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*<br />
LEUTE<br />
BERLINER KURIER, Dienstag, 10. Dezember 2019<br />
Scholle an Maschine<br />
Von<br />
NORBERT KOCH-KLAUCKE<br />
Im Songrechte-Streit der<br />
Puhdys hat sich Dirk „Scholle“<br />
Zöllner eingemischt. In<br />
seinem Internet-Blog<br />
schreibt der Musiker seine<br />
Meinung dazu. Zöllners Botschaft<br />
richtet sich vor allem<br />
an Frontmann Dieter „Maschine“<br />
Birr: Der Streit muss<br />
ein Ende finden. Die Puhdys<br />
brauchen ein „Happy End“!<br />
Die Puhdys brauchen<br />
ein HappyEnd!<br />
Dirk Zöllner bittet die zerstrittene Band, sich zu versöhnen<br />
2016 verabschiedeten sich die<br />
Puhdys von den Fans. Was<br />
blieb, sind nicht nur die Hits<br />
der Kultrocker. Ein juristischer<br />
Streit der Ex-Bandmitglieder<br />
um Songrechte sorgt für Unruhe,<br />
der im April 2020 wohl vor<br />
Gericht landen und so das Ansehen<br />
der Ostrocklegende zerstören<br />
könnte.<br />
So wie die Fans sieht das auch<br />
Dirk Zöllner. Im Internet<br />
schreibt er jetzt, dass die Puhdys<br />
zu denjenigen gehören,<br />
über die er sich freut, wenn es<br />
bei ihnen gut läuft, und leidet,<br />
wenn es mal nicht so läuft. Die<br />
Puhdys führen nach seiner<br />
Sicht einen Rosenkrieg. Alle,<br />
„die diese Band im Herzen tragen,<br />
winden sich vor Pein“, so<br />
Zöllner.<br />
Der Musiker ist selber Chef<br />
einer Band –„Die Zöllner“. Und<br />
daher spricht Zöllner auch den<br />
einstigen Frontmann der Puhdys<br />
besonders an –Dieter „Maschine“<br />
Birr. In dem Streit will<br />
Maschine klarstellen, die meisten<br />
Puhdys-Songs geschrieben<br />
Dirk Zöllner (li.)<br />
bittet Dieter<br />
„Maschine“ Birr,<br />
den Puhdys-Streit<br />
zu beenden.<br />
zu haben. Es ginge ihm nicht<br />
um das Geld, hatte Birr gerade<br />
in einem Interview mit der <strong>Berliner</strong><br />
Zeitung gesagt. Er und die<br />
Puhdys sind schon seit 2013<br />
zerstritten, sagte Maschine, als<br />
die Band das Weihnachtsalbum<br />
„Heilige Nächte“ produzierte.<br />
Birr erklärte, er habe sich um<br />
Songs gekümmert. Doch als er<br />
aus einem Urlaub zurückkam,<br />
legte man ihm ein fertiges Album<br />
vor –mit Fremdkompositioen.<br />
Eine Verletzung, die Maschine<br />
bis heute nicht überwunden<br />
hat. Zöllner schreibt,<br />
an Birr gerichtet: „Die gerichtliche<br />
Anfechtung gemeinschaftlicher<br />
Urheberrechte kann nur<br />
im Affekt passiert sein. Alle<br />
wissen doch, dass du die<br />
Hauptfigur bist, großer Mann!“<br />
Maschine solle verzeihen, so<br />
Zöllner, richtet an alle Ex-Puhdys<br />
die Bitte: „Macht es bitte<br />
noch mal zusammen, wir wollen<br />
ein Happy End! In den ganz<br />
großen Stadien. Vielleicht auch<br />
hier bei mir, in Köpenick, in der<br />
Alten Försterei.“<br />
Die<br />
Puhdys waren<br />
Kult,gingen 2016<br />
auseinander.Nun<br />
zoffen sie sich um<br />
Songrechte.<br />
Die Schau „nineties Berlin“<br />
beleuchtet das Leben in den 90ern.<br />
Große Chance für <strong>Berliner</strong>Museen<br />
Diese Schauen beeindrucken ganz Europa<br />
Wer eine Ausstellung besuchen<br />
will, hat inBerlin die<br />
Qual der Wahl, denn die<br />
Stadt hat einige Besonderheiten<br />
zu bieten. Das bestätigt<br />
jetzt auch das „European<br />
Museum Forum“, das einmal<br />
im Jahr einen Preis für Europas<br />
beste Ausstellung verleiht.<br />
Gleich zwei <strong>Berliner</strong><br />
Einrichtungen sind in diesem<br />
Jahr nominiert: das Deutsche<br />
Spionagemuseum am<br />
Leipziger Platz und die junge<br />
Multimedia-Schau „Nineties<br />
Berlin“ in der Alten Münze<br />
am Molkenmarkt. Im Spionagemuseum,<br />
das erst kürzlich<br />
den Abschlusseines längeren<br />
Umbaus feierte, können<br />
die Besucher Artefakte<br />
aus der bewegten Geschichte<br />
der Spionage bestaunen<br />
(KURIER berichtete). Bei<br />
„Nineties Berlin“ geht es in<br />
mehreren Räumen um die<br />
wilde Zeit nach dem Mauerfall<br />
und das Leben in den<br />
90er-Jahren. Der wichtigste<br />
europäische Museumspreis<br />
wird im MaiinCardiffverliehen.<br />
2010 gewann mit dem<br />
Ozeanum in Stralsund letztmals<br />
ein deutsches Museum,<br />
eine <strong>Berliner</strong> Ausstellung<br />
schaffte es noch nie. FTH<br />
Im Spionagemuseum geht es um<br />
die Geschichte der Agenten.<br />
Fotos: Sabine Gudath, Markus Wächter Fotos: dpa, imago images/Kremer