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KonsumMarken 2-2019

Aktuelle Informationen aus der Familie der Konsumgenossenschaften.

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135 JAHRE KONSUM LEIPZIG eG

Glückwünsche aus Dresden

Von Roger Ulke, Vorstandssprecher der KONSUM DRESDEN eG

Mit Respekt und Anerkennung

wird in der

Lebensmittelbranche

die Entwicklung

der Konsumgenossenschaften in

Sachsen beobachtet. Besonders

die beiden großen Genossenschaften

in Leipzig und Dresden,

mit zahlreichen Branchenpreisen

dekoriert, behaupten sich stabil

und drängen mehr und mehr aus

der Nische, die zu besetzen von typisch

sächsischer Vigilanz zeugte.

Eine Eigenschaft, die neben den

Grundtugenden einer Genossenschaft,

dazu diente, über 130

Jahre zu handeln, zu prägen und

zu entwickeln. Das dabei die unterschiedlichsten

Gesellschaftssysteme

passiert wurden, zeigt die

Stärke der ursprünglichen Idee.

KONSUM stand immer wieder vor

der Herausforderung, sich neu

zu erfinden. Passend für jeden

Zeitabschnitt, maßgeschneidert

in das jeweilige System. Es galt

Filialnetze zu überarbeiten (Stichwort:

Parkplätze), leistungsfähige

Lieferanten zu gewinnen und zu

stützen (viele Betriebe wurden

RATGEBER RECHT

Zugang einer Kündigung

Im Falle einer Kündigung des Arbeitsverhältnisses

muss der Arbeitnehmer

binnen drei Wochen die

Unwirksamkeit der Kündigung geltend

machen. Ansonsten gilt diese

als von Anfang an wirksam. Daher

ist die Frage des Zugangs einer

Kündigung von besonderer Bedeutung.

Das Landesarbeitsgericht Mecklenburg-Vorpommern

hat sich in

einem Urteil vom 12. 3. 2019 – 2

Sa 139/18 mit der Frage der Zustellung

einer Kündigung mittels Einwurfeinschreiben

auseinandergesetzt.

Der Zugang einer schriftlichen

Willenserklärung ist schon dann bewirkt,

wenn das Dokument in den

Briefkasten am Wohnsitz des Erklärungsempfängers

gelangt ist. Im

vorliegenden Fall hat der Arbeitgeber

den Brief bei der Post eingeliefert.

Hierüber gab es einen Einlieferungsbeleg.

Daneben gab es dann einen

Auslieferungsbeleg, welcher dieselbe

Sendungsnummer wie bei der Einlieferung

aufwies und auf welchem der

Bedienstete der Post handschriftlich

unterzeichnet hat. Der Arbeitnehmer

hat im Rechtsstreit vorgetragen,

er habe keine Kündigung erhalten.

Der Arbeitnehmer hat deutlich

nach Ablauf der Drei-Wochen-Frist

Kündigungsschutzklage erhoben.

Im Rahmen des Rechtsstreites hatte

er vorgetragen, keine Kündigung

erhalten zu haben. Das Gericht hat

klargestellt, dass durch die Vorlage

des Einlieferungsbeleges zusammen

mit der Reproduktion des Auslieferungsbeleges

der Beweis des

Roger Ulke ist sich mit Kennern

der Branche einig, dass Konsum

Leipzig auch den 150. Geburtstag

erfolgreich feiern wird.

damals geschlossen) und eine

funktionstüchtige Verwaltung

für ein wendiges Unternehmen

aufzubauen. Mit zeitgemäßen

EDV-Systemen, mit modernem

Layout, mit klimaschonender

Technik und mit freundlichen,

motivierten und gut geschulten

ersten Anscheins dafürspricht, dass

die Sendung durch einlegen in den

Briefkasten zugegangen ist. Der bloße

Hinweis des Arbeitnehmers, er

habe nie eine Kündigung erhalten,

sei nicht ausreichend. Vielmehr hätte

dieser allgemein dazu vortragen

müssen, wie Briefsendungen bei ihm

ankommen und das bisher noch nie

ein Brief verloren gegangen sei. Hieran

ermangelt es. Kündigungserklärungen

können daher durchaus per

Einwurf-Einschreiben zugestellt werden.

Der entsprechende Nachweis

kann hier geführt werden. Vorsicht

ist indes bei einem Einschreiben mit

Rückschein geboten. Sofern der Arbeitnehmer

nicht angetroffen wird,

wird dem Arbeitnehmer lediglich ein

Abholschein in den Briefkasten eingelegt.

Dies bedeutet noch nicht den

Zugang der Erklärung. Sofern die

Briefsendung dann später abgeholt

wird, gilt dies als Zeitpunkt des Zugangs.

Wird die Briefsendung nicht

abgeholt, so wird sie nach einer gewissen

Zeit zurückgesandt. Die Kündigungserklärung

ist dann überhaupt

nicht zugegangen.

Dr. Stefan Sasse

Fachanwalt

für Arbeitsrecht

RATGEBER LOHN

Urlaub im Minijob

Mitarbeitern. Und das alles unter

dem Druck etablierter Ketten aus

den alten Ländern und argwöhnisch

beäugt durch die Banken.

Ich selber bin Leipziger, 1964 in

Connewitz geboren und zur Schule

gegangen, und habe den Weg

des KONSUM stets aufmerksam

verfolgt. Als Kunde, als Berater,

als Freund und letztlich als Kollege.

Und ich weiß aus meiner fast

zwanzigjährigen Erfahrung als

Vorstand der KONSUM DRESDEN

eG, welch große Arbeit hier seit

der Wende geleistet wurde. Auf

allen Hierarchiestufen.

KONSUM hat dank zahlreicher

richtiger Entscheidungen, dank

engagierter Mitarbeiter und Mitstreiter,

dank kompetenter Führungskräfte

und wohlwollender

Begleiter den Schritt in die Moderne

geschafft. Die Genossenschaft

gilt in vielen Bereichen als

Vordenker, steht als Nahversorger

und regionaler Partner für

lokale Kreisläufe und – hier bin

ich mir mit anderen Kennern der

Branche einig – wird erfolgreich

auch den 150. Geburtstag feiern.

Nach Bundesurlaubsgesetz hat jeder

Arbeitnehmer in Deutschland

mindestens 24 Werktage bezahlten

Urlaub im Jahr. Sehen Arbeitsverträge

einen längeren Urlaubsanspruch

vor, gilt auch dieser entsprechend

für den Minijobber. Einen Anspruch

auf 24 Werktage im Jahr haben Beschäftigte,

die an sechs Tagen in der

Woche arbeiten. Die meisten Minijobs

werden jedoch nicht an 6 Tagen

in der Woche ausgeübt.

Daher wird der jährliche Urlaubsanspruch

abhängig von den Arbeitstagen

pro Woche anteilig berechnet.

Hierbei ist egal, wie viele Stunden

der Mitarbeiter an den einzelnen Tagen

arbeitet. Arbeitet ein Mitarbeiter

jeden Werktag (also von Montag

bis Samstag), hat er einen Urlaubsanspruch

von mindestens 24 Werktagen

im Jahr.

Bei einer 5-Tage-Arbeitswoche ergeben

sich 20 Urlaubstage im Jahr.

Bei einer kürzeren Arbeitswoche mit

immer der gleichen Anzahl von Arbeitstagen

pro Woche, berechnet

sich der Urlaub so: eigene Arbeitstage

pro Woche x 24 (gesetzliche

Urlaubstage) : 6.

Ist die Anzahl von Arbeitstagen in

der Woche regelmäßig ungleich, bezieht

sich die Berechnung des Urlaubs

auf das Jahr und nicht auf

die Woche. Die auf 52 Wochen (= 1

Jahr) bezogenen Werte ergeben

dann die Jahresarbeitstage.

Das Bundesarbeitsgericht hat festgelegt,

dass die Arbeitsverpflichtung

in einem Jahr bei einer 5-Tage-Woche

260 Arbeitstage beträgt und

312 Werktage bei einer 6-Tage-Woche.

Minijobber haben ein gesetzliches

Recht auf bezahlten Urlaub. In

der Regel richtet sich die Höhe des

Urlaubsentgelts nach dem durchschnittlichen

Gehalt des Arbeitnehmers

in den letzten 13 Wochen vor

Beginn seines Urlaubs. Zahlungen

für Überstunden bleiben bei der

Berechnung unberücksichtigt.

Wichtig: Bezahlter Urlaub bedeutet,

dass der Mitarbeiter für jeden

Tag sein Gehalt erhält, an dem er

sonst gearbeitet hätte. Der Minijobber

muss den Urlaubstag weder vornoch

nacharbeiten.

(Quelle: Minijobzentrale)

Birgit Gertz,

Geschäftsführerin

der KPSA-KONSUM-

Personalserviceund

-abrechnungsgesellschaft

mbH

NACHRUF

Dr. Burchard Bösche

Die genossenschaftliche

Welt in Deutschland

ist ärmer geworden:

Burchard Bösche,

leidenschaftlicher

Genossenschafter mit

Vernunft und Augenmaß

ist am vergangenen 23. Oktober in

Hamburg gestorben, nach einem wechselvollen

Leben im Alter von 73 Jahren. Er war

Bauernsohn, Gemüsehändler, Marktleiter,

absolvierte ein Jurastudium, promovierte,

war dann Gewerkschaftssekretär, Anwalt

und seit 2000 (bis 2011) Vorstandsmitglied

des Zentralverbandes deutscher Konsumgenossenschaften

e.V. – und zugleich Vorstandsmitglied

der Heinrich-Kaufmann-Stiftung.

Mit großer Intensität widmete er sich

– schon im formalen Ruhestand – in den

letzten Jahren dem (Konsum-)Genossenschaftsmuseum

in Hamburg. Burchard

Bösche half bei der Gründung zahlreicher

Genossenschaften, publizierte über viele

Themen der Genossenschafts- und der

Gewerkschaftsbewegung, organisierte die

jährlichen Tagungen zur Genossenschaftsgeschichte

in Hamburg, und er hatte die seltene

Gabe, das Große im Kleinen zu entdecken

und zu enthüllen. Wenn er durch das

Genossenschaftsmuseum führte, verwies

in seinen Erklärungen jeder, auch der völlig

belanglos aussehende Gegenstand auf die

großen Linien der Konsumgenossenschaftsgeschichte.

Burchard Bösche war kein

Eiferer, ihn zeichnete Klarheit aus, aber bei

aller norddeutschen Nüchternheit war er

begeisterungsfähig, auch genussfähig.

Wir werden ihn vermissen.

Wilhelm Kaltenborn

TERMINE 2020

20./21. Januar

Seminar »Business-Etikette«

24./25. März

Workshop »Social Media«

24.–26. April

Konsum-Wanderung

19. Mai

Generalversammlung

9./10. Juni

Fachseminar »Finanzen/Immobilien«

24. Juni

Sommerliche Bootsfahrt

15./16. September

Seminar »Lohnabrechnung kompakt«

24. September

Mitglieder-Workshop

25./26. November

Fachseminar »Jahresabschluss 2020«

Herausgeber: Zentralkonsum eG

Neue Grünstr. 18, 10179 Berlin

Tel. (030) 275 84 -111

www. zentralkonsum. de

Redaktion: George media (0152–341 724 88)

Gestaltung: Siegmar Förster

Druck: Laser-Line Berlin

KonsumMarken

AKTUELLE NACHRICHTEN AUS DER GROSSEN KONSUMFAMILIE

175 JAHRE REDLICHE PIONIERE

Festveranstaltung in Hamburg

Das Jubiläum zur Gründung der ersten modernen Genossenschaft weltweit

im Jahre 1844 durch die Redlichen Pioniere von Rochdale begingen der

Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e.V. und die Zentralkonsum

eG gemeinsam am 24. Oktober in Hamburg. Die Jubiläumstorte zur

Feier des Tages lieferte Gerald Seifert (2.v.l.) von der Mühle und Bäckerei

Bärenhecke, Deutschlands ältester Reiffeisengenossenschaft.

Mit ihren Ideen und Idealen

begründeten sie die

erste Konsumgenossenschaft

weltweit, eröffneten

einen eigenen Laden, setzten

sich ihre eigenen Regeln zum

Schutze der Genossenschaft und

wurden damit zu wahren Pionieren

des gemeinschaftlichen Handelns

– noch ohne die intellektuelle

oder in ein Gesetz gegossene Ideologie,

sondern einfach mit dem Mut

der Verzweiflung und dem Willen

etwas zu verändern.

Sie wurden auch zu Vorbildern

der deutschen »Genossenschaftsväter«

Friedrich Wilhelm

Raiffeisen und Hermann Schulze-

Delitzsch. Ihre Prinzipien sind

noch heute – in modernisierter

Form – die des Internationalen

Genossenschaftsbundes. Der Einladung

zur Festveranstaltung

Martin Bergner (l.) und Mathias

Fiedler, Vorstandssprecher der

Zentralkonsum sowie des ZdK mit

Dr. Eckhard Ott (m.), Vorsitzender

des Vorstands des DGRV

folgten Vertreter von Genossenschafts-

und Prüfungsverbänden,

Vorstände, Aufsichtsräte und Vertreter

von Genossenschaften, Wissenschaftler

genossenschaftlicher

Institute sowie Freunde und Partner

der Veranstalter.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der

Zentralkonsum eG Wilhelm Kaltenborn

nahm die Teilnehmer

mit zurück in die Zeit der Gründung

der ersten modernen Genossenschaft

im englischen Rochdale.

Im Anschluss stellte Dr. Philipp

Degens, wissenschaftlicher Mitarbeiter

an der Universität Hamburg,

fest, dass die Prinzipien und

Visionen der Pioniere heute noch

so aktuell wie damals sind, um

Unzulänglichkeiten einer profitwirtschaftlichen,

kapitalistischen

Wirtschaftsweise einzudämmen

oder zu überwinden.

Wie die Idee der Redlichen

Pioniere heute jeden Tag in unterschiedlichen

Branchen und

Bereichen gelebt wird, zeigte als

Abschluss des formellen Teils des

Abends der Film »Gemeinschaftlich

besser wirtschaften«, den

Frédérique Veith und Andreas

Preisner für dieses Jubiläum gedreht

haben.

AUSGABE 2/2019

Feste feiern

In diesem Jahr gibt es einiges zu

feiern: allein in dieser Ausgabe

der KonsumMarken schauen

wir auf 175 Jahre Redliche Pioniere,

135 Jahre Konsum Leipzig

eG und 20 Jahre Neue Kauffahrtei

in Chemnitz.

Ist es in einem immer schwieriger

werdenden Wettbewerbsumfeld,

vor dem Hintergrund

von Verteilungsdiskussionen,

zunehmender staatlicher

Regulierung und hyperventilierender

Klimadiskussionen

überhaupt noch opportun, sein

Unternehmen und seine Erfolge

zur feiern?

Ich sage: unbedingt! Jetzt erst

recht! Denn nur wo Menschen

zusammenkommen, miteinander

reden, gemeinsame

Werte vertreten und diese auch

feiern, da entsteht Gemeinschaft,

Motivation und Verbundenheit.

In Hamburg konnten es alle Teilnehmer

spüren: die genossenschaftliche

Idee der Pioniere lebt

auch noch nach 175 Jahren in

unterschiedlicher Art und Weise,

in verschiedenen Branchen aber

vor allem aus dem Wunsch

nach gemeinschaftlichem

Handeln für die eigenen Ideale

heraus. Unser Film zu diesem

Jubiläum zeigt diese Vielfalt des

genossenschaftlichen Handelns

eindrucksvoll.

Und dies ist ein guter Grund

zum Feiern – wir feiern die

Menschen, die genossenschaftliche

Ideale leben, unabhängig

von der Rechtsform. Wenn

sich Gründer bewusst für die

Rechtsform der Genossenschaft

entscheiden, umso besser.

Ihr

Martin Bergner

Vorstandssprecher

Zentralkonsum eG


INTERVIEW

DOPPELSPITZE BADE/FESTER

Herausforderungen angenommen

Am 2. September übergab Vorstandssprecher

Martin Bergner in Anwesenheit der Belegschaft den Staffelstab

an die neuberufene Geschäftsleitung der Zentralkonsum-Tochter

Bürstenmann GmbH in Stützengrün.

Hoffest: Begrüßung durch Martin Bergner und Carola Pauly

Steile Karriere

Die gelernte Bürokauffrau

Stefanie Goltz (38) wurde zum

1.7.2019 zum Vorstand Finanzen/

Immobilien der Konsumgenossenschaft

Hagenow eG berufen

und hat damit an der Spitze des

Unternehmens einen Generationswechsel

eingeleitet.

Frau Goltz, seit wann sind Sie im

Unternehmen tätig?

Seit 12 Jahren.

Wie verlief Ihre Karriere bisher?

Gestartet bin ich 2007 als Lohnbuchhalterin

und habe nach meiner

Weiterbildung zur Bilanzbuchhalterin

die Abteilung Finanzen geleitet,

später Prokura erteilt bekommen

und bin am 1. 7. dieses Jahres zum

Vorstand berufen worden.

Wollten Sie jemals Prokuristin werden?

Insgeheim, nach meinem Abschluss

als Bilanzbuchhalterin. Dass die

Berufung schon so schnell kommt,

wagte ich damals nicht zu hoffen.

Unter welchen Bedingungen haben Sie

Verantwortung übernommen?

Unter besseren Voraussetzungen als

mein Vorgänger, Herr Bade. Schließlich

schreibt das Unternehmen seit

2015 wieder schwarze Zahlen.

Welche Herausforderungen gilt es in

den Folgejahren zu meistern?

Um den immer härter werdenden

Wettbewerb mit finanzstarken

Discountern im Marktumfeld

erfolgreich zu bestehen, muss das

bestehende Filialnetz permanent

modernisiert und teilweise erweitert

werden.

Sind Sie besorgt, dass dabei der

Genossenschaft eines Tages die Luft

ausgehen könnte?

Die Sorge habe ich nicht. Die Genossenschaft

hat in den letzten Jahren

gut gewirtschaftet und Rücklagen

gebildet. Damit sind wir für den

Wettbewerb gut gerüstet.

20 JAHRE »NEUE KAUFFAHRTEI«

Grund zum Feiern

An einem sonnigen Spätsommertag, Anfang September, beging in Chemnitz die Zentralkonsum eG

gemeinsam mit ihren Mietern das Jubiläum eines architektonischen Kleinods.

n Die Konsum Leipzig eG, die

in den Bundesländern Sachsen,

Sachsen-Anhalt und Thüringen

61 Filialen betreibt, setzt ihre Expansion

zielstrebig fort.

Die Geschichte der »Neuen Kauffahrtei«

wird im Foyer erlebbar.

COMEBACK IN HALLE

Diese denkmalgeschützte

Immobilie mit einer Fläche

von 30000 qm blickt

auf eine wechselvolle

Geschichte zurück: errichtet im

Jahr 1923 nach Plänen des Chemnitzer

Architekten Erich Basarke

als Handelszentrale der damals

in Hamburg ansässigen Großeinkaufs-Gesellschaft

Deutscher Consumvereine

m.b.H. Seither ist das

Gebäude ein lebendiger Ort sächsischen

Gewerbefleißes, an dem

zunächst Senf, Malzkaffee und

Fleischwaren hergestellt, Kakao

und Tee abgepackt, Schuhe und

Textilien gelagert wurden.

Zu DDR-Zeiten befand sich in der

Kauffahrtei die Zentrale der konsument-Warenhäuser.

In den 60er

und 70er Jahren wurde von diesem

Standort aus der Versandhandel

der DDR, der später mangels ausreichender

Angebotsmöglichkeiten

eingestellt wurde, abgewickelt. Die

wechselvolle Geschichte der Immobilie

ist auf zum Jubiläum neu

gestalteten Tafeln im Eingangsbereich

der »Neuen Kauffahrtei« zu

besichtigen. Sie dokumentieren die

vielfältige Nutzung der Kauffahrtei

im Wandel der Zeiten.

Das vorerst letzte Kapitel wurde

schließlich im Jahr 1999

aufgeschlagen. Seither wurde

das Gebäude im historischem

Gewand in mehreren Etappen

durch die Zentralkonsum eG für

mehr als 20 Millionen Euro zu

einem modernen Standort für

Produktion, Aus- und Weiterbildung

sowie Forschung und Entwicklung

mit Flächen von 400 bis

3000 qm saniert und zeitgemäß

ausgestattet.

Zum 20. Jubiläum der »Neuen

Kauffahrtei« sorgten neben dem

Veranstalter auch Tochterunternehmen

der Zentralkonsum eG

sowie Partner und Mieter für das

leibliche Wohl sowie die Ausstattung

der Tombola mit wertvollen

Preisen. Der Erlös ging als Spende

an den Förderverein der Landesschule

für Blinde und Sehbehinderte

in Chemnitz. Die Kinder

revanchierten sich mit einem musikalischen

Rahmenprogramm.

Für Diana Stefani, die Vorsitzende

des Fördervereins, ist dies

eine willkommene Gelegenheit,

ihre Schüler außerhalb ihres geschützten

Raumes in der Öffentlichkeit

zu präsentieren: »Dank

einer beständigen und zuverlässigen

Zusammenarbeit mit den

Mitarbeitern der Zentralkonsum

eG vor Ort«.

Filialleiterin Jana Rasch, gebürtige Hallenserin (2.v.r.), freut sich auf die bevorstehende Aufgabe und vor allem

auch darüber, dass der Konsum nach 27 Jahren wieder in ihrer Heimatstadt zurück ist.

Unter der Regionalmarke »Konsum

Halle« eröffneten die Leipziger

am 24. Oktober im Herzen

der Saalestadt einen brandneuen

Supermarkt auf 230 qm Verkaufsfläche.

Das breite Angebot

von 4500 Artikeln setzt auf

Regionalität und Frische und

zeigt, dass Vielfalt keine Frage der

Filialgröße ist.

Tombola: Gespickt mit wertvollen Preisen

Losglück: Jonas Scholz freut sich über das gewonnene Tablet

Auftritt: Kinder der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte

Jan-Michael Kappe,

langjähriger Vorstand der

Konsumgenossenschaft

Hagenow eG, wurde vom

Aufsichtsrat Mitte des

Jahres zum Vorstandsvorsitzenden

bestellt.

PERSONALIA

Nancy Krappe unterstützt

seit September als

neuberufene Geschäftsführerin

Eike-Jens König,

der zum Sprecher der

Geschäftsführung der

Röstfein Kaffee GmbH

ernannt wurde.

Sören Goldmann

ist seit Juli als Vorstand

an der Seite von Vorstandschef

Roger Ulke

bei der KONSUM DRESDEN

eG tätig.

Übergabe des Staffelstabes an Ralf Bade (m.) und Christian-Carl Fester

Herr Bade, Herr Fester, in

welcher Verfassung haben Sie

bei Amtsantritt die Firma

Bürstenmann vorgefunden?

Als ein Unternehmen, das sich in den

vergangenen 30 Jahren erfolgreich

am Markt behauptet hat, technisch

und technologisch schlagkräftig aufgestellt

ist, schwarze Zahlen schreibt,

allerdings seit fünf Jahren gegen

sinkende Gewinnmargen ankämpft.

Was sind dafür die Ursachen?

Die Einführung des Mindestlohnes,

wachsender Preisdruck von Seiten

der großen Handelsmarken sowie

die Verteuerung der eingesetzten

Materialien und Rohstoffe.

Gibt es dagegen wirksame Mittel?

Wir müssen das Spagat schaffen,

bei steigenden Kosten preiswürdig

zu bleiben.

Wie versuchen Sie diesen

Prozess zu steuern?

Wir werden alle Bereiche des Unternehmens

– Produktion, Einkauf,

Vertrieb und Verwaltung – auf den

Prüfstand stellen.

Welche Möglichkeiten sehen Sie,

speziell auf der Vertriebsseite,

dem wachsenden Kostenblock

Herr zu werden?

Indem wir den Vertrieb breiter

aufstellen, neue Märkte, z.B. in

Nordeuropa sowie in Nordamerika,

erschließen, uns innovativ auf

die Entwicklung von Erzeugnissen im

Premiumbereich zur Erzielung höherer

Gewinnmargen konzentrieren und die

übergroße Sortimentsbreite von 1600

Erzeugnissen kritisch hinterfragen.

Wie wollen Sie diese

Herausforderungen bewältigen?

Wir arbeiten teamorientiert und

arbeitsteilig. Vor unserer Zeit wurden

Bürstenmann und Denta Bross, ein

1991 gegründetes Joint Venture

mit M+C Schiffer aus Neustadt/

Wied, unisono nur von einer Person

geleitet – nunmehr von jeweils einer

Doppelspitze in beiden Firmen.

Das erlaubt uns, analytisch tiefer

in die einzelnen Fachbereiche einzudringen

und uns ein eigenes Bild

vom aktuellen Zustand des jeweiligen

Unternehmens zu machen.

Entschieden wird gemeinsam.

Können Sie sich dabei auf eine

eingespielte Mannschaft stützen?

Wir haben in Stützengrün eine sehr

erfahrene und einsatzbereite Mitarbeiterschaft

vorgefunden, die teilweise

schon 40 Jahre im Unternehmen

tätig ist, aber jetzt vor dem Eintritt in

den Ruhestand steht. Deshalb ist es

dringend geboten, für qualifizierten

Nachwuchs zu sorgen.

Woher soll er kommen angesichts

der Tatsache, dass viele junge

Menschen nach der Wende aus

dem strukturschwachen Erzgebirgskreis

abgewandert sind?

Wir sind optimistisch, dass es uns

gelingt, qualifizierten Nachwuchs

aus boomenden Regionen in Sachsen

zurückzuholen unter der Voraussetzung,

konkurrenzfähige Löhne zahlen

zu können. Gegenwärtig verstärken wir

unsere Belegschaft mit Arbeitnehmern

aus der Tschechischen Republik.

Sie leisten gute Arbeit und sind bereit,

für den gesetzlichen Mindestlohn

zu arbeiten.

Herr Bade, Herr Fester, was liegt

Ihnen bei allen Herausforderungen

besonders am Herzen?

Dass Bürstenmann zukunftsfest gemacht

wird und die Leute in der Region

dauerhaft in Lohn und Arbeit bleiben.

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