Schülerzeitung Argus - Druckfreigabe
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Hinterfragt
Ausnutzung feministischer
Ideologien
Westliche Medien gehen auch in anderen
Bereichen in ihrer Berichterstattung mitunter einseitig
vor. Feministische Ideen etwa werden gefördert,
indem Länder wie Saudi-Arabien oder der Iran
als Beispiele für Staaten genannt werden, in denen
Frauen durch eine totalitäre Staatsregierung, die islamisch
geprägt ist, unterdrückt werden. Es drängt
sich die Schlussfolgerung auf, der Islam sei frauenfeindlich.
Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Wie
in der Bibel gibt es auch im Koran Textstellen, die
sich auf die Situation von Frauen beziehen – und
je nach Interpretation fällt die Stellung der Frau in
der Familie und Gesellschaft dabei unterschiedlich
aus.
Dass dem Koran und dem Islam Frauenfeindlichkeit
nicht prinzipiell unterstellt werden darf,
zeigt das Beispiel Bangladesch. In diesem islamisch
geprägten Land ist das Staatsoberhaupt eine Frau
namens Sheikh Hasina. Sheikh Hasina ist die Parteiführerin
der regierenden Awami-League. Auch
die Opposition des Landes wird von einer Frau geleitet.
50 der 350 Sitze im Parlament sind in Bangladesch
für Frauen reserviert. Nie gehört? Kein
Wunder.
© OpenClipart-Vectors, Pixabay
Kriege legitimieren und Kriegsbeteiligungen
verneinen
Kriege herrschen momentan vielerorts auf der
Welt. Besonders publik ist jener in Syrien, wo Bürgerkrieg
zwischen dem syrischen Regime unter der
Leitung des Präsidenten Bashar al-Assad und den
Rebellen des Landes herrscht, die gegen das syrische
Regime sind. Der Krieg begann 2011, zur Zeit
des Arabischen Frühlings. Damals protestierten die
Bürger Syriens gegen das totalitäre System, welches
in ihrem Land vorherrschte. Die Bürger wollten Assad
aus seiner Macht entlassen, der allerdings weigerte
sich. Nachdem sich die Spannungen zwischen
Assad und den immer rebellischer werdenden Bürgern
verschärft hatten, brach der Krieg aus.
Lange Zeit verneinten westliche Staaten, vor
allem die USA, ihre Kriegsbeteiligung, mit der Begründung,
Streitigkeiten außerhalb ihres Landes
interessierten sie nicht, solange sie keinen Effekt
auf die USA hätten. Später, als öffentlich wurde,
dass Amerika die Rebellen sehr wohl unterstützt
Der Kommunismus gibt sich kämpferisch – und wird bekämpft
hatte, rechtfertigten die USA dies mit dem Argument,
gegen einen Diktator vorzugehen. Die Medien
nahmen diese Argumentation auf. Mittlerweile
ist der Krieg zwischen den ursprünglichen Streitparteien
in Syrien eigentlich abgeflaut. Geschürt
wurde bzw. wird er von westlichen Mächten, vor
allem den USA, und Russland. Die einen stehen auf
der Seite der Rebellen, die anderen auf der Seite
der Regierung. Jüngst hat sich – nachdem Donald
Trump den Abzug amerikanischer Soldaten aus
Syrien angekündigt hat – die Türkei zunehmend
in den Konflikt eingemischt. Wie ehemals die USA
kämpft auch sie gegen Assad. Die westlichen Medien
reagieren empört: Die Türkei benutze den syrischen
Bürgerkrieg, um die eigene Machtbasis zu
erweitern und gegen die Kurden vorzugehen – eine
Bevölkerungsgruppe, die bisher in Syrien gegen
den IS gekämpft hat, in den Augen der Türkei al-
argus
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