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Berliner Zeitung 02.12.2019

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6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 280 · M ontag, 2. Dezember 2019<br />

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Wirtschaft<br />

NACHRICHTEN<br />

Tarifabschluss in der<br />

Versicherungsbranche<br />

Dierund170000 Beschäftigten im<br />

Innendienst der privaten Versicherungen<br />

erhalten ab Frühjahr 2020<br />

mehr Geld. DieGewerkschaft Verdi<br />

und der Arbeitgeberverband Versicherungen<br />

(AGV)hätten sich bei der<br />

dritten Verhandlungsrunde geeinigt,<br />

teilte eine Verdi-Sprecherin mit.<br />

Demnach steigen die Gehälter in<br />

zwei Stufen ab dem 1. April2020 um<br />

2,8 Prozent sowie vom1.Juni 2021<br />

an um 2,0 Prozent. Zusätzlich gibt es<br />

zum 1. Dezember 2019 eine Einmalzahlung<br />

von225 Euro.Auszubildende<br />

erhalten Vergütungserhöhungen<br />

in Höhe von68Euround 30 Euro je<br />

Ausbildungsjahr.Der Vertragläuft<br />

über 29 Monate bis Ende Januar<br />

2022. (dpa)<br />

Lebensmittelhandel will<br />

Nachwuchs besser bezahlen<br />

DieAusbildungsvergütungen im Lebensmittelhandel<br />

geraten angesichts<br />

niedriger Bewerberzahlen in<br />

Bewegung. Nach Lidl und Kaufland<br />

hat auch Aldi Süd angekündigt, den<br />

Nachwuchs künftig besser zu bezahlen.<br />

Vomkommenden Sommer an<br />

sollen die Auszubildenden bei dem<br />

Discounter im ersten Jahr 1000 Euro,<br />

im zweiten Jahr 1100 Euro und im<br />

dritten 1250 Euro erhalten. Dassind<br />

jeweils 50 Euro mehr im Monat.<br />

Einer Studie des Kölner Handelsforschungsinstituts<br />

EHI zufolge sind<br />

bei den 50 größten Handelsunternehmen<br />

knapp 50000 offene Stellen<br />

ausgeschrieben. Einwesentlicher<br />

Grund sei die schlechte Bezahlung<br />

in der Branche. (dpa)<br />

Britische Autobauer fordern<br />

enge Bindung an EU<br />

Die Minifabrik in Cowley.<br />

FOTO: JACOB KING/DPA<br />

Angesichts des nahenden Brexits<br />

forderndie britischen Autobauer<br />

eine enge Handelsbeziehung mit<br />

der EU. „Unsereglobale Wettbewerbsfähigkeit<br />

ist bedroht“, sagte<br />

der Chef des Autoverbands SMMT,<br />

Mike Hawes, mitBlick auf sinkende<br />

Produktionszahlen. Diekünftige Regierung<br />

müsse auch nach dem EU-<br />

Austritt „reibungslosen Handel, frei<br />

vonZöllen, regulatorischen Angleichungen<br />

und ununterbrochenen<br />

Zugang zu Talenten“ gewährleisten.<br />

Diebritische Autoproduktion ist in<br />

16 der vergangenen 17 Monate gesunken.<br />

(dpa)<br />

Streik bei Lufthansa-Tochter<br />

LSG abgesagt<br />

DieGewerkschaft Verdiwirddie<br />

Lufthansa-Cateringtochter LSG<br />

doch nicht am Montag bestreiken.<br />

DasteilteVerdi am Sonntag in Berlin<br />

mit. DerVorstand der Fluggesellschaft<br />

habe „kurzfristig ein verbessertes<br />

Angebot vorgelegt“. Hintergrund<br />

des Konflikts ist der angekündigte<br />

Verkauf des europäischen<br />

LSG-Teils an die Schweizer Gategroup.Verdi<br />

hatte kritisiert, dass die<br />

Lufthansa bisher „nur in unzureichendem<br />

Maße Angebote zur Einkommenssicherung<br />

bei Gehaltskürzungen<br />

durch den neuen Eigentümer<br />

vereinbaren wollte“. Angesichts<br />

des Verkaufs befürchteten die Beschäftigten<br />

massiveEinkommensverluste.<br />

(dpa)<br />

Wieviel fehlt bei der Rente?<br />

Die gesetzliche Altersvorsorge deckt später nur einen kleinen Teil ab. Waszusätzlich an Vorsorge nötig ist<br />

Von Theresa Dräbing<br />

Wer sich allein auf die<br />

gesetzliche Rente verlässt,<br />

wird seinen Lebensstandard<br />

später<br />

extrem einschränken müssen. Das<br />

Rentenniveau beträgt derzeit 48 Prozent.<br />

Das heißt: Die Durchschnittsrente<br />

eines Rentners, der 45 Jahre<br />

Beiträge gezahlt hat, liegt derzeit bei<br />

weniger als der Hälfte eines durchschnittlichen<br />

Arbeitnehmereinkommens.<br />

Nach dem aktuellen Rentenversicherungsbericht<br />

der Bundesregierung<br />

sinkt das Rentenniveau bis<br />

2033 auf bis zu 44,5 Prozent. Zwar hat<br />

sich die große Koalition darauf geeinigt,<br />

eine Grundrente einzuführen,<br />

aber auch die wirdnur den Grundbedarf<br />

von langjährigen Beitragszahlern<br />

mit Einkommen unter dem<br />

Durchschnittsverdienst decken. Wer<br />

sich im Ruhestand so wenig wie möglich<br />

einschränken möchte,muss also<br />

vorsorgen.<br />

DochwasheißtdasfürdenEinzelnen?<br />

Wieviel müssten Arbeitnehmer<br />

monatlich sparen, um im Alter ihren<br />

Lebensstandard halten zu können?<br />

Diese Fragen können zwar nie pauschal<br />

beantwortet werden, aber es<br />

gibt Richtwerte, die dabei helfen,<br />

eine Vorstellung vonder Größenordnung<br />

zu entwickeln. Dazu gehört<br />

neben der nötigen Sparrate etwa<br />

auch der voraussichtliche Bedarf im<br />

Alter, der ein anderer sein wird als<br />

während der Arbeitnehmerzeit.<br />

DER BEDARF IM ALTER<br />

Faustformel: 80 Prozent des letzten<br />

Nettogehalts sind nötig, um den Lebensstandardinder<br />

Rente zu halten.<br />

Erklärung: Ist man erst einmal raus<br />

aus dem Arbeitsleben, fallen Kosten<br />

etwa für den täglichen Wegins Büro<br />

weg. Kinder sind dann in der Regel alt<br />

genug, um finanziell auf eigenen Beinen<br />

zu stehen. Außerdem fallen die<br />

Vorsorgekosten weg – also alles, was<br />

man vorher mühevoll für die Altersvorsorge<br />

zurückgelegt hat. DasAngesparte<br />

soll nun ausgezahlt werden<br />

und verursacht keine Kosten mehr.<br />

Einschränkung: Es könnenaber auch<br />

neue Kosten entstehen. Isteine teure,<br />

altersgerechte Renovierung des Hauses<br />

nötig? Ausgaben für Medikamente<br />

und Pflegedienste müssen teilweise<br />

aus eigener Tasche bezahlt werden.<br />

Häufig wird bei der Faustformel von<br />

80 Prozent auch zugrunde gelegt,<br />

dass im Alter die bisherige große<br />

Wohnung nicht mehr benötigt wird.<br />

Wenn aber ein Umzug in eine kleinere<br />

Wohnung nicht infrage kommt, ist<br />

auch keine Erleichterung zu erwarten.<br />

Konservativere Schätzungen<br />

empfehlen daher,von 95 Prozent des<br />

letzten Nettogehalts auszugehen.<br />

Letztlich sollte man eine eigene Rechnung<br />

aufstellen und erwartbare monatliche<br />

Kosten zusammentragen.<br />

DIENÖTIGE SPARRATE<br />

Faustformel: 10 bis 15 Prozent des<br />

Nettogehalts sollten monatlich für<br />

die private Altersvorsorge aufgewendet<br />

werden, mindestens aber so viel,<br />

wie möglich ist.<br />

Von Benedikt von imhoff<br />

Neue Mobilitätsangebote wie<br />

Car- oder Ridesharing sollen die<br />

Straßen entlasten. Viele Anbieter<br />

drängten in den vergangenen Jahren<br />

in den Markt, das Teilen soll das Geschäftsmodell<br />

der Zukunft werden.<br />

Doch eine aktuelle Studie zeigt: Bis<br />

dahin ist es noch ein weiter Weg.<br />

Denn bislang halten die Deutschen<br />

am eigenen Auto fest, wie das CAR-<br />

Institut der Universität Duisburg-Essen<br />

ermittelt hat.<br />

AlternativeAngebote wie Carsharing<br />

würden kaum angenommen,<br />

Waszusteht: Die Deutsche Rentenversicherung<br />

teilt Versicherten ab dem 27. Lebensjahr<br />

und nach mindestens fünf Beitragsjahren<br />

jährlich mit, wie hoch die individuelle gesetzliche<br />

Rente voraussichtlich einmal ausfallen<br />

wird. Abfragen kann man dies auch<br />

über deutsche-rentenversicherung.de.<br />

RENTENRECHNER<br />

Wasfehlt: Versicherte sollten beachten, dass<br />

die voraussichtliche Altersrente stets brutto<br />

angegeben wird. Es gehen also noch Steuern<br />

und Sozialabgaben ab.Bei der Schätzung der<br />

Rentenlückesollte dies ebenso bedacht werden<br />

wie die jährliche Inflationsrate voncirca<br />

ein bis zwei Prozent.<br />

Kein Abschied vom eigenen Auto<br />

Carsharing-Angebote kommen laut einer Studienicht aus der Nische heraus<br />

ILLUSTRATION: SASCHA JAECK<br />

Erklärung: Wermit 30 Jahren anfängt,<br />

15 Prozent in die private Altersvorsorge<br />

zu stecken, erreicht voraussichtlich<br />

mit Renteneintritt ein<br />

Niveau voncirca 80 Prozent des Nettoeinkommens.<br />

Dabei ist einkalkuliert,<br />

dass das Gehalt über die Jahre<br />

hinweg steigt und die private Altersvorsorge<br />

Rendite abwirft –gleichzeitig<br />

aber auch, dass es Inflation gibt.<br />

Istdie Inflationsrate höher als die Gehaltssteigerung,<br />

müsste auch diese<br />

Lücke wieder geschlossen werden.<br />

Einschränkung: DieHöheder zusätzlichen<br />

Sparrate hängt entscheidend<br />

davon ab,wie zeitig jemand mit dem<br />

regelmäßigen Sparen beginnt. Fängt<br />

ein Arbeitnehmer erst mit 40 Jahren<br />

oder noch später an, zusätzlich zum<br />

gesetzlichen Rentenbeitrag Geld zurückzulegen<br />

oder zu investieren,<br />

müsste der Betrag entsprechend höher<br />

sein, um das benötigte Vermögen<br />

bis zum Renteneintrittsalter noch zu<br />

erreichen. Der Richtwert gilt für 30-<br />

Jährige, die Arbeitnehmer sind.<br />

Selbstständige müssen eher mehr<br />

einplanen, Beamte eher weniger.Generell<br />

handelt es sich bei den zehn bis<br />

15 Prozent nur um eine Orientierungsgröße,<br />

die von den individuellen<br />

Lebensumständen abhängig ist.<br />

Sind längere Arbeitspausen zu erwarten,<br />

die das Vermögen am Ende<br />

schrumpfen lassen? Oder sind Mieteinnahmen,<br />

ein Erbe oder Vermögen<br />

aus anderer Quelle zu erwarten, die<br />

mit in die Altersvorsorge einbezogen<br />

werden können? Auch das sollte mit<br />

einkalkuliert werden. Für viele wird<br />

eine hohe Sparrate außerdem nicht<br />

immer möglich sein. Dann gilt es zumindest,<br />

das zurückzulegen, was<br />

sich abzwacken lässt.<br />

DIE PASSENDE ALTERSVORSORGE<br />

Bei der Wahl der privaten Altersvorsorge<br />

gibt es mehrereMöglichkeiten.<br />

Generell unterscheidet man zwischen<br />

staatlich geförderten Produkten,<br />

wie der Riester-Rente oder der<br />

Betrieblichen Altersvorsorge (bAV),<br />

und nicht staatlich geförderten Produkten,<br />

wie der Lebensversicherung,<br />

der Rentenversicherung oder einer<br />

nicht vertragsgebundenen Anlage in<br />

Aktien oder ETF. Dabei handelt es<br />

sich um börsengehandelte Indexfonds,die<br />

die Wertentwicklung eines<br />

gesamten Index –beispielsweise den<br />

Dax–nachbilden.<br />

Während Rentenversicherung<br />

und Kapitallebensversicherung<br />

kaum noch Rendite erwirtschaften<br />

und ein Neuabschluss wegen hoher<br />

Kosten von vielen Experten kaum<br />

mehr empfohlen wird, gibt es ebenso<br />

bei den anderen Produkten Vor- und<br />

Nachteile. Bei den geförderten ProduktensindeingezahlteBeiträgeund<br />

Zulagen zum Zeitpunkt des Rentenbeginns<br />

zwar sicher, dafür müssen<br />

im Alter aber hohe Abgaben auf die<br />

Renten gezahlt werden. Hier muss<br />

abgewogen werden, ob sich die Förderung<br />

auszahlt oder aufgefressen<br />

wird. Bei einem ETF-Sparplan fallen<br />

zwar Steuern an, und es besteht das<br />

Risiko, zeitweise Geld zu verlieren.<br />

Werlangfristig anlegt, hat aber gute<br />

Chancen auf eine höhereRendite.<br />

heißt es in der am Sonntag veröffentlichten<br />

Studie. Dafür steige auch in<br />

den Großstädten der Autobestand<br />

immer weiter. Im laufenden Jahr<br />

kommen bei einem Bestand voninsgesamt<br />

47,1 Millionen Autos demnach<br />

567 Wagen auf 1000 Einwohner.<br />

Vorzehn Jahren genügten noch 504<br />

Autos für 1000 Menschen.<br />

Auch in den eigentlich gut mit öffentlichem<br />

Nahverkehr erschlossenen<br />

Ballungsräumen nahm die Zahl<br />

der angemeldeten Autos zu. Während<br />

im bundesweiten Schnitt die<br />

Zahl der angemeldeten Autos in den<br />

vergangenen zehn Jahren um 14 Prozent<br />

zunahm, lagen beispielsweise<br />

München,Hannover, Leipzig,Braunschweig<br />

und Düsseldorf noch über<br />

diesem Wert. Allerdings wurde hier<br />

nicht das Bevölkerungswachstum<br />

berücksichtigt.<br />

Carsharing-Angebote haben Studienleiter<br />

Ferdinand Dudenhöffer<br />

zufolge wenig Erfolg. Der Bestand<br />

von 20200 Fahrzeugen entspreche<br />

einem Anteil von 0,04 Prozent aller<br />

Pkw.Unter den 2,46 Millionen registrierten<br />

Kunden vermutet er viele<br />

„Karteileichen“, die ihre Mitgliedschaftnichtaktivnutzen.Auchinden<br />

kommenden Jahren werde das persönlich<br />

nutzbare Auto seine Bedeutung<br />

behalten.<br />

Der Bundesverband Carsharing<br />

kritisierte die Studie als „Polemik mit<br />

wissenschaftlichem Anstrich“. Carsharing<br />

sei seit Jahren ein Wachstumsmarkt,<br />

sagte Verbandsgeschäftsführer<br />

Gunnar Nehrke. Bundesweit<br />

hätten nur 3Prozent der Einwohner<br />

über 16 Jahren eine Carsharing-Möglichkeit,<br />

in Städten wie<br />

Hamburgund Berlin beteiligten sich<br />

aber bereits 16 Prozent. „Hier zeigen<br />

sich erste Anzeichen, dass Carsharing<br />

die Nische verlässt“, sagte Nehrke.<br />

(dpa)<br />

Machtkampf<br />

bei<br />

Waffenfirma<br />

Aktionär will Ex-General<br />

ausAufsichtsrat drängen<br />

Von Wolf von Dewitz<br />

Ein Großaktionär des Waffenherstellers<br />

Heckler &Koch will den<br />

Aufsichtsratschef und früheren Bundeswehr-Generalinspekteur<br />

Harald<br />

Kujat abberufen lassen. Ein entsprechender<br />

Antrag der Compagnie de<br />

Developpement de L’EUAS.A. wurde<br />

im Bundesanzeiger veröffentlicht.<br />

Begründet wurde er nicht. Über die<br />

Abberufung soll eine Hauptversammlung<br />

am 19. Dezember entscheiden.<br />

Der Antrag dürfte chancenlos<br />

sein, weil H&K-Mehrheitsaktionär<br />

Andreas Heeschen gegen die Abberufung<br />

ist. Der Vorstoß zeigt jedoch,<br />

dass hinter den Kulissen ein Machtkampf<br />

über den Kurs der Firma entbrannt<br />

ist.<br />

Heckler &Koch ist in einer kritischen<br />

Phase. Nach tiefroten Zahlen<br />

im vergangenen Jahr steuert das<br />

Unternehmen 2019 zwar wieder<br />

einen kleinen Gewinn an, die Schulden<br />

bleiben aber hoch. Hoffnungen<br />

macht sich die Firmaauf einen Großauftrag<br />

der Bundeswehr für das<br />

Nachfolgemodell des Gewehrs G36.<br />

Doch seit Monaten herrscht Verwirrung<br />

über die Machtverhältnisse bei<br />

dem Waffenhersteller. Das Verteidigungsministerium<br />

soll sogar den<br />

Bundesnachrichtendienst um Informationen<br />

gebeten haben.<br />

Der Großaktionär CDE ist für die<br />

Öffentlichkeit ein unbeschriebenes<br />

Blatt. Er hält mindestens fünf Prozent<br />

des Stammkapitals, sonst wäre der<br />

Antrag auf Abberufung Kujats nicht<br />

auf die Tagesordnung gekommen.<br />

Wiedie Deutsche Presse-Agentur aus<br />

gutinformiertenKreisenerfuhr,steht<br />

der französische Investor Nicolas<br />

Walewski hinter dem Unternehmen.<br />

Er ist schon seit geraumer Zeit bei<br />

H&K involviert und arbeitete lange<br />

im Einklang mit Mehrheitsaktionär<br />

Heeschen, der einen Teil seiner Aktien<br />

verkaufen will. Offenbar kam es<br />

zum Bruch –warum, ist unklar.<br />

Kujatzeigt sich überrascht<br />

Möglicherweise war die Personalie<br />

Kujat dem Franzosen von Beginn an<br />

ein Dorn im Auge. Kujat kam auf<br />

Wunsch Heeschens in den Aufsichtsrat<br />

–vermutlich auch, um beim Hereinholen<br />

des Bundeswehr-Auftrags<br />

zu helfen. Es gab allerdings 5,7 Prozent<br />

Nein-Stimmen, die ein Warnschuss<br />

Walewskis gewesen sein<br />

könnten.<br />

Heeschen wiederum stärkt jetzt<br />

Kujat demonstrativ den Rücken. Mit<br />

Blick auf den Abwahlantrag erklärte<br />

er:„AlsInhaber der absoluten Mehrheit<br />

der Stimmrechte halte ich dieses<br />

Vorgehen für irritierend und nicht im<br />

Sinne des Unternehmens zielführend.“<br />

Der Antrag der CDE sei „ganz<br />

offensichtlich von sachfremden Erwägungen<br />

getragen und als Angriff<br />

auf die Integrität des Unternehmens<br />

zu verstehen“.<br />

Kujat wiederum zeigt sich überrascht.<br />

Er wisse nicht, wersich hinter<br />

CDE verberge. Mit ihm habe niemand<br />

vondiesem Unternehmen gesprochen.<br />

Der pensionierte General<br />

betonte,dass er sich weiter für Heckler<br />

&Kocheinsetzen wolle. (dpa)<br />

HaraldKujatführtden Aufsichtsrat von<br />

Heckler &Koch.<br />

FOTO: SCHINDLER/ZB/DPA

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