Generaldebatte<br />

im Bundestag, Angela<br />

Merkel spricht, sie streift durch die<br />

Themen der Zeit. Doch dann wird es<br />

grundsätzlich. Es geht um Krieg und<br />

um Frieden. Und womöglich um<br />

neue Aufgaben, die auf die deutsche<br />

Sicherheitspolitik zukommen.<br />

DieKanzlerin hält an jenem Morgen<br />

eine außenpolitische Grundsatzrede,<br />

aus der zweierlei hervorgeht:<br />

Merkel will bis zum Ende der<br />

Legislaturperiode regieren. Und sie<br />

will Afrika ins Zentrum deutscher Sicherheitspolitik<br />

rücken. „Ich möchte<br />

jedenfalls weiter daran arbeiten,<br />

dass wir ein robustes UN-Mandat<br />

bekommen.“ Es ist ein Satz, der<br />

lange nachklingen wird.<br />

Ein robustes Mandat? Es ist ein<br />

militärischer Ausdruck, der weniger<br />

harmlos ist, als er zunächst daherkommt.<br />

Denn „robust“, das bedeutet<br />

bei Auslandseinsätzen, dass es gefährlich<br />

werden kann. Unddass Bundeswehrsoldaten<br />

mit diesem Mandat<br />

auf den Ernstfall vorbereitet werden<br />

können. Es heißt auch, dass es um Leben<br />

und Todgehen kann. Die Sahelzone<br />

in Afrika ist schon lange im Fokus<br />

der Kanzlerin. Ein erweitertes<br />

deutsches und europäisches Engagement<br />

dürfte schon 2020 folgen. Doch<br />

was genau bedeutet das?<br />

„In keiner Region ist der Handlungsbedarf<br />

sohoch“, heißt es in Re-<br />

Militärstützpunkte in der Sahel-Zone<br />

GAMBIA<br />

Nuakschott<br />

SENEGAL<br />

GUINEA-BISSAU<br />

GUINEA<br />

SIERRA LEONE<br />

MAURETANIEN<br />

Koulikoro<br />

Bamako<br />

gierungskreisen,„wenn wir nicht aufpassen,<br />

entgleitet uns die Region vollkommen.“<br />

Mali, Niger, Burkina Faso<br />

und Libyen gelten als mögliche neue<br />

Zentren des Terrorismus.Zudem drohen<br />

bei Instabilität der Region neue<br />

Flüchtlingswellen. „Es ist ein Trauma<br />

der Kanzlerin, das sie nicht noch einmal<br />

erleben möchte“, heißt es in Verteidigungskreisen.<br />

EUTM<br />

ZENTRAL-<br />

AFRIKANISCHE<br />

REPUBLIK<br />

Minusma<br />

Bundeswehr WEST-<br />

OperationSAHARA<br />

Barkhane<br />

(Frankreich)<br />

ELFENBEIN-<br />

KÜSTE<br />

MALI<br />

Timbuktu<br />

Djibo<br />

Gossi<br />

GHANA<br />

Tessalit<br />

Gao<br />

Dori<br />

BURKINA FASO<br />

TOGO<br />

ALGERIEN<br />

Kidal<br />

Menaka<br />

Niamey<br />

BENIN<br />

Aguelal<br />

NIGERIA<br />

NIGER<br />

den, mehr für die Ausbildung zu tun.<br />

Auch von„Partnering“ ist im Zusammenhang<br />

mit Mali die Rede.Eswäre<br />

für die Bundeswehr eine extreme<br />

Veränderung: Statt wie jetzt im geschützten<br />

Lager würden Soldaten<br />

der Truppe gemeinsam mit malischen<br />

Soldaten ausrücken –ähnlich<br />

wie früher in Afghanistan. Doch entschieden<br />

ist auch hier noch nichts.<br />

LIBYEN<br />

KAMERUN<br />

N'Djamena<br />

TSCHAD<br />

Wird es also eine große Sahel-<br />

Mission geben? Wohl kaum. Für jedes<br />

der betroffenen Länder wirdeine<br />

individuelle Lösung gesucht. Bis<br />

Ende des Jahres etwa läuft eine<br />

Überprüfung der EU-Ausbildungsmission<br />

in Mali (EUTM), die nach<br />

Expertenansicht wenig effektiv ist.<br />

Schon bald danach könnte in Europa<br />

die Direktive ausgegeben wer-<br />

SUDAN<br />

BLZ/GALANTY; QUELLEN: FRANZÖSISCHES VERTEIDIGUNGSMINISTERIUM, G5SAAHEL.ORG, MINUSMA, AFP<br />

Auch Merkel betonte in ihrer<br />

Rede die Probleme der Region, die<br />

drohe, in Terror abzugleiten. Verschärft<br />

wird die Lage vom Stellvertreterkrieg<br />

rivalisierender Regionalmächte<br />

im angrenzenden Libyenim<br />

Kampf um geopolitischen Einfluss.<br />

Mit dem französischen Präsidenten<br />

Emmanuel Macron habe sie,soMerkel,<br />

im August vereinbart, eine Initiative<br />

für die Sicherheit in der Sahel–Zone<br />

zu starten. Die Kanzlerin<br />

sagt: „Dass das etwas mit unserer Sicherheit<br />

zu tun hat, das kann sich ja<br />

jeder leicht vorstellen.“<br />

In der Opposition ist mancher<br />

seitdem verwirrt. „Es muss endlich<br />

aufhören, dass die Bundesregierung<br />

unabgestimmt Dinge raushaut. Sie<br />

verwirrt die Partnerstaaten, die Öffentlichkeit<br />

und das Parlament“, sagt<br />

der Grünen-Außenexperte Omid<br />

Nouripour. Der Abgeordnete wirft<br />

Merkel und Verteidigungsministerin<br />

Annegret Kramp-Karrenbauer vor,<br />

die Abgeordneten über zentrale Fragen<br />

im Dunkeln zu lassen. „Wir wissen<br />

nicht, wo die Missionstattfinden<br />

und auf welcher Rechtsgrundlage<br />

dies geschehen soll.“<br />

DieBundeswehr beteiligt sich bislang<br />

an zwei Einsätzen in Mali. Neben<br />

EUTM nehmen aktuell rund 900 Soldaten<br />

am UN-geführten„Minusma“-<br />

Blauhelmeinsatz zur Umsetzung des<br />

Friedensabkommens im Nordosten<br />

Malis teil. Sowohl „Minusma“ als<br />

auch EUTM sind Stabilisierungsmissionen,<br />

keine Kriegseinsätze. Den<br />

Antiterrorkampf führen 4500 französische<br />

Soldaten, unterstützt wird die<br />

„Operation Barkhane“ von Soldaten<br />

aus Burkina Faso,Tschad, Mali, Mauretanien<br />

und Niger. AmMontag starben<br />

13 Franzosen während eines<br />

Kampfeinsatzes.<br />

DieFranzosen sind der Meinung,<br />

die Europäer täten in der Sahel–Zone<br />

zu wenig. Der Druck auf Berlin, die<br />

Franzosen stärker zu unterstützen,<br />

steigt.<br />

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8* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Wirtschaft<br />

MÄRKTE<br />

NACHRICHTEN<br />

DAX-30 in Punkten<br />

30.8.19<br />

30.8.19<br />

▼ 13236,38 (–0,07 %)<br />

Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />

Euro in US-Dollar<br />

30.8.19<br />

Stand der Daten:29.11.2019 (21:50 Uhr)<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Gewinner<br />

29.11.19<br />

▼ 60,73 (–4,03 %)<br />

29.11.19<br />

▼ 1,0982 (–0,21 %)<br />

Quelle<br />

29.11.19<br />

aus DAXund MDAX vom29.11.zum Vortag<br />

E.ON NA 9,50 +3,17 WWWWWWWWWWW<br />

Evotec 20,11 +2,81 WWWWWWWWWW<br />

CarlZeissMeditec111,00<br />

+2,68 WWWWWWWWW<br />

Knorr-Bremse 88,28 +2,31 WWWWWWWW<br />

Rocket Internet 22,82 +1,51 WWWWWW<br />

CompuGroupMed. 62,05<br />

Verlierer<br />

+1,39 WWWWW<br />

aus DAXund MDAX vom29.11.zum Vortag<br />

K+S NA 10,26 WWWWWWWWW –2,43<br />

Aurubis 42,96 WWWWWWW –1,94<br />

Continental 118,60 WWWWWWW –1,84<br />

Puma 68,20 WWWWWWW –1,80<br />

Covestro 42,50 WWWWWWW –1,78<br />

Gerresheimer 66,75 WWWWWW –1,55<br />

Leitbörsen imÜberblick<br />

52-Wochen Hoch/Tief 29.11. ±% z. 28.11.<br />

Euro Stoxx 50 (EU) –0,02<br />

3733/2909 3703,58<br />

CAC 40(FR) – 0,13<br />

5967/4556 5905,17<br />

S&P UK(UK) – 0,95<br />

1562/1323 1481,45<br />

RTS (RU) – 0,05<br />

1488/1033 1438,45<br />

IBEX (ES) –0,07<br />

9588/8286 9352,00<br />

Dow Jones (US) –0,40<br />

28175/21713 28051,41<br />

Bovespa (BR) +0,49<br />

109672/83892108090,30<br />

Nikkei (JP) – 0,49<br />

23608/18949 23293,91<br />

Hang Seng (HK) –2,16<br />

30280/24897 26339,50<br />

Stx Singap. 20 (SG) –0,29<br />

1657/1395 1615,46<br />

Baudarlehen Kaufpreis 250.000 Euro<br />

Darlehen 175.000 Euro (70 %Finanz./Tilgung 2%)<br />

Effektivzinsen in %für<br />

Kundenkontakt 5Jahre 10 Jahre 15 Jahre<br />

Interhyp<br />

0800/200151515 0,51 0,69 0,83<br />

MKIB Online<br />

030/6408810 0,55 0,70 0,83<br />

Dr.Klein<br />

0800/8833880 0,51 0,71 0,83<br />

DTW-Immobilienfinanzierung<br />

0800/1155600 0,51 0,71 0,83<br />

PlanetHome<br />

089/76774188 0,51 0,71 0,83<br />

BBBank<br />

0721/1410 0,63 0,69 0,95<br />

Deutsche Bank<br />

069/91010000 1,27 0,86 1,16<br />

Commerzbank<br />

069/98660966 1,11 0,91 1,25<br />

ING<br />

069/50500109 0,86 0,93 1,20<br />

Postbank<br />

0228/55002010 1,41 1,02 1,36<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 0,69 0,75 1,15<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

030/42080420 0,71 0,87 1,35<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/86986969 0,88 0,93 1,23<br />

<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />

030/30363300 0,96 1,00 1,36<br />

PSD Berlin-Brandenburg<br />

psd-bb.de 0,96 1,06 1,51<br />

Mittelwert von 95 Banken 0,79 0,87 1,15<br />

Der Effektivzins beinhaltet Kosten der Grundschuldeintragung;<br />

unveränderter Zinssatz nach Zinsbindung.<br />

ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />

(Mittwoch), Sparbriefe (Donnerstag), Edel- &NE-Metalle (Freitag),<br />

Baudarlehen (Samstag).<br />

Quelle: FMH-Finanzberatung<br />

Die frühere France Télécomist unterdem Namen Orange weltweit tätig –besonders in Afrikaund arabischenLändern.<br />

Von Nico Esch<br />

Das Sparprogramm beim Autobauer<br />

Daimler wirdinden kommendendreiJahrenweltweitTausende<br />

Arbeitsplätze kosten. Gestrichen<br />

werden mindestens 10000 Stellen. Es<br />

gehe um eine niedrige fünfstellige<br />

Zahl, sagte Personalvorstand Wilfried<br />

PorthamFreitag.<br />

Vor allem will Daimler freiwerdende<br />

Stellen nicht nachbesetzen,<br />

dazu sollen die Altersteilzeit ausgeweitet<br />

und Mitarbeitern inder Verwaltung<br />

in Deutschland Abfindungen<br />

angeboten werden. Betriebsbedingte<br />

Kündigungen sind an den<br />

deutschen Standorten bis Ende 2029<br />

ausgeschlossen –dabei bleibt es.<br />

Vorstandschef OlaKällenius hatte<br />

Mitte des Monats schon angekün-<br />

Magenta trifft Orange<br />

Die Deutsche Telekom liebäugelt mit der Übernahme des französischen Konkurrenten<br />

Von Frank-Thomas Wenzel<br />

Die Deutsche Telekom<br />

spielt offenbar eine Fusion<br />

mit dem französischen<br />

Konkurrenten<br />

Orange durch. Doch da stehen viele<br />

Hürden im Weg. Wir erläutern, warumdie<br />

Telekom eine neue Strategie<br />

braucht.<br />

Wie weit sind die Überlegungen für<br />

eine Fusion mit Orange?<br />

Nach Informationen aus Branchenkreisen<br />

gibt es bei der Telekom<br />

wieder konkrete Planspiele. Inden<br />

vergangenen Jahren kamen Spekulationen<br />

über eine Verschmelzung mit<br />

dem französischen Ex-Monopolisten,<br />

der früher France Télékom hieß,<br />

immer wieder hoch. Dasist naheliegend,<br />

da beide Unternehmen seit<br />

Jahren vielfältig kooperieren. Außerdem<br />

gibt es für beide Konzerne keine<br />

anderen potenziellen Partner in<br />

einer ähnlichen Größenordnung.<br />

Welche Rolle spielt die geplante Übernahme<br />

des MobilfunkersSprint durch<br />

T-Mobile US jenseits des Atlantiks?<br />

Das ist ein zentrales Element in<br />

der Telekom-Strategie. Konzernchef<br />

Tim Höttges erwartet, dass der Deal<br />

mit einem Volumen von 26MilliardenDollarAnfang2020endlichunter<br />

Dach und Fach gebracht werden<br />

kann. Danach steht ein Netzausbau<br />

mit5G-Mobilfunktechnikan.Dasgilt<br />

aber auch für die vielen europäischen<br />

T-Töchter. Hierzulande<br />

Investieren: Die Geschwindigkeiten<br />

bei der Übertragung<br />

vonDaten werden im<br />

Festnetz und Mobilfunk in<br />

den nächsten Jahren erheblich<br />

schneller wachsen als<br />

bisher.Das zwingt die Unternehmen<br />

zu riesigen Investitionen<br />

in die Netze. Deren<br />

Ausbau wird preiswerter,<br />

wenn Komponenten in möglichst<br />

großen Stückzahlen<br />

eingekauft werden.<br />

kommt in den nächsten Jahren zu 5G<br />

die Umrüstung der Festnetze auf<br />

Glasfaser. Das Problem: Die Investitionen<br />

werden nur mit einer deutlichen<br />

Zeitverzögerung die Profite<br />

steigern. Aber zugleich will die Telekom<br />

ihre Verschuldung nicht noch<br />

weiter steigern. Für viele Analysten<br />

ist klar,dass es nach dem Sprint-Deal<br />

eine neue Strategie braucht.<br />

Daimler streicht mindestens 10000 Stellen<br />

Autobauer will Belegschaft möglichstsozialverträglich verringern<br />

DIE ROLLE DER EU<br />

Prüfen: Einerseitswürde es<br />

bei einer Fusion vonTelekom<br />

und Orangeeine genaue<br />

Überprüfung geben –imHinblick<br />

auf Einschränkung des<br />

Wettbewerbs in Europa. Aber<br />

die EU hat gerade in der<br />

Telekommunikationsbranche<br />

mehrere große und umstrittene<br />

Zusammenschlüsse<br />

durchgewinkt, wie zuletzt die<br />

Übernahme vonUnitymedia<br />

durch Vodafone.<br />

Stärken: Dahinter steckt die<br />

Strategie, europäische<br />

Unternehmen im Wettbewerb<br />

vorallem mit chinesischen<br />

und US-amerikanischen<br />

Konzernen zu stärken.<br />

Wobei China in Europa nicht<br />

mit Netzbetreibern, sondern<br />

mit Hardware für die Netze<br />

und mit Smartphones aktiv<br />

ist. Bei US-Konzernen spielen<br />

vorallem Streamingdienste<br />

eine wichtigeRolle.<br />

Welche Möglichkeiten bleiben?<br />

Laut Analysten vom Bankhaus<br />

Lampe werden in der Bonner Konzernzentrale<br />

„weitreichende Maßnahmen<br />

zum Umbau“ durchgespielt.<br />

Dabei soll es auch um den Verkauf<br />

der Mobilfunktöchter in Ostund<br />

Südosteuropa sowie in den Niederlanden<br />

gehen, die allesamt nur<br />

magere Renditen erzielen. Ferner<br />

könnten Mobilfunksendeanlagen<br />

veräußertwerden. Interessenten gibt<br />

es reichlich. Auch der Bestand an Immobilien<br />

könnte zur Disposition stehen.<br />

Nach Hochrechnungen des<br />

Bankhauseskönntedas46Milliarden<br />

Euro in die Kasse bringen. Als Alternativebietet<br />

sich eine engereKooperation<br />

mit den Franzosen an.<br />

Wie arbeitet die Telekom bereits mit<br />

Orange zusammen?<br />

Seit acht Jahren betreiben beide<br />

Konzerne eine Einkaufsgemeinschaft.<br />

Und sie haben gerade einen<br />

digt, konzernweit rund 1,4 Milliarden<br />

Euro Personalkosten einsparen und<br />

jede zehnte Managementstelle streichenzuwollen,aberkeineDetailsgenannt.<br />

„Mit den jetzt gemeinsam mit<br />

dem Betriebsrat beschlossenen Eckpunkten<br />

zur Verschlankung des<br />

Unternehmens können wir dieses<br />

Ziel bis Ende 2022 erreichen“, betonte<br />

Personalvorstand Wilfried Porth.<br />

„Wir werden die Maßnahmen so sozialverträglich<br />

wie möglich gestalten.“<br />

Daimler kündigte auch an, auslaufende<br />

Verträge von Zeitarbeitern<br />

in der Verwaltung nur noch sehr restriktiv<br />

zu verlängern. Ähnlich sparsam<br />

will der Konzernkünftig mit40-<br />

Stunden-Verträgen umgehen und<br />

damit Kosten sparen. Zudem will der<br />

Autobauer die Beschäftigten mit Anreizen<br />

dazu bringen, ihre Arbeitszeit<br />

selbst zu verringern. Das Vorhaben,<br />

mögliche Tarifsteigerungen im kommenden<br />

Jahr nicht bei Daimler zu<br />

übernehmen, ist dagegen laut Betriebsrat<br />

vomTisch.<br />

Trotz der Einigung fielen die Reaktionen<br />

der Arbeitnehmervertreter<br />

am Freitag eher sorgenvoll aus. Der<br />

Abbau der Kapazitäten dürfe keinesfalls<br />

zu einer Leistungsverdichtung<br />

führen, hieß es.„DieTransformation<br />

zieht neue und zusätzliche Aufgaben<br />

für die Beschäftigten nach sich.<br />

Gleichzeitig verlangt die Unternehmensleitung<br />

nun, dass die Transformation<br />

mit weniger Personal gemeistert<br />

wird“, sagte Gesamtbetriebsratschef<br />

Michael Brecht.<br />

DasManagement müsse nun zeigen,<br />

was in Zukunft nicht mehr ge-<br />

FOTO: JAKUB PORZYCKI/DPA<br />

gemeinsam entwickelten intelligenten<br />

Lautsprecher auf den Markt gebracht.<br />

Die Erfahrungen mit Orange<br />

seien durchweg positiv, sagte ein<br />

Telekom-Sprecher dem „Handelsblatt“.<br />

Von2010 bis 2016 gab es überdies<br />

in Großbritannien ein Mobilfunk-Joint-Venture.<br />

Nach diesem<br />

Muster könnten nun die jeweiligen<br />

Mobilfunkauslandstöchter (ohne T-<br />

Mobile US) zu einem Gemeinschaftsunternehmen<br />

zusammengeführt<br />

werden, ohne gleich die Konzerneals<br />

Ganzefusionieren zu müssen.<br />

Da gibt es nur wenige Überschneidungen.<br />

Orange ist unter anderem<br />

in Afrika und arabischen Ländernstarkvertreten–dassindMärkte<br />

mit großem Wachstumspotenzial.<br />

Was spricht gegen eine vollständige<br />

Fusion der Konzerne?<br />

Vorallem die staatlichen Beteiligungen.<br />

Deutschland gehörtfast ein<br />

Drittel der Telekom, dem französischen<br />

Staat knapp ein Viertel von<br />

Orange. Damüsste eine Art Balance<br />

der Einflussmöglichkeiten der Regierungenhergestelltwerden,etwa<br />

über<br />

den Aufsichtsrat. Zudem müsste<br />

man wohl –ähnlich wie einst bei Airbus<br />

– mit zwei Hauptquartieren<br />

arbeiten und eine Art paritätische<br />

Besetzung der Führungsposten aushandeln.<br />

Daswürde aber eine krasse<br />

Schieflage zum Wert der Unternehmen<br />

bedeuten. Die Telekom hat aktuell<br />

eine Marktkapitalisierung von<br />

72,6 Milliarden Euro,Orange kommt<br />

auf gerade mal 39,6 Milliarden Euro.<br />

machtwerdensolleundwiedieKom-<br />

plexität reduziert werden solle. „Die<br />

Belegschaft braucht eine klare und<br />

nachvollziehbare Vorwärtsstrategie.<br />

EinAbbau vonKapazitäten darfnicht<br />

auf dem Rücken der Beschäftigten<br />

ausgetragen werden“, sagte Brecht.<br />

Daimler hat mit einer Fülle von<br />

Problemen zu kämpfen, die dem<br />

Autobauer 2018 –noch zu Zeiten von<br />

Dieter Zetsche –erst einen Gewinneinbruch<br />

beschert und ihn gar zeitweilig<br />

in die roten Zahlen gedrückt<br />

haben. So mussder KonzernMilliarden<br />

für seine Dieselaltlasten zurückstellen,<br />

während der Hochlauf der<br />

Elektroautoproduktion und die Entwicklung<br />

des autonomen Fahrens<br />

große Summen verschlingen. Hinzu<br />

kamen Produktionsprobleme und<br />

ein schwächelnder Absatz. (dpa)<br />

Ex-Staatsministerin Müller<br />

wird Chefin von Autoverband<br />

DiefrühereCDU-Politikerin und Ex-<br />

Strommanagerin HildegardMüller<br />

wirdneue Chefin des Verbands der<br />

Automobilindustrie (VDA). Müller<br />

sei einstimmig vomVorstand gewählt<br />

worden und trete ihr Amt zum<br />

1. Februar 2020 an, teilte der VDA<br />

am Freitag mit. Siefolgt auf BernhardMattes,der<br />

sein Amt als VDA-<br />

Präsident zum Jahresende 2019 aufgibt.<br />

„Wir freuen uns,mit Hildegard<br />

Müller eine erfahrene Managerin als<br />

VDA-Präsidentin gewonnen zu haben“,<br />

erklärten die Vizepräsidenten<br />

OlaKällenius,Vorstandschef der<br />

Daimler AG,und Arndt Kirchhoff,<br />

Chef der Kirchhoff AutomotiveHolding.<br />

„Wir sind der festen Überzeugung,<br />

dass HildegardMüller die Aufgabe<br />

meisternwird, den VDA zu<br />

führen.“ (dpa)<br />

Erneut mehrtägige<br />

Streiks bei Amazon<br />

Mitbundesweit mehrtägigen Streiks<br />

beim Onlinehändler Amazon will<br />

die Dienstleistungsgewerkschaft<br />

Verdierneut Druck machen im jahrelangen<br />

Kampf für einen Tarifvertrag.<br />

Während der umsatzstarken<br />

Einkaufstage Black Friday und Cyber-Monday<br />

legen Beschäftigte an<br />

mehreren Standorten an diesem<br />

Freitag, Samstag und Montag die<br />

Arbeit nieder,wie VerdiamFreitag<br />

mitteilte.Amazon-Kunden werden<br />

nach Angaben eines Unternehmenssprechers<br />

davon nichts spüren:<br />

„Die Pakete kommen pünktlich<br />

an.“ DerGroßteil der Mitarbeiter<br />

kümmeresich „ganz normal um<br />

Kundenbestellungen“. (dpa)<br />

Große Insolvenzen<br />

nehmen zu<br />

Die Modekette GerryWeber gehörtzu<br />

den großen Insolvenzen. FOTO: OLIVER BERG/DPA<br />

Namhafte und große Unternehmen<br />

sind in diesem Jahr verstärkt vonInsolvenz<br />

betroffen. DieKreditversicherung<br />

Euler Hermes zählte in den<br />

ersten neun Monaten dieses Jahres<br />

27 Insolvenzen bei Firmen mit mehr<br />

als 50 Millionen Euro Umsatz,<br />

gegenüber 19 Fällen im Vorjahreszeitraum.<br />

Dassei ein Anstieg um<br />

42 Prozent. Auch das vierte Quartal<br />

lasse mit der Insolvenz vonThomas<br />

Cook und dem Schutzschirmverfahrenvon<br />

Condor eine Fortsetzung des<br />

Trends erwarten. DerTV-Gerätehersteller<br />

Loewe, KettlerFreizeit und<br />

Beate Uhse meldeten schon zum<br />

zweiten MalInsolvenz an. (dpa)<br />

Eon streicht Jobs<br />

in Großbritannien<br />

Dergrößte deutsche Stromversorger<br />

Eonwill in Großbritannien in erheblichem<br />

Umfang Arbeitsplätzestreichen.<br />

Es geht um einen Großteil der<br />

derzeit 5800 Stellen bei der neuen<br />

Tochter N-Power,wie Eon-Chef Johannes<br />

Teyssen am Freitag sagte.<br />

Eonplant eine Neuordnung seines<br />

Vertriebs,umimVereinigten Königreich<br />

aus den Verlusten herauszukommen.<br />

Zumeigenen britischen<br />

Vertriebsgeschäft hat der Konzern<br />

nach der Innogy-Übernahme deren<br />

Tochter N-Power dazubekommen.<br />

Diese sei in einer „kritischen und<br />

untragbaren wirtschaftlichen Situation“,<br />

teilte Innogy mit. (dpa)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 9· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Wirtschaft<br />

Kampf ums Erdgas<br />

Zwischen Russlandund der Ukraine droht ein neuer Konflikt. Ein Lieferstoppnach Westeuropa giltals wahrscheinlich<br />

Von Stefan Scholl<br />

Juristisch sind die Kampfhandlungen<br />

in vollem Gange. Gestern<br />

beantragte der ukrainische<br />

Konzern Naftogaz bei<br />

einem Gericht in Riga die Beschlagnahme<br />

von Gazprom-Vermögen<br />

in Lettland. Ähnliche Verfahren<br />

hat Naftogaz auch in Luxemburg, der<br />

Schweiz und Großbritannien begonnen,<br />

in den Niederlanden wurden<br />

bereits Aktien einer Gazprom-Tochter<br />

eingefroren.<br />

Aufdiese Weise wollen die Ukrainer<br />

2,56 Milliarden Dollar eintreiben,<br />

die ihnen der russische Staatskonzern<br />

nach dem Urteil eines Stockholmer<br />

Schiedsgerichts von2018 schuldet.<br />

Dieses Geld gehört zuden Positionen,<br />

um die jetzt ein neuer Kampf<br />

zwischen Moskau und Kiew droht.<br />

Ende des Jahres läuft der zehn Jahre<br />

alte Vertrag über den Transit russischen<br />

Gases durch die Ukraine nach<br />

Westeuropa aus.Die Verhandlungen<br />

über ein neues Abkommen klemmen.<br />

Eine Wiederholung des russischen<br />

Lieferstopps von 2009 zeichnet<br />

sich ab. Aber Experten hoffen<br />

noch auf eine Lösung auf politischer<br />

Ebene.Gazprom schlägt einen kurzfristigen<br />

Kontrakt vor, miteiner Laufzeit<br />

von einem Jahr. Außerdem verlangt<br />

das Unternehmen vonden Ukrainern,<br />

sämtliche finanziellen Ansprüche<br />

inklusive der bereits rechtskräftigen<br />

2,56-Milliarden-Dollar-<br />

Schuld fallen zu lassen. Naftogaz hält<br />

dies für unannehmbar und verlangt<br />

einen neuen Zehnjahresvertrag.<br />

Es gilt als offenes Geheimnis,dass<br />

die Russen sich nur noch für ein Jahr<br />

binden wollen, weil sie auf die Fertigstellung<br />

der neuen Ostseepipeline<br />

Nordstream 2nach Deutschland im<br />

kommenden Jahr warten. „Wenn<br />

Nordstream 2inBetrieb geht, ist zu<br />

erwarten, dass es keinen Transit<br />

durch die Ukraine mehr geben wird“,<br />

klagt Naftogaz-Direktor Juri Witrenko<br />

der Deutschen Welle. „Deutschlandmussbegreifen,dassesaufdiese<br />

Weise die wirtschaftliche Strangulation<br />

der Ukraine unterstützt.“ Gazprom-Chef<br />

Alexei Miller sprach<br />

schon 2018 davon, man wolle den<br />

Transit durch die Ukraine vonknapp<br />

90 Milliarden auf zehn bis 15 Milliarden<br />

Kubikmeter senken. Jetzt beschwertersich,<br />

man könne mit Naftogaz<br />

kein neues Abkommen abschließen,<br />

weil das ukrainische Gastransportsystem<br />

juristisch noch<br />

nichtdeneuropäischenNormenentspreche.InKiew<br />

unterstellt man ihm<br />

deshalb,erwolle Zeit schinden.<br />

Tatsächlich scheinen beide Seiten<br />

eine Eskalation riskieren zu wollen.<br />

„Die Wahrscheinlichkeit eines Gaskriegs<br />

und der Einstellung der Transitlieferungen<br />

durch Gazprom liegt<br />

bei 90 Prozent“, schätzt Wolodymyr<br />

Omeltschenko, Energiewirtschaftsexperte<br />

des Kiewer Rasumkow-Zentrums.<br />

Aber eine Einigung sei noch<br />

möglich, wenn sich die Präsidenten<br />

beider Länder sowie die Führer der<br />

EU-Staaten einschalteten.<br />

Wladimir Putin und Wolodymyr<br />

Selenskyj treffen am 9. Dezember in<br />

Paris zusammen, praktischerweise<br />

sind auch Angela Merkel und Emmanuel<br />

Macron dabei. Außer einer Neuauflage<br />

des Friedensplans für den<br />

Donbas könnten die Vier auch einen<br />

Gaskompromiss verhandeln. Putin<br />

hat Kiew schon einen neuen Vertrag<br />

„zu europäischen Bedingungen“<br />

und 25 Prozent Rabatt auf Direktexporte<br />

von 15Milliarden Kubikmeter<br />

jährlich angeboten. Aber in Kiew<br />

warnen viele Stimmen davor, Putin<br />

wolle Gas und Frieden zu einem Paket<br />

schnüren, um die Ukraine unter<br />

Druck zu setzen.<br />

DieVorbereitungen für einen Lieferstopp<br />

laufen. EU-Länder füllten<br />

laut Gas Infrastructure Europe ihre<br />

Gasspeicher mit über 100 Milliarden<br />

Kubikmeter zu fast 95 Prozent. Wie<br />

Miller schon im September erklärte,<br />

„pumpt Gazprom Rekordumfänge in<br />

das europäische Gaslagersystem“.<br />

NachAngabenausKiewerhöhtendie<br />

Russen dazu auch den Transit durch<br />

die Ukraine auf Tageslieferungen von<br />

294 Millionen Kubikmeter.„Manhat<br />

den Eindruck“, schreibt Gastransportmanager<br />

Sergij Makogon, „als<br />

habe Gazprom nicht unbedingt vor,<br />

den Transit durch die Ukraine nach<br />

dem 1. Januar 2020 fortzusetzen.“<br />

Gnadenloser<br />

Poker<br />

um Osram<br />

Jetzt mischen im großen<br />

Stil auch Hedgefonds mit<br />

Von Thomas Magenheim<br />

Esnaht die Woche der Wahrheit für<br />

den Lichttechnikkonzern Osram<br />

und seine 23500 Beschäftigten. Bis<br />

Mitternacht am nächsten Donnerstag<br />

haben die Aktionäre noch Zeit,<br />

auf das Kaufangebot des österreichischen<br />

Sensorherstellers AMS einzugehen.<br />

Vollends undurchsichtig geworden<br />

ist die Lage nun, weil immer<br />

mehr Hedgefonds per Aufkauf von<br />

Osram-Aktien aggressiv im Übernahmepoker<br />

mitmischen.<br />

„Sie haben sich einen großen Anteil<br />

gesichert“, sagt ein Insider.„Man<br />

kann von 35bis 45 Prozent ausgehen.“<br />

So haben sich die Fonds in eine<br />

Position gebracht, mit der sie das<br />

AMS-Angebot scheitern lassen können.<br />

Denn für das besteht eine Mindestannahmeschwelle<br />

von 55 Prozent.<br />

Da als sicher gilt, dass nicht alle<br />

Osram-Kleinaktionäre anAMS verkaufen,<br />

haben die Hedgefonds die<br />

Zukunft des Unternehmens damit in<br />

der Hand. Kommt AMS nicht auf die<br />

gewünschten 55 Prozent der Osram-<br />

Anteile,erlischt das Angebot. Es werde<br />

weder aufgestockt, noch die Annahmeschwelle<br />

gesenkt und auch<br />

sonst kein weiteres Angebot geben,<br />

sagte AMS-Chef Alexander Everke.<br />

Hinter den Kulissen droht AMS<br />

dem Vernehmen nach sogar damit,<br />

bei einem Scheitern die knapp<br />

20 Prozent der Osram-Anteile auf<br />

den Marktzuwerfen, die man schon<br />

auf eigene Rechnung gekauft hat und<br />

damit einen Fall der Osram-Aktie ins<br />

Bodenlose zu provozieren. DieFonds<br />

diskutieren nun untereinander, wie<br />

viele Osram-Aktien sie AMS anbieten<br />

müssen, um die Mindestannahmeschwelle<br />

möglichst knapp zu überspringen,<br />

verrät ein Insider.<br />

Klar ist auch, dass AMS Osrambeherrschen<br />

will, wozu 55 Prozent nicht<br />

reichen. Dazu sind 75 Prozent nötig.<br />

Die fehlenden 20 Prozent wollen die<br />

Hedgefonds möglichst teuer an die<br />

Österreicher verkaufen. Das über<br />

110-jährige Traditionsunternehmen<br />

Osram ist vollends zum Spekulationsobjekt<br />

verkommen. Es schreibt<br />

mittlerweile tiefrote Zahlen und bereitet<br />

neuen Stellenabbau vor.<br />

Erst kümmerliche 4,4 Prozentder<br />

Osram-Aktien wurden AMS bisher<br />

angeboten. Zusammen mit schon<br />

selbst im Zuge eines ersten, gescheiterten<br />

Übernahmeversuchs gekauften<br />

Osram-Papieren kommen die<br />

Österreicher damit auf knapp ein<br />

Viertel der Anteile.Mehr als das Doppelte<br />

brauchen sie.„Es wirdknapp“,<br />

schätzt eine mit den Vorgängen vertraute<br />

Person. Wohl erst Montag<br />

übernächster Woche werdeklar sein,<br />

ob AMS es geschafft hat. Doch darüber,obdasgutoderschlechtwäre,<br />

gehen<br />

die Meinungen auseinander.


10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

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Meinung<br />

Flughafen<br />

AUSLESE<br />

Der BER wird Berlin<br />

verändern<br />

Europäische<br />

Geruchslandschaften<br />

Peter Neumann<br />

sieht gute Chancen, dass der Betrieb<br />

in knapp elf Monaten beginnt.<br />

Ein Feuerwerk gab es nicht, Autokorsos<br />

waren ebenfalls nicht geplant. Warum<br />

auch? Nicht zum ersten Mal hat ein Flughafenchef<br />

angekündigt, wann der BER eröffnet<br />

wird. Nun sollen dort am31. Oktober<br />

2020 erstmals Flugzeuge landen. Man<br />

muss kein Psychologe sein, um festzustellen,<br />

dass die <strong>Berliner</strong> und Brandenburger<br />

bei diesem Thema inzwischen abgestumpft<br />

sind. Je nachdem, wie man rechnet,<br />

wurden ihnen bereits fünf bis zehn<br />

Eröffnungstermine verkündet, und bislang<br />

erwiesen sich alle als Nonsens.<br />

Diejüngste Ankündigung trifft auf eine<br />

Region, die sich für das vonder Politik vermurkste<br />

Projekt, das den Ruf des Landes<br />

nachhaltig beschädigt hat, kaum noch interessiert.<br />

Vor allem viele West-<strong>Berliner</strong><br />

sind nicht böse,dass sie weiterhin vonTegel<br />

aus fliegen dürfen. Auch wenn der angebliche<br />

Flughafen der Herzen eine abgeschabte,<br />

überlastete Budenstadt ist, über<br />

die sich auswärtige Passagierewundern.<br />

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass<br />

viel dafür spricht, dass der Termin diesmal<br />

wirklich klappen könnte.Die Anlagen<br />

wurden fertiggestellt, Tests absolviert –<br />

das war bisher nicht der Fall. Auch wenn<br />

die Generalprobe noch ansteht: Nie war<br />

der BER einer Inbetriebnahme so nahe.<br />

Damit rückt aber auch der Lernprozess,<br />

der Berlin und Brandenburg bevorsteht,<br />

immer näher. Wege und Routinen<br />

werden sich ändern, wenn Tegel geschlossen<br />

worden ist.Viele Bürger werden weniger,anderemehr<br />

Fluglärmertragen müssen.<br />

Gut möglich, dass zusätzliche Verbindungen<br />

das Wachstum Berlins weiter<br />

anheizen werden –mit kostenträchtigen<br />

Folgen für viele Einheimische. Der BER<br />

wird diese Region verändern, und diese<br />

neue Etappe in der Geschichte ist nur<br />

noch knapp elf Monate entfernt.<br />

Wort des Jahres<br />

Eine wohlmeinende<br />

Zugabe<br />

Harry Nutt<br />

hält dasWort „Respektrente“ für ein<br />

politisches Unwort.<br />

Die gewitzte Neuschöpfung „Schaulästige“,<br />

die sich auf schaulustige<br />

Passanten bezieht, die in der Öffentlichkeit<br />

immer häufiger Ärger machen, hat es<br />

nur auf Platz 4bei der Entscheidung über<br />

das Wort des Jahres 2019 geschafft. Es erschien<br />

der Jury der Gesellschaft für deutsche<br />

Sprache (GfdS) am Ende wohl zu<br />

sehr um die Ecke gedacht. Bei der stets<br />

mit einiger Aufmerksamkeit bedachten<br />

Einrichtung „Wort des Jahres“ sollen Begriffe<br />

oder sprachliche Wendungen ausgezeichnet<br />

werden, die signifikant und<br />

populär sind.<br />

Die Popularität darf man beim Wort<br />

„Respektrente“, wie eine Blitzumfrage im<br />

Kollegenkreis ergab, bezweifeln. Immerhin<br />

wusste schnell jemand beizusteuern,<br />

dass es sich dabei wohl um eine euphemistische<br />

Bezeichnung der vieldiskutierten<br />

Grundrente handeln müsse, die die<br />

große Koalition zuletzt beinahe an ihr<br />

Ende getrieben hat. DasWortbezieht sich<br />

auf die geplante Einführung einer Grundrente<br />

für Männer und Frauen, die trotz<br />

langjähriger Erwerbstätigkeit bisher nur<br />

eine sehr geringe Rente beziehen. Sie ist<br />

vor allem das politische Projekt des Arbeits-<br />

und Sozialministers Hubertus Heil<br />

(SPD).<br />

Die Wortschöpfung „Respektrente“ ist<br />

ein Versuch, der oft umständlichen und<br />

starren politischen Sprache ein wenig Leben<br />

einzuhauchen. In diesem Fall soll auf<br />

die Rente, die eine Zahlung ist, die ohne<br />

aktuelle Gegenleistung bezogen wird, soziale<br />

Anerkennung in Form von Respekt<br />

draufgesattelt werden. Eine wohlmeinende<br />

politische Zugabe. InGeorge Orwells<br />

Roman „1984“ wird das Neusprech<br />

genannt. So gesehen ist das Wort des Jahresauch<br />

ein Unwort.<br />

Die SPD beschenkt sich selbst.<br />

IndieserWoche haben politisch interessierte<br />

Bürgerinnen und Bürger einen<br />

neuen Begriff gelernt. Man sollte ihn<br />

sich merken, denn es ist gut möglich,<br />

dass wir ihn noch öfter hören und lesen werden:<br />

Naturwissenschaftler sprechen im Hinblick<br />

auf den Klimawandel mittlerweile von<br />

einem „planetaren Notfallzustand“. Gemeint<br />

ist damit der Zustand, in dem die Erde<br />

sich derzeit befindet. Unser Planet. Der einzige,den<br />

wir haben.<br />

Kurz zusammengefasst besteht der planetarische<br />

Notfallzustand darin, dass die<br />

Erderwärmung schneller voranschreitet als<br />

bisher gedacht. Internationale Klimaforscher<br />

sprechen in der Zeitschrift Nature von<br />

neuen Erkenntnissen über sogenannte<br />

„Kipppunkte“(tipping points), wonach sich<br />

eine bisher geradlinige Entwicklung auf einmal<br />

stark beschleunigen könnte –und dann<br />

unumkehrbar ist. Dabei geht es um bislang<br />

unterschätzte Kettenreaktionen zwischen<br />

den Ökosystemen, etwa in der Arktis und<br />

dem Amazonas-Regenwald. DieForscher,zu<br />

denen auch Hans Joachim Schellnhuber<br />

vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung<br />

gehört, sind der Meinung, dass die<br />

Risiken bislang unterschätzt wurden. Die<br />

Wissenschaftler sehen die Stabilität des gesamten<br />

Erdsystems in Gefahr und fordern<br />

konsequente Gegenmaßnahmen.<br />

Dasist der Hintergrund, vordem das Klimapaket<br />

der Bundesregierung bewertet werden<br />

muss.<br />

Es stand am Freitag auf der Tagesordnung<br />

des Bundesrates,der bei wesentlichen Teilen<br />

zustimmen muss, damit die Maßnahmen in<br />

Kraft treten können. Ein Teil der Gesetze<br />

wurde verabschiedet, die CO 2 -Bepreisung<br />

etwa und die Steuererhöhung für Flugtickets.AndereTeile<br />

des Klimapaketes wurden<br />

Eswar ein Freitagabend Mitte November,<br />

als ich den Fehler machte,kurzbei Instagram<br />

vorbeizuschauen. Ein Bild eines Adventskalenders<br />

tauchte auf, und zwar einer<br />

dieser handgemachten, selbst gefüllten.„Na,<br />

habt ihr euch schon euren Adventskalender<br />

gebastelt?“, schrieb eine Mutter darunter. In<br />

meinem Magen krampfte sich etwas zusammen.<br />

Adventskalender! Das hatte ich völlig<br />

vergessen.<br />

Jedes Jahr bricht zum 1. Dezember ein<br />

Wettbewerb unter Müttern aus: Selbst die<br />

emanzipiertesten, modernsten Frauen, Firmenchefinnen,<br />

Fraktionsvorsitzende, schieben<br />

Nachtschichten nach dem Vollzeitjob,<br />

um ein Bild des selbstgebastelten Kalenders<br />

in den sozialen Medien hochladen zu können.<br />

An dieser Leistungsschau beteiligen<br />

sich natürlich nur Mütter. Oder schon mal<br />

einen Vater stöhnen gehört: „Hilfe, ich muss<br />

noch 24 nachhaltige, plastik- und zuckerfreie<br />

Einzelteile für den Kalender besorgen?“<br />

Als ich klein war, hatte ich einen Schokoladen-Kalender.<br />

Schon klar, lange her, andere<br />

Zeit. Damals kämpften wir gegen den<br />

Mangel, heute müssen wir uns gegen den<br />

Überfluss wehren. Im Advent drehen all die<br />

konsumkritischen Mütter und Väter durch.<br />

Fast alle Spielzeugmarken bieten eigene Produkte,<br />

esgibt Kalender von Lego, Playmobil<br />

und Peppa Wutz, es gibt Kalender für Männer,<br />

Frauen, Kinder und Hunde.Was soll ich<br />

meinen Kindern besorgen? Mein Mann,<br />

Kind der mageren britischen Siebziger, sagt:<br />

„Ich hatte damals einen Kalender mit Bil-<br />

Klimapolitik<br />

Wir können<br />

es besser<br />

Christine Dankbar<br />

ist der Meinung,dass die deutsche Politik angesichts der<br />

globalen Krise kein gutes Bild abgibt.<br />

zur Neuverhandlung in den Vermittlungsausschuss<br />

weitergeleitet. Die Pendlerpauschale<br />

und die Steuerermäßigung auf Bahntickets<br />

liegen damit erst einmal auf Eis. Hintergrund<br />

ist, dass sich die Länder bei derVerteilung<br />

der finanziellen Lasten benachteiligt<br />

sehen. Auf eine andere Forderung der Länder<br />

hat die Bundesregierung schnell reagiert<br />

und „Nachbesserungen“ zugesagt. Dabei<br />

geht es darum, Belastungen von energieintensiven<br />

Unternehmen bei einer CO 2 -Bepreisung<br />

zu vermeiden.<br />

Das kleinteilige Klimapaket ist noch gar<br />

nicht verabschiedet, da werden schon Entlastungen<br />

in Aussicht gestellt. Angesichts der<br />

globalen Klimakrise bleibt das Ergebnis<br />

doch argweit hinter dem Anspruch zurück.<br />

KOLUMNE<br />

Immer<br />

dieser<br />

Druck<br />

Sabine Rennefanz<br />

dern, darüber hab ich mich gefreut.“ Daswar<br />

jetzt auch keine Hilfe.<br />

In meinem Umfeld, unter den akademischen,<br />

berufstätigen Müttern, scheinen Mitte<br />

November alle besser vorbereitet als ich. Die<br />

einen füllen selbst die Jutebeutel, strikt ohne<br />

Plastik, wegen Greta. Bei nicht-bastelnden<br />

Jungsmüttern steht Lego hoch im Kurs. Eine<br />

Freundin lobt einen Kalender, den man mit<br />

„Tiptoi“-Stift benutzen kann. Ich googele<br />

BERLINER ZEITUNG/HEIKO SAKURAI<br />

Es gab noch weitere Schauplätze zum<br />

Thema Klima und Umwelt am Freitag. Die<br />

fünf Ministerpräsidenten der deutschen<br />

Küstenbundesländer luden zur Pressekonferenz<br />

in Berlin ein. Sieübten scharfe Kritik an<br />

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier<br />

(CDU), der sich dafür stark macht, dass<br />

Windräder künftig bundesweit einen Abstand<br />

von mindestens 1000 Metern zur<br />

nächsten Siedlung einhalten müssen. Damit<br />

komme der Ausbau der Windenergie praktisch<br />

zum Erliegen, kritisierten sie und belegten<br />

den Missstand anhand wirklich beeindruckender<br />

Zahlen.<br />

Das ist also das vorläufige Ergebnis der<br />

Klimapolitik in Deutschland: Wir diskutieren,<br />

werauf den Mehrkosten für die Pendlerpauschale<br />

sitzenbleibt, dass Firmen, die viel<br />

Energie verbrauchen, dennoch nicht belastet<br />

werden dürfen. Außerdem müssen wir<br />

nach dem Niedergang der Solarenergie-Industrie<br />

auch noch den der Windenergie ins<br />

Auge fassen. Das alles klingt nach einem zynischen<br />

Witz. Zynismus aber ist das Letzte,<br />

was wir in dieser prekären politischen Lage<br />

gebrauchen können.<br />

Daher geht es nun zum dritten politischen<br />

Schauplatz an diesem Freitag. DieBewegung<br />

„Fridays for Future“ hat zum 4. Aktionstag<br />

in diesem Jahr aufgerufen.Wieder kamen<br />

Hunderttausende vor allem jugendliche<br />

Demonstranten. Sie fordern vehement<br />

einen konsequenten Politikwechsel.Vonden<br />

Politikern wurden sie anfangs belächelt.<br />

Manche reagieren jetzt auch schon mal genervt,<br />

vor allem, weil FFF sich mit dem Klimapaket<br />

partout nicht zufriedengeben will.<br />

Es liegt an den Umständen der Zeit, dass die<br />

Demonstranten vernünftiger wirken als die<br />

Politik. Anders gesagt: Wir werden schlecht<br />

regiert.<br />

erstmal„Tiptoi“ und lerne,dass es ein elektronischer<br />

Stift ist, der Geräusche, Sprache und<br />

Musik wiedergeben kann. Ich erinnere mich<br />

an das Plastik-Buch, das meine Eltern meinem<br />

Sohn zum ersten Geburtstag geschenkt<br />

hatten und das dafür sorgte,dassich monatelang<br />

das Lied „Die Affen rasen durch den<br />

Wald“ im Kopf hatte.Aua.<br />

Warum immer dieser Druck? Es sind ja<br />

nicht nur die Adventskalender, sondern<br />

auch Kindergeburtstage, Familienurlaube,<br />

Arbeitszeiten. Jeder Bereich des Lebens hat<br />

sich in eine Sportarena verwandelt, das hat<br />

der Soziologe Andreas Reckwitz kürzlich in<br />

der FAZbemerkt. Dauernd wird verglichen,<br />

nicht nur im direkten Umfeld, sondernunter<br />

Hunderten Unbekannten, die ihre Erfolge<br />

oder scheinbaren Erfolge öffentlich darstellen.<br />

Dauernd wirdeinem gesagt, man müsse<br />

gewinnen wollen. EinGewinnerseinwollen.<br />

Wer nicht mitmacht, muss sich rechtfertigen.<br />

Undwennman sich in den sozialen Medien<br />

umguckt, scheint es auch nur noch Gewinner<br />

zu geben. Keine Verlierer mehr.<br />

Ich wünschte, ich könnte diesem Druck<br />

besser standhalten. Aber ich schaffe es auch<br />

nicht. Ich habe dieses Jahr nicht nur einen,<br />

sondernzweiSchokoladenkalender besorgt,<br />

einen für meinen Tochter und einen für meinen<br />

Sohn. Mitechtem Zucker.Und ja: Ichbin<br />

ein bisschen enttäuscht vonmir selbst.<br />

Sabine Rennefanzliest aus neuen Kolumnenam22. 1. um<br />

20 Uhr im Pfefferberg Theater bei Literatur Live, Moderation:<br />

Cornelia Geißler.Tickethotline: 030/93 93 58 555<br />

Alhierd Bacharevic wurde 1975 in<br />

Minsk geboren. Die drei Essays „Berlin,<br />

Paris und das Dorf“ sind ein großes<br />

Vergnügen. Aus dem Belorussischen sind<br />

sie vonThomas Weiler und Tina Wünschmann<br />

leichtfüßig ins Deutsche transponiert<br />

worden. VomDorf handelt der erste<br />

Text: Vonder Leichtigkeit, es zu verlassen,<br />

und der Schwierigkeit, es loszuwerden.<br />

„Das Ereignis des Jahresist<br />

für den belarussischen<br />

Städter gekommen,<br />

wenn bei ihm im<br />

Dorf die Sau abgestochen<br />

wird.“<br />

Ich kann mich an<br />

die 50er-Jahre erinnern,<br />

in denen mein<br />

Vater, wann immer er<br />

konnte, zuseinen dörflichen<br />

Verwandten<br />

fuhr, wenn dort geschlachtet<br />

wurde. Ab<br />

den Siebzigerjahren tat<br />

er das nicht mehr. Er<br />

Alhierd<br />

Bacharevic:<br />

Berlin, Paris und<br />

das Dorf, Edition<br />

Fototapeta,<br />

92 Seiten,<br />

12,50 Euro.<br />

war dem Dorfentkommen. Aber auch er –<br />

und ich mit ihm –waren einmal Belarus.<br />

2018 schreibt Bacharevic: „Seit 2006,<br />

als ich das erste Malhier war,hat sich die<br />

Welt so starkverändert, aber Berlin ist immer<br />

noch Berlin, frei und vielgestaltig.<br />

Undesriecht noch wie früher –nach Berlin.<br />

Ichmag diesen unvergleichlichen Berlin-Geruch,<br />

diese Mischung aus der<br />

feuchten Kühle alter Innenhöfe und Portale<br />

an heißen Sommertagen, aus leicht<br />

angebrannten Bohnen und frisch zubereitetem<br />

Spargel.“ In dieser Geruchslandschaft<br />

kommt Kebab vorund die auf dem<br />

Bürgersteig stehenden Blumenangebote,<br />

dieKanäle,der Bierdunst der Eckkneipen<br />

und die Hundehaufen. Chanel No 5hat es<br />

hier in Berlin nicht in die Riechbahn von<br />

BacharevicsNasegeschafft.<br />

Er erzählt aber voneinem anderen Geruch,der<br />

ihm in Berlin auffiel: sein Eigengeruch.<br />

Der veränderte sich in Berlin so<br />

sehr, dass er ihn wahrnahm. In Berlin<br />

starb der Sowjetmensch in ihm. „Der Geruch,<br />

den ich absonderte, war sein Leichengeruch.<br />

Der Geruch jenes Leichnams,den<br />

Swetlana Alexijewtisch den ,roten<br />

Menschen‘ genannt hat.“<br />

Chanel No 5schafft es auch in Paris<br />

nicht in die Riechfäden des Autors. Eine<br />

einzige Frau spielt eine tragende Rolle in<br />

diesen drei Essays: Europa. Dasbehaupte<br />

nicht ich, das zwinkert Bacharevic selbst<br />

uns Lesernzu. Arno Widmann<br />

PFLICHTBLATTDER BÖRSE BERLIN<br />

Herausgeber: Dr.Michael Maier.<br />

Chefredakteur: Jochen Arntz (ViSdP).<br />

Mitglieder der Chefredaktion: Elmar Jehn, Margit J. Mayer.<br />

Newsdesk-Chefs (Nachrichten/Politik/Wirtschaft):<br />

Tobias Miller,Michael Heun.<br />

Textchefin: Bettina Cosack.<br />

Newsroom-Manager: Jan Schmidt.<br />

Teams:<br />

Investigativ: Kai Schlieter.<br />

Kultur: Harry Nutt.<br />

Regio: Arno Schupp, Karim Mahmoud.<br />

Service: Klaus Kronsbein.<br />

Sport: Markus Lotter.<br />

Story: Christian Seidl.<br />

Meinungsseite: Christine Dankbar.<br />

Seite 3/Report:Bettina Cosack.<br />

Die für das jeweiligeRessortanerster Stelle Genannten sind<br />

verantwortliche Redakteure im Sinne des <strong>Berliner</strong> Pressegesetzes.<br />

Reporterin: Sabine Rennefanz.<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 – S eite 11 *<br />

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Berlin<br />

Vor20Jahren<br />

ereignete sich das<br />

schwerste<br />

Schulbusunglück<br />

Seiten 12 und 13<br />

Auf dem Parkett: Viel Prominenz beim Bundespresseball Seite 14<br />

Auf dem Tiefststand: Die Arbeitslosigkeit in Berlin und Brandenburg Seite 14<br />

3289 Tage<br />

Fast ein Jahrzehnt nach der geplanten<br />

Eröffnung soll Ende 2020 der neue<br />

<strong>Berliner</strong> Flughafen fertig sein.<br />

Es ist das zehnte Versprechen<br />

VonJochen Knoblach<br />

Hoffnungsvoll: Der erste Spatenstich erfolgte vor über 13 Jahren. DDP/MICHAEL URBAN<br />

Unauffällig: 2009 ist der Baustellencharakter am BER noch normal.<br />

BLZ/PONIZAK<br />

Heikel: Im Mai waren plötzlich Dübel eine Gefahr für den BER-Start. BLZ/PONIZAK Rätselhaft: 2012 ist der BER erst zur Hälfe betriebsfähig. IMAGO STOCK&PEOPLE<br />

Teilfertig: Das Schild mit der Aufschrift BER hängt gerade.<br />

BLZ/PONIZAK<br />

Januar 1992: Beider kurzzuvor vom<br />

Bund und den Ländern Berlin und<br />

Brandenburg gegründeten Berlin<br />

BrandenburgFlughafen Holding beginnen<br />

die Planungen für den neuen<br />

Flughafen.<br />

März 2003: Nach vergeblicher Suche<br />

nach einem privaten Baukonsortium<br />

beschließen Berlin, Brandenburg<br />

und der Bund, den Flughafen<br />

selbst zu bauen.<br />

5. September 2006: Erster Spatenstich<br />

für das Flughafen-Projekt, das<br />

seinerzeit „Berlin Brandenburg International“<br />

(BBI) genannt wird.<br />

Manlegt sich fest: DerAirportwerde<br />

am Ende insgesamt zwei Milliarden<br />

Euro kosten und am 30. Oktober<br />

2011 eröffnet werden.<br />

11. Dezember 2009: Einen Namen<br />

gibt es schon mal: DerFlughafen soll<br />

Willy Brandt heißen. Der Hauptname<br />

lautet „Flughafen Berlin Brandenburg“,<br />

der internationale Drei-<br />

Buchstaben-Code „BER“.<br />

25. Juni 2010: Der Eröffnungstermin<br />

wird erstmals abgesagt. Als<br />

Grund wirdunter anderem die Pleite<br />

eines Planungsbüros genannt.<br />

Neuer Termin: 3. Juni 2012.<br />

8. Mai 2012: Keine vier Wochen vor<br />

dem neuen Termin erfolgt die zweite<br />

Absage. Diesmal gibt es Probleme<br />

mit dem Brandschutz. Technikchef<br />

Manfred Körtgen und das Generalplanungskonsortium<br />

werden entlassen.<br />

Drei Jahre später wird ineinem<br />

Bericht des Landesrechnungshofs<br />

Brandenburg zulesen sein, dass der<br />

Flughafen im Mai 2012 nur zu 56,2<br />

Prozent betriebsfähig war. Von den<br />

102 Gates waren gerade 26 einsatzbereit.<br />

Nun wird der 17. März 2013<br />

als Starttermin versprochen.<br />

16. August 2012: Auch der dritte Eröffnungstermin<br />

muss abgesagt werden.<br />

Am 27. Oktober 2013 soll es aber<br />

klappen. Die Bauarbeiten sollen bis<br />

Ende Mai2013 beendet sein.<br />

6. Januar 2013: Absage Nummer<br />

vier.Technik-Chef Horst Amann bezeichnet<br />

die Probleme als „sehr heftig,<br />

fast grauenhaft“. Rolltreppen<br />

sind zu kurz, in die Lüftung läuft Regenwasser,<br />

und auch beim Brandschutz<br />

gibt es neue Schwierigkeiten.<br />

Einen neuen Termin gibt es diesmal<br />

aber nicht. Internist von2014, eventuell<br />

2015 die Rede.<br />

16. Januar 2013: DerFlughafen-Aufsichtsrat<br />

entlässt Rainer Schwarz als<br />

Chef der Flughafen Berlin Brandenburg<br />

GmbH (FBB). Dieser klagt jedoch<br />

gegen seine Entlassung, bekommt<br />

Recht und weiterhin seine<br />

Bezüge,die sich bis Mai2016 auf 1,02<br />

Millionen Euro summieren.<br />

11. März 2013: Hartmut Mehdorn,<br />

ehemals Chef der Deutschen Bahn<br />

und der Fluggesellschaft Air Berlin,<br />

übernimmt die Führung der Airport-<br />

Gesellschaft. Der damals 71-Jährige<br />

will das Projekt mit einem sogenannten<br />

„Sprint“-Programm beschleunigen.<br />

Der 30. Oktober 2011 war ein Sonntag. An diesem<br />

Tagsollte der neue Hauptstadtflughafen eröffnet<br />

werden, für den die Idee bereits kurz nach dem<br />

Fall der Mauer geboren wurde. Der neue Airport<br />

sollte die Flughäfen Tegel und Tempelhof ersetzen. Biszudiesem<br />

Sonnabend sind seit dem ursprünglichen Eröffnungstermin<br />

exakt 2953 Tage vergangen, an denen nicht ein einziges<br />

Flugzeug vom BER abhob oder dort landete. Und auch die<br />

3000-Tage-Marke wirdnoch geknackt. Denn noch einmal 330<br />

Tage werden vergehen, bis endlich der erste Flieger am BER<br />

Starterlaubnis bekommt.Viele Tage,von denen das Bauprojekt<br />

den Steuerzahler an jedem einzelnen mehr als eine Million<br />

Euro kosten wird. DieChronik eines Desasters.<br />

Weiter warten: Elf Monate bleiben noch.<br />

BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK<br />

16. August 2013: Mehdorn präsentiert<br />

seine Idee von einer Teileröffnung<br />

Ende März2014. DieFluggäste<br />

sollen demnach im alten Flughafen<br />

Schönefeld einchecken und mit Bussen<br />

zum Wartebereich im Nordpier<br />

des BER gebracht werden. Doch bald<br />

erweist sich die Idee als untauglich.<br />

23. Oktober 2013: Technik-Chef<br />

Horst Amann wirdentlassen.<br />

12. Dezember 2014: Hartmut Mehdorn<br />

vertröstet um weitere zweieinhalb<br />

Jahre und kündigt eine Inbetriebnahme<br />

des BER für die zweite<br />

Hälfte des Jahres 2017 an. Nur drei<br />

Tage später erklärt erseinen Rücktritt.<br />

Er begründet seinen Schritt mit<br />

mangelndem Vertrauen seitens der<br />

BER-Anteilseigner.<br />

März 2015: DerMaschinenbauingenieur<br />

Karsten Mühlenfeld wirdMehdorns<br />

Nachfolger. Er wechselt von<br />

Rolls-Royce Deutschland in Dahlewitz<br />

an die FBB-Spitze.<br />

Juni 2016: Der Bericht des Untersuchungsausschusses<br />

BER im <strong>Berliner</strong><br />

Abgeordnetenhaus dokumentiert<br />

die Katastrophe: VonBau- und Planungsfehlern<br />

ist die Rede und von<br />

Wirklichkeitsverlust und Fehlinformationen.<br />

Risiken seien ausgeblendet,<br />

Kritiker zum Schweigen gebracht<br />

worden.<br />

21. Januar 2017: Auch die für Ende<br />

2017 angekündigte Eröffnung wird<br />

kassiert. Neue Probleme sind aufgetaucht.<br />

Berlins Regierender Bürgermeister<br />

Michael Müller forderteinen<br />

neuen Zeitplan. Im Frühjahr 2017<br />

müsse der neue Termin feststehen.<br />

Wenigstens ein neuer Termin.<br />

6. März 2017: Wieder geht ein FBB-<br />

Chef. Karsten Mühlenfeld verlässt<br />

die Flughafengesellschaft vorzeitig,<br />

nachdem er bei Michael Müller und<br />

anderen Aufsichtsratsmitgliedern in<br />

Ungnade gefallen war.Amfolgenden<br />

Tagwird Engelbert Lütke Daldrup,<br />

zuvor Staatssekretär und Flughafenkoordinator<br />

der Senatskanzlei, als<br />

Nachfolger bekanntgegeben.<br />

April 2017: EngelbertLütke Daldrup<br />

legt sich fest: „Das Ziel ist, den BER<br />

2018 zu eröffnen.“<br />

Mai 2017: Lütke Daldrup räumt vor<br />

allem Probleme mit der Sprinkleranlage<br />

und den zentral gesteuerten<br />

Brandschutztüren ein.<br />

Juli 2017: Wasserrohre für die<br />

Sprinkleranlagen erweisen sich als<br />

zu dünn und müssen ausgetauscht<br />

werden. Müller räumt daraufhin<br />

erstmals ein, dass der BER möglicherweise<br />

erst 2019 starten könnte.<br />

Dezember 2017: Der Aufsichtsrat<br />

und der neue Flughafenchef Engelbert<br />

Lütke Daldrup verständigen<br />

sich darauf, den Flughafen im Oktober<br />

2020 in Betrieb zu nehmen.<br />

Mai 2019: Es wird bekannt, dass Sicherheitskabel<br />

im zentralen Medienkanal<br />

des Terminals wohl mit falschen<br />

Dübeln befestigt wurden. Der<br />

Eröffnungstermin Oktober 2020<br />

könne „nicht mehr uneingeschränkt<br />

garantiert“ werden, sagt Lütke<br />

Daldrup.<br />

29. November 2019: Flughafenchef<br />

Engelbert Lütke Daldrup legt sich<br />

abermals fest und benennt den 31.<br />

Oktober 2020 als Eröffnungstermin.<br />

Es ist das zehnte Versprechen in einer<br />

immer gleichen Sache.


12 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

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Berlin<br />

Harmsens Berlin<br />

Dinge (5):<br />

Spritzen<br />

Torsten Harmsen<br />

erzählt in loser Folge<br />

über den Wandel der<br />

DingeimLeben.<br />

Wenn man heutige Arztpraxen<br />

sieht, denkt man oft: Huch, das<br />

sieht ja hier so bunt und wohnlich<br />

aus. Überall hängen Bilder. Ärzte<br />

laufen im T-Shirtumher statt im Kittel.<br />

Auch die medizinischen Geräte<br />

sind oft angenehm und modern gestaltet.<br />

Gruseliges wirdversteckt und<br />

erst bei Bedarfrausgeholt. In meiner<br />

Kindheit sah das anders aus.Zumeinen<br />

Erinnerungen gehören kahle<br />

Warteräume mit knackenden Lautsprechern<br />

über der Tür, weiße Kittel<br />

und Glasschränke voller unheimlicher<br />

Instrumente auf Metallschalen.<br />

Am meisten fürchtete ich mich<br />

vorSpritzen. DerenNadeln schienen<br />

so lang, dass sogar ein Pferd vor ihnen<br />

weggelaufen wäre. Obwohl, ein<br />

Pferdrennt ja vorallem weg. Also sagen<br />

wir mal: ein kleiner Elefant. Jeder,der<br />

um meine Angst wusste,versuchte<br />

mich aufzumuntern. „Mut,<br />

meen Kleena“, sagte mein Opa, Jahrgang<br />

1904. „Von so ’nem Pieks stirbt<br />

man nich.“ Er hatte zwei Kriege mitgemacht,<br />

einen davon als Soldat,<br />

und er kannte viele schöne Begriffe<br />

für Angst: „Schiss“, „Bammel“, „Muffensausen“<br />

und „Pupenjang“. So<br />

lange ich klein war, hielt er sich zurück.<br />

Erst später lernte ich sie kennen,<br />

ebenso Sprüche wie: „Angst<br />

hatta nich, aber jut rennen kanna.“ –<br />

„Dem jeht der Arsch uff Jrundeis.“<br />

Eines Tages passierte etwas<br />

Schreckliches, mit dem ich nie gerechnet<br />

hätte. ImKindergarten erschien<br />

eine Frau mit einer großen<br />

Tasche.Eswar eine Ärztin, wie ich erfuhr.Sie<br />

schlug ihr Lager im Arztzimmer<br />

auf. Den Begriff staatliches<br />

Impfprogramm kannte ich noch<br />

nicht. Aber ich sah, was er bedeutete.<br />

Alle Kinder wurden nacheinander<br />

aufgerufen. Als ich „an der Reihe“<br />

war und in den Raum ging, sah ich<br />

die Spritze, die gerade von einer<br />

Schwester vorbereitet wurde.<br />

Ich machte kehrt und flitzte davon,<br />

sauste durch den Kindergarten.<br />

Durch die Terrassentür rannte ich in<br />

den Garten und kauerte mich hinter<br />

den Geräteschuppen. Mein Herz<br />

pochte. Ich wollte hier hocken bleiben,<br />

bis alle weg waren. Man suchte<br />

mich überall. Die Kinder riefen<br />

„Angsthase, Pfeffernase, morgen<br />

kommt der Osterhase!“ Ich hielt mir<br />

die Ohren zu. Am Ende entdeckte<br />

mich der Hausmeister.Erschaffte es<br />

tatsächlich, mich mit seiner robustfreundlichen<br />

Artins Krankenzimmer<br />

zu bugsieren. „Komm, Großer, wir<br />

bringen det jetz beide hinter uns.<br />

Wär doch jelacht.“ Mit vielem Zureden,<br />

Ablenken und sanftem Festhalten<br />

erreichte er es,dass ich mir doch<br />

die Spritzegeben ließ. Hinterher war<br />

ich stolz. Ichhatte es geschafft!<br />

Wenn ich heute in meinem alten<br />

Impfausweis blättere, kann ich rekonstruieren,<br />

dass es sich um die<br />

Impfung gegen Diphtherie, Keuchhusten<br />

und Tetanus gehandelt haben<br />

muss, die mehrmals wiederholt<br />

wurde. Daneben gab es noch Impfungen<br />

gegen Masern, Pocken und<br />

Kinderlähmung. Letzteremachte sogar<br />

Spaß. Manerhielt einen getränkten<br />

Zuckerwürfel. Aber das geschah<br />

erst viel später,inder Schule.<br />

Meine Angst vorSpritzen habe ich<br />

längst verloren. Ich weiß auch, was<br />

damals die Alternative zuden Spritzengewesen<br />

wäre, wenn ich Pech gehabt<br />

hätte.Wer neugierig ist, kann ja<br />

im Internet nach den Symptomen<br />

von Diphtherie, Keuchhusten oder<br />

Tetanus suchen. Ich empfehle es jedenfalls<br />

allen Impfgegnern.<br />

In Wirklichkeit war die Ärztin mit<br />

der großen Tasche ein Engel. Unddie<br />

fürchterlichen Spritzen waren ein<br />

Wunder. Aber als kleines Kind<br />

konnte ich das noch nicht wissen.<br />

Buchtipp: Torsten Harmsen: Der Mond ist ein<br />

<strong>Berliner</strong>. Wunderliches aus dem Hauptstadt-Kaff,<br />

be.bra Verlag,Berlin 2019. 224 S.,14Euro.<br />

Fragt man Georg Gremmler<br />

in diesen letzten Novembertagen,<br />

wie es ihm gehe,<br />

dann antwortet der 30-Jährige<br />

nach kurzem Zögern: „Eigentlich<br />

ganz gut.“ Dashörtsich erstaunlich<br />

an, wenn man Gremmlers Geschichte<br />

kennt –und das„eigentlich“<br />

in seiner Antwort hinterfragt. Hinter<br />

dem „eigentlich“ stehen 14 Titanplatten<br />

und unzählige Schrauben,<br />

die seit langem die Knochen in seinem<br />

Kopf zusammenhalten. Dahinter<br />

steht auch ein blindes Auge.„Eigentlich“<br />

heißt ebenfalls,dass er Gerüche<br />

und Geschmacksnoten<br />

schlecht wahrnehmen kann.<br />

Georg Gremmler trägt meist ein<br />

Basecap, das die große Narbe unter<br />

seinen Haaren verdeckt –die Narbe,<br />

die sein Schicksal verraten würde.Es<br />

ist ein Wunder, dass er lebt. Denn<br />

Georg Gremmler saß vor genau 20<br />

Jahren in dem Schulbus,der ihn und<br />

25 seiner Mitschüler nach dem Unterricht<br />

von der Stadtschule in Altlandsberg<br />

im Landkreis Märkisch-<br />

Oderland in die nahe gelegenen Orte<br />

Buchholz, Wegendorf und Wesendahl<br />

bringen sollte.<br />

An jenem 30. November 1999 verlor<br />

der Fahrer wenige Kilometer hinter<br />

Altlandsberg die Kontrolle über<br />

den Bus. Der 61-Jährige verriss das<br />

Lenkrad nach links. Der Bus prallte<br />

mit hoher Geschwindigkeit gegen einen<br />

Baum. Vier Kinder, zehn und<br />

zwölf Jahre alt, und der Busfahrer<br />

starben. 22 Mädchen und Jungen<br />

wurden zum Teil schwer verletzt. Georg<br />

Gremmler war eines der am<br />

schwersten verletzten Kinder. Sein<br />

Leben hing am seidenen Faden. Er<br />

sagt, er habe damals trotz der<br />

Schwere seiner Verletzungen einen<br />

Schutzengel gehabt.<br />

Der Unfall gilt als das bisher<br />

schwerste Schulbusunglück in der<br />

Region. Es konnte nie abschließend<br />

geklärt werden, was die Ursache für<br />

den Crash war.Waren es Kinder, die<br />

hinter dem Busfahrer saßen und die<br />

Arretierung des Fahrersitzes lösten,<br />

oder war es ein Fahrfehler des Busfahrers?<br />

Der Bus wurde sehr kurze<br />

Zeit nach dem Unfall verschrottet –<br />

was die Eltern der verunglückten<br />

Schüler stark kritisierten. Weil die<br />

von ihren Anwälten bestellten Gutachter<br />

das wichtigste Beweismittel<br />

nicht mehr untersuchen konnten.<br />

Keine Busbegleiter,keine Gurte<br />

Zwei Jahre nach dem Unglück kündigte<br />

die Staatsanwaltschaft an, die<br />

Ermittlungen in dem Fall ohne genaue<br />

Klärung der Umstände zu<br />

schließen. Die Akten seien längst<br />

vernichtet, teilt die Staatsanwaltschaft<br />

in Frankfurt (Oder) nun auf<br />

Anfrage mit.<br />

Das Unglück hatte Diskussionen<br />

über die Sicherheit in Schulbussen<br />

ausgelöst. ABM-Kräfte fuhren zunächst<br />

in den Altlandsberger Bussen<br />

mit. Aber die Busbegleiter, die für<br />

Ruhe im Fahrzeug sorgen sollten, verschwanden<br />

wieder, ebenso wie die<br />

Debatten um das Thema Sicherheit<br />

im Schülerverkehr. Forderungen<br />

nach einer allgemeinen Gurtpflicht in<br />

Bussen, wie sie etwa Brandenburgs<br />

damaliger Ministerpräsidenten Manfred<br />

Stolpe erhob,ploppten auf, wurden<br />

seltener und schließlich vergessen.<br />

Wie das eigentlich immer ist<br />

nach großen Unglücken.<br />

Georg Gremmler wohnte damals<br />

mit seinen Eltern und den drei Geschwistern<br />

inWegendorf. Es sei Zufall<br />

gewesen, dass seine Geschwister<br />

nicht auch mit in dem verunglückten<br />

Schulbus gesessen hätten, sagt<br />

Gremmler. Erkann sich nicht mehr<br />

erinnernanden tödlichen Crash, die<br />

Kollision des Busses mit dem Baum,<br />

das Geräusch berstender Scheiben,<br />

an die Schreie, die dann auftretende<br />

gespenstische Ruhe. Er weiß nur<br />

noch, was kurzvor dem Unglück geschah.<br />

Am 30. November 1999 ist Georg<br />

Gremmler zehn Jahre alt. Er hat an<br />

diesem Tag „Mist gebaut in der<br />

Schule“, wie er sagt. Dasbedeutet für<br />

ihn Nachsitzen. Doch ein Lehrer hat<br />

Erbarmen, er lässt den Jungen vorzeitig<br />

gehen. Eigentlich hätte der<br />

Bus, der kurz nach 13 Uhr von Altlandsbergfuhr,<br />

schon wegsein müssen.<br />

Doch der Fahrer sieht den rennenden<br />

Jungen, der schnell zu seiner<br />

Playstation nach Hausewill. DerBus<br />

hält noch einmal an.<br />

Auf dieser Landstraße<br />

verunglückte der Schulbus.<br />

THOMAS UHLEMANN<br />

B1<br />

Als sei<br />

nichts<br />

geschehen<br />

Beim schwersten Schulbusunglück der Region vor 20<br />

Jahren starben vier Kinder und der Busfahrer.<br />

Betroffene kritisieren, dass der Schülertransport<br />

seitdem nicht sicherer geworden ist. So gibt es bis<br />

heute keine generelle Gurtpflicht in Bussen<br />

Ahrensfelde<br />

B5<br />

A10<br />

Hönow<br />

Von Katrin Bischoff<br />

B158<br />

Wegendorf<br />

Seebergdorf<br />

Neuenhagen<br />

Altlandsberg<br />

Werneuchen<br />

Buchholz<br />

Petershagen<br />

Wesendahl<br />

Strausberg<br />

BLZ/GALANTY<br />

Als Georg einsteigt, ist sein<br />

Stammplatz vorne rechts schon besetzt.<br />

Madeleine,eine zehn Jahrealte<br />

Klassenkameradin, sitzt dort. Also<br />

nimmt der Junge auf der Seite hinter<br />

dem Fahrer Platz. Er weiß noch, dass<br />

der Bus auf der Landstraße kurz anhielt<br />

und der Fahrer zwei streitende<br />

Kinder auseinanderbrachte. Ererinnertsich<br />

auch noch, dass er das Auto<br />

einer Ärztin erkannte, das an dem<br />

Busvorbeifuhr.Dann wirdesdunkel.<br />

DieErinnerungen setzen erstWochen<br />

später im Unfallkrankenhaus<br />

Berlin (UKB) wieder ein. Da erfährt<br />

der Junge vondem Unfall. Bekommt<br />

gesagt, dass er aus dem Bus herausgeschleudert<br />

worden sei. Hört von<br />

den fünf Toten. Auch Madeleine ist<br />

darunter. Mehr als ein dutzend Mal<br />

wirdGeorgoperiert. DasLaufen und<br />

Sprechen muss er wieder lernen.<br />

Georg Gremmler wird von der<br />

Staatsanwaltschaft verdächtigt, zusammen<br />

mit einem anderen Schüler<br />

am Sitz des Fahrersmanipuliertund<br />

so den Unfall verursacht zu haben.<br />

Den Eltern der Kinder soll sogar die<br />

Vormundschaft entzogen werden,<br />

weil sie die Wahrheitsfindung beeinflussen<br />

könnten.<br />

Die Vorwürfe gegen die Kinder<br />

konnten die Ermittler nie beweisen.<br />

„Es war für uns Schüler unmöglich,<br />

an den Hebel für den Fahrersitz zu<br />

gelangen“, sagt Gremmler heute.<br />

Auch Experten, die damals zu Wort<br />

kamen, hegten Zweifel. Für die beiden<br />

Schüler und deren Familien aber<br />

bedeutete die Anschuldigung einen<br />

Spießrutenlauf. Von „Mörderkindern“<br />

war die Rede. „Es gab sogar<br />

Morddrohungen“, erinnert sich GeorgGremmler.<br />

Die Landstraße von Altlandsberg<br />

nach Wegendorf ist nicht sehr breit.<br />

An den Seiten stehen Alleebäume,<br />

die zu dieser Jahreszeit meist von<br />

leichtem Nebel eingehüllt werden.<br />

Der Baum, an dem vor zwei Jahrzehnten<br />

das Leben von fünf Menschen<br />

endete,wurde voreinigen Jahren<br />

abgeholzt. Nichts deutet mehr<br />

auf die Stelle hin, an derdas Unglück<br />

geschah. Kein Kreuz, keine Blumen.<br />

Alle Sirenenheultenauf<br />

„Wir haben lange dafür gekämpft,<br />

dort am Straßenrand etwas aufstellen<br />

zudürfen. Aber das Straßenverkehrsamt<br />

hat das nicht gestattet“,<br />

sagt Heidelind Uhlig. Dabeihätte die<br />

Kulturgießerei eine Skulptur zurVerfügung<br />

gestellt. Heidelind Uhligsitzt<br />

in ihremBüroinder Stadtschule von<br />

Altlandsberg, in der sie schon vor<br />

20 Jahren Rektorin war. An ihre<br />

Schule gehen 736 Kinder und Jugendliche.1999<br />

warenesknapp 500.<br />

Heidelind Uhlig gehen die Erinnerungen<br />

an jenen Schicksalstag,<br />

wie sie den Tagdes Unglücks nennt,<br />

noch immer nahe. Die 60-Jährige<br />

blickt aus dem Fenster in einen wolkenverhangenen<br />

Himmel, und ihre<br />

Stimme fängt an, ein wenig zu zittern.<br />

„Der 30. November war immer<br />

so ein grauer Tag“, sagt siedann.<br />

39 Berufsjahre hat die Rektorin<br />

hinter sich. Sieist noch immer gerne<br />

Lehrerin. JedenTag.Den 30. November1999<br />

aber würdesie gerne auslöschen<br />

aus ihrem Leben. Sie weiß<br />

noch, dass damals nach Unterrichtsschluss<br />

plötzlich alle Sirenen inder<br />

Stadt losheulten, Feuerwehrwagen<br />

und Polizeifahrzeuge mit Blaulicht<br />

durchAltlandsbergfuhren.<br />

Heidelind Uhlig ahnte,dassetwas<br />

Furchtbares passiert sein musste.<br />

Mit ihrem Auto fuhr sie dem Blaulicht<br />

hinterher. Bis Beamte sie auf<br />

derLandstraße anhielten, aufder die<br />

Trümmer des Busses zu sehen waren.<br />

Sie baten sie, in die Schule zurückzukehren<br />

und die Namen aller<br />

Schüler aufzuschreiben, die indem<br />

nun völlig zerstörten Fahrzeug gesessen<br />

haben könnten.<br />

„Da sitzt man mit den Kollegen,<br />

nennt Namen, sieht die Mädchen<br />

und Jungen vor sich. Eswar grausam“,<br />

sagt dieRektorin. DieTelefone<br />

klingelten Sturm, besorgte Eltern<br />

riefenan. Heidelind Uhlignahmdamals<br />

an jeder Beerdigung teil. Sie<br />

fuhr in die Krankenhäuser zu ihren<br />

verletzten Schülern. Auch mit der<br />

Mutter eines lebensgefährlich verletzten<br />

Kindes. Sie erinnert sich, wie<br />

ein Arzt sie zur Seite nahm und erklärte,<br />

der Junge würdeden Tagnicht<br />

überleben. „In dem Schuljahr damals<br />

gab es keine Normalitätmehr“,


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 13<br />

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Berlin<br />

Ines Bischoff und Simone Gremmler plädieren<br />

für mehr Sicherheit für Kinder. THOMAS UHLEMANN<br />

Rektorin Heidelind Uhlig fährtanjedem<br />

30. November an den Unglücksort. THOMAS UHLEMANN<br />

Den Retternbot sich ein Bild der Verwüstung: Nur ein Trümmerhaufen blieb von dem Schulbus übrig.<br />

DPA<br />

sagt sie. Aber die Schule habe auch<br />

eine unglaubliche Hilfe erfahren.<br />

Zehn Kilometer von der Stadtschule<br />

entfernt liegt Wegendorf.<br />

Dort wohnt noch immer Simone<br />

Gremmler. Die 58-Jährige weiß um<br />

das Leid, das der Unfall über viele Familien<br />

gebracht hat. Die Tragödien,<br />

die sich nach dem Verlust eines geliebten<br />

Menschen abgespielt haben.<br />

Sieerlebte es hautnah in ihrer Nachbarschaft.<br />

Die vier toten Kinder<br />

stammten aus Wegendorf. Ihr eigener<br />

Sohn Georg rang wochenlang<br />

mit dem Tod.<br />

Simone Gremmler blättert ineinem<br />

Stapel alter <strong>Zeitung</strong>sartikel.<br />

Ihre Nachbarin Ines Bischoff, die zu<br />

dem Treffen eingeladen hat, schaut<br />

ihr dabei über die Schulter. Auf den<br />

schon vergilbten <strong>Zeitung</strong>sseiten<br />

sind Fotos vondem völlig zerstörten<br />

Schulbus zu sehen. Aber auch Fotos<br />

von den vier tödlich verunglückten<br />

Kindern und dem Busfahrer. Simone<br />

Gremmler zeigt <strong>Zeitung</strong>sausschnitten,<br />

in denen es um ihren<br />

Sohn Georg geht. In einem dieser<br />

Artikel wird das Überleben ihres<br />

Jungen als „Weihnachtswunder“<br />

bezeichnet.<br />

Simone Gremmler versinkt in den<br />

Beiträgen. Erinnerungen kommen<br />

hoch. Sie weiß noch, wie sie, ihr inzwischen<br />

verstorbener Mann und<br />

ihre Tochter damals auf dem Weg<br />

nach Schwedt zu einer Verwandten<br />

waren, als sie die Nachricht vom<br />

Schulbusunglück im Radio hörten.<br />

Sie riefen beim Nachbarn inWegendorfan.<br />

Georgsei nicht zu Hause,so<br />

die Auskunft. Sie hörten auch von<br />

getöteten Kindern.<br />

„Die Gedanken drehten sich nur<br />

noch darum, wo unser Sohn ist“, erzählt<br />

Simone Gremmler.Voller Panik<br />

fuhren sie zurück. Bei der Polizei in<br />

Strausberg herrschte Aufregung,<br />

Menschen schrien durcheinander,<br />

andere weinten. Hier erfuhren sie,<br />

dass Georg überlebt hatte und ins<br />

UKB eingeliefert worden war. „Ich<br />

stellte mir vor, wie mein Junge uns<br />

mit ausgestreckten Armen empfangen<br />

würde“, sagt sie.Doch ihr Mann<br />

habe die Hoffnung gedämpft. Wer<br />

ins UKB komme, der könne nicht<br />

einmal mehr im Bett sitzen, habe er<br />

ihr erklärt.<br />

So war es auch. Simone Gremmler<br />

erinnert sich, dass sie auf der Intensivstation<br />

ihren Sohn nur an den<br />

Füßen erkannte. Der Junge lag im<br />

Koma, sein Kopf war angeschwollen,<br />

die Augen nicht zu sehen, die Nase<br />

zerstört. Wochenlang hofften und<br />

bangten die Eltern. „Wir haben,<br />

wenn man so will, drei Monate im<br />

Krankenhaus gewohnt“, erzählt die<br />

gelernte Altenpflegerin.<br />

Sie weiß noch, dass sie Fotos von<br />

ihrem Sohn mitbringen sollten. Damit<br />

die Ärzte das Gesicht des Jungen<br />

wieder aufbauen konnten. Die Eltern<br />

spielten ihrem Sohn Lieder von<br />

Rolf Zuckowski vor, die er so mochte.<br />

Bis die Schultern des tief schlafenden<br />

Kindes mitzuckten. Da habe sie<br />

gewusst, dass ihr Sohn es schaffen<br />

würde, sagt Simone Gremmler.„Die<br />

Ärzte haben eine Superarbeit geleistet.“<br />

Simone Gremmler und Ines Bischoff<br />

ist es wichtig, auch über das<br />

Heute zu reden. Über die Sicherheit<br />

ihrer Kinder während des Schulweges.<br />

„Es hat sich leider nichts geändert“,<br />

sagt die 51-jährige Ines Bischoff.<br />

Noch immer gebe es keine<br />

Gurtpflicht in den Bussen. Noch immer<br />

habe nicht jedes Schulkind einen<br />

Sitzplatz im Bus, wie die Mutter<br />

dreier Kinder erzählt.<br />

Vor20Jahren saßen ihre beiden<br />

Söhne nur durch Zufall nicht in dem<br />

Unglücksbus. Der jüngere war noch<br />

im Hort, der ältere hatte Wandertag.<br />

Seine Klasse verpasste einen Zug<br />

und erreichte damit den Bus nicht<br />

mehr. Die Jungs sind heute erwachsen,<br />

doch die elfjährige Tochter von<br />

Ines Bischoff muss jeden Tagzum<br />

Unterricht nach Altlandsberg fahren.<br />

Wie damals die Kinder – mit<br />

dem Linienbus.<br />

Tragischer Einzelfall<br />

Nur etwa zehn Prozent dieser Fahrzeuge<br />

hätten Gurte, schätzt Ines Bischoff.<br />

„Meine Tochter wollte sich<br />

neulich anschnallen. Es gab auch<br />

Gurte. Doch ihr Gurt klemmte. Der<br />

Busfahrer hat nur abgewinkt.“ Zudem<br />

müssten die Kinder im Bus oftmals<br />

stehen. ZumTeil auch, weil andere<br />

Schüler ihre Schultaschen auf<br />

die Sitze stellten. Und der Busfahrer<br />

kein Machtwort spreche. „Es ist so,<br />

als sei nichts geschehen, als hätte es<br />

diesen schrecklichen Unfall nie gegeben“,<br />

erzählt sie.<br />

Auch Simone Gremmler spricht<br />

davon, dass es eine Anschnallpflicht<br />

in Schulbussen geben müsse. Sie<br />

denkt, dass Gurte auch bei dem<br />

Schulbusunglück von Altlandsberg<br />

Menschenleben gerettet und<br />

schwerste Verletzungen, wie sie ihr<br />

Sohn erlitten hat, verhindert hätten.<br />

Das ist durchaus möglich. Bei dem<br />

schweren Busunglück von Madeira<br />

im Frühjahr dieses Jahres mit 29 Toten<br />

wurden nur fünf Menschen nicht<br />

aus dem Busgeschleudert. Siewaren<br />

angeschnallt –und überlebten.<br />

Warum aber gibt es in Deutschland<br />

keine generelle Anschnallpflicht<br />

in Bussen? Zumindest in Reisebussen<br />

sind seit dem 1. Oktober<br />

1999 Gurte Pflicht. Allerdings müssen<br />

Fahrzeuge nicht nachgerüstet<br />

werden, die vor diesem Tagzugelassen<br />

wurden. BeiLinienbussen gibt es<br />

laut Straßenverkehrszulassungsverordnung<br />

eine Sonderregelung. Dort<br />

entfällt die Anschnallpflicht, wenn es<br />

Fahrgästen erlaubt ist, im Buszustehen.<br />

Die meisten Schüler, die in Brandenburgauf<br />

Busseangewiesen sind,<br />

fahren wie auch in Altlandsberg mit<br />

ganz normalen Linienbussen. „Es<br />

gibt im Land Brandenburg nur ganz<br />

wenige Gegenden, wo wirklich nur<br />

Schulbusse unterwegs sind“, sagt<br />

Irina Günther von der Landesverkehrswacht.<br />

Ihr Verein plädiere<br />

durchaus für eine Gurtpflicht in allen<br />

Bussen.Nach ihren Worten gibt es in<br />

jedem Landkreis und jeder kreisfreien<br />

Stadt Busschulen, an denen<br />

jeder Erstklässler teilnimmt. Dabei<br />

werde den Mädchen und Jungen<br />

beigebracht, wie sie sich im Bus zu<br />

verhalten haben. Mit Bremsübungen<br />

werdegezeigt, wie wichtig es sei,<br />

im Bus zusitzen und sich dort auch<br />

festzuhalten.<br />

Nach Angaben des ADAC sind<br />

Busse sehr sichere Verkehrsmittel,<br />

die Millionen Schulkinder für ihren<br />

täglichen Weg zur Schule nutzen.<br />

Das Schulbusunglück von Altlandsbergsei<br />

ein tragischer Einzelfall. Das<br />

zeige auch die Statistik. So hat es von<br />

2000 bis 2017 deutschlandweit keine<br />

tödlich verunglückten Kinder und<br />

Jugendlichen in Schulbussen gegeben.<br />

In Linienbussen, in denen<br />

Schüler befördert werden, starben<br />

im selben Zeitraum vier Menschen<br />

unter 21 Jahren bei Unfällen. Allerdings<br />

sieht auch der ADAC ein entscheidendes<br />

Kriterium für die Sicherheit:<br />

Anschnallgurte.<br />

Das Bundesverkehrsministerium<br />

konnte bis Freitagabend auf Anfrage<br />

nicht erklären, warum es keine generelle<br />

Gurtpflicht in Deutschland gibt.<br />

Das brandenburgische Verkehrsressortverweist<br />

darauf, dass für das Angebot<br />

im Nahverkehr die Landkreise<br />

und kreisfreien Städte zuständig<br />

seien. Unddamit auch für die Quantität<br />

und Qualität. „Das Land unterstützt<br />

hier lediglich finanziell“, heißt<br />

es in einer schriftlichen Antwort.<br />

Rektorin Uhlig sagt, dass es den<br />

Kommunen an Geld fehle. „Für die<br />

Schüler ist der Busverkehr nicht sicherer<br />

geworden“, sagt sie. Das<br />

ABM-Projekt der Schulbusbegleiter,<br />

die für Ordnung in den Fahrzeugen<br />

sorgten, sei sinnvoll gewesen. Doch<br />

das Projekt gebe es nicht mehr, weil<br />

die finanziellen Mittel dafür fehlten.<br />

„Ein Busfahrer soll sich auf die<br />

Straße konzentrieren, da kann er<br />

sich nicht auch noch um das kümmern,<br />

was hinten im Bus los ist.“<br />

Heidelind Uhlig plädiert dafür, auch<br />

die Haltestellen für Schüler sicherer<br />

zu machen. Gerade in Altlandsberg.<br />

Zudem wären ausgebaute Radwege<br />

für den Schulweg sinnvoll.<br />

Die Rektorin fährt zujedem Jahrestag<br />

des Schulbusunfalls an die<br />

Unglücksstelle. Auch an diesem<br />

Sonnabend wirdsie dortein Gesteck<br />

niederlegen mit einer Schleife, auf<br />

der nur ein Wort steht: Unvergessen.<br />

„Es ist mir wichtig, innezuhalten“,<br />

sagt sie.Die Lehrer ihrer Schule werden<br />

mit den Schülern über das Unglück<br />

reden.<br />

Georg Gremmler hat Jahre gebraucht,<br />

bis er wieder ohne ein „mulmiges<br />

Gefühl“ in einen Bus steigen<br />

konnte. Erarbeitet heute als Schlosser,<br />

fühlt sich „eigentlich“ ganz fit.<br />

Erst vor wenigen Tagen ist er zum<br />

zweiten Mal Vater geworden. Sein<br />

erstgeborener Sohn wird nächstes<br />

Jahreindie Schule kommen. „Ich bin<br />

froh, dass er dann zum Unterricht<br />

laufen kann und nicht den Bus nehmen<br />

muss“, sagt GeorgGremmler.<br />

Eine Anschnallpflicht in Bussen<br />

würde der 30-Jährige „auf alle Fälle“<br />

einführen. Er selbst benutzt immer<br />

Gutes aus<br />

Artgerechter Tierhaltung<br />

einen Gurt, wenn es einen gibt.<br />

Gremmler hat aber keine Illusionen.<br />

Er denkt, selbst wenn in allen Linienbussen<br />

Gurte vorhanden wären,<br />

würde sich kaum jemand anschnallen.<br />

„Die Leute glauben, ihnen würde<br />

schon nichts passieren. Sie denken<br />

nicht, dass im Bruchteil einer Sekundealles<br />

vorbei sein könnte.“<br />

VORBESTELLUNG<br />

FÜR DIE<br />

WEIHNACHTSTAGE<br />

an den Theken der<br />

100 %Bio ·von Bauern aus der Region<br />

keine Antibiotika ·Verzicht auf Geschmacksverstärker<br />

BIOMANUFAKTUR-HAVELLAND.DE<br />

Katrin Bischoff hat schon<br />

vor20Jahren über das<br />

Unglück berichtet.


14 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Wahnhaft<br />

antisemitische<br />

Gesinnung<br />

50-jähriger Gewalttäter in<br />

die Psychiatrie eingewiesen<br />

Ein mutmaßlicher antisemitischer<br />

Gewalttäter ist in die<br />

Psychiatrie eingewiesen worden.<br />

Dem 50-Jährigen wird zur Last gelegt,<br />

aus einer „wahnhaft antisemitischen<br />

Gesinnung heraus“ etwa zwei<br />

Jahre lang öffentlich Plakate mit Inhalten<br />

gezeigt zu haben, mit denen<br />

auch der Holocaust geleugnet worden<br />

sei, teilte die Staatsanwaltschaft<br />

mit. Passanten, die denVerdächtigen<br />

darauf ansprachen, seien misshandelt<br />

und verletzt worden. Der Mann<br />

sei der gefährlichen Körperverletzung<br />

in sechs Fällen, der Körperverletzung<br />

und der Bedrohung verdächtig.<br />

Der 50-Jährige wurde am 9. November<br />

in Bielefeld (Nordrhein-<br />

Westfalen) festgenommen und dann<br />

nach Berlin gebracht. (dpa)<br />

Arbeitslosigkeit auf dem Tiefststand<br />

Auf dem <strong>Berliner</strong> Arbeitsmarkt<br />

geht es im Moment<br />

kaum voran. Im November<br />

waren 148 775 Frauen und<br />

Männer arbeitslos gemeldet, das waren<br />

zwar 3514 weniger als im Oktober,<br />

aber 2105 mehr als vor einem<br />

Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit<br />

am Donnerstag mitteilte.Die Arbeitslosenquote<br />

lag mit 7,6 Prozent<br />

ebenso hoch wie voreinem Jahr.<br />

Der <strong>Berliner</strong> Agenturchef Bernd<br />

Becking machte zwei Trends aus:<br />

„Zum einen wächst die Beschäftigung<br />

in hohem Tempo weiter.“ Zugleich<br />

verlören aber mehr Menschen<br />

ihreArbeitsplätzeund hätten<br />

es ohne Weiterbildung schwer, wieder<br />

einen neuen Jobzufinden.<br />

Für erfreulich hält es die Agentur,<br />

dass weniger Haushalte von Grundsicherung<br />

(Hartz IV) leben. Zuletzt<br />

waren es 248 720 und damit rund<br />

45 000 weniger als vordreiJahren.<br />

Beschäftigung wächst weiter.Niedrigster Wert seit der Wiedervereinigung<br />

Arbeitslose im November 2019<br />

in Klammern Arbeitslosenquote inProzent<br />

Land Berlin 148 775 (7,6)<br />

Neukölln<br />

Mitte<br />

Pankow<br />

Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Tempelhof-Schöneberg<br />

Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

Lichtenberg<br />

Spandau<br />

Reinickendorf<br />

Marzahn-Hellersdorf<br />

Treptow-Köpenick<br />

Steglitz-Zehlendorf<br />

13 715 (6,1)<br />

13 297 (8,1)<br />

12 700 (7,2)<br />

11 800 (7,3)<br />

11 135 (6,7)<br />

10 692 (8,3)<br />

9867 (8,6)<br />

9582 (6,2)<br />

8937 (6,1)<br />

7005 (5,4)<br />

20 108 (11,6)<br />

19 937 (9,2)<br />

BLZ/GALANTY; QUELLE: BA<br />

Auch in Brandenburg ist die Arbeitslosigkeit<br />

auf einem Rekordtief<br />

und verharrt auf dem niedrigsten<br />

Stand seit der Wiedervereinigung.<br />

72 074 Frauen und Männer waren im<br />

November arbeitslos gemeldet. Das<br />

waren 307 weniger als im Oktober<br />

und 5195 weniger als voreinem Jahr,<br />

wie die Bundesagentur für Arbeit am<br />

Donnerstag mitteilte. Mit 5,4 Prozent<br />

lag die Arbeitslosenquote 0,4<br />

Prozentpunkte niedriger als vor einem<br />

Jahr.<br />

Auch gesamtdeutsch trotzt der<br />

Arbeitsmarkt der Konjunkturflaute:<br />

Mit2180 000 Menschen lag die Zahl<br />

der Arbeitslosen im November so<br />

niedrig wie noch nie seit der Wiedervereinigung.<br />

Im November waren<br />

24 000 Menschen weniger arbeitslos<br />

als im Oktober und 6000 weniger als<br />

vor einem Jahr, Die Arbeitslosenquote<br />

blieb bei 4,8 Prozent.<br />

(BLZ/dpa)<br />

Capital Bra<br />

gibt sich<br />

furchtlos<br />

Rapper: „Keine Angst vor<br />

ein paar Arabern“<br />

Von Arabernerpresst? DerRapper<br />

Capital Bra(25) hat sich in einem<br />

neuen Video trotzig gezeigt. In „Der<br />

Bratan bleibt der Gleiche“ spielt er<br />

offensichtlich auf seine jüngsten<br />

Schwierigkeiten an: „Was soll ich sagen:<br />

Capital hat keine Angst vor ein<br />

paar Arabern“, rappt er. Das in der<br />

Nacht zum Freitag veröffentlichte<br />

Video wurde innerhalb weniger<br />

Stunden Hunderttausende Male geklickt.<br />

Vergangene Woche hatte die<br />

<strong>Berliner</strong> Staatsanwaltschaft mitgeteilt,<br />

es laufe ein Ermittlungsverfahren<br />

wegen versuchter räuberischer<br />

Erpressung. Dahinter sollen nach<br />

dpa-Informationen und einem Bericht<br />

der Bild-<strong>Zeitung</strong> Kriminelle aus<br />

dem Banden- und Clanmilieu stecken.<br />

(dpa)<br />

Veranstaltungen<br />

Der Teppich, der aus den Meeren kommt<br />

Auch beim Bundespresseball bemühte man sich um ökologische Korrektheit<br />

GREGOR MAYNTZ<br />

war auf Vorwürfe aus den Straßen<br />

rund um das Hotel Adlon vorbereitet.<br />

Der Vorsitzende der Bundespressekonferenz<br />

und damit Gastgeber<br />

des Bundespresseballs begrüßte<br />

am Freitagabend im eleganten Hotel<br />

am Pariser Platz 2300 Gäste zum<br />

ersten CO 2 -neutralen Ball der Geschichte<br />

dieses Ereignisses. Akribisch<br />

waren die CO 2 -Mengen für die<br />

Anreise der Gäste und den Ballbetrieb<br />

errechnet und mit Spenden für<br />

Umweltprojekte ausgeglichen worden.<br />

Angesichts der großen Demonstration<br />

von „Fridays for Future“<br />

in unmittelbarer Nähe des<br />

Veranstaltungsortes befand man<br />

sich unter Rechtfertigungsdruck.<br />

Der rote Teppich des Abends wurde<br />

aus alten Fischernetzen und Plastikabfällen<br />

hergestellt, die aus dem<br />

Meer gefischt wurden. Das Motto<br />

des Abends „Wandel“ nahm auf,<br />

was als Thema auf der Straße liegt.<br />

JACEK LEPIARZ<br />

bekam am Ballabend, direkt vor<br />

dem Eröffnungstanz, den diesjährigen<br />

Preis der Bundespressekonferenz<br />

überreicht. Der Preis für den<br />

polnischen Journalisten war als Signal<br />

gedacht. Gregor Mayntz: „Wir<br />

zeichnen einen Kollegen aus, der<br />

nicht gewillt war, sich den Veränderungen<br />

der Medien in Polen einfach<br />

zu beugen.Wirwollen zum 70-jährigen<br />

Bestehen der Bundespressekonferenz<br />

ein Zeichen setzen und<br />

mit diesem Preis auch diejenigen<br />

würdigen, die zunehmend unter<br />

Druck ihrer Regierungen stehen<br />

und sich mutig für die Pressefreiheit<br />

einsetzen.“ Lepiarz dankte für die<br />

Auszeichnung und merkte an:<br />

„Wenn es dafür Preise gibt, ist etwas<br />

falsch in der Welt.“<br />

HENDRIK OTTO<br />

gibt zu, dass ihm 2015 bei seinem<br />

ersten Bundespresseball als Verantwortlicher<br />

für das Menü im Saal der<br />

Ehrengäste der Schweiß auf der<br />

Stirn stand. Das lag an der anspruchsvollen<br />

Aufgabe, innerhalb<br />

von neunzig Minuten dreihundert<br />

Menüs aus einer winzigen Küche<br />

auf die Tische zu bekommen –was<br />

durch einen Stromausfall nicht einfacher<br />

wurde. Spannend bleibt es<br />

für den Sternekoch – aber nicht<br />

mehr ganz so nervenaufreibend:<br />

„Ich werde von Jahr zu Jahr ruhiger“,<br />

sagt er. Diesmal hatte Otto ein<br />

Herbstmenü mit Rieslingschaumsuppe,<br />

Tafelspitz und Pfirsich<br />

„Melba“ kreiert.<br />

FRANZISKA GIFFEY<br />

führte auf der –alphabetisch sortierten<br />

– Gästeliste die Abteilung<br />

„Bundesregierung“ an, die neben<br />

der Familienministerin auch die<br />

Bundespräsident Frank Walter Steinmeier und Gattin ElkeBüdenbender<br />

CHRISTIAN SCHULZ<br />

Wo geht’szum Tanzboden? Schauspieler HerbertKöfer und seine Frau Heike. CHRISTIAN SCHULZ<br />

Fetter Klunker:Claudia Roth CHRISTIAN SCHULZ Gut gelaunt: Franziska Giffey CHRISTIAN SCHULZ<br />

Ressortchefs für Arbeit, Justiz, Entwicklung,<br />

Umwelt und Gesundheit<br />

auflistete. Sie hatte noch gar keine<br />

Erfahrungen: „Das ist mein erster<br />

Bundespresseball.“ Ob der Abendin<br />

tänzerischer Hinsicht ein Erfolg<br />

werden konnte,hatte die Ministerin<br />

nicht allein in der Hand: „Ich wünsche<br />

mir einen guten Tanzpartner.“<br />

Trainieren kann sie nicht oft. „Die<br />

Arbeit lässt mir nicht viel Zeit zum<br />

Tanzen.“<br />

ANN-KATHRIN KRAMER<br />

&HARALD KRASSNITZER<br />

kamen bei allen ökologischen Bemühungen<br />

der Gastgeber in den<br />

zweifelhaften Genuss einer absurden<br />

Autofahrt. Zur Freude des Limousinensponsors<br />

wurden die<br />

Schauspieler (wie auch andereBall-<br />

Ehrengäste, die im Adlon untergebracht<br />

waren) hinter dem Haus in<br />

ein Auto gesetzt und zum Haupteingang<br />

chauffiert. Sinnloser kann eine<br />

Autofahrt nicht sein. Worüber<br />

Krassnitzer sich als freundlicher<br />

Gast allerdings nicht echauffierte.<br />

Er sah das Positive: „Es war ein wunderschönes<br />

Auto.“<br />

CLAUDIA ROTH<br />

erinnerte am roten Teppich ebenfalls<br />

daran, dass „die Pressefreiheit<br />

das Standbein der Demokratie“ ist.<br />

Undamüsierte sich bei der Fotografenfrage,<br />

obsie ihren sehr auffälligen<br />

Schmuck etwa aus Dresden<br />

habe?<br />

ANDREA SAWATZKI<br />

&CHRISTIAN BERKEL<br />

waren am Tisch des Bundespräsidenten<br />

Frank-Walter Steinmeier<br />

und seiner Frau Elke Büdenbender<br />

platziert worden, was sie allerdings<br />

kein bisschen unter Stress setzte.<br />

Die Schauspielerin: „Wir kennen<br />

uns schon lange und freuen uns<br />

darüber.“ Ihr Mann: „Sie sind beide<br />

ungeheuer kultivierte Gesprächspartner.“<br />

HERBERT KÖFER<br />

wird im kommenden Februar 99<br />

Jahre alt. Der Inhaber der Weltrekord-Urkunde<br />

für den ältesten aktiven<br />

Schauspieler wollte erstmalig<br />

zum Bundespresseball kommen<br />

und seine Frau Heike mitbringen:<br />

„Wir haben vor zwei Wochen beim<br />

Landespresseball Mecklenburg-<br />

Vorpommern geübt“, erzählt er. Eigentlich<br />

tanzt Köfer gern, aber seine<br />

38 Jahre jüngere Frau bremst ihn<br />

aus. Köfer: „Ihr ist das wohl zu anstrengend<br />

…“<br />

Andreas Kurtz<br />

ist regelmäßig zu Gast beim<br />

Bundespresseball.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 15 *<br />

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Berlin<br />

Zwei Wörter zu viel<br />

Sie hat auf ihrer Website über Schwangerschaftsabbrüche informiert. Nun wurde die Frauenärztin Bettina Gaber rechtskräftig verurteilt<br />

VonAnnika Leister<br />

Bettina Gaber ist eigentlich<br />

kaum aus der Bahn zu werfen.<br />

„Extrem resilient“, beschreibt<br />

die Steglitzer<br />

Frauenärztin sich selbst. „Aber heute<br />

Nacht habe ich nicht gut geschlafen.“<br />

Eine Nachricht des <strong>Berliner</strong><br />

Kammergerichts vom Donnerstag<br />

raubt Gaber den Schlaf: Ihre Revision<br />

wurde verworfen, Gaber gilt damit<br />

als rechtskräftig verurteilt.<br />

Weil sie auf der Homepage ihrer<br />

Praxis mit 13 Wörterndarüber informiert<br />

hat, dass sie Schwangerschaftsabbrüche<br />

durchführt. Und<br />

weil unter diesen 13 Wörtern zwei<br />

Wörter beschreiben, wie sie diese<br />

Abtreibungen durchführt: „narkosefrei<br />

und medikamentös“. WasGaber<br />

als wichtige Basis-Information für<br />

ihre Patientinnen versteht, als notwendige<br />

Hilfe für Frauen, die sich in<br />

einer extrem schwierigen Lage befinden,<br />

bewertet das <strong>Berliner</strong> Kammergericht<br />

nach dem Paragrafen<br />

219a weiterhin als: Rechtsbruch.<br />

Gaber geht mit der Abweisung der<br />

Revision unfreiwillig in die Rechtsgeschichte<br />

ein. Sieist die erste Frauenärztin,<br />

die nach dem umstrittenen<br />

Paragrafen 219a rechtskräftig verurteilt<br />

wurde,nachdem die große Koalition<br />

im Bundestag ihn Anfang dieses<br />

Jahres reformierte.<br />

Der Paragraf 219a verbietet Frauenärzten<br />

eigentlich die„Werbung für<br />

den Abbruch der Schwangerschaft“.<br />

Allerdings ist der Paragraf so formuliert,<br />

dass er Frauenärzten de facto<br />

nicht nur Werbung, sondernjegliche<br />

Information über Abtreibungen verbietet.<br />

Die SPD wollte das ändern. Doch<br />

für den christlichen Koalitionspartner<br />

sind Abtreibungen ein Tabuthema.<br />

Wochenlang wurde im Bundestag<br />

gestritten, beinahe zerbrach<br />

die große Koalition daran. Ende Dezember<br />

2018 dann die Nachricht: Es<br />

gibt einen Kompromiss.<br />

Reformbeseitigt Probleme nicht<br />

Der allerdings enttäuschte die SPD-<br />

Basis, Frauenärzte und Betroffene:<br />

Der Paragraf 219a wurde lediglich<br />

dahingehend reformiert, dass Frauenärzte<br />

nun mit einem Satz auf ihrer<br />

Homepage informieren dürfen, dass<br />

sie Abtreibungen durchführen. Allerdings<br />

dürfen sie nicht sagen, wie –<br />

und auch jede andere Information,<br />

wie Hinweise zur Kostenerstattung<br />

oder Kontakte zu Beratungsstellen<br />

sind ihnen weiterhin verboten. Dafür<br />

sollen sie nun auf eine Homepage<br />

des Bundes verweisen, die,wie Kritiker<br />

bemängeln, nicht vollständig ist<br />

und nicht gut gepflegt wird.<br />

Für Bettina Gaber hat sich damit<br />

nichts geändert. Sie wird nun eben<br />

nicht für 13 Worte verurteilt, wie vor<br />

der Novelle, sondern nur für zwei,<br />

„medikamentös und narkosefrei“.<br />

Die Folgen bleiben dieselben: 2000<br />

Euro soll Gaber zahlen, das sind 20<br />

Tagessätzeà100 Euro.Vorbestraft ist<br />

Unfreiwillig in die Geschichte eingegangen: Frauenärztin Bettina Gaber<br />

Schwangerschaftsabbrüche in Berlin<br />

10 994<br />

10 637<br />

10 881<br />

’03<br />

’04<br />

’05<br />

’06<br />

10 024<br />

9648<br />

9621<br />

’07<br />

’08<br />

9402<br />

’09<br />

9503<br />

’10<br />

9393<br />

’11<br />

9269<br />

’12<br />

8800<br />

’13<br />

’14<br />

9289<br />

8643<br />

8871<br />

8494<br />

SABINE GUDATH<br />

9525<br />

’15 ’16 ’17 ’18<br />

BLZ/GALANTY; QUELLE: DESTATIS<br />

sie damit nicht, immerhin. Doch insgesamt<br />

belaufen sich die Kosten für<br />

Gericht, Anwalt und Revision auf gut<br />

8000 Euro, rechnet sie vor. Und das<br />

ist nur das Geld. Viele,viele Stunden<br />

hat Gaber damit verbracht, die Prozesse<br />

vorzubereiten, hat mit Anwälten<br />

und Kollegen diskutiert und Zuspruchsmails<br />

beantwortet, jede einzelne<br />

persönlich. Sie freut sich über<br />

die Unterstützung, auch über die<br />

Spenden, die über das Solidaritäts-<br />

Konto der Frauenärztin Kristina Hänel<br />

bei ihr eingehen. Doch es sei eine<br />

wahnsinnige Belastung, sagt sie.<br />

„Eine frauenverachtende Haltung“<br />

Angesprochen auf den Kompromiss<br />

der großen Koalition flucht die ausgeglichene<br />

Gaber kurz, entschuldigt<br />

sich und antwortet dann, zurückgenommen:<br />

Der Staat bestimme weiterhin<br />

darüber,wie Frauen abtreiben<br />

und was sie über Abtreibungen erfahren<br />

dürfen. „Das sind doch alles<br />

bloß Informationen!“, sagt sie kopfschüttelnd.<br />

Die Politik mache es<br />

Frauen mit der Regelung weiterhin<br />

so schwer wie nur möglich, an diese<br />

Informationen zu gelangen. „Eine<br />

schlechte, inmeinen Augen frauenverachtendeHaltung“,<br />

sagt sie.„Und<br />

daraus resultiert die nächste Katastrophe:<br />

Wir haben ein Riesen-Versorgungsproblem.“<br />

Die Zahl der Frauenärzte, die Abtreibungen<br />

anbieten, ist in den vergangenen<br />

Jahren gesunken. Nicht<br />

nur Gaber glaubt, dass das auch damit<br />

zusammenhängt, dass sie Klagen<br />

von selbst ernannten „Lebensschützern“<br />

und Rechtsschwierigkeiten<br />

fürchten, wie Gaber sie nun ausfechten<br />

muss.<br />

Fragt man den Deutschen Juristinnenbund,<br />

den <strong>Berliner</strong> Justizsenator<br />

Dirk Behrendt (Grüne) oder<br />

die <strong>Berliner</strong> Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer<br />

Frauen, also die<br />

weibliche SPD-Basis, zum Urteil gegen<br />

Gaber, sind die Antworten fast<br />

wortgleich: Es gebe weiterhin keine<br />

Rechtssicherheit für Ärzte. Man forderenach<br />

wie vordie Streichung des<br />

Paragrafen.<br />

Fragt man die CDU/CSU-Fraktion<br />

im Bundestag, antwortet die<br />

rechtspolitische Sprecherin: „Die<br />

Verurteilung gibt keinen Anlass, das<br />

Gesetz zu ändern.“ Die geltende Regelung<br />

sei ein guter Kompromiss,<br />

„an den sich jeder Arzt halten kann“.<br />

Gaber will sich aber nicht an das<br />

Verbot halten. Siewill ihrePatientinnen<br />

frei informieren. Sie will, dass<br />

das Verbot fällt. In die Politik setzt sie<br />

keine Hoffnungen mehr.Stattdessen<br />

berät sie sich gerade mit ihrem Anwalt<br />

sowie anderen Betroffenen. Sie<br />

erwägt, Verfassungsbeschwerde zu<br />

erheben. Auf dass das höchste deutsche<br />

Gerichtentscheide.<br />

Annika Leister<br />

hat sich langemit dem<br />

Fall beschäftigt.<br />

Buhlen um<br />

den Nachwuchs<br />

Jobmesse im Palais am Funkturm<br />

VonKristin Hermann<br />

Bei Popcorn, Waffeln am<br />

Stiel oder Virtual-Reality-<br />

Brillen denken die meisten<br />

wohl eher ans Kino und<br />

nicht an eine Berufsinformationsmesse.Trotzdem<br />

versuchen die etwa<br />

120 Aussteller der Jobmedi eine<br />

Menge, um die Besucher an ihre<br />

Stände zu locken und für die Arbeitsfelder<br />

Gesundheit, Pflege und Soziales<br />

zu begeistern. „Die Konkurrenz<br />

um Arbeitskräfte in diesem Segment<br />

ist groß, dementsprechend wird aufgefahren“,<br />

sagt Projektleiterin Diana<br />

Ibraimi.<br />

Bereits zum neunten Mal haben<br />

die Osnabrücker Veranstalter die<br />

Messe nach Berlin gebracht, seit einigen<br />

Jahren findet sie im Palais am<br />

Funkturm statt. Während am Freitag<br />

traditionell viele Schulklassen das<br />

Angebot nutzen, können sich Interessierte<br />

aller Altersklassen an diesem<br />

Sonnabend zwischen 10 und 16 Uhr<br />

über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

in der Branche informieren.<br />

Und einmal an den Stand gebracht,<br />

reichen Gebäck und Kugelschreiber<br />

nicht aus. Seitdem der<br />

Sinem Aksu (r., Vivantes, OTA) und Jan<br />

Gusko(OTA)<br />

VOLKMAR OTTO<br />

Fachkräftemangel so groß ist, müssten<br />

die Arbeitgeber sich anstrengen.<br />

„Das betrifft auch die Vergütung oder<br />

die Arbeitszeiteinteilung“, sagt<br />

Ibraimi. Wiegroßder Bedarfist, zeigt<br />

auch eine aufgestellte Wand, an der<br />

etliche Stellenausschreibungen für<br />

Jobs und Ausbildungen hängen und<br />

die sich die Besucher fotografieren<br />

dürfen.<br />

Sinem Aksu und ihr Kollege Jan<br />

Moritz Gusko arbeiten im Vivantes<br />

Auguste-Viktoria-Klinikum als Operationstechnische<br />

Assistenten. Die<br />

beiden sind im OP quasi die rechte<br />

Hand des Chirurgen und beraten an<br />

diesem Tagsogar in Kittel und Haube.<br />

So viel Freude ihnen die Arbeit bereitet,<br />

mehr Kollegen könnten sie dennoch<br />

gebrauchen, sagen sie. „Weil<br />

man in der Ausbildung bereits so viel<br />

lernt, schließen viele noch ein Medizinstudium<br />

an, und dann fehlen diejenigen<br />

auf unseren Stellen“, sagt<br />

Aksu. Bei ihnen steht die 17-jährige<br />

Leyla, die nach einer passenden Ausbildung<br />

für sich sucht. „Ich habe bereits<br />

ein Praktikum in der Pflege gemacht,<br />

aber ich würde gerne noch etwas<br />

medizinischer arbeiten“, sagt sie.<br />

Neben vielen lokalen Ausstellern<br />

haben einige auch eine weitere Anreise<br />

unternommen, um Fachkräfte<br />

zu gewinnen. Seit mehreren Jahren<br />

schon kommen Vertreter des Kbo-<br />

Isar-Amper-Klinikums München-<br />

Ost, einem psychiatrischen Krankenhaus.<br />

Auch wenn bisher noch niemand<br />

aus Berlin nach Süddeutschland<br />

gezogen sei, müssten sie<br />

dranbleiben, sagt Stationsleiterin<br />

Helma Gessler. Zusätzlich zu den<br />

Messeständen gibt es als Rahmenprogramm<br />

Fachvorträge.Soberichtet<br />

Dominik Forster, wie er vom Gelegenheitskiffer<br />

zum Crystal-Meth-<br />

Dealer wurde und heute in der Suchtprävention<br />

arbeitet.„Wir wollen auch<br />

heikle Themen aufgreifen und gerade<br />

die Schüler sensibilisieren“, erklärt<br />

Projektleiterin Diana Ibraimi. Am<br />

Sonnabend informiert unter anderem<br />

die Alice Salomon Hochschule<br />

Berlin in einem Vortrag über Pflegeund<br />

Therapiestudiengänge.


16 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

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Berlin<br />

POLIZEIREPORT<br />

Seniorin lebensgefährlich verletzt.<br />

Eine 82 Jahrealte Autofahrerin ist am<br />

Donnerstagabend bei einem Unfall<br />

In Köpenick lebensgefährlich verletzt<br />

worden. DieFrauwar gegen<br />

19.15 Uhrmit ihrem Ford auf der<br />

Mahlsdorfer Straße in Richtung Eitelsdorfer<br />

Straße unterwegs.Ihr Wagen<br />

kam aus bislang ungeklärter Ursache<br />

nach rechts vonder Straße ab<br />

und prallte gegen einen Skoda. Dann<br />

rutschte er über den Grünstreifen<br />

und kam an einem Oberleitungsmast<br />

der Straßenbahn zum Stehen.<br />

Frau vom Rad gestürzt.<br />

Aufder Landsberger Allee in Lichtenbergist<br />

eine 54 Jahrealte Radfahrerinmit<br />

einem Kind zusammengestoßen.<br />

DieFraustürzte auf den Radwegund<br />

verletzte sich an den Beinen.<br />

Dersieben Jahrealte Junge<br />

blieb unverletzt. DasKind wollte<br />

rennend die Landsberger Allee überqueren<br />

und übersah dabei die Frau.<br />

Vermisste wieder zu Hause.<br />

Die54Jahrealte geistig verwirrte<br />

Frau aus Spandau ist seit Donnerstag<br />

wieder zu Hause.Angehörige meldeten<br />

sich bei der Polizei und teilten<br />

mit, dass sie wohlbehalten aufgetaucht<br />

ist. DiePolizei hatte nach der<br />

Chinesin mit einem Foto öffentlich<br />

gefahndet. Siewar seit 23. November<br />

verschwunden gewesen. Unklar ist<br />

noch, wo sie sich seit ihrem Verschwinden<br />

aufgehalten hat. Hinweise,dass<br />

sie Opfer einer Straftat<br />

geworden ist, hat die Polizei nicht.<br />

Räuber identifiziert.<br />

Am vergangenen Mittwoch veröffentlichte<br />

die Polizei ein Foto aus einer<br />

Überwachungskameraaus der<br />

Empfangshalle im Hauptbahnhof.<br />

Darauf waren drei Jugendliche zu sehen,<br />

die einen Passanten ausgeraubt<br />

haben. DiePolizei hat die Jugendlichen<br />

mithilfe vonZeugenaussagen<br />

jetzt identifiziert. Siesind 16 und 18<br />

Jahrealt und wohnen in Hannover.<br />

Nach ihnen wirdnun gefahndet. (ls.)<br />

Tempel der Lust<br />

Im Admiralspalast feiert im Dezember die neue 20er-Jahre-Revue „Berlin Berlin“ Premiere<br />

VonFlorian Thalmann<br />

In Film und Literatur gibt es sie<br />

schon seit Jahren, die neue Lust<br />

an der Sünde –die Serie„Babylon<br />

Berlin“ hat zuletzt bewiesen,<br />

dass der Tanz auf dem Vulkan,<br />

der in den 20er-Jahren vor allem in<br />

Berlin getanzt wurde, die Massen<br />

noch heute fasziniert. Nun haben<br />

auch Theatermacher das sündige<br />

Jahrzehnt für sich entdeckt: DerVeranstalter<br />

BB Promotion bringt eine<br />

Show nach Berlin, die die Besucher<br />

in die vergangene Welt der Goldenen<br />

Zwanziger entführen soll. Noch dazu<br />

am alten Tatort: „Berlin Berlin“ feiert<br />

am 19. Dezember im Admiralspalast<br />

in Mitte Premiere, einst und jetzt bekanntes<br />

Vergnügungshaus, in den<br />

20er-Jahren eines von drei großen<br />

Revuetheaternder Hauptstadt.<br />

Freiheit und Aufbruchstimmung<br />

(Fast) echte Diva: Nina Jankespielt in der Berlin-Revue Marlene Dietrich.<br />

„Die 20er-Jahre sind fast hundert<br />

Jahre her, aber überall lodert die Begeisterung<br />

für die Mode, die Tänze,<br />

die Musik und die Stars“, sagt Martin<br />

Flohr, der das Konzept für die Show<br />

entwickelte. Noch heute fasziniere<br />

die Menschen an der damaligen Zeit<br />

vor allem das Lebensgefühl und die<br />

besondere Aufbruchstimmung. Die<br />

20er seien auch das Jahrzehnt der<br />

Entdecker und Erfinder gewesen.<br />

„Alles scheint möglich und Freiheit<br />

ist ein großes Thema. Ichfinde es interessant,<br />

dass wir 100 Jahre später<br />

wieder mit den gleichen Themen<br />

konfrontiert werden. Welche Antworten<br />

finden wir heute darauf?“<br />

Auf der Bühne des Admiralspalasts<br />

wurde am Freitag das Konzept<br />

der Show vorgestellt –die Besucher<br />

erwartet kein Musical, sondern eine<br />

Revue im Stil der damaligen Zeit. Erzählt<br />

werden die Geschichten der<br />

Menschen, die zu Berühmtheiten<br />

wurden, „die Stilikonen, Stars und<br />

Sternchen“, sagt Regisseur Christoph<br />

Biermeier. „Wir haben die Comedian<br />

Harmonists als erste Boyband<br />

der Welt, Marlene Dietrich,<br />

aber auch die legendären Tänzerinnen<br />

Anita Berber und Josephine Baker.“<br />

Erste Kostproben versprechen<br />

eine authentische Reise in vergangene<br />

Zeiten: Bagdsar Khachikyan,<br />

Florian Peters,Jendrik Sigwart, Emanuel<br />

Jessel und Jacoub Eisa trällern<br />

als „Comedian Harmonists“ den<br />

Gassenhauer „Mein kleiner grüner<br />

Kaktus“ – und die Schauspielerin<br />

VOLKMAR OTTO<br />

und Sängerin Nina Janke überzeugt<br />

als Marlene Dietrich mit„Ich bin von<br />

Kopf bis Fußauf Liebe eingestellt“.<br />

Elf Darsteller wirken an der Produktion<br />

mit, außerdem stehen acht<br />

Tänzer auf der Bühne. Zusätzlich<br />

gibt es eine achtköpfige Band, die die<br />

neu arrangierte Musik von Richard<br />

Morris in Szene setzt. „Daeseine Revue<br />

ist, wirdesmit 150 Kostümen natürlich<br />

auch jede Menge rasante Kostümwechsel<br />

geben“, sagt Christoph<br />

Biermeier.„Ichhabe mir das bei den<br />

Proben in der Schneiderei schon mal<br />

angeschaut –und es erinnert andie<br />

Formel 1.“ Besonders freue sich das<br />

Team darüber, die Premiere imAdmiralspalast<br />

feiern zukönnen, sagt<br />

Ralf Kokemüller, CEO der Produktionsfirma<br />

Mehr-BB Entertainment.<br />

„Die Friedrichstraße war in den<br />

Zwanzigern der Sündenpfuhl –und<br />

der Palast der Tempel der Lust.“<br />

Mythos wirkt bis heute<br />

„Berlin Berlin“ ist nicht die einzige<br />

Show, die sich mit dem sündigen<br />

Jahrzehnt befasst. Neben der neuen<br />

Staffel der Serie„Babylon Berlin“, die<br />

bald beginnt, ist auch das Musical<br />

„Cabaret“ ein Dauerbrenner, das<br />

Varieté Wintergarten in der Potsdamer<br />

Straße setzt ab Februar auf die<br />

Show „2020“. Hanno Hochmuth vom<br />

Leibniz-Zentrum für Zeithistorische<br />

Forschung in Potsdam kann erklären,<br />

warum der Mythos bis heute zieht.<br />

Seit vier Jahrzehnten gebe es ein starkes<br />

Interesse an der Vergangenheit.<br />

„Damit ist nicht nur Nostalgie gemeint,<br />

sondernauch das kritische Erinnern,<br />

das Aufarbeiten von Vergangenheit.“<br />

Berlin als Hauptstadt und<br />

Metropole war zum einen die Stadt<br />

der Freiheit und zum anderem ab<br />

1933 die Stadt der zerstörten Freiheit.<br />

„Das Bild vom,Tanz auf dem Vulkan‘<br />

drückt beide Dimensionen aus.“<br />

Fraglich ist, ob „Berlin Berlin“ außerhalb<br />

der Hauptstadt funktioniert.<br />

Die Macher zweifeln nicht daran,<br />

dass sie auch bei ihrer Tour durch<br />

München, Köln, Düsseldorf, Hamburg<br />

und Stuttgart Erfolge feiern.<br />

„Obwohl Berlin die Stadt des Lasters<br />

war,gab es den Tanz auf dem Vulkan<br />

auch in anderen Städten“, sagt Martin<br />

Flohr. „Und Josephine Baker<br />

hatte in München Auftrittsverbot.<br />

100 Jahre später können wir sie nun<br />

doch dortauf die Bühne bringen.“<br />

Infos,Tickets unter www.berlinberlin-show.com<br />

Flugbetrieb für<br />

eine Stunde<br />

eingestellt<br />

Weltkriegsbombe in<br />

Schönefeld entdeckt<br />

AmFreitagmittag wurde der Flugbetrieb<br />

auf dem Flughafen Schönefeld<br />

für eine Stunde eingestellt.<br />

Der Grund: Bei Bauarbeiten war gegen<br />

12.20 Uhr eine 250-Kilogrammschwere<br />

Bombe aus dem Zweiten<br />

Weltkrieg entdeckt worden. Das<br />

teilte die Flughafengesellschaft am<br />

Mittag mit.<br />

Nach Informationen der Bundespolizei<br />

liegt der Sprengkörper nahe<br />

dem Gebäudeteil H21. Dortsind Bereiche<br />

der Sicherheitsbehörden untergebracht.<br />

In der Nähe befindet<br />

sich auch der Weg, auf dem die Flugzeuge<br />

von und zur Startbahn rollen.<br />

Bei den Bauarbeiten handelt es sich<br />

um Vorfeldarbeiten für eine Rollbahn,<br />

so die Flughafengesellschaft.<br />

Entschärfer der Brandenburger Polizei<br />

untersuchten den Metallkoloss.<br />

Nachdem sich die Experten die<br />

Bombe angesehen hatten, entschieden<br />

sie, den Absperrkreis zu verkleinern.<br />

Siegaben den Flugverkehr vorerst<br />

wieder frei. Unklar ist noch,<br />

wann das Sprengteil entschärft wird.<br />

Die Flughafengesellschaft lobte<br />

den schnellen Einsatz der Brandenburger<br />

Entschärfer. Sie seien sehr<br />

schnell vor Ort gewesen, sagte ein<br />

Sprecher des Airports. Zunächst war<br />

nicht ausgeschlossen worden, dass<br />

es zu erheblichen Behinderungen<br />

kommen wird. Fluggäste wurden daher<br />

aufgefordert sich über ihre geplanten<br />

Flüge im Internet zu informieren.<br />

Auch war erwogen worden,<br />

dass bereits abgefertigte Passagiere<br />

im Sicherheitsbereich wieder rückabgefertigt<br />

werden, da sie formal bereits<br />

aus Deutschland ausgereist<br />

seien, hieß es bei der Bundespolizei.<br />

Maschinen waren zunächst nach Tegel<br />

umgeleitet worden. (ls.)<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 17<br />

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Brandenburg<br />

Konflikt in der Lausitz<br />

Die Initiative „Ende Gelände“ ruft zur Blockade von Kohlegruben auf. Doch zuerst lösen Polizisten juristischen Ärger aus, weil sie nicht neutral blieben<br />

VonJens Blankennagel, Cottbus<br />

Das Aktionsbündnis<br />

„Ende Gelände“ kämpft<br />

für den schnellstmöglichen<br />

Ausstieg aus der<br />

Verstromung der Braunkohle und<br />

hat für dieses Wochenende zu großen<br />

Protestaktionen in der südbrandenburgischen<br />

Lausitz aufgerufen.<br />

Es wird mit Gewalt gerechnet und<br />

auch damit, dass Kohlegegner versuchen<br />

werden –sowie bei einer ähnlichen<br />

Aktion 2016 –, Tagebaue oder<br />

Kraftwerke zu stürmen und zu besetzen.<br />

Doch das Wochenende begann<br />

mit juristischem Ärger für die Polizei.<br />

DerGrund: Neun Beamte der Bereitschaftspolizei<br />

aus Cottbus haben<br />

sich vor einer großen, schwarz bemalten<br />

Mauer fotografieren lassen,<br />

auf der mit riesigen weißen Lettern<br />

stand: „Stoppt Ende Gelände“.<br />

Schriftzug vonRechtsextremisten<br />

„Das ist eine klare Verletzung des<br />

Neutralitätsgebots“, sagte MarioHeinemann,<br />

ein Sprecher des Brandenburger<br />

Polizeipräsidiums. Die Polizei<br />

sei dazu verpflichtet, jegliche Versammlung<br />

neutral zu schützen und<br />

sich bei einem politischen Konflikt<br />

nicht parteiisch zu verhalten.„Dies ist<br />

aber in diesem Fall passiert“, sagte<br />

Heinemann.<br />

Als der Fall bekannt wurde, wurden<br />

die Polizisten vom Einsatz abgezogen.<br />

Undselbst wenn die Lage eskalieren<br />

sollte und weitere Hundertschaften<br />

nötig seien –diese Polizisten<br />

Solche Bilder will die Polizei dieses Mal verhindern: Kohlegegner von „Ende Gelände“ besetzen 2016 den Tagebau Welzow-Süd.<br />

sollen nicht angefordertwerden.<br />

Gegen sie ermittelt nun die Interne<br />

Revision der Polizei, außerdem<br />

wirdgeprüft, ob Disziplinarverfahren<br />

eingeleitet werden.<br />

Die Kohlegegner verstehen das<br />

Foto natürlich als Kampfansage und<br />

veröffentlichten es im Internet mit<br />

der Frage an die Polizei: „Was ist eigentlich<br />

bei euch los?“<br />

DiePolizei konnte übrigens ermitteln,<br />

werden Schriftzug an der Wand<br />

in der Nähe von Cottbus angebracht<br />

hat: Es war ein bereits polizeibekannter<br />

Rechtsextremist. Neben dem<br />

Schriftzug ist noch ein weißer großer<br />

Diese Aufnahme veröffentlichte „Ende Gelände“ im Internet auf Twitter.<br />

TWITTER<br />

IMAGO IMAGES<br />

Krebs zu sehen. Er ist einerseits ein<br />

Zeichen aus dem Cottbuser Stadtwappen,<br />

aber auch ein Symbol der<br />

dortigen Neonazi-Szene. Die Wand<br />

wurde übermalt.<br />

Das Foto mit den Polizisten<br />

wurde auch in einer rechtsradikalen<br />

Chatgruppe im Internet veröffentlicht.<br />

Aufverschiedenen Internetseiten<br />

rufen Rechtsextremisten zu Aktionen<br />

gegen „Ende Gelände“ auf.<br />

Insgesamt haben die Kohlegegner<br />

mehr als 20 Versammlungen angemeldet.<br />

Etwa ebenso viele Gegenaktionen<br />

sind offiziell bekannt, darunter<br />

auch Aktionen der Bergleute.<br />

Die ersten Kohlegegner sind am<br />

Donnerstagabend angereist. Bis zu<br />

Freitagnachmittag blieb es ruhig.<br />

Polizeiführer Sven Bogacz sagte,<br />

Unterstützung aus sechs Ländern<br />

und vonder Bundespolizei stehe bereit.<br />

„Die Polizei wirdden Schutz der<br />

grundgesetzlich verankerten Versammlungsfreiheit<br />

gewährleisten“,<br />

sagte er. „Das ist unser Auftrag und<br />

geschieht völlig unabhängig vomInhalt<br />

der verschiedenen Demonstrationen.<br />

Bei gewalttätigen Aktionen,<br />

bei Blockaden oder bei Unfriedlichkeit<br />

wirddie Polizei allerdings konsequent<br />

einschreiten, denn diese sind<br />

durch das Versammlungsrecht nicht<br />

abgedeckt.“ Die Polizei hat das Ziel,<br />

dass es keine Bilder wie 2016 gibt, als<br />

Kohlegegner von „Ende Gelände“<br />

Kraftwerke und Gruben besetzten.<br />

Grüne Jugend beteiligt sich<br />

Auch Ministerpräsident Dietmar<br />

Woidke (SPD) rief die Demonstranten<br />

auf allen Seiten zu Besonnenheit<br />

und zu friedlichem Verhalten auf. Er<br />

betonte,dass die neue Regierung das<br />

Land Brandenburg zueinem „Vorreiterland<br />

für klimaneutrales Wirtschaften“<br />

machen wolle.Doch während<br />

die Grünen nun inPotsdam in<br />

der Regierung sind, ruft deren Nachwuchsorganisation<br />

dazu auf, sich an<br />

den Blockaden von„Ende Gelände“<br />

zu beteiligen. „Selbst die neue Brandenburger<br />

Koalition hat trotz der<br />

vielzitierten grünen Handschrift<br />

nicht genug wirksamen Klimaschutz<br />

in das Koalitionspapier geschrieben“,<br />

heißt es.<br />

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STEFFEN HEMME, CHEF DER DHL-PAKET-NIEDERLASSUNG BERLIN IM INTERVIEW<br />

„Berlin ist die Pakethauptstadt!“<br />

Steffen Hemme ist seit vier Jahren der Chef<br />

der DHL-Paket-Niederlassung in Berlin. Der<br />

55-Jährige arbeitet seit 29 Jahren in verschiedenen<br />

Funktionen im Post- und Paketbereich<br />

der Deutsche Post DHL Group.<br />

Mit seinem Team ist der gebürtige Sachse<br />

für die Abholung der Sendungen an den<br />

Filialen, Paketshops und Packstationen,<br />

den Transport sowie die Zustellung aller<br />

Pakete in der Hauptstadt verantwortlich.<br />

Auch das angrenzende Umland gehört zu<br />

seinem Bereich.<br />

Herr Hemme, Sie verantworten das Paketgeschäft<br />

in der größten Stadt Deutschlands. Was<br />

unterscheidet Berlin vom umliegenden Brandenburg?<br />

Die Menschen kaufen immer mehr online.<br />

DHL hat im Jahr 2014 in Deutschland<br />

durchschnittlich werktäglich 3,4 Millionen<br />

Pakete bearbeitet, aktuell sind es fünf Millionen.<br />

Ob auf dem Land oder in der Stadt,<br />

ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht.<br />

Insbesondere in Berlin steigen seit Jahren<br />

die Paketmengen. Die Menschen hier lieben<br />

diese bequeme Shopping-Variante. Berlin<br />

ist die „Pakethauptstadt“.<br />

Wie wappnen Sie sich für die wachsenden<br />

Paketmengen?<br />

In den vergangenen Jahren haben wir<br />

die beiden Paketzenten in Börnicke sowie<br />

Rüdersdorf modernisiert und im Großraum<br />

Berlin acht mechanisierte Zustellbasen<br />

ans Netz gebracht. Das sind kleinere Logistikzentren<br />

direkt in der Region. Umsteigebahnhöfe<br />

für Pakete. Wir sortieren dort<br />

die Sendungen für die jeweilige Zustelltour<br />

der Paketboten automatisch. Das ist bequemer<br />

für unsere Mitarbeiter und spart Zeit,<br />

so dass die Sendungen schneller bei unseren<br />

Kunden ankommen. Dank der erweiterten<br />

Infrastruktur sind wir jetzt in der Lage,<br />

für die <strong>Berliner</strong> und Brandenburger binnen<br />

24 Stunden eine Millionen Pakete zu bearbeiten.<br />

Unser neustes Großprojekt ist das<br />

Megapaktzentrum, das wir im Jahr 2021 in<br />

Ludwigsfelde eröffnen. Wir werden dort für<br />

Steffen Hemme.<br />

DEUTSCHE POST DHL(2)<br />

die <strong>Berliner</strong> und Brandenburger 50 000 Pakete<br />

pro Stunde sortieren können. Mit dem<br />

neuen Paketzentrum schaffen wir 600 Arbeitsplätze.<br />

Auch aktuell stellen wir ein. In<br />

diesem Jahr sind allein in Berlin 350 Paketboten<br />

hinzugekommen. Und wir suchen<br />

weitere neue Kollegen, um die bisherigen<br />

Mitarbeiter zu entlasten und den Service für<br />

unsere Kunden weiter zu verbessern.<br />

Jetzt steht das Weihnachtsgeschäft an. Welche<br />

Vorbereitungen haben Sie dafür getroffen?<br />

Wir erwarten jetzt in der Hochsaison sechs<br />

bis acht Prozent mehr Sendungsmenge als<br />

im vergangenen Jahr und damit so viele Päckchen<br />

und Pakete wie nie zuvor: Wir gehen davon<br />

aus, dass wir direkt vor Heiligabend bundesweit<br />

über 11 Millionen Paketsendungen<br />

täglich bearbeiten. Um diese Rekordmengen<br />

zu bewältigen, setzen wir zusätzlich rund<br />

12 000 Fahrzeuge, 41000 Rollbehälter und<br />

800 Wechselbrücken ein. Auch haben wir<br />

10 000 Aushilfskräfte eingestellt. All unsere<br />

Weihnachtshelfer bezahlen wir nach Tarif,<br />

denn gute Arbeit verdient auch guten Lohn!<br />

Wie sorgen Sie dafür, dass Ihre Kunden ihre<br />

Pakete in nächster Nähe abschicken können?<br />

Wir haben dieses Jahr in Berlin den<br />

Service für unsere Kunden ausgebaut:<br />

Das Netz an Packstationen haben wir um<br />

50 neue auf insgesamt 350 erweitert. Unsere<br />

Kunden können zudem rund 750 Paketkästen<br />

an Mehrfamilienhäusern nutzen.<br />

An all diesen Automaten können sie rund<br />

um die Uhr an sieben Tagen pro Woche<br />

Päckchen und Pakete einliefern und abholen.<br />

Auch die Paketshops haben wir auf<br />

insgesamt 550 aufgestockt. Außerdem<br />

gibt es in Berlin 350 Partnerfilialen. Das<br />

heißt, 80 Prozent der <strong>Berliner</strong> brauchen nur<br />

250 Meter oder weniger zu gehen, um ein<br />

Paket abzusenden.<br />

Welches sind die größten Herausforderungen<br />

für Paketboten?<br />

Unsere Zusteller sind bemüht, dass jeder<br />

Kunde seine Sendung so schnell wie möglich<br />

erhält. 82 Prozent der Empfänger halten<br />

ihr Paket bereits einen Tag nach dem<br />

Versand in den Händen. Auf diese Leistung<br />

sind wir stolz. Doch es gibt Situationen, die<br />

unweigerlich zu Verzögerungen führen. Das<br />

sind Staus in den Straßen, und Parkmöglichkeiten<br />

sind oft Mangelware. Zudem gibt es<br />

in Berlin einen hohen Anteil an Single-Haushalten,<br />

bei denen meistens tagsüber niemand<br />

zu Hause ist. Diese Kunden können<br />

ihre Pakete nicht persönlich entgegennehmen.<br />

Deswegen empfehlen wir ihnen, über<br />

www.dhl.de einen Wunschnachbarn, einen<br />

Wunschort, einen Wunschzustelltag oder ein<br />

Abendzustellzeitfenster zwischen 18 und<br />

20 Uhr beziehungsweise 19 und 21 Uhr<br />

auszuwählen. Das liegt in beiderseitigem<br />

Interesse: Unsere Kunden sind zufrieden,<br />

wenn sie ihr Paket schnell und unkompliziert<br />

bekommen, und wir haben keinen Mehraufwand<br />

mit der Ersatzbelieferung in eine Partnerfiliale.<br />

Außerdem ziehen in Berlin nach<br />

wie vor viele Menschen um. Es erleichtert<br />

uns die Arbeit, wenn unsere Kunden dann direkt<br />

die Klingelschilder und Briefkästen mit<br />

Vor- und Zuname neu beschriften.<br />

VERSANDFRISTEN UND VERPACKUNGSTIPPS<br />

Bei der Deutschen Post DHL herrscht in der Vorweihnachtszeit<br />

Hochbetrieb. Etwa doppelt so viele Päckchen<br />

und Pakete und deutlich mehr Briefe treten jetzt<br />

ihre Reise an. Beim Brief- und Paketversand empfiehlt<br />

die Deutsche Post DHL folgende Einlieferungsfristen.<br />

Generell gilt: Die Sendungen sollten so früh wie möglich<br />

abgeschickt werden, damit sie zum Fest bei den<br />

Empfängern angekommen sind.<br />

Nationale Päckchen und Pakete<br />

• Einlieferung bis 20. Dezember 2019 in einer<br />

Partner-Filiale, einem DHL Paketshop oder einer DHL<br />

Packstation oder bis 21. Dezember 2019 um 10 Uhr<br />

in ausgewählten Postbank-Filialen.<br />

Nationale Briefe und Postkarten<br />

• Einlieferung bis 21. Dezember 2019.<br />

Internationale Päckchen und Pakete<br />

•Europäische Nachbarländer: Einlieferung bis 14. Dezember<br />

2019 (mit Service Premium bis 17. Dezember<br />

2019).<br />

• Sonstige Europäische Länder: Einlieferung bis<br />

10. Dezember 2019 (mit Service Premium bis<br />

13. Dezember 2019).<br />

• Außerhalb Europas: Einlieferung bis 30. November<br />

2019 (mit Service Premium bis 7. Dezember 2019).<br />

Internationale Briefsendungen<br />

• Briefe innerhalb Europas: 16. Dezember 2019.<br />

• Briefe außerhalb Europas: 11. Dezember 2019.<br />

Einliefermöglichkeiten<br />

Postkunden können ihre Sendungen in allen Partner-<br />

Filialen und Postbank-Finanzcentern einliefern. Das<br />

Versenden von Päckchen und Paketen ist darüber<br />

hinaus auch in den DHL Paketshops oder rund um<br />

die Uhr an den bundesweit 4200 DHL Packstationen<br />

möglich. Unter www.postfinder.de können nach<br />

Eingabe des eigenen Standortes die Adressen und<br />

Öffnungszeiten der umliegenden Filialen und DHL Paketshops,<br />

der nächstgelegenen Briefkästen inklusive<br />

Leerungszeiten sowie Standorte von Packstationen<br />

und Briefmarkenautomaten abgerufen werden.<br />

Versand- und Verpackungstipps<br />

• Die Absender sollten die Anschrift des Empfängers<br />

vollständig, gut lesbar und mit korrekter Postleitzahl<br />

angeben.<br />

• Bei Päckchen und Paketen muss immer die Hausanschrift<br />

angegeben werden (kein Postfach).<br />

• Beim Paketversand empfiehlt es sich, ein Doppel<br />

der Adresse in das Innere zu legen.<br />

• Die Absender sollten Pakete und Päckchen außen<br />

und innen sicher verpacken: Am besten einen<br />

stabilen Karton verwenden, diesen mit ausreichend<br />

Füllmaterial ausstatten und anschließend mit Paketband<br />

(keine Schnur verwenden!) sicher verschließen.<br />

•Die Absender sollten keine gebrauchten Kartons<br />

mit alten Adress- oder Barcodeaufklebern verwenden.<br />

Stabile Packsets sind in verschiedenen Größen<br />

und mit weihnachtlichen Motiven in Postfilialen<br />

erhältlich.


18 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

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Leserbriefe<br />

So erreichen Sie uns<br />

PerPost<br />

Leserbriefe<br />

Alte Jakobstr.105,<br />

10969 Berlin<br />

Nachgespürt<br />

Die Stimme<br />

der Leser<br />

In den sozialen Medien<br />

facebook.com/berliner zeitung<br />

PerE-Mail<br />

leser-blz@berlinerverlag.com<br />

Am Telefon<br />

Mo–Fr13–14 Uhr<br />

(030) 63 33 11-457<br />

Wegen der großen Zahl der Zuschriften<br />

ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu<br />

beantworten oder abzudrucken.<br />

Die Redaktion behält sich das Recht<br />

sinnwahrender Kürzungen vor.<br />

Die Entscheidung auf dem<br />

Rücken von Kindernaustragen<br />

Politik: „Kinderrechte sollen ins<br />

Grundgesetz“<br />

(27. November)<br />

Das Bemühen, Kinderrechte im<br />

Grundgesetz zu verankern, ist in<br />

wichtigen Fragen wohl wirkungslos.<br />

Die wirklichen Bedürfnisse von Kindern<br />

werden oft vom Staat nicht<br />

ernst genommen. Bei der Frage, wer<br />

nach einer Scheidung sorgeberechtigt<br />

ist, sollen es im Regelfall beide Elternteile<br />

sein. Handeln die Elternim<br />

Sinne des Kindeswohls, braucht<br />

man diese Regelung meist nicht.<br />

Sind sie sich aber nicht einig, wird<br />

der Scheidungskrieg bei jeder anstehenden<br />

Entscheidung auf dem Rücken<br />

der Kinder ausgetragen.<br />

Günter Schönwald, Falkensee<br />

TelAviv –Berlin warimmer<br />

interessant, manchmal lustig<br />

Nachtleben im KitKat Club<br />

BENJAMIN PRITZKULEIT<br />

Die Facebook-Diskussion: Der besondere Charakter Berlins<br />

Die Facebook-Diskussion: „Ausgetanzt: KitKat und Sage Club müssen<br />

schließen“ von Gerhard Lehrke<br />

(28. November)<br />

Traurig, traurig, diese Entwicklung. Der schroffe, rebellische und<br />

somit auch absolut liebenswerte und besondere Charakter Berlins<br />

geht immer mehr verloren bzw. man muss mittlerweile ganz schön<br />

suchen, um ihn noch zu finden. Berlin wird immer mehr Mainstream<br />

und glatt. Das kann doch nicht ewig so weitergehen, dass<br />

einfach gute, alt eingesessene Clubs für noch mehr schickimickiunbezahlbaren<br />

Wohnraum plattgemacht werden.<br />

Susi Sue<br />

Nicht mehr lange,dann ist Berlin so langweilig wie Stuttgart, München<br />

oder Tübingen. Felix Dorn<br />

Viele Clubs existieren weit über 20 Jahreund sollen jetzt weichen, weil<br />

es Leute gibt, die sich vorher nicht informierthaben, in welcher Gegend<br />

sie wohnen. Stephie Kaah<br />

Vielleicht hat es sein Gutes. Jemehr <strong>Berliner</strong> Kultur und Szene stirbt<br />

und durch generische Bauten ersetzt wird, desto mehr nimmt dann<br />

hoffentlich auch der Zuzug und der Runauf die Stadt ab.<br />

Daniela Lehmann<br />

Susanne Dübber<br />

will wissen, was Sie denken.<br />

Danützt auch die schönste Aussicht<br />

nichts: Tiefe, lange Risse<br />

haben den Boden des Balkons von<br />

Britta Labesch kaputt gemacht. Sie<br />

wandte sich deshalb an die Ombudsfrau<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>.<br />

Seit drei Jahren haben sich die<br />

Risse eingegraben. „Es sind wohl<br />

Frostschäden“, vermutet Tänzerin<br />

Britta Labesch. Als sie vor 17Jahren<br />

in die Wohnung im siebten Stock<br />

einzog, war es nur ein kleiner Riss,<br />

etwa zehn Zentimeter lang. „Im<br />

Laufe der Jahrewurde er immer länger<br />

und es kamen neue hinzu“, erinnertsich<br />

Frau Labesch. „Der Vermieter,<br />

die Deutsche Wohnen, schickte<br />

fünfmal Handwerker. Die sperrten<br />

den Balkon vorzweiJahren. Zu unsicher,<br />

er droht, abzustürzen. Mehr<br />

passierte aber nicht.“<br />

Seitdem sitzt Frau Labesch also<br />

drinnen in der Wohnung an der geöffneten<br />

Balkontür, wenn sie etwas<br />

frische Luft schnappen möchte. In<br />

den beiden vergangenen sehr warmen<br />

Sommern war das äußerst unbequem<br />

für sie.<br />

Berlin: „Tel Aviv –Berlin“ von Anja<br />

Reich und Yael Nachshon<br />

(23. November)<br />

Ich bedaure essehr, dass ich nicht<br />

mehr jeden Sonnabend einen Brief<br />

ausTelAviv bzw.Berlin vonAnja oder<br />

Yael lesen kann. Das war immer interessant,<br />

manchmal lustig und hat<br />

oft sehr nachdenklich gemacht. Bei<br />

der ersten Lesung der beiden Autorinnen<br />

war ich anwesend. Danach<br />

habe ich mit noch mehr Freude auf<br />

die Briefe gewartet. Ichwünsche beiden<br />

Autorinnen viel Erfolg bei der<br />

weiteren Arbeit.<br />

Karin Bamberger,per E-Mail<br />

Funktionsfähiger Flughafen<br />

ist eine Sisyphusarbeit<br />

Berlin: „BER-Fertigstellung bleibt eine<br />

Zitterpartie“ von Peter Neumann<br />

(27. November)<br />

Aus einem vermurksten Bau einen<br />

funktionsfähigen Flughafen zu erstellen,<br />

ist eine Sisyphusarbeit. Die<br />

Straßenzufahrten von und nach<br />

Schönefeld sind jetzt schon überlastet.<br />

Ob der ÖPNV das Personenaufkommen<br />

schafft, ist zu analysieren.<br />

Udo Vetterlein, per E-Mail<br />

Invasion von fast 9000 stinkenden Diesel-Ungetümen<br />

Titel: „Die Blockade der Bauern: Landwirte<br />

aus ganz Deutschland demonstrieren<br />

mit Tausenden Traktoren gegen<br />

die Agrarpolitik der Bundesregierung“<br />

von Mechthild Henneke, NorbertKoch-<br />

Klauckeund Jan Sternberg<br />

(27. November)<br />

Bei vermutlich berechtigten Interessen<br />

der Bauernstößt es mir doch arg<br />

auf, dass deshalb in Berlin eine Invasion<br />

vonfast 9000 stinkenden Diesel-<br />

Ungetümen stattfinden musste. Die<br />

Herrschaften hätten doch gut und<br />

gerne auch ohne diese alberne Symbolik<br />

mit Busund Bahn anreisen können.<br />

Das wäre der heutigen Zeit mit<br />

all ihren ökologischen und klimatischen<br />

Problemen angemessener gewesen.<br />

Dievon den Bauerngewählte<br />

Art zu demonstrieren reduziert jedenfalls<br />

meinVerständnis für ihreBelange<br />

etwas.<br />

Christian Schäler,per E-Mail<br />

Es wird höchste Zeit, dass sich die<br />

Landwirte wehren und mit vereinten<br />

Kräften nicht nur in Berlin protestieren.<br />

Die Landwirtschaft ist der Ursprung<br />

unserer Nahrungskette. Die<br />

Politik muss dafür sorgen, dass diese<br />

Quelle nicht versiegt. Übrigens, ich<br />

kaufe nur echten Käse. Bevor ich<br />

mich entscheide, schaue ich immer<br />

erst auf die Rückseite derVerpackung.<br />

Nur bei echtem Käse steht der Bestandteil<br />

Milch darauf. Lasst uns gemeinsam<br />

nur echten Käse essen, damit<br />

stützen und schützen wir die<br />

Landwirtschaft.<br />

Siegmar Unger,Hollstadt<br />

Das ist ein bisschen viel Einfühlung<br />

in einen Berufsstand, der die Realität<br />

überwiegend verleugnet und sich<br />

gegen Veränderungen sträubt. Bert<br />

Brecht schrieb einmal, dass der<br />

Mensch am besten in Sackgassen<br />

lerne. Wer dann seine Richtung ändern<br />

muss, ist erwartungsgemäß<br />

und nachvollziehbar gefrustet. Denn<br />

blicken wir ohne Lobby-Brille auf die<br />

Landwirtschaft, sehen wir eine große<br />

Mehrheit der Bauern, die ihre Methoden<br />

grün wäscht und gegen ökologische<br />

Regulierungen ankämpft.<br />

Dagegen sind Grundwasserbelastung<br />

mit Nitraten, Artensterben,<br />

Tierquälerei, Medikamentenmissbrauch<br />

und eine flächen- statt qualitätsorientierte<br />

EU-Förderung direkt<br />

auf den Mainstream der Betriebe<br />

und die Lobbyarbeit ihrer Verbände<br />

zurückzuführen.<br />

NorbertWoeckner-Gerber,<br />

Berlin-Wilmersdorf<br />

Tausende Traktoren der demonstrierenden<br />

Bauerntrugen umfassend zur<br />

weiteren Klimaverschmutzung in der<br />

Hauptstadt bei. Aber mal zum Problem,<br />

wer heute für oder gegen etwas<br />

demonstriert oder Kundgebungen<br />

abhält, möchte bitte ebenfalls seine<br />

öffentliche Meinungsäußerung ohne<br />

Mittel vornehmen, die der Umwelt<br />

Schaden zufügen. Wenn einerseits<br />

bereits gegenwärtig Straßen für bestimmte<br />

Diesel- und Benzin-Verbrennungsmotoren<br />

gesperrt sind,<br />

kann es andererseits nicht zugelassen<br />

werden,dass jene,die ihreAuffassungen<br />

öffentlich machen wollen, sich an<br />

keine Klimaschutz-anforderungen<br />

halten müssen. Undeine über mehrere<br />

Stunden andauernde Blockierung<br />

des Straßen- und öffentlichen<br />

Nahverkehrs darfesüberhaupt nicht<br />

geben. Da ist sofort auch die Politik<br />

gefragt. Die muss die Courage aufbringen,<br />

den Anmeldern derartiger<br />

Vorhaben entsprechende Auflagenzu<br />

erteilen oder aber diese abzulehnen.<br />

Das betrifft genauso alle öffentlichen<br />

Veranstaltungen jeder Art, die<br />

auf öffentlichen Straßen durchgeführtwerden<br />

sollen.<br />

Heinz Siggelkow,per E-Mail<br />

Wir kaufen landwirtschaftliche Produktebei<br />

Bauern derRegion!Vonder<br />

Kartoffel bis zum Ei wissen wir, wer<br />

es wie produziert. Undwir bezahlen<br />

gerndafür etwas mehr.<br />

Joachim Petri, per E-Mail<br />

Die Risse im Balkon-Boden von Leserin<br />

Britta Labesch<br />

PRIVAT<br />

Die Deutsche Wohnen interessierte<br />

das nicht. „Es hieß: Man finde<br />

keine Handwerker, weil sämtliche<br />

Baufirmen überlastet sind.“ So<br />

schrieb sie: „Ich weiß nicht weiter,<br />

finde die Situation unverantwortlich.<br />

Meine Gesundheit ist auf das<br />

Höchste gefährdet, die Sicherheit<br />

der Mitmieter auch. Hinzu kommt,<br />

dass ich die volle Miete für nur den<br />

halben Service zahle. Bitte<br />

helfen Siemir!“<br />

Ich sprach mit der Deutsche<br />

Wohnen. Dort gab man<br />

sich zerknirscht. Die Sanierung<br />

sei wohl vergessen worden.<br />

Nunsoll sie aber endlich<br />

beginnen! Frau Labesch berichtet<br />

erleichtert: „Jetzt war<br />

eine Baufirma zur Besichtigung<br />

da, will kurzfristig mit<br />

der Sanierung des Balkons<br />

beginnen.“<br />

BLZ/REEG<br />

BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />

Heute gibt es zeitweise Sonnenschein, aber auch viele Wolken, und die<br />

Höchstwerte klettern bis auf 5Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig<br />

aus Südwest. In der Nacht behindert mitunter Nebel die Sicht. Sonst verstecken<br />

sich die Sterne teils hinter Wolken. Dabei belaufen sich die<br />

Tiefsttemperaturen auf minus 2Grad.<br />

Biowetter: Die Witterung bringt vermehrt<br />

rheumatische Beschwerden<br />

und damit verbundene Gelenk- und<br />

Gliederschmerzen. Das allgemeine<br />

Wohlbefinden kann durch Kopfweh<br />

und Migräne beeinträchtigt sein.<br />

<strong>Berliner</strong> Luft: gestrige Höchstwerte<br />

um 13 Uhr: Ozon: 35 µg/m 3 ;<br />

Stickstoffdioxid: 18 µg/m 3 ;<br />

Schwebstaub: 9µg/m 3 ;<br />

Luftfeuchtigkeit: 74%<br />

Gefühlte Temperatur: maximal 1Grad.<br />

Wind: schwach aus Südwest.<br />

Wittenberge<br />

-2°/5°<br />

Min./Max.<br />

des 24h-Tages<br />

Brandenburg BERLIN<br />

-4°/5° -2°/4°<br />

Luckenwalde<br />

-3°/5°<br />

Cottbus<br />

-3°/4°<br />

Sonntag<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

stark bewölkt bedeckt heiter<br />

-1°/3° -1°/4° -3°/1°<br />

Prenzlau<br />

-1°/4°<br />

Frankfurt<br />

(Oder)<br />

-2°/4°<br />

Mit nordwestlichen Winden kommt polare Kaltluft zu uns, so dass das Temperaturniveau<br />

im Vergleich zu den Vortagen sinkt. Gleichzeitig sorgt ein Hoch bei<br />

Schottland für meist trockenes und freundliches Wetter. Vor der Bretagne liegt<br />

ein Tief, das Regenwolken nach Frankreich und Nordwestspanien lenkt.<br />

Köln<br />

0°/5°<br />

Sylt<br />

1°/7°<br />

Saarbrücken<br />

-1°/5°<br />

Hannover<br />

0°/6°<br />

Konstanz<br />

1°/6°<br />

Hamburg<br />

-1°/6°<br />

Erfurt<br />

-1°/3°<br />

Frankfurt/Main<br />

-1°/5°<br />

Stuttgart<br />

-1°/6°<br />

Rostock<br />

-1°/5°<br />

Magdeburg<br />

-1°/5°<br />

Nürnberg<br />

-1°/5°<br />

München<br />

0°/4°<br />

Rügen<br />

-1°/4°<br />

Dresden<br />

0°/4°<br />

Deutschland: Heute gibt es Wolken<br />

und sehr vereinzelt auch Sprühregen,<br />

und die Temperaturen klettern am<br />

Tage auf 3bis 7Grad. Nachts sinken<br />

die Wertedann auf 2bis minus<br />

2Grad. Der Wind weht nur schwach<br />

aus südwestlichen Richtungen. Morgen<br />

wandern reichlich Wolken vorüber,<br />

die vereinzelt Regen oder<br />

Schnee bringen. Die Höchsttemperaturen<br />

pendeln sich bei 2bis 6Grad<br />

ein, und der Wind weht nur schwach<br />

aus Ost.<br />

Meerestemperaturen:<br />

Ostsee: 6°-8°<br />

Nordsee: 7°-10°<br />

Mittelmeer: 15°-24°<br />

Ost-Atlantik: 11°-17°<br />

Mondphasen: 04.12. 12.12. 19.12. 26.12.<br />

Sonnenaufgang: 07:52 Uhr Sonnenuntergang: 15:57 Uhr Mondaufgang: 11:31 Uhr Monduntergang: 19:26 Uhr<br />

Lissabon<br />

19°<br />

Las Palmas<br />

27°<br />

Madrid<br />

16°<br />

Reykjavik<br />

4°<br />

Dublin<br />

7°<br />

London<br />

9°<br />

Paris<br />

8°<br />

Bordeaux<br />

12°<br />

Palma<br />

19°<br />

Algier<br />

23°<br />

Nizza<br />

16°<br />

Trondheim<br />

3°<br />

Oslo<br />

-5°<br />

Stockholm<br />

0°<br />

Kopenhagen<br />

6°<br />

Berlin<br />

4°<br />

Mailand<br />

11°<br />

Tunis<br />

20°<br />

Rom<br />

15°<br />

Warschau<br />

3°<br />

Wien<br />

5° Budapest<br />

6°<br />

Palermo<br />

17°<br />

Kiruna<br />

-9°<br />

Oulu<br />

-5°<br />

Dubrovnik<br />

16°<br />

Athen<br />

20°<br />

St. Petersburg<br />

5°<br />

Wilna<br />

3°<br />

Kiew<br />

4°<br />

Odessa<br />

12°<br />

Varna<br />

14°<br />

Istanbul<br />

19°<br />

Iraklio<br />

21°<br />

Archangelsk<br />

4°<br />

Moskau<br />

2°<br />

Ankara<br />

13°<br />

Antalya<br />

20°<br />

Acapulco 33° wolkig<br />

Bali 29° Schauer<br />

Bangkok 33° heiter<br />

Barbados 28° heiter<br />

Buenos Aires 28° wolkig<br />

Casablanca 24° heiter<br />

Chicago 7° Regen<br />

Dakar 29° heiter<br />

Dubai 27° sonnig<br />

Hongkong 25° sonnig<br />

Jerusalem 20° heiter<br />

Johannesburg 33° sonnig<br />

Kairo 24° sonnig<br />

Kapstadt 24° wolkig<br />

Los Angeles 11° wolkig<br />

Manila 30° heiter<br />

Miami 25° bewölkt<br />

Nairobi 28° Schauer<br />

Neu Delhi 24° sonnig<br />

New York 7° wolkig<br />

Peking 6° wolkig<br />

Perth 29° sonnig<br />

Phuket 34° heiter<br />

Rio de Janeiro 30° wolkig<br />

San Francisco 11° Regen<br />

Santo Domingo 26° bewölkt<br />

Seychellen 28° Gewitter<br />

Singapur 33° Gewitter<br />

Sydney 30° bewölkt<br />

Tokio 12° sonnig<br />

Toronto 2° bewölkt


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 – S eite 19<br />

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Berlin<br />

AM WOCHENENDE<br />

Chansons für dunkle Tage:<br />

Vladimir Korneev besingt den Winter<br />

Schönes Wochenende Seite 21<br />

Tanz für Kriegerinnen:<br />

Aroha kräftigt das Selbstbewusstsein<br />

Berlin bewegt sich Seite 22<br />

Die Antwort<br />

gibt der Grill<br />

BERLIENR ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

Mein Job bringt es mit<br />

sich, dass ich Expertin<br />

für Lebensfragen geworden<br />

bin, die sich<br />

mit Essen lösen lassen. Einnicht ganz<br />

einfaches Geschäftsessen, ein<br />

Schwiegerelternbesuch oder ein Dinner<br />

zu zweit, das den entscheidenden<br />

Schub bringen soll? Ich kenne für so<br />

ziemlich jede Situation das richtige<br />

Restaurant. Nurbei einer Anfrage war<br />

ich bisher immer ratlos: wenn es um<br />

größere Runden geht, die etwas Begleitunterhaltung<br />

brauchen, damit<br />

alle ins Gespräch kommen und der<br />

Abendgelingt.<br />

Früher hätte man Fondue oder Raclette<br />

empfohlen.<br />

Leider ist das aus der<br />

Mode gekommen.<br />

Grillen ist zwar in,<br />

wir Deutsche erledigen<br />

das jedoch lieber<br />

draußen. Nicht so in<br />

Japan und Korea, wo<br />

Tischgrills eine lange<br />

Tradition haben.<br />

Jetzt habe ich erfahren,<br />

dass anscheinend<br />

auch Türken<br />

gerne am Tisch grillen.<br />

Aus Istanbul<br />

stammt nämlich die Idee für das Fes<br />

BBQ, ein Do-it-yourself-Grillrestaurant,<br />

das CemTanriverdi seit einigen<br />

Jahren in Berlin betreibt. DasFes BBQ<br />

liegt auf der Hasenheide, zwischen<br />

Südsternund Hermannplatz, und leider<br />

habe ich es erst jetzt entdeckt,<br />

denn es ist die Antwort auf ungefähr<br />

jede Frage, die ich anein geselliges<br />

Gruppenrestaurant habe: Es ist lässig,<br />

gleichzeitig gemütlich und bietet –<br />

ungewöhnlich für Großgruppenkompatible<br />

Restaurants –gutes Essen.<br />

Die Einrichtung ist modern.<br />

Blanke Kupferrohreund unverputzte<br />

Wände treffen auf bunt bezogene<br />

Holzbänke. Die großen Tische für<br />

sechs bis acht Personen sind meist<br />

gut besetzt, man sollte reservieren.<br />

Pro Tisch sind zwei Elektrogrills eingelassen.<br />

Siebestehenaus zwei gusseisernen<br />

Platten, deren Hitze man<br />

selbst reguliert. Viel falsch kann man<br />

dabei nicht machen. Sehr freundliche,<br />

mit großflächigen Tätowierungen<br />

ausgestattete junge Männer leiten<br />

die Gäste an. Sie bringen rohes,<br />

fertig portioniertes Fleisch. Zur Auswahl<br />

stehen Hühnerbrust und Hühnerschenkel,<br />

Lammkoteletts und<br />

Würfel vomBlack Angus Rind.<br />

Es empfiehlt sich, das Kombipaket<br />

für 68 Euro zu nehmen. Es ist großzügig<br />

bemessen für zwei Personen, es<br />

gibt auch eins für vier oder sechs<br />

Leute. Ich habe Ersteres mit meinem<br />

Mann ausprobiert.<br />

Neben der gemischten 500-<br />

Gramm-Platte Fleisch bekommen<br />

wir geröstetes Fladenbrot, einen<br />

AUFGETISCHT<br />

Tina Hüttl<br />

war im Fes Turkish BBQ.<br />

wunderbar weichen Reis und einen<br />

grünen Salat mit Minze, Sesam und<br />

Granatapfel. Im Preisinbegriffen sind<br />

drei Mezzeaus den mehr als zwanzig,<br />

die es zur Auswahl gibt, sowie ein<br />

Nachtisch und eine kleine Flasche<br />

Raki. Nach ein paar Gläsern zur Vorspeise<br />

dürfte sich auch die steifste<br />

Gesellschaft entspannen.<br />

Mein Mann und ich fangen mit einem<br />

schön marmorierten amerikanisches<br />

BlackAngus Rind an. Miteiner<br />

Zange legen wir das Stück wenige Minuten<br />

auf den Grill, mehr braucht es<br />

nicht. Lamm und Huhn sind mit einerKräutermarinade<br />

gewürzt, beides<br />

schmeckt gut.<br />

Zwischendrin<br />

wechsle ich immer<br />

wieder zum Hummus,<br />

der grundsätzlich<br />

als Indikator für<br />

die Qualität der<br />

Mezze taugt. Ich bin<br />

immer wieder erstaunt,<br />

wie unterschiedlich<br />

er schmecken<br />

kann. Der<br />

Hummus im Fes<br />

BBQ ist samtig und<br />

schmeckt deutlich<br />

nach Kichererbsen.<br />

Statt wie so oft mit zu viel Tahinoder<br />

Knoblauch ist er mit gerösteten Sesamsamen<br />

und einem Basilikum-<br />

Mandel-Pesto aufgepeppt.<br />

Das knusprig gebackene Sigara<br />

Böregi, hier wie Sushi-Happen geschnitten,<br />

ist ebenfalls etwas ungewöhnlich.<br />

Statt Spinat und Käse besteht<br />

die würzige Füllung aus Kartoffeln,<br />

Lauch, Karotten und Käse, was<br />

es würziger und nicht so trocken<br />

macht. Undauch die Riesenbohnen<br />

in warmer Tomatensoße, ein weiterer<br />

mediterraner Klassiker, habe ich<br />

noch nie mit Dill und Dillsamen gegessen,<br />

was die süßlichen Noten gut<br />

abrundet. Hier bekommt man endlich<br />

eine moderne türkische Küche<br />

mit Extra-Twist und Unterhaltung.<br />

FesTurkish BBQ Hasenheide 58, Kreuzberg.<br />

Di–So 17–23 Uhr<br />

Preise: Fleisch 12–22 Euro, Mezzeund Salate<br />

6–9Euro, Süßspeisen7Euro. Kombiplatte<br />

für2Personen 68 Euro<br />

Blücherstr.<br />

FesTurkish BBQ<br />

Südstern<br />

KREUZBERG<br />

Lilienthalstr.<br />

Körtestr.<br />

Hasenheide<br />

50 m<br />

BLZ/HECHER<br />

Lässig ist das türkische Fes BBQ und<br />

gemütlich. Es gibt gutes Essen, und es<br />

eignet sich für Großgruppen –eine in<br />

Berlin selten zu findende Kombination<br />

Familienausflug<br />

Ein Fest<br />

für alle<br />

VonBarbaraWeitzel<br />

Warum schläft der Mann auf<br />

dem Gehweg? Hat der keine<br />

Wohnung? Warum sucht er sich<br />

keine? Muss er nicht arbeiten? Wenn<br />

die Frau doch kein Geld hat, warum<br />

hat sie dann Adidas-Schuhe an? Was<br />

macht sie, wenn sie krank wird?<br />

Wieso haben so viele Obdachlose<br />

Hunde, die kosten doch Geld?<br />

Warum gibst du dem Mann etwas?<br />

Warumdenn nicht mehr?<br />

Kinder haben tausend Fragen,<br />

wenn sie, oft schwankend zwischen<br />

Am Sonntag lädt die Stadtmission zum Adventsfest.<br />

IMAGO IMAGES<br />

Furcht und Mitleid, die vielen Menschen<br />

sehen, die in Berlins Straßen,<br />

Bahnhöfen und Parks„wohnen“. Gerade<br />

vor Weihnachten, wenn alles<br />

glitzert, fällt das Elend nicht nur Erwachsenen<br />

wieder mehr auf. DieDeckentürme<br />

werden höher, unwillkürlich<br />

wickelt man sich enger in<br />

den Mantel. Als ob man die Kälte<br />

mitfühlt, die Wohnungslose Tagund<br />

Nachtaushalten müssen.<br />

Viel Not lindert das ganze Jahr<br />

über die <strong>Berliner</strong> Stadtmission. Am<br />

Sonntag lädt das Jugendgästehaus<br />

zum Adventsfest ein. Um elf ist Gottesdienst,<br />

dann wirdimgroßen Festsaal<br />

gefeiert –mit Essen und Trinken,<br />

Lesungen, Basteln, Kasperletheater<br />

und einem Laternenzug. Während<br />

der familientauglichen Führungen<br />

durch die Ambulanz und durch die<br />

Notübernachtung am Lehrter Bahnhof<br />

ist Zeit für alle Fragen.<br />

Advent im Kiez Fest in der <strong>Berliner</strong>Stadtmission,<br />

Lehrter Str.68, Mitte. So 11–16Uhr,Eintritt frei.


20 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

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Schönes Wochenende<br />

WEINKUNDE<br />

FUNDSTÜCKE<br />

VonOlgaBobileva<br />

Haben Sie auchetwas Neues in derStadtentdeckt?<br />

Bitte schreiben Sie uns an: berlin.fundstuecke@dumont.de<br />

VonRomana Echensperger<br />

OLGA BOBILEVA<br />

ELENA PETERS-ARNOLDS<br />

Der Geist<br />

von 500 Jahren<br />

Der Rote Hang in Rheinhessen ist ein besondererWeinberg.<br />

Nach Süden, zum Rhein hin ausgerichtet, fängt er jeden<br />

Sonnenstrahl ein. Darüber hinaus erwärmt sich der karge,rote<br />

Tonschieferboden sehr schnell. Wasinder Vergangenheit ein<br />

echter Standortvorteil war,ist mittlerweile eine Herausforderung.<br />

Denn es ist in den letzten Jahren sehr trocken und heiß<br />

geworden. „Der Riesling lagertdann Zucker ein, aber die Aromareife<br />

kommt nicht hinterher“, erklärtTheo Gehring vom<br />

Weingut, das seinen Namen trägt. „Dann hat man am Schluss<br />

alkoholreiche Weine,denen es an Säureund Aroma fehlt.“<br />

Zusammen mit seiner Familie machte er sich deshalb Gedanken,<br />

welche Alternativen zum Riesling für den Roten Hang<br />

geeignet wären. „Wir wollten keine Sorten wie Chardonnay<br />

oder Sauvignon blanc anpflanzen. Diehaben keine Tradition<br />

in Deutschland“, sagt er.InaltenWeinbüchernfand er Notizen<br />

über die weiße Rebsorte Orleans,die im Mittelalter hier heimisch<br />

gewesen sein muss.Nicht weit entfernt haben Forscher<br />

die ältesten Reben Deutschlands entdeckt. An Mauerresten<br />

der Klosterruine Disibodenbergwachsen seit mehr als 500<br />

Jahren Orleans-Reben. Dashat Theo Gehring überzeugt.<br />

Vonden Ergebnissen ist er begeistert: „Mich fasziniert, dass<br />

Orleans seine Säurebehält. Diedickschalige Rebsorte ist robust,<br />

und sie reift sehr langsam. Genau das,was wir wollen.“<br />

Allerdings muss man den Ertrag reduzieren. DieRebsorte bildet<br />

nämlich riesengroße Trauben aus.Ein Teil dieser Trauben<br />

wirdunreif im Juli geerntet und zu Verjus verarbeitet. Der<br />

grüne Traubensaft schmeckt fantastisch als Essigersatz in Salaten<br />

oder als Pfiff in der Buttersauce „Beurreblanc“. Dieverbliebenen<br />

Trauben werden dann vollreif Anfang November gelesen,<br />

im Stahltank vergoren und in großen, gebrauchten<br />

Stückfässern ausgebaut. „Orleans würde ich geschmacklich<br />

zwischen Silvaner und Riesling verordnen. Für mich ist es faszinierend,<br />

wie er das Terroir,diese besondereMineralität der<br />

roten Tonschieferböden transportiert“, erklärtTheo Gehring.<br />

DerWeißwein läuft hellgelb und spritzig ins Glas.Inder<br />

Nase zeigen sich Fruchtaromen vonMandarinenschale,Zitrone,Melone,Birne,aber<br />

auch Salbeiaroma sowie die herzhafte<br />

Würze,die den Weinen vomRoten Hang eigen ist. Im<br />

Mund ist der Wein angenehm trocken, der Körper ist mit 12,5<br />

Prozent leicht, und doch verfügtder Wein über eine enorme<br />

Länge.Esist einungewöhnlicher,raffinierter und sehr gelungener<br />

Wein, der zum Aperitif passt, aber auch zu Vorspeisen.<br />

„Als Nächstes wollen wir einen Sekt daraus machen und auch<br />

mal ein paar der robusten Trauben für Eisweinhängen lassen,“<br />

sagt Theo Gehring.<br />

2018Gelber Orleanstrocken WeingutGehring Rheinhessen,12,50 Euro.<br />

weingut-gehring.de<br />

Laden<br />

Wasdas Schneiderherz<br />

begehrt<br />

Hunderte von Knöpfen in allen erdenklichen Formen und<br />

Farben, bunte Näh- und Strickgarne, Reißverschlüsse,<br />

raffinierte Stoffe, feine Spitze oder Stricklieseln: Das alles und<br />

noch vieles mehr bietet der Laden mit dem schönen Namen<br />

Schneidersitz in Charlottenburg. Das Schneidereibedarf-Geschäft,<br />

1997 eröffnet, beeindruckt nicht nur mit einer qualitativ<br />

hochwertigen Auswahl aus allem, was das Schneiderherz<br />

begehrt. Es verzaubert außerdem mit gemütlichem Charme<br />

aus einer vergangenen Zeit. Beinahe bis zur Decke reichen die<br />

Regale, indenen sich Stoffrollen stapeln und Kästchen mit<br />

wertvollen Knöpfen aus Perlmutt, Glas oder auch Büffelhorn.<br />

Im Schneidersitz befindet sich neben der Ladenfläche eine<br />

kleine Schneiderei, in der die Inhaberin Erika Hartmann gemeinsam<br />

mit einer Schneiderin Stoffträume ihrer Kunden<br />

umsetzt oder Anpassungen vornimmt.<br />

Schneidersitz Pestalozzistraße 54, Charlottenburg.Di–Fr 10–18 Uhr, Sonnabend<br />

10–13 Uhr<br />

Markt I<br />

Winterwunderland<br />

im Kühlhaus<br />

Zahlreiche Weihnachtsmärkte haben jetzt ihre Pforten geöffnet<br />

und erwarten die Besucher mit festlicher Dekoration,<br />

Handwerk, Glühwein sowie herzhaften und süßen Köstlichkeiten.<br />

Perfekt, um sich bereits jetzt auf die besinnliche<br />

Jahreszeit einzustimmen –und vielleicht das eine oder andere<br />

Geschenk für die Liebsten zu kaufen. Vielleicht werden Sie ja<br />

gleich an diesem Wochenende beim Weihnachtsrodeo fündig<br />

werden. Auf diesem Indoor-Weihnachtsmarkt im Kühlhaus<br />

Berlin am Gleisdreieck präsentieren mehr als 200 Aussteller<br />

aus den Bereichen Design, Fashion, Schmuck und Kunst ihre<br />

Warenauf fünf Etagen. SchlendernSie ganz entspannt herum<br />

im sanierten Bau aus dem Jahr 1901. Auf mehr als 3500 Quadratmetern<br />

breitet sich ein urbanes Winter-Wunderland aus.<br />

Streetfood und Workshops gibt es natürlich auch.<br />

Weihnachtsrodeo2019 –Berlins Indoor-Designweihnachtsmarkt Kühlhaus Berlin,Luckenwalder<br />

Straße 3, Kreuzberg. Sa und So jeweils 12–20 Uhr<br />

ROBERT SCHLESINGER<br />

Café<br />

Sandwich zwischen<br />

Kakteen<br />

Kakteen, grüne Schling- und Kletterpflanzen, eine Menge<br />

Holz und diverse Reisemitbringsel aus den USA: Das<br />

kleine Café Roamers in der Neuköllner Pannierstraße besticht<br />

durch kalifornischen Charme und Liebe zum Detail. Und<br />

durch Gerichte mit besonders klangvollen Namen wie Lonesome<br />

Sailor oder Drunk’n Cowboy –das sind Sandwiches beziehungsweise<br />

Brote belegt mit Räucherlachs, Avocado, pochiertem<br />

Ei oder mit geschmolzenem Cheddar, Babyleaf-Spinat,<br />

grünen Erbsen und weiteren Zutaten. Werlieber ein Eiergericht<br />

hätte, kann zum Beispiel das Where The Wild Boars<br />

Roam –Spiegeleier,Wildschweinwurst, Avocado, Bohneneintopf<br />

und Kräuter –wählen. Als Pfannengericht bietet sich das<br />

Hoevos Rancheros an –ein würziger Paprika-Tomaten-Eintopf<br />

mit Cheddar, Spiegelei, Hummus und Spinat. HausgemachterKuchen<br />

unddiverse Kaffeespezialitäten stehen ebenfalls<br />

auf der Karte.<br />

Roamers Pannierstraße 64, Neukölln. Di–Fr 9.30–18 Uhr, Sa u. So 10–18 Uhr<br />

Markt II<br />

Weihnachten<br />

bei Bolles<br />

Wer es eher traditionell liebt, ist beim Weihnachtsmarkt in<br />

der historischen Meierei vonCarl Bolle,erbaut um 1890,<br />

richtig. An dem Ort, von dem aus einst ganz Berlin mit Milch<br />

versorgt wurde, findet ein „festlicher Familienzauber“ statt,<br />

das wird zumindest versprochen. Neben einer Backstube mit<br />

frischen Köstlichkeiten gibt es in den gewaltigen Festsälen mit<br />

den unverputzten Backsteinwänden eine Bastelstation, in der<br />

die Kleinen Geschenke fertigen können. In einem Zelt werden<br />

Märchen vorgelesen und Zaubertricks vorgeführt. Auch draußen<br />

gibt es Spannendes zu entdecken: Aufdem Außengelände<br />

des Spree-Bogen-Areals in Moabit dreht eine kleine Eisenbahn<br />

zu Live-Musik ihreRunden. Außerdem gibt es Stände mitWinter-Leckereien<br />

wie Quarkbällchen, kandierten Früchten und<br />

wärmendem Punsch.<br />

Weihnachtsmarkt in der historischen Meierei vonCarlBolle Spree-Bogen-Areal<br />

und Bolle Festsäle, Alt-Moabit98, Moabit. So 12–19 Uhr<br />

UNSPLASH/T. RAMPERSAD<br />

WOHIN AM WOCHENENDE?<br />

Spuren von<br />

einst<br />

im Jetzt<br />

Neukölln früher und heute:<br />

Alte Fotos helfen, beim<br />

Flanieren Veränderungen<br />

zu erkennen<br />

VonIda Luise Krenzlin<br />

Man sieht nur, was man weiß,<br />

heißt es. Eine Binsenweisheit,<br />

gewiss, aber eine treffende. Alltagsblind<br />

läuft man oft durch dieselben<br />

Straßen und überquert dieselben<br />

Plätze, ohne zu wissen, wie diese<br />

Straßen und Plätze vor hundert Jahrenausgesehen<br />

haben, wie die Menschen<br />

damals dortgewohnt und welche<br />

Spuren sie hinterlassen haben.<br />

Ralf Schmiedeckes Buch „Neukölln.<br />

Einst und Jetzt“, gerade im<br />

Sutton-Verlag erschienen, erzählt<br />

von Wandel und Veränderung. Es<br />

lässt einen neu auf Altbekanntes<br />

schauen. Und ist eine Einladung an<br />

alle, die Lust auf eine Zeitreise haben.<br />

Schmiedecke stellt in seinem<br />

Neukölln-Buch historischen Fotografien<br />

aktuelle Aufnahmen zur<br />

Seite. Soentstehen Bilderpaare, die<br />

zum genauen Beobachten einladen<br />

und für manchen Aha-Effekt sorgen.<br />

Vonder einst reich verzierten Fassade<br />

des Hauses mit der Adresse<br />

Der Saalbau Neukölln im Jahr 1905 (l.) und heute<br />

ARCHIV RALF SCHMIEDECKE<br />

Karl-Marx-Straße 165 zum Beispiel<br />

ist nichts geblieben. Vier riesige Taschen<br />

zieren als Wandbild die Hauswand<br />

zur Straße, die schon vor hundert<br />

Jahren große Wohn- und Geschäftshäuser<br />

säumten. Hier befand<br />

sich ab 1914 das „Haus der 1000 Aktentaschen“,<br />

auch als „Koffer-Panneck-Haus“<br />

bekannt. Benannt ist es<br />

nach dem Sattlermeister Panneck,<br />

der lange die Neuköllner Institution<br />

führte.1997 musste man schließen.<br />

Lässt man sich auf die Vorher-<br />

Nachher-Bilder ein, wird Kiezgeschichte<br />

lebendig. Während viele<br />

Orte kaum wiederzuerkennen sind,<br />

haben sich andere kaum gewandelt.<br />

Im Körnerpark etwa spielten bereits<br />

kurz nach der Eröffnung im Jahr<br />

1916 Kinder unter kugelig geschnittenen<br />

Bäumen, Männer gingen spazieren,<br />

der Efeu wucherte über die<br />

Wände der Orangerie.Wie heute.<br />

Kurze Begleittexte erläutern im<br />

Buch lokalgeschichtliche Hintergründe.<br />

Gut zu wissen zum Beispiel:<br />

Der Körnerpark liegt tief wie in einem<br />

riesigen Becken, schöne Treppen<br />

führen zu den bis zu sieben Meter<br />

höher liegenden Straßen hinauf.<br />

Dasliegt daran, dass sich der Park in<br />

einer alten Kiesgrube befindet, die<br />

der Unternehmer und Namensgeber<br />

Franz Körner (1838–1911) der Stadt<br />

Rixdorfvermachte.1983 eröffnete in<br />

der alten Orangerie eine kommunale<br />

Galerie,heute ist sie immer noch ein<br />

beliebter Ausstellungsort.<br />

Das Nachtleben hat in Neukölln<br />

stets eine große Rolle gespielt. „In<br />

Rixdorf ist Musike“ ist ein Gassenhauer<br />

aus dem Jahr 1889, der über<br />

das proletarische Vergnügungsviertel<br />

hinaus populär war. Geschwoft<br />

wurde in der Neuen Welt am Hermannplatz<br />

oder im Saalbau Neukölln<br />

an der Karl-Marx-Straße. Ein<br />

Foto aus dem Jahr 1905 zeigt das Gebäude,<br />

livrierte Angestellte stehen<br />

vor Blumenkübeln. Auch wenn die


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 21<br />

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Schönes Wochenende<br />

STADT, LAND, MENSCH<br />

Weil<br />

Heimat ein<br />

Gefühl ist<br />

KOCHSTUNDE<br />

Rezept der Woche<br />

TomKha Gai<br />

Vladimir Korneev<br />

wuchs in Georgien auf,<br />

musste als Kind mit seiner<br />

Familie von dort fliehen.<br />

Jetzt lebt der Sänger in<br />

Berlin. In der<br />

Bar jeder Vernunft<br />

präsentiert er sein<br />

Programm „Winter“<br />

VonFlorian Thalmann<br />

ZuHause zu sein –was heißt<br />

das? Mancher macht Heimat<br />

an einem Ort fest. Für<br />

Vladimir Korneev hat der<br />

Begriff eine andere Bedeutung. „Für<br />

mich ist Heimat ein Gefühl“, sagt er.<br />

„Und unabhängig von einem bestimmten<br />

Ort. Ich fühle mich zu<br />

Hause, wenn ich mit meinen Eltern<br />

in Augsburg georgisch koche, wenn<br />

ich mit meinen Freunden in Berlin<br />

unterwegs bin, wenn ich am Meer<br />

oder in den Bergen bin. Undtatsächlich<br />

auch, wenn ich auf der Bühne<br />

stehe und einfach singe.Dann spüre<br />

ich mich und die Menschen um<br />

mich herum am intensivsten, fühle<br />

mich verbunden und geborgen.“<br />

Musik als Heimat, Musik als Halt.<br />

Und inder Tathat Musik im Leben<br />

von Korneev immer eine wichtige<br />

Rolle gespielt. Seit kurzem lebt er in<br />

Berlin, er hat es sich in Prenzlauer<br />

Berg gemütlich gemacht. Geboren<br />

wurde er im Jahr 1987 in Georgien.<br />

Schon als Kind musste er mit seinen<br />

Elterndas Land verlassen. Er war sieben<br />

Jahre alt, der Georgisch-Abchasische<br />

Krieg wütete – und noch<br />

heute erinnert ersich an die Flucht.<br />

„Wir standen am georgischen Flughafen<br />

und mussten auf eine Militärmaschine<br />

warten, meine Mutter<br />

weinte“, berichtet Korneev.<br />

DieElternerzählten ihm, dass sie<br />

nur kurz fort müssten und bald zurückkommen<br />

würden. „Ich spürte,<br />

dass etwas nicht stimmt.“ Verwirrt<br />

lief der Junge Vladimir am Flughafen<br />

herum, bis er in einer Halle ein altes<br />

Klavier entdeckte,andem ein Soldat<br />

saß und spielte. „Ich hörte ihm zu.<br />

Und hatte zum ersten Mal das Gefühl,<br />

dass der Klang des Instruments<br />

tröstet. Danach wusste ich: Ich<br />

möchte das auch können.“<br />

Jahre sind seitdem vergangen,<br />

Korneev hat eine Ausbildung an der<br />

Bayerischen Theaterakademie in<br />

München absolviert, hat Schauspiel<br />

und Gesang studiert und in Filmen<br />

Französischer Charme, russische Seele: Vladimir Korneev, Schauspieler und Chansonsänger.<br />

und in Fernsehproduktionen wie<br />

„Polizeiruf 110“ und „Großstadtrevier“<br />

gespielt. Und natürlich hat er<br />

schon oft auf der Bühne gestanden,<br />

als Schauspieler, als Sänger. Jeder<br />

einzelne Auftritt bedeutet ihm viel.<br />

„Durch die Gewalterlebnisse,die ich<br />

in meiner Kindheit hatte, habe ich<br />

bis zu meinem 17. Lebensjahr massiv<br />

gestottert“, erzählt er. „Singen<br />

Sein zweites Zuhause: Vladimir Korneevauf der Bühne.<br />

ging immer fließend, aber sobald ich<br />

sprechen musste,war es vorbei.“<br />

Um sich dem Handicap zu stellen,<br />

beschloss er, der Schultheatergruppe<br />

beizutreten. Alle spotteten<br />

über ihn –was könnte er dortwollen,<br />

er, der Stotterer? Ein toller Lehrer<br />

habe geholfen, sagt Korneev.„Er gab<br />

mir im Abschlussstück die Hauptrolle.Ich<br />

versetzte mich so tief in die<br />

MUTPHOTO/BARBARA BRAUN<br />

PRIVAT<br />

Figur, dass ich die Texte fehlerfrei<br />

sprechen konnte. Das Spielen gab<br />

mir ein ganz anderes Selbstbewusstsein.<br />

Nach der Premiere war der<br />

Sprachfehler verschwunden und<br />

kehrte nie wieder zurück.“<br />

Ob er nun singt auf der Bühne<br />

oder spricht und spielt –inzwischen<br />

ist Korneev ein anerkannter Künstler.<br />

Bejubelt werden vor allem seine<br />

Liederabende. Seine aktuelle Show<br />

heißt „Winter“, derzeit ist sie wieder<br />

in der Bar jeder Vernunft zu sehen.<br />

Einpersönlicher Abend mit französischen<br />

und russischen Chansons sei<br />

das, sagt Vladimir Korneev, geprägt<br />

von seinen Erinnerungen an Georgien.<br />

„Es geht aber auch um die Bedeutung<br />

des Winters. Umdie Stimmung,<br />

wenn es kalt und dunkel<br />

wird.“ Und umdie Weihnachtszeit,<br />

die für ihn auch mit dem Bestreben<br />

der Integration verbunden ist. „Ich<br />

musste neue Traditionen erlernen,<br />

als ich nach Deutschland kam.“<br />

„Winter“ mitVladimir Korneevinder Bar jederVernunft,<br />

Schaperstraße 24,Wilmersdorf.Sa20Uhr,<br />

So 19 Uhr.Tickets unter bar-jeder-vernunft.de<br />

Ben Kindler ist nicht nur Koch, er darfsich auch Thai Chef<br />

nennen: Weil er die asiatische Küche so liebt, hat er in<br />

Thailand eine Zusatzausbildung absolviert. DerFreiburger<br />

verbringt nicht nur viel Zeit in Asien, sondernhat eine ganz eigene<br />

badisch-asiatische Fusionküche geschaffen. Für „Bangkok<br />

Original Streetfood“ (ATVerlag, 29,90 Euro)ist er zu den<br />

Wurzeln thailändischen Essens gereist und hat in dem verschwenderisch<br />

bebilderten Buch viele Rezepte versammelt.<br />

Am 7. und 8. Dezember gibt er bei Goldhahn &Sampson in<br />

Prenzlauer Berg übrigens Thai-Kochkurse.Sie sind ausgebucht,<br />

aber es gibt eine Warteliste. (pa.)<br />

Zutaten<br />

für 5Personen<br />

PASTE<br />

½TLweiße Pfefferkörner,2Stängel Zitronengras,1Stück Galgant,<br />

2Knoblauchzehen, 4Kaffirlimettenblätter,1TL Salz<br />

SUPPE<br />

400 ml Kokosmilch, 200 ml Brühe oder Wasser,<br />

4Champignons,1Zwiebel, 1Bund Frühlingszwiebeln,<br />

2Thai-Auberginen, 4Datteltomaten, 1Hähnchenbrust ohne<br />

Haut, 3ELFischsauce,1gr.Prise Salz, 1kl. rote Chili, 1Limette,<br />

½Bund Koriander,6Kaffirlimettenblätter<br />

Zubereitung<br />

Für die Paste die Pfefferkörner im Mörser fein mahlen. Zitronengras,Galgant<br />

und Knoblauch schälen und fein hacken.<br />

Vonden Kaffirlimettenblätternden Stiel entfernen und die<br />

Blätter fein hacken. Alles zusammen mit dem Salz im Mörser<br />

zu einer Paste verarbeiten.<br />

Für die Suppe 2ELKokosfett vonder Kokosmilch abschöpfen<br />

und in einem Topf erhitzen. DiePaste darin anbraten, bis es<br />

gut duftet. MitKokosmilch und Brühe oder Wasser aufgießen<br />

und einmal aufkochen lassen. DiePilzeinScheiben schneiden.<br />

DieZwiebel vierteln, die einzelnen Schichten ablösen<br />

und hinzugeben. DieFrühlingszwiebeln in Ringe schneiden,<br />

die Auberginen würfeln, die Tomaten halbieren, in Scheiben<br />

schneiden und dazugeben.<br />

DieSuppe mit dem Gemüse 10 Minuten sanft köcheln lassen.<br />

DieHähnchenbrust in sehr dünne Scheiben schneiden, hinzufügen<br />

und weitere2Minuten köcheln.<br />

AT VERLAG<br />

Fassade modernisiertwurde –die alten<br />

prachtvollen Säle sind erhalten<br />

TIPPS<br />

geblieben. Heute befinden sich hier<br />

der Heimathafen Neukölln, eine<br />

kommunale Galerie und das Café<br />

Rix. DasKaffeehaus befindet sich im<br />

alten Tanzsaal und imponiert durch<br />

Goldstuck und große Spiegel.<br />

HeimathafenNeukölln Karl-Marx-<br />

Straße 141.Sa19Uhr,So19.30 Uhr:<br />

„Der Morphinist“, Regie: InkaLöwendorf.Karten<br />

Wohnhäuser am Kottbusser<br />

18,60 Euro,ermäßigt12<br />

Damm, der vor 1874 Rixdorfer Euro<br />

Damm hieß, zeugen ebenfalls von<br />

einer vergangenen Pracht. Eine Aufnahme<br />

aus dem Jahr 1938 zeigt Straßenbahnen,<br />

Galerie im Saalbau Karl-Marx-Straße<br />

141. Ausstellung „Kati Gausmann–<br />

Busse, Taxen und dancing dough and circumstances“,<br />

Wohn- und Geschäftshäuser mit üppigem<br />

täglich 10–20 Uhr,Eintritt frei.<br />

Stuck. Heute sind viele der<br />

Gründerzeitfassaden samt ihrer Café Rix Karl-Marx-Straße 141. Täglich<br />

Opulenz verschwunden. Dort, wo ab 10 Uhr<br />

die Weserstraße auf den Kottbusser<br />

Damm trifft, gibt es aber ein Haus,<br />

dessen kuppelförmiges Dach heute<br />

noch heraussticht. Es wurde 1905 für<br />

damals sagenhafte 440 000 Mark erbaut.<br />

Galerie im Körnerpark Schierker<br />

Straße 8. Gemeinschaftsausstellung<br />

guatemaltekischer Künstler,täglich<br />

10–20 Uhr,Eintritt frei.<br />

Einst zierte ein riesiges Segel-<br />

schiff das Dach. Der Körnerparkdamals (oben) und heute ARCHIV RALF SCHMIEDECKE (2)<br />

Das Haus mit der Adresse Karl-Marx-Straße 165 früher (oben) und heute


22 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

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Berlin bewegt sich<br />

Den imaginären Gegner im Visier:Aroha geht auf die Kampftänze der neuseeländischen Ureinwohner zurück. BENJAMIN PRITZKULEIT (2)<br />

Die Kriegerinnen vom Antonplatz<br />

Aroha ist eine Fitnessvariante der Tänze neuseeländischer Ureinwohner–undkräftigt Oberschenkel und Selbstbewusstsein<br />

VonMechthild Henneke<br />

Vor bald 25 Jahren kam ein<br />

Film ins Kino, den ich nie<br />

vergessen werde: „Die<br />

letzte Kriegerin“. Darin<br />

geht es um eine Frau, die in Neuseeland<br />

am Rand der Gesellschaft lebt,<br />

unglaubliche Gewalt durch ihren<br />

Ehemann erleidet und alles tut, um<br />

ihre Kinder zu schützen. Sie ist<br />

Maori, Ureinwohnerin Neuseelands,<br />

und ein Teil ihrer Heilung zum Ende<br />

des Films rührt daher, dass sie und<br />

ihre Kinder sich wieder mit dem<br />

Erbe ihrer Vorfahren verbinden. Ein<br />

breitbeiniger Tanz mit starkem<br />

Rhythmus und lauten Schreien gehörtdazu<br />

–der Kaha.<br />

Aroha versteht sich als Fitnesssport,<br />

der vom Kaha inspiriert ist.<br />

Keine Frage, dabin ich sofort dabei.<br />

Noch gibt es Aroha nicht an vielen<br />

Orten Berlins, doch am Antonplatz<br />

in Weißensee bietet die Physiotherapie-Praxis<br />

vonHeike Priese-Schwarz<br />

schon seit elf Jahren eine Gruppe an.<br />

Zeit dazuzustoßen!<br />

Einbisschen wie Soldaten<br />

Zufällig bin ich an diesem Abend<br />

ganz in Schwarz gekleidet und befinde<br />

mich damit in bester Gesellschaft:<br />

Die knapp zehn Frauen, die<br />

sich hier treffen, tragen ausnahmslos<br />

Schwarz, bei einigen glitzern der<br />

Aroha-Schriftzug und ein rundes<br />

Symbol auf der Brust. Ist das schon<br />

ein Zeichen? Eine Uniform? Wirnehmen<br />

in zwei Reihen hintereinander<br />

Stellung –wie Soldaten, schießt es<br />

mir durch den Kopf.<br />

Frontal zu uns steht Heike Priese-<br />

Schwarz. Die 51-jährige schlanke<br />

Frau hat ihreblonden Haarehochgesteckt.<br />

Sie wirft die Musikanlage an<br />

und es beginnt ein Training zu einem<br />

treibenden Rhythmus, der aber<br />

nichts mit dem stampfenden Beat<br />

beim Aerobic zu tun hat. Es ist ein<br />

Sechsachteltakt, eine Variante des<br />

Dreivierteltakts. Wer „Nothing else<br />

matters“ von Metallica kennt, kann<br />

sich vorstellen, wie das pulsiert.<br />

Wir nehmen die Grundstellung<br />

ein, die erwartete Kriegerhaltung mit<br />

breit gespreizten Beinen und tief<br />

hängendem Gesäß. „Eins,zwei, drei,<br />

und –zur Seite!“, ruft die Trainerin.<br />

Ihre hohe,leicht vibrierende Tonlage<br />

erinnert mich an die von Verona<br />

Pooth. Alles strikt auf <strong>Berliner</strong>isch,<br />

denn die Trainerin ist eine waschechte<br />

Pankowerin.<br />

„Eins, zwei, drei, Tiger“, ruft sie<br />

und stößt hörbar Luft aus. Fast ein<br />

„Huh!“, wie ich es vom Kaha kenne,<br />

wobei es nur ein Leeren der Bronchien<br />

ist. Ich weiß nicht, ob ich einstimmen<br />

soll, denn meine Mitturnerinnen<br />

trainieren geräuschlos. Lediglich<br />

Gaby, halb links hinter mir,<br />

schnauft lauter,wozuunsereTrainerinsie<br />

immer wieder ermuntert.<br />

Mittlerweile habe ich mich eingegroovt,<br />

die Maori-Stellung in<br />

der halben Kniebeuge macht mir<br />

erstaunlich wenig aus. Das liegt<br />

daran, dass Heike Priese-Schwarz<br />

immer neue Elemente einbaut:<br />

Der Tiger ist eine Bewegung, bei<br />

der die Hände wie Krallen aufgerichtet<br />

nach vorn schießen. Ist der<br />

Tiger ärgerlich, schlagen wir mit<br />

unseren Pranken nach einer unsichtbaren<br />

Beute. Bamm! Das<br />

macht Spaß. Man möchte fauchen.<br />

Doch der Antonplatz, auf<br />

HeikePriese-Schwarz unterrichtet Aroha<br />

schon seit elf Jahren.<br />

BERLINER ANGEBOTE<br />

Zehlendorf: An der Aroha-Acadamy in<br />

Zehlendorf können Interessierte Aroha<br />

trainieren, aber auch das Unterrichten<br />

vonAroha erlernen. Weresallein praktizieren<br />

möchte, kann DVDs erwerben.<br />

Mehr Infos im Internet unter<br />

aroha-academy.eu<br />

Weißensee: Die Physiotherapie-Praxis<br />

am Antonplatz hat am Donnerstag um<br />

19 Uhr einen wöchentlichen Aroha-Kurs.<br />

Mehr Informationen unter<br />

physiotherapie-weissensee.de<br />

Charlottenburg: Der Turn-und Sportverein<br />

von1858 bietet am Donnerstag einmal<br />

pro Woche eine Stunde Aroha im<br />

Alten Stadtbad in der Krummen Straße.<br />

Mehr Informationen unter tsv58.de<br />

Schöneweide: Im Fitnessstudio Spreemove<br />

Balance in den Rathenauhallen<br />

(Gebäude 74) gibt es immer mittwochs<br />

um 19 Uhr eine Aroha-Lektion.<br />

Mehr Informationen unter<br />

spreemove-balance.de<br />

den wir vom zweiten Stock aus hinunterblicken,<br />

liegt friedlich hinter<br />

der Glasscheibe. Keine Beute in<br />

Sicht.<br />

Die Musik schwingt durch den<br />

Raum, wir machen eine Trinkpause.<br />

Neben denWasserkaraffen steht eine<br />

halb leerePackung Ferrero. DieMon<br />

Chéris sind fast alle weg. Nervennahrung<br />

für Kriegerinnen. Es geht weiter.<br />

Was ein bisschen stört, ist der<br />

raumhohe Spiegel mir gegenüber.<br />

Wenn ich so kriegerisch die Arme abwinkele<br />

und dazu meine Fäuste in die<br />

Luft strecke, sehe ich alle Fehler der<br />

Natur,die sich in den Fünfzigerneinstellen.<br />

Da hängt und schwingt was<br />

an Stellen, wo nichts hängen und<br />

schwingen sollte.Mehr Aroha tut Not!<br />

Inzwischen haben wir schon eine<br />

kleine Schrittfolge gelernt. Wir strecken<br />

die Tatzen aus, schlagen nach<br />

der imaginären Beute, schleudern<br />

unsereTatzen durch die Luft vor die<br />

Brust und die Arme zu den Seiten.<br />

Oder wir greifen zu den Sternen. Immer<br />

wieder werden die aktiven Elemente<br />

unterbrochen. Wir wedeln<br />

elegant mit den Armen wie Balletttänzerinnen<br />

oder lassen die Arme locker<br />

vorm Körper schwingen. Das<br />

tut gut und führtdazu, dass es nie zu<br />

viel wird.<br />

Die Stunde fließt dahin, wir machen<br />

wieder eine Trinkpause, ein<br />

paar Wortewerden gewechselt. Alle<br />

kennen sich seit Jahren. DieAroha-<br />

Frauen kommen, um einen Ausgleich<br />

zur Arbeit im Bürozufinden.<br />

Gaby, 59 ist Verwaltungsangestellte;<br />

sie sagt, dass sie beim Aroha<br />

entspannt. Die Bewegungen seien<br />

abwechslungsreicher als beim<br />

Zumba und die Musik gefalle ihr.<br />

„Bei mir geht hier ein Schloss auf“,<br />

fügt sie hinzu und zeigt auf eine<br />

Stelle in der Mitte ihres Brustbeins.<br />

Wenn sie in Schwung ist, dann<br />

springen kleine Schnaufer und<br />

Glücksschreie aus ihrer Kehle ins<br />

Freie. Das könne sie nicht unterdrücken,<br />

das komme von ganz allein.<br />

„Hier kann ich Körper und<br />

Geist zusammenbringen“, sagt<br />

Aline, 43, die im öffentlichen<br />

Dienst tätig ist, ja, und Bauch,<br />

Beine,Powürden fester.<br />

Ich kann das gut verstehen,<br />

sehne mich aber nach ein bisschen<br />

mehr Frustabbau. Vielleicht können<br />

wir die Holzstäbe in der Ecke<br />

zum Einsatz bringen – wie echte<br />

Krieger? Priese-Schwarz hat das<br />

Programm eigentlich anders geplant.<br />

Die Stöcke sind für Fortgeschrittene.<br />

Aroha ist außerdem<br />

kein Kaha, eher eine Lightversion<br />

davon. Doch die Trainerin will mir<br />

den Wunsch erfüllen und lässt jeden<br />

zwei kleine Hölzer nehmen,<br />

die an dicke Schlagstöcke fürs<br />

Schlagzeug erinnern.<br />

Wir lassen es krachen<br />

Jetzt sind wir neuseeländisch-kriegerisch<br />

ausgerüstet und lassen es<br />

ordentlich krachen. Über dem Kopf<br />

schlagen wir die Stöcke zusammen<br />

und mir entfährt hier und da ein<br />

kleines „Huh!“ Nicht zu laut, bloß<br />

nicht übertreiben. Die Bewegungsabfolgen<br />

bleiben wie zuvor: von<br />

links nach rechts, Aktion und Entspannung<br />

im Wechsel, das Ganze<br />

breitbeinig und im Rhythmus ausgeführt.<br />

Der Antonplatz ist menschenleer,<br />

nur die Straßenbahnen<br />

ziehen wie gelbe Schlangen unter<br />

uns vorbei. Ein Krankenwagen<br />

fährtmit Tatütata durch die Nacht.<br />

Heike Priese-Schwarz motiviert<br />

bis zur letzten Minute, sofreundlich<br />

und fröhlich, dass der Kriegstanz<br />

zum Freudentanz gerät. Ins<br />

Schwitzen komme ich am Ende der<br />

Stunde auch, so dass alle Wünsche<br />

erfüllt sind. „Vielen Dank an euch“,<br />

sagt die Trainerin, und die Aroha-<br />

Damen applaudieren ihr und sich<br />

gegenseitig. Es sind höfliche Kriegerinnen,<br />

die sich treffen. Die<br />

Stürme des Lebens, in denen die<br />

letzte Kriegerin im Filmklassiker<br />

stand, bleiben ihnen, so hoffe ich,<br />

erspart.<br />

Fettabbau im Sechsachteltakt<br />

Bernhard Jakszt lernte den Kampftanz<br />

Kaha in Neuseeland kennen.<br />

AROHA ACADEMY<br />

Der Erfinder<br />

Der Sportwissenschaftler Bernhard<br />

Jakszt, 54, hat das Fitnessprogramm<br />

Aroha entwickelt. Mit<br />

25 Jahren begab sich Jakszt auf eine<br />

Weltreise.„Dort sind wir in Neuseeland<br />

hängengeblieben“, berichtet er.<br />

Die Kultur der Maori faszinierte ihn<br />

besonders. Sie lehrten ihn auch einige<br />

Geheimnisse ihrer Traditionen,<br />

vor allem den Kaha, bei dem über<br />

ausdrucksstarke Bewegungen Kraft<br />

und Macht demonstriertwird.<br />

Nach seiner Rückkehr nach<br />

Deutschland wollte Jakszt all das in<br />

ein Sportprogramm umsetzen, was<br />

er in Neuseeland kennengelernt<br />

hatte. Dabei nutzte er seine Erfahrungen<br />

und das Wissen um Bewegung<br />

und Entspannung, um Rhythmik<br />

und die Aktivierung der Sinne.<br />

In der Aroha Academy, die er in<br />

Zehlendorfgegründet hat, vermittelt<br />

er Aroha und Kaha und zertifiziert<br />

auch Trainer, die inzwischen bundesweit<br />

aktiv sind.<br />

Aroha ist für jedes Alter geeignet<br />

und wird im Stehen trainiert.<br />

DPA/WALTRAUD GRUBITZSCH<br />

Das Fitnessprogramm<br />

Aroha bedeutet in der Sprache der<br />

Maori „Liebe“. Das Gruppenfitnessprogramm<br />

wurde inspiriert von<br />

einigen Elementen, die es im Kaha<br />

gibt –dem rituellen Tanz der Maori,<br />

der Ureinwohner Neuseelands. Dynamische,<br />

schwungvolle Bewegungen<br />

mit Armen und Beinen und langsame<br />

Elemente wechseln sich ab.<br />

Aroha ist ein Ausdauerprogramm,<br />

das stehend trainiert wird.<br />

Die Teilnehmer bleiben eine Stunde<br />

lang in Bewegung. Die Musik des<br />

Aroha nutzt einen Sechsachteltakt<br />

und ist eigens fürs Training komponiert.<br />

Der Sport ist geeignet für Erwachsene<br />

jeden Alters und aller Fitness-Level.<br />

Er hilft dabei, Fett zu verbrennen<br />

und Stress abzubauen.<br />

Auch Menschen mit Übergewicht<br />

sowie Personen mit leichten Gelenkund<br />

Rückenbeschwerden können<br />

mitmachen, denn die Trainingsintensität<br />

kann jeder selbst bestimmen.<br />

Ein Maori schüchtertbeim Kriegstanz<br />

seinen Gegner ein.<br />

IMAGO IMAGES<br />

Die Maori<br />

Maorisind die indigene Bevölkerung<br />

Neuseelands. Ihre Vorfahren<br />

stammen aus der pazifischen<br />

Inselwelt. Siehaben Neuseeland vermutlich<br />

als erste Einwanderer im<br />

13. Jahrhundertbesiedelt und damit<br />

etwa 300 Jahrevor den europäischen<br />

Seefahrern.<br />

Der Engländer James Cook bereiste<br />

und kartografierte im Jahr 1769<br />

Nord- und Südinsel Neuseelands<br />

und beschrieb die dort lebenden<br />

Menschen als „intelligent und verwegen“.<br />

Die europäischen Siedler<br />

enteigneten die Maori, ein Unrecht,<br />

das erst vor wenigen Jahren vom<br />

neuseeländischen Staat wiedergutgemacht<br />

wurde.<br />

Die Maori wurden jahrhundertelang<br />

benachteiligt. Auch heute noch<br />

sind viele Maori arm. Sie sind häufiger<br />

schlecht ausgebildet und häufiger<br />

arbeitslos als die anderen Neuseeländer.Ihr<br />

Anteil an der Bevölkerung<br />

beträgt rund 15 Prozent.


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NUMMER 279 •30. NOVEMBER/1. DEZEMBER 2019 SEITE 23<br />

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24 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Sport<br />

NACHRICHTEN<br />

Eisbären siegen in<br />

Krefeld 4:1<br />

EISHOCKEY. DieEisbären Berlin haben<br />

ihren Aufwärtstrend in der<br />

Deutschen Eishockey Liga (DEL)<br />

fortgesetzt. Am Freitagabend siegten<br />

die Hauptstädter bei den Krefeld<br />

Pinguinen souverän mit 4:1 (1:0, 2:0,<br />

1:1). Marcel Noebels erzielte zwei<br />

Tore, außerdem trafen Austin Ortega<br />

und LeonhardPföderl für die <strong>Berliner</strong>,die<br />

eine insgesamt solide Vorstellung<br />

boten.Vor4615 Zuschauern<br />

waren beide Teams anfangs vorallem<br />

auf Sicherheit bedacht. Dieerste<br />

Großchance hatten die Gastgeber,<br />

doch Eisbären-Keeper Sebastian<br />

Dahm verhinderte nach einem Alleingang<br />

vonKrefelds Topscorer<br />

Chad Costello den Rückstand. Die<br />

<strong>Berliner</strong> kamen nun besser ins Spiel<br />

und gingen durch eine energische<br />

Einzelleistung vonOrtega nicht unverdient<br />

in Führung. Im zweiten<br />

Drittel erhöhten die Eisbären den<br />

Druck und belohnten sich dafür:Erst<br />

traf Pföderl im ersten Spiel nach seiner<br />

Verletzungspause,dann war Noebels<br />

im Powerplay erfolgreich. Als<br />

Noebels im Schlussabschnitt zum<br />

zweiten Malandiesem Abend traf,<br />

war das Spiel entschieden.<br />

Kombinierer sind chancenlos<br />

gegen die Norweger<br />

NORDISCHE KOMBINATION. Die<br />

deutschen Kombinierer haben zum<br />

Startinden Weltcup-Winter einen<br />

klaren Rückschlag im Duell mit bärenstarken<br />

Norwegernhinnehmen<br />

müssen. Beim Sieg vonJarl Magnus<br />

Riiber blieben die Athleten vonBundestrainer<br />

Hermann Weinbuch am<br />

Freitag im eiskalten Ruka chancenlos.Fabian<br />

Rießle wurde als bester<br />

DSV-Athlet in Finnland Fünfter.Das<br />

Podest neben dem Riiber komplettierten<br />

seine Landsmänner Espen<br />

Bjoernstad und Jens Luuras Oftebro.<br />

Volleys wärmen sich für<br />

komplizierte Woche auf<br />

VOLLEYBALL. DieVolleys Berlin<br />

starten mit einer vermeintlich leichten<br />

Generalprobe in eine schwierige<br />

Woche.Nach dem Bundesliga-<br />

Heimspiel gegen die Bisons Bühl am<br />

Sonnabend (18.30 Uhr/sporttotal.de)<br />

stehen in der kommenden<br />

Woche der Auftakt in der Champions<br />

League Sloweniens Meister Volley<br />

Ljubljana sowie das Halbfinale im<br />

Pokal gegen Volleys Herrsching an.<br />

Testlauf gegen Montenegro: Kim Naidzinavicius prüft die gegnerische Abwehr.Die 28-Jährige soll dem deutschen Handballteam mit ihrer Erfahrung helfen.<br />

Letzte Chance<br />

Handballerin Kim Naidzinavicius hatte in ihrer Karriere bittere Rückschläge. Nun will sie endlich zu Olympia<br />

Verlängert: Der Deutsche<br />

Handballbund (DHB) hat<br />

den Vertrag mit Bundestrainer<br />

Henk Groener vorzeitig<br />

bis zum 31. Dezember 2021<br />

verlängert. Der 59-jährige<br />

Niederländer steht beim<br />

DHB seit Januar 2018 in der<br />

Verantwortung.<br />

Mit 17 hat man noch<br />

Träume. Kim Naidzinavicius<br />

zum Beispiel.<br />

Es war das Jahr 2008,<br />

die deutschen Handballerinnen hatten<br />

einen Lauf. Ins Halbfinale der<br />

Europameisterschaft zogen sie ein,<br />

an Olympia in Peking nahmen sie<br />

Teil. Und Kim Naidzinavicius wurde<br />

Weltmeisterin mit den Juniorinnen,<br />

berechtigte zu Hoffnungen, die sich<br />

jedoch nicht erfüllten.<br />

Dassollte man wissen, wenn man<br />

das Team des Deutschen Handballbundes<br />

von diesem Sonnabend an<br />

bei der Weltmeisterschaft in Japan<br />

verfolgt; gegen Brasilien startet es ins<br />

Turnier (7 Uhr MEZ), das so wichtig<br />

ist für die inzwischen 28 Jahre alte<br />

KimNaidzinavicius.„Olympia ist ein<br />

Riesentraum von uns allen, aber für<br />

einige ist es wohl die letzte Chance“,<br />

sagt die Rückraumspielerin von der<br />

SG BBM Bietigheim, und es dürfte<br />

klar sein, dass sie sich in diesen Kreis<br />

vonSpielerinnen einschließt.<br />

Nicht schon wieder will Kim<br />

Naidzinavicius eine Chance verpassen.<br />

Verpasste Chancen hatte sie genug.<br />

Als 2017 die Weltmeisterschaft<br />

in Deutschland stattfand, lief sie<br />

zum Eröffnungsspiel auf. Doch<br />

schon nach 140 Sekunden zog sie<br />

sich einen Kreuzbandriss zu. Fast auf<br />

den Taggenau zwei Jahre liegt das<br />

nun zurück, am 1. Dezember passierte<br />

der Unfall. „Ich versuche das<br />

komplett auszublenden und schaffe<br />

es in der Regel auch ganz gut“, sagt<br />

Kim Naidzinavicius: „Außer, ich<br />

werdedanach gefragt.“<br />

Die Leidensgeschichte der Kim<br />

Naidzinavicius war damit noch nicht<br />

beendet. Im September 2018 kehrte<br />

sie ins Spielgeschehen zurück, doch<br />

schon zwei Monate später folgte der<br />

nächste Rückschlag. Die Rückraumspielerin<br />

riss sich den Innen- und<br />

Außenmeniskus,imselben Knie.Die<br />

Europameisterschaft 2018? Für Kim<br />

Naidzinavicius war sie nun kein<br />

Thema mehr. Deutschland gewann<br />

in der Hauptrunde gegen Tschechien,<br />

verlor aber gegen Dänemark<br />

DHB BINDETGROENER<br />

Vertraut: „Henk Groener ist<br />

ein herausragender Bundestrainer<br />

für unsere Frauen-Nationalmannschaft.<br />

Um langfristig<br />

erfolgreich zu sein,<br />

müssen wir auch langfristig<br />

zusammenarbeiten“, erklärte<br />

DHB-BossAndreas Michelmann.<br />

Verdient: Groener hatte<br />

2009 bis 2016 die Nationalmannschaft<br />

der Niederlande<br />

betreut und diese in die<br />

Weltspitze geführt. 2015 verdiente<br />

er sich allgemein Respekt,<br />

als er mit der Auswahl<br />

WM-Zweiter und 2016 Olympia-Vierter.<br />

IMAGO IMAGES/MARCO WOLF<br />

und Spanien und landete schließlich<br />

auf Platz neun.<br />

„Ihre Ruhe und sicheren Pässe<br />

haben uns im Vorjahr gefehlt“, sagt<br />

Bundestrainer Henk Groener jetzt in<br />

Japan über Naidzinavicius. Groener<br />

hält viel vonder Spielführerin seiner<br />

Auswahl. „Kim besitzt große Führungsqualitäten<br />

und ist seit Jahren<br />

eine zentrale Figur in ihrem Verein<br />

und der Nationalmannschaft“, sagt<br />

der Niederländer.<br />

Führungskraft beim deutschen<br />

Meister Bietigheim, soll sie auch im<br />

Nationalteam die Richtung vorgeben.<br />

Mindestens Siebte müssten<br />

Naidzinavicius und ihreMannschaft<br />

werden. Damit hätten sie die Teilnahme<br />

an einem von drei Qualifikationsturnieren<br />

im nächsten Frühjahr<br />

definitiv sicher.„Da macht man sich<br />

in gewisser Weise natürlich Druck“,<br />

sagt Naidzinavicius.<br />

Dank ihrer Erfahrung kann sie damit<br />

ganz gut umgehen. Immerhin ist<br />

Naidzinavicius mit 101 Länderspielen<br />

die einzige Spielerin im deutschen<br />

WM-Aufgebot, die die Hunderter-Marke<br />

im DHB-Trikot geknackt<br />

hat. Ohne die schweren Verletzungen<br />

wären es viel mehr<br />

gewesen. Aber sie sagt: „Ich hatte<br />

eine Phase,inder es nicht so gut lief,<br />

und habe daraus gelernt, andere Sachen<br />

wieder mehr zu schätzen.“ Und<br />

in einem Interview der Handballwoche<br />

verriet sie: „Ich habe durch<br />

meine Verletzungen viel verpasst,<br />

würde aber alles für eine Teilnahme<br />

in Tokio eintauschen. Auf Olympische<br />

Spiele guckt man, seitdem man<br />

zum ersten Mal das Deutschland-<br />

Trikot übergestreift hat. Für mich ist<br />

es das Nonplusultra, ich will unbedingt<br />

dahin.“<br />

Brasilien, sagt Naidzinavicius,<br />

müsse unbedingt bezwungen werden.<br />

Es folgen die Gegner Australien<br />

am Sonntag, Dänemark am3.Dezember,<br />

Frankreich am 4. und Südkorea<br />

am 6. Dezember.„MitzweiSiegen,<br />

sagt Naidzinavicius, „können<br />

wir in einen positiven Run kommen.“<br />

DenRun nach Tokio. (BLZ)<br />

„Ich freue<br />

mich<br />

brutal“<br />

Kitzbühel-Champion<br />

Dreßen gibt sein Comeback<br />

Das 51. Weltcup-Rennen seiner<br />

Karriere ist für Thomas Dreßen<br />

ein ganz besonderes.Für den Kitzbühel-Sieger<br />

steht in Lake Louise das<br />

Comeback an –nach einer fürchterlichen<br />

Verletzung am Knie und einer<br />

Rennpause vonauf den Taggenau einem<br />

Jahr.„Ichfreue mich brutal, dass<br />

ich wieder da bin“, sagte der 26 Jahre<br />

alte Skirennfahrer. Ein kleines Fragezeichen<br />

gibt es zwar noch und ganz<br />

sicher sein wird der Start inder Abfahrt<br />

am Sonnabend (20.15 Uhr<br />

MEZ/Eurosport) erst am Morgen.<br />

Aber Dreßen und seine Trainer sind<br />

trotz Halsschmerzen und Schnupfen<br />

beim Oberbayernoptimistisch.<br />

Am 30. November 2018 stand Dreßen<br />

zum 50. und bislang letzten Mal<br />

im Starthaus.Auf der Raubvogel-Piste<br />

in Beaver Creek stürzte der beste<br />

deutsche Abfahrer dann bei schwierigen<br />

Sichtverhältnissen und rauschte<br />

mit 125 Stundenkilometerninein Sicherheitsnetz.<br />

Die Folgen für sein<br />

Knie waren schwerwiegend: „Innenmeniskus,<br />

Außenmeniskus, Innenband,<br />

Knorpel –das war, ich sage es,<br />

wie es ist, im Arsch“, berichtete Dreßen.<br />

Beialler Ungeduld und allem Ehrgeiz<br />

war er schlau genug, um den<br />

Wert einer ausreichend langen Zeit<br />

zur Regeneration zu erkennen. Ski<br />

schnallte er sich daher erst im Juli<br />

wieder unter die Füße, auf Belastungen<br />

reagierterimmer noch mit mehr<br />

Pausen und weniger Umfängen als<br />

vor der Verletzung. „Beim Thomas<br />

wird essicher noch eine Weile dauern“,<br />

sagte der neue Abfahrtstrainer<br />

Andreas Evers. „Zu 100 Prozent fehlt<br />

ihm schon noch einiges.“<br />

Evers hat die Aufgabe von Christian<br />

Schwaiger übernommen, der inzwischen<br />

als Cheftrainer auch für die<br />

Techniker um Stefan Luitz verantwortlich<br />

ist. Der Weltcup in Lake<br />

Louise ist daher auch das erste Rennen<br />

in der neuen Konstellation –und<br />

aus noch weiteren Aspekten spannend.<br />

Denn für Andreas Sander ist es<br />

ebenfalls ein Comeback. Der inzwischen<br />

30-Jährige hatte sich etwa einen<br />

Monat nach Dreßen am Kreuzband<br />

verletzt, blieb aber vonweiteren<br />

Schäden im Knie verschont. Josef<br />

Ferstl wiederum brach sich in der<br />

Vorbereitung die Hand und wird am<br />

Start deswegen etwas mehr Schwierigkeiten<br />

haben als üblich. (dpa)<br />

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o ZU4000369036 BLZ, PF,<br />

11509 BLN<br />

Eine attraktive, schöne OP<br />

Schwester a. D., 70/168, braunes<br />

Haar, grüne Augen, sportl.<br />

Figur mit weibl. Charme, liebt<br />

gute Gespräche, spielt Gitarre,<br />

mag lecker kochen, nähen, eine<br />

liebenswerte Frau für einen<br />

Mann, der eine fürsorgliche<br />

Partnerin sucht. Agt. 60 plus<br />

Tel. 89 04 94 51<br />

SIE, 65+/1,62, mö. sich wieder<br />

verlieben. Bin ansehnlich, schl. ,<br />

etwas vollbusig, anpassungsbereit,<br />

mag keinen Streit, also:<br />

lachen, kuscheln, gemeins. etwas<br />

untern. Freue mich auf Anruf!<br />

Harmonie t 030/23970163<br />

Eine Klassefrau ist Manuela: 54,<br />

schlank/blond und einfach natürlich<br />

schön. Völlig frei u. ungebunden,<br />

fehlt ihr zum wahren<br />

Glück nur das eine: DU, der vertraute<br />

Mensch mit Niveau bis ca<br />

65 J. alt. Sie ist Akademikerin,<br />

sportlich und unkompliziert.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Viell. beginnen wir mit einem Spaziergagng<br />

u. einem Gespräch.<br />

Sie 56, 1,66, gut auss., wü. mir<br />

klugen, charmant. Freund u.<br />

Partner kennenzulernen, gern<br />

kultur. Inter., Landschaften,<br />

Musik u. a. o ZU4000360586<br />

BLZ, PF, 11509 BLN<br />

Ach, ich trau` mich! Ines, 54, e.<br />

Frau, die man gern haben muss,<br />

interess. Beruf, würde gern mit<br />

einem Mann über den Weihnachtsmarkt<br />

schlendern, zus.<br />

lachen, sich verlieben… Agt.<br />

Neue Liebe: t 2815055<br />

Maria, 72, klein m. schö. kurviger<br />

Figur wünscht sich morgens,<br />

sich auf ein Wiedersehen zu<br />

freuen, gemeins. Spaß zu haben,<br />

zu kuscheln uvm. Bist Du<br />

der Mann, der das auch mö?<br />

Harmonie t 030/23970163<br />

Blonde Ww. Barbara, 60 J., eine<br />

Perle in der Küche, hübsch u.<br />

flott, schönes Haus, sehnt sich<br />

nach Zweisamkeit. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

72 –naund! Karin, fröhliches Wesen,<br />

frauliche Figur, verw., liebt<br />

gute Unterhaltung, wünscht<br />

sich einen Freizeitpartner…<br />

Agt. Neue Liebe: t 2815055<br />

Krankenschwester, Heidi, 70 J.,<br />

hübsche Witwe, verwöhnt gern,<br />

liebt die Natur, sehnt sich nach<br />

ehrl. Mannsbild, für liebe Zweisamk..<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

IchkannDir an allen Tagen im Jahr<br />

ein warmes Gefühl geben!<br />

Christina, 68, liebt Kultur, gute<br />

Bücher, Weihnachtsmarktbummel,<br />

mö. ihr Glück finden<br />

Agt. Neue Liebe: t 2815055<br />

Habe es satt, allein zusein. Bin<br />

sportl. Frau, Mitte 60, 160 gr.,<br />

su. f. gemeinsame Unternehmungen<br />

humorv. Mann zw. 60<br />

u. 70 Jahren. o AB4000364951<br />

BLZ, PF, 11509 BLN<br />

Petra, 70, ehem. med.Beruf, bin e.<br />

fürsorgliche Witwe mit häusl.<br />

Vorzügen, adrett, natürl. u. leidenschaftl.,<br />

fahre PKW u. würde<br />

auch zus. ziehen. Harmonie<br />

t 030/23970163<br />

Wir könnten es uns in der Adventszeit<br />

so richtig gemütlich<br />

machen! Gaby, 63, attraktive<br />

blonde Frau, mag Gespräche u.<br />

Gemeinsamkeit, su. IHN! Agt.<br />

Neue Liebe: t 2815055<br />

Alle guten Dinge sind 2! Maja, 59,<br />

anspruchsvoller Beruf im med.<br />

Bereich, attraktiv, mag Kultur,<br />

Ruhe, schöne Bücher, tolle Gespräche…su.<br />

DICH! Agt. Neue<br />

Liebe: t 2815055<br />

Vera,66, isteinezierl.Frau, m. Inter.<br />

für Spaziergänge. i. d. Natur,<br />

gute Gespräche u. ein liebev.<br />

Miteinander. Sie wü. sich<br />

DICH, für die Liebe u. das Leben.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

er sucht sie<br />

Markus, 70, Techn. Leiter i. R.,<br />

verw., mag das Meer, Kultur,<br />

Tanz, hält viel von Ehrlichkeit<br />

und Vertrauen, sucht natürlich<br />

geblieb. Partnerin. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Einen neuen Lebensabschnitt<br />

würde ich gern noch mit einer<br />

natürlichen, warmherzigen<br />

Frau gehen. Bin 77/178, schlank,<br />

graumeliert, gehe gern in gute<br />

Restaurants, in Ausstellungen,<br />

Museen, liebe Musik, Bücher &<br />

Literatur, mache Ausflüge... nur<br />

allein??? Agt. 60 plus Tel. 89 04<br />

94 51<br />

Dipl. Ökonom, 69/180, verw., bin<br />

auf der Suche nach einer Partnerin,<br />

kann auch älter sein, nur<br />

gemeinsame Interessen sollten<br />

vorhanden sein. Ich besuche<br />

Konzerte, Ballettabende, Oper,<br />

mache gern Bildungsreisen<br />

auch mit PKW. Agt. 60 plus Tel.<br />

89 04 94 51<br />

Gemeinsam erleben – getrennt<br />

Wohnen. Witwer Jürgen, 65,<br />

sympath. Akad. i. R., kultur –u.<br />

naturinteressiert, wünscht sich<br />

Zweisamkeit, gem. Unternehmungen.<br />

Haben Sie bitte Mut!<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Magst Durote Rosen u. möchtest<br />

nicht allein sein? Siegfried,<br />

69/1,80, Ing., verw., angen. Ä.,<br />

hat sich Romantik bewahrt, su.<br />

Partnerin für Freizeit u. mehr.<br />

Agt. Neue Liebe: t 2815055<br />

Hardy, 80+, verw., u. Bolle, 9, vier<br />

braune Pfoten, kuschliges Fell.<br />

Beide fröhlich, wollen nicht auf<br />

Zufälle warten, su. SIE! Agt.<br />

Neue Liebe: t 2815055<br />

Die Besten sind schon weg? Hannes,<br />

63/1,82, angen. Ä., int. Beruf,<br />

hat viele Interessen, su.<br />

DICH zum Start ins Glück! Agt.<br />

Neue Liebe: t 2815055<br />

Kavalier von A-Z, 73, Dipl.- Ing.,<br />

verw., sieht gut aus, mö. e. <strong>Berliner</strong>in<br />

kennenlernen. Agt. Neue<br />

Liebe: t 2815055<br />

Immernochlebenslustig, gepflegt,<br />

gutaussehend, 81/182, Bäckermeister,<br />

selbständig, gut situiert,<br />

Witwer, möchte nicht zum<br />

alten Eisen gehören. Sehr<br />

unternehmungsfreudig, wäre<br />

doch der richtige Zeitpunkt in<br />

der Zeit der Kerzen u. Lichter<br />

sich kennen zu lernen, ein gemeinsamer<br />

Gang über den<br />

Weihnachtsmarkt? Agt. 60 plus<br />

Tel. 89 04 94 51<br />

Dipl. Ing. 79/Witwer, seriös, Niveau,<br />

jung geblieben, sehr umgänglich,<br />

rücksichtsvoll, fröhlich,<br />

musikliebend, mag Alpen,<br />

Nord- u. Ostsee, Tagesgeschehen,<br />

freue mich auf eine charmante<br />

Frau für eine Gemeinsamkeit<br />

ohne Enge u. Eile. Agt.<br />

60 plus Tel. 89 04 94 51<br />

Würde gern mit Dir die Vorweihnachtszeit<br />

verbringen und bei<br />

Verstehen die gemeinsame Zukunft.<br />

Bin 70/180, Unternehmer<br />

u. Kaufmann, noch tätig,<br />

sehr großzügig im Denken und<br />

Handeln, mag Tanzen, Theater,<br />

Oper, Kino, Motorsport, Billard.<br />

Agt. 60 plus Tel. 89 04 94 51<br />

Werner 75, verw., Dekorateur, su.<br />

noch einmal sein Glück!!!<br />

Schwinge noch das Tanzbein,<br />

mag kleine und große Ausflüge,<br />

Kultur, Reisen, Gespräche, su.<br />

nette Frau, mit Mut und Herz -<br />

gemeinsame Erlebnisse teilen!<br />

Harmonie t 030/23970163<br />

"Augen zu undtanzen! " Gerald, 66,<br />

1,85, m. PKW, gepflegt, modern<br />

u klug, m. vielen Ideen f. gemeinsame<br />

Freizeit, Reisen, Ausflüge…<br />

su. hier d. pass. Dame,<br />

die auch gern noch etwas vom<br />

Leben erwartet. (getr. Wohng.)<br />

Harmonie t 030/23970163<br />

Witwer, 73/182, mein erfolgreiches<br />

Berufsleben als Gewerbemakler<br />

liegt hinter mir, lebe allein,<br />

möchte jetzt noch eine gemeinsame<br />

Zeit mit einer lebenslustigen<br />

Optimistin verbringen<br />

u. genießen. Bin reisefreudig,<br />

liebe Frankreich, auch<br />

die Ostsee, mache Ausflüge in<br />

unsere schöne Umgebung, gern<br />

Theater, Genießer guten Essens,<br />

vielleicht erleben wir alles<br />

gemeinsam? Agt. 60 plus Tel. 89<br />

04 94 51<br />

Zwei Spuren im Schnee ersehnt<br />

sich Akademiker, 67/178, verw.,<br />

begeisterter Wintersportler,<br />

mit einer sportl. Frau für eine<br />

glückliche Zukunft. Er selbst ein<br />

belesener, gebildeter Mann,<br />

sehr einfühlsam, verlässlich, interessiert<br />

an Reisen, Musik, Literatur,<br />

Vorträge. Agt. 60 plus<br />

Tel. 89 04 94 51<br />

Natürlichkeit zieht mich an! Suche<br />

keine Katalogschönheit auch<br />

kein Supermodell, sondern die<br />

weibliche Frau, bin 64/182‚ Beamter<br />

mit Silberfäden im Haar,<br />

sehr tierlieb, humorvoll, mag<br />

Open Air Konzerte, Technik,<br />

gute Filme, Reisen u. Radfahren.<br />

Agt. 60 plus Tel. 89 04 94 51<br />

Für ein Abenteuer zu alt, für die<br />

Einsamkeit zu jung! Thomas,<br />

55/1.82, Ing., ein Optimist in interess.<br />

Männlichkeit verpackt,<br />

mag Kultur, Sport, Natur, schönes<br />

Wohnen sucht DICH z.<br />

Pferde stehlen, glücklich sein.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Es ist nicht einfach Dich zufinden!<br />

Stefan, 60/1.82, sympathischer,<br />

sportl. Geschäftsführer, mag<br />

ferne Länder und deren Kulturen,<br />

weltoffen, kann zupacken<br />

u. zuhöhren, bindungswillig, su.<br />

die natürliche Herzensfrau.<br />

Glücksbote: t 27596611


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 25<br />

·························································································································································································································································································<br />

Sport<br />

Knatscheria<br />

Ferrari<br />

Der Formel-1-Rennstall aus Italien muss sich unabhängig von der<br />

Fahrer-Fehde zwischen Vettel und Leclerc grundsätzlich neu formieren,<br />

wenn das kommende Jahr ein besseres werden soll<br />

VonElmar Brümmer,Abu Dhabi<br />

Sebastian Vettel sieht sich beim Grand Prix von Brasilien nach einem Crash mit dem Teamkollegen Leclerc zum Fußmarsch gezwungen.<br />

AFP/MAGNO<br />

Sie reden. Sie reden viel. Miteinander,<br />

was ein Unterschied<br />

bedeutet zu übereinander.<br />

Aus den Alphatierchen<br />

Sebastian Vettel und Charles<br />

Leclerc sollen rechtzeitig zum Formel-1-Finale<br />

in Abu Dhabi Kuscheltiere<br />

geworden sein. Behauptet zumindest<br />

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto.<br />

Muss er auch. Denn von der<br />

Belastbarkeit der Kollegialität in der<br />

Boxengasse hängt maßgeblich der<br />

Erfolg der Scuderia in der kommenden<br />

Saison ab. Esist der 13. Anlauf,<br />

zumindest einen Weltmeistertitel<br />

nach Maranello zu holen.<br />

Eine einfache Statistik zum Rennjahresende<br />

verdeutlicht das Manko<br />

der Italiener. Mercedes hat sein<br />

sechstes Double einfahren können,<br />

weil der Teamgeist und die Teamresultate<br />

stimmten: neun Doppelerfolge<br />

in 22 Rennen. Ferrarihat dagegen<br />

nur einmal die Maximalpunktzahl<br />

einfahren können, in Singapur –<br />

bei Vettels bislang einzigem Sieg in<br />

dieser Saison.<br />

Das zeugt von wenig Ausgeglichenheit,<br />

und die Zahlen trügen<br />

nicht. Ferrari hat viele gemeinschaftliche<br />

Fehler gemacht, gepaartmit ein<br />

paar individuellen der Piloten. Auch<br />

hier wieder der Vergleich zu den<br />

Champions: Hamiltons einziger richtiger<br />

Patzer war der am Ende des letzten<br />

Rennens, als er zu wagemutig<br />

eine Kollision verursachte.Vettel und<br />

Leclerc hingegen berührten sich nur<br />

leicht, was aber zu einer Art Frontalcrash<br />

der ohnehin übers Jahr zerrütteten<br />

Beziehung führte. Gefragt, welche<br />

Szene der Saison er wählen<br />

würde, wenn er Regisseur der neuen<br />

Netflix-Dokumentation über die Formel<br />

1wäre, befand der erste 22 Jahre<br />

alte Leclerc: „Sicher nicht diese Situation.“<br />

Der letzte Grand Prix machte<br />

das Dilemma erst richtig deutlich, in<br />

dem das insgesamt erfolgreichste<br />

Grand-Prix-Team steckt.<br />

Ferrari muss sich grundsätzlich<br />

neu formieren, wenn das nächste<br />

Jahr ein besseres werden soll. Binotto<br />

wirdeinen weiteren Teil seiner<br />

Verantwortung für die Technik –er<br />

ist der einzige Prinzipal in der Königsklasse,<br />

der beide Führungspositionen<br />

inne hat –anSimone Resta<br />

abgeben, der von Alfa Romeo zurückgeholt<br />

wurde. Er selbst muss<br />

auch die neuen Fiat-Chefs und die<br />

Besitzerfamilie davon überzeugen,<br />

dass die kolportierten 600 Millionen<br />

Euro im Jahr gut angelegt sind. „Wir<br />

wissen, wie wir weitermachen müssen“,<br />

sagt Mattia Binotto. Ermeint<br />

dabei vorallem seine Fahrer.<br />

Derzuvorkommende,für die Formel<br />

1oft zu nett wirkende Signore<br />

Binotto hat auch diesmal auf die reinigende<br />

Wirkung einer Gesprächstherapie<br />

gesetzt. Schon nach dem<br />

Debakel in Brasilien hat er die Sünder<br />

einbestellt, mit zusätzlichen Sitzungen<br />

in den Tagen danach. „Sie<br />

haben verstanden, dass das, was<br />

passiertist, nicht akzeptabel war“, so<br />

der Ingenieur,„und wir wissen jetzt,<br />

wie wir weitermachen müssen.“<br />

Das wäre gut, denn kein anderes<br />

Team betreibt so großen Aufwand<br />

wie Ferrari. In kommenden Frühsommer<br />

fährt der einzige Rennstall,<br />

der seit 70 Jahren durchgehend am<br />

Start ist, seinen 1000. Grand Prix.<br />

Die Hoffnung fürs Jubiläum: Nicht<br />

wieder den Saisonstart verschlafen<br />

zu haben. Die Fehde der Teamkollegen,<br />

aber auch das Verbot eines Benzintricks<br />

könnten die zuletzt wieder<br />

„Sebastian und Charles müssen Alphatiere<br />

bleiben, denn nur dann sind sie aggressiv<br />

und schnell genug fürs Rennen.“<br />

Mattia Binotto ist überzeugt, dass teaminterne Konkurrenz Erfolge bringt.<br />

aufsteigende Tendenz torpedieren.<br />

Die Silberpfeile bleiben auch in dieser<br />

Hinsicht das bislang unerreichte<br />

Vorbild: Mercedes-Teamchef Toto<br />

Wolff scheint jedenfalls unbeirrbar<br />

zu sein in seinen Aktionen, selbst<br />

wenn der Rennstall leistungsmäßig<br />

unterlegen ist. So hat der Spitzenreiter<br />

Rennen gewonnen, die eine sichere<br />

Beute von Ferrari zu sein<br />

schienen. Immer noch ist vieles bei<br />

den Roten einfach zu aufgeregt.<br />

„Wir haben unsere Lektion gelernt“,<br />

behauptet Leclerc beim<br />

Schlussspurtinden Emiraten,„die Situation<br />

war unglücklich. Nurein kleiner<br />

Kontakt, aus dem ein großes<br />

Drama entstanden ist. Grundsätzlich<br />

sollten wir weniger aggressiv miteinander<br />

umgehen. So etwas sollte nicht<br />

wieder passieren.“ Vettel konnte öffentlich<br />

nicht zustimmen, er kümmerte<br />

sich nach der Geburt eines<br />

Stammhalters noch zuhause um die<br />

Familie. Aber auch dem Heppenheimer<br />

ist dieVerantwortung klar,die Binotto<br />

an seine Chauffeure weitergegeben<br />

hat: Es gibt vorerst keine Stallorder.Auch<br />

diese Entscheidung ist im<br />

Hinblick auf 2020 getroffen worden.<br />

Immer noch glaubt der Rennstallboss,<br />

dass es eine Luxussituation ist,<br />

zwei gleich starke Fahrer in den Autos<br />

zu haben. Deshalb lässt er sie, wie<br />

Mercedes,freifahren. Leclerchat verbal<br />

eine Mitschuld am jüngsten<br />

Knatsch eingeräumt, jeder hätte seinen<br />

Anteil daran. Der Monegasse,<br />

Shooting-Star des Jahres und klarer<br />

Sieger im internen Duell, beschwört<br />

die Zukunft:„Am wichtigsten ist, dass<br />

wir vonjetzt an nach vornedenken.“<br />

KollegeVettel hat erst in dieserWoche<br />

betont, welche Werte für ihn besonders<br />

wichtig sind: „Respekt, Ehrlichkeit,<br />

Anstand, Empathie.“<br />

Am Wochenende können sich die<br />

beiden Rivalen der Rennbahn jeweils<br />

noch um einen Platz in der Gesamtwertung<br />

verbessern. Vettel, der mit<br />

230:249 Punkten gegenüber Leclerc<br />

auf Rang fünf der Fahrer-WM liegt,<br />

kann noch den vierten Rang schaffen.<br />

Sein Teamkollege wiederum hat elf<br />

Zähler hinter MaxVerstappen rangierend<br />

noch Chancen auf den dritten<br />

Platz. DerEhrgeiz ist garantiert, denn<br />

für beide geht es jetzt noch einmal<br />

um einen bleibenden Eindruck für<br />

dieWinterpause,aber auch schon um<br />

die erste Positionierung für die Vertragsverhandlungen<br />

im kommenden<br />

Sommer. Dann laufen bei allen Top-<br />

Rennställen dieVerträge aus,entsprechend<br />

hoch wird gepokert. Binotto<br />

wird spätestens dann, zumindest inoffiziell,<br />

eine Nummer eins nominierenmüssen.<br />

Teamorder haben in Maranello<br />

ohnehin die größte Tradition.<br />

Wäre auch besser für seine Nerven,<br />

obwohl er sagt: „Sebastian und<br />

Charles müssen Alphatiere bleiben,<br />

denn nur dann sind sie aggressiv und<br />

schnell genug fürs Rennen.“ DerVerdrängungswettbewerb<br />

hat gerade<br />

erst richtig begonnen.<br />

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26 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

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Sport<br />

Ein klitzekleiner Fehler<br />

Der 1. FC Union verliert 1:2 beim FC Schalke 04, liefert allerdings erneut eine überzeugende Leistung ab<br />

VonPatrick Berger,Gelsenkirchen<br />

Kann sich einer an einen<br />

Bundesliganeuling erinnern,<br />

der sich nach wenigen<br />

Monaten so selbstverständlich<br />

durch die höchste deutsche<br />

Spielklasse bewegt wie der 1. FC<br />

Union im Herbst 2019? Okay, dawar<br />

RB Leipzig in der Spielzeit 2016/17.<br />

Doch das zählt nicht, weil der Klub<br />

vonDietrich Mateschitz wegen Dietrich<br />

Mateschitz bei derartigen Vergleichen<br />

nicht zugelassen ist. Aber<br />

ansonsten? Tja, so leicht fällt einem<br />

da nichts ein.<br />

Auch auf Schalke,einem Klub mit<br />

einem Jahresumsatz von 350 Millionen<br />

Euro, waren die Köpenicker am<br />

Freitagabend jedenfalls allemal<br />

ebenbürtig. Ja,imNachhinein wussten<br />

die Spieler von Trainer Urs Fischer<br />

wohl selbst nicht so recht,<br />

warum sie nach 95 aufregenden<br />

Fußballminuten mit gesenkten Köpfen<br />

Richtung Kabine marschierten,<br />

1:2 (1:1) verloren hatten, nach einer<br />

erneut überzeugenden Leistung.<br />

DerFCSchalke ,bei dem Steven Steven<br />

Skrzybski wegen einer Magen-<br />

Darm-Erkrankung nicht im Kader<br />

stand, erweckte jedenfalls nur im<br />

Ansatz den Eindruck, den ein Top-<br />

Five-Klub in der Bundesliga eigentlich<br />

erwecken sollte. Auch ein Verdienst<br />

der Union-Profis,keine Frage.<br />

Zu Abspielfehler gezwungen<br />

Unions TorwartRafal Gikiewicz hat beim Siegtreffer von Schalkes Suat Serdar keine Chance.<br />

Wasbei den Eisernen mit dem ersten<br />

Blick auf die Aufstellung ein bisschen<br />

defensiver aussah als beim 2:0 gegen<br />

Mönchengladbach, war jedenfalls<br />

genauso frech wie gegen Mönchengladbach.<br />

Mit Marius Bülter für Anthony<br />

Ujah und Robert Andrich für<br />

Felix Kroos in der Startformation<br />

setzten die Unioner die Schalker mit<br />

einem richtig guten Gespür für den<br />

richtigen Moment immer wieder unter<br />

Druck, zwangen die Knappen zu<br />

Fehlern. Zu Abspielfehler beispielsweise,<br />

wie bei Torhüter Alexander<br />

Nübel zu beobachten war,der in der<br />

vierten Minute schon mal auf Marcus<br />

Ingvartsen fehlpasste, der Däne<br />

aber etwas zu lange zögerte und von<br />

beim Schussversuch vonMatija Nastasic<br />

geblockt wurde. Auch Schalkes<br />

Zentrumsspieler Omar Mascarell<br />

schlampte zwei Minuten später<br />

beim Aufbauspiel, aber Nübel war<br />

bei dem sich daraus resultierenden<br />

Abschluss vonBülter hellwach.<br />

Fischers Union hat keine Angst,<br />

muss auch keine haben, weil Fischer<br />

aus den ersten Wochen in der Liga<br />

schnell gelernt und daraus für die Organisation<br />

der Abwehr die richtigen<br />

Schlüsse gezogen hat. Aber Schalke<br />

hat eben auch Qualität, die sich<br />

manchmal nicht verteidigen lässt. In<br />

Gestalt von Benito Raman beispielsweise,<br />

der in der 23. Minute nach einer<br />

blitzgescheiten Kopfballablage<br />

von Ozan Kabak mit einem mustergültigenVollspannstoß<br />

aus 16 Metern<br />

den Ball zum 1:0 für die Gastgeber ins<br />

Torjagte. Union-Keeper Rafal Gikiewicz<br />

war machtlos,Schalke-Boss Clemens<br />

Tönnies, der nach seiner Auszeit<br />

infolge eines Rassismus-Skandals<br />

erstmals wieder im Stadion war,<br />

durfte hingegen jubeln.<br />

Wernun dachte, der Treffer muss<br />

beim Aufsteiger doch Wirkung zei-<br />

CONTRASTPHOTO/BEHRENDT<br />

gen, sah sich getäuscht. Schon sechs<br />

Minuten nach dem Schalker Führungstreffer<br />

zwang Sebastian Andersson<br />

den Schalker Nübel zu einer<br />

Parade, inder sich die Klasse dieses<br />

Torhüters widerspiegelte. Aus dieser<br />

Phase der Dominanz kam der 1. FC<br />

Union immer wieder in aussichtsreiche<br />

Feldpositionen. So wie in der 36.<br />

Minute,als Andrich in den Strafraum<br />

zog, Nastasic in einen Zweikampf<br />

verwickelte,aus dem Andrich als Gefoulter<br />

und Nastasic als Foulspieler<br />

hervorging. Zu dieser Überzeugung<br />

war zumindest Schiedsrichter Daniel<br />

Schlager gekommen. Der Refereeentschied<br />

auf Strafstoß, was auch<br />

Videoschiedsrichter Deniz Aytekin<br />

durch sein Nichteingreifen bestätigte.<br />

Zurecht brachten die Schalker<br />

Profis ihre Zweifel vor, lamentierten,<br />

während Ingvartsen seinen Teamkollegen<br />

Andersson vonder Absicht,<br />

den Elfmeter schießen zu wollen, abbrachte.Ingvartsen<br />

ließ sich vonder<br />

Aufregung jedenfalls nicht beeinflussen,<br />

verwandelte sicher zum 1:1.<br />

Nach dem Seitenwechsel gewann<br />

die Partie noch mehr an Rasse. Was<br />

wohl an der Halbzeitansprache von<br />

Schalkes Trainer David Wagner gelegen<br />

haben könnte. Sein Team war<br />

nun nämlich weitaus aggressiver,gewann<br />

vor allem im Mittelfeld jetzt<br />

ein paar Zweikämpfe,aus denen sich<br />

Tempoangriffe entwickeln ließen.<br />

Subotic patzt bei der Annahme<br />

Aber Union hat eben einen Torhüter,<br />

der sich gern mal in so ein Spiel hineinsteigert,<br />

ja bei so einer tollen Kulisse<br />

heißlaufen kann. Ob in der 51.<br />

Minute, als er beim Rauslaufen den<br />

Winkel gegen Raman verkürzte. Ob<br />

in der 59. Minute, als Raman es erneut<br />

mit einem harten Schuss von<br />

der Strafraumgrenze versuchte, er<br />

aber die Fäuste an den Ball brachte.<br />

Ob in der 73. Minute, als er gegen<br />

Amine Harit Kopf und Kragen riskierte.<br />

Gikiewicz war immer da,<br />

schien unüberwindbar zu sein.<br />

Dann aber unterlief dem bis dahin<br />

unfehlbaren Neven Subotic bei der<br />

Ballannahme in der 86. Minute ein<br />

klitzekleiner Fehler,der aus Sicht der<br />

Eisernen leider der spielentscheidende<br />

war. Die Schalker spielten<br />

nämlich mit schnellen Pässen Suat<br />

Serdar frei, der vorGikiewicz die Nervenbehielt<br />

und das 2:1 schoss (86.).<br />

Traueranzeigen<br />

Gekämpfthastdualleine,gehofft habenwir gemeinsam,<br />

verloren haben wiralle.<br />

HeinoRudolfTiefensee<br />

*22. Juli 1955 †15. November 2019<br />

Im 64. Lebensjahr verstarb mein Sohn,<br />

unser Bruder, Schwager und Onkel.<br />

In stiller Trauer<br />

MariaTiefensee<br />

Dr.RenateLerch geb. Tiefenseeund<br />

Familie<br />

KarinTiefensee undFamilie<br />

Wir trauern um unseren Kollegen und Mitarbeiter<br />

Holger Grimmert<br />

Er verstarb plötzlich und unerwartet am 16. November<br />

im Alter vonnur 57 Jahren. MitHerrnGrimmertverlieren<br />

wir einen immerfreundlichen undbeliebten Kollegen. In<br />

seinen mehrals 40 Jahrenbei der BSR war er zunächst<br />

bei der Straßenreinigung und in den letzten Jahren als<br />

Elektrofachmann in unserer Hauptverwaltung tätig und<br />

dabei stets sehr zuverlässig, engagiertund hilfsbereit.<br />

Wir werden ihn sehr vermissen.<br />

Unser aufrichtiges Mitgefühl und unsere Gedankensind<br />

bei seinerFamilie undseinen Freunden.<br />

Der Vorstand, der Gesamtpersonalrat<br />

und die Beschäftigten<br />

Nach einem erfüllten und glücklichen Leben nahm Abschied<br />

von dieser Welt<br />

Prof.Dr. phil.<br />

GeorgFriedrich Johannes Mielke<br />

Regisseur und Hochschullehrer<br />

*17.02.1927 †18.11.2019<br />

In Liebe und Dankbarkeit<br />

Prof. Dr. med. habil. Ursel Mielke<br />

Michaela Giese, geb. Mielke<br />

Tilmann Lichtenstein, geb. Mielke<br />

Dr. med. Christine Mielke<br />

Verwandte, Freunde und Kollegen<br />

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung<br />

findet am Freitag, dem 13. Dezember 2019, um 14.00 Uhr auf<br />

dem Friedhof in 16552 Schildow, Franz-Schmidt-Str. 31, statt.<br />

Tag&Nacht 49 10 11<br />

www.ottoberg.de<br />

Bestattungen seit 1879<br />

Traueranzeige<br />

Das schönste, was ein<br />

Mensch hinterlassen<br />

kann, ist ein Lächeln im<br />

Gesicht derjenigen, die<br />

an ihn denken.<br />

DieTrauerfeier findetstatt am Freitag, dem6.Dezember2019, um 14 Uhr<br />

aufdem Ev.Auferstehungs-Kirchhof, Indira-Gandhi-Str.110,13088 Berlin.<br />

Werden Fluss überqueren will,<br />

muss die Seite wechseln.<br />

Karin Lehrke<br />

*13.07.1934 †26.11.2019<br />

In Liebe und Dankbarkeit<br />

Volkmar Lehrke<br />

Kerstin Lohmeier<br />

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von<br />

Berthold Deutscher<br />

*12.6.1933 †13.11.2019<br />

Elfi Deutscher und Familie<br />

Nach einemerfüllten Lebenist unsereliebe Mutter und<br />

Omavon unsgegangen.<br />

Prof.Dr. Marianne Pomp<br />

*8.11.1916 †2.11.2019<br />

In tiefer Trauer,Liebe undDankbarkeit<br />

Dr.RoswithaPompund André<br />

Prof.Dr. Winfried Morgensternund Jutta<br />

DieBeisetzungerfolgt in allerStille.<br />

Wir nehmen Abschied<br />

Manfred Holländer<br />

31.12.1936 –25.10.2019<br />

In liebevoller Erinnerung<br />

Martina und Karsten mit Familien<br />

Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am Mittwoch,<br />

dem 18.12.2019, um 10.00 Uhr auf dem Friedhof Berlin Mahlsdorf,<br />

Walter-Leistikow-Weg 10–13, statt.<br />

Nach schwerer Krankheit nehmen wir in tiefem Schmerz jetzt auch<br />

vonmeinem geliebten Vater, Opa und Schwiegervater<br />

Klaus Annas<br />

*20.01.1938 †25.11.2019<br />

Abschied.<br />

In unendlicher Trauer<br />

Tochter Sibylle mit Achim<br />

Enkelin Julchen mit Martin<br />

sowie alle Angehörigen<br />

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Freitag,<br />

den 20. Dezember 2019 um 10.00 Uhr auf dem Georgen Parochial Friedhof 2,<br />

Friedensstr. 80in10249 Berlin statt.<br />

Traueranzeige<br />

Wir beraten Sie gern.<br />

Anzeigenannahme:<br />

( 030) 2327-50<br />

Wir beraten Sie gern:<br />

( 030) 2327-50


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 27 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Sport<br />

Kraft<br />

der<br />

Chefrolle<br />

Hansi Flicks Erfolgsserie ist<br />

fast ein bisschen unheimlich<br />

VonMaik Rosner,München<br />

Als Hansi Flick am Freitag auf<br />

den vierten Zu-Null-Sieg<br />

im vierten Spiel unter seiner<br />

Anleitung bei Roter<br />

Stern Belgrad angesprochen wurde,<br />

auf das Lob von allen Seiten und die<br />

Vergleiche mit Jupp Heynckes sowie<br />

auf seine erstaunliche Wirkung beim<br />

FC Bayern, listete er all jene auf, die<br />

wenig beachtet werden. DerCheftrainer<br />

sprach über die Bedeutung von<br />

Videoanalyst Danny Röhl, Torwarttrainer<br />

Toni Tapalovic, Assistenztrainer<br />

Hermann Gerland, Fitnesscoach<br />

Holger Broich und der medizinischen<br />

Abteilung. „Klar wird immer das<br />

Ganze an einem Namen festgemacht“,<br />

sagte Flick. Aber ihm sei<br />

wichtig, dass der Beitrag aller anerkannt<br />

werde. Ein bisschen darf sogar<br />

Heynckes eingerechnet werden, von<br />

dem Flick bereits als dessen Spieler<br />

viel für jenen Umgang mitnahm, den<br />

er nun als Trainer pflegt. „Wir haben<br />

schon ein paar Mal telefoniert“, verriet<br />

Flick. Die Expertise seines Mentors<br />

schätzt er also weiterhin.<br />

Beste Startbilanz<br />

Als „langsam ungeheuerlich“ hatte<br />

Karl-Heinz Rummenigge Flicks Erfolgsserie<br />

in Belgrad bezeichnet, mit<br />

16:0-Toren gar die beste Startbilanz<br />

eines Bayern-Trainers.Vor dem Ligaspiel<br />

gegen BayerLeverkusen an diesem<br />

Sonnabend lobte der Vorstandschef<br />

im Klubmagazin Flick erneut:„Er<br />

macht seine Sache ausgezeichnet.<br />

Nicht nur die Ergebnisse, sondern<br />

auch die Spielweise machen Spaß.“<br />

Flick sagt über die Vergleiche,<br />

diese seien „nicht so mein Ding“, zumal<br />

Heynckes„einer der erfolgreichsten<br />

und besten deutschen Trainer“<br />

gewesen sei. Aber zumindest im Auftreten,<br />

auch gegenüber Spielern und<br />

Stab, bestätigte Flick, dass er ähnlich<br />

agiere. Heynckes sei „auch einer, der<br />

sich nicht so wichtig genommen hat“,<br />

sagte er.<br />

Erinnertmit seinem Coaching an Jupp<br />

Heynckes: Hansi Flick. GETTY IMAGES/BARON<br />

Sollte es so bis zur Winterpause so<br />

erfolgreich weitergehen, käme der FC<br />

Bayern kaum noch daran vorbei,<br />

Flicks bis zum Jahresende befristete<br />

Chefrolle bis zum Sommer auszudehnen.<br />

Manche Beobachter sehen<br />

das schon jetzt so.Zumal Trainer wie<br />

Spieler bei jeder Gelegenheit betonen,<br />

wie viel Freude ihnen die veränderte<br />

Zusammenarbeit mit Flick bereitet.<br />

Manche Beobachter stellen<br />

deshalb mittlerweile die Frage,<br />

warum Flick nicht schon als Assistent<br />

des entlassenen Niko Kovac mehr auf<br />

seinen damaligen Vorgesetzten und<br />

auf die Mannschaft eingewirkt hat.<br />

Undsogar jene,obFlick seinen Assistentenvertrag<br />

bis 2021 im Sommer<br />

bereits in der Ahnung oder gar Absicht<br />

unterschrieben hat, von einer<br />

durchaus absehbaren Trennung von<br />

Kovac zu profitieren.<br />

AusdemVerein heißt es,Flick habe<br />

schon unter Kovac versucht, Änderungen<br />

anzuschieben, sei damit aber<br />

nicht durchgedrungen. Vielmehr sei<br />

Flicks Geheimnis jene Kraft, die ihm<br />

nun die neue Chefrolle verleiht. Als<br />

Assistent in der zweiten Reihe habe er<br />

gar nicht so viel Einfluss nehmen<br />

können, wie es nötig gewesen wäre.<br />

Lacht sogar noch, wenn er im Regen steht: Jürgen Klinsmann. DPA/PEDERSEN Lächelt sogar noch, wenn ihm das Wasser bis zum Hals steht. Lucien Favre. DPA/THISSEN<br />

Neustart mit Rampensau<br />

Das Duell von Jürgen Klinsmanns Hertha und Lucien Favres BVB ist ein Duell mit Brisanz und Vorgeschichte<br />

VonMichael Jahn<br />

Frank Zander, Entertainer<br />

mit Reibeisenstimme und<br />

Sänger der Hertha-Hymne,<br />

hat am Sonnabend einen<br />

langen Tagvor sich. Wieder einmal<br />

wirdervor einer Riesenkulisse von<br />

74 000 Zuschauern imausverkauften<br />

Olympiastadion das „Nur nach<br />

Hause geh’n wir nicht“ live singen<br />

und die Ostkurve anheizen. Die<br />

wird den neuen Cheftrainer Jürgen<br />

Klinsmann, den Weltmeister<br />

von 1990, sicher euphorisch begrüßen.<br />

„Daich ein akribischer Arbeiter<br />

bin, so wie Klinsmann, mache<br />

ich schon um 13.15 Uhr im<br />

noch leeren Stadion den Soundcheck“,<br />

sagt Zander. Um exakt<br />

15.28 Uhr, zwei Minuten vor dem<br />

Anpfiff der Partie Hertha kontra<br />

Borussia Dortmund, folgt sein<br />

Auftritt. „Ich weiß, dass Klinsmann<br />

als Erneuerer gilt, der vieles in<br />

Frage stellt“, sagt Zander, 77: „Der<br />

Trainer kann den Rasen erneuern<br />

lassen, neue Spieler holen, endlich<br />

neue Erfolge feiern, aber die<br />

Hymne muss bleiben. Da habe ich<br />

aber keine Sorge.“ Zander freut<br />

sich: „Klinsmann ist eine Rampensau<br />

so wie ich. Der bringt Leben in<br />

die Bude.“<br />

Auf der Pressekonferenz vor<br />

seinem Trainer-Debüt in blauweißer<br />

Kluft am Freitagmittag präsentierte<br />

sich Klinsmann als tatendurstiger,<br />

aber auch besonnener<br />

Fußballlehrer. Er wirkte zudem<br />

im ersten Moment ein wenig<br />

abgehetzt und erklärte sogleich:<br />

„Wir haben die kurze Zeit seit<br />

Mittwoch alle intensiv genutzt. Ich<br />

hatte wenig Schlaf und war gerade<br />

auf dem Laufband.“ Klinsmann,<br />

schlank wie einst als Profi, muss<br />

sich fithalten. Immerhin jettete er<br />

zuletzt viel zwischen seinem Wohnsitz<br />

Huntington Beach in Kalifornien<br />

und Deutschland hin und her. „Ich<br />

lebe mit dem Jetlag.“<br />

„Eine Mega-Aufgabe“<br />

Reibeisen rockt die Ostkurve: Frank Zander freut sich auf Jürgen Klinsmann. IMAGO IMAGES<br />

„Man wünscht eigentlich jedem<br />

Trainer-Kollegen nur Siege, aber das geht<br />

nicht, wenn zwei aufeinandertreffen. Und<br />

Unentschieden haben mir nie gefallen.“<br />

Jürgen Klinsmann über das Aufeinandertreffen mit Lucien Favre an diesem<br />

Sonnabendnachmittag im <strong>Berliner</strong> Olympiastadion.<br />

DasDuell gegen Dortmund bezeichnete<br />

der 55-Jährige als „Mega-Aufgabe“,<br />

denn: „Borussia ist Champions-League-Teilnehmer,<br />

aber wir<br />

konzentrieren uns nur auf uns. Was<br />

beim BVB passiert, geht mich nichts<br />

an. Beide Vereine,beide Mannschaften<br />

haben ihre speziellen Situationen.“<br />

DasSpiel in der randvollen Arena<br />

wird gern als das große Duell zwischen<br />

Klinsmann und Favretituliert.<br />

Für Berlins neuen starken Mann ist<br />

es der Neubeginn, soll es ein Aufbruch<br />

in eine bessere Zukunft für<br />

Hertha BSC werden. Für den SchweizerLucien<br />

Favre, 62, könnte es dagegen<br />

das Endspiel bei der Borussia<br />

sein. Vor dieser Saison hatte die<br />

Klubführung des Meisterschafts-<br />

Zweiten der Spielzeit 2018/19 das<br />

Ziel ausgegeben, deutscher Meister<br />

zu werden –mit Favre, der in seinem<br />

ersten Jahr in Dortmund viel Lob<br />

eingeheimst, aber dann auch einen<br />

komfortablen Vorsprung vordem FC<br />

Bayern eingebüßt hatte. Zuletzt<br />

überzeugte der BVB nicht. Klinsmann:<br />

„Ja, wir haben das Spiel der<br />

Borussia in Barcelona am Fernseher<br />

angeschaut, aber es liegt nur an uns,<br />

wie wir am Sonnabend auftreten.“<br />

Kurios ist folgende Tatsache: Das<br />

letzte Spiel des Vereinstrainers Klinsmann<br />

im <strong>Berliner</strong> Olympiastadion –<br />

damals war er Coach des FC Bayern –<br />

hatte er mit den Münchnern am14.<br />

Februar 2009 bei Hertha BSC 1:2 verloren.<br />

Herthas Cheftrainer hieß: Lucien<br />

Favre. Zweimal hatte Andrej<br />

Woronin für Hertha getroffen. Bayerns<br />

Torschützewar Miroslav Klose.<br />

Das klingt wie aus einer anderen<br />

Welt und so verwunderte es nicht besonders,<br />

dass Klinsmann sich nicht<br />

erinnernkonnte.„Nein, das weiß ich<br />

nicht mehr.“ Aber auch Lucien Favre<br />

zuckte auf Nachfrage auf der Pressekonferenz<br />

der Borussia nur mit den<br />

Schultern. Auch bei ihm war die Erinnerung<br />

total verblasst, obwohl er<br />

mit Hertha damals lange sogar um<br />

die Meisterschaft mitspielte, am<br />

Ende aber auf Rang vier einkam.<br />

Für Klinsmann kam 29. Spieltag<br />

und einer 0:1-Heimniederlage gegen<br />

Schalke 04 das Aus beim FC Bayern.<br />

Uli Hoeneß sagte später über Klinsmann:<br />

„Seine Wünsche wurden<br />

nicht erfüllt, sondern übererfüllt.<br />

Davon zu reden, er habe nicht<br />

durchsetzen können, was er wollte,<br />

ist falsch.“ Klinsmanns Karriere als<br />

Vereinstrainer hatte einen Knacks<br />

bekommen.<br />

Nun soll der Neuanfang eben als<br />

Vereinstrainer bei Hertha gelingen.<br />

„Alle im Klub sind sehr offen, stehen<br />

hinter der Aufgabe, schnell mit der<br />

Mannschaft nach oben zu klettern.<br />

Es ist viel Euphorie und unglaubliche<br />

Energie zu spüren“, schilderte<br />

Klinsmann seine ersten Eindrücke.<br />

Auch sein Bild vom seinem neuen<br />

Team ist „sehr positiv“, doch der Termindruck<br />

erst einmal das größte<br />

Problem. „Der Profisport lässt kaum<br />

Zeit“, sagt er.„Die Spieler hören unglaublich<br />

gut zu. Sie wollen ja, sie<br />

wollten auch davor. Nur die Ergebnissehaben<br />

nicht so gestimmt.“<br />

„Richtige Botschaften“<br />

Gegen Dortmund, versprach Klinsmann,<br />

werde man dem Team „richtige<br />

Botschaften“ taktischer Natur<br />

mitgeben, „aber wir werden sie auch<br />

nicht mit zu vielen neuen Informationen<br />

überfrachten“. Wichtig sei<br />

vor allem die richtige Einstellung<br />

und das Engagement. „Mir ist nicht<br />

bange“, sagt Klinsmann optimistisch.<br />

Natürlich sei die Situation<br />

prekär,„aber wir haben ja auch viele<br />

gestandene Profis im Team. Wir<br />

brauchen Punkte, egal wie.“ Der<br />

Chefcoach hofft nun „auf viele mutige<br />

Aktionen und auch auf ein<br />

schnelles Torfür uns.“Erhabe seine<br />

Startelf im Kopf. Richtung Lucien<br />

Favre sagte er lächelnd: „Man<br />

wünscht eigentlich jedem Trainer-<br />

Kollegen nur Siege, aber das geht<br />

nicht, wenn zwei aufeinandertreffen.<br />

Und Unentschieden haben mir<br />

nie gefallen.“<br />

Klinsmann und seine große Trainer-Crew<br />

glauben an die große Unterstützung<br />

der Fans. Auch Entertainer<br />

Frank Zander möchte seinen<br />

Beitrag leisten. Bevor erdie Hymne<br />

anstimmen wird, will er der Ostkurve<br />

zurufen: „Leute, eskann nur nach<br />

oben gehen. Jetzt hauen wir Dortmund<br />

weg!“ Ganz so einfach wirdes<br />

sicherlich nicht werden.<br />

Michael Jahn<br />

hat ein Buch über Lucien<br />

Favre geschrieben.<br />

ZAHLEN<br />

Eishockey<br />

DEL, 22. Spieltag<br />

Red Bull München -Straubing Tigers 3:1<br />

ERC Ingolstadt -Schwenninger Wild Wings 6:3<br />

Nürnberg Ice Tigers -Augsburger Panther 5:4 n. P.<br />

Düsseldorfer EG -Kölner Haie 1:4<br />

Krefeld Pinguine -Eisbären Berlin 1:4<br />

Iserlohn Roosters -Bremerhaven 5:1<br />

Fußball<br />

Europa League, 5. Spieltag<br />

Gruppe F<br />

FC Arsenal -Eintracht Frankfurt 1:2 (1:0)<br />

Vitória Guimarães -Standard Lüttich 1:1 (1:1)<br />

1. FC Arsenal 5 12:5 10<br />

2. Eintracht Frankfurt 5 6:7 9<br />

3. Standard Lüttich 5 6:8 7<br />

4. Vitória Guimarães 5 4:8 2<br />

Gruppe I<br />

AS St. Étienne -KAA Gent 0:0<br />

PFK Olexandrija -VfL Wolfsburg 0:1 (0:1)<br />

1. KAA Gent 5 9:6 9<br />

2. VfL Wolfsburg 5 8:7 8<br />

3. AS St. Étienne 5 6:7 4<br />

4. PFK Olexandrija 5 5:8 3<br />

Gruppe J<br />

Istanbul Basaksehir -ASRom 0:3 (0:3)<br />

Wolfsberger AC -Bor.Mönchengladbach 0:1 (0:0)<br />

1. AS Rom 5 10:4 8<br />

2. Bor.Mönchengladbach 5 5:7 8<br />

3. Istanbul Basaksehir 5 5:8 7<br />

4. Wolfsberger AC 5 5:6 4<br />

Bundesliga, 13. Spieltag<br />

FC Schalke04-1.FCUnion 2:1 (1:1)<br />

1899 Hoffenheim -Fortuna Düsseldorf Sa., 15.30<br />

Hertha BSC -Borussia Dortmund Sa., 15.30<br />

1. FC Köln -FCAugsburg Sa., 15.30<br />

SC Paderborn07-RBLeipzig Sa., 15.30<br />

Bayern München -Bayer Leverkusen Sa., 18.30<br />

Bor.Mönchengladbach -SCFreiburg So., 15.30<br />

VfL Wolfsburg -Werder Bremen So., 18.00<br />

FSV Mainz 05 -Eintracht Frankfurt Mo., 20.30<br />

1. Bor.Mönchengladbach 12 24:13 25<br />

2. FC Schalke04 13 24:16 25<br />

3. RB Leipzig 12 33:13 24<br />

4. Bayern München 12 33:16 24<br />

5. SC Freiburg 12 21:13 22<br />

6. Borussia Dortmund 12 26:18 20<br />

7. VfL Wolfsburg 12 13:10 20<br />

8. 1899 Hoffenheim 12 17:19 20<br />

9. BayerLeverkusen 12 18:16 19<br />

10. Eintracht Frankfurt 12 21:18 17<br />

11. 1. FC Union 13 16:19 16<br />

12. FC Augsburg 12 17:24 13<br />

13. FSV Mainz 05 12 17:31 12<br />

14. Werder Bremen 12 19:26 11<br />

15. Hertha BSC 12 17:25 11<br />

16. Fortuna Düsseldorf 12 15:23 11<br />

17. 1. FC Köln 12 11:27 7<br />

18. SC Paderborn07 12 14:29 5<br />

Zweite Liga, 15. Spieltag<br />

VfL Osnabrück -Hamburger SV 2:1 (2:0)<br />

Karlsruher SC -Jahn Regensburg 4:1 (2:0)<br />

1. FC Nürnberg -SVWehen Sa., 13.00<br />

FC St. Pauli -Hannover96 Sa., 13.00<br />

VfL Bochum -ErzgebirgeAue Sa., 13.00<br />

Dynamo Dresden -Holstein Kiel Sa., 13.00<br />

1. FC Heidenheim -SpVgg Fürth So., 13.30<br />

Darmstadt 98 -Arminia Bielefeld So., 13.30<br />

SV Sandhausen -VfB Stuttgart So., 13.30<br />

1. Hamburger SV 15 33:15 29<br />

2. Arminia Bielefeld 14 30:15 29<br />

3. VfB Stuttgart 14 23:18 26<br />

4. ErzgebirgeAue 14 23:20 23<br />

5. 1. FC Heidenheim 14 22:17 20<br />

6. Jahn Regensburg 15 28:25 20<br />

7. VfL Osnabrück 15 17:14 20<br />

8. Karlsruher SC 15 26:28 19<br />

9. SpVgg Fürth 14 16:18 19<br />

10. Holstein Kiel 14 21:21 18<br />

11. SV Sandhausen 14 15:15 18<br />

12. Darmstadt 98 14 16:19 18<br />

13. FC St. Pauli 14 18:20 15<br />

14. 1. FC Nürnberg 14 21:27 15<br />

15. VfL Bochum 14 25:27 14<br />

16. Hannover96 14 15:24 14<br />

17. Dynamo Dresden 14 15:26 12<br />

18. SV Wehen 14 17:32 10<br />

Regionalliga, Nordost, 16. Spieltag<br />

Hertha BSC II -Rot-Weiß Erfurt 0:0<br />

SV Babelsberg 03 -<strong>Berliner</strong> AK 07 0:4 (0:2)<br />

VSG Altglienicke-Lok Leipzig 2:2 (1:2)<br />

W. Nordhausen -Viktoria 89 Berlin So., 13.30<br />

Lichtenberg 47 -Energie Cottbus So., 13.30<br />

Germania Halberstadt -VfB Auerbach So., 13.30<br />

Union Fürstenwalde -Optik Rathenow So., 13.30<br />

Bischofswerdaer FV -ZFC Meuselwitz So., 13.30<br />

Ch. Leipzig -BFC Dynamo<br />

abgesagt<br />

1. VSG Altglienicke 17 44:21 36<br />

2. 1. FC Lok Leipzig 17 31:19 34<br />

3. Hertha BSC II 17 47:25 33<br />

4. Energie Cottbus 16 39:26 33<br />

5. Wacker Nordhausen 16 37:25 29<br />

6. BFC Dynamo 16 20:21 25<br />

7. SV Lichtenberg 16 22:17 23<br />

8. FSV Union Fürstenwalde 16 28:23 22<br />

9. FC Viktoria 1889 Berlin 16 17:13 21<br />

10. <strong>Berliner</strong> AK 07 17 29:28 20<br />

11. VfB Auerbach 16 29:34 20<br />

12. BSG Chemie Leipzig 16 17:19 19<br />

13. ZFC Meuselwitz 16 23:27 19<br />

14. Rot-Weiß Erfurt 17 16:25 16<br />

15. Germania Halberstadt 16 20:28 15<br />

16. Optik Rathenow 16 13:32 14<br />

17. SV Babelsberg 03 16 17:28 11<br />

18. Bischofswerdaer FV 16 13:47 8


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 – S eite 28<br />

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Sport<br />

Wirrwarr<br />

àlaUefa<br />

Die Gruppenauslosung zur paneuropäischen<br />

Fußball-Europameisterschafist tatsächlich eine Farce,<br />

weil durch organisatorische und politische Vorgaben<br />

der Faktor Zufall quasi ausgeschaltet ist<br />

VonFrank Hellmann<br />

Die Münchner Arena ist Schauplatz der EM-Gruppenspiele der deutschen Nationalmannschaft.<br />

IMAGO IMAGES/RUIZ<br />

Kompliziert: Auch nach der Auslosung der<br />

EM-Gruppen am Sonnabend (18 Uhr) in Bukarest<br />

wird Bundestrainer Löw erst zwei der<br />

drei Vorrundengegner kennen. Für den Kontrahenten<br />

aus Topf 4gibt es bis nach den<br />

Play-off-Spielen Ende März sieben Optionen.<br />

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft<br />

ist nach Platz eins in der Qualifikation im besten<br />

Topf gesetzt und wird die Gruppe Fmit<br />

dem HeimspielortMünchen anführen. Hier<br />

die vier Lostöpfe. Alle in Fragekommenden<br />

Gegner Deutschlands sind kursiv gedruckt.<br />

Topf 1: Belgien (Gruppe B), Italien (Gruppe<br />

A), England (Gruppe D), Deutschland<br />

(Gruppe F), Spanien (Gruppe E), Ukraine<br />

(Gruppe C).<br />

Topf 2: Frankreich, Polen, Schweiz, Kroatien,<br />

Niederlande (Gruppe C), Russland<br />

(Gruppe B).<br />

Topf 3: Portugal, Türkei, Dänemark (Gruppe<br />

B), Österreich, Schweden, Tschechien.<br />

Topf 4: Wales (Gruppe A/B), Finnland<br />

(Gruppe A/B), Sieger Play-off Pfad A(Island,<br />

Bulgarien, Ungarn Gruppe F/Rumänien<br />

GruppeC), Sieger Play-off Pfad B(Bosnien-<br />

Herzegowina, Slowakei,Irland, Nordirland<br />

GruppeE), Sieger Play-offPfad C(Schottland,<br />

Norwegen, Serbien, IsraelGruppe D) Sieger<br />

Play-off Pfad D(Georgien, Nordmazedonien,<br />

Kosovo, Weißrussland Gruppe C, außerRumänien<br />

SiegerPfad A, dannGruppe F).<br />

PUNKTE, PÖTTE, PROZEDUREN<br />

Kalkuliert: Fußball-Fans müssen sich auf<br />

Rechnerei bei der EM-Endrunde vom12. Juni<br />

bis 12. Juli 2020 einstellen. Wievor vier Jahren<br />

wird das Turnier mit 24 Teams ausgetragen.<br />

In sechs Vierergruppen werden die 16<br />

Mannschaften ermittelt, die sich für das Achtelfinale<br />

qualifizieren.<br />

Qualifiziert: Neben den sechs Gruppensiegern<br />

undsechs Gruppenzweiten kommen die<br />

vier besten Gruppendritten weiter.Schon bei<br />

der EM 2016 mussten Teamswie dieTürkei<br />

oder Albanien langewarten, bis das Turnier-<br />

Ausdanndoch besiegelt war.<br />

Relativiert: Maßgeblich für die Platzierung<br />

innerhalb der Gruppen ist bei Punktgleichheit<br />

zunächst der direkte Vergleich der betroffenen<br />

Teams. Für die Rangliste der besten<br />

Gruppendritten wird bei Punktgleichheit die<br />

Tordifferenz als nächstes Entscheidungskriterium<br />

herangezogen.<br />

Eliminiert: In der K.-o.-Phase wird mit Verlängerung<br />

und Elfmeterschießen bei Gleichstand<br />

ein Sieger ermittelt.<br />

Prognostiziert: Laut dem MeinungsforschungsinstitutYouGov<br />

trauen nur 21 Prozent<br />

der Befragten der deutschen Elf den EM- Titel<br />

zu.54Prozent dagegen rechnen nicht mit einem<br />

deutschen Finalerfolgam12. Juli im<br />

Londoner Wembley-Stadion. 18 Prozent der<br />

Befragten gaben an, dass ihr Interesse seit<br />

dem WM-Debakel 2018 gesunken sei.<br />

Die Auslosung eines Endturniers<br />

hat bei Joachim<br />

Löw noch nie großartige<br />

Gefühlsschwankungen<br />

ausgelöst. Undsogibt sich der Bundestrainer<br />

vorder Zeremonie zur EM-<br />

Endrunde 2020 im Romexpo Messezentrum<br />

von Bukarest auch ganz gelassen,<br />

wenn an diesem Sonnabend<br />

(18 Uhr/ ARD One und Sky Sport<br />

News HD) die Zusammensetzung des<br />

paneuropäischen Versuchsprojekts<br />

ermittelt wird. „Eine Auslosung ist für<br />

mich keine Anspannung.“ Sein<br />

Motto: „Wir nehmen es, wie es<br />

kommt.“ Noch nie war derlei Prozedur<br />

so schwer durchschaubar wie<br />

heute in der rumänischen Hauptstadt.<br />

Im Grunde scheint der Zufall<br />

schon ausgeschaltet zu sein, wenn<br />

nur elf von24Teams wirklich frei zugelost<br />

werden. Ansonsten bestimmen<br />

vorallem organisatorische,aber<br />

auch politische Vorgaben, wer wann<br />

und wo gegen wen spielt. „Mit der<br />

Auslosung bekommt ein Turnier sein<br />

Gesicht“, sagt der Pragmatiker Löw.<br />

„Wenn wir unsere Gegner und weitere<br />

mögliche Konstellationen kennen,<br />

können wir in die weiteren konkreten<br />

Planungen einsteigen.“<br />

Der 59-Jährige weiß, dass dem<br />

deutschen Nationalteam in der<br />

Gruppenphase jegliche Reisestrapazen<br />

erspart bleiben, weil seine<br />

Mannschaft als Kopf der Gruppe F<br />

alle drei Heimspiele in München<br />

(16., 20. und 24. Juni) austragen darf.<br />

Als Deutschlands Gegner kommen<br />

aus dem zweiten Topf Weltmeister<br />

Frankreich oder Vizeweltmeister<br />

Kroatien, Polen und die Schweiz infrage,<br />

auf dem dritten Topf sind Europameister<br />

Portugal, Türkei, Österreich,<br />

Schweden und Tschechien die<br />

Kandidaten. Derdritte Gruppengegner<br />

wird ein Platzhalter sein: Ungarn,<br />

Island oder Bulgarien könnten<br />

über den sogenannten Qualifikationspfad<br />

Aindie deutsche Gruppe<br />

gelangen. Wirklich furchteinflößend<br />

klingt das nicht, zumal nach der<br />

Gruppenphase auch wieder 16 von<br />

24 Teilnehmern das Achtelfinale erreichen.<br />

DerVorlauf besteht aus viel<br />

Vorgeplänkel, richtig ernst wird es<br />

bei der EM erst mit der K.-o.-Phase.<br />

Dublin, Baku, Bilbao oder St. Petersburg<br />

sind mögliche Spielorte für<br />

Achtel- und Viertelfinale. Halbfinale<br />

und Finale finden geschlossen in<br />

London statt, wo sieben EM-Spiele<br />

aufgeführt werden, um Organisationskosten<br />

zu sparen. Nie war die<br />

Ausrichtung anspruchsvoller: Zwölf<br />

Länder,zehn Sprachen, sieben Währungen<br />

und vier Zeitzonen müssen<br />

Berücksichtigung finden. Die Idee<br />

geht noch auf den früheren Uefa-<br />

Boss Michel Platini zurück, der einst<br />

bei der EM 2012 in Kiew überraschend<br />

vorschlug, die EM 2020 als<br />

Gemeinschaftswerk über ganz Europa<br />

von Bilbao bis Baku zu verteilen.<br />

Das verschaffte dem gewieften<br />

Franzosen viel Zustimmung bei seinem<br />

(osteuropäischen) Wahlvolk.<br />

Doch voneiner großen Party, wie sie<br />

einst der heutige Fifa-Präsident Gianni<br />

Infantino als Platinis Generalsekretär<br />

flugs versprach, kann heute<br />

keine Rede mehr sein.<br />

Fans brauchen ganz viel Organisationsgeschick<br />

und einen gut gefüllten<br />

Geldbeutel, um das Dutzend<br />

an Spielorten anzusteuern. Und die<br />

besondere Turnieratmosphäre mit<br />

einem landestypischen Charakter<br />

wird sich schon deshalb nicht einstellen,<br />

weil sich die Teilnehmer zumeist<br />

in den Trainingszentren in ihremeigenen<br />

Land verschanzen dürften.<br />

Die DFB-Auswahl bezieht ihr<br />

Quartier direkt beim Ausrüster im<br />

fränkischen Herzogenaurach. Während<br />

vondeutscher Seite erstaunlich<br />

wenig Kritik an dem Modus geübt<br />

wird –vielleicht auch, weil der DFB<br />

gerade keine Repräsentanten in den<br />

entscheidenden Gremien von Fifa<br />

und Uefa sitzen hat –nehmen andere<br />

Nationen kein Blatt vor den<br />

Mund.<br />

Auch Bondscoach Koeman lästert<br />

„Fußball ist mehr und mehr ein Geschäft<br />

geworden“, schimpfte Kevin<br />

De Bruyne gegenüber dem belgischen<br />

Sender VTM Nieuws. Der<br />

Weltranglistenerste Belgien weiß<br />

schon jetzt, dass die Gegner in der<br />

Gruppe BRussland und Dänemark<br />

heißen. Unddie einzige Variable besteht<br />

darin, ob Wales oder Finnland<br />

noch dazukommen. Der ehemalige<br />

Bundesligaprofi und aktuelle Starspieler<br />

von Manchester City spricht<br />

daher von einer „Schande“, denn:<br />

„Das fühlt sich an wie eine Wettbewerbsverzerrung.“<br />

Für die Roten<br />

Teufel geht es deshalb in eine<br />

Gruppe nach St. Petersburg und Kopenhagen,<br />

weil die Ukraine aus politischen<br />

Gründen nicht regen Russland<br />

spielen darf. Und alle anderen<br />

Teams aus dem ersten Lostopf genießen<br />

Heimrecht in ihren Austragungsstädten.<br />

Undurchsichtig wurde die EM-<br />

Zulassung, weil die EM-Qualifikation<br />

zwanghaft mit der Nations<br />

League verknüpft werden musste:<br />

Zwei Wettbewerbe in den Qualifikationsmodus<br />

einfließen zu lassen,<br />

kann nur in ein Wirrwarr münden.<br />

Beider erstmals mit 24 Teams ausgespielten<br />

EM 2016 in Frankreich war<br />

es so, dass die besten Gruppendritten<br />

noch Play-off-Spiele absolvierten.<br />

Im November 2015 standen die<br />

Teilnehmer fest, danach wurde das<br />

Endturnier ausgelost. Jetzt wurde alles<br />

unnötig verkompliziert: Selbst<br />

Nationen wie Georgien, Nordmazedonien,<br />

Kosovo und Weißrussland<br />

dürfen noch über einen den Playoff-Pfad<br />

D auf die EM-Teilnahme<br />

hoffen, obwohl die in der deutschen<br />

Gruppe vollkommen überforderten<br />

Weißrussen bei einem Endturnier eigentlich<br />

nichts zu suchen haben.<br />

Erst im März 2020 steht das Feld<br />

wirklich fest. Das schürt berechtigten<br />

Unmut bei vielen Beteiligten.<br />

„Ich verstehe dieses neue Format<br />

nicht wirklich“, hat der niederländische<br />

Nationaltrainer Ronald Koeman<br />

gesagt. „Ich habe schon im Verband<br />

gefragt, ob ich wirklich zu dieser<br />

Auslosung gehen soll“, lästerte<br />

der Bondscoach. Nicht alle sind so<br />

gelassen wie Kollege Löw.<br />

Frank Hellmann<br />

sieht die EM als logistische<br />

Herausforderung.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 – S eite 29<br />

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Feuilleton<br />

Claus Löser über das<br />

Poesiefilm-Festival<br />

ZebrainBerlin<br />

Seite 32<br />

„Ja, da hab’ ich schon mal ein Machtwort gesprochen.“<br />

Dieter Birr im Interview über den Streit mit seinen alten Weggefährten Seiten 30 und 31<br />

Sind die<br />

Diamanten<br />

Sachsens<br />

Herz?<br />

Die politischen Reaktionen auf den<br />

Einbruch ins Grüne Gewölbe zeigen, dass<br />

sich nationale Identitätspolitik oft des<br />

Verlusts von Objekten bedient<br />

VonNikolaus Bernau<br />

Den pompösen Sterndes polnischen weißen Adlerordens ließen die sächsischen Kurfürsten anfertigen, um ihre Herrschaftsansprüche über Polen zu demonstrieren.<br />

DPA<br />

Seit zu Beginn der Woche der<br />

Diebstahl von Juwelen im<br />

Grünen Gewölbe in Dresden<br />

bekannt wurde,erleben<br />

wir ein Musterbeispiel für das, was<br />

Kunst- und Kulturhistoriker als<br />

„Konstruktion von Identität“ bezeichnen.<br />

Da wurde von den „Kronjuwelen“<br />

Sachsens gesprochen, von<br />

einem „Anschlag auf die Identität<br />

Sachsens“, vom„Herz der Sachsen“,<br />

das „zerrissen“ sei. Man sprach weihevoll<br />

von den „Menschen des Freistaats“,<br />

die diese Broschen, Orden,<br />

Schmuckknöpfe oder den diamantenüberkrusteten<br />

Degen August des<br />

Starken angefertigt haben und derer<br />

nun „beraubt“ worden seien. Kulturstaatsministerin<br />

Monika Grütters<br />

beschwor die Juwelen gar als Teil<br />

„unserer nationalen Identität als<br />

Kulturnation“. Kaum einmal am<br />

Rande aber kam Europa wenigstens<br />

als Wort vor, von der restlichen Welt<br />

ganz zu schweigen.<br />

Die historische Bedeutung der<br />

Kostbarkeiten liegt aber gerade<br />

darin, dass sie sich nicht in heutige<br />

national- oder regionalgeschichtliche<br />

Grenzen zwingen lassen. Gesammelt<br />

wurden sie überwiegend zu<br />

einer Zeit, als in Sachsen nicht Könige<br />

und schon gar keine republikanischen<br />

Freistaatspolitiker regierten,<br />

sondern die Kurfürsten aus dem<br />

Haus Wettin. Ihnen gelang es, seit<br />

dem 16. Jahrhundert dank der<br />

Schätze des Erzgebirges und einer<br />

klugen Infrastruktur-, Landwirtschafts-<br />

und Städtepolitik über die<br />

Grenzen Sachsens hinaus Einfluss zu<br />

gewinnen. Insofern ist das Grüne<br />

Gewölbe tatsächlich auch Teil der<br />

Geschichte jener vielen kleinen Vorläuferstaaten<br />

des heutigen Sachsens,<br />

seiner Handwerker und Fabrikanten,<br />

Bergleute und einer oft brillanten<br />

Einwanderungspolitik, die jene<br />

Fachleute anzog, ohne die der Staat<br />

der Wettiner kulturell und wohl auch<br />

wirtschaftlich unbedeutend geblieben<br />

wäre. Über Polen und Russland<br />

bis nach China und in den Pazifik,<br />

nach Afrika, Vorderasien und Südamerika<br />

reichten die Handelsbeziehungen<br />

der Kaufleute in Leipzig,<br />

Dresden und Chemnitz, von denen<br />

dieWettiner Rohstoffe wie Elfenbein,<br />

Muscheln, Schnecken oder Kokosnüsse<br />

erwarben, die neben den Steinen<br />

aus den Bergwerken Sachsens<br />

die Sammlung so einzigartig machen.<br />

August I. der Starke und August<br />

III. waren zudem die gewählten Könige<br />

Polens –und gerade die Kostbarkeiten,<br />

die sich im nun beraubten<br />

Juwelenzimmer befinden, stammen<br />

aus dieser blühenden Zeit des Barock.<br />

Viele dieser Objekte aber sind<br />

keineswegs in Sachsen, sondern im<br />

damaligen „Ausland“ gefertigt worden<br />

–inParis, Augsburg, Nürnberg,<br />

Wien, angeblich sogar in Berlin. Mit<br />

den Juwelen wollten die Wettiner<br />

Machtansprüche gegenüber den<br />

Untertanen und anderen Adelshäusern<br />

repräsentieren, konnten aber<br />

auch mit den Habsburgern inWien<br />

und Madrid, den Bourbonen in Paris<br />

und Versailles, in Neapel und Madrid,<br />

den Welfen in Hannover und<br />

London, den Romanows in Moskau<br />

und St. Petersburg oder den eher<br />

ärmlichen, aber gewaltbereiten Hohenzollern<br />

in Berlin konkurrieren.<br />

Die Sammlungen waren ein historisch<br />

überaus wirksames Instrument<br />

einer übernationalen und überregionalen<br />

feudalen, das ganzeEuropa<br />

erfassenden Politik im Zeitalter des<br />

Barock und der frühen Neuzeit. Es ist<br />

charakteristisch, dass das GrüneGewölbe<br />

den letzten großen Wachstumsschub<br />

in der Zeit kurz vor dem<br />

Umsturz der Feudalmächte durch<br />

Napoleons Feldzüge hatte.<br />

Es ist aber auch charakteristisch,<br />

dass das Grüne Gewölbe um 1900<br />

von bürgerlichen Direktoren aus<br />

dem Geist des neuen Kaiserreichs<br />

heraus einschneidend neu geordnet<br />

wurde. Sie inszenierten die Sammlung<br />

nun als Dokument der alten Eigenständigkeit<br />

des Königreichs<br />

Sachsen und seiner Wettiner-Dynastie.<br />

Diese zeigte den politisch und<br />

militärisch übermächtigen Hohenzollernüber<br />

den UmwegGrünes Gewölbe<br />

quasi die Noblesse des „alten“<br />

Reichtums. Auch in der Weimarer<br />

Republik, in der Nazizeit und in der<br />

DDR wurde der „sächsische“ Charakter<br />

der Sammlung, wie die nun in<br />

regelmäßiger Reihe erscheinenden<br />

Führer zeigen, immer mehr betont,<br />

der polnische und böhmische dagegen<br />

zunehmend in den Hintergrund<br />

gedrängt und die Beziehungen zur<br />

nicht-europäischen Welt wurden zur<br />

exotischen Würze degradiert. Auch<br />

das Grüne Gewölbe war Teil des nationalistischen<br />

Strudels – obwohl<br />

seine Objekte bis in die letzte Rocaille<br />

die historische Relevanz nationaler<br />

Grenzen widerlegen.<br />

Der einst im Auftrag der sächsischen<br />

Kurfürsten hergestellte Stern des polnischen<br />

Weißadlerordens widerspricht<br />

jeder nur regionalistischen oder gar<br />

nationalen Geschichtspolitik.<br />

DieJuwelen stehen damit in einer<br />

langen Reihe von Objekten, die gerade<br />

durch ihren Verlust wichtig für<br />

die Konstruktion gesellschaftlicher<br />

Identität wurden. Die Mona Lisa<br />

etwa war bis zu ihrem Diebstahl 1907<br />

ein zwar vielfach beachtetes, aber<br />

doch keineswegs einzigartiges Gemälde<br />

in der überreichen Sammlung<br />

des Louvre. Erst die „Entführung“<br />

durch einen italienischen Nationalisten,<br />

der sie heimbringen wollte,<br />

machte sie zu einem Ankerpunkt<br />

moderner französischer Kulturidentität.<br />

Die Demontage und der Teilverkauf<br />

des herrlichen Genter Altars<br />

der Brüder van Eyck wurde nach<br />

1798 zunächst nur von wenigen Lo-<br />

kalpatrioten betrauert. Es brauchte<br />

die Revolution und die 1832 durchgesetzte<br />

Unabhängigkeit Belgiens,<br />

damit er in den 1830er-Jahren zu einem<br />

Monument des belgischen Nationalismus<br />

wurde – was dann im<br />

VersaillerVertrag1918 zu der Bestimmung<br />

führte, dass wider allen Völkerrechts<br />

die in der <strong>Berliner</strong> Galerie<br />

befindlichen Seitentafeln nach Belgien<br />

ausgeliefertwerden mussten.<br />

Ein besonders schamloser Fall<br />

von nachträglicher Traditionskonstruktion<br />

durch einen Verlust der<br />

Objekte war vor etwa einem Jahr in<br />

Brasilien zu beobachten. Am 2. September<br />

2018 brannte das Nationalmuseum<br />

in Rio de Janeiro aus. Statt<br />

Reue zu üben, weil sie über Jahrzehnte<br />

den Etat des Museums immer<br />

wieder reduziert hatten, den<br />

Einbau von Brandschutz- und Sicherheitsanlagen<br />

verhinderten,<br />

nicht einmal willens waren, die Wasserleitungen<br />

der Feuerwehr sanieren<br />

zu lassen, behaupteten die Politiker<br />

in Brasilia und Rio: Das Museum sei<br />

schlecht geführt worden, deswegen<br />

habe es gebrannt.<br />

Umgehend versprach der damals<br />

gerade erst gewählte, rechtsradikale<br />

Präsident Bolsonaro, die nach französischem<br />

Vorbild gestalteten Fassaden<br />

und Prachträume des einstigen<br />

Palastes der Kaiser von Brasilien<br />

schnellstens nachbauen zu lassen.<br />

Pathetisch wurde der Verlust der<br />

winzigen Ägyptica- und Antikensammlung<br />

beklagt, im Zeichen der<br />

Klimakrise stand schließlich auch<br />

die Klage über die Zerstörung der naturkundlichen<br />

Sammlungen. In den<br />

Flammen ging aber auch das wichtigste<br />

Archiv der indigenen Kulturen<br />

Südamerikas außerhalb des Andengürtels<br />

zugrunde.<br />

Zu großen Teilen waren diese<br />

Sammlungen nicht einmal angemessen<br />

katalogisiert oder gar fotografiert.<br />

Doch die indigene Geschichte<br />

Südamerikas ist eben kein<br />

Teil der Erzählung Brasiliens,gerade<br />

Bolsonaro macht mit militanten<br />

Anti-„Indianer“-Entscheidungen<br />

populistische Politik. Das inseinen<br />

Sammlungen eigentlich so diverse,<br />

tatsächlich brasilianische Nationalmuseum<br />

wurde so nachträglich zu<br />

einem Dokument des „weißen“ Brasilien<br />

gemacht.<br />

Bei allen Unterschieden ist deshalb<br />

festzuhalten: Die Zuordnung<br />

des Grünen Gewölbes zu einer vor<br />

allem „sächsischen“ Identität zerstörtnicht<br />

zuletzt dessen eigentliche<br />

Bedeutung, die weit über Sachsen<br />

oder auch Deutschland hinausweist.<br />

Sie dient nur denen, die auf Abgrenzung<br />

versessen sind und die das Gespenst<br />

des Nationalismus wieder beleben<br />

wollen.<br />

Dernun gestohlene,einst im Auftrag<br />

der sächsischen Kurfürsten für<br />

ihre Selbstdarstellung als Herrscher<br />

über Polen hergestellte Stern des<br />

polnischen Weißadlerordens, der<br />

von Diamanten und Rubinennur so<br />

strahlt, widerspricht jeder nur regionalistischen<br />

oder gar nationalen Geschichtspolitik.<br />

Nikolaus Bernau<br />

blickt nie auf nur ein<br />

einziges Museum.


30 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

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Feuilleton<br />

SONNTAGSKRIMI<br />

Ein Mann<br />

sieht<br />

rot<br />

VonFrank Junghänel<br />

Mittelalte Männer, die sich von<br />

der Welt betrogen fühlen und<br />

ihr Selbsthelfertum mit der Waffe<br />

durchsetzen, sind ein fester Topos in<br />

der Filmgeschichte. Der Treibstoff,<br />

der einen unauffällig funktionierenden<br />

Zeitgenossen in den Wahnsinn<br />

treibt, ist die explosiveMischung aus<br />

Trauer und Wut. In diesem Fall führt<br />

der Zollbeamte Steffen Thewes einen<br />

Kampf um das Leben seiner<br />

Tochter Sara, die an einer komplizierten<br />

Deformation der Wirbelsäule<br />

leidet und nur durch eine teureOperation<br />

in den USA eine Chance hätte.<br />

Es ist eine Rolle, die wie gemacht ist<br />

für den Schauspieler Milan Peschel,<br />

der seit dem Kinofilm „Netto“ vor15<br />

Jahren auf den sogenannten kleinen<br />

Mann abonniertist, dem er auf seine<br />

Art immer wieder tragische Würde<br />

zu verleihen versteht. Hier steuerter<br />

als überforderter Heckenschützemit<br />

allem, was er tut, auf die Katastrophe<br />

zu. Peschels Figur ist das emotionale<br />

Zentrum dieses Films, bei dem der<br />

Zuschauer von Beginn an den Täter<br />

kennt und den Kommissaren mit einem<br />

Vorsprung an Wissen und auch<br />

Verständnis auf den Ermittlungswegen<br />

folgt.<br />

Beieiner Routinekontrolle an der<br />

Autobahn fallen plötzlich Schüsse,<br />

ein Lkw-Fahrer wird durch einen<br />

Querschläger getötet. Thorsten Falcke<br />

(WotanWilke Möhring) und Julia<br />

Grosz (Franziska Weisz) werden sich<br />

nicht einig, wo sie nach dem Täter<br />

suchen sollen, und so sucht erst mal<br />

jeder für sich. Steckt ein Attentäter<br />

hinter den Schüssen? Oder geht es<br />

um Erpressung? Nach und nach<br />

zieht sich die Schlinge um Thewes<br />

zu, was den nun völlig durchdrehen<br />

lässt. Oke Stielow (Drehbuch) und<br />

Stephan Rick (Regie) reichern das<br />

klassische Format ihrer Geschichte<br />

mit Elementen des Actionthrillers<br />

an, ohne es zu übertreiben.<br />

Im Mittelpunkt, so kann man das<br />

ruhig mal sagen, steht der Mensch.<br />

Falcke bekommt eine bewegende<br />

Szene mit der todkranken Sara, in<br />

der er sich als Emozeigen darf, seine<br />

immer so strukturierte Kollegin Julia<br />

wird von den Avancen einer eifrigen<br />

Polizistin (Marie Rosa Tietjen)<br />

durcheinandergebracht. Am Ende<br />

gibt es sogar so etwas wie Trost.<br />

Tatort: Querschläger So.,20.15Uhr,ARD<br />

Steffen Thewes(Milan Peschel) kämpft<br />

um das Leben seiner Tochter.<br />

ARD<br />

TOP 10<br />

Donnerstag,28. November<br />

1 Die Bergretter ZDF 5,48 18 %<br />

2 Wolfsland ARD 5,08 16 %<br />

3 Tagesschau ARD 4,84 16 %<br />

4 heute-journal ZDF 4,27 16 %<br />

5 heute ZDF 3,81 16 %<br />

6 RTL-Fußball RTL 3,72 16 %<br />

7 Wer weiß denn ...? ARD 3,69 18 %<br />

8 SokoStuttgart ZDF 3,54 17 %<br />

9 RTL-Fußball RTL 3,52 11 %<br />

10 Notruf Hafenkante ZDF 3,45 12 %<br />

ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %<br />

„Plötzlich stand ich allein da“<br />

Dieter „Maschine“ Birr klagt jahrzehntealte Rechte an Puhdys-Kompositionen vor Gericht ein.<br />

Das klingt zunächst absurd, doch erstmals spricht der künstlerische Kopf der Band darüber,wie<br />

die Songs tatsächlich entstanden, warum er kein Geld zurückwill und wie es Jahre vor der<br />

Auflösung zu einem tiefen Zerwürfnis in der Band kam<br />

Interview: Birgit Walter<br />

Vor zehn Jahren war die Puhdys-<br />

Welt noch in Ordnung. Die Band<br />

beging ihr 40. Jubiläum mit neuer<br />

Platte, aktueller Biografie und einem<br />

Konzert vor 13 000 Zuschauern inder<br />

Arena am Ostbahnhof. Dazu gab es Grußbotschaften<br />

von Gregor Gysi, Klaus Wowereit<br />

und Peter Maffay, die das Baum-alte<br />

Rockerleben liebevoll würdigten. Bei den<br />

Musikern, die vor dem Auftritt in einer Zuschauerloge<br />

Platz genommen hatten, sah<br />

man Tränen der Rührung, bevor sie loslegten.<br />

DiePuhdys hatten eine gute Zeit. Siewaren<br />

die größte Rockband aus der DDR, bekannt<br />

auch im Westen, und wollten bis zum<br />

Sarg zusammenbleiben. Längst fragte kein<br />

Mensch mehr nach ihrer Staatstreue,<br />

schließlich hatten sie sich auch nach der<br />

Wende nie als Widerständler gebärdet. Sie<br />

waren immer die Puhdys geblieben, die Musik<br />

machten, viel Geld verdienten und in dem<br />

Begriff Mainstream nichts Anrüchiges entdecken<br />

konnten.<br />

Niemand konnte sich damals vorstellen,<br />

wie bescheiden die Feier mit 400 Gästen am<br />

19. November zum 50. Jubiläum in Rostock<br />

ausfallen würde, bei der zwar der ehemalige<br />

Bandleader Harry Jeske und der frühere<br />

Schlagzeuger Gunther Wosylus dabei waren,<br />

nicht aber Dieter Birr und Klaus Scharfschwerdt.<br />

Vordrei Jahren löste sich die Band<br />

auf, die Mitglieder schienen für immer zerstritten.<br />

Derzeit klagt Dieter „Maschine“ Birr<br />

die Rechte an seinen Puhdys-Kompositionen<br />

vor Gericht ein –und redet hier, inseinem<br />

Haus am Rande vonBerlin, über die Gründe.<br />

Er sieht zerknittert aus wie immer, schmaler<br />

als sonst nach überstandener Krebsoperation,<br />

ist aber guter Dinge. Sylvia Birr überblickt<br />

die Einzelheiten zu dem kommenden<br />

Prozess, die sie in einem dicken Ordner<br />

nachschlägt.<br />

Dieter Birr, vor einem Jahr machte der Streit<br />

um die Rechte an Puhdys-Titeln erstmals<br />

Schlagzeilen in Boulevard-Medien. Sie wollten<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> damals kein Interviewgeben,<br />

obwohl Sieder Hauptakteur sind.<br />

Warum nicht?<br />

Ich hatte lange gehofft, dass wir das als<br />

Puhdys intern klären können. Denn eigentlich<br />

geht unser Streit keinen Außenstehenden<br />

etwas an. Es fällt mir immer noch<br />

schwer, irgendetwas Negatives aus dem<br />

Bandleben nach außen zu tragen. Ichhab’da<br />

eine Sperre. Bei mir zu Hause hieß es, Familienstreit<br />

bleibt in der Familie.Ich mache das<br />

zum ersten Mal, weil die Vorwürfe gegen<br />

mich unterdessen so beleidigend wurden,<br />

diffamierend.<br />

Inzwischen haben Sie Klage eingereicht. Immerhin<br />

geht es um nicht weniger als die Urheberschaft<br />

an Puhdys-Kompositionen aus 40<br />

Jahren, die Sienachträglich für sich allein beanspruchen.<br />

Das dürfte ein einmaliger Vorgang<br />

sein. Laut Bild-<strong>Zeitung</strong> soll es um<br />

120 000 Euro gehen.<br />

Das ist eine reine Fantasiezahl, sie<br />

stimmt nicht. Unser Anwalt geht von<br />

40 000 Euro Streitwertaus,und auch das ist<br />

ein reiner Zukunftswert. Die <strong>Zeitung</strong> erweckt<br />

den Eindruck, ich würde Geld von<br />

Musikern fordern. Das ist falsch. Ich will<br />

keinen Cent zurück. Im Gegenteil, ich lasse<br />

meinen Kollegen die Zigtausende Euro, die<br />

sie in den letzten 50 Jahren durch meine<br />

Kompositionen verdient haben. Ich betrachte<br />

das als Geschenk von mir. Nur für<br />

die Zukunft will ich klareVerhältnisse.Aber<br />

Dieter Birrbei einem Konzertder Puhdys in Klein<br />

Wanzleben im Jahr 1972 .<br />

IMAGO IMAGES<br />

DIE BANDGESCHICHTE<br />

Gründer: Die Puhdys begannen im Jahr 1969 mit<br />

den Gitarristen Dieter „Maschine“ Birr(heute 75<br />

Jahre alt), Dieter „Quaster“ Hertrampf (75), dem<br />

Keyboarder Peter Meyer(79), mit Harry Jeske(82)<br />

am Bass und Gunther Wosylus (74) am Schlagzeug.<br />

Nachfolger: Im Jahr 1979 übernahm Klaus Scharfschwerdt<br />

die Drums, 1997 ersetzte Peter Rasym<br />

den Bassisten.<br />

Rechte: Als Nachkömmling ist Rasym nicht an Tantiemen<br />

der Puhdys beteiligt, alle anderen verstehen<br />

sich als Mitkomponisten, wenn als Komponist für einen<br />

Titel die Angabe lautet: Puhdys. Neuerdings gehörtdazu<br />

auch wieder Gunther Wosylus.<br />

Gepflogenheiten: Bei anderen in der DDR gegründeten<br />

Bands wie Karat sind die Urheber sorgfältig<br />

benannt, Silly verabschiedete sich beizeiten vom<br />

Kollektivgedanken bei der Komposition<br />

die Kollegen haben sich einerEinigung verweigert.<br />

Um wie viele Titel geht es?<br />

Zunächst gibt es eine Musterklage über<br />

zehn Songs, darunter „Alt wie ein Baum“,<br />

„Lebenszeit“ und „Eisbärn“. Ichhabe 300 Titel<br />

der Puhdys komponiert und 218 davon<br />

geteilt. Das heißt, ich bin nicht allein als Urheber<br />

ausgewiesen, sondernnur zusammen<br />

mit Peter Meyeroder als Teil der Puhdys.Das<br />

will ich ändern.<br />

Nachträglich, fast ein halbes Jahrhundert<br />

später. Mit Verlaub, aber das versteht kein<br />

Mensch. Es konnte Sie janiemand zwingen,<br />

auf den richtigen Credit zu verzichten.<br />

Stimmt. Undja, das war ziemlich blöd von<br />

mir, espassierte aber eben in einer anderen<br />

Zeit. Anfangs waren wir Freunde,die zusammen<br />

Musik machten. Auf den ersten beiden<br />

LPswaren die Namen der Komponisten noch<br />

ausgewiesen. Diemeisten Titel stammen von<br />

mir, aber auch Hertrampf, Jeske, Wosylus,<br />

Meyersteuerten einige bei. Ichwar schon damals<br />

so etwas wie der musikalische Leiter,<br />

habe an allen Liedern mitgewirkt, sie maßgeblich<br />

mitgestaltet. So entstand die Idee,alles<br />

unter dem Namen Puhdys laufen zu lassen.<br />

Ich hatte auch diesen Kollektivgedanken,<br />

dass sich jeder einbringt. Dachte –gut,<br />

das spornt die anderen an. Aber im Gegenteil,<br />

ab der dritten Platte kam nichts mehr<br />

von meinen Kollegen, keine Idee. Das Komponieren,<br />

das Erfinden neuer Titel überließen<br />

sie allein mir. Und das weiß natürlich<br />

auch jeder meiner Kollegen, jeder.<br />

Die behaupten etwas anderes. Der Gerichtstermin<br />

ist im April, diese Woche gab es einen<br />

ersten Mediationstermin mit den Puhdys.Wie<br />

war es?<br />

Darüber wurde Stillschweigen vereinbart.<br />

Aber ich bin unheimlich erleichtert, dass ich<br />

dort mal meine Meinung sagen, die Fakten<br />

auf den Tisch legen konnte.<br />

Vorher ließ sich Dieter Hertrampf so zitieren:<br />

„Die ganze Band hat mitgewirkt an den<br />

Songs, jeder auf seine Weise.“ Er wisse gar<br />

nicht, was er bei diesem Gerichtstermin soll.<br />

Vielleicht liegt bei Ihren Kollegen ein begriffliches<br />

Missverständnis vor. Kompositionen sind<br />

urheberrechtlich geschützt, nur dafür gibt es<br />

Tantiemen. Nicht etwa für das „Mitwirken“<br />

an Titeln oder das Einspielen. Wieentstanden<br />

die Songs? Wie muss man sich den Vorgang<br />

des Komponierens vorstellen?<br />

Einsam, sehr einsam. Keinesfalls setzt<br />

man sich zusammen, um gemeinsam eine<br />

Melodie zu finden, wie mancher Kollege behauptet.<br />

Das ist Humbug. Bei den Puhdys<br />

gab es keine Gemeinschaftskompositionen.<br />

Ich habe mir die Titel zu Hause ausgedacht,<br />

an der Gitarre. Ein Prozess, der richtig lange<br />

dauern kann, manchmal bin ich tagelang<br />

nicht ansprechbar. Danach spielte ich Peter<br />

Meyerdie Titel auf der Gitarrevor,sagte ihm,<br />

welche Harmonien er auf dem Keyboardanschlagen<br />

soll. Meyernahm alles mit dem Recorder<br />

auf, war ein guter Zuhörer und nie ungeduldig.<br />

Er hielt mir den Rücken frei, dafür<br />

bin ich ihm bis heute dankbar.<br />

In dem Buch „Abenteuer Puhdys“ von2009 erzählt<br />

Peter Meyer: „Eigentlich komponiert<br />

Maschine all unsere Songs. Wir kennen auch<br />

keinen weiteren, der so einen Fleiß an den Tag<br />

legt.“ Gaberdem Ganzen eine ArtFeinschliff,<br />

wenn er als Mitkomponist auftaucht?<br />

Nein! Melodisch hat er nie einen Tonverändert.<br />

In einer Komposition geht es allein<br />

um die Melodie, nicht um Harmonik oder<br />

Rhythmus. Das ist wie beim Hausbau: Der<br />

Architekt plant das Gebäude und legt fest,<br />

wie Fenster, Türen und Dach angeordnet<br />

werden. Handwerker bauen es nach seinen<br />

Anweisungen. Siebehaupten am Ende nicht,<br />

sie hätten das Haus mit entworfen.<br />

Jahrzehnte ließen Siedie Dinge einfach so laufen,<br />

wie sie nun mal waren, verzichteten auch<br />

auf einen Haufen Geld. Wasist passiert, dass<br />

Sieimvergangenen Jahr plötzlich alles neu regeln<br />

wollten?<br />

DiePuhdys haben sich 2016 aufgelöst. Ich<br />

wollte meine Rechte zurück, weil die Band<br />

und ich seit 2013 völlig zerstritten sind. Es<br />

gibt keine Spur vonKollektivgedanken mehr,<br />

weil ich mich verraten fühle.<br />

Verrat ist ein großes Wort.Was ist passiert?<br />

Kurz nach dem Album „Es war schön“<br />

vomNovember 2012 fand unser Manager,es<br />

sei Zeit für ein nächstes Weihnachtsalbum.<br />

Ichhatte erst wenige neue Titel, mir ging das<br />

zu schnell. Da schlug er Fremdkomponisten<br />

vor. Das passte mir noch weniger. Von meinen„Mitkomponisten“<br />

hatte übrigens keiner<br />

einen Vorschlag. Also ging ich ins Studio,um<br />

neue Demos aufzunehmen, fuhr dann in Urlaub.<br />

Als ich 14 Tage später zurück kam, lag<br />

ein fertiges Album vor: „Heilige Nächte“,<br />

Kompositionen, Texte, alles von Fremden,<br />

überwiegend sogar von fremden Musikern<br />

eingespielt. Es hatte überhaupt nichts mehr<br />

mit den Puhdys zu tun. Tatsächlich war im<br />

Studio unseres Produzenten Rainer Oleak<br />

parallel zu meinen Aufnahmen ein anderes<br />

Album entstanden. Alle wussten Bescheid,<br />

nur einer nicht: ich. Das war ein Schlag. Ich<br />

sollte mir aussuchen, welchen Titel ich singen<br />

wollte.Keinen. Daswurde mit 15 000 Exemplaren<br />

Auflage das am schlechtesten verkaufte<br />

Puhdys-Album aller Zeiten, der Vorgänger<br />

lag bei 75 000. Ich war fertig mit der<br />

Welt. Sie sagten, mit mir könne man ja nicht<br />

reden. Aber sie haben es auch nicht versucht.<br />

Plötzlich stand ich allein da.<br />

Dieter Birr nahm mehrfach Anlauf, von diesem<br />

Tagzuerzählen. Man merkt: Er will eigentlich<br />

nicht. Zwischendurch geht er raus,<br />

kommt nach einer Weile mit seinem vierten<br />

Soloalbum zurück: Maschine, „Alle Winter<br />

wieder“, ein Album, das natürlich nach Puhdys<br />

klingt. Inzwischen erinnert sich seine<br />

Frau an diesen Drama-Tag 2013:„Erhat nicht<br />

getobt, sondern einfach nicht mehr gesprochen,<br />

nichts. Drei Wochen lang ging das so.<br />

Als er zurück war aus seiner Schockstarre,<br />

schrieb er alles auf, mehrere Seiten voll, die<br />

ganzeEnttäuschung. Ja,erist kompliziert. Ja,<br />

er hatte musikalisch immer das Sagen in der<br />

Band. Aber es ging ihm immer nur um die<br />

Musik. Undich durfte nie ein schlechtesWort<br />

sagen über seine Kollegen.“<br />

Gabesdanach keine Aussprache?<br />

Doch. Wir trafen uns. Ich las von meinen<br />

Zetteln ab,was ich zu sagen hatte.Keiner erwiderte<br />

ein Wort. AmEnde standen sie auf<br />

und gingen.<br />

Das klingt nach Verletzungen auf beiden Seiten.<br />

Sind Sieherrisch?<br />

Nein! Aber natürlich hab ich nicht geduldet,<br />

wenn schlecht gespielt wurde. Wir ver-


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 31<br />

· ·<br />

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Feuilleton<br />

NACHRICHTEN<br />

Lindenau-Museum in<br />

Altenburg wird saniert<br />

dienten mit einem Auftritt mehr als mancher<br />

Fan imganzen Monat. Mich ärgerte, wenn<br />

Meyer und Hertrampf kaum vorbereitet zur<br />

Probe erschienen, wenn deswegen jeder<br />

neue Titel ewig dauerte.Ja, da hab’ich schon<br />

mal ein Machtwort gesprochen. Seit der<br />

Wende kamen meine Kollegen dann ohnehin<br />

nur noch selten ins Studio, umihre Instrumente<br />

einzuspielen. Ich war der Produzent<br />

und Komponist, spielte nun fast immer<br />

alle Gitarren ein und den Bass, für Harry<br />

Jeske seit 1976. Irgendwann sagte Peter<br />

Meyer, er komme sich blöd vor, weiter als<br />

Mitkomponist dabei zu stehen. Ab 2005 bin<br />

ich allein als Komponist ausgewiesen.<br />

DerStreit um die Rechte betrifft vorallem Titel<br />

aus DDR-Zeiten. Wurde Gunther Wosylus, bis<br />

1979 Puhdys-Schlagzeuger, eigentlich auch<br />

als Mitkomponist geführt? Er ging ja dann in<br />

den Westen, und die DDR wollte keine Devisen<br />

zahlen.<br />

Ehrlich gesagt, darüber habe ich nie nachgedacht,<br />

bis kürzlich in scharfem TonAnwaltspost<br />

vonWosylus kam. Er verlangte von<br />

mir die Anerkennung als Mitkomponist. Als<br />

ich darauf nicht einging, machte mein alter<br />

Kollege seine Drohung wahr und erzählte der<br />

Presse von den angeblichen 120 000 Euro.<br />

Tatsächlich war der Schlagzeuger zu DDR-<br />

Zeiten als Mitkomponist bei der Awagestrichen<br />

worden. Die Awa wachte damals wie<br />

heute die Gema über die Aufführungsrechte<br />

von Komponisten. Die Begründung lieferte<br />

Peter Meyer: Wosylus sei nur „versehentlich“<br />

als Mitkomponist geführt worden. Heute erklärt<br />

Meyer der Gema, dass Wosylus nun<br />

doch Mitkomponist sei. Irre, oder?<br />

DasLindenau-Museum im thüringischen<br />

Altenburgwirdwegen Generalsanierung<br />

und Erweiterung für<br />

mehrereJahregeschlossen. Wereinen<br />

letzten Blick in die aktuellen<br />

Ausstellungen werfen will, hat dazu<br />

noch bis zum 1. Januar Zeit. DieWiedereröffnung<br />

ist für den 1. April2023<br />

geplant. In der Zwischenzeit soll in<br />

einem ehemaligen Einkaufszentrum<br />

auf 200 QuadratmeternAusstellungsfläche<br />

zumindest eine kleine<br />

Dauerausstellung präsentiertwerden.<br />

Für die Sanierung muss das<br />

Museum ausdem Jahr 1876 komplett<br />

geräumt werden. AufReisen gehen<br />

dabei 1200 Gemälde,darunter<br />

kostbarefrühitalienische Tafelbilder,<br />

400 antike Vasen, 50 000 Zeichnungen,<br />

Grafiken und Fotografien, 100<br />

Plastiken, 35 000 Bücher der wissenschaftlichen<br />

Forschungsbibliothek<br />

sowie Architekturmodelle,Gipsabgüsse<br />

und Gipsreliefs.Ein Großteil<br />

wirdinDepots untergebracht. (dpa)<br />

Hamburg prüft Standort<br />

für Ballettmuseum<br />

Dasseit Jahrzehnten geplante Ballettmuseum<br />

mit der bedeutenden<br />

Sammlung vonJohn Neumeier<br />

kommt voraussichtlich in die Hamburger<br />

Hafencity.„DieKulturbehörde<br />

prüft eine Immobilie in der<br />

Hafencity“, sagte eine Sprecherin<br />

der Kulturbehörde am Freitag. Noch<br />

sei die Prüfung aber nicht abgeschlossen.<br />

Allein die Kunstsammlung<br />

umfasst 11 000 Exponate von<br />

Ölgemälden, Skulpturen und weiterenplastischen<br />

Objekten bis hin zu<br />

Fotografien, darunter die größte<br />

Sammlung vonZeichnungen des<br />

russischen Choreografen Waslaw Nijinsky.<br />

(dpa)<br />

Remarque-Friedenspreis<br />

für Ngugi wa Thiong’o<br />

Dieter Birr, fotografiertimJahr 2016.<br />

IMAGO IMAGES<br />

Reden wir über Geld. Umwelche Summen<br />

geht es denn im Streit um die Kompositions-<br />

Rechte?<br />

Zahlungen in der Zukunft kann man nur<br />

sehr grob schätzen, also vielleicht 20 000 bis<br />

25 000 Euro jährlich, bei abnehmender Tendenz,<br />

immer geteilt durch alle Mitkomponisten.<br />

Es gibt ja keine neuen Platten, keine Auftritte,<br />

nur Tantiemen von Radiosendern und<br />

alten Tonträgern.<br />

So wenig. Waresrichtig, diesen Streit zu führen?<br />

Ehrlich gesagt, ohne das Theater von2013<br />

hätte ich nie darüber nachgedacht. Ich war<br />

immer großzügig, bin es jetzt noch, denn ich<br />

verzichte rückwirkend auf alle Ansprüche.<br />

Noch letztesJahrwar ichüberzeugt,dassich<br />

meinen Kollegen ein hochanständiges Angebot<br />

mache: Ich wollte als alleiniger Komponist<br />

eingetragen werden, doch sie sollten bis<br />

an ihr Lebensende Tantiemen aus meinen<br />

Kompositionen erhalten. Sie schmetterten<br />

alles ab, verstehen sich ja als Mitkomponisten.<br />

Undausgerechnet mir wird nunGierunterstellt:<br />

Ich wolle kassieren auf Kosten meiner<br />

Kollegen. Absurd! Esgeht längst nicht<br />

mehr um Geld, sondern umdie Rechte. Ich<br />

will, dass mit meinen Titeln sorgsam umgegangen<br />

wird, was nicht immer passiert ist.<br />

DieVorstellung, dass meine Frau oder meine<br />

Kinder irgendwann mit den Puhdys-Musikern<br />

oder ihren Angehörigen um die Rechte<br />

an „Alt wie ein Baum“ streiten müssen, die<br />

finde ich schwer erträglich.<br />

Birgit Walter<br />

ist mit der wechselvollen Geschichte<br />

der Puhdys vertraut.<br />

Ngugi wa Thiong’o wird oft auch als Nobelpreiskandidat<br />

angesehe. DANIEL ANDERSON<br />

Derkenianische Schriftsteller und<br />

Kulturwissenschaftler Ngugi wa Thiong’o<br />

ist mit dem Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis<br />

der Stadt Osnabrück<br />

ausgezeichnet worden. Der<br />

81-jährige Autor konnte die mit<br />

25 000 Euro dotierte Auszeichnung<br />

aus Krankheitsgründen nicht persönlich<br />

entgegennehmen. Derkenianische<br />

Poet und Publizist Abdilatif<br />

Abdalla nahm sie am Freitag in<br />

Empfang, teilte ein Sprecher mit.<br />

Ngugi wa Thiong’o wurde für seine<br />

aufklärerischen, antikolonialistischen<br />

Themen und seinen Bezug auf<br />

traditionelle afrikanische Theaterund<br />

Erzählkunst gewürdigt. Denmit<br />

5000 Euro dotierten Sonderpreis erhält<br />

der Verein Sea-Watch. (dpa)<br />

Till Lindemann führtals<br />

Solist die Charts an<br />

DasAlbum „F &M“, das der Sänger<br />

Till Lindemann gemeinsam mit dem<br />

Schweden Peter Tägtgren herausgebracht<br />

hat, erobertvom Startweg<br />

Platz eins der deutschen Albumcharts,wie<br />

GfK Entertainment am<br />

Freitag mitteilte.Lindemann wiederholt<br />

damit den Erfolg des Erstlingswerks„Skills<br />

in Pills“ aus dem Jahr<br />

2015. AufPlatz zwei steigt Robbie<br />

Williams mit dem Weihnachtsalbum<br />

„The Christmas Present“ ein. Den<br />

dritten Platz holen sich DieToten<br />

Hosen mit „Alles ohne Strom“. (dpa)


32 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

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Tagestipp<br />

Bisschen weise und sehr lustig<br />

Während die einen das Klischee,dass Puppentheater allein als Kinderveranstaltung<br />

vorstellbar ist, mit den immer selben Kasper-Routinen bedienen,<br />

erwehren sich die anderen dieser vermeintlichen Geringschätzung mit<br />

strengen Kunstansprüchen. Die beiden an der Ernst-Busch-Schule ausgebildeten<br />

und ausbildenden Puppenspieler Hans-Joachim Menzel und Pierre<br />

Schäfer grasen einfach auf dem weiten Feld dazwischen, angetrieben vonVirtuosität,<br />

bilateralem Konkurrenzdruck an der Rampe und ihrem Spielhumor.<br />

Ihre Klassiker-Wiederaufnahme „Die Macht des Schicksals“ erzählt eine Variante<br />

von„Hans im Glück“ für Erwachsene.Wenn das Glück −was soll das überhaupt<br />

sein? −auf einmal unerwünschte Gestalt annimmt, vielleicht hilft es<br />

dann, die Erwartungen nachzujustieren? Die beiden Puppenspieler erscheinen<br />

als Engelsehepaar und reden uns mit ein bisschenWeisheit schön, was uns<br />

das Schicksal um die Ohrenschlägt. Klatsch, klatsch klatsch! Ulrich Seidler<br />

Die Machtdes Schicksals Fr,Sa: 20 Uhr,So: 19 Uhr,Schaubude, Greifswalder Str.81,Tel.: 4234314<br />

BÜHNE<br />

Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />

20.00: Schwanensee(Russisches Ballettfestival<br />

Moskau)<br />

<strong>Berliner</strong> Dom (& 20 26 91 36)<br />

20.00: Astrid Lindgren –Abend (EvaMattes)<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />

19.30: Othello<br />

20.00: Die Antigone des Sophokles<br />

Brotfabrik (& 471 40 01)<br />

19.30: Akte/NSU<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

19.30: HeartChamber<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

20.00: Don Quijote<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

18.00 Box: Der Hals der Giraffe<br />

19.30: 30 nach 89:Die Umsiedlerin<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

19.30: Die Zauberflöte<br />

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Weltretten für Anfänger<br />

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Zirkus Angela<br />

02.–04.12.<br />

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Kabarett-TheaterDISTEL|www.distel-berlin.de<br />

Komödie am Kurfürstendamm im SchillerTheater<br />

(& 88 59 11 88) 20.00: Skylight<br />

Maxim Gorki Theater (& 20 22 11 15)<br />

19.30: GlaubeLiebe Hoffnung<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

18.00: Der nackteWahnsinn<br />

Schaubude (& 423 43 14)<br />

20.00: Die Macht des Schicksals (Hans-Jochen<br />

Menzel und Pierre Schäfer)<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

19.30 Globe: Love hurts in Tinder Times<br />

20.00: Orlando<br />

Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />

16.00Champagnerhalle: Der letzte Raucher<br />

20.00: Ruhe! Wirdrehen!<br />

Staatsoper Unter denLinden (& 20 35 45 55)<br />

19.00: SamsonetDalila<br />

Theater im Delphi (& 70 12 80 20)<br />

20.00: pension schöller in the box(BridgeMarkland)<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

19.00 3. Stock: Grillade Grande 666 (P 14)<br />

19.00: Der Palast (Constanza Macras |DorkyPark)<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

Bar jeder Vernunft (& 883 15 82) 20.00: Wintér<br />

(Vladimir Korneev&Band)<br />

BKA (& 202 20 07)<br />

20.00: Wenn Ediths Glocken läuten (Ades Zabel)<br />

23.30: One Night Stand (Kaiser &Plain)<br />

Chamäleon (& 400 05 90)<br />

18.00, 21.30: Out of Chaos(Gravity &Other Myths)<br />

Distel (& 204 47 04)<br />

17.00, 20.00: Weltretten für Anfänger<br />

19.30, 21.30: Oh Tonnenbaum –das Klima kann<br />

einpacken (Henning Ruweund Tilman Lucke)<br />

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Puppentheater für Erwachsene<br />

SONNABEND<br />

Freizeitforum Marzahn (& 542 70 91)<br />

15.00: Linckes Luna –ist nicht totzukriegen! (Walter<br />

Plathe)<br />

Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />

15.30, 19.30: Vivid<br />

Kulturbrauerei/Maschinenhaus (& 44 31 51 00)<br />

20.00 Maschinenhaus: Razzz –Das Beatboxmusical<br />

Mehringhof-Theater (& 691 50 99)<br />

20.00: Elternzeit (Sebastian Lehmann)<br />

Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />

19.00, 22.00: Die LiveShow<br />

Stachelschweine (& 261 47 95)<br />

16.00, 20.00: Viel Tunnel am Ende des Lichts<br />

StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />

15.00, 19.30: MammaMia!<br />

TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />

20.00: So, als ob du schwebtest<br />

ufaFabrik (& 75 50 30)<br />

20.00: Weber N°5: Ich liebeihn! (Philipp Weber)<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

20.00: Zauber Zauber –Nichts ist, wie es scheint<br />

Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />

20.00: Voll Fett (Jürgen vonder Lippe)<br />

KLASSIK<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

20.00Gr. Saal: Konzerthausorchester Berlin, Ltg.<br />

Christoph Eschenbach, Víkingur Ólafsson(Klavier),<br />

Edvard Grieg: Konzertfür Klavier und Orchester a-Moll<br />

op. 16; Johannes Brahms: Sinfonie Nr.1c-Moll<br />

Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />

19.00: <strong>Berliner</strong> Philharmoniker,musicAeterna chorus<br />

of Perm Opera, Solist*innen:Zarina Abaeva,Evgeny<br />

Stavinsky u. a., Ltg.Teodor Currentzis, Giuseppe Verdi:<br />

Messa da Requiem<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal (& 25 48 81 32)<br />

20.00: Sinfornie Orchester Berlin, Ltg.StanleyDodds,<br />

Janusz Widzyk (Kontrabass), Marie-Pierre Langlamet<br />

(Harfe), Tschaikowsky: Polonaise ausder Oper „Eugen<br />

Onegin“ op. 24, Symphonie Nr.1g-Moll op. 13<br />

„Winterträume“; Kussewitzki: Konzertfür Kontrabass<br />

und Orchester fis-Moll op. 3<br />

KINDER<br />

Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />

11.30: Im Labyrinth der Bücher,Young Show(ab 5J.)<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

20.00 Box: Nurejews Hund –oder was Sehnsucht vermag,<br />

vonElkeHeidenreich,mit Simone vonZglinicki &<br />

Das schöne Quartett<br />

ufaFabrik (& 75 50 30)<br />

20.00 Theatersaal: Jekyll, Hyde &Ich,Live-Hörspiel<br />

KONZERT<br />

AstraKulturhaus (& 69 56 68 40)<br />

20.00: Sookee &Freunde<br />

Columbiahalle (& 69 81 75 86)<br />

20.00: Kadavar<br />

Festsaal Kreuzberg (& 551 50 65 87)<br />

20.00: Bonaparte&LeNouchiClan<br />

Huxleys Neue Welt (& 301 06 80 88)<br />

20.00: Rich Brian<br />

Kulturbrauerei/Kesselhaus (& 44 31 51 00)<br />

20.00: Pankow<br />

Mercedes-BenzArena (& 20 60 70 88 99)<br />

20.00: Ben Zucker<br />

Tempodrom (& 69 53 38 85)<br />

20.00: Lisa Stansfield, AnnVried<br />

Wabe (& 902 95 38 50)<br />

20.00: Renft akustisch<br />

Justus<br />

Frantz<br />

ADVENTSKONZERT<br />

Tickets: O3O–678O111<br />

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UNDANALLEN BEKANNTENVVK<br />

7.12.2O19 |15.3O<br />

KONZERTHAUS<br />

GR.SAAL<br />

MEDIENPARTNER<br />

CHARLOTTENBURG<br />

Astor Film Lounge (✆ 8838551) Das perfekte Geheimnis<br />

Sa 14.45, 17.30, 20.30, So 14.30, 17.15, 20.15; Matinee:<br />

Ein süßer Fratz So 12.00<br />

Cinema Paris (✆ 881 31 19) Französische Filmwoche: A<br />

Wall Within (OmenglU) Sa 13.00; Die schönste Zeit unseres<br />

Lebens (OmU) 15.15; Französische Filmwoche: Auf der<br />

Couch in Tunis (OmU) Sa 18.00; Französische Filmwoche:<br />

Sibyl (OmenglU) Sa 20.30; Exhibition on Screen: Leonardo:<br />

Die Werke So10.45; Französische Filmwoche: Varda by<br />

Agnes (OmU) So 13.00; Französische Filmwoche: Ideal Palace:<br />

Der Palast des Postboten (OmU) So 18.00; Französische<br />

Filmwoche: Ein treuer Mann (OmU) So 20.30<br />

Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) Lara 15.00, 17.30,<br />

20.00; 70 Jahre Delphi Filmpalast: Eins, zwei, drei So 12.15<br />

Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Deutschstunde 13.00; Bis<br />

dann, mein Sohn 15.45, 19.30; Bis dann, mein Sohn (OmU)<br />

So 11.15; Marianne &Leonard (OmU) 14.15; Der Leuchtturm<br />

(OF) 16.30, 19.00, 21.30; Aretha Franklin (OmU)<br />

15.00; Parasite 17.10, 20.00; M. C. Escher So 11.00; Mein<br />

Ende. Dein Anfang. 13.20, 18.30; Hustlers (OmU) 16.30,<br />

21.00; 2040 So 11.15; Human Nature: Die CRISPR Revolution<br />

(OmU) So 11.45; But Beautiful (OmU) 13.30, 18.30;<br />

Official Secrets (OmU) 16.00, 21.00, So a. 11.00; Systemsprenger<br />

13.50; Joker (OmU) 15.50, So a. 21.20; Russische<br />

Filmwoche: Lovers: Die Geliebten (OmU) Sa 19.00; Russische<br />

Filmwoche: Van Goghs (OmU) Sa 21.15; Parasite<br />

(OmU) Sa 21.20; Das Kapital im 21. JahrhundertSo11.30;<br />

Russische Filmwoche: My Little Sister: Schwesterchen<br />

(OmU; mit Gespräch) So 19.00; Russische Filmwoche: Ayka<br />

(OmU) So 21.15; Pferde stehlen 14.00; Land des Honigs<br />

(OmU) 16.40; Downton Abbey (OmU) 18.40; Und der Zukunft<br />

zugewandt So 11.30<br />

Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Snorri &der Baby-Schwimmclub<br />

(OmU) Sa 16.00, So 15.30; Aretha Franklin Sa 17.30,<br />

So 17.00; The Irishman (OmU) Sa 19.30, So 19.00; Shaun<br />

das Schaf: UFO-Alarm 15.00; The Good Liar Sa 20.00, So<br />

20.15; Morgen sind wir frei So 16.45; Aretha Franklin So<br />

18.30<br />

Kant Kino (✆ 319 98 66) Die Eiskönigin II 13.15, 15.40,<br />

18.10, 20.40, So a. 11.00; Fritzi Sa 13.00; Die schönste<br />

Zeit unseres Lebens 15.00, 17.45, 20.30; The Irishman<br />

(OmU) So 11.00; Invisible Sue 13.10; Ich war noch niemals<br />

in NewYork 15.20; Nurejew 18.00; Official Secrets 20.00;<br />

After the Wedding So 11.00; Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe<br />

Sa 13.15; Shaun das Schaf: UFO-Alarm15.20;<br />

Porträt einer jungen Frau in Flammen 17.20; Bernadette<br />

20.00; Es hätte schlimmer kommen können So 10.40; Marriage<br />

Story (OmU) So 12.40; Das perfekte Geheimnis<br />

14.40, 17.20, 20.30; Der Distelfink So 11.30<br />

Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) 3D,Atmos: Die Eiskönigin<br />

II11.45, 14.30, 17.15; Atmos 20.00; Atmos: Joker<br />

23.00; Die Eiskönigin II 12.15, 14.45, 17.40; 3D: Die Eiskönigin<br />

II 20.20; Das perfekte Geheimnis 23.00; Downton<br />

Abbey 11.30; Last Christmas 14.30, 17.10; Joker 19.45;<br />

Stephen Kings Doctor Sleeps Erwachen 22.40; Die Addams<br />

Family Sa 12.30, 15.00, So 11.00, 13.00; Das perfekte<br />

Geheimnis Sa17.20; Die schönste Zeit unseres Lebens Sa<br />

20.10, So 19.30; 3D: Die Eiskönigin II Sa 22.50, So 22.15;<br />

Das perfekte Geheimnis 12.15, 15.00, So a. 17.45; Joker<br />

Sa 17.45; Le Mans 66 Sa 20.45, So 20.30; Last Christmas<br />

12.30, Sa a. 20.00, So a. 20.30; Die schönste Zeit unseres<br />

Lebens Sa 17.15; Terminator 23.00; Maleficent 11.20; Die<br />

schönste Zeit unseres Lebens Sa 14.40, So 15.15, 18.00;<br />

Le Mans 66 Sa 17.20; Stephen Kings Doctor Sleeps Erwachen<br />

20.45<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) Campo (OmU) 11.00;<br />

Mein Lotta-Leben Sa 12.45; Deutschstunde 14.15; Shaun<br />

das Schaf: UFO-Alarm 16.30; Systemsprenger (DFmenglU)<br />

18.00; Parasite (OmU) Sa 20.00; Midsommar (OmU)<br />

22.15; Fritzi So 12.45; Parasite (OmenglU) So 20.00; MarriageStory(OmU)<br />

Sa 11.00, So 17.30; M. C. Escher (OmU)<br />

Sa 13.15; Land des Honigs (OmU) Sa 14.30, So 16.00;<br />

Zombieland 2Sa18.00; Lara (DFmenglU) 19.45; The Irishman<br />

(OmU) Sa 21.20, So 12.30; 2040 –Wir retten die Welt!<br />

(OmU) So 11.00; Once Upon aTime in... Hollywood (OmU)<br />

So 21.20; But Beautiful (OmU) Sa 11.00; Ad Astra (OmU)<br />

Sa 13.00; Dora und die goldene Stadt Sa 15.00; Unsere<br />

Lehrerin, die Weihnachtshexe 16.45; Mein Ende. Dein Anfang.(DFmenglU)<br />

18.40; Joker (OmU) 20.30, Sa a. 22.40;<br />

Everest So 11.00; Swimmingpool am Golan (OmenglU) So<br />

12.30; Invisible Sue So 14.00; Searching Eva(OmenglU) So<br />

15.30; Zombieland 2(OF) So 22.40<br />

Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Once Upon aTime in...<br />

Hollywood (OmU) 12.30; Systemsprenger (DFmenglU)<br />

15.30; Deutschstunde 17.45; The Irishman (OmU) 20.00;<br />

Joker (OmU) 23.45; Über Grenzen 12.00; M. C. Escher<br />

(OmU) Sa 14.15; CongoCalling (OmU) 16.00; Ich bin Anastasia<br />

17.45; Aretha Franklin (OmU) 19.45; Bitte nach Mitte!<br />

21.30; PJ Harvey (OmU) 22.45; Verteidiger des Glaubens<br />

So 14.15<br />

UCI Luxe Kino Mercedes-Platz Dora und die goldene Stadt<br />

11.00; 3D: Die Eiskönigin II 11.00, 13.45, 16.20, 22.40;<br />

Das perfekte Geheimnis 14.15, 17.15, 19.30, 20.00,<br />

23.00, Sa a. 11.00, 19.10, Soa.11.15; Die Eiskönigin II<br />

11.15, 11.30, 11.45, 14.00,14.10, 14.30, 16.50, 17.00,<br />

17.10, 17.20, 19.45; Shaun das Schaf: UFO-Alarm11.20,<br />

13.40; Die Addams Family 11.30; Der König der Löwen<br />

11.30; Fritzi 11.40; Booksmart11.40; IMAX 3D: Die Eiskönigin<br />

II 12.00, 14.45, 17.30, 20.15; Bayala Sa 12.00; Maleficent<br />

Sa 13.45, So 14.00; Last Christmas 13.50, 16.45,<br />

19.30; Joker 17.10, 20.00, Sa a. 14.00, So a. 13.45; Hustlers<br />

14.15, 17.00, 19.45, 23.15; The Good Liar 14.30,<br />

20.10; Dann schlaf auch Du (OmU) 14.30; Le Mans 66<br />

15.50, 19.20, 22.10; Stephen Kings Doctor Sleeps Erwachen<br />

16.20, 19.40, 22.40; Die Eiskönigin II (OF) Sa 16.40;<br />

Terminator 20.00; Zombieland 220.20, 23.00; Black and<br />

Blue 22.10; Joker(OF) Sa 22.30; Midway22.50; Bernadette<br />

22.50, So a. 16.50; IMAX: Joker23.00; Halloween Haunt<br />

23.10; Gemini Man 23.10; Commando III So 11.00; 3D:<br />

Die Eiskönigin II (OF) So 19.15; Stephen Kings Doctor<br />

Sleeps Erwachen (OF) So 22.30<br />

Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) Once Upon aTime in...<br />

Hollywood (OmU) 16.00; Mein Ende. Dein Anfang.(OmenglU)<br />

19.00; Parasite (OmU) 21.10; Joker (OmU) Sa 23.45;<br />

Cleo (OmenglU) 16.00; Der Glanz der Unsichtbaren (OmU)<br />

18.00; Frau Stern 20.00; Easy Love (OmenglU) Sa 21.45;<br />

Nevrland (OmU) Sa 23.30; Searching Eva(OmU) So 21.45<br />

HELLERSDORF<br />

CineStar (✆ 04 51/703 02 00) Dora und die goldene<br />

Stadt 11.00; 3D: Die Eiskönigin II11.00, 14.20, 17.15,<br />

20.15, Sa a. 23.00; Angry Birds 211.00; Everest 11.10,<br />

13.50; Shaun das Schaf: UFO-Alarm11.30; Die Eiskönigin<br />

II 11.30, 13.50, 16.40, 19.30, Sa a. 22.50; Die Addams<br />

Family 11.40, 14.10; Hustlers 13.30, 16.30, 19.50, Sa a.<br />

23.00; Das perfekte Geheimnis 14.00, 17.00, 20.00, Sa a.<br />

22.30; 3D: Maleficent 16.20; Last Christmas 16.45, 19.40;<br />

Joker 20.00, Sa a. 17.00, 23.00; LeMans 66 Sa 19.20;<br />

Terminator Sa 22.30; Zombieland 2Sa22.50; Davajrazvedemsya–Lassuns<br />

scheiden!: Let‘s Divorce: Another Woman<br />

(OF) So 17.00; Die Eiskönigin II (OF) So 19.30<br />

Kino Kiste (✆ 998 74 81) Der Glanz der Unsichtbaren Sa<br />

13.15, So 20.10; Everest Sa 15.00, So 16.00; Ichwar noch<br />

niemals in NewYorkSa16.45, So 13.50; Parasite Sa 18.45,<br />

So 17.45<br />

HOHENSCHÖNHAUSEN<br />

CineMotion (✆ 038 71/211 41 09) Die Eiskönigin II<br />

11.50, 13.20, 14.20, 16.00, 17.00, 19.40; Dora und die<br />

goldene Stadt 12.00; Shaun das Schaf: UFO-Alarm 12.15;<br />

Everest 12.20; Die Addams Family 12.20, 14.40; 3D: Die<br />

Eiskönigin II12.30, 14.30, 15.00, 17.30, 20.00, Saa.<br />

23.00; Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe 12.40; Bayala<br />

12.40; Maleficent 14.30, 20.15; Das perfekte Geheimnis<br />

14.45, 17.30, 19.50, Sa a. 22.45; Angry Birds 214.50;<br />

Hustlers 15.00, 17.40, 20.10, Sa a. 23.00; Last Christmas<br />

16.50, 19.30; Joker 17.00, 20.20, Sa a. 22.50; Ich war<br />

noch niemals in New York 17.10; Der letzte Bulle 17.15;<br />

Stephen Kings Doctor Sleeps Erwachen 19.40; Le Mans 66<br />

19.50; Es II Sa 22.10; Terminator Sa 22.40; Zombieland 2<br />

Sa 23.00; Hexe Lilli rettet Weihnachten So 11.00<br />

KREUZBERG<br />

Babylon (✆ 61 60 96 93) A Der Leuchtturm(OmU) 14.30,<br />

17.00, 19.30, 22.00; B Official Secrets (OmU) 16.00; Parasite<br />

(OmU) 18.30; Joker(OmU) 21.20<br />

fsk am Oranienplatz (✆ 614 24 64) Porträt einer jungen<br />

Frau in Flammen (OmU) Sa 12.45, So 12.30; Wasgewesen<br />

wäre (OmenglU) Sa13.45; Parasite (OmU) 15.45; Lara<br />

(OmenglU) Sa18.00; Angelo (OmU) 18.15; Französische<br />

Filmwoche: Varda par Agnes (OmU) Sa 20.00; Mein Ende.<br />

Dein Anfang. (OmenglU) 20.30, Saa.22.15; PJHarvey<br />

(OmU) Sa 22.30; Bis dann, mein Sohn –Dijiu tian chang<br />

(OmU) So 12.15; Der dritte Mann –The Third Man (OmU; m.<br />

Gast) So 15.00; Französische Filmwoche: Sibyl (OmenglU)<br />

So 18.00; Französische Filmwoche: Un amour impossible<br />

–AnImpossible Love (OmenglU) So 20.15<br />

Moviemento (✆ 692 4785) Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe<br />

Sa 10.15; Der Leuchtturm (OmU) Sa12.30,<br />

15.00, 17.30, 20.00, 22.30; Fritzi So 11.00; Wohne lieber<br />

ungewöhnlich –C‘est quoi cette famille?! (OmU) So 13.00;<br />

Invisible Sue So 15.15; Mein Ende. Dein Anfang.So17.30;<br />

Yung (OmenglU) So 20.00; Searching Eva (OmenglU) So<br />

22.15; Benjamin Blümchen Sa 11.15; Monsieur Claude II<br />

(OmU) Sa 13.30; Booksmart (OmU) Sa 15.45, So 16.45;<br />

Mein Ende. Dein Anfang. Sa18.00; Systemsprenger Sa<br />

20.30, So 21.45; SearchingEva (OmenglU)Sa23.15; Mein<br />

Lotta-Leben So 10.00; Drachenzähmen leicht gemacht 3:<br />

Die geheime Welt So 12.15; Yung So 14.30; Porträt einer<br />

jungen Frau in Flammen (OmU) So 19.00; Land des Honigs<br />

(OmU) Sa 10.30; Yung Sa 12.30; Fritzi Sa 14.45; Invisible<br />

Sue Sa 16.45; Porträt einer jungen Frau in Flammen (OmU)<br />

Sa 19.00; Yung (OmenglU) Sa 21.45; Unsere Lehrerin, die<br />

Weihnachtshexe So 10.15; Der Leuchtturm (OmU) So<br />

12.30, 15.00, 17.30, 20.00, 22.30<br />

Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) Heimat ist ein Raum<br />

aus Zeit Sa 19.30, So 19.00<br />

Sputnik (✆ 694 11 47) Shaun das Schaf: UFO-Alarm Sa<br />

14.00, So15.00; Human Nature: Die CRISPR Revolution<br />

(OmU) Sa15.30; Systemsprenger Sa 17.15, So16.45;<br />

Parasite (OmU) Sa 19.30, So 20.45;<br />

KINO<br />

Das Fell des Zebras<br />

Claus Löser denkt anlässlich des aktuellen<br />

Zebra-Poesiefilmfestivals<br />

über die Fusion von Text und Film nach<br />

Das Zebraals Wappentier für ein Festival<br />

mit Gedichten und Filmen ist eine gute<br />

Wahl. Wird dieser afrikanische Pegasus<br />

vonuns wahrnehmungspsychologisch<br />

als ein weißes Tier mit schwarzenStreifen gesehen<br />

oder umgekehrt? Auf dem Körper des Zebras stehen<br />

beide Farbtöne in perfekter, strikt getrennter<br />

Schraffur nebeneinander. Zunächst bedeuten sie<br />

gar nichts,dienen der Tarnung in der Natur.Sie fusionieren<br />

erst im Kopf des Betrachters zum einzigartigen<br />

Muster und entfalten dortihreWirkung. Im<br />

Zweiklang und dank unserer kulturellen Erfahrung<br />

werden sie zur ästhetischen<br />

Kategorie. Das Zebrafell<br />

bietet durch seine zweigeteilt-harmonische<br />

Struktur<br />

eine schöne Metapher für<br />

die synästhetische Gestalt<br />

des Kinos, die allerdings<br />

noch viel komplexer ausfällt<br />

als dieses Fell.<br />

Bilder, Geräusche, Farben,<br />

Musik und spätestens<br />

seit 1930 auch die Sprache<br />

machen in ihrer Fusion den<br />

Film potenziell zum Gesamtkunstwerk<br />

schlechthin.<br />

Aber auch mehr als 120<br />

Jahre nach Erfindung des<br />

Kinematographen wird die<br />

vorhandene Klaviatur nur<br />

ganz selten ausgeschöpft.<br />

Die meisten Filme klimpern<br />

höchstens auf zwei,<br />

drei Tasten herum, der Rest<br />

liegt brach. Das ist einerseits<br />

ernüchternd, weist<br />

aber andererseits in die Zukunft.<br />

Bleibt doch noch viel<br />

zu tun. Sind Gedichte verfilmbar? Gewinnt oder<br />

verliert Poesie durch die Verbindung mit Bildern<br />

und Tönen? Oder büßt der Text seine Autonomie<br />

ein? Gibt er die in ihm wohnenden, nur individuell<br />

freisetzbaren „inneren Bilder“ zugunsten fremder<br />

Interpretationen auf? Anhand des Festivals lassen<br />

sich diese scheinbar komplizierten Wechselbeziehungen<br />

auf sehr direkte Weise untersuchen.<br />

In diesem Jahr wirdaus aktuellem Anlass ein aus<br />

vier Programmen bestehendes britisches Special<br />

angeboten. Darinlassen sich die genüsslich ausgestellten<br />

Eigenheiten der Inselbewohner nachvollziehen.<br />

Neben viel Selbstironie,schwarzemHumor<br />

undLimerick-Kaskaden gibt es mehrereherausragende<br />

Arbeiten mit ernsthafterem Ansatz zu sehen.<br />

Noch auf analogem 16-mm-Material drehte<br />

TimWebb 1995 seinen„15th February“. Ausgehend<br />

vom Arbeitsweg eines Postboten durch die Flure<br />

und Straßen einer Suburbia-Siedlung entwickelt<br />

sich ein stets überraschend montiertes Mosaik<br />

über diedortigenEinwohner und die Innenwelten<br />

des Ich-Erzählers.Der vonPeter Reading selbst gesprochene,<br />

zornig-sarkastische Text verwebt sich<br />

mit den Bildernstets assoziativ,sodassdiese nie illustrierend<br />

ausfallen. Im sozial ebenfalls konkret<br />

verankerten „Here wego, Here we go, Here wego“<br />

(2014) von Roxana Vilk spricht Rab Wilson ein<br />

Poem auf das Scheiterndes großen Minenarbeiterstreiks<br />

der Jahre 1984/85. Fotos der einst stolzen<br />

Gewerkschafter und aktuelle Aufnahmen der heute<br />

verwaisten Schauplätze verbinden sich mit den<br />

Versen, die Wilson mit schwerem schottischem Akzent<br />

direkt in die Kameradeklamiert. „Rolling Frames“<br />

von Katie Garrett entwirft nach Texten von<br />

Ella Jane Chappell in Hinterhofszenerien undParklandschaften<br />

Variationen menschlicher Beziehungswelten<br />

zwischen Grazie,Distanz undAggression.<br />

Der Film zeigt auch, dass Tanz vielleicht besser<br />

für die Interaktion mit Lyrikgeeignet ist als viele<br />

andere, mit allzu naheliegenden Bedeutungen bereits<br />

aufgeladene Bilder.<br />

Die besten Beiträge der<br />

deutschen Wettbewerbsblöcke<br />

stammen von jungen<br />

Frauen. Eine überraschende<br />

Wiederbegegnung<br />

gibt es mit den anonymvolkstümlichen<br />

Versen, die<br />

mit „Dunkel war’s, der<br />

Mond schien helle, als ein<br />

Auto blitzeschnelle …“ beginnen<br />

und die wohl jeder<br />

irgendwann aufdem Schulhof<br />

gehört hat. Madeleine<br />

Brunnmeier, Valentina Alexander<br />

und Ronja Polzin<br />

liefern dazu in ihrer gleichnamigen<br />

Arbeit eine visuell<br />

kontrapunktische, an Jan<br />

Švankmajer erinnernde<br />

DAS FLIEGENDE AUGE<br />

Sequenz aus dem Film „The Magical Dimension“<br />

von Gudrun Krebitz<br />

SIXPACKFILM<br />

Booksmart (OmU) Sa 22.00; Porträt einer jungen Frau in<br />

Flammen (OmU) So 11.00; Born inEvin –Alles über Evin<br />

(OmU) So 13.00; Gott existiert, ihr Name ist Petrunya –Gospod<br />

postoi, imeto i‘ ePetrunija (OmU) So 19.15; B-Movie:<br />

Lust &Sound in West-Berlin (OmenglU) So 23.00; Wasgewesen<br />

wäre Sa 14.00, So 17.15; Gott existiert, ihr Name ist<br />

Petrunya –Gospod postoi, imeto i‘ePetrunija (OmU) Sa<br />

17.15; Der Glanz der Unsichtbaren (OmU) 19.00; Porträt<br />

einer jungen Frau in Flammen (OmU) Sa 21.00; B-Movie:<br />

Lust &Sound in West-Berlin (OmenglU) Sa 23.15; Mishima:<br />

Ein Leben in vier Kapiteln –Mishima: ALife In Four Chapters<br />

(OmU) So 11.00; PJ Harvey(OmU) So 13.30; BooksmartSo<br />

15.15; Bernadette –Where‘d YouGo, Bernadette (OmU) So<br />

21.00; Kinobar im Sputnik Welt-AIDS Tag: Surviving Voices<br />

–USA-Berlin (OF) So 18.00<br />

Yorck (✆ 78 91 32 40) Fritzi 13.00; Aretha Franklin (OmU)<br />

15.00, Sa a. 21.50; Parasite 17.00, 20.00; New Marianne<br />

&Leonard (OmU) 13.00; Shaun das Schaf: UFO-Alarm<br />

15.10; Lara 17.10, 19.30<br />

KÖPENICK<br />

Kino Spreehöfe (✆ 538 9590) Maleficent Sa 13.00, So<br />

12.45; Bayala Sa 13.00, So 10.15; Unsere Lehrerin, die<br />

Weihnachtshexe Sa 13.15, So 10.30, 13.00;Die Eiskönigin<br />

II 13.30, 15.00, 16.00, 17.30, So a. 12.15; Das perfekte<br />

Geheimnis 14.30, 17.15, 20.15; 3D: Die Eiskönigin II<br />

15.30, 18.00, 20.30; Die Addams Family 15.30, So a.<br />

10.30; Hustlers 17.45, 20.15; Last Christmas 18.30,<br />

20.45; Joker Sa20.30; Shaun das Schaf: UFO-Alarm So<br />

10.15; Everest So 11.00; Invisible Sue So 12.15; Bernadette<br />

So 20.00<br />

Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) Marianne &Leonard<br />

Sa 10.30, So 15.45; 3D: Die Eiskönigin II Sa 10.45, 13.00,<br />

15.15, 17.30, 19.45, So 13.30, 15.45, 18.00, 20.15; Morgensind<br />

wir frei Sa 13.15, So 10.45;<br />

Materialcollage. Brunnmeier<br />

widmetsich in ihrem<br />

handgemalten Soloprojekt<br />

„Poem about Death“ zudem<br />

eindringlich dem<br />

gleichnamigen Gedicht der<br />

wichtigsten dänischen LyrikerinInger<br />

Christensen.<br />

An Heinrich Heines „Loreley“ nähert sich Marina<br />

L. Kanzian auf unbekümmert bunte, dabei<br />

durchaus achtbareWeise an.Einen Höhepunkt bilden<br />

sieben Minuten von Gudrun Krebitz mit dem<br />

Titel„The Magical Dimension“,umgesetzt nach einem<br />

eigenen Text,flankiertvon Rilke- und Schillerpassagen.<br />

Ein Aufenthalt inVenedig wird hier zur<br />

Folie einer Reise nach Innen, zur Reflexion über<br />

den Sinn von Ortsveränderungen und sogar über<br />

die Sinnhaftigkeit künstlerischer Äußerungen<br />

überhaupt. Realbilder, Farbflächen, handgezeichnete<br />

Figuren, Schriftzeilensowie Silben, Verse, Geräusche<br />

und Musikfragmente (Ton: Marian<br />

Mentrup) verschmelzen in mehreren Schichten zu<br />

einem Strom, der doch gleichzeitig die einzelnen<br />

Momente seines Fließens noch emanzipiert behandelt<br />

und spiegelt. „Wir können immer gleichzeitig<br />

an zwei Ortensein: in derrealen Welt undin<br />

dermagischen Welt“, heißt es einmal im Text.Ja, so<br />

ist es.Deshalb gibtesdas Kino.<br />

10.Zebra Poetry Film Festival 5. bis8.DezemberimKinoinder<br />

Kulturbrauerei undHaus für Poesie(Knaackstraße 97)<br />

Claus Löser<br />

ist Filmhistoriker,Kritiker und Kinoliebhaber.Er<br />

kuratiertdas Filmprogramm in der Brotfabrik.<br />

Land des Honigs Sa 13.30, So 18.00; Le Mans 66 Sa<br />

15.30, 18.00, So13.00, 16.30, 19.45; Bernadette Sa<br />

15.30, So 13.15, 20.00; Zwingli –Der Reformator So 10.45<br />

MARZAHN<br />

UCI Kinowelt am Eastgate (✆ 93 03 02 60) 3D: Die Eiskönigin<br />

II 11.30, 11.40, 14.10, 14.20, 16.50, 17.00,<br />

19.30, Sa a. 22.30; AToy Story: Alles hörtauf kein Kommando<br />

Sa 11.30; Shaun das Schaf: UFO-Alarm 11.45; Die<br />

Eiskönigin II11.45, 12.00, 14.30, 14.45, 17.15, 17.20,<br />

19.45,Soa.11.30; Die Addams Family 11.45; Angry Birds<br />

2Sa11.45; Das perfekte Geheimnis 14.00, 17.00, 20.00,<br />

Sa a. 23.00; Dora und die goldene Stadt 14.15; Maleficent<br />

14.30; Hustlers 14.30, 17.15, 20.00, Sa a. 23.10; Stephen<br />

Kings Doctor Sleeps Erwachen Sa 16.45, 22.50, So 20.10;<br />

Last Christmas 17.20, 20.15; Le Mans 66 Sa 20.00; Joker<br />

20.00, Sa a. 22.30; Zombieland 2Sa20.20, 23.00; Terminator<br />

Sa 23.00; Davaj razvedemsya –Lass uns scheiden!:<br />

Let‘s Divorce: AnotherWoman (OF) So 17.00; Hustlers (OF)<br />

So 20.00<br />

MITTE<br />

Acud (✆ 44 35 94 98) Shaun das Schaf: UFO-Alarm Sa<br />

15.00, So 17.00; Pferde stehlen Sa 17.00; Kapsel: to other<br />

Stories: Filmprogramm (OmenglU) Sa 20.00, 22.15; Marianne<br />

&Leonard (OmU) Sa 21.30, So21.00; Fritzi So<br />

15.00; Porträt einer jungen Frau inFlammen So 18.45;<br />

Fritzi Sa 16.00; Bamboo Stories (OmU) Sa 17.45; Wasgewesen<br />

wäre Sa 19.45, So 19.15; Mein Leben als Zucchini<br />

So 16.00; Morgen sind wir frei So 17.15; Bitte nach Mitte!<br />

So 21.15<br />

Babylon (✆ 242 59 69) Berlin Sci-fi: Kurzfilmprogramm VII<br />

Sa 12.00; Berlin Sci-fi: Time Perspectives (OV; mit Gast) Sa<br />

12.30; Berlin Sci-fi: Kurzfilmprogramm IV Sa 12.30; Berlin<br />

Sci-fi: Kurzfilmprogramm VI Sa 13.45;


Berlin Sci-fi: Entangled (OF) Sa 14.30; Berlin Sci-fi: Anya<br />

(OF) Sa 14.30; Berlin Sci-fi: FanFilms: Filmprogramm II Sa<br />

15.45; Berlin Sci-fi: Zoo-Head (OV; mit Gast) Sa 16.30;<br />

Berlin Sci-fi: Kurzfilmprogramm III Sa 16.30; Berlin Sci-fi:<br />

Artist Depiction (OF) Sa 17.45; Berlin Sci-fi: Kurzfilmprogramm<br />

VIII Sa 18.30; Berlin Sci-fi: Kurzfilmprogramm II Sa<br />

18.30; Berlin Sci-fi: To Your Last Death (OV; mit Gast) Sa<br />

19.45; Berlin Sci-fi: Preisverleihung Sa 20.30; Berlin Sci-fi:<br />

Kurzfilmprogramm VSa20.30; Berlin Sci-fi: The Tangle (OF)<br />

Sa 22.00; Berlin Sci-fi: Last Sunrise (OmenglU) Sa 22.30;<br />

Berlin Sci-fi: Kurzfilmprogramm ISa22.30; Stummfilm um<br />

Mitternacht: Aelita –Der Flug zum Mars (m. Live-Musikbegleitung)<br />

Sa 23.59; Der Glanz der Unsichtbaren (OmU) So<br />

14.00; Systemsprenger (OmenglU) So 14.00; Und der Zukunft<br />

zugewandt So 14.30; CinemAperitivo: Edipo Re –Bett<br />

der Gewalt (OmU; mit Gespräch) So 16.00; BorntobeWild:<br />

Frau Stern So16.45; The Irishman (OmU) So 18.00; Born<br />

to be Wild: Kusama: Infinity (OmU) So 18.30; Korea: Die<br />

Taschendiebin: The Handmaiden –Ah-ga-ssi (OmU) So<br />

20.15<br />

Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73) Der Leuchtturm<br />

(OmU) 10.45, 13.00, 15.15, 17.30, 20.00, 22.30;<br />

Invisible Sue 10.30; Yung 12.30; Joker (OmU) 14.30,<br />

21.15; Fritzi 17.00; Yung (OmenglU) 19.00<br />

CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) Die Eiskönigin II<br />

11.00, 14.00,17.00, Sa a. 20.10; Das perfekte Geheimnis<br />

11.00, 13.45, 16.45, 19.50, 23.00; Booksmart 11.00;<br />

Shaun das Schaf: UFO-Alarm 11.10; Die Addams Family<br />

11.10, 14.00; Everest 11.15; Dora und die goldene Stadt<br />

11.20; 3D: Die Eiskönigin II 11.40, 13.40, 16.30, 19.15, Sa<br />

a. 22.40, So a. 23.15; Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe<br />

12.10; Last Christmas 13.30, 20.30, 23.15, Sa a. 16.30,<br />

So a. 17.30; Ich war noch niemals in NewYork 13.30; Hustlers<br />

14.00, 16.50, 19.50, 23.15; 3D: Maleficent 14.30;<br />

Als ich mal groß war 14.30; Le Mans 66 19.20, Sa a. 16.20;<br />

Zombieland 216.40, 20.10, 23.10; Joker17.00, 23.00, Sa<br />

a. 19.30, So a. 19.40; Maleficent Sa 17.30, So 16.20; Stephen<br />

Kings Doctor Sleeps Erwachen 22.45, Sa a. 19.40;<br />

Terminator 22.15; Midway22.55; Davajrazvedemsya–Lass<br />

uns scheiden!: Let‘s Divorce: Another Woman (OF) So<br />

17.00; Proceder (OmU) So 20.00; Die Eiskönigin II (OF) So<br />

20.10<br />

Hackesche Höfe (✆ 283 4603) Systemsprenger (DFmenglU)<br />

14.15; Bernadette (OmU) 17.00, 19.30, Soa.<br />

11.30; Parasite (OmU) 22.00; Was gewesen wäre 15.00,<br />

19.00, So a. 11.00; Land des Honigs (OmU) 17.00, So a.<br />

13.00; Marriage Story (OmU) 21.00; Porträt einer jungen<br />

Frau in Flammen (OmU) 14.00, 20.00; Bis dann, mein Sohn<br />

–Dijiu tian chang (OmU) 16.30, So a. 10.30;Joker (OmU)<br />

22.30; Berlin Babylon (DFmenglU) 15.00; Marianne &Leonard<br />

(OmU) 17.00; The Irishman (OmU) 19.30, So a. 11.00;<br />

Lara (DFmenglU) 15.15, 19.30, So a. 10.45; Als ich mal<br />

groß war 17.30; Pferde stehlen –Utogstjaele hester (OmU)<br />

21.45, So a. 12.45<br />

International (✆ 24 75 60 11) Aretha Franklin (OmU) So<br />

13.50; National Theatre London: Fleabag (OF) So 16.00;<br />

Der Leuchtturm(OmU) So 18.15, 20.45<br />

Kino im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur<br />

(✆ 20 30 23 20) Russische Filmwoche: Sestrenka –My<br />

Little Sister: Schwesterchen (OmU) Sa 15.30; Russische<br />

Filmwoche: Schaste: eto... –Glück ist... (OmU; mit Gespräch)<br />

Sa 18.00; Russische Filmwoche: Dylda –Beanpole:<br />

Bohnenstange (OmU) Sa 20.30; Russische Filmwoche:<br />

Malchik russkiy –Der russische Junge: ARussian Youth<br />

(OmU) So15.00; Russische Filmwoche: Lyubovnitsys –Lovers:<br />

Die Geliebten (OmU; mit Gespräch) So 18.00; Russische<br />

Filmwoche: Byk –The Bull: Der Stier (OmU) So 20.30<br />

Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) Aus dem Fernseharchiv:<br />

Horror Sa 19.00; Orinoko: Neue Welt –Orinoko: Nuevo mundo<br />

(OF) Sa 21.00; Aus dem Fernseharchiv: Verbrechen mit<br />

Vorbedacht (OF) So 18.00<br />

NEUKÖLLN<br />

Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44) Unsere<br />

Lehrerin, die Weihnachtshexe 12.00; Mein Lotta-Leben<br />

12.00; Dora und die goldene Stadt 12.00, 14.30; Die Eiskönigin<br />

II (OF) 12.00, 14.10; 3D: Die Eiskönigin II 12.00,<br />

14.30, 17.15, 19.40, Sa a. 22.30; Die Eiskönigin II 12.00,<br />

14.15, 14.45, 16.40, 17.30; Die Addams Family 12.00,<br />

14.20, 17.10; Angry Birds 212.00; Shaun das Schaf: UFO-<br />

Alarm12.15; Das perfekte Geheimnis 14.10, 16.40, 19.50;<br />

Everest 14.20; Recep Ivedik VI 14.30, 17.10, 20.20, Sa a.<br />

22.55; 7. Kogustaki Mucize –Das Wunder in Zelle Sieben<br />

(OmU) 16.50, 19.40, Sa a. 22.45; Last Christmas 16.55;<br />

Hustlers 17.00, 20.00, Sa a. 23.00; Stephen Kings Doctor<br />

Sleeps Erwachen Sa 19.30, 22.45; Le Mans 66 19.30, Sa<br />

a. 22.50; Zombieland 219.45, Sa a. 23.00; Joker 19.50,<br />

Sa a. 22.20; Hustlers (OF) Sa 22.45; Proceder (OmU) So<br />

20.00<br />

IL KINO (✆ 91 70 29 19) Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe<br />

Sa 13.50; Systemsprenger (DFmenglU) Sa 15.40; Taxi<br />

Blues –Taksi bluz (OmenglU) Sa 18.00; Parasite (OmenglU)<br />

Sa 20.00, So 13.30; Shaun das Schaf: UFO-Alarm So<br />

11.50; Die Einsamkeit der Primzahlen –Lasolitudine dei<br />

numeri primi (OmU) So 16.00; TFFB Georgean Day: Namme<br />

(OmenglU; m. Dinner) So 18.15; Bis dann, mein Sohn –Di<br />

jiu tian chang (OmenglU) So 20.15; Dicktatorship –Macho<br />

Made in Italy (OmU) So 23.30<br />

Neues Off (✆ 62 70 95 50) Der Leuchtturm (OF) 14.00,<br />

16.30, 19.00, 21.30<br />

Passage (✆ 68 23 70 18) Die schönste Zeit unseres Lebens<br />

(OmU) 15.00, 17.45, 20.30; Joker (OmU) 17.45,<br />

20.30; Systemsprenger 15.40, 18.15; Parasite (OmU)<br />

20.50; Bis dann, mein Sohn –Dijiu tian chang (OmU)<br />

16.20, 20.00<br />

Rollberg (✆ 62 70 46 45) Parasite (OmenglU) 14.10,<br />

17.00, 20.00; Französische Filmwoche: La vie scolaire –<br />

School Life (OmenglU) Sa 15.45; Porträt einer jungen Frau<br />

in Flammen (OmenglU) 16.20; Französische Filmwoche: Les<br />

sauvages –Savages (OmenglU) Sa 18.00; Französische<br />

Filmwoche: Aufder Couch in Tunis –Undivan aTunis (OmU)<br />

Sa 20.30; Creepy Crypt: John Carpenters Vampire –John<br />

Carpenter‘s Vampires (OF) Sa 22.30; Französische Filmwoche:<br />

Die Kunst der Nächstenliebe –Les bonnes intentions<br />

(OmU) So 15.45; Französische Filmwoche: La verite –The<br />

Truth (OmU) So 18.00; Französische Filmwoche: Sibyl<br />

(OmenglU) So 20.30; Hustlers (OmU) 14.30, 17.00, 19.30,<br />

22.00; Booksmart (OmU) 14.00, 19.00; But Beautiful<br />

(OmU) 16.30; Parasite (OmenglU) 21.30; Joker(OF) 14.00,<br />

21.30; Official Secrets (OmU)19.00<br />

UCI Luxe Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34) Die Eiskönigin<br />

II 11.15, 11.45, 13.50, 14.30, 16.30, 17.15; Shaun<br />

das Schaf: UFO-Alarm 11.30; Angry Birds 2Sa11.40; Bayala<br />

12.00; Die Addams Family 12.10; Das perfekte Geheimnis<br />

14.00, 16.50, 19.45, Sa a. 22.50; 3D: Die Eiskönigin<br />

II 14.10, 14.50, 17.00, 20.00, Sa a. 23.00; Dora und<br />

die goldene Stadt 14.20; Maleficent 17.05; Last Christmas<br />

17.30, 20.30; Joker 19.30; Hustlers 20.00, Sa a. 22.45;<br />

Zombieland 220.15, Sa a. 23.00; Stephen Kings Doctor<br />

Sleeps Erwachen Sa 22.30<br />

Wolf (✆ 921 03 93 33) Der kleine Maulwurf (1963-1975)<br />

12.00; PJ Harvey (OmU) Sa 12.20; Neues vonuns Kindern<br />

aus Bullerbü Sa 13.20, So 16.50; Bis dann, mein Sohn –Di<br />

jiu tian chang (OmU) Sa 14.30, So 13.20; Bait (OmU) Sa<br />

15.00; Mishima: Ein Leben in vier Kapiteln –Mishima: ALife<br />

In Four Chapters (OmU) Sa 16.50, So 21.00; Porträt einer<br />

jungen Frau in Flammen (OmU) Sa 18.10, So 16.30; Gott<br />

existiert, ihr Name ist Petrunya –Gospod postoi, imeto i‘ e<br />

Petrunija (OmU) Sa 19.10; Parasite (OmenglU) Sa 20.40,<br />

So 18.30; Marriage Story (OmU) 21.10; The Irishman<br />

(OmU) So 12.30; Angelo (OmU) So 18.50<br />

PANKOW<br />

Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Die Eiskönigin II<br />

13.20, 15.45,18.10, 20.20, So a. 11.00; Unsere Lehrerin,<br />

die Weihnachtshexe Sa 13.00; Das perfekte Geheimnis<br />

15.00, 17.40, 20.30; Fritzi So 11.00; Shaun das Schaf:<br />

UFO-AlarmSo13.00<br />

PRENZLAUER BERG<br />

FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Die Eiskönigin II<br />

13.40, 16.00, 18.20, 20.50, So a. 11.20, 14.50; Französische<br />

Filmwoche: Chanson triste (OmenglU) Sa 14.00; Französische<br />

Filmwoche: 100 kilos d‘etoiles –100 Kilo Sterne<br />

(OmU) Sa 16.00; Französische Filmwoche: Alles außer gewöhnlich<br />

(OmU) Sa 18.00; Der Leuchtturm (OmU) Sa<br />

18.20, 21.00;Französische Filmwoche: Die Kunst der Nächstenliebe<br />

–Les bonnes intentions (OmU) Sa 20.30; Exhibition<br />

on Screen: Leonardo: Die Werke–The Works So 11.45;<br />

Französische Filmwoche: Les malheurs de Sophie –Sophie‘s<br />

Misfortunes (OmenglU) So 14.00; Französische Filmwoche:<br />

The Scavengers (OmenglU) So 18.00;<br />

Französische Filmwoche: Baamum Nafi – Nafis Vater<br />

(OmenglU) So 20.30; Shaun das Schaf: UFO-Alarm14.40;<br />

Lara 16.40, Sa a. 19.00; Joker(OmU) Sa 21.20, So 19.00;<br />

Bis dann, mein Sohn So 11.00; Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe<br />

12.50; Aretha Franklin (OmU) Sa 15.00, So<br />

16.10; Die schönste Zeit unseres Lebens 15.45, 20.40, So<br />

a. 18.20; Land des Honigs (OmU) So 11.00; Fritzi Sa 13.45;<br />

Parasite 17.10, 20.00; But Beautiful (OmU) So 11.00; Marianne<br />

&Leonard (OmU) So 13.30<br />

Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00) Lara<br />

19.00, Sa a. 11.00, 13.40, 16.10, So a. 14.15, 18.00; Die<br />

Eiskönigin II 20.00, Sa a. 11.00, 14.00, 17.00, So a. 12.00,<br />

13.20, 15.00, 17.45; Der König der Löwen Sa 11.00, So<br />

11.15; Shaun das Schaf: UFO-Alarm Sa11.15, 13.45, So<br />

11.00; Bayala Sa 11.20, So 11.00; Deutschstunde 11.30;<br />

Invisible Sue Sa 11.40; Systemsprenger 11.50, So a.<br />

22.40; Die schönste Zeit unseres Lebens 13.30, 16.15, Sa<br />

a. 19.45, Soa.19.15; Das perfekte Geheimnis 13.30,<br />

16.30, 19.40; Porträt einer jungen Frau in Flammen Sa<br />

14.00; Als ich mal groß war 14.30; Official Secrets Sa<br />

14.40, So 17.20; The Good Liar 19.30, Sa a. 16.00, So a.<br />

16.50; Parasite 16.40, So a. 19.30; Joker(OmU) Sa 16.50,<br />

So 16.15, 20.30; Bernadette Sa 17.20, So 14.40; Around<br />

The Worldin14Films: Seberg (OmU) Sa 19.00; Around The<br />

World in14Films: Cancion sin nombre –Song Without a<br />

Name (OmenglU) Sa 19.30; Der Leuchtturm Sa20.00, So<br />

20.45; Around The Worldin14Films: Nan fangche de ju hui<br />

(OmenglU) Sa 21.45; Le Mans 66 21.45; Around The World<br />

in 14 Films: The Farewell (OmU) Sa 22.00; Der Leuchtturm<br />

(OmU) 22.20; The Good Liar (OF) 22.40; Parasite (OmU) Sa<br />

22.40; Joker(OF) 22.45; Eiskönigin II (OmU) Sa 23.00, So<br />

22.15; Kuddelmuddel bei Pettersson und Findus So 11.30<br />

Krokodil (✆ 44 04 92 98) Wasgewesen wäre Sa 15.00, So<br />

19.30; Land des Honigs (OmU) Sa 16.30, So 18.00; Gott<br />

existiert, ihr Name ist Petrunya (OmU) Sa 18.00, So 21.15;<br />

Neiße FilmFestival: Fugue: Fuge–Fuga (OmU; mit Gast) Sa<br />

20.00; Heimat ist ein Raum aus Zeit So 14.00<br />

Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Fritzi 14.15; #Female<br />

Pleasure (OmenglU) Sa 16.00; Vierte Welle Festival:<br />

#MeToo: Kurzfilmprogramm (OF) Sa 18.00; Vierte Welle Festival:<br />

Bodypositivity: Kurzfilm (OF) Sa 20.00; PJHarvey<br />

(OmU) Sa 22.15, So 22.00; Casablanca (OmU) Sa 23.59;<br />

Geister der Weihnacht –Augsburger Puppenkiste So 13.00;<br />

Parasite (OmenglU) So 15.45; Vierte Welle Festival: #Intersectionality:<br />

Kurzfilmprogramm (OF) So 18.00; Porträt einer<br />

jungen Frau in Flammen (OmU) So 20.00<br />

UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) Unsere Lehrerin,<br />

die Weihnachtshexe 12.00; Shaun das Schaf: UFO-<br />

Alarm12.00, 14.45; Mein Lotta-Leben 12.00; 3D: Die Eiskönigin<br />

II 12.00, 14.15, 16.50, 20.00, 22.45; Der König der<br />

Löwen 12.00; Das perfekte Geheimnis 12.00, 14.10,<br />

17.00, 19.50, 22.45; Fritzi 12.10; Die Eiskönigin II 12.10,<br />

14.20, 15.00, 17.10, 17.40; AToy Story: Alles hörtauf kein<br />

Kommando 12.30; Hustlers 14.15, 17.10, 20.00, 22.45;<br />

Angry Birds 214.25; Die Addams Family 14.35; Dora und<br />

die goldene Stadt 14.45; Last Christmas 15.00, 17.35,<br />

19.50;Joker 16.45, 19.45, 22.30; Ich war noch niemals in<br />

New York 16.50; Le Mans 6616.55, 20.10; Bernadette<br />

17.20; Terminator 19.40; Zombieland 220.10, 22.45; Systemsprenger<br />

20.15; Stephen Kings Doctor Sleeps Erwachen<br />

20.15;Scary Stories to Tell in the Dark 22.45<br />

Zeiss-Großplanetarium (✆ 42 18 45 12) Shaun das<br />

Schaf: UFO-Alarm Sa16.30; Apollo 11 (OmU) So 11.30;<br />

Die Legende vom Weihnachtsstern So16.00; Astrid So<br />

18.00<br />

REINICKENDORF<br />

CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) Ich war noch niemals<br />

in New York 11.00; 3D: Die Eiskönigin II11.00, 13.45,<br />

14.00, 16.45, 19.45, Sa a. 22.45; Everest 11.10; Dora und<br />

die goldene Stadt 11.10; Bayala 11.30; Die Addams Family<br />

11.35, 14.00; Das perfekte Geheimnis 11.40, 13.50,<br />

16.30, 20.10, Sa a. 23.10; Die Eiskönigin II 11.45, 14.30,<br />

14.40, 17.15, 17.25, 20.15; Shaun das Schaf: UFO-Alarm<br />

11.50; Last Christmas 13.40, 16.30, 19.40, Sa a. 23.00;<br />

Hustlers 13.50, 16.40, Sa a. 20.15, 23.00, So a. 20.20;<br />

Angry Birds 214.15; Stephen Kings Doctor Sleeps Erwachen<br />

16.45, Sa a. 19.30, 22.50; Joker16.50, 19.55; Terminator<br />

17.00, Sa a. 23.05; Le Mans 66 19.15; Zombieland<br />

220.15, Sa a. 23.00; Es II Sa 22.30; Der letzte Bulle Sa<br />

23.10; Die Eiskönigin II (OF) So 20.10<br />

SCHÖNEBERG<br />

Cinema amWalther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04)<br />

Shaun das Schaf: UFO-Alarm 12.30; Ich war noch niemals<br />

in NewYork14.35; The Good Liar 17.35, 20.15<br />

Cosima (✆ 85 07 58 02) Ich war noch niemals in NewYork<br />

15.30; Systemsprenger 18.00; Deutschstunde 20.15<br />

Odeon (✆ 78 70 40 19) Der Leuchtturm (OmU) 15.45,<br />

20.30; Aretha Franklin (OmU) 18.15<br />

Xenon (✆ 78 00 15 30) Porträt einer jungen Frau in Flammen<br />

(OmU) Sa 17.30; Yung Sa 20.15, So 18.00; Wild<br />

Nights with Emily (OmU) So 20.15<br />

SPANDAU<br />

Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 02 11) Unsere Lehrerin,<br />

die Weihnachtshexe 10.00; Shaun das Schaf: UFO-Alarm<br />

10.00, 12.00; Everest 10.00; Die Eiskönigin II 10.00,<br />

12.35, 14.10, 15.10, 18.00, Sa a. 16.40, So a. 14.45,<br />

17.00; Die Addams Family 10.00, 12.10; 3D: Die Eiskönigin<br />

II 11.55, 14.25, 17.15, 20.00, Sa a. 22.45; Bayala 12.10;<br />

Das perfekte Geheimnis 14.00, Sa a. 17.00, 20.45, 22.30,<br />

So a. 17.35, 19.45; Maleficent Sa 14.10; Last Christmas<br />

16.50, Sa a. 19.55, So a. 20.25; Le Mans 66 19.30; Joker<br />

Sa 19.45, 23.00; Zombieland 2Sa23.00, So 20.45<br />

Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81) Deutschstunde<br />

Sa 10.30; Downton Abbey Sa13.00; Die schönste Zeit<br />

unseres Lebens Sa 15.30, 20.15, So 13.00, 17.45; Ich war<br />

noch niemals in NewYorkSa17.45, So 10.30, 15.15; Und<br />

wernimmt den Hund? So 20.15<br />

STEGLITZ<br />

Adria (✆ 01 80/505 07 11) Die schönste Zeit unseres<br />

Lebens Sa 11.00; Last ChristmasSa14.30, 17.15, 20.00,<br />

So 14.45, 17.30, 20.15; Berlin, wie es war So 10.00;<br />

Bernadette So 12.00<br />

Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20) Shaun das<br />

Schaf: UFO-Alarm 10.00, 12.10; Mein Lotta-Leben 10.00;<br />

Dora und die goldene Stadt 10.00; Die Eiskönigin II 10.00,<br />

11.45, 14.40, 15.00, 16.50, 17.25, 23.00; Angry Birds 2<br />

10.00; 3D: Die Eiskönigin II 11.00, 14.15, 17.45, 19.50;<br />

Everest 12.00; Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe 12.10;<br />

Maleficent 12.15; Die Addams Family 12.30, 14.25; Die<br />

Eiskönigin II (OF) 14.10; Das perfekte Geheimnis 14.15,<br />

17.00, 20.10, 23.00; Bernadette 14.50; Joker20.30, Sa a.<br />

16.40; Die schönste Zeit unseres Lebens 17.00, 20.00;<br />

Hustlers 20.20, 22.45, Sa a. 17.35, So a. 17.00; Proceder<br />

(OmU) Sa 20.00; Le Mans 66 Sa 20.30, So 19.30; Stephen<br />

Kings Doctor Sleeps Erwachen 22.45, So a. 20.30; Zombieland<br />

223.00; Depeche Mode: Spirits in the Forest (OmU)<br />

So 17.00<br />

Thalia Movie Magic (✆ 774 34 40) 3D: Die Eiskönigin II<br />

13.00, 15.30, 18.00, So a. 11.00; Die Eiskönigin II 13.15,<br />

15.30, 18.00, 20.30, So a. 11.00; Shaun das Schaf: UFO-<br />

Alarm13.30; Die Addams Family 13.30, 15.30; Das perfekte<br />

Geheimnis 15.30, 18.00, 20.30; Last Christmas 18.00,<br />

20.30; Stephen Kings Doctor Sleeps Erwachen 20.30;<br />

Everest So 11.00; Dora und die goldene Stadt So 11.00<br />

TIERGARTEN<br />

Arsenal (✆ 26 95 51 00)Gaumont: Madame de... (OmenglU)<br />

Sa 19.00; Gaumont: Zazie – Zazie dans le metro<br />

(OmenglU) Sa 21.00, So 17.00; Gaumont: Die Schönen der<br />

Nacht –Les belles de nuit (OmenglU) So 19.30; Magical<br />

History Tour: Der silberne Planet –Nasrebrnym globie<br />

(OmenglU) Sa 20.00; Magical History Tour: Workingman‘s<br />

Death –Bilder zur Arbeit im 21. Jahrhundert (OmU) So<br />

20.00<br />

CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 806969) Die<br />

Eiskönigin II 12.30, 16.00, 20.00, 22.40, Sa a. 13.30,<br />

13.40, 16.40, 18.00, 19.00, So a. 14.30, 17.30, 19.30;<br />

Playmobil 13.00; 3D: Die Eiskönigin II 13.00, 19.40, Sa a.<br />

14.30, 15.00, 17.30, So a. 13.40, 16.40, 22.00; Maleficent<br />

13.30, So a. 19.30; Joker 19.40, 20.00, 23.00, Sa a.<br />

13.30, So a. 13.40; Last Christmas 13.40, 23.00, Sa a.<br />

16.45, 19.45, So a. 17.00, 19.00; Ich war noch niemals in<br />

New York 13.40; Everest Sa 13.40; Dora und die goldene<br />

Stadt 13.50; Die Addams Family 13.50; Angry Birds 2<br />

13.50; Hustlers 14.00, 16.40, 19.45, 23.00; Die schönste<br />

Zeit unseres Lebens 14.00, 16.30, 19.45; Das perfekte<br />

Geheimnis 14.00, 16.00, 17.00, 20.30, 22.45, Sa a.<br />

19.20, So a. 19.10; Shaun das Schaf: UFO-Alarm 14.10;<br />

The Good Liar 16.30, 19.30; Stephen Kings Doctor Sleeps<br />

Erwachen 20.10, 20.15, 22.20, Sa a. 16.40; Official Secrets<br />

16.40; Lara 16.40; Downton AbbeySa16.40; Parasite<br />

16.50, 19.30, 22.50; 3D: Maleficent 16.50; Der Leuchtturm<br />

16.50, 19.30, 22.20; Bernadette 16.50; Terminator<br />

19.30, 22.50; Le Mans 66 20.15; Zombieland 222.30, Sa<br />

a. 20.50, Soa.20.20; Once Upon aTime in... Hollywood<br />

22.30; Midway 22.30; Gemini Man 22.40; Black and Blue<br />

22.40; Proceder So 17.00; Davaj razvedemsya –Lass uns<br />

scheiden!: Let‘s Divorce: Another Woman (OF) So 17.30<br />

CineStar im Sony Center (✆ 04 51/703 02 00) Le Mans<br />

66 –Ford vFerrari (OF) 11.00, 16.40, 19.45; LastChristmas<br />

(OF) 11.10, 14.30, 17.10, 19.50; Maleficent –Maleficent:<br />

Mistress of Evil (OF) 11.15, 14.15; Die Eiskönigin II (OF)<br />

11.15, 14.00, 17.00, 19.45; Shaun das Schaf: UFO-Alarm<br />

–Shaun the Sheep Movie: Farmageddon (OF) 11.30, 13.50;<br />

3D: Die Eiskönigin II (OF) 11.30, 14.15, 17.00, 22.35; Die<br />

Addams Family –The Addams Family (OF) 11.45; Bernadette<br />

–Where‘d YouGo, Bernadette (OF) 13.55; Der Leuchtturm<br />

(OF) 14.15, 20.15, 23.15; Hustlers (OF) 16.20, 19.20,<br />

22.30; The Good Liar (OF) 17.00; Joker(OF) 17.15, 20.15,<br />

23.15; Stephen Kings Doctor Sleeps Erwachen (OF) 19.45;<br />

Parasite (OmenglU) 22.40; Terminator (OF) 23.00; Zombieland<br />

2(OF) 23.15<br />

CineStar IMAX (✆ 04 51/703 02 00) 3D, IMAX: Die Eiskönigin<br />

II (OF) 17.15, 20.00, Sa a. 11.45, So a. 14.30; 3D,<br />

IMAX: Die Eiskönigin II Sa 14.30, So 11.45; IMAX: Le Mans<br />

66 –Ford vFerrari (OF) 22.50<br />

Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) Joker (OmU) Sa 16.30,<br />

So 22.00; Porträt einer jungen Frau in Flammen (OmU) Sa<br />

18.45, So 17.15; Sneak Preview(OmU) So 19.30<br />

TREPTOW<br />

Astra (✆ 636 16 50) Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe<br />

14.00, Sa a. 10.00; Die Eiskönigin II 10.00, 12.15, 12.30,<br />

14.00, 14.30, 16.30, 17.00, 19.00; 3D: Die Eiskönigin II<br />

10.00, 12.15, 15.00, 17.30, 20.00, 22.30; Bayala Sa<br />

10.00, 12.00; Die Addams Family Sa 12.00, 16.00; Das<br />

perfekte Geheimnis 14.30, 17.15, 20.00, 22.30; Last Christmas<br />

18.00, 20.15; Depeche Mode: Spirits in the Forest Sa<br />

19.00, So 16.00; Stephen Kings Doctor Sleeps Erwachen<br />

21.15; Joker21.30; Zombieland 222.30, So a. 19.15<br />

Casablanca (✆ 677 57 52) Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe<br />

Sa 13.30, So 14.30; Ich war noch niemals in<br />

New York Sa 15.30; Systemsprenger Sa 18.00; Lara Sa<br />

20.30, So 18.30; Es hätte schlimmer kommen können So<br />

16.30; Parasite So 20.30<br />

CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Die<br />

Eiskönigin II 11.20, 14.00, 17.20, 20.00, Sa a. 22.30; Das<br />

perfekte Geheimnis 11.20, 14.10, 16.40, 20.00, Saa.<br />

22.50; Angry Birds 2 11.20, 14.00; Mein Lotta-Leben<br />

11.30; Maleficent 11.30, 17.20; Dora und die goldene<br />

Stadt 11.30, 14.00; Die Eiskönigin II 11.45, 14.30, 16.45,<br />

19.30, Sa a. 23.00; Shaun das Schaf: UFO-Alarm 12.00;<br />

Die Addams Family 12.00, 17.10; Last Christmas 14.20,<br />

20.15, Sa a. 17.10, 23.00; Ich war noch niemals in New<br />

York 14.20; Hustlers 14.25, 17.20, 19.45, Sa a. 23.15;<br />

Everest 14.30; LeMans 6616.25, Sa a. 19.50; Joker<br />

17.00, 20.00, Sa a. 22.50; Stephen Kings Doctor Sleeps<br />

Erwachen 19.45, Sa a. 22.30; Zombieland 220.10, Sa a.<br />

23.10; Terminator Sa 23.00; Davajrazvedemsya–Lass uns<br />

scheiden!: Let‘s Divorce: Another Woman (OF) So 17.00; Die<br />

Eiskönigin II (OF) So 20.00<br />

WEDDING<br />

Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) Mein Lotta-Leben<br />

12.00; Everest 12.00; Dora und die goldene Stadt<br />

12.00; Die Eiskönigin II (OF) 12.00, 14.10; Die Eiskönigin II<br />

12.00, 12.30, 14.45, 15.00, 16.30, 17.30; Angry Birds 2<br />

12.00; Maleficent 14.10; Die Addams Family 14.10; Recep<br />

Ivedik VI (OmU) 14.20, 17.50,20.20, Sa a. 23.00;3D: Die<br />

Eiskönigin II 14.20, 17.00, 19.50, Sa a. 22.40; Hustlers<br />

16.50,19.50, Sa a. 23.00; Last Christmas 17.00, 19.30;<br />

Das perfekte Geheimnis 17.00, 20.00; Stephen Kings Doctor<br />

Sleeps Erwachen Sa 19.30, 22.30; Joker 20.30, Sa a.<br />

22.50; 7. Kogustaki Mucize –Das Wunder in Zelle Sieben<br />

(OmU) Sa 23.00; Le Mans 66 So 19.30<br />

City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) Französische<br />

Filmwoche: Das Geheimnis des Fahrradhändlers (OmU) Sa<br />

14.00; CatVideoFest 2019 16.15; Furora Film Festival: Kurzfilmprogramm<br />

I(OV/OmenglU; m. Gästen) Sa 18.15; Furora<br />

Film Festival: Animus Animalis (OmenglU; m. Gästen) Sa<br />

20.30; Französische Filmwoche: La vie scolaire –School Life<br />

(OmenglU) So 14.00; Furora Film Festival: Kurzfilmprogramm<br />

II (OV/OmenglU; m. Gästen) So 18.15; Furora Film Festival:<br />

Deckname Jenny(OmenglU; m. Gästen) So 20.30<br />

WEISSENSEE<br />

BrotfabrikKino (✆ 471 4001) Russian Seasons /Short<br />

Encounters: Gisela Sa 15.00; Russian Seasons /ShortEncounters:<br />

Skazka pro temnotu –Tale in the Darkness<br />

(OmenglU) Sa 17.00; Russian Seasons /ShortEncounters:<br />

Filmgespräch (in der Galerie) Sa 19.00; Bruno &Bettina<br />

(OmU) 19.00; Mishima: Ein Leben in vier Kapiteln (OmU)<br />

21.30<br />

Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Der kleine Maulwurf (1963-<br />

1975) Sa 10.00, So 10.15; Die Eiskönigin II 11.45, 14.15,<br />

16.45, 19.15; Die Eiskönigin II Sa 10.15, So 10.00; Das<br />

perfekte Geheimnis Sa 12.30, 15.00, 17.30, 20.00, So<br />

12.15, 14.45, 17.15, 19.45<br />

WILMERSDORF<br />

Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85) Porträt einer jungen<br />

Frau in Flammen Sa 15.30; Bernadette Sa 18.00; Parasite<br />

20.30; Filmprogramm (Drei Filme vonStefanios Pavlakis; m.<br />

Gast) So 11.00; Shaun das Schaf: UFO-Alarm So13.30;<br />

Hostess So 15.30; Marianne &LeonardSo18.00<br />

Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Bamboo Stories (OmU)<br />

Sa 11.00; Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe Sa 13.00;<br />

Was gewesen wäre Sa 15.30; Lara 17.45; The Good Liar<br />

20.15; Matinee: Land des Honigs (OmU) So 11.00; Shaun<br />

das Schaf: UFO-AlarmSo13.00; Das Wunder vonMarseille<br />

So 15.15<br />

ZEHLENDORF<br />

Bali (✆ 811 4678) Shaun das Schaf: UFO-Alarm 16.00;<br />

Das innere Leuchten Sa 18.00; Ein Licht zwischen den Wolken<br />

Sa20.30; Yoga: Die Kraft des Lebens (m. Vortrag) So<br />

11.00; Die Gabe zu heilen So 18.00; Yoga: Die Kraft des<br />

Lebens So 20.30<br />

Capitol (✆ 831 64 17) Aretha Franklin (OmU) 13.15; Die<br />

schönste Zeit unseres Lebens 15.15, 20.30; Lara 18.00, So<br />

a. 11.00<br />

POTSDAM<br />

Filmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 81 12) Super Jack<br />

und Bruder Langohr Sa 15.00; Systemsprenger Sa 17.00;<br />

Van Gogh: An der Schwelle zur Ewigkeit –AtEternity‘s Gate<br />

(OmU) Sa 19.30; Once Upon aTime in...Hollywood (OmU)<br />

Sa 21.30; Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe So 15.00;<br />

Gelobt sei Gott So 17.00; Ein Licht zwischen den Wolken So<br />

19.30<br />

Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Fritzi 13.30; Unsere<br />

Lehrerin, dieWeihnachtshexe 14.00; Invisible Sue 14.00;<br />

Pets II Sa 14.15, So 14.00; Das perfekte Geheimnis 15.30,<br />

18.00, 20.45, So a. 11.25; Zoros Solo 16.15; Die schönste<br />

Zeit unseres Lebens 16.15, 20.45; Lara 20.45, Sa a. 16.15,<br />

So a. 10.00; Official Secrets Sa18.15; Bernadette Sa<br />

18.15, So 11.50; Wasgewesen wäre 18.45, So a. 9.45; Der<br />

Leuchtturm 20.45; Snorri &der Baby-Schwimmclub So<br />

10.00; Parasite So 11.30; Aus Liebe zum Überleben So<br />

12.15; Preview: Rotschühchen und die sieben Zwerge So<br />

16.15; Mein Ende. Dein Anfang. So18.15; Preview: Die<br />

Glitzernden Garnelen So 18.30<br />

UCI Luxe Potsdam Center (✆ 03 31/233 70) Shaun das<br />

Schaf: UFO-Alarm Sa10.40, So 10.30; Die Eiskönigin II<br />

10.40, 11.00,14.00, 14.20, 17.20, Sa a. 13.40, 16.40, So<br />

a. 15.10, 17.45; Die Addams Family Sa 10.45, 13.40, So<br />

10.30; 3D: Die Eiskönigin II 11.10, 14.10, 17.15, 20.10, Sa<br />

a. 23.00; Das perfekte Geheimnis 13.50, 16.50, Sa a.<br />

19.40, 19.50, 23.00, So a. 20.30; Maleficent 16.45; Hustlers<br />

17.00, 20.00, Sa a. 23.00; Last Christmas 17.10,<br />

19.55; Joker 19.55, Sa a. 23.00; Zombieland 2Sa23.00;<br />

Midway Sa23.00; Stephen Kings Doctor Sleeps Erwachen<br />

So 19.40; Le Mans 66 So 19.50; Hustlers (OF) So 20.00<br />

UMLAND<br />

Capitol KönigsWusterhausen (✆ 033 75/46 97 77)<br />

Es hätte schlimmer kommen können So17.15; Lara So<br />

20.00<br />

CineStar Wildau (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Die Eiskönigin<br />

II 11.00, 14.00, 16.50, 19.45, Sa a. 22.30; Dora und die<br />

goldene Stadt 11.20; Angry Birds 211.20; Shaun das<br />

Schaf: UFO-Alarm 11.30; Die Eiskönigin II 11.30, 14.30,<br />

17.30, 20.15; Ich war noch niemals in NewYork11.45; Die<br />

Addams Family 11.45, 14.15, 17.30; Unsere Lehrerin, die<br />

Weihnachtshexe 11.50; Bayala 12.00, 14.45; Mein Lotta-<br />

Leben 12.10; Das perfekte Geheimnis 14.00, 17.15, 20.10,<br />

Sa a. 23.10; Maleficent 14.15, 17.00; Everest 14.40; Last<br />

Christmas 14.45, 17.00, 19.50; Hustlers 14.45, 17.15,<br />

20.20, Sa a. 23.00; Joker 16.50, 20.15, Sa a. 23.15; Der<br />

letzte Bulle 17.00; Le Mans 66 19.30, Sa a. 22.50; Terminator<br />

Sa 19.50; Stephen Kings Doctor Sleeps Erwachen<br />

19.50; Zombieland 220.20, Sa a. 23.00; Es II Sa 22.30;<br />

ScaryStories to Tell in the Dark Sa 22.50; MidwaySa22.50;<br />

Halloween Haunt Sa 23.15; Die Eiskönigin II (OF) So 20.15<br />

Filmpalast Bernau (✆ 033 38/70 54 54) 3D: Die Eiskönigin<br />

II 12.30, 15.00, 17.45, 20.30; Die Eiskönigin II 13.00,<br />

15.30, 18.00; Last Christmas 15.15, 20.30; Das perfekte<br />

Geheimnis 17.45, 20.30; Die Addams Family 19.00<br />

Movieland Erkner (✆ 033 62/36 68) 3D: Die Eiskönigin II<br />

14.45, 17.15, 19.45; Bayala 16.00, So a. 11.00; Das perfekte<br />

Geheimnis 20.30, Saa.18.00; Deutschstunde So<br />

11.30; Die Addams Family So 13.15; Systemsprenger So<br />

18.00<br />

BÜHNE<br />

Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />

17.00: Nussknacker mit Live-Orchester (Russisches<br />

Ballettfestival Moskau)<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />

18.00: Die Antigone des Sophokles<br />

19.30: Max und Moritz<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

16.00: Tristan und Isolde<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

19.30: Westend<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal (& 25 48 81 32)<br />

20.00: Vadim Repin (Violine), Ivan Rudin (Klavier),<br />

Trans-Siberian Festival Chamber Orchestra, Grieg:<br />

Sonate für Violine und Klavier Nr.3c-Moll op. 45;<br />

Bach: CembalokonzertNr. 4A-Dur;Tschaikowsky:<br />

„Souvenir d’un lieu cher“ op. 42 Nr.1„Méditation“,<br />

Valse-Scherzo für Violine und Orchester C-Durop. 34,<br />

„Wohin, wohin seid ihrentschwunden“ u.a.<br />

Pierre Boulez Saal (& 47 99 74 11)<br />

16.00: Michael Barenboim (Violine), Kian Soltani<br />

(Violoncello), Daniel Barenboim (Klavier), Beethoven:<br />

Die Klaviertrios Ia<br />

KINDER<br />

Atze Musiktheater (& 81 79 91 88)<br />

16.00: Albirea –Nur ein Kind kann die Welt retten,<br />

Fantasy-Singspiel mit Video-Mapping (ab 10 J.)<br />

Backfabrik (& 44 03 16 11)<br />

15.30 Clinker Lounge: Fredrik Vahle singt und erzählt,<br />

Liedermacher (ab 2J.)<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

15.00 Tischlerei: Die Schneekönigin<br />

Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />

11.30: Im Labyrinth der Bücher, Young Show(ab 5J.)<br />

International (& 24 75 60 11)<br />

11.00: Weihnachten bei den Thalbachs, Katharina,<br />

Anna und Nellie Thalbach<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal (& 25 48 81 32)<br />

15.30: Mozartund die magische Perücke: Kammerorchester<br />

Unter den Linden (ab 5J.)<br />

Schaubude (& 423 43 14)<br />

15.00: Aschenputtel, Kaufmann &Co, Puppen- und<br />

Objekttheater (ab 4bis 9J.)<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

11.00, 12.30 Apollosaal: Durch das Jahr –Kinderkonzert,<br />

–Antonio Vivaldi (ab 10 bis12J.)<br />

15.00 alter Orchesterprobensaal: Schneewittchen<br />

(ab 6J.)<br />

Theater an der Parkaue (& 55 77 52 52)<br />

11.00, 16.00: Die fürchterlichen Fünf (ab 5bis 9J.)<br />

Anzeige<br />

Anzeige<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

19.30: Black Maria<br />

20.00 Bar:Das Hexenlied (Bernd Stempel)<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

18.00: La traviata<br />

Komödie im SchillerTheater (& 88 59 11 88)<br />

18.00: Skylight<br />

LaLuz (& 45 08 92 30)<br />

19.00: Rosas Negras –Flamenco<br />

Maxim Gorki Theater (& 20 22 11 15)<br />

18.00: Hass-Triptychon –Wegeaus der Krise<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

17.00 Globe: Love hurts in Tinder Times<br />

18.00: Orlando; 20.00: Die Anderen<br />

Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />

16.00: Ruhe! Wirdrehen!<br />

Staatsoper Unter denLinden (& 20 35 45 55)<br />

18.00: Salome<br />

Theater im Delphi (& 70 12 80 20)<br />

20.00: pension schöller in the box(BridgeMarkland)<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

18.00: Don’t be evil. (KayVoges &Ensemble)<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

Bar jeder Vernunft (& 883 15 82)<br />

19.00: Wintér (Vladimir Korneev&Band)<br />

Chamäleon (& 400 05 90)<br />

18.00: Out of Chaos (Gravity &Other Myths)<br />

Distel (& 204 47 04)<br />

19.30: Oh Tonnenbaum –das Klima kann einpacken<br />

(Henning Ruweund Tilman Lucke)<br />

Estrel Showtheater (& 68 31 68 31)<br />

17.00: Stars in Concertmit Christmas-Special<br />

Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />

15.30, 19.30: Vivid<br />

Kookaburra (& 48 62 31 86)<br />

19.00: Humor Erectus –Open Stage<br />

Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />

17.00: Die LiveShow(David Anschütz, Der Bembers,<br />

Der Storb,Michael Steinke, Mod.: Martina Brandl)<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

18.00: Mein Berlin (RobertKreis)<br />

StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />

14.30, 19.00: Mamma Mia!<br />

TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />

19.00: So, als ob du schwebtest (Ursli &Toni Pfister)<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

18.00: ZauberZauber –Nichts ist, wie es scheint<br />

Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />

20.00: Voll Fett (Jürgen vonder Lippe)<br />

KLASSIK<br />

Französische Friedrichstadtkirche<br />

(& 20 64 99 22) 20.00: Kammerchor „Jeunesse“<br />

Berlin, Ltg.JohannesDasch, Kilian Nauhaus (Orgel),<br />

Adventliche und weihnachtliche Chormusik von<br />

Praetorius, Bruckner,Quignard u. a.<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

11.00 Kl.Saal: Kammermusik-Matinee des Konzerthausorchesters,<br />

Saint-Saëns: Klaviertrio Nr.2e-Moll<br />

op. 92; César Franck: Streichquartett D-Dur<br />

20.00 Gr.Saal: <strong>Berliner</strong> Singakademie, Ensembles<br />

Brasssonanz, Ltg.Achim Zimmermann, Martin Stephan<br />

(Orgel), Mache Dich auf,werde licht!, Adventsund<br />

Weihnachtslieder vonDyson, Willcocks, Bach und<br />

Mendelssohn Bartholdy<br />

20.00 Kl. Saal: Ensemble NMK, Ltg.Hyun-Jin Yun,<br />

Festival für koreanische Neue Musik<br />

Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />

11.00: Weihnachtliche Orgelmatinee<br />

15.00: Philharmonischer Chor Berlin, Batzdorfer<br />

Hofkapelle, Martina Rüping,Benno Schachtner,Daniel<br />

Johannsen, Kresimir Strazanac, Ltg.Jörg-Peter Weigle,<br />

Georg Friedrich Händel: „Messiah“, Oratorium<br />

Urania (& 218 90 91)<br />

11.30, 15.00: Tschaikowsky Ballett-Festival: Dornröschen,<br />

Das Russische Nationalballett<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

11.00, 14.00: Zimt &Zauber: Pinocchio, Kinderzirkus<br />

Cabuwazi Springling u. a., Weihnachtsmärchen<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Akademie der Künste am Pariser Platz<br />

(& 200 57 10 00) 11.00 Plenarsaal: Ausdem Briefwechsel<br />

vonHermann Borchardt und GeorgeGrosz<br />

Buchhandlung Winter (& 80 57 86 77)<br />

12.00: Berlin. Biographie einer großen Stadt, Matinee<br />

mit Jens Bisky,Moderation: Hanns Zischler<br />

KONZERT<br />

Columbiahalle (& 69 81 75 86)<br />

20.00: Mando Diao, TomAllan &The Strangest<br />

Heimathafen Neukölln (& 56 82 13 33)<br />

21.00: San Holo, support: Duskus<br />

Kulturbrauerei/Kesselhaus (& 44 31 51 00)<br />

20.00: Die Krupps, Viral &Manntra<br />

SO36 (& 61 40 13 06)<br />

20.00: Shantel &Bucovina Club Orkestar<br />

Tempodrom (& 69 53 38 85)<br />

19.00: Peter Kraus<br />

Tagestipp<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 33 · ·<br />

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KINO<br />

SONNTAG<br />

Locke und Stimme<br />

D ie an der Stirn fixierte Locke ihrer gegelten Kurzhaarfrisur verlieh der<br />

jungen Lisa Stansfield eine artifiziell-verspielte Kessheit. Ihre Bewegungen<br />

waren grazil und sportlich, aber wenn dazu ihrevoluminöse Stimme erklang,<br />

glaubte man, die ganzeGeschichte des R’n’ Bherauszuhören. Mit„All<br />

Around theWorld“ erreichte sie 1989 nicht nur Platz 1inGroßbritannien. Sie<br />

war auch die erste weiße Sängerin, die es in die BillboardR&B-Charts schaffte<br />

und außerdem die Top10inden USA und Deutschland erreichte.Dabei war<br />

die Musik der Lisa Stansfield nie an derlei Bestmarken orientiert. Oft tendierte<br />

sie ins Jazzige, schön zu hören in dem Stück „So Natural“, in dem sie<br />

ihre ganze stimmliche Bandbreite ausschöpft. Mit der eigenen Geschichte,<br />

die sie in Kontakt mit fast allen großen Stars der 80er-Jahre gebracht hat,<br />

wusste Stansfield auch ironisch umzugehen. Für ihr Video „This Is The Right<br />

Time“trennte sie sich mit einem kurzenSchnitt vonihrer Locke. HarryNutt<br />

Lisa Stansfield Sonnabend, 20 Uhr, Tempodrom, Möckernstraße 10<br />

Pop<br />

Aretha Franklin bei ihrem Gospelkonzert1972<br />

WELTKINO<br />

Aretha Franklin:<br />

Amazing Grace<br />

Das ist mehr als ein Konzertfilm, es ist eine Offenbarung. 1972<br />

steht Aretha Franklin im Zenit ihrer Karriere. Doch nach 20 Studioalben,<br />

inklusive elf Nummer-eins-Hits, beschließt die Queen<br />

of Soul, zu ihren musikalischen Wurzeln zurückzukehren. In der<br />

MissionaryBaptist Church in Watts, LosAngeles,gibt sie zusammen<br />

mit dem SouthernCalifornia Community Chor und der Gospellegende<br />

Reverend James Cleveland ein Konzert und lässt einen<br />

Mitschnitt für das Album aufnehmen. Das Ergebnis „Amazing<br />

Grace“ ist bis heute das meistverkaufte Gospelalbum aller<br />

Zeiten. Festgehalten wurde das Konzertvon einem Filmteam unter<br />

der Regie vonSydney Pollack. Aufgrund technischer und juristischer<br />

Schwierigkeiten wurden die Aufnahmen jedoch nie öffentlich<br />

gezeigt. Erst jetzt, 47 Jahrespäter,ist dieser Film erstmals<br />

auf der großen Leinwand zu sehen. (BLZ)<br />

Mercedes-Welt am Salzufer<br />

Telefon +49 30 3901 00,<br />

www.mercedes-benz-berlin.de, Salzufer 1<br />

Großes<br />

Adventswochenende.<br />

Heute,16.00 Uhr:Adventskonzert<br />

der beliebten Taschenlampen-<br />

Konzertband RUMPELSTIL.<br />

Der Eintritt istfrei!<br />

50% Erm. für Kinder bis 16 Jahre!<br />

23.12.2019<br />

06.01.2020<br />

Berlin.de, (030) 47 99 74 15, www.eventim.de<br />

(01806) 570070und bei allen VVK­Stellen<br />

(0,20 €/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunkpreise max. 0,60 €/Anruf)<br />

THEATER DES WESTENS<br />

UNESCO<br />

KULTUR<br />

WELTPREIS


34 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

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TV-Programm am Sonnabend<br />

Tagesschau 24<br />

10.15 Markt 11.00 Nachrichten 11.15 Betreuer<br />

12.00 Nachrichten 12.15 Starkregen 13.00<br />

Nachrichten 13.15 Geheimnisvolle Orte 14.00<br />

Nachrichten 14.15 Verliebt, verlobt, verprügelt<br />

15.00 Nachrichten 15.30 Plusminus 16.00<br />

Nachrichten 16.30 Weltbilder 17.00 Nachrichten<br />

17.30 Panorama 18.00 Nachrichten 18.30<br />

Zapp 19.00 Nachrichten 19.30 Schützen,<br />

Schießen, Kontrollieren 20.00 Tagesschau 20.15<br />

Starkregen 21.00 Tagesschau 21.02 Die Heimat<br />

unserer Hochs und Tiefs 21.47 Wie das Meer<br />

unser Wetter macht 22.30 Touristenziel Hamburg<br />

23.30 Schützen, Schießen, Kontrollieren 0.00<br />

Tagesthemen 0.20 Betreuer<br />

ONE<br />

10.50 Bonusfamilie 12.20 kinokino 12.35<br />

Brisant 13.15 extra 3 13.45 Telespiele 14.30<br />

Hot in Cleveland 14.50 Hot in Cleveland 15.10<br />

Hot in Cleveland 15.30 Hot in Cleveland 15.50<br />

Hot in Cleveland 16.15 Hot in Cleveland 16.35<br />

Hot in Cleveland 16.55 Hot in Cleveland 17.15<br />

Hot in Cleveland 17.35 Hot in Cleveland 18.00<br />

Sportschau. UEFA Fußball-Europameisterschaft<br />

2020: Auslosung der Endrunde, live aus Bukarest<br />

18.55 Chez Krömer 19.30 Seriös –Das<br />

Serienquartett 20.15 Mord auf Shetland:<br />

Bedrohung. Krimireihe, GB 2016 22.05 Max<br />

Manus. Drama, N/DK/D 2008 23.55 Du bist<br />

dran. Drama, D2013 1.25 Doctor Who<br />

ZDF NEO<br />

5.35 (für HG) Supertalent Mensch II 6.20 (für<br />

HG) Der Dino-Planet 8.30 (für HG) Expedition<br />

Supersaurier 9.15 (für HG) Das Ende der<br />

Dinosaurier 10.00 (für HG) Mammuts –Stars der<br />

Eiszeit 11.00 (für HG) Die ersten Menschen<br />

12.25 (für HG) Sternstunden der Steinzeit 13.10<br />

(für HG) Tatort Steinzeit 13.55 (für HG)<br />

Superhelden 16.10 (für HG) Monster und Mythen<br />

16.55 Die glorreichen 10 18.20 Sketch History<br />

18.45 Dinner Date 19.30 (für HG) Mit 80 Jahren<br />

um die Welt 20.15 (für HG) Robin Hood.<br />

Abenteuerfilm, USA/GB 2010 22.20 Das<br />

Schweigen der Lämmer. Thriller, USA 1991 0.10<br />

(für HG) Hannibal. Thriller, GB/USA 2001<br />

ZDF INFO<br />

5.30 Kolumbiens verlorene Kinder 6.15<br />

Amerikas Heroin-Krise 7.00 Unter Gangstern<br />

7.45 Unter Gangstern 8.30 Mafia Neapel 9.15<br />

Unter Gangstern 9.58 heute Xpress 10.00<br />

ZDF-History 10.30 ZDF-History 11.15<br />

ZDF-History 12.00 ZDF-History 12.45<br />

ZDF-History 13.30 ZDF-History 14.15<br />

ZDF-History 15.00 ZDF-History 15.45<br />

ZDF-History 16.30 ZDF-History 17.15<br />

ZDF-History 18.00 ZDF-History 18.45<br />

ZDF-History 19.30 ZDF-History 20.15<br />

ZDF-History 21.00 ZDF-History 21.45 Die sieben<br />

großen Lügen der Geschichte 22.30 ZDF-History<br />

23.15 ZDF-History 0.00 ZDF-History<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Kammermusik Mozarts letzte Klaviertrios. Mit<br />

Dirk Hühner, ca. 56 Min.<br />

19.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Konzert Live aus der Philharmonie Berlin:<br />

Giuseppe Verdi, Messa da Requiem, ca. 117 Min.<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Konzert Jakub Hrusa dirigiert die <strong>Berliner</strong> Philharmoniker:<br />

Antonín Dvorák /Bohuslav Martinu /<br />

Leos Janácek; Manfred Honeck dirigiert die<br />

<strong>Berliner</strong> Philharmoniker: Antonín Dvorák /Franz<br />

Schubert /Richard Strauss, ca. 176 Min.<br />

HÖRSPIEL<br />

16.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Büchermarkt Rebecca Green: „Wie man sich mit<br />

einem Gespenst anfreundet“ /Cornelie Funke:<br />

„Palast aus Glas“ /Marianne Kaurin: „Beinahe<br />

Herbst“ /Roman Beljajew: „Leuchttürme.<br />

Wegweiser der Meere“, ca. 25 Min.<br />

20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Studio LCB Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2019:<br />

Dokumentation des Wilhelm Raabe-Literaturpreises<br />

2019. Lesung und Gespräch mit dem<br />

Preisträger Norbert Scheuer, ca. 115 Min.<br />

23.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Lange Nacht Unerzählte Geschichten: Eine<br />

Lange Nacht über Alexander und Wilhelm von<br />

Humboldt. Von Stefan Koldehoff und Jan<br />

Tengeler /Gäste: Dorothee Nolte, Bénédicte<br />

Savoy, Jürgen Trabant, David Blankenstein /<br />

Regie: Monika Künzel, ca. 52 Min.<br />

MAGAZIN<br />

17.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Streitkultur Ist nachhaltiger Konsum möglich?<br />

Adriana Neligan vom Institut der Deutschen<br />

Wirtschaft und der Volkswirt und Umweltökonom<br />

Niko Paech im Gespräch. Am Mikrofon: Monika<br />

Dittrich, ca. 25 Min.<br />

18.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6.4 MHz)<br />

Feature Wirklichkeit im Radio: Die Callas –Beschreibung<br />

einer Leidenschaft (1/2). Von Claudia<br />

Wolff /Regie: Barbara Entrup, ca. 55 Min.<br />

JAZZ /BLUES<br />

19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

The Voice Die Jazz-Sängerin China Moses. Mit<br />

Ortrun Schütz, ca. 30 Min.<br />

22.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Neue Musik Leben und Kunstkurzgeschlossen:<br />

Avantgarde am Ende der DDR. Von Gisela Nauck,<br />

ca. 45 Min.<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Late Night Jazz Kollektiv Nights #2019:<br />

ORGONAUTEN. Mit Ulf Drechsel, ca. 56 Min.<br />

ARD<br />

8.15 (für HG) neuneinhalb 8.25 (für HG) Zwerg<br />

Nase. Märchenfilm, D2008 9.50 (für HG)<br />

Tagesschau 9.55 (für HG) Sportschau. Langlauf:<br />

10 km Damen /ca. 11.05 Kombinationsspringen<br />

/ca. 11.40 Eishockey /ca. 11.50 Weltstars<br />

anders /ca. 12.05 Langlauf: 15 km Herren /ca.<br />

13.03 Biathlon: Single Mixed Staffel /ca. 13.55<br />

10 km Kombinationslanglauf /ca. 14.30<br />

„Flintenweiber“ –Als Biathlon die Frauen<br />

entdeckte /ca. 14.50 Biathlon: Mixed Staffel /<br />

ca. 16.23 Skispringen: 1. Durchgang Herren /<br />

ca. 17.20 Fußball /ca. 17.30 Rodeln /ca.<br />

17.35 Skispringen: 2. Durchgang 18.30 (für HG)<br />

Sportschau 19.57 Lotto am Samstag 20.00 (für<br />

HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Das Adventsfest der 100 000<br />

Lichter<br />

Florian Silbereisen zündet gemeinsam mit<br />

vielen Stars die ersten Kerzen an und<br />

stimmt die Zuschauer auf die besinnlichste<br />

Zeit des Jahres ein.<br />

23.30 (für HG) Tagesthemen<br />

23.50 (für HG) Das Wort zum Sonntag<br />

23.55 (für HG) The Iceman<br />

Thriller, USA 2013. Mit Michael Shannon<br />

1.33 (für HG) Tagesschau<br />

1.35 (für HG) Ein ganz gewöhnlicher Dieb<br />

Krimikomödie, USA/GB/IRL/D 2000<br />

RTL<br />

5.50 Verdachtsfälle. Doku-Soap 6.50 Verdachtsfälle.<br />

Doku-Soap 7.50 Familien im Brennpunkt<br />

8.50 Familien im Brennpunkt 9.50 Der Blaulicht<br />

Report. Reality-Soap 10.50 Der Blaulicht Report<br />

11.50 Der Blaulicht Report 13.00 Formel 1.<br />

Freies Training zum Großen Preis von Abu Dhabi<br />

13.45 Formel 1. Qualifying zum Großen Preis von<br />

Abu Dhabi, live 15.15 Der Blaulicht Report<br />

15.40 Der Blaulicht Report. Eskalation auf dem<br />

Bauernhof 16.45 Der Blaulicht Report. Autocrash<br />

mit fatalen Folgen /Grundschülerin raubt<br />

Rentnerin Bockwurst 17.45 Best of ...!<br />

Rankingshow 18.45 RTL Aktuell 19.03 RTL<br />

Aktuell –Das Wetter 19.05 Life –Menschen,<br />

Momente, Geschichten<br />

20.15 (für HG) Das Supertalent<br />

Egal ob es sich um Gesangstalente,<br />

Akrobaten oder Tiertricks handelt –hier<br />

kann jeder sein Talent unter Beweis<br />

stellen. Im Finale entscheiden dann die<br />

Zuschauer über Sieg und Niederlage.<br />

22.40 Mario Barth &Friends<br />

Zu Gast: Ilka Bessin, Simon Pearce, Ingo<br />

Appelt, Helene Bockhorst<br />

23.50 Das Supertalent<br />

2.00 Mario Barth &Friends<br />

3.10 Familien im Brennpunkt<br />

4.00 Verdachtsfälle<br />

MDR<br />

16.25 (für HG) Aktuell 16.30 (für HG) Sport im<br />

Osten 18.00 (für HG) Heute im Osten –Reportage<br />

18.15 (für HG) Unterwegs in Sachsen-Anhalt<br />

18.45 (für HG) Glaubwürdig 18.50 (für HG)<br />

Wetter für 3 18.54 (für HG) Unser Sandmännchen<br />

19.00 Regionales 19.30 (für HG) Aktuell<br />

19.50 (für HG) Adventsgeflüster 20.15 (für HG)<br />

Die Olsenbande ergibt sich nie. Gaunerkomödie,<br />

DK 1979 22.00 (für HG) Tatort: Trautes Heim.<br />

Krimireihe, D2013 23.25 (für HG) Aktuell 23.30<br />

(für HG) Lauras Wunschzettel. Liebesgeschichte,<br />

D/A 2005 1.00 (für HG) Adventsgeflüster<br />

Bayern<br />

16.00 (für HG) Rundschau 16.15 (für HG) natur<br />

exclusiv 17.00 (für HG) Anna und die Haustiere<br />

17.15 Blickpunkt Sport 17.45 (für HG) Zwischen<br />

Spessart und Karwendel 18.30 (für HG)<br />

Rundschau 19.00 (für HG) Gut zu wissen 19.30<br />

(für HG) Kunst +Krempel 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 (für HG) Erntedank. Ein<br />

Allgäukrimi. Kriminalfilm, D2009 21.45 (für HG)<br />

Rundschau Magazin 22.00 (für HG) Freiwild. Ein<br />

Würzburg-Krimi. Kriminalfilm, D2008 23.30 (für<br />

HG) Das beste Stück vom Braten. Komödie, D<br />

2016 1.00 Sternstunden<br />

Vox<br />

5.00 (für HG) Medical Detectives 5.35 Criminal<br />

Intent. Cyber-Krieg /Arm und reich /Verbissen /<br />

Fashion Victim /Der Tröster /Cyber-Krieg /Arm<br />

und reich 11.50 Shopping Queen. Motto in Nürnberg:<br />

„Oho mit Plateau –Kreiere einen<br />

Hingucker-Look mit Plateau-Highheels!“ 16.55<br />

Die Pferdeprofis 17.55 hundkatzemaus 19.05<br />

Der Hundeprofi unterwegs 20.15 (für HG) Duell<br />

der Magier. Fantasyfilm, USA 2010 22.25 (für<br />

HG) Law &Order: Special Victims Unit.<br />

Schattendasein /Fassade 0.00 (für HG) Medical<br />

Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin<br />

Super RTL<br />

10.30 Pokémon 11.00 Die Tom und Jerry Show<br />

11.30 Weihnachtsmann &Co. KG 12.00 Barbie<br />

in Der Nußknacker. Animationsfilm, USA 2001<br />

13.15 Barbie 13.45 Spirit 14.15 Friends 14.40<br />

Weihnachtsmann &Co. KG 17.10 Grizzy &die<br />

Lemminge 17.40 Angelo! 18.10 Weihnachtsmann<br />

&Co. KG 18.40 Woozle Goozle und die<br />

Weltentdecker 19.10 Alvinnn!!! 19.40 Super Toy<br />

Club 20.15 Weihnachten Undercover. Komödie,<br />

CDN 2015 22.05 (für HG) Eine Königin zu<br />

Weihnachten. Liebeskomödie, USA 2015 23.50<br />

Comedy total 0.30 Infomercials<br />

Sport1<br />

5.45 Sport Clips 6.00 Teleshopping 9.15 Die PS<br />

Profis –Mehr Power aus dem Pott. Ein Auto für<br />

Helm-Peter, Kurzversion 9.30 Normal 10.00<br />

Teleshopping 12.00 Sport Quiz 15.00 Storage<br />

Wars –Geschäfte in Texas. Das 1. Gebot /Heiß<br />

umkämpft /Der Einsatz steigt /Wahre Kunst /<br />

Cowboys und Indianer /Touchdown /Neues<br />

Revier /Teeparty 19.00 Storage Wars –Die<br />

Geschäftemacher 19.15 Drückglück.de –Glück<br />

für alle 19.30 Sport Quiz 23.00 Forbidden<br />

Affairs. Erotikfilm, GB 2013 0.30 Sport Clips<br />

TV-Tipps<br />

ARTE, 20.15 UHR DOKUMENTARFILM<br />

Die goldene Zeit in Andalusien<br />

Die Geschichte dieser Dokumentation fand vor 500 Jahren ihr Ende<br />

und kann dennoch als Vorbild für die Gegenwartwirken. Das goldene<br />

Zeitalter Andalusiens war ein Gegenentwurf zum 20. und 21. Jahrhundert,<br />

die vielerorts von blutigen, religiös und ethnisch motivierten Konflikten<br />

geprägt sind. Es war eine für Europa bemerkenswerte Epoche, inder Juden,<br />

Christen und Muslime in einer pluralistischen Gesellschaft eine gemeinsame<br />

kulturelle Identität schufen, die religiöse Unterschiede überwand. Rund 800<br />

Jahrewährte diese Blüte spanischer Kultur –vom frühen 8. bis ins späte 15.<br />

Jahrhundert. „La Convivencia“ wird dieses Zusammenleben heute genannt,<br />

an die weltberühmte Kunstgegenstände, Literatur, Architektur und Musik<br />

erinnern. Dieses goldene Zeitalter zeigt, dass Beziehungen zwischen Religionen<br />

nicht durch Gewalt gekennzeichnet sein müssen. Es signalisiert, wie<br />

destruktiv es ist, Nachbarn als Feinde anzusehen, nur weil ihr Glaube sich<br />

von dem eigenen unterscheidet.<br />

(USA/2018)<br />

Foto: ZDF<br />

Anzeige<br />

ZDF, 20.15 UHR ZDF<br />

Wilsberg: Schutzengel<br />

ARD, 23.55 UHR THRILLER<br />

The Iceman<br />

prisma<br />

TV-Magazin pris<br />

Dienstag<br />

neu!<br />

Für Kriminalkommissar Overbeck<br />

(Roland Jankowsky) läuft es derzeit<br />

nicht gut: Er wird zufällig Zeuge eines<br />

Überfalls und schreitet ein. Dummerweise<br />

verhaftet er den Falschen,<br />

verliertseine Dienstpistole und erntet<br />

damit nicht nur den Hohn seiner Kollegen,<br />

sondern auch ein Disziplinarverfahren.<br />

Nach einem internen Krisengespräch<br />

mit Kriminalrat Schaaf, seiner<br />

Chefin Anna Springer und Personalrätin<br />

Susanna Havenstein überschlagen<br />

sich die Ereignisse. Letzterewird tot<br />

aufgefunden –ermordet. Overbecks<br />

Fall wird für Alex zu einer immer größeren<br />

Herausforderung.<br />

(D/2019)<br />

Foto: ZDF<br />

New Jersey,inden 1960er-Jahren: Richard Kuklinski (Michael Shannon),<br />

ein wortkarger Mann von hochgewachsener Statur und eindrucksvoller<br />

Erscheinung, umwirbt die hübsche Deborah (Winona Ryder). Wenig später<br />

heiraten die beiden, bekommen zwei Kinder und beziehen ein schmuckes<br />

Einfamilienhaus. Das Vorstadtidyll scheint perfekt. Doch weder Deborah<br />

noch die beiden Töchter ahnen, dass ihr Ehemann und Vater in Wahrheit<br />

kein Geschäftsmann ist, sondern ein eiskalter Profikiller.Seine kriminelle<br />

Karrierebegann Jahrezuvor mit dem Kopieren illegaler Pornofilme. Als er<br />

in einen Konflikt mit dem lokalen Mafiaboss Roy Demeo (Ray Liotta) gerät,<br />

zeigt dieser sich von Kuklinskis stoischer Furchtlosigkeit tief beeindruckt –<br />

und heuertihn kurz darauf als Killer an. In Demeos Auftrag tötet Kulinski<br />

zahllose Männer.Erführtdie Taten mit roboterhafter Kaltblütigkeit aus.<br />

Dann aber lässt der Killer eine Augenzeugin laufen. Als Demeo davon erfährt,<br />

schäumt er vorWut ... DerThriller erzählt die Geschichte des realen Profikillers<br />

Richard Kuklinski, der1986 verhaftet wurde und im Jahr 2006 verstarb.<br />

(USA/2013)<br />

ZDF<br />

7.30 (für HG) Eine lausige Hexe 7.55 (für HG) 1,<br />

2oder 3 8.20 (für HG) Robin Hood 8.45 heute<br />

Xpress 8.50 (für HG) Bibi und Tina 9.40 (für HG)<br />

Find me in Paris 10.25 heute Xpress 10.30 (für<br />

HG) Notruf Hafenkante 11.15 (für HG) Soko<br />

Wismar 12.00 heute Xpress 12.05 (für HG)<br />

Menschen –das Magazin 12.15 (für HG) König<br />

Drosselbart. Märchenfilm, CS/D 1984 13.45 (für<br />

HG) Der süße Brei. Märchenfilm, D2018 15.13<br />

(für HG) heute Xpress 15.15 (für HG) Lafers<br />

Kochschule 16.00 (für HG) Bares für Rares<br />

17.00 (für HG) heute Xpress 17.05 (für HG)<br />

Länderspiegel 17.35 (für HG) plan b 18.05 (für<br />

HG) Soko Kitzbühel 19.00 (für HG) heute 19.20<br />

(für HG) Wetter 19.25 (für HG) Dr. Klein<br />

20.15 (für HG) Wilsberg: Schutzengel<br />

Krimireihe, D2019. Mit Leonard Lansink.<br />

Wilsberg wird Opfer eines Einbruchs.<br />

Schlimmer als der Schock über die Tat ist,<br />

dass das hart ersparte Geld für seine<br />

Kreuzfahrt gestohlen wurde.<br />

21.45 (für HG) Der Staatsanwalt<br />

22.45 (für HG) heute journal<br />

23.00 (für HG) das aktuelle sportstudio<br />

0.25 heute Xpress<br />

0.30 (für HG) heute-show<br />

1.00 Sprengkommando Atlantik<br />

Actionfilm, GB 1980. Mit Roger Moore<br />

Sat.1<br />

5.15 Genial daneben –das Quiz 6.00 Genial<br />

daneben –das Quiz 6.55 Genial daneben –das<br />

Quiz 7.55 Genial daneben –das Quiz 8.50<br />

Genial daneben –das Quiz 9.50 Das große<br />

Backen 12.00 Klinik am Südring. Doku-Soap<br />

13.00 Klinik am Südring. Doku-Soap 14.00<br />

Klinik am Südring. Doku-Soap 15.00 Klinik am<br />

Südring 16.00 Auf Streife –Die Spezialisten. Ein<br />

Junge ist verletzt und bewusstlos,nachdem er auf<br />

einer Waldlichtung von einem Gegenstand<br />

getroffen wurde. Als klar wird, um was es sich bei<br />

dem Flugobjekt handelt, spitzt sich die Lage zu.<br />

17.00 Auf Streife –Die Spezialisten 18.00 Auf<br />

Streife –Die Spezialisten 19.00 Grenzenlos –Die<br />

Welt entdecken 19.55 Sat.1 Nachrichten<br />

20.15 (für HG) Charlie und die<br />

Schokoladenfabrik<br />

Fantasyfilm, USA/GB/AUS 2005. Mit<br />

Johnny Depp, Freddie Highmore. Der<br />

illustre Schokoladenfabrikant Willy Wonka<br />

sucht nach einem Nachfolger.<br />

22.35 (für HG) Lemony Snicket –<br />

Rätselhafte Ereignisse<br />

Komödie, USA 2004. Mit Jim Carrey<br />

0.30 Orphan –Das Waisenkind<br />

Horrorfilm, USA 2009. Mit Vera Farmiga<br />

2.40 Open Graves<br />

Horrorfilm, USA/E 2009. Mit Mike Vogel<br />

WDR<br />

12.00 (für HG) Markt 12.45 (für HG) Achtung<br />

Mogelpackung! 13.30 (für HG) Böttinger trifft<br />

14.00 (für HG) Sport im Westen. Fußball 3. Liga:<br />

Viktoria Köln –1.FCKaiserlautern, live 16.00 (für<br />

HG) Für immer Kult 16.45 (für HG) Beste<br />

Heimathäppchen 17.00 (für HG) Land und lecker<br />

17.45 (für HG) Kochen mit Martina und Moritz<br />

18.15 (für HG) WestArt 18.45 (für HG) Aktuelle<br />

Stunde 19.30 (für HG) Lokalzeit 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 (für HG) Gefragt –Gejagt XXL<br />

23.30 (für HG) Tommy Engel –Die Stimme Kölns<br />

0.15 (für HG) Bob Dylans Amerika<br />

NDR<br />

12.45 (für HG) Weltreisen 13.15 (für HG) Die<br />

gefährlichsten Schulwege der Welt 14.00 (für HG)<br />

Sportclub. Hansa Rostock –Würzburger Kickers,<br />

live 16.00 (für HG) Hubert und Staller 16.45<br />

Yared last minute 17.30 (für HG) Tim Mälzer<br />

kocht! 18.00 (für HG) Nordtour 18.45 (für HG)<br />

DAS! 19.30 Regionales 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 (für HG) Im Dienste ihrer<br />

Majestät 21.45 (für HG) Das Kindermädchen:<br />

Mission Mauritius. Komödie, D2017 23.15 (für<br />

HG) Norddeutsche Geschichten, die Sie<br />

überraschen werden 0.45 (für HG) Quizduell<br />

Kabel eins<br />

5.35 In Plain Sight 6.15 Numb3rs 7.10<br />

Numb3rs 8.05 Numb3rs 9.05 Detective Laura<br />

Diamond 10.00 Detective Laura Diamond 10.55<br />

(für HG) Castle 11.50 (für HG) Castle 12.45 (für<br />

HG) Castle 13.40 (für HG) Castle 14.35 (für HG)<br />

Castle 15.25 (für HG) Elementary 16.25 kabel<br />

eins news 16.35 (für HG) Elementary 17.30 (für<br />

HG) Elementary 18.25 (für HG) Elementary<br />

19.15 (für HG) Elementary 20.15 MacGyver<br />

21.15 MacGyver 22.10 (für HG) Lethal Weapon<br />

23.10 SEAL Team 0.05 MacGyver 0.55<br />

MacGyver 1.40 (für HG) Lethal Weapon<br />

RTLZWEI<br />

5.05 X-Factor: Das Unfassbare 5.50 Infomercial<br />

6.50 Infomercial 7.50 Spanglish. Komödie, USA<br />

2004 10.30 Billy Madison –Ein Chaot zum<br />

Verlieben. Komödie, USA 1995 12.15 Die<br />

Schnäppchenhäuser –Jeder Cent zählt 13.15<br />

Die Schnäppchenhäuser –Jeder Cent zählt<br />

14.15 Der Trödeltrupp –Das Geld liegt im Keller<br />

16.15 Zuhause im Glück –Unser Einzug in ein<br />

neues Leben 18.15 Hartz und herzlich 20.15 The<br />

Score. Thriller, USA/D 2001 22.50 Ronin.<br />

Actionfilm, USA 1998 1.10 Das Leben des David<br />

Gale. Thriller, USA/GB 2003<br />

Eurosport 1<br />

8.20 Nordische Kombi. Springen (HS 142), live<br />

9.35 Skilanglauf. 10 km Frauen klassisch, live<br />

11.00 Skilanglauf. 15 km Männer klassisch, live<br />

13.00 Biathlon. Single-Mixed-Staffel, live 13.50<br />

Nordische Kombi 10 km Langlau, live 14.30<br />

Biathlon. Mixed-Staffel, live 16.15 Skispringen. 1.<br />

Einzelspringen (HS 142), live 18.20 Ski Alpin<br />

18.50 Ski Alpin. Riesenslalom Frauen, 2. Lauf,<br />

live 20.00 Ski Alpin. Abfahrt Männer, live 21.45<br />

Nachrichten 21.50 Tischtennis 23.50<br />

Nachrichten 23.55 Tischtennis (bis 1.30)<br />

RBB<br />

9.00 (für HG) Die Prinzessin und der fliegende<br />

Schuster. Märchenfilm, CS 1988 10.25 (für HG)<br />

Das singende, klingende Bäumchen. Märchenfilm,<br />

D2016 11.25 (für HG) Die Geschichte von<br />

der Gänseprinzessin und ihrem treuen Pferd<br />

Falada. Märchenfilm, DDR 1989 12.45 (für HG)<br />

Wie heiratet man einen König. Märchenfilm, D<br />

1969 14.00 König Drosselbart. Märchenfilm,<br />

DDR 1965 15.10 (für HG) Die Prinzessin mit<br />

dem goldenen Stern. Märchenfilm, CS 1959<br />

16.25 Frau Holle. Märchenfilm, D2008 17.25<br />

Kowalski &Schmidt 17.55 (für HG) Sandmännchen<br />

18.00 rbb UM6 18.30 rbbkultur –Das<br />

Magazin 19.00 Heimatjournal 19.30 Abendschau<br />

/Brandenburg aktuell 20.00 Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Berlin –Schicksalsjahre<br />

einer Stadt<br />

Das Jahr 1992 –erstmals können<br />

DDR-Bürger ihre Stasi-Unterlagen<br />

einsehen, und ein Kaufhauserpresser<br />

namens Dagobert sorgt für Schlagzeilen.<br />

21.45 (für HG) rbb24<br />

22.00 (für HG) Sherlock: Die sechs<br />

Thatchers<br />

Krimireihe, GB 2017<br />

23.30 Das Geheimnis der gelben Narzissen<br />

Kriminalfilm, D/GB 1961<br />

1.00 Unter Strom<br />

ProSieben<br />

5.10 2Broke Girls 5.30 The Middle 6.10 (für<br />

HG) Two and aHalf Men 7.35 (für HG) The Big<br />

Bang Theory 9.00 Fresh Off the Boat 9.25 Last<br />

Man Standing. Comedyserie 10.20 Eine<br />

schrecklich nette Familie. Sitcom 11.25 The<br />

Middle. Comedyserie. Die Streithammel 11.50<br />

Mr. Griffin –Kein Bock auf Schule. Comedyserie.<br />

Reite den Widder /Irgendwie so’n bisschen<br />

12.50 (für HG) Die Simpsons. Zeichentrickserie<br />

15.40 (für HG) Two and aHalf Men. Sitcom. Die<br />

Industrielle-Revolutions-Show /Phase eins,<br />

erfolgreich /Der Truthahn und die Männlichkeit /<br />

Bereit für die Großaufnahme /Ich kümmere mich<br />

um Prudence 18.00 Newstime 18.10 (für HG)<br />

Die Simpsons. Zeichentrickserie 19.05 Galileo<br />

20.15 (für HG) Das Duell um die Welt –<br />

Team Joko gegen Team Klaas<br />

Neue Teams, neue Herausforderungen,<br />

neue Reisen: Marteria, Thorsten Legat,<br />

Simon Gosejohann und Sophia Thomalla<br />

duellieren sich um die Welt.<br />

0.05 Die Beste Show Der Welt<br />

Show. Wer hat die beste Show-Idee? Wer<br />

überzeugt das Publikum mit seiner<br />

Vorstellung von bester Unterhaltung?<br />

3.55 Extreme Ops<br />

Actionfilm, D/A/GB/USA/L 2002. Mit<br />

Devon Sawa, Rupert Graves<br />

Arte<br />

8.10 Stadt Land Kunst Spezial 8.50 360°<br />

10.45 (für HG) Zu Tisch 11.10 Stille Wasser sind<br />

tief 11.55 Südamerika –Soweit das Auge reicht<br />

(1-5/5) 16.25 Stadt Land Kunst Spezial 17.05<br />

Arte Reportage 18.00 Mord auf Malta 18.55 Mit<br />

offenen Karten 19.10 Arte Journal 19.30 (für<br />

HG) Auf der Spur des Gobibären 20.15 (für HG)<br />

Die goldene Zeit in Andalusien. Dokumentarfilm,<br />

USA 2018 21.50 (für HG) Wie klingt der Urknall?<br />

Dokumentation 22.35 Die Schule der Affen<br />

23.20 Streetphilosophy 23.50 Square für<br />

Künstler 0.20 Kurzschluss –Das Magazin<br />

3Sat<br />

13.10 Notizen aus dem Ausland 13.15 (für HG)<br />

quer 14.00 (für HG) Kunst +Krempel 14.30<br />

Ländermagazin 15.00 Natur im Garten 15.30<br />

(für HG) 14 Tage China 16.00 (für HG) Zu Gast in<br />

Thailand 16.45 Neuseeland entdecken 17.30<br />

(für HG) Zwei mitten im Leben. Komödie, D2014<br />

19.00 (für HG) heute 19.20 Wer hat Angst vorm<br />

Genderwahn? 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15<br />

Kaminer inside 21.00 Festliche Operngala für die<br />

Deutsche AIDS-Stiftung 2019 22.25 Kunst hoch<br />

2 23.10 (für HG) Precht 23.55 (für HG)<br />

maischberger. die woche 1.10 lebensArt<br />

Phoenix<br />

7.15 Sternstunden der Evolution mit Dirk<br />

Steffens 9.30 Waldmedizin 10.00 (für HG)<br />

Skandal! Die großen Affären in Deutschland<br />

11.30 phoenix vor ort 12.15 Skandal! Große<br />

Affären in Deutschland 13.00 phoenix plus<br />

14.15 Venedig 14.30 Wie geht das? 15.00 Volle<br />

Kraft voraus 15.45 Made in Norddeutschland<br />

16.30 Geheimnisvolle Orte 17.15 Sternstunden<br />

der Evolution mit Dirk Steffens 19.30 Waldmedizin<br />

20.00 Tagesschau 20.15 Big Pacific 23.15<br />

Die dunklen Geheimnisse des Vatikans 0.00<br />

Skandal! Die großen Affären in Deutschland<br />

Kika<br />

11.45 (für HG) Schmatzo 12.00 Marinette<br />

12.50 (für HG) Wir Kinder aus dem Möwenweg<br />

13.35 (für HG) Der kleine Wichtel. Komödie, DK<br />

2014 15.00 (für HG) Robin Hood 15.45 The<br />

Garfield Show 16.35 Operation Autsch! 17.00<br />

(für HG) Timster 17.15 Leider laut 17.40 Shaun<br />

das Schaf 18.00 Ein Fall für die Erdmännchen<br />

18.15 Esme &Roy 18.35 (für HG) Weißt du<br />

eigentlich, wie lieb ich dich hab? 18.47<br />

Baumhaus 18.50 Unser Sandmännchen 19.00<br />

Sherazade 19.25 Checker Tobi 19.50 (für HG)<br />

logo! 20.00 Kika Live 20.10 Leider lustig<br />

Dmax<br />

5.35 Bad Buddies 6.00 Chris &Mäx: Die<br />

Oldtimer-Spezialisten 6.55 Infomercial 8.55<br />

Hellfire Heroes 9.55 Infomercial 10.15 House<br />

Hunters –Die Immobilien-Jäger 11.15 Die<br />

Gebrauchtwagen-Profis 12.15 Der Geiger 13.15<br />

Chris &Mäx: Die Oldtimer-Spezialisten 14.15<br />

Baggage Battles 15.15 Die Aquarium-Profis<br />

17.15 Die Baumhaus-Profis 19.15 Die<br />

Blockhaus-Profis 20.15 Steel Buddies 22.15<br />

Dead of Night 23.15 Dead of Winter 0.15<br />

Aircrash Confidential 1.15 Spurlos verschwunden


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 35<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

TV-Programm am Sonntag<br />

ARD<br />

10.00 (für HG) Gottesdienst zur Eröffnung „Brot<br />

für die Welt“ 11.00 (für HG) Tagesschau 11.05<br />

(für HG) Sportschau. U. a.: Langlauf /ca. 11.15<br />

Ski Alpin: Riesenslalom Damen /ca. 11.35 Ski<br />

Alpin: Abfahrt Herren /ca. 11.55 Langlauf:<br />

15 km Verfolgung Herren /ca. 12.15 Biathlon:<br />

10 km Sprint Herren /ca. 13.50 Nordische<br />

Kombination: Kombinationsspringen /ca. 14.00<br />

10 km Kombinationslanglauf /14.30 Faszination<br />

Ironman Hawaii /ca. 14.53 Rodeln: 1. und 2.<br />

Lauf Damen /ca. 15.00 Rodeln: 1. Lauf Herren<br />

18.30 (für HG) Bericht aus Berlin 18.49 Lotto<br />

18.50 (für HG) Lindenstraße 19.20 (für HG)<br />

Weltspiegel 19.56 Erzähl mir von dir 20.00<br />

Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Tatort: Querschläger<br />

Krimireihe, D2019. Mit Wotan Wilke<br />

Möhring, Franziska Weisz. Ein Heckenschütze<br />

schießt auf einem Autohof auf<br />

einen Lkw-Fahrer, der Täter flüchtet<br />

unerkannt.<br />

21.45 (für HG) Anne Will<br />

22.45 (für HG) Tagesthemen<br />

23.05 (für HG) titel thesen temperamente<br />

23.35 (für HG) Bericht vom Parteitag der AfD<br />

23.50 (für HG) Dallas Buyers Club<br />

Biografie, USA 2013. Mit Jared Leto<br />

1.43 Tagesschau<br />

RTL<br />

5.50 Familien im Brennpunkt 6.50 Die<br />

Superhändler –4Räume, 1Deal 7.30 Die<br />

Superhändler –4Räume, 1Deal 8.30 Das<br />

Supertalent 10.55 Ehrlich Brothers live! Flash<br />

–Die Stadionshow 13.00 Formel 1. Countdown<br />

zum Großen Preis von Abu Dhabi 14.00 Formel<br />

1. Das Rennen zum Großen Preis von Abu Dhabi,<br />

live. Beim 5,554 Kilometer langen „Yas Marina<br />

Circuit“ in Abu Dhabi sticht neben den<br />

verwinkelten Passagen insbesondere die mehr als<br />

ein Kilometer lange Gegengerade heraus. 15.55<br />

Formel 1. Siegerehrung und Highlights 16.45<br />

Explosiv –Weekend 17.45 Exclusiv –Weekend<br />

18.45 RTL Aktuell 19.03 RTL Aktuell –Das Wetter<br />

19.05 Vermisst. Reality-Soap<br />

20.15 (für HG) Fast &Furious 8<br />

Actionfilm, USA 2017. Mit Vin Diesel.<br />

Dom und Letty können in den Flitterwochen<br />

endlich richtig entspannen. Doch<br />

mit dem Frieden ist schnell Schluss, als<br />

eine Cyber-Terroristin auftaucht.<br />

22.55 (für HG) The Transporter Refueled<br />

Actionfilm, F/RC 2015. Mit Ed Skrein,<br />

Loan Chabanol<br />

0.45 (für HG) Fast &Furious 8<br />

Actionfilm, USA 2017. Mit Vin Diesel,<br />

Dwayne Johnson<br />

3.10 Alarm für Cobra 11<br />

MDR<br />

14.00 Märchen vom Däumling. Märchenfilm, CS<br />

1985 15.23 (für HG) Aktuell 15.25 (für HG)<br />

Salto Postale 16.25 (für HG) Aktuell 16.30 (für<br />

HG) Sport im Osten 17.10 (für HG) In aller<br />

Freundschaft –Die jungen Ärzte 18.00 (für HG)<br />

Aktuell 18.05 (für HG) In aller Freundschaft<br />

18.50 (für HG) Wetter für 3 18.52 (fürHG) Unser<br />

Sandmännchen 19.00 Regionales 19.30 (für<br />

HG) Aktuell 19.50 (für HG) Kripo live 20.15 (für<br />

HG) Damals war’s 21.45 (für HG) Aktuell 22.00<br />

(für HG) Sportschau 22.20 MDR-Zeitreise 22.50<br />

(für HG) Unser Deutschland 0.20 Kripo live<br />

Bayern<br />

14.30 (für HG) Bayern erleben 15.15 (für HG)<br />

Landfrauenküche im Advent 2019 16.00 (für HG)<br />

Rundschau 16.15 (für HG) Euroblick 16.45<br />

Kreuzer trifft ... 17.15 (für HG) Schuhbecks<br />

Feinschmeckerei 17.45 Regionales 2019 18.30<br />

(für HG) Rundschau 18.45 (für HG) Bergauf-<br />

Bergab 19.15 (für HG) Unter unserem Himmel<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG)<br />

Komödienstadel 21.45 Blickpunkt Sport 23.00<br />

(für HG) Rundschau Sonntags-Magazin 23.15<br />

(für HG) Drei. Zwo. Eins. Michl Müller 0.00<br />

Erntedank. Ein Allgäukrimi. Kriminalfilm, D2009<br />

Vox<br />

6.10 Criminal Intent –Verbrechen im Visier.<br />

Fashion Victim /Der Tröster /Sein letzter Wein /<br />

Leichentausch /Ikarus /Zwillingsmord /Sein<br />

letzter Wein /Leichentausch /Ikarus 14.15 (für<br />

HG) Hotel Transsilvanien 2. Animationsfilm, USA<br />

2015 16.00 Der Autodetektiv –Auf der Suche<br />

nach der ersten Liebe 17.00 auto mobil #Das<br />

Vox Automagazin 18.10 Unser Traum vom Haus<br />

19.10 Hot oder Schrott –Die Allestester 20.15<br />

(für HG) Kitchen Impossible. Kochshow 23.35<br />

Prominent! 0.20 (für HG) Medical Detectives –<br />

Geheimnisse der Gerichtsmedizin<br />

Super RTL<br />

11.00 Die Tom und Jerry Show 11.30<br />

Weihnachtsmann &Co. KG 12.00 Tom &Jerry<br />

–Robin Hood und seine tollkühne Maus.<br />

Animationsfilm, USA 2012 13.00 Barbie 13.30<br />

Barbie in: Eine Weihnachtsgeschichte. Animationsfilm,<br />

USA 2008 14.40 Die Tom und Jerry<br />

Show 15.35 Weihnachtsmann &Co. KG 17.10<br />

Grizzy &die Lemminge 17.40 Angelo! 18.10<br />

Weihnachtsmann &Co. KG 18.40 Woozle Goozle<br />

19.10 Alvinnn!!! 19.40 Tom und Jerry 20.15<br />

Das Wunder von Manhattan. Familienfilm, USA<br />

1994 22.25 Cold Justice 0.20 Infomercials<br />

Sport1<br />

8.30 Die Arche-Fernsehkanzel 9.00 Hattrick Pur<br />

9.30 Bundesliga Pur 11.00 Der Check24<br />

Doppelpass Live 13.30 Bundesliga Pur –Lunchtime<br />

15.00 Basketball. Die BBL: MHP Riesen<br />

Ludwigsburg –Basketball Löwen Braunschweig,<br />

live 16.45 Sport1 News Live 17.00 Eishockey.<br />

DEL: Kölner Haie –Iserlohn Roosters, live 19.30<br />

Die 2. Bundesliga 20.45 Sport1 News 21.00<br />

Sport1 Reportage 22.00 STIHL Timbersports<br />

23.00 Porsche GT Magazin 23.30 Motorsport<br />

0.00 Sport Clips<br />

ZDF<br />

7.20 (für HG) Bibi und Tina 7.45 (für HG) Mia<br />

and me 8.35 (für HG) Löwenzahn 9.00 heute<br />

Xpress 9.03 (für HG) sonntags 9.30 (für HG)<br />

Katholischer Gottesdienst 10.15 (für HG) Die<br />

zwölf Monate. Märchenfilm, CZ 2012 11.50<br />

heute Xpress 11.55 (für HG) Bares für Rares –<br />

Lieblingsstücke 14.10 Du ahnst es nicht! 14.55<br />

(für HG) heute Xpress 15.00 (für HG) Die<br />

Trapp-Familie –Ein Leben für die Musik. Drama,<br />

USA 2015 16.30 (für HG) planet e. 17.00 (für<br />

HG) heute 17.10 (für HG) ZDF Sportreportage<br />

18.00 Adventskonzert aus Dresden 19.00 (für<br />

HG) heute 19.10 (für HG) Berlin direkt 19.28<br />

(für HG) Aktion Mensch Gewinner 19.30 (für HG)<br />

Sieben Kontinente –Ein Planet<br />

20.15 (für HG) Rosamunde Pilcher:<br />

Der magische Bus<br />

Melodram, D2019. Mit Isabella Krieger,<br />

Max Woelky. Olivia macht sich trotz aller<br />

Warnungen mit Themen-Rundreisen in<br />

einem Vintage-Bus selbstständig.<br />

21.45 (für HG) heute journal<br />

22.15 (für HG) Der Pass<br />

Thriller-Serie<br />

23.45 ZDF-History<br />

Chruschtschow –Der rote Zar<br />

0.30 heute Xpress<br />

0.35 Standpunkte<br />

Sat.1<br />

5.55 Watch Me –Das Kinomagazin 6.05 Auf<br />

Streife 6.55 So gesehen –Talk am Sonntag 7.15<br />

Dancing on Ice 10.45 The Voice Senior 13.10<br />

(für HG) Lemony Snicket –Rätselhafte Ereignisse.<br />

Komödie, USA 2004. Bei einem Brand verlieren<br />

die drei Baudelaire-Kinder ihre Eltern –sie erben<br />

allerdings ein großes Vermögen, das ihnen mit<br />

Erreichen der Volljährigkeit ausgezahlt wird. Bis<br />

dahin soll ein Verwandter als Vormund der Waisen<br />

dienen. So kommen sie von einem Verwandten<br />

zum nächsten –denn Graf Olaf versucht immer<br />

wieder, das Erbe an sich zu reißen. 15.15 (für<br />

HG) Charlie und die Schokoladenfabrik.<br />

Fantasyfilm, USA/GB/AUS 2005 17.30 Hochzeit<br />

auf den ersten Blick 19.55 Sat.1 Nachrichten<br />

20.15 The Voice Senior<br />

Musikalische Vielfalt und jede Menge<br />

Gänsehaut-Momente sind Programm,<br />

wenn in einer neuen Staffel der<br />

Castingshow Deutschlands beste Stimme<br />

über 60 gekürt wird.<br />

22.55 Die Martina Hill Show –Best of<br />

Comedyshow<br />

23.25 Genial daneben<br />

Comedyshow. Rateteam: Hella von<br />

Sinnen, Wigald Boning, Chris Tall, Detlef<br />

Steves, Torsten Sträter<br />

0.25 The Voice Senior<br />

WDR<br />

13.00 (für HG) Rentnercops 13.45 (für HG)<br />

Rentnercops 14.30 (für HG) Verliebt auf Island.<br />

Drama, D2019 16.00 (für HG) Wunderschön!<br />

16.45 (für HG)Salzburg 17.30 (für HG)Abenteuer<br />

Erde 18.15 (für HG) Tiere suchen ein Zuhause<br />

19.10 (für HG) Aktuelle Stunde 19.30 (für HG)<br />

Westpol 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />

HG) Wunderschön! 21.45 (für HG) Sportschau<br />

22.15 (für HG) Zeiglers wunderbare Welt des<br />

Fußballs 22.45 (für HG) Haussitter gesucht!<br />

23.30 (für HG) Carolin Kebekus: Pussyterror TV<br />

0.20 (für HG) Gute Frage<br />

NDR<br />

10.30 buten un binnen 11.00 (für HG) Hallo<br />

Niedersachsen 11.30 (für HG) NDR Talk Show<br />

13.30 (für HG) Die Ernährungs-Docs 14.20<br />

mareTV kompakt 14.30 (für HG) Wildes Kuba<br />

15.15 (für HG) Inas Reisen 16.00 Lieb &Teuer<br />

16.30 Sass 17.00 Bingo! 18.00 (für HG) Rund<br />

um den Michel 18.45 (für HG) DAS! 19.30<br />

Regionales 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15<br />

(für HG) Dem Polarlicht auf der Spur 21.45<br />

Sportschau 22.05 (für HG) Die NDR Quizshow<br />

22.50 (für HG) Sportclub 23.35 (für HG)<br />

Sportclub Story 0.05 (für HG) Quizduell<br />

Kabel eins<br />

7.05 (für HG) Elementary 7.55 (für HG)<br />

Elementary 8.50 Abenteuer Leben Spezial 10.50<br />

Rosins Restaurants –Ein Sternekoch räumt auf!<br />

12.50 Rosins Restaurants –Ein Sternekoch<br />

räumt auf! 15.00 Mein Lokal, Dein Lokal –Der<br />

Profi kommt 16.00 kabel eins news 16.10 Mein<br />

Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt 17.10 Mein<br />

Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt 18.10 Mein<br />

Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt 19.10 Mein<br />

Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt 20.15 Unser<br />

Bahnhof 22.15 Abenteuer Leben am Sonntag<br />

0.15 Mein Revier 2.05 Achtung Kontrolle!<br />

RTLZWEI<br />

8.20 Infomercial 9.20 X-Factor: Das Unfassbare<br />

10.20 X-Factor: Das Unfassbare 11.20 Die<br />

Schnäppchenhäuser –Der Traum vom Eigenheim<br />

12.15 Die Schnäppchenhäuser –Der Traum vom<br />

Eigenheim 13.15 Die Schnäppchenhäuser –Jeder<br />

Cent zählt 14.15 Zuhause im Glück –Unser<br />

Einzug in ein neues Leben 16.15 Der Trödeltrupp<br />

–Das Geld liegt im Keller 17.15 Mein neuer Alter<br />

18.15 Grip –Das Motormagazin 20.15 Die<br />

Schöne und das Biest. Fantasyfilm,F/D 2013<br />

22.25 The Witch. Horrorfilm,USA/CDN 2015<br />

0.15 Eloise. Horrorfilm,USA 2017<br />

Eurosport 1<br />

11.20 Skilanglauf. 15 km Verfolgung der Männer,<br />

live 12.15 Biathlon. 10 km Sprint der Männer,<br />

live 13.45 Nordische Kombination. Einzelwettbewerb:<br />

10 km Langlauf, live 14.40 Skispringen.<br />

Qualifikation (HS 142), live 15.45 Biathlon.<br />

7,5 km Sprint der Frauen, live 16.45 Skispringen.<br />

2. Einzelspringen (HS 142), live 18.20 Ski<br />

Alpin 18.55 Ski Alpin. Slalom Frauen, 2. Lauf,<br />

live 20.00 Ski Alpin. Super-G Männer, live 21.45<br />

Nachrichten 21.50 Handball: Frauen-WM 23.00<br />

Rennrodeln 0.30 Nachrichten<br />

TV-Tipps<br />

ZDF, 22.15 UHR THRILLER-SERIE<br />

Der Pass<br />

Esist Winter, einige Wochen vorWeihnachten, die Alpenpässe zwischen<br />

Deutschland und Österreich sind tief verschneit. In der abweisenden<br />

Winterlandschaft wird ein Toter gefunden. DerMannist unter Gewalteinwirkung<br />

ums Leben gekommen, seine Leiche wurde am Grenzstein drapiert. In<br />

den Händen hält er ein Büschel Haare, das sich im Lauf der Ermittlungen als<br />

Pferdehaar herausstellen wird. DieErmittlungen werden wegen des Fundortes<br />

des Toten länderübergreifend betrieben. Für die Deutschen ermittelt Ellie<br />

Stocker (Julia Jentsch), die Österreicher entsenden Gedeon Winter (Nicholas<br />

Ofczarek) ... „Der Pass“ erhielt 2019 die „Goldene Kamera“ und die „Romy“<br />

als Beste TV-Serie. Die zweite Episode der ZDF-Fassung wird ammorgigen<br />

Montag gesendet, die restlichen jeweils am 8. und 9. Dezember.<br />

(D,A/2018)<br />

Foto: ZDF<br />

RTL, 20.15 UHR ACTIONFILM<br />

Fast &Furious 8<br />

NORMALVARIANTE –MITTEL -mittel<br />

6 3 1<br />

1 7 6 8<br />

4<br />

4 5<br />

9 8 6<br />

9 2<br />

3 1<br />

5 2 9<br />

6 4<br />

MitDIAGONALEN-schwer<br />

MIT –SCHWER<br />

8 4<br />

6<br />

Nachdem die PS-Junkie-Crew von<br />

allen Vergehen freigesprochen<br />

wurde,verbringen Dom und Letty<br />

ihreFlitterwochen in Havanna. Alles<br />

scheint für eine Weile gut zu laufen,<br />

doch dann taucht plötzlich die<br />

Cyber-Terroristin Cipher (Charlize<br />

Theron) auf. Ihr gelingt es, Dom zu<br />

verführen und wieder in kriminelle<br />

Machenschaften zu verstricken, denn<br />

sie hat seine Exfreundin entführt. Dom<br />

soll seine eigene Crew hintergehen.<br />

Daraufhin muss Mr.Nobody versuchen,<br />

Hobbs zu befreien, der bei Doms<br />

Manöver verhaftet wurde.Wirddie<br />

Familie wieder zusammenfinden?<br />

(USA/2017)<br />

Foto: TVNOW<br />

SUDOKU<br />

5 4<br />

9 1<br />

8 6<br />

7<br />

9 5<br />

3 6 4<br />

8<br />

Auflösung<br />

AUFLÖSUNG<br />

vom VOM29.11.2019<br />

2019<br />

mittel MITTEL<br />

3 4 7 1 2 9 5 8 6<br />

6 2 1 5 8 3 4 9 7<br />

9 8 5 4 6 7 1 3 2<br />

4 7 3 6 5 1 9 2 8<br />

2 1 6 8 9 4 7 5 3<br />

5 9 8 7 3 2 6 4 1<br />

8 6 4 2 1 5 3 7 9<br />

1 5 9 3 7 8 2 6 4<br />

7 3 2 9 4 6 8 1 5<br />

AUFLÖSUNG<br />

Auflösung<br />

VOM 29. 11. 2019<br />

vom 29.11.2019<br />

schwer<br />

SCHWER<br />

1 6 3 7 8 2 4 5 9<br />

2 9 4 5 3 1 8 6 7<br />

5 8 7 6 9 4 3 1 2<br />

9 3 2 8 6 7 5 4 1<br />

4 1 5 3 2 9 7 8 6<br />

6 7 8 4 1 5 2 9 3<br />

3 4 1 9 7 8 6 2 5<br />

7 5 9 2 4 6 1 3 8<br />

8 2 6 1 5 3 9 7 4<br />

RBB<br />

5.45 (für HG) tierisch gut! 6.30 (für HG) Der<br />

Feuervogel. Märchenfilm, D1997 8.00 (für HG)<br />

Brandenburg aktuell 8.30 (für HG) Abendschau<br />

9.00 (für HG) Immer die Radfahrer. Komödie, D<br />

1958 10.35 (für HG) Berlin –Schicksalsjahre<br />

einer Stadt 12.05 (für HG) Akte Ex 12.50 (für<br />

HG) Morden im Norden 13.40 (für HG) Die<br />

sieben Raben. Märchenfilm, CZ/SK 2015 15.15<br />

(für HG) Rapunzel. Märchenfilm, D2009 16.15<br />

(für HG) In aller Freundschaft –die jungen Ärzte<br />

17.05 (für HG) In aller Freundschaft 17.50 (für<br />

HG) Unser Sandmännchen 18.00 rbb UM6<br />

18.30 rbb Gartenzeit 19.00 Täter –Opfer –Polizei<br />

19.30 (für HG) Abendschau /Brandenburg<br />

aktuell 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Gefragt –Gejagt<br />

Vier Kandidaten spielen gegen einen<br />

Quizchampion, den „Jäger“. Dabei<br />

müssen sie im Kampf gegen die Zeit<br />

Wissensfragen beantworten. Der „Jäger“<br />

versucht sie hingegen zu verlocken.<br />

21.00 (für HG) Gefragt –Gejagt<br />

21.45 (für HG) rbb24<br />

22.00 Sportschau<br />

22.20 (für HG) Die Kinoretter<br />

23.05 (für HG) Überall, wo wir sind<br />

Dokumentarfilm, D2018<br />

0.35 Chronik der Wende<br />

ProSieben<br />

5.35 (für HG) Two and aHalf Men. Sitcom. U. a.:<br />

Die Industrielle-Revolutions-Show /Phase eins,<br />

erfolgreich /Der Truthahn und die Männlichkeit<br />

7.40 Eine schrecklich nette Familie 8.45<br />

Remembering Stan Lee 8.50 (für HG) X-Men: Der<br />

letzte Widerstand. Comicadaption, CDN/USA/GB<br />

2006 10.40 Marvel Short: Thor &Loki 10.45<br />

(für HG) Thor. Comicadaption, USA 2011 12.50<br />

(für HG) Marvel Short: Black Widow &Hulk<br />

12.55 (für HG) Marvel’s the Avengers. Comicadaption,<br />

USA 2012 15.30 (für HG) Marvel Short:<br />

Iron Man &Spider Man 15.35 (für HG) Iron Man<br />

3. Comicadaption, USA/RC 2013 17.50<br />

Newstime 18.00 (für HG) Doctor Strange.<br />

Comicadaption, USA 2016<br />

20.15 (für HG) Guardians of the Galaxy<br />

Vol. 2<br />

Comicadaption, USA 2017. Mit Chris<br />

Pratt, Zoe Saldana. Die „Guardians of the<br />

Galaxy“ bekommen den Auftrag, heilige<br />

Energiezellen zu schützen.<br />

23.00 Schattenmoor Preview<br />

23.20 (für HG) Iron Man 3<br />

Comicadaption, USA/RC 2013. Mit<br />

Robert Downey Jr., Gwyneth Paltrow<br />

1.35 (für HG) X-Men: Der letzte Widerstand<br />

Comicadaption, CDN/USA/GB 2006. Mit<br />

Hugh Jackman, Halle Berry<br />

Arte<br />

9.25 (für HG) Der durch die Wand geht. Komödie,<br />

F2016 11.00 Zum Ersten, zum Zweiten, zum<br />

Dritten! 11.30 Vox Pop 12.15 Verschollene<br />

Filmschätze 13.10 Amerika mit David Yetman<br />

13.35 Reise in den Untergrund 14.20 Flucht im<br />

Namen Gottes 16.00 Francisco de Goya 16.55<br />

Metropolis 17.40 Lucas Debargue spielt<br />

Saint-Saëns’ „ägyptisches“ Klavierkonzert 18.25<br />

(für HG) Zu Tisch 18.55 Karambolage 19.10 Arte<br />

Journal 19.30 360° 20.15 Ryans Tochter.<br />

Drama, GB 1970 23.20 Robert Mitchum –Hollywoods<br />

Bad Boy 0.15 Orchester für die Zukunft<br />

3Sat<br />

14.00 Wilde Überlebenskünstler 16.55 (für HG)<br />

About aBoy oder: Der Tag der toten Ente.<br />

Komödie, GB/USA/F 2002 18.30 Bühnenstars<br />

von morgen 19.00 (für HG) heute 19.10 Strom<br />

des Lebens 19.40 Schätze der Welt –Erbe der<br />

Menschheit 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15<br />

(für HG) Mittermeier! 21.00 Satire-Battle 21.45<br />

(für HG) Die Lichtenbergs –zwei Brüder, drei Frauen<br />

und jede Menge Zoff. Komödie, D2014<br />

23.15 (für HG) Unthinkable –Der Preis der<br />

Wahrheit. Thriller, USA 2010 0.40 Betty Blue<br />

–37,2 Grad am Morgen. Liebesfilm, F1986<br />

Phoenix<br />

12.00 Internationaler Frühschoppen 12.45<br />

Internationaler Frühschoppen 13.00 die<br />

diskussion 14.00 phoenix vor ort 14.45<br />

Skandal! Politische Affären in Deutschland 15.30<br />

Skandal! Große Affären in Deutschland 16.15<br />

Skandal! Große Affären in Deutschland 17.00<br />

Big Pacific 17.45 Big Pacific 18.30 Big Pacific<br />

19.15 Big Pacific 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Die geheime Welt der Raubtiere 21.00 Die<br />

geheime Welt der Raubtiere 21.45 Mythos Tatort<br />

22.30 Das Profil des Bösen 23.15 heute-show<br />

23.45 extra 3 0.30 augstein und blome<br />

Kika<br />

13.30 Leo da Vinci: Mission Mona Lisa.<br />

Animationsfilm, I2018 14.55 Die Abenteuer des<br />

jungen Marco Polo 16.35 (für HG) Paula und die<br />

wilden Tiere 17.00 (für HG) 1, 2oder 3 17.25<br />

Die magischen Schlittschuhe 17.45 Der kleine<br />

Nick 18.00 (für HG) Beutolomäus und der wahre<br />

Weihnachtsmann 18.15 Esme &Roy 18.35 (für<br />

HG) Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab?<br />

18.47 Baumhaus 18.50 Unser Sandmännchen<br />

19.00 Sherazade 19.25 (für HG) Pur+ 19.50<br />

(für HG) logo! 20.00 (Erde an Zukunft 20.10<br />

Kummerkasten 20.35 Schau in meine Welt!<br />

Dmax<br />

5.40 Bad Buddies 6.00 Chris &Mäx: Die<br />

Oldtimer-Spezialisten 6.50 Infomercial 8.50<br />

Outback Truckers 9.50 Infomercial 10.15<br />

Outback Truckers 12.15 Railroad Australia 13.15<br />

Goldrausch in Australien 15.15 Die Schatzsucher<br />

–Goldrausch in Alaska 17.15 Steel Buddies<br />

–Stahlharte Geschäfte 18.15 Asphalt-Cowboys<br />

19.15 Euro Truckers –Immer auf Achse 20.15<br />

Deutschland 24/7 –Ohne uns läuft nichts!<br />

22.15 Fang des Lebens 0.15 Bad Buddies 1.10<br />

Deutschland 24/7<br />

Tagesschau 24<br />

11.15 Hilfe aus der Luft 12.00 Nachrichten<br />

12.15 Mex 13.00 Nachrichten 13.15 Was wurde<br />

aus der Volksbildung 14.00 Nachrichten 14.15<br />

Internationaler Frühschoppen 15.00 Nachrichten<br />

15.30 Der Umwelt-Paddler 16.00 Nachrichten<br />

16.30 Mit dem Stromkabel durchs Wattenmeer<br />

17.00 Nachrichten 17.30 Panorama 3 18.00<br />

Nachrichten 18.30 extra 3 19.00 Nachrichten<br />

19.30 Weihnachtsmärkte: Romantik oder<br />

Reibach? 20.00 Tagesschau 20.15 Aidskrieg<br />

21.00 Tagesschau 21.02 Aids –immer noch ein<br />

Tabu 22.00 Paten in Deutschland 22.30 Bericht<br />

aus Berlin 22.49 Extra 23.00 Tagesthemen<br />

23.20 Weltspiegel 0.00 Tagesthemen<br />

ONE<br />

8.50 Lindenstraße 9.20 Lindenstraße 9.50<br />

Telespiele 10.35 Bauerfeind –Die Show zur Frau<br />

11.35 Quarks 12.20 Weingut Wader –Nur<br />

zusammen sind wir stark. Familienreihe, D2019<br />

13.50 Liberal Arts. Komödie, USA 2012 15.20<br />

kinokino shortcuts 15.25 Alfred Hitchcock<br />

präsentiert. Krimiserie. Das ideale Haus 15.45<br />

Hart aber herzlich 16.35 Hart aber herzlich<br />

17.20 Hart aber herzlich 18.10 Hart aber<br />

herzlich 18.55 Hart aber herzlich 19.45<br />

Lindenstraße 20.15 Bonusfamilie 21.45 Tatort:<br />

Querschläger. Krimireihe, D2019 23.15<br />

Lindenstraße 23.45 Tatort: Querschläger.<br />

Krimireihe, D2019 1.15 Hanne. Drama, D2018<br />

ZDF NEO<br />

5.30 (für HG) Geheimbünde 6.10 (für HG) Die<br />

Odyssee der einsamen Wölfe 7.40 (für HG)<br />

Magisches Deutschland 8.25 (für HG) Märchen<br />

&Sagen 10.35 (für HG) Superbauten 11.20 (für<br />

HG) Ku’damm 56 (1-3/3). Drama, D2016<br />

16.00 (für HG) Die Schwarzwaldklinik 20.15 (für<br />

HG) Jesse Stone –ImZweifel für den Angeklagten.<br />

Krimireihe, USA 2012 21.40 (für HG) Herr<br />

und Frau Bulle: Tod im Kiez. Krimireihe, D2018<br />

23.05 (für HG) Herr und Frau Bulle: Totentanz.<br />

Krimireihe, D2019 0.40 (für HG) heute-show<br />

1.10 Neo Magazin Royale mit Jan Böhmermann<br />

1.55 (für HG) Lewis: Mörder in eigener Regie.<br />

Krimireihe, GB 2008<br />

ZDF INFO<br />

7.00 Falsch bewertet und getäuscht 7.45 Rach<br />

und die Restaurantgründer 8.30 Nelson Müllers<br />

Landpartie 9.15 (für HG) Treffpunkt Imbiss 9.43<br />

heute Xpress 9.45 Mordakte Mittelalter 10.30<br />

Mordakte Mittelalter 11.15 Mordakte Mittelalter<br />

12.00 Mordakte Mittelalter 12.45 Mordakte<br />

Mittelalter 13.30 Mordakte Mittelalter 14.15 (für<br />

HG) Zeitreise 15.00 (für HG) Zeitreise 15.45 (für<br />

HG) Zeitreise 16.30 (für HG) Zeitreise 17.15 (für<br />

HG) Zeitreise 18.00 (für HG) Zeitreise 18.45<br />

Momente der Geschichte II 19.40 (für HG) heuteshow<br />

20.15 Deep Time History 21.00 Deep Time<br />

History 21.45 Deep Time History 22.30 (für HG)<br />

Zeitreise 23.15 Zeitreise 0.00 (für HG) Zeitreise<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

15.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Adventsmusik Mit Werken unter anderem von<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy, Georg Philipp<br />

Telemann, Samuel Scheidt, Leonhart Schröter,<br />

Johann Stamitz, ca. 116 Min.<br />

15.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6.4 MHz)<br />

Ernste Musik „Denn der Gesang ist der Sprache<br />

wegen da“: Balladen und Lieder von Carl Loewe.<br />

Gast: Jürgen Kesting, Musikpublizist, ca. 115 Min.<br />

20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Konzert Philharmonie Berlin: Rodion Schtschedrin<br />

/Magnus Lindberg /Peter Tschaikowsky.<br />

Aufzeichnung vom 28.11.2019, ca. 117 Min.<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Konzert Robin Ticciati dirigiert das Deutsche<br />

Symphonie-Orchester Berlin: Werke von Wolfgang<br />

Amadeus Mozart, ca. 176 Min.<br />

HÖRSPIEL<br />

14.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Feature The Green Wave: Die grüne Revolution im<br />

Iran. Von Ali Samadi-Ahadi /Regie: Nikolai von<br />

Koslowski, ca. 56 Min.<br />

18.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Hörspiel 90° 0’ 0’’ S. Von Maren Kames /Musik<br />

und Regie: Milena Kipfmüller und Klaus Janek,<br />

ca. 90 Min.<br />

20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Freistil Fallhöhe –Jüdischer Humor in<br />

Deutschland. Von Manuel Gogos /Regie:<br />

Susanne Krings, ca. 55 Min.<br />

22.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Lesung Writers in Exile –Zwei Autorinnen im<br />

Transit: Terézia Mora und Sehbal Senyurt Arinli.<br />

Ein Briefwechsel, ca. 57 Min.<br />

MAGAZIN<br />

13.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Zwischentöne Die Schriftstellerin Ditha Brickwell<br />

im Gespräch mit Joachim Scholl, ca. 90 Min.<br />

16.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Forschung aktuell Wissenschaft im Brennpunkt:<br />

Säbelrasseln im All: Die Weltraummächte rüsten<br />

auf. Von Karl Urban, ca. 30 Min.<br />

17.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Nachspiel Das Sportmagazin: Elitesport im<br />

Gaucho-Land –Argentinien und das Polospiel.<br />

Von Viktoria Eglau, ca. 60 Min.<br />

JAZZ /BLUES<br />

15.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Rock et cetera Das Magazin –Neues aus der<br />

Szene. Am Mikrofon: Tim Schauen, ca. 55 Min.<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Late Night Jazz Jazz-Diskothek –News from Jazz<br />

&Blues. Mit Ulf Drechsel, ca. 56 Min.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 – S eite 36<br />

·························································································································································································································································································<br />

Panorama<br />

LEUTE<br />

NACHRICHTEN<br />

Sasha (47) setzt klarePrioritäten. Obwohl<br />

der Mann mit dem Singen und<br />

Konzertieren sein Geld verdient, will<br />

er sich doch lieber um seine Familie<br />

kümmern. So teilt es uns der Künstler<br />

per Instagram mit:„Hallo ihr Lieben<br />

…ich muss euch heute sehr schwerenHerzens<br />

mitteilen, dass mir nichts<br />

anderes übrig bleibt, als die Dezember-Tour<br />

2019 auf April2020 zu verschieben.“<br />

Denn:„ZuHause habe ich<br />

dann meine kleine Familie –meinen<br />

einjährigen Sohn, den ich kaum noch<br />

zu Gesicht bekommen würde.“Vorbildlich!<br />

Es soll ja Männer geben, die<br />

vorFamilie und KinderninihreArbeit<br />

flüchten, gernsehr spät aus dem Büro<br />

nach Hause kommen etc.pp.<br />

Udo Lindenberg (73) hat sich zur besinnlichenWeihnachtszeit<br />

auch einiges<br />

vorgenommen. Zumeinen will<br />

der Panikrocker seine für das UN-<br />

KinderhilfswerkUnicef gemalten<br />

Weihnachtskarten loswerden und<br />

macht alsoWerbung für die gute Sache,zum<br />

anderen tut er dies unter anderem<br />

mit der aufmerksamkeitsheischenden<br />

Mitteilung, dass er in<br />

der kalten Jahreszeit nicht nur ganz<br />

allgemein sehr gernSchlittschuh<br />

läuft, sonderndie Frage,mit wemer<br />

das denn gernmal gemeinsam machen<br />

würde,sobeantwortet:„Am<br />

liebsten mit Greta Thunberg.“ Schlitternund<br />

Bibbernfürs Weltklima!<br />

Lena Gercke (31) ist in bester und das<br />

heißt: nicht unbedingt klimaneutralerWeihnachtsstimmung.<br />

Beiihrer<br />

Weihnachtsfeier im österreichischen<br />

NobelortKitzbühel<br />

sagte die Designerin:„Zeit<br />

zu verschenken,<br />

ist eigentlich das<br />

Schönste“, und<br />

meinte damit vorallem<br />

auch, gemeinsam<br />

in den Urlaub zu<br />

fahren.Wirergänzen:<br />

zu fliegen. Na,<br />

da sei aber die Greta<br />

vor! So wichtig das<br />

ansonsten mit dem<br />

Zeitschenken ist.<br />

(schl.)<br />

Hat möglicherweise<br />

einen<br />

Zielkonflikt. IMAGO IMAGES<br />

TIERE<br />

1.<br />

Dezember<br />

Ein früher Liebling unter meinen Tierenwar<br />

der Hamster Weißkohl. Den<br />

Namen verdankte er seinem weißen<br />

Bauch. Als ich einmal in einem<br />

Schulaufsatz vonihm erzählte,bekam<br />

ich eine Eins.Weil die Lehrerin<br />

meinen Buchstabendreher übersehen<br />

hatte,sah mein Vater sich zu einem<br />

eigenen Text über den „Glodhamster“<br />

angeregt.Weißkohl war vor<br />

allem deshalb beliebt, weil er auf seinen<br />

Namen hörte.Eswar in der Vorweihnachtszeit,<br />

als meine Eltern<br />

dies Gästen bei einem fröhlichen<br />

Abend vorführen wollten. Weißkohl<br />

fiel dabei vomTisch.Vielleicht war er<br />

betrunken. Er rannte davon und<br />

wardnie wieder gesehen. Wirwohnten<br />

in einem Altbau mit geheimnisvollen<br />

Verstecken. Cornelia Geißler<br />

Der original Herrnhuter<br />

Sternhat 25 Zacken.<br />

Es dürfen aber auch<br />

mehr sein.<br />

IMAGO/BUSSE<br />

Zwanzig Minuten veranschlagt<br />

Oskar Scholz,<br />

der Chef der Herrnhuter<br />

Manufaktur, für den<br />

Zusammenbau der berühmten<br />

Sterne aus Sachsen. Dasist sportlich,<br />

auch wenn sich die Zeitangabe<br />

auf die Bastelei mit vorgefertigten<br />

Teilen bezieht. Wird der<br />

Stern allerdings komplett in<br />

Handarbeit gefertigt, braucht sogar<br />

eine versierte Herrnhuterin<br />

etwa eine Stunde.<br />

Dafür werden die ausgestanzten<br />

Papierdreiecke mit dem Messer<br />

gefalzt, mit einem feinen Pinsel<br />

werden die Zackenränder und<br />

Papprähmchen mit Leim eingestrichen<br />

und mit einer Pinzette<br />

verklebt. Allein eine halbe<br />

Stunde braucht man wenigstens,<br />

um die Zacken behutsam zusammenzufügen<br />

–zuzweit, und einer<br />

sollte zarte und geschickte<br />

Hände haben.<br />

DDR-Exportschlager<br />

Gabriele Scholze stellt die Kunststoffbrüder<br />

dieses Papiersterns<br />

im Minutentakt her.Zack-zack. In<br />

der Werkstatt der Herrnhuter Manufaktur<br />

klebt sie die 13-Zentimeter-Sterne<br />

aus maschinell vorgefertigten<br />

Teilen zusammen. Gerade<br />

ist sie mit der diesjährigen<br />

Sonderedition beschäftigt: Siehat<br />

die Farbe von Limonen. Etwas<br />

kühl sehen die Sterne aus, nicht<br />

ganz gelb und auch nicht grün,<br />

aber leuchtend, auch ohne dass<br />

ein Lämpchen angeknipst wird.<br />

Richtig stylish wirken die kleinen<br />

Kunstwerke,wenn sie im Kristallglaswürfel<br />

präsentiertwerden.<br />

Über die moderne Anmutung<br />

vergisst man beinahe, dass die<br />

Herrnhuter Sterne eine lange Geschichte<br />

haben. Diese beginnt<br />

vor 300 Jahren mit einem Glaubenskrieg.<br />

Als verfolgte Anhänger<br />

des Reformators Jan Hus finden<br />

Flüchtlinge aus Mähren 1722<br />

Zuflucht auf dem Oberlausitzer<br />

GutBerthelsdorf, wo ihnen Nikolaus<br />

Ludwig Graf vonZinzendorf<br />

Asyl gewährt.<br />

Außerhalb des Dorfes gründen<br />

die Mitglieder der Brüder-<br />

Unität eine Kolonie, die sie entsprechend<br />

ihrer Religiosität unter<br />

die „Obhut des Herrn Jesus“<br />

stellen und Herrnhut nennen,<br />

wie es in der ersten urkundlichen<br />

Erwähnung des Orts heißt.<br />

In einer Ausstellung der<br />

Herrnhuter Schauwerkstatt wird<br />

gezeigt, wie sich die Brüdergemeine<br />

(die alte Schreibweise<br />

ohne dblieb erhalten) entwickelt<br />

und dass die Mitglieder weltweit<br />

als Missionare arbeiten. Deren<br />

Kinder werden in Herrnhut und<br />

anderen Orten in der Region unterrichtet<br />

und leben in Internaten.<br />

In jene Zeit fällt die Geburt<br />

des Herrnhuter Sterns, der von<br />

einem Erzieher für den Mathematikunterricht<br />

gebaut wird: Die<br />

Kinder basteln in der Vorweih-<br />

Die diesjährige Sonderedition leuchtet in Limonengelb.<br />

nachtszeit nach diesem Vorbild<br />

Sterne aus Papier.<br />

Doch erst der Geschäftsmann<br />

Pieter Hendrik Verbeek erfindet<br />

Ende des 19. Jahrhunderts den<br />

ersten stabilen, zusammenlegbaren<br />

Stern. Er hat einen durchlöcherten<br />

Metallkörper mit Schienen<br />

als Kern, auf die die mit Metallrähmchen<br />

versehenen Papierzacken<br />

geschoben werden.<br />

Verbeek entwickelt die Bauweise<br />

weiter und meldet 1925 den ersten<br />

körperlosen Sternzum Patent<br />

an. Dieser hat 25Zacken, 17 viereckige<br />

und acht dreieckige, die<br />

dreieckigen sind kürzer als die<br />

viereckigen. Rote und weiße Zacken<br />

haben die ersten Herrnhuter<br />

Sterne –weißfür die Reinheit und<br />

rotfür das Blut Jesu Christi.<br />

2500 Papier- oder Kunststoffkegel<br />

formt und verklebt jede<br />

Spitzeldreherin – so heißen in<br />

Herrnhut die Zackenherstellerinnen<br />

–amTag. In langen Stangen<br />

liegen die Strahlen, jede am<br />

Fußmit einem Rähmchen versehen,<br />

in Wandregalen: in Rot und<br />

Weiß, rot-gelb geflammt, in Gelb<br />

und Orange, inWeiß, Grün und<br />

Blau, kürzere, lange und auch<br />

sehr lange.<br />

160 Malwurde jede Zacke angefasst,<br />

bevor sie zusammen mit<br />

den Klammern und dem Steg<br />

zum Aufhängen im Verkaufskarton<br />

liegt. Undviele Berührungen<br />

kommen hinzu, wenn die Zacken<br />

der Tradition folgend am<br />

ersten Adventswochenende in<br />

BLZ/PACHMANN<br />

der Familie zusammengebaut<br />

werden.<br />

700 000 Sterne verließen im<br />

vergangenen Jahr die Manufaktur<br />

–inmehr als 60 Varianten.<br />

Nur ein Bruchteil dieser Menge<br />

wurde zu DDR-Zeiten produziert.<br />

90 Prozent davon gingen<br />

für Devisen ins Ausland, im eigenen<br />

Land hingen die Sterne am<br />

ehesten in den Kirchen. Vielleicht<br />

ist deshalb ein wahrer<br />

Hype um den Stern, der als der<br />

Advents- und Weihnachtsstern<br />

schlechthin gilt, entstanden.<br />

Auch heute wird erin50Länder<br />

exportiert, aber 90 Prozent bleiben<br />

in Deutschland.<br />

Und sogehört der Herrnhuter<br />

Stern hierzulande inzwischen<br />

fast zur weihnachtlichen<br />

Grundausstattung. Besonders<br />

große Sterne leuchten im Bundeskanzleramt<br />

in Berlin, in der<br />

Das<br />

große<br />

Leuchten<br />

Im sächsischen Herrnhut<br />

werden die berühmten<br />

Weihnachtssterne hergestellt:<br />

Schneiden, falzen, knicken und<br />

kleben –eine Arbeit für zarte<br />

und geschickte Hände<br />

VonIna Pachmann, Herrnhut<br />

Dresdner Frauenkirche und dekorieren<br />

den Londoner Hyde<br />

Park in der Weihnachtszeit.<br />

Wurden früher große Exemplare<br />

aus Tierhäuten gemacht,<br />

sind heute alle Sterne über 80<br />

Zentimeter Durchmesser aus<br />

Kunststoff. In die Kategorie Sonderanfertigung<br />

gehören Sterne<br />

mit einem Durchmesser über 130<br />

Zentimeter.Wie einst bei Verbeek<br />

bekommen solche Übergrößen<br />

ein Metallgerüst als Herz, auf das<br />

die Zacken aufgeschraubt werden.<br />

Sicher ist sicher.<br />

Kunde vonChristi Geburt<br />

Die wohl meisten Sterne funkeln<br />

zur Weihnachtszeit in Herrnhut.<br />

Vor der Manufaktur, in deren<br />

Schauwerkstatt das ganze Jahr<br />

über der Sternenhimmel strahlt,<br />

wird eine große Tanne geschmückt,<br />

und auch in den Laubbäumen<br />

auf dem Vorplatz leuchten<br />

Sterne. Den Zinzendorf-Platz<br />

tauchen die Sterne in ein besonderes<br />

Licht, die barocken Häuser<br />

im Herzen der Stadt und den Altan<br />

auf dem Hutberg.<br />

Vondem hölzernenAussichtsturm<br />

geht der Blick über das<br />

Oberlausitzer Bergland und über<br />

den Gottesacker. 6000 Angehörige<br />

der Brüdergemeine haben<br />

hier ihre letzte Ruhestätte gefunden.<br />

Die liegenden Grabplatten<br />

symbolisieren die Gleichheit und<br />

mahnen, dass sich niemand über<br />

den anderen erhebe.<br />

Der vielleicht schönste Stern<br />

aber kündet in der Kirche der<br />

Herrnhuter Brüder-Unität jedes<br />

Jahr vonder GeburtChristi. Er ist<br />

hellgelb und hat 110 Zacken. Von<br />

wegen ein echter Herrnhuter hat<br />

nur 25 Zacken.<br />

Tatortarbeit im Grünen<br />

Gewölbe beendet<br />

Vier Tage nach dem Juwelendiebstahl<br />

aus dem Grünen Gewölbe in Dresden<br />

haben die Kriminaltechniker ihreArbeit<br />

amTatortimResidenzschloss beendet.„Die<br />

Räume sind freigegeben“,<br />

sagte ein Polizeisprecher am Freitag.<br />

Für Besucher bleibt das barocke<br />

Schatzkammermuseum aber weiter<br />

geschlossen. Nach Angaben der<br />

Staatlichen Kunstsammlungen (SKD)<br />

sind Reparaturen nötig, da die Einbrecher<br />

an derVitrine erhebliche<br />

Schäden verursacht haben. Für die<br />

Ermittler beginne nun„die Puzzlearbeit“,<br />

sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft,<br />

Jürgen Schmidt. Aufdie<br />

am Donnerstag ausgesetzte Belohnung<br />

in Höhe voneiner halben Million<br />

Euro habe es bisher keine Reaktion<br />

gegeben. (dpa)<br />

Oliver Kahns „Titan-Streit“<br />

endet mit Vergleich<br />

Ex-NationaltorwartOliver Kahn hat<br />

in einem Rechtsstreit mit einem südbadischen<br />

Hersteller vonTorwart-<br />

Handschuhen einen Vergleich geschlossen.<br />

DieParteien einigten sich<br />

am Donnerstag mithilfe eines gerichtlichen<br />

Mediators,wie das Landgericht<br />

München Imitteilte.Über<br />

den Inhalt der Vereinbarung wurde<br />

Stillschweigen vereinbart.<br />

Derehemalige Nationaltorwartund<br />

künftige Bayern-Boss Kahn (50)<br />

hatte mit dem Hersteller aus Herbolzheim<br />

in Baden-Württemberg<br />

um die Marke„T1tan“ gestritten. Der<br />

„Torwart-Titan“ sah Namens- und<br />

Markenrechte verletzt. (dpa)<br />

Österreicher holt Weltrekord<br />

im Riesenraddrehen<br />

Legt sich ordentlich ins Zeug: Franz Müllner<br />

bei der Kraftprobe in München. DPA<br />

DerÖsterreicher Franz Müllner hat<br />

einen WeltrekordimRiesenraddrehen<br />

aufgestellt. Mitpurer Muskelkraft<br />

setzte der Kraftsportler aus<br />

SalzburgamDonnerstag ein 750<br />

Tonnen schweres RadinMünchen<br />

mithilfe vonSeilen in Bewegung. Anschließend<br />

sank er erschöpft zu Boden,<br />

bevor er jubelnd die vomRekord-Institut<br />

für Deutschland ausgestellte<br />

Urkunde entgegennahm. Das<br />

„Hi-Sky“ mit 27 verglasten Gondeln<br />

im Münchner Werksviertel ist nach<br />

Auskunft der Betreiber das größte<br />

mobile Riesenrad der Welt. (dpa)<br />

Opfer erneuertVorwürfe<br />

gegen Prinz Andrew<br />

Eines der Opfer im Missbrauchsskan-<br />

verstorbenen US-Multi-<br />

dalumden<br />

millionär Jeffrey Epstein hat seine<br />

Vorwürfe gegen den britischen Prin-<br />

(59) erneuert. DieUS-<br />

zenAndrew<br />

AmerikanerinVirginia Giuffresagt,<br />

siesei als 17-Jährige in den Jahren<br />

2001 und 2002 drei Malzum Sexmit<br />

Prinz Andrew gezwungen<br />

worden. Dasbekräftigte sie nun der<br />

BBC zufolge in einem Interview<br />

mit der britischen Rundfunkanstalt,<br />

dasamMontagineiner Sondersen-<br />

(BBC One; 22 UhrMEZ) ausge-<br />

dung<br />

strahlt werden soll. Andrew bestreitet<br />

dieVorwürfe, er könne ich an Giuffre<br />

nicht erinnern. (dpa)


MAGAZIN<br />

Alt?<br />

Ich habe<br />

noch viel vor<br />

„Wolfsland“-Star Götz Schubert über seine Kindheit<br />

in der DDR, das Geschenk des Mauerfalls und seine späte<br />

Karriere als TV-Ermittler Burkhard „Butsch“ Schulz<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

Peter Lindberghs<br />

Vermächtnis<br />

SEITEN 2/3<br />

Der Macho<br />

in uns<br />

Jugendbuchtipps<br />

zu<br />

Weihnachten<br />

Seiten 8und 10<br />

Der Gipfel<br />

der Gefühle<br />

Das letzte Buchprojekt des im September verstorbenen<br />

Meisterfotografen: In New York fotografierte er<br />

ikonografische Entwürfe aus 70 Jahren Dior<br />

SEITEN 4/5<br />

Zwei schwule italienische Dokumentarfilmer<br />

und ihre Reise durch die testosterongesteuerte<br />

Gesellschaft –südlich der Alpen und nicht nur dort<br />

SEITE 6<br />

Vor30Jahren fiel auch auf dem Brocken die Mauer,<br />

dem von Heinrich Heine besungenen „deutschesten<br />

aller Berge“. Eine Tour zum Jubiläum<br />

SEITE 7


2 30. NOVEMBER/1. DEZEMBER 2019<br />

Der Mauerfall warein Geschenk<br />

Friedrichstraße, dort woKreuzberg auf Mitte<br />

trifft und sich ein Coworking-Space an den<br />

anderen zu reihen scheint. In einem der vielen<br />

Neubauquader scheint der Beton kaum getrocknet,<br />

und die Türklingel funktioniert noch nicht.<br />

Wirtreffen uns in einem gläsernen Büromit Panorama-<br />

Aussicht auf die chaotische Stadtlandschaft unter uns.<br />

Für Götz Schubert kein Anblick, der Sehnsucht nach<br />

Berlin hervorruft. DerSchauspieler lebt seit vielen Jahrenmit<br />

seiner Frau in Potsdam und ist nur für den Interviewtermin<br />

ins Büroseines Agenten gekommen. Groß,<br />

athletisch, dunkel gekleidet und markante Gesichtszüge,<br />

verkörpert erdas, was man früher „ein Mannsbild“<br />

nannte, ein bisschen einschüchternd fast, wären<br />

da nicht seine warme dunkle Stimme, ein manchmal<br />

zögerndes Sprechen und eine große Freundlichkeit.<br />

Vorkurzem habe ich Siebei der Filmpremierevon „Lara“<br />

im Kino gesehen, im Publikum. Ohnehin waren viele<br />

Schauspieler im Zuschauerraum versammelt. Istdas Interesse<br />

der Kollegen an der Arbeit vonanderen immer so<br />

ausgeprägt?<br />

In diesem Fall war die Neugierde einfach groß. Das<br />

hatte mit dem Regisseur zu tun und mit der Besetzung,<br />

vorallem mit Corinna Harfouch, vonder man ja schon<br />

vorher wusste,dass sie großartig ist. Meine Frau und ich<br />

sind nicht gekommen, um über den roten Teppich zu<br />

wackeln, sondernweil uns dieser Film wirklich interessierthat.<br />

Können Schauspieler die Leistung von anderen neidlos<br />

sehen?<br />

DieNeidfrage hat immer mit einem selber zu tun. Es<br />

hat immer mit der Frage zu tun, wo man gerade selbst<br />

steht, ob man sich richtig wahrgenommen fühlt. Das<br />

ganzeSchauspielerleben dreht sich darum. Binich ein<br />

Theaterschauspieler,bin ich ein Fernsehdarsteller oder<br />

kommt noch das große Kino? Wo sind meine Möglichkeiten?<br />

Es gibt immer mal Phasen, in denen man denkt,<br />

oh, das hätte ich auch gerne gemacht. Unddann gibt es<br />

wieder Phasen, in denen man weiß, welche Möglichkeiten<br />

man da gerade hat, und dass viele andere diese<br />

Möglichkeiten nicht haben. Ich bin manchmal auch<br />

mit Regisseuren an einen Punkt gekommen, an dem ich<br />

bestimmteVorstellungen geäußerthabe und mir gesagt<br />

wurde: Aber Herr Schubert, das sind Siedoch gar nicht.<br />

Oder man probiertamTheater Sachen aus,glaubt, man<br />

könne Wände einreißen, und hinterher heißt es, das<br />

war nun aber kein gelungener Abend.<br />

Dasklingt anstrengend.<br />

Das ist anstrengend, aber ich merke, dass ich ein<br />

bisschen gelassener werde. Das liegt auch daran, dass<br />

es mir gut geht und dass ich mir die Dinge leichteren<br />

Blicks angucken kann. DasTolle an diesem Berufist ja,<br />

dass man die Möglichkeit hat, mit all diesen Gefühlen<br />

zu hantieren im Spiel. Man kann nicht erklären, wie<br />

man das macht. Dasist wie bei einem Maler:Wenn man<br />

den bittet, sein Bild zu erklären, kann er das auch nicht.<br />

Wenn er das könnte,würde er schreiben und nicht malen.<br />

Siebereiten in Ihrem Spiel oft auch die Bühne für andere,<br />

etwa in Ihrer Rolle als Jurist und Politiker in „Der Staat<br />

gegen Fritz Bauer“ .<br />

Es gibt Solisten, und es gibt Teamplayer,wie es neudeutsch<br />

heißt. Ich würde mich schon als einen Teamplayer<br />

bezeichnen, lieber ist mir das Wort „Ensemble-<br />

Spieler“, da mich am Spielen wirklich das Miteinander<br />

interessiert. Auch als Solist bin ich vonmeinen Partnern<br />

abhängig. Tore schießen kann auch nur einer,dem der<br />

Ball zugespielt wird. Ichglaube,ich gehörenicht zu denen,<br />

die aus sich selbst heraus mit sich zufrieden sind.<br />

Ich brauche das Zusammenspiel. Das sind Entscheidungen,<br />

von denen ich nicht einmal sagen würde, die<br />

habe ich so getroffen. Ich habe herausgefunden, dass<br />

mir das am besten liegt. Das kann auch fatale Folgen<br />

haben. Etwa, wenn man auf eine Zusammenarbeit vertraut<br />

und die dann nicht geliefert wird. Das kann sehr<br />

quälend werden. Aber du kannst in dem Berufsowieso<br />

nichts eintüten oder auf die sichere Bank hoffen. Jede<br />

Arbeit bedeutet für mich immer,sich aufeinander einzulassen,<br />

auf die Drehbuchautoren, auf die Kollegen,<br />

auf die Regie.<br />

Als die Mauer fiel, waren Sie 26. Man liest manchmal,<br />

das sei der beste biografische Zeitpunkt gewesen. Haben<br />

Siedas auch so empfunden?<br />

Ich war am Beginn meiner Laufbahn, 1987 bin ich<br />

ans Maxim-Gorki-Theater gegangen, und der Aufbruch<br />

zwei Jahrespäter war für mich ein Geschenk. 1990 hatten<br />

wir die Premiere von George Taboris Stück „Mein<br />

Kampf“ und waren damit auch zum Theatertreffen eingeladen.<br />

Es herrschte eine große Neugier aufeinander.<br />

Diese Art von Offenheit hat nicht lange angehalten.<br />

Ganz schnell kam Konkurrenzneid. Man drehte irgendwo<br />

im Westen, bekam eine komische Gage und<br />

Mehr als ein Platzhalter:der Schauspieler Götz Schubert.<br />

Götz Schubert ...<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

... kam am 13. Februar 1963 in Pirna zur Welt. Seine Eltern–die Mutter Litografin,<br />

der Vater Grafiker –ermutigen ihn und seinen Bruder früh zur kreativen Arbeit. Später<br />

studierterander Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin.<br />

... wurde schon während des Studiums vonder Film- und Fernsehindustrie entdeckt<br />

und gefördert. Einem breiteren Publikum ist er durch seine Rollen in „Der<br />

Staat gegenFritz Bauer“ und der Miniserie „Unsere Mütter,unsere Väter“ bekannt.<br />

... war auch am Theater tätig,unter anderem am Deutschen Theater und am<br />

Maxim-Gorki-Theater,woermit Regisseuren wie CarlHermann Risse und Thomas<br />

Langhoff zusammenarbeitete.<br />

... ist am 5. Dezember in der neuen Folgevon „Wolfsland“ im Ersten zu sehen. Die<br />

Mini-Serie „Die verlorene Tochter“, wo er auch mitspielt, wird am 27., 29. und 30.<br />

Januar 2020 im ZDF ausgestrahlt.<br />

Götz Schubertals Ermittler „Butsch“ in der Serie „Wolfsland“.<br />

MDR/HDA KOMMUNIKATION<br />

merkte erst mal nicht, dass man über den Tisch gezogen<br />

wurde,weil man aus dem Osten kam. Manwurde in<br />

D-Markbezahlt und hatte keine Ahnung vonden üblichen<br />

Honoraren. Und dann kamen die Kollegen aus<br />

demWesten und regten sich auf: Diearbeiten hier für ’n<br />

Appel und ’n Ei und verderben uns die Preise.Aber dennoch<br />

war es eine sehr gute Zeit, es hat allerdings gedauert,<br />

bis sich die Honorareangeglichen haben.<br />

In „Wolfsland“, der seit 2010 laufenden Krimiserie, die in<br />

Görlitz spielt, haben Sieeine Solistenrolle –indoppelter<br />

Hinsicht. AlsErmittler „Butsch“, der eher ein Einzelgänger<br />

ist. Er redet wenig.<br />

Das sind manchmal so Pulverstöße bei ihm. Und<br />

dann wieder Schweigen.<br />

Ich habe schon befürchtet, dass Sie ähnlich wortkarg<br />

sind.<br />

Ich bin wesentlich kommunikativer, umso mehr<br />

Spaß macht es, einen konträren Charakter zu spielen.<br />

Die Butsch-Figur ist ja, wie man so sagt, „ein Mensch<br />

wie du und ich“. Dieses Schweigen ist unter Männern<br />

sehr verbreitet. In einer neuen Folge mit dem Titel „Das<br />

heilige Grab“ passiertnun etwas,das Butsch persönlich<br />

bedroht. Natürlich hat er Beziehungen, er hat eine<br />

Tochter,aber hier hat er die Beziehung verkorkst. Trotzdem<br />

empfindet er Herzenswärme und Liebe für seine<br />

Tochter.Seine Gefühle äußernsich nur etwas seltsam.<br />

Sächsisch spricht er kaum. Dabei kommen Sie aus<br />

Pirna.<br />

Die Görlitzer reden gar nicht so sächsisch. Wenn<br />

eine Figur bei mir in Fleisch und Blut übergeht, dann ist<br />

es so, dass die Vokale ein bissl nach hinten rutschen,<br />

damit kann man gut umgehen. EinRegisseur hat mal zu<br />

mir gesagt, er wünsche sich bei mir ein bisschen weniger<br />

Heimat, aber als Butsch kann ich das machen.<br />

Manche hören es,anderenicht. Forcieren wollte ich es<br />

nicht.<br />

Görlitz und die schlesische Oberlausitz sind in dieser Serie<br />

einmal keine Filmkulisse, sondern spielen eine Rolle<br />

als Originalschauplätze. Gibt es immer noch so viel Leerstand<br />

in Görlitz?<br />

Dasist ein weites Feld. DieGörlitzer haben sehr viele<br />

Rückschläge einstecken müssen, ständig drohende<br />

Werksschließungen bei Siemens und Bombardier etwa.<br />

Mit Aufbau-Programmen wurden junge Familien eingeladen,<br />

sich in Görlitz anzusiedeln, aber unter den<br />

wirtschaftlichen Bedingungen ist das nicht so einfach.<br />

Die AfD-Wahlerfolge dort haben auch einen Grund,<br />

Probleme wurden lange unter den Teppich gekehrt. Im<br />

Grenzgebiet gibt es viel Kriminalität. Mankann nicht so<br />

tun, als ob es das nicht gäbe.Auch durch die Indifferenz<br />

diesem Problem gegenüber entsteht diese Feindseligkeit.<br />

Wirversuchen, den Zuschauer nicht für dumm zu<br />

verkaufen, auch nicht den Görlitzer.Wir bemühen uns<br />

darum, dass die Stadt und die Umgebung erzählt werden,<br />

richtig erzählt werden.<br />

DieVergangenheit ragt immer in die Gegenwart hinein<br />

in diesen Krimis. In der Folge „Die Heimsuchung“ geht es<br />

um einen ehemaligen Fluchthelfer.<br />

Ich verstehe Krimis als Verdichtung von Dramatik.<br />

Es steht zwar Krimi drüber,und das verkauft sich ganz<br />

gut. Aber eigentlich geht es nur darum, die Amplituden<br />

weiterzutreiben, um die Problematik zu verstärken.<br />

Man könnte die Geschehnisse auch in Form von Psychodramen<br />

erzählen.Wasdie Autoren liefern, ist Beziehungsdrama<br />

in jeder Hinsicht. Insofernist es ganz gut,<br />

dass„Wolfsland“ kein„Tatort“ geworden ist, weil wir für<br />

die Familiengeschichten der Figuren viel mehr Raum<br />

haben. Deswegen habe ich nie das Gefühl: Aha. Ermittler.„Wo<br />

waren Sie gestern zwischen 22 Uhr und 22.30<br />

Uhr?“ Solche Sätze gibt es, aber sie sind mit einer Biografie<br />

verknüpft, mit möglichen Lebensläufen unterfüttert.<br />

Ichsuche mir auch in einem Krimi meine Dimension.<br />

Ichmöchte, dass die Figur mehr ist als ein Platzhalter.Dass<br />

sie ein Gefälle und einen Hintergrund hat,<br />

sonst wirdeslangweilig.<br />

Drehen Sieauch auf der anderen Seite der Oder,inZgorzelec?<br />

In Polen zu drehen, ist nicht so einfach. Man muss<br />

das beantragen, es ist ein anderes Land. Die meisten<br />

betonen den Stadtnamen falsch, ich musste es auch<br />

erst lernen. Absurd, dass man das nicht aussprechen<br />

kann. Dabei kamen Verwandte meiner Mutter aus der<br />

Gegend um Oppeln, in Schlesien. Meine Mutter kam<br />

aus Dresden und war von dort als Kind geflohen. Sie<br />

starb letztes Jahr, kurz vor ihrem 83. Geburtstag. Als es<br />

dem Ende entgegenging, kam alles hoch, was sie als<br />

Kind und junges Mädchen erlebt hatte. Dabei wurde<br />

mir einiges klar.Auch wie entscheidend das heute noch<br />

für unsereGegenwartist.<br />

Inwiefern?<br />

Ich habe wahrgenommen, wie sie auf die Flüchtlingswelle<br />

2015 reagierte, nämlich mit Angst und Abwehr.Sie<br />

wollte nichts hören vonunseren Erklärungen,<br />

dem Versuch, die Fluchtgründe zu verstehen. Mein<br />

Bruder sagte irgendwann: Wieso denkst du so, dubist<br />

doch selber ein Flüchtlingskind? DasThema ist kompliziert,<br />

es muss differenziert betrachtet werden, und ich<br />

will nirgends so mitreintönen.<br />

In „Wolfsland“ sind Sieein einsamer Wolf, auch das ein<br />

Kontrast zu Ihrem persönlichen Leben, seit dreißig Jahrensind<br />

Siemit Ihrer Frau zusammen. Siesind die Ausnahme.<br />

Das stimmt, wir sind die Ausnahme, aber ich mag<br />

gar nicht darüber reden, denn am Ende macht man es<br />

noch kaputt, indem man darüber redet. Es ist ja nichts,<br />

was man sich so vornimmt. Möglicherweise hat es aber<br />

auch mit dem „Ensemble-Spieler“ in mir zu tun, dass<br />

mir eine Partnerschaft wichtig ist. Dasheißt nicht, dass<br />

man nicht darum kämpfen muss. Ich kann nur sagen:<br />

Es war nie langweilig, und das ist es auch jetzt nicht. Es<br />

haben sich so viele äußere Umstände geändert –mit<br />

Kinder, ohne Kinder, imHaus, ineiner Wohnung, mit<br />

beruflichen Hochs und Tiefs.Und in all diesen sich verändernden<br />

Situationen hat sich unsere Beziehung zur<br />

Basis entwickelt. Wenn ich diese Basis nicht gehabt<br />

hätte,hätte es mich bestimmt mal aus der Bahn geworfen.<br />

Dieses Vertrauen, das entsteht ja nicht plötzlich,<br />

sondernmit der Zeit, wenn man so vieles miteinander<br />

durchgestanden und durchgefreut hat. Es gibt keinen<br />

anderen, mit dem ich so etwas geteilt habe.Esist Liebe<br />

–natürlich und in erster Linie, aber es kommt noch<br />

ganz viel dazu. Dasist unersetzlich. Manhat so vielVergangenheit<br />

miteinander.<br />

Manchem wirdesdann plötzlich zu viel Vergangenheit,<br />

meistens Männern, gerade in Ihrer Branche.<br />

Wenn ich das sehe,will ich das überhaupt nicht werten,<br />

aber ich finde es so wahnsinnig eitel und irgendwie<br />

auch egoistisch. Es ist nicht so,dass mir das nicht auch<br />

begegnet ist –daist eine junge Frau, die einen mag oder<br />

gar anhimmelt. Aber ich glaube wirklich, ich würde daraus<br />

nicht mehr machen, weil mir die Beziehung mit<br />

meiner Frau so viel wert ist. In meiner Branche sind es<br />

übrigens auch Frauen, die sich jüngerePartner suchen.<br />

Charlotte Rampling hat in einem Dokumentarfilm über<br />

sie mal unterschieden zwischen den Jungs-Männern, die<br />

nie erwachsen werden und den anderen, den erwachsenen<br />

Männern.Wo verorten Siesich?<br />

Ach, das sind so Rollenbilder,die muss man aufbrechen.<br />

In was für einer Familie sind Sieaufgewachsen?<br />

Meine Mutter war Lithografin, mein Vater Gebrauchsgrafiker.<br />

Sie haben viel zusammengearbeitet,<br />

haben Entwürfe für Porzellan-Firmen gemacht. Meine<br />

Mutter musste aber auch kämpfen. Der Großvater<br />

murrte wegen der Schlüsselkinder, ermeinte meinen<br />

älteren Bruder und mich. Das Familienhaus ging über<br />

mehrereEtagen, auch die Schwiegerelternwohnten bei<br />

uns, meine Mutter fühlte sich unter deren Fuchtel. Als<br />

wir so 14 und 16 Jahrealt waren, hat sich meine Mutter<br />

von meinem Vater für einen jüngeren Mann getrennt.<br />

Sieließen sich scheiden, haben aber sechs Jahrespäter<br />

wieder geheiratet, wir Brüder waren Trauzeugen, das<br />

war auch lustig. Meine Mutter war kein einfacher<br />

Mensch. Siewar leidenschaftlich, ist aber nicht zu dem<br />

gekommen, was sie gewollt hat. Später hat sie viel gemalt.<br />

Mit dem Abstand des Erwachsenen und wenn<br />

man weiß, wie sie groß geworden ist, gegen welche Widerstände<br />

sie kämpfen musste,versteht man vieles.Es<br />

war ihr später wichtig, dass wir zu sehen sind, mein<br />

Bruder und ich. Einmal sagte sie,ich hab dich gesehen<br />

gestern, aber da war ich ja richtig beleidigt. Weil es nur<br />

eine kleine Rolle war. Und wichtig war ihr immer, was<br />

anderegesehen haben und ihr dann darüber berichten.<br />

Sie hat nach dieser Art von Anerkennung gesucht, das<br />

war für uns mitunter kompliziert. Ich glaube, das hat<br />

ganz viel mit dieser Generation zu tun, die aus ihrem<br />

Leben nicht das machen konnte,was sie wollte.Speziell<br />

die Frauen. Aus vielen Gründen. Undlange haben sie<br />

die Schuld woanders gesucht, dann hieß es,dein Vater<br />

wollte nicht, dass ich arbeite.<br />

Aufder Theaterbühne sieht man Sieselten, aber Siehaben<br />

ein eigenes Programm mit einem Oboisten.<br />

Den ich immer ärgere, weil ich ihn frage, na, was<br />

macht die Klarinette? Wenn Manuel Munzlinger Oboe<br />

spielt, klingt das sehr schön. DieOboe kann sehr schön<br />

klingen, aber ich glaube,das ist nicht so gesund, wenn<br />

ich sehe,wie man die Luft in dieses Instrument hineinpresst.<br />

WaswäreIhr Instrument?<br />

Ichspiele Klavier,übe aber nicht genug, ich brauche<br />

dafür immer einen Anlass,einen Auftritt. Als Kind hatte


30. NOVEMBER/1. DEZEMBER 2019 3<br />

Der Schauspieler Götz<br />

Schubert über sein Metier,<br />

den Osten und sein Bedürfnis<br />

nach Familie<br />

Interview: Christina Bylow<br />

ich eine Klavierlehrerin, Fräulein Marschner, die war<br />

schon achtzig und bestand darauf, Fräulein genannt zu<br />

werden. Siehat nach der klassischen Schule unterrichtet,<br />

im Improvisieren bin ich nicht gut. Dashabe ich nie<br />

gelernt.<br />

Am Schauspielhaus in Hamburg spielen Sieeinen Komponisten.<br />

Ja, und dabei spiele ich auch ein bisschen auf der<br />

Bühne Klavier. Aus technischen Gründen kommt das<br />

meiste aber dann vomBand. Ichsinge auch gern, aber<br />

meistens so für mich alleine.Ein Freund sagte neulich,<br />

das wird noch eine Alterskarriere. Vielleicht mache ich<br />

es zu meinem 60. Geburtstag. VorJahren habe ich mal<br />

Brigitte Mira erlebt, wie sie anlässlich ihres eigenen Geburtstags<br />

für die Gäste sang. Es gibt noch so ein paar Sachen,<br />

die ich probierthaben möchte.<br />

Alterskarriere? Finden Siesich mit 56 Jahren alt?<br />

Nein, gar nicht. Aber ich denke über das Alter und<br />

das Sterben nach, auch wegen der Abschiede in den<br />

vergangenen Jahren. Der Verlust der Eltern verändert<br />

einen. Ich fühle mich aber tatsächlich eher wie Mitte<br />

Vierzig. Natürlich denke ich, was könnte noch kommen,<br />

schmeiße ich mich wieder ins Theater? Aber ich<br />

habe keine Torschlusspanik, ich denke an vieles,weil es<br />

mir gerade so gut geht.<br />

Vermissen Siedas Theater?<br />

Ich habe lange beides gemacht, Film und Theater,<br />

aber auf der Bühne zu stehen, hat eine ganz andereDirektheit.<br />

Ich gehe selbst gerne ins Theater, weil ich jemanden<br />

ganz nah erleben will. Ich würde manches<br />

gerne wieder spielen, auch weil ich heute mit einer anderen<br />

Gelassenheit und Leichtigkeit herangehe. Vor<br />

Jahren habe ich Neil Diamond im Konzerterlebt, wie er<br />

auf einmal wieder einfach die Gitarrenimmt und dazu<br />

singt. Ohne großen Aufwand. Es hatte eine andereHerzenswärme,<br />

weil er niemandem mehr etwas beweisen<br />

musste.Und so etwas würde ich gerne erleben. Dastut<br />

mir als Betrachter gut, danach strebe ich aber auch als<br />

Schauspieler.Ich habe nie etwas erzwungen, wenn’s gut<br />

läuft, kriege ich den Moment mit und verpasse ihn<br />

nicht.<br />

Neben Ihrer Arbeit engagieren Sie sich als Botschafter<br />

der Deutschen Hospiz-und-Palliativ-Stiftung<br />

dafür,dass die Palliativmedizin besser wahrgenommen<br />

wird. Warum?<br />

Als mein Vater schwer erkrankte und 2012 starb,<br />

wusste ich nicht um die Möglichkeiten der Palliativmedizin.<br />

Undnach dieser Erfahrung wollte ich, dass über<br />

Hospizeund Palliativmedizin schlichtweg mehrWissen<br />

an die Öffentlichkeit kommt. Es ändertsich gerade ein<br />

bisschen, weil die Gesellschaft stark altert. Aber das<br />

Thema wirdtrotzdem ignoriertund verdrängt.Wieeine<br />

Kollegin neulich zu mir sagte: „Über den Todnachzudenken<br />

hindert mich am Leben.“ Wenn ich zu dem<br />

Zeitpunkt, als mein Vater in dem Krankenhausbett lag<br />

und ihm der Arzt eine Operation vorgeschlagen hat,<br />

und meinVater uns ratsuchend anguckte,–wenn ich zu<br />

diesem Zeitpunkt eine zweite Meinung eingeholt hätte<br />

bei einem Palliativmediziner, dann hätte ich ihm antworten<br />

können.<br />

Siehätten eher gegen die Operation gesprochen?<br />

Ja,spätestens bei der zweiten Operation, die folgte,<br />

weil die erste keinen Erfolg gebracht hat, hätten wir dagegen<br />

gesprochen. Erst ganz am Ende war dann eine<br />

Palliativmedizinerin für meinen Vater da. Palliativstationen<br />

gibt es noch nicht so lange,der Umgang mit dem<br />

Sterbenden war auch vorwenigen Jahren noch kein Teil<br />

der Medizinerausbildung. Aufgrund des hippokratischen<br />

Eids gibt es große Diskrepanzen unter den Ärzten.<br />

Man kann ihnen das nicht vorwerfen. Sie wollen<br />

behandeln, um die Leute gesund zu machen, nicht um<br />

ihnen das Sterben zu erleichtern. Inzwischen vermischt<br />

sich das Thema nun auch mit der Diskussion um Sterbehilfe,und<br />

das macht alles noch schwieriger.Mir geht<br />

es nur darum, dass man weiß, welche Möglichkeiten es<br />

in der Palliativmedizin gibt, niemand muss Schmerzen<br />

leiden. Es ist natürlich noch viel zu tun auf dem Gebiet,<br />

es fehlen Fachkräfte in der Palliativpflege,esmuss besser<br />

bezahlt werden. Es ist schwer,jemandem zu sagen,<br />

dass er bald an seiner Krankheit sterben wirdund dass<br />

weitereOperationen daran nichts ändernwerden. Aber<br />

man kann ihm sagen, dass man ihm helfen wird, seine<br />

Schmerzen zu lindern. Ich wünschte mir für mich,<br />

wenn es zu einer solchen Diagnose käme, dass ich die<br />

Kraft hätte, das Ende nicht krampfhaft hinauszuzögern.<br />

Christina Bylow<br />

mag es, dass Görlitz in der Reihe „Wolfsland"<br />

nicht nur Kulisse ist.<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

„Ich verstehe Krimis als Verdichtung von Dramatik“, sagt Götz Schubert.


4 30. NOVEMBER/1. DEZEMBER 2019<br />

Die Models Saskia de Brauw und FeiFei Sun in Coutureroben von Dior by Maria Grazia Chiuri, NewYork, 2018.<br />

Lindberghs<br />

City-Symphonie<br />

Im letzten Buchprojekt des im September verstorbenen Peter Lindbergh<br />

mischen sich Pariser Eleganz und New Yorker Straßenchaos,<br />

Vintage-Couture von Dior und die edgy Modelnymphen des Fotografen.<br />

Ein Weihnachts-Präsent für visuelle Feinspitze und stolze Frauen<br />

VonMargit J. Mayer<br />

Links: Lily Nova<br />

im „Chérie“-Kleid<br />

aus Christian Diors<br />

allererster Dior-<br />

Couture 1947.<br />

Darüber:Ensemble<br />

„Favori“ aus dem Winter<br />

1950, fotografiert<br />

an Karen Elson am<br />

Times Square, 2018.<br />

Diese Frau hat etwas vor, aber noch ist es nicht soweit.<br />

Die Fotos zeigen sie auf dem Wegdahin,<br />

mal zielstrebig eine Kreuzung querend, mal für<br />

einen Moment innehaltend, wie abwartend.<br />

Mitten im Alltagsgetümmel des New Yorker Times Square<br />

wirken sie und ihre Gefährtinnen wie Engel aus einer Neuauflage<br />

vonWim Wenders’„Himmel über Berlin“. Oder wie<br />

die Heldinnen eines Hitchcock-Films von heute. Oder wie<br />

Tänzerinnen, die gerade einer strengen Ballettmeisterin<br />

entkommen sind, um sich schnell einen Latte zu holen.<br />

An unzureichender Garderobe kann es jedenfalls nicht<br />

liegen, wenn die jungen Frauen, die Peter Lindbergh uns<br />

hier zeigt, ihre Mission noch nicht ganz erfüllen konnten.<br />

Ihre taillierten Kostümjacken, schwingenden Röcke und<br />

luftigen Chiffonroben wurden allesamt von den besten<br />

Schneiderinnen der Welt genäht, in den Dior-Ateliers hoch<br />

über der Pariser Avenue Montaigne.Ja, es kommt noch doller:<br />

Die Kleider sind Highlights aus 70 Jahren Dior-Geschichte,das<br />

textile Erbe vonGlamour-Virtuosen wie Christian<br />

Dior,YvesSaint Laurent oder John Galliano.<br />

Es kommt nicht oft vor, dass das letzte Projekt eines großen<br />

Fotografen zu seinen besten zählt, ja womöglich sein allerbestes<br />

überhaupt geworden ist. Bei dem im September<br />

mit 77 Jahren überraschend gestorbenen Peter Lindbergh<br />

ist dieser rare Fall offenbar eingetreten. Besonders der erste,<br />

New Yorker Band des von Taschen verlegten Zweibänders<br />

„Dior. Lindbergh“ ist ein atemberaubend schönes Vermächtnis.Eszeigt<br />

den 1944 in Polen geborenen und in Duisburg<br />

aufgewachsenen Lindbergh als einen Fotografen, der<br />

mit Licht und Schatten malen konnte wie die großen Pariser<br />

Impressionisten mit Pinsel und Farbe.Nicht eine Unschärfe<br />

wirkt da zufällig, Ausleuchtung wie Bildschnitt sind so souverän,<br />

als wäre hier ein mit Academy Awards überhäufter<br />

Starregisseur am Werk gewesen.<br />

Wiegewohnt (und viel gerühmt) bei Lindbergh liegt über<br />

allem ein intimes Einverständnis zwischen dem Mann hinter<br />

der Kamera und den Frauen davor, die aus mehreren<br />

Modelgenerationen stammen –Amber Valletta, Alek Wek<br />

und Karen Elson, Freja Beha und Saskia de Brauw, Selena<br />

Forrest und Lily Nova. EinVertrauen, das nicht auf so etwas<br />

Banales wie Blickkontakt angewiesen zu sein schien.<br />

Dieser, man kann es ruhig so nennen, fürsorgliche Umgang<br />

mit Menschen war die große Stärke von Peter Lindbergh.<br />

In einer nervösen Branche voll fragiler Egos und gnadenloser<br />

Intrigen war er ein Fels in der Brandung. Ein Hort<br />

der Stabilität, der bereits in den 80ern seinen Clan von Stylisten,<br />

Haar- und Make-up-Könnern umsich scharte. Die<br />

ihrerseits dafür sorgten, dass als zickig bekannte Filmstars<br />

oder Models dieWaffen streckten, das Handy weglegten und<br />

sich entspannten, bevor er sie vordie Kamerabat.<br />

Ware


30. NOVEMBER/1. DEZEMBER 2019 5<br />

TASCHEN VERLAG/PETER LINDBERGH (7)<br />

Oben: Felice<br />

Noordhoff in einem<br />

Kleid aus John Gallianos<br />

Dior-Couture für<br />

Sommer 1997.<br />

Links: Kiki Willems<br />

im Kleid „Nuit de<br />

Grenade“ aus Diors<br />

Sommerkollektion<br />

1960, die Yves Saint<br />

Laurent entwarf.<br />

Unten: Saskia de Brauw<br />

im „Diorama“-Kleid von 1947<br />

aus Christian Diorserster<br />

Winterkollektion für<br />

sein neues Modehaus.<br />

Ganz unten, v. li.:<br />

Lily Nova, Felice Noordhoff<br />

und Sara Grace Wallerstedt,<br />

NewYork2018. Alle drei<br />

Models in den Feenroben der<br />

heutigen Dior-Designerin<br />

Maria Grazia Chiuri,<br />

Couture H/W 2018.<br />

in Mann mit Blick für Frauen: Peter Lindbergh.<br />

TASCHEN VERLAG/MARTIN HARRISON<br />

Wasnicht heißen soll, dass Peter Lindbergh nicht auch<br />

Sinn für Extravaganzen, ja Verrücktheiten gehabt hätte. Legendär<br />

etwa seine Modestory für die italienische Vogue, in<br />

der er Milla Jovovich einen kleinen Außerirdischen an die<br />

Seite stellte. Auch der Aufwand für das vorliegende Projekt<br />

konnte sich sehen lassen: Hoch versichertund verpackt wie<br />

Statuen für eine Ausstellung im Metropolitan Museum,<br />

mussten dafür einige der kostbarsten Ensembles des Dior-<br />

Archivs über den Atlantik und wieder zurück reisen.<br />

Dank Lindberghs Kunst erweisen sich die Dior-Kleider<br />

dann selbst im profanen Tageslicht von Manhattan als das,<br />

was sie tatsächlich sind: Superstars ihrer Art.Womöglich sah<br />

Lindbergh in ihnen auch Botschafter seiner Lebensstadt Paris,<br />

für die er 1978 sein erstes eigenes Studio in Düsseldorf<br />

aufgab und woeramBoulevardRaspail gegenüber dem Hotel<br />

Lutetia residierte.Amlinken Seine-Ufer,versteht sich.<br />

Auf einem der Fotos sieht man Taschenkanten, die aus<br />

dem Jackenkörper herauszuwachsen scheinen. Auf einem<br />

anderen bricht sich das Licht auf dem höchsten Punkt einer<br />

Drapierungsfalte,umsich in feinsten Wollfasernebel aufzulösen.<br />

Oder der Hals eines Models entsteigt einer steifen,<br />

sichtlich schweren Seide,als wär’s ein Pastell vonDegas.Wären<br />

diese Bilder Musik, man hörte beim Blättern indem<br />

Band malEricSatie,mal Gershwin oder Miles Davis.<br />

Die Lindberghsche Symphonie des Schauens fügt sich<br />

aufs Schönste in den Geist eines Modehauses, das 1947 auf<br />

der Bewunderung für Frauen gegründet wurde.Entstanden<br />

aus dem Wunsch, ihren von Kriegsentbehrungen gebeutelten<br />

Körpernund Seelen mit den Mitteln der Mode wieder etwas<br />

vomZauber zurückzugeben, den der Erfinder des „New<br />

Look“ in seiner Belle-Époque-Kindheit in der Normandie<br />

und als Junggalerist im Parisder 20er-Jahreerlebt hatte.<br />

Woran also erkennt man, dass ein Lindbergh-Foto ein<br />

Lindbergh-Foto ist? In seiner Einleitung zu dem Band verlinkt<br />

der Kunsthistoriker und Kurator Martin Harrison dessen<br />

Ästhetik mit der vonStummfilmen der 1920er wie „Das<br />

Cabinet des Dr. Caligari“ oder Murnaus „Nosferatu“. Allerdings,<br />

sobetont Harrison, minus deren „Atmosphäre von<br />

hartnäckiger Schwermut“. Tatsächlich wirken Lindberghs<br />

beste Bilder wie Stills aus einer der Kurzdokus,die der Fotograf<br />

ab 1991 immer wieder gedreht hat. Dennoch sei Peter<br />

Lindbergh „kein Geschichtenerzähler im eigentlichen Sinn“<br />

gewesen, notiertHarrison. Eher zeigte er uns „Momente aus<br />

einer spannenden Handlung mit offenem Ende“. Man<br />

könnte auch sagen, er betrachtete seine Modelle aus der<br />

Perspektiveder Moderne,wie Walter Benjamin sie definiert<br />

hat: Der Fotograf als Passant, der einen Sekundenblick erhascht,<br />

ja geradezu süchtig wird nach der nächsten zufälligen<br />

Geste, der nächsten Kopfneigung, dem nächsten Blick<br />

auf die Vertiefung zwischen den Schlüsselbeinen.<br />

Mehr noch als ideale Gesichtszüge brauchte Lindbergh<br />

für seine Bilder eine gewisse Offenheit und Durchlässigkeit<br />

bei seinen Modellen, aber auch eine Aura der Unabhängigkeit<br />

und des Nicht-um-jeden-Preis-gefallen-Wollens.Wenn<br />

die energetische Alchemie zwischen ihm und der Porträtierten<br />

mal nicht klappte,weil man sich nicht gut genug kannte<br />

und vertraute,schlich sich unweigerlich etwasVerqueres ins<br />

Bild, wie bei den Ende 2018 im Netz viel diskutierten Lindbergh-Porträts<br />

vonHelene Fischer für die deutsche Vogue.<br />

Kaum geschminkt, ohne eigentliche Frisur und nur lächelnd,<br />

wenn ihr wirklich danach ist: Es gehörtzuden Lindbergh-Klischees,<br />

dass seine Idealfrau „eine starke Frau“ sei.<br />

Wieoft bei Klischees trifft das nicht die ganzeWahrheit. Die<br />

Lindbergh-Frau ist auch eine einsame Frau. Die aus der<br />

selbstverschuldeten Abhängigkeit befreite Frau zu Beginn<br />

des 21. Jahrhunderts,auf demWeg, aber noch nicht ganz da.<br />

Lindberghs Werk erfüllt damit ein zentrales Kriterium für<br />

wirklich gute Kunst: In seinen Bildern zeigt er mehr, als er<br />

selbst beabsichtigt hat. Wasfür ein Verlust.<br />

PeterLindbergh: Dior<br />

Zwei Bände im Schuber:„NewYork“ (aus dem<br />

die Fotos auf dieser Doppelseite stammen)<br />

und „Archives“ mit älteren Dior-Aufnahmen, die<br />

Lindbergh für große Modemagazine gemacht hat.<br />

XL-Format. Verlag Taschen, 150 Euro.


6 30. NOVEMBER/1. DEZEMBER 2019<br />

Dicktatorship“ ist eine Kombination<br />

aus dem englischen Wort<br />

„dick“ –Schwanz –und Diktatur.<br />

So heißt der neue Dokumentarfilm<br />

vonGustav Hofer und Luca Ragazzi. Die<br />

beiden Italiener sind kreuz und quer durch<br />

ihreHeimat gereist, vonVenedig bis Palermo,<br />

um das Phänomen des Machismo zu ergründen<br />

und des Penis als Symbol für Macht. Das<br />

schwule Paar interviewt Soziologen, Wissenschaftler,Schriftsteller,junge<br />

Eltern, besucht<br />

eine skurrile Prozession von Priapus-Verehrern<br />

mit Phallus-Statue,militante Katholiken<br />

und die Pornolegende Rocco Siffredi. Undin<br />

nicht ganz ernst gemeinten Dialogszenen<br />

streiten sich die beiden, weil Gustav bei seinem<br />

Partner Luca machohafte Macken zu<br />

entdecken glaubt. Herausgekommen ist ein<br />

ebenso unterhaltsames wie lehrreiches Kaleidoskop<br />

einer immer noch männerdominierten<br />

Welt –südlich der Alpen und nicht<br />

nur dort.<br />

Gab es verwunderte Reaktionen<br />

darauf, dass zwei Männer einen<br />

Film über Machismo drehen?<br />

GUSTAV HOFER: Ja, allerdings.<br />

Wir bekamen sogar Absagen<br />

von etlichen Filmfestivals in<br />

den USA und Europa. Sie teilten<br />

uns mit, Auswahljuroren hätten<br />

sich „unwohl“ dabei gefühlt,<br />

dass Männer so ein Thema<br />

aufgreifen. Dabei ist das ja<br />

gerade das Neue daran:<br />

Dass Männer sagen, wir<br />

Männer müssen endlich<br />

einsehen, dass der Machismo<br />

Ursache sehr<br />

vieler Probleme ist. Und<br />

dass wir eine andereArt<br />

finden müssen, Mann<br />

zu sein.<br />

LUCA RAGAZZI: Interessanterweise<br />

haben<br />

viele der Festivals,<br />

die uns doch eingeladen<br />

haben – Brüssel<br />

und Santiago de Chile<br />

etwa –eine Frau als Direktor.<br />

Wie konnten Sie angesichts<br />

solcher Vorbehalte<br />

Ihr Projekt überhaupt realisieren?<br />

HOFER: Das Lustige ist,<br />

dass wir das letztlich Harvey<br />

Weinstein zu verdanken haben.<br />

RAGAZZI: Wir hatten schon<br />

vor drei Jahren, also lange vor Me-<br />

Too, mit den Recherchen begonnen.<br />

Niemand –außer dem TV-Sender Arte<br />

–wollte damals so einen Film finanzieren,<br />

wir bekamen eine Absage nach der anderen.<br />

Das Thema interessiere doch keinen<br />

mehr, hieß es. Aber dann explodierte der<br />

Weinstein-Skandal. Und plötzlich fanden es<br />

alle spannend.<br />

Waswar der Anstoß dafür, dass Sie sich mit<br />

italienischen Machos befasst haben?<br />

HOFER: Unswar aufgefallen, wie sehr der<br />

Hass gegen Frauen in den sozialen Medien<br />

zugenommen hat. Er richtet sich ja inzwischen<br />

viel stärker gegen Frauen als gegen<br />

Schwule.Und als homosexuelle Männer wissen<br />

wir,wovon wir reden, wenn es um Diskriminierung<br />

und Anfeindung geht.<br />

RAGAZZI: Die Frauen haben im letzten<br />

Jahrhundert Riesenfortschritte gemacht.<br />

Aber die Männer sind stehen geblieben. Sie<br />

stecken im Kopf in der Steinzeit fest, in den<br />

Höhlen und bei den Dinosauriern. Nicht umsonst<br />

hört man von Männern immer noch<br />

Sprüche wie: Die Frauen waren Sammlerinnen,<br />

die Männer gingen auf die Jagd. Sie erwarten<br />

immer noch, dass ihnen die Frauen<br />

die Unterhosen und die Socken waschen.<br />

In Ihrem Film untersuchen Sie das Verhalten<br />

italienischer Männer.Sind sie stärker in alten<br />

Rollenmustern verhaftet als Nordeuropäer,<br />

Deutsche zum Beispiel?<br />

HOFER: Machismo wird einfach offener<br />

gezeigt, die Italiener schämen sich nicht dafür.<br />

Aber ich glaube, die Situation in<br />

Deutschland ist gar nicht so viel anders. In<br />

Italien sitzen mehr Frauen in Unternehmensvorständen<br />

und im Parlament als bei<br />

euch. Deutschland hat auch weniger erfolgreiche<br />

Wissenschaftlerinnen. Die Grundproblematik<br />

ist also wohl die gleiche.<br />

Unddie wäre?<br />

RAGAZZI: Der heterosexuelle,<br />

weiße, christliche<br />

Mann hat die<br />

Regeln zu seinem<br />

Vorteil<br />

Entweder<br />

Maria<br />

oder Maria<br />

Magdalena<br />

In ihrem wunderbaren Film<br />

„Dicktatorship“ gehen Gustav Hofer<br />

und Luca Ragazzi dem Machismo<br />

in Italien auf den Grund<br />

Interview: Regina Kerner<br />

GustavHofer (l.), Luca Ragazzi: „Wir werden<br />

eine andere Artfinden müssen, Mann zu sein.“<br />

gemacht. Er<br />

nennt jeden, der<br />

nicht zu seiner Kategorie<br />

gehört, eine Minderheit.<br />

Dabei gibt es mehr Frauen als Männer<br />

auf der Welt. Ichals Homosexueller kann<br />

ja noch als Minderheit bezeichnet werden.<br />

Wenn aber Frauen so behandelt werden,<br />

macht mich das wütend.<br />

HOFER: Männer dominieren den öffentlichen<br />

Raum, die Sprache, die Politik, alles.<br />

Um das patriarchalische Modell zu erkennen,<br />

muss es dir aber erst einmal bewusst<br />

werden. Sobald du diese Brille aufsetzt,<br />

siehst du plötzlich den Aufbau der Macht, die<br />

dazu gedacht ist, dass Frauen im Dienst der<br />

Männer stehen. Auffällig ist, dass gerade in<br />

unsicheren Zeiten wie diesen die alten<br />

Machtmuster Erfolg haben: der starke Mann,<br />

Szene aus „Dicktatorship“: „Es geht nur darum, hübsch und sexy auszusehen.“ DÉJA-VU-FILM (2)<br />

die Politik des Testosterons, Salvini, Trump,<br />

Putin, Erdogan, Orbán.<br />

Matteo Salvini, der Chef der rechtsextremen<br />

Lega, verkörpert den starken Mann und Macho<br />

perfekt. Er posiert wie Putin mit nacktem<br />

Oberkörper,postet Fotos davon, wie ihm seine<br />

Freundin die Hemden bügelt. Er schimpft auf<br />

die Homo-Ehe, propagiertdie traditionelle Familie.<br />

HOFER: Natürlich inszeniert erdas nur.<br />

Er hat verstanden, dass es in Italien heutzutage<br />

funktioniert, so ein traditionelles Rollenmodell<br />

zu präsentieren. Es ist die Antwort<br />

auf ein Bedürfnis.Italien ist ein sehr konservatives<br />

Land, alle Veränderungen machen<br />

den Leuten Angst.<br />

In den 70er-Jahren hatte Italien eine starke feministische<br />

Bewegung. Wieso war die so wenig<br />

nachhaltig?<br />

RAGAZZI: Es gab eine Konterrevolution.<br />

Einmal war da Berlusconi mit seinem Fernsehen,<br />

das die ganze Ästhetik verändert hat.<br />

Unddann natürlich die Kirche.Papst Johannes<br />

Paul II. hat alles daran gesetzt, die italienischen<br />

Frauen wieder zu Hausfrauen zu<br />

machen. Er schrieb sogar in einem Hirtenbrief,<br />

dass die Frau nach Hause gehöre, um<br />

die Kinder zu erziehen.<br />

Hatdie Kirche immernoch so großen Einfluss?<br />

RAGAZZI: Ja.Und im Katholizismus ist die<br />

Frau immer noch entweder Heilige oder<br />

Hure, Mariaoder MariaMagdalena. Italienische<br />

Männer können sich nicht vorstellen,<br />

dass eine Frau gleichzeitig „Mama“ und<br />

Geliebte sein kann. Ich habe Freundinnen,<br />

deren Männer nicht mehr mit ihnen<br />

schlafen, seit sie Mütter sind.<br />

HOFER: Aber auch Berlusconi trägt<br />

eine Verantwortung dafür, dass das patriarchalische<br />

Modell noch so verwurzelt<br />

ist. Seine privaten Fernsehsender<br />

mit ihren Showshaben den Frauenkörper<br />

vermarktet und zum Beispiel bewirkt,<br />

dass es für junge Frauen erstrebenswertwurde,eine<br />

„Velina“ zu sein.<br />

RAGAZZI: Veline werden die Frauen<br />

genannt, die knapp bekleidet mit einem<br />

Schild über die Bühne laufen oder dem<br />

Moderator assistieren. Es ist eine untergeordnete<br />

Rolle, bei der es nur darum<br />

geht, hübsch und sexy auszusehen. Berlusconi<br />

hat das zum System gemacht, mit<br />

seinen Escort-Girls und Partys. Sogibt es in<br />

Italien eine ganzeGeneration junger Frauen,<br />

die denken, man hat Erfolg, wenn man mit<br />

dem mächtigen Mann ins Bett geht.<br />

Wäre inItalien eine Angela Merkel denkbar,<br />

eine Frau als mächtigste Person in der Politik?<br />

RAGAZZI: Wirsind noch nicht reif dafür.<br />

HOFER: Frauen können in der italienischen<br />

Politik nicht so weit aufsteigen. Wenn<br />

eine Frau gut ist, wirdsie mit allen Mitteln diskreditiert.<br />

Aber immerhin musste sich ja auch<br />

Merkel neu erfinden, um wirklich akzeptiert<br />

zu werden in Deutschland: als mütterliche Figur,<br />

inPastellfarben. Als das was sie ist, eine<br />

Wissenschaftlerin aus dem Osten, hätte sie<br />

wohl nie so großen Erfolg gehabt.<br />

Wie hat das italienische Kinopublikum auf<br />

euren Film reagiert?<br />

RAGAZZI: Das Schöne ist, dass die Leute<br />

anschließend angeregt über das Thema debattieren.<br />

Wir selbst tun das übrigens auch<br />

nach wie vor. Viele Zuschauer sagen auch, sie<br />

hätten etwas gelernt.<br />

„Dicktatorship“ von Gustav Hofer und Luca Ragazzi<br />

startet am 28. November in den deutschen Kinos.<br />

Regina Kerner,Italien-Korresespondentin,<br />

hat bei den Pressekonferenzen<br />

im Vatikan öfter Bauchschmerzen.<br />

MEIN PLATZ<br />

VonJörg Niendorf (Text)<br />

und Benjamin Pritzkuleit (Fotos)<br />

Ben Wetzel gleitet durchs<br />

Erika-Heß-Eisstadion<br />

Seit Anfang Oktober, seitdem die <strong>Berliner</strong><br />

Eisbahnen ihre Saison eröffnet haben,<br />

bin ich sehr oft auf dem Eis. Ich habe<br />

eine Dauerkarte für alle Stadien, so mache<br />

ich das schon seit drei Jahren.<br />

Damals habe ich angefangen mit dem<br />

Schlittschuhfahren. Im Winterhalbjahr<br />

ziehe ich meine Runden. Manchmal bin<br />

ich hier im Wedding im Erika-Heß-Stadion,<br />

dann in Neukölln. In Wilmersdorf ist es<br />

auch schön auf der großen 400-Meter-<br />

Bahn, und in Hohenschönhausen gibt es<br />

sogar ein Eisstadion mit einer überdachten<br />

Bahn.<br />

Warum ich so begeistert auf dem Eis<br />

bin? Ich kann beim Fahren den Kopf völlig<br />

ausschalten, das lenkt mich ab vonall dem,<br />

was ich sonst den ganzen Tagmache. Ich<br />

studiere Software-Engineering, und das<br />

bedeutet, dass ich viel programmiere –ich<br />

muss konzentriert amRechner sitzen, oft<br />

den ganzen Taglang. Da brauche ich für<br />

ein, zwei Stunden einen Ausgleich. Im<br />

Sommer kann ich in den Park gehen und<br />

Frisbee spielen, aber im Winter? So habe<br />

ich eben das Eislaufenfür mich entdeckt.<br />

Das ist mein Sommerersatz. Als ich anfing,<br />

habe ich schnell gemerkt, dass mir die<br />

Physik aufdem Eisgefällt, die gleitende Bewegung.<br />

Ichmussnur einpaar Schritte An-<br />

lauf nehmen, und schon habe ich ein gewisses<br />

Tempo erreicht. Dann muss ich nur<br />

noch die Spur halten. Den Rest habe ich<br />

mir bei anderen angeguckt, also das Rückwärtsfahren<br />

und die engen Slalomkurven<br />

zum Beispiel.<br />

Im Laufe der Jahre habe ich gelernt,<br />

ganz gut zu fahren, glaube ich. Für mich<br />

selbst fühlt es sich jedenfalls sehr gut an,<br />

daher ist es auch so entspannend.<br />

Beruf: studiertInformatik; Alter:23; geboren in: Fürstenwalde; wohnt in: Berlin-Pankow; Zeit am Platz: drei-, viermal die Woche


30. NOVEMBER/1. DEZEMBER 2019 7<br />

Der Brocken zieht mich wie ein<br />

Magnet an. Ohne ihn würde mir<br />

wirklich etwas fehlen“, sagt<br />

Benno Schmidt, 87. Seit beinahe<br />

30 Jahren wandert ernahezu jeden Tagauf<br />

den höchsten Berg Norddeutschlands,<br />

1142 Meter hoch. Laut Eigendiagnose leidet<br />

der Mann, den im Harz alle nur den „Brocken-Benno“<br />

nennen, an therapieresistenter<br />

„Bergsucht“. Auch wenn er es natürlich nicht<br />

als Leiden empfindet.<br />

Zum8804. Malmacht er sich er an einem<br />

sonnigen Herbsttag von einem Parkplatz in<br />

Schierke aus auf den Weg. Bewaffnet mit seinem<br />

Wanderstock läuft Schmidt gemütlich<br />

los.Erträgt Wanderschuhe,eine grüne Dreiviertel-Hose,<br />

ein Cap auf dem Kopf und einen<br />

Rucksack. Darin befinden sich wie immer<br />

ein Apfel, eine kleine Flasche Wasser<br />

und ein Erste-Hilfe-Set für den Notfall. Sein<br />

Körper wirkt athletisch, mühelos wanderter<br />

erst über den sogenannten Teufelsstieg,<br />

dann über das Eckersloch.Wege auf den Brocken<br />

gibt es viele, gelaufen ist Schmidt sie<br />

schon alle unzählige Male.<br />

Den Weg über das Eckersloch hält er für<br />

den interessantesten. Zwei Stunden braucht<br />

er in der Regel für den Pfad, den er für seine<br />

Vegetation schätzt, weil sich die Natur hier<br />

wild romantisch zeige. „Aus alt wird neu“,<br />

sagt Schmidt und erfreut sich an einem heranwachsenden<br />

Baum, der aus einem abgestorbenen<br />

Baumstumpf wächst.<br />

Schnell kommt er heute nicht voran, zu<br />

oft wird ervon anderen Wanderern erkannt.<br />

Schon aus einigen Metern Entfernung ruft<br />

eine Frau zu ihrem Mann: „Das ist der Brocken-Benno!“<br />

Für viele ist er eine mindestens<br />

genauso große touristische Attraktion<br />

wie der Brocken selbst. Und wie es sich für<br />

eine Sehenswürdigkeit gehört, hat auch Brocken-Benno<br />

jede Menge Info-Material über<br />

sich dabei. Schmidt dreht sich um, bleibt auf<br />

einem großen Stein stehen und plaudertmit<br />

den beiden. „Wir haben so sehr gehofft, dass<br />

wir ihn sehen“, sagt die Frau. Mit breitem<br />

Grinsen kauft das Paar auch noch sein Buch<br />

„Der einzige Achttausender im Harz“. Der<br />

Autor schreibt dem Paar eine persönliche<br />

Widmung auf die erste Seite. „Es sind diese<br />

netten Begegnungen und tollen Gespräche<br />

mit Menschen aus Deutschland und der<br />

ganzen Welt, die jeden Aufstieg einzigartig<br />

machen“, sagt Schmidt.<br />

Es ist allerdings vor allem eines, das den<br />

Rentner antreibt: die Sehnsucht. 28 Jahre<br />

lang war der Brocken nicht begehbar. Der<br />

Berg war militärisches Sperrgebiet, eine anderthalb<br />

Kilometer lange Mauer umschloss<br />

die Kuppe des Massivs, das mitten auf der<br />

deutsch-deutschen Grenzelag.<br />

Jahrzehnte hatte Benno Schmidt den Brocken<br />

immer im Blick. Vonseinem Dachfenster<br />

in Wernigerode in Sachsen-Anhalt, wo<br />

Benno Schmidt schon sein Leben lang wohnt,<br />

kann er den Berg sehen. Als Kind war er auch<br />

häufig oben. Aber dann kam der 13. August<br />

1961, und der Brocken wurde zum verbotenen<br />

Terrain. „Es war ein furchtbares Gefühl“,<br />

sagt er. „Hier an der Grenze war der Dritte<br />

Weltkrieg gefühlt immer möglich. Ich habe<br />

nicht gedacht, dass es jemals zur Einheit<br />

kommt und ein Aufstieg auf den Brocken irgendwann<br />

wieder möglich sein könnte.“<br />

DER „DEUTSCHESTE ALLER DEUTSCHEN<br />

BERGE“ war er für den Dichter Heinrich<br />

Heine. „Der Brocken ist ein Deutscher“,<br />

schrieb er. Doch betreten durfte ihn das<br />

deutsche Volk in der Zeit der DDR nicht.<br />

„Auch die Menschen im Westen haben sehnsüchtig<br />

zum Brocken aufgesehen“, sagt<br />

Benno Schmidt. Gewandert ist der Naturfreund<br />

in dieser Zeit dennoch viel, in das Gebiet<br />

um den Brocken traute er sich nur einmal.<br />

Vordem Grenzgebiet wurde er deshalb<br />

von der Volkspolizei zwei Stunden lang festgehalten.<br />

DerEinheitsberg<br />

Vor30Jahren fiel auch am Brocken die Mauer,dem von Heinrich Heine<br />

besungenen „deutschesten aller Berge“. Seitdem zieht es Benno Schmidt,<br />

genannt „Brocken-Benno“, auf den Gipfel, Tagfür Tag<br />

Der Gipfel der Gefühle, 1142 Meter hoch: Der Brocken, höchster Berg Norddeutschlands.<br />

VonMadlen Schäfer<br />

Wanderngegen das Vergessen: Für Benno Schmidt aus Wernigerode ist der Brocken „ein Symbol für Einheit und Freiheit“.<br />

MADLEN SCHÄFER, IMAGO IMAGES<br />

DerTag, auf den Benno Schmidt so sehnsüchtig<br />

gewartet hatte, kam ihm dann aber<br />

doch etwas ungelegen. Beruflich musste<br />

Schmidt, der als Bereichsdirektor in einer<br />

Konsumgenossenschaft tätig war, zueiner<br />

Delegiertenkonferenz. Thema: die Rettung<br />

der DDR. Zeitgleich organisierte das Neue<br />

Forum einen Marsch am Brocken, weil das<br />

Gerücht kursierte, dass 24 Tage nach dem<br />

Fall der <strong>Berliner</strong> Mauer nun auch die Grenze<br />

auf dem Brocken geöffnet würde.<br />

Schmidt befand sich in einer Zwickmühle.<br />

„Wassollte ich machen? Ich saß auf<br />

der Konferenz auf meinem Stuhl wie auf heißen<br />

Kohlen“, erinnert ersich. In der zweistündigen<br />

Pause hält ihn nichts mehr auf. Er<br />

fährt mit seinem Trabi und seiner Frau zum<br />

Brocken. Gemeinsam mit anderen protestieren<br />

sie mehrere Stunden an der Grenze und<br />

rufen: „Tor auf!“ Mulmig sei ihm dabei schon<br />

etwas gewesen. Der Druck des Volkes hilft,<br />

für Schmidt passiert das Unvorstellbare: Am<br />

3. Dezember 1989 fällt die Grenze auf dem<br />

Brocken. Mit hundert anderen Menschen<br />

stürmt er den Berg: „Das war ein Glücksgefühl,<br />

das vergesse ich nie.Auf dem Gipfel haben<br />

wir getanzt und gelacht.“ Ein Stück<br />

Draht vom Grenzzaun vom Brocken hat er<br />

aufgehoben.„Der Brocken ist ein Symbol der<br />

Einheit und Freiheit“, sagt Benno Schmidt.<br />

1991 wurde die Konsumgenossenschaft<br />

abgewickelt, und Benno Schmitz ging in den<br />

Vorruhestand. Washeißt ging –erwanderte.<br />

Denn fortan machte er den Berg zu seinem<br />

Job. „Es waren 28 verlorene Jahre. Jahre, in<br />

denen ich nicht auf den Brocken wandern<br />

konnte.Diese verlorene Zeit wollte ich nachholen“,<br />

sagt er. Brocken-Benno wandert<br />

auch gegen das Vergessen: „Dieses Gebiet<br />

war gesperrt, eine Grenzemitten in Deutschland.<br />

Das darf nicht vergessen werden, und<br />

daran muss man erinnern.“ Beim Wandern<br />

könne er gut nachdenken. So kam ihm auch<br />

der Einfall, es müsse eine Erinnerung zur<br />

Maueröffnung des Brockens auf dem Gipfel<br />

geben.„Brocken wieder frei!“ steht auf einem<br />

Gedenkstein, der vomHarzklub e.V. realisiert<br />

wurde und Besucher an die Teilung erinnern<br />

soll. Initiiert hat er auch den „Harzer Grenzweg<br />

– Wandern am Grünen Band“, einen<br />

Wanderwegentlang der ehemaligen Grenze.<br />

Oben auf dem Brocken angekommen<br />

schaut Schmidt zuerst in die Richtung seiner<br />

Heimatstadt Wernigerode. Diesen Blick liebt<br />

er besonders. „Die Wolkenbildung ist heute<br />

sehr schön“, sagt er.Auf dem Berggipfel gibt es<br />

immer eine Sache, die er erledigt. Zielstrebig<br />

läuft er zum Brockenwirt, einem Restaurant,<br />

was ihm nur bedingt gelingt, weil er erneut zu<br />

häufig angehalten wird. Die Wanderer auf<br />

dem Gipfel erkennen den berühmten Rekordhalter,<br />

der es dreimal ins Guinnessbuch<br />

schaffte,und wollen ein Foto mit ihm. Im Brockenwirt<br />

geht erzur Theke, umsich seinen<br />

Stempelfür seinen 249. Brocken-Pass,indem<br />

Platz für 36 Stempel ist, abzuholen. Für Brocken-Benno<br />

ist es der Nachweis für seine heutige<br />

8804. Besteigung des Berges.Jeder Gipfelstürmer<br />

kann sich seit 1990 den Aufstieg in<br />

der Gaststätteabstempeln lassen.<br />

Vielleicht war der Brocken-Pass ein<br />

Grund für seine Bergsucht. „Wenn man so<br />

eine Kartehat,möchte man sie voll kriegen“,<br />

sagt er.Damals startete ein kleiner Wettstreit<br />

unter den Wanderern. Irgendwann gab es<br />

den Klub der Hunderter: Menschen, die<br />

schon mehr als 100-mal auf dem Berg waren.<br />

Ein Mann aus dem West-Harz war dabei besonders<br />

eifrig. In einem Fernsehbeitrag beschrieb<br />

er sich als Brocken-König. „Während<br />

der Wessi schon oben ist, keucht der Ossi<br />

noch unten“, zitiertBenno Schmidt aus dem<br />

TV-Beitrag. Dashabe ihn geärgert.<br />

Fortan nutzte er jede Gelegenheit, um auf<br />

den Brocken zu wandern. „Schaffte ich es an<br />

einem Tagmal nicht auf den Berg,bin ich am<br />

nächsten Tagzwei- oder dreimal gelaufen,<br />

erzählt Schmidt. Eines Tages änderte der<br />

Brockenwirt die Regeln, und so gab es pro<br />

Tagnur noch einen Stempel. Durchschnittlich<br />

300 Tage im Jahr verbringt Schmidt seither<br />

auf dem Brocken. Damit hat er alle Wettstreiterhinter<br />

sich gelassen.<br />

DER BROCKEN IST FÜR IHN ZUR BERUFUNG<br />

geworden. Schmidt ist Wanderführer, als<br />

Umweltschützer für den Nationalpark Harz<br />

aktiv,ererhielt die Ehrennadel und den Landesverdienstorden<br />

des Landes Sachsen-Anhalt.<br />

Sogar der Extrembergsteiger Reinhold<br />

Messner schrieb in seinem Buch über die Begegnung<br />

mit dem Harzer. Auf seinen Wandertouren<br />

hat er schon vieles erlebt. EinPfarrerhabe<br />

ihm mal Gottes Segen erteilt, Bands<br />

sangen mitten im Wald Ständchen für ihn,<br />

und sogar ein Blinder sowie eine Japanerin,<br />

die kein Wort Deutsch sprach, kauften sein<br />

Buch. Wünsche erfüllt er auch: „Für eine<br />

Taufe in Nordhausen habe ich Brocken-Wasser<br />

mitgebracht.“<br />

Im hohen Alter läuft er zwar etwas langsamer,aber<br />

dennoch unermüdlich. Einzig eine<br />

Prostata-Krebserkrankung zwang ihn einst<br />

zu einer Pause. Sowie sich Schmidt erholt<br />

hatte,wanderte er weiter.„Solange ich laufen<br />

kann, will ich auf den Brocken. Am liebsten<br />

würde ich dort irgendwann einfach umfallen“,<br />

sagt er.<br />

Nächstes Ziel: Seinen 88. Geburtstag am<br />

22. Mai im nächsten Jahr möchte Benno<br />

Schmidt mit seinem 8888. Aufstieg feiern.<br />

„Das ist ein Problem, weil es nicht mehr viele<br />

Aufstiege bis dahin wären. Ichmuss jetzt kürzertreten“,<br />

sagt er.<br />

Madlen Schäfer stammt aus<br />

Sachsen-Anhalt und war bei der<br />

Brocken-Öffnung sechs Monate alt.<br />

LEBEN &STERBEN<br />

Heute: Sabine Kroh, Hebamme<br />

Muttermilch<br />

und Margherita<br />

Wir Hebammen haben kaum Zeit für regelmäßiges<br />

Essen. Egal, ob wir in der<br />

Klinik beschäftigt oder als Freiberuflerin unterwegs<br />

zu Hausbesuchen sind.<br />

In der Klinik wird der Kaffee gern mal im<br />

Kreißsaal getrunken, oder der Happen Brot<br />

im Dienstzimmer in den Mund geschoben.<br />

Natürlich gibt es Zeit, eine Pause zu machen,<br />

aber ich kenne kaum eine Kollegin, die sich<br />

zwischen zwei Besuchen in Ruhe eine<br />

Stunde Mittagspause gönnt. Den Geschmack<br />

von kaltem Kaffee kenne ich seit<br />

dem ersten Ausbildungsjahr nur allzu gut.<br />

In meinem Hebammen-Auto häufen sich<br />

leere Kaffeebecher, angebrochene Wasserflaschen<br />

und zerknüllte Bäckertüten. Der<br />

große Hunger kommt dann am späten Nachmittag.<br />

Ich bin mit meiner Tochter in unserer<br />

Lieblingspizzeria in Prenzlauer Berg verabredet.<br />

Vonweitem sehe ich eine junge Mutter<br />

mit ihrem Kinderwagen hereinkommen. Um<br />

diese Zeit gibt es hier viele freie Plätze. Zielstrebig<br />

steuert sie unseren Tisch an und<br />

nimmt Platz.<br />

Sie sieht erschöpft aus, ihr Baby schläft<br />

friedlich im Wagen. Mir ist sofort klar, dass<br />

sie Kontakt sucht. Schnell breitet sie ihre<br />

Mamautensilien auf der noch freien Tischplatte<br />

aus. Esdauert keine zehn Minuten,<br />

dann muss auch das Baby aus seinemWagen<br />

raus.Dadas Kind dadurch geweckt wird, äußert<br />

essein Unwohl mit lautem Geschrei.<br />

Während meine Tochter aus ihrem Schulalltag<br />

plaudert, beobachte ich aus dem Augenwinkel<br />

die junge Mutter am Tisch.<br />

Nun kommt der Kellner und möchte ihre<br />

Bestellung aufnehmen. Das gestaltet sich in<br />

dieser Lautstärke mit einem schreienden<br />

Baby schwierig. Der italienische Kellner<br />

nimmt es locker und lächelt das kleine Bambino<br />

verzaubertan.<br />

Nein, ich sage jetzt nichts. Nein, ich habe<br />

Feierabend, und es geht mich wirklich nichts<br />

an.<br />

Ich bin erleichtert, als unsere Pizza<br />

kommt. Endlich wird auch das Baby gehört.<br />

Diejunge Mutter packt ihren Busenaus und<br />

legt ihr Kind auf den Tisch. Mutter und Kind<br />

finden zusammen, es folgt endlich eine ge-<br />

segnete Ruhe. Beim Zerteilen meiner Pizza<br />

fällt mir jetzt auf, dass der Abstand zwischen<br />

ihrer Brust, dem Babyköpfchen und meiner<br />

Pizza maximal zehn Zentimeter beträgt.<br />

Sage ich jetzt doch was?<br />

Ich entscheide mich für die Toleranz. Im<br />

Inneren führe ich aber nichtsdestotrotz einen<br />

Kampf zwischen meinem Hebammenherzen<br />

und dem Herz der ganz normalen<br />

Restaurant-Besucherin, die verdammt noch<br />

mal keine fremde Brust auf der Pizza haben<br />

will. Auch nicht meine eigene. Und ich liebe<br />

die „Tischstillvariante“. Toll. Dem Baby ist<br />

das alles herzlich egal. DieMuttermilch läuft<br />

in dünnem Rinnsal in Richtung meiner<br />

Pizza.<br />

Jetzt reicht es mir. Ich habe Feierabend<br />

und will weder BrustnochMilch auf meiner<br />

Pizza, Hebamme hin oder her. Ich bin vorsichtig<br />

und lächle sie erst einmal an. Dann<br />

schnurreich weichen Tones in ihreRichtung<br />

und bitte sie, das Baby und ihre Brust doch<br />

etwas zur Seite zu nehmen. Dabei schaue ich<br />

ihr freundlich in die Augen. Sie holt tief Luft<br />

und keift mich an, ob ich etwas dagegen<br />

hätte, dass sie ihr Baby stillt. Wenn ich jetzt<br />

eine Diskussion über das Stillen auf anderer<br />

Leute Pizza anfange,kann daraus nichts Gutes<br />

werden.<br />

Prompt schaltet sich meine Tochter ein.<br />

Ichsei Hebamme,sagt sie der Frau stolz, ich<br />

könne ihr gute Tipps geben. Nein!, bitte nicht<br />

auch das noch, denke ich. Ich will doch einfach<br />

nur in Ruhe essen. Die Frau hält erstaunt<br />

inne.<br />

Ach interessant, Hebamme, toll, da<br />

könnte sie mir doch gleich ein paar Fragen<br />

stellen, wenn wir gerade hier so gemütlich<br />

zusammensitzen, oder?<br />

Nein, kann sie nicht, denke ich. Unddass<br />

ihrem Baby das Stillen in mehr Ruhe und<br />

ohne Knoblauchpizza-Geruch auch bestimmt<br />

besser gefallen würde.<br />

Dann stehle ich mich elegant aus unserer<br />

kleinen Pizza-Stillberatung, mit dem Hinweis,<br />

ich müsste ja noch zu einem Besuch.<br />

Ichzahle heute auch gerndirekt am Tresen.<br />

Nächste Woche schreibt an dieser Stelle<br />

der Bestatter Eric Wrede.


8 30. NOVEMBER/1. DEZEMBER 2019<br />

KINDERBUCH<br />

VonBarbaraWeitzel<br />

BRASILIEN<br />

VonJohannes Paetzold<br />

Der lustigste Herrscher von allen<br />

Welches Gelächter klingt böser:Buhahahaha<br />

oder Muhahahaha? Schwer zu sagen. Am allerbösesten<br />

aber hörtsich, und da gibt es keinen<br />

Zweifel, dieses an: Fuu Huu Huu Huu<br />

HuuHuu. So lacht der Imperator vonNurbison,<br />

ein finsterer Diktator sondergleichen,<br />

der allen Menschen nur Schlechtes will und<br />

zwangsläufig der Erzfeind von King Eddi ist.<br />

Dieser König, dem Andy Rileys knallvergnügtes<br />

Text-Bild-Buch „King Eddi und der<br />

fiese Imperator“ den Titel verdankt, zählt gerade<br />

mal neun Jahre und sieht seine erste<br />

Pflicht darin, seinen Untertanen Schokolade<br />

zu schenken. Jeden Tagund jedem. Als er<br />

pleite ist, muss er zum ersten Mal verkünden,<br />

dass die Süßigkeiten ausbleiben. Das<br />

Volk ist traurig und besorgt, und der fiese Imperator<br />

wärekein echter,würde er diese Notlage<br />

nicht auszunutzen wissen. Im Handumdrehen<br />

hat er Eddis Reich zu seinem gemacht.<br />

Eddi, seine Ministerin Jill sowie Hofnärrin<br />

Megan reisen ins dunkle Nurbison,<br />

um Eddis Krone und so die Herzen der Bürger<br />

zurückzuerobern. Natürlich nicht mit<br />

Gewalt, sondern Fantasie,Verstand und immer<br />

einem Lied auf den Lippen. Als Leser<br />

oder Vorleser hingegen bekommt man die<br />

kaum mehr zusammen vor Lachen<br />

über die Illustrationen, Dialoge<br />

und Ideen und hält sich<br />

den Bauch wie nach zu viel<br />

Schokolade.Köstlich.<br />

Andy Riley: King Eddiund der fiese<br />

Imperator. A. d. Engl. v. Christine<br />

Spindler.Gulliver/Beltz&Gelberg,<br />

Weinheim 2019. 208 S.,12,95 Euro.<br />

Ab 7Jahren.<br />

Der tollste Opa der Welt<br />

Auch in Nora Alexanders Kinderbuchdebüt<br />

geschehen bizarre Dinge, und herzlich lachen<br />

muss man mehrfach. DerHintergrund<br />

des Abenteuerromans ist jedoch ernster,<br />

nicht nur der junge Protagonist lernt Elementares<br />

über das Leben, und mal ein Kloß<br />

im Hals ist nicht ausgeschlossen. Olli muss<br />

regelmäßig auf seinen Opa aufpassen, mit<br />

ihm spazieren gehen oder das Haus hüten.<br />

Eigentlich macht er das gern, er liebt seinen<br />

Opa. Doch er schämt sich auch, denn „aufpassen“<br />

ist wörtlich zu verstehen: Ollis Opa<br />

haut oft einfach ab, macht sich in die Hose<br />

und isst Schneebälle und Brühwürfel. Am<br />

liebsten aber mag er Eis mit Ketchup. Vor<br />

Kevin und Finn verleugnet Olli ihn. Und<br />

schämt sich noch mehr.Doch dann kommt<br />

die Nacht, die alles ändert. Olli wird von<br />

Opa geweckt und der ist –ein Wolf. Zusammen<br />

mit ihm und weiteren Wölfen, alle verwandelte<br />

Senioren, zieht Olli eine Vollmondnacht<br />

lang durch die Stadt. Die anderen<br />

Wölfe wollen ihn zunächst nicht dabei<br />

haben –keine Menschen, so die Regel –,<br />

und einer verspottet ihn. Olli spürt, wie es<br />

ist, anders zusein. Er darf aber auch erfahren,<br />

dass sein Opavoll hinter ihm steht. Eine<br />

starke Parabel über Treue, Loyalität,<br />

Familie –und so spannend,<br />

dass man das Buch nicht<br />

mehr weglegt, wenn der<br />

Mond erst einmal aufgegangen<br />

ist.<br />

Nora Alexander:Opa und dieNacht<br />

der Wölfe. MitIllustrationen vonJulia<br />

Christians. Oetinger,Hamburg 2019.<br />

208 S.,14Euro. Ab 8Jahren.<br />

Ein Oberhaupt der Oglala Lakota Sioux Nation, fotografiertwährend eines Powwows im Pine Ridge Reservat in South Dakota, USA.<br />

Vordem Verschwinden<br />

„Dort Dort“, Tommy Oranges spannender Debütroman über nordamerikanische Natives<br />

VonJudith von Sternburg<br />

Tommy Orange: DortDort<br />

Roman. A. dem Engl. vonHannes Meyer.<br />

Hanser Berlin, 2019. 284 S.,22Euro.<br />

Als Gertrude Stein 1937 nach Oklahoma<br />

reiste,stellte sie fest, dass die<br />

ländliche Welt ihrer Kindheit, obwohl<br />

geografisch natürlich alles<br />

seine Richtigkeit hatte, nicht mehr auffindbar<br />

war.„Thereisnotherethere“, schrieb sie<br />

mit der ihr eigenen lapidaren und einprägsamen<br />

Aufmerksamkeit für sprachliche Möglichkeiten:<br />

„Es gibt kein dortdort.“ Im Englischen<br />

schwingt, wenn man sich ein Komma<br />

dazu denkt, noch die Trostformel für aufs<br />

Knie gefallene und/oder schluchzende Kinder<br />

mit. Im Buch „Dort Dort“ von Tommy<br />

Orange kommt beiläufig der Radiohead-<br />

Song „There, There“ vor, vielleicht eher im<br />

Radius des Personals als die 1946 gestorbene<br />

Schriftstellerin Stein, wobei das nicht gesagt<br />

ist. Es ist ein ungewöhnliches Buch mit einem<br />

reichhaltigen Personal. Natürlich spielt<br />

es in Oklahoma.<br />

Zwölf Menschen reisen aus sehr unterschiedlichen<br />

Gründen zu einem Powwow, einem<br />

Treffen von Native Americans. Der Autor<br />

Tommy Orange, Mitglied der Cheyenne<br />

and Arapaho Tribes, stellt zwischendurch<br />

dazu klar:„Wir haben die Powwows geschaffen,<br />

weil wir einen Ort zum Zusammensein<br />

brauchen. Etwas Stammesübergreifendes,etwas<br />

Altes, etwas zum Geldverdienen, etwas,<br />

worauf wir hinarbeiten können, für unseren<br />

Schmuck, unsere Lieder, unsere Tänze, unsereTrommel.<br />

Wirführen die Powwows fort,<br />

weil es nicht viele Orte gibt, an denen wir uns<br />

alle versammeln können, an denen wir einander<br />

sehen und hören.“<br />

Wir? „Wir sind Indianer und Native Americans,American<br />

Indians und NativeAmerican<br />

Indians, North American Indians, Natives,<br />

NDNs und Ind’ins, Status Indians und<br />

Non-Status Indians, First Nations Indianer<br />

oder so indianische Indianer, dass wir entweder<br />

jeden Tag daran denken oder niemals.“<br />

„Wir“, heißt es weiter, sind „registrierte,<br />

nicht registrierte und nicht berechtigte<br />

Stammesmitglieder“, „wir“ sind „Vollblut,<br />

Halbblut, Viertel, Achtel, Sechzehntel,<br />

Zweiunddreißigstel. Mathematisch nicht<br />

darstellbar.Ein unerheblicher Rest.“<br />

Das „Wir“ wird in„Dort Dort“ nun zu<br />

zwölf Stimmen, individuellen aus unterschiedlichen<br />

Lebenssituationen, in unterschiedlichem<br />

Alter,unterschiedlich gebildet.<br />

Orange und sein Übersetzer Hannes Meyer<br />

wissen das in feiner Abstufung darzustellen,<br />

sowohl mit Blick auf die Sprache als auch auf<br />

die Selbstreflexion.<br />

Gemeinsam ist allen der gebrochene Lebenslauf.<br />

Indianisch zu sein, ist fundamental,<br />

zugleich undurchschaubar, unter Umständen<br />

schwer zu belegen und gewissermaßen<br />

ein Stück weit eine eigene Entscheidung.<br />

Derjunge Filmemacher Dene Oxendene,der<br />

beim Powwow aneinem Projekt zu Biografien<br />

arbeiten will, hat das Misstrauen des offiziellen<br />

„Native“ in der Runde gespürt, als er<br />

IMAGO IMAGES<br />

erklärt: „Ich bin registriertes Mitglied der<br />

Cheyenne und Arapaho Tribes of Oklahoma.“<br />

Dem identitätsstiftenden Element steht<br />

oft eine Schichtzugehörigkeit gegenüber,die<br />

den Start ins Leben erschwert. „Dort Dort“<br />

erzählt ohne Larmoyanz, vielmehr erfrischend,<br />

vonLeuten mit fragiler Ausgangslage.<br />

Erfahrungen mit Drogenkriminalität, Alkohol<br />

und sexueller Gewalt prägen die jeweils<br />

nächste Generation mit. Tony Loneman,<br />

Sohn einer Alkoholikerin, hat ein fetales Alkoholsyndrom.<br />

Wenn er sich fürs Powwow<br />

zurechtmacht, kann er das vergessen. „Ich<br />

sah einen Indianer.Ich sah einen Tänzer.“<br />

Ein paar kommen von weit her, andere<br />

sind bereits vor Ort und mit den Vorbereitungen<br />

beschäftigt. Das Prächtige und Triftige<br />

steht dabei neben dem Erbarmungswürdigen,<br />

das kulturelle Veranstaltungen in Stadien<br />

und Mehrzweckhallen immer haben.<br />

Die ernsteste, womöglich auch sympathischste<br />

Figur könnte das Kind Orvil sein,<br />

das sich ganz allein auf das Treffen vorbereitet<br />

hat. Im Schlepptau nun seine Brüder,die<br />

nicht verstehen, was das soll. „,Das ist einfach<br />

die Tradition, Lony.Tanzen, Indianersachen<br />

singen. Das müssen wir fortführen‘,<br />

sagt Orvil. ,Und warum?‘, fragt Lony.,Weil sie<br />

sonst vielleicht verschwinden.‘ ,Verschwinden?<br />

Wo sollen sie denn hin?‘ ,Ich meine,die<br />

Leute vergessen sie.‘ ,Warum denken wir uns<br />

nicht einfach eigene Traditionen aus?‘“<br />

Eine Waffe aus dem 3D-Drucker ist ebenfalls<br />

im Spiel, denn die Zukunft ist bereits da:<br />

Verblödete junge Leute planen, die Powwow-Kasse<br />

zu rauben. Mit zwei imposanten<br />

Spannungsbögen arbeitet Orange: dem Weg<br />

zum Überfall und dem Wegzur Wiedervereinigung<br />

einer komplexen Familie. Nach und<br />

nach begreift man die Zusammenhänge.<br />

Etwas Versöhnliches liegt über dem Buch,<br />

das einem zu rund, geradezu kommerziell<br />

vorkommen kann. Es hat aber auch Größe.<br />

Wieein Powwowmöglicherweise.<br />

Der Geist von João Gilberto<br />

Sein Vater ist ein populärer Musikproduzent,<br />

die Tropicalismo-Legende TomZésein Onkel:<br />

Lucas Santtana entstammt dem<br />

Bossa &Samba-Olymp. Album um Album<br />

hat er sich an den Traditionen abgearbeitet,<br />

HipHop, Samples, Dub und Dance eingefügt.<br />

„O Céu ÉVelho Há Muito Tempo“ ist ein<br />

markanter Tempowechsel und reflektiertdie<br />

radikalen Veränderungen in Brasilien. „Wir<br />

leben in politischen Zeiten, in denen alle laut<br />

schreien und keiner mehr zuhört“, beklagt<br />

Lucas Santtana und nimmt als poetische Gegenwehr<br />

die akustische Gitarre zur Hand<br />

und ein Album auf, das leise und sanft über<br />

die Liebe in Zeiten Bolsonaros erzählt. „Haltet<br />

die Hände zusammen, bleibt stark!“, ruft<br />

er seinen Landsleuten in „Ninguém Solta a<br />

Mão de Ninguém“ zu, in „Brasil Patriota“ dekonstruiert<br />

erdie Nationalhymne, fügt blumige<br />

Bossaklänge hinzu. Musikalisch<br />

scheint, vom Spoken-Word-Opener „Portal<br />

de Ativação“ („Erhebt Euch!“) bis zum<br />

Schlussakkord„SeuPai“, der Geist der im Juli<br />

verstorbenen Bossa-Ikone João Gilberto endgültig<br />

zu Lucas Santtana hinübergewandert<br />

zu sein. Politisch hat sich vielleicht die Nacht<br />

über das Land gelegt. Aber bei aller Saudade<br />

und allem Bossa-Blues, esbleibt die Zuversicht,<br />

wie schon im Albumtitel angedeutet:<br />

„Der Himmel ist<br />

schon lange sehr<br />

alt“. Das beste Brasilien-Album<br />

2019.<br />

Bolsonaro-Blues<br />

LucasSanttana:<br />

OCéu ÉVelho Há<br />

Muito Tempo<br />

No Format/Indigo<br />

Die Machtübernahme durch den Rechtspopulismus,<br />

Xenophobie und Unterdrückung<br />

der Minderheiten vonindigenen Völkernbis<br />

hin zu LGBT hat auch die brasilianische Kultur<br />

außerhalb des Landes erreicht. Flavia<br />

Coelho lebt seit Jahren in Paris, hat im Mix<br />

mit Reggae und Dancehall ihren eigenen<br />

Bossa-Stil kreiert. Während der Arbeit an ihremvierten<br />

Album hat sie Bolsonaros Amtsantritt<br />

zur radikalen Kehrtwendung bekehrt.<br />

Bis dahin hatte sich Flavia Coelho nie politisch<br />

in ihren Songs geäußert. In„Cidade Perdida“<br />

rappt sie nun gegen die Korruption im<br />

Land, in „Menino Menina“ feiertsie sexuelle<br />

Freizügigkeit und kantet bewusst gegen die<br />

Scheinmoral der Bolsonaro-Regierung. Im<br />

Titelsong „DNA“ sucht sie die gemeinsamen<br />

Wurzeln ihrer Landsleute, unabhängig der<br />

Hautfarbe,und in „Billy Django“ entwirft sie<br />

ihren brasilianischen Superhelden, der sich<br />

dem Regime entgegenwirft und das Volk verteidigt.<br />

Bei aller Kampfesstimmung hat sich<br />

die Pariser Brasilianerin musikalisch nicht<br />

dogmatisieren lassen: Bossa und Reggae verbreiten<br />

weiter tropische Lässigkeit, Trap,Rap<br />

und Flows binden an den internationalen<br />

Diskurs in der Jugendmusik an. Ernsthaftigkeit<br />

und politische Ernüchterung haben der<br />

Kreativkraft vonFlavia Coelho gut getan. Die<br />

Zeiten mögen hart<br />

sein, die Kunst<br />

bleibt in Brasilien<br />

tapfer an der Seite<br />

der Unterdrückten.<br />

Flavia Coelho:<br />

DNA<br />

Pias/Rough Trade<br />

OL


30. NOVEMBER/1. DEZEMBER 2019 9<br />

Unentwegt schrillt die Alarmsirene.<br />

Als die AfD gegründet<br />

wurde, war in deren Augen der<br />

Euro unser Untergang, dann waren<br />

esdie Flüchtlinge. Jetzt bekommen wir<br />

wieder einmal einen Schreck, weil unsere<br />

Wachstumsrate nachlässt. Vonder anderen<br />

Seite des politischen Spektrums wird uns<br />

Angst gemacht mit der Klimaentwicklung.<br />

Jedes Mal, wenn wir die <strong>Zeitung</strong> aufschlagen,<br />

ist Endzeitstimmung. Wenn Juwelen aus<br />

dem Grünen Gewölbe geraubt werden, dann<br />

ist das ein Anschlag auf unsere–offenbar bei<br />

jedem noch so nichtigen Anlass zusammenzuckende<br />

–Identität. Nichts,was nicht zu einer<br />

Katastrophenmeldung gemacht würde.<br />

Geradezu lustvoll lassen wir uns voneiner in<br />

die nächste jagen. Wir sollen endlich aufhören<br />

damit und mit offenen Augen und kühlem<br />

Verstand auf die Verhältnisse blicken,<br />

finden Herfried und Marina Münkler in ihremneuesten<br />

Buch.<br />

Das Ehepaar –sie ist Professorin für Literaturwissenschaft<br />

an der Technischen Universität<br />

Dresden, er war bis 2018 Professor<br />

für Theorie der Politik an der Humboldt-Universität<br />

in Berlin – sieht inzwischen die<br />

größte Gefahr darin, dass wir unserem eigenen<br />

Alarmismus in die Falle gehen. Der erfordert,<br />

die Probleme möglichst groß und<br />

bedrängend darzustellen. Diebisherige Politik<br />

muss, soheißt es überall und bei inzwischen<br />

fast jedem Anlass,sofortradikal geändert,<br />

das Steuer in der nächsten Minute herumgerissen<br />

werden. Werdas nicht tut, erscheint<br />

bestenfalls als halbherzig. In<br />

Wahrheit aber als völlig ungeeignet, die drohende<br />

Gefahr abzuwenden. Ihm droht die<br />

Verachtung des Wählers.<br />

WER SICH IN DIESEM LÄRM Gehör verschaffen<br />

will, der muss die Alarmglocken lauter<br />

läuten als die anderen. Oder aber, ermacht<br />

es ganz schlau und flüstertuns seine bedrohliche<br />

Nachricht ins Ohr. Das versuchen die<br />

Münklers: „Wer den Abstieg dramatisiert“,<br />

schreiben die beiden, „wird alle Optionen<br />

des Abschieds vomAbstieg als unzureichend<br />

zurückweisen. So wird der Alarmismus zum<br />

Komplizen dessen, wovorergewarnt hat.“<br />

Wir müssen uns befreien von der uns in<br />

die Tatenlosigkeit treibenden Eskalation der<br />

Katastrophenvisionen. Wir brauchen Ruhe,<br />

um uns eine Übersicht über unserewirkliche<br />

Lage zu verschaffen. Vor allem aber brauchen<br />

wir Ruhe, umihr Eintritt in unsere Gehirne<br />

und Gemüter zu verschaffen. DieHysterie,mit<br />

der wir uns auf jedes Problem stürzenund<br />

daraus ein unlösbares machen, hat,<br />

so komisch sie ist, –dahat das Professorenehepaar<br />

völlig recht – selbstmörderische<br />

Züge. Sie haben sich jetzt aufgemacht und<br />

wollen uns Lemminge aufhalten bei dem<br />

Versuch, uns in all die ja wirklich verfügbaren<br />

Abgründe zu werfen.<br />

Die Münklers, geboren 1951, resp. 1960,<br />

haben ihre Erfahrungen gemacht mit hysterischen<br />

Aufwallungen in der Geschichte der<br />

Bundesrepublik: Terrorismus und Waldsterben,<br />

Nachrüstung und Atomkraftwerke. Das<br />

waren und sind alles reale, Leben bedrohende<br />

Gefahren. Aber die Artund Weise,wie<br />

man ihnen zu Leibe rücken wollte, war immer<br />

wieder selbst lebensgefährlich. Man erinnere<br />

sich nur daran, wie der Philosoph<br />

Günther Anders (1902–1992) 1987 dazu aufforderte,die<br />

Beförderer der Atompolitik zum<br />

Freiwild zu erklären, gegen das mit Attentaten<br />

vorgegangen werden solle.<br />

Im Jahre 2008 veröffentlichte Herfried<br />

Münkler „Die Deutschen und ihre Mythen“.<br />

Er beschrieb darin so beredt mehr als ein<br />

Dutzend deutscher Mythen, dass sich mir<br />

der Eindruck aufdrängte, „Die Deutschen<br />

und ihreMythen“ sei eine ArtVorstudie zu einem<br />

Buch, in dem Münkler höchstselbst<br />

dem wiedervereinigten Deutschland demnächst<br />

seine eigene Gründungserzählung<br />

So hatten wir uns unsere Kinder vorgestellt. Nur Block und Kuli verwirren .<br />

Abschied<br />

vom Abstieg<br />

Seit Jahren hören wir,dass es mit uns bergab geht, dass nirgendwo mehr<br />

Fortschritte gemacht werden. Bisher aber hat das Deutschland,<br />

von dem es 2010 hieß, dass es sich abschaffe, überraschend gut überlebt<br />

VonArnoWidmann<br />

schreiben werde. Das war ein gewaltiger Irrtum.<br />

Ich lese das neue Buch des Ehepaars<br />

Münkler „Abschied vom Abstieg“ (Rowohlt<br />

Berlin, 512 Seiten, 24 Euro) auch als einen<br />

Abschied vom Mythos. Herfried Münkler<br />

wartet nicht mehr auf eine neue Erzählung.<br />

Er scheint auch nicht mehr daran zu glauben,<br />

dass große Entwürfe mit großen Erzählungen<br />

verkauft werden müssen. Dieses<br />

Buch betrachtet die immer wieder eingeforderten<br />

Hauruck-Erzählungen mit detailfreudiger<br />

Skepsis. Münkler war als Professor für<br />

die Theorie der Politik immer am Überblick<br />

interessiert, am Zusammenhang, in dem die<br />

Welt sich bewegt.<br />

Natürlich wusste Münkler immer, dass<br />

sich Politik auf konkrete Zeitpunkte und<br />

Räume konzentrieren muss. Ich weiß nicht,<br />

wie weit er sich in seiner Tätigkeit als Politikberater<br />

darauf einließ oder ob er mehr seine<br />

Aufgabe darin sah, der Politik den Ausblick in<br />

die weite, von ihr in jenem Augenblick gerade<br />

nicht gesehene Welt zu ermöglichen.<br />

In diesem Buch aber haben sich die<br />

Münklers zur Beschränkung entschlossen.<br />

Die drei großen Kapitel des Buches konzentrieren<br />

sich auf Bildungspolitik, Demokratie<br />

und Europa. Nun, das letzte Kapitel heißt gut<br />

münklerisch: „Deutschland, Europa und die<br />

neueWeltordnung“. Also wirklich kein Piecemeal-Ansatz.<br />

Aber lässt sich über den Zustand<br />

Deutschlands und über die Mittel zu seiner<br />

möglichen Verbesserung tatsächlich etwas<br />

Sinnvolles sagen ohne sich, von kurzen Bemerkungen<br />

im Europa-Kapitel abgesehen,<br />

einzulassen auf die Aussichten des Industrie-<br />

und Service-Standortes Deutschland –<br />

technologisch und ökonomisch?Wiesteht es<br />

mit der Rolle der naturwissenschaftlichen<br />

Forschung in Deutschland? Ist das alles<br />

okay? Kann man über dieVeränderung unseres<br />

Bildungssystems sprechen, ohne sich zu<br />

überlegen, was da zu tun ist?<br />

IST DIE SCHWÄCHE des deutschen Internetzugangs<br />

nicht symptomatisch? Aber das ist<br />

nur die technologische Seite. Was bedeutet<br />

das Internet für „Bildung für alle“? Was für<br />

die Demokratie? Gehört das nicht auch auf<br />

„Eine Agenda für Deutschland“? Das ist der<br />

Untertitel des Buches.Was ist also zu tun?<br />

GETTY/ANDREW RICH<br />

Das Bildungskapitel beschäftigt sich u. a.<br />

mit Fragen wie „Chancengleichheit und<br />

Chancengerechtigkeit“. Über der Agenda<br />

steht, die Münklers kommen aus Hessen:<br />

„Bildung für alle“. Auch hier steht jener Satz,<br />

der zum basso continuo des Buches gehört:<br />

„Fast scheint es, man wolle sich aufregen,<br />

damit man nichts zu ändernbraucht.“ Aufregung<br />

als Politikersatz. Und die Vorschläge?<br />

Zunächst, so die Münklers ganz richtig,<br />

„muss die Frage beantwortet werden, was<br />

alle in der Schule lernen sollten“. Nein, nein,<br />

nicht, was alles,sondernwas alle gelernt haben<br />

sollten. Die Grundfertigkeiten des Lesens,Schreibens<br />

und Rechnens –ist die Antwort<br />

der Münklers. Ich weiß, dass es derzeit<br />

Abiturienten gibt, die dieses Grundschulminimalprogramm<br />

nicht schaffen.<br />

DieMünklers fordernmehr Lehrer,anderen<br />

Unterricht und dafür mehr Geld. „Bildung<br />

hängt nicht vonder Quantität der Lernstoffe<br />

ab, sondern von deren qualitativer<br />

Durchdringung. Deshalb sollten Lehrpläne<br />

von ihrer Überfrachtung befreit werden. Es<br />

muss Raum zum Denken bleiben und man<br />

kann vieles an wenigem lernen. Aus diesem<br />

Grunde sollte man sich auch vom Konzept<br />

der allgemeinen Hochschulreife verabschieden.“<br />

Der Unterschiedlichkeit der Begabungen<br />

und Interessen könnte so viel besser entsprochen<br />

werden.<br />

„Schule muss, wenn sie wirklich gut sein<br />

soll, Schülerinnen und SchülernsowohlWissensgegenstände<br />

als auch Erfahrungen vermitteln,<br />

mit denen sie sonst nicht konfrontiertwerden.<br />

Hier könnte man nicht nur von<br />

Humboldt, sondern auch von der Polytechnischen<br />

Oberschule der DDR lernen. Für jeden<br />

einzelnen Schüler muss die Schule die<br />

Frage beantworten können, wozu er sich bilden<br />

soll.“ Schülerinnen und Schüler sollen<br />

gerade nicht die Schulzeit auf einem Stuhl<br />

verbringen, sondernDinge herstellen, etwas<br />

schaffen, sich und andere bewegen. Es geht,<br />

so lese ich das,nicht darum, einen Lehrplan<br />

abzuarbeiten, sonderndie jungen Leute sollten<br />

sich in möglichst unterschiedlichen Situationen<br />

als Personen und in der Gemeinschaft<br />

erfahren können.<br />

Neben der Kritik am Alarmismus, also an<br />

unserer permanenten Liebäugelei mit der<br />

Katastrophe, gibt es für die Münklers, wenn<br />

sie sich dem zuwenden, was zu tun ist, ein<br />

weiteres zentrales Stichwort: Gemeinwohlorientierung.<br />

Der Begriff hat in dem Buch<br />

eine polemische Stoßrichtung. Nicht etwa<br />

gegen jene oberste Schicht in der sozialen<br />

Hierarchie,die sich in den vergangenen Jahrzehnten<br />

einen immer größeren Anteil am<br />

Volkseinkommen angeeignet hat.<br />

Die Münklers wenden den Begriff der<br />

„Gemeinwohlorientierung“ gegen den der<br />

„Gerechtigkeit“: „Anders als Gerechtigkeitsvorstellungen,<br />

die sich häufig gegen bestimmte,als<br />

ungerechtfertigt privilegiertbeschriebene<br />

Gruppen richten, haben Gemeinwohlorientierungen<br />

den Vorzug, dass<br />

sie alle Angehörigen einer Gesellschaft im<br />

Blick haben, vonallen aber auch gleichermaßen<br />

verlangen, dass diese ihreeigenen Interessen<br />

nicht absolut setzen.“<br />

WAS HEISST HIER ABSOLUT? Das durchschnittliche<br />

Nettogehalt eines deutschen Arbeitnehmers<br />

liegt bei rund 1890 Euro monatlich.<br />

Er ist sehr schnell bei einem Betrag<br />

angekommen, bei dem es für ihn ums Überleben<br />

geht. Er steht dann, wenn das Wort irgend<br />

einen Sinn hat, an einer absoluten<br />

Grenze. Das reichste Tausendstel der Bevölkerung,<br />

etwa 80 000 Personen, ist vermögender<br />

als die ganze ärmerer Hälfte der deutschen<br />

Bevölkerung, etwa 40 Millionen Personen,<br />

zusammengenommen. Ist das eine<br />

Gerechtigkeits- oder eine Gemeinwohlfrage?<br />

Oder womöglich beides? Wo liegt das<br />

Gemeinwohl, wenn ein Tausendstel der Bevölkerung<br />

reicher ist als deren ärmere<br />

Hälfte?<br />

Ich weiß auch, dass über Zehntausende,<br />

womöglich Hunderttausende von Jahren<br />

menschlicher Geschichte kaum jemand an<br />

solchen Verwerfungen Anstoß nahm. Es gab<br />

immer wieder Aufstände und Rebellionen,<br />

aber so beredt in deren Verlauf die Unterschiede<br />

auch dargestellt wurden, sehr bald<br />

stellten sich die alten Umstände wieder her.<br />

Aber kann man wie die Münklers von „Bildung<br />

für alle“ sprechen und gleichzeitig,<br />

wenn es um die Frage der Demokratie geht,<br />

die ökonomische Spaltung der Gesellschaft<br />

hinnehmen?<br />

Hinnehmen ist zu schwach. Es geht den<br />

beiden um deutlich mehr. Die letzten Sätze<br />

des Demokratiekapitels lauten: „Eine kluge<br />

und weitsichtige Politik muss sich von den<br />

emotionalen Erregungswellen des Augenblicks<br />

fernhalten und in der Lage sein, moralische<br />

Paradoxien auszuhalten, etwa wenn<br />

sie den Gerechtigkeitsbegriff hintanstellt<br />

und mit Gemeinwohlvorstellungen arbeitet,<br />

die eher den Eliten als den gewöhnlichen<br />

Bürgern naheliegen.“ Münklers „Gemeinwohl“<br />

scheint gut geeignet, die Gesellschaft<br />

zu zerreißen.<br />

RÜCKBLICK VON ARNO WIDMANN<br />

VonKaiser Kangxi bis<br />

Rudolf Bahro<br />

30. November 1717<br />

Tibet: Den westmongolischen Stämmen der<br />

Dsungaren gelingt es, ins tibetische Lhasa<br />

einzudringen und die Stadt zu verwüsten. Die<br />

Tibeter bitten Chinas Kaiser Kangxi<br />

(1654–1722) um Beistand gegen die Mongolen.<br />

Kangxi ist der Sohn des ersten Mandschu-<br />

Herrschers auf dem chinesischen Thron und<br />

einer vondessen han-chinesischen Konkubinen.<br />

Unter den Mandschus erreicht China die<br />

größte Ausweitung seines Territoriums, und<br />

die Bevölkerung wächst vongeschätzt 56 Millionen<br />

im Jahr 1644 auf 400 Millionen im Jahr<br />

1911. 1820 erwirtschaftet das Land etwa 33<br />

Porträt des KaisersKangxi<br />

IMAGO IMAGES<br />

Prozent der Weltwirtschaftsleistung –ungefähr<br />

so viel wie ganz Europa. Heute liegt Chinas<br />

Anteil bei etwa 18 Prozent.<br />

30. November 1786<br />

Folter: Der spätere Kaiser Leopold II. von<br />

Habsburg-Lothringen (1747–1792) schafft in<br />

seinem Stammland Toskana als erstem Land<br />

Europas Todesstrafe und Folter ab.<br />

30. November 1853<br />

Europäische Koalitionen: In der Seeschlacht<br />

bei Sinope während des Krimkrieges vernichtet<br />

die russische Schwarzmeerflotte unter<br />

Vizeadmiral PawelStepanowitsch Nachimow<br />

(1802–1855) die osmanische Flotte. Daraufhin<br />

entschließen sich Großbritannien und<br />

Frankreich dem Osmanischen Reich gegen<br />

den russischen Expansionsdrang zu helfen<br />

und treten wenige Monate später an der Seite<br />

der Osmanen in den Krieg ein.<br />

Kaiser Leopold II. um 1791<br />

CC-BY-SA/HIST. MUSEUM FRANKFURT/H. ZIEGENFUSZ<br />

Und am 30. November 1989 in der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Rudolf Bahro in einem Interview:Wenn nun die<br />

industrielle Massenproduktion die Ursache<br />

der ökologischen Krise ist, ihre Grundlast zu<br />

schwer für die Biosphäre, dann muss die<br />

Identifikation mit dem Industrialismus, mit<br />

der Großproduktion fallen ... Primat der Ökologie<br />

heißt, alles von der Wiedereinordnung<br />

ins Naturgleichgewicht her zu denken. Es ist<br />

die erste Bedingung unserer Fortexistenz<br />

überhaupt, mit der materiellen Expansion<br />

aufzuhören ... Vielmehr müssen wir mit Kilogramm<br />

und Kilowatt pro Kopf zurückgehen.<br />

Wenn die Menschheit so leben will, wie heute<br />

die Bevölkerung der Bundesrepublik, ist spätestens<br />

in zwei Generationen der Ofen aus.Es<br />

ist ebenso bequem wie bewusstlos,diesen Lebensstil<br />

zu vertreten bzw.erreichen zu wollen.<br />

Noch ist es freilich unpopulär, sowas zu sagen.<br />

Aber man sollte es schon ins Auge fassen,<br />

und gerade jetzt, sei es auch unter dem Druck<br />

der unmittelbaren Probleme erst mal für eine<br />

Sekunde.


10 30. NOVEMBER/1. DEZEMBER 2019<br />

DerBücherwurm von Pankow<br />

Sie ist 13 Jahre alt, liebt Literatur und bekam für ihren Blog gerade den Deutschen Lesepreis.<br />

Wirhaben sie gebeten, ihre ganz persönlichen Lesetipps zu verraten<br />

VonFlorian Thalmann<br />

Mirai Mens<br />

verschlingt<br />

Buch um<br />

Buch. Über<br />

ihre Lese-<br />

Erlebnisse<br />

bloggt sie im<br />

Netz.<br />

BLZ/ENGELSMANN<br />

Als sein Vater voneinem Bergtroll entführtwird,<br />

steht Gregs Leben Kopf. Denn er<br />

stammt voneinem uralten Zwergenvolk ab,das<br />

in einem Höhlensystem unter Chicagolebt. Was<br />

nun? Er muss die Zwergenausbildung absolvieren<br />

und gleichzeitig seinen Vater finden. Die Legende von<br />

Greg (Carlsen, 16,99 Euro) ist eine „spannende und<br />

witzigeFantasy-Geschichte im Stil der Percy-Jackson-Bücher“,<br />

sagt Mirai. „Mir hat besonders gut<br />

gefallen, dass so viele magische Wesen aus<br />

der nordischen Mythologie darin auftauchen.“<br />

Das Buch ist geeignet für<br />

Kinder ab 10.<br />

Wer in der Wohnung vonFamilie<br />

Mens/Lange einen Schritt ins<br />

Zimmer der Tochter Mirai<br />

setzt, der staunt. Regale bis zur<br />

Decke, Bücher über Bücher. Die 13-Jährige<br />

liebt Literatur über alles –und hat sich mit<br />

den Buchkritiken, die sie in einem Blog im<br />

Netz veröffentlicht, sogar schon deutschlandweit<br />

einen Namen gemacht. Für ihr Engagement<br />

wurde sie jetzt mit dem Deutschen<br />

Lesepreis ausgezeichnet.<br />

Mitdem Lesen fing Miraischon sehr früh<br />

an. „Ich habe es mir im Alter vonfünf Jahren<br />

selbst beigebracht“, erzählt sie. Ihre Eltern<br />

lasen ihr damals immer vor, das kleine Mädchen<br />

folgte aufmerksam. „Und sie las immer<br />

mit“, erinnert sich ihre Mutter Fenja. Kurz<br />

nach dem Eintritt in die erste Klasse konnte<br />

Mirai selbstständig lesen und begann, ein<br />

Buch nach dem anderen zu verschlingen.<br />

„Meine Eltern mussten jeden zweiten Tagin<br />

die Bibliothek gehen“, sagt sie. „Und schon<br />

mit sieben Jahren fuhr ich mit meiner Mama<br />

auf die Leipziger Buchmesse.“ Später begann<br />

sie,imRahmen einer Kinder-Aktion eines<br />

Buchladens in Prenzlauer Berg Rezensionen<br />

für Kinderbücher zu schreiben. 2018<br />

interviewte Mirai auf der Buchmesse eine<br />

Schriftstellerin, kam mit Bloggern inKontakt.<br />

„Danach hatte ich Osterferien und startete<br />

meinen eigenen Blog.“<br />

Auf„Lass mal lesen!“ veröffentlicht sie Besprechungen<br />

und Interviews mit Autorinnen<br />

und Autoren. Außerdem ist sie auf Instagram<br />

unter @lesehexemimi aktiv. Eine<br />

Arbeit, mit der sie auch andere für das Lesen<br />

begeistern möchte.„Bücher entführen<br />

wunderbar in andereWelten“, sagt sie.„Ich<br />

finde es schade, dass manche Kinder und<br />

Jugendliche nicht lesen. Sieverpassen echt<br />

viel!“ Für Literatur zu begeistern sei Aufgabe<br />

der Eltern und der Lehrer. „Es gibt<br />

aber leider Eltern, die ihren Kindern nicht<br />

vorlesen, und Lehrkräfte, die Bücher auswählen,<br />

die eher abschrecken.“ Für die<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> wählte Mirai ihre besten<br />

Buchtipps aus.Wer also ein Weihnachtsgeschenk<br />

für den Nachwuchs sucht, sollte<br />

hier fündig werden –und vielleicht schon<br />

bald neue, begeisterte Bücherwürmer im<br />

eigenen Haushalt haben.<br />

Dass ein Einsatz wie der vonMirai wichtig<br />

ist, hat auch die Stiftung Lesen erkannt<br />

–erst Anfang November erhielt die 13-Jährige<br />

deshalb den Deutschen Lesepreis in<br />

der Kategorie „Herausragendes Individuelles<br />

Engagement“. Sie setzte sich damit gegen<br />

Hunderte andereBewerber durch. „Ich<br />

war sehr überrascht über den ersten Platz –<br />

aber habe mich natürlich riesig darüber<br />

gefreut!“ Auch zukünftig wird Mirai am<br />

Blog arbeiten. Derzeit lernt sie im Humboldt-Gymnasium<br />

in Tegel, besucht eine<br />

Schnelllerner-Klasse. Auch außerhalb des<br />

Deutschunterrichts kommt sie gut klar.„Mir<br />

liegen Naturwissenschaften, nur Mathe<br />

finde ich manchmal etwas anstrengend.“<br />

Mirais Blog im Internet:www.lass-mal-lesen.blog<br />

Das Buch Die Stille zwischen den Sekunden<br />

vonTaniaWitte (Arena, 15 Euro) fesselte<br />

Mirai sofort. „Die Geschichte ist spannend,<br />

emotional und spricht viele wichtigeThemen an wie<br />

Terror,Tod, Flucht, Trauma, Freundschaft, Liebe, Social<br />

Media. Alles passt super zusammen.“ Es geht um<br />

Mara, die einem Bombenattentat in der U-Bahn entgeht.<br />

Ihre Mitschüler nennen sie „Das Mädchen, das<br />

überlebt hat“ und erwarten Betroffenheit vonihr.<br />

Mara hat nur eine Warnung: „Das Ende ist<br />

nichts für schwache Nerven ... Ansonsten:<br />

absolute Leseempfehlung für<br />

Jugendliche ab 12!“<br />

Prinzessin Undercover –Geheimnisse<br />

vonConnie Glynn (Fischer KJB,18<br />

Euro) erzählt die Geschichte vonPrinzessin Ellie,<br />

die keine Prinzessin sein, sondernein ganz normales<br />

Leben führen möchte. Bei Lottie ist es umgekehrt.<br />

Also tauschen die beiden Mädchen kurzerhand die<br />

Rollen ... „Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen<br />

und war überwältigt. Es ist keine klassische<br />

Prinzessinnen-Geschichte, sondernesgeht um<br />

viel mehr:umLiebe, Abenteuer,Träume –und<br />

vorallem um zwei Freundinnen, die einander<br />

brauchen, um glücklich zu<br />

sein.“ Für Leser ab 12.<br />

„Eine coole, schöne, tiefgründige, ermutigende,<br />

mitunter auch lustigeund absolut<br />

fesselnde Geschichte über vier Jugendliche,<br />

die als Schulversager gelten und eine letzte Chance<br />

bekommen, doch einen Abschluss zu machen“ –so<br />

fasst Mirai das Buch Voll verkackt ist halb gewonnen<br />

vonTom Limes (Arena, 12 Euro) zusammen. „Auch<br />

das Tourette-Syndrom spielt in dem Buch eine Rolle.<br />

TomLimes ist einer vonwenigen AutorInnen, die<br />

Pubertätsthemen aufgreifen und so darüber<br />

schreiben, dass die Bücher für Mädchen<br />

und Jungs interessant und lesenswert<br />

sind.“ Ab 14.<br />

Das Neinhorn (Carlsen, 13 Euro) aus<br />

der Feder vonMarc-UweKling,Autor der<br />

„Känguru-Chroniken“, erzählt die Geschichte eines<br />

kleinen Einhorns, das im Herzwald zur Welt<br />

kommt. Obwohl alle ganz liebevoll zu ihm sind, sagt<br />

es immer nur „Nein“ –ein verwirrendes Tierchen. „Ein<br />

sehr witziges Buch über ein kleines Einhorn, das seinen<br />

eigenen Kopf hat und FreundInnen findet, die<br />

ähnlich schräg sind“, sagt Mirai Mens. „Zum Beispiel<br />

die KönigsDOCHter,den NahUND und<br />

den WASbär.“ Altersempfehlung: ab 3<br />

Jahren, aber geeignet für alle Altersstufen.<br />

„Tolles Kinderbuch mit niedlichen<br />

Zeichnungen, sympathischen Charakteren<br />

und viel Witz und Spannung“ –sofällt Mirais Urteil<br />

über das Buch PetronellaApfelmus –Verhext<br />

und festgeklebt (Boje, 13 Euro) aus. Die Apfelbaumhexe<br />

Petronella genießt die Ruhe in ihrer fruchtigen<br />

Wohnung,bis eines TagesFamilie Kuchenbrand mit<br />

den neugierigen Zwillingen Lea und Luis in das benachbarte<br />

Müllerhaus einzieht. Das Abenteuer beginnt<br />

... „Unbedingt lesenswert“, sagt Mirai,<br />

„und toll für Mädchen und Jungs!“ Ihre Altersempfehlung:<br />

ab 6Jahren, für<br />

Selbstleser ab 8.<br />

Sei ein Mädchen (Tulipan, 10 Euro)<br />

nähertsich auf humorvolle Artund Weise,<br />

kindgerecht und mit schönen Illustrationen der<br />

Gender-Diskussion an. „Hier sprechen die Bilder für<br />

sich! Typischen Klischees über Mädchen, zum Beispiel<br />

,Mädchen können nicht rocken‘ oder ,Mädchen<br />

können nicht logisch denken‘, werden mit Cartoons<br />

kombiniert, die genau das Gegenteil zeigen und damit<br />

klarmachen, wie bescheuertdiese Klischees<br />

sind“, sagt Miran Mens. Sie empfiehlt das<br />

Buch Kindernabsechs Jahren –aber eigentlich<br />

allen, die etwas lernen<br />

wollen.<br />

Leo<br />

Gutsch<br />

Ich las,Forscher hätten es geschafft, das Altern<br />

aufzuhalten, zwar nur bei Mäusen,<br />

Fruchtfliegen und Fadenwürmern, aber immerhin.<br />

Bald, so hoffen die Forscher,könnte<br />

auch der Mensch durch Tabletten-Einnahme<br />

den eigenen Verfall stoppen, ja es<br />

wäre sogar möglich, wieder jünger zu werden.<br />

Ichdachte: Lucky boy! Erst fällt kurzvor<br />

meinem 20. Geburtstag die Mauer,und jetzt<br />

wird kurz vor meinem 50. Geburtstag die<br />

ewige Jugend erfunden, was man ja, wenn<br />

man metaphorisch ein wenig sensibel ist,<br />

auch als so eine Art Mauerfall bezeichnen<br />

könnte.<br />

Mitklopfendem Herzen las ich weiter.Die<br />

Forscher schrieben, die Medikamente würden<br />

vermutlich nur bei Leuten funktionieren,<br />

die bei der ersten Einnahme nicht älter als 70<br />

Jahrealt sind. Beiden Ü-70ernsei der Altersprozess<br />

nach heutigen Kenntnissen schon zu<br />

weit fortgeschritten, um eine nachhaltige<br />

Zellverjüngung bewirken zu können. Dieentscheidende<br />

Frage,wann das Medikament für<br />

den Menschen einsetzbar sei, können die Forscher<br />

nur vage beantworten. Sierechnen mit<br />

etwa 15 Jahren Entwicklungszeit.<br />

Bingo!, dachte ich. Besser hätte ich es<br />

selbst nicht planen können. In fünfzehn Jahren<br />

erreiche ich das Renteneintrittsalter,<br />

fasse die Kohle ab und werde wieder jung.<br />

Ein Jugendlicher mit Rentenanspruch! Gibt<br />

es vielleicht doch einen gerechten Gott?<br />

Wobei meine Euphorie nicht lange<br />

währte. Was ist, dachte ich, wenn sich die<br />

Forschung verzögert?Wenn es die verdammten<br />

Jugend-Tabletten erst später geben wird,<br />

wenn ich zum Beispiel gerade 71 Jahrealt geworden<br />

bin. Wäre das nicht furchtbar? Alle<br />

anderen würden wieder jünger werden (sogar<br />

mein geschätzter Freund und Kollege Jochen<br />

Gutsch, der ja anderthalb Jahre jünger<br />

ist, wie er nicht aufhörtzubetonen). Nurich<br />

und meine Jahrgangsgenossen, die von Historikern<br />

später womöglich „die tragischen<br />

1970er“ genannt werden, wir würden unaufhaltsam<br />

dem Todentgegentaumeln.<br />

Forever<br />

young<br />

VonMaxim Leo<br />

Meine Laune wurde plötzlich sehr<br />

schlecht, mein einziger Trost war,dass meine<br />

Frau Catherine auch 1970 geboren wurde,<br />

wir also nicht im Alter auseinandergerissen<br />

werden. Aber was nützt es, sopessimistisch<br />

zu sein? Gehen wir doch mal davon aus,dass<br />

unsere Altersforscher im Zeitplan bleiben,<br />

dann würde sich natürlich die Frage ergeben,<br />

in welches Alter ich am liebsten zurückreisen<br />

würde?<br />

18? Ach, ich weiß nicht. Mandarfdie Jugend<br />

auch nicht zu sehr romantisieren.<br />

Ich weiß noch, dass ich sehr dünn war, ein<br />

Lauch, würde man heute sagen. Ich hatte<br />

nur drei Haare auf der Brust, der Sex dauerte<br />

nie länger als fünf Sekunden und ich<br />

hatte Probleme mit meiner Gesichtshaut,<br />

auf die ich hier nicht genauer eingehen<br />

möchte.<br />

25? Ja, schon besser, aber ich war immer<br />

noch sehr dünn, hatte Schweißfüße,weil ich<br />

aus modischen Gründen einen Sommer lang<br />

gefütterte Schuhe trug.<br />

30? Klar,das klingt erst mal nicht schlecht.<br />

Aber da hatte der Ernst des Lebens auch<br />

schon begonnen. Ich fühlte mich unter<br />

Druck, war oft verspannt, hatte Rückenprobleme,konnte<br />

nicht richtig tief durchatmen,<br />

weil mein Zwerchfell hart wie Büffelleder<br />

war.<br />

40? Nun, ich war zum ersten Malnicht so<br />

dürr, dafür begann allerdings mein Haar<br />

dünner zu werden, sowohl die Mönchsplatte<br />

als auch die Napoleonschläfen wuchsen mit<br />

beängstigender Geschwindigkeit.<br />

45? Weitere Leiden kamen hinzu: Kreuzbandriss,<br />

Meniskus-Abnutzung, gleichzeitige<br />

Kurz- und Weitsichtigkeit, Fersensporn<br />

und latente Müdigkeit.<br />

Tja, was soll ich sagen?Vielleicht sollte ich<br />

mich mal etwas mit meiner Kindheit zu beschäftigen.<br />

Ich habe da zwar nur wenige Erinnerungen,<br />

aber meine Eltern sagen, zwischen<br />

vier und sechs hätte ich weißblonde<br />

Locken gehabt, sei wohlgenährt gewesen<br />

und hätte insgesamt sehr zufrieden gewirkt.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 – S eite B1<br />

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Service<br />

Wieman sich zum<br />

Glücklichsein im Job entscheidet<br />

Karriere, Seite B4<br />

Der Toyota Yaris Hybrid:<br />

Klein, sparsam und alltagstauglich<br />

Mobile Welten, Seite B10<br />

Polnische Ostseebäder wie<br />

Kolberg, Misdroy oder Swinemünde<br />

waren auch zu<br />

Zeiten des Sozialismus<br />

nicht nur bei Einheimischen beliebt.<br />

Diemeisten Menschen aus der DDR<br />

kamen nur zum Shoppen. Viele Lebensmittel<br />

waren deutlich billiger,<br />

und obendrein bekam man auf den<br />

Märkten Produkte aus dem Westen.<br />

Heute liegt der äußerste Nordwesten<br />

Polens nicht mehr im Schatten einer<br />

Grenze, sonderninder Mitte von<br />

Europa. Stettin (polnisch Szczecin),<br />

zwei Stunden von Berlin entfernt, ist<br />

die charmante, coole Mutter-City einer<br />

aufstrebenden deutsch-polnischen<br />

Metropolregion, in der in absehbarer<br />

Zeit eine Million Menschen<br />

leben werden –gleich neben Westpommern,<br />

einem vielseitigen Urlaubsziel<br />

mit reicher Natur und vielen<br />

kulturellen Schätzen.<br />

Die heutige polnische Woiwodschaft<br />

Westpommern wurde aus<br />

dem einstigen Hinterpommern sowie<br />

kleinen Teilen des historischen<br />

Vorpommerns und der Neumarkgebildet.<br />

Um die Zeitenwende lebten<br />

hier Germanen, später das westslawische<br />

Ostseevolk der Pomoranen<br />

(von „po more“: am Meer).<br />

Tango auf der Promenade<br />

Vom zwölften bis 17. Jahrhundert<br />

wurde das Gebiet von den pommerschen<br />

Greifenherzögen beherrscht.<br />

Ihre Hauptstadt war die Hansestadt<br />

Stettin. Weitere Residenzen hatten<br />

sie in Stargard, Stolp und Rügenwalde.<br />

Stettins Reichtum wuchs, als<br />

ihm im 14. Jahrhundertsowohl Pommern<br />

als auch Polen Privilegien verliehen.<br />

Damit machte es zeitweise<br />

VomRand<br />

zur Mitte<br />

Die polnische Stadt Stettin lag früher an der Grenze der Sowjetzone und war vor<br />

allem ein beliebtes Ziel von Schnäppchenjägern aus der DDR.<br />

Heute liegt sie im Zentrum Europas und überrascht mit einer reichen Kulturszene<br />

dem vom Deutschen Orden besetzten<br />

Danzig seinen Rang als Handelsmetropole<br />

streitig.<br />

Vorder Altstadt liegen der westliche<br />

Uferboulevard(Piastowski), Cafés und<br />

Restaurants mit Oderblick und die„Allee<br />

der Segler“. Dieser öffentliche<br />

Kunst-Parcour versammelt Figuren<br />

und Objekte zu maritimen Themen –<br />

wie etwa eine Bronzeplastik der polnischen<br />

Seefahrerlegende Ludek. Den<br />

Fluss selbst umrahmen Kais und feste,<br />

breite Wege mit Fahrradspuren, langen<br />

Bänken oder Stufen.<br />

Die Neuerungen sind Teil von<br />

„Szczecin Floating Garden 2050“.<br />

„Mit dem visionären Projekt wirdsich<br />

Stettin in den kommenden Jahrzehnten<br />

immer mehr zur Wasserstadt entwickeln“,<br />

erklärt Artur Pomianowski<br />

vom regionalen Tourismusverband.<br />

Das natürliche Netz aus Flussläufen<br />

und -inseln wolle man dabei zu einer<br />

„schwimmenden Gartenstadt“ ausbauen.<br />

Bereits heute besteht Stettin<br />

zu einem Viertel aus Wasser- und zu<br />

mehr als 40 Prozent aus Grünflächen.<br />

VonCarsten Heinke<br />

Architektonisches Kunstwerk: Die Mieczyslaw-Karlowicz-Philharmonie. IMAGO/CHROMORANGE<br />

Zentrum des Projekts wird das<br />

Gebiet rund um die Mitteloder sein.<br />

Der zukunftsweisende Boulevard ist<br />

nur der Anfang –und er wird dankbar<br />

angenommen. So sitzt, liegt,<br />

läuft und radelt man an beiden<br />

Ufern, liest und isst, schaut Ausflugsschiffen,<br />

Segelbooten, Kanus hinterher<br />

–oder tanzt und flirtet.<br />

Schon unter der Schlossbrücke<br />

hört man die einschmeichelnden<br />

Klänge. Es ist Bachata, ein Stück<br />

sinnliche Karibik, das direkt in die<br />

Hüften geht –vor allem den sechs<br />

Paaren, die sich an diesem Samstagnachmittag<br />

leidenschaftlich danach<br />

bewegen. Unter einem der drei<br />

Dino-Hafenkräne spielen die Musik<br />

und das Stelldichein der Stettiner Latin<br />

Dancers. Zwei von ihnen sind<br />

Anna und Robert. So oft sie können,<br />

kommt das Paar zum Tanzen vis-àvis<br />

der Hakenterrasse.<br />

„Zweimal pro Woche treffen wir<br />

uns hier“, sagt Anna. Außer Bachata<br />

tanzt man Salsa, Tango und Kizomba.<br />

Für die Beschallung sorgt<br />

mobile Technik: ein Smartphone<br />

und zwei Lautsprecher.„Malsind wir<br />

nur eine Hand voll, mal so viele,dass<br />

es eng wird“, erzählt Robert, 42, Polizist.<br />

Zum Glück habe Stettin jede<br />

Menge Plätze, an denen man sich<br />

wohlfühlen könne. „Die Nähe zu<br />

Fluss und Meer sind dabei genauso<br />

reizvoll wie die Mischung aus Altem<br />

und Neuem“, findet Anna mit Blick<br />

auf das Café Stockholm. Das Spannendste<br />

für die 35-jährige Zollbeamtin:„UnsereHeimatstadt<br />

liegt wieder<br />

mitten in Europa.“ Anna nimmt die<br />

Hand vonRobert. Sietanzen weiter –<br />

unter ausgedienten Hafenkränen,<br />

über neue Pflastersteine.<br />

Freiheitsengel an der Oder<br />

„Engel der Freiheit“ könnte ein Poet<br />

die Protagonisten dieser schönen<br />

Szene nennen. Doch das geflügelte<br />

Wort ist in Stettin bereits vergeben.<br />

Es gehört einer elf Meter hohen<br />

Bronzefigur auf dem Platz der Solidarität<br />

und erinnertandie antikommunistischen<br />

Rebellionen. 1970<br />

wurden hier die ersten Schüsse auf<br />

friedliche Demonstranten abgefeuert<br />

– 16 starben. Doch der Widerstand<br />

wuchs.Zusammen mit den revolutionären<br />

Aktivitäten in Danzig<br />

läutete er das Ende des Sozialismus<br />

ein.<br />

DasDialogzentrum „Umbrüche“,<br />

Teil des Nationalmuseums, dokumentiert<br />

den Aufruhr der 1970erund<br />

1980er-Jahre ineiner berührenden<br />

Ausstellung. Deren Räume befinden<br />

sich direkt unter dem Platz<br />

der Solidarität. Mitseiner geschwungenen<br />

Oberfläche erinnert eranein<br />

starkbewegtes Meer.<br />

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Reise<br />

25 Jahre Eurostar<br />

Mit 300 Stundenkilometern durch Europa<br />

von Uli Hesse und Julia Naue<br />

Rund 700 Passagiere waren<br />

an Bord,anjenem Morgen<br />

vor 25Jahren. Am 14. November<br />

1994 verließ der<br />

erste Eurostar London mit dem Ziel<br />

Paris. „Vom Bahnhof Waterloo ging<br />

es pünktlich los“, erinnert sich der<br />

damalige Zugführer Bob Priston in<br />

der britischen <strong>Zeitung</strong> „Guardian“.<br />

„In Nordfrankreich beschleunigten<br />

wir auf 300 Stundenkilometer. Wir<br />

waren uns bewusst, dass es ein historischer<br />

Moment war.“ Nichts durfte<br />

schiefgehen. Nach einer dreistündigen<br />

Fahrt erreichte der Eurostar den<br />

Bahnhof Gare du Nord in Paris.<br />

Direktverbindung auf die Insel<br />

Die bekannteste und beliebteste<br />

Strecke ist wohl Paris-London, aber<br />

längst nicht die einzige.Der Eurostar<br />

nahm nur wenige Monate nach der<br />

Eröffnung des Eurotunnels den Betrieb<br />

auf. Der rund 37 Kilometer<br />

lange Tunnel unter dem Ärmelkanal<br />

ist nicht nur der längste Unterwassertunnel<br />

der Welt, sondern auch<br />

Großbritanniens direkte Verbindung<br />

zu Europa. Für Reisende bietet er<br />

eine Alternative zum Flugzeug. Und<br />

viele Gegenden hat ein Stopp des<br />

Schnellzugs neu belebt –denn der<br />

In etwas über zwei Stunden fliegt der Eurostar von London nach Paris.<br />

IMAGO/VIENNASLIDE<br />

Eurostar hält nicht nur in den Metropolen.<br />

Damals schlich der Zug noch<br />

durch Südengland, bis er nahe Folkestone<br />

in den Eurotunnel verschwand.<br />

Erst 2007 wurde die Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />

High<br />

Speed 1auf britischer Seite komplett<br />

ausgebaut und die Fahrtzeit auf nun<br />

zwei Stunden und 15 Minuten von<br />

London nach Parisverringert. Dasist<br />

etwa eine Stunde weniger als noch<br />

zu Beginn. Im Jahr 2018 reisten 22<br />

Millionen Passagiere durch den Eurotunnel;<br />

davon rund 11 Millionen<br />

mit dem Eurostar.<br />

„Für den deutschen Markthat der<br />

Zug janicht so eine große Bedeutung“,<br />

sagt Tourismusexperte Torsten<br />

Kirstges.Erist Professor für Tourismusmanagement<br />

an der Jade<br />

Hochschule in Wilhelmshaven. Das<br />

liege vor allem daran, dass es von<br />

Deutschland aus nicht besonders<br />

praktisch sei, über Frankreich nach<br />

London zu fahren. DieZahlen geben<br />

ihm recht: Nur rund 240 000 Eurostar-Trips<br />

beginnen oder enden in<br />

Deutschland, wie aus einem Bericht<br />

der Wirtschaftsprüfer von Ernst &<br />

Young hervorgeht.<br />

Einst träumte man von ICE-Verbindungen<br />

nach London – doch<br />

dazu ist es bis heute nicht gekommen.<br />

Zwar absolvierte 2010 ein ICE<br />

eine Testfahrt durch den Tunnel,<br />

doch der kommerzielle Verkehr damit<br />

wurde nie aufgenommen. Direktverbindungen<br />

nach London von<br />

Frankfurt oder Köln –kommt das irgendwann?<br />

Der Ausblick der Deutschen<br />

Bahn ist mehr als verhalten.<br />

Grundsätzlich sei das von Interesse,<br />

teilte das Unternehmen mit. Allerdings<br />

seien noch nicht alle Züge und<br />

Strecken mit einem entsprechenden<br />

Zugsicherungssystem ausgestattet,<br />

davon hänge aber eine Zulassung<br />

der ICE-Züge ab.<br />

Doch warum den Zug nehmen,<br />

wenn man von Paris nach London<br />

auch in gut einer Stunde fliegen<br />

kann? „Der Zug ist schon allein deshalb<br />

eine große Zeitersparnis, weil<br />

man direkt in den Metropolen ankommt<br />

und nicht an einem Flughafen<br />

außerhalb“, sagt Experte Kirstges.<br />

Einchecken und Passkontrolle –<br />

so wirklich weg fällt das allerdings<br />

auch beim Eurostar nicht. Auch wer<br />

den Zug nimmt, muss zeitiger kommen<br />

–zwischen 45 und 60 Minuten<br />

vorher werden empfohlen. Der<br />

Check-in am Pariser Gare du Nord ist<br />

bekannt für lange Schlangen. Ohne<br />

Personalausweis oder Pass geht<br />

nichts, denn Großbritannien gehört<br />

nicht zum Schengenraum.<br />

Auch vonVorteil: DerZug ist deutlich<br />

umweltfreundlicher als das Flugzeug.<br />

Statt eines ökologischen Fußabdrucks<br />

von 64,2 Kilogramm Kohlendioxid<br />

für den Flug vonLondon nach<br />

Parisbelastet die Zugreise die Umwelt<br />

nach Angaben von Eurostar nur mit<br />

4,1 Kilogramm CO2pro Person.<br />

Seit der ersten Fahrtdes Eurostars<br />

hat sich viel getan. So wurde das<br />

Streckennetz erweitert, aber auch in<br />

puncto Design ist vieles anders. Der<br />

damalige Schaffner TomWolfe erinnert<br />

sich im „Guardian“ noch an die<br />

ersten Uniformen: Sie wurden von<br />

Designer Pierre Balmain entworfen<br />

und waren kanariengelb. „Schrecklich!“,<br />

so das harte Urteil vonWolfe.<br />

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens<br />

von Eurostar setzte der damalige<br />

Kreativdirektor Christopher Jenner<br />

auf Retro. Die neue Londoner<br />

Schalterhalle in St. Pancras kombiniert<br />

Jugendstil und viktorianische<br />

Gotik und soll an das „goldene Zeitalter<br />

des Reisens“ erinnern.<br />

Wasbringt der Brexit?<br />

Die Zukunft hält hingegen eine<br />

große Herausforderung bereit –den<br />

Brexit. Sollte Großbritannien die Europäische<br />

Union ohne Deal verlassen,<br />

rechnen die Autoren eines Regierungsberichts<br />

mit „Chaos“ am<br />

Londoner Eurostar Terminal, wie die<br />

„Financial Times“ berichtete. Im<br />

schlimmsten Fall müssten täglich bis<br />

zu 15 000 Passagiere anderthalb Kilometer<br />

lang Schlange stehen. Dazu<br />

käme es, wenn Frankreich britische<br />

und Nicht-EU-Reisende strengen<br />

Passkontrollen unterziehe.<br />

Aufder Schiene rollen aber nicht nur<br />

Passagierzüge, sondern auch Güterund<br />

Autozüge. ImJahr 2018 transportierte<br />

der Autozug Le Shuttle zum<br />

Beispiel 2,7 Millionen Fahrzeuge,1,7<br />

Millionen Laster waren auf Lkw-<br />

Shuttles unterwegs. Seit Eröffnung<br />

desTunnels haben fast 410 Millionen<br />

Tonnen Waren den Tunnel passiert.<br />

Bei einem Brexit ohne Vertrag drohen<br />

Zollkontrollen –und kilometerlange<br />

Staus. (dpa)<br />

usedom<br />

harz<br />

sachsen-anhalt<br />

thüringer Wald<br />

mecklenburgische seenplatte<br />

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Reiseziele<br />

Fürjeden dasrichtige:<br />

Kurort<br />

Oberwiesenthal<br />

Wussten Sie, dass der Kurort<br />

Oberwiesenthal im<br />

Erzgebirge Deutschlands<br />

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Natur, am Fuße des Fichtelbergs,<br />

der mit 1215 mder höchste Berg<br />

Sachsens ist. Und inunmittelbarer<br />

Nachbarschaft auf tschechischer<br />

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den Himmel.Diese Landschaftlockt<br />

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man in einem Sitzgurt an einem<br />

Stahlrohr durch den Wald den Fichtelberg<br />

hinab.<br />

Im Winter gleicht Oberwiesenthal<br />

einem Eldorado für Wintersportfans:<br />

Neben47kmPisten fürSkifahrer<br />

undSnowboarder –von leicht bis<br />

schwer –bietet die Interskiregion<br />

Fichtelberg-Klinovec auch 146 km<br />

Langlaufloipen und Winterwanderwege<br />

sowieeine2km langeRodelstrecke<br />

vom Fichtelberg. Esverkehrtstündlich<br />

ein Skibus zwischen<br />

Fichtel- und Keilberg, der ab dem<br />

2-Tages-Skipass kostenfrei genutzt<br />

werden kann.<br />

Der perfekte Ausgangspunkt für<br />

Ihren Aktivurlaub sind die beiden<br />

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Familien abgestimmt.<br />

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Skipisten,ist es vorallem im Winter<br />

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das ganzjährige Freizeitprogramm<br />

mit dem Active Team und Maskottchen<br />

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Indianerjungen, lässt keine Langeweile<br />

aufkommen. Selbst wenn das<br />

Wetter einmalnicht zumRausgehen<br />

einlädt, erwarten Siehier zahlreiche<br />

Indoor-Freizeitaktivitäten, wie z. B.<br />

ein Kino, Sachsens größter Hotel-<br />

Innenpool oder die YOKI AHORN<br />

Kinderwelt, inder sich die Kleinen<br />

nach Herzenslustaustoben können.<br />

Das 4-Sterne Best Western Ahorn<br />

Hotel Oberwiesenthal wiederum<br />

spricht gezielt diejenigen an, die<br />

auch mal ohne Kinder Urlaub machen<br />

wollen.Das Erwachsenenhotel<br />

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sich mit seinen 172 Zimmern und<br />

Suiten durch ein traditionell charmantes<br />

Ambiente aus.ImWohlfühlbereich<br />

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Sie sich in verschiedenen Saunen,<br />

darunter zwei Außensaunen,und einem<br />

großzügigen Ruhebereich mit<br />

Terrasseund Kamin. Beliebt istauch<br />

ein entspannendes Bad zuzweit in<br />

der Paarbadewanne. Zum Tagesausklang<br />

geht es ins À-la-carte-<br />

Restaurant Erzgebirgsstube, dasmit<br />

regionalen Klassikern, moderner<br />

Küche und ausgesuchten Weinen<br />

aufwartet.<br />

Ob SielieberintrauterZweisamkeit<br />

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bereiten die freundlich eingerichtetenZimmer,der<br />

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und Ausflug Eisenach mit Möglichkeit<br />

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09.02.–16.02.2020*<br />

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09484 Kurort Oberwiesenthal<br />

037348 140<br />

reservierung.oberwiesenthal@ahorn-hotels.de<br />

www.ahorn-hotels.de/oberwiesenthal<br />

Foto:Oberwiesenthal GmbH


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 B3<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Reise<br />

Party unter<br />

griechischer<br />

Sonne<br />

Exklusive Leserreise nach<br />

Kreta mit Starbesetzung<br />

Kommen Siemit auf einen unvergesslichen<br />

Trip nach Kreta und<br />

genießen Siemit uns „Schlager unter<br />

Palmen“. Gemeinsam mit Schlagerstar<br />

René Ulbrich laden wir Sieherzlich<br />

ein, mit den großen Ikonen der<br />

Branche unter der strahlenden<br />

Sonne Griechenlands zu feiern. Das<br />

beliebte Reise-Event für Schlager-<br />

Freunde geht nun bereits in die<br />

fünfte Runde.<br />

Eine Woche Urlaub mit Bernhard<br />

Brink, Semino Rossi und Bata Illic?<br />

Wenn das für Sie nach einem unerfüllbaren<br />

Traum voller musikalischer<br />

Überraschungen klingt, sollten Sie<br />

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20.04.2020 bis zum 27.04.2020 hat<br />

der beliebte „Fraualler Frauen“-Hit-<br />

Schreiber René Ulbrich die Créme de<br />

la Créme des Schlagers versammelt,<br />

um gemeinsam mit Ihnen eine achttägige<br />

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DeLuxe Hotel „Creta Maris Beach“<br />

zu schmeißen. Acht Tage –15Künstler<br />

–All Inklusive.<br />

Während dieser Zeit erwarten Sie<br />

nicht nur der direkt an der Hotelanlage<br />

gelegene,wunderschöne Strand<br />

vonChernissos,sondernauch jeden<br />

Abend Live-Musik von Fantasy,<br />

Francine Jordi, Monika Martin und<br />

vielen mehr. Als besonderes Highlight<br />

zählen die intimen Akustik-<br />

Konzerte mit Gitarreund Gesang am<br />

Strand – mehr kann man sich als<br />

Schlagerfan kaum wünschen. Eine<br />

unvergessliche Erinnerung wird<br />

auch der„Ganz inWeiß“-Abend bleiben.<br />

Die wundervollen Tage mit allen<br />

Stars und Gästen werden hier auf<br />

einem einzigartigen Foto festgehalten,<br />

auf dem jeder in Weiß gekleidet<br />

ist. Auf dieser außergewöhnlichen<br />

Reise geben sich die Stars die Klinke<br />

in die Hand und Siesind mittendrin.<br />

Abgerundet wird das Programm<br />

durch tolle Tagesausflüge und -<br />

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Telefon: 0176 38 59 87 54,<br />

berliner-zeitung.de/leserreisen<br />

Das „Creta Maris Beach“-Hotel überzeugt<br />

mit Eleganz und Chic.<br />

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Die Aurora borealis ist ein atemberaubendes Naturschauspiel, das sich vor allem in den Wintermonaten zeigt.<br />

Götterfackeln über dem Polarkreis<br />

Eine Reise auf den Hurtigruten ist dank der Nordlichter vor allem im Winter spektakulär<br />

VonEkkehartEichler<br />

Halb zehn ertönt das ersehnte<br />

Kommando:<br />

„Nordlicht auf ein Uhr!“<br />

meldet der Reiseleiter<br />

über die Bordlautsprecher, und<br />

fortan gibt es kein Halten mehr. So<br />

gut wie jeder der 300 Passagiere<br />

schnappt sich Jacke, Mütze und<br />

Handschuhe und stürzt sich ins Getümmel<br />

–das Schauspiel will keiner<br />

verpassen.<br />

Draußen hat die Natur in winternächtlicher<br />

Polarkreis-Eiseskälte<br />

ein wahres Festmahl angerichtet.<br />

Nicht einmal der Verdacht<br />

eines Wölkchens trübt die Sicht<br />

zwischen Erde und tiefblauem<br />

Himmel. Sterne, Sternbilder und<br />

Mond leuchten in einer Klarheit<br />

und Intensität, dass einem beim<br />

Anblick fast schwindlig wird.<br />

Eine Flamme erhellt die Nacht<br />

Und als hätte Aladin besonders<br />

kräftig an der Wunderlampe gerieben,<br />

steigt hinter wilden Bergen ein<br />

grünlichgrauer Dschinn auf. Ein<br />

langsam waberndes, geisthaftes<br />

Flimmern, das sich zum mächtigen<br />

Streif auswächst. Zur Flamme, die<br />

die Nacht erhellt. Zur Monsterhand,<br />

die nach dem Schiff zu greifen<br />

scheint.<br />

Hier also, eine Schiffstunde<br />

nördlich von Tromsø, grüßt die sagenhafte<br />

Aurora borealis in voller<br />

Schönheit. Für die meisten an Bord<br />

etwas grundsätzlich Neues, doch<br />

auch alte Hasen wie Fotofuchs<br />

Henry, der diese Reise bereits zum<br />

sechsten Mal imWinter macht, ist<br />

hingerissen und schießt begeistert<br />

ein Bild nach dem anderen.<br />

Aurora borealis, Morgenröte des<br />

Nordens, taufte der Franzose Pierre<br />

Gassend im 17. Jahrhundert dieses<br />

Schauspiel, das den Menschen des<br />

Nordens stets ein Mirakel war und<br />

für dieWissenschaft ein faszinierendes<br />

Forschungsobjekt. Heute sind<br />

die Geheimnisse des Polarlichts<br />

weitgehend entschlüsselt. Man<br />

weiß heute, dass sich das Phänomen<br />

an den magnetischen Feldlinien<br />

der Erde ausrichtet und in Höhen<br />

von 90bis 500 Kilometern abspielt.<br />

Wassich dort oben meist als<br />

grüne, aber auch rote, violette und<br />

blaue Kaskaden, Vorhänge,Streifen,<br />

Bögen und Bänder zeigt, ist Strahlung<br />

des Sonnenwindes, die vom<br />

Magnetfeld der Erde „eingesaugt“<br />

wird. Die Atmosphäre der Polkappen<br />

bremst diese Teilchen ab, ihre<br />

Energie wird als Licht wieder abgestrahlt.<br />

Die Götterfackeln, wofür viele<br />

Naturvölker die Lichterscheinungen<br />

früher hielten, sind oftmals tausende<br />

Kilometer lang, aber nur wenige Kilometer<br />

breit. Zudem sind sie extrem<br />

energiegeladen: Ein Nordlicht von<br />

IMAGO IMAGES/CAVAN IMAGESR<br />

zwei Stunden Dauer verbraucht<br />

rund 200 Milliarden Kilowattstunden<br />

Energie – damit könnte man<br />

zum Beispiel alle Privathaushalte<br />

Bayerns ein Jahr lang mit Strom versorgen.<br />

Aber auch ohne Polarlichter ist die<br />

winterliche Hurtigruten-Reise überaus<br />

reizvoll. Da sind die weiß bestreuten<br />

und schneeverzuckerten Bergund<br />

Felsenkulissen, die an Steuerbord<br />

fast immer und an Backbord<br />

ziemlich häufig Spalier stehen. Da ist<br />

das diffuse und mystische Licht der<br />

tiefstehenden Wintersonne, das sich<br />

besonders morgens und abends dramatisch<br />

durch Bergkettenlücken und<br />

Wolkenbänke bohrtund für allgemeines<br />

Entzücken sorgt.<br />

Da gibt es extreme Passagen wie<br />

den engen Stokksund, in dem Kaiser<br />

Wilhelm einst die Nerven verlor<br />

und dem Lotsen ins Steuerrad griff.<br />

Was diesen zu der wenig demutsvollen<br />

Bemerkung veranlasste:<br />

„Majestät, hier bin ich der Chef!“<br />

Immerhin erhielt er zum Dank für<br />

die traumwandlerisch sichereNavigation<br />

eine goldene Uhr vom deutschen<br />

Kaiser.<br />

Da sind nicht zuletzt die kleinen<br />

Häfen und großen Städte, indenen<br />

die elf Hurtigruten-Schiffe stets<br />

pünktlich an- und ablegen: Bergen<br />

als Ausgangspunkt und Ziel der<br />

Reise. Die Jugendstil-Stadt Ålesund<br />

und Trondheim mit dem Nationalheiligtum<br />

des Nidaros-Doms.<br />

Tromsø mit der Eismeerkathedrale<br />

oder Honningsvåg, die kleine<br />

Hauptstadt der Nordkap-Insel<br />

Magerøya.<br />

11 Tage dauertdie komplette Reise<br />

von Bergen nach Kirkenes und wieder<br />

retour.Der Fahrplan ist zudem so<br />

gestrickt, dass auf dem Rückweg am<br />

Tage erlebt wird, was auf dem Hinweg<br />

in den Nächten unsichtbar blieb; Lofoten-Wand,<br />

Trollfjord und Raftsund<br />

zum Beispiel sieht man erst auf dem<br />

Rückweg an Tagneun. Und: Stehen<br />

auf der Route gen Norden die Städte<br />

im Fokus,ist es südwärts die raue und<br />

wilde Natur Nordnorwegens.<br />

Farbenschauspiel in Eiseskälte<br />

Eine Stunde etwa hat die schöne Aurora<br />

an diesem Abend ihr Schauspiel<br />

aufgeführtund in mehreren Akten einige<br />

ihrer Gesichter gezeigt: Schlingen,<br />

Schleifen, Schlieren und Wirbel,<br />

deren einzige Konstante das sanfte<br />

Verschmelzen ineinander ist. Bis irgendwann<br />

der großen Götterfackel<br />

schließlich der Saft ausgeht und sie<br />

vom Himmel verschwindet. Ebenso<br />

abrupt, wie sie entzündet wurde.<br />

Zu diesem Zeitpunkt stehen nur<br />

noch die Härtesten der Harten an<br />

Deck. Mit Frostbeulen an Händen<br />

und Füßen, aber grenzenlos glücklich:<br />

Allein für dieses zauberhafte<br />

Spektakel der Natur hat sich die<br />

Reise schon gelohnt.<br />

NACHRICHTEN<br />

Hotelgäste nehmen am<br />

häufigsten Handtücher mit<br />

Viele Hotelgäste behalten gernein<br />

Andenken an ihren Aufenthalt. Neben<br />

Handtüchernund Bademänteln<br />

verschwinden so auch Kunstwerke.<br />

Dasergab eine Umfrage vonWellness<br />

Heaven unter 1157 Hoteliers.<br />

Handtücher führen mit 77,5 Prozent<br />

am begehrtesten, gefolgt vonBademänteln<br />

(65,1 Prozent), Kleiderbügeln<br />

(49,3 Prozent) und Stiften (39,1<br />

Prozent). Doch auch Kunstwerke<br />

(20,2 Prozent), Fernsehgeräte (6,1<br />

Prozent) und Matratzen (4,2 Prozent)<br />

fehlen teilweise nach der Abreise.<br />

(dpa)<br />

Karibikinsel verbietet nun<br />

schädliche Sonnencremes<br />

DieKaribikinsel Aruba verbietet ab<br />

2020 per Gesetz alle Sonnenschutzmittel<br />

mit dem Wirkstoff Oxybenzon.<br />

DieSubstanz steht im Verdacht,<br />

Korallen zu schädigen. Auch auf Palau<br />

greift ab Januar 2020 dieses Verbot.<br />

Hawaii will ab 2021 nachziehen.<br />

Neben Oxybenzon werden auch Mittel<br />

mit Octinoxat aus dem Verkehr<br />

gezogen. Aruba verbannt ab 2020 zudem<br />

alle Einwegplastikprodukte wie<br />

Plastikbecher und Strohhalme aus<br />

der Gastronomie. (dpa)<br />

Versailles zeigt berühmtes<br />

Werk von Anton von Werner<br />

AufSchloss Versailles ist das berühmte<br />

Bild „Die Proklamierung des<br />

Deutschen Kaiserreiches“ des Malers<br />

Anton vonWerner als Teil der<br />

Ausstellung „Versailles Revival“ zu<br />

sehen. Es zeigt die Ausrufung von<br />

Wilhelm I. zum deutschen Kaiser im<br />

Spiegelsaal des Schlosses 1871. Auch<br />

werden zahlreiche weitereKunstwerkeund<br />

Fotografien aus der Zeit<br />

von1867 bis 1937 ausgestellt. Die<br />

Ausstellung läuft noch bis zum 15.<br />

März2020. (dpa)<br />

Sydneydehnt Sperrstunde<br />

für Barsund Clubs aus<br />

Dieaustralische Millionenmetropole<br />

Sydney lockertabdem 14. Januar<br />

die Regeln für das Nachtleben.<br />

Dievor fünf Jahren eingeführte<br />

Sperrstunde soll ausgedehnt oder<br />

aufgehoben werden, so Regierungschefin<br />

Berejiklian. Sydney müsse<br />

seine „Position als Australiens einzige<br />

globale Stadt“ festigen, sagt die<br />

Politikerin. Diebestehende Sperrstunde<br />

für Bars um 01.30 Uhrhatte<br />

für Gespött gesorgt, da Stars wie Madonna<br />

und Justin Bieber zu ihren eigenen<br />

After-Show-Partys nicht eingelassen<br />

wurden. (dpa)<br />

Dresdener Traditionshotel<br />

unter neuem Betreiber<br />

Ab dem 1. Januar 2020 wirddas„The<br />

Westin Bellevue Hotel Dresden“<br />

zum „BilderbergBellevue Hotel<br />

Dresden“. Dieniederländische Hotelgruppe<br />

„Bilderberg“ betreibt<br />

viele traditionsreiche Hotels in besonderer<br />

Lage.Der unverbaute<br />

Blick auf die Dresdner Altstadt sowie<br />

Komfort, Kulinarik und Service<br />

waren ausschlaggebend für die Aufnahme.<br />

(dpa)


B4 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

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Karriere<br />

Die Frage nach dem unbeliebtesten<br />

Tagder Woche<br />

ist für die meisten Menschen<br />

schnell beantwortet:<br />

Montag. Klar,dabeginnt die neue<br />

Arbeitswoche.Noch ganzefünf lange<br />

Tage,bis zum nächstenWochenende.<br />

Bis zu den nächsten freien Tagen,<br />

weitab von der ungeliebten Arbeit.<br />

Wasoft dahinter steckt, ist, dass einen<br />

die Arbeit nicht glücklich macht. Aber<br />

kann sie das überhaupt und sollte sie<br />

es? Und wenn ja, wie? Diplom-Psychologin<br />

Marion Lemper-Pychlau<br />

hat genau über diese Fragen ein Buch<br />

geschrieben und verrät die wichtigsten<br />

Tricks,umlangfristig glücklich zu<br />

sein und die eigene Arbeit täglich mit<br />

neuem Elan anzugehen. So schockt<br />

dann auch die Aussicht auf den<br />

nächsten Montag hoffentlich nicht<br />

mehr allzu sehr.<br />

Kann wirklich jeder Jobglücklich machen,<br />

auch wenn dieser gar nicht mein<br />

Wunschjob ist?<br />

Grundsätzlich ist kein Jobperfekt.<br />

Auch der Traumjob kann durchaus<br />

mit Nachteilen behaftet sein, wie beispielsweise<br />

ein hoher bürokratischer<br />

Aufwand oder<br />

ungerechte Bezahlung.<br />

Wergerade<br />

erst seinen<br />

Traumjob ergattert<br />

hat, übersieht<br />

das in der<br />

Euphorie meist.<br />

Umgekehrt gibt<br />

Marion Lemper- es Menschen, die<br />

Pychlau in einem Job<br />

glücklich sind,<br />

der allgemein eher nicht als attraktiv<br />

gilt. Letzten Endes ist Glück vorallem<br />

eine Sache der persönlichen Entscheidung.<br />

PR<br />

Sieschreiben in Ihrem Buch „Jeder Job<br />

kann glücklich machen“, dass Glück<br />

eine Eigenleistung ist –was meinen Sie<br />

genau damit? Spielen nicht viele Faktoren<br />

von Außen eine wichtige Rolle<br />

für unser Glücklichsein?<br />

Die Frage ist weniger, welche<br />

Faktoren vonaußen auf uns einwirken.<br />

Entscheidend ist vielmehr die<br />

eigene Wahrnehmung dieser Faktoren.<br />

So wird der eine vielleicht<br />

unter der Eigenart seines Chefs leiden,<br />

während sein Kollege die Sache<br />

schulterzuckend abtut. Wir<br />

entscheiden selbst, wie viel Macht<br />

wir äußeren Faktoren über uns geben<br />

wollen. Wer das nicht schafft,<br />

wird zum Spielball seiner Umgebung.<br />

Dann können sogar Kleinigkeiten<br />

zu schlechter Laune und Demotivation<br />

führen. Wirmüssen ler-<br />

Wirmüssen uns entscheiden,<br />

glücklich zu sein<br />

Diplom-Psychologin Marion Lemper-Pychlau weiß, dass kein Job der Welt auf Dauer<br />

zufrieden macht. Und trotzdem kann man glücklich sein und bleiben. Aber wie?<br />

Glücklich-Sein hat viel mit einem selbst zu tun –Wer an einem Job nur die Schattenseiten sucht, wird auch wenig Gutes finden.<br />

nen, ein stabiles Glück in uns zu<br />

schaffen.<br />

Viele Menschen freuen sich schon am<br />

Sonntagabend auf das nächste Wochenende.Warum<br />

fällt es oft so schwer,<br />

sich auf die neue Arbeitswoche zu<br />

freuen?<br />

Die Arbeitswelt hat sich ja in den<br />

vergangenen Jahrzehnten sehr gewandelt.<br />

DieGlobalisierung, Digitalisierung<br />

und die Liberalisierung der<br />

Märkte haben zu Veränderungen geführt,<br />

die der Arbeitsfreude nicht gerade<br />

förderlich sind.Vielen macht der<br />

Druck sehr zu schaffen. Der führt<br />

nicht nur zu Überlastung und Burnout.<br />

Ich erlebe in den Unternehmen<br />

auch sehr oft, dass die Menschen un-<br />

VonMarie Wachsmuth<br />

BUCHTIPP<br />

Marion Lemper-Pychlau:<br />

„Jeder Jobkann glücklich machen -Hol Dir die Freude an der Arbeit zurück“<br />

In ihrem neuen Buch stellt die Diplom-Psychologin gezielte Strategien vor,<br />

mit deren Hilfe jeder seine Arbeit genießen kann -auch dann, wenn es viele Gründe gäbe,<br />

sich frustriertund entmutigt zu fühlen.<br />

IMAGO IMAGES /WESTEND61<br />

ter einem schlechten Betriebsklima<br />

leiden, weil man einfach keine Zeit<br />

mehr füreinander hat. Alle sind angespannt.<br />

Es gibt tatsächlich eine ganze<br />

Menge Faktoren, die einem die<br />

Freude an der Arbeit nehmen können<br />

–wenn man nicht Acht gibt und nicht<br />

weiß, wie man sich dagegen wappnet.<br />

Seine „wertvolle“ Zeit verbringt man<br />

am liebsten mit Freunden oder der Familie.Werviel<br />

arbeitet, hat eben weniger<br />

Zeit für diese. Ist das ein Grundproblem<br />

hinsichtlich des Glücklichseins<br />

in Bezug auf die Arbeitswelt?<br />

Es gilt auch hier das Sowohl-alsauch-Prinzip.Natürlich<br />

genießen wir<br />

nährende Beziehungen zu Familienmitgliedern<br />

und Freunden. Aber<br />

auch der Arbeitsplatz hat viel zu bieten,<br />

was unsereelementaren Bedürfnisse<br />

befriedigt: Die Arbeit gibt uns<br />

die Möglichkeit, Nutzen zu stiften<br />

und Sinn zu erfahren. Sie sorgt für<br />

Herausforderungen und ermöglicht<br />

so,dass wir lernen und wachsen. Wir<br />

können uns durch unsereArbeitsleistung<br />

bestätigen, genießen Anerkennung,<br />

machen unzählige neue Erfahrungen.<br />

Undwahrscheinlich hilft sie<br />

uns auch dabei, den Tagzustrukturieren.<br />

Nicht jeder schafft das eigenverantwortlich.<br />

Binich glücklicher in meinem Job, bin<br />

ich auch glücklicher in meinem Privatleben.<br />

Kann man das so sagen?<br />

Ja,das ist wohl richtig. Undesgilt<br />

umgekehrt genauso. Ganz einfach<br />

deshalb, weil Glück auf bestimmte<br />

Fähigkeiten zurückzuführen ist. Besitze<br />

ich diese Fähigkeiten in einem<br />

bestimmten Bereich, kann ich sie<br />

problemlos in andere Bereiche übertragen.<br />

Geht das überhaupt – dauerhaft<br />

glücklich zu sein, sowohl im Berufsals<br />

auch im Privatleben?<br />

Es gibt grundsätzlich kein Dauerglück.<br />

So etwas hat die Evolution<br />

nicht für uns vorgesehen. Die meisten<br />

Menschen wissen das nicht und<br />

sind dann enttäuscht, dass der<br />

Traumjob, der Traumpartner, das<br />

Traumhaus etc.sie nicht so glücklich<br />

macht, wie sie es erwartet hatten.<br />

Aber Glück ist nun einmal episodisch.<br />

Punkt. Damit müssen wir uns abfinden.<br />

Undklug ist, wersich darauf einstellt.<br />

Dasbedeutet im Klartext:Wenn<br />

wir am Arbeitsplatz glücklich sein<br />

wollen, dann müssen wir versuchen,<br />

jeden Tagsoviele glückliche Episoden<br />

wie möglich zu schaffen. Zum<br />

Beispiel ein nettes Gespräch mit den<br />

Kollegen führen, ein kleines Erfolgserlebnis<br />

herbeiführen, jemandem<br />

helfen. Solche Dinge machen glücklich.<br />

Das ist nicht spektakulär, aber<br />

der sicherste Weg, einen wirklich<br />

schönen Tagzuverbringen.<br />

Welche Tipps haben Sie, um dauerhaft<br />

glücklich in meinem Jobzusein?<br />

Am Anfang steht auf jeden Fall die<br />

Entscheidung glücklich zu sein. Und<br />

es hilft sehr, die eigene Wahrnehmung<br />

auf all das Gute zu richten,<br />

statt sich pausenlos zu beklagen.<br />

Und schließlich gilt, was ich weiter<br />

oben schon festgestellt habe: das<br />

Glück ist episodisch. Weresschafft,<br />

jeden Tagglückliche Episoden zu erleben,<br />

wird jeden Tagglücklich sein<br />

können.<br />

Teilzeit und Teamgeist vereinen<br />

Arbeiten Teilzeit- und Vollzeitkräfte im Team zusammen, können sich unterschwellig Konflikte aufbauen<br />

Die Arbeitswelt ist im Wandel und<br />

in vielen Firmen geht sie mit einer<br />

Umstrukturierung der Arbeitszeiten<br />

und Arbeitsmodelle einher.Jeden<br />

Tagvon 9.00 bis 17.00 Uhr arbeiten,<br />

man kommt und geht gemeinsam<br />

mit den Kollegen, alle haben am Ende<br />

die gleiche Stundenanzahl auf dem<br />

Zettel? So sieht der Alltag in Unternehmen<br />

oft nicht mehr aus.<br />

Weil die Arbeitszeiten flexibler<br />

werden, kann es vorkommen, dass<br />

innerhalb eines Teams ein Kollege<br />

100 Prozent arbeitet, der andere 30<br />

Stunden und wieder ein anderer nur<br />

halbtags beschäftigt ist. Das bietet<br />

Vorteile für jeden einzelnen Mitarbeiter.Für<br />

ein Team kann das aber Konflikte<br />

mit sich bringen und zu häufigen<br />

Diskussionen führen.<br />

Im Kern geht es dabei meist um<br />

zwei Hauptprobleme,denen man auf<br />

den Grund gehen sollte: Auf der einen<br />

Seite haben Mitarbeiter in Teilzeit<br />

unter Umständen das Gefühl,<br />

keine verantwortungsvollen Aufgaben<br />

mehr zu bekommen und wichtige<br />

Information zu verpassen,<br />

wenn sie nicht immer am Arbeitsplatz<br />

sind. Bei den Vollzeit-Kräften<br />

dagegen herrscht Unmut, weil sie<br />

glauben, zusätzlich Arbeit machen<br />

zu müssen, umdie Zeiten der anderenherauszuarbeiten.<br />

Die wichtigste Grundregel, damit<br />

Konflikte möglichst gar nicht erst entstehen,<br />

ist Karrierecoach Bernd Slaghuis<br />

zufolge,Klarheit unter allen Parteien<br />

zu schaffen. Das gilt vor allem<br />

für das innere Bewusstsein. Man<br />

müsse sich darüber klar sein, dass<br />

man auch mit weniger Stunden leistungsstark<br />

und eine Hilfe für das<br />

Team sein kann. Umgekehrtbedeutet<br />

eine längere Arbeitszeit nicht immer,<br />

dass die Kollegen diese zeit auch effektiv<br />

nutzen oder durchweg produktiv<br />

sind.<br />

Arbeitspensum anpassen<br />

Macht man sich diesen Umstand einmal<br />

bewusst, könne man besser mit<br />

den Schwierigkeiten umgehen, die<br />

sich mit der Teilzeit ergeben. „Wer<br />

sich für weniger Stunden entschieden<br />

hat, sollte sein Arbeitspensum dann<br />

auch tatsächlich anpassen und liegen<br />

gebliebene Aufgaben nicht zu Hause<br />

erledigen.“<br />

Auch ist es laut Slaghuis entscheidend,<br />

für sich zu klären, ob und wie<br />

man für Kollegen oder Kunden außerhalb<br />

des Büros erreichbar ist. So<br />

wissen Kollegen oder Kunden<br />

manchmal gar nicht, dass jemand in<br />

Teilzeit arbeitet.„Es ist wichtig, das zu<br />

kommunizieren –sowohl intern als<br />

auch extern.“ Sonst wirke es als sei<br />

man ohne Grund ständig nicht bei<br />

der Arbeit.<br />

Mediatorin und Coach Maxi Weiss<br />

rät denjenigen, die etwa in Teilzeit<br />

Damit keine Konflikte entstehen, sollten alle im Team aufeinander zugehen.<br />

DPA<br />

wechseln, ein möglichst hohes Maß<br />

an Flexibilität mitzubringen. „Man<br />

sollte so entgegenkommend wie<br />

möglich sein.Werlediglich auf seinen<br />

Rechtsanspruch pocht, wirdnicht auf<br />

vielVerständnis stoßen.“<br />

Das gilt mitunter auch für die<br />

Frage, welche Projekte etwa die Teilzeitkraft<br />

übernehmen soll. So sei es<br />

wenig sinnvoll, einfach an den bisherigen<br />

Aufgaben festzuhalten, wenn<br />

diese mit reduzierter Stundenzahl<br />

nicht zu schaffen sind. Hier ist<br />

manchmal Flexibilität und im zweifelsfall<br />

auch eine Neuorientierung zu<br />

neuen Aufgabengebieten nötig.<br />

FaireDienstplanung<br />

So sieht es auch Coach und Sozialpädagoge<br />

Uwe Boers vom Bundesverband<br />

Mediation. Im Sinne des<br />

Belegschaftsfriedens sei es immer<br />

wichtig, sowohl die Interessen des<br />

Unternehmens, als auch die der<br />

Vollzeit-Kollegen und die des Teilzeit-Mitarbeiters<br />

unter einen Hut<br />

zu bringen. „Wenn ein Dienstplan<br />

beispielsweise nur nach den Interessen<br />

der Teilzeit-Mitarbeiter ausgerichtet<br />

ist, kann das zu Konflikten<br />

führen.“<br />

Wichtig sind laut Coach Slaghuis<br />

die Informationsflüsse: So sollten<br />

etwa Protokolle aus Meetings am besten<br />

im Abteilungsintranet hinterlegt<br />

werden, damit sie für alle zugänglich<br />

sind –auch für die Kolegen, die nicht<br />

dabei waren. Slaghuis sieht aber nicht<br />

nur diejenigen in der Pflicht, die nicht<br />

in Vollzeit arbeiten. Es gebe nicht nur<br />

eine „Holschuld“ der Teilzeitkraft,<br />

sondernauch eine „Bringschuld“ der<br />

Vertretung, betont er.<br />

Auch der Vorgesetzte spielt eine<br />

wichtige Rolle. Dieser müsse dafür<br />

sorgen, dass genügend Austausch<br />

herrscht.„Bei jedem zweiten Meeting<br />

sollte die Teilzeit-Kraft dabei sein<br />

können“, sagt Mediatorin Weiss.<br />

„Und sei es per Telefon oder Skype.“<br />

Außerdem sollte es regelmäßige<br />

Mitarbeitergespräche geben, um den<br />

reduzierten Kontakt während der Arbeitszeit<br />

auszugleichen. (dpa)<br />

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Terminkalender<br />

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Gemeinschaftsschule<br />

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OSZMaschinen-und Fertigungstechnik<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 B5<br />

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Karriere<br />

Wenn der Gehaltscheck<br />

mal wieder für Frust<br />

statt Freude sorgt, die<br />

Kollegen aber die<br />

Champagnerkorken knallen lassen,<br />

kann das ein Indiz für ungerechte<br />

Bezahlung sein. Zugegeben, das<br />

Szenario ist zugespitzt, doch wer<br />

weniger verdient als andere in<br />

gleichwertigen Positionen oder weniger,als<br />

für die geleistete Arbeit gerechtfertigt<br />

wäre, fühlt sich schnell<br />

ins Abseits gestellt.<br />

Eine ungerechte Bezahlung beim<br />

Chef anzusprechen, trauen sich dabei<br />

die wenigsten, denn schnell ist<br />

man als Nörgler abgestempelt. Abhilfe<br />

schaffen soll das Entgelttransparenzgesetz,<br />

das seit Juli 2017 in<br />

Kraft ist.<br />

„Der Beschäftigte kann von seinem<br />

Arbeitgeber Auskunft zu den<br />

Kriterien und dem Verfahren der<br />

Entgeltfindung für seine oder eine<br />

vergleichbare Tätigkeit verlangen.<br />

Außerdem können Angaben zur<br />

Höhe der durchschnittlichen<br />

Bruttovergütung sowie zu bis zu<br />

zwei einzelnen Entgeltbestandteilen<br />

verlangt werden“, erklärt Stefan<br />

Müller, Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

in Leipzig.<br />

Lücken des Entgelttransparenzgesetz<br />

Der Auskunftsanspruch kann alle<br />

zwei Jahregeltend gemacht werden,<br />

wobei „während der ersten drei<br />

Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes,<br />

bis 5. Januar 2021, eine Sperrfrist<br />

von drei Jahren gilt“, so Müller.<br />

Die Auskunft könne schriftlich verlangt<br />

und müsse in der Regel innerhalb<br />

von drei Monaten beantwortet<br />

werden. Doch das Gesetz greift<br />

längst nicht für jeden und ist lediglich<br />

für Arbeitnehmer und Beamte<br />

in Betrieben oder Dienststellen mit<br />

regelmäßig mehr als 200 Mitarbeiternanwendbar.<br />

Werinkleineren Unternehmen<br />

tätig ist, kann gegebenenfalls den<br />

Kontakt zur angeschlossenen Gewerkschaft,<br />

dem Betriebs- oder<br />

Personalrat suchen und dort bewerten<br />

und prüfen lassen, ob tarifgerecht<br />

vergütet wird. Wem all<br />

diese Anlaufstellen nicht zur Verfügung<br />

stehen, der muss auf eigene<br />

Faust für eine gerechtere Bezahlung<br />

kämpfen.<br />

Doch was kann der Einzelne tun?<br />

Eine Frage, die Henrike von Platen,<br />

Gründerin des Fair Pay Innovation<br />

Lab, nervt: „Es ist immer die einzelne<br />

Person, die klagen und beweisen<br />

muss, dass ungerecht bezahlt<br />

wird. Umgekehrt wird ein Schuh<br />

daraus: Wie schaffen wir es, die<br />

Strukturen so zu verändern, dass<br />

die Unternehmen gerecht bezahlen<br />

und alle sich darauf verlassen können?<br />

Über Geld<br />

spricht man nicht, oder?<br />

Wenn es um das Gehalt geht, ist man in Deutschland eher schweigsam.<br />

Doch wer sich ungerecht bezahlt fühlt, sollte das Gespräch suchen –<br />

und zwar gut vorbereitet<br />

Werdas Gefühl hat, dass die Kollegen mehr verdienen, sollte das Gespräch suchen. Wichtig ist aber,Vorgesetzte nicht unvorbereitet mit Vorwürfen zu konfrontieren.<br />

Das Grunddilemma sei der Makel,<br />

der einem anhafte, wenn man<br />

die eigene Bezahlung in Frage stellt.<br />

„In dem Moment, in dem ich den<br />

Verdacht äußere, schlecht bezahlt<br />

zu werden, mache ich mich sofort<br />

selbst verdächtig, ob als ewig Unzufriedener<br />

oder misstrauische Nörgeltante“,<br />

so vonPlaten.<br />

Statt sich in diese Passivität zu<br />

begeben, sollten Arbeitnehmer darauf<br />

achten, ihre Haltung zu verändern<br />

und zu sagen: „Lieber Arbeitgeber,<br />

liebe Arbeitgeberin, dein Job<br />

VonAnkeDankers<br />

DPA<br />

ist, mich für meinen Job fair zu bezahlen,<br />

das ist deine Aufgabe.Wenn<br />

mein Unternehmen dieser Aufgabe<br />

nicht nachkommt, arbeite ich nicht<br />

bei dir“, rät vonPlaten.<br />

Dass das nicht immer geht, weiß<br />

die Expertin. Ist man bereits in einem<br />

Arbeitsverhältnis, bei dem die<br />

Bezahlung nicht stimmig zu sein<br />

scheint, empfiehlt sie deshalb: „Sich<br />

nicht zu beschweren, dass man weniger<br />

bekommt als andere, sondern<br />

sich erklären zu lassen, warum man<br />

so viel hat, wie man hat.“<br />

Was gibt es für ein Entgeltsystem?<br />

Mit welcher Systematik werden<br />

Stellen berechnet? Das können<br />

dann zielführende Fragen<br />

sein. „Man sollte das Gegenüber<br />

nicht mit dem Vorwurfkonfrontieren,<br />

unfair zu bezahlen, sondern<br />

sich erklären lassen, wie das eigene<br />

Gehalt zustande kommt.“<br />

Ein offenes Gespräch mit dem<br />

Arbeitgeber empfiehlt auch<br />

Yvonne Skowronek vom Verein<br />

„Berufswege für Frauen“. Unerlässlich<br />

dabei: eine Vorab-Recherche.„Man<br />

sollte sich vorab immer<br />

selbstkritisch fragen, warum man<br />

vielleicht weniger Geld bekommt<br />

als die Kollegen. Ich würde vorschlagen<br />

vorab immer ausführlich<br />

zu recherchieren, um sicher zu gehen,<br />

dass es sich nicht nur um ein<br />

Gefühl handelt. Man kann auf Gehaltsvergleichsportalen<br />

wie Lohnspiegel.de<br />

nachschauen, mit Externen<br />

reden, die in einem ähnlichen<br />

Tätigkeitsfeld arbeiten oder<br />

das Gespräch mit den Kollegen suchen.“<br />

Denn die alte Weisheit „Über<br />

Geld spricht man nicht“ hat schon<br />

längst ausgedient, findet auch Henrike<br />

von Platen. „Wir dürfen über<br />

Geld reden, das ist erlaubt“, sagt sie<br />

und erklärt, dass die uralte Vertragsklausel<br />

über eine Gehaltsverschwiegenheit<br />

meist gar nicht rechtsgültig<br />

ist. „Erst wenn ich mich mit meinen<br />

Kolleginnen und Kollegen über Gehälter<br />

austausche und das Thema<br />

Geld offen und transparent anspreche,<br />

erfahre ich auch mehr und<br />

kann mich besser vergleichen“, sagt<br />

die Expertin.<br />

Performance muss man üben<br />

Hatsich das mulmige Gefühl vonzu<br />

wenig Gehalt durch Recherchen<br />

und Gespräche letztlich bestätigt,<br />

steht möglicherweise bald eine Gehaltsverhandlung<br />

mit dem Chef im<br />

Terminkalender. „Dabei sollte ich<br />

selbstbewusst und mit guten Argumenten<br />

überzeugen“, weiß Skowronek.<br />

Klarheit über die eigenen Kompetenzen,<br />

Erfolge und den Mehrwert<br />

für das Unternehmen können<br />

dabei helfen.<br />

Aber auch Coachings oder die<br />

Erstellung einer Leistungsübersicht<br />

seien sinnvoll, um ein besseres<br />

Selbstbewusstsein aufzubauen.<br />

„Und unbedingt an der eigenen<br />

Performance arbeiten“, betont<br />

Skowronek mit Hinblick auf<br />

Stimme, Wortwahl und Körperhaltung.<br />

Vorsicht sei bei persönlichen<br />

und unsachlichen Argumenten àla<br />

„Ich will so viel Gehalt wie mein<br />

Kollege, sonst gehe ich“ geboten.<br />

„Damit werden Sie nicht punkten<br />

können“, gibt Skowronek zu bedenken.<br />

(dpa)<br />

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freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme!<br />

Ansprechpartner<br />

Frau Schult, Tel 030/827212596<br />

oder per E-Mail:<br />

1105-gertrauden@<br />

procuratio.com<br />

Vorarbeiter (m/w/d) in TZ mit Erfahrung<br />

für Gebäudereinigung<br />

in Berlin gesucht, Auto wird gestellt.<br />

Gern auch Rentner<br />

(400-€-Basis). Bitte melden<br />

unter: 030-6431660822 Frau<br />

Ziegenhagen oder<br />

0163-3732000 Herr Topalovic<br />

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(Flüchtlingsheime,<br />

Eventpersonal, Floormanager)<br />

und flexiblen Arbeitszeiten;<br />

Bew.: unter t 030/917 471 02,<br />

per Whats App: 01525/234 7067<br />

oder per Mail;<br />

Bewerbung@gabel-security.de<br />

Haushaltshilfe von privat gesucht.<br />

25 h/Wo, Kinderbetreuung 9j.<br />

Mäd., Reinigung, Wäsche, 13053<br />

Email: perle_gesucht@gmx.net<br />

Mitarbeiter (m/w/d) im Veranstaltungswesen<br />

gesucht! VZ/TZ<br />

möglich. Eine schöne Wohnung<br />

in Zeesen, ca. 95m² kann als Unterkunft<br />

gestellt werden.<br />

VEB Getränkehandel Petersen,<br />

15910 Unterspreewald,<br />

Tel: 03547/ 389 016, Email:<br />

getraenkehandel-petersen@<br />

gmx.de<br />

Gabel Dienstlst. GmbH su. Backshopmitarbeiter,<br />

Kassierer u.<br />

Warenverräumer; VZ, TZ u. Minijobs<br />

verfügbar; Bew. unter<br />

T.: 030/91747102, per Whats<br />

App unter 01525/2347067 oder<br />

per Mail: info@<br />

gabel-dienstleistungen.de<br />

ausbildungsplätze<br />

Das Bezirksamt Lichtenberg von<br />

Berlin suchtzum 01.09.2020 Auszubildende<br />

in der Fachrichtung<br />

Garten‐ und Landschaftsbau.<br />

Bewerbungenonline<br />

bitte bis15.01.2020.<br />

www.berlin.de/<br />

ba‐lichtenberg


B6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

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Karriere<br />

Karriereziel:<br />

Unbefristete<br />

Anstellung<br />

Doch hat man überhaupt ein<br />

Recht darauf?<br />

Ein Jahr hier, ein nächstes dort:<br />

Einbefristeter Vertragverschafft<br />

Arbeitnehmern wenig Sicherheit.<br />

Doch wann hat man eigentlich Anspruch<br />

auf einen unbefristeten Vertrag?<br />

Grundsätzlich geht das Gesetz<br />

vom unbefristeten Arbeitsvertrag<br />

als Normalfall aus, erläutert Jürgen<br />

Markowski, Fachanwalt für Arbeitsrecht.<br />

In der Realität sehe das aber<br />

nicht selten anders aus. „Hier werden<br />

häufig befristete Verträge geschlossen,<br />

die dann durch Zeitablauf<br />

enden sollen.“<br />

Für eine solche Befristung muss<br />

aber ein besonderer Grund vorliegen<br />

oder sonstige Voraussetzungen<br />

erfüllt sein, die das Teilzeit- und Befristungsgesetz<br />

(TzBfG) vorsieht. In<br />

dem Gesetz ist zudem geregelt, dass<br />

es bei Neueinstellungen von Mitarbeitern<br />

keine Begründung für eine<br />

Befristung geben muss.<br />

„Das ist die sogenannte sachgrundlose<br />

Befristung“, erklärt Markowski.<br />

Diese sei längstens für die<br />

Dauer von 24Monaten möglich, innerhalb<br />

dieser Zeit kann ein Vertrag<br />

maximal dreimal verlängert werden.<br />

Anschließend ist ein unbefristeter<br />

Vertragverpflichtend.<br />

Wenn das nicht eingehalten<br />

wird und der Arbeitgeber einen Arbeitnehmer<br />

zum Beispiel länger<br />

beschäftigt, dann bestehe das Vertragsverhältnis<br />

unbefristet, erläutertder<br />

Fachanwalt.<br />

Anspruch auf einen unbefristeten<br />

Vertrag gibt es auch immer dann,<br />

wenn die Basis des Vertrags nicht<br />

gültig ist –etwa, wenn die Voraussetzungen<br />

für eine sachgrundlose Befristung<br />

nicht gegeben sind.<br />

Wichtig zu wissen: „Wer sich gerichtlich<br />

wehren möchte, muss innerhalb<br />

vondreiWochen nach Ende<br />

des Vertrages aktiv werden“, sagt<br />

Markowski. (dpa)<br />

Grundlegend darf die Probezeit nur drei Monate dauern–inAusnahmefällen kann aber auch verlängertwerden.<br />

Arbeiten auf Probezeit<br />

In den ersten Monaten entscheidet sich, ob ein Job passt –doch wie lang darf das sein?<br />

Die Probezeit gilt als Kennenlernphase,<br />

inder Arbeitgeber<br />

und Arbeitnehmer<br />

gegenseitig prüfen<br />

können, ob das Arbeitsverhältnis<br />

passt. Darf eine vertraglich vereinbarte<br />

Probezeit vom Arbeitgeber jedoch<br />

verlängertwerden?<br />

Gegenseitiges Einverständnis<br />

Die einfache Antwort lautet: nein.<br />

„Der Arbeitgeber kann die Probezeit<br />

nicht einfach ohne Zustimmung des<br />

Arbeitnehmers verlängern“, sagt Peter<br />

Meyer, Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

in Berlin. Die Parteien können<br />

sich aber abstimmen. Gibt der Arbeitnehmer<br />

sein Einverständnis,<br />

wird die Verlängerung in einer Ergänzung<br />

zum Arbeitsvertrag festgehalten.<br />

Der Fachanwalt nennt ein Beispiel:<br />

Im Arbeitsvertrag eines Unternehmens<br />

ist eine Probezeit von drei<br />

Monaten geregelt. Eine neue Mitarbeiterin<br />

fehlt in dieser Zeit einen Monat<br />

lang wegen Krankheit. Deshalb<br />

kann sich der Arbeitgeber kein vollständiges<br />

Bild machen und verlängert<br />

inAbsprache mit ihr die Probezeit<br />

um längstens drei weitere Monate.<br />

Aber auch über den regulären<br />

Zeitraum einer Probezeit von sechs<br />

Monaten hinaus ist in Einzelfällen<br />

eine Verlängerung möglich. Meyer<br />

DPA<br />

empfiehlt Arbeitnehmern, ein solches<br />

Angebot des Arbeitgebers in der<br />

Regel anzunehmen.<br />

Auch diesen Fall illustriert eranhand<br />

eines Beispiels: So könne es<br />

sein, dass ein Arbeitgeber am Ende<br />

des sechsten Monats noch nicht genau<br />

weiß, ob ein neuer Mitarbeiter<br />

ins Team passt, und kurz vor Ablauf<br />

der Probezeit eine Verlängerung erfragt.<br />

„Der Arbeitnehmer sollte sich auf<br />

jeden Fall darauf einlassen“, so<br />

Meyer. Denn ab dem siebten Monat<br />

des Arbeitsverhältnisses greift der<br />

gesetzliche Kündigungsschutz. Das<br />

heißt, die Kündigungsfrist ist dann<br />

unabhängig von der Probezeit länger,<br />

und der Arbeitnehmer hat das<br />

Recht, eine ab dem siebten Monat<br />

erfolgte Kündigung inhaltlich überprüfen<br />

zu lassen.<br />

Kürzere Kündigungsfrist<br />

In den ersten sechs Monaten eines<br />

Arbeitsverhältnisses und bei Vereinbarung<br />

einer Probezeit hat der Arbeitgeber<br />

das Recht, dem Arbeitnehmer<br />

mit einer Frist von 14Tagen zu<br />

kündigen. Dasregelt Paragraf 622 im<br />

Bürgerlichen Gesetzbuch. „Und entscheidend<br />

ist dabei der Zugangszeitpunkt<br />

der Kündigung“, so Meyer.<br />

Eine Kündigungserklärung ist somit<br />

auch am letzten Tagder Probezeit<br />

noch möglich. (dpa)<br />

NACHRICHTEN<br />

Kein allgemeingültiger<br />

Anspruch auf Homeoffice<br />

Arbeiten einzeln Kollegen im Homeoffice,leitet<br />

sich dadurch kein Anspruch<br />

für alle Mitarbeiter ab,erklärt<br />

Peter Meyer, Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

in Berlin. „Aktuell gibt es keinen<br />

allgemeinen gesetzlichen Anspruch<br />

auf Homeoffice.“ Allenfalls in<br />

Sonderfällen, zum Beispiel für Menschen<br />

mit Behinderung, kann sich<br />

ein solcher ergeben. Arbeitet jedoch<br />

ein Großteil der Mitarbeiter mit gleichem<br />

Profil im Homeoffice,können<br />

Arbeitnehmer ohne diese Möglichkeit<br />

auf Basis der Gleichbehandlung<br />

argumentieren, so Meyer. (dpa)<br />

Am Schreibtisch regelmäßig<br />

Position wechseln<br />

Wertrotz Schreibtischarbeit und<br />

stundenlangem Sitzen gesund bleiben<br />

will, sollte auf die richtige Arbeitshaltung<br />

achten, rät JörgFeldmann<br />

vonder Bundesanstalt für Arbeitsschutz<br />

und Arbeitsmedizin<br />

(BAUA).Wichtig ist, nicht zu lange in<br />

einer Position zu verharren, sondern<br />

zwischendurch immer wieder aufzustehen.<br />

DerBürostuhl sollte zudem<br />

so eingestellt sein, dass Ober-und<br />

Unterschenkel sowie Ober-und Unterarme<br />

einen rechtenWinkel bilden.<br />

DasBecken sollte leicht nach vorne<br />

gekippt sein. (dpa)<br />

Über unfreundliche Kunden<br />

darf man sich auch ärgern<br />

Ob alsVerkäufer oder Berater:Damit<br />

Kontakt mit unfreundlichen oder unzufriedenen<br />

Kunden auf Dauer nicht<br />

zur Belastung wird, benötigen Beschäftigte<br />

einen Ausgleich, rät die Berufsgenossenschaft<br />

Handel undWarenlogistik<br />

(BGHW). Sieempfiehlt,<br />

sich mit Kollegen auszutauschen. Das<br />

kann helfen, den eigenen Emotionen<br />

Luft zu machen und so besser mit<br />

dem Erlebten abzuschließen.Wichtig<br />

ist, dasVerhalten des Kunden nicht<br />

persönlich zu nehmen. (dpa)<br />

Abwarten bringt keinen neuen Job.<br />

Die berufliche Zukunft beginnt am Samstag –mit dem Stellenmarkt der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 B7<br />

· ·<br />

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Bildung<br />

Vitrinen, Duschwände,<br />

Raumteiler im Büro,<br />

Schaufenster, Spiegel, Geländer,<br />

U-Bahn-Stationen:<br />

Die Liste von Orten, an denen Glas<br />

zum Einsatz kommt, lässt sich beliebig<br />

fortsetzen. Entsprechend wichtig<br />

sind Handwerker, die sich mit dem<br />

Material auskennen, so wie Dominik<br />

Julian Jost. Der 21-Jährige konnte<br />

sich nach der Schule keinen Bürojob<br />

vorstellen. Über Freunde kam er zur<br />

Glaserei Plickert in Berlin und ist<br />

mittlerweile im dritten Ausbildungsjahr<br />

zum Glaser.<br />

An einem typischen Ausbildungstag<br />

treffen sich Azubis und Gesellen<br />

morgens am Firmenstandort inReinickendorf,<br />

dann wird geguckt, welche<br />

Aufträge für den Taganstehen.<br />

„Je nachdem, zu welchem Kunden<br />

wir fahren, beladen wir das Auto entsprechend,<br />

und dann geht's los“, erzählt<br />

Jost.<br />

Zu Beginn der Ausbildung lernen<br />

die angehenden Handwerker<br />

zum Beispiel, wie ein Altbaufenster<br />

repariert wird, erklärt Detlev<br />

Kasten, Geschäftsführer der Glaserei.<br />

Dafür muss der Fensterkitt<br />

mit Hammer und Aushaumesser<br />

entfernt werden, ohne dass der<br />

Fensterflügel Schaden nimmt.<br />

Dann werden schadhafte Stellen<br />

ausgebessert, neuer Kitt aufgetragen,<br />

das Fenster wieder eingesetzt<br />

und befestigt. „Und beim nächsten<br />

Mal, kommen die Auszubildenden<br />

dann schon mit der Hälfte<br />

des Kitts aus“, so Kasten.<br />

VomFenster bis zur Vitrine<br />

Als angehender Glaser kümmertsich<br />

Jost aber nicht nur um kaputte Fensterscheiben.<br />

„Zu den Aufgaben gehörtesauch,<br />

aus mehreren Scheiben<br />

ein Möbelstück zu bauen, eine Glasvitrine<br />

etwa.“<br />

Entscheidend ist vorallem handwerkliches<br />

Geschick. „Als Glaser<br />

arbeitet man mit den Händen“,<br />

sagt Kasten. „Wir haben zwar<br />

Hilfsmittel, aber die Hauptleistung<br />

geschieht noch per Hand.“<br />

Hauptsächlich lernen Azubis daher,<br />

richtig mit ihrem Werkstoff<br />

umzugehen. Das ist sehr anspruchsvoll,<br />

wie Kasten erklärt.<br />

„Es ist ein wunderschöner Werkstoff.<br />

Aber er bricht auch leicht.“<br />

DieVerletzungsgefahrsei hoch.<br />

In der Berufsschule wirdder theoretische<br />

Hintergrund vermittelt. Etwa<br />

zu den verschiedenen Glasarten oder<br />

zur Glasverarbeitung. „Dageht es um<br />

die Kantenbearbeitung, ums Bohren<br />

und Sägen oder etwa um die Flächenveredelung<br />

für Spiegel“, sagt Peter Backes,<br />

Lehrer an der Staatlichen Glasfachschule<br />

in Rheinbach. „Und natürlich<br />

auch um die Hintergrundinfos<br />

zu Einbau und Montage.“<br />

Mit diesem Wissen sind Lehrlinge<br />

fit für die Baustelle oder den<br />

Besuch beim Kunden. Die Arbeit<br />

muss akkurat ausgeführt werden.<br />

„Das ist zum Beispiel bei Schiebe-<br />

Gute Aussichten: Glaser bringen<br />

Transparenz ins Haus<br />

Im Umgang mit dem zerbrechlichen Werkstoff braucht es vor allem<br />

Geschick und Genauigkeit. Denn: Glas wird zunehmend smart<br />

und das wirkt sich auf den Job aus<br />

Auch wenn es transparent aussieht –inmodernen Glasscheiben steckt mitunter jede Menge High-Tech.<br />

anlagen aus Glas, wie sie zum Abtrennen<br />

von Läden und Shops genutzt<br />

wird, eine Herausforderung“,<br />

sagt Jost.<br />

Jeder Tagbringt etwas Neues.„Es<br />

kann schon mal vorkommen, dass<br />

man auf dem Dach des <strong>Berliner</strong><br />

Olympiastadions herumturnen<br />

VonAmelie Breitenhuber<br />

muss“, erzählt Kasten. Muss dort<br />

eine Scheibe ersetzt werden, ist Millimeterarbeit<br />

gefragt. „Dahat man in<br />

etwa fünf Millimeter Luft und wirklich<br />

nicht mehr viel Spielraum, das<br />

Glas muss genau passen.“ Wersich<br />

für den Beruf interessiert, muss sich<br />

darauf einstellen, bei Wind und Wetter<br />

im Sommer wie Winter draußen<br />

unterwegs zu sein.<br />

Undder Umgang mit Glas ist anstrengende<br />

körperliche Arbeit.<br />

„Auch wenn es meist schön transparent<br />

aussieht, Glas ist schwer“,<br />

sagt Kasten. Deshalb müsse man<br />

fast immer zu zweit oder im Team<br />

DPA<br />

arbeiten. „Etwas größere Scheiben<br />

wiegen schnell mal 100 bis 200<br />

Kilo.“ Das kann Berufsschullehrer<br />

Backes bestätigen, der selbst eine<br />

Glaserausbildung gemacht hat.<br />

„Wer aber Bock hat, sich auszupowern,ist<br />

in dem Berufauf jeden Fall<br />

richtig.“<br />

Als Experten beraten Glaser ihre<br />

Kunden. Sie kennen sich damit aus,<br />

welche Abdichtungstechniken Sinn<br />

ergeben, damit Regenwasser kontrolliert<br />

abfließen kann. Dominik<br />

Julian Jost hat auch schon einiges<br />

über Brandschutzglasscheiben gelernt,<br />

die unterschiedlich lange<br />

Rauchabhalten.<br />

„Die Auszubildenden lernen darüber<br />

hinaus, wie sie Glassorten bestimmen“,<br />

sagt Kasten.VorOrt beim<br />

Kunden müssen sie etwa wissen,<br />

wie stark die Scheiben sind und wie<br />

sie das ausmessen können. Anhand<br />

von Spiegelungen lässt sich sehen,<br />

ob die Scheiben beschichtet sind.<br />

Auch Sicherheitsglas müssen Glaser<br />

erkennen.<br />

Bei der Vergütung kommt es auf<br />

Betrieb und Bundesland an. „Während<br />

der Ausbildung gehört man<br />

nicht zu den Topverdienernder Baubranche“,<br />

sagt Backes. Nach seiner<br />

Erfahrung heben Betriebe aber<br />

durch den Fachkräftemangel vermehrt<br />

die Vergütung an. In tarifgebundenen<br />

Unternehmen bewegt<br />

sich das Ausbildungsgehalt laut<br />

Bundesagentur für Arbeit zwischen<br />

420 und 755 Euro im ersten Lehrjahr<br />

und 600 bis 875 Euro im dritten Jahr.<br />

Nach der Ausbildung können sich<br />

Glasergesellen weiterbilden, indem<br />

sie etwa einen Meister oder Techniker<br />

anschließen. Auch ein Studium<br />

in Keramik- und Glastechnik, im<br />

Bauingenieurwesen oder der Architektur<br />

ist möglich. „Die Gesellen<br />

können sich auch selbstständig machen“,<br />

so Kasten.<br />

Momentan sind die Berufsaussichten<br />

für angehende Glaser seiner<br />

Einschätzung nach sehr gut. Fachkräfte<br />

würden händeringend gesucht.<br />

„Deshalb sind wir auch sehr<br />

aktiv bei der Gruppe von angehenden<br />

Auszubildenden mit Fluchthintergrund.“<br />

Drei von insgesamt vier<br />

Bewerbungen für das laufende Ausbildungsjahr<br />

hat das Unternehmen<br />

vonGeflüchteten erhalten.<br />

Eine Branche im Wandel<br />

Auch die Digitalisierung beeinflusst<br />

das Berufsfeld. Denn neue Technologien<br />

verstecken sich nicht selten<br />

hinter Glas. Peter Backes erklärt das<br />

am Beispiel einer Haustüranlage:<br />

„Vor fünf Jahren hat der Kunde eine<br />

Haustür und fünf Schlüssel dazu geliefert<br />

bekommen.“ Heute sei eine<br />

Haustür mit Kamera und Iris-Scanner<br />

gefragt. Oder ein Badspiegel, der<br />

per Touch-Funktion mit der Beleuchtung<br />

verknüpft ist.<br />

Glas wandle sich zunehmend zu<br />

einem intelligenten Werkstoff, sagt<br />

Stefan Kieckhöfel, Hauptgeschäftsführer<br />

im Bundesinnungsverband<br />

des Glaserhandwerks. „Entsprechend<br />

schnell entwickeln sich auch<br />

die neuen Anforderungen an unsere<br />

Berufe“. Der Glaser von morgen ist<br />

auch auf den Gebieten der Elektrik,<br />

Elektronik sowie der Steuerungsund<br />

Regelungstechnik gefragt. (dpa)<br />

RobertDeNiro(76)<br />

„Sobald ich mir selbst<br />

etwas länger zuschaue,<br />

wird mir das sehr peinlich!“<br />

Ein Interview über den Film „The Irishman“,<br />

Leiden für eine Rolle und Donald Trump<br />

Fotos:RandyRisling/imagoimages<br />

AM<br />

Morgen<br />

lesen!<br />

SONNTAG<br />

Dervon hier


B8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

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Mobile Welten<br />

Höhere<br />

Kaufprämie<br />

für E-Autos<br />

Wiekomme ich<br />

ans Geld?<br />

VonPeter Löschinger<br />

Sie wollen ein E-Auto oder einen<br />

Plug-in-Hybrid kaufen? Dann<br />

können Sie seit einigen Jahren eine<br />

Förderprämie in Anspruch nehmen.<br />

Jetzt haben sich Bundesregierung<br />

und Autoindustrie auf Erhöhungen<br />

und eine Verlängerung bis 2025 geeinigt.<br />

Diewichtigsten Fragen für Käufer<br />

im Überblick:<br />

Welche Autos werden gefördert? Das<br />

Wunschmodell muss sich auf der<br />

Bafa-Liste der förderungsfähigen<br />

Autos befinden. Autos mit Elektroantrieb<br />

und Brennstoffzelle werden<br />

nach Angaben der Bundesregierung<br />

künftig bis zu einem Nettolistenpreis<br />

von 40000 Euro mit 6000 Euro (bisher<br />

4000 Euro)Prämie gefördert. Bis<br />

65 000 Euro sind es 5000 Euro.<br />

Auch der Zuschlag für mit Stecker<br />

aufladbare Hybrid-Modelle soll steigen:<br />

In der Preisklasse unter 40 000<br />

Euro sind 4500 Euro vorgesehen (bislang<br />

3000 Euro). DiePreisklasse über<br />

40 000 Euro soll mit 4000 Euro gefördert<br />

werden. Damit ein Plug-in-Hybrid<br />

auf die Liste der förderfähigen<br />

Autos kommt, darf erimNormtest<br />

nicht mehr als 50 Gramm CO2pro Kilometer<br />

ausstoßen, erklärtder ADAC.<br />

Wer zahlt was? Zur Hälfte wird der<br />

Umweltbonus durch die Automobilhersteller<br />

getragen. Die andere<br />

Hälfte schießt der Bund zu. DieHersteller<br />

ziehen ihren Teil der Prämie<br />

bereits direkt im Kauf- oder Leasingvertragab.<br />

Wo muss ich den Antrag stellen? Den<br />

Antrag müssen Käufer an das Bundesamt<br />

für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />

(Bafa) richten. Das geht<br />

nach dessen Angaben nur elektronisch<br />

auf der Bafa-Hompage.<br />

Wer kann einen Antrag stellen? Es<br />

können Privatpersonen, Unternehmen,<br />

Stiftungen, Körperschaften<br />

und Vereine einen Antrag stellen.<br />

Welche Unterlagen brauche ich? Im<br />

Online-Portal müssen Antragsteller<br />

den Kauf- beziehungsweise Leasingvertrag<br />

inVerbindung mit der verbindlichen<br />

Bestellung einreichen.<br />

Daswirdmit einer E-Mail bestätigt.<br />

Wie geht es dann weiter?Wird der Antrag<br />

positiv geprüft, folgt der Zuwendungsbescheid.<br />

Das Auto müssen<br />

Kunden spätestens neun Monate<br />

nach dessen Zugang zugelassen haben.<br />

Das ist mit dem sogenannten<br />

Verwendungsnachweises wiederum<br />

bis spätestens zehn Monate nach<br />

Ausstellungsdatum des Zuwendungsbescheides<br />

zu dokumentieren.<br />

Dazu müssen Kunden etwa bei einem<br />

Kauf die Rechnung und die Zulassungsbescheinigung<br />

Teil Iund II<br />

elektronisch einreichen. Die ist auszudrucken,<br />

zu unterschreiben und<br />

muss dann wieder hochgeladen werden.<br />

Nach erfolgreicher Prüfung<br />

wirdder Bundesanteil vomUmweltbonus<br />

auf das Konto des Käufers<br />

überwiesen. (dpa)<br />

Kaufgesuche<br />

Wir kaufen Wohnmobile +<br />

Wohnwagen, Tel. 03944-36160,<br />

www.wm-aw.de Fa.<br />

Meisterleistung.<br />

Anzeigenannahme:<br />

( 030) 2327-50<br />

Auch bei E-Autos ist das Tanken schnell erklärt–Doch wie sieht es mit den Bezahlmodellen aus?<br />

VonStefan Weißenborn<br />

Jede Menge Bezahlmethoden,<br />

Preisgefälle, Roaming-Optionen:<br />

An der Ladesäule für E-<br />

Autos herrscht große Verwirrung.<br />

Wo liegen die Probleme, und<br />

lichtet sich der Tarifdschungel bald?<br />

Lange Ladezeiten, hohe Preise<br />

und mangelnde Reichweite gelten<br />

als die wichtigsten Verkaufshemmnisse<br />

bei Elektroautos. Auch das<br />

Wirrwarr beim elektrischen Tanken<br />

ist ein Hemmschuh. Denn das Aufladen<br />

dauert imVergleich zum herkömmlichen<br />

Betanken nicht nur<br />

lange.Esist auch weit komplizierter.<br />

Im erschwerten Zugang zu Ladesäulen<br />

sieht zum Beispiel der Verbraucherzentrale<br />

Bundesverband<br />

(vzbv) einen Grund für die „enttäuschenden<br />

Verkaufszahlen“: Verbraucher<br />

sähen sich an öffentlichen Ladesäulen<br />

einem unverständlichen<br />

Tarifsystem und einer Vielzahl an<br />

Zahlungsmethoden gegenüber.<br />

Es wirdlangsam übersichtlicher<br />

Aber der Dschungel lichtet sich -<br />

wenn auch nur langsam. Öffentliche<br />

Ladesäulen, die seit Mitte Dezember<br />

2017 in Betrieb gegangen sind, müssen<br />

laut Ladesäulenverordnung<br />

ohne Registrierung nutzbar sein.<br />

Nur: Das gilt für die vielen tausend<br />

zuvor installierten Ladesäulen<br />

nicht. Auch müssen die Säulen seit<br />

www.krebshilfe.de<br />

Verwirrung an der Ladesäule:<br />

Für welchen Strom bezahlen E-Autofahrer wie viel?<br />

Welcher Strom kostet wie viel? Noch ist das nicht flächendeckend klar.<br />

April 2019 einen Preis pro Kilowattstunde<br />

(kWh) nennen, aber auch<br />

das sei noch nicht flächendeckend<br />

umgesetzt, kritisiert die Stiftung<br />

Warentest in ihrer Zeitschrift „Finanztest“.<br />

Allein die Zahl von 123 Autostromtarifen,<br />

die die Marktforscher<br />

von EuPD Research im Frühjahr<br />

2019 untersucht haben, zeigt: Übersichtlich<br />

ist das Ganze nicht. Mal<br />

wirdnach Ladezeit abgerechnet, mal<br />

nach Kilowattstunde (kWh). Es gibt<br />

Flatrates oder Modelle mit Grundge-<br />

SPENDENKONTO 82 82 82<br />

KREISSPARKASSE KÖLN<br />

BLZ 370 50299<br />

DPA<br />

bühr. Abgerechnet wird per Kreditkarte<br />

oder Lastschrift, per Paypal,<br />

Sofortüberweisung oder Paydirect.<br />

Zudem ist an vielen Säulen spontanes<br />

Laden unmöglich, es werden Ladekarten<br />

oder Token benötigt, die<br />

man erst nach vorheriger Registrierung<br />

erhält –per Post.<br />

Der Vorteil beim E-Auto: Man<br />

kann sich zu Hause seine eigene<br />

Tankstelle errichten. Denn zum<br />

Kauf des Autos bieten viele Hersteller<br />

ihren Kunden gleich eine Wallbox<br />

an. So lädt das Auto in der heimischen<br />

Garage. Kosten: zwischen<br />

rund 500 und mehreren Tausend<br />

Euro.<br />

Doch Schätzungen zufolge findet<br />

jede dritte Ladung unterwegs an einer<br />

öffentlichen Ladesäule statt. Wie<br />

die EuPD-Untersuchung zeigt, liegt<br />

der kWh-Preis meist um einiges höher<br />

als der normale Haushaltsstrom,<br />

der derzeit rund 30 Cent je Kilowattstunde<br />

kostet.<br />

Doch welcher Anbieter lohnt sich<br />

für wen? Wer ineinem begrenzten<br />

Radius bleibt und fast nie längere<br />

Strecken fährt, sollte sich nach lokalen<br />

Tarifen örtlicher Stromanbieter<br />

umschauen. Vielfahrer, die in der<br />

ganzen Republik unterwegs sind,<br />

könnten sich Flatrate-Angebote ansehen.<br />

Teils gibt es Angebote für 25<br />

Euro im Monat.<br />

DPA<br />

Um möglichst viele Ladepunkte<br />

nutzen zu können, kann das Roaming<br />

lohnen. Wiebeim Telefonieren<br />

mit dem Handy steht es für die anbieterübergreifende<br />

Nutzung der Infrastruktur.<br />

Die Angebote „ermöglichen<br />

in der Regel deutschlandweites<br />

Laden“, so der ADAC.<br />

Es genügt meist eine Ladekarte,<br />

um Zugang zu Ladepunkten in einem<br />

Verbund zu erhalten –oft auch<br />

im Ausland. Große Anbieter sind<br />

NewMotion und Plugsurfing, die europaweit<br />

jeweils über 100 000 Ladepunkte<br />

bieten. Doch ist die Preisstruktur<br />

so unübersichtlich wie die<br />

Zahl der einzelnen Partner. Immerhin<br />

wirdzentral über eine Appabgewickelt.<br />

Ein Verbund von Stadtwerken<br />

ist Ladenetz.<br />

Zahlreiche Roaming-Anbieter<br />

Zusammen mit dem Energieversorger<br />

EnBW bietet auch der ADAC einen<br />

Roaming-Tarif an. Er liegt bei 29<br />

Cent/kWh fürs Normalladen, 39<br />

Cent fürs Schnellladen. Zugang zur<br />

Säule erhält der Kunde per Appoder<br />

Ladekarte –allerdings nur, wenn er<br />

ADAC-Mitglied ist. Verfügbar sind<br />

ein Großteil der 28 000 öffentlichen<br />

Ladestationen in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz.<br />

Im Roaming-Geschäft mischt<br />

ebenfalls die Telekom mit. Der Konzern<br />

verspricht Zugriff auf europaweit<br />

20 000 Ladepunkte. Bei Partnern<br />

wie Allego, Aral, Bosch, ChargeCloud,<br />

Innogy oder Ionity zahlt<br />

der Kunde fürs AC-Laden 29 Cent<br />

prokWh und 39 Cent fürs Schnellladen<br />

per Gleichstrom (DC). Teilweise<br />

werden aber auch 89 Cent fällig.<br />

Immerhin wird das Stromtanken<br />

an immer mehr Ladepunkten in kürzerer<br />

Zeit möglich: Während vor allem<br />

an Autobahnraststätten schon<br />

viele Schnellladesäulen errichtet<br />

wurden, treibt der Verbund Ionity<br />

derzeit den Ausbau seines Netz von<br />

Ladepunkten neuester Generation<br />

mit bis zu 350 kW Ladeleistung<br />

voran. Einmal bis auf 80 Prozent laden<br />

dauert jenach Akku an so einer<br />

High Power Charging-Ladesäule<br />

(HPC) nur noch 15 Minuten. Das<br />

wäre dann wirklich die oft zitierte<br />

Kaffeepause. (dpa)<br />

NACHRICHTEN<br />

Erster Mitsubishi der Welt<br />

als Meilenstein geehrt<br />

Diegemeinnützige„AutomotiveHall<br />

of Fame“ (JAHFA) in Japan hat das<br />

Mitsubishi Modell Amit dem Titel<br />

„Historisches Fahrzeug“ ausgezeichnet.<br />

„Das das Modell Alegte einst<br />

den Grundstein zur automobilen Serienfertigung<br />

des Landes und hat damit<br />

die Automobilgeschichte Japans<br />

mit einem Stempel der Exzellenz<br />

versehen“, heißt es bei den Autobauern.<br />

Laut Mitsubishi erreichte das<br />

Modell AimNovember 1918 die Serienreife.Bis<br />

1921 wurden gerade einmal<br />

22 Exemplareproduziert.(mid)<br />

Skoda elektrifiziertdie<br />

Modelle Citigo und Superb<br />

Skoda setzt bei seinen begehrtesten Modellen<br />

nun auf Elektromobilität<br />

PR<br />

Skoda setzt sein kleinstes und sein<br />

größtes Auto unter Strom. Den<br />

Stadtflitzer Citigo gibt es ab 2020 als<br />

reines Akku-Auto und das Flaggschiff<br />

Superb mit Plug-in-Hybrid.<br />

DenCitigo-E iV bekommt man ab<br />

20 950 Euro mit einer Reichweite von<br />

260 Kilometern. Für den Superb iV<br />

verlangt Skoda als Limousine 41 590<br />

und als Kombi 42 590 Euro.Dafür<br />

gibt es die Kombination aus einem<br />

1,4 Liter großen Benziner mit 115<br />

kW/156 PS, einer in der Doppelkupplung<br />

integrierten E-Maschine<br />

mit 85 kW/116 PS und einem Akku<br />

von13kWh. Fährterrein elektrisch,<br />

was in der Theorie für bis zu 62 Kilometer<br />

möglich sein soll, liegt das<br />

Spitzentempo bei 140 km/h. (dpa)<br />

Maseratis Marketing-Chef<br />

wechselt jetzt zu Polestar<br />

DiezuVolvogehörende Elektroauto-<br />

MarkePolestar hat einen neuen<br />

Deutschland-Chef: Alexander Lutz.<br />

Er war zuvor bei der italienischen<br />

Sportwagenmarke Maserati für das<br />

weltweite Marketing verantwortlich.<br />

„Ich bin fest davon überzeugt, dass<br />

Polestar mit diesem herausragenden<br />

Design und dem einzigartigen Vertriebsmodell<br />

einen enormen Einfluss<br />

in Deutschland haben kann“,<br />

sagt Alexander Lutz. DerPolestar 2<br />

habe besonders die Presse und die<br />

Kunden positiv überrascht. „Auf einem<br />

Markt, der so gut versteht, was<br />

Premium bedeutet, sagt das eine<br />

Menge aus.“(mid)<br />

Die Liebe zum Auto wächst<br />

oft erst mit der Zeit<br />

Laut einer aktuellen forsa-Studie<br />

wirddie Beziehung zum eigenen<br />

Fahrzeug nach dem Kauf persönlicher<br />

und emotionaler.Frauen haben<br />

laut Umfrage eine innigereBindung<br />

zu ihrem Fahrzeug als Männer.15<br />

Prozent der weiblichen Autofahrer<br />

geben ihrem Auto einen Namen, wohingegen<br />

nur 6Prozent der Männer<br />

das tun. 25 Prozent der Befragten Autofahrerinnen<br />

sprechen sogar mit ihremfahrbaren<br />

Untersatz. (mid)<br />

Saisonkennzeichen: Erst<br />

nach der Winterpause zur HU<br />

EinFahrzeug mit Saisonkennzeichen<br />

dürfen Halter in der zulassungsfreien<br />

Zeit nicht auf öffentlichen Straßen<br />

fahren -und dortauch nicht abstellen.<br />

Selbst wenn die Hauptuntersuchung<br />

(HU) in diesem Zeitraum fällig<br />

wird, gelten keine Ausnahmen. Allerdings<br />

darfeine HU, die in die zulassungsfreie<br />

Zeit fällt, im ersten Monat<br />

des neuen Zulassungszeitraums<br />

nachgeholt werden. (dpa)


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CO₂-Emissionen gewichtet,kombiniert(g/km): 33³<br />

Hubraum (cm³): 1.332; Leistung (kW/PS): 118+75/160 +102⁴<br />

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Krastoffverbrauchinnerorts/außerorts/kombiniert(Super l/100<br />

km): 7,6-7,0/4,9-4,5/5,9-5,4; CO₂-Emissionenkombiniert(g/km):<br />

134-124³; Hubraum (cm3): 1.332; Leistung: (kW/PS): 100/136<br />

Krastoffverbrauchinnerorts/außerorts/kombiniert(Super l/100<br />

km): 9,1/5,7/7,0; CO₂-Emissionen kombiniert(g/km): 159³<br />

Hubraum (cm3): 1.991; Leistung: (kW/PS): 135/184<br />

Dieses Angebotweist die monatliche Rate inkl.Herstelleranteil<br />

des Umweltbonus in Höhe von1.785 €aus.<br />

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¹Ein Leasingbeispiel der Mercedes-Benz Leasing GmbH, Siemensstraße 7, 70469 Stuttgart, für Privatkunden. Stand 11/2019.Ist der Darlehens-/Leasingnehmer Verbraucher, besteht nach Vertragsschluss ein gesetzliches Widerrufsrecht nach §495 BGB. Das Leasingangebot ist gültig bei<br />

Fahrzeugübernahme bis zum 31.Dezember 2019.|²Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers inkl. MwSt (gesetzl. Mehrwertsteuer 19 %), zuzüglich lokaler Überführungskosten. |³Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren ermittelt. Es handelt sich um<br />

die „NEFZ-CO₂-Werte“ i. S. v. Art. 2Nr. 1Durchführungsverordnung (EU) 2017/1153. Die Kraftstoffverbrauchswerte wurden auf Basis dieser Werteerrechnet. Der Stromverbrauch wurde auf der Grundlage der VO 692/2008/EG ermittelt. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug<br />

und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszweckenzwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. Die Wertevariieren in Abhängigkeit der gewählten Sonderausstattungen. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen<br />

CO₂-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO₂-Emissionen und den Stromverbrauch aller neuen Personenkraftwagenmodelle“ entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der Deutschen Automobil Treuhand GmbH unter<br />

www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist. |⁴Leistung: Die Motorleistung setzt sich aus dem Wert für den Verbrennungsmotor (linker Wert) und dem Wert für den Elektromotor (rechter Wert) zusammen. |Das Angebot ist mit weiteren Aktionen nicht kombinierbar und nur gültig, solange der<br />

Vorrat reicht. |Abbildungen entsprechen nicht den Angeboten. |Druckfehler und Irrtümer vorbehalten.<br />

Anbieter: Mercedes-Benz AG, Mercedesstraße120,70372 Stuttgart<br />

Mercedes-Benz AG,vertreten durchMercedes-Benz Vertrieb PKW GmbH<br />

Mercedes-Benz Niederlassung Berlin, 12xinund um Berlin<br />

Telefon +493039012000, www.mercedes-benz-berlin.de<br />

Salzufer 1, Seeburger Straße 27, Rhinstraße 120, Holzhauser Straße 11,Daimlerstraße165,Prinzessinnenstraße21–24,Hans-Grade-Allee 61 –Schönefeld, Alt-Buch72, Körnerstraße 50–51, Berlepschstraße20–24, Blankenburger Straße 85–105


B10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

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Mobile Welten<br />

Toyota Yaris Hybrid: Klein, sparsam und alltagstauglich<br />

Mit Effizienklasse A+ geht der Japaner im Miniaturformat an den Start. Die Kombination aus Elektroantrieb und Verbrenner ist besonders im Stadtalltag sinnvoll<br />

VonJens Riedel<br />

Mit rund 24 000 verkauften<br />

Einheiten war der<br />

Yaris imvergangenen<br />

Jahr der Bestseller von<br />

Toyota in Deutschland. Zugleich war<br />

der Kleinwagen das meistverkaufte<br />

Hybridmodell der Japaner. Mindestens<br />

18 240 Euro werden dafür fällig.<br />

Im Gegenzug gibt es die Einstufung<br />

in die Effizienzklasse A+ und einen<br />

WLTP-Normverbrauchswertvon –je<br />

nach Reifengröße und Ausstattung –<br />

durchschnittlich 3,7 bis 4,0 Liter je<br />

100 Kilometer sowie einen CO2-Wert<br />

von 84 Gramm bis maximal 91<br />

Gramm je Kilometer.<br />

Nicht nur äußerlich überarbeitet<br />

Nach wie vor ist der Hybridantrieb,<br />

der im Gegensatz zum Mild-Hybrid-<br />

System einiger Wettbewerber auch<br />

kurzzeitig rein elektrisches Fahren erlaubt,<br />

in dieser Fahrzeugklasse einmalig.<br />

Optisch ist der Yaris ganz Toyota,<br />

will meinen, eher unauffällig gestylt.<br />

Ein gewisses Selbstbewusstsein<br />

zeigt der Kleinwagen aber zumindest<br />

seit dem 2014 erfolgten Facelift mit<br />

der auffälligen X-förmigen Front sowie<br />

der Option auf unterschiedliche<br />

Lackierung vonDach und Karosseriekörper.Doch<br />

die Entscheidung für einen<br />

Kleinwagen fällt selten aus ästhetischen,<br />

sondernvor allem aus praktischen<br />

Erwägungen heraus.<br />

Typisch für Toyota ist das recht<br />

niedrig stehende Lenkrad, an dem<br />

VonAußen wirkt der kleine Japaner eher unauffällig –das Design ist typisch für Toyota, denn nichts drängt sich in den Vordergrund.<br />

auch die Möglichkeit der horizontalen<br />

Justierung nichts grundlegend<br />

ändert. Daran gewöhnt man sich<br />

aber recht rasch, und es hat denVorteil,<br />

dass alle Anzeigen des Cockpits<br />

stets voll im Blick bleiben. DasInterieur<br />

selbst überrascht durch seine<br />

Gefälligkeit, die in dieser Klasse<br />

nicht selbstverständlich ist. Allem<br />

voran fallen das weichgeschäumte<br />

Dashboard und Softtouch-Elemente<br />

an den Türen auf. Auch die<br />

übrige Materialanmut ist höher als<br />

in vielen anderen Fahrzeugen des<br />

Segments.<br />

Der Hybridantrieb des zweitkleinsten<br />

Toyota setzt sich aus einem<br />

1,5-Liter-Benziner mit 74 PS (55 kW),<br />

einem 61 PS (45 kW)leistenden Elektromotor<br />

und einem CVT-Getriebe<br />

zusammen. DieSystemleistung liegt<br />

bei 100 PS (74 kW). Gestartet wird<br />

grundsätzlich im Elektrobetrieb. Ein<br />

grün aufleuchtendes „Ready“ in der<br />

Instrumentenanzeige signalisiert<br />

auch in diesem Auto, dass gefahren<br />

werden kann, obwohl kein Motorengeräusch<br />

zu hören ist.<br />

Dennoch springt beim Starten<br />

überraschend schnell erst einmal<br />

der Benziner dem Antrieb zur Seite.<br />

Um den Yariszumreinelektrischen<br />

Rollen zu bewegen, muss es besser<br />

AMPNET<br />

im Schiebebetrieb vorwärts gehen.<br />

Nuräußerst sachte Pedalbewegung<br />

verhindertimStadtverkehr das Anspringen<br />

des Verbrenners.<br />

Das Fahrwerk bietet bei manchmal<br />

etwas rumpelig abrollenden<br />

Rädern ausreichend Komfort. Die<br />

Lenkung reagiert hingegen manchmal<br />

ein wenig träge –dafür ist wiederum<br />

die Geräuschdämmung<br />

recht gut. Angesichts einer Fahrzeuglänge<br />

von 3,95 Metern bietet<br />

der Yaris auch hinten erfreulich viel<br />

Platz.<br />

Eine echte Alternative<br />

Konzeptionell ist der Yaris Hybrid<br />

nun einmal mehr zur Freude am<br />

Sparen als Spaß am Fahren gedacht.<br />

Werentsprechend anders als üblich<br />

fährt, der wirdauch belohnt. Wirkamen<br />

bei überwiegend Landstraßenfahrten,<br />

etwas Stadtanteil und einigen<br />

kürzeren Autobahnetappen auf<br />

einen Durchschnittsverbrauch von<br />

5,3 Litern je 100 Kilometer. Das<br />

schafft ein Kleinwagen mit Dieselmotor<br />

auch. Die sind aber nicht nur<br />

selten, sondern eben auch nicht<br />

mehr überall gern gesehen. Toyota<br />

hat den Selbstzünder daher nicht<br />

nur beim Yaris gestrichen –und bietet<br />

mit dem Hybrid tatsächlich eine<br />

echte Alternative. (ampnet)<br />

DatenToyotaYarisHybrid: LängexBreite xHöhe<br />

(m):3,95 x1,70 x1,51;Radstand(m): 2,51;<br />

Motor:R4-Benziner,1497 ccm;Leistung: 55 kW<br />

/74PSbei 5500U/min Max.;Drehmoment:<br />

111 Nm bei 3600–4400 U/min; Elektro-Motor:<br />

45 kW /61PS; Drehmoment E-Motor:169 Nm;<br />

Systemleistung: 74 kW /100 PS; Höchstgeschwindigkeit:165<br />

km/h;Beschleunigung 0auf<br />

100 km/h: 11,8Sek.;WLTP-Durchschnittsverbrauch:3,7–4,0<br />

Liter; Effizienzklasse:A+; CO2-<br />

Emissionen: 84–91g/km (Euro6); Leergewicht/<br />

Zuladung: min. 1160 kg /max. 405kg; Kofferraumvolumen:<br />

286–786 Liter (fensterhoch);<br />

Wendekreis: 9,60m;Basispreis: 18 240Euro;<br />

Testwagenpreis: 22 990 Euro.<br />

immo Platzfür die<br />

ganzeFamilie.<br />

Alles gut geregelt<br />

So klappt die Schadensregulierung nach einem Unfall<br />

VonClaudius Lüder<br />

Ein Auffahrunfall ist schnell passiert.<br />

Danach stellen sich viele<br />

Fragen –zum Beispiel die nach der<br />

Polizei. „Sie sollte immer dann gerufen<br />

werden, wenn der Unfallhergang<br />

strittig ist, der Verdacht einer Straftat<br />

besteht oder ein Beteiligter oder Geschädigter<br />

zu ermitteln ist“, sagt Tobias<br />

Goldkamp, Fachanwalt für Verkehrsrecht<br />

aus Neuss.<br />

Scheint der Unfallgegner etwa<br />

alkoholisiert, sollte die 110 gerufen<br />

werden. Sei ein Beteiligter verletzt,<br />

müsse jedoch zuerst die 112 gewählt<br />

werden, so Goldkamp. Bei einem<br />

unstrittigen Unfallhergang<br />

hingegen können die Beteiligten<br />

ohne polizeiliche Hilfe alles Erforderliche<br />

selbst regeln.<br />

Versicherungsdaten austauschen<br />

„Beide Unfallgegner sollten in diesem<br />

Fall Ihre Kontaktdaten inklusive<br />

Versicherungsnummer austauschen“,<br />

sagt Gerrit Reichel vom Automobil-Club<br />

Verkehr (ACV). „Hier<br />

sollte das Prinzip der gleichen Informationen<br />

gelten, dass also alle Beteiligten<br />

immer auf dem gleichen<br />

Wissensstand sind.“ Dies trage auch<br />

dazu bei, Spannungen mit dem Unfallgegner<br />

zu vermeiden. Der ACV<br />

weist aber darauf hin, dass bei Leasing-<br />

oder Mietfahrzeugen eine polizeiliche<br />

Unfallaufnahme oft verpflichtend<br />

sein kann.<br />

Unterschieden wird bei Unfällen<br />

grundsätzlich zwischen einem Vollkasko-<br />

und einem Haftpflichtschaden.<br />

„Bei einem Vollkaskoschaden<br />

tritt die eigene Versicherung ein,<br />

hier geht man also von einem<br />

selbstverschuldeten Unfall aus“, erklärt<br />

Reichel. „Ein Haftpflichtschadensfall<br />

hingegen wirdvon der gegnerischen<br />

Versicherung reguliert.“<br />

Zu Letzteren zählen häufig Auffahrunfälle.<br />

„Ein Unfallschaden sollte immer<br />

umgehend, spätestens aber innerhalb<br />

einer Woche der eigenen Versicherung<br />

gemeldet werden. Und<br />

zwar auch dann, wenn man meint,<br />

keine Schuld zu tragen“, rät Matthias<br />

Zunk vomGesamtverband der<br />

Deutschen Versicherungswirtschaft<br />

(GDV). Denn die eigene Versicherung<br />

helfe im Zweifelsfall, ungerechtfertigte<br />

Ansprüche des Unfallgegners<br />

abzuwehren. Hilfreich für<br />

die spätere Schadensregulierung<br />

mit der Versicherung ist auch ein<br />

Unfallprotokoll, das auch den Unfallhergang<br />

erfasst.<br />

Gutachter helfen weiter<br />

Je nach Schadenshöhe kann ein Gutachter<br />

ins Spiel kommen. Bei Schäden<br />

bis 750 Euro handelt es sich um<br />

Bagatellschäden, hier genügt der<br />

Versicherung laut ADACder Kostenvoranschlag<br />

einer Fachwerkstatt mit<br />

Fotos vomUnfallfahrzeug. Beihöheren<br />

Schäden oder einem Totalschaden<br />

hingegen muss ein Gutachter<br />

eingeschaltet werden. Die Kosten<br />

trage die Kfz-Haftpflichtversicherung<br />

des Unfallgegners. Bei Kaskoschäden<br />

bestimmt die eigene Versicherung<br />

den Gutachter. (dpa)<br />

Finde dein perfektes Zuhause<br />

berliner-zeitung.immowelt.de<br />

Trotz Schock sollte nach einem Unfall an einiges gedacht werden.<br />

DPA


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019 B11<br />

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Postbank<br />

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Deutsche Bank<br />

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ing.de 3,99 3,99 3,99<br />

PSD Berlin-Brandenburg<br />

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bank11.de 0,90 1,20 -<br />

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Ziraat Bank<br />

ziraatbank.de 0,85 1,10 -<br />

Akbank **<br />

akbank.de 0,80 1,05 -<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,60 1,10 -<br />

Santander<br />

santander.de 0,45 0,60 0,60<br />

ING<br />

ing.de 0,03 0,10 -<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de 0,01 0,01 0,01<br />

Postbank<br />

postbank.de - - -<br />

ISBANK<br />

isbank.de 0,75 0,95 -<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

psd-bb.de - - 0,15<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 0,01 - 0,01<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/86986969 - - -<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

030/42080420 - - -<br />

Mittelwert von 80 Banken 0,67 0,80 0,62<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Festgeld für 5.000 Euro<br />

Kundenkontakt 3Mon. 6Mon. 12 Mon.<br />

Bigbank **<br />

bigbank.de 0,45 0,50 0,75<br />

Bank11<br />

bank11.de 0,40 0,50 0,50<br />

PrivatBank 1891 **<br />

privatbank1891.com 0,45 0,46 0,51<br />

akf bank **<br />

akf.de 0,20 0,45 0,60<br />

abcbank<br />

abcbank.de - 0,45 0,55<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de - 0,01 0,01<br />

Santander<br />

santander.de - 0,01 0,05<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,00 0,00 0,20<br />

ING<br />

ing.de - - 0,01<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de - - -<br />

ISBANK<br />

isbank.de 0,25 0,35 0,40<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

psd-bb.de 0,01 0,01 0,01<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

mbs-potsdam.de - - 0,01<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

sparda-b.de - - 0,002<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

-030/86986969 - - -<br />

Mittelwert von 80 Banken 0,20 0,26 0,37<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Gewinner &Verlierer der <strong>Berliner</strong> Werte<br />

zurückfallende Werte<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Verlierer Index<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Investmentfonds<br />

Gewinner<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

aufholende Werte<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Das Vier-Felder-Diagramm illustriert<br />

die Performance der in den <strong>Berliner</strong> Werten<br />

vertretenen Titel in zwei verschiedenen<br />

Zeiträumen. Die vertikale Achse zeigt die<br />

Veränderung in den vergangenen 12 Monaten,<br />

die horizontale Achse die Veränderung des<br />

vergangenen Monats. Die Aktien mit der<br />

relativ gesehen besten Performance befinden<br />

sich in dem Quadranten rechts oben, die<br />

Aktien mit der relativ gesehen schlechtesten<br />

Performance links unten. Die Grösse der<br />

Kreise, mit denen die Unternehmen dargestellt<br />

sind, richtet sich nach der Höhe der<br />

Marktkapitalisierung.<br />

AUSSCH. AUSG. RÜCKN. RÜCKN.<br />

28.11. 28.11. VORW.<br />

WWW.ALLIANZGLOBALINVESTORS.DE<br />

A.Ad.InGlA A 111,30 108,06 107,82<br />

Adifonds A A0,38 134,79 128,37 126,90<br />

AdiverbaA A1,46 176,31 167,91 165,75<br />

AdvFixedIncAEUR A 103,92 100,89 100,77<br />

Aktien Europa A A 98,83 94,12 93,42<br />

All Stratfds Ba A A0,88 91,80 88,27 87,35<br />

BiotechnologieA A0,49 180,17 171,59 164,60<br />

ConcentraA A0,36 127,58 121,50 120,07<br />

CONVEST 21 VL A0,52 66,66 63,49 62,48<br />

East. EuropeEqA A1,96 104,46 99,49 100,43<br />

Emerging Europe A A 367,02 349,54 353,02<br />

Eur Renten AE A1,35 66,13 64,52 64,41<br />

Eur Renten KAE A0,41 41,91 41,09 41,08<br />

Euro RentenfondsAT T 112,35 109,61 109,42<br />

EuropaVisionA A0,95 28,56 27,20 26,97<br />

Europazins A A0,78 58,83 57,12 57,02<br />

Flexi Rentenf.A A1,27 96,76 93,49 93,20<br />

FondakA A0,55 192,93 183,74 181,44<br />

Fondis A0,93 94,56 90,06 88,63<br />

Fondra A0,39 123,20 118,46 117,64<br />

Fonds Japan A A0,19 65,81 62,68 62,17<br />

Fonds Schweiz A A1,41 518,52 493,83 486,31<br />

Geldmkt SP AE A0,36 46,51 46,51 46,51<br />

Gl. Intell. Cap.A A0,31 116,91 111,34 109,67<br />

Global Eq.Divid A* A1,84 124,17 118,26 116,91<br />

Industria A A1,63 107,76 102,63 101,34<br />

Informationst.A A0,76 304,29 289,80 282,08<br />

Interglobal A A1,01 390,14 371,56 363,35<br />

InternRentA A0,36 51,14 49,65 49,45<br />

Kapital Plus A A0,65 67,64 65,67 65,25<br />

Nebw.Deutschl.A A0,95 340,27 324,07 318,86<br />

Nürnb.Eurold.A A2,35 138,88 132,27 131,39<br />

Plusfonds* A0,49 167,67 159,69 157,16<br />

Rentenfonds A A0,90 90,78 88,57 88,40<br />

RohstofffondsA A0,31 65,69 62,56 61,96<br />

Thesaurus AT T 1039,79 990,28 978,92<br />

Trsy ShrtTrm+€A A 94,25 93,32 93,31<br />

US Equity C2* A0,20 70,49 70,49 69,59<br />

US LargeCap Gr.A A0,28 105,46 100,44 97,96<br />

Verm.Deutschl.A A0,69 196,64 187,28 186,45<br />

Verm.Europa A A1,13 51,36 48,91 48,56<br />

Wachstum Eurol A A 133,88 127,50 125,01<br />

Wachstum Europa A A0,99 137,56 131,01 128,62<br />

ALTE LEIPZIGER<br />

€uro ShortTerm A0,30 43,60 43,17 43,15<br />

Aktien Deutschland A1,00 121,16 115,39 114,34<br />

Trust €uro Renten A0,40 48,23 46,83 46,65<br />

WWW.AMPEGA.DE<br />

Amp DivPlus Akt P A2,50 143,79 136,94 135,15<br />

Amp GenderPlus Akt A0,35 117,23 112,72 111,54<br />

Amp Global Renten A0,20 18,42 17,75 17,69<br />

Amp Rendite Renten A0,25 22,39 21,74 21,69<br />

BLACKROCK<br />

BGF EmeEurA2 EUR T 124,78 118,84 119,39<br />

Euro BondA2 T 32,01 30,49 30,47<br />

World EnergyA2 T 16,53 15,74 16,05<br />

World GoldA2 T 32,32 30,78 30,39<br />

BNP PARIBAS ASSET MANAGEMENT<br />

Euro M.T.Bd.* T 185,71 185,71 185,62<br />

Euro MM* T 207,57 207,57 207,58<br />

Euro S.T. Bd. Opp* T 122,04 122,04 121,98<br />

Euro ShortTermBd* T 113,43 113,43 113,39<br />

Europe Dividend* T 98,40 98,40 97,65<br />

Seasons Classic* T 106,55 105,82<br />

CREDIT SUISSE<br />

CS EF(L)S&MC Ger.B* T 3019,36 3019,36 2961,43<br />

CS EUROREAL* A1,54 7,08 7,08<br />

WWW.DEKA.DE ITELEFON +49 69 7147-652<br />

Aktfds RheinEdit P A1,00 56,95 54,10 53,79<br />

AriDeka CF A0,65 75,27 71,51 70,57<br />

Berol.Ca.Chance A0,19 58,07 56,38 55,80<br />

Berol.Ca.Premium A0,21 72,51 70,06 68,84<br />

Berol.Ca.Sicherh. A0,16 45,16 44,06 43,93<br />

Berol.Ca.Wachst. A0,15 43,51 42,35 42,10<br />

BerolinaRent Deka A0,28 41,26 39,81 39,74<br />

Deka Immob Europa A0,80 49,91 47,42 47,40<br />

Deka-Conv.Rent CF A1,85 46,31 44,64 44,76<br />

Deka-Dtschl Akt Str A0,64 112,32 106,97 106,22<br />

Deka-Europa Akt Str A1,30 72,56 69,10 68,00<br />

DekaFonds CF A0,34 119,42 113,45 112,55<br />

DekaLux-EuropaTF A0,41 62,72 62,72 62,12<br />

DekaLux-PharmaT.TF* A4,05 312,84 312,84 306,85<br />

DekaLuxT-Akt Asien A2,26 786,41 747,11 734,38<br />

DekaRent-Intern.CF A0,12 20,89 20,28 20,24<br />

DekaSpezial CF A1,16 408,16 393,41 386,85<br />

DekaStruk.Wachst. A0,15 44,01 43,15 42,93<br />

DekaTresor A1,22 89,00 86,83 86,79<br />

in den vergangenen 12 Monaten (%)<br />

schlechter als der DAX besser<br />

+100<br />

+80<br />

+60<br />

+40<br />

+20<br />

DIE BESTEN MISCHFONDS IM VERGLEICH<br />

PREIS PERFORMANCE IN %<br />

TITEL ISIN 28.11. 1M. 6 M. 1J. 3 J. 5J. LFD.KOSTEN %<br />

WARBURG Degussa Pf.Priv.Ak. DE000A0MS7D8 98,54 EUR 1,26 19,53 28,28 43,82 16,02 WWWWWWWW 1,44<br />

Q:E Capital Quint:Essence S. P LU1074556041 143,00 EUR 2,64 9,47 14,17 35,99 38,51 WWWWWWWWWWWWW 2,44<br />

MK Plutos MultiChan* LU0339447483 74,36 EUR 0,07 6,12 10,44 35,61 38,21 WWWWWWWWWWWW 2,31<br />

ÖkoworldÖko Rock‘n‘Roll LU0380798750 153,28 EUR 2,83 5,55 13,15 30,56 30,46 WWWWWWWWWWWWWW 2,65<br />

Deka. Zukunftsplan I DE000DK1CJ20 291,96 EUR 3,48 10,00 17,64 29,07 46,48 WWWWWWWWW 1,65<br />

Baloise BFI Dynamic R LU0127029147 138,02 CHF 3,08 7,69 14,16 27,95 23,98 WWWWWWWW 1,52<br />

H&A AM FFPB Div Sel LU0775212839 148,70 EUR 1,65 9,26 14,23 27,71 41,41 WWWWWWWW 1,53<br />

Deka. BR Aktien 85 DE0005424527 82,79 EUR 3,66 10,15 15,88 27,26 42,35 WWWWWW 1,07<br />

IPConcept ME Fonds Special V LU0150613833 2851,99 EUR 6,05 7,27 12,76 27,13 44,06 WWWWWWWW 1,60<br />

Union Geno AS:1* DE0009757682 86,70 EUR 2,45 8,92 17,69 26,78 41,77 WWWWWW 1,17<br />

AGI Lux Dyn Mu Ass Str75 I* LU1089088402 1474,02 EUR 4,37 10,61 14,12 25,86 44,67 WWWWW 0,97<br />

INKA Aktien Welt DE0009794701 48,53 EUR 3,53 11,83 18,61 24,59 33,75 WW 0,35<br />

HANSAINVEST SI BestSelect DE000A0MP268 142,12 EUR 4,06 9,40 15,68 24,57 38,52 WWWWWWWWWWWWWW 2,64<br />

Hauck&Auf H&A Dynamik Plus B LU0090344473 107,09 EUR 3,01 8,35 21,62 24,28 28,80 WWWWWWWWWWW 2,03<br />

Deka. BR Aktien 75 DE0005424543 84,92 EUR 3,20 9,02 14,57 24,21 40,46 WWWWWW 1,08<br />

Deka. Deka Strat.Inv. CF DE000DK2EAD4 127,27 EUR 2,61 4,92 11,47 24,21 28,48 WWWWWWWW 1,44<br />

Alle dargestellten Investmentfonds sind Teilnehmer am vwd funds service, sortiert nach 3-Jahresperformance,berechnet<br />

nach BVI Methode. Laufende Kosten %=Anteil der Verwaltungskosten eines Fonds, hoher Prozentsatz =hoher Kostenanteil.<br />

Erscheinungswöchentlich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und wertgesicherte<br />

Fonds. Keine Anlageberatung und -empfehlung.<br />

Digit Kommunik TF A0,43 83,22 83,22 81,74<br />

EuropaSelect CF A0,40 73,63 70,97 69,80<br />

Keppler-EmMkts-Inv A1,06 39,42 37,54 37,58<br />

Lingohr-Eurp-Sys A1,15 73,55 70,05 69,31<br />

Lingohr-Systemat A1,22 124,23 118,31 116,91<br />

Multirent-Invest A1,13 35,71 34,67 34,63<br />

Naspa-Akt GlobTF 111,81 111,81 110,41<br />

PrivatDepot 3B A0,11 30,90 30,90 30,71<br />

RenditDeka A0,15 25,59 24,84 24,79<br />

Rntfds RheinEdit A0,28 30,31 29,25 29,22<br />

StarCap-Corp Bd-Inv A0,15 31,64 31,33 31,28<br />

Technologie CF A0,12 45,76 44,11 43,13<br />

Weltzins-Invest P A1,33 25,79 25,04 25,02<br />

WWW.DWS.DE ITELEFON +49 69 91 01 23 71<br />

Basler-Aktienf DWS A0,34 72,01 68,77 68,42<br />

Basler-InternDWS A1,26 121,07 115,62 114,48<br />

Basler-Rentenf DWS A0,45 27,15 25,93 25,88<br />

Deut ESG Eurp Eq L T 82,43 79,45 78,70<br />

Deut.Inv.IMltCrLDH A3,10 103,95 100,84 100,56<br />

Deut.Inv.IGlBdHCRC T 106,54 103,88 103,76<br />

Deut.Inv.IIAs.T.Di T 163,54 155,36 154,43<br />

DWS€UltSh FI6-12 T 67,95 67,95 67,95<br />

DWSAkkumula T 1345,15 1281,09 1259,26<br />

DWSAkt.Strat.D T 454,92 433,26 427,93<br />

DWSBalance T 117,41 112,89 112,02<br />

DWSBiotech T 245,73 234,03 224,14<br />

DWSConc GS&P Food A4,62 378,85 360,81 355,80<br />

DWSCov Bond Fd LD A0,20 56,68 55,29 55,22<br />

DWSD.Akt.O T 424,33 424,33 419,74<br />

DWSDefensiv T 117,92 114,48 113,98<br />

DWSDeutschland T 243,88 232,26 230,01<br />

DWSEUR Bds (Long) T 1961,55 1904,41 1901,00<br />

DWSEUR Reserve LC T 134,22 132,89 132,90<br />

DWSEurlStrRent LD A0,56 33,41 32,59 32,54<br />

DWSEurop. Opp LD A3,36 379,48 361,40 351,25<br />

DWSEurorenta A1,31 59,69 57,95 57,71<br />

DWSEurovesta A0,91 145,07 138,16 135,86<br />

DWSFinanTypO ND A1,18 72,62 72,62 71,04<br />

DWSGM&M TypO A1,24 55,94 55,94 55,44<br />

DWSGlb.SM Cap A0,22 78,36 74,63 72,56<br />

DWSGlbl Growth A0,38 145,85 138,90 136,19<br />

DWSHeal. CTypO T 286,23 286,23 279,10<br />

DWSInst. Money+ T14043,62 13904,57 13905,60<br />

DWSIntern.Rent.O T 134,86 134,86 134,36<br />

DWSInter-Renta LD A0,17 14,74 14,30 14,28<br />

DWSInvesta A1,13 183,12 174,39 172,92<br />

DWSOsteuropa T 685,40 652,76 659,35<br />

DWSTechn.TypO A0,60 228,41 228,41 222,60<br />

DWSTelemedia OND A0,53 180,45 180,45 177,83<br />

DWSTopAsien T 186,82 179,63 176,74<br />

DWSTop Dividen LD A3,60 136,37 129,87 128,86<br />

DWSTop Europe A2,00 160,20 154,04 152,53<br />

DWSTop Prtf Off T 77,98 74,26 73,35<br />

DWSTopWorld A0,39 128,32 123,38 121,47<br />

DWSTRC Deutschl. T 178,89 170,37 168,92<br />

DWSUSDollar Res A2,77 196,04 194,10 194,00<br />

DWSUSEq.Typ O* T 438,57 438,57<br />

DWSUSGrowth A0,65 256,03 243,83 237,85<br />

DWSVermbf.I LD A0,52 194,71 185,43 182,08<br />

DWSVermbf.R LD A0,40 19,55 18,98 18,95<br />

DWSVors.AS(Dyn.) T 135,47 130,25 129,26<br />

DWSI GE LD A1,82 199,68 189,70 188,11<br />

Global Hyb Bd LD A1,32 41,37 40,16 39,97<br />

Gottlieb Daimler T 80,98 77,86 76,70<br />

grundb.europa RC A 42,56 40,53 40,50<br />

LatinAmerican Eq T 142,01 134,91 135,30<br />

Nomura Jp Grwth LC T 63,09 60,66 59,69<br />

Qi Eurozone Eq RC T 104,65 99,66 99,13<br />

Qi LowVol Europe NC T 290,59 290,59 287,17<br />

WWW.DJE.LU IINFO@DJE.LU<br />

DJE Real Estate P A 1,02 0,97 0,97<br />

DJE-Div&Sub I T 473,60 473,60 467,17<br />

DJE-Div&Sub P T 448,39 427,04 421,98<br />

DJE-Div&Sub XP A 285,58 285,58 281,66<br />

DJE-Europa I T 405,13 405,13 400,75<br />

DJE-Sht Term Bd I T 145,13 145,13 145,19<br />

0<br />

–20<br />

Zalando<br />

Beta Systems Software<br />

Rocket Internet<br />

MagForce<br />

Westgrund<br />

IVU TrafficTechn.<br />

<strong>Berliner</strong> Effektenges.<br />

Fernhwk. Neukölln<br />

Börsenwert (Aktienkurs multipliziert mit derAnzahl derAktien)<br />

in den vergangenen 4Wochen (%)<br />

schlechter besser als der DAX<br />

First Sensor<br />

Axel Springer<br />

Tradegate Wertpapier.<br />

GSW Immobilien<br />

Quirin Privatbank<br />

–40<br />

–10 –8 –6 –4 –2 0 +2 +4 +6 +8 +10 +12 +14 +16 +18<br />

FIDELITY<br />

America EUR A 10,57 10,04 9,95<br />

Euro Balanced Fund A0,15 19,05 18,41 18,30<br />

Euro Stoxx 50 Fund A0,32 11,52 11,52 11,46<br />

European Growth A0,17 17,37 16,50 16,26<br />

European Sm. Comp. A 59,94 56,95 56,13<br />

GermanyFund A0,01 62,74 59,61 58,92<br />

International EUR A 58,93 55,99 55,19<br />

Nordic Fund A7,60 1418,00 1347,00 1344,00<br />

Port.Sel.Gr.&Inc. A0,29 28,52 27,56 27,41<br />

South Ea.As.USD A 10,28 9,77 9,67<br />

US Dollar Bond A0,07 7,91 7,64 7,63<br />

WorldFund A 28,04 26,64 26,27<br />

WWW.FRANKLINTEMPLETON.DE ITELEFON 0800/0738002<br />

Growth.Inc.Ad* A 24,67 23,25 23,13<br />

TEM Asian SmCp.A a* T 58,87 55,78 54,96<br />

TEM Em.Mkts BdAd* A0,69 5,41 5,25 5,29<br />

TEMGl.(Eur)Ad* A0,19 22,26 21,09 20,76<br />

TEM Gl.Sm.Co.Ad* A 43,36 41,08 40,43<br />

TEM GlobalAd* A0,36 37,64 35,66 35,46<br />

TEM Gr.(Eur)Aa* T 18,89 17,90 17,77<br />

TEM Gr.(Eur)Ad* A0,16 18,82 17,83 17,71<br />

SERVICE@HANSAINVEST.DE<br />

HANSAeuropa A A1,45 51,58 49,13 48,34<br />

HANSAinter.A A0,36 20,67 19,97 19,84<br />

HANSArenta A0,47 25,10 24,25 24,21<br />

HANSAzins A0,10 24,62 24,37 24,37<br />

SI BestSelect T 149,23 142,12 139,76<br />

WWW.HAUCK-AUFHAEUSER.COM<br />

FFPB MTrend Dplus A 15,12 14,40 14,22<br />

FFPB RENDITE A 11,56 11,22 11,19<br />

Mu.In.Spezial OP R T 45,42 43,15 42,99<br />

WWW.DE.INVESCO.COM ITELEFON +49 69 29 807 0<br />

Greater China EqA T 69,66 66,18 64,86<br />

JANUS HENDERSON<br />

China FA2Acc USD T 20,41 20,02<br />

GlbTechologyA2 T 100,67 98,96<br />

Japanese Equity T 17,90 17,79<br />

Japanese S.CA2 T 62,47 62,28<br />

PanEuro Sm CoA2 T 52,06 51,08<br />

TELEFON +49 89 2867-2867<br />

EuroFlex* A0,66 44,68 44,24 44,22<br />

EuroKapital* A0,81 46,46 44,25 43,88<br />

EuroRentA* A0,27 32,29 31,20 31,14<br />

ProInvest* A 197,69 188,28 185,46<br />

METZLER<br />

Akt Deutschl.AR* A0,60 214,62 204,40 202,14<br />

Aktien Europa AR* A0,39 136,47 129,97 128,24<br />

Wachstum Internat.* T 216,12 205,83 201,83<br />

Eckert &Ziegler (+23,69% seit4Wochen, +208,25% seit 12 Monaten)<br />

Hypoport<br />

Dax (+2,94% seit 4Wochen, +17,23% seit12Monaten)<br />

PSI Software<br />

Accentro Real Est.<br />

DeagDt. Entert.<br />

TLG Immobilien<br />

MBB<br />

Quelle: vwd/Deutsche Börse<br />

MONEGA<br />

ARIADActiveAll I* A0,39 112,85 112,85 112,51<br />

IIV Mikrofinanz R* A0,87 101,81 98,84 98,84<br />

LandertBond Opp I* A0,45 51,09 51,09 51,00<br />

VM Sterntaler II* A 121,22 116,56 116,71<br />

WahreWerteFonds R* A 51,95 49,95 49,09<br />

ODDO BHF<br />

AlgoGlobal DRW-€* A 115,06 109,58 107,70<br />

Basis-Fonds I* T 138,73 138,73 138,67<br />

O.BHF AlgoEur DRW* A 116,91 111,34 109,90<br />

O.BHF FRA EFF* A1,25 226,60 215,81 213,10<br />

O.BHF Green Bd CR* T 320,65 311,31 310,72<br />

WWW.PICTETFUNDS.COM<br />

Biotech HP €* T 554,76 528,34 510,28<br />

Biotech PEUR* T 750,91 715,15 687,57<br />

Clean EnergyP€* T 92,30 87,90 85,97<br />

Digital P* T 362,55 345,29 340,32<br />

Em.Mrkts PEUR T 570,45 543,29 543,60<br />

EUR Bonds P* T 616,40 598,45 598,08<br />

EUR Bonds Pdy* A 362,65 352,09 351,88<br />

EUR Sh.Mid T.Bd. P* T 137,44 133,44 133,43<br />

Gl.Em.Debt-HP EUR* T 263,46 255,79 256,27<br />

Great.China PEUR T 586,77 558,83 548,00<br />

Health HP €* T 223,92 213,26 209,45<br />

Health PEUR* T 287,85 274,14 268,01<br />

Indian Eq.PEUR T 521,30 496,48 485,12<br />

Robotics PEUR* T 181,01 172,39 168,10<br />

Robotics REUR* T 175,85 167,48 163,32<br />

Russian Equ. PEUR T 77,24 73,56 74,18<br />

Sh.-Term M.Mkt P T 135,08 135,08 135,09<br />

Sh.-Term M.Mkt Pdy A 92,69 92,69 92,70<br />

Water P€* T 380,60 362,48 354,50<br />

SEB ASSET MANGAGEMENT<br />

SEB Conc. Biotech.* A0,47 104,33 103,30 101,18<br />

SEB Green Bond D* A0,79 53,34 52,55 52,54<br />

SEB ImmoInvest A0,83 5,78 5,49 5,49<br />

SEB Sust.HighYield* A0,84 36,07 35,71 35,59<br />

SEBTrdSys®Rent.I* A0,33 56,45 56,17 56,15<br />

SEBTrdSys®Rent.II* A0,33 58,15 56,18 56,16<br />

WWW.UNION-INVESTMENT.DE TELEFON+49 69 58998-6060<br />

Priv.Fonds:Flex.* A0,38 101,96 101,96 102,05<br />

Priv.Fonds:FlexPro* A0,46 128,20 128,20 127,36<br />

PrivFd:Konseq.* T 97,19 97,19 97,17<br />

PrivFd:Konseq.pro* T 114,40 114,40 113,81<br />

PrivFd:Kontr.* A0,46 130,62 130,62 129,98<br />

PrivFd:Kontr.pro* A0,50 153,29 153,29 151,87<br />

UniAbsoluterEnet-A* A0,17 44,36 44,36 44,32<br />

UniAbsoluterErt.A* A0,17 44,94 44,06 44,02<br />

UniDeutschland* T 227,72 218,96 217,30<br />

UniEuroAktien* A0,88 79,45 75,67 74,91<br />

UniEuroRenta* A0,32 68,69 66,69 66,64<br />

UniEuroSt.50A* A0,87 56,72 54,54 54,16<br />

Unifavorit:Aktien* A1,40 165,95 158,05 155,37<br />

UniFonds* A0,37 58,35 55,57 55,19<br />

UniGlobal* A2,40 260,15 247,76 242,95<br />

UniGlobal-net-* A0,44 149,43 149,43 146,55<br />

UniImmo:Dt.* A2,10 97,57 92,92 92,74<br />

UniImmo:Europa* A 58,26 55,49 55,45<br />

UniImmo:Global* A1,00 53,09 50,56 50,55<br />

UniKonzept: PortA* A0,16 46,09 44,32 43,98<br />

UniOpti4* A0,37 97,97 97,97 97,97<br />

UniRak* A0,62 135,71 131,76 130,32<br />

UniRak Konserva A* A0,63 122,55 120,15 119,68<br />

UniStrat:Ausgew.* T 67,43 65,47 64,86<br />

UniStrat: Konserv.* T 73,05 70,92 70,54<br />

SONSTIGE FONDS<br />

Aberd.A.M. Degi Europa A0,39 0,92 0,88 0,88<br />

ACATIS Aktien Global A* T 368,97 351,40 343,32<br />

Commerz hausInvest A0,40 44,35 42,24 42,24<br />

HSBC Global European Equity PD*A 0,97 40,15 40,15 39,72<br />

iii INTER ImmoProfil A 57,96 55,20 55,21<br />

INKA German Eq.* T 241,55 230,05 227,85<br />

La FrançaisVe-RI Equ. Europe A0,52 91,63 87,27 86,47<br />

La FrançaisVeri M.Ass.Alloc A0,90 149,37 142,26 141,36<br />

ÖkoworldÖkoVision Classic T 203,75 194,05 189,71<br />

Sarasin SIC Sar Sust PortBal€* A 214,10 207,86 205,84<br />

Universal Fiduka Univ.I* A0,48 159,75 156,62 155,58<br />

WARBURG DirkMüllerPremAkti T 104,16 100,15 99,75<br />

WARBURG Multi-Asset Sel R T 79,00 75,24 74,71<br />

Investmentfonds nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)<br />

A: Ausschüttende Fonds zahlen die erwirtschafteten Ertrag als<br />

sogenannte Ausschüttung an die Anleger aus.<br />

T: Thesaurierende Fonds legen die erwirtschafteten Ertrag<br />

wieder an, das heißt sie behalten diese dauerhaft im Fondsvermögen.<br />

Somit erhöhen sie den Anteilwert.<br />

Ausg.: AusgabepreiseinesFondsanteils zum angegebenen Tag.<br />

Rückn.: Rücknahmepreis eines Fondsanteils zum angegebenen<br />

Tag.<br />

* Fondspreise etc. vomVortag oder letzt verfügbar.<br />

kursiv: wenn nicht in Euro notiert.<br />

Währungen<br />

1Euro = Sorten Ank. /Verk.<br />

Dänemark DKK 7,13 /7,89<br />

England GBP 0,81 /0,88<br />

Japan JPY 114,80 /128,95<br />

Polen PLN 3,87 /4,96<br />

Russland RUB 62,98 /79,73<br />

Schweden SEK 10,12 /11,27<br />

Schweiz CHF 1,06 /1,14<br />

Tschechien CZK 21,84 /28,25<br />

Ungarn HUF 284,42 /414,37<br />

USA USD 1,04 /1,17<br />

Metalle und Münzen<br />

28.11. (in €) Ankauf Verkauf<br />

Krügerrand (1 oz) 1313,5 1384,0<br />

Maple Leaf (1/2 oz) 656,5 714,2<br />

Maple Leaf (1/4 oz) 328,0 364,9<br />

Gold (1 kg) 42197,0 43168,0<br />

Silber (1 kg) 480,5 641,2<br />

Platin (100 g) 2553,0 3318,9<br />

(in €/100 kg) 28.11. 22.11.<br />

Blei in Kabeln 203,26 205,30<br />

Kupfer (DEL-Notiz) 543,26 536,36<br />

Messing MS 63/37 536,00 530,00<br />

Zinsen und Renditen<br />

10-j. Staatsanleihen<br />

28.11. +/–% 22.11.<br />

Australien 1,002 W -8,66 1,097<br />

Belgien -0,070 WW -14,75 -0,061<br />

Dänemark -0,343 W -4,57 -0,328<br />

Deutschland -0,366 W -3,98 -0,352<br />

Finnland -0,146 0 -0,146<br />

Frankreich -0,057 WWWWWWW -46,15 -0,039<br />

Griechenland 1,430 +2,66 W 1,393<br />

Großbritannien 0,582 W -6,58 0,623<br />

Italien 1,243 +5,52 W 1,178<br />

Japan -0,094 WW -11,33 -0,085<br />

Kanada 1,472 W -1,49 1,494<br />

Niederlande -0,226 W -7,62 -0,210<br />

Österreich -0,134 WW -13,56 -0,118<br />

Portugal 0,395 W -4,82 0,415<br />

Russland 6,375 +0,31 W 6,355<br />

Schweden -0,010 +62,96 WWWWWWWWWW -0,027<br />

Schweiz -0,630 WW -14,55 -0,550<br />

Spanien 0,407 W -4,24 0,425<br />

USA 1,767 W -0,39 1,774<br />

Sonstige 28.11. 22.11.<br />

REX 144,72 144,56<br />

Umlaufrendite -0,38 -0,35<br />

Ausländische Leitzinsen<br />

Konjunkturdaten<br />

Satz in %<br />

gültig ab<br />

Dänemark Diskontsatz 0,00 22.06.2017<br />

Großbritannien Repo Satz 0,75 02.08.2018<br />

Polen Diskontsatz 1,75 05.03.2015<br />

Rumänien Reference Rate 2,50 07.05.2018<br />

Schweden Pensionssatz -0,25 09.01.2019<br />

Tschechien Diskontsatz 1,00 03.05.2019<br />

Ungarn Base Rate 0,90 25.05.2016<br />

Norwegen Deposits Rate 1,50 19.09.2019<br />

Schweiz Leitzins -0,75 28.11.2019<br />

Australien Target-Cash Rate 0,75 01.10.2019<br />

Hongkong Prime Rate 2,00 31.10.2019<br />

Japan Diskontsatz -0,10 01.02.2016<br />

Kanada Overnight Rate 1,75 24.10.2018<br />

Südafrika Prime Rate 10,00 29.03.2018<br />

USA Diskontsatz* 3,00 21.01.2019<br />

USA Fed Funds Rate 1,75 30.10.2019<br />

BIP-Wachstum°<br />

Land letztes Prognose<br />

Deutschland 1,00 (09.19) 0,70 (12.19)<br />

Eurozone 1,20 (09.19) 1,20 (12.19)<br />

Frankreich 1,30 (09.19) 1,30 (12.19)<br />

Grossbritannien 1,00 (09.19) 1,20 (12.19)<br />

Italien 0,30 (09.19) 0,00 (12.19)<br />

Japan 0,20 (09.19) 0,70 (12.19)<br />

Schweiz 0,20 (06.19) 1,00 (12.19)<br />

USA 2,00 (09.19) 2,80 (12.19)<br />

Deutschland -4,40 (09.19) 4,80 (10.19)<br />

Eurozone -1,70 (09.19) 7,50 (09.19)<br />

Frankreich 0,10 (09.19) 8,60 (10.19)<br />

Grossbritannien -1,40 (09.19) 3,80 (08.19)<br />

Italien -1,60 (10.19) 9,90 (09.19)<br />

Japan 1,30 (10.19) 2,40 (09.19)<br />

Schweiz 8,60 (09.19) 2,30 (10.19)<br />

USA -1,10 (10.19) 3,60 (10.19)<br />

Inflation°°<br />

Land letztes Prognose<br />

Deutschland 1,10 (11.19) 1,50 (12.19)<br />

Eurozone 0,70 (10.19) 1,20 (12.19)<br />

Frankreich 0,70 (10.19) 1,10 (12.19)<br />

Grossbritannien 1,50 (10.19) 1,70 (12.19)<br />

Italien 0,20 (10.19) 0,60 (12.19)<br />

Japan 0,20 (10.19) 0,80 (12.19)<br />

Schweiz -0,30 (10.19) 0,50 (12.19)<br />

USA 1,80 (10.19) 1,60 (12.19)<br />

Industrie- Arbeits-<br />

Land produktion° losigkeit°°<br />

Detailhandels-<br />

Real-<br />

Land umsätze° zins°°<br />

Deutschland -0,60 (10.19) -1,45 (11.19)<br />

Eurozone -1,20 (09.19) -1,10 (11.19)<br />

Frankreich -1,00 (09.19) -0,74 (11.19)<br />

Grossbritannien 0,80 (10.19) -0,88 (11.19)<br />

Italien -1,70 (09.19) 0,98 (11.19)<br />

Japan -0,40 (10.19) -0,28 (11.19)<br />

Schweiz -2,40 (10.19) -0,25 (11.19)<br />

USA 1,10 (10.19) -0,10 (11.19)<br />

Angaben in Prozent, °Quartalszahlen auf Jahresbasis °° Monatszahlen<br />

auf Jahresbasis. Mitgeteilt vonStatec und weiteren Statistikämtern.<br />

Erläuterungen<br />

Metalle und Münzen: Degussa Goldhandel (Endkundenpreise);<br />

Währungen: Kurse aus Bankensicht, Quelle Deutsche<br />

Bank, Sortenkurse unterliegen regionalen Schwankungen.<br />

Tagesgeld, Ratenkredite, Festgeld, Sparbriefe und langfristige<br />

Anlagen =Quelle FinanzberatungMax Herbst<br />

Stand:28.11.19, 21.50 Uhr ME(S)Z<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle


B12 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 279 · 3 0. November/1. Dezember 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Rätsel<br />

S C H A C H M E I S T E R<br />

B E R Ü H M T E<br />

L E U T E<br />

Franz<br />

Apscheneek<br />

Das kleine lettische Dorf Tetele liegt<br />

in der Nähe der Hauptstadt Riga.<br />

Hier wurde Franz Apscheneek (1894-<br />

1941) geboren. Einst gehörte er zu den<br />

besten SchachspielernLettlands.<br />

Bei der ersten Landesmeisterschaft<br />

wurde er Zweiter hinter Hermann Mattison.<br />

Während der Olympischen Sommerspiele<br />

Paris 1924 trug der Weltschachbund<br />

die erste inoffizielle<br />

Schacholympiade und eine Amateurweltmeisterschaft<br />

aus. Apscheneek belegte<br />

bei der Amateur-WM den zweiten<br />

Platz hinter seinem Landsmann Mattison.<br />

Dabei gelang ihm eine brillante<br />

Siegpartie gegen den späteren Schachweltmeister<br />

MaxEuwe.<br />

1926 wurde er Landesmeister von<br />

Lettland und gewann in Helsinki ein internationales<br />

Turnier.1934 teilte er sich<br />

den Sieg des Championats mit Wladimir<br />

Petrow. Zwischen 1928 und 1939<br />

nahm der sympathische Lette an sieben<br />

Schacholympiaden sowie an der inoffiziellen<br />

Olympiade München 1936 teil.<br />

Nach der Eingliederung seines Landes<br />

in die Sowjetunion spielte Apscheneek<br />

noch die erste Meisterschaft der Lettischen<br />

SSR mit und wurde Zweiter hinter<br />

Alexander Koblenz.<br />

Eine unheilbare Lungenkrankheit<br />

machte seinem Leben frühzeitig ein<br />

Ende. Schachmeister Ozols beschrieb<br />

seinen verehrten Landsmann später so:<br />

„Franz Apscheneek war ein brillanter<br />

Schachtaktiker. Seine Züge während<br />

der Partie führte er sehr schnell aus und<br />

fand in komplizierten Stellungen fast<br />

immer die richtige Antwort.“<br />

F. Apscheneek -M.Euwe<br />

Paris1924<br />

1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Sc3 Sf6 4.Lb5 Lb4<br />

5.0–0 0–0 6.d3 d6 7.Lg5 Se7 8.Sh4 c6<br />

9.Lc4 d5 10.e:d5 L:c3 11.b:c3 Sf:d5<br />

12.De1 Kh8 13.d4 f6 14.Ld2 Sg8 15.d:e5<br />

f:e5 16.Sf3 T:f3 17.g:f3 Df6 18.Ld3 Sge7<br />

19.c4 Sg6 20.c:d5 Sh421.De4 Lf5<br />

22.D:h4!! D:h4 23.L:f5 Tf8 24.d:c6! T:f5<br />

25.c:b7 Tf8 26.Tab1 Tb8 27.Tb4 Dd8<br />

28.Le3 e4 29.Lf4 Df8 30.T:e4! 1–0<br />

Paul Werner Wagner<br />

Lösung vom<br />

23./24. November<br />

Ratekrimi: Die Wahrsagerin war nicht blind. Sie<br />

wusste,dass sich nicht nur Feldblum, sondernauch<br />

das Opfer des Überfalls in ihrem Zelt befand, obwohl<br />

die junge Frau keinWort gesprochen hatte.<br />

Machen Siemit beim Preisrätsel der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>.<br />

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1<br />

LESERREISEN<br />

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Neu:<br />

030–23 27 66 33<br />

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Magazin 2020<br />

Über 60ausgewählte<br />

Reisen!<br />

LESERREISEN<br />

P R E I S R Ä T S E L<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

Senden Siedas Lösungswort(bitte mit Anschrift und Telefonnummer) auf einer Postkarte an: <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Rätsel-Aktionen: KennwortPREISRÄTSEL am Samstag, Postfach 11 02 01,<br />

10832 Berlin oder per E-Mail an: raetsel@berliner-zeitung.de.<br />

Einsendeschluss ist der kommende Dienstag (Poststempel). Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.<br />

Mitarbeiter des <strong>Berliner</strong> Verlages und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. DerRechtsweg istausgeschlossen.<br />

Gewinner werden telefonisch oder schriftlich benachrichtigt und an dieser Stelle bekannt gegeben.<br />

Lösung vom23./24.11.2019: SCHIEFER. Gewinner:Maurice Balan, 12307 Berlin.<br />

Der<br />

Ausgebremste<br />

Unser heutiger Gesuchter kam im<br />

Herbst 1973 im kalifornischen<br />

Glendale zur Welt. Seine Mutter Cheryl<br />

arbeitete als Model in der Modebranche.<br />

Vater Paul war ein Handwerker<br />

und Kanalarbeiter, der sich nebenbei<br />

als Boxer verdingte und sogar Preise<br />

einfuhr.Gemeinsam hatten die beiden<br />

fünf Kinder.<br />

Der Junge wuchs im Großraum Los<br />

Angeles auf und drückte die Schulbank,<br />

unter anderem an der Village<br />

Christian School in Sun Valley. Bereits<br />

als Kleinkind begann er seine Karriere,<br />

brachten seine Elternihn doch zu Castings<br />

für Werbekampagnen. Er erhielt<br />

erste Engagements, bevor er aus dem<br />

Windelalter heraus war, und schaffte<br />

es sogar ins Werbefernsehen.<br />

Serienrollen schlossen sich an. Das<br />

talentierte Kind ergatterte Gastauftritte<br />

in beliebten TV-Produktionen<br />

wie „Ein Engel auf Erden“, „Wer ist hier<br />

der Boss?“ und in Seifenopern, die mit<br />

ihrem täglichen Ausstoß an sendefähigem<br />

Material stets auf der Suche nach<br />

frischen Gesichternwaren.<br />

Obwohl ihm die Arbeit gefiel, ging<br />

er nach der High School zunächst an<br />

(städtische) Colleges,umMeeresbiologie<br />

zu studieren. Aber die große Leinwand<br />

machte diesen Berufsweg<br />

schnell wieder zunichte, stellten sich<br />

dort doch allmählich mehr als nur<br />

kleine Achtungserfolge ein: In der<br />

zweiten Hälfte der 1990er Jahre nahm<br />

die Filmkarriere des einstigen Kinderstars<br />

überraschend Fahrt auf. Mit<br />

Nebenrollen in hochbudgetierten und<br />

von der Kritik beachteten Filmen wie<br />

„Pleasantville“, der Teenie-Komödie<br />

„Eine wie keine“ und dem Sportlerdrama<br />

„Varsity Blues“ erarbeitete sich<br />

der Jungdarsteller eine beachtliche<br />

Vita, die weitere Produzenten auf ihn<br />

aufmerksam machte. Im Jahr 2000<br />

überzeugte der gebürtige Mormone,<br />

der hinter den Kameras stets durch<br />

seine bodenständige und bescheidene<br />

Art überraschte, indem Thriller „The<br />

Skulls –Alle Macht der Welt“. Kritiker<br />

bescheinigten der Produktion an sich<br />

zwar keine besonderen Qualitäten,<br />

aber das Spiel des jungen Mimenblieb<br />

trotz etwaiger inszenatorischer Mängel<br />

in Erinnerung.<br />

Auch Regisseur Rob Cohen erinnerte<br />

sich daran, als er –nach dem arg<br />

kritisierten „The Skulls“ –ein rasantes<br />

Actiondrama auf die Leinwände bringen<br />

wollte. Erengagierte den Darsteller<br />

kurzerhand als Protagonisten und<br />

stellte ihm den Actionstar Vin Diesel<br />

zur Seite. Das Ergebnis kam 2001 als<br />

„The Fast and the Furious“ in die Kinos<br />

und legte den Grundstein für eine<br />

Filmserie, die bis heute weltweit Rekorde<br />

sprengt. In der Leinwandfigur<br />

des LAPD-Detectives Brian O“Conner<br />

fand unser Gesuchter seine Paraderolle,<br />

die ihn in die oberste Liga Hollywoods<br />

katapultierte.<br />

Auch andere Regisseure wollten<br />

nun mit ihm arbeiten. Er spielte für<br />

John Dahl, Clint Eastwood und den Erfolgsproduzenten<br />

Frank Marshall. Das<br />

Unternehmen Davidoff machte ihn<br />

abermals zu einem beliebten Werbegesicht,<br />

und privat wurde erVatereiner<br />

Tochter.<br />

Am 30. November 2013 verstarb der<br />

Schauspieler mit gerade mal vierzig<br />

Jahren bei einem Autounfall in seiner<br />

kalifornischen Heimat. Er steckte mitten<br />

in den Dreharbeiten zu Teil sieben<br />

der „Fast and Furious“-Filmreihe, die<br />

ohneihn fortgesetzt wurde.<br />

Wielautete sein Name?<br />

Christian Humberg<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong> Kurier<br />

Immobilienwelten<br />

Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />

Nr.48, Ausgabe 30.November 2019<br />

TIPPS VONEXPERTEN<br />

Kleine Räume,<br />

große Wirkung 04<br />

Bild: Zabel Property–JLLgroup<br />

Heimelige Fenster<br />

Dank ihrer natürlichen Anmutung sind<br />

Holzfenster aus Dänemark besonders<br />

geeignet, um Altbauten zu sanieren<br />

Interview mit Carsten Malz<br />

Der Tapetenhändler gibt Auskunft über<br />

natürliche Farben und Dschungelmotive<br />

an der Wand<br />

Rechtsexperten<br />

Lange Instandsetzungszeiten sind unter<br />

Umständen ein Grund, die Miete noch<br />

nachträglich zu minden


2<br />

KURZ &GUT<br />

Ein Vermieter hatte durch eine<br />

Modernisierungsankündigung deutlich höhere<br />

Mieten durchsetzen wollen. Doch zwischen<br />

Ankündigung und Umsetzung lag zu viel Zeit,<br />

urteilte das Oberlandesgericht München.<br />

AZ: (MK 1/19)<br />

IN HARMONIE MIT DER BETTWÄSCHE<br />

Editorial<br />

Nadine Kirsch<br />

und das Immo-Team<br />

Ich habe einen Bettwäsche-Fimmel. Sie muss zum Beispiel zur Tapete<br />

passen. Da in meinem Schlafzimmer pastellige Töne überwiegen, käme<br />

mir Knallrot oder Schwarz nie auf die Laken. Gleichzeitig muss die Bettwäsche<br />

mit den Jahreszeiten harmonieren. Im Sommer kommen zitronige<br />

Töne zum Einsatz. Jetzt, wo der Herbst die Blätter vorm Fenster<br />

zu Boden segeln lässt, darf’s ein helles Braun oder Rostrot sein. Dieser<br />

Tick führt dazu, dass ich öfter mal Bettwäsche kaufe, die mangels Platz<br />

an verschiedenen Orten im Schlafzimmer liegt. Neulich habe ich ein bestimmtes<br />

Set gesucht. Es hatte Biber-Qualität (ach, wie weich) und ein<br />

ganz hübsches Karo. Zwei Tage lang kramte ich alles durch und konnte<br />

es nicht finden. Auf einmal fiel mir ein, dass ich ausgerechnet diese Bettwäsche<br />

vor einiger Zeit zur Kleiderkammer gebracht habe. Sie entsprach,<br />

so meine damalige Überzeugung, überhaupt nicht mehr meinem Geschmack<br />

und passte gar nicht ins Schlafzimmer. Was für eine Fehlentscheidung!<br />

Da musste schnell was Neues her.<br />

Bild:Gettyimages/Jessili<br />

FREIE FLÄCHEN IMMER TEURER IN BERLIN<br />

BERICHT: INSGESAMT WURDE WENIGER BAULAND VERKAUFT<br />

Der <strong>Berliner</strong> Immobilienmarkt verzeichnet in den ersten sechs Monaten 2019 trotz konjunktureller<br />

Eintrübung deutliche Umsatzzuwächse. Zu diesem Ergebnis kommt die PRS Family Trust GmbH, auf<br />

Grundlage einer Analyse der kürzlich von den Gutachterausschüssen der beiden Bundesländer vorgelegten<br />

Halbjahresberichte zu den Immobilienmärkten. Die PRS Family Trust GmbH berät institutionelle<br />

Investoren bei der Grundstücksakquise in Berlin und Brandenburg. Die Zahl der Immobilientransaktionen<br />

in Berlin ging demnach in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum ersten Halbjahr<br />

2018 um fünf Prozent zurück, zugleich ist jedoch der Flächenumsatz um zehn Prozent angestiegen.<br />

Der Geldumsatz erhöhte sich sogar um knapp 50 Prozent auf über 10,5 Milliarden Euro. Eine ähnliche<br />

Entwicklung wie der gesamte Immobilienmarkt zeigt der Teilmarkt für unbebaute Grundstücke.<br />

Auch hier erhöhten sich Geld- (44 Prozent) und Flächenumsatz (35 Prozent) bei gleichzeitig sinkender<br />

Transaktionszahl (minus 14 Prozent). Der durchschnittliche Quadratmeterpreis stieg um sechs<br />

Prozent auf 581 Euro an. Grundstücke für den Geschosswohnungsbau zeigten mit einem Plus von<br />

knapp zehn Prozent eine etwas stärkere Preisdynamik. „Die Grundstücksverfügbarkeit in Berlin bleibt<br />

der Knackpunkt der Wohnraumversorgung in der Hauptstadt“, sagt Rainer Schorr, Geschäftsführer<br />

der PRS Family Trust GmbH. „Solange kein weiteres Angebot geschaffen wird, zum Beispiel durch die<br />

Ausweisung von Bauland oder die Konversion von alten Industrieflächen, werden die Grundstücksund<br />

damit auch die Miet- und Kaufpreise für neuen Wohnraum weiter steigen.“<br />

LÜFTEN IM WINTER:<br />

BITTE NICHT „AUF KIPP“!<br />

Impressum<br />

Wenn es richtig kalt wird, dürfen<br />

die Phasen desStoßlüftens<br />

auch kürzerausfallen.<br />

Bild:Pixabay/June66<br />

Zur Lüftung imWinter empfiehlt der Verband Fenster und Fassade<br />

folgende Methode: die Fenster auf möglichst gegenüber liegenden<br />

Seiten weit öffnen sowie kräftig und unter persönlicher Aufsicht<br />

durchlüften. Wenn es kalt ist, darf das Stoßlüften etwas kürzer<br />

ausfallen, denn sonst kühlen die Räume zu sehr aus. „Fenster auf Kipp<br />

stellen“ sei ganz schlecht, es kühle die Räume extrem aus und ziehe<br />

Einbrecher an.<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer: Dr.Michael Maier<br />

Anzeigen:<br />

BVZBMVermarktung GmbH<br />

(Berlin Medien), Andree Fritsche<br />

Postfach 11 05 06 |10835 Berlin<br />

Anzeigenannahme:<br />

(030) 23 27 50<br />

Es gilt die Preisliste „Immobilienwelten“ Nr.2vom<br />

01.01.2018 und im Weiteren die aktuelle Preisliste<br />

„BerlinKompaktNr. 11“ vom01.01.2018.<br />

Druck:<br />

BVZ<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH,<br />

Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin<br />

www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Layout, Redaktion und Produktion:<br />

mdsCreativeBerlin GmbH<br />

AlteJakobstraße 105<br />

10969Berlin<br />

Klaus Bartels (verantwortlich),<br />

Nadine Kirsch<br />

(030) 23 27 67 12<br />

immobilien@mdscreative.berlin


Nr.48, Ausgabe 30. November 2019<br />

/ 3<br />

Bilder:frovin.de<br />

DANSK<br />

FENSTER-<br />

DESIGN<br />

Dänische Fenstereignen sich gut zur<br />

Sanierung vonAltbauten. Ob traditionell<br />

oder modern: Heimelig sind sie immer.<br />

Natürlich, echt und ungemein heimelig:<br />

Dänische Holzfernster stehen in<br />

der Tradition des skandinavischen<br />

Designs. Mit ihren schlanken Profilen, den<br />

zarten, fast schon spielerisch anmutenden<br />

Sprossen und den schlichten Beschlägen verbreiten<br />

sie authentischen Charme. In ihrer<br />

klassischen Variante mit zusätzlichen Profilfräsungen<br />

eignen sie sich für die Sanierung<br />

denkmalgeschützter Altbauten. Aber auch<br />

am Neubau setzen die dänischen Holzfenster<br />

Akzente: Die moderne Variante zeigt eine<br />

unaufdringliche Optik und ausgewogene Proportionen.<br />

Geöffnet werden die Fenster charakteristisch<br />

nach außen.<br />

Blumentopfsicher lüften. Das hat einen entscheidenden<br />

Vorteil, denn so müssen zum<br />

Lüften nicht erst alle Blumentöpfe und Dekoobjekte<br />

von der Fensterbank geräumt und<br />

die Gardinen zur Seite geschoben werden.<br />

Für Sicherheit sorgen Windhaken und Flügelbremsen.<br />

Sie verhindern, dass die Fensterflügel<br />

–etwa bei stärkerem Wind –von allein<br />

schließen. Neben den Drehflügelfenstern sind<br />

auch Klappflügel- und Schwingfenster erhältlich,<br />

die sich am unteren Rand nach außen<br />

aufschieben lassen.<br />

Aufwendige Handarbeit. Wie ihre historischen<br />

Vorbilder werden dieFenster auch heute noch<br />

in aufwendiger Handarbeit mit viel Liebe<br />

zum Detail und zum Werkstoff Holz gefertigt.<br />

„Das dänische Fenster besteht traditionell<br />

aus skandinavischem Kiefernkernholz<br />

und überzeugt durch seine natürliche Schönheit“,<br />

erklärt Theo Opgenorth vom Hersteller<br />

Frovin. Im Vergleich zu mitteleuropäischen<br />

Arten ist das Holz besonders hart<br />

und witterungsbeständig. Damit die Fenster<br />

lange ihre Schönheit behalten, genügt es, sie<br />

regelmäßig zu reinigen und ab und an zu<br />

überstreichen. Pflegeleicht präsentieren sich<br />

Ausführungen mit einer äußeren Schale aus<br />

Aluminium. „Gleichzeitig werden mit der<br />

‚Alucapfront’ hohe Dämmwerte erreicht,<br />

die bei dreifacher Verglasung bereits einen<br />

U-Wert von 0,78 aufweisen“, berichtet Opgenorth.<br />

Einer Förderung der energetischen<br />

Sanierung durch die KfW stehe damit nichts<br />

mehr im Weg.<br />

Auch zweifarbig ist möglich. Ob Holz- oder<br />

Aluminiumfront: Je nach Erscheinungsbild<br />

des Gebäudes und Geschmack der Bauherren<br />

stehen zahlreiche Farben zur Auswahl.<br />

Die dänischen Standardfarben sind dabei<br />

im Preis inbegriffen. (gkl)<br />

Windhaken und Flügelbremsen<br />

verhindern, dassdie<br />

Fensterflügel bei stärkerem Wind<br />

vonallein schließen.<br />

Die moderne Variante: unaufdringlich und<br />

in den Proportionen ausgewogen.


4<br />

Bild: OttoVonBerlin<br />

Bild: JLL Group<br />

KLEINE<br />

RÄUME,<br />

GROSSE<br />

WIRKUNG<br />

Kleiner Raum, große Herausforderung.<br />

Experten zeigen, wie es geht<br />

Berlin wächst und eine Umkehr<br />

des Trends ist nicht in<br />

Sicht. Im Gegenteil –derzeit<br />

wird es immer schwieriger, die passenden<br />

vier Wände zu finden. Vor<br />

diesem Hintergrund ist es auch wenig<br />

verwunderlich, dass von den<br />

Wohnungssuchenden immer mehr<br />

Kompromisse gemacht werden müssen.<br />

Nicht selten taucht dabei die<br />

Frage auf, was sich aus kleinen Räumen<br />

machen lässt. Unglücklich eingerichtet<br />

wirken diese oft ungemütlich<br />

und abweisend. Doch das muss<br />

nicht sein.<br />

Herausforderung annehmen. „Ich<br />

fand schon immer,dass kleinere Räume<br />

spannender zu gestalten sind“,<br />

sagt Gregor Drobnic, Innenarchitekt<br />

und Gründer von „OttovonBerlin“.<br />

Zwar müsse man sich bei kleinen<br />

Räumen intensiver über die Details<br />

Gedanken machen, damit Form und<br />

Funktion beim Endprodukt stimmen,<br />

aber so eine Herausforderung sei sehr<br />

interessant. Drobnic erinnert sich an<br />

eine knifflige Aufgabe, mit der er konfrontiert<br />

wurde: „Das Projekt bestand<br />

darin, ein kleines, enges Café aufzuwerten.<br />

Der Raum war länglich, die<br />

Decken hoch und wirkten dabei sehr<br />

einengend.“ Drobnic entschloss sich,<br />

alle Wände, inklusive der Decke, in<br />

einem puddigen Altrosa zu färben,<br />

um dem Raum eine Einheitlichkeit zu<br />

verpassen. Sein Tipp: „Nicht nur eine<br />

Wand streichen. Das sorgt für eine op-


Nr.48, Ausgabe 30. November 2019<br />

/ 5<br />

tische Blockade im Raum. Besser ist es, die<br />

Wände in einer ,L-‘ oder ,U-Form‘ zu streichen.“<br />

Generell sei es beikleinen Räumen wichtig, den<br />

vorhandenen Platz klug zu nutzen. „Jedes Möbelstück,<br />

jeder Zwischenraum, jeder Stauraum,<br />

jede Deko sollte die Funktionalität<br />

des ganzen Wohngefühls verbessern. Sonst<br />

verliert man wertvollen Platz“, sagt Gregor<br />

Drobnic. „OttovonBerlin“ ist darauf spezialisiert,<br />

individuelle Lösungen mit Blick auf<br />

die gegebene Struktur zu schaffen (www.ottovonberlin.com).<br />

Leitfragen klären. Bevor konkret darüber<br />

nachgedacht wird, welche Möbel und welche<br />

Farben zum Einsatz kommen, sollten erst<br />

einmal grundlegende Fragen geklärt werden.<br />

Wozu wird der Raum benötigt und wie soll<br />

die Fläche genutzt werden –das sind zwei<br />

Fragen, die im Vorfeld beantwortet werden<br />

sollten, um ein passendes Konzept auf den<br />

Weg zubringen. „Wozu sind kleine Räume<br />

da? Als Kinderzimmer, als Arbeitszimmer,<br />

als Ankleidezimmer, als Stauraum, als Hobbywerkstatt?<br />

Egal, die Form folgt der<br />

Funktion. Und somit muss der Nutzen optimiert<br />

werden“, bringt es Gerd Kirchner,<br />

Inhaber des <strong>Berliner</strong> Gestaltungsateliers<br />

KIRCHNER (www.architekt-kirchner.de),<br />

auf den Punkt. Kleine Räume sollten auf<br />

eine Funktion beschränkt werden<br />

Helle Farben auf dem Boden, an<br />

Wand und Decke lassen kleine<br />

Räume größer erscheinen.<br />

Gerd Kirchner: „Unserer Erfahrung nach<br />

ist besonders bei Familien mit Kindern<br />

das Thema einer größeren Anzahl von<br />

Zimmern mit kleineren Grundflächen ein<br />

wichtiges Thema, um Rückzugsbereiche<br />

einerseits für die Kinder aber auch für die<br />

meist noch nach Feierabend arbeitenden<br />

Eltern zu haben.“ Eine Vorortberatung sei<br />

beispielsweise bei zwangsweise zu teilenden<br />

Räumen anzuraten, da eine zusätzliche<br />

Wand quer im Raum oftmals nicht die richtige<br />

Wahl sei. „Und in wie weit in die vorhandene<br />

Bausubstanz eingegriffen werden<br />

kann und darf, sollte mit einem Fachmann<br />

beraten werden.“<br />

Farbe ins Spiel bringen. „Kleine Räume haben<br />

inder Regel auch einen geringeren natürlichen<br />

Lichteinfall und visuell erscheinen<br />

sie größer mit hellen Bodenbelägen und hellen<br />

Wand- und Deckenfarben“, erklärt Gerd<br />

Kirchner. Er rät dazu, den Reflexionsgrad<br />

des Lichtes hoch zu halten und auf Farben<br />

zu verzichten, die Licht schlucken. Heißt:<br />

dunkle Farben sollten nur mit Augenmaß<br />

verwendet werden.<br />

Ein kleines Zimmer sollte niemals dunkel wirken.<br />

Deshalb sollte so viel natürliches Licht<br />

hineingelassen werden, wie nur geht. Halbtransparente<br />

Vorhänge sind am besten geeignet:<br />

Sie schützen vor neugierigen Blicken,<br />

lassen aber dennoch Sonnenlicht in den<br />

Raum. Die Vorhänge sollten dabei nur ein<br />

dezentes Muster haben, welches farblich auf<br />

den Rest der Einrichtung abgestimmt ist.<br />

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6<br />

Ein weiterer Tipp kommt von Gerd Kirchner:<br />

„Stauraummöbel sollten sparsam verwendet<br />

werden und nicht nahe des Fensters platziert<br />

werden. Außerdem sollte mit Kunstlichteffekten<br />

zugearbeitet werden, sofern nur wenig<br />

Tageslicht zur Verfügung steht.“<br />

Dezente Möbel. Für sehr kleine Räume empfiehlt<br />

es sich, die Möbel, die an der Wand<br />

aufgestellt werden, passend zur Wandfarbe<br />

zu wählen. Dadurch rücken Schränke und<br />

Regale gefühlt in den Hintergrund und wirken<br />

weniger einengend. Gut geeignet sind<br />

dabei Hängemöbel, denn wenn der Boden<br />

frei ist, erscheint das Zimmer großzügiger.<br />

„Die Auswahl von visuell zurückhaltenden<br />

Sitzmöbeln und deren Dimensionierung in<br />

kleinen Räumen erklärt sich von selbst“,<br />

ergänzt Gerd Kirchner. Einige kleinere aufgehängte<br />

Bilder seien zudem besser geeignet,<br />

als Omas Ölgemälde-Erbstück im opulenten<br />

geschnitzten Holzrahmen. Der Trick mit der<br />

Farbanpassung empfiehlt sich übrigens auch<br />

für Heizkörper im Raum, die oft klobig wirken.<br />

Wenn Heizkörper in der selben Farbe<br />

wie die Wand gestrichen werden, fallen sie<br />

weit weniger auf. Der Raum wirkt dann<br />

insgesamt nicht nur aufgeräumter, sondern<br />

auch luftiger.<br />

Böden und Muster. Der Gesamteindruck<br />

des Raums wird nicht unwesentlich davon<br />

bestimmt, welcher Bodenbelag verwendet<br />

wird. Der Bodenbelag sollte folgende Eigenschaften<br />

erfüllen: durchgängige Farbe,<br />

einheitliches Material, etwas dunkler als die<br />

Wandfarbe. So ist zum Beispiel ein flauschiger<br />

Teppichboden gut für ein kleines Zimmer<br />

geeignet. Als Farbe kommt ein neutrales<br />

Grau am besten in Frage: Es ist unempfindlich<br />

für Flecken und kann gut mit anderen<br />

Farbtönen ergänzt werden. Dadurch ergibt<br />

sich viel kreativer Freiraum für die weitere<br />

Farbgestaltung des Raumes.<br />

Auf knallige Muster sollte inkleinen Räumen<br />

übrigens unbedingt verzichtet werden. Großformatige,<br />

grafische und extrem bunte Muster<br />

sorgen schnell dafür, dass der Raum<br />

überladen wirkt.<br />

Heizkörper wirken oft klobig –<br />

auch hier wirkt eine<br />

Farbanpassung wahre Wunder.<br />

InnovativeLösungen für das Zusammenspiel.<br />

Wenn das Zusammenspiel aus Licht, Farbe<br />

und Möbeln stimmig ist, ist das schon die<br />

halbe Miete. Weitere Möglichkeiten sehen<br />

die Einrichtungsexperten etwa beim Einsatz<br />

von individuell angefertigten, funktionalen<br />

Möbeln. Auch die gezielte Montage<br />

von Spiegeln kann Sinn machen, um<br />

mehr Tiefe im Raum zu erzeugen. Weitere<br />

Ansatzpunkte sind etwa das Einziehen<br />

einer zweiten Ebene zum Schlafen oder<br />

der Einbau von direkten bzw. indirekten<br />

Lichtquellen, beispielsweise Strahlern und<br />

LED-Lichtbändern.<br />

Ganz allgemein gilt: kleine Räume sollten<br />

klar und aufgeräumt sein, Gegenstände sollten<br />

am besten außerhalb des Blickfeldes,<br />

hinter Schranktüren oder in Schubladen,<br />

gelagert werden. Ein kleiner Raum wirkt zudem<br />

großzügiger, wenn das Auge viel leere<br />

Fläche wahrnimmt. Wenn möglich sollten<br />

die Möbel daher an die Wand gestellt und in<br />

der Mitte eine möglichst große Freifläche gelassen<br />

werden. Leitfrage hierbei: Wohnt der<br />

Mensch im Raum, oder das Mobiliar?<br />

Blick voraus. Fest steht: kleine Räume bringen<br />

einige Herausforderungen mit sich.<br />

Fest steht aber auch, dass es eine Vielzahl<br />

an Möglichkeiten gibt, das Beste aus ihnen<br />

herauszuholen. Gregor Drobnic, Innenarchitekt<br />

von OttovonBerlin ist sich sicher,<br />

dass das Thema auf lange Sicht einen hohen<br />

Stellenwert haben wird: „Mit steigender<br />

Wohnungsknappheit und der Transformation<br />

der ,klassischen Wohnformen‘ hin zu<br />

mehr Wohngemeinschaften, steigt auch automatisch<br />

die Nachfrage nach der sinnvollen<br />

Verwendung kleiner Räume.“ Drobnic empfiehlt<br />

eine Beratung vom Experten und rät<br />

dazu, die Dinge mit Ruhe anzugehen. „Ein<br />

Projekt sollte möglichst nie in einer ,Hauruck-Aktion‘<br />

umgesetzt werden. Mit kleinen<br />

Schritten kommt man eher ans Ziel.“<br />

TorstenWeigel<br />

Bilder:Ottovon Berlin<br />

DieWirkung des Raumes ergibt sich<br />

auf dem komplexen Zusammenspiel<br />

von Licht und Farbe –aber auch der<br />

passenden Möblierung. Damit lassen<br />

sich auch kleine, unscheinbare Räume<br />

in echte Hingucker verwandeln.


Immobilienwelten Nr. 48, Ausgabe 30. Nov./1. Dez. 2019 / 7<br />

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RECHT<br />

EXPERTEN ANTWORTEN<br />

Kann man Miete wegen langer Instandsetzungszeiten auch nachträglich<br />

mindern? Unter bestimmten Umständen ja, sagt RechtsanwaltBernhard Koch.<br />

Bild:gettyimages/Michael Blann<br />

§<br />

Ich hatte im Januar dieses Jahres<br />

zwei Wasserrohrbrüche in meiner<br />

Zweizimmer-Mietwohnung. Betroffen<br />

waren das Wohnzimmer, die Küche und<br />

ein Abstellraum. Die Instandsetzung hat<br />

vier Monate gedauert! Ich habe die Miete<br />

auf Anraten des Anwalts vom Mieterverein<br />

unter Vorbehalt mal um 40 Prozent<br />

und mal um 30 Prozent gemindert.<br />

Kann ich nachträglich noch eine höhere<br />

Mietminderung geltend machen?<br />

Sie sind nach §536 Absatz 1Satz 2BGB zur<br />

Minderung der Bruttomiete berechtigt,<br />

wenn Ihr Wohngebrauch durch nicht von<br />

Ihnen zu vertretende Mängel des Mietobjektes<br />

erheblich beeinträchtigt ist. Sie sind<br />

dann nach §536 cAbsatz 1Satz 1BGB verpflichtet,<br />

dies dem Vermieter unverzüglich<br />

anzuzeigen. Haben Sie dies erfüllt, sind Sie<br />

auch nachträglich zu einer angemessenen<br />

Minderung beziehungsweise Rückforderung<br />

überzahlter Beträge berechtigt. Einem Kündigungsrisiko<br />

kann man dadurch aus dem<br />

Weggehen, dass die Bruttomiete erst „unter<br />

Rückforderungsvorbehalt“ in voller (oder<br />

jedenfalls in nicht übermäßig geminderter)<br />

Höhe gezahlt und dann rückschauend Monat<br />

für Monat anhand der konkreten Umstände<br />

geklärt wird, in welcher Höhe die Minderung<br />

angemessen war und ob der Vermieter zur<br />

Rückzahlung verpflichtet ist.<br />

§<br />

Die Eigentümergemeinschaft hat<br />

weniger Kfz-Stellplätze als Wohnungen.<br />

In der Teilungserklärung wird<br />

einer konkreten Wohnung jeweils ein<br />

konkreter Kfz-Stellplatz zugeordnet.<br />

Kann ein Eigentümer seinen Stellplatz<br />

einem anderen Eigentümer verkaufen,<br />

ohne dass die Teilungserklärung geändert<br />

werden muss?<br />

Zunächst ist anhand der örtlichen Verhältnisse,<br />

der Teilungserklärung und §3Absatz<br />

2WEG zu klären, ob an dem Stellplatz ein<br />

Sondernutzungsrecht am Gemeinschaftseigentum<br />

besteht oder ob er Sondereigentum<br />

ist. Nur das in einem eigenen Grundbuchblatt<br />

dokumentierte Sondereigentum<br />

kann unabhängig von der Eigentumswohnung<br />

an Jedermann veräußert werden –<br />

auch ohne Zustimmung Dritter. Dagegen<br />

kann man das einer Wohnung zugeordnete<br />

Sondernutzungsrecht nicht separat<br />

ohne die Wohnung an Jedermann verkaufen<br />

(BGH, Beschl. v. 24.11.1978, VZB11/77),<br />

sondern nur an einen anderen Miteigentümer<br />

der WEG übertragen (OLG Hamm, Beschl.<br />

v. 15.08.1996, 15 W58/96). Der einem<br />

Sondernutzungsrecht unterliegende Stellplatz<br />

kann an frei vermietet werden.<br />

Weitere Informationen: www.gssr.de<br />

Haben Sie Fragen zum Miet- oder Wohneigentumsrecht? Senden Sie uns eine E-Mail an: immobilien@mdscreative.berlin<br />

OHV<br />

SPANDAU<br />

In Spandau lag der Kaufpreis für Eigentumswohnungen<br />

im mittleren Marktsegment zwischen<br />

1891 und 3939 Euro proQuadratmeter.<br />

OPR<br />

HVL<br />

Reinickendorf (Rd)<br />

Pankow (Pk)<br />

Weißensee<br />

(Ws)<br />

Hohenschönhausen<br />

(Hs)<br />

BAR<br />

In ganz Berlin lag der Kaufpreis für<br />

Eigentumswohnungen im mittleren<br />

Marktsegment durchschnittlich<br />

zwischen 2524und 6786 Euro pro<br />

Quadratmeter.<br />

Spandau<br />

(Sp)<br />

Wilmersdorf<br />

(Wd)<br />

Charlottenburg<br />

(Cb)<br />

Wedding<br />

(We)<br />

Tiergarten<br />

(Tg)<br />

Schöneberg<br />

(Sb)<br />

Prenzlauer<br />

Berg (PB)<br />

Mitte<br />

(Mi)<br />

Kreuzberg<br />

(Kb)<br />

Friedrichshain<br />

(Fh)<br />

Lichtenberg<br />

(Lb)<br />

Marzahn<br />

(Mz)<br />

Hellersdorf<br />

(Hd)<br />

MOL<br />

Zehlendorf<br />

(Zd)<br />

Steglitz<br />

(St)<br />

Tempelhof<br />

(Th)<br />

58595b<br />

Neukölln<br />

(Nk)<br />

Treptow<br />

(Tr)<br />

P<br />

Köpenick<br />

(Kö)<br />

LOS<br />

PM<br />

TF<br />

Quelle: Zahlen aus 2018,CBRE auf Datenbasisempirica-systeme<br />

LDS


Immobilienwelten Nr. 48, Ausgabe 30. Nov./1. Dez. 2019 / 8<br />

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

ABKÜRZUNGEN<br />

IMMOBILIENMARKT<br />

AB ............ Altbau<br />

Ausst. ..... Ausstattung<br />

Baugst. .. Baugrundstück<br />

Bd. ...........Bad/Bäder<br />

BEZ ..........Bezirk<br />

BK ............ Betriebskosten<br />

Bj..............Baujahr<br />

Blk. ......... Balkon<br />

bw ........... Brutto-Warmmiete<br />

DG ........... Dachgeschoss<br />

DHH ........Doppelhaushälfte<br />

EBK..........Einbauküche<br />

EFH.......... Einfamilienhaus<br />

ETW.........Eigentumswohnung<br />

F................Fahrstuhl<br />

GA............ Genossenschaftsanteile<br />

GFZ..........Geschossflächenzahl<br />

GEH ......... Gasetagenheizung<br />

GRZ ......... Grundflächenzahl<br />

Gst........... Grundstück<br />

Hb............Heutbesichtigung<br />

Hk............ Heizkosten<br />

k ............... Kaltmiete<br />

Kfz........... Autostellplatz<br />

Kt. ............ Kaution<br />

MFH ........ Mehrfamilienhaus<br />

MMK....... Monatsmiete(n),Kaution<br />

NB ............ Neubau<br />

nk .............Netto-Kaltmiete<br />

NK............ Nebenkosten<br />

OG ........... Obergeschoss<br />

Pk. ........... Parkettboden<br />

RH............ Reihenhaus<br />

ren. .........renoviert<br />

REG..........Region<br />

TG ............ Tiefgaragenstellplatz<br />

VB ............ Verhandlungsbasis<br />

VS ............Verhandlungssache<br />

w .............. Warmmiete<br />

WB...........Wannenbad<br />

WBS ........ Wohnberechtigungsschein<br />

WEH........ Wohneinheiten<br />

Whg. .......Wohnung<br />

ZH............ Zentralheizung<br />

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Artdes Energieausweises<br />

V ............... Verbrauchsausweis<br />

B ............... Bedarfsausweis<br />

kWh ........ Kilowattstunde<br />

Energieträger<br />

Ko ............ Koks,Braunkohle,Steinkohle<br />

Öl ............ Heizöl<br />

Gas .......... Erdgas, Flüssiggas<br />

FW ........... Fernwärmeaus Heizwerk<br />

oder KWK<br />

Hz ............ Brennholz, Holzpellets,<br />

Holzhackschnitzel<br />

E .............. Elektrische Energie<br />

(auch Wärmpumpe), Strommix<br />

Baujahr des Wohngebäudes<br />

Bj .............. Baujahr<br />

Energieeffizienzklasse des<br />

Wohngebäudes<br />

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Bilder:TapetenAgentur<br />

IM GESPRÄCH MIT<br />

CARSTEN MALZ<br />

Im Trend: Dschungel-Motive, viel Florales, überhaupt Natur.Inden letzten Jahren boomten grüne Farbtöne,jetzt breitet sich der Trend auf<br />

das gesamteSpektrum der natürlichen Farben aus.<br />

Herr Malz, so viele schöne bunte Motive, Mut<br />

zur Farbe und zur Textur: Sind das nicht herrliche<br />

Zeiten, um Tapeten zu verkaufen?<br />

Die Vielfalt ist für uns als Händler und Gestalter<br />

ein Paradies. Wir können auf jeden<br />

Kundenwunsch eingehen.<br />

Welche Motive sind denn derzeit angesagt?<br />

Dschungel ist seit Jahren ein starkes Thema,<br />

außerdem sind florale Motive gefragt. Fototapeten<br />

mit allen denkbaren Motiven. Auch<br />

Naturmaterialien kommen wieder: Grastapeten,<br />

Kork, Seide und Sisal. In den letzten<br />

Jahren spielte sich die bevorzugte Farbpalette<br />

im Grünbereich ab. Das verschiebt<br />

sich jetzt leicht Richtung Brauntöne. Darin<br />

kommt die Sehnsucht nach Geborgenheit<br />

zum Tragen: Die Wohnung wird zur Höhle,<br />

in der man sich verkriechen kann.<br />

Ist Braun nicht arg dunkel?<br />

Nein, das ist anders als in den 70-er Jahren,<br />

als man ganze Zimmer dunkelbraun eingerichtet<br />

hat. Heute schafft man einzelne Zonen.<br />

Zum Beispiel wird nur eine Wand mit<br />

einer sehr individuellen Tapete bekleidet. Die<br />

ist dann wie ein gutes Sammler-Möbelstück.<br />

CarstenMalzist seit 16 Jahren im Tapetengeschäft. Er<br />

isteiner der beiden Inhaber vontapetenagentur.de<br />

Das ist bestimmt nicht ganz billig.<br />

Stimmt. Aber die Kunden sind bereit, mehr<br />

zu zahlen, damit es auch wirklich zur Wohnung<br />

passt und einmalig ist. Zum Glück<br />

macht es die digitale Drucktechnik möglich:<br />

Die Hersteller müssen jetzt nicht mehr hohe<br />

Auflagen herausbringen, auch die Produktion<br />

von nur einem einzigen Stück ist problemlos<br />

möglich.<br />

Wie wird denn das geliefert? Immer noch, wie<br />

früher,inRollen?<br />

Ja, in aufgerollten Bahnen. Diese Bahnen<br />

wurden vorher exakt auf die Maße der<br />

Wohnung zugeschnitten, damit das Motiv<br />

nahtlos anschließt. Das ist das Tolle: Wir<br />

brauchen keinen „Rapport“ mehr, also keine<br />

Muster, die sich alle 50 Zentimeter wiederholen<br />

lassen.<br />

Ist das Tapezieren immer noch so umständlich?<br />

Ich erinnere mich an kleisterbeschmierte Tapeziertische<br />

und elend lange, aneinanderklebende<br />

Bahnen ...<br />

Nein, heute braucht man keinen Tapeziertisch<br />

mehr. Man kleistert die Wand ein,<br />

nimmt die Bahnen trocken von der Rolle<br />

und klebt sie an.<br />

Auch in Bädern sind Tapeten gefragt, liest man.<br />

Ist doch eher schwierig, da im Bad hohe Luftfeuchtigkeit<br />

herrscht, oder?<br />

Wo kein Spritzwasser hinkommt, kann man<br />

auch im Bad normale Tapeten verwenden.<br />

Für die anderen Stellen gibt es Vlies-Tapeten.<br />

Die haben lange synthetische Fasern und sind<br />

atmungsaktiv. Auch Vinyltapeten funktionieren<br />

imBad. Dafür braucht man aber den<br />

richtigen Kleister, das sollte man lieber einen<br />

Malermeistermachenlassen. Wereine Tapete<br />

direktindie Duschekleben will, muss sie versiegeln<br />

–auch das ein Fall für Fachleute.<br />

Die Tapetenagentur hat ein kleines Ladenlokal<br />

in Köln, aber Sie verkaufen auch online. Ist das<br />

nicht schwierig? Da fehltdoch die Haptik!<br />

Wir haben eine gute Lösung dafür gefunden:<br />

Auf tapetenagentur.de kann man sich die<br />

Muster ansehen und auch Räume, die in dem<br />

jeweiligen Motiv gestaltet sind. Wenn man<br />

seine Favoriten gefunden hat, schicken wir<br />

Muster inder Größe Din-A4 per Post.<br />

Das Interview führte Ingrid Bäumer


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Zusammen mit zwei<br />

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Im Test:<br />

15 Kühl-Gefrier-Kombis<br />

zum Einbau<br />

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13 elektrische<br />

Einbaubacköfen<br />

Ausgabe 07/2019<br />

19RT26<br />

Ausgabe 09/2019<br />

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