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s'Magazin usm Ländle, 08. Dezember 2019

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5G-AUSBAU

Muss man vor 5G

wirklich Angst haben?

Schnell,schneller,5G–soheißtdieZukunftdesHighspeed-Internets.

Nichtalleabersinddavonbegeistert,denndurchdieneue

NetztechnologiewerdengesundheitlicheKonsequenzenbefürchtet.

KaumeinThemawirdderzeitsoemotionaldiskutiert.InVorarlberg

hatsichnunsogareineBürgerinitiativegegendenAusbauformiert.

Die schockierende Wahrheitüber5G“,„Hirnströme

werden beeinflusst“,

„Männer werden zeugungsunfähig“

–wer im

InternetaufdieSuchenachdemBegriff5Ggeht,begibtsichineinedüstereWeltvollerZukunftsängste.Ob5G

gefährlichist,darüberwirdunterGegnern

und Befürwortern, aber auch

unterBiologenundMedizinernheftig

gestritten.FürdieKritikervon5Gist

esjedenfallsbedauerlich,dassEuropasRegierungenmöglicheGefahren

ignorieren.WennesnachBald-Kanzler

Sebastian Kurz geht,soll Österreichsogarzum5G-Vorreiterwerden.

Fürden ländlichenRaum und die

WirtschaftseidaseineRiesenchance.

Vomautonomen Autofahren über

mitdenkende Kühlschränke bis

zuvollständigmitRobotern

betriebenenFabriken–die

neue Technologie soll

unsere Lebenswelt revolutionieren.FürLeoSimma,

Mitinitiatorder„Betroffenen

Bürger Vorarlbergs“,

istdaszumHaareraufen.Er

hatmitseinenMitstreitern

bereits sieben Veranstaltungen

abgehalten, bei

denen auf mögliche

Gefahren hingewiesen

wurde.

In den Hofs-

LeoSimma

machtgegen

5Gmobil

teigsaal in Lauterach kamen zuletzt

700Interessierte.„Wirmüsstendoch

nachdem Vorsorgeprinzip handeln,

also erst die Risiken untersuchen,“

meintSimma.InArtikel191desEU-

Vertragswirddaraufverwiesen,dass

dieBürgervorProduktenzuschützen

sind, deren Ungefährlichkeitnoch

nichterwiesenist.„Solltenzudemdie

vielenWissenschaftlerwieBarrieTrowerundMartinL.Pall,dieaufeine

Gefährdunghinweisen,Rechtbehalten–werhaftetdann?“,willSimma

wissen.

UmgebenvonFunkmasten

„Wirwerdenvonimmermehrund

stärkeren elektromagnetischenFeldernumgeben,dennfürdieHochfrequenztechnologiewerdenextremviele

Funkmastengebrauchtundneue

Satelliten ins All geschossen“,istSimmaüberzeugt.

Dieersten5G-Frequenzen

zwischen3,4und3,8Gigahertzwurden

gerade von

der Rundfunk undTelekom

Regulierungs-GmbH

(RTR)fürrund188MillionenEuroanMobilfunkbetreiber

versteigert.

Umdasgesamte

Potenzial

von 5G

auszuschöpfen,

müssen

die Frequenzen

früheroderspätererhöhtwerden.Da-

mitsinktjedochdieReichweite,und

es braucht tatsächlichmehr Antennen.

Dafürstrahlenunsere Handys

weniger.

Bestehttatsächlichein Gesundheitsrisiko?EsgibtimmermehrStudien,dieaufeineGefährdungdurch

elektromagnetische Hochfrequenzstrahlunghinweisen.SiekönntenetwaKrebsverursachenoderdenmännlichen

Samen schädigen. Inder

Datenbank der Hochschule Aachen

sind mehrals 30.000 Publikationen

undStudienzudenWirkungenelektromagnetischerFeldergelistet.Doch

wiemandieErgebnissebewertensoll,

darüberherrschtUneinigkeit.

Knackpunkt sind die Grenzwerte,

die von derWissenschaftervereinigungInternational

Commissionon

Non-IonizingRadiation Protection

festgelegtwurden.AndiesenGrenz-

wertenorientierensichauchdie5G-

Befürworter.Sieberuhenjedochausschließlichaufdereinzigbewiesenen

gesundheitsschädlichen Wirkung

durchErwärmungdesGewebes.Fakt

ist, dass Hochfrequenzstrahlen auch

sogenanntenichtthermischeEffekte

inlebendenZellenerzeugen.Gestrittenwirdnundarum,obdieseWirkungenschädlichsind.DieVerunsicherungnimmtunterdessen

weiter zu.

DieStadtBrüsselhatsogarden5G-

Ausbaustopp ausgerufen.Aufgrund

deswachsendenProtestsisteinege-

wisseNervositätbeidenMobilfunk-

Lobbyistenzuspüren.IneinerPresseaussendung

des Forums MobilkommunikationwurdedieInfoveranstaltunginLauterach

als „Desinformationsveranstaltung“

betitelt. Es gebe

wedermehrAntennennochnachgewiesenegesundheitlicheRisiken.5G

bleibtwohleinReizbegriff,bissichdie

Konfliktparteien auf unabhängige

Studieneinigenkönnen. PV

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