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ADAC Urlaub Januar-Ausgabe 2020 Überregional

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Inspiration Camper Norwegen<br />

Lagerfeuerromantik<br />

Was gibt es Schöneres als ein Lagerfeuer<br />

in der Natur. Wichtig: Feuer stets löschen<br />

am Morgen oder sehr spät abends<br />

kommen. Dann lassen sich die Ruhe<br />

und der Ausblick von dem über<br />

600 Meter hohen Massiv wirklich<br />

genießen. Andernfalls könnte<br />

es ungemütlich werden, da man<br />

sich gegenseitig auf die Füße tritt.<br />

300.000 Besucher kommen jedes<br />

Jahr. Allein im Juli 2019 sollen es<br />

mehr als 100.000 Menschen gewesen<br />

sein. Im Mai oder September und vor<br />

allem im Winter aber, wenn dieser<br />

magische Ort nicht von Preikestolen-Pilgern<br />

aus aller Welt bevölkert<br />

wird, kann es tatsächlich Momente<br />

geben, an denen man noch ganz<br />

für sich ist. Rund acht Kilometer<br />

und zwei Stunden – mit Kindern<br />

deutlich länger – läuft man auf<br />

einer abwechslungsreichen und<br />

gut markierten Wanderung zum<br />

spektakulären Aussichtspunkt. Der<br />

große Besucherparkplatz ist übrigens<br />

das gesamte Jahr geöffnet und somit<br />

der ideale Ausgangspunkt. Pro Tag<br />

zahlt man erstaunliche 200 Kronen,<br />

rund 20 Euro – warum also nicht<br />

gleich übernachten. Die Alternative<br />

wäre Preikestolen-Camping, etwa<br />

viereinhalb Kilometer entfernt.<br />

Auf dem Weg nach Norden sollte<br />

man sich nun eine kleine Eiszeit<br />

nehmen: Das Herzstück eines grandiosen<br />

Nationalparks ist der drittgrößte<br />

Gletscher Norwegens, der<br />

dieser Region auch seinen Namen<br />

gibt: Folgefonna. 214 Quadratkilometer<br />

kalte Wüste. Allerdings ist<br />

der Gletscher kein Überbleibsel der<br />

Eiszeit, hat er sich doch vor rund<br />

2500 Jahren neu gebildet und verändert<br />

seitdem ständig seine Größe<br />

und Form. Nahe der Stadt Odda<br />

Fjordland<br />

Die Felsplattform<br />

Preikestolen am<br />

Lysefjord gehört<br />

zu den größten<br />

Naturattraktionen<br />

Südnorwegens<br />

Kurvenreich<br />

In zahlreichen<br />

Haarnadelkurven<br />

windet sich die<br />

Panoramaroute<br />

Trollstigen durch<br />

Norwegens<br />

Fjordland<br />

gibt es einen leichten Zugang. Von<br />

hier aus können mehrtägige Expeditionen<br />

unternommen werden,<br />

man sollte aber einen ortskundigen<br />

Guide engagieren. Der Blick in das<br />

Tal und auf den Hardangerfjord ist<br />

berauschend. Doch auch ein Tagesausflug<br />

zu einer der blau schimmernden<br />

Gletscherzungen ist unvergesslich<br />

und schon für Kinder ab<br />

acht Jahren geeignet. Die Touren<br />

haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade<br />

und dauern zwischen<br />

zwei und sechs Stunden. Wer dann<br />

weiter auf das Gletschereis will, sollte<br />

dies niemals ohne Steigeisen, Eispickel<br />

und Helm tun – und ohne<br />

kleine Kinder.<br />

Rentiere, Elche und Polarfüchse<br />

Nicht weit entfernt erstreckt sich die<br />

größte Hochgebirgsebene Europas,<br />

die Hardangervidda, eine Landschaft<br />

aus Flüssen, Seen und Mooren, die<br />

ganz der Natur gehört – und den<br />

Rentieren, Polarfüchsen, Elchen und<br />

Moorschneehühnern. Der Himmel<br />

kennt kein Maß. Weit und baumlos<br />

ist das Land. An manchen Wintertagen<br />

sind Wolken und Erde nicht<br />

mehr zu unterscheiden. Hier kann<br />

man zur Ruhe kommen und zu einzigartigen<br />

Wanderungen aufbrechen.<br />

Erstaunlich, wie viele Grüntöne sich<br />

hier auf engstem Raum versammeln.<br />

Dazu: Heidekraut, Rentierflechten,<br />

Torfmoose und Blaubeeren. Es finden<br />

sich Bergveilchen, Moltebeeren<br />

und sogar fleischfressende Pflanzen<br />

wie das Tettegras. Wer häufiger im<br />

Wohnmobil unterwegs ist, weiß,<br />

dass genau solche Orte einen besonderen<br />

Reiz entwickeln können, wenn<br />

man ihnen denn etwas Zeit gibt.<br />

Denn wer im Campingbus reist, ist<br />

24 Stunden draußen. Die Wetterwechsel<br />

werden spürbarer, die Natur<br />

rückt näher. Etwas voller wird es auf<br />

den Straßen der Hardangervidda nur<br />

in den Sommermonaten. Den Rest<br />

des Jahres fahren nur wenige Autos.<br />

Manchmal so wenige, dass man sich<br />

über Gegenverkehr freut.<br />

So ganz anders ist das auf der<br />

Strecke von Geiranger nach Troll-

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