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DEUTSCHLAND
DEZEMBER 2019, € 2,50
ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN
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SMART!
Sieben Tech-
Pioniere, die
das Nachtleben
revolutionieren
GUTEN
RUTSCH!
Warum bei
den Red Bull
Driftbrothers
der Erfolg in
der Familie
liegt
DIE
BAUSA
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GETREDBULLETIN.COM
Die sieben Regeln
des Rap-Superstars
verraten, wie auch du dir
deine Träume erfüllst
E D I T O R I A L
59.551
Bilder wurden von Fotografen
aus aller Welt
beim Wettbewerb
Red Bull Illume eingereicht.
Acht der besten
zeigen wir ab Seite 8.
RAMPE HOCH!
Am Strand von Venice,
Kalifornien, setzte
Fotograf Steven
Lippman Skateboard-
Heldin Letícia Bufoni
in Szene. Ab Seite 30
WILLKOMMEN
HOCH
HINAUS
Vom Schulabbrecher aus Bietigheim zum
Überflieger des deutschen Hip-Hop: Diesen
Aufstieg hat Rap-Superstar Bausa hingelegt,
inklusive Diamantener Schallplatte für
1,3 Millionen verkaufte Einheiten seines
Hits „Was du Liebe nennst“. Am 10. Dezember
tritt er nun beim Red Bull Soundclash in
der Schleyer-Halle Stuttgart gegen Größen
wie RAF Camora an. Vorher verrät
er uns in dieser Ausgabe ab
Seite 48 die sieben Regeln hinter
seinem Erfolg, was du daraus
lernen kannst und warum er
eigentlich heute noch immer
in Bietigheim lebt.
Auf den großen Erfolg hoffen
auch die Finalisten des Fotografie-Wettbewerbs
Red Bull Illume.
Ab Seite 8 siehst du eine Auswahl ihrer
atemberaubenden Bilder aus dem Bereich Abenteuer-
und Actionsport.
Viel Spaß mit der
neuen Ausgabe von
The Red Bulletin!
Die Redaktion
FÜSSE HOCH!
Dieses 3,5 Tonnen schwere
Ungetüm kann laufen, während
du in seiner Mitte sitzt und es
steuerst. Wie das geht, liest du
auf Seite 58.
HÄNDE HOCH!
Fotograf Robert Wunsch
(u. a. „GQ“, „Esquire“)
por trätierte Rap-Superstar
Bausa aus fast jeder
Perspektive. Ab Seite 48
ROBERT WUNSCH (COVER BAUSA), CHRISTIAN STADLER/RED BULL CONTENT POOL (COVER DRIFT BROTHERS)
4 THE RED BULLETIN
INHALT
The Red Bulletin
Dezember 2019
COVERSTORY
48 BAUSAS WEG NACH OBEN
Vom Schulabbrecher zum Rap-
Superstar: Bausa erklärt, wie
sein Aufstieg funktionierte – und
was du von seinen Erfahrungen
lernen kannst.
RED BULL ILLUME
8 MAGIE DES AUGENBLICKS
Eine Auswahl der 60 Finalisten
des weltweiten Abenteuer- und
Actionsport-Fotowettbewerbs.
SKATEBOARDING
30 DIE ERSTE IHRER ART
Letícia Bufoni ist eine Vorreiterin
ihrer Sportart – jetzt träumt
sie von Olympia in Tokio 2020.
HOLLYWOOD
42 WIE CARA DELEVINGNE
IHRE ANGST BESIEGTE
Die Schauspielerin verrät,
warum ihr Yoga hilft, sich von
Erwartungen frei zu machen.
24 ZAHLEN, BITTE!
26 KOLUMNE
27 FUNDSTÜCK
28 LIFE HACKS
DRIFTSPORT
44 EINE SCHRECKLICH
SCHNELLE FAMILIE
Warum bei den Red Bull Driftbrothers
der Erfolg buchstäblich
in der Verwandtschaft liegt.
INNOVATION
46 „ICH BIN KEIN INGENIEUR,
ABER SCHWABE“
Wie Freeski-Athlet Patrick
Mayer nach seinem schweren
Sturz zum Erfinder wurde.
NACHTLEBEN
60 FEIERN WIE ÜBERMORGEN
Sieben technische Neuerungen,
die das Ausgehen in Zukunft
revolutionieren können.
STIL
68 „LEIDENSCHAFT KANN
MAN NICHT PRODUZIEREN“
Warum Porsche-Sammler und
Mode-Designer Magnus Walker
sein Leben radikal der Selbstverwirklichung
unterwirft.
58 INNOVATOR
96 IMPRESSUM
98 PERFEKTER ABGANG
30
AUF DEM SPRUNG
Skateboarderin Letícia
Bufoni zeigt uns, was
sie abheben lässt.
42
AUF DER YOGAMATTE Cara Delevingne
über Depressionen und ihr Gegenmittel
STEPHEN LIPPMAN, GARETH CATTERMOLE/CONTOUR BY GETTY IMAGES,
JANUS REE/RED BULL CONTENT POOL, ROBERT WUNSCH
6 THE RED BULLETIN
„Wenn du auf
die U-Bahn
wartest,
kannst du auf
der Treppe
trainieren.“
IDA STEENSGAARD
empfiehlt, für die Alltagsfitness
jede Gelegenheit zu nützen.
Seite 84
44 48
AUF KURS Die Red Bull Driftbrothers führen
hinter die Kulissen des Familienunternehmens.
AUF GROSSER BÜHNE Rap-Star Bausa zeigt
Gegenstände, die seinen bisherigen Weg prägten.
guide
DEIN PROGRAMM
80 REISEN
Per Schiff zum Powder:
ein etwas anderer
Ski-Trip in Norwegen
84 FITNESS
Extrem-Hindernisläuferin
Ida Steensgard
erklärt, wie du Sport und
Job perfekt verbindest.
86 GAMING
Wie die Fußball-Simulation
„FIFA“ das tatsächliche
Spiel verändert
90 ENTERTAINMENT
Red Bull TV-Highlights,
live und on demand: von
Freeski bis Motocross
91 EVENTS
Pflichttermine des
Monats: vom Dance-
Contest bis zur Auto-
Show
92 WINTER-HIGHLIGHTS
Spektakuläre Schnee-
Events in den Bergen
THE RED BULLETIN 7
G A L L E R Y
Red Bull Illume
DAS KLICK
DER TÜCHTIGEN
59.551 Bilder von Fotografen aus 110 Ländern,
so viele wie noch nie: Red Bull Illume, der größte
Abenteuer- und Actionsport-Fotowettbewerb
der Welt, brachte viele bewegende Augenblicke.
Wir zeigen eine Auswahl der 60 Finalisten 2019.
Text ANDREAS WOLLINGER
8 THE RED BULLETIN
Bitte kurz stillhalten!
Dieses Foto erforderte große handwerkliche
Fähigkeiten, auf beiden Seiten der Kamera:
US-Fotograf Karim Iliya machte mit seiner
Drohnenkamera eine Langzeitbelichtung,
um dem Wildwasser des Little White Salmon
River im US-Bundesstaat Washington Dramatik
zu verleihen, die beiden Kajakfahrer
Adrian Mattern und Knox Hammack hingegen
mussten für die Aufnahme kurz stillhalten
– an der einzigen Stelle im Fluss,
an der das überhaupt möglich war.
KARIM ILIYA/RED BULL ILLUME
THE RED BULLETIN 9
G A L L E R Y
Himmelfahrt
Gleich hinter der Türkischen Riviera beim
Städtchen Kemer ragt steil das Taurusgebirge
auf – genau der richtige Ort für ein Red Bull-
Motocross-Rennen namens „Sea to Sky“. Es
führt vom Strand über Stock und Stein auf
den Gipfel des 2366 Meter hohen Tahtalı (in
der Antike: Olympos). Fotograf Burhan Kapar
hat die Mühen des Aufstiegs eingefangen.
10 THE RED BULLETIN
BURHAN KAPAR/RED BULL ILLUME
THE RED BULLETIN 11
G A L L E R Y
12 THE RED BULLETIN
Da stimmt was nicht
Der deutsche Skateboarder Jost Arens
schaut auf einen Sprung bei einer sehr dekorativen
Bank in Kopenhagen vorbei, und
wir können sein Kunststück in allen Phasen
bewundern: Mehrfachbelichtungen sind
ein beliebtes Stilmittel, um die Dynamik
einer Bewegung auf einem Bild darzustellen.
Doch hier hat sich der britische Fotograf
Leo Francis eine kleine Irritation erlaubt.
LEO FRANCIS/RED BULL ILLUME
THE RED BULLETIN 13
G A L L E R Y
Wo ist hier oben?
Der Franzose Ben Thouard fotografiert,
seit er 15 ist. Mit 22 beschloss er, in die
Südsee zu übersiedeln. Die Wellen von
Teahupo bei Tahiti wurden bald zu seinem
Lieblings motiv – und zwar aus allen denkbaren
Per spek tiven. Dieses Bild zeigt den
Surfer Tahurai Henry unter Wasser, kurz
nachdem ihn die Welle abgeworfen hat.
14 THE RED BULLETIN
BEN THOUARD/RED BULL ILLUME
THE RED BULLETIN 15
G A L L E R Y
Kraftakt am Hellbitch
Der Arch Canyon im US-Bundesstaat Utah
ist berühmt für seine bizarren Fels formationen
aus Sandstein – ein Paradies für
ambitionierte Freikletterer. Pat Kingsbury,
einer von ihnen, bezwingt hier einen freistehenden
250 Meter hohen Turm mit dem
fantasievollen Namen Hellbitch, Fotograf
Jeremiah Watt hat einen besonders
intensiven Moment festgehalten.
JEREMIAH WATT/RED BULL ILLUME
16 THE RED BULLETIN
Fotograf: Delfino Sisto Legnani
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G A L L E R Y
18 THE RED BULLETIN
TAL ROBERTS/RED BULL ILLUME
Er springt schneller
als sein Schatten
Am liebsten fotografiert der Amerikaner
Tal Roberts Freunde, die gerade Spaß haben.
In diesem Fall: den Skateboarder Tom Asta
bei einem elegant ausgeführten Trick in der
Quarterpipe. Erst beim Abdrücken bemerkte
Roberts den fabelhaften Schatten, der dem
Bild seine ganz besondere Note verleiht.
THE RED BULLETIN 19
G A L L E R Y
Es werde Licht
Der Australier Simon Bischoff ist nicht nur
professioneller Fotograf, sondern auch einer
der besten Kletterer Tasmaniens. An diesem
Nachmittag besuchte er ein paar Highliner
am Gordon Dam. Kurz bevor er schon wieder
heimfahren wollte, schaltete jemand das
Licht an der Staumauer ein. Das nennt man
das Glück des Tüchtigen.
SIMON BISCHOFF/RED BULL ILLUME
20 THE RED BULLETIN
G A L L E R Y
22 THE RED BULLETIN
NILS OHLENDORF/RED BULL ILLUME
Sprung in der
Obstschüssel
Diese zauberhafte Gegend im US-Bundesstaat
Utah heißt „Fruit Bowl“ und ist bei
Adrenalinjunkies weltberühmt. Einmal im
Jahr treffen sich hier Highliner und BASE-
Jumper, um eine völlig abgehobene Party
zu feiern. Der deutsche Fotograf Nils
Ohlendorf hat einen der Initiatoren, Andy
„Sketchy“ Lewis, bei seinem Sprung in
den Sonnen untergang erwischt.
Alle Gewinner ab 20. 11. auf: redbullillume.com
THE RED BULLETIN 23
Z A H L E N , B I T T E !
Runder Geburtstag
HIP, HOP, HURRA!
Vom Gangster zum gesetzestreuen Großverdiener: Zum 50er von Jay-Z – Rap-Superstar,
Geschäftsmann und Beyoncé-Gatte – betrachten wir sein Hard-Knock-Leben in Zahlen.
2008
heiratete er Beyoncé, 2014 erklärte das
„Billboard“-Magazin die zwei zum mächtigsten
Paar der Entertainment-Branche.
1092
Tage dauerte sein im November
2003 angekündigter Ruhestand,
dann veröffentlichte er sein neuntes
Album, „Kingdom Come“.
2017
wurde er als erster Rapper in die
Songwriters Hall of Fame aufgenommen.
Gratulant Barack Obama scherzte:
„Unsere Frauen sind aber
populärer als wir.“
4275
Wörter beträgt der Wortschatz von Jay-Z –
laut einer Studie, die die ersten 35.000 Wörter
der Karriere von Rappern untersucht.
1
Milliarde Dollar beträgt
sein Vermögen, damit ist
er der reichste Rapper,
12
den es je gab.
Jahre war Jay-Z, als er seinem Bruder
in die Schulter schoss, weil der ihm
Schmuck gestohlen hatte. Er selbst
wurde dreimal angeschossen.
14
Mal landete er auf Platz eins der
US-Album-Charts. Öfter (19 Mal)
schafften das nur die Beatles.
2
Tage alt war Tochter Blue Ivy,
als er ihr Weinen für den Song
„Glory“ aufnahm – und sie damit
zur jüngsten Chartsstürmerin
aller Zeiten machte.
259,90
Euro kostet eine 750-ml-Goldflasche
Armand de Brignac. Die Champagner-
Firma besitzt er seit 2014.
36
Songs produzierte er mit
Kanye West. Seit er 2014 nicht
bei dessen Hochzeit auftauchte,
herrscht dicke Luft zwischen
den beiden.
80.000
Dollar kostete die mit
Diamanten bespickte Barbie,
die Tochter Blue Ivy zu ihrem
ersten Geburtstag bekam.
253.500.000
Dollar verdienten Jay-Z und Beyoncé mit ihrer gemeinsamen Tour 2018,
im Schnitt 5.280.000 pro Show.
GETTY IMAGES (7) CLAUDIA MEITERT
24 THE RED BULLETIN
W W W . R A D O N - B I K E S . C O M
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K O L U M N E
Thilo Mischke
BEGEGNUNGEN
ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN
Er ist 200 Tage im Jahr unterwegs,
Jetlag ist bei Korrespondent und Reisereporter
Thilo Mischke (TV-Dokureihe
„Uncovered“) ein Dauerzustand. Auf
seinen Expedi tionen trifft der 38-jährige
Berliner immer wieder Menschen, die
ihn faszi nieren. Dieses Mal: Almaz, einen
usbekischen Fischer, dessen See verschwand,
dem Wut aber dennoch fremd ist.
Wo einst das Wasser war, weht jetzt ein heißer
Wind, der salzigen Staub durch die Luft
trägt, der Lippen spröde werden lässt und
die Haare stumpf. Dort, wo einmal ein Meer war, ist jetzt
das Ende der Welt. Am Aralsee, diesem Meer, das die
meisten Menschen nur aus dem Erdkunde unterricht
kennen als Beispiel für den grausamen Umgang der
Menschen mit der Natur, als schlechtes Vorbild für die
Zer störung eines Ökosystems.
Dieser See, er ist verschwunden,
doch die Menschen, die dort schon
immer gelebt haben, sie sind geblieben.
Früher gab es Wasser und
das Grün der Pflanzen, die durstig in
der Landschaft Usbekistans standen,
die Schatten und Früchte spendeten.
Dann kamen die Baumwollfelder.
Und sie waren noch durstiger als alle
Pflanzen hier. Sie tranken den Aralsee
leer. Und die Menschen lebten plötzlich
in einer Wüste, einer echten
Wüste mit sandfarbenen Salamandern,
Skorpionen und Spinnen.
Unglück war für ihn nie
eine Option, denn unglücklich
wird nur der, der zu viel
vom Leben erwartet.
Fischer Almaz trauert dem verschwundenen
Aralsee nicht hinterher.
Wo zuvor Fische waren, ist jetzt nur
noch Geröll. „1996 bin ich das letzte
Mal mit meinem Boot raus“, sagt
Almaz. Er steht am ehemaligen
Hafen von Muinak, einem kleinen
Fischerdorf. Ein Leuchtturm ohne
Zweck steht dort, im Hafenbecken
liegen verrostete Schiffe. Das Wasser
ist jetzt vier Autostunden von hier
entfernt – so weit hat es sich in den letzten 23 Jahren zurückgezogen.
30 Jahre war Almaz hier Fischer, hatte sein
eigenes Boot, hatte immer Essen und dadurch auch Geld.
„Das dort unten“, sagt er und zeigt auf ein rostiges Gerippe,
„das war mein Schiff.“
Dieser alte Mann, der irgendwas um die siebzig ist –
wie alt, das weiß er nicht so genau –, er ist nicht traurig.
Almaz ist nicht unglücklich.
Unglück, das war für ihn nie eine Option, denn unglücklich
wird der, der zu viel erwartet. Das habe ich
von ihm gelernt. Geschrieben klingt es wie ein Kalenderspruch,
aber als ich vor diesem Mann stehe, dessen Falten
so tief sind, dass sie in der grellen Sonne Usbekistans
Schatten werfen, macht es großen Eindruck auf mich.
Er lebt mit den Folgen rücksichtslosen Verhaltens, gegen
das wir auf der ganzen Welt demonstrieren, wir wollen
Klimaschutz, wollen die Umwelt retten. Doch für die meisten
ist es nur eine vage Ahnung, was es wirklich bedeutet,
wenn sich das Leben ändert, weil unsere Umgebung zerstört
wurde. Ich wünschte mir, die Industriellen, die CO ²
-
Händler, die Erdölproduzenten kämen hierher, um mit
Almaz Tee zu trinken und sich mit ihm zu unterhalten.
Ich wünschte, sie würden dann verstehen, dass wir
die Erde kaputtmachen. Wir machen sie kaputt, weil
wir unendlich hungrig sind. Mehr, immer mehr wollen
wir. Auch ich kann mich da nicht ausnehmen. Vielleicht
müssten wir einfach ein bisschen mehr wie Almaz sein.
„Ich habe nie erwartet, mein Leben lang Fischer zu
sein“, sagt er und dreht sich zum
Meer, das keines mehr ist. „Ich war
dankbar für die Jahre, die ich auf
dem Meer hatte“, erklärt er. Und er
erzählt davon, wie er als Kind nur
vors Haus musste, um baden zu
gehen, erzählt vom Fischreichtum
dieses Sees – und von den Geistern,
die hier noch leben.
„Die Geister sind wütend“, sagt
er. „Ich bin es nicht, weil ich weiß,
das Wasser wird zurückkommen.“
Da ist er zuversichtlich, seit sechzig
Jahren verschwindet es, seit sechzig
Jahren sagen die Bewohner des
Aralsees: Nächstes Jahr ist der See
wieder voll.
Almaz erzählt weiter, dass er eben
von der Natur nichts erwarten könne,
er müsse sich daran anpassen, was
um ihn herum geschieht. Er müsse
das Beste daraus machen. „Ich habe
keine Arbeit mehr“, sagt er, „aber ich
habe jetzt auch viel Freizeit.“ Nachdem
das Wasser weg war, hat er als Lastwagenfahrer gearbeitet.
Es ging ihm gut. „Ich hatte dann wieder etwas
zu tun, hatte eine Aufgabe.“
Überhaupt, hier, am Ende der Welt, wird deutlich,
dass die Menschen nicht arbeiten, um reich zu werden,
sondern um etwas zu tun zu haben. Hier gibt es kein
unendliches Bedürfnis nach mehr, hier gibt es nur ein
Leben, das in Zufriedenheit gelebt werden soll. Hier
passiert ein Leben, es hat keinen Plan, keine Idee, kein
Vorbild. Eine Fantasie, die es nicht gibt, kann eben nicht
enttäuscht werden.
THILO MISCHKE BLAGOVESTA BAKARDJIEVA THILO MISCHKE
26 THE RED BULLETIN
F U N D S T Ü C K
Nike-Logo
DAS DING
HAT EINEN
HAKEN
Der sogenannte „Swoosh“
zählt zu den berühmtesten
Firmenlogos der Welt. Erstmals
tauchte er 1971 auf einem
Fußballschuh des US-Sportartikelherstellers
Nike auf
(Bild). Grafikstudentin Carolyn
Davidson hatte ihn in 17,5 Stunden
entworfen. Ihr Lohn:
35 Dollar. Erst 1983 legte Nike-
Gründer Phil Knight nach –
mit einem diamant besetzten
Goldring in Swoosh-Form und
Aktien (heutiger Wert: rund
2,75 Mio. $). Damit war auch
das Thema der gebührenden
Bezahlung abgehakt.
HENRY LEUTWYLER, GETTY IMAGES
Nike-Gründer Phil Knight mit
einem Air Jordan III (1988)
THE RED BULLETIN 27
L I F E H A C K S
Science-Bastler
ZWEITES LEBEN FÜR
PLASTIKFLASCHEN
Unerwartete Lösungen für drängende Alltagsprobleme, Volume 15: Keine Plastikflasche
hat es verdient, unrecycelt weggeschmissen zu werden. Wir haben die besten Tricks.
WASSERTANK
Effizientes
Bewässerungssystem
Vergiss die Elektro-Variante, es geht viel günstiger:
So gibst du deiner Topfpflanze Wasser, wenn du nicht da bist.
LUFTPUMPE
Kraft sparen für die Party
Die lungenschonende Alternative: Blas deine
Luftballons mit der Plastikflasche auf.
2× 2×
1 2
1
Mit der erhitzten Nadel drei kleine
Löcher in den Verschluss stechen.
2
Wasser in die
Flasche füllen
(nicht ganz voll)
und verschließen.
Dann verkehrt
in die Blumen
erde stecken. Die
3–5 cm
Pflanze holt sich,
was sie braucht.
Löcher in Verschluss
und Flasche bohren.
Aus Ballon ein Stück
herausschneiden und
locker auf Verschluss
kleben. Beim Pumpen
Loch in der Flasche
abwechselnd zuhalten
und offen lassen.
SCHAUMBLÄSER
Die Badeschaummaschine
Eine Frotteesocke macht aus einer Plastikflasche
den Quell endlosen Badeschaums.
3
VERSCHLUSS
Endlich zuschrauben!
Ob Reis, Mehl oder Haferflocken: Hygienisch wiederverschließbar,
haben auch Motten keine Chance mehr.
1 2 3
1
2
Den oberen Flaschenteil abschneiden.
Plastiksackerl von unten durch die Verschlussöffnung
ziehen und umlegen.
Mit Verschlusskappe verschließen.
3
Den unteren Teil der
Flasche abschneiden,
Socke drüberstülpen.
In eine Schüssel mit
Wasser und Shampoo
eintauchen, in die
Flasche blasen –
Schaum marsch!
SASCHA BIERL CLEMENS MAKANAKY
28 THE RED BULLETIN
Beim Red Bull Soundclash
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WEIL ICH EIN
MÄDCHEN BIN
LETÍCIA BUFONI ist die bekannteste
Skateboarderin der Welt.
Eine Erfolgsstory in zwölf Kapiteln.
Text JEN SEE
Fotos STEVEN LIPPMAN
Das Ziel vor Augen:
Letícia Bufoni, 26,
verließ mit vierzehn
ihre Heimat Brasilien.
Seitdem lebt sie in Los
Angeles – den Traum
vom Skateboarden.
31
Bufoni, seit Februar mit
pinkfarbenen Haaren
un ter wegs, ist eine Stilikone
– nachzufragen
bei ihren 2,5 Millionen
Instagram-Followern.
„UM MICH VOM SKATEN ABZUHALTEN,
HAT MEIN VATER MEIN BOARD VOR
MEINEN AUGEN ZERSÄGT.“
1. DIE AUSSENSEITERIN
Ihre Kindheit in São Paulo verbrachte Letícia Bufoni,
so wie die meisten Kids aus der Nachbarschaft, überwiegend
auf der Straße. Allerdings quasi auf der
falschen Straßenseite. Denn während die anderen
Mädchen gemeinsam mit dem Fahrrad unterwegs
waren oder Fußball spielten, zog es die kleine Letícia
ge radezu magnetisch in die Skateparks ihres
Viertels – und die waren damals, Anfang der Nuller-
Jahre, absolutes Jungs-Territorium. „Alle hatten
Skateboards, und der einzige Grund, warum ich
keines hatte, war der, dass ich ein Mädchen bin“,
erinnert sich Bufoni. „Damit wollte ich mich schon
damals nicht abfinden.“
Schließlich war es ihre Großmutter, die als Erste
erkannte, dass hinter der Faszination mehr als nur
kindliche Rebellion steckte, und der neunjährigen
Letícia ihr erstes Skateboard kaufte – sehr zum Leidwesen
ihres Vaters, der von den „unmädchenhaften“
Ausritten seiner Tochter nichts wissen wollte. „Er
wollte nicht, dass man mich als burschikos oder lesbisch
bezeichnet“, erzählt sie. „Um mich vom Skaten
abzuhalten, hat Dad sogar mein Skateboard vor meinen
Augen zersägt.“ Aber diesen Kampf konnte er
nicht gewinnen. Wenige Tage später hatte Letícia ein
neues Board, zusammengeschraubt aus Einzelteilen,
die sie von ein paar Freunden bekommen hatte.
2. DAS NATURTALENT
Letícia Bufoni lernte schnell. Extrem schnell. Und vor
allem: schneller als die Jungs. Nach nur zwei Monaten
beherrschte sie Kickflip und Heelflip in Perfektion.
Zur Schule ging sie damals eigentlich nur noch, um
ihre Eltern zu beruhigen. Ihr Leben hieß Skaten und
sonst nichts. Es war dann ausgerechnet ein Freund
ihres Vaters, der Bufonis unglaubliches Talent entdeckte
und ihren Dad davon überzeugen konnte,
sie an einem Wettbewerb teilnehmen zu lassen.
Tatsächlich begleitete der Vater – der Letícia davor
noch kein einziges Mal auf einem Skateboard
gesehen hatte – seine Tochter sogar zu dem Contest
in São Paulo, an dem Mädels aus ganz Brasilien teilnahmen.
Letícia gewann den Wettbewerb – und ihren
größten Fan: ihren Dad.
3. DIE ABENTEURERIN
In den folgenden Jahren tourte Bufoni, stets begleitet
von ihrem Vater, zu zahlreichen Events und Contests
quer durchs Land – von denen sie die meisten als Siegerin
verließ. Bereits mit 14 Jahren war sie gut genug,
um bei den legendären X Games in Los An geles
anzutreten. Die Einladung war ihre Eintrittskarte ins
Skater-Paradies.
Ursprünglich war der kostspielige Trip für zwanzig
Tage angelegt, doch sobald Bufoni die sportlichen
Möglichkeiten sah, die sich in L. A. boten, war ihr
klar: Hier gehöre ich hin. Ihr achter Platz bei den
X Games sollte ein vielversprechendes Vorzeichen für
ihre künftigen Erfolge sein. „Ich kannte Los Angeles
nur von den unzähligen Skateboard-Videos, die ich
regelrecht verschlungen habe. Aber in echt war alles
noch viel imposanter“, schwärmt Bufoni. „Man skatet
hier mit den besten Profis in den besten Skateparks.
Es ist meine Traumstadt.“
Natürlich mischten sich auch Zweifel in die Euphorie.
Letícia war ein 14-jähriges Mädchen, konnte
kaum Englisch und kannte niemanden in der Stadt.
Auch wenn sie bei einer befreundeten Fotografin
unterkam, ließen ihr die finanziellen Mittel ihrer
Familie nicht viel Spielraum. Außerdem wusste sie
um die „Gefahren“, die in L. A. lauern. „Partys, Drogen,
die Clubszene – in L. A. spielt sich permanent
der ganze Mist ab.“ Aber Letícia Bufoni wollte Profi-
Skaterin werden, und das konnte sie nur hier. Also
blieb sie. Und vertraute ihrem gut ausgeprägten
Überlebens instinkt.
33
BUFONI HAT MIT IHREN ERFOLGEN DEN WEG
FÜR SKATERINNEN NICHT GEEBNET – SIE HAT
IHN ÜBERHAUPT ERST FREIGESCHLAGEN.
4. DIE WEGBEREITERIN
„Skaten ist für Jungs, nicht für Mädels.“ Die Erfahrungen,
die Letícia Bufoni als knapp Zehnjährige in
ihrer nächsten Umgebung machen musste, wiederholten
sich wenige Jahre später, als sie sich auf
Sponsorensuche begab. Obwohl sie bereits mehrere
Contests hatte gewinnen können, stieß sie bei potenziellen
Finanziers auf eine Mauer der Ablehnung.
Skateboard-Marken schlossen keine Verträge mit jungen
Frauen ab. Punktum. „Irgendwann dachte ich
mir: Wisst ihr was? Wenn ihr mich nicht wollt, mache
ich eben mein eigenes Ding“, erzählt sie. Sie stand
kurz vor der Gründung ihres eigenen Skateboard-Labels,
als Plan B ihr einen Vertrag anbot. Als erste Frau
fährt Bufoni für die Marke, die einige der größten
Namen der Skateboard-Szene unter Vertrag hat –
bis zu dem Zeitpunkt allerdings nur Männer.
Heute haben es junge Skaterinnen deutlich einfacher.
„Es hat sich vieles zum Positiven verändert“,
so die heute 26-Jährige. Sie selbst fühlt sich nicht
wohl in der Vorbildfunktion, doch diese Rolle ergibt
sich einfach aus ihrem Werdegang. „Ich erinnere
mich noch, dass ich früher eine der wenigen weiblichen
Skaterinnen war, die überhaupt bezahlt wurden“,
sagt sie. „Mittlerweile hat jede namhafte Marke
Mädels im Team.“ Szene-Insider sagen: Bufoni hat
mit ihren Erfolgen den Weg für Skaterinnen nicht geebnet
– sie hat ihn überhaupt erst freigeschlagen.
5. DIE REKORDJÄGERIN
Nur zwei Jahre nach ihrem improvisierten Umzug
nach Kalifornien trug sich Letícia Bufoni beim Maloof
Money Cup erstmals ganz oben in die Siegerliste
einer bedeutenden Skateboard Street Compe tition
ein – 25.000-Dollar-Scheck inklusive. Und dann
ging es Schlag auf Schlag. 2010 holte sie in der Kategorie
SKB Street bei den X Games Silber, 2013 erstmals
Gold – vier weitere X-Games-Siege sollten folgen,
insgesamt elf Medaillen. Ein Rekord. Nebenbei
Wer hoch fliegt, fällt
tief … und steht wieder
auf. Stürze (und deren
gab es genug) ließen
Bufoni nie an ihrer
Berufswahl zweifeln.
35
gewann Bufoni auch zahlreiche andere, teils in
Europa aus getragene Major Contests wie Far’n
High, den Mystic Sk8 Cup und das Street League
Skateboarding.
2015 zierte sie als erste Athletin das Cover des
renommierten „Skateboard Mag“, und sie war auch
die erste Frau, die auf der Sponsor-Payroll des Nike-
SB-Teams aufschien. In Brasilien lancierte Bufoni eine
eigene TV-Show, fand 2017 ihren Weg in die „Guinness
World Records“ („Most Wins of the World Cup
of Skateboarding“) und schaffte es 2018 als eine der
weltweit einflussreichsten Sport lerinnen auf Platz 25
eines „Forbes“-Rankings.
6. DIE STRASSENKÄMPFERIN
In L. A. wurde Letícia Bufoni sehr schnell bewusst,
dass der Begriff Streetskaten hier eine andere Bedeutung
hat als in ihrer Heimat. Wenn Bufoni in der
Stadt unterwegs ist, hält sie ständig Ausschau nach
potenziellen Skateplätzen – wie Rails, die sich in
Höhe und Neigung für Slides eignen. „Ich betrachte
alles aus der Sicht einer Skaterin“, sagt sie. „L. A.
hat zum Beispiel die mit Abstand besten Schulhöfe
überhaupt. An jeder Schule gibt es perfekte Spots –
Treppen für Jumps und Bänke für Tailslides.“
„SCHULHÖFE, TREPPEN, BÄNKE:
ICH BETRACHTE ALLES AUS DER
SICHT EINER SKATERIN.“
Gute Strandfigur:
Bufoni überzeugt
mit ihren Qualitäten
beim Foto shooting
am Venice Beach
in Los Angeles.
37
„ES IST COOL, DASS ICH WIE
EIN TYP SKATE. ABER ICH WILL
AUSSEHEN WIE EIN MÄDCHEN.“
Das Problem ist allerdings, dass viele dieser Hotspots
hinter verschlossenen Toren oder auf Privatgrundstücken
liegen. Auch Profi-Streetskater müssen
also stets darauf achten, sich nicht von den Sicherheitskräften
erwischen zu lassen. Es ist wie ein Katzund-Maus-Spiel.
„Vor kurzem waren wir eine ganze
Stunde unterwegs, um zu einem bestimmten Spot zu
kommen – und als wir da waren, hat uns der Wachdienst
eiskalt vor die Tür gesetzt“, erzählt Bufoni.
Manchmal gelingt es ihr erst am zweiten oder dritten
Spot, einen Clip zu Ende zu drehen. In L. A. kommen
da schnell einige Stunden an Fahrtzeit zusammen.
Meistens ist das Sicherheitspersonal entspannt und
bittet Bufoni und ihre Crew einfach nur, das Feld zu
räumen. „Einige flippen aber auch völlig aus und
werden laut“, erzählt sie. Ob sie schon einmal verhaftet
wurde? „Zum Glück noch nie, aber es könnte
jederzeit passieren“, lacht sie.
7. DIE STEHAUFFRAU
Vier- oder fünfmal lag sie bereits auf dem Operationstisch,
so ganz genau weiß sie das selbst nicht. Ihre
Knochenbrüche zählt sie schon längst nicht mehr.
2014 stürzte Bufoni in den Finals, als sie, wortwörtlich,
den Sprung vom zweiten auf den ersten Platz
schaffen wollte. Vor den Augen ihrer Familie, die den
Event in Brasilien live am Fernseher verfolgte, zog
sie sich eine massive Gehirnerschütterung zu. Aber
solche Risiken schrecken sie nicht ab. Im Gegenteil:
In ihrer Freizeit geht sie Fallschirm springen, weil sie
den Adrenalinrausch und den Nervenkitzel liebt.
Ein Ende ihrer Skateboard-Karriere ist für sie
noch lange nicht in Sicht. „Es gab bisher nicht einen
einzigen Moment, in dem ich dachte: ‚Ich kann das
nicht mehr, ich höre auf.‘ Ich fand Skaten schon immer
so cool, dass ich nach jedem Sturz sofort ans
Weiterfahren denke.“
8. DIE ASKETIN
Auch wenn ihr Instagram-Profil den Eindruck erweckt,
ihr Leben sei eine einzige Party, geht Bufoni gern früh
schlafen. „Ich werde alt“, lacht sie. Es fällt ihr leichter,
ihr dichtes Programm – Skaten, Workouts, PR-Termine
– unter einen Hut zu bringen, wenn sie morgens ausgeschlafen
ist. Seit drei Jahren trinkt Bufoni auch
keinen Alkohol mehr. „Ich wollte gesünder leben“,
meint sie. „Gegen das Trinken selbst habe ich gar
nichts, aber am nächsten Tag geht es einem immer
total dreckig.“ Dauerhaft in Abstinenz leben will sie
zwar nicht, aber momentan trägt die Disziplin dazu
bei, das Skaten trotz ihres Promi-Status auf diesem
extrem hohen Level zu halten.
9. DIE GEZEICHNETE
Auf ihre rechte Hand hat sich Bufoni das Wort
„Trouble“ tätowieren lassen. Sie meint, sie gerate
ständig in Schwierigkeiten. Als Gegenstück dazu
bilden ihre Finger-Tattoos das Wort „Hope“. Dann
wären da noch ein paar Totenköpfe, die Zahl 13
(ihr Geburtsdatum ist der 13. April 1993) und ein
Flugzeug, weil sie ständig unterwegs ist. Ein Adler
mit einem Skateboard in den Klauen bedeckt ihren
Oberarm. „Mein Vater hat denselben Adler“, erzählt
sie. „Er hat ihn sich machen lassen, bevor ich nach
L. A. gezogen bin – darauf steht ‚Good Luck, Letícia‘.“
10. DIE INFLUENCERIN
Pink war schon immer Bufonis Markenzeichen. Im
Februar färbte sie sich die Haare in einem knalligen
Fuchsia-Ton. Im Skatepark in Venice Beach sticht sie
mit ihrer neuen Haarfarbe ebenso prächtig hervor
wie bei unserem Fotoshooting. Ihr Style überzeugt
ebenso wie ihr Können. Über 2,5 Millionen Instagram-
Follower sprechen eine deutliche Sprache.
Letícia Bufoni ist weit über die Skater-Community
hinaus ein erfolgreicher Social-Media-Star. Sie shootet
für die Kosmetik-Marke Sephora, geht im knappen
Bikini surfen und stürzt sich anschließend ins
Nachtleben. Sie ist nicht mehr das kleine Mädchen,
das keine Kleider tragen will. „Es ist cool, dass ich
wie ein Typ skate“, sagt sie, „aber ich will aussehen
wie ein Mädchen.“
Mit ihrem Stream bildet sie ihren Alltag weitgehend
ungefiltert ab. „Ich kümmere mich selbst um
meinen Account, damit ich wirklich meine Sicht mit
meinen Worten wiedergeben kann“, betont sie. „Ich
will einfach nur ich selbst sein – und keine Marionette.“
Ihre Eltern konnten ihr die Skateboard- Leidenschaft
nicht ausreden, und beim Erstellen ihrer Social-
Media- Profile lässt sich Bufoni ebenso wenig dreinreden.
Auf Instagram kann sie selbst bestimmen, wie
sie sich präsentiert. „Wenn mir etwas gefällt, ist es mir
egal, ob es anderen gefällt oder nicht“, sagt sie. „Sie
müssen mich so nehmen, wie ich bin.“
38
Auf der Straße daheim:
Viermal holte Letícia
Bufoni bei den X Games
Gold – in der Kategorie
Skateboard Street.
Quantensprung für den
einstigen Trend- und
Underground sport:
2020 ist Skateboarden
erstmals olympisch,
Letícia Bufoni heiße
Medaillenkandidatin.
„ICH LEBE, WAS ICH LIEBE,
UND ICH LIEBE, WAS ICH LEBE.“
11. DIE OLYMPIONIKIN
Tokio 2020: Zum ersten Mal wird Skateboarden eine
olympische Disziplin sein. Und Letícia Bufoni will
natürlich dabei sein. Die Entwicklung ihres Sports
sieht sie dennoch mit einem lachenden und einem
weinenden Auge. Streetskater waren schon immer
tief in den Stadtteilen und Parks verwurzelt, in denen
sie mit ihren Freunden geskatet sind. Jetzt ist aus der
Underground-Szene eine reglementierte Sportart
mit professionellen Trainingsplänen und Workouts
geworden. Zu den Olympischen Spielen werden die
Skater sogar nationale Teamtrikots tragen. Für Bufoni
hat die Kommerzialisierung durchaus ihre guten
Seiten. „Es haben jetzt mehr Leute Zugang zu diesem
Sport“, findet sie. Gleichzeitig wird sie das Gefühl
nicht los, dass dabei auch etwas verlorengeht. „Den
Kids geht es heute vielleicht eher darum, Profi-Skater
zu werden, um zu gewinnen und damit Geld zu verdienen“,
sagt sie. „Ich habe damals angefangen, weil
ich Skateboarden cool fand und es unbedingt können
wollte.“ Für sie war es eher der Ausdruck eines
Lebens gefühls als eine Sportart. Es war einfach das
Größte, den ganzen Tag draußen zu sein, zu skaten,
mit den Freunden durch die Gegend zu ziehen und
sich von Schulhöfen und Parkplätzen verjagen zu
lassen. Sie wollte Teil der Skateboard-Kultur werden
– dabei zu sein war alles.
Die Möglichkeit, ihr Land nun bei den Olympischen
Spielen zu vertreten, übersteigt alles, was sich Bufoni
jemals hätte ausmalen können. „Jeder Athlet träumt
von Olympia“, sagt sie. „Ich will unbedingt die erste
Medaille gewinnen.“
12. DIE TRAUMFÄNGERIN
„Ich lebe definitiv meinen Traum“, sagt Letícia Bufoni.
„Jeden Tag ist mir das bewusst. Ich habe ein Haus,
meinen eigenen Skatepark, ein schönes Auto – total
krass! Ich bin ständig unterwegs, die Reisen, die Leute,
alles wie im Traum! Manchmal frage ich mich, ob
das wirklich real ist. Es ist ein verrücktes Leben. Ich
lebe, was ich liebe, und ich liebe, was ich lebe.“
Instagram: @leticiabufoni
41
H E R O E S
Cara Delevingne
„ICH HABE
JETZT DIE
KONTROLLE
WIEDER“
Cara Delevingne, 27, hat als Model
angefangen. Die Wandlung zur
ernst zu nehmenden Schauspielerin
ist ihr geglückt, weil sie schwierige
Situationen bewältigt und sich
dabei selbst gefunden hat.
The red bulletin:
In Ihrer neuen TV-
Serie „Carnival Row“
geraten Sie in ein
lebensgefährliches Fantasy-
Universum. Was war die
schlimmste Situation, die
Sie wirklich erlebt haben?
cara delevingne: Ich bin
Botschafterin für die „Girl Up“-
Plattform, die für die Unterstützung
und Gleichberechtigung
junger Frauen auf der
ganzen Welt kämpft. Als solche
bin ich 2017 nach Uganda
gereist, als Massen von Flüchtlingen
aus dem Südsudan
eintrafen. Die erste Frau, der
ich begegnet bin, hatte im
Bürger krieg ihren Mann verloren
und war drei, vier Tage
lang mit ihren vier Kindern
zu Fuß unterwegs. Sie war so
stark und versuchte sich zusammenzureißen.
Aber als wir
mit ihr sprachen, begann sie
zu weinen. Ich habe noch nie
so viel Schmerz und Stärke in
einer Person vereint erlebt.
Das klingt ganz schön
deprimierend.
Nein, im Gegenteil, das erfüllte
mich mit viel Liebe und
Hoffnung. Die Menschen dort
sind prinzipiell zuversichtlich,
sie brauchen nichts weiter
als die Möglichkeit, zu überleben
und eine Ausbildung
zu machen. Jeder hat jeden
unterstützt, damit er sein
Leben neu aufbauen kann.
Und das, obwohl sie in Uganda
praktisch nichts haben.
Im Westen nehmen wir viele
Dinge selbstverständlich. Wir
schaffen uns unsere eigenen
Dramen, die im Grunde völlig
überflüssig sind.
Welche persönlichen Dramen
haben Sie denn erlebt?
Als Teenager
litt ich an Depressionen.
Ich
dachte, die Welt
wäre besser,
wenn ich nicht
mehr existieren
würde.
Was hat Ihnen geholfen?
Als Erstes musste ich verstehen,
dass ich nicht allein war. Aber
ich brauchte sehr lange, um
meine Gefühle ausdrücken zu
können, mir Hilfe zu suchen
und mit Menschen darüber zu
reden.
Was hilft Ihnen jetzt, Ihr
inneres Gleichgewicht zu
halten?
„Wenn du dich
deiner Angst
stellst, geht
sie weg.“
Vor sieben, acht Jahren fing
ich mit Yoga an, und das hat
mein Leben verändert. Ich
habe dadurch meine innere
Stimme wiedergefunden. Eine
Zeit lang war ich wie eine
Marionette. Meistens ließ ich
andere Leute bestimmen, was
ich tun sollte. Das Problem ist,
wenn du dich selbst nicht genug
schätzt, erkennst du deine
eigenen Grenzen nicht. Du
sagst zu allem Ja, bis du ausgebrannt
bist. Aber jetzt habe
ich die Kontrolle wieder.
Was würden Sie jemandem
empfehlen, der kein Yoga
mag?
Nimm dir einfach fünf, zehn
Minuten Zeit pro Tag, um
du selbst zu sein. Atme durch
und denke ganz ruhig nach.
Nachdem Sie all das überstanden
haben: Gibt es
noch etwas, wovor Sie Angst
haben?
Du kannst es dir aussuchen,
ob du Angst hast oder nicht.
Ich mochte es immer, den
Dingen, vor denen ich mich
am meisten fürchtete, ins
Gesicht zu schauen. Denn
wenn du dich deiner Angst
stellst, geht sie weg. Sobald
du dir hin gegen
sagst, dass
du etwas nicht
schaffst, ist
die Nieder lage
programmiert.
Aber wenn du
keine Erwartungen
hast und
im Augenblick lebst, wirst du
dich auch nicht fürchten, weil
du ja keine Annahmen über
die Zukunft triffst.
„Carnival Row“, neue Fantasy-Serie,
ab 22. 11. bei Amazon Prime
GARETH CATTERMOLE/CONTOUR BY GETTY IMAGES RÜDIGER STURM
42 THE RED BULLETIN
Kaum zu glauben:
Ex-Model Cara
Delevingne hatte
in ihrer Jugend
mit Depressionen
zu kämpfen.
THE RED BULLETIN 43
H E R O E S
Red Bull Driftbrothers
„SENSIBILITÄT IST
UNSER SPRIT“
Kaum jemand rutscht in Europa präziser über
den Asphalt als Elias und Joe Hountondji.
Hier erklären die Driftsport-Athleten, warum
ihr Erfolg buchstäblich in der Familie liegt.
Rauch steigt auf, Reifen
quietschen, 650-PS-Wagen
scheinen über den
Asphalt zu schweben: Driftsport
ist brachial und zugleich
elegant. Elias und Joe Hountondji,
besser bekannt als die
Red Bull Driftbrothers, zählen
zu Europas Elite dieser Disziplin.
Eigentlich müssten sie
sich jedoch Driftfamily nennen,
denn ihr Team besteht
vor allem aus Verwandten. An
Rennwochenenden bestreitet
Mutter Hildegard das Catering,
Vater Adolphe und Onkel
Meinrad schrauben, Schwester
Debbie leitet die Logistik.
„Unter dem
Weihnachtsbaum lagen
Sperrdifferenziale.“
the red bulletin: Driften
ist nicht das klassische
Familien-Hobby. Waren eure
Eltern von Anfang an dabei?
elias: Unser Vater rümpfte
anfangs die Nase, aber ab dem
dritten Rennen war er an Bord
und hat uns Body-Kits gesponsert,
weil ihm unsere Autos
nicht spektakulär genug aussahen.
Onkel Meinrad fuhr in
seiner Jugend Ford Capri und
hat auf Schnee mit der Handbremse
eingeparkt, mit uns
auf der Rückbank. Ihn mussten
wir nicht überzeugen.
joe: Unsere Schwester Debbie
wuchs da rein. Je größer das
Team, desto mehr Logistik
und Organisation kam ins
Spiel, und das war ihr Part.
Am härtesten war, unsere
Mutter zu überzeugen. Es
dauerte, bis sie ins Drift-Auto
stieg, aber als sie danach ein
Grinsen im Gesicht hatte,
wusste ich, dass wir sie gekriegt
hatten. Seither ziehen
alle Hountondjis an einem
Strang – ohne unsere Familie
hätte sich nie ein Rad gedreht.
Gibt es nie Zoff?
elias: Wir sind nicht immer
ein Herz und eine Seele, aber
Grundvertrauen ist immer da.
joe: Zwischen Debbie und
mir herrschte mal für einige
Wochen Funkstille. Schließlich
gab sie im Streit nach, ich entschuldigte
mich für mein Verhalten,
danach benahmen wir
uns wieder wie Erwachsene.
Familie kann man nicht so
leicht kündigen.
joe: Es geht noch weiter: Wir
konnten jahrelang niemandem
etwas zahlen, daher konnten
wir keinen rauswerfen,
sondern nur hoffen, dass
alle am nächsten Tag wieder
auftauchen. So was schweißt
zusammen – gleichzeitig ist
es kein einfaches Konstrukt.
Sensibilität ist der Sprit, mit
dem unser Team läuft.
elias: Es ist selten, dass sich
ein Team von zehn Personen
über Jahre nicht ändert – im
Jobleben und erst recht im
Motorsport.
joe: Als Familie etwas aufbauen:
Das ist ein Geschenk.
Apropos: Was schenkt ihr
euch zu Weihnachten?
elias: Zu Beginn waren wir
auf zwei BMW E30 unterwegs
und wussten, dass ein Sperrdifferenzial
die Performance
verbessern würde. Also haben
wir uns gegenseitig Sperrdifferenziale
geschenkt.
joe: Und Mama bekam neue
Alu felgen für ihren Ford Fiesta.
RUTSCHPARTIE
So funktioniert der
Driftsport im Detail.
Tempo, Driftwinkel, Stil: Nach
solchen Kriterien bewerten Juroren
die Fahrer, während diese
über die kurvenreichen Strecken
rutschen. In den K.-o.-Runden
der Finalläufe starten die Fahrer
paarweise. Jeder muss einmal
verfolgen und dabei möglichst
nah am Vordermann bleiben.
AGNIESZKA DOROSZEWICZ, PHILIP PLATZER/RED BULL CONTENT POOL WERNER JESSNER
44 THE RED BULLETIN
Gute Ausstrahlung:
Elias (li.) und Joe beim
Shooting im Freilichtmuseum
Ferropolis
H E R O E S
„Ich bin kein Ingenieur,
aber Schwabe. Also
habe ich angepackt!“
Wie hast du die Diagnose
„inkomplette Querschnittslähmung“
verkraftet?
Das hat Jahre gedauert. Mit
21 wusste ich, ich würde nie
wieder rennen oder springen.
Mein Traum von der Snowboard-Karriere
war vorbei.
Was hat dich aufgebaut?
Zuerst waren Freunde und
Familie am wichtigsten.
Acht Monate später war ich
im Rollstuhl Monoski fahren
und merkte: Auch mit Behinderung
kann ich Freude
am Leben haben und auf Ski
meinen „Freestyle“ ausleben.
Die Wheelblades
passen unter
jeden Rollstuhl.
Dein Unternehmen Wheelblades
produziert Kufen für
Rollstühle. Wie kamst du auf
die Idee?
So schön das Skifahren war,
mit dem Rollstuhl allein kam
ich nicht bis zum Lift, weil die
Vorderräder einsanken. Winterwanderungen
waren undenkbar.
Das wollte ich lösen.
Patrick Mayer
„MEHR
FREESTYLE
GEHT NICHT“
Wie der Ex-Snowboarder
Patrick Mayer, 40, nach
seiner Querschnitts lähmung
zum Erfinder wurde.
The red bulletin:
Patrick, 2000 bist du
als angehender Snowboard-Profi
schwer gestürzt.
Woran erinnerst du dich?
patrick mayer: Kurz vorher
hatte ich mich mit einem
Gegner gestritten und war dadurch
auf der Piste abgelenkt.
So passierte mir vor einem
großen Kicker ein Fahrfehler,
ich verlor die Kontrolle über
den Sprung und dachte noch
im Flug: „Scheiße, Scheiße,
Scheiße.“ 20 Meter weiter landete
ich mit dem Rücken auf
der vereisten Piste und verlor
für fünf Minuten das Bewusstsein.
Als ich danach meine
Beine nicht mehr bewegen
konnte, ahnte ich Schlimmes.
Du bist aber kein Ingenieur.
Aber Schwabe! Also habe ich
angepackt, bin in den Baumarkt
und habe getüftelt. Als
ich wusste, wie es funktionieren
kann, habe ich ein Ingenieurbüro
mit der Konstruktion
beauftragt – und die ganze
Versicherungssumme von
meinem Unfall eingesetzt.
Fehlt dir das Snowboarden?
Ehrlich gesagt nur noch selten.
Auf eine Weise habe ich an
mein altes Leben angeknüpft.
Mit karbonverstärkten Kufen
trage ich dazu bei, Rollstühle
sportlicher zu machen. Ich
verhelfe Menschen zu mehr
Freiheit. Mehr Freestyle geht
eigentlich nicht.
Kufen für Rollstühle (und Kinderwagen)
sowie Gelände-Aufsätze
für Gehhilfen: wheelblades.de
FOTO HOMBERGER/URS HOMBERGER DAVID MAYER
46 THE RED BULLETIN
BEFLÜÜÜGELT
DURCH DEN WINTER.
MIT DEM GESCHMACK VON SPEKULATIUS-KIRSCH.
BELEBT GEIST UND KÖRPER ® .
Mein
Weg
nach
oben
Vom Schulabbrecher zum Superstar: BAUSA hat es aus dem Nichts
auf den Deutschrap-Thron geschafft. Hier verrät er sieben goldene
Regeln, die ihm bei seiner unglaublichen Karriere geholfen haben.
Text JAN WEHN
Fotos ROBERT WUNSCH
48 THE RED BULLETIN
Der Bademantel
Wie konsequent Bausa sein Ding macht, bewies sein Auftritt
bei der Award-Show „1Live Krone“ 2017. Dort erschien der Rapper
im royalen Bademantel auf dem roten Teppich – mit Schlafmaske
und Schlappen. Alles allerdings von Versace.
Die Trophäe
Bausa begeistert Millionen: Das beweist diese Auszeichnung
schwarz auf silber. Es ist die Diamant-Schallplatte, die er
für 1,3 Millionen verkaufte Einheiten seines Hits „Was du Liebe
nennst“ bekam, als erster deutscher Rapper überhaupt.
H
ochmotorisierte Sportwagen,
hochkarätige Uhren,
knapp bekleidete Tänzerinnen:
Auf den ersten Blick
erfüllt Julian Otto – besser
bekannt als Deutschrap-Star Bausa – viele
Klischees des Hip-Hop. Wer näher hinschaut,
sieht jedoch einen Künstler, der
immer wieder mit den Konventionen
seines Genres bricht. Als einer der ersten
deutschen Hip-Hop-Artists sang Bausa
in seinen Songs (statt zu sprechen).
Offen wie kaum ein anderer Rapper beschäftigt
sich der Dreißigjährige in seinen
Texten mit Gefühlen wie Liebe, Sehnsucht
oder Melancholie. Auch Selbstironie zählt
zu seinen Werkzeugen. Bausa spielt mit
den Insignien des Rap. Im Video zu „Was
du Liebe nennst“ 2017 verprasst er, inspiriert
von US-Star Young Thug, die 40.000
Euro Budget der Plattenfirma vor laufender
Kamera, während der Zuschauer den
aktuellen Kostenstand verfolgen kann:
12.250 Euro für eine Rolex und einen
Goldring, 2680 Euro für das Sperren eines
Golfplatzes, 3136,10 Euro für ein Frühstück
in Paris (samt Flug). Für solche
Ak tionen schätzt ihn die Szene, und die
Fans liegen ihm zu Füßen: „Was du Liebe
nennst“ hielt sich neun Wochen auf Platz
eins, gilt mit 1,3 Millionen verkauften Einheiten
als eine der erfolgreichsten Singles
in Deutschland und wurde als erster deutscher
Rap-Song mit einer Diamant-Schallplatte
ausgezeichnet. Sein im Juni erschienenes
drittes Album „Fieber“ mit Hits wie
„Mary“ oder „Weiß noch nicht wie“ landete
in den Top Ten der Charts. Am 10. Dezember
folgt das nächste Highlight: Beim Red
Bull Soundclash tritt Bausa in der Schleyer
Halle in Stuttgart live gegen Größen wie
RAF Camora oder Juju an (siehe Kasten
auf Seite 56). Aber: Wie geht das? Wie
schafft es einer, seinen ganz eigenen Weg
zu gehen, der eigentlich die schlechtesten
Voraussetzungen dafür hatte? Aufgewachsen
in Bietigheim-Bissingen nahe Stuttgart,
kommt Bausa früh mit dem Gesetz
in Konflikt, kifft, trinkt und landet im Erziehungsheim.
Als er sechzehn ist, stirbt
sein Vater an Krebs. Er bricht die Schule ab
und hält sich mit Nebenjobs über Wasser.
All das hindert ihn nicht daran, an seinen
großen Traum zu glauben. Er tüftelt
jeden Abend an neuen Songs. Bringt sich
selbst das Spielen von Instrumenten bei.
Baut sich konsequent ein Netzwerk in
der Rap-Szene auf – und steigt schließlich
zur prägenden und wohl unabhängigsten
Figur des Deutschraps auf. Hier zieht
der heute Dreißigjährige Bilanz, wie es
ihm gelungen ist, gegen jede Erwartung
Erfolg zu haben. Sieben goldene Regeln,
von denen auch du profitieren kannst.
„Ob Leute mich
real finden, ist
mir egal. Ich
mache einfach
Bausa-Style.“
Bausa prägt Deutschrap – als erster
Hip-Hop-Künstler überhaupt bekam
er eine Diamantene Schallplatte.
THE RED BULLETIN 51
1. Wie du ein Netzwerk aufbaust:
Ablehnung
ist okay
Sei nie nervös, wenn du wichtige Leute
ansprichst – das habe ich schnell gelernt.
Schon witzig: Bevor mich die Zuhörer
kannten, kannte mich bereits die halbe
Szene. Das lag auch daran, dass ich immer
offen auf jeden zugegangen bin. Ich war
nie aufgeregt, wenn ich andere Rapper
getroffen habe. Ich hatte zwar immer
Respekt vor ihrer Arbeit, aber am Ende
sind das auch nur Menschen. Und dann
führt eines zum anderen: Durch Capo
(deutscher Rapper, bei dessen Label Hitmonks
Bausa seinen ersten Vertrag unterschrieb;
Anm.) habe ich meinen Manager
Lucas (Teuchner; Anm.) kennengelernt.
Ein paar Major Labels haben uns abgelehnt,
aber das war okay. Mir war es
wichtig, jemanden zu finden, der meine
Musik versteht. Dann habe ich Norbert
(Rudnitzky; Anm.) von Warner Music
getroffen und gemerkt, dass er wirklich
Interesse an meiner Kunst hat. Egal mit
wem du es zu tun hast, du musst selbstbewusst
sein und Eier zeigen. Mir war
von Anfang an wichtig, dass ich mir nicht
in meine Musik reinreden lasse. In meiner
Position war das arrogant, aber das
musste sein. Natürlich war das ein Risiko.
Aber es hat sich gelohnt: Norbert hat mir
vertraut. Danach ging es richtig los.
2. Wie du deinen Stil findest:
Ignorier die
Kommentare
Für mich war es immer entscheidend,
auf mein Gefühl zu hören. Bei uns zu
Hause lief immer Musik. Meine Mutter
hat viel Funk und Soul gehört. Vor allem
unbekannte Sachen aus den 70er- und
80er-Jahren. Ich wusste oft gar nicht, wer
da gerade singt, ich habe auch die Texte
nicht verstanden, aber die Musik, die
Melodien und den Klang habe ich einfach
gefühlt. Als es bei mir mit Rap losging,
habe ich auch gleich richtig viel gesungen,
was total untypisch für deutschen Rap
war. Klar gab’s da auch Gegenwind. Aber
auf Kommentare von anderen sollte man
nie viel geben. Abgesehen davon ist mir
egal, ob Leute mich real finden oder
ob sie das, was ich mache, für Hip-Hop
halten. Ich mache einfach Bausa-Style:
arrogant und ignorant, aber trotzdem
schön (lacht). Schubladendenken brauche
ich nicht. Genau deshalb bin ich so frei
in dem, was ich mache.
„Wenn du deiner
Bestimmung
folgst, hat
Lampenfieber
keinen Platz.“
3. Wie du schnell lernst:
Du bist dein
bester Lehrer
Wenn du etwas gefunden hast, was dich
interessiert, geht das Lernen fast von
allein, weil es so viel Spaß macht. Als ich
sieben Jahre alt war, sind wir nach Bietigheim-Bissingen
gezogen. In der neuen
Wohnung stand ein Keyboard rum – ein
altes Schrott-Teil, das der Vormieter dagelassen
hatte. Aus Langeweile habe ich
angefangen, darauf herumzuklimpern,
da habe ich schnell Feuer gefangen und
mir bald ein eigenes Keyboard gekauft.
Meine Lehrer haben gesehen, dass mir
das Spielen Spaß macht, und wollten
mich fördern. Eigentlich ja ein guter
Gedanke, aber ich hatte keine Lust auf
jemanden, der neben mir sitzt und sagt,
wie das gehen soll. Ich habe lieber versucht,
Songs von Michael Jackson und
John Legend nachzuspielen, und mir die
Stücke mit YouTube-Tutorials beigebracht.
Ich habe ein richtiges Bedürfnis verspürt,
das zu tun. Bei der Gitarre war das genauso.
Es hat sich einfach richtig angefühlt,
irgendwie sinnvoll. Keine Zwänge – einfach
nur die Musik. Ich kann bis heute
keine Noten lesen, aber mittlerweile
kenne ich die Akkorde, die ich spiele,
und weiß, wie ich sie variieren muss.
Beim Produzieren hilft mir das sehr.
52 THE RED BULLETIN
Die Tattoos
Der Name Bausa begleitet Julian Otto seit ewig, er kommt vom
Charakter Bowser aus dem Videospiel „Super Mario“. Freunde
nennen ihn „Baui“. Deshalb hat er sich das auf die Finger der linken
Hand tätowieren lassen. Das „Taui“ rechts ist ein Insider-Gag.
Die Sneakers
Zu Hause stapeln sich die Pakete: Hersteller schicken
Bausa ihre Markenprodukte – aktuell etwa den Nike
Air Max 97 Ultra 17 Skepta. Für den Schwaben ein Zeichen,
dass er ganz oben angekommen ist.
„Bevor mich
das Publikum
kannte, kannte
mich die halbe
Rap-Szene.“
Netzwerker by nature: Von Anfang
an ging Bausa direkt auf seine
Vorbilder zu – mit Erfolg.
Styling LORENA MAZA
Haare & Make-up JESSICA MAYER
Denim LEVI’S
T-Shirt BALENCIAGA
Sneakers NIKE
4. Wie du auf dem Boden bleibst:
Genieß
das Spießertum
Ich hatte nie Angst abzuheben. Im Gegenteil:
Bodenständigkeit war mir schon
immer wichtig. Ich bin zum Beispiel ganz
bewusst nicht nach Berlin gezogen, sondern
in Bietigheim geblieben. Die Stadt
ist einfach schön, nicht zu klein und nicht
zu groß. Ich mag die Ruhe und die Ordnung
– diesen ganzen spießigen Kram,
den ich früher gehasst habe. Wenn man
die ganze Zeit unterwegs ist, sehnt man
sich irgendwann danach. In Bietigheim
habe ich alles, was ich brauche. Zum
Beispiel auch meine Jungs. Die sind – im
Gegensatz zu vielen, die erst nach dem
Erfolg kamen – keine Arschkriecher und
immer ehrlich zu mir. So ein Umfeld und
ein Rückzugsort sind schon wichtig.
5. Wie du oben bleibst:
Du darfst
den
Erfolg
nicht wollen
Ganz ehrlich: Ich habe schon damit gerechnet,
dass „Was du Liebe nennst“ funktioniert.
Dass der Song dann so ein Hit
wurde und sogar eine Diamant-Schallplatte
für über eine Million verkaufter
Einheiten bekam, war komplett verrückt.
Das hat mir in den Monaten danach
schon viele Türen geöffnet – gleichzeitig
war es aber auch ein bisschen unheimlich.
Ich habe gemerkt, dass mich Leute
nur für diesen einen Song feiern und
ihnen ganz egal ist, wer ich eigentlich als
Künstler bin. Das hat mich irgendwann
ganz schön genervt. Ein normaler Manager
hätte mir wohl geraten, gleich noch
einen Song im ähnlichen Stil nachzulegen,
um die Erfolgswelle quasi weiterzureiten.
Statt dessen habe ich als Trotzreaktion
erst mal versucht, musikalisch etwas ganz
anderes zu machen – und habe viel rumexperimentiert.
Als ich dann „Casanova“
mit Summer Cem aufgenommen habe,
ist richtig viel Druck von mir abgefallen.
Der Song war ein Riesenhit und hat erst
Gold und dann Platin bekommen. Damit
im Hinterkopf habe ich mich wieder richtig
frei gefühlt. Ich habe wieder gemerkt,
wer ich bin und was ich kann. Du darfst
den Erfolg nicht wollen, dann kommt er
von ganz allein!
THE RED BULLETIN 55
„Auf der Bühne
kommt alles
aus mir heraus
– das passiert
einfach.“
Bestimmung: Wenn Bausa vor
sein Publikum tritt, dann ist er
in seinem Element.
7. Wie du innere Balance findest:
Schalt das
Handy
ab
Wenn ich nach einem langen Studiotag
im Bett liege, fällt mir das Abschalten
schwer. Mein Kopf ist die ganze Zeit bei
den neuen Songs. Deswegen versuche ich
gerade in stressigen Phasen, sooft es geht,
nach Hause zu fahren, mein Handy abzuschalten
und die Ruhe zu genießen. Dann
treffe ich Freunde und mache Sport. Für
2020 habe ich mir fest vorgenommen,
mal eine längere Auszeit zu nehmen.
Einfach ein paar Wochen raus und ganz
weit weg – zum Beispiel nach Asien. Und
wer weiß: Vielleicht erfinde ich mich dort
mal wieder neu.
6. Wie du Lampenfieber besiegst:
Lebe im Moment
Vor meinem ersten Konzert war ich krass
nervös. Heute weiß ich, die Leute sind
wegen mir da und singen jede Zeile mit,
das hilft natürlich. Deswegen ist nur noch
eine Grundaufregung da, aber das muss
auch so sein, sonst hänge ich mich nicht
genug rein, und es wird kein gutes Konzert.
Routinen vor der Show habe ich
eigentlich nicht. Ich wärme meine Stimme
ein bisschen auf, das war’s. Wenn
ich dann auf die Bühne gehe, bin ich in
meinem Element. Die Moves, die Ansagen
– das kommt alles aus mir heraus und
passiert einfach. Weil es so sein soll. Auf
der Bühne bin ich nahe an der Vollkommenheit.
Wenn du etwas machst, wofür
du bestimmt bist, haben Nervosität und
Lampenfieber keinen Platz.
Bausa bittet zum Battle
Red Bull Soundclash mit Staraufgebot
RAF Camora, Juju, Azet & Zuna, Summer Cem, Lena Meyer-Landrut:
Am 10. Dezember misst sich Deutschlands vielseitigster Rap-Star
Bausa in der Stuttgarter Schleyer-Halle mit Künstlern aus
verschiedenen Genres. Infos: redbullsoundclash.de
DIESER BOBBY
56 THE RED BULLETIN
Das Debütalbum
Bausas Durchbruch: 2017 veröffentlicht er „Dreifarbenhaus“,
sein erstes Album. Es steigt gleich auf Platz zehn der Charts ein,
was wiederum Bausas Mutter beruhigt: „Vorher war sie immer
skeptisch gewesen, jetzt sah sie, dass bei mir echt was ging“,
erzählt Bausa später.
INNOVATOR
START-UPS,
PIONIERE UND
GENIALE
ERFINDUNGEN
Exoskelett
Heavy-Metal-
Laufwunder
Wenn Science-Fiction Wirklichkeit
wird: Ein Elektrogerätehersteller
baut eine riesige Rennmaschine,
in der ein Mensch am Steuer sitzt.
Dieses dreieinhalb
Tonnen schwere, vier
Meter hohe vierbeinige
Monster könnte der Bösewicht
im nächsten Michael-Bay-
Film sein. In Wirklichkeit ist
Prosthesis, so der Name, gar
kein Roboter, sondern ein
Exoskelett – angetrieben und
gesteuert von der Person, die
in seinem Zentrum sitzt.
„Prosthesis ist eine Erweiterung
des Körpers“, sagt
Erfinder Jonathan Tippett.
Er ist CTO von Furrion, einem
Unternehmen, das eigentlich
Einbauherde oder Fernseher
herstellt. „Der Anzug ist auf
Bewegungen der Piloten angewiesen
und verstärkt deren
Kraft und Geschwindigkeit.“
Möglich machen das Elektromotoren
und ein System aus
Hydraulik und Gurten.
Inspiriert ist Prosthesis von
Tippetts Leidenschaft für Ac-
58 THE RED BULLETIN
IN ALLER
KÜRZE
GUTES TUN
WIRD JETZT
NOCH
EFFEKTIVER
Spenden soll
möglichst einfach
und wirksam sein.
Diese Start-ups
helfen dabei.
Tech-Textilie: Das QUS Smart-Shirt zeichnet die wichtigsten
Trainingsdaten und Vitalwerte auf. Ohne zusätzliche Gadgets.
Prosthesis mit
Pilot (noch
außerhalb):
„Erweiterung
des Körpers“
tion-Sportarten. Kein Wunder
also, dass er nun sogar eine
eigene „Mech Racing League“
aufbauen will – für Menschen,
die in den Maschinen Wettrennen
bestreiten. „Grundsätzlich
kann jede fitte Person
Mech-Pilot werden. Wer auf
Skiern eine blaue Piste schafft,
kann sich auch in eines der
Biester schnallen und es mit
ein wenig Übung zähmen.“
furrion.com
WO EIN EURO
MEHR WERT IST
Kleine Spende, größtmögliche
Wirkung: Die
Plattform um Gründer
Sebastian Schwiecker
(Bild) stellt die effektivsten
Hilfsorganisationen
der Welt vor.
effektiv-spenden.org
DIGITALER
ERLAGSCHEIN
Marco Zaugg (Bild) und
sein Team arbeiten seit
2015 an digitalen Lösungen.
Jüngster Wurf:
Spenden per QR-Code
in Kooperation mit dem
Bezahlsystem Twint.
raisenow.com
Mehr Inspiration für
Zukunftsmacher gibt es
im aktuellen INNOVATOR.
Infos und Abo unter:
redbulletininnovator.com
SAM CARTER, JUDITH WAGNER, RAISENOW.COM
Smart-Shirt
G’scheites G’wand
Funktionskleidung, die ihren Namen verdient:
Das QUS Smart-Shirt erfasst wichtige
Körperwerte und sendet sie an eine App.
Früher war Sportbekleidung
atmungsaktiv
und schnelltrocknend.
Heute ist sie auch schlau.
So misst das QUS Smart-
Shirt des steirischen Unternehmens
sanSirro zum Beispiel
selbständig Herz- und
Atemfrequenz seines Trägers.
Es berechnet weiters
den Kalorienverbrauch
und zeichnet
Geodaten auf.
Eine waschbare
Textilsensorik
macht’s möglich.
Baba,
Brustgurt!
„Die elektronische
Einheit speichert
und über trägt alle
relevanten Daten“, erklärt
sanSirro-Geschäftsführer
Hannes Steiner. „Sie liefert
äußerst präzise Werte und
kann deshalb nicht nur im
Trainings-, sondern auch im
Gesundheitsbereich eingesetzt
werden.“ Während es
bei Läufern mit QUS endlich
wieder rennt, können
Ärzte das Smart-Shirt für
eine bessere Überwachung
ihrer Patienten nutzen. Ein
Leiberl für die medizinische
Leibesvisite also. Steiner:
„Unser Ziel war, einen
Gamechanger mit echtem
Mehrwert zu entwickeln.
Ich glaube, das haben wir
geschafft.“ Jetzt sollen
die Sensoren sogar
noch weiter
verbessert
werden.
Aktuell arbeitet
sanSirro
an einer neuen
Funktion –
Die Speicher- und Sendeeinheit der Schweißanalyse
zur
im Shirt wiegt nur 18 Gramm.
Feststellung
von Blutzuckerwert oder
Elektrolythaushalt. Und
die soll während des Tragens
stattfinden. Denn nach
dem Training kann man mit
dem intelligenten Shirt das
machen, was man mit allen
Sportsachen macht: in die
Waschmaschine schmeißen.
qus-sports.com
THE RED BULLETIN 59
Reinkommen,
Drinks ordern,
Musik wünschen:
All das kann beim
Ausgehen schon
heute übers Smartphone
geschehen.
Trotzdem soll das
Menschliche nicht
zu kurz kommen,
versprechen die
Erfinder.
Die
Hightech-
Partysanen
Sie lenken den Sound ultrapräzise in jede Ecke
des Clubs, ermöglichen Bestellungen per
Gesichtserkennung oder verwandeln deine Tanz-
Moves in LED-Kunst: Diese sieben Tech-Pioniere
revolutionieren das Nachtleben.
Text MARC BAUMANN
GETTY IMAGES
61
In der Mitte der Tanzfläche
gibt’s satten
Sound, an den Rändern
Ruhezonen
(etwa vor der Bar):
Solche Steuerung
ermöglicht der 3D-
Sound der Zukunft.
CHRISTOPH VOY, MMA
DIE
SOUND-
LENKER
Sie wollen DJs in Dirigenten verwandeln: MATHIAS ARIFIN
und CONSTANTIN MASCHER entwickeln ein System, das
Musik im Club zum räumlichen Erlebnis macht.
>
„Wir sind Akademiker
in Jogginghose“, sagt
Mathias Arifin. Es ist nur ein
Nebensatz, dem er nicht so
viel Bedeutung schenkt, aber
der Satz erklärt ganz gut das
ganze Projekt: Arifin, sein
Geschäftspartner Constantin
Mascher und ihre Kollegen
von Mixed Munich Arts (MMA)
wollen im Auftrag von Red Bull
ein hochkomplexes Thema,
den 3D-Sound der Zukunft,
auf Club-Ebene verwirklichen.
Neben ihm zeigt der Toningenieur
mit Computergrafiken erste
Animationen von „Red Bull
Overtone“: Am 16. November
findet das Event für audiophile
Fans elektronischer Musik in
Köln statt, maßgeblich umgesetzt
von MMA. Schon beim
Auftakt in München Ende März
„fiel den Leuten die Kinnlade
runter“, wie Arifin mit berechtigtem
Stolz sagt. MMA gehören
nämlich zu einem sehr
kleinen und entsprechend elitären
Kreis an Tech-Pionieren
weltweit, die dabei sind, den
Sound der Zukunft für Clubs
massenfähig zu machen,
Stichworte: 3D und immersiv.
Vereinfacht gesagt: Sound
wird nicht mehr wie bisher vom
Lautsprecher nach hinten ins
Publikum geblasen, wo sich
der Schall dann irgendwie
seinen Weg bahnt. Die Technologie
ermöglicht es, Musik in
verschiedene Tonkanäle zu
zerlegen und diese – durch
neuartige Lautsprecher und
aufwendige Berechnung des
Schalls – präzise im Raum zu
verteilen. Das ist nicht einfach
nur akustisch beeindruckend,
es verändert auch die Art, wie
man eine Clubnacht überhaupt
denken muss. DJs können
Musik nicht mehr nur spielen,
sondern steuern. „Du kannst
vorne den Dampf rausnehmen
und ihn dort hinbringen, wo du
ihn im Club brauchst“, sagt
Arifin. Wie ein Dirigent, der Teile
des Orchesters lauter und andere
wieder leiser spielen lässt.
Wenn es plötzlich möglich ist,
akustische Ruhezonen zu setzen,
kann man die Bars im Club
viel effektiver platzieren oder
aber Ärger mit Anwohnern
vermeiden. MMA wollen die
Technik außerdem so günstig
hinkriegen, dass sie am Ende
auch wirklich in den meisten
Clubs Verwendung findet.
Aber: Der Weg zum 3D-Sound-
Club ist kein Spaziergang
und „Red Bull Overtone“ nur
eine Etappe, der noch einige
weitere werden folgen müssen.
Red Bull und MMA wollen die
Euphorie, die ihre Vision leicht
auslöst, vorerst bewusst bremsen.
Die Jogginghose ist bei
ihrer Pionierarbeit nicht als
Laufhose gedacht, sondern als
bequeme Kleidung für viele
durchtüftelte Nächte.
Erlebe den Klang
von morgen
Kristallklarer Sound – völlig neu
angeordnet im Raum: Am 16. 11.
zeigt dir „Red Bull Overtone“,
was 3D-Sound schon heute
kann. In der Wassermannhalle
in Köln spielen Elektro-Artists
neue Sets – die sie eigens auf
die innovative Technologie
abgestimmt haben.
16. 11. Wassermannhalle, Köln
Alle Infos: redbull.com
Weitere Termine:
13. 12. Kalif Storch, Erfurt;
14. 12. Pan, Hannover
63
Digital-Club:
Hier ist der Drink
nur einen Klick
entfernt.
DER
EXTREM-
DIGITALISIERER
Von der DJ-Buchung über den Einlass bis zur Bar: Dank
DIETER VAN ACKEN funktioniert der Club „Next“ in
Ahaus komplett digital und dadurch komplett stressfrei.
>
Die Zukunft des
Nachtlebens liegt
„tief im Münsterland, am
Arsch der Welt“. Und erklärt
wird sie von einem Mann, der
bald 60 wird. Klingt nicht sehr
vielversprechend. Ist es aber!
Was Dieter van Acken, 56, und
die Firma Tobit Software in der
39.000 Einwohner kleinen
Stadt Ahaus aufgebaut haben,
wird man so in Berlin kaum finden:
einen durchdigitalisierten
Club wie das „Next“. Das Ausgehen
beginnt im Internet, wo
man den Eintritt ins Next per
„Fast Lane“ buchen kann, dann
geht es abends ohne Warteschlange
oder Türsteherdiskussionen
in den Club. Die DJs
checken ebenfalls online ein –
ein Knopfdruck genügt, und die
gesamte Anlage fährt hoch.
Wer als Gast ein Getränk will,
muss diesen Wunsch nicht
einem gestressten Barmann
zurufen, sondern man bestellt
digital, und die Drinks werden
geliefert. Burger oder Pommes
ordert man an einer weißen
Wand an einem Display, die
dahinterliegende Küche sieht
und riecht man nicht. Bezahlt
wird mit Clubkarte. Macht so
viel Software das Feiern nicht
ein wenig unpersönlich? Dieter
van Acken verneint, es müsse
eben zum Konzept passen. Ihres
ist mehr Raumschiff Enterprise
als Gabys Eckkneipe.
DER
BILDSCHIRM-
BEFREIER
Manchmal liegt der Schlüssel zum besseren Feiern nicht in
mehr Technik, sondern in weniger – meint GRAHAM DUGONI und
erfand ein Gadget, das Handy-Benutzung im Club unterbindet.
>
Sein Erweckungserlebnis hatte
Graham Dugoni 2012 auf einem
Musikfestival: Dort sah er, wie Besucher
einen gedankenversunken Tanzenden
mit ihren Handys filmten und das Video
lachend ins Internet stellten. Dugoni hingegen
träumt von Konzerten und Partys
mit mehr tanzenden und weniger filmenden
Besuchern. Und wie lässt sich die
Technik in Zaum halten? Richtig, mit einer
neuen Technik: Mit seinem Start-up
Yondr produziert er hunderttausende
kleine Neopren-Beutel, in die man vor
Konzerten (Madonna!, Jack White!) oder
in Clubs die Handys der Besucher steckt
und sie dann verschließt. „Eine kurze
Auszeit“, nennt Dugoni das. Jeder behält
sein Handy, aber bis zum Veranstaltungsende,
wenn die Beutel an Stationen wieder
geöffnet werden, ist kein Blick aufs
Smartphone möglich. „Ohne Handys
ist eine ganz andere Energie im Raum“,
meint Dugoni. Übrigens: Mit Yondr sitzt
er ausgerechnet in San Francisco mitten
unter den Tekkies des Silicon Valley.
Denen ein wilder Abend ohne Smartphone
sicher auch nicht schaden würde.
Wiedersehen:
Nur mit diesem Öffner
geht der Beutel auf.
64
DER
AUSWEIS-
REVOLUZZER
CHRISTOPH VOY, TOBIT, YONDR, GETTY IMAGES, YOTI
Schneller drin:
Zwei Monate ihres
Lebens verbringen
Briten in Warteschlangen.
Diese
Zeit will Yoti
verkürzen.
Perso in praktisch: DUNCAN
FRANCIS ermöglicht die Ausweiskontrolle
per Smartphone-App.
>
Ist das wirklich der
Besitzer? Wo ist das
Teil schon wieder? Für Türsteher
wie auch für Besucher
ist der Perso-Check am Club-
Eingang vor allem eines: nervig.
Das will der Brite Duncan
Francis mit seinem Start-up
Yoti ändern. Seine Lösung: eine
kostenlose App, die das Alter
und die Identität des Benutzers
so seriös wie ein offizielles
Dokument bestätigt, dabei
unkompliziert auf dem Handy
liegt und dennoch sicher gegen
Identitätsmissbrauch ist. Dafür
verschlüsselt Yoti jede eingegebene
Information einzeln
und speichert sie separat –
Zugang erhält nur der Nutzer
selbst. Fünf Millionen Downloads
hat Yoti bisher, die digitale
ID wird in Großbritannien
schon in vielen Clubs akzeptiert.
Bald soll sie auch auf dem
Festland erhältlich sein. Tausende
Ausweise würden jedes
Jahr in Clubs verloren, so Francis.
Auf sein Handy passt man
besser auf oder bemerkt den
Verlust zumindest umgehend.
Habe die Ehre:
So weist dich
dein Handy aus.
65
Schall und Rauch:
Die Schwaden
nehmen die
Bewegungen
der Tänzer auf.
TAMMUZ DUBNOV spiegelt Dance-Moves auf LED-Wände.
So will er Lichtshows auf das nächste Level heben – und
Schüchternen den Sprung auf die Tanzfläche erleichtern.
>
Tammuz Dubnov hat
Abschlüsse in theoretischer
Mathematik, Informatik
und Tanz. Klingt wie ein „Finde
den Fehler in dieser Wortreihe“-
Test, ist aber eine sinnvolle
Kombination, wenn man sich
seine Arbeit ansieht. Dubnov
hat die Kreativität des Tänzers
mit der Logik des Mathematikers
verbunden. Das Ergebnis
dieser Doppelbegabung: die
Wandprojektion seiner Firma
Zuzor. So funktioniert’s: Eine
Kamera erfasst die Bewegungen
der Tänzer in einem Radius
und setzt sie in leicht psychedelisch
anmutende Animationen
um, die auf die Wände des
Clubs oder jeder anderen Location
projiziert werden. Weil
viele Clubs bereits über entsprechende
Projektoren und
LED-Wände verfügen, konzentriert
er sich auf die Software.
Rund 4500 Euro kostet die einmalige
Nutzung. Bisher ist die
Technik vor allem in Nordamerika
zu erleben, Europa soll
bald folgen. „Auf Kinder wirken
diese Bilder wie hypnotisierend“,
hat Dubnov beobachtet,
„Ältere brauchen etwas, bis
sie merken, dass ihre Bewegungen
die Projektionen steuern.“
Vor allem mag Dubnov
die Erlebnisse mit unerfahrenen
Tänzern: „Zuzor bricht das
Eis, bringt Gruppen zum Interagieren
und auch Schüchterne
zum spielerischen Tanzen.“
66
DER
TANZ-
BESCHLEUNIGER
CHRISTOPH VOY, ZUZOR, PSLY/ JOSIAH MORADO, JEFF MOORE
Vier Freunde (von
links): Brandon Melic,
Devante Brown,
Josia Morado und
Ulric Ferreira wollen
per Handy über Songs
ab stimmen lassen.
DER
SCHLANGEN-
DOMPTEUR
Endlich Fairplay an der Bar: Dafür hat JOHN WYLLIE ein
System entwickelt, das Besucher an der Theke automatisch
erkennt – und so Vordrängeln unmöglich macht.
>
„Erst wartest du ewig an der
Bar, dann siehst du, wie andere
sich vordrängeln, und letzten Endes bekommst
du das falsche Getränk“: John
Wyllie erinnert sich gut an diese Frustmomente
beim Ausgehen. Heute ist er
als junger Vater seltener in Bars, aber
er findet: Seine Kinder sollen es besser
haben. Mit seiner Firma DataSparQ hat
Der Nächste bitte: So sieht
der Barkeeper, wer dran ist.
er eine Bar entwickelt, die weiß, wer vor
ihr steht. Eine Kamera erfasst alle Personen
vor dem Tresen und teilt ihnen
Nummern zu, die auf einem Bildschirm
hinter der Bar mit den jeweiligen Drinks
angezeigt werden. Auch im Gedränge
behält der Computer den Überblick und
zeigt außerdem, wie lange man warten
muss – bis dahin kann man tanzen
gehen. Die Bar ist noch im Demo-Modus,
die britischen Datenschutzbedingungen
verhindern derzeit ihren Einsatz. Data-
SparQ hofft auf eine Anpassung und bemüht
sich um Transparenz: Es gibt keine
versteckten Kameras, nur eine klar erkennbare.
Eine markierte Zone zeigt an,
wenn jemand in dem Bereich steht, den
die Kamera erfasst. Und: Die Aufnahmen
werden nicht gespeichert.
DIE
PLAYLIST-
PIMPER
DJ, spiel meinen Song: Vier Kanadier
gewähren Partygästen per App
Einfluss auf die Songauswahl –
ohne den DJ ganz zu entmachten.
>
Wie soll man einen DJ
ansprechen? Flirten
erfordert ja schon Mut, aber
durch die volle Tanzfläche zum
DJ-Pult zu gehen – und dann
auch noch einen Musikwunsch
zu überbringen, der wirklich
gespielt wird, ist in halbwegs
ernsthaften Clubs kurz vor
unmöglich. Diesen prekären
„Hey! Hast du den Song von …“-
Moment möchten uns Brandon
Melic, Devante Brown, Ulric
Ferreira und Josia Morado
ersparen. Mit ihrer App PSLY
kann man über eine Spotify-
Integration einen Song wählen
und den Wunsch an den DJ
übermitteln. Die Lieder werden
von anderen Nutzern auf der
Party bewertet und dem DJ in
einer Playlist nach Beliebtheit
angezeigt. Der DJ wird dabei
nicht zum Befehlsempfänger,
sondern hat weiterhin das
letzte Wort. Er kann die Reihenfolge
der Titel zu einem Set
arrangieren – oder Wünsche
ignorieren, bis sie von der Liste
fallen. Geld wollen die Erfinder
mit einschlägigen Party-Reihen
verdienen. Ideal ist es, wenn
50 bis 75 Personen die App benutzen,
aber sie funktioniert
auch bei Partys mit 600 Gästen,
bei denen 200 Leute
Songs bestellen. Und: Wessen
Song gespielt wurde, der kann
dem DJ per App ein Trinkgeld
senden.
67
DAS KONZEPT
DER FREIHEIT
MAGNUS WALKER ist keine typische Stilikone.
Selbstverwirklichung ist sein Lebensziel, auf
die Außenwirkung aber pfeift er vollkommen.
Erklärung folgt. Text SCOTT JOHNSON Fotos JIM KRANTZ
Oldtimer-Fan
Magnus Walker:
„Leidenschaft
kannst du nicht
produzieren.“
69
ZU WALKERS KUNDEN ZÄHLEN
GROSSKONZERNE WIE DISNEY
ODER DIE UNIVERSAL STUDIOS.
L
OS ANGELES, kurz vor Sonnenuntergang.
Magnus Walker blickt von einem der Aussichtspunkte
des hoch gelegenen Angeles Crest Highway auf die
Lichter seiner Wahlheimat, die in der Ferne glitzern.
Er sitzt in seinem bevorzugten Porsche, einem 911 T,
Baujahr 1971, in auffällig rot-weiß-blauem Design.
Die Abendsonne taucht die umliegenden Berge in
sanftes Licht, und eine leichte Brise weht über die
kargen Hänge. Walker kontrolliert die Schaltung,
die Spiegel und seinen Gurt. Die ausgeprägte Ruhe
weicht in Sekundenschnelle dem Lärm der überwältigenden
Triebkraft. Der Porsche rast mit über
140 km/h den Highway entlang, der Geschwindigkeitsrausch
vereinnahmt Geist und Körper. Walker
lehnt sich zur Seite, als der Wagen durch eine Haarnadelkurve
jagt. Der unbedarfte Beifahrer sieht den
Porsche vor seinem geistigen Auge schon über den
Abgrund hinausschießen, doch er liegt gut in der
Kurve. Wie ein Surfer auf der perfekten Welle manövriert
auch Walker uns souverän aus der Kehre. In
einem Moment der Euphorie beschleunigt er gleich
noch etwas mehr, als hätte ihn dieser kleine Triumph
zusätzlich angespornt. Nur das Motorengeheul des
Porsche ist zu hören, als er wie vom Teufel getrieben
durch die Serpentinen schießt.
Magnus Walker, der unorthodoxe Modedesigner
und Porsche-Liebhaber, spricht gern über Freiheit,
denn die spielt in seinem Werdegang eine zentrale
Rolle. Der Brite aus der Arbeiterstadt Sheffield
schmiss einst die Schule, bevor er im Land der unbegrenzten
Möglichkeiten sein Glück machte. Auch
der Name seines Unternehmens Urban Outlaw unterstreicht
dieses Konzept von Wildnis und Freiheit.
Mit dieser Markenidentität hat Walker seine Lebenseinstellung
auf den Punkt gebracht. Die offensichtliche
Gegensätzlichkeit entbehrt natürlich nicht einer
gewissen Ironie. Walker verdiente einerseits Millionen
mit dem Verkauf seiner Klamotten an Großkonzerne
wie Disney oder die Universal Studios. Gleichzeitig
pflegt er das Image des ungehobelten Raubeins mit
einer hochstilisierten Kombination aus Dreadlocks,
Leder, Jeans und Boots, die seinen sehr persönlichen
Look ausmachen. Einen Look, der ehrlich und unverfälscht,
authentisch ist – und der sich verkaufen
lässt, weil er das gewisse Etwas hat.
Sein Konzept geht auf. Ob er für Porsche an einem
internationalen Marketing-Event in Mexiko-Stadt
teilnimmt, anlässlich einer Konferenz in Portland,
Oregon, Autogramme verteilt oder im Rahmen eines
TEDx Talks vor einem betuchten Publikum spricht –
Walker, der Gesetzlose, vereint in seiner Persönlichkeit
viele Gegensätze: Er ist der zottelige Gegenentwurf
zum Materialismus, aber er repräsentiert
gleichzeitig auch eine enorm erfolgreiche Marke,
die einem strengen Konzept folgt.
Genau deshalb war es ihm so wichtig, mit seinem
Gast den Angeles Crest Highway abzufahren. Wer
hier Höhenluft schnuppert, merkt schnell, dass Walkers
Freiheitskonzept keine leere Marketinghülse
ist, sondern dass er mit Leib und Seele für diese Idee
brennt. Nirgendwo wird dies deutlicher als auf dem
Beifahrersitz seines Porsche, wenn man angesichts
des wahnwitzigen Tiefflugs über den Asphalt alles
um sich herum vergisst. Wie eine Lebensader von
spektakulärer Schönheit schlängelt sich der Highway
durch die Berge, nicht einmal eine halbe Stunde
Fahrt liegt zwischen dem dröhnenden Stadtverkehr
von Downtown L. A. und dem idyllischen Angeles
National Forest. Der Highway ist Walkers Lieblingsstrecke
– so fühlt sich Freiheit an.
THE RED BULLETIN 71
WALKERS FREIHEITSKONZEPT IST KEINE
LEERE MARKETING-HÜLSE. MAN MERKT
RASCH, DASS ER DAFÜR BRENNT.
Walker wuchs in einer Familie der Mittelschicht
im nordenglischen Sheffield auf,
der selbst ernannten „Wiege des Edelstahls“.
An den Wochenenden besuchte
er mit seiner Familie traditionelle Landsitze und
Herrenhäuser mit ihren Rauchzimmern, Ledersofas
und kunstvollen Steinarbeiten. In seiner Freizeit
machte er Crosslauf. Mit der Singer-Nähmaschine
seiner Mutter nähte er Iron-Maiden-Abzeichen auf
seine Jeans. Er sah sich als Einzelgänger.
1986 verließ er Sheffield, jobbte zunächst als
Jugendbetreuer beim Sommerlager-Veranstalter
Camp America und zog danach nach Kalifornien.
Damals machten Verkäufer und Künstler die Strandpromenade
von Venice Beach zum kreativen Hotspot.
Walker begann mit eigenen Designs. „Industrial Hippie“
nannte er seinen Look – perfekt für jemanden,
der sich selbst in keine Schublade stecken lassen will.
In Kalifornien hatte er die Gelegenheit, sich selbst
neu zu erfinden. Er entwarf „eine Art Renaissance-
Schlapphut“, der zum Verkaufsschlager wurde
(„Dabei habe ich gar keinen Draht zur Renaissance“).
Im nächsten Schritt kaufte er günstig Levi’s-Jeans
für 50 Cent das Stück auf, verzierte sie wild mit bunten
Fetzen aus Paisley-Stoff, Satin und Leder und
verkaufte sie gewinnbringend weiter. Von den ersten
Geschäftseinnahmen verwirklichte er einen Kindheitstraum
und kaufte 1992 seinen ersten Porsche
911, schließlich hatte er schon als Zehnjähriger einen
glühenden Fanbrief an den Autohersteller geschrieben.
Walkers innovativer Stil kam gut an, und seine Firma
Venetian Paradise, die er zusammen mit seiner Frau
Karen führte, wuchs. Das Paar versorgte Einzelhändler
auf der Melrose Avenue mit Großlieferungen.
Schon bald standen Disneyland, Six Flags Magic
Mountain und die Universal Studios vor der Tür.
Prominente liebten seinen Look – jeder stand auf
seinen Style. Er ging mit Alice Cooper auf Tour. „Auf
der Promenade in Venice Beach hat alles angefangen“,
erinnert sich Walker. „Ich hatte endlich etwas
gefunden, was ich gut konnte und womit ich – ganz
ohne Ausbildung – ordentlich Geld verdiente.“
Seitdem hat Walker ein Riesenvermögen
gemacht und sich einen Riesenfuhrpark aufgebaut.
Dreizehn seiner Neunelfer stehen
in Reih und Glied in der Garage eines 2500-
Quadratmeter-Lofts im Arts District von L. A. Als
ein kom paktes Ganzes diente Walker das Loft zudem
als Wohnung, wurde zum Film- und Fernsehset und
ist Firmen- und Markensitz.
Vor kurzem, an einem Oktobermorgen, verfolgt
Walker aufgeregt, wie ein kirschroter Lotus Esprit,
Baujahr 1979, langsam von der Laderampe eines
Sattelzugs rollt. Man erkennt gleich, dass es sich um
den Typ Sportwagen aus „James Bond – In tödlicher
Mission“ (1981) handelt. Ein schnittiger, abgeflachter
Wagen, der sofort die Assoziationen Sex, Lavalampen
und Seventies-Style hervorruft. Erst bei näherem
Hinsehen entdeckt man die subtileren Qualitäten:
ein an gehobenes Armaturenbrett mit einem Wirrwarr
an Knöpfen und Schaltern, ein Schaltknüppel
mit Holzgriff und Ledersitze, die so verschlissen sind,
dass man meinen könnte, James Bond höchstpersönlich
habe schon darin gesessen. Walker hat den Wagen
im Internet gefunden und ungesehen gekauft. Als
der Lotus sicher auf der Willow Street steht, einer immer
beliebter werdenden Straße unweit der berühmten
Sixth Street Bridge, schwingt sich Walker hinters
Lenk rad und streicht andächtig über den Schaltknüppel.
„Ich dreh mal schnell eine Runde um den Block“,
grinst er. Der Lotus röhrt auf, Walker gibt Gas und ist
schon um die nächste Ecke verschwunden.
Walker schert sich nicht darum, was andere denken.
Wenn er erzählt, wie er durch sein Modelabel
an dieses Loft gekommen ist, referiert er bei der Gelegenheit
gern ausführlich darüber, wie sehr er auf
die Meinung anderer Leute pfeift. Über diese Gleichgültigkeit
definiert sich Walker regelrecht. Immerhin
hat sich der L.-A.-Kenner in die Immobilie verliebt,
lange bevor er die enormen Vorzüge von Downtown
zu schätzen wusste – und damit genau den richtigen
Riecher bewiesen. Im Jahr 2000 kaufte er mit Karen
das riesige Gebäude und baute es zum Domizil seiner
Träume um. Im Erdgeschoss zog das Atelier für sein
Modelabel Serious Clothing ein. Dort entstand auch
die Idee zu Urban Outlaw.
Die Räumlichkeiten erwiesen sich schon bald als
gewinnbringende Investition. In einem langen Artikel
über die Gentrifizierung von Lofts in L. A. nannte ein
Journalist der „L. A. Times“ das Gebäude als Paradebeispiel.
Zwei Wochen später rief ein Produzent aus
Hollywood an und bat um Erlaubnis, in dem Gebäude
ein Musikvideo für Missy Elliott drehen zu dürfen.
Schon bald standen die Produzenten Schlange.
Immer wieder vermieteten sie ihr Loft, bis ihnen
irgendwann klar wurde, dass ihnen das Objekt als
Mietstudio noch viel mehr Umsätze bescheren würde.
„Mal ehrlich“, sagte Walker zu seiner Frau, „wenn wir
nicht hier wohnen würden, könnte rund um die Uhr
gedreht werden.“ Gesagt, getan: Die beiden zogen aus
und kehrten nie zurück. Stattdessen wurden dort
Streifen wie „Keine halben Sachen 2“ mit Bruce Willis
gedreht, außerdem „America’s Next Top Model“,
„American Idol“, zwei sechswöchige Reality-TV-Shows
und so ziemlich jede bekannte Krimiserie: „CSI: New
York“, „Monk“, „The Lyon’s Den“, „Without a Trace –
Spurlos verschwunden“ oder „24“. „Das Studio wurde
120 bis 150 Tage im Jahr gebucht“, erzählt Walker.
Doch man täte ihm unrecht, dies alles als unbedarften
Glücksgriff abzutun. Im Prinzip ist
Walkers Ethos recht simpel, er hat eine sehr
pragmatische Lebenseinstellung: Wenn etwas
funktioniert, dann nutz es. Wenn ein fetter Motor unter
der Haube ist, dann gib Gas. Und Klamotten sind
eben zum Anziehen da. Die Gegenstände in unserem
alltäglichen Leben wollen benutzt werden. Wir soll-
72
Mal schnell eine
Runde drehen:
Walker mit einem von
ihm restaurierten
1971er-Porsche 911
Walker inmitten seiner
Porsche-Kollektion:
„Ich habe im Leben
immer nur das gemacht,
worauf ich Lust hatte.“
74
WALKERS ANSATZ IST EINFACH:
WENN EINE IDEE FUNKTIONIERT,
NUTZ SIE KONSEQUENT.
„NIMM DEIN LEBEN IN DIE HAND.
AUCH WENN DU DABEI DINGE MACHST,
DIE UNVERNÜNFTIG ERSCHEINEN.“
Die Schönheit
des Gebrauchten:
Das zerschrammte
Hot-Wheels-Auto
trägt Walker in
seiner Hosentasche.
Jeden Tag.
ten in unserem Leben die Zügel selbst in die Hand
nehmen, findet Walker. Auch wenn man dabei
manchmal Entscheidungen trifft, die vielleicht auf
den ersten Blick unvernünftig erscheinen.
Walker steht in seinem Loft und streicht sich über
die teure Lederjacke, als wolle er seinen Worten Nachdruck
verleihen. Die Jacke ist nicht von Urban Outlaw,
noch nicht mal von Serious. Sie ist von Ralph
Lauren und war ein Spontankauf. Ihm war schon
klar, dass sein Umfeld irritiert sein würde. (Ausgerechnet
Magnus Walker kauft Ralph Lauren?)
„Scheißegal“, dachte er. „Ich will die haben.“ Warum?
„Weil einfach alles stimmt: Sie ist leicht, hat
einen schönen Used-Look und ist bequem.“
Er sieht sich um und macht eine ausladende
Handbewegung. Im Prinzip gilt das auch für dieses
Gebäude. Es wurde zwar neu eingerichtet, aber es
hat diesen abgeranzten Charme, und der markante
Geruch von Leder, Rauch, Teer und Zement hängt in
den Mauern. Auch das Signature-Series-Lenkrad, das
er zusammen mit Momo, der Firma des italienischen
Ex-Rennfahrers und Unternehmers Gianpiero Moretti,
entworfen hat, fällt in diese Kategorie. Er ist übrigens
der erste Nicht-Rennfahrer, dem diese Ehre zuteilwurde.
Das Lenkrad sieht derb und abgenutzt aus,
aber es liegt gut in den Händen. „Was das mit Mode
zu tun hat?“, fragt Walker selbst. „Na ja, hier kommen
wieder die Elemente ins Spiel. Wir haben unsere
Lederjeans künstlich altern lassen, geflickt und ausgewaschen,
um diesen Used-Look zu erzeugen. Das
ist ja irgendwie auch nichts Neues. Aber mit einem
Lenkrad hat das noch niemand versucht.“
Auch seine Kindheit hat ihn beeinflusst,
meint er. Sheffield, führend in der Schneidwarenindustrie
und im Bereich Edelstahl,
erstreckt sich über sieben Hügel und ist von
Flüssen durchzogen. Als Kind haben ihn die Herrenhäuser
nicht interessiert, die er mit seinen Eltern
ständig besichtigen musste. „Aber dreißig Jahre
später, nachdem ich so lange in L. A. gelebt habe,
wo nichts älter ist als hundert Jahre, hat sich das
komplett geändert. Wenn ich jetzt in England bin,
kann ich es kaum erwarten, mir fünfhundert Jahre
alte Herrenhäuser und Schlösser anzusehen.“ In
der obersten Etage seines Lofts mit den abgewetzten
Ledersofas und der gezielt abgeblätterten Wandfarbe
erkennt man diese Liebe zu alten, gebrauchten
Objekten, die Authentizität ausstrahlen und eine
Geschichte haben. „Ich bin mir sicher, dass diese
Leidenschaft damit zu tun hat, dass meine Eltern
mich früher in diese alten Anwesen mitgeschleppt
haben“, sagt er. Seinen Porsches ergeht es da nicht
anders. Er kauft sie auf, baut sie um und stellt sie
sich in die Sammlung.
Am liebsten aber fährt er sie. Wir nähern uns auf
dem Angeles Crest Drive schon wieder der Stadt, da
entdeckt Walker vor uns einen frisierten schwarzen
Maserati. Kurzerhand schwenkt er aus und überholt.
Sekunden später hat er den italienischen Luxusflitzer
hinter sich gelassen, rast wieder durch die engen
Kurven und kann offenbar kaum an sich halten.
„ Leidenschaft kann man nicht einfach so produzieren“,
sagt er und grinst.
Vor einigen Jahren hatten Walker und Karen
keine Lust mehr auf ihr Modelabel. Auch
das Filmgeschäft ließ nach. Sie hatten sich
eine Weile auf der Erfolgswelle treiben lassen,
aber nun war es Zeit für etwas Neues. „Warum
machen wir überhaupt noch diesen Klamottenkram?“,
fragte Walker seine Frau – oder umgekehrt. Sie waren
so lange zusammen, da verschwimmen manchmal
die Details. „Wir fühlten uns wie im Hamsterrad, jegliche
Kreativität und Inspira tion waren uns ver loren
gegangen.“
Also zogen sie einen Schlussstrich unter dieses
Kapitel. Kurz darauf wurde Walker von Tamir Moscovici
angesprochen, einem Filmemacher, der ebenfalls
ein wahrer Autofanatiker ist. Er wollte einen Film
über Walkers überraschenden Erfolg als Modeunternehmer
und über dessen Porsche-Leidenschaft drehen.
Die 30-minütige Doku „Urban Outlaw“ feierte im
September 2012 beim Raindance Film Festival in
London Premiere. Seitdem hat Walker seine lebenslange
Liebe zu Porsche in eine Geldmaschine verwandelt.
Zusammen mit Porsche und anderen Firmen
arbeitet er an Projekten auf der ganzen Welt.
Walker ist 53 und stolz darauf, nie beim Friseur
gewesen oder einer regulären Arbeit nachgegangen
zu sein. Nun steuert er besonnen in einen neuen
Lebensabschnitt. Walker flucht viel, aber er meint es
nicht so. Und ehrlich gesagt: Er darf das. Vor drei
Jahren starb seine Frau – Karen verlor ihren langen
Kampf gegen den Alkohol. Nach einem Unfall saß
Walker acht Wochen im Rollstuhl. Er weiß, was Verlust
bedeutet.
Walker ist inzwischen an beiden Küsten zu Hause
und pendelt zwischen seinen Wirkungsstätten in L. A.
und dem Apartment seiner Freundin in New York.
„Rock ’n’ Roll ist immer noch voll mein Ding“, erklärt
er. „Meine Haare werden zwar dünner, und mein
Bart wird kraus, aber in bequemen Klamotten fühle
ich mich einfach am wohlsten. Ich trage sie wie eine
zweite Haut. Ich trage ungefähr ein Jahr lang jeden
Tag dasselbe, bis die Klamotten hinüber sind. Aber
mein Geschmack hat sich etwas weiterentwickelt.
Man muss sich nur wohl in seiner Haut fühlen.“
Ihm schwebt noch eine „kleine, exzentrische Modekollektion
mit vielleicht zwölf bis achtzehn Teilen“
vor. Die Produk tion würde er auslagern.
„Das wird das nächste Kapitel“, sagt er und zieht
ein Hot-Wheels-Spielzeugauto aus der Tasche, das er
immer bei sich trägt. Es ist ein völlig zerkratztes Relikt
seiner Autoleidenschaft aus Kindheitstagen. Es begleitet
ihn auf Schritt und Tritt und ist ebenso vom
Leben gezeichnet wie die Seele des Urban Outlaw.
magnuswalker911.blogspot.com
77
10.12. SCHLEYER-HALLE
STUTTGART
guide
Dein Programm
FITNESS
So trainiert Extrem-
Hindernisläuferin
Ida Steensgaard
SEITE 84
GAMING
Mehr als nur ein Spiel:
wie „FIFA“ den echten
Fußballsport verändert
SEITE 86
WINTER-EVENTS
Von Skicross bis Traillauf:
die wichtigsten
Termine in den Bergen
SEITE 92
LUKAS PILZ
LOFOTEN
Mit dem Schiff zur
Abfahrt: Norwegens
coolster Ski-Trip
SEITE 80
THE RED BULLETIN 79
Reisen
Beim Abfahren gilt es keine Zeit zu verlieren: Auf den Lofoten wechselt das Wetter gefühlt alle zehn Minuten.
ARCTIC HAUTE ROUTE
SKIABFAHRT VOM
GIPFEL ZUM MEER
Ein Ski-Trip, für den du eine Schwimmweste brauchst:
An Bord eines alten Dampfers sucht Reisejournalist Simon
Schöpf in Norwegen nach dem perfekten Powder-Ride.
Vor jeder Tour der Check:
Pieps, Schaufel, Sonde,
Schwimmweste. Alles da.
Sekunde … Schwimmweste? Ja,
wer die Arctic Haute Route angeht,
der muss sein Safety-Repertoire
erweitern. Und seinen Horizont
am besten gleich dazu. Klar,
man könnte mit dem Auto Richtung
Berg fahren. Aber mit einem
80 Meter langen Dampfer gibt sich
der Tourenstart viel stilvoller.
Angekommen, irgendwo auf den
Lofoten im Breitengrad 68 °N, ein
gutes Stück nördlich des Polarkreises:
Die „MS Nord stjernen“
Autor Simon Schöpf trotzt der norwegischen Kälte.
80 THE RED BULLETIN
guide
REISETIPPS
NORDISCH
BY NATURE
Ein Trip auf die Lofoten-Inseln erfordert –
und belohnt – Geduld: Die Anreise erfolgt
via Frachtschiff, das Wetter bestimmt
den Zeitpunkt der Abfahrt.
Svolvær
LOFOTEN
Einst transportierte die „MS Nordstjernen“ Pakete, heute abenteuerlustige Skifahrer.
Norwegen
Oslo
LUKAS PILZ SIMON SCHÖPF
Abhängen im Dreieck: Stockfisch wird hier zwei bis drei Monate getrocknet.
ankert im schützenden Austnesfjord,
das ehemalige Postschiff ist
unser schwimmendes Basislager
für die nächsten drei Tage. Wir
geben uns am Berg ganz den Elementen
hin. Mit dem Schlauchboot
geht es Richtung Ufer, die
Skibrillen setzt man hier vorsichtshalber
schon wegen der
Gischt auf. Der Traum, der uns
in den hohen Norden gelockt hat:
die perfekte Abfahrt vom Gipfel
bis ganz hinunter zum Meer, der
Summit to Sea Ride.
Anschnallen können wir die
Ski bereits am eingeschneiten
Strand von Laupstad. Das Ziel:
der Sau tinden, 596 Meter hoch.
Was in den Alpen nach einer
gemütlichen Anfängertour klingt,
Die Skibrillen
setzt man hier
vorsichtshalber
schon wegen
der Gischt auf.
ist in Nordnorwegen eine stattliche
Unternehmung. Gestartet
wird nämlich auf Meeresniveau,
die zu bewältigenden Höhenmeter
korrelieren exakt mit der Höhe
des Gipfels.
Schnell ist die Baumgrenze
überwunden, und wir befinden
uns im schönen, offenen Gelände.
Die „MS Nordstjernen“ schrumpft
WISSEN
Alle Infos zur Lofoten-Reise: vom Skivergnügen
zum Stockfisch-Schmaus.
ANREISE
Mit dem Flugzeug über Oslo nach Svolvær (Lofoten)
beziehungsweise Tromsø, mit der Fähre über Bodø.
REISEZEIT
Die beste Zeit für Skitourengeher ist März und April.
Meist liegt noch Schnee bis zum Meeresspiegel.
Mit etwas Wetterglück findet man Firnabfahrten
bis zum Strand vor.
VERPFLEGUNG
Die Arctic Haute Route rühmt sich mit ihren
norwegischen Spezialitäten wie geräuchertem
Heilbutt-Kaviar und Moltebeermarmelade. Speziell in
der Region: der Stockfisch, „Norwegens ältestes
Export- und Kulturgut“.
UNTERKUNFT
Die „MS Nordstjernen“ lief 1956 aus der
Hamburger Werft und wurde bis 2012 als Transportschiff
eingesetzt. Nach der Renovierung bietet sie
heute Platz für 70 Passagiere, dem Transportmittel
entsprechend in einer Doppel-Kajüte mit Dusche.
VERANSTALTER
Die Reise wird von der Norwegian Adventure Company
für 2040 Euro pro Person angeboten. Auf die
„MS Nordstjernen“ schifft man entweder auf den
Lofoten ein (und schippert dann nordwärts) oder
in Tromsø (südwärts), die Dauer beträgt in
beide Richtungen dreieinhalb Tage
(mit drei vollen Skitagen).
THE RED BULLETIN 81
Reisen
guide
SAFETY FIRST
SO ENTKOMMST
DU DER LAWINE
Der natürliche Feind des Tourengehers ist
die Lawine. Oberster Grundsatz, du ahnst es:
gar nicht erst in eine Lawine kommen.
EQUIPMENT
Falls sich das Unglück einmal doch nicht
vermeiden lässt, kann dir diese Ausrüstung
das Leben retten:
Drei Tage Powder verspricht die Tour der Norwegian Adventure Company.
1. AVALUNG:
Dieses schnorchelartige Gerät verbessert im Notfall
deine Frischluftzufuhr. Es führt die ausgeatmete,
CO ² -haltige Luft seitlich ab und filtert frische Luft
zum Atmen über ein Ventil aus dem Schnee.
2. LVS AKA LAWINENPIEPS:
Du trägst den Mini-Transmitter ganz nah am Körper.
Seine Pieps-Signale machen es Helfern leichter,
dich in der Lawine zu orten und auszubuddeln.
3. AIRBAG-RUCKSACK:
Den Airbag händisch auslösen, und dein Rucksack bläht
sich binnen Sekunden auf. Die Idee beruht auf dem
so genannten Paranuss-Effekt („Müsli-Effekt“): In einem
fließenden Medium wie einer Lawine setzen sich die
volumenmäßig größeren Körper an der Oberfläche ab.
bald auf die Größe eines Spielzeugschiffs.
Direkt hinter dem
Boot schält sich nun der Higravstinden
aus dem Nebel, mit
1147 Metern die höchste Erhebung
der Lofoten. Die Gipfel hier
haben die Anmutung der Westalpen
im Hosen taschenformat:
Schroff und unnahbar ragen sie
direkt aus dem Fjord in den Himmel,
einen 800er könnte man gut
und gerne mit einem 4000er in
der Zentral schweiz verwechseln,
würde man am Foto unten das
Meer wegschneiden. Auf der ersten
Pass höhe öffnet sich der Blick
zum Ozean. Überall Wasser, überall
Inselchen, egal, in welche
Richtung der Blick fällt.
Der Golfstrom sorgt für angenehme
Temperaturen, bitterkalt
wird es hier auch im Winter
nicht. Diese Meeresnähe sorgt aber
auch verlässlich für einen Wetterwechsel
im Zehnminutentakt,
auf Schneesturm folgt Sonnenfenster
folgt Schneesturm. „Auf
den Lo foten haben wir manchmal
alle vier Jahreszeiten innerhalb
einer Stunde“, meint unser Guide
Isaak. Prompt frischt sich der
Wind zu einem Sturm auf und
zwingt uns zum Abfellen.
Wie Füchse auf der Jagd lauern
wir auf ein paar Sonnenstrahlen,
Isaak ist optimistisch: „Gleich
kommt sie wieder raus!“ Und tatsächlich,
ein paar Schwünge gehen
sich aus mit guter Sicht, die „MS
Nordstjernen“ wird wieder größer,
und wir freuen uns schon auf die
wärmende Dusche in unseren
Kajüten. Aber fast noch mehr auf
das Abendessen an Bord. Auf der
Speisekarte: Stockfischfilet aus
den Lofoten und Rentiersteaks.
Zurück an Bord wirft die „MS
Nordstjernen“ ihren 3600-PS
Motor an und brummt Richtung
offenes Meer. Der Wellengang
wird höher, das Dessert muss man
schon gut festhalten, will man
noch was davon haben. Wir schippern
weiter nordwärts, vorbei an
den Vesterålen Richtung Kvaløya,
wo wir am nächsten Tag bequem
aufwachen. Heute scheint es das
Wetter besser mit uns zu meinen,
ein Sonnenfenster hat sich angekündigt.
Schon am Schlauchboot
zum Ufer reißt der Himmel auf,
und wir stehen bei Sonnenschein
am Gråtinden (871 m), der Grauspitze.
Kurz wird gejubelt, denn
vor uns liegt: eine Abfahrt bis zum
Strand, das Meer immer im Blick,
jeder Schwung ein Genuss.
Erforsche die Lofoten-Inseln
auf der „MS Nordstjernen“:
norwegianadventurecompany.com
LUKAS PILZ SIMON SCHÖPF
82 THE RED BULLETIN
Fitness
TRAINING
DIE NEUE BÜRO-KRAFT
Ida Mathilde Steensgaard ist eine der weltbesten Extrem-Hindernisläuferinnen.
Gleichzeitig hat die Dänin einen Schreibtischjob.
Hier zeigt sie, wie du Fitness und Beruf perfekt vereinbarst.
früher auf, weil ich es nicht mag, beim
Essen auf die Uhr zu schauen. Rührei mit
Spinat und Frischkäse gibt dir genau die
Power, die du brauchst.
8:00 Uhr
Ein bisschen laufen geht immer
Am besten ist es, zur Arbeit zu joggen.
Ich arbeite weit weg, also parke ich mein
Auto drei Kilometer entfernt und jogge
den Rest. Oder du steigst eine U-Bahn-
Station vorher aus. Überhaupt: Zu jedem
Gleis führen Treppen. Die kannst du hochund
runterlaufen, bis die U-Bahn kommt.
9:00 Uhr
Der Toiletten-Trick
Im Büro sind Microbreaks super: Nimm dir
alle eineinhalb Stunden ein paar Minuten
Auszeit und beweg dich. Wenn es stressig
wird, gibt es Tricks, die jeder anwenden
kann: Geh auf einer anderen Etage auf
die Toilette und nimm die Treppe dahin.
Auf Kurs: Ida gewann
bereits die Obstacle-EM.
Durch Schlamm robben, Holzwände
erklimmen, an Ketten hangeln:
Extrem-Hindernislauf verlangt dem
Körper alles ab. Ida Mathilde Steensgaard
zählt zu den Überfliegern in dieser Disziplin.
Um so weit zu kommen, hat die
Dänin eine klare Strategie, Bürojob und
Training zu kombinieren. Hier schildert sie
den perfekten Tag für Freizeit-Athleten.
7:00 Uhr
Lass knacken!
Der Wecker klingelt, und ich strecke mich,
bis es im Rücken knackt. Dann lege ich
mich auf meine Faszienrolle. Die wirkt
Wunder fürs Stretchen am Morgen!
7:30 Uhr
Frühstück mit Power
Für unsere Büro-Workouts brauchen wir
ein gutes Frühstück. Ich stehe lieber etwas
„Schwing beim
Laufen deine Arme
herum, das bringt
dein Blut in Fahrt,
und du bist bereit
für den Rest
des Tages.“
Ida Mathilde
Steensgaard,
Extrem-Hindernisläuferin
12:30 Uhr
Geh-Pause
Mach die Mittagspause zum Lunch-Walk.
Schnapp dir einen Kollegen und ein Sandwich
und geht spazieren. Wenn ihr fertig
gegessen habt, schwingt beim Laufen die
Arme herum. Das sieht lustig aus, vor
allem bringt es aber dein Blut in Fahrt,
und du bist bereit für den Rest des Tages.
14:00 Uhr
Leiste dir Ausfälle
Manchmal lege ich im Büro Sessions ein,
die auch in Alltagskleidung funktionieren.
Ausfallschritte etwa. Mir ist egal, wenn
mich jemand dabei sieht. Sei ein Vorbild
für andere. Ermutige sie, bei der Arbeit
Sport zu treiben. Ich habe mittlerweile
mein halbes Büro angesteckt!
16:00 Uhr
Bleib aufrecht!
Nachmittags hole ich mir eine Banane,
weil ich abends die Energie brauche. Ich
fahre direkt von der Arbeit ins Gym. Niemand,
der schon zu Hause auf dem Sofa
lag, rafft sich noch einmal auf. Also geh
lieber gleich hin! Du wirst nie ein Training
bereuen, das du gemacht hast. Nur eines,
das du nicht gemacht hast.
19:00 Uhr
Matte mit Aussicht
Es gibt diese Tage: In der Arbeit hat’s
wieder länger gedauert, und du willst nur
LEO FRANCIS/RED BULL CONTENT POOL, KRISTIAN FAESTE/RED BULL CONTENT POOL, MARTIN NINK/RED BULL CONTENT POOL
84 THE RED BULLETIN
guide
NEU
TRANSPORTER
PACKS
ABENTEUERERPROBT
Gut abgehangen:
Ida beim Obstacle-
Training
noch heim – Netflix an und abschalten.
Kein Problem. Einfach eine Matte vor dem
Fernseher ausbreiten. Ich mache da Burpees
(eine Mischung aus Kniebeuge, Liegestütz
und Strecksprung; Anm.), springe
total rum. Okay: Konzentriert fernsehen
geht so nicht. Aber so: Planks (Unterarmstütze;
Anm.) mit dem Kopf Richtung TV!
22:00 Uhr
Dehn dich deinen Träumen entgegen
Mein Tag, der mit Stretchen angefangen
hat, endet wieder auf der Faszienrolle. Da
dehne ich nochmals den ganzen Körper.
Im Bett ziehe ich die Schultern bis unter
die Ohren und dann, so weit es geht, nach
unten. Fühlt sich an wie ein Abdehnen
nach einem richtig guten Workout. Und
genau das ist es ja eigentlich auch.
RED BULL ALL IN
EISKALT ERWISCHT
Obstacle Run im Sommer kann jeder: Red
Bull All In schickt dich durch einen eiskalten
Parcours – samt Eisfluss, Eiswand und
Denksportaufgaben. Am 14. Dezember geht
es an der Heini-Klopfer-Schanze in Oberstdorf
los. Ida Mathilde (Bild) ist auch wieder
dabei. Jetzt anmelden: redbull.com
THE RED BULLETIN
ospreyeurope.de
Gaming
guide
DER „FIFA“-FAKTOR
MEHR ALS
EIN SPIEL
Als ultimatives Fußball-Game konzipiert,
beeinflusst „FIFA“ heute den Sport selbst.
Das erste „FIFA“-Spiel kam
1993 als Low-Budget-Produkt
auf den Markt. Mittlerweile
ist daraus das weltweit erfolgreichste
Sportspiel geworden
– mit über 280 Millionen verkauften
Exemplaren. Die Vision,
das Erlebnis Fußball möglichst
wahrheitsgetreu auf die Konsole
zu übertragen, ist erreicht. Nun
nimmt eine neue Entwicklung
ihren Lauf: „FIFA“ beeinflusst den
eigentlichen Sport. Klubs gehen
hier auf Talentsuche, Fußballprofis
studieren ihre Gegner und
nutzen ihre Ranglisten-Position
für das eigene Image. „FIFA“-
Experte Simon Parkin aus England
erklärt, wie genau das Game
das Spiel erreicht hat.
RANGLISTE MIT FOLGEN
Vor jedem neuen „FIFA“-Release veröffentlicht
der Hersteller EA eine Liste
der besten 100 Spieler. 9000 Statistiker
werten die Daten von rund 18.000
Profis aus und ordnen sie 34 persönlichen
Leistungsmerkmalen zu. Der Ruf
der Liste ist derartig gut, dass Scouts
sie heute sogar zur Talentsuche nutzen.
Übrigens: In der diesjährigen Ausgabe
des Spiels, „FIFA 20“, belegen
Lionel Messi, Cristiano Ronaldo, Neymar
Jr. und Eden Hazard die obersten
Ränge: Sie wurden mit 94, 93, 92 bzw.
91 Punkten bewertet. Doch nicht alle
freuen sich über ihre Ergebnisse:
Rio Ferdinand drohte scherzhaft, er
würde EA in die Luft jagen, nachdem
er in „FIFA 17“ nur 65 Punkte für sein
Passspiel bekam.
gehalten hatte, erklärte er, er habe
Ronaldinhos Technik beim Elfmeter in
„FIFA“ genau studiert. „Es war, als
würde ich auf der PlayStation gegen ihn
antreten“, so Amelia. „Ein wirklich
merkwürdiges Gefühl.“
HIER WERDEN MEGASTARS GEBOREN
Publisher EA setzt alle Hebel in Bewegung,
um sich die Lizenzen für Vereine,
Spieler, Stadien und Kommentatorenstimmen
zu sichern. Was das Unternehmen
dafür zahlt, ist ein gut gehütetes
Geheimnis (es kursieren Gerüchte über
neunstellige Beträge), aber hin und
wieder reicht nicht einmal das. In diesem
Jahr verlor EA die Rechte an Juventus
Turin und nennt den Verein jetzt
Piemonte Calcio. Die Ähnlichkeit zu den
echten Spielern ist jedoch nach wie vor
unverkennbar. Für die Fußballer geht es
weniger ums Geld – die eigene „FIFA“-
EXPERTEN-
PROFIL
SIMON
PARKIN
„FIFA“-EXPERTE
Der Spielekritiker
berichtet für die
englische Zeitung
„The Observer“ über
Gaming-Themen.
Im Buch „A Game of
Birds and Wolves“
erzählt er die wahre
Geschichte einer
Gruppe von Frauen,
die im Zweiten Weltkrieg
ein Spiel entwickelten,
mit dessen
Hilfe die
Alliierten deutsche
U-Boote überlisteten.
Figur ist ein regelrechtes Prestigesymbol
geworden. Die Tatsache, dass
David Beckham auf dem Cover für
„FIFA: Road to World Cup ’98“ abgebildet
war, habe ihn weltweit zum
gefragtesten Werbeträger der Fußballwelt
gemacht, erklärte Andy Bell,
Gründer der Sport-PR-Agentur Soap
Box London.
ES GEWINNT NEUE FUSSBALL-FANS
„FIFA“ genießt Sonderstatus – die
Macher müssen sich nicht einmal
selbst um prominente Werbeträger
bemühen. NBA-Star LeBron James
postete ein Foto seiner spielenden
Söhne auf Instagram mit dem Kommentar
„Dieses Spiel ist einfach der
Hammer!“. Und Justin Bieber twitterte
an Rapper Drake: „Bald bin ich ‚FIFA‘-
Pro. Zieh dich warm an.“ Tatsächlich
ist durch das Spiel das Interesse an
der Sportart selbst gestiegen. 2014
ergab eine Umfrage des Sportsenders
ESPN, dass 34 Prozent der Amerikaner
sich auf einmal für Fußball interessierten,
nachdem sie „FIFA“ gespielt
hatten. Matt Prior, Creative Director
von „FIFA“, sagt: „Viele Fans kommen
erst über uns zum Fußball.“
„FIFA 20“ ist jetzt für PS4, Xbox One,
Nintendo Switch und PC verfügbar;
ea.com
Dieser Mann ist nicht aufzuhalten:
Jadon Sancho,
der englische Superstar
von Borussia Dortmund
im neuen „FIFA 20“
PROFI-TOOL ZUR VORBEREITUNG
Tatsächlich bereiten sich die Profispieler
mit Hilfe von „FIFA“ auf ihre
Begegnungen vor. Alex Iwobi, Stürmer
des Premier-League-Klubs FC Everton,
erzählte, dass er zu Beginn seiner
Karriere die Leistung von gegnerischen
Spielern, die er nicht kannte,
immer anhand von „FIFA“ abschätzte.
Nachdem der italienische Torwart
Marco Amelia 2008 einen Strafstoß
von Ronaldinho vom AC Mailand
ELECTRONIC ARTS SIMON PARKIN
86 THE RED BULLETIN
Uneinigkeit
und Recht
und Freiheit.
Einigkeit ist das Schlimmste, das einer Debatte passieren kann.–
Daher finden Sie seit 70 Jahren täglich kontroverse Standpunkte
und diskursfähige Positionen in der Frankfurter Allgemeinen.
Freiheit hat viele Seiten.
Jetzt mehr erfahren und testen.
freiheitimkopf.de
Frankfurter
Allgemeine
Freiheit beginnt im Kopf.
1,5 Kilometer Absperrung sorgten
für die Sicherheit der Zuseher.
DIGGING
DEEP
Wenn sich die weltbesten
Freestyle-Motocross-
Rider zusammentun,
bleibt kein Stein auf
dem anderen: Für die
RED BULL DIRT DIGGERS
wurde ein ehemaliges
Steinkohlerevier in
Nordrhein-Westfalen
kurzerhand umgestaltet.
Ein Blick hinter
die Kulissen.
FLYING
HIGH
Jede Menge Dreck, und alle hatten
ihre helle Freude daran: So könnte
man die Event-Sensation Red Bull
Dirt Diggers beschreiben, die am
14. September 2019 in der Halde Lohberg
in Dinslaken (Nordrhein-Westfalen)
über die Bühne ging. Ein Tag, der
Freestyle-Geschichte schrieb, denn die
Cross-Motorrad-Meister präsentierten
den begeisterten Fans unter anderem
Weltpremieren wie einen Contest
Double Backflip über den Dirt Takeoff.
Doch bevor das sechs Hektar große
Gelände für einen der größten Freeride-
Parcours bereit war, musste schweres
Gerät und jede Menge Manpower
aufgeboten werden.
We proudly present: „Vorgruppe“
Zeppelin Rental
Dafür setzte der Veranstalter wieder auf
die bewährte Partnerschaft mit Zeppe lin
Rental. Denn dieser Anbieter hat praktischerweise
nicht nur die gesamte Bandbreite
an erforderlicher Technik im
Mietprogramm, sondern auch langjährige
Eventerfahrung. So waren Bagger,
Radlader, Dozer, Gelände- und Teleskopstapler,
Pick-ups und Allradfahrzeuge
für den Bau der Parcours sowie den
Transport von Mensch und Material
auf dem riesigen Gelände im Einsatz.
Natürlich kam jedes Gerät mit einem
geschulten und einsatzerprobten Fahrer
– der FMX-Profi Luc Ackermann ließ es
sich aber nicht nehmen, selbst am Steuer
einer Maschine Platz zu nehmen und den
Track aktiv mitzugestalten.
All-in- und Stand-by-Service für einen
unvergesslichen FMX-Tag
Die Arbeit im Vorfeld umfasste aber nicht
nur die Bewegung von Erdmassen: Zeppelin
Rental war auch für den Aufbau der
kompletten Strom- und Trinkwasserversorgung
sowie einer 1,5 Kilometer langen
Absperrung zuständig. Darüber hinaus
wurden Containeranlagen und ein Standby-Service
bereitgestellt. Einfach alles,
was Dirt Digger halt so brauchen.
zeppelin-rental.de
THE RED BULLETIN PROMOTION
Jubel hoch drei: Der FMX-Terminator
Luc Ackermann (GER, Mitte) konnte
alle drei Disziplinen für sich entscheiden.
Auf Platz zwei landete David Rinaldo
(FRA, links), auf Platz drei mit Kai Haase
ein weiterer Deutscher (rechts).
„OB ENDURO, MOTOCROSS ODER FMX –
ZEPPELIN RENTAL HAT FÜR UNSERE
SPEZIELLEN ANFORDERUNGEN IMMER
DAS PASSENDE HEAVY EQUIPMENT.“
Frank Enders
Head of Sport Production, Red Bull Dirt Diggers
117.000
TONNEN ERDREICH
wurden für den Dirt Track bewegt.
FOTOS: MARCEL LÄMMERHIRT, FLO HAGENA
568
ARBEITSSTUNDEN
waren nötig, um das Gelände startklar
zu machen. Hier waren schweres Mietgerät
und volle Manpower im Einsatz.
1180
MAHLZEITEN
wurden allein für die Crew be r eitgestellt.
Wer hart arbeitet, soll
schließlich auch gut essen.
MEHR ALS
350
MENSCHEN
waren vor Ort im Einsatz und für
den reibungslosen und sicheren
Ablauf des Events zuständig.
Entertainment
guide
Stufenloser Abgang:
Freeski-Star Antti Ollila
Ausgewählt
für dich:
das Highlight
des Monats
ACTION
NAH WIE
NOCH NIE
Auf Skiern, auf dem
Mountainbike, auf
der Enduro-Maschine:
Verfolge die größten
Action-Helden des
Sports bequem auf
dem Sofa oder unterwegs
– mit Red Bull TV.
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der Welt. Geh auf redbull.tv,
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dich via Smart-TV.
Alle Infos: redbull.tv
25
November FILM
THE COLLECTIVE
Skifahren verbindet – das ist die Botschaft
dieses spektakulären Films, der an Orten
rund um den Globus spielt: von den Berner
Alpen über das Tiefschnee-Eldorado Hakuba
in Japan bis British Columbia in Kanada.
Produziert wurde er von einem Kollektiv an
Freeski-Stars wie Will Berman, Alex Hall,
Mathilde Gremaud oder Sarah Höfflin.
12
November ON DEMAND
ROB WARNER’S
WILD RIDES
Neuland gesucht: In dieser Doku sucht
Mountainbike-Legende Rob Warner
weltweit nach unberührten Pisten zum
Verschieben der eigenen Grenzen.
4Dezember ON DEMAND
WESS DIARIES:
SAISON-FINALE
Hinter den Kulissen des Finales: Diese
Doku folgt den Stars der World Endu ro
Super Series zum GetzenRodeo im Erzgebirge,
dem letzten Lauf der Saison.
MOTOGP -
FINALE
17
November
LIVE
Als Weltmeister 2019
steht Marc Márquez
bereits fest, bleibt die
Frage: Kann der Spanier
auch seinen Heim-
Grand-Prix gewinnen?
Zum Saisonfinale startet
die MotoGP in Valencia.
Auf dem Circuit
Ricardo Tormo verlangen
die außergewöhnlich
engen
Passagen den Fahrern
alles ab – und das vor
bis zu 150.000 Fans.
Die Zuschauer vor den
Bildschirmen erwartet
geballte Motorsportkompetenz:
Neben
Motorradlegende
Gustl Auinger und Ex-
MotoGP-Pilot Alex
Hofmann erweitert
Moto2-Weltmeister
und Testpilot Stefan
Bradl das Expertenteam
von ServusTV.
REINSCHAUEN:
SERVUSMOTOGP.COM
STEPHAN SUTTON, LUKAS PILZ/RED BULL CONTENT POOL, FUTURE7MADIA/RED BULL CONTENT POOL, GOLD & GOOSE/RED BULL CONTENT POOL
90 THE RED BULLETIN
Events
guide
30
November bis 8. Dezember
Was Auto-Fans wollen
Von Sportwagen über Tuning bis Classic Cars:
Auf der Essen Motor Show kommt wirklich jeder PS-
Enthusiast auf seine Kosten. Mehr als 500 Aussteller
zeigen ihre Innovationen und Modelle – darunter
auch einige Weltpremieren. Ein besonderer Schwerpunkt
liegt dabei auf sportlichen Serienfahrzeugen.
Jede Menge Action erwartet dich in der Motorsportarena.
Hier demonstrieren Profi-Fahrer ihr Können.
Auch in diesem Jahr rechnen die Macher der Essen
Motor Show wieder mit rund 300.000 Besuchern.
Messe, Essen; essen-motorshow.de
16 22
November
Der Fitteste
gewinnt
Acht knallharte Stationen: Sled
Push, Burpee Broad Jumps,
rudern und dazwischen laufen,
insgesamt acht Kilometer. Bis zu
10.000 Athleten treten pro Saison
zum Fitness-Contest Hyrox
an. Am 4. April steigen die World
Championships in Berlin.
Messe, Essen; hyrox.com
Weitere Termine:
23. 11. Hamburg, 7. 12. Frankfurt,
8. 2. 2020 Hannover, 22. 2.
Karlsruhe, 21. 3. München
November
Schweden heizen
wieder ein
Eine Tour zum 20. Geburtstag:
1999 wurden Mando Diao gegründet,
in diesem Herbst ist die schwedische
Erfolgsband („Dance with Somebody“)
aus Borlänge endlich wieder
unterwegs, auch in Deutschland. Mit
im Gepäck: „Good Times“ – nicht nur
ihr bislang jüngstes Album, sondern
auch ein Versprechen an die Fans.
Sporthalle, Hamburg;
mandodiao.com; weitere Termine:
28. 11. Dresden, 29. 11. München,
30. 11. Köln, 1. 12. Berlin
8
Dezember
Adler treffen
auf Bullen
Spätestens zur Weihnachtszeit
startet die heiße Phase der Eishockey-Saison:
Und pünktlich
am zweiten Adventsonntag
trifft Vizemeister EHC Red Bull
München auf die amtierenden
Champions Adler Mannheim.
Nach der 2:7-Heimniederlage
im September wollen sich die
Mannheimer beim bayerischen
Spitzenklub revanchieren.
Olympia-Eishalle, München;
redbullmuenchen.de
EVA BERTEN, MESSE ESSEN
6
bis
8. Dezember
TANZ UM
DEN TITEL
Treibende Beats, spektakuläre
Moves, elektrisierende Atmosphäre:
Beim Snipes Funkin’
Stylez World Final in Düsseldorf
treffen Deutschlands beste Hip-
Hop-Tänzer aufeinander. Contests
gibt es sowohl für Teams als auch
für Solisten. Für alle, die es hier
in die Endrunde schaffen, geht
es sogar noch eine Runde weiter:
Sie haben sich automatisch für
das internationale Top-16-„Only
the Strong“-Battle qualifiziert.
Tanzhaus NRW, Düsseldorf;
funkin-stylez.com
THE RED BULLETIN 91
Events
HIGHLIGHTS FÜR DEINEN WINTER
Hier kommen die höchsten Höhepunkte: Diese Berg-Events solltest du keinesfalls verpassen
– ob wilde Verfolgungsjagden, große Sprünge oder Läufe durch den Schnee.
PUSTERTAL
Seehöhe: 2280 Meter
29
Dezember
Startschuss zur
Vierschanzentournee
Sie ist eine der bekanntesten Skisprungschanzen
der Welt: 40.000 Menschen
kommen jedes Jahr nach Oberstdorf, um
die Skispringer bei der Auftaktveranstaltung
zur Vierschanzentournee zu bejubeln. Von
der Schattenbergschanze sind spek takuläre
Sprünge garantiert. Den Weitenrekord hält
übrigens der Norweger Sigurd Pettersen seit
2003 mit 143,5 Metern. PS: 2021 werden hier
in Oberstdorf die Weltmeister gekürt.
Oberstdorf; oberstdorf.de, vierschanzentournee.com
OBERSTDORF
Seehöhe: 865 Meter
21
und 22. Dezember
Rushhour in
der Skiarena
Der Haunold in Innichen im Südtiroler
Pustertal gilt als perfekter
Berg für Familien. Doch drei Tage
vor Weihnachten erobern ihn die Skicross-Athleten.
Und er verwandelt
sich in eine moderne Arena: einen
Kilometer lang, mit spektakulären
Steilkurven, verrückten Sprüngen,
wilden Wellen und kräfteraubenden
Hindernissen. Innichen; ski-cross.it
HARALD WISTHALER, GETTY IMAGES, SINISA KANIZAJ/RED BULL CONTENT POOL, @FREERIDEWORLDTOUR/@MKNOLL
92 THE RED BULLETIN
guide
28
März
Auf der Flucht
vorm Schnurrbartmann?
Dieser Wettkampf ist absolut einzigartig,
denn der Red Bull Samo Gas
beginnt mit lautem Gebrüll. „Wer hat
Angst vorm Schnurrbartmann?“, ruft
der slowenische Freestyler Filip Flisar.
Die Menge antwortet ebenso martialisch:
„Niemand!“ – Und dann geht
es los: Skifahrer und Snowboarder,
Frauen wie Männer, sprinten zu ihren
Brettern, schnallen sie an, flitzen den
Berg hinab – verfolgt von Filip Flisar.
Sieger ist, wer als Erster das Ziel passiert
oder als Letzter gefangen wird.
Kanin-Sella Nevea; kanin.si
KANIN-SELLA NEVEA
Seehöhe: 2202 Meter
SAALBACH HINTERGLEMM
Seehöhe: 2117 Meter
7bis 13. März 2020
60 Grad – und es
wird noch steiler
Scharfe Felsen, feinster Pulverschnee,
70 Grad Hangneigung – wenn die besten
Freerider der Welt über die Flanken
des Wildseeloders talwärts springen,
stockt den Zusehern (am Lärchfilzkogel
direkt gegenüber) der Atem. Wer
danach Entspannung braucht, findet
sie hier: An den insgesamt 270 Pistenkilometern
gibt es 60 Skihütten.
Saalbach; freerideworldtour.com
THE RED BULLETIN 93
Events
FLACHAUWINKL
Seehöhe: 1850 Meter
14
bis 20. März 2020
Das große
Abschluss-Filmen
Mit dem „Spring Battle“ geht eine
lange, intensive Wintersaison zu
Ende. Eine Woche lang nehmen Pros
aus der Snowboard- und Freeskier-
Szene offiziell Abschied vom Pistenspaß
– und das in würdigem Ambiente.
Denn der Absolut Park hat sich
in den vergangenen zwei Jahrzehnten
zum größten Snowpark Österreichs
entwickelt: 1,5 Kilometer lang, in
sieben Sektionen unterteilt und
mit rund 100 Obstacles – Hürden,
Hindernissen und Rampen – ausgestattet.
Bewertet werden am
letzten Contest-Tag ungeschnittene
Videos der besten Läufe (Follow-
Cam-Format). Preisgeld insgesamt:
130.000 Dollar (rund 118.000 Euro).
Flachauwinkl; flachau.com,
absolutpark.com
7
März 2020
Trail-Premiere im
Winterwunderland
Rund 500 Teilnehmer werden beim ersten
Winter-Trail-Lauf in Reit im Winkl erwartet.
Abseits der Pisten muss man auf gewalzten
Schneewegen zehn bzw. 22 Kilometer
bewältigen. Eine durchaus anspruchsvolle
Aufgabe, denn zusätzlich zu den pickel harten
Strecken gilt es insgesamt bis zu 400 Höhenmeter
zu absolvieren. Reit im Winkl wird ja,
durchaus zu Recht, als eines der schönsten
Wintersport gebiete Bayerns angesehen,
besonders beliebt ist es bei Langläufern.
Reit im Winkl; reitimwinkl.de
REIT IM WINKL
Seehöhe: 693 Meter
MARKUS ROHRBACHER, PICTUREDESK.COM, SELLARONDA
94 THE RED BULLETIN
guide
VAL DI FASSA
Seehöhe: 1568 Meter
27
März 2020
Vier Pässe
in einer Nacht
Ein Ski-Ereignis, das den Athleten
alles abverlangt: Der Sellaronda Skimarathon
führt in die Nacht hinein
über 42 Kilometer durch die Landschaft
der Dolomiten, vier Pässe gilt
es dabei zu bewältigen: Gröden,
Campolongo, Pordoi und Sella –
das macht insgesamt 2700 kräfteraubende
Höhenmeter. Die Langläufer
sind in Zweierteams unterwegs,
ausgestattet sind sie mit
Lang laufskiern, Steigfellen und Stirnlampen.
Start und Ziel ist im März
2020 in Corvara.
Corvara; fassa.com
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IMPRESSUM
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Aktuell
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Das Cover der US-
Ausgabe ziert diesen
Monat der ehemalige
Mountainbike-Profi
Paul Basagoitia,
der sich nach einem
schweren Unfall zurück
ins Leben (und
aufs Bike) kämpfte.
Mehr Storys abseits des
Alltäglichen gibt’s auf:
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Hinter ihm die altehrwürdige Pyramide, unter ihm das Nichts: Für sein neuestes Video
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