BAD
Trockenbau. Wand & Boden.
Badeinrichtung.
Badezimmer gewinnen an Wohnlichkeit und Stil. Dank Design,
erlebbarer Funktionalität und optimaler Raumausnutzung hält man
sich hier zunehmend länger auf. Die Ansprüche an die Gestaltung
sind hoch und reichen von Komfort über Barrierefreiheit bis hin zu
stylisch-praktischem Stauraum. Mit den modernen Baustoffen von
heute lassen sich die Herausforderungen bestens meistern.
Schaffen Sie sich einen Wellnesstempel im eigenen Zuhause!
TROCKENBAU
Spezielle für Feuchträume geeignete Trockenbauplatten bilden einen
idealen Untergrund für Abdichtungen und Fliesen. Die sogenannten grünen
Platten halten durchschnittlichen Anforderungen im Badezimmer ohne
Probleme stand. In Feucht- und Nassräumen mit extremeren Belastungen
werden feuchte- und schimmelresistente Zementplatten für eine robuste
Wand- und Deckenbeplankung benötigt.
Bild: Knauf
2 BAUZEIT. BAD. TROCKENBAU.
Bild: Knauf
Trockenbauprofile
Trockenbauprofile dienen zur Herstellung eines Grundgerüsts,
auf das im Anschluss die Gipskartonplatten montiert
werden. Der Profilaufbau hängt davon ab, ob Sie eine abgehängte
Decke, eine Wandverkleidung oder eine freistehende
Wand realisieren wollen. Bei freistehenden Wänden
und bei der Vorsatzverschalung einer Wand bilden
die Profile ein Ständerwerk, beim Abhängen einer Decke
eine Unterkonstruktion aus Längs- und Tragprofilen.
Profile aus Holz
Holzprofile eignen sich zwar für die Verwendung als Unterkonstruktion,
beim Badausbau ist davon aber abzuraten. Im
Vergleich zu anderen Lösungen erfordert eine Holzkonstruktion
mehr Arbeitsaufwand und ist zudem anfälliger für Nässe.
Das Naturmaterial neigt dazu, sich auszudehnen und zu
verziehen, was zu Rissen oder Unebenheiten führen kann.
Profile aus Metall in der Gesamtkonstruktion
Profile aus Stahlblech sind für den Badausbau optimal geeignet.
Die Profilelemente sind in verschiedenen Längen
erhältlich und können mit einer Blechschere ganz einfach
gekürzt werden. Im Gegensatz zu Holzprofilen verziehen
sich Metallprofile nicht – etwa durch Änderungen der Luftfeuchtigkeit
– und halten auch höheren mechanischen
Belastungen stand. Für die besonderen Anforderungen
in Feucht- und Nassräumen gibt es Metallprofile, die mit
einem speziellen Korrosionsschutz ausgestattet sind. So
können auch in kritischen Bereichen sichere Konstruktionen
mit langer Lebensdauer erstellt werden. Je nach Belastungsgrad
sind unterschiedliche Profile erhältlich.
Bild: Knauf
Vorwandelemente
Für viele Sanitärinstallationen im Bad – z. B. für Toiletten,
Waschbecken oder Urinale – sind sogenannte Vorwandelemente
erhältlich. Sie gewährleisten eine sichere und vor
allem stabile Montage der Sanitäreinrichtung. Zulauf und
Ablauf des Wassers erfolgt verdeckt innerhalb der Elemente,
was das Stemmen von Schlitzen im vorhandenen Mauerwerk
überflüssig macht. Da sich Vorwand elemente leicht
mit Gipsplatten verkleiden lassen, eignet sich ihre Verwendung
besonders in Kombination mit Trockenbausystemen.
Der durch den dickeren Wandaufbau entstandene Raumverlust
lässt sich durch einen konstruierten Wandsims über
den Vorwandelementen optisch ausgleichen.
BAUZEIT. BAD. TROCKENBAU. 3
Trockenbauplatten
Plattenmaterialien, die für den Trockenbau im Bad verwendet werden, müssen erhöhte
Anforderungen in puncto Feuchteresistenz erfüllen – das Hauptkriterium für alle
Werkstoffe, die beim Badausbau eingesetzt werden.
Imprägnierte Gipskartonplatten
Zum Ausbau von Feuchträumen werden ausschließlich spezielle Platten mit imprägniertem
Gipskern verwendet. Diese in der Regel grünen Platten liefern eine solide
Resistenz gegen Feuchtigkeit und sind genauso handlich und leicht zu verarbeiten
wie die „normalen“ Gipskartonplatten.
Zementfaserplatten
Zementfaserplatten lassen sich einfach verarbeiten und leicht in die gewünschte
Form bringen. Die Platten sind zu 100 % wasserbeständig, feuerfest, dampfdurchlässig
und resistent gegen Schimmelpilzbefall. Diese Eigenschaften und ihre baubiologische
Unbedenklichkeit machen sie zu einem besonders geeigneten Fliesenuntergrund.
Aufgrund ihrer Eignung für gewölbte Montagen werden Zementfaserplatten
gerne für die flexible Wandgestaltung im Bad eingesetzt.
Bild: Sakret
Hartschaum-Platten
Leichte, flexible Bauplatten aus extrudiertem Polystyrol-Hartschaum eignen sich ideal
für schlanke Trennwandkonstruktionen – eine intelligente Alternative zu gemauerten
Duschtrennwänden. Bei der Installation entstehen kaum Schmutz und Lärm, Änderungswünsche
– z. B. Nischen oder Eckbänke – lassen sich während oder sogar nach
den Montagearbeiten umsetzen. Die Allround-Bauplatten sind wasserfest, wärmedämmend
und dienen als Untergrund für die Fliesenverlegung im Dünnbettverfahren.
Bild: Austrotherm
Bild: SG-Rigips
Doppelte Beplankung
Für eine bessere Stabilität werden Trockenbauwände im Badezimmer meist doppelt beplankt.
Das ist gerade dann notwendig, wenn später Fliesen verlegt werden. Diese benötigen
einen möglichst bewegungsfreien Untergrund, damit sich später keine Risse bilden.
Die versetzt zueinander montierten Gipskarton-Schichten verhindern die Bildung durchgängiger
Fugen und stabilisieren die Wand so weit, dass eine spätere Verfliesung einen
sicheren, haltbaren Untergrund hat. Außerdem können auf zweilagigen Beplankungen
Lasten bis zu 60 kg pro Schraube (abhängig von der Schraubenstärke) befestigt werden.
Das Anbringen von schweren Spiegeln oder Schränken ist somit kein Problem. Wird
die eingezogene Wand lediglich gestrichen und mit leichten Regalen versehen, reicht oft
eine einfache Beplankung aus. Die herkömmlichen Ständerabstände von 62,5 cm sind
hier jedoch deutlich zu reduzieren, um einen vergleichbar steifen Untergrund zu erhalten.
Verfugung
Zentrales Thema beim Bau mit Trockenbausystemen ist die absolute Dichtigkeit, um
spätere Schäden zu vermeiden. Sind die Wände gestellt, müssen die Fugen sorgfältig
glatt verspachtelt und geschliffen werden, damit Putz oder Fliesen später gut
haften. Die Fugen zwischen den Gipskartonplatten werden mit einem imprägnierten
Fugenspachtel geschlossen. Hierfür sollte die zum System gehörende Spachtelmasse
verwendet werden, um eine garantiert dichte und lang anhaltende Verfugung zu
gewährleisten. Mit einem Bewehrungsstreifen, der in den Fugenspachtel eingelegt
wird, lässt sich die Qualität und Lebensdauer der Fugen zusätzlich erhöhen. Um in
Dehnfugen sowie Stoßfugen und Stoßbereichen eine flexible Abdichtung zu schaffen,
können auch Dichtbänder eingesetzt werden.
4 BAUZEIT. BAD. TROCKENBAU.
Bodengleiche Duschen
Ein zukunftsorientiertes Bad erkennen Sie daran, dass
es ohne störende Schwellen und Hindernisse auskommt.
Und wer schätzt nicht den Komfort einer großen,
frei zugänglichen Dusche? Dem Einsatz einer
Fußbodenheizung steht trotz der integrierten Abläufe
nichts im Weg. Räume ohne Barrieren wirken größer,
luftiger und eleganter. Eine bodengleiche Dusche mit
schicken Fliesen, edlen Armaturen und großzügigen
Glastrennwänden wird zum Designobjekt mitten in
Ihrem Badezimmer.
Bild: Jackon
Bild: wedi
Bild: wedi
Bild: wedi
Duschelemente
Verfliesbare Duschelemente mit Gefälle-Set erleichtern
den Neubau und die Renovierung barrierefreier Bäder.
Ablaufleistung, Sperrwasserhöhe, Gefälle, Abdichtung
– alles ist hier bereits berücksichtigt, einschließlich der
geringsten Aufbauhöhen. Die dünnsten Duschelemente
mit integriertem Ablauf sind gerade einmal 90 mm
flach und erfüllen trotzdem alle relevanten Normen und
Richtlinien.
Modulare Trockenbausysteme
Mit modularen Trockenbausystemen können Sie rund
um die Dusche schnell und einfach Sitz-, Ablage- und
Stellflächen realisieren. Kleinere Gästebäder werden
dadurch viel praktischer. Sogar freitragende Sitzbänke
im Bad sind möglich. Diese Flächen können wie der
restliche Badbereich mit Fliesen oder Mosaiken gestaltet
werden. Auch ein Gefälle für die Entwässerung ist
kein Problem.
Montagefertige Oberflächen
Montagefertige Duschoberflächen sind eine elegante
Alternative zur Fliese. Die einteiligen, wasserdichten
Elemente bestehen aus einem hochfesten Mineralwerkstoff.
Schnell und sicher werden sie auf dem fertig
montierten Bodenelement verlegt und verklebt. Danach
werden die Übergänge zu Wand- und Bodenfliesen mit
Silikon versiegelt. Das antibakterielle, schmutzabweisende
und rutschhemmende Material bietet sicheren
Halt und einfache Reinigung.
Bild: wedi
Bild: Sakret
Bild: Upmann
Integrierte Abläufe
Designboxen
Mit dem Einbau des Duschelements wird die Rohrleitung an das integrierte Entwässerungssystem angeschlossen,
abgedichtet und anschließend mit einer Oberfläche oder Fliesendecke versehen. Besonders edel wirken integrierte
Entwässerungssysteme aus Edelstahl. Zwei Ablauf-Varianten stehen zur Auswahl: die Linienentwässerung und der
Punktablauf. Die Duschrinnen bei der Linienentwässerung lassen sich besser mit großformatigen Fliesen kombinieren
und bestechen durch einen flachen Ablauf und eine hohe Ablaufleistung. Bei einer Punktentwässerung befindet
sich der Ablauf zentral in der Mitte des Duschelements. Im Gegensatz zur Linienentwässerung braucht es hier vier
sich verschneidende Gefälleflächen, damit das Wasser perfekt ablaufen kann.
Verabschieden Sie sich von sperrigen Ablagen oder
Duschkörben – die gehören dank cleveren Nischeneinsätzen
der Vergangenheit an. Designboxen schaffen
Stauraum, ohne wertvollen Platz zu opfern. Sie bestehen
aus hochwertigem Edelstahl, sind in verschiedenen
Größen und Ausführungen erhältlich und können
direkt in die Trockenbaukonstruktion integriert werden.
BAUZEIT. BAD. TROCKENBAU. 5
WAND & BODEN
Untergrundvorbereitung.
Abdichtung. Heizung. Fliesen.
Der fachgerechte Boden- und Wandaufbau ist Voraussetzung für ein schickes
Bad, an dem Sie sich täglich erfreuen. Besonders große Fliesenformate
erfordern eine sorgfältige Untergrundvorbereitung, damit die Fliesen beim Verkleben
exakt aufliegen. Mit kleinen Fliesen können Sie geringe Unebenheiten
zwar ausgleichen, dementsprechend ergibt sich aber ein höherer Fugenanteil.
Bild: Warmup
6 BAUZEIT. BAD. WAND & BODEN.
Untergrundvorbereitung
Fliesen sind äußerst pflegeleicht und aufgrund ihrer Langlebigkeit
der Standardwand- und Bodenbelag im Badezimmer.
Damit sie fest haften und ihr makelloses Aussehen für viele
Jahre behalten, muss der Untergrund vor dem Verlegen
ordentlich vorbereitet werden. Die Dusch- und WC-Bereiche
müssen mit besonderer Sorgfalt abgedichtet und versiegelt
werden, denn ohne eine gute dauerhafte Abdichtung kann
Feuchtigkeit eindringen und Schäden verursachen.
Bild: Sakret
Egalisierung und Haftverbund
Der perfekte Untergrund eines Fliesenbelages ist eben, fest, tragfähig,
trocken und frei von Rissen und haftungsmindernden Stoffen.
Putz- oder Spachtelschichten dürfen nicht hohlliegen. Der Untergrund
darf nicht mürbe sein, nicht absanden und sollte weder Ausblühungen
noch Trennschichten aufweisen. Bevor unebene Untergründe
mit einer Spachtelmasse ausgeglichen bzw. auf ebenen
Untergründen keramische Fliesen verlegt werden können, kann zur
Verbesserung des Haftverbundes der Einsatz einer abgestimmten
Grundierung oder Haftbrücke sinnvoll sein. Dies ist beispielsweise
der Fall, wenn stark saugende oder absandende Untergründe vorliegen
oder wenn auf Estrich oder Putzw gefliest werden soll. Welches
Produkt im Einzelfall das richtige ist, sollte immer ein Fachmann
beurteilen.
Fließestrich
Sollte ein bereits vorhandener Estrich zu viele Risse und Unebenheiten
aufweisen, empfiehlt es sich, die Oberfläche mit einem Fließestrich
neu zu versiegeln. Dazu wird der flüssige Estrich auf dem
Untergrund verteilt. Aufgrund seiner Konsistenz nivelliert sich der
Estrich fast von selbst, was eine schnelle, unkomplizierte Verarbeitung
garantiert. Nach dem Aushärten kann der Fließestrich wie ein
konventioneller Estrich grundiert und belegt werden. Der einzige
Nachteil, im Vergleich zum Trockenestrich, besteht in der relativ
langen Trockenzeit des Fließestrichs, welche jedoch durch seine
geringe Porosität ausgeglichen wird.
Bild: Sopro
Entkopplung
Kritische Untergründe (z. B. junge, schwindungsgefährdete Betonflächen,
rissgefährdete Estriche, Misch- oder Holzuntergründe) erfordern
vor der Fliesenverlegung den Einbau einer Entkopplung. Diese verhindert,
dass Spannungen aus dem Untergrund direkt auf den Fliesenbelag
übertragen werden und vermindert das Risiko von Rissbildungen.
Trockenestrich
Beton, Zementestrich oder bestehende Fliesen sind als Bodenuntergrund
zum Verfliesen geeignet. Kritische Untergründe, z. B. Holz,
werden mit Entkopplungsplatten belegt. Die Trockenestrichelemente
bestehen aus zwei versetzt miteinander verbundenen Zement- oder
Gipsfaserplatten. Es ergibt sich ein Falz, der es ermöglicht, die Elemente
durch Verkleben und Verschrauben zu einem durchgängig
schwimmenden Fertigteilestrich zu verbinden. Die formstabilen Entkopplungsplatten
sind wasserbeständig und schimmelresistent, was
sie zum idealen Untergrund für Badezimmerfliesen macht.
Bild: Knauf
BAUZEIT. BAD. WAND & BODEN. 7
Abdichtung
Ohne eine gute dauerhafte Abdichtung kann Feuchtigkeit in die Flächen eindringen und zu Schäden
führen. Der Boden und die an Nassbereiche angrenzenden Wände müssen daher bei Duschen bis 30 cm
oberhalb des Brausekopfs und bei Wannen bis 20 cm oberhalb des Wasserzulaufs gegen Spritzwasser
abgedichtet werden. Dafür bieten sich streichfähige Abdichtungen an, welche direkt auf Beton, Putz und
weitere Untergründe aufgetragen werden. Die Abdichtung sollte in zwei Schichten erfolgen, wobei die
Gesamtmindestschichtdicke von 2 mm an keiner Stelle unterschritten werden darf.
Bild: Sakret
Flexible Dichtschlämme
Mit flexiblen Dichtschlämmen können Wände und Böden
im Innen- und Außenbereich abgedichtet werden.
Die faserverstärkten Massen eignen sich für Untergründe
wie Beton, Mauerwerk, Porenbeton und Putz. Dichtschlämme
werden mit Wasser angerührt und können
verrollt oder verspachtelt werden.
Dichtbänder und Formteile
Kanten zwischen Boden und Wand sowie die Übergänge
im Bereich von Duschen und Wannen müssen
besonders gut abgedichtet werden, damit keine
Feuchtigkeit in den Schichtaufbau gelangen kann. Die
Kanten werden mit Dichtbändern oder Formteilen versehen.
Die Montage der Komponenten geht mit dem
zweischichtigen Auftrag der vollflächigen Abdichtungsschichten
einher. Passende Formteile sind für nahezu
jede denkbare Einbausituation erhältlich, was die Verarbeitung
der Dichtkomponenten entsprechend leicht
und unkompliziert macht. Bänder und Formteile verfügen
in der Regel über Selbstklebestreifen und passen
sich ideal an den Untergrund an.
Verbundabdichtungen
Verbundabdichtungssysteme unter Fliesen und Bodenbelägen
werden nicht nur in privaten Bädern und Duschen
eingesetzt, sondern auch in Großküchen oder
Laboren. Das beweist ihre außerordentliche Zuverlässigkeit.
Bei den Verbundabdichtungssystemen handelt
es sich um hoch wasserdichte Abdichtungsbahnen aus
Kunststoff, die beidseitig mit einem Vlies kaschiert sind.
Diese wasserundurchlässigen Membranen werden zusammen
mit Fliesen und Platten direkt im Dünnbettverfahren
verarbeitet.
Bild: Sopro
Feuchtigkeitsschutz mit System
Bild: Sopro
Der Untergrund von Badbelägen muss sorgfältig abgedichtet werden. Größtmögliche Sicherheit bieten
Produktsysteme, bei denen alle Produkte von der Grundierung über die Abdichtung bis hin zum Verlegeund
Fugenmörtel genau aufeinander abgestimmt sind.
1 3
1
4 4 6 7
Selbstverlaufende Abdichtungen
Besonders bei Altbau-Renovierungen sind selbstverlaufende
Abdichtungen eine sehr gute Option zur Herstellung
einer dichten und planen Bodenfläche. Flächen
mit bis zu 3 % Gefälle können ohne weiteres abgedichtet
werden. Die dickflüssigen Produkte eignen sich
auch für große Flächen und können bequem im Stehen
verarbeitet werden. Selbst in die kleinsten Ecken
verwinkelter Altbau-Bäder gelangen sie und gleichen
kleine Unebenheiten direkt mit aus. Nach nur wenigen
Stunden ist die Bodenabdichtung meist begehbar.
5
2
1 Grundierung
2 Bodenspachtelung / Estrich
3 Wandspachtelung / Putz
8
7
4 Abdichtung
5 Abdichtbänder & Formteile
6 Fliesenkleber
7 Fugenmörtel
Bild: SG-Weber
8 Dichtstoff (Fliesensilikon)
8 BAUZEIT. BAD. WAND & BODEN.
Heizung
Gut, dass sie fast vorbei ist, die Zeit der kolossalen Stahlheizkörper im Bad.
Intelligente und vor allem unsichtbar verlegte Systeme erwärmen heute Bad böden
und -wände. Sie nutzen die natürliche Leitfähigkeit von Fliesen und Stein platten, um
wohlige, gleichmäßige Strahlungswärme zu erzeugen, statt nur die Luft aufzuheizen
und Staub aufzuwirbeln. Das Beste an den neuen Heizlösungen: Sie sind erstaunlich
preiswert und helfen, eine Menge Energie zu sparen!
Bild: Warmup
Elektrische Wand- und Bodenheizungen
Möchten Sie im Zuge einer Renovierung ein einzelnes Zimmer oder eine kleine Wandfläche
beheizen, ist es ratsam den Bereich mit einem elektrischen Heizsystem auszustatten.
Die Heizleiter elektrischer Systeme lassen sich besonders schnell auf die
gewünschte Temperatur bringen und der Aufwand für die Installation einer elektrischen
Fußbodenheizung ist vergleichsweise gering. Es wird lediglich ein Stromanschluss benötigt.
Eine Anbindung an das bestehende Heizungssystem ist nicht erforderlich. Die
Aufbauhöhe solcher Systeme ist sehr niedrig, wodurch sie sich besonders gut für eine
Renovierung eignen und unter fast alle Bodenbeläge passen.
1 Bodenbelag
2 Flexibler Kleber
1
2
3 Bodenmatte
3
4 Heizleiter
5 Isolierplatte
6 Flexibler Kleber
7 Beton
4
6
7
5
Smarte Thermostat-Steuerung
Moderne Thermostate können zeitgenau gesteuert werden und garantieren
den sparsamen, effizienten Betrieb eines Heizsystems. Smarte Systeme,
die mit Smartphone oder Tablet bedient werden, ermöglichen eine
ortsunabhängige Steuerung und können sogar lernen, auf Ihre individuellen
Gewohnheiten zu reagieren. Sie bieten durch Temperaturvorschläge
und vorgegebene Heizzeiten viele Möglichkeiten zum Energie sparen an.
Bilder: Warmup
Warmwasser-Fußbodenheizung
Eine wasserführende Bodenheizung besteht aus Kunststoffrohrleitungen,
die sich direkt im Bodenaufbau befinden.
Die Rohrleitungen leiten warmes Heizungswasser
durch Ihr Haus und beheizen die jeweiligen Räume. Bevor
sich die Temperatur im Raum verändert, wandert die
thermische Energie aber zunächst in die massiven Bodenaufbauten.
Diese wirken wie ein Speicher und können
kurze Heizpausen problemlos überbrücken. Selbst
wenn der Kessel schon längst aus ist, gibt der Boden
noch immer Wärme ab. Wasserführende Bodenheizungen
werden als Nasssystem eingebaut, was bedeutet,
dass die Rohrleitungen in den Estrich eingebettet werden.
Die Verlegung im Nasssystem eignet sich daher vor
allem bei Neubauprojekten. Bei der Renovierung alter
Gebäude kommt sie aufgrund der Aufbauhöhe und der
geringen Traglast vorhandener Holzdecken nicht infrage.
Hier ist eine Trockenbaulösung mit einer elektrischen
Bodenheizung die bessere Wahl.
BAUZEIT. BAD. WAND & BODEN. 9
!Revisionsklappen
Fliesen
Fliesen sind der Standardboden und -wandbelag im Badezimmer.
Die wasserundurchlässigen Beläge sind perfekt für die Verwendung in
Feuchträumen geeignet und in vielen Varianten erhältlich. Neben der
Fliesenart spielen auch technische Eigenschaften wie Rutschhemmung,
Format und Design eine wichtige Rolle. Entscheidendes Kriterium für
dauerhaft schöne und funktionale Wand- und Boden beläge ist aber nach
wie vor die fachgerechte Verarbeitung der Produkte.
Revisionsklappen ermöglichen den nachträglichen
Zugriff auf Installationen, die durch eine
Verkleidung auf optisch gefällige Art versteckt
wurden. Diese Zugänge müssen sein, sollen
aber nicht groß auffallen. Fliesenrahmen bieten
die Möglichkeit, nahezu unsichtbare Revisionsöffnungen
zu erstellen. Die Rahmen besitzen
höhenverstellbare Magnete, die individuell auf
die Fliesendicke eingestellt werden. Die Fliesen
selbst kleben Sie direkt auf die im Set enthaltene
Trägerplatte. Danach muss nur noch
der Deckel in den Rahmen gesetzt werden.
Bild: PCI
Fliesen verlegen
Haben Sie sich für eine passende Fliese entschieden, kann mit dem Verlegen der
Platten begonnen werden. Auf dem bereits grundierten Boden wird Fliesenkleber mit
einer Zahntraufel glatt aufgezogen und anschließend vollflächig aufgekämmt. Wird
nur wenig Kleber verwendet, spricht man vom Dünnbettverfahren. Beim Mittelbettverfahren
wird etwas mehr Mörtel aufgetragen, um kleinere Unebenheiten im Untergrund
direkt beim Verlegen auszugleichen.
Fliesenkleber
Die stetigen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen im Badezimmer setzen
den Fliesenbelägen stark zu. Da der Untergrund ähnlich (jedoch zeitversetzt) wie die
Fliesen auf die Umstände reagiert, müssen Sie bei der Wahl des Fliesenklebers darauf
achten, dass dieser die entstehenden Spannungen ausgleicht. Die Verwendung
eines Flexklebers wird empfohlen. Er ist meist teurer als ein Standard-Zementmörtel,
enthält dafür aber Kunststoffzusätze, die unter anderem dafür sorgen, dass er relativ
flexibel aushärtet. Nach dem Trocknungsprozess ist dieses Produkt also weniger starr
als der übliche Zementkleber.
Bild: SG-Weber
Fliese einlegen
Im nächsten Schritt wird die Fliese nun in das Kleberbett eingedrückt und ausgerichtet.
Um später eine gleichmäßige Fugenbreite zu erreichen, sollten Sie Fugenkreuze
verwenden. Achten Sie beim Verlegen vor allem darauf, dass die Fliesen gleichmäßig
und hohlraumfrei aufliegen. Insbesondere bei größeren Fliesenformaten ist das
wichtig, da sich hier leicht Spannungen bilden und dadurch Folgeschäden auftreten
können. Sehr große Fliesenformate werden aus diesem Grund oft im sogenannten
Buttering-Floating-Verfahren verlegt, bei dem der Fliesenkleber sowohl auf den Untergrund,
als auch auf die Fliesenrückseite vollflächig aufgetragen wird.
Verfugen
Nach ausreichender Trocknung des Fliesenklebers wird der Fugenmörtel mit einem
Fugbrett oder Fugengummi in die Fuge einarbeitet. Passen Sie auf, dass kein Fugenmörtel
in die vorhandenen Rand-, Anschluss- und Bewegungsfugen eingebracht wird.
Diese Fugen müssen nach der Reinigung des Belags dauerelastisch mit einem geeigneten
Dichtstoff verfugt werden, damit der Fliesenbelag bei Bewegungen einzelner
Bauteile nicht beschädigt wird. Auch Anschlussfugen von Dusch- und Badewannen
sowie Waschtischen sollten mit dem Dichtstoff verfugt werden.
Entscheidende Faktoren für die Wahl des Fugenmörtels sind die Eignung in Bezug
auf die gewählte Fliese und die zu erwartende Beanspruchung. Damit die Fuge hoch
belastbar und beständig bleibt, wird in viele Fugenmörtel Epoxidharz eingearbeitet.
Die Mörtel bilden dadurch eine sehr feine, glatte und wasserabweisende Oberfläche,
welche Mikroorganismen kaum eine Chance zum Wachsen gibt. Auch die Fugenfarbe
spielt bei der Badgestaltung eine wichtige Rolle. Den farblich abgestimmten Fugenmörtel
zur gewählten Fliese zu finden ist kein Problem. Je nach Hersteller können Sie
aus bis zu 400 verschiedenen Farben und Nuancen wählen.
Bild: PCI
Bild: PCI
10 BAUZEIT. BAD. WAND & BODEN.
Abriebklassen
Fliesen der Abriebklasse 1 (oft auch mit römischen Ziffern und als Beanspruchungsklasse
bezeichnet) stellen die am wenigsten belastbaren Fliesen dar und kommen zum
Beispiel als Wandfliesen zum Einsatz. Die Oberfläche solcher Fliesen ist sehr wenig
abriebfest und relativ kratzempfindlich. Fliesenoberflächen mit Abriebklasse 2 haben
bereits eine gewisse Resistenz gegenüber kratzender Verschmutzung. Diese Fliesen
halten es in der Regel aus, wenn man sie mit gewöhnlichem Schuhwerk betritt – solange
das nicht allzu häufig passiert. Für viel begangene Bereiche im Haus (Küchen,
Treppen, Terrassen) sollte man eher Abriebklasse 3 wählen. Die Abriebklassen 4 und
5 finden fast ausschließlich in gewerblichen und öffentlichen Bereichen Anwendung.
Tritt- und Rutschsicherheit
Vor allem in Nassräumen können sehr glatte Fliesen zur Gefahr werden. Aus diesem
Grund sollte man beim Kauf unbedingt auf die Trittsicherheitsklassen achten.
Die Rutschsicherheit wird dabei mit R9 bis R13 gekennzeichnet – für leichte bis hohe
Anforderungen. Bei Flächen, die generell und häufig barfuß betreten werden, gelten
die Bezeichnungen A, B und C für geringe bis hohe Rutschsicherheit.
Bild: Jackon
Fliesenformate
Da es für Fliesenformate keine einheitliche Normung gibt, konnte sich bis heute eine
schier unendliche Vielfalt an Größen und Formaten entwickeln. Zwei Trends zeichnen
sich deutlich ab: der zum immer größeren und der zum immer kleineren Format. Während
die kleinsten Mosaikfliesen mit einem halben Zentimeter Kantenlänge auskommen,
haben die größten erhältlichen Feinsteinzeugfliesen eine Fläche von mehr als
5 m 2 . Mit großformatigen Fliesen lassen sich Flächen durch den geringen Fugenanteil
optisch weiten – sie wirken homogen und ruhig. Allerdings verzeihen Großformate keine
Fehler. Die Verlegung großer Fliesen sollte daher immer durch einen Profi erfolgen.
Mit kleinen Fliesen können Sie große Bäder optisch verkleinern und Wände viel
individueller und lebhafter gestalten – die Fugen tragen zu der Flächenwirkung hier
aber einen wesentlichen Teil bei. Kleinere Unebenheiten des Untergrunds können mit
kleinen Fliesenformaten gut ausgeglichen werden.
Mosaike
Mosaikfliesen sind echte Hingucker, die hinsichtlich Design und Farbgebung eine nie
dagewesene Vielfalt bieten. Sie dienen zur Gestaltung ganzer Flächen, als Bordüren
oder als punktuelle Eyecatcher. Besonders spannend: Mosaike, die sich aus verschiedenen
Materialien (Glas, Keramik, Naturstein) zusammensetzen und moderne
Interpretationen des klassischen Mosaikdesigns entstehen lassen. Mosaikfliesen gibt
es nicht nur in diversen Farben und Materialien, sondern auch in unterschiedlichen
Formen, z. B. als Stäbchenmosaik oder Bruchmosaik. In der Regel werden einzelne
Mosaiksteinchen auf ein Trägernetz aufgebracht und dann als ganze Fläche verklebt.
Bild: Sopro
Bild: Sopro
Bild: Knauf
BAUZEIT. BAD. WAND & BODEN. 11
BAD-
EINRICHTUNG
Für die meisten Menschen beginnt und endet der Tag im Bad. Nicht ohne Grund rückt dieser
Raum daher bei der Planung von Neubauten und Renovierungen immer mehr in den Fokus –
Bäder sollen mehr als nur zweckmäßig sein. Das moderne Bad ist ein Ort, der Wellness und
Wohlbefinden vereint und der somit immer größer und luxuriöser angelegt wird. Das zeigt sich
vor allem bei der Badeinrichtung: Mit der beinahe schon obligatorischen Walk-In-Dusche, extravaganter
Badkeramik, exklusiven Armaturen und einer integrierten Sauna schaffen Sie sich
Ihren persönlichen Wohlfühltempel.
Bild: Jackon
12 BAUZEIT. BAD. BADEINRICHTUNG.
!Sauna zuhause
Vorbei sind die Zeiten des Kellerdaseins: Statt
sie wie früher zu verstecken, sollten Sie die
Heimsauna lieber in die Badplanung integrieren.
Während Sie auf der Saunaliege entspannen,
können Sie durch die große Glasscheibe
Ihr durchdesigntes Bad bewundern – ein toller
Anblick! Durch die Verwendung moderner
Zementbauplatten und speziell beschichteter,
korrosionsgeschützter Trockenbauprofile
beim Saunabau müssen Sie sich auch nicht
vor extremer Feuchtigkeit und Hitze in der
Sauna fürchten. Die Wasserbeständigkeit,
Feuerfestigkeit und Dampfdurchlässigkeit machen
diese speziellen Baustoffe wie geschaffen
für den Bau Ihrer Saunalandschaft.
Bild: Knauf
Duschabtrennungen aus Glas
Das Glas für Glasduschabtrennungen besteht aus Einscheibensicherheitsglas
(ESG), das durch seine spezielle
Herstellung eine thermische Vorspannung besitzt.
Dies macht das Glas gegenüber großen Temperaturunterschieden
äußerst unempfindlich, biegezug- und
stoßfest. Sollte das Sicherheitsglas bei hoher Belastung
trotzdem brechen, zerfällt es in viele kleine, ungefährliche
Krümel. Das reduziert die Verletzungsgefahr erheblich.
Das Glas kann bedruckt oder satiniert sein. Besonders
schön ist es jedoch als glasklare Scheibe. Nur dann
kann es seine Stärken voll ausspielen und Weite ins Bad
bringen. Die meisten Glasduschabtrennungen sind mit
oder ohne Beschichtung erhältlich. Bei beschichtetem
Glas perlt das Duschwasser besser ab, es bleibt also
weniger Schmutz haften und die Kabine ist besser vor
Kalk geschützt. Was die Bauform anbelangt, gibt es
mittlerweile für jede räumliche Situation die passenden
Glaselemente. Eine grundlegende Entscheidung, die unabhängig
von der Wahl der Bauform getroffen werden
muss, ist folgende: Wollen Sie eine Dusche mit oder
ohne Tür? Beide Varianten haben Vor- und Nachteile!
Bild: GEO
Bild: GEO
Duschtüren mit Hebe-Senk- und Falt-Mechanismus
garantieren eine hohe Dichtigkeit
und Leichtgängigkeit der Türen,
reduzieren den Platzbedarf im Schwenkbereich
und lassen die Faltwände bei
Nichtgebrauch nahezu verschwinden. Das
unterstützt auch die Trocknung des Nassbereiches,
was gerade in kleinen Bädern
sehr vorteilhaft ist.
Mit Tür
Ohne Tür
CONTRA PRO
spritzwassergeschützt
zugluftgeschützt
besser für kleine
Duschen
weniger Komfort
höhere
Schimmelgefahr
ggf. höherer
Platzbedarf
elegantes Design
Barrierefreiheit
großzügige
Raumwirkung
bequeme Reinigung
Wasserspritzer
im Bad
nicht für Seitenbrausen
geeignet
je nach Ausrichtung
ggf. Luftzug
Bild: GEO
Bild: GEO
Eine Duschwand im Crashglas-Design
ist ein echter Eyecatcher für jedes Bad.
Zudem kaschiert das gebrochene Glasmuster
Wasserflecken.
BAUZEIT. BAD. BADEINRICHTUNG. 13
Badkeramik, Armaturen & Möbel
!Spülrandloses WC
Bild: Sanitop
Spülrandlose WCs sorgen für ein großes
Plus an Hygiene im Bad. Durch den Verzicht
auf den Spülrand entfallen die Stellen in der
Toilette, die kaum einzusehen bzw. zu erreichen
sind und an denen sich deshalb häufig
Schmutz und Bakterien ansammeln. Spülrandlose
WCs sind deutlich einfacher zu reinigen
als klassische Modelle und bergen nicht
das Hygienerisiko von heimlichen Rückständen.
Innovative Spülsysteme gewährleisten
die gleichmäßige Wasserverteilung.
Badewannen
Freistehende Badewannen sind absolut Trend. Sie
bilden einen eleganten Blickfang im Raum und haben
zugleich auch einen hygienischen Vorteil: Die Wanne
und der Boden ringsum können nach der Benutzung
einfach und schnell gereinigt werden, da die Wanne
von allen Seiten zugänglich ist. Aus diesem Grund lassen
sich auch Kinder und Haustiere stressfreier baden
bzw. abbrausen. Vor der Montage ist sicherzustellen,
dass die Wanne genug Freiraum hat. Nur dann kann
sie optimal genutzt werden und optisch wirken. Zudem
sollte die Wanne nicht den Zugang zu Dusche oder
WC erschweren. Es ist zu prüfen, wo der Wasserzulauf
und der Ablauf erfolgen. Planen Sie die Abzweigungen
von den Steigleitungen und zu den Abwasserleitungen,
bevor Sie die Befestigungspunkte der Badewanne im
Boden erfassen. Im nächsten Schritt können Sie die
Montagepunkte der Wasserzuleitung planen.
Wenn Sie lieber Platz sparen wollen, ist eine Wanne
über Eck eine interessante Alternative. Diese fügt sich
harmonisch auch in kleinere Räume ein.
Bild: Sanitop
Waschbecken
Neben Standwaschbecken und Einbauwaschbecken
sind heute vor allem Aufsatzwaschbecken wegen ihrer
schwebenden Optik sehr beliebt. Besonders Waschschüsseln
in runder oder ovaler Form kommen ausgezeichnet
zur Geltung. Ausreichend Stabilität ist
natürlich trotzdem gegeben. Auch wenn die Keramik
schwerelos aussieht, ist sie dennoch robust und belastbar.
Aufsatzbecken gibt es in vielen Formen, Ausführungen
und Materialien. Modelle aus Keramik, Gussmarmor,
Beton, Glas, Naturstein und sogar Holz sind
erhältlich. Aufsatzwaschbecken funktionieren nicht nur
auf einem Waschtischunterschrank, auch Waschtischplatten
machen sich großartig.
Im Gäste-WC haben sich immer mehr kleine Waschtischlösungen
mit passendem Unterschrank und Spiegel
etabliert. Diese haben den Charme, dass der unattraktive
Blick auf Ablauf und Eckventile verdeckt ist und
zudem ein kleiner Stauraum z.B. für Ersatzgästehandtücher,
Reinigungsmittel etc. vorliegt.
Bild: Sanitop
Bild: Dansani
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Bilder: Sanitop
Waschtischarmaturen
Waschtischarmaturen kommen mittlerweile in den
unterschiedlichsten Formen daher und können den Stil
Ihres Badezimmers optimal unterstützen. Besonders
geradlinige, futuristische Modelle sind aktuell gefragt.
Erhöhten Komfort und verbesserte Hygiene bieten berührungslose
Armaturen. Was ehemals fast ausschließlich
in öffentlichen Räumen eingesetzt wurde, zieht nun
auch in private Badezimmer ein. Eine Bewegung in
Richtung der Armatur von Waschbecken, Dusche oder
Badewanne genügt, um den Wasserfluss auszulösen.
Einfache Gesten regeln sogar die Temperatur. Diese
Funktionsweise bedeutet vor allem Sauberkeit im Bad,
da die Armaturen nicht mehr ständig von schmutzigen
Händen berührt werden. Übrigens gibt es solche Lösungen
auch für Toiletten und Seifenspender.
Regen- oder Wasserfallduschen
Bild: wedi
Diese Wellness-Duschköpfe lassen Standardversionen
alt aussehen und machen das Duschen zum Erlebnis! Die
angenehmen Tropfen einer Regendusche wirken natürlich
und entspannend. Der breite Schwall einer Wasserfalldusche
ist besonders bei Verspannungen im Rückenbereich
angenehm. Dabei sind der Formenvielfalt der
Duschköpfe kaum Grenzen gesetzt. Ob rund oder eckig,
transparent leuchtend oder in edlem Metall glänzend, Sie
werden bei dieser Auswahl garantiert fündig. Auch der
Durchmesser des Regenerzeugers kann je nach Ihren
Vorlieben variieren. Dabei spielt es eine große Rolle, was
Ihr Geldbeutel hergibt und wie groß der heimische Duschbereich
ausfällt. Größere Modelle werden häufig direkt in
die Raumdecke eingearbeitet. Die Systeme gibt es auch
mit herkömmlichen Brauseköpfen oder vitalisierend wirkenden
Massagestrahlen kombiniert. In manchen Fällen
können Sie auch ein bereits vorhandenes Set mit einer
ausgefallenen Brause aufrüsten. Prüfen Sie zuvor, ob der
Wasserdruck Ihrer Leitung für diesen Zweck ausreicht.
Badmöbel
Moderne Badmöbel unterscheiden sich deutlich von
den stillosen Stücken aus Pressspan, die einst in vielen
Badezimmern zu finden waren. Unterschiedlichste
Oberflächen, Farben und Formen bieten unbegrenzte
Möglichkeiten zur persönlichen Entfaltung. Besonders
beliebt sind im Moment cleane, grifflose Fronten, die
sich durch die sogenannte Soft-Close oder Push to
Open Technik mit leichtem Druck öffnen lassen.
LED-Lichttechnik hat sich sowohl bei den Badspiegeln,
als auch am oder im Badmöbel etabliert. Hier haben
sich sehr interessante neue Beleuchtungsmöglichkeiten
ergeben. LED-Leisten können beispielsweise
perfekt hinter Spiegeln oder unter Möbeln versteckt
werden, wodurch ein angenehmes indirektes Licht entsteht.
Und auch die inneren Werte zählen! Moderne
Badmöbel unterstützen Sie mit durchdachtem Innenleben
und sinnvollen Funktionen dabei, im Badezimmer
Ordnung zu halten. Auch gibt es den Trend zum integrierten
Entertainment. Durch integrierte Lautsprecher
mit Bluetooth- oder WLAN-Schnittstelle wird der Spiegel
zur Soundanlage. Das ganze gipfelt in integrierten
(Touch-)Displays zur Interaktion und Information.
Bild: Dansani
Bild: wedi
Bild: Dansani
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Beleuchtung
Bild: Knauf
Einbaustrahler
Dimmbare Einbaustrahler sind eine gängige, zeitgemäße Möglichkeit zur Beleuchtung
im Badezimmer. Sie sind variabel einsetzbar und können eine zweckmäßige und
helle Grundbeleuchtung bewirken oder direktes Zonenlicht beisteuern. Durch die Bestückung
mit LED-Leuchtmitteln sind sie zudem sehr energieeffizient. Bei der Verteilung
der Einbaustrahler im Bad ist auf deren Helligkeit, Lichtfarbe und Abstrahlwinkel
von der Decke zu achten. Zu helles oder kaltes Licht wirkt ungemütlich, wohingegen
zu diffuses Licht besonders im Waschtisch-Bereich nachteilig ist. Grundvoraussetzung
ist, dass die Decken- bzw. Wandkonstruktion auf die erforderliche Einbautiefe
der Strahler ausgelegt ist. Dies muss unbedingt in der Planung berücksichtigt werden.
Integrierte Beleuchtung
Fällt der Begriff „integrierte Beleuchtung“, stellen sich die meisten Menschen entweder
einen sanft beleuchteten Raum vor, bei dem Helligkeit aus den Nischen flutet, oder
Möbel, die neben ihrem praktischen Aspekt auch noch dekoratives Licht verbreiten. In
modernen Badezimmern findet beides seinen Platz.
Allgemein spricht man von indirekter/integrierter Beleuchtung, wenn Licht nicht direkt
auf Objekte fällt, sondern zunächst von Wänden und Böden reflektiert wird. Die Lichtquelle
selbst ist meist nicht zu sehen. Solche indirekten Lichtquellen werden gerne zur
Akzentuierung von Formen, Kanten und Nischen genutzt, die beispielsweise bei Vorwandinstallationen
oder am Übergang zwischen Wand und Badewanne entstehen.
LED-Streifen
Stromsparende LEDs mit kompakter Bauform sind das erste Mittel der Wahl, um eine
strom- und platzsparende Beleuchtung umzusetzen. LED-Strips bestehen aus einem
selbstklebenden, wenige Millimeter schmalen Kunststoffband, welches mit mehreren
LEDs bestückt ist. Sie lassen sich ganz einfach und schnell an Schrankunterseiten,
Badewannen-Vorsprüngen oder Nischen befestigen. Strom kommt von einem Netzteil,
wozu häufig auch eine Dimmmöglichkeit oder sogar eine Smartphone-App zum
Dimmen und Einstellen der Lichtfarbe gehört. LED-Streifen, die in hochwertige Designprofile
aus Aluminium eingebettet sind, eignen sich perfekt für den Einsatz als
Wandbeleuchtung. Praktische Komplett-Sets enthalten alle benötigten Komponenten,
sprich Profile in entsprechender Länge, LED-Module, Kabel und ein Netzteil.
Schutzklassen
Bild: Paulmann
Um im Badezimmer für mehr Sicherheit zu sorgen, sollten Sie auf den IP-Schutz
Ihrer Badleuchten achten. Dieser gibt an, wie gut eine Leuchte vor dem Eindringen
von Wasser geschützt ist:
IP44 – Spritzwassergeschützt
IP65 – Strahlwassergeschützt
IP67 – Wasserdicht bei zeitweiligem Untertauchen
Bild: Knauf
Starke Marken für Ihr Bad:
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