STADTBLATT_2019_10
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titel<br />
KUBIK<br />
Nach dem Brücks hat James Cowie jetzt seinen zweiten Club aufgemacht – das Kubik<br />
So sehen es die Macher<br />
» Der Trend geht in Richtung kleiner,<br />
persönlicher und gemütlicher.«<br />
Miro Bauhaus, Schmales Handtuch<br />
» Mittlerweile bringen Stammgäste<br />
ihre Kinder mit – der Park ist<br />
generationsübergreifend.«<br />
Marco Nietiet, Hyde Park<br />
» Individuell geführte Lokale kommen<br />
gut an.«<br />
Carolin Schröder, Whisky’s<br />
» Man muss permanent aufmerksam<br />
bleiben, was genau die Zielgruppe von<br />
dem Club erwartet und annimmt.«<br />
Guido Remmert, Zukunftsmusik/Kleine Freiheit<br />
» Unsere Prämisse sind Special-Interest-<br />
Parties. Der Anteil derer, die das<br />
richtig feiern, muss hoch sein.«<br />
James Cowie, Brücks + Kubik<br />
ich das Startkapital von meinem Großvater bekommen.<br />
Das ist für mich eine unfassbare Ehre.“<br />
Wem nach dem Kneipenbesuch der Sinn nach<br />
Clubunterhaltung steht, hat in Osnabrück eine große<br />
Auswahl. Die älteste und kultigste Diskothek<br />
ist sicherlich der Hyde Park. Dort ist Marco Nietiet<br />
seit vier Jahren für die Veranstaltungen von Party<br />
bis Konzert zuständig. Das Besondere am „Park“<br />
ist für ihn, dass es eine Disco für alle ist. „Wirklich<br />
jeder Gast ist herzlichst willkommen“, sagt Nietiet.<br />
„Das fand ich auch als Gast immer schon toll.<br />
Stammgäste bringen mittlerweile ihre Kinder mit.<br />
Der Park ist einfach generationsübergreifend.“<br />
Gerade in der heutigen Zeit ist so etwas wie der<br />
Park Nietiet wichtig: „Wir sind nicht so die geleckte<br />
Disco, eher etwas abgefreakt.“ Zum Programm<br />
gehören Klassiker wie die „Rocknacht“ und die<br />
„Rabennacht“. Aber auch neue Leute sollen in den<br />
Fürstenauer Weg kommen. „Da muss man auch<br />
mal über den Tellerrand gucken, ohne seine Wurzeln<br />
zu vergessen“, meint Nietiet. So gibt es im<br />
Park auch mal eine Malle- oder eine Elektro-Party.<br />
„Die Leute sollen unseren Laden erstmal kennenlernen.<br />
Ganz normal ist der Park ja nicht“, lacht er.<br />
Im Oktober steht wieder die Halloween-Party an.<br />
„Die Leute haben immer mehr Bock auf Verkleiden“,<br />
beobachtet Nietiet. „Wir werden den kompletten<br />
Park in ein Gruselkabinett verwandeln.“<br />
Nicht nur der Hyde Park kann auf eine lange<br />
Tradition verweisen – im September 2021 wird<br />
das Alando Palais sein 20-jähriges Jubiläum feiern.<br />
Das Alando steht für tolle Partynächte, verteilt auf<br />
verschiedene Floors. Da kann an einem Abend<br />
Schlager im großen Palais laufen und in der<br />
Lounge um die Ecke tanzt man zu aktuellen Charts<br />
und RnB-Klassikern. Hinzu kommen regelmäßige<br />
Reihen wie die beliebten Ü-Partys oder Motto-<br />
Nächte wie eine „90er Jahre Party“, auf der als<br />
Gäste dann mal eben eine Boyband wie East 17<br />
performt.<br />
Kommen wir zu Osnabrücks jüngstem Club. Im<br />
letzten Monat öffnete das Kubik an dem Ort, wo<br />
zuvor der Nize Club ansässig war. Dahinter steckt<br />
James Cowie und die Brücklyn GmbH. Cowie war<br />
früher als Rapper Jimmy Spliff unterwegs und erfand<br />
mit der Hip-Hop-Veranstaltung „Beatstreet“<br />
vor zehn Jahren eine der erfolgreichsten Party-Reihen<br />
in Osnabrück. Ende November 2017 ging Cowie<br />
bereits mit dem Brücks an den Start. Als das<br />
Nize schließen musste, griff er sofort zu. „So kann<br />
ich in beiden Läden unterschiedliche Programme<br />
machen, ohne dass man sich in die Quere kommt.“<br />
Im Brücks, einen Katzensprung vom neuen Club<br />
entfernt, gibt es an den Samstagen ein eher mainstreamiges<br />
Musikprogramm. „Gute Mainstreammusik<br />
für normale Leute“, nennt Cowie das. „Die<br />
feiern gerne und trinken gut. Alles in Ordnung.“<br />
Freitags geht es in Richtung Mischkonzepte mit<br />
Elektro- oder HipHop-Abenden und einer 90er-Party.<br />
„Für das Kubik gilt die Prämisse, dass es um<br />
Special-Interest-Parties gehen soll“, erzählt Cowie.<br />
„Ein gutes Beispiel dafür ist die ‚Gay-Night‘. Wir<br />
möchten die Leute haben, die das anspricht, und<br />
nicht die, die zufällig vorbeikommen und dann am<br />
Rand rumstehen. Der Anteil derer, die das richtig<br />
feiern, muss hoch sein. Dann kommt die richtige<br />
Energie rüber.“<br />
Das Interieur des Kubik geht Richtung Industrial-Look.<br />
Die Plattenaufleger haben einen ungewöhnlichen<br />
Arbeitsplatz. „Ich fand die Idee cool,<br />
den DJ in einen Käfig zu sperren“, sagt Cowie.<br />
Die Reihe „Beatstreet“, die jetzt im Kubik läuft,<br />
sorgte zuvor auch in der Kleinen Freiheit für ein<br />
volles Haus. Neben beliebten Party-Formaten steht<br />
der Club im Alten Güterbahnhof für interessante<br />
Live-Konzerte. Die „Freiheit“ fährt einen alternativen<br />
Kurs. „Es war und ist uns wichtig, der alternativen<br />
Szene in Osnabrück mehr Raum zu geben<br />
und unseren Teil zur Vielfalt des Osnabrücker<br />
Nachtlebens beizutragen“, sagt Guido Remmert,<br />
einer der Betreiber des Clubs, dazu. Die „Freiheit“<br />
erarbeitete sich über die Jahre einen besonderen<br />
Ruf. Doch darauf darf man sich als Betreiber nicht<br />
ausruhen. „So ein Club braucht eine gewisse Zeit,<br />
bis er sich etabliert hat“, sagt Remmert. „Und<br />
auch danach muss man permanent aufmerksam<br />
bleiben.“<br />
Und natürlich unterliegen auch die Geschmäcker<br />
der Clubgänger Trends. „Momentan laufen die<br />
80er-Party und die ‚Disco 2000‘ sehr gut“, berichtet<br />
Remmert. „Auch die Karaoke-Lounge im Rahmen<br />
der „Mehr Freiheit“-Party ist sehr beliebt.“ In Remmerts<br />
Augen kann sich das Osnabrücker Nachtleben<br />
sehen lassen. „Da müsste für jeden Geschmack<br />
etwas dabei sein.“<br />
14 <strong>STADTBLATT</strong> <strong>10</strong>.<strong>2019</strong>