Welli Magazin 04 2019
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Ausgabe 4 | erscheint vierteljährlich | Dezember 2019
Poste Italiane Spa, Versand im Postabonnement, D.L.
353/2003 (conv. in L. 27.02.2004 Nr. 46) Art. 1, Comma 1,
NE Bozen • Sonderheft Nr. 2 zur Nr. 21 „Südtiroler Landwirt“
vom 22.11.2019 • Gebühr bezahlt – Taxe Percue
DAS MAGAZIN
DER SÜDTIROLER
BAUERNJUGEND
1969 – 2019
Herausforderungen in
der Landwirtschaft
Der freie Personen- und Warenverkehr,
bringt nicht nur
Vorteile, sondern auch Nachteile
mit sich. Für die Landwirtschaft
stellt vor allem die Einschleppung
von Schädlingen ein großes
Problem dar. Der Klimawandel
begünstigt zudem, dass die
Schädlinge bei uns überleben
können. Durch das Vorfinden
von optimalen Lebensbedingen
ist es ihnen möglich, sich zu
vermehren und den Winter zu
überleben. Dies ist 2010 auch
für die Menschen zum Problem
geworden, in diesem Jahr
wurde die Tigermücke erstmals
in Südtirol nachgewiesen. Der
Landwirtschaft bereitet zurzeit
vor allem die Marmorierte
Baumwanze Sorgen.
Darum ist es wichtig, effiziente
Methoden zur Bekämpfung der
Schädlinge zu entwickeln, sodass
die Landwirtschaft weiterhin
eine Zukunft hat.
so sehen
sieger aus!
Angelika Springeth
SBJ-Landesleiterin
MARMORIERTE
BAUMWANZE
Franziska Maria Hack,
Versuchszentrum Laimburg
Seite 2—4
PORTRAIT
Die Jungbauern Josef Obkircher
und Andreas Kalser gewinnen
den Innovationspreis IM.PULS
Seite 6—7
AGRIALP
Viele junge Bäuerinnen und Bauern
ausgezeichnet
Seite 8—11
2 Blickpunkt
Marmorierte Baumwanze –
Stand der Forschung am
Versuchszentrum Laimburg
Franziska Maria Hack, Versuchszentrum Laimburg
Die Marmorierte Baumwanze
Die Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys) ist
ursprünglich im ostasiatischen Raum (China, Japan,
Taiwan, Korea) beheimatet. In den 1990er-Jahren
wurde sie von dort in die USA verschleppt. Aufgrund
ihres großen Invasionspotenzials hat sie sich mittlerweile
in viele Gebiete der nördlichen Hemisphäre
ausgebreitet. Die Marmorierte Baumwanze hat ein
besonders breites Nahrungsspektrum: Unter den über
200 weltweit bekannten Wirtspflanzen sind viele wichtige
Kulturpflanzen wie Stein-, Kern- und Beerenobst,
aber auch verschiedene Gemüsearten. In Südtirol
wurde sie erstmals 2016 gesichtet.
In welche Richtung wird geforscht?
Die Marmorierte Baumwanze ist bereits seit drei Jahren
eines der zentralen Forschungsaktivitäten am Institut
für Pflanzengesundheit des Versuchszentrums Laimburg.
Um zielgerichtete Maßnahmen zur Regulierung
des Schädlings entwickeln zu können, sind zuerst
grundlegende Kenntnisse über die Verbreitung sowie
Biologie und Verhalten der Marmorierten Baumwanze
auf Südtiroler Gebiet notwendig.
Monitoringprogramm in ganz Südtirol
Um Aufschluss über die effektive Ausbreitung der
Wanze auf Landesebene zu erhalten, führt das Versuchszentrum
Laimburg gemeinsam mit dem Südtiroler
Beratungsring für Obst- und Weinbau, dem
Pflanzenschutzdienst Bozen und dem Beratungsring
für Berglandwirtschaft BRING seit 2016 ein intensives
Monitoringprogramm durch. Ausgewählte Flächen
werden periodisch mithilfe von Lockstofffallen und
visuellen Kontrollen beobachtet.
Da das zu überwachende Gebiet sehr groß ist, wurde
auch die Bevölkerung gebeten, Sichtungen an das
Versuchszentrum Laimburg zu melden. „Diese Daten
aus der Bevölkerung und die Ergebnisse unseres Monitorings
zeigen, dass sich das von der Baumwanze
besiedelte Gebiet in den letzten zwei Jahren deutlich
ausgeweitet hat“, berichtet Stefanie Fischnaller von
der Arbeitsgruppe „Entomologie“. „Unseren Auswer-
Dezember 2019
3
tungen zufolge liegt das Kerngebiet derzeit
in der Talsohle und mittleren Hügellage
des Burggrafenamts, im Überetsch-Unterland
und in der Umgebung um Brixen
und Klausen. Vereinzelte Meldungen gingen
aber auch vom mittleren und oberen
Vinschgau, sowie von Lagen über 800 m
Meereshöhe ein.“
Dabei wurde die Marmorierte Baumwanze
nicht nur auf Kulturpflanzen, sondern
auch auf verschiedenen Wild- und Zierpflanzen
beobachtet, wie z. B. Götterbaum,
Ahorn, Hopfen und Wolliger Schneeball.
Zwei Generationen pro Jahr
möglich
Die Biologie der Marmorierten Baumwanze
wird maßgeblich von klimatischen
Bedingungen beeinflusst. Im Jahr 2019
wurde die Phänologie des Schädlings in
Freilandkäfigversuchen an drei verschiedenen
Standorten (Pfatten, Meran, Latsch)
genauer untersucht und wichtige Eckdaten
wie z. B. der Beginn der Eiablage oder
das Auftreten voll entwickelter Tiere der
Tochtergeneration dokumentiert. „Unsere
Untersuchungen haben gezeigt, dass
im Südtiroler Unterland und im Burggrafenamt
gute Bedingungen für die Wanze
herrschen. Hier können sich zwei Generationen
pro Jahr entwickeln, die in der
späteren Vegetationsperiode zur selben
Zeit aktiv sind, was wiederum zu einer
raschen Populationszunahme innerhalb
eines Jahres führen kann,“ erläutert Stefanie
Fischnaller. In Latsch im Vinschgau
hingegen konnte sich im heurigen Jahr
2019 nur eine Generation entwickeln.
Bekämpfungsstrategien
Die Maßnahmen zur Bekämpfung der
Marmorierten Baumwanze konzentrieren
sich bisher auf Verwendung von Insektenschutznetzen
und den Einsatz chemischer
Insektizide. Zu einer langfristigen
Regulierung des Schädlings müssen jedoch
nachhaltigere Strategien wie etwa die biologische
Bekämpfung mit sogenannten
„natürlichen Gegenspielern“ zum Einsatz
kommen.
Praxisversuche zur Entwicklung
von Bekämpfungsstrategien
Welche Methoden sind am besten dazu
geeignet, das Auftreten und die Entwicklung
der Baumwanzen in einer Anlage zu
erfassen und ist es anhand dieser Informationen
möglich, die idealen Einsatztermine
für Behandlungen mit chemisch-synthetischen
Pflanzenschutzmitteln festzulegen?
Diesen Fragestellungen ist das Versuchszentrum
Laimburg mittels Praxisversuchen
nachgegangen. Dazu wurde eine Anlage
der Sorte Granny Smith, die an eine mit
Baumwanzen befallene Hecke angrenzt,
ausgesucht. Die Anlage wurde mittels eine
Pheromonfalle und periodischer Klopfproben
überwacht. Es zeigte sich, dass
die Populationsentwicklung durch intensive
und in der ganzen Anlage verteilte
Klopfproben verfolgt werden kann. Aus
den Versuchsergebnissen dieses Jahres ergaben
sich auch erste Hinweise darauf,
dass chemische Behandlungen, die gezielt
gemäß den Ergebnissen der Klopfproben
durchgeführt wurden, eine Wirkung auf
die Jungtiere in der Anlage zeigten und
Seit 2016 in
Südtirol
In Südtirol wurde die
Marmorierte Baumwanze
erstmals 2016
gesichtet.
Sie ernährt sich von
200 weltweit bekannten
Wirtspflanzen und
vielen wichtigen Kulturpflanzen
wie Stein-,
Kern- und Beerenobst,
aber auch verschiedenen
Gemüsearten.
zu einer Reduzierung des Befalls führten.
Adulte Baumwanzen konnten durch Klopfproben
nicht immer erfasst werden und
Behandlungen mit Insektiziden führten
in der Randreihe nicht zu einer deutlichen
Reduzierung des Fruchtbefalls. In
diesem Praxisversuch konnte die getestete
Pheromonfalle nicht rechtzeitig die Informationen
zum Populationsaufbau liefern.
Weitere Untersuchungen sind notwendig,
um den bestmöglichen Einsatz einer Pheromonfalle
in Hinblick auf die Entwicklung
einer Bekämpfungsstrategie zu bewerten.
Einsatz chemischer
Pflanzenschutzmittel
Die zur Ausbringung zur Verfügung stehenden
Insektizide wirken hauptsächlich auf
Entwicklungsstadien der Baumwanze und
in geringerer Weise auf Adulte. Darum ist
nur in ersterem Fall eine gute Wirksamkeit
der Behandlung zu erwarten. „In Laborversuchen
und in Freilanduntersuchungen
aus anderen Regionen (Friaul, Piemont
und Emilia Romagna) zeigten die für eine
»»
Franziska Maria Hack,
Versuchszentrum Laimburg
WELLI
4 Blickpunkt
chemische Bekämpfung zur Verfügung stehenden Präparate nur
eine „Kontaktwirkung“ und keine bzw. nur sehr geringe residuale
Wirkung“, erklärt Entomologin Silvia Schmidt. „Das bedeutet,
dass die Wanze direkt von der Spritzbrühe getroffen werden
muss, um getötet zu werden.“ Da Adulte sehr mobil sind, ist die
Wirksamkeit einer chemischen Behandlung nur sehr gering zu
bewerten. Jungtiere können hingegen nicht wegfliegen und sind
zudem auch noch empfindlicher gegenüber den chemischen
Wirkstoffen.
„die Wanze muss direkt von der
Spritzbrühe getroffen werden, um
getötet zu werden“
Silvia Schmidt
Auch wirken die verfügbaren Mittel nur kurze Zeit. Nach Abbau
des Wirkstoffes ist eine Neubesiedelung von außen möglich.
Randreihen, die die Baumwanze unter Umständen ständig wiederholt
von außen, d. h. von Wildwirten ausgehend, befliegt,
und an denen es in Folge zu einer Häufung der Fruchtschäden
kommen kann, sind durch chemische Behandlungen schwer zu
„schützen”.
Objektschutz durch Schutznetze
Um mögliche Schäden durch die Wanze abzuwenden, können
Insektenschutznetze installiert werden, die das Einfliegen adulter
Wanzen verhindern. Dabei muss das Schutznetz unbedingt
bis zum Boden reichen und die Kopfreihen müssen mit Netzen
seitlich abgeschlossen werden. Besonders in Anlagen, die an
Wildwirtspflanzen grenzen, sollte seitlich ein dichteres Insektenschutznetz
angebracht werden. Mit diesen dichteren Netzen
kann das Eindringen von Jungtieren verhindert werden, welche
durch die Maschenweite üblicher Hagelschutznetze nicht aufgehalten
werden.
Unter einem solchen eingeschlossenen „Käfignetz“ sind die chemischen
Behandlungen wirksamer, da ausgewachsene Tiere nicht
wegfliegen und neue von außen nur bedingt einfliegen können.
Nichtsdestotrotz muss auch eine eingenetzte Anlage periodisch
auf die Präsenz des Schädlings hin überwacht werden.
Regulierung der Baumwanze durch natürliche
Gegenspieler
In ihrem Ursprungsgebiet in Asien wird die Marmorierte Baumwanze
von natürlichen Gegenspielern in Schach gehalten. Mittels
eines gezielten Monitorings sucht man darum auch in Südtirol
nach derartigen natürlichen Feinden der Baumwanze. Im Gemeindegebiet
von Auer haben heuer Experten des Versuchszentrums
Laimburg die sogenannte „Samurai-Wespe“ (Trissolcus japonicus)
aufgefunden. Im vergangenen Jahr ist im selben Gebiet das
Auftreten eines anderen exotischen natürlichen Gegenspielers
gemeldet worden, Trissolcus mitsukurii, der in der letzten Saison
in mehreren Gemeinden im Unterland und im Burggrafenamt
beobachtet wurde. „Es handelt sich bei beiden Arten um kleine,
ca. 2 mm große, Ei-Parasitoide, die die Populationen der Marmorierten
Baumwanze im Ursprungsgebiet regulieren“, erklärt
Martina Falagiarda von der Arbeitsgruppe „Entomologie“.
Seit 2019 monitoriert das Versuchszentrum Laimburg in Zusammenarbeit
mit dem Südtiroler Beratungsring für Obst- und
Weinbau die Parasitoiden der Baumwanze in Südtirol. Diese
Tätigkeit ist Teil eines Überwachungsnetzwerks, an dem unter der
Koordination des CREA (Consiglio per la ricerca in agricoltura
e l’analisi dell’economia agraria) mehrere Institutionen und
Pflanzenschutzdienste aus verschiedenen italienischen Regionen
beteiligt sind. Darüber hinaus laufen am CREA Untersuchungen
zur Biologie, Effizienz und Selektivität der exotischen Ei-Parasitoide
unter Quarantänebedingungen. Laborversuche haben
gezeigt, dass T. japonicus 90 % bis 100 % der Eier von H. halys
parasitiert. Die Risikobewertung deutet aber auch darauf hin,
dass eventuelle Freisetzungen auch negative Auswirkungen auf
andere Baumwanzen haben könnten.
Kürzlich wurden mit einem Dekret des Präsidenten der Republik
(Nr. 102 vom 5. Juli 2019) Änderungen am Art. 12 der D.P.R. 8.
September 1997, n. 357, über die Möglichkeit der Einschleppung
nicht heimischer Arten aus berechtigten Gründen vorgenommen.
Das Ministerium für Umwelt, Landschafts- und Meeresschutz
muss Kriterien für die Einführung eines exotischen Gegenspielers
im Inland festlegen. Exotische Arten dürfen nicht eingeführt,
vermehrt und verbreitet werden, ohne dass die Auswirkungen
dieser Einführung gründlich bewertet werden konnten. Weitere
Untersuchungen sind derzeit im Gange, um die Auswirkungen
des Einsatzes exotischer Gegenspieler auf die Umwelt zu bewerten.
NACHRICHTEN FÜR SÜDTIROL
NACHRICHTEN FÜR SÜDTIROL
Dezember 2019
5
Prachtvolle Ballnacht in Tracht
Bauernball
Im Farbenspiel der Trachten erstrahlt das Meeting & Event Center der Messe
Bozen/Hotel Sheraton am Samstag, 11. Jänner, wenn die Südtiroler Bauernjugend
wieder alle Freunde der Landwirtschaft zum traditionellen Bauernball lädt. Die
Besucher erwartet eine unvergessliche Ballnacht mit mehreren Highlights für
Jung und Alt. Tischplätze können im SBJ-Landessekretariat reserviert werden.
Bauern-
Bauern-
Bauern-
ball 2020
ball 2020
ball 2020
Samstag, 11. Jänner, 19.30 Uhr
Samstag, 11. Jänner, 19.30 Uhr
Meeting & Event Center Südtirol
Messe Bozen
Meeting & Event Center Südtirol
Messe Bozen
Musik
Musik
„NiaGinua“ und „DJ Tyrol“
Samstag, 11. Jänner, 19.30 Uhr
Meeting & Event Center Südtirol
Messe Bozen
Eintritt: 20 Euro
Weiterbildung auf
Ortsebene
„NiaGinua“ und „DJ Tyrol“
Eintritt: 20 Euro
Tischreservierungen im Landessekretariat der
Südtiroler Bauernjugend, Tel. 0471 999 401,
bauernjugend@sbb.it, www.sbj.it
Musik
Tischreservierungen im Landessekretariat der
Das Tragen der Tracht verleiht der Veranstaltung
Südtiroler Bauernjugend, Tel. 0471 999 401,
einen besonderen Rahmen.
bauernjugend@sbb.it, www.sbj.it
„NiaGinua“ und „DJ Tyrol“
Parkmöglichkeit bei der Messe
Das Tragen der Tracht verleiht der Veranstaltung
Kein Einlass unter einen 16 Jahren besonderen Rahmen.
Parkmöglichkeit bei der Messe
Wie funktioniert es?
Kein Einlass
Die SBB-Weiterbildungsgenossenschaft (SBB-WBG)
Eintritt: unter 16 Jahren 20
unterstützt
Euro
alle bäuerlichen
Ortsgruppen beratend und finanziell.
Tischreservierungen
Wir bitten
im Landessekretariat
euch deshalb,
der
der
Südtiroler Bauernjugend, Tel. 0471 999 401,
SBB-WBG alle Weiterbildungsveranstaltungen bauernjugend@sbb.it, zu melden, www.sbj.it die ihr bisher im
Jahr 2019 für eure Ortsgruppe organisiert und Das Tragen noch der nicht Tracht verleiht gemeldet der Veranstaltung habt. Bitte
einen besonderen Rahmen.
meldet auch jene Veranstaltungen, für die ihr keine finanzielle Unterstützung
Parkmöglichkeit bei der Messe
erhalten habt. Damit tragt ihr dazu bei, den Überblick über die Tätigkeit
Kein Einlass unter 16 Jahren
auf Ortsebene zu bewahren und leistet einen wichtigen Beitrag dafür, dass
die SBB-WBG auch in Zukunft einen Teil des Referentenhonorars (30,00 €
pro Weiterbildungsstunde) übernehmen kann. Um diese Unterstützung in
Anspruch nehmen zu können, muss die Ortsgruppe mindestens 14 Tage vor
Kursbeginn ein Finanzierungsansuchen mit den wichtigsten Kursdaten an die
NACHRICHTEN FÜR SÜDTIROL
SBB-WBG schicken. Die Ortsgruppe erhält eine Rückmeldung via E-Mail, ob
das Ansuchen genehmigt wurde oder nicht. Nach Kursende kann der Referent
30,00 € pro Weiterbildungsstunde (eine Weiterbildungsstunde entspricht
45 Minuten) der SBB-WBG in Rechnung stellen. Voraussetzungen für diesen
Beitrag sind, dass der Kurs mit einer Mindestteilnehmerzahl von acht
Personen stattgefunden hat und mittels Meldeformular und Teilnehmerliste
im Anschluss an den Kurs gemeldet wird. Falls das zwischen Ortsgruppe und
Referent vereinbarte Honorar über die Finanzierung der SBB-WBG hinausgeht,
verrechnet der Referent den restlichen Betrag an die Ortsgruppe. Die
Ansprechpartnerin in der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft für organisatorische
Fragen ist Anna Andreaus (anna.andreaus@sbb.it; 0471 999 335).
Die notwendigen Formulare für die Organisation einer Weiterbildungsveranstaltung
auf Ortsebene: das Finanzierungsansuchen, das Meldeformular,
die Teilnehmerliste und einen Vordruck für die Abrechnung
gelegentlicher autonomer Tätigkeit findet ihr unter folgendem Link
www.sbb.it/weiterbildung.
MwSt.-Schuld
16. Februar 2020
Alle Ortsgruppen, die zwischen dem
1. Oktober und 31. Dezember eine
Veranstaltung organisiert und damit
gewerbliche Einnahmen erwirtschaftet
haben, müssen die MwSt.-Schuld am
16. Februar mittels F24 elektronisch
einzahlen. Wenn das SBJ-Landessekretariat
die Zahlung vornehmen soll,
ist der Auftrag dazu von den Ortsgruppen
schriftlich, mittels F24 Formular
bis zum 5. Februar zu erteilen.
Es gilt der Steuerkodex 6034.
Online-Formular: sbj.it/service
Mitgliedsbeitrag 2020
Jedes Mitglied hat die Pflicht, den SBJ-Jahresbeitrag innerhalb
des vorgeschriebenen Termins zu zahlen. Die
Landesleitung legt für das Jahr 2020 eine Empfehlung in
Höhe von 6 Euro fest.
Steuererklärung
Das SBJ-Landessekretariat bietet den Ortsgruppen auch
heuer wieder den Service an, die Steuererklärungen REDDI-
TI EnC 2019 für das Geschäftsjahr vom 1. September 2018
bis 31. August 2019 auszuarbeiten. Die SBJ-Ortsgruppen
können die Unterlagen bis spätestens Freitag, 10. Jänner
2020 im SBJ-Landessekretariat abgeben.
WELLI
6 Portrait
Die beiden Aldeiner
Andreas Kalser und Josef
Obkircher gewinnen den
Innovationspreis „IM.PULS“
der Südtiroler
Bauernjugend.
Josef obkircher
Andreas Kalser
Feinschmecker ganzjährig mit
frischen und biologischen
Edelpilzen versorgen, das haben
sich Andreas Kalser und
Josef Obkircher am Hof im
Thal in Aldein zur Aufgabe
gemacht. Unter dem Namen
„Kirnig Südtiroler Edelpilze“
züchten die beiden Jungbauern
in einem umgebauten
Stadel biologische Kräuterseitlinge
und Shiitake-Pilze,
die ganzjährig geerntet
werden. „An neuen Herausforderungen
wächst man und
wird erfahrener“, erklären die
Beiden.
Dezember 2019
Portrait 7
Edelpilze aus
Aldein
Unter dem Namen „Kirnig“ - was im Aldeiner Dialekt so
viel heißt wie „vital und kraftvoll“ haben sich die Jungbauern
Andreas Kalser (28) und Josef Obkircher (28) am
„Hof im Thal“ in Aldein mit ihren Südtiroler Edelpilzen
einen langersehnten Wunsch erfüllt.
Schon seit einigen Jahren schlummerte in den beiden
befreundeten Jungbauern die Idee, ein neues Produkt
nach Südtirol zu bringen. „Am alten Hof im Thal auf 1200
Metern Höhe haben wir dann im Jahr 2017 die Voraussetzungen
geschaffen, um die heimische Gastronomie
und Feinschmecker ganzjährig mit köstlichen Bio-Pilzen
zu versorgen.“, so der Jungbauer Josef.
Von der Idee zum leckeren Edelpilz
Als den Beiden vor drei Jahren die Idee des Pilzanbaus
kam, waren sie sofort davon fasziniert. Nach anfänglicher
Träumerei begannen sie schließlich sich konkreter damit
zu befassen und zu recherchieren. Sie haben versucht,
sich Informationen aus dem Internet zusammenzutragen.
Diese waren allerdings weit gestreut und haben wenig
Aufschluss über den professionellen Pilzbau gegeben. Somit
wollten sie Kontakt zu anderen Betrieben in der DACH
Region aufnehmen, um sich ein besseres Bild zu schaffen.
Nachdem der Edelpilzanbau in Europa recht überschaubar
ist, haben sie jedoch so manche Absage erhalten, da sich
niemand gerne in die Karten schauen lies.
„Als wir schlussendlich einige Betriebe auf gut Glück
besucht hatten, sind wir dann doch auf einige offene
Ohren gestoßen und konnten uns ein kleines Netzwerk
aufbauen.“ Sehr viel geholfen hat ihnen ein Seminar in
Frankfurt und ein Praktikum in der Schweiz. Parallel
dazu konnten sie sich laufend mit dem IDM Südtirol
austauschen.
Währenddessen haben die beiden Jungbauern auch schon
eifrig den Stadel des Hofes für den Anbau vorbereitet.
Die Pilze benötigen nämlich eine ideale Temperatur und
Luftfeuchtigkeit, um heranwachsen zu können. Heute
wachsen in den Kühlzellen zwei verschiedene Arten von
Pilzen: Der Shiitake-Pilz und der Kräuterseitling. Der
» » Die Südtiroler
Gastronomie
schätzt
die Kräuterseitlinge
und
Shiitakepilze,
vor allem
wegen ihres
besonderen
Geschmacks,
aber auch
wegen der
ganzjährigen
Verfügbarkeit.
Shiitake-Pilz stammt ursprünglich aus China und hat ein
weiß bis hellbraunes Fleisch. Der Kräuterseitling hingegen
ist von mediterranem Ursprung und hat ein sehr zartes
Aroma. Die frischen Edelpilze werden über Bio- und
Feinkostläden vermarktet. Die Kunden können sich die
Pilze frisch, getrocknet oder eingelegt schmecken lassen.
Sie sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen
und vielseitig in verschiedenen Gerichten einsetzbar.
Keine Langeweile vorhanden
Am „Hof im Thal“ ist immer was zu tun. Die Substrate,
also der Nährboden für den Anbau, müssen vorbereitet
und die Pilze dann zum Wachsen in die geeigneten
Kühlzellen gebracht werden. Ist dies geschehen, dauert
es dann bei den Shiitake-Pilzen ca. eine Woche bis die
ersten Pilze genussbereit sind. Diese können dann täglich
von den Substraten abgeschnitten werden, man kann
ihnen sozusagen buchstäblich beim Wachsen zusehen.
Die Pilze werden anschließend gewogen, verpackt und
transportbereit gemacht. „Die frischen Edelpilze werden
über Bio- und Feinkostläden vermarktet.“, erklärt Andreas.
„In unseren Augen ist es besonders in der heutigen Zeit
sehr wichtig, sich in der Landwirtschaft immer wieder
neue Wege zu suchen, um sich der Entwicklung anzupassen.
Mit dem Anbau von Speisepilzen wollen wir auf
die Entwicklung der modernen Ernährung reagieren“,
erklären die Beiden mit Begeisterung.
Die Gewinner des Innovationspreises IM.PULS dürfen
sich über Einkaufsgutscheine der Landwirtschaftlichen
Hauptgenossenschaft im Wert von 3.000 Euro freuen.
WELLI
8 Berichte
Auf unser Wohl - 50 Jahre SBJ
Unter dem Namen „Alpentreff“ feierte die Südtiroler Bauernjugend am Samstag, 20. Juli gemeinsam
mit ehemaligen und jetzigen Mitgliedern sowie einigen Ehrengästen ihr 50-jähriges Bestehen mit
einer großen Feier in der Festung Franzensfeste.
Eine heilige Messe bildete den Auftakt der Jubiläumsfeier im
Innenhof der Festung. Dies hätte sich vor 50 Jahren wohl keiner
der Gründungsmitglieder gedacht, stellte sich die Kirche doch
anfangs gegen eine Gründung der Bauernjugend. „Die Kirche war
unser größtes Hindernis und sprach nur der Katholischen Jugend
ein Recht auf Ausbildung zu“, erklärte Alt-Landeshauptmann Luis
Durnwalder, damaliger Direktor des Südtiroler Bauernbunds.
Gemeinsam mit Durnwalder, dem 1. SBJ-Landessekretär Jörgl
Viehweider, der 1. SBJ-Landesleiterin Maria Clementi und dem
1. SBJ-Landesobmann-Stellvertreter Arthur Feichter blickten
die versammelten Gäste auf die Gründungsjahre der Südtiroler
Bauernjugend zurück.
Geistiges Rüstzeug schaffen
„Der damalige Landwirtschaftsassessor Peter Brugger wollte
mit der Gründung der Bauernjugend das geistige Rüstzeug der
Jungbauern schaffen. Dies beinhaltete neben der Fachausbildung
auch die Charakterbildung“, erinnert sich Durnwalder. Trotz der
Gegenstimmen ließen sich Brugger und Co. nicht von ihrem
Vorhaben abbringen. „Wir haben die Südtiroler Bauernjugend
dann trotzdem gegründet“, erzählt er.
Bauernjugend eine Erfolgsgeschichte
Heute, 50 Jahre später blickt man auf eine Erfolgsgeschichte
zurück. 150 Ortsgruppen und über 9.000 Mitglieder sprechen
eine deutliche Sprache. Auch von den zahlreich erschienenen
Ehrengästen kamen nur lobende Worte. Leo Tiefenthaler, Landesobmann
des Südtiroler Bauernbunds bezeichnete die Südtiroler
Bauernjugend als: „gute Schule für das Leben“. Darauf kam auch
Landesrat Arnold Schuler zurück: „Ich verbinde die Südtiroler Bauernjugend
mit meinen persönlichen Erfahrungen. Mit 17 Jahren
war ich Gründungsobmann der Ortsgruppe Naturns/Plaus. Die
Zeit bei der Bauernjugend war für mich eine tolle Erfahrung und
hat die Weichen für mein weiteres Leben gestellt.“
Mit dem Anschnitt der großen Geburtstagstorte endete die Eröffnung
der Feier.
Ortsgruppe Signat holt sich den Gruppensieg
Bei einem anschließenden Wettstreit der Ortsgruppen mussten
sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in kürzester Zeit durch
einen Hindernis-Parcours zu ihrer Herzensdame oder ihrem
Herzbuben kämpfen. Den Gruppensieg holte sich die Ortsgruppe
Signat, die sich auf einen Rafting-Gutschein von KreativRaft
freuen konnte. In der Einzelkategorie siegte Julia Telfser aus
Sonnenberg bei den Mädchen und Rene Berger aus Osttirol bei
den Buben. Die Beiden gingen mit einem 300 Euro Gutschein
von Mountain Spirit nach Hause.
Hoch, hoch auf unser Wohl
Auf den letzten Programmpunkt des Abends warteten die Gäste
bereits gespannt, die Vorstellung des neuen Bauernjugend-Songs.
Frei.Wild-Frontmann Philipp Burger, der die Musik und den Text
für den Song geschrieben hat, leitete gemeinsam mit SBJ-Landesobmann
Wilhelm Haller das Highlight des Abends ein. Auf
einer großen Leinwand wurde das Musikvideo gezeigt und der
Song abgespielt. „Hoch, hoch auf unser Wohl singen alle Bauern
in Südtirol. Wir sind bereit, es ist wieder soweit, heute ist wieder
Bauernjugendzeit“ hallte es, passend zum Jubiläum, durch die
Festung Franzensfeste.
Die Südtiroler Bauernjugend dankt dem Südtiroler Bauernbund,
Mountain Spirit, KreativRaft und den Medienpartnern Athesia,
Stol.it und Südtirol 1 für die Unterstützung.
» » Bei einer netten Gesprächsrunde erzählten die Wegbereiter der
Südtiroler Bauernjugend von den Anfängen des Vereins.
Dezember 2019
Berichte 9
Innovativste Jungbauern ausgezeichnet
Die beiden Aldeiner Andreas Kalser und Josef Obkircher gewinnen den Innovationspreis „IM.PULS“
der Südtiroler Bauernjugend. Sandra Telser vom Tröghof in Laas sichert sich den zweiten Platz.
Platz drei geht an Lukas Unterhofer vom Valentinhof in Meran.
Die Punkte der Jury sowie das Ergebnis des Online-Votings ergaben
im Zusammenspiel die Platzierung der drei Finalisten. Keine
leichte Aufgabe für die hochkarätige Jury.
Platz zwei sicherte sich Sandra Telser vom Tröghof
Über den zweiten Platz und damit Einkaufsgutscheine bei der
LHG von 1.500 Euro jubelte Sandra Telser vom Tröghof in Laas.
Die junge Tüftlerin entwickelte eine Maschine, welche den Rodungsvorgang
von Obstbäumen vereint.
Die Südtiroler Bauernjugend ist begeistert: Findige Jungbäuerinnen
und Jungbauern aus allen Landesteilen haben beim Innovationspreis
IM.PULS mitgemacht. Nach einem harten Auswahlverfahren
zeichnete die Bauernjugend auf der Agrialp die drei Gewinner aus:
Andreas und Josef, die Jungs von „Kirnig Südtiroler Edelpilze“
können sich innovativste Jungbauern Südtirols nennen.
Platz drei für Lukas Unterhofer vom Valentinhof
Auf acht Hektar werden rund 60 verschiedene Kulturen biologisch
angebaut. Wer nicht selbst vorbeikommen kann, wird vom
Fahrrad-Lieferservice im Raum Meran beliefert. Vor Ort werden
den Gästen verschiedene Erlebnisse geboten: Im Hofladen gibt es
Kaffee und frische selbstgemachten Kuchen. Im Sommer kann
man beim Brunch hofeigene Produkte verkosten oder einen
entspannten Abend im Gartenkino genießen. Lukas Unterhofer
freute sich über den dritten Platz und Einkaufsgutscheine bei der
LHG im Wert von 500 Euro.
IMMER DA.
JAHRESMITGLIEDSCHAFT 2020
WELLI
10 Berichte
Jungbauernpreis zur Förderung
der Südtiroler Identität
Richtiges Verhältnis zwischen Natur, Kulturlandschaft, Heimatgefühl und Familie. Stiftung Frick – Heimat Südtirol vergibt
in Partnerschaft mit der Südtiroler Bauernjugend den „Jungbauernpreis zur Förderung der Südtiroler Identität“
»»
Die Familie freute
sich mit Werner
Frick (hinten
Mitte) sehr über die
Auszeichnung und
die schöne handgeschriebene
Urkunde
Die deutsche Volksgruppe in ihrer Tradition
und Identität stärken: Dieses Ziel
verfolgt die „Stiftung Frick – Heimat Südtirol“.
In Partnerschaft mit der Südtiroler
Bauernjugend wurde einer jungen bäuerlichen
Familie auf der Agrialp der „Jungbauernpreis
zur Förderung der Südtiroler
Identität“ verliehen. Er ging an die Familie
Stefan Blasbichler und Sabine Gogl vom
Tennewieshof in Tschöfs bei Sterzing.
Im Rahmen der Landwirtschaftsschau Agrialp
übergaben Stiftungspräsident Werner
Frick und SBJ-Landesobmann Wilhelm
Haller sowie SBJ-Landesleiterin Angelika
Springeth den mit 5.000 Euro dotierten
Preis. Werner Frick unterstrich zu aller
erst die Bedeutung der Kinder:
„Die Kinder sind die Zukunft. Es
ist wichtig, dass sie in der
Gesellschaft Willkommen sind.“
Werner Frick
In seiner Ansprache erzählte der Stiftungspräsident
Werner Frick über den Gedanken
seines Vaters, diese Stiftung zu gründen
und wie er diesen Auftrag weiterführt: „Mit
dieser Stiftung wollte mein Vater versuchen,
die Südtiroler Identität zu wahren.
Heute geht es für mich um das Bemühen
unserer Kultur und unserer Sprache und
auch anderen Kulturen Respekt zu zollen.
Damit verbunden, die Übernahme von
Verantwortung in der Gesellschaft und
das richtige Verhältnis zwischen Natur,
Kulturlandschaft, Heimatgefühl und Familie
zu schaffen“. Der Bezirk Eisacktal der
Südtiroler Bauernjugend hat die Familie
Stefan Blasbichler und Sabine Gogl als
Preisträger ausgewählt.
Leidenschaft für Landwirtschaft
und Kultur
Der Tennewieshof liegt direkt unter der
Autobahnbrücke bei Gossensaß auf 1.100
Metern Meereshöhe. Im selbsterbauten
Wohnhaus leben Stefan Blasbichler, seine
Frau Sabine Gogl, die vier gemeinsamen
Kinder und Sabine´s Vater Heinrich Gogl.
Auf dem Hof leben Tante und Onkel. Die
Kinder heißen Simon – 15 Jahre, Anna –
11 Jahre, Eva – 5 Jahre und Sofie – 1 Jahr.
2017 kauften Stefan und Sabine den Tennewieshof
und verpflichteten sich für Onkel
und Tante bis an ihr Lebensende zu
sorgen. Sie waren ihr Leben lang Bauern
auf diesem Hof und stehen Stefan und
Sabine immer mit Rat und Tat zur Seite.
Der geschlossene Hof ist ein Milchviehbetrieb
mit 6 ha Wirtschaftsfläche und 12
ha Forstwirtschaftsfläche. Den Stall und
die Tennenböden haben die Beiden bereits
voriges Jahr erneuert. Der alte Anbindestall
ist mittlerweile zu einem Laufstall umfunktioniert
worden. Seit kurzem besitzt die
Familie auch Hühner der seltenen Rassen
„Sulmtaler “ und „Altsteirer“.
Ausbildung und Erziehung im
Mittelpunkt
Die Ausbildung und Erziehung der Kinder
sind Stefan und Sabine sehr wichtig, daher
besuchen alle bis auf die jüngste Tochter
die Musikschule. Simon spielt seit sieben
Jahren Violine und seit einem Jahr E-Gitarre.
Anna spielt seit drei Jahren Gitarre
und Eva besucht seit zwei Jahren die frühmusikalische
Musikerziehung.
Auch die christliche Erziehung liegt den
Eltern am Herzen. Regelmäßig besuchen
alle Kinder die Kirche und Anna wirkt auch
bei den Ministranten mit.
Viele fleißige Hände helfen mit
Für die Kinder ist es selbstverständlich
am Hof mitzuwirken, die Landwirtschaft
zu pflegen und sich um die Tiere zu kümmern.
Simon hilft im Stall beim Melken
und Anna und Eva kümmern sich um die
Hühner.
Das gemeinsame Ziel von Sabine und Stefan
ist es, den alten Tennewieshof wieder
auf Vordermann zu bringen und Wiesen,
Felder und den Wald in Ordnung zu halten,
damit sie der nächsten Generation
ein schönes Gut weitervererben können.
Dezember 2019
Berichte 11
Eine Reise mit vielen neuen
Eindrücken und Freundschaften
40 Mitglieder der Südtiroler Bauernjugend fuhren am Wochenende von 22. bis 24. November
gemeinsam nach Slowenien, um die Kultur und Landwirtschaft vor Ort kennen zu lernen.
Den ersten Stopp machte die Gruppe bereits entlang der
Reisestrecke in den beeindruckenden Tropfsteinhöhlen
von Postojna. Mit dem unterirdischen Zug fuhren die
Teilnehmer die 3,7 km lange Strecke durch die Höhle
und den Tanzsaal mit dem Kronleuchter aus Muranoglas
und genossen die märchenhafte Atmosphäre. Sobald alle
ausgestiegen waren und die Tropfsteine vom Himmel und
aus dem Boden ragen sahen, staunten sie nicht schlecht
über dieses Wunder der Natur.
Anschließend ging es mit dem Bus direkt ins Zentrum
von Ljubljana. Nach dem Check-in im Hotel freuten sich
die Teilnehmer der Landeslehrfahrt auf das gemeinsame
Abendessen und darauf sich gegenseitig besser kennen
zu lernen.
Familie Avsenik-Eine Ikone
Am nächsten Morgen brach die Gruppe nach Begunje
auf, um das Avsenik-Museum zu besichtigen. Die legendäre
Musikgruppe „Die Oberkrainer“ ist in aller Welt
bekannt, der größte Erfolgstitel vom Gründer der Gruppe
Slavko Avsenik ist das Trompeten-Echo. Die Mitglieder der
Südtiroler Bauernjugend konnten auch bei der Rückfahrt
nicht genug von Slavko Avseniks Musik bekommen und
hörten sich die neu erworbene CD gleich an.
Bei der anschließenden Hofbesichtigung wurden die Mitglieder
der Südtiroler Bauernjugend herzlich von der Familie
Globocnik empfangen und erfuhren alles über die
Schweinezucht und die Legehennen-Haltung in Slowenien.
Im Familienbetrieb werden 20.000 Hühner gehalten, die
tagtäglich 15.000 Eier legen. Diese verkauft die Familie
in und um Ljubljana. Gleich danach ging es mit dem Bus
zurück ins Zentrum von Ljubljana, wo die Teilnehmer
auf eigene Faust die Stadt erkunden konnten. Die Burg
von Ljubljana, die in der Stadt auf einem kleinen Hügel
thront, half dabei die Orientierung zu behalten.
Lipizzaner Stuten und Hengste
Auf der Rückreise am dritten Tag ging es nach Lipica, das
direkt an der italienischen Grenze liegt, um die schönen,
weißen Lipizzaner Pferde und ihre Zucht zu besichtigen.
Die Besichtigung des Gestüts Lipica war für alle ein besonderes
Erlebnis. Die Gruppe lernte die ganze Geschichte
des Gestüts von der Gründung bis heute kennen. Die
dunklen Fohlen werden mit dem jährlichen Fellwechsel
immer heller, bis sie schließlich ihre bekannte weiße Farbe
erlangen. Die Hengste werden für die Dressur eingesetzt
und die Stuten für die Zucht. Beim gemeinsamen Go-Kart
Fahren in Affi konnten die Teilnehmer noch gegeneinander
antreten und eine Menge Spaß haben.
» » Die Gruppe kehrte am Sonntagabend mit vielen neuen Eindrücken
und neuen Freundschaften nach Südtirol zurück.
WELLI
Events
11.01.2020
Bauernball
Meeting und Eventcenter, Messe Bozen
20 Uhr
08.03.2020
Mitgliederversammlung
Waltherhaus Bozen | 8:30 Uhr
Zeit – das wohl wertvollste Gut, das wir verschenken können.
Der Jahresausklang ist eine spannende Zeit: das Vergangene
Revue passieren lassen und mit Neugier auf das Kommende
blicken.
Wir danken euch für die Zeit, die ihr der Südtiroler Bauernjugend
im vergangenen Jahr gewidmet habt. Gemeinsam haben
wir Großes geleistet – ohne euren Einsatz wäre das nicht möglich
gewesen.
Weihnachten ist eine gute Gelegenheit, um inne zu halten
und wieder Kraft für neue Taten zu schöpfen.
21.05.2020
Landesweinkost
Weinmuseum Kaltern | 9:30 Uhr
Juni 2020
Landesentscheid im Handmähen
24.10.2020
Fachtagung
Für die bevorstehenden Feiertage wünschen wir euch nun von
Herzen Zeit, um zur Ruhe zu kommen und Kraft zu tanken
mit den Menschen, die euch nahe sind.
07.11.2020
Bauernjugendseminar
„Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die
dem Leben seinen Wert geben.“
– Wilhelm von Humboldt
20.-22.11.2020
Landeslehrfahrt
Impressum
Eigentümer und Herausgeber:
Südtiroler Bauernbundgenossenschaft
Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen
Druck: Longo AG • SpA
Schriftleitung:
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Tel.: 0471 999401
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Daniel Mair, Versuchszentrum Laimburg, www.pixabay.com und SBJ
Erscheint viermal jährlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge
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