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Demenz Hannover 2019

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MENSCHEN MIT DEMENZ: Diagnose<br />

Wenn erbliche Krankheiten der <strong>Demenz</strong><br />

zugrunde liegen, hat die Diagnose auch<br />

eine Bedeutung für die Geschwister und<br />

Kinder der Betroffenen.<br />

grafie (Kernspintomografie). Mit diesen<br />

Tech niken lässt sich das Gehirn darstellen.<br />

So sind beispielsweise Blutungen und<br />

Tumore zu erkennen, Folgen von Durch -<br />

blutungsstörungen wie Infarkte oder<br />

Schä digungen von Faserbahnen. Zu sehen<br />

ist aber auch, ob bestimmte Abschnitte<br />

des Gehirns durch den Verlust von Nervenzellen<br />

bereits geschrumpft sind.<br />

Mit einer Positronen-Emissions-Tomo -<br />

grafie können der Hirnstoffwechsel<br />

untersucht und Proteinablagerungen im<br />

Gehirn dargestellt werden. Diese Untersuchung<br />

gehört nicht zur Routinediagnostik.<br />

Aber beide Verfahren eignen sich<br />

dazu, den Ort der Nervenzellschädigung<br />

und damit die Art der zugrunde liegenden<br />

Krankheit nachzuweisen.<br />

Nur mit Zustimmung der Betroffenen<br />

Diagnostische Maßnahmen dürfen nur mit dem Einverständnis der Betroffenen<br />

vorgenommen werden. Wenn jemand den Untersuchungen nicht mehr zustimmen<br />

kann, weil er oder sie deren Bedeutung nicht versteht, können Bevollmächtigte<br />

oder rechtliche Betreuer stellvertretend einwilligen. Gegen<br />

den Willen eines Betroffenen darf eine diagnostische Unter suchung<br />

nur durchgeführt werden, wenn für ihn oder für seine Mitmenschen<br />

Gefahr besteht.<br />

Wenn Betroffene es ablehnen, zur Abklärung der Gedächtnisprobleme<br />

einen Arzt aufzusuchen, versuchen Angehörige manchmal erfolgreich, den<br />

Arztbesuch mit einer allgemeinen Vorsorgeguntersuchung zu begründen.<br />

Aufklärung über die Diagnose<br />

Die Betroffenen haben das Recht, ihre Diagnose zu erfahren oder darüber im<br />

Unklaren zu bleiben. Sie können auch entscheiden, ob Angehörige oder andere<br />

Bezugspersonen darüber informiert werden dürfen. Fast immer ist es hilfreich, die<br />

Angehörigen in die Aufklärung einzubeziehen. Bei Erkrankten, die Mitteilungen<br />

über die vorliegende Erkrankung nicht mehr verstehen, sich kein Urteil über die<br />

Therapiemöglichkeiten bilden und nicht mehr danach handeln können, kann die<br />

ärztliche Behandlung nur auf der Grundlage einer Vollmacht oder einer recht -<br />

lichen Betreuung erfolgen.<br />

Biomarker sind Messwerte für biologische<br />

Prozesse. Wenn bei Betroffenen der<br />

Verdacht auf eine entzündliche Erkrankung<br />

besteht, kann das Nervenwasser<br />

des Gehirns (Liquor) untersucht werden.<br />

In einer Probe des Nervenwassers lassen<br />

sich auch die Konzentrationen bestimmter<br />

Proteine erkennen. Die Messwerte<br />

geben Hinweise auf Ablagerungen und<br />

auf einen Verlust von Nervenzellen. Bei<br />

der Alzheimer-Krankheit sind sie in charakteristischer<br />

Weise verändert.<br />

Bluttests: Die genetisch verursachte<br />

Form der <strong>Demenz</strong> lässt sich im Blut feststellen,<br />

sie betrifft aber nur weniger als<br />

drei Prozent aller Fälle: Wenn in einer<br />

Familie der Verdacht auf eine erbliche<br />

<strong>Demenz</strong> besteht, kann anhand der aus<br />

dem Blut des Erkrankten extrahierten<br />

DNA festgestellt werden, ob eine von<br />

drei bekannten Gen-Mutationen vorliegt,<br />

die die Krankheit auslösen können.<br />

Selbstverständlich sind dafür eine<br />

gründliche Aufklärung und das Einverständnis<br />

des Betroffenen erforderlich.<br />

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