HUGO EGON BALDER: Das Ausnahmetalent über Komik, Karriere und Showbusiness
HELENE FISCHER: Die Queen des deutschen Schlagers
JUSTIN BIEBER: Vom Kinderstar zur Bühnengröße
JÜRGEN DREWS: Selbstdiszipliniert leben
BON JOVI: It’s my Life!
LEONARDO DICAPRIO: Von der Titanic in den Olymp
Editorial
Bild: Rene Hundertpfund
Julien Backhaus
Verleger und
Herausgeber
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Erfolg für Sie!
Das nächste Heft
erscheint am
27. Februar 2020
Altes Jahr, neues Jahr
Das neue Jahr liegt vor uns. Ich will aber gar nicht wissen, was Sie sich
im neuen Jahr alles vorgenommen haben. Sicherlich einiges. Viel interessanter
ist es, wenn Sie sich jetzt einmal zwölf Monate zurückversetzen.
Was hatten Sie sich für 2019 alles vorgenommen? Sicherlich
auch einiges. Aber wenn es Ihnen geht, wie den meisten, haben Sie
vieles davon nicht erreicht. Das kann zwei Gründe haben. Sie haben
sich sehr große Ziele gesetzt - vielleicht sogar zu große - und haben
Sie deshalb nicht erreicht. Das ist eigentlich ein gutes Zeichen, denn
Sie haben sich selbst herausgefordert und wollten sich strecken. Denn
aller Wahrscheinlichkeit nach haben Sie dennoch vieles erreicht im
angelaufenen Jahr.
Trauriger ist es, wenn Sie Ihre Ziele deshalb nicht erreicht haben, weil
Sie es gar nicht erst richtig versucht haben. Dann haben Sie noch Blockaden,
die mit Zielsetzung nichts zu tun haben. Denn jetzt ist die
Zeit gekommen, nicht Ziele für das neue Jahr zu setzen, sondern zu
analysieren, warum die alten nicht verfolgt wurden. Denn Sie können
jedes Jahr Ziele setzen. Aber wenn Sie nie an der Umsetzung arbeiten,
erreichen Sie nichts - außer, dass Sie bald ein sehr trauriger Mensch
sind. Sie sollten sich Ihre Ziele aus dem vergangenen Jahr ansehen
und sich fragen, warum Sie nicht an der Umsetzung gearbeitet ha-
ben. Fehlte die Disziplin? Dann trainieren Sie es durch kleine Schritte.
Haben andere es Ihnen ausgeredet? Dann eliminieren Sie solche
Menschen aus Ihrem Umfeld. Stimmten die Voraussetzungen nicht?
Hören Sie auf, den Umständen die Schuld zu geben. Denn Umstände
werden niemals perfekt sein. Ganz im Gegenteil. Wenn Sie sich etwas
großes vornehmen, wird plötzlich alles gegen Sie stehen. Das ist einfach
so, warum auch immer. Außerdem müssen Sie an Ihrem Selbstbewusstsein
arbeiten. Das erreichen Sie nicht, wenn Sie ständig die
Kontrolle nach außen abgeben. Wer die Schuld immer außen sucht,
gewinnt innen keine Kontrolle und Sicherheit.
Ich hoffe, Sie entwickeln den Selbstwert, dass Sie Ihre Ziele in 2020
endlich angehen, ohne Ausreden und ohne Kompromisse. All die
Entschuldigungen und Kompromisse haben Sie dahin gebracht, wo
Sie heute stehen. Wenn Sie es anders haben wollen, müssen Sie lernen,
sich anders zu verhalten. Alles Gute für 2020.
Viel Vergnügen beim Lesen
Ihr
Julien Backhaus
Impressum
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Erfolg Magazin ISSN 25057342
Redaktion/Verlag Backhaus Verlag GmbH
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Chefredakteur (V.i.S.d.P.) Julien D. Backhaus
Redakteurin Martina Schäfer
Gestaltung und Layout Svenja Freytag
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Herausgeber, Verleger Julien D. Backhaus
Anschrift:
Zum Flugplatz 44, 27356 Rotenburg
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ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
3
INHALT 1/2020
Erfolg
Hugo Egon Balder – Das Ausnahmetalent
über Komik, Karriere und Showbusiness...... 12
Helene Fischer –
Die Queen des deutschen Schlagers............. 30
Michael Jagersbacher –
Leonardo DiCaprio....................................... 48
Leben
John D. Rockefeller –
Krisen als Chancen nutzen............................. 6
Bon Jovi –
It's my Life!................................................... 52
Justin Bieber –
Vom Kinderstar zur Bühnengröße................ 60
Einstellung
Wie man sich täglich neu verliebt!
33 Chancen für eine erfüllte Partnerschaft... 10
Wie Erfolg zur Gewohnheit werden kann
T. Schneider & P. Kochendörfer..................... 22
Martin Limbeck –
Führung beginnt bei dir!.............................. 24
Mag. Gabriel Schandl:
We are overworked and underfucked!......... 28
Philip Keil –
Weil rechts ranfahren nicht geht.................. 32
Norman Gräter –
Die Erfolgsgeheimnisse der Stars.................. 36
Jürgen Drews –
Selbstdiszipliniert leben................................. 40
Jörg Löhr –
Optimismus als Basis für
Lebensglück und Erfolg................................ 42
Wissen
Bilder: imago images/CHROMORANGE, Christian Holthausen, Momentesammler Patrick Reymann, Depositphotos/PopularImages/
arp, Jerry Gross
Sonstiges
Die Erfolg Magazin Brand Ambassadors....... 62
Die Erfolg Magazin-Top-Experten................. 63
Best of Web:
Schauen Sie doch mal online rein................. 64
Die Erfolg Magazin-Termine......................... 66
Tobias Beck –
Wie, du bist ein Hai?!................................... 20
Ilona Lindenau –
Brems dich nicht selbst................................. 34
Patricia Staniek – Statuskompetenz.............. 44
Tim S. Grover – Kompromisslos.................... 56
Ryan Holiday – Begrenze deinen Input......... 58
30
Helene Fischer
Die Queen
des deutschen
Schlagers
12
Hugo Egon Balder
im Interview
4 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Story
KC Fortune Family –
Von der Pleite zur Fortune Family................. 26
Tobias Beck
20
Wie, du bist
ein Hai?!
48
Leonardo DiCaprio
Von der Titanic in den
Olymp
24
Justin Bieber
Vom Kinderstar
zur Bühnengröße
60
Martin Limbeck
Führung beginnt
bei dir!
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
5
Leben
John D.
Rockefeller
KRISEN
ALS CHANCEN
NUTZEN
6 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Leben
Schaut man auf die Geschichte
erfolgreicher Menschen, so sieht
diese für den oberflächlichen Betrachter
von außen oft so aus wie
eine stetige Aneinanderreihung
von Erfolgen. Was dabei häufig übersehen
wird, ist die Tatsache, dass alle erfolgreichen
Persönlichkeiten sehr große Probleme zu
bewältigen hatten. Probleme, die auf den
ersten Blick unlösbar erschienen und die
möglicherweise sogar zum Scheitern der
später als so erfolgreich bewunderten Persönlichkeit
hätten führen können. Manche
erfolgreichen Menschen sind überhaupt
erst durch Probleme groß geworden – so
beispielsweise der Ölmagnat John D. Rockefeller,
der durch seine Unternehmungen
als der reichste Mann aller Zeiten gilt.
»Als optimistischer Mensch, der ‚in
jeder Katastrophe noch eine Chance
erblickte’, beklagte er sein Unglück
nicht, sondern machte sich an eine
gründliche Analyse der Lage.«
Rockefeller begann nebenberuflich neben
seiner Beschäftigung im Lebensmittelhandel
ins Ölgeschäft einzusteigen. Im Alter
von 24 Jahren gründete er eine Firma,
die ihm einen Zusatzverdienst ermöglichen
sollte. Damals konnte noch niemand
absehen, wie wichtig Öl einmal werden
würde. Handelte es sich vielleicht nur um
eine vorübergehende Mode, wie dies beim
Goldrausch der Fall gewesen war? Oder
um einen langfristig ertragreichen neuen
Industriezweig? Der Ölpreis schwankte
extrem. 1861 kostete ein Barrel zwischen
zehn Cent und zehn Dollar, 1864 schwankte
der Preis zwischen vier und zwölf Dollar.
Jedes Mal, wenn eine neue Ölquelle
entdeckt wurde, sanken die Preise ins Bodenlose.
Und dann wiederum stiegen sie,
weil man befürchtete, das Öl könnte bald
zu knapp werden.
Spekulanten witterten Möglichkeiten, in
dieser neu entstandenen Branche schnell
und ohne viel Mühe reich zu werden. Es entstanden
immer neue Raffinerien, und 1870
machte deren Kapazität bereits das Dreifache
der zu diesem Zeitpunkt geförderten
Ölmenge aus. Drei Viertel aller Raffinerien
machten Verluste und ein wichtiger Konkurrent
Rockefellers bot ihm Anteile an seiner
Firma für zehn Prozent ihres Buchwertes an.
In dieser Krise stand zu befürchten, dass
Rockefeller sein ganzes Vermögen wieder
verlieren könnte. „Als optimistischer
Mensch, der ‚in jeder Katastrophe noch
eine Chance erblickte’, beklagte er sein
Unglück nicht, sondern machte sich an
eine gründliche Analyse der Lage. Ihm
wurde klar, dass sein individueller Erfolg
als Raffineriebesitzer jetzt vom kollektiven
Scheitern der ganzen Branche bedroht
war und dass es daher einer systematischen
Lösung bedürfte“, so berichtet
Rockefellers Biograph Ron Chernow.
Rockefeller gründete eine Aktiengesellschaft,
die Standard Oil Company, und
setzte sich ein großes Ziel: „Die Standard
Oil Company wird eines Tages sämtliches
Öl raffinieren und
sämtliche Fässer
herstellen.“ Sein
Ziel war es, die
gesamte Ölindustrie
unter seine
Kontrolle zu bringen.
Er stattete
sein neues Unternehmen
mit dem
damals unerhört
großen Kapitalbetrag
von einer Million Dollar aus und
erhöhte diesen bald auf dreieinhalb Millionen.
Er warb hervorragende Führungskräfte
an und setzte auf Expansion – und
das in einer Zeit der schwersten Krise. „Es
war ein Zeichen für Rockefellers Selbstvertrauen,
dass er zu einer Zeit, da die
Branche am Abgrund stand, Führungskräfte
und Investoren dieser Güteklasse
zusammenbrachte – es war, als ob die
allgemeine Niedergeschlagenheit seine
Entschlossenheit gerade wachsen ließ“, so
Chernow.
So unterscheiden sich Gewinner von
Verlierern
Dies ist der entscheidende Unterschied
zwischen Siegern und Verlierern: Verlierer
lassen sich von der allgemeinen
Stimmung anstecken. Sind alle niedergeschlagen,
dann sind sie es eben auch.
Gewinner sehen die Wirklichkeit anders.
Sie sehen die Chancen in einer schwierigen
Situation und konzentrieren sich
zu 100 Prozent darauf, diese Chancen
wahrzunehmen. Sie wissen, dass man
gerade in verzweifelten und sehr unsicheren
Situationen sehr günstig einkaufen
kann: andere Firmen, Aktien oder
auch Manager und Fachkräfte.
Rockefeller handelte in der Krise geschickte
Verträge mit den für den Transport
des Öls wichtigen Eisenbahngesellschaften
aus, die ihm Rabatte gewährten,
welche ihn gegenüber dem Wettbewerb
bevorzugten. Es kam zu massiven Gegenreaktionen
und Boykottaufrufen
gegen sein Unternehmen, und er musste
90 Prozent seiner Arbeiter vorübergehend
entlassen. Die Gerüchte über
den geheimen Pakt, den er mit der Eisenbahngesellschaft
geschlossen hatte,
verstärkten noch die allgemeine Verun-
Bilder: Wikipedia/John Singer Sargent, Depositphotos/dgdimension
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
7
Leben
sicherung, und in dieser Situation gelang
es ihm, innerhalb weniger Wochen 22
seiner 26 Konkurrenten in Cleveland zu
übernehmen. Anfang März 1872 übernahm
er allein innerhalb von zwei Tagen
sechs Wettbewerber. Da die meisten Raffinerien
rote Zahlen schrieben, konnte
er sie zu Schnäppchenpreisen erwerben
und zahlte oft nur den Schrottwert der
Anlagen.
»Die Standard Oil
Company wird eines Tages
sämtliches Öl raffinieren und
sämtliche Fässer herstellen.«
Die Börse schließt – und Rockefeller
wird zum Herrscher der Raffinerien
Im Jahr 1873 kam es in den USA zu einer
schweren Krise. Mehrere Banken
und Eisenbahngesellschaften gingen in
Konkurs, die Börse musste vorübergehend
geschlossen werden. Es sollte der
Beginn einer sechs Jahre dauernden Rezession
werden. Wer brauchte in dieser
Situation noch Öl? Der Ölpreis sank bis
auf 48 Cent, in manchen Städten war sogar
Wasser teurer. Rockefeller sah auch in
dieser Krise eine enorme Chance. Konkurrierende
Unternehmen konnte er nun
noch günstiger aufkaufen. Er beschloss,
die Dividende zu kürzen, und füllte die
Kriegskasse für weitere Übernahmen.
Nicht einmal 40 Jahre alt, war Rockefeller
in wenigen Jahren zum alleinigen Herrscher
über die amerikanische Raffinerie-Industrie
geworden. Zudem hatte er
für sich vorteilhafte Verträge mit den Eisenbahngesellschaften
ausgehandelt und
diese in seine Abhängigkeit gebracht, weil
er auch in den Bau der Tankwaggons einstieg.
Bald schon gehörte ihm die gesamte
Flotte von Tankwaggons.
Standard Oil, die 90 Prozent des amerikanischen
Marktes beherrschte – am
Weltmarkt für Raffinerieprodukte ging
dramatisch zurück.
Rockefeller reagierte darauf einerseits mit
drastischen Kostensenkungsprogrammen,
andererseits investierte er erhebliche
Beträge in die Forschung. Nachdem in
Lima, Ohio neue – allerdings stark schwefelhaltige
– Ölquellen entdeckt worden
waren, gelang es schließlich,
dank einer neuen Erfindung
in einem Labor von Standard
Oil ein Verfahren zu entwickeln,
mit dem Schwefel aus
dem Erdöl entfernt werden
konnte. Damit waren die neu
entdeckten Quellen in Lima
nutzbar geworden. Anfang
der 90er-Jahre des 19. Jahrhunderts
entfielen zwei Drittel des Welthandels
mit Erdölprodukten auf Rockefellers
Unternehmen.
Rockefellers Unternehmen wird zerschlagen
– er triumphiert!
Rockefeller hatte jedoch schon bald mit anderen
Problemen zu kämpfen. So wie ein
Jahrhundert später gegen Microsoft Monopolvorwürfe
laut wurden und sich Bill Gates
mit zahlreichen Klagen in der ganzen Welt
auseinandersetzen musste, ging es damals
Rockefeller. Zwei Jahrzehnte währte der juristische
Schlagabtausch, an dessen Ende
schließlich die Zerschlagung des Unternehmens
stand. Am 5. Mai 1911 erklärte der
Oberste Gerichtshof der USA,
dass die Standard Oil Company
zerschlagen werde. Dem Konzern
wurden sechs Monate Zeit
gegeben, sich von seinen Tochtergesellschaften
zu trennen. Ironischerweise
wurde das Gesetz
gegen die Monopolstellung von
Standard Oil zu einem Zeitpunkt
beschlossen, wo es dieses Monopol
schon gar nicht mehr gab.
Auszug aus dem Buch
»Setze dir größere
Ziele« von
Dr. Dr. Rainer
Zitelmann
ge: „Kaufen Sie Standard Oil“, riet ihm der
72-jährige Rockefeller.
Rockefellers Biograph berichtet: „Durch seine
Niederlage im Anti-Trust-Prozess wurde
Rockefeller vom Millionär beinahe zum ersten
Milliardär der Geschichte. Im Dezember
1911 konnte er endlich sein Amt als Präsident
von Standard Oil niederlegen, seinen
immensen Aktienbesitz behielt er jedoch.
Als Eigentümer von fast einem Viertel der
Aktien am neuen Unternehmen Standard
Oil of New Jersey und zusätzlich einem Anteil
von einem Viertel an den 33 unabhängigen
Tochtergesellschaften, die durch das
Urteil ins Leben gerufen worden waren.“
Rockefellers Leben ist ein Beispiel dafür, dass
Probleme erfolgreiche Menschen gerade erst
wirklich groß machen. Jedes neue Problem
stellt eine Herausforderung dar und stärkt
die Kraft desjenigen, der es zu bewältigen
hat. Es handelt sich um Proben, die wichtig
sind, um die jeweils nächste, höhere Stufe zu
erreichen.
Bilder: Annayck Benth Cover: Redline Verlag
Doch neue Probleme warteten auf Rockefeller.
Die Ölfelder von Pennsylvania
waren nahezu erschöpft und niemand
wusste, ob man an anderer Stelle neues
Öl finden würde. Zugleich wurden in
Baku am Kaspischen Meer die größten
Erdölfunde der damaligen Zeit gemacht.
Die dortigen Ölquellen waren mit 280
Fässern pro Tag und Quelle viel ertragreicher
als die amerikanischen Quellen,
die nur vier bis fünf Fässer lieferten.
Der Anteil der USA – und damit von
Rockefeller geriet jedoch auch in
dieser Krise, die seinem Unternehmen
nach 41 Jahren Aufbauarbeit
den Garaus machte, nicht
in Panik. Als er die Entscheidung
des Gerichtes hörte, war er gerade
auf dem Golfplatz und spielte
mit einem katholischen Priester
„Haben Sie Geld?“, fragte Rockefeller
ihn. Der Priester schüttelte
den Kopf und erkundigte sich
nach dem Grund für diese Fra-
Der Autor Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist deutscher
Historiker, mehrfacher Buchautor und Unternehmer.
8 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
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Was gibt es Schöneres
als eine erfüllte Liebesbeziehung,
in der
sich beide Partner frei
entwickeln und das
Zusammensein genießen, immer wieder
frisch und immer wieder neu
verliebt? Viele leben im Alltag
nebeneinander her und haben
die Freude am Zusammensein
fast verloren. Manche Paare
hadern mit immer gleichen
Konflikten und Problemen,
wollen und können sich jedoch
nicht trennen.
Ist es überhaupt möglich, sich
ständig neu in denselben Partner
zu verlieben? Unsere Antwort
ist ein ganz klares „Ja“.
Das Thema Partnerschaft haben wir uns
zum Lebensthema gemacht. Inzwischen
sind wir seit vielen Jahren zusammen und
spüren trotzdem immer wieder Schmetterlinge
im Bauch. Natürlich erleben wir neben
den Höhen auch Tiefen, sowohl in unserer
Beziehung zu uns selbst als auch in unserer
Beziehung miteinander. Das Leben ist vielfältig
und manchmal wirbelt es uns gehörig
Wenn beide Teile bereit sind,
ihrer Partnerschaft Energie
zuzuwenden, kann man auch in
dieser schnelllebigen Zeit
gemeinsam glücklich und
zufrieden alt werden.
durcheinander. Dann fühlen auch wir uns
nicht leicht und verliebt, sondern eher getrennt
und allein. Doch wir wollen keinen
dieser Momente missen, weil sie uns immer
weiter mehr zu uns selbst bringen und in
unser volles Potential.
Wir sind davon überzeugt: Wenn beide
Teile bereit sind, ihrer Partnerschaft Energie
zuzuwenden, kann man
auch in dieser schnelllebigen
Zeit gemeinsam glücklich
und zufrieden alt werden. In
unseren Seminaren und Coachings
hören wir an dieser
Stelle oft: „Ich würde mich ja
gerne entwickeln, aber mein
Partner/meine Partnerin
macht nicht mit.“ „Ich würde
mich ja verändern, aber
er/sie lässt nicht mit sich reden.“
Eine Beziehung ist ein
System, welches von allen Beteiligten gestaltet
wird, und jeder trägt eine gewisse
Bilder: Depositphotos/mavoimages, Ruth Hommelsheim Cover: momanda Verlag
10 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Einstellung
Täglich neu verliebt –
33 Chancen für eine
erfüllte Partnerschaft
Wie man sich
täglich neu verliebt
Verantwortung daran, wenn es nicht rund
läuft. Sprich: Wenn einer der beiden sich
verändert und bewusster mit seinem Leben
umgeht, wirkt sich das unweigerlich
auch auf den
Partner aus.
Viele Menschen wissen
nicht, wie sie authentisch
„Nein“ sagen
können.
Eine der Basis-Zutaten
für
eine ehrliche
und respektvolle
Beziehung ist
das freundliche
Nein. Viele Menschen
wissen nicht, wie sie authentisch
„Nein“ sagen können. Die meisten Menschen
lernen sich anzupassen und lieber
auf die eigenen Bedürfnisse zu verzichten,
als andere eventuell vor den Kopf zu stoßen
und dadurch abgelehnt zu werden.
In unseren Seminaren erleben wir es
immer wieder, wie groß die Angst ist, in
engen Beziehungen „Nein“ zu sagen. Die
Befürchtung ist verbreitet, dann nicht
mehr geliebt zu werden, oder den geliebten
Menschen mit einem Nein zu verletzen.
Doch darüber bleibt dann leicht
die Ehrlichkeit auf der Strecke. Es ist für
eine klare Kommunikation entscheidend
wichtig, das eigene innere Nein ernst zu
nehmen, gut auf sich und die eigenen Bedürfnisse
zu achten und sie klar, deutlich
zu vermitteln.
In der Kindheit vieler Menschen gab es
nur höchst selten die Möglichkeit, mit
einem Nein gehört zu werden. Das Wort
der Eltern war das Gesetz, dem sich das
Kind unterordnen musste. Die Angst,
verlassen zu werden, bestimmt dann
manchmal unbewusst bis ins Erwachsenenalter
hinein das Handeln. Lieber
in einer schlechten Beziehung bleiben,
als alleine durch diese Welt gehen zu
müssen, lautet
oft die Devise.
Vielen graut vor
der Vorstellung,
nach Hause zu
kommen und
niemand ist da,
besonders jenen,
die den Fokus
hauptsächlich
auf den eigenen Partner richten. Daraus
entsteht dann leicht eine gefühlte
Abhängigkeit von der Gunst des
Anderen, was nicht sonderlich attraktiv
und anziehend wirkt.
Ein Mensch, der klar und deutlich
seine Meinung vertritt, wird respektiert,
weil er Format und Stärke
zeigt. Vielleicht ist der Partner
zunächst nicht ganz so begeistert
von dieser neuen Fähigkeit, da es
alte Gewohnheiten durcheinanderbringen
kann. Der neue und
ehrlichere Umgang miteinander
führt jedoch zu einem Kontakt auf
Augenhöhe und zu mehr Respekt
voreinander.
In Coachings werden wir oft mit
Frauen konfrontiert, die sich jahrelang
für ihren Mann verbogen haben
und darüber regelrecht krank
wurden. Die Beziehung wurde darüber
oft zur reinen Zweckgemeinschaft.
Der Weg zurück zur Wahrnehmung
der eigenen Bedürfnisse
ist dann oft schwer. Liebevoll Nein
sagen lernen ist ein wichtiger Teil dieses
Wegs, der unserer Erfahrung nach zu sehr
viel mehr Freiheit und Wachstum führt.
Das „freundliche Nein“ ist nur einer von
insgesamt 33 Schlüsseln, um sich dauerhaft
in seinen Partner zu verlieben. In
unserem Buch finden sich praxisnahe
Werkzeuge sowie Übungen und konkrete
Tipps für einen glücklichen und
erfüllten Beziehungsalltag. Darüber hinaus
teilen wir unsere persönlichen Beziehungsherausforderungen
– was wir
zu den unterschiedlichen Themen erlebt
und wie wir daraus gelernt haben.
Die Autoren Christina Grahn-Hommelsheim und
Walter Hommelsheim sind Paarcoaches und -Trainer
sowie Inhaber der Coaching Akademie und der
Plattform „Herz über Kopf“. Sie treten als Speaker
und Trainer unter anderem bei GEDANKENtanken auf.
Neu ist auch ihr gemeinsames Buch „Herz über Kopf,
die einfache Formel zum Glück“ erschienen.
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
11
Erfolg
Hugo Egon
Balder
Das Ausnahmetalent über Komik,
Karriere und Showbusiness
I N T E R V I E W M I T B I L D E R N
V O N C H R I S T I A N H O L T H A U S E N
Bilder: Christian Holthausen
Du bist ja schon ein Stück
deutscher Kultur- und
Fernsehgeschichte.
Kultur würde ich aufpassen,
das ist ja immer schwierig.
Wie definierst du das? Anders?
Ich spiele ja viel Theater. Wenn wir mit
unseren Theaterstücken im Feuilleton
der Süddeutschen vorkommen würden,
müssten wir uns Gedanken machen. Da
finden wir ja nicht statt, weil wir ja Humor
machen. Und Humor darf ja in der Kultur
– zumindest was das Feuilleton angeht –
nicht stattfinden. Deswegen ist Humorkultur
immer so schwierig.
Aber du wirst ja jetzt bald 70, das ist ja
schon ein großes Lebenswerk.
Ja, aber da denkt man im Alltag nicht so
drüber nach. Warum sollte ich das tun?
Nein, im Gegenteil, ich wundere mich
mehr, dass ich da immer noch irgendwelche
Jobs bei Sat1 kriege.
Du hast ja deine Karriere als Schlagzeuger
begonnen. Kann man das so sagen?
Das waren doch deine ersten Auftritte
auf der Bühne. Und Frank Otto hat
mir mal erzählt, die Schlagzeuger sind in
der Regel immer die eher Organisierten,
die auch im Hintergrund so die Fäden
ziehen, eigentlich gar nicht so die Rampensau.
Nö, Schlagzeuger sind ja immer hinten,
nie vorne.
Genau. Du bist ja dann irgendwann Moderator
geworden. Warum eigentlich?
Du hast ja auch mit mehreren Bands Musik
gemacht und Theater gespielt.
Das kam alles später. Birth control habe
ich 1966 gegründet. Die gibt es heute noch,
obwohl nicht mehr in der Urbesetzung.
Ende 68 bin ich ausgestiegen, aus zwei
Gründen. Erstens, weil ich mit unserem
Bassisten einen Autounfall hatte und zweitens,
weil meine Eltern gesagt hatten, es
reicht jetzt. Ich bin auch ganz froh, dass es
so gekommen ist, sonst wäre ich heute ein
armer Musiker.
Ich bin auch ganz froh,
dass es so gekommen
ist, sonst wäre ich heute
ein armer Musiker.
Dann war ich 18, musste die Schule noch
zu Ende machen und hatte dann überhaupt
keinen Plan, was ich machen will.
Musik war für mich in dem Moment erstmal
erledigt. Ich habe dann gejobbt und
habe angefangen in Grafik, Druck und
Werbung Kunst zu studieren für ein halbes
Jahr. Das habe ich dann sein lassen, weil
es stinklangweilig war, weil ich ein halbes
Jahr lang Flaschenhälse zeichnen musste.
Buchbinden sollte ich lernen, da hab ich
gesagt, nö, leckt mich am Arsch. Ich hatte
keine Lust mehr und habe dann einfach
am Theater des Westens in Berlin gejobbt.
Ich habe Kulissen geschoben bei Anatevka,
dem Musical. Ich hab da alle möglichen
Jobs gemacht. Ich hab dann noch
nebenbei Plakate gemalt für die Jugendclubs,
um ein bisschen Geld zu verdienen.
Als 1970 mein Vater starb, habe ich
eine ehemalige Klassenkameradin auf der
Straße getroffen. Wir haben uns unterhalten.
Sie fragte, „Was machst du so?“ Und
ich sagte: „Ich hab keine Ahnung, was ich
machen soll.“ Sie war auf der Max-Reinhard-Schauspielschule,
sagte sie, „Werd
doch auch Schauspieler, aber geh zur Else
Bongers“. Ich hab mich also dort beworben
und die hat mich genommen. Da war ich
dann drei Jahre und dann ging es von da
direkt ins Schiller-Theater. Bis 1979 war
dann sieben Jahre ernsthaftes Schauspiel
angesagt, was mir gar nicht liegt. Nebenbei
hatte ich aber schon einen Schallplattenvertrag
mit der Hanse Musikproduktion.
Das gab dann wieder Ärger im Theater,
weil ich dann irgendwelche Liedchen aufnahm.
Das fand der Intendant dann nicht
lustig. 1976/77 habe ich dann eine Langspielplatte
gemacht. Da musste man dann
immer Senderreisen zu den Radiosendern
hin machen. Das hat zwar nichts gebracht,
ich habs aber gemacht. Ich war dann auch
bei Radio Luxemburg, das fand ich ganz
klasse da, denn in Deutschland gab es ja
keine Privatsender. Radio Luxemburg war
der einzige Privatsender. Und ich fand die
Jungs da ganz gut. Und als dann 79 mit
dem Intendantenwechsel Boy Gobert aus
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
13
Erfolg
Hamburg nach Berlin kam, hatten alle mit
ihm ein Gespräch, ich auch. Er konnte mir
aber nicht das zusagen, was ich gerne gehabt
hätte und darauf habe ich gesagt, na
gut, dann gehe ich. Ich hatte aber noch
ein Jahr Vertrag bis Mai oder Juni 80. Ich
habe mich dann bei RTL, also RadioTele
Luxemburg, beworben. Das war die erste
und letzte Bewerbung in meinem Leben.
Ich habe einen Brief geschrieben an Frank
Elstner, der war da Chef, dass er mich unbedingt
haben muss. Ich bin dann sechs
Wochen in Urlaub gefahren, kam wieder
und da lagen drei Telegramme im Briefkasten.
Das Erste: „Es wäre schön, wenn Sie
sich bei uns melden würden“, das Zweite:
„Sind Sie eigentlich noch am Leben?“ Das
Dritte:“ Sie sind ja ein witziger Vogel, erst
bewerben Sie sich, dann sind Sie nicht zu
erreichen“. Dann habe ich dort bei Radio
Luxemburg angerufen, die Sekretärin ging
dran. „Herr Elstner möchte gerne, dass Sie
mal kommen“, hat sie mich eingeladen.
Also bin ich im Oktober nach Luxemburg
geflogen. Da kamen dann Frank Elstner
und der Chefsprecher zum Gespräch. Ich
habe ja vorher schon ein bisschen Radio
bei Radio Berlin gemacht und dachte, ich
muss jetzt irgendwas vorlesen. Aber Elstner
hat mich in ein Nebenstudio gesetzt
und mir dann über Kopfhörer gesagt: „Stellen
Sie sich mal vor, einem Imker ist die
Bienenkönigin entflogen, geben Sie mal ne
Suchmeldung raus.“ Ich hab gedacht, was
ist denn das hier, der will mich doch verarschen
und hab irgendeine Scheiße erzählt,
was mir grad so einfiel. Da drückte Frank
Elstner auf den Knopf und sagte:
„Ich komme jetzt mal zu Ihnen
rüber und sage Ihnen, warum Sie
für uns nicht geeignet sind.“ Da
hab ich mir gedacht, na gut, du
hast es wenigstens versucht. Da
kam er zur Tür herein und hat
gefragt: „Wann können Sie anfangen?“
Das ist der Humor von
Frank. Ich sagte: „Ich kann nächstes
Jahr anfangen, ich habe noch
einen Vertrag mit dem Schiller-Theater.“
Da meint er: „Nö, nö, nö, Sie kommen sofort!“
Dann hat er irgendwas mit dem Theater
geregelt. So kam ich zu Radio Luxemburg
und das ging dann lange, bis 1990.
Für Frank Elstner hast du ja dann auch
„April April“ produziert. Wie kam das
denn, dass du auf einmal in die Produzentenrolle
reingerutscht bist?
Das kam durch „Samstagnacht“. Ich war
ja die ganze Zeit beim Radio. Es war eine
tolle Zeit. Wir hatten viele Leute dort,
haben fast jedes Jahr mit der Mittagssendung
eine Bäder-Tournee an Nord- und
Ostsee gemacht. Da war man dann meistens
zu Dritt oder Viert mit Gottschalk
und Schauzer, Hans Meiser, Tommy
Ohrner und den ganzen Jungs. Das war
„Man müsste mal ne Sendung
machen, wo der Moderator so
beschissen ist, dass er anschließend
ne Torte in die Fresse
kriegt.“ – Jochen Filser
eine sehr lustige Zeit, in der man viel
gelernt hat. Und dann kam ja RTLplus,
das Fernsehen, und ich habe nebenbei
noch ein bisschen fürs ZDF gearbeitet,
eine Sendung gemacht. Dann war
ich noch zwei Jahre im Kommödchen
in Düsseldorf engagiert, wohin unser
Luxemburger Studio umgezogen ist. Da
war Elstner wieder ganz geschickt. Der
wollte UKW-Frequenzen haben und der
damalige Ministerpräsident hat gesagt:
„Okay, dann müsst ihr euch aber hier
ansiedeln.“ So kam es zu dem Studio in
Düsseldorf. Dann ging das Fernsehen los
und ich ging zu Thoma, der damals dort
Chef war und sagte: „Ich möchte Fernsehen
machen“ und Thoma sagte: „Aber
wir brauchen noch ein paar Leute beim
Radio, das geht ja nicht.“ Und dann waren
wir irgendwann bei der
Funkausstellung. Da kam Jochen
Filser, der Unterhaltungschef
von RTLplus, zu mir mit
der Idee: „Man müsste mal ne
Sendung machen, wo der Moderator
so beschissen ist, dass
er anschließend ne Torte in
die Fresse kriegt.“ Das war die
Grundidee. Ich hab gesagt:
„Okay, da überlegen wir uns
mal was.“ Also habe ich meinen Freund
Dreksler angerufen, mit dem ich schon
lange bei Radio Luxemburg zusammengearbeitet
hatte und so ist „Alles, nichts,
oder“ entstanden, mit Frau von Sinnen,
und dann nahm das Unheil seinen Lauf.
Dann kam „Tutti Frutti“ und nach drei
Jahren bin ich zu meinem Chef, Marc
Conrad, gegangen und habe gesagt: „Ich
kann momentan nichts mehr machen.
Ich bin ein bisschen verbrannt, was soll
ich da noch machen?“ Und daraufhin
hat er mir gesagt: „Ja dann produzierst
du mir das deutsche „Saturday Night
live“. Da meinte ich, das wär ne gute
14 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Erfolg
Idee und habe das dann fünf Jahre mit
Herrn Dreksler zusammen produziert.
Und dadurch kam danach die Anfrage,
weil wir „April April“ mit „Rozon“ aus
Kanada gemacht haben, die machten
die Originalsendung „Surprise Surprise“
in Frankreich. So ist das entstanden.
Ich habe das dann für RTL produziert
und war dadurch Chef von Elstner, das
war sehr lustig und hat großen Spaß gemacht.
Du bist ja bis heute einer der letzten echten
Typen im Fernsehen. Wie schwer ist
das denn, authentisch zu bleiben, wenn
alle rundrum sagen, mach dies, mach das?
Die Zeiten haben sich ja geändert. Das
ganze Fernsehen hat sich ja verändert.
Ich weiß auch nicht was ich jetzt genau
darauf antworten soll. Ich habe nie den
Moderator gespielt, sondern entweder
ich hab‘s gemacht, oder eben nicht gemacht.
Es gibt ja viele Leute, die spielen
das, gerade Schauspieler. Das ist schlecht.
Also entweder man machts so, wie man
es möchte, oder man lässt es bleiben.
Manchmal, wenn man zum Beispiel fürs
ZDF arbeitet, muss man aufpassen, was
die Redakteure einem sagen, aber die
RTLplus-Zeit, das war ja eine Spielwiese
ohne Ende. Jeder konnte machen, was er
wollte. So ist das alles entstanden und das
mache ich bis heute.
Man polarisiert ja dann auch ziemlich
viel. Man kann auch nie den allgemeinen
Gesamtgeschmack treffen. Das schafft
man nicht. Oder man ist halt Durchschnitt,
immer lieb und immer nett und
das kann ich nicht.
Hat dir das denn geholfen? Haben dich
mehr Leute angefragt, weil du eben so
eine Marke warst? Oder haben dich auch
Viele abgelehnt und gesagt, das können
wir hier bei uns nicht machen? Mit deinem
Privatleben und deinen Sprüchen.
Was das öffentlich-rechtliche Fernsehen
angeht, wird’s wahrscheinlich so sein.
Beim Privatfernsehen ist das wurscht. Im
Gegenteil, Thoma hat immer gesagt, wir
brauchen Köppe und Typen. Beim Privatfernsehen
ist es ein bisschen was anderes.
Ich würde nie das ZDF oder die ARD nehmen,
wenn ich was wie bei Sat1 mache.
Geht alles gar nicht, ist alles verboten.
Also entweder man
machts so, wie
man es möchte,
oder man lässt es
bleiben.
und gesagt, ich mache jetzt das und nächsten
Monat das und dieses Jahr mach ich
das. Das kam alles irgendwie so. Und ich
hatte, ehrlich gesagt, großes Glück. Aber
das brauchst du auch, sonst geht’s nicht.
Offiziell bist du schon in Rente, aber du
bist nach wie vor am Arbeiten. Macht dir
das nach wie vor Spaß?
Bild: Christian Holthausen
Hattest du anfangs einen Lebensentwurf?
Hast du heute einen? Oder lebst
du einfach so, wie’s grade passt?
Mittlerweile bin ich ja in einem Alter, da
macht man sich nicht mehr so große Sorgen,
was in 30 Jahren ist. Aber ich hatte nie
einen Plan. Ich hab mich nie hingesetzt
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
15
Erfolg
Ich habe das Glück gehabt, mein Hobby
zum Beruf gemacht zu haben. Beklagen
können wir uns alle nicht, die wir diesen Job
machen. Obwohl ich auch manchmal dasitze
und sage, bah, jetzt schon wieder drei
Sendungen aufzeichnen und heute Abend
Theater. Das gewöhnt man sich so an. Aber
wenn man dann ganz ehrlich zu sich selbst
ist und die Sache mal richtig überlegt, muss
man sagen, was regst du dich eigentlich
wenn ich, wie alle oder viele, ein politisch
interessierter Mensch bin. Mir würde
immer irgendein dummer Spruch rausrutschen.
So wie Gottschalk, der sowas ja
auch nicht kann.
Gibt’s noch was, was du nicht gut kannst?
Es gibt viele Sachen. Ich kann zum Beispiel
nicht kochen. Überhaupt nicht, auch bei
Wasser wird’s schon schwierig.
Bist du ein organisierter Mensch? Kannst
du gut managen? Als Produzent ist das ja
durchaus wichtig.
Wir waren ja zu zweit. Und mein Freund
Dreksler, mit dem ich nun schon seit fast
40 Jahren zusammenarbeite und ich sind
völlig verschieden. Er ist der absolute
Kopf, der denkende, organisierte Mensch,
der auch bei Samstagnacht stundenlang
mit den Autoren geredet hat, wie etwas
Ich kann vieles
nicht. Ich kann
nicht ernst sein.
überhaupt so auf? Besser geht’s doch nicht.
Ich habe glücklicherweise eine Frau an meiner
Seite, die mir das auch jeden Tag sagt:
Hör mal, bleib mal locker. Da hat sie auch
recht, das ist so.
Es gibt da ein Beispiel. Wir hatten bei RTL
Samstagnacht eine wunderbare Truppe, die
wir zufällig gefunden hatten. Da war ein
großartiger Typ dabei, Mirco Nontschev.
Der kam irgendwann zu Dreksler und mir
ins Produzentenbüro und war völlig fix und
fertig mit der Welt. Er sagte: „Oh Mann,
die rufen mich alle an, alle wollen mich haben.
Jetzt muss ich morgen das Interview
machen, übermorgen zu diesem Sender,
ach je!“ Wir haben gesagt: „Mirco, du hast
Recht, du tust uns sowas von leid. Das ist ja
wirklich ganz, ganz schlimm! Weißt du, was
noch schlimmer ist?“ Da sagt er: „Nein“,
und ich: „Wenn keiner anruft, dann ist das
ganz furchtbar und das wirst du merken.“
Und darüber muss man sich eben Gedanken
machen, wenn das so ist, denn so ist es
halt und ich finde das auch schön.
Die Rheinische Post hat dich mal als Alleskönner
beschrieben. Und du kannst ja
ganz viel, aber was kannst du denn nicht?
Ich kann vieles nicht. Ich kann nicht ernst
sein. Ich könnte keine ernsthafte Talkshow
machen. Ernsthafte Rollen könnte
ich schon spielen, ich habs ja mal gelernt.
Aber eine ernsthafte Talkshow moderieren,
wo es wirklich um hochbrisante politische
Fragen geht, könnte ich nicht. Auch
16 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Erfolg
sein könnte und Beispiele gebracht. Ich bin
mehr der Gaukler. Ich bin zu den Autoren
rein, hab denen den Sketch auf den Tisch
geknallt und gesagt, „was ist denn das für
eine Scheiße hier? Schreibt das mal um.“
Wir sind da völlig verschieden, deswegen
glaube ich nicht, dass ich, was Management
betrifft, großartige Fähigkeiten habe.
Hast du eine hohe Erwartungshaltung,
wenn du mit Menschen zusammenarbeitest?
Ich habe gar keine. Das hat den Vorteil,
dass es sich, wenn überhaupt, nur zum Positiven
hin entwickeln kann. Ich bin aber
auch nicht misstrauisch. Ich gehe immer
sehr offen an Leute ran. Im Laufe seines
Lebens wird man ja auch erfahrener. Ich
hasse es, wenn 40 Leute sich drei Stunden
über ein Thema ausdiskutieren, das man
innerhalb von zwei Minuten am Telefon
hätte klären können. Sowas regt mich
wahnsinnig auf, da gehe ich dann auch
weg.
Ich glaube, das
Wichtigste beim
Fernsehen ist
Ehrlichkeit.
Erfolg kommt ja nicht von ungefähr und
dein Erfolg spricht ja für dich. Wie hart
arbeitest du denn? Oder hast du diesen
hohen Anspruch an dich selber, dass du
etwas bis zur Perfektion durchexerzierst?
Da muss man auch wieder trennen zwischen
Fernsehen und Theater, das ist ein
himmelweiter Unterschied. Im Theater
muss man schon zu einer gewissen Perfektion
kommen, zumindest, was das Spielen
und die Texte angeht. Man hat ja Partner
auf der Bühne und wenn die Stichworte
nicht kommen, kann der andere nicht
weitermachen. So muss man erstens den
Text lernen und zweitens muss man es
auch noch spielen. Theater hat also schon
ein bisschen was mit Perfektion zu tun. Da
gebe ich mir auch Mühe, auch wenn ich
auch da alles sehr locker sehe und bin auch
nicht der große Debattierer. Es gibt ja viele
Kollegen, die bei
Proben erstmal
stundenlang über
die Rolle reden:
„Nein, das muss
aber, und der
Hintergrund ist
doch der…“, und
das mache ich alles
nicht. Ich sitze
da und spreche
meist nur noch
mit René Heinersdorff,
der die
Stücke schreibt
und Regie macht.
Und wenn der
Heinersdorff zu mir sagt, „pass auf, du
spielst das so“, dann spiele ich das so und
aus. Er hat es geschrieben, also gibt es keine
Debatten. Das muss dann schon eine
gewisse Perfektion kriegen, sonst funktioniert
es nicht.
Fernsehen ist etwas ganz anderes. Fernsehen
muss nicht perfekt sein. Ganz im Gegenteil,
finde ich. Das einzige, was perfekt
sein muss, ist der Ablauf, damit die Zeit
stimmt und damit die Werbebase richtig
kommt. Der Rest? Ich glaube, das Wichtigste
beim Fernsehen ist Ehrlichkeit. Da
hapert es manchmal ein bisschen. Wenn
ich mir heute überlege, in
den 60er Jahren, zur Zeit
von Frankenfeld, Kulenkampff,
Rosenthal, da gab
es keinen Warm-Upper, da
wurde vorher kein Applaus
geübt. Die Sendung ging
los, und wenn die Leute
sich gefreut haben, haben
sie geklatscht, wenn nicht,
haben sie eben nicht geklatscht.
Das hat sich ja alles
geändert. Davon bin ich,
wenn ich ehrlich bin, kein großer Freund.
Aber gut, es ist so und wir haben es eben
irgendwann so aus Amerika übernommen.
Aber ansonsten bin ich da kein Perfektionist.
Man unterstellt dem Fernsehen oder
dem Showbusiness allgemein ja auch ein
wenig Oberflächlichkeit, vielleicht auch
Unehrlichkeit. Ist das etwas, mit dem du
dich irgendwann arrangieren konntest,
dass du vielleicht selber auch manchmal
Dinge nicht sagst, obwohl du meinst,
eigentlich müsste das jetzt raus? Oder
sagst du alles, was du denkst?
Ich sage nicht alles, was ich denke, weil ich
damit auch einigen Leuten weh tun würde.
Das möchte ich nicht, weil die ja auch nur
ihren Job machen. Auch wenn ich möglicherweise
scheiße finde, was sie da tun.
Aber sie machen halt ihren Job. Gut, ich
kann schon mal was sagen, aber es liegt
vielleicht auch am Alter, wenn ich sage,
warum soll ich mich jetzt aufregen? Wenn
ich jetzt 30 wäre, würde ich mich aufregen.
Das hätte ich damals auch. Nur damals gab
Ich sage nicht alles, was
ich denke, weil ich damit
auch einigen Leuten weh
tun würde. Das möchte
ich nicht, weil die ja auch
nur ihren Job machen.
es keinen Grund sich aufzuregen, weil wir
uns gar nicht aufregen mussten, weil ja alles
wunderbar war. Früher war nicht alles
besser, aber es war anders. Es gab ja keine
Quoten. Und diese Quoten, diese Zielgruppe
von 14 bis 49 ist ja eine Erfindung
von Thoma. Der hätte auch 18 bis 32 sagen
können, dann hätten wir heute das. Das
gab es ja alles nicht, der Druck war damals
nicht da. Heute ist der Druck eben sehr,
sehr groß. Wenn ich jetzt jünger wäre,
würde ich vielleicht sagen, „nö, das lasse
Bild: Christian Holthausen
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
17
Erfolg
ich mir so nicht gefallen“. Dann würde ich
natürlich Gefahr laufen, dass ich morgen
Pizza ausfahren oder Taxi fahren muss.
Das ist so. Das ist aber nicht nur im Fernsehen,
sondern mittlerweile fast überall so.
Bei der Bank, der Versicherung oder in der
Politik, in der Musikbranche sowieso.
Was mich nur so ein bisschen verwundert,
oder auch stört oder ärgert, ist, dass die Lockerheit
fehlt. Die ist aus vielen Gründen
nicht mehr da. Erstens mal, weil von den
jungen Menschen, die ich kenne und die
beim Fernsehen arbeiten, fast jeder karrierebewusst
ist. Dafür nehmen sie in Kauf,
dass sie immer pünktlich sind, alles korrekt
machen, keinen Alkohol trinken und
nicht rauchen. Alles gut, alles wunderbar,
da hab ich nichts dagegen, das kann jeder
machen, wie er will. Die merken nur nicht,
dass irgendwo auch ein bisschen Spaß dabei
sein muss. Wenn es nur noch um den
Job geht – die besten Ideen sind bei uns damals
bei Samstagnacht abends in der Kneipe
entstanden. Das ist so und das passiert
heute nicht mehr so häufig. Dafür gibt’s
heute eben Meetings. Da werden diese
Sendungen dann am Reißbrett konzipiert
und dann wundern sie sich, dass sie nicht
funktionieren. Damit möchte ich jetzt
nicht sagen, dass ich will, dass jeder raucht
und säuft. Nur fehlt mir der Spaß, gerade
bei jungen Leuten.
Und es gehen ja viele Sendekonzepte
schief. Die werden zwei-drei Mal gesendet
und dann war es das. Weil die vielleicht
tatsächlich allzu künstlich sind?
Nicht nur das. Es ist ja bei den Sendern
nicht mehr wie
bei uns, bei RTL,
damals, dass nur
einer entscheidet,
sondern es
entscheiden ja
70 Leute. Es gibt
mittlerweile 300
Abteilungen,
die alle ihren
Senf dazu geben
müssen. Wenn
eine Abteilung
sagt: „Hallo, das sehen wir aber nicht so“,
dann fängt die ganze Nummer wieder
von vorn an. Das ist halt alles ein bisschen
traurig.
Also eigentlich braucht es einen Chef
und der sagt, wo es lang geht? Ein Patriarchentum?
Im Prinzip ist das so. Der Dreksler, mein
Freund, hat bei Samstagnacht
gesagt, wir haben
hier eine demokratische
Diktatur. Das
heißt, jeder, vom Produktionsleiter
bis zur
Putzfrau, kann eine Idee
abliefern, wenn er denn
eine hat. Und ob die
dann genommen wird,
entscheidet einer und
nicht 30. Und das ist an
sich die beste Methode,
jedenfalls für uns.
Wie wichtig ist dir
das ganze Geld, das
man dabei verdient?
Jemand wie du wird
da ja ganz sicher nicht
schlecht dafür bezahlt,
oder? War das ein Thema
für dich, über das
du viel nachgedacht
hast? Oder kam das
einfach so?
Das kam so. Ich habe damals,
1973, zu D-Mark-
Zeiten im Schillertheater
angefangen. Da bekam
ich 850 Mark brutto. Das
hat sich dann im Laufe der sieben Jahre, die
ich dort war, auf 1500 Mark brutto gesteigert.
Dann kam ich zu Radio Luxemburg,
fest angestellt, und Elstner sagte mir, wir
können dir am Anfang aber erstmal nur
4000 Mark zahlen. Da bin ich fast vom
Stuhl gefallen. Ich habe auch viel ausgegeben
in meinem Leben. Ich war ja X-mal
Uns in Deutschland
fehlt die Albernheit,
wir sind alle nur noch
verkrampft.
verheiratet, viele
Scheidungen,
das kostet ja alles
ziemlich viel Kohle.
Ich hab so viel
Kohle ausgegeben
– ich möchte nicht
sagen, dass es mir
wurscht ist, aber
es ist nicht so sehr
ausschlaggebend.
Ein Antrieb war
es für dich also nicht?
Nein, sowieso nicht! Ich darf ja nicht laut
sagen, dass ich denke, dass wir eh alle
überbezahlt sind, aber es ist so. Egal, ich
kann ja nicht sagen, ich will weniger, das
ist ja alles Quatsch. Ich hab mein ganzes
Leben lang Autos gekauft und was weiß
ich nicht alles. Ich mag immer noch Autos,
aber alles ein bisschen abgespeckt.
Was war das teuerste Auto, das du mal
gekauft hast?
Weiß ich gar nicht mehr genau. Der Jaguar
E war, glaube ich, sogar noch am billigsten.
Gibt es ein Erfolgsprinzip, das für dich
von der Wiege bis zur Bahre gilt?
Das kann man so pauschal schlecht sagen.
Das ist individuell von jedem Einzelnen
abhängig. Für mich hatte eine Sache ganz
klar Prioriät: Es muss mir Spaß machen.
Wenn es mir keinen Spaß macht, dann
macht es auch anderen keinen Spaß, mir
zuzugucken, denke ich. Ich musste in
meinem Leben nicht viele, aber doch einige
Sachen machen, die mir keinen Spaß
gemacht haben. Die habe ich halt gemacht,
weil der Sender das so wollte, aber das
war nicht so tragisch. Ansonsten habe ich
immer nur das gemacht, was mir Spaß
gemacht hat. Ich spiele jetzt jeden Abend
in Düsseldorf Theater. Wir haben großen
Spaß auf der Bühne, weil wir uns erstens
alle gut verstehen und zweitens mal auch
selber Spaß haben. Und das merken die
Leute. Auch die Fernsehzuschauer merken,
spielt der das jetzt oder nicht. Spaß ist
ganz wichtig. Wir haben eh zu wenig Spaß.
Uns in Deutschland fehlt die Albernheit,
wir sind alle nur noch verkrampft.
18 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Erfolg
Bilder: Christian Holthausen
Waren wir wirklich mal albern?
Ich kann mich an Zeiten von Loriot und
Heinz Erhardt erinnern, da waren wir
ziemlich albern. In den 20er Jahren waren
wir noch alberner.
Wo ist denn der Unterschied zwischen
einem albernen Heinz Erhard und einem
witzigen Atze Schröder?
Oh, da ist ein riesengroßer Unterschied. Den
ich aber hier nicht weiter vertiefen möchte.
Heinz Erhardt – man muss sich mal durchlesen,
was der Mann geschrieben hat. Der
Ich kann mich an
Zeiten von Loriot
und Heinz Erhardt
erinnern, da waren
wir ziemlich albern.
hat sich richtig Gedanken gemacht und gemerkt,
wie es ist, in der Nachkriegszeit Leute
zum Lachen zu bringen. Natürlich war das
einfacher als heute, weil die Leute lachen
wollten, weil sie überlebt haben. Diese Kalauer,
die er gemacht hat, die sind einfach unübertroffen.
Wenn ich da so einen Satz sage,
wie: „Wer ahnte, dass zum Weihnachtsfest
Cornelia mich sitzen lässt. Doch nicht nur
das, zu Ostern jetzt, hat sie mich auch nochmals
versetzt. Jetzt freu ich mich auf Pfingsten
nicht im Geringsten.“ Darauf muss man
erstmal kommen. Oder die Zitronen. Oder
das kürzeste Gedicht: „Auf, auf und auf! Lasset
von Tonne zu Tonne uns eilen! Wir wollen
dem Müll
eine Abfuhr
erteilen!“ Das
ist für mich höherer
Blödsinn.
Genau wie damals
bei Ulrich
Roski, Schobert
und Black, die
ganzen Jungs,
die in den 60er
und 70er Jahren
groß waren.
Die Limericks
von Schobert
und Black sind
unübertroffen.
Ich habe Otto
mal gesagt,
„Mach die heute
noch, die kennt keiner mehr, die kannst
du machen.“ Es ist ne andere Zeit. Es hat
sich auch geändert. Heute hat jeder Internet,
jeder gibt seinen Senf bei YouTube, hat
plötzlich drei Millionen Follower und denkt,
jetzt ist er Superstar. Ist doof wie Stulle, aber
das ist ja wurscht. Das war früher ein bisschen
schwieriger, heute ist das ein bisschen
einfacher.
Da spielst du gar nicht mit, bei Social Media?
Doch, schon. Muss ich
schon machen, auch
meine Frau macht das.
Klar, muss man schon
machen, aber da haben
wir auch manchmal
nicht ganz ne Diskussion,
aber ich sage,
„nö, will ich nicht.
Lass das mal weg.“
Weil du ja du selbst
bleiben willst?
Manchmal weiß ich
gar nicht, was ich da
noch alles posten soll.
Jetzt grade wieder, bevor
wir herkamen, von
einem Menschen, den
wir kennen. Der hat
gepostet, dass er krank
im Bett liegt, mit einer
Tasse Tee. Da denke ich
mir, warum? Wen interessiert
das? Ich will das
ja alles nicht. Ich möchte
das nicht. Wenn ich
was poste, dann mache
ich schon auch mal was
Privates, wenn mein Sohn 18 wird, oder so.
Aber ansonsten mache ich das, was meinen
Job angeht, das ist mir wichtiger. Was soll ich
da privat? Obwohl es ja wichtig ist. Ich weiß
nicht. Ich weiß auch nicht, ob man das in
dem Alter noch machen muss.
Heute hat jeder Internet,
jeder gibt seinen
Senf bei YouTube,
hat plötzlich drei
Millionen Follower
und denkt, jetzt ist er
Superstar.
Früher konntet ihr alle an der Garderobe
wieder Privatleben machen und heute
ist das anders. Heute erwarten die Leute
richtig, an deinem Privatleben teilhaben
zu können.
Die möchten teilnehmen, ja, und ganz egal,
ob man das will oder nicht. Und wenn man
das nicht will, dann ist man langweilig. Es
ist sehr traurig. Nein, es ist okay so und
ich finde mich damit auch langsam immer
mehr ab. Alles gut. Man muss es machen,
ich möchte nur nicht alles machen.
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
19
Wissen
Wie einfach könnte das
Leben sein, wenn
wir ein verlässliches
Werkzeug hätten, mit
dem wir binnen weniger
Augenblicke feststellen könnten, wie
unser Gegenüber tickt und was er braucht,
um uns innerlich vertrauensvoll die Hand
Das Tiermodell hilft uns
dabei, die Menschen um
uns herum – und uns
selbst – sofort besser zu
verstehen und mit ihnen
zurecht zu kommen.
zu reichen! Für diejenigen, die sich schon
einmal ein solches Wundermittel gewünscht
haben, weil sie aus dem Menschen
vor sich einfach nicht schlau wurden, weil
sie immer wieder mit dem Partner wegen
der gleichen Situationen aneinandergeraten
oder weil ihr Chef ihnen
vorkommt wie ein
gefühlloser Drillsergeant,
gibt es gute
Nachrichten – und
für alle anderen
auch: Das Tiermodell
hilft uns dabei,
die Menschen um
uns herum – und uns
selbst – sofort besser zu
verstehen und mit ihnen
zurecht zu kommen.
Individuell und doch typisierbar
Wenn du weder mit meinem Modell vertraut
noch Tierpfleger bist, fragst du dich
vielleicht, warum ich jetzt mit Eulen, Walen,
Haien und Delfinen ankomme. Gleich wirst
du es verstehen. Ja, wir alle sind Individuen,
einmalig unter Gottes schöner Sonne. Oder
unter Allahs, Buddhas oder der der Lichtwesen,
an was auch immer du glaubst. Und trotz
unserer unstrittigen Einzigartigkeit – meine
Frau Rita wird beispielsweise bestätigen, wie
einzigartig unterdurchschnittlich
handwerklich begabt ich bin –
gibt es zwischen Menschen
Gemeinsamkeiten, anhand
derer wir sie typisieren können.
Quasi wie bei einer
Blutprobe, nur schneller
und ohne Pieks.
Vielleicht kennst
du sie, diese Menschen,
die bereits mit
einem 5-Liter-Bottich Eint
o p f vor deiner Tür stehen und dich
pflegen wollen, obwohl du am Telefon nur
einmal kurz geniest hast. Menschen, die ehrliche
Freude daraus ziehen, für andere da zu
sein, ihnen das Leben angenehm zu machen
und die erblühen, wenn alles harmonisch
ist. Willkommen in der Welt der Wale. Wale
helfen, wo sie können, sind sanftmütig und
liebevoll. Sie möchten in erster Linie angenommen
sein und Gutes tun. Mit dem Chefsessel
wollen sie höchstens in Kontakt kommen,
um ihn für andere zurechtzurücken.
Bild: Momentesammler Patrick Reymann, Illustrationen: Marvin Clifford, Depositphotos/warpaintcobra
Cover:GABAL Verlag
20 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Wissen
Wie, du bist
ein Hai?!
Das Tiermodell hilft, Menschen einzuschätzen
Der Hai schwimmt vorne
Zum Beispiel für den Hai, der das dankend
annimmt – besser gesagt: Er nimmt
es an, bedankt sich aber nicht dafür, weil
es für ihn selbstverständlich ist, dass dort,
wo er ist, vorne ist. Und dass ein jeder das
Wale helfen, wo sie können,
sind sanftmütig und
liebevoll. Sie möchten in
erster Linie angenommen
sein und Gutes tun.
akzeptiert und unterstützt. Haie lieben
Erfolg, Wettbewerb und Effizienz. Bei so
viel Antrieb und Ehrgeiz kann Zwischenmenschlichkeit
schon mal hinten rüber fallen
– je nachdem, wie viel Hai in deinem
Gegenüber oder in dir steckt, denn wir alle
haben unterschiedlich starke Anteile der
vier Typen in uns. Nimm es nicht persönlich,
der Hai kann nur begrenzt anders.
Mit Begrenzung hat der Delfin nichts am
Hut. Über alles, was seinen Spieltrieb und
seine Neugierde einengt, macht er einen
Sprung und tummelt sich
einfach außerhalb der
Grenzen weiter. Konzentration,
Fokus
und Aufmerksamkeit
sind möglich –
aber Moment mal,
da vorne läuft doch
Musik! Und ist
das nicht ein
Schmetterling?
Delfine surfen
eine Spaßwelle nach der nächsten
– das oft unterhaltsam für ihr Umfeld
und mit kreativen Ergebnissen.
Die Eule braucht Planbarkeit
Das vierte Tier in dem Modell macht das
wahnsinnig: die Eule. Ach wäre die Welt
doch eine Excel-Tabelle, mit der man das Leben
kalkulierbar machen könnte – die Eule
wäre im Paradies. Weil eine solche Tabelle
noch nicht erschaffen wurde, hält sie sich
eben an Fakten, Zahlen und Struktur. Das
gibt der Eule Sicherheit und ein gutes Gefühl.
Notfalls schläfert sie den Delfin damit
einfach vorübergehend ein.
Wenn wir in Beziehungen – egal,
ob privat oder in Unternehmen
– erkennen, welches Tier oder
Mischwesen vor uns steht, haben
wir einen riesigen Schatz gehoben.
Denn dann können wir auf
den anderen eingehen und begreifen,
was er braucht. Mit etwas
Übung können wir ihn so sein
lassen wie er ist und mit ihm ein
Team bilden, in dem jeder seine
Nische hat. Welches Tier steckt in
Dir? Test: https://www.go-tobiasbeck.com/persoenlichkeitstest
In meinem SPIEGEL Bestseller
„UNBOX YOUR RELATIONS-
HIP“ gehe ich detaillierter auf
die verschiedenen Menschentypen
ein und gebe
dir eine Art Gebrauchsanweisung
an die
Hand. Wenn
Du das Modell
verstanden hast
wird dir garantiert
nie wieder langweilig
wenn du am Flughafen
oder im Supermarkt an der
Kasse warten musst – versprochen!
Tobias Beck –
vom Flugbegleiter mit Lernschwäche zum
Bestsellerautor und laut FOCUS, dem besten
Speaker im deutschsprachigen Raum.
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
21
Einstellung
Wie Erfolg zur
Gewohnheit
werden kann
Nicht Ziele, sondern Gewohnheiten
führen zum Erfolg
»Erfolg und
Misserfolg sind eine
Gewohnheit!«
Dieses Mal, ja dieses Mal
verändere ich es wirklich!“
Wie oft hören wir
Menschen diese, leider oft
leeren, Worthüllen sagen,
wenn es um ihre Ziele geht – sei es im Business,
im gesundheitlichen oder auch im
finanziellen Bereich. Doch nur ein paar
Wochen später ist alles wieder beim Alten.
Das Ziel wurde nicht erreicht, die Abschlussquote
hat sich nicht erhöht und das
Sparkonto ist auch nicht gewachsen. Wie
viele Menschen stecken in ihrer aktuellen
Position fest und sind damit unzufrieden?
Gleichzeitig gibt es aber andere Menschen,
die ein Ziel nach dem anderen erreichen.
Was machen die anders?
Erfolg und Misserfolg sind eine Gewohnheit!
Doch damit Du überhaupt verstehen
kannst, warum dies so ist und wie Du
diese Gewohnheit „Erfolg“ bei Dir implementieren
kannst, musst Du zunächst
Dich selbst verstehen. Denn egal in welcher
Situation Du gerade bist, Du kannst
diese Situation verbessern, wenn Du Deine
Gewohnheiten, Deine Paradigmen veränderst.
Ein Paradigma ist ein mentales Programm,
welches die Kontrolle über Dein
gewohntes Verhalten hat und fast Dein
gesamtes Verhalten ist gewohnheitsmäßig.
Ein Beispiel eines Teilnehmers von uns,
der als selbständig agierender Berater für
ein Unternehmen tätig
ist: Er hat sich das
Ziel gesetzt, in seinem
Unternehmen eine gewisse
Führungsposition
zu erreichen. Die
letzten Jahre waren
allerdings nicht von
außergewöhnlichem
Erfolg gekrönt. Als wir
uns seine Denkmuster
und sein Verhalten anschauten, stellten
wir fest, dass er diesen Erfolg gar nicht
für sich sah und deswegen auch entscheidende
Tätigkeiten, die ihn dorthin führen
würden, vor sich herschob. Seine innere
Konditionierung hielt ihn also davon ab,
das zu erreichen, was
er insgeheim gerne erreichen
wollte.
Nach unserem Gespräch
traf er die Entscheidung,
sein Paradigma
zu verändern
– wie er denkt, wie er Situationen bewertet,
wie er handelt – und plötzlich ging
alles sehr schnell. Innerhalb von drei
Wochen erhält er die erste satte Beförderung.
Alle im Unternehmen spüren, dass
er dabei ist, sich um 180 Grad zu drehen.
Wie hat er das gemacht und wie kannst
auch Du es?
Der erste Schritt ist, eine Entscheidung
zu treffen, was Du willst. Dann gilt es sich
gegenüber seinem Ziel zu committen!
Das kannst Du nur, wenn Du weißt warum
Du es willst, wenn Du dafür emotional
brennst. Der entscheidende Part ist
dann, sich mit Dir selbst auseinanderzusetzen.
Nimm Dir ein Blatt Papier und reflektiere
Deine Gedankengänge einerseits
und Deine Arbeitsabläufe als Folge dessen
andererseits. Wie sieht die Ist-Situation
aus? Und welche neuen Gewohnheiten
darfst Du bei Dir implementieren, damit
Du Dein Ziel erreichst? Wie siehst und
bewertest Du die Dinge? Welche Arbeitsmoral
hast Du?
Doch das Bewusstsein allein genügt
nicht. Es ist noch niemanden beim Me-
»Der erste Schritt ist
eine Entscheidung zu
treffen, was Du willst.«
Bilder: Depositphotos/ProShooter, Tommy Collier
22 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Einstellung
Tiger Woods kämpfte sich durch
seine Gewohnheit, jeden Tag zu
trainieren, wieder an die Weltspitze
des Golfsports.
»Mach es doch
mit der neuen
Gewohnheit
genauso! Der
Schlüssel lautet
Wiederholung!«
ditieren ein Sack Geld auf den Kopf gefallen.
Deswegen nimmst Du Dir nun
eine neue Gewohnheit nach der anderen
vor, formst ihr Gegenstück (z.B. große
Aufgaben vor Dir herschieben – große
Aufgaben gleich morgens als Erstes machen)
und fokussierst sie für mindestens
30 Tage. Damit schwächst Du automatisch
die Alte, Hinderliche.
Du machst und siehst die Dinge aktuell
so wie es ist, weil Du sie immer wieder
so gemacht, gehört und selbst gesagt
hast. Mach es doch mit der neuen Gewohnheit
genauso! Der Schlüssel lautet
Wiederholung! Doch wann wiederholen
wir unsere Aufgaben freiwillig und
kontinuierlich? Wenn
das Ziel es uns wert ist
und wir verstehen, warum
wir dies machen.
Dafür müssen wir uns,
unseren Mind aber
kennen- und verstehen
lernen. Damit wir uns
nicht selbst reinlegen
und ein weiteres Jahr
davon abhalten.
Wenn Du dies umsetzt,
dann hast Du es geschafft,
die Gewohnheit
„Erfolg“ zu implementieren.
Denn Erfolg bedarf
nicht harter Arbeit,
sondern der richtigen
Gewohnheiten zur richtigen
Zeit. Also, falls Du
nicht die Gewohnheit
hast, alles auf später zu
verschieben, gilt es jetzt
sofort zu starten. Wir
Menschen sind Gewohnheitstiere!
Wir werden
immer welche haben. Es
ist nur die Frage, welche
Du implementierst und
ob sie förderlich für Deinen
Erfolg sind.
Theresa Schneider und Patrick Kochendörfer
sind Mind-Results-Coaches und geben ihr Wissen an
hunderte Teilnehemer in Seminaren und 1-zu1-Coachings
weiter. Sie helfen Menschen konkrete Vermögensstrategien
zu entwickeln, aber auch privat ein positives
und erfolgbringendes Mindset zu etablieren sowie
Erfolgsgesetze zu verinnerlichen.
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
23
Einstellung
Bill Gates und Elon Musk
genießen bei ihren Mitarbeitern
deshalb Respekt, weil sie selbst
vorangehen und in dem, was sie
von anderen verlangen, selbst große
Expertise haben und es vormachen.
FÜHRUNG
BEGINNT BEI DIR!
Von Martin Limbeck
»Wer andere
führen will,
muss erst mal
sich selbst
führen.«
Ich habe den Eindruck, dass mich
meine Mitarbeiter einfach nicht für
voll nehmen. Irgendwie macht doch
jeder lieber sein eigenes Ding und
meine Vorschläge treffen auf taube
Ohren …“ Kommt dir das bekannt vor?
Hast du selbst ein Autoritätsproblem bei
deinen Mitarbeitern und kannst dir nicht so
recht erklären, woran es liegt? Zugegeben,
Führungskraft zu sein ist noch nie leicht
gewesen. Doch gerade in der heutigen Zeit
haben sich die Anforderungen nochmal
drastisch erhöht. Führung à la „Das Wort
des Chefs ist Gesetz!“ war gestern. Heute
sind Vorgesetzte Mitarbeiterbefähiger,
Kundenbegeisterer, Coach, Sparringspartner
und viel mehr. Kein Wunder, dass der
ein oder andere da ins Schleudern gerät.
Autorität gibt es nicht geschenkt
Die wichtigste Regel, die du sofort verinnerlichen
solltest: Respekt musst du dir
verdienen! Deine Mitarbeiter blicken nicht
automatisch zu dir auf, bloß weil du derjenige
bist, der auf dem Chefsessel sitzt. Du
hast es in der Hand, ob dein Team gerne
mit dir zusammenarbeitet, Spaß am Job
hat – oder schon ab Dienstag das nächste
24 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Einstellung
Bilder: Depositphotos/Imaginechina-Editorial, Jerry Gross
»Heute sind
Vorgesetzte
Mitarbeiterbefähiger,
Kundenbegeisterer,
Coach, Sparringspartner
und viel mehr. «
Wochenende herbeisehnt. Oftmals sind es
schon kleine Gesten, die einen großen Unterschied
machen. Und die darüber entscheiden,
ob du Everybody’s Darling oder
Everybody’s Depp bist.
Führungskräfte haben einen Leitbildcharakter.
Was das für dich bedeutet? Ganz
einfach: Alles, was du von deinen Mitarbeitern
einforderst, lebst und tust du auch
selbst. Frei nach der Devise „Einer für alle,
alle für einen“. Ich erinnere mich noch zu
gut an die Chefs, die ich als junger Kerl
hatte. Die sich Freitagnachmittags ins Wochenende
verabschiedeten und auch sonst
keine Gelegenheit ausließen, um während
der Arbeitszeit eine Runde Golf zu spielen
oder ausgedehnte Geschäftsessen abzuhalten.
Bei mir gibt es sowas nicht – und das
sollte es bei dir auch nicht geben. Ich bin
oft der Erste, der morgens im Office das
Licht einschaltet – und der Letzte, der
abends geht. Ich kann von meinen Leuten
nur verlangen, ihr Bestes zu geben,
wenn ich mich selbst auch voll reinknie!
Und das nicht nur im Tagesgeschäft,
sondern auch, wenn es um Kleinigkeiten
geht. Auch wenn du der Chef bist: Sei dir
niemals zu fein für etwas, sondern zeige
deinen Leuten, dass du einer von ihnen
bist. Etwa, indem du auch mal die Spülmaschine
in der Teamküche ausräumst,
das Papier im Kopierer nachfüllst oder
für Schokoladennachschub sorgst.
Gute Führung kommt von innen
Ein weiterer, entscheidender Punkt: Wer
andere führen will, muss erst mal sich
selbst führen. Nur, weil du deinen Alltag
einigermaßen auf die Kette bekommst,
heißt das noch lange nicht, dass du auch
eine gute Führungskraft bist. Stichwort
Leitbild: Was sollen deine Mitarbeiter
von dir denken, wenn du ständig unvorbereitet
in Meetings stolperst, Telefontermine
vergisst und die Datenablage im
CMS eher als optional betrachtest? Du
bist die Lokomotive, das Zugpferd und
der Motor. Du bestimmt die Richtung
und das Marschtempo – und das funktioniert
nur, wenn du mit gutem Beispiel
vorangehst. Bei der Akquise läuft es
nicht so richtig und die Aufträge bleiben
aus? Für mich als Chef ist es in so einer
Situation selbstverständlich,
dass ich mir
ein Bild mache. Ich
fahre mit zum Kunden,
schaue, wie ich meine
Leute unterstützen und
weiterentwickeln kann.
Und greife selbst zum
Hörer, um ein paar
Kontakte zu machen.
Beständig ist nur die
Veränderung
Neben der Selbstführung
und Selbstorganisation
gibt es noch einen
dritten entscheidenden
Punkt: die Selbstreflexion.
Denn wer sich
und andere erfolgreich
führen will, muss auch
bereit und fähig sein,
das eigene Denken und
Handeln immer wieder
zu hinterfragen, seine
Ziele, sein Können, sein
Wissen und seine Wirkung
auf andere. „Einmal
Chef, immer Chef “
gilt schon lange nicht
mehr. Daher ist es auch
und gerade als Führungskraft
deine Pflicht,
dich kontinuierlich weiterzuentwickeln,
um
nicht in Routinen zu verfallen. Schließlich
erwarten wir ja von unseren Mitarbeitern
auch, dass sie kreativ und flexibel im Kopf
bleiben.
Und übrigens: Führung bedeutet nicht,
dass du alles selber machen musst. Du
brichst dir bei deinem Team sicher keinen
Zacken aus der Krone, wenn du dir
Unterstützung holst – etwa, weil Zahlen
nicht so dein Ding sind oder du auf
Kriegsfuß mit PowerPoint stehst. Sich einen
Controller oder Assistenten zur Seite
zu stellen, ist kein Zeichen von Schwäche
– sondern zeigt eher, dass du in
der Lage bist, deine Fähigkeiten richtig
einzuschätzen und deinen Verantwortungsbereich
sinnvoll und zielgerichtet
organisierst.
Martin Limbeck ist als Inhaber der Limbeck ® Group
einer der führenden Experten zum Thema Blended
Learning und Entwicklung von Lernkonzepten für
Unternehmen. Außerdem ist er einer der renommiertesten
Business-Speaker und Verkaufsspezialisten auf
internationaler Ebene. Er erhielt für seine Arbeit schon
diverse Preise, unter anderem den Großen Preis des
Mittelstandes der Oskar-Patzelt-Stiftung und das Siegel
„Wirtschaftsmagnet“.
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
25
Story
Von der Pleite zur
Fortune Family
Chris Heinz und Katharina Ferster wurden
Coaching-Millionäre und zeigen nun anderen den Weg
Stell dir vor, du bereitest ein Seminar
vor und dann stehst du
vor fünf Leuten in einem ansonsten
leeren Saal – ein Alptraum
für jeden Coach. Wie gewinnt
ein Coach also Kundschaft? Schließlich
ist nicht jeder, nur weil er auf einem bestimmten
Gebiet ein Fachmann und genialer
Lehrer ist, automatisch auch ein
Selbstmarketing-Profi. Hier kommen
Katharina Ferster und Chris Heinz ins
Spiel. Sie sind Mentoren für Coaches und
Trainer und unterstützten in den letzten
dreieinhalb Jahren über 300 Coaches dabei,
regelmäßig Kunden zu gewinnen. Allein
2019 begleiteten sie über 100 Coaches
beim Aufbau ihres Coaching Business, mit
dem Ziel, damit fünfstellige Monatseinnahmen
zu erzielen. Dazu gehört zu allererst,
die Trainer im Social Media- und
Online-Marketing fit zu machen. Sie helfen
ihren Klienten bei Themen wie Marktpositionierung,
Angebotserstellung, Marketing,
Verkauf und Teamaufbau.
Die harten Fakten des Erfolgsduos sind
beachtlich: Die Firma verzeichnet über 11
Millionen Euro Umsatz und mehr als 30
Seminare und VIP Retreats auf der ganzen
Welt. Außerdem hat das Paar eine Community
mit über 7.000 Followern und Fans
in der Facebook Gruppe „Als Coach in
den Wohlstand“ aufgebaut und sogar eine
eigene Schule gegründet.
Dabei waren die Startbedingungen für das
Paar gar nicht so einfach. Schließlich fingen
Sie als Patchwork-Familie mit vier Kindern,
Hund und Katze nicht mit leerem Terminplan
an. Doch eine harte Kindheit hatte
26 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Story
Katharina Ferster schon für Durchhaltevermögen
gestählt. Wer im russischen Winter
nach der Schule für 200 g rationierte Butter
anstehen musste und trotzdem mit 17
Jahren schon Mathematik und Informatik
studiert hat, den wirft so schnell nichts um.
Da das Studium in Deutschland nicht anerkannt
wurde, lernte sie hier Mediengestalterin
aber landete mit der anschließenden
Selbständigkeit Bruch. Dreimal versuchte
sie es mit einem eigenen Business, dann war
sie pleite, Harz IV, Endstation.
Chris Heinz ist durch eine ähnlich harte
Schule gegangen. In einem Alkoholiker-Haushalt
und in einem sozialen Problemviertel
aufgewachsen, experimentierte
er in seiner Jugend mit Drogen, was auch
dazu führte, dass er mehrere Ausbildungen
hinschmiss. Erst eine chronische Krankheit
brachte ihn mit 42 Jahren dazu, sein Leben
aufzuarbeiten.
Sowohl Ferster als auch Heinz mussten
nach ihren Havarien den harten Weg gehen
und wieder von ganz unten anfangen. Mit
Hilfe ihres ersten Life-Coaches setzten sie
einen neuen Kurs für ihr Leben, designten
es in allen Bereichen neu und machten sich
an die Umsetzung.
Sie vereinten ihre Expertisen aus 20 Jahren
Onlinemarketing und 24 Jahren Verkauf
und Marketing, um den Menschen zu helfen,
die ihnen am meisten geholfen hatten, den
Coaches. Wer soviel Gutes für Menschen
tun kann wie Coaches es vermögen, sollte
auch für die Menschen zu finden sein und
dabei durch den erhöhten Wirkungsgrad ein
Leben in Wohlstand führen können, ist die
Überzeugung des Powerpaares. Und die setzen
sie auch sehr erfolgreich um, denn sieben
der von ihnen betreuten Coaches sind
inzwischen Umsatzmillionäre. „Viele andere
profitierten von dem besonderen Erfolgsmentoring-Ansatz:
Wir und unser Team
begleiten unsere Kunden wirklich sehr eng,
mit fast täglichem Kontakt“, betont Ferster
und weist auf ihr 16-köpfiges Team, das von
Marketing Experten bis hin zur Buchführungsabteilung
aus ausgebildeten Coaches
und Therapeuten besteht. Es wird viel über
Videokonferenzen gearbeitet. „Das erlaubt
uns, die Handlungs- und Denkmuster unserer
Kunden in ihrem gewohnten Umfeld
zu betrachten“, erklärt Heinz.
Bilder: Ronny Barthel, KC Fortune Family
Ihre Erfahrungen haben die Erfolgs-Coaches
nun in einem Buch zusammengefasst.
Darin finden sich nicht nur die besten
Strategien, um als Coach Kunden zu bekommen,
sondern auch, welches Mindset
nötig ist, um überdurchschnittlich erfolgreich
ein Business zu starten. Außerdem
sind spannende Geschichten aus dem realen
Leben und der turbulenten Firmengeschichte
enthalten. Schon über 3000 Exemplare
des Buches wurden verkauft.
Inzwischen haben sich Katharina Ferster
und Chris Heinz zu den Nr. 1 Mentoren
auf ihrem Gebiet im deutschsprachigen
Raum entwickelt, sodass man als Coach,
der etwas über Kundengenerierung lernen
möchte, buchstäblich nicht mehr an den
beiden vorbeikommt.
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
27
Einstellung
We are overworked
and underfucked
Vom Leistungsdruck zum Leistungsglück
Von Mag. Gabriel Schandl
Dieser Satz – zugegeben etwas
krass formuliert – stammt
vom österreichischen Psychotherapeuten
und Kabarettisten
Bernhard Ludwig
und er hat sich bei mir irgendwie eingebrannt.
Ich glaube, er hat ein Körnchen Wahrheit in
sich, dieser Satz, auch wenn er derb ist: Wir
arbeiten zuviel und genießen zu wenig das
Leben. Wer weiß, wie viele Tage wir dazu
noch haben. Mir ist es wichtig, im Beruf Gas
zu geben, aber dann auch die Abende oder
Wochenenden mit meinen Kindern zu genießen.
Und manchmal geht es mit Freunden
ins Ausland, wie z.B. vor kurzem nach
Sizilien. Herrlich. Batterien auftanken und
weiter geht’s! Apropos Sizilien: Es war letzten
Sonntag, als wir mit einer kleinen Reisegruppe
unter anderem einen Schafbauern
besucht haben, der Ricotta noch in Handarbeit
herstellt. Seine Herde zählt ungefähr
200 Schafe und er hieß Salvatore. Wir waren
schon wieder auf dem Weg zum Auto, er begleitete
mich noch ein paar Schritte und ich
sage zu ihm: „Das ist ja immer viel Arbeit mit
den Tieren und so..“ Er darauf: „Ja ist es, aber
es ist meine Leidenschaft.“ Und dann kam
noch ein richtig spannender Satz: „Senza
passione non c’e lavoro“ („Ohne Leidenschaft
gibt es keine Arbeit.“) Und er ergänzte: „Wie
soll man arbeiten als Lehrer, oder Maurer,
ohne Leidenschaft?“ Soviel Weisheit in zwei
Minuten, ich war beeindruckt.
In solchen Momenten
fällt mir
meine erwachsene
Tochter ein, die mir
mal auf Whatsapp
geschrieben hat:
„Ja Papa, ist ja schön, dass dir dein Job
soviel Spaß macht, aber das kann nicht
bei Jedem gehen…“ Doch, ich glaube
schon. Nennt mich Träumer, nennt mich
verrückt, aber ich glaube daran! Und ich
weiß, dass die Realität nach Veränderung
schreit: 3,7 Millionen! Das ist die Zahl
an Krankenstands-Tagen wegen Burnout
und das hat sich in den letzten zehn
Jahren verdreifacht! In den 1900er Jahren
wäre ich gar nicht
mehr am Leben,
da war die durchschnittliche
Erwartung
eines Mannes
ungefähr 40 Jahre.
Heute beträgt sie
80! Wir werden also
alle deutlich älter
und gesünder, aber
gleichzeitig steigt
dramatisch die Zahl
der psychischen
Erkrankungen –
insbesondere der
Burnouts!
»Senza passione
non c’e lavoro «
– Ohne Leidenschaft
gibt es keine Arbeit
Was also tun? Wir verbringen ja nach wie
vor den größten Teil unserer Wachzeit im
Beruf. Wie können wir sie also bestmöglich
nutzen und gestalten? Nach der Arbeit
mit tausenden Menschen und hunderten
Unternehmen habe ich soetwas wie eine
besondere „Essenz“, eine Formel für Erfolg
für dich, lieber Leser, herausgearbeitet: Das
ist die Die T.U.F.U. Formel, diese vier wunderbaren
kleinen Stellschrauben stehen für:
Talent – Umgebung
– Freiheit und dann
noch die Umsetzung.
Sehen wir uns
einen Aspekt davon
an, der ganz leicht
umzusetzen ist: Es
ist das U für Umgebung.
Wenn ich z.B.
mit meinen Kindern zusammen bin, höre
ich immer wieder folgenden Ruf: „Papa,
schau!“ Immer und immer wieder. Irgendwann
schau ich dann. Weil sie so penetrant
sind. Ich liebe sie :-) Kinder haben ein großes
»…Wahrnehmung
entfaltet Potentiale.
Es geht nicht nur
darum, zu loben. Es
geht einfach darum,
den anderen wieder
wirklich zu sehen.«
Bedürfnis gesehen zu werden! Eine Umgebung,
in der dieses Feedback stattfindet, ist
entwicklungs-psychologisch sogar notwendig.
Hört das als Erwachsene auf? Nein, es
bleibt, aber wir können nur schwer schreien:
„Chef, schau!“ Wir
alle wollen gesehen
werden. Gesehen,
wirklich wahrgenommen,
wertgeschätzt.
Eine Anerkennungskultur
statt
einer Erwischtkultur
täte uns gut. Egal,
in welchem Team.
Wir wollen gesehen
werden als Menschen,
als Persönlichkeit!
Deswegen
ist wertschätzendes
Feedback das kraftvollste Element in der
Persönlichkeitsentwicklug. Und es entsteht
eine produktive Umgebung, in der Bestleistung
möglich wird! Gestärkt durch Feedback
beschließt dann plötzlich eine Krankenschwester,
in meiner Trainerausbildung
endlich ihren Traum zu verwirklichen und
Philosophie zu studieren – und steht heute
vor Ärzten, um Vorlesungen über Ethik zu
halten. Sie schreibt aktuell an ihrer Doktorarbeit.
Ihr Mann sagte vor kurzem zu mir:
„Du hast meine Frau verändert. Komplett!“
Er meinte das als Kompliment! Oder der Diplom-Ingenieur
aus Linz, der fachlich hochkompetent
ist, aber kaum mit Menschen
reden kann, und heute hält er selbstbewusst
Vorträge vor seinen mittlerweile über 100
Mitarbeitern. Habe ich das gemacht? Nein!
Er hat das geschafft! Aber, Wahrnehmung
entfaltet Potentiale. Es geht nicht nur darum,
zu loben. Es geht einfach darum, den anderen
wieder wirklich zu sehen. Indem wir den
anderen sehen, bewußt hinschauen, ihnen
wertschätzendes Feedback geben entwickeln
wir sie und wir kommen einen Schritt weiter
vom Leistungsdruck zum Leistungsglück.
Bild: Momentesammler Patrick Reymann
28 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Einstellung
Mag. Gabriel Schandl gehört zu den Top
100 Speakern und unterrichtete schon an der
Fachhochschule Puch-Urstein. Er gibt seine
langjährige Erfahrung als Unternehmensberater
auf seinen Seminaren, in Büchern und
Cd's weiter und begeistert als Speaker die
Menschen.
»Eine
Anerkennungskultur
statt einer
Erwischtkultur täte
uns gut.«
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
29
Erfolg
Helene Fischer
Die Queen des
deutschen Schlagers
Der deutsche Schlager war
verstaubt und schunkelte
in künstlich belebtem Musikantenstadel-Frohsinn
in
die Häkeldeckchen-Wohnzimmer
seiner weißhaarigen Fans. Bis sie
kam. Helene Fischer erschien 2005 auf dem
ARD Fernsehparkett und fegte den altbackenen
Mief vom deutschen Schlager wie
ein Frühlingssturm das Herbstlaub aus den
Gassen. Seitdem hat sie Sechzehn Millionen
Tonträger verkauft, was für eine Zahl,
besonders wenn man bedenkt, dass ein
Großteil der Alben in deutscher Sprache ist.
Wie alles begann
Helene Fischers Leben begann in Sibirien,
genauer, in Krasnojarsk, wo sie 1984 als
zweites Kind der russlanddeutschen Maria
und Peter Fischer geboren wurde, sie Ingenieurin,
er Sportlehrer. Schon 1988 siedelten
die Eltern mit ihren zwei Töchtern nach
Wöllstein in Rheinland-Pfalz um. Sechzehnjährig
besuchte die musikalisch talentierte
Fachoberschulabsolventin die Stage & Musical
School Frankfurt und schloss diese 2003
mit der Bühnenreifeprüfung ab. Die nun
staatlich anerkannte Musicaldastellerin startete
direkt mit Engagements im Staatstheater
Darmstadt mit der „Rocky Horror Show“
und im Volkstheater Frankfurt in „Anatevka“
durch. Bei der Schlagerrevue „Fifty-Fifty“
kam sie zum ersten mal in größerem
Umfang beruflich mit dem Schlagermetier
in Kontakt. Ihre Mutter ergriff 2004 die Initiative
und schickte eine Demo-CD an Uwe
Kanthak, ein Künstlermanager, der ihr einen
Plattenvertrag bei Produzent Jean Frankfurter
verschaffte.
Helene erobert die Bühne
2005 trat sie zum ersten Mal für ein Duett
mit Florian Silbereisen im „Hochzeitsfest
der Volksmusik“ in der ARD auf. Die Resonanz
war gewaltig. Mit Stimmgewalt, Jugend,
tänzerischer Anmut und viel Charme
inspirierte sie die männlichen Schlagerfans
zu Fantasien vom zweiten Frühling und
die Damen zu Träumen von Romantik,
was sich direkt in den Verkaufszahlen ihres
ersten Albums „Von hier bis unendlich“
niederschlug. Ein neuer Star war geboren.
In den folgenden Jahren trieb die blonde
Powerfrau ihre Karriere steil voran. 2007
war das Jahr, in dem auch die Welt außer-
Bild: imago images/osnapix/CHROMORANGE/STAR-MEDIA
30 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Erfolg
halb der Schlager-Fangemeinde von ihrer
Welle erfasst wurde. Einem ersten Platz in
der MDR-Hitsommernacht und bei der
MDR-Hitparade folgte die Veröffentlichung
ihres dritten Studioalbums „Zaubermond“,
das sofort auf Platz 2 der deutschen Albumcharts
einstieg. In der zweiten Jahreshälfte
2007 kam der MDR-Musikfilm „So nah,
so fern“, in dem sie ihr Album unter dem
gleichen Namen vorstellte – ein damals genialer
Werbeschachzug. Dieser verschaffte
ihr ausverkaufte Hallen auf ihrer ersten
Solo-Tournee. Von da an hagelte es eine
Auszeichnung nach der anderen. In der
„Krone der Volksmusik“ 2008 wurde sie zur
„Erfolgreichsten Sängerin des Jahres 2007“
gekrönt. Das Krönchen der Schlagerqueen
war ab nun unumstritten ihres.
Traumpaar des Schlagers
2008 gaben Florian Silbereisen und Helene
Fischer ihre Liaison bekannt. Die
Klatschpresse überschlug sich und brachte
immer neue Spekulationen über angebliche
Schwangerschaften, Glück und Herzschmerz
auf. Die Queen und ihr Traumprinz
lächelten, winkten und sagten: nichts.
Die Queen hält Hof
Helene Fischer ist eine unglaublich disziplinierte
und fleißige Arbeiterin. Generalstabsmäßig
plant und produziert sie
Album um Album, Touren und Auftritte
folgen einem perfekt darauf getimten
Plan. Da viele Fans aus dem Alter heraus
sind, in dem sie ihre Auftritte live vor der
Bühne verfolgen können, bringt sie regelmäßig
komplette Mitschnitte ihrer Konzerte
in die DVD-Regale, die sich verkaufen
wie warme Brötchen. „So wie ich bin“,
ihr viertes Studioalbum, stieg 2009 in die
deutschen und österreichischen
Albumcharts auf Platz
zwei und in der Schweiz auf
Platz sieben ein, ähnlich
ihre „Best-of “-Kompilation
2010. Doch erst mit ihrem
fünften Studioalbum „Für
einen Tag“, das 2011 in die
Läden kam, konnte Helene
Fischer in Deutschland
erstmals direkt auf Platz
eins einsteigen, was ihr
nach nur zwei Wochen eine
Goldene Schallplatte, später
Platin einbrachte. Der
Titel der „Erfolgreichsten
Sängerin des Jahres 2011“
und die „Goldene Kamera“
2012 für die „Beste Musik
National“ gingen an sie,
ebenfalls der „Echo“ in der
Kategorie „Deutschsprachiger
Schlager“. Auch in
den nächsten Jahren waren
die „Echos“ für „Deutschsprachiger
Schlager“ fast durchgängig
für Fischer reserviert. 2016
ging der „Live-Entertainment-Award“
an sie. Kein
Wunder: Ihre „Farbenspiel-Stadion
Tour hatte
sie an 15 Orten in 22 Konzerten
vor insgesamt mehr
als 800.000 Menschen dargeboten.
Ein Mitschnitt
aus dem Berliner Olympiastadion
fanden ihren
Weg auf eine DVD und ins
ZDF. 2016 wurde sie mit
der zweiten Goldenen Kamera
geehrt und erhielt im
Herbst zum siebten Mal
eine „Goldene Henne“ in
der Musik-Sparte und ist
damit Rekordhalterin in
dieser Auszeichnung. Mit insgesamt 17
Echos ist sie auch hier Rekordhalterin,
genau wie mit sieben „Die Eins der Besten“.
Drei „Bambis“ zieren ihr Trophäenregal,
vier „Krone der Volksmusik“, drei
„Live-Entertainment-Awards“ und ein
„Romy“ stehen daneben.
Mehr als Singen
Doch Fischer kann mehr als Schlagersongs
schmettern. Auch als Schauspielerin erbrachte
Helene Fischer 2012 ein beachtliches
Fernsehserien-Schauspiel-Debut in der Rolle
der Reiseleiterin Franziska Stein in „Das
Traumschiff “. Sie sang den Titelsong für die
Neuauflage der „Biene Maja“-Serie ein.
Als Moderatorin führte sie durch mehrere
Echo-Verleihungen und auf deutscher Seite
durch den Eurovision Song Contest 2014.
2016 sang sie für die deutsche Version von
Disneys „Vaiana“ den Song „Ich bin bereit“
ein. Seit 2011 moderiert die Entertainerin
jährlich um Weihnachten „Die Helene Fischer
Show“ für ZDF, ORF und SRF.
Ein Schock für die romantisch veranlagte
Fan-Gemeinde war ihre Ende 2018 bekanntgegebene
Trennung von Florian Silbereisen
„in Freundschaft“. Gleichzeitig
stellte sie Thomas Seitel, einen Luftakrobaten
aus ihrer Bühnenshow, als den Neuen
an ihrer Seite vor.
Das liebe Geld
Wer so fleißig arbeitet, soll auch sein Geld
haben. Pro Konzert erwirtschaftet sie
rund 3,2 Millionen Euro. Das Forbes Magazin
sah sie 2018 mit etwa 32 Millionen
Dollar Einkommen auf Platz acht unter
den Sängerinnen mit dem höchsten Einkommen.
Die New York Times platzierte
sie nach Recherchen über Einnahmen pro
Konzert auf Platz acht der internationalen
Musikerinnen. Damit ist sie gleichzeitig
die erfolgreichste nicht-englischsprachige
Sängerin.
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
31
WEIL RECHTS
RANFAHREN
NICHT GEHT...
Was wir von Piloten über Erfolg und Misserfolg lernen können
Am 04. Februar 2015 startet
Trans Asia Airways Flug 235
vom Flughafen Taipeh mit
Ziel Kinmen. Doch der Flug
sollte nur wenige Sekunden
dauern. Die Besatzung meldet nach dem
Start einen Triebwerksausfall, kurz darauf
kommt es zum Strömungsabriss und die
zweistrahlige Turboprop-Maschine vom
Typ ATR 72 stürzt ins Meer. 43 Menschen
sterben, nur 15 können gerettet werden.
Einer der wenigen Abstürze in der jüngeren
Luftfahrtgeschichte.
Ich habe selbst als verantwortlicher Pilot
im Februar 2009 eine Beinahe-Katastrophe
erlebt. Wie bei dem Unglück in
Taipeh geriet ich kurz nach dem Start in
Ägypten in einen Strömungsabriss. Nicht
durch einen Triebwerksausfall hervorgerufen,
sondern durch
eine sogenannte
Windscherung, ein
sehr seltenes Wetterphänomen,
das
den Auftrieb an
Weil wir in unserer
komplexen und durchoptimierten
Welt den wichtigsten
Faktor aus den
Augen verloren haben:
den Faktor Mensch.
den Tragflächen
vernichtet. Dass
ich den Absturz in
buchstäblich letzter
Sekunde abwenden
konnte, verdanke ich hartem und
regelmäßigem Training im Flugsimulator.
Seit diesem Tag beschäftige ich mich als
Sachbuchautor und Keynote Speaker mit
dem „Faktor Mensch“ – am Boden wie in
der Luft. Was lässt manche Menschen in
Extremsituationen
über sich hinauswachsen,
während
andere versagen?
Was macht im
“Cockpit des Lebens“
den Unterschied
zwischen
Crash und Punktlandung?
Die Tragödie von Taipeh ist für mich ein
Sinnbild, weshalb auch Unternehmen und
Beziehungen vollkommen unnötig cras-
32 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Einstellung
Bilder: Depositphotos/teamtime, privat Cover: Raffler Verlag
hen. Weil wir in unserer komplexen und
durchoptimierten Welt den wichtigsten
Faktor aus den Augen verloren haben:
den Faktor Mensch. Ein Triebwerksausfall
nach dem Start ist für Piloten eine fliegerische
Herausforderung, keine Frage. Aber
eine beherrschbare, die wir ständig im Simulator
trainieren. Die Trans Asia Crew
war erfahren und das Wetter war unproblematisch.
Was war also an diesem 04.
Februar 2015 im Cockpit passiert?
Frage aktiv um Rat,
wechsle die Perspektive
und versuche, die Stärken
Deines Teams zu nutzen.
Nur von Teamwork reden – oder es
leben?
Der Kapitän kämpfte mit der Steuerung
des Flugzeugs und schaltete gleichzeitig
das Triebwerk ab. Leider das Falsche. Hoher
Stress führt zu Fehlern. Deshalb sitzen
im Cockpit immer zwei Piloten, die sich die
Arbeit teilen und gegenseitig auf die Finger
schauen sollen. Unter Druck werden wir zu
Einzelkämpfern und geraten in einen Tunnelblick.
Paradox, denn gerade in diesen
Momenten ist gegenseitige Unterstützung
am wichtigsten. Auch am Boden gilt: die
komplexen Fragen der Zukunft lassen sich
nur im Team beantworten.
Mein Anti-Crash Tipp für Dein Erfolgs-Cockpit:
Frage aktiv um Rat, wechsle
die Perspektive und versuche, die Stärken
Deines Teams zu nutzen.
Crashursache Machtdistanz
Teams scheitern nicht an der Aufgabe.
Teams scheitern an sich selbst. Teams scheitern
an Machtdistanz. Nicht nur, dass der
Trans Asia Kapitän als Einzelkämpfer agierte,
seinen Co-Piloten also nicht mit einbezog.
Der Co-Pilot seinerseits griff auch nicht
ein. Das kulturelle Erbe vieler asiatischer
Länder stellt eine sehr hohe Hürde für
echtes Teamwork dar. Der Rangniedere ist
reiner Befehlsempfänger. Der Co-Pilot hatte
den Fehler seines Kapitäns erkannt und
auch geäußert. Aber hat er auch gehandelt,
als dieser nicht reagierte? Nein.
Mein Anti-Crash Tipp für Dein Erfolgs-Cockpit:
Nur wer selbst das Steuer in die Hand
nimmt, kann seinem Leben eine eigene
Richtung geben. Dazu gehört, sich einzumischen
und ins Handeln zu kommen. Wer
das auch von seinem Team erwartet, muss
dafür sorgen, dass ein Klima auf Augenhöhe
herrscht.
Arbeit kannst Du teilen, Verantwortung
nicht.
Ein weit verbreitetes Problem in Teams ist,
dass sich ihre Mitglieder nicht wirklich in
der vollen Verantwortung sehen. Zweifel
oder Vorschläge werden allenfalls geäußert.
Wo man auf sich allein gestellt schon
längst gehandelt hätte, lässt man es im
Team laufen und wartet darauf, dass andere
aktiv werden. Um das zu beobachten
müssen wir nicht bis nach Asien blicken.
Das ist auch hierzulande trauriger Alltag
in vielen renommierten Unternehmen.
Ein gemeinsames Ziel und ein starkes Bewusstsein
für eigenverantwortliches Handeln
schreiben sich viele Firmen auf die
Fahnen. Um es umzusetzen braucht es ein
echtes Umdenken und das Aufbrechen
althergebrachter Strukturen. Eine klare
Rollenverteilung? Ja, die braucht es. Das
klärt Verantwortlichkeiten und verleiht
den Akteuren Orientierung. Starre Hierarchien?
Nein! Hat der Kapitän per se recht,
Philip Keil ist Deutschlands führender
Experte für positive Fehlerkultur. Er zählt
seit Jahren international zu den „TOP100
Excellent Speakers“ und ist bekannt aus
dem Fernsehen, wo er regelmäßig als Experte
für RTL, Sat.1, Pro7, n-tv und WELT
vor der Kamera steht.
weil er mehr Streifen
am Ärmel hat? Deshalb
wechseln sich
Piloten mit dem
Steuern von Flugzeugen
immer ab,
unabhängig von
Dienstgrad und
Flugerfahrung.
Mein Anti-Crash
Tipp für Dein
Erfolgs-Cockpit: Wer Ziele erreichen
will muss es schaffen, Menschen
zu erreichen. Es gibt keine größere Wertschätzung
und Motivation als entgegengebrachtes
Vertrauen. Frage Dich, was
sich im Zusammenleben und in der Zusammenarbeit
mit Deinem Umfeld ändern
muss, damit sich dieses Vertrauen entwickeln
kann.
Fehlentscheidung besser als keine
Entscheidung
Was bereuen wir am Ende unseres Lebens:
unsere Fehler? Oder die Dinge, die
wir so gerne gemacht hätten, uns aber
nicht getraut haben? Aus Fehlern ziehen
wir unsere Lehren, wir entwickeln uns,
können sie korrigieren. Es sind Momente,
in denen wir wachsen, ohne es zu merken.
Ein Beispiel aus meinem eigenen Berufsleben:
an meine weichen Landungen,
an die Routineflüge kann ich mich heute
nicht mehr erinnern. An meine harten
Landungen als junger Co-Pilot und an die
schwierigen Situationen im Cockpit kann
ich mich auch nach vielen Jahren noch
Nicht unsere Fehler
entscheiden über unsere
Zukunft. Sondern
unsere Ziele!
sehr gut erinnern. Piloten nennen diese
Momente „Decision Points“. Weil Du in
13km Höhe nicht rechts ranfahren kannst
und eine Entscheidung treffen musst.
Mein Anti-Crash Tipp für Dein Erfolgs-Cockpit:
Frage Dich, was sind Deine
Decision Points des Lebens? Für die großen
Entscheidungen des Lebens gibt es keinen
Autopiloten. Nicht unsere Fehler entscheiden
über unsere Zukunft. Sondern unsere
Ziele! Komm gut an!
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
33
Wissen
BREMS DICH
NICHT SELBST
10 Stopp-Techniken, um negative
Gedanken auzuschalten
Negative Überzeugungen
über uns selbst, etwa „Das
schaffst du nie“, „Ich muss
immer alles kontrollieren“,
„Immer werde ich…“
sind Erfolgsbremsen. Sie sind das Gegenteil
von Mut und verhindern, dass wir
uns durchsetzen und in schwierigen Situationen
für uns einstehen. Das schwächt
uns als Führungskraft und beschränkt
uns, in der Entfaltung unseres Potenzials
So lenken wir unsere
Aufmerksamkeit auf
etwas Positives und
kommen weg von
unserem Ego […]
und in unserer Karriere. Schließlich gilt
es, einen immer komplexer und globaler
werdenden Geschäftsalltag zu meistern.
Um unter diesem zusätzlichen Druck negative
Gedanken zu stoppen, brauchen
wir Tools, die uns dabei wirkungsvoll
unterstützen. Gerade, wenn wir uns gestresst,
genervt oder angegriffen fühlen
und im Affekt zu emotional handeln
würden, sagt Kommunikationsexpertin
Ilona Lindenau. Um das zu verhindern,
rät sie zu folgenden Techniken:
Stopp-Technik 1: „Alles kalter Kaffee!“
Dieser Satz ist in Deutschland eine Redensart,
die so viel heißt wie: Ist nicht so
wichtig. „Alles kalter Kaffee“ kann uns
helfen zu erkennen: Ist es jetzt relevant,
dass ich mich aufrege, ärgere oder nicht?
Was ist der Mehrwert? Und bringt es mich
wirklich weiter!? Im Büro können wir dazu
eine Kaffeetasse als Erinnerungsstütze
nutzen. Mit ihr gelingt es uns, uns leichter
abzukühlen. Insbesondere, wenn wir am
untersten Level unserer Eskalationsskala
sind und das Ganze nicht der Rede wert
ist. Sagen wir uns dann: „Alles kalter Kaffee!“
können wir mit ein bisschen Übung
unsere Gedanken bewusst in eine andere
Richtung lenken.
Stopp-Technik 2: Die Gedankeninsel.
Sie kreieren wir, indem wir uns auf etwas
Schönes besinnen: Auf eine schöne Erinnerung
(ein Gipfelbild, einen besonderen
Moment, eine gelungene Situation, einen
Moment, in dem wir erfolgreich und
glücklich waren) oder auf eine Person, die
wir lieben oder ein Objekt, das uns gefällt.
So lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf
etwas Positives und kommen weg von unserem
Ego, das jetzt gerne loslegen oder in
altem Trübsal versinken würde.
Stopp-Technik 3: Neuen Film einlegen.
Auch das hilft: Stellen wir uns vor, unsere
negativen Gedanken seien ein schlechter
Film. Wir stoppen das Programm, nehmen
die DVD aus dem DVD-Player und
legen einen schönen Film ein. Etwa wie
wir uns unsere Zukunft, unseren Soll-Zustand
vorstellen.
Stopp-Technik 4: Der Ratten-Kick. Immer
dann, wenn ein einschränkender Gedanke
in unseren Kopf schießt, stellen Sie
sich – so der Ratschlag eines chinesischen
Buddhisten und Tao-Meisters – eine fette,
hässliche Ratte vor. Mit einem riiiesigen
Hintern. Dann mental mit dem rechten
Bein Schwung holen und ihr kräftig in den
Hintern treten, so dass sie abhebt und davonfliegt.
Und mit ihr unsere Wut und unser
negativer Self Talk. Der buddhistische
Meister würzte den Kick übrigens noch
mit dem Ausruf:
„Fuck you!“ und
einem Stinkefinger
dazu. Diese Stopptechnik
arbeitet
mit der Skurrilität
des Bildes. Alleine,
wenn wir uns
so ein verrücktes
Bild vorstellen,
sind wir schon
raus. Meist schmunzelt
man dabei auch, was unsere Stimmung
zusätzlich verbessert.
Stopp-Technik 5: Stopp-Klatscher. Sind
wir alleine, können wir die Hände hochnehmen
und sie vor unserem Gesicht zusammenklatschen
und ganz laut: „Stopp!“
sagen. Das nennt man „sein Gehirn“ erschrecken.
Es unterbricht für einen Moment
den negativen Gedankengang und
gibt Raum für Neues.
Das nennt man „sein
Gehirn“ erschrecken.
Stopp-Technik 6: Gummiband schnippen.
Wenn Sie wirklich vorhaben, etwas
sehr Belastendes, etwas, was sich schon
sehr eingeschliffen hat, an Ihrem Verhalten
zu verändern, ist es günstig, ein Gummiband
zu tragen. Merken Sie, dass Sie Stress
oder negative Gedanken heimsuchen oder
dass Sie sich aufregen, schnippen Sie das
Band leicht gegen Ihren Puls. Dieser kleine
Schmerzimpuls führt zu einer Unterbrechung
des negativen Denkimpulses und
verschafft Ihnen die Möglichkeit, Ihre Gedanken
bewusst neu auszurichten.
34 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Wissen
Einfach mal ein, zwei Minuten Pause
machen, runterkommen, Luft holen.
Auch im Film Ziemlich Beste
Freunde wird eine der Stopp-
Techniken beispielhaft gezeigt.
Bild: Marco Prosch, imago images/epd Cover: GOLDEGG Verlag
Stopp-Technik 7: Laut singen und/
oder tanzen. Ja, greifen Sie in einem
schwächenden Moment zu einem
Ihrer Lieblingsstücke. Das lenkt
ab und bringt gute Laune: Musik
geht sofort ins Hirn und schüttet
Glückshormone aus. Welche starke
Wirkung das haben kann, zeigt beispielsweise
auch eine Szene im Kinofilm
„Ziemlich beste Freunde“,
als Pfleger Driss seinen im Rollstuhl
sitzenden Chef Philippe mit einer
ganz besonderen Geburtstags-Einlage
überrascht. Nachdem das Kammerorchester
fertig ist, legt er ein
Stück von „Earth, Wind and Fire“
auf und tanzt dazu, so kraftvoll und
gute Laune verbreitend los, dass er
alle anderen mitreißt.
Stopp-Technik 8: Stilles Örtchen. Hilfreich
ist es in einem Moment, indem es hoch
hergeht, auf die Toilette zu gehen oder ein
anderes stilles Örtchen aufzusuchen, etwa
einen Park oder einmal um den Block zu
laufen. Einfach mal ein, zwei Minuten Pause
machen, runterkommen, Luft holen.
Ilona Lindenau
engagiert sich seit 25 Jahren als „Botschafterin
für motivierende Kommunikation“.
Sie ist international renommierte Kommunikationsexpertin
und gibt ihr Wissen auch
in Vorträgen, Seminaren und in ihrer Life
& Business Coaching Academy in Frankfurt
weiter.
Stopp-Technik 9: Ein gutes Gespräch.
Jemanden anzurufen oder
aufzusuchen, der Ihnen guttut,
mit dem Sie lachen können, der
Sie auf andere Gedanken bringt:
Das hilft auch, und: die Frage
nach dem:
Stopp-Technik 10: Wofür? Die
Antwort auf unser Wofür zeigt
uns, warum es sich lohnt, die Disziplin
aufzubringen und weiter
zu machen. Schließlich ist unser
momentanes Tief eine kleine
Challenge unseres Lebens. Nichts
weiter! Und die Frage ist, gehen
wir kreativ an die Sache heran
oder stecken wir den Kopf in den
Sand bzw. verlieren im Affekt gar
unser Gesicht?
Es gibt also eine Vielzahl an Hilfsmitteln,
mit denen wir aus Negativschleifen aussteigen
können. Wichtig dabei ist: Dann
auch draußen zu bleiben und etwas anderes
machen und nicht zum Spielball
unserer Emotionen zu werden.
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
35
36 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Einstellung
Erfolg im Leben:
So gehts
Was sind die Geheimnisse der Hollywood-Stars?
Norman Gräter hat sie gefragt
Bilder: Depositphotos/s_bukley, privat
Erfolgreichen Persönlichkeiten
ins Herz geschaut
Die Formel für beruflichen Erfolg
gibt es schon lange. Jedoch
ist der Beruf nur ein Lebensbereich.
Was ist mit den anderen Bereichen
wie Gesundheit, Familie, Freunde, Finanzen,
Hobbies und vielleicht für Einige noch
die Spiritualität? Was sagen erfolgreiche
Persönlichkeiten, wenn sie genau danach
gefragt werden: Nach dem Erfolgsgeheimnis
für das Leben?
Kommen Sie mit auf eine Reise in
die Denkweise dieser Persönlichkeiten
und erfahren, was sie so
besonders macht.
»Entwickle dich in Richtung
deines maximalen Potentials,
habe dabei Freude und sei offen
für Neues.«
– Chuck Norris
Stärke deine Stärken
Einer der fröhlichsten Menschen, mit denen
ich je gesprochen habe, war Chuck
Norris. Er redete ununterbrochen,
erzählte
von seinen früheren
Erfolgen und von
seinen Erlebnissen
in jungen Jahren.
Seine Frau Gena ist
dabei immer eine
Armlänge entfernt.
Sie ist Chucks Brand
Manager. „Ich kümmere
mich um die Marke Chuck Norris und da
verstehe ich keinen Spaß“. Beide haben
eine klare Aufgabenteilung. Chuck geht
gerne auf alle Fanwünsche ein und so
nimmt er regelmäßig seine Baseballmütze
ab, wenn die Frage nach einem Foto ohne
Mütze kommt. Gena hingegen springt
dabei fast aus dem Hemd. „Lass die Mütze
auf. Sonst hätte ich dir vorhin noch die
Haare schöngemacht.“ Sie dreht sich zu
mir. „Diese Fotos sind für immer im Internet.
Ich möchte nicht, dass seine Haare
in alle Richtungen stehen.“
Beide haben bei ihrer
Arbeit sichtlich Spaß
und tun alles, um
den Menschen
in ihrem Umfeld
eine Freude zu
bereiten.
»Es ist besser,
glücklich zu sein,
als gut. Menschen
sollten sich
ihren Traum niemals
ausreden lassen. Andere
schießen immer wieder gegen
deinen Traum, weil sie selbst steckengeblieben
sind und nichts hinbekommen haben.
Jeder hat das Recht, seinem eigenen
Traum zu folgen.«
– Charlie Sheen
Erfolgreich oder glücklich?
Viele Menschen wollen erfolgreich sein.
Dabei tappen sie oft in eine ganz gemeine
Falle. Sie vergleichen nämlich ihr Inneres
mit dem Äußeren der anderen Menschen.
Besonders in Zeiten von sozialen Medien,
Photoshop und Co. zeigt sich jeder nur
von seiner besten Seite. Jedoch gibt es kein
Sonnenscheinleben. Jeder Mensch hat
Höhen und Tiefen. Nur werden die Tiefen
sehr oft außen vorgelassen. Und so vergleichen
die Menschen ihr nicht perfektes
Inneres mit den Hochglanzfotos der anderen
Menschen. Das kann nur zu einem
Knick im Selbstbewusstsein führen. Charlie
Sheen hat dies erkannt und plädiert darauf,
lieber glücklich, als gut zu sein und
Neider rigoros auszusortieren. „Folge deinem
Traum, egal was die anderen sagen.“
»Du brauchst eine dicke Haut im Leben,
denn du wirst immer
wieder zu Boden
geschlagen
werden. Stehe
immer
wieder auf
und mache
weiter.«
– Sylvester
Stallone
Aufgeben wäre zu
einfach
Im Leben gibt es genug Dinge, die uns zu
Boden gehen lassen. Sylvester Stallone erzähle
mir in Manchester seine Geschichte,
die ich heute noch sehr gerne in meinen
Vorträgen weitergebe. Durch einen Arztfehler
bei der Geburt, wurde ein Nerv an
seinem Mundwinkel verletzt, welcher dann
zu seiner bekannten, leicht schiefen Mundstellung
führte. Er flog von diversen Schulen
und sein Lehrer prophezeite ihm, dass
er irgendwann auf dem elektrischen Stuhl
landen würde. Als junger Mann klopfte an
viele Schauspiel Agenten Türen, da er einen
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
37
Einstellung
Norman Gräter veranstaltet am 24. März 2020 in der
Porsche Arena/Stuttgart sein großes Erfolgsevent
»Don't stop believin'«. Er teilt mit Ihnen, von einem Orchester
begleitet, die Erfolgsgeheimnisse der Stars.
Mehr Informationen erhalten Sie in unserem Kalender auf Seite 66.
Traum hatte; er wollte Schauspieler sein. Jedoch
hagelte es eine Absage nach der nächsten
und so musste er sogar seinen Hund
verkaufen, um über die Runden zu kommen.
Jedoch sollte sich seine Winterzeit in den
Frühling und Sommer seines Lebens
verwandeln, als er am 24.3.1975 einen
Boxkampf zwischen Mohamad
Ali und Chuck Wepner sah. Dieser
inspirierte ihn so sehr, dass er
daraufhin das Drehbuch zu Rocky
schrieb. Jedoch ist der Rest noch
nicht ganz Geschichte, denn Stallone
wollte die Hauptrolle in seinem eigenen
Film. Die Produzenten lachten ihn jedoch
aus. „Wir verkaufen keine einzige Kinokarte
mit deinem Gesicht im Film. Nimm das
Geld oder geh nach Hause“ war deren Antwort.
Er bedanke sich und verließ das Büro
der Produzenten. Zu dieser Zeit hatte er 7 US
Dollar auf dem Konto und schlug einen Deal
über 325.000 US Dollar aus, da
es nicht seinem Traum entsprach.
Er kämpfte weiter,
bis er seinen Traum in die
Tat umgesetzt hatte. Ein
wahrhaftiges Vorbild.
»Menschen müssen
ihre Leidenschaft finden.
Denn du bist die beste Version
von dir selbst, wenn du
von innen heraus begeistert bist. Deine
Nachricht ist auch erst dann authentisch.
Nur dadurch schaffst du eine tiefgründige
Verbindung mit anderen Menschen.«
– Michelle Obama
Seien Sie präsent
In unserer heutigen Zeit ist eines ganz groß
in Mode gekommen. Das Hinhören. Während
wir auf dem Handy herum daddeln,
hören wir mit einem Ohr zu und nicken
immer wieder. Wenn Sie jedoch das Herz
eines Menschen erreichen möchten, seien
Sie zu 100 % bei ihm. Diese Erfahrung
machte ich bei Michelle Obama. Bei unserem
Gespräch waren gefühlt nur wir Beide
im Raum. Sie war mit ihrem vollen Fokus
bei mir, was dazu geführt hat, dass ich weder
die Assistenten, den Secret Service oder
andere Gäste wahrgenommen habe. Es hat
sich für mich angefühlt, als gäbe es nur sie
und mich. Michelle Obama lebt, was Sie mir
als Erfolgsgeheimnis sagte; von innen heraus
begeistert zu sein. Denn Authentizität
kommt nicht durch eine schöne Hülle oder
äußere Einflüsse wie einen Titel,
einen großen Firmenwagen
oder ähnliches, sondern
von einer inneren Einstellung.
Der Einstellung „pro
Mensch“.
»Führen Sie mit interessanten
Menschen Gespräche
und lernen dabei
aus Lebensbereichen, die Ihnen
neu sind.«
– Angela Merkel
Andere Menschen sind der Schlüssel zu
Ihren Träumen
Auch Angela Merkel hat erkannt, dass der
Schlüssel für die Erfüllung aller Ziele und
Träume andere Menschen sind. Was
heißt das für Sie? Schaffen Sie sich
ein Netzwerk an Menschen, die das
erreicht haben, was Sie erreichen
möchten. Fangen Sie an, sich mit
diesen Menschen zu beschäftigen,
als die gut gemeinten Hinweise Ihres
Schwagers für bare Münze zu nehmen.
Alles, was Sie sich in Ihren Träumen
vorstellen können und irgendwann
besitzen wollen, gehört heute noch anderen
Menschen. Somit benötigen Sie diese
Menschen, um Ihrem Ziel ein Stück näher
zu kommen. Nutzen Sie dieses Wissen und
führen sinnvolle Gespräche, die Sie
nach vorne bringen.
»Der dümmste Spruch
den ich kenne ist "Wissen
ist Macht". Weil Sie können
noch so viel Wissen
im Kopf haben. Wenn Sie
nichts damit machen, bedeutet
das überhaupt keine
Macht.«
– Prof. Dr. h.c. mult. Reinhold
Würth
Ich weiss, dass ich nichts weiss
In meinen vielen Begegnungen mit Reinhold
Würth fiel mir auf, dass auch er an
guten Gesprächen mehr als interessiert ist.
Einige Städteführer haben dies am eigenen
Leib zu spüren bekommen, denn Herr
Würth möchte viel wissen und er hasst es,
wenn Menschen keine Kompetenz in ihrem
vermeintlichen Kernbereich haben.
Damit sticht er direkt ins Wespennest,
denn wir alle haben enorm viel Wissen.
Wo es jedoch meistens scheitert, ist die
Umsetzung dieses Wissens in der Praxis.
Wir alle wissen ganz genau, was wir
tun müssten, um erfolgreicher im Leben
zu sein. Jedoch fallen uns hunderte von
Ausreden ein, warum wir das gerade jetzt
nicht umsetzen können. Es scheitert in der
heutigen Zeit niemals
am Wissen, sondern
immer am
Umsetzen des
Wissens.
»Sei einfach du
selbst«
– Pamela
Anderson
Glücklich sein
Kommen wir wieder zurück zur Eingangsfrage:
Was ist nötig, um erfolgreich
im Leben zu sein? Da die Worte „Leben“,
„Erfolg“ und „Glück“ jeder Mensch anders
definiert, gibt es hier auch keine allgemein
gültige Formel. Pamela Anderson fasst den
wichtigsten Aspekt schön zusammen. Als
ich ihr diese Frage stellte, schaute sie kurz
zu ihrem Begleiter, überlegte und lächelte
mich dann charmant an: „Just be yourself
“ – sei einfach du selbst. Wenn Sie
sich so geben, wie Sie sind, werden
Sie nicht allen Menschen gefallen.
Vielen fällt dies unheimlich
schwer. Nur mal ehrlich – können
Sie es allen Menschen recht
machen? Nein. Machen Sie es sich
selbst recht, wenn Sie sich verbiegen,
wie die Anderen es möglicherweise
möchten? Nein. Somit machen
Sie es weder sich, noch den Anderen recht,
wenn Sie sich verbiegen. Bleiben Sie bei
sich und gehen Sie Ihren Weg. Auch wenn
es manchen nicht gefällt. Zumindest Sie
gefallen sich. Und darauf kommt es doch
in Ihrem Leben an.
Bilder: Depositphotos/palinchak/PopularImages/everett225, imago images/Karo
38 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
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JULIEN BACKHAUS
MIT MICHAEL JAGERSBACHER
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»Der Kerl hat Eier«
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Einstellung
Jürgen Drews ist einer der erfolgreichsten
deutschen Schlagersänger, der für seine
Selbstdisziplin und sein Durchhaltevermögen
bekannt ist. Sie ermöglichen es ihm mit über
70 Jahren seinen Traum vom Showbusiness
erfolgreich weiterzuleben.
Stellen Sie sich folgende Frage:
Was können Sie im Leben eigentlich
erreichen, wenn Sie
undiszipliniert sind? Klar, auch
ein blindes Huhn findet mal ein
Korn, wenn es lange genug in der Gegend
herumpickt. Aber damit überlassen Sie Ihr
Leben dem reinen Zufall. – Was für eine
Wenn Sie großen Erfolg haben
möchten, müssen Sie ihn selbst
steuern. Das können Sie nur,
wenn Sie sich »im Griff haben«.
grausame Vorstellung, wenn man keinen
direkten Einfluss auf den eigenen Erfolg
ausüben kann!
Mit dem Steuer in der Hand durchs Leben
gehen
In der Persönlichkeitsbildung wird Selbstdisziplin,
also eine Form der Selbstbeherrschung
angestrebt. Sie beinhaltet vor allem
zwei Aspekte. Erstens: den zeitlichen Aspekt:
Wer selbstdiszipliniert an das Verfolgen
der eigenen Ziele geht, der macht dies
stetig und über einen längeren Zeitraum.
Und zweitens den Aspekt des selbstbeherrschten
Handelns. Die Kontrolle über
das eigene Leben kann nur dann als selbstdiszipliniert
bezeichnet werden, wenn
es über einen längeren Zeitraum gelingt.
Eine Schwalbe macht also noch lange keinen
Sommer.
Wenn Sie sich beispielsweise das Ziel gesetzt
haben, zehn Kilo abzunehmen, dann
ist ein einmaliges Nein-Sagen zu
einem kalorienreichen Dessert
zwar eigenverantwortlich, da Sie
es selbst entschieden haben. Es
hat aber so gut wie keine Auswirkung
auf Ihren Diät-Erfolg. Der
stellt sich nämlich nur ein, wenn
Sie dauerhaft Nein sagen können.
Achillesfersen sind o.k.
Wenn Sie großen Erfolg haben möchten,
müssen Sie ihn selbst steuern. Das können
Sie nur, wenn Sie sich »im Griff
haben«.
Viele Menschen machen sich
lustig über diejenigen, die sich
selbst nicht im Griff haben.
Denken Sie beispielsweise daran,
als Sie das letzte Mal im
Fernsehen oder in einer Zeitschrift
von einer Alkoholeskapade
eines Prominenten
erfahren haben. Peinlich!
Der hat sich wieder nicht im
Griff gehabt. Doch genau solche Geschichten
lenken nur von uns selbst ab.
Fragen Sie sich: In welchen Bereichen lasse
ich mich selbst gelegentlich gehen?
Wir alle haben unsere Achillesfersen.
Wichtig ist zu wissen, welche dies sind und
wie wir daran arbeiten können.
Es müssen nicht gleich Alkoholeskapaden
sein – obwohl die meisten Menschen tatsächlich
zu ungezügelt trinken. Ich habe
früh verstanden, dass Selbstbeherrschung
eine der mächtigsten Kräfte auf dieser Welt
ist. Mit 18 habe ich begonnen, Bücher über
erfolgreiche Menschen zu lesen. Ich habe
gelernt, dass die meisten von ihnen wenig
bis gar keinen Alkohol trinken und nicht
rauchen. Dabei geht es gar nicht um das
Trinken oder Rauchen an sich. Dass dies
schlechte Gewohnheiten sind, die uns nicht
guttun, werden wohl die wenigsten verneinen.
Mir geht es hier nicht um
den gesundheitlichen Aspekt,
sondern um die Kultivierung der
Selbstdisziplin. Ich beispielsweise
möchte mir täglich neu beweisen,
dass ich die angestrebte und für
Auszug aus dem Buch „Erfolg“
von Magazin-Verleger
Julien Backhaus
Cover: imago images/Jan Huebner, WTV Cover: FinanzBuch Verlag
40 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Einstellung
SELBST-
DISZIPLIN
Jürgen Drews – das Paradebeispiel
für Selbstdisziplin
einen Erfolg so notwendige Selbstdisziplin
auch tatsächlich umsetzen kann.
Drews und Disziplin
Jürgen Drews ist ein wunderbares Beispiel
für Disziplin bzw. Selbstdisziplin. Mit seinen
über 70 Jahren und rund sechs Dekaden im
Showbusiness sieht er so aus, als ob der Zahn
der Zeit sich die Zähne an ihm ausgebissen
hätte. Dies hat natürlich etwas mit den Genen
zu tun, aber auch mit Disziplin. Talente
und gute Ausgangspositionen sind nur halb
so viel wert, wenn nicht kontinuierlich an
und mit ihnen gearbeitet wird.
Jürgen Drews über sein Aussehen: »Erstens
sind es die Gene. Zweitens musst du sie so
bedienen, dass du nicht alles wieder kaputt
machst, was der Gott dir mitgegeben hat. Du
musst dich in deiner Haut und vor allem mit
deiner Umgebung wohlfühlen.«
Was für den Körper gilt, gilt natürlich ebenso
für den Geist. Versuchen Sie beispielsweise –
diszipliniert – den Fernsehkonsum zu minimieren
und stattdessen etwas Produktives
voranzutreiben. Beginnen Sie Bücher über
Geld und Erfolg zu lesen, statt sich von irgendeiner
Fernseh-Soap berieseln zu lassen.
Es könnte der erste Schritt in ein Leben voller
Selbstdisziplin sein, welches sehr positive
Auswirkungen für Sie bereithält.
all diese Dinge nicht nur meiner Gesundheit
guttat, sondern auch meinem Selbstvertrauen.
Ich begann sprichwörtlich, mir
selbst großes
Vertrauen entgegenzubringen.
Ich konnte
mich auf mich
selbst verlassen.
Erstens sind es die Gene. Zweitens
musst du sie so bedienen, dass du
nicht alles wieder kaputt machst,
was der Gott dir mitgegeben hat.
Fortan traute
ich mir immer
größere Dinge
zu. Klar, denn ich hatte mir bewiesen, dass
ich mich selbst steuern konnte. Mein Gefühl
hat sogar die Wissenschaft bestätigt.
Eine Studie von Wilhelm Hofmann von der
University of Chicago hat 2013 herausgefunden,
dass Menschen mit einem hohen
Maß an Selbstkontrolle ein glücklicheres
Leben führen.
400 Probanden wurden dafür untersucht
und es hat sich
gezeigt: Der
Verzicht auf
kurzfristige Belohnungen
zugunsten
eines
langfristigen
Ziels macht zufriedener,
als jeder
Begierde sofort nachzugeben.
Stellen Sie sich folgende Frage: Wie können
Sie selbst mehr Disziplin in Ihr Leben bringen?
Schreiben Sie sich drei Situationen auf,
die Sie sofort unter Ihre Kontrolle bringen
möchten!
Vom Glück der Disziplin
Ich erkannte früh, dass die Kontrolle über
sich selbst die Basis für alle Erfolge darstellt.
Deshalb wollte ich lernen, mich zu disziplinieren.
Alkohol, Zigaretten, TV-Konsum
und außerdem noch Zucker und
Fast-Food-Restaurants schienen mir gute
Anfänge zu bieten, meine Selbstbeherrschung
zu trainieren. Ich bemerkte schon
nach wenigen Tagen, wie der Verzicht auf
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
41
Einstellung
Regisseur Woody Allen ist bekannt für
seine eher pessimistische Weltsicht, auf der
einige seiner besten Filmwerke ihren Erfolg
begründen.
Optimismus als Basis von
Lebensglück und Erfolg
Jede Gegebenheit, jede Situation, ja
das ganze Leben hat zwei Gesichter
und kann aus zwei völlig unterschiedlichen
und entgegengesetzten
Blickwinkeln betrachtet werden.
Handeln die einen ängstlich, gehemmt
und rechnen schon im Vorherein
mit dem Schlimmsten, so blicken die anderen
voller Zuversicht auf die Dinge, die
sie entweder selbst in Angriff nehmen wollen,
aber auch darauf, was nicht beeinflussbar
ist. Optimisten verleihen ihrem Leben
einen positiven Anstrich, denn: Optimismus
ist die Fähigkeit positiv zu denken.
Gute oder schlechte Ereignisse werden immer
von ihrer besten Seite betrachtet und
man zieht ein Resumee, dass selbst der
Misserfolg zu einem Erfolg aufgewertet
wird. „Problem“, „Herausforderung“ oder
„Lernerfahrung“? Alles eine Frage der Perspektive!
Der grundlegende Unterschied zwischen
Optimisten und Pessimisten liegt nicht
nur im Umgang mit bestimmten Situationen
oder den daraus vorausgehenden
Erwartungshaltungen. Der Gegensatz
besteht auch darin, wie mit positiven Ereignissen
umgegangen wird. Gelingt eine
Optimisten verleihen ihrem
Leben einen positiven Anstrich,
denn: Optimismus
ist die Fähigkeit positiv zu
denken.
Sache wie beispielsweise eine Prüfung gut,
so gehen Pessimisten grundsätzlich davon
aus, dass dieser Erfolg auf Zufall oder
Glück zurückzuführen ist. Sie sehen sich
nicht in der Position, hierfür maßgeblich
mitgewirkt zu haben sondern sehen dafür
die Verantwortlichkeit in einer höheren
Macht oder ganz allgemein ausgedrückt
in „den Umständen“. Es wird gezielt nach
äußeren Einwirkungen gesucht, die zum
eigenen Erfolg geführt haben. Der Aspekt
der Eigenverantwortlichkeit und der
Selbstbestimmtheit wird dadurch großteils
außen vorgelassen. So wirken Erfolge nicht
nach sondern sind erneut mit der Angst
verbunden, beim nächsten Mal wieder
scheitern zu können. Diese Einstellung demotiviert
und kostet enorm viel Energie.
Dieser Energieverlust raubt wiederrum die
Lebensfreude.
Optimisten hingegen fokussieren sich bei
Gelungenem auf die eigenen Fähigkeiten.
Denn sie beurteilen diese nach ihrer
Leistung und führen Erfolge somit auf ihre
Stärken, Begabungen oder Talente zurück.
Das Resultat ist für Optimisten extrem gewinnbringend
und zwar in doppelter Hinsicht:
Einerseits löst der Triumph in der
Gegenwart große Freude darüber aus, dass
sich die Bemühungen gelohnt haben. Folglich
stärkt das den Glauben und das Ver-
Bilder: Depositphotos/arp, Jörg Löhr
42 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Einstellung
Eine positive Einstellung
nährt zwei grundlegende
Faktoren nachhaltig und
zwar Kraft und Motivation,
welche zu den ausschlaggebenden
Erfolgsfaktoren
zählen.
trauen in das eigene Können. Andererseits
wirkt die Freude sich auch auf zukünftige
Situationen aus, denn wenn etwas zum
jetzigen Zeitpunkt aufgrund der eigenen
Fähigkeiten gelingt, dann liegt die Vermutung
nahe, dass dies in Zukunft genauso
sein wird. Optimisten erfreuen sich also
an der geglückten Sache an sich sowie über
sich selbst.
Unzählige Studien haben bereits belegt,
dass positives Denken enorme Auswirkungen
hat. Negative Gedanken hingegen
haben schon von jeher eine essenzielle
Funktion: Das Überleben garantieren. Als
eine Art Überlebenssoftware sind Gedanken
früher wie heute so programmiert,
dass das Gehirn nicht ständig erneut nach
möglichen Bedrohungen suchen muss.
Heute ist das allerdings kaum mehr notwendig.
Vielmehr führt häufiges negatives
Denken zu Stress und kann uns sogar psychisch
krank machen. Doch wie können
wir positives Denken dauerhaft in unserem
Gehirn verankern? Durch tägliche
Wiederholungen.
Dieser Prozess dauert durchschnittlich
66 Tage und nennt sich Neuroplastizität.
Doch Vorsicht, es wirkt in beide Richtungen.
Das Problematische an negativen
Gedanken ist ihre Auswirkung auf unser
Unterbewusstsein. Denn durch dauerhaftes
Wiederholen manifestieren auch sie
sich als Norm und wir nehmen sie irgendwann
als gegebene und unveränderbare
Tatsachen hin.
Eine positive Einstellung nährt zwei
grundlegende Faktoren nachhaltig und
zwar Kraft und Motivation, welche zu
den ausschlaggebenden Erfolgsfaktoren
zählen. Misserfolge werden erkannt und
analysiert, denn der Fehlschlag wird sachlich
auf die Situation bezogen und nicht
nur auf sich selbst sowie die vermeintliche
Unfähigkeit. In einer Krise wird zugleich
immer die Chance auf Besserung erkannt
und das Leben als ein riesiges Spielfeld gesehen,
auf dem man sich selbst beweisen
muss. Das Selbstvertrauen wird ebenfalls
enorm gestärkt, denn der Leitsatz eines
jeden Optimisten – wenn auch nur unbewusst
– lautet: „Ich selbst habe die Kontrolle
über mich und mein Leben“. Allein
dieser Gedanke führt zu enormer Sicherheit.
Optimismus vermittelt ein Gefühl der
Kontrollierbarkeit über die Umstände.
Mit positivem Denken ist hierbei auch
nicht die „Alles-wird-schon-gut-werden-
Einstellung“ gemeint. Vielmehr geht es um
darum, den Blick konsequent nach vorne
zu richten und konstruktiv nach Lösungen
zu suchen. Ein realistischer Optimismus
ist deshalb keinesfalls naiv. Negatives wird
zwar erkannt aber ebenfalls die Tatsache,
dass man sich ihm nicht zwangsweise unterwerfen
muss, sondern dazu imstande
ist, eine eigenständige Wahl zu treffen.
Faktisch kann niemals alles kontrolliert
werden, aber die Reaktion, wie wir einer
schwierigen Situation begegnen, definitiv.
Der Autor, Jörg Löhr, gilt als einer der
angesehensten und kompetentesten Persönlichkeits-
und Managementtrainer im deutschsprachigen
Raum. Er betreut Spitzensportler,
Nationalmannschaften sowie Bundestrainer
und seine Referenzen im Firmenbereich lesen
sich wie das ‚Who is Who’ der Unternehmenswelt.
Mit mehrfachen Auszeichnungen wurde
er in den letzten Jahren für die Verbindung
von fundierter Wissensvermittlung und seinem
Talent, zu begeistern, geehrt. Anlässlich der
Ehrung für sein Lebenswerk als Referent zog er
in die German Speakers ‚Hall of Fame’ ein.
Wer produktiv denkt, der lässt diesen
Gedanken beinahe automatisch Taten
folgen, denn: Optimismus bereitet den
Weg dafür, ins Handeln zu kommen, egal
unter welchen Voraussetzungen, egal,
wie schwer und kompliziert die Umstände
erscheinen mögen. Die Zuversicht
verhält sich somit wie eine Art der sich
selbsterfüllende Prophezeiung. Wie das
funktioniert? Körper und Geist sind eng
miteinander verbunden. Ein Gedanke
wird somit zu einer konkret ausgeführten
Handlung, wenn dieser in die richtige
Richtung gelenkt wird. Denn Taten sind
letztlich das Ergebnis von vorherrschenden
Gedanken. Soll heißen: Zuerst war
ein Gedanke, bevor dieser zu einer zielgerichteten
Handlung führte.
Optimismus muss keine unrealistische
Wunschvorstellung bleiben. Eine positive
Denkweise kann auch bewusst antrainiert
werden:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Wechsle die Perspektive und lege
fest, wie du deine Gedanken zum
Positiven verändern kannst.
Unsere Gedanken sind repetitiv.
Denkst du regelmäßig positiv,
verankert sich diese Einstellung
automatisch in deinem Unterbewusstsein.
Schreibe jeden Tag 2-3 Minuten
auf, was dir heute geglückt ist.
Schreibe ebenfalls auf, wofür du
dankbar bist.
Optimismus färbt ab! Umgeben
dich mit den Menschen, die dieselbe
Einstellung teilen.
Durchbreche die Negativspirale indem
du Dinge tust, die dir guttun.
Das kann zum Beispiel Sport sein,
aber auch Freunde treffen oder deine
Gute-Laune-Playlist abspielen.
Unerlässlich: Komm proaktiv ins
Handeln! Fokussiere dich darauf,
dich stetig weiterzuentwickeln.
Dadurch wendet sich deine Denkweise
massiv hin zum Positiven.
Der Grund dafür: Du verbesserst
dich ständig und hast somit das
Gefühl, dein Leben kontrollieren
zu können. Du wirst automatisch
optimistischer, da du deinen Zielen
immer näher kommst. Das Resultat:
Du lernst Lösungen zu finden
und deine Probleme erscheinen dir
kleiner. Schwierigkeiten werden
dich zukünftig nicht mehr aus der
Bahn werfen, sondern du lernst,
diese zu überwinden und besser
mit ihnen umzugehen. Dir werden
damit neue Denkweisen aufgezeigt
und du wirst Gewohnheiten automatisieren
und manifestieren.
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
43
Wissen
Gnadenlose Schlachten, tagtäglicher
Kampf in der Business-
und Erfolgsarena um
Macht und Status. Status ist
allgegenwärtig. Statusspiele
gehören zum Alltag.
Sie nerven, sie fördern, sie fordern,
sie stören, sie zerstören
und sie bringen Erfolg.
Erfolg bringen Sie dann, wenn
man die Mechanismen und Gesetzmäßigkeiten
kennt und diese
für sich nutzen kann.
Wenn Trump auf Kim Jong-un
oder Macron trifft oder Merkel
auf Erdogan, dann wird das
meist die ganz große Show der
Supermächte. Status, Statusverhalten und
Statusinszenierung on Stage. Öffentlich
und meist mit Kalkül. Manche wissen genau,
wie sie sich inszenieren, wie sie was
tun müssen und manche tappen dennoch
rein in die Statusfalle.
Donald Trump war zu Gast bei Kim Jong-un
und wie fast schon erwartet benimmt
sich Trump „anders“. Kim Jong-un war der
Gastgeber. Nun müsste Kim Jong-un als
Gastgeber, Trump zuerst die Hand reichen.
So hat er aber mit Trump nicht gewettet.
Als Kim Jong-un auf Donald Trump zugeht,
streckt Trump Kim Jong-un bereits seine
Hand entgegen, fern von jedem Protokoll
und jeder Businessetikette.
Grundsätzlich gilt bei TV-Auftritten und
Pressefotos: Die Person, die vom Zuseher
aus auf der linken Seite des TV-Spots oder
des Fotos steht oder sitzt hat den Wahrnehmungsbonus.
Wird also mehr und besser
wahrgenommen, wirkt präsenter.
So kommt als Gastgeber Kim Jong-un
von links auf die Mitte der Bühne zu
und Trump von rechts. Somit sollte Kim
Jong-un im Vorteil sein. Kim Jong-un
kommt souverän, gelassen und mit anspannungsfreien
Beinen auf Trump zu.
Die Begegnung soll in der
Mitte der Bühne stattfinden.
Als Kim Jong-un auf Donald
Trump zugeht, streckt Trump
Kim Jong-un bereits seine
Hand entgegen, fern von jedem
Protokoll und jeder Businessetikette.
Damit hebt er sich über Gastgeber
Kim Jong-un und nimmt
sich den höheren Status. Ein
Signal von Machtanspruch
und Dominanz. Während des Handschlages
legt Trump seine linke Hand auf
den rechten Oberarm von Kim Jong-un
und nimmt ihm den Vorteil der stärkeren
TV-Spot und Fotorepräsentanz weg. Den
Arm auf eine andere Person zu legen ist
44 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Wissen
KARRIERE-BOOSTER
STATUSKOMPETENZ
immer ein Zeichen von Dominanz- und
Machtanspruch.
Ein Drauflegen der Hand auf den Körper
eines anderen,
geht weder am
Business- noch
am gesellschaftlichen
Parkett.
Mit einer Ausnahme:
Wenn man
eine Person am
gesellschaftlichen
Parkett gut kennt,
Der Status ermöglicht uns eine
gegenseitige Einschätzung unserer
Kommunikationspartner.
Dabei ist bei Kennenlern-Gesprächen
vorerst mal der soziale
Status interessant […]
also befreundet
oder gut bekannt ist, ist das in manchem privaten
Kontext erlaubt, vor allem dann, wenn
es tatsächlich herzlich gemeint ist.
Wenn wir diese Szene weiter betrachten
kommt eines ganz klar zum Vorschein. Donald
Trump hat den Lead. Er führt durch
diese Begegnung und lenkt den Verlauf.
soziale Status, und somit das Statusverhalten,
die Statusinkompetenz und die
Statuskompetenz. Status lässt sich nicht
verhindern, er
steht dir einfach
gegenüber. Rangordnung
wird
durch elegantes,
teils plumpes
Verhalten, durch
Hackordnungen,
durch sympathisches
oder auch
unsympathisches
Verhalten gesteuert und festgelegt.
Auf Augenhöhe oder auch nicht. Der Status
ermöglicht uns eine gegenseitige Einschätzung
unserer Kommunikationspartner.
Dabei ist bei Kennenlern-Gesprächen
vorerst mal der soziale Status interessant,
der sehr schnell über Small Talk erfragt
wird. Was machen Sie beruflich? Wo leben
Sie? Welche Schulen haben Sie besucht,
Haus oder Wohnung? Es ist für uns
wichtig abzuklären, welchen Status der andere
hat, damit wir sehen, welchen Status
wir haben. Auch wenn uns das manchmal
nicht so ganz bewusst zu sein scheint.
Die Einschätzung, auf welcher Statusebene
sich jemand befindet, geht über Informationen.
Informationen wie Optik, dazu gehört
die Körpersprache, die Botschaft, die
durch Kleidung oder Statussymbole transportiert
wird, die Stimme, welche Vertrauen
oder Mißtrauen, Selbstvertrauen bzw.
Stimmungen transportiert und die Spra-
Bilder: imago images/ZUMA Press
Nun stehen beide frontal zum Publikum.
Trump dreht sich Kim Jong-un zu, berührt
mit seiner rechten Hand Kim Jong-uns
Schulter – macht also wieder einen Machtund
Dominanzübergriff – blickt ganz kurz
in die Richtung, aus der Kim Jong-un kam,
nimmt die Hand von Kim Jong-uns Schulter,
führt sie an ihm vorbei und deutet damit
in die Richtung aus der Kim Jong-un
kam. Trump gibt damit die Abgangsrichtung
vor. Kims Blick folgt seinem Blick
und seiner Weg weisenden Geste und
lässt sich von Trump in die entsprechende
Richtung leiten. Kim Jong-un hat den Lead
Trump überlassen. Trump ging als Statussieger
aus dieser Begegnung hervor. Hochstatus
gewinnt eben oft, sympathisch oder
diplomatisch ist er aber auch nicht immer.
Dort wo es Begegnungen zwischen Menschen
gibt, ist er unvermeidlich, der
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
45
Wissen
che und Sprachmuster die Hinweise über
Einstellungen, Haltungen, Wünsche, Glaubenssätze,
Selbstbilder oder Identitäten geben.
Bevor wir mit einem Menschen einen
Satz gesprochen haben, hat die Körpersprache
die Statuskommunikation längst
aufgenommen. Menschen reagieren unbewusst
sehr stark auf unsere eigentliche
Muttersprache, die Körpersprache. Die
Körpersprache an sich demonstriert Überoder
Unterlegenheit, sie zeigt uns Duelle
von Macht und Statusanspruch. Manchmal
ordnet sich jemand unter oder über,
manchmal gibt jemand stillschweigend
nach und manchmal wird jemand einfach
untergeordnet, ob er es will oder nicht, ob
er es merkt oder nicht.
Ermitteln Sie Ihren eigenen Status
Sind Sie zufrieden mit Ihrem Status? Haben
Sie sich überhaupt darüber schon
Gedanken gemacht? Kennen Sie die Mechanismen
und Gesetzmäßigkeiten von
Statusverhalten und Statuskompetenz?
Sind Sie derjenige, der anderen ausweicht
oder weichen die anderen Ihnen aus?
Beobachten Sie sich selbst wenn Sie am
Flughafen, in einem Einkaufszentrum
oder an Ihrem Arbeitsplatz sind. Wo befinden
Sie sich im Statusgefüge? Sind Sie
eher die Person, die durch äußerlichen
Hochstatus auffällt oder die Person, die
sich durch Tiefstatus nachgiebiger zeigt
oder versuchen Sie gleichen Status wie
der andere zu erlangen?
Überlegen Sie sich einfach, ob Sie erfolgreich
mit Ihrem Status-Verhalten sind.
Wenn ja, dann ist die Welt ja ohnehin in
Ordnung. Wenn Sie aber merken, dass
Sie nicht zufrieden, genervt oder niedergeschlagen
sind, weil Sie bei manchen
Situationen im Business überrollt oder
kleingemacht werden und dagegen nicht
ankommen, dann würde es sich lohnen,
einen Schritt in die Richtung der Entwicklung
Ihrer Statuskompetenz zu machen.
46 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Wissen
Beobachten Sie sich
selbst wenn Sie am
Flughafen, in einem
Einkaufszentrum
oder an Ihrem Arbeitsplatz
sind. Wo
befinden Sie sich
im Statusgefüge?
Hochstatus-Signale:
– Entspannte, klar geführte Gestik
oberhalb der Gürtellinie zwischen
Hals und Hüfte
– Eine gerade und aufrechte Sitzhaltung
– Der Kopf ist gerade und das Kinn
etwas gehoben bei ernsten Aussagen
– Raum einnehmen, z.B. ausbreiten
der Arme am Tisch
– Blick in die Augen des Gegenübers
– Souveränes Sprechen, langsamr
und betont
Tiefstatus-Signale:
– Fahrige, unruhige Körperbewegungen
und wildes Gestikulieren
– Häufig Blinzeln mit den Augenlidern
– Häufige Griffe ins Gesicht
– Hängende Schulter oder zusammengesunken
sitzen
– Zu schnelles Sprechen
– Zu hohe oder hektische Stimme
Status – So verschaffen Sie sich Ansehen,
Gehör und Respekt
Gebundene Ausgabe: 220 Seiten
Verlag: GOLDEGG
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3990601296
DER STATUS-CHECK:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Wie geht es Ihrem inneren Status,
fühlen Sie sich innerlich in für Sie
wichtigen Situationen eher im Tiefoder
im Hochstatus?
Haben Sie ein Gefühl dafür, wann
Sie ein sympathischer Tiefstatus
oder ein klarer Hochstatus weiterbringen
kann oder fühlen Sie sich
mehr in den Tiefstatus gedrängt
und hineingenötigt?
In welchen Situationen
mangelt es Ihnen an innerem
Hochstatus und was
wollen Sie tun, um Hochstatus
halten zu können
oder an Hochstatus zu
gewinnen?
Wie bewerten Sie Ihren
äußeren Status?
Wirken Sie durch Körpersprache
und Kleidung eher
Hoch- oder Tiefstatus?
Führen Sie Statusregie in
Ihrem Leben oder sind
andere Ihre Regisseure?
Gibt es hier Handlungsbedarf
und woran wollen Sie
arbeiten?
Statusverhalten ist nicht statisch oder fix.
Überlegen Sie sich, in welchen Situationen
Sie mehr Nutzen und Gewinn durch Hochoder
Tiefstatus haben. Nutzen Sie die Mechanismen
von Status, um in der Statusarena
auf der Gewinnerspur zu sein und zubleiben.
Äußerer Status tief- oder hoch:
– Äußerlich werden Sie zuerst gemessen!
– Wie beurteilen Sie Ihre Körpersprache?
– Wie beurteilen Sie Ihre Stimme und
Sprache?
– Wie wirken Sie auf andere?
Patricia Staniek
ist Profilerin für Sicherheit und Wirtschaft,
Keynotespeakerin und Fachvortragende Senatorin S.D.W.
Bilder: imago images/ZUMA Press, Runway Studios Cover: GOLDEGG Verlag
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
47
Leonardo DiCaprio ist ein US-amerikanischer
Filmschauspieler, Oscar-Preisträger
und Produzent. Er engagiert sich als
Umweltschützer und zählt zu den erfolgreichsten
und bestbezahlten Schauspielern
Hollywoods.
Leonardo DiCaprio:
Eine Weltkarriere und
sein Lebenswerk
48 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Erfolg
Von der Titanic
in den Olymp
Leonardo Wilhelm „Leo“ Di-
Caprio ist wohl einer der klingendsten
Namen in der Filmbranche.
Der Schauspieler,
Produzent und Oscar-Preisträger
wurde am 11.11.1974 in Hollywood
geboren, genau an dem Ort, wo er seine
größten, schauspielerischen Erfolge feiern
durfte. Er ist einer der bestbezahlten und
renommiertesten Superstars der Filmbranche
und kann, trotz seines relativ jungen
Alters, bereits auf mehrere Jahrzehnte
Schauspielerfahrung zurückblicken.
Ich möchte in diesem Artikel nicht nur
zurück-, sondern vor allem hinter die Kulissen
DiCaprios zurückblicken und jene
Seiten an ihm identifizieren, die ihn auszeichnen
und von denen wir lernen können.
wann. Auffällig war der junge DiCaprio
vor allem deshalb, weil er schon früh die
Aufmerksamkeit
seiner Umgebung
suchte: „I got attention
by being
funny at school,
pretending to
be retarded, and
jumping around
with a deformed
hand.“. Dieses Talent
hat er dann
in den folgenden
Jahrzehnten bis
zur Perfektion
und die Entgegennahme
seines
Oscars weiterentwickelt.
Weltkarriere wurde also bereits Anfang der
90er Jahre gelegt.
Bunte Mischung
Leonardo vereint mehrere Kulturen in
seinen Genen. Sein Vater war Comicbuchautor
und ist ein Amerikaner der
vierten Generation, wobei die italienische
„Beimischung“ vor allem am Nachnamen
ersichtlich ist. Seine Mutter ist geborene
Deutsche, die wiederum russische Eltern
hatte. Seinen Namen bekam der gute Leonardo,
weil just in dem Moment, als seine
Mutter in Italien vor einem Gemälde des
Künstlers Leonardo
da Vinci
stand, der noch
ungeborene
Sohn heftig gegen
die Bauchdecke
trat. Ein
Zeichen des
Schicksals für
die werdende
Mutter.
DiCaprio wuchs als Einzelkind in Los
Angeles auf, wo er auch die High School
besuchte. In seiner Freizeit widmete er
sich dem Breakdance und absolvierte
auch diverse Turniere, die er oftmals ge-
Karrierebeginn
und Seifenopern
Bereits mit 14
Jahren stand Leonardo
erstmals
für verschiedene
Werbespots vor der Kamera. Sein Spielfilmdebut
gab er 1993 im B-Movie „Critters
3 – Die Kuschelkiller kommen“. Damals
war noch nicht abzusehen, dass DiCaprio
mehrere Male für den Golden Globe nominiert
werden
würde bzw.
I got attention by being funny
at school, pretending to be
retarded, and jumping around
with a deformed hand.
– Leonardo DiCaprio
2016 sogar einen
Oscar für
seine Rolle
im mehrfach
ausgezeichneten
Film: „The
Revenant“ bekommen
würde.
Doch der junge Leonardo arbeitete Stück für
Stück an seiner Popularität. Dabei half ihm
vor allem eine Rolle in der sehr berühmten
Sitcom: „Unser lautes Heim“, in welcher er
zwei Jahre lang mitspielte. Die Basis für seine
Leonardo als ernstzunehmender Schauspieler
Danach ging es relativ schnell. Neben
Robert De Niro spielte er eine Rolle in
„This Boy´s Life“. 1994 bekam er die erste
Oscarnominierung als Nebendarsteller
für den Film: „Gilbert Grape – Irgendwo
in Iowa“. Danach setzte der wahre Erfolgsturbo
ein, welcher bis heute anhält. Mitte
der 90er Jahre kam es zur Neuverfilmung
von Romeo und Julia durch Baz Luhrmann,
in welcher er die Rolle des Romeos
übernahm.
1997 legte er aber noch einmal mit „Titanic“
nach, der mit 11 Oscars prämiert
wurde und unter den Top 5 Filmen aller
Zeiten rangiert. Spätestens ab diesem
Zeitpunkt war der damals 22-Jährige ein
weltweiter Superstar. Doch dieser plötzliche
Ruhm hatte auch Schattenseiten,
zumal er als reines Teenie-Idol abge-
Bild: Depositphotos/s_bukley
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
49
Erfolg
stempelt wurde und seine schauspielerischen
Leistungen nicht objektiv beurteilt
wurden.
Beweis dafür war die erstmalige Global-Award-Doppelnominierung
von zwei
Rollen in einer Kategorie, nämlich die des
Umweltengagement
und Unternehmertum
Bereits als 24 Jähriger
wusste DiCaprio, dass
er gerne mehr bewirken
möchte als gute Filme zu drehen. Er
gründete die „Leonardo DiCaprio-Foundation“,
die sich für den Umweltschutz und
gegen die globale Erwärmung engagiert.
Als Ergebnis dieses Engagements verfasste
er den Film: „11th Hour – 5 vor 12“ mit und
lieh der Dokumentation auch seine Stimme.
Er befasste sich mit verschiedenen Umweltaspekten,
die zu einer weltweiten Krise
führen könnten.
Everywhere I go, somebody is staring at me, I don't
know if people are staring because they recognize
me or because they think I'm a weirdo.
– Leonardo DiCaprio
2013 stieg Di-Caprio als Investor beim
Automobilproduzenten Venturi Automobiles
ein. Er engagiert sich dadurch massiv
im Bereich der Elektromobilität. Darüber
hinaus lebt DiCaprio Umwelt- und Tierschutz
vor, da er praktizierender Vegetarier
ist. Für den Dokumentarfilm „Cowspiracy“
übernahm er die Produktion, damit dieser
auf Netflix ausgestrahlt werden konnte.
Im Jahr 2005 kaufte er sogar eine Insel, auf
welcher er ein umweltfreundliches Resort
bauen möchte.
DiCaprios Schwäche
Den weltberühmten Schauspieler zeichnet
vor allem aus, dass er nicht mit Skandalen
aufwartet. Doch er hat zumindest
eine Schwäche: weibliche Topmodels. Seine
Beziehungsliste liest sich wie das Who
is Who der Victoria Secret Shows. Derzeit
ist er mit der 23 Jahre jüngeren Camila
Morrone liiert – natürlich Model. Doch
bis dato war er, im Gegensatz zu vielen
anderen Schauspielkollegen in seinem
Alter, noch nie verheiratet. Leonardo, mit
einem Augenzwinkern und seiner Para-
Bild: Depositphotots/arp, s_bukley, Ronny Barthel
Alles, nur kein Teenieschwarm
Das Loslösen eines vorgefertigten Bildes ist
schwierig, auch für einen Hollywood-Superstar.
Es fiel der Branche schwer, DiCaprio als
ernsthaften Schauspieler wahrzunehmen,
mit ähnlichen Herausforderungen hatte
auch Mark Wahlberg (Artikel im letzten Erfolg-Magazin
erschienen) zu kämpfen.
Erst 2002 gelangen ihm die ersten Schritte
dorthin, als er in der Megaproduktion
„Gangs of New York“ von Martin Scorsese
eine tragende Rolle spielte. Weitere Oscarund
Global-Award-Nominierungen folgten
für die Filme: „Catch me if you can“ und „The
Aviator“. DiCaprio schien auf dem Weg,
endlich als Schauspieler ernstgenommen zu
werden, der nicht nur durch sein Aussehen
glänzt, sondern vor allem durch seine Fähigkeiten.
DiCaprio über diesen Umstand: „You
learn after a while that it's not getting your
face recognised that's the payoff. It's having
your film remembered.“.
Hauptdarstellers in
„Blood Diamond“
und „Departed –
Unter Feinden“. 2013
erhielt er bereits die
Oscar-Nominierung
4 und 5 für den
Film: „The Wolf of
Walstreet“. Und endlich
2016 – konnte er
den Oscar für seine
Darstellung in „The
Revenant“ entgegennehmen.
Der bisherige
Höhepunkt einer
Weltkarriere.
Michael Jagersbacher
ist Kommunikationstrainer, Unternehmer und Buchautor. Auf seinem Blog
unter www.michael-jagersbacher.at gibt er Tipps, wie man sympathischer
wird und mehr Profil erhält.
50 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Erfolg
derolle des Romeo im Hinterkopf, dazu:
„I don't have the guts that Romeo did.“
Erfolgscharaktermerkmal –
Humor und Co.
Leonardo DiCaprio macht vor allem seine
Verrücktheit und seine Unangepasstheit
für seinen Erfolg verantwortlich:
„Ich bin nicht die Art Mensch, die versucht
cool oder angesagt zu sein, ich bin
individuell.“. Gut, die wenigsten Menschen
würden von sich behaupten, nicht
individuell zu sein, Leonardo DiCaprio
lebt seine Aussage jedoch tatsächlich.
Ein Schuss Selbstironie darf natürlich auch
nicht fehlen: „Everywhere I go, somebody is
staring at me. I don`t know if people are staring
because they recognize me or because
they think I`m a weirdo.“. Vielleicht muss
man auch tatsächlich ein wenig „wahnsinnig“
sein, um in dem knallharten Filmbusiness
nicht unter zu gehen und das Handtuch
zu werfen.
Leonardo´s Superkraft
Neben seiner gesunden Portion Andersartigkeit
ist es wohl sein Durchhaltevermögen
und sein Fleiß, der ihm diesen
Ruhm bescherte, denn auch er hatte harte
Zeiten zu durchschreiten.
Es war sicherlich alles andere als angenehm,
bei fünf Oscarnominierungen nicht
als Gewinner am Podium zu stehen. Auch
der Anspruch an sich selbst, als ernstzunehmender
Schauspieler zu gelten und nach
mehr zu streben, ist nicht selbstverständlich:
„A lot of actors ask me “what do you
do? How do you get into the business?” My
only answer is don’t be discouraged. … You
have to commit your life to it, almost, and
never give up. It’s a cliché, but it’s true.“.
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
51
Leben
52 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Leben
jon
bon
Jovi
It's my life!
Bilder: Depositphotos/Imaginechina-Editorial
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
53
Leben
Es ist mein Leben, und das passiert
jetzt oder nie“, besingt Jon
Bon Jovi das Mantra seines Lebens.
Der amerikanische Sänger
schreibt nicht nur Songs,
sondern ist auch als Plattenproduzent
im Geschäft. Seine ruhelos-disziplinierte
Schaffensader hat er von seinen Eltern, die
sich als Marines
kennengelernt
haben. Dabei
wurde er in
eine sehr musikalische
Familie
hineingeboren.
Er ist direkt mit
Frank Sinatra
verwandt. Auch
sein Cousin
Tony Bongiovi
ist im Musikbusiness.
Er hat
ein Tonstudio,
Auch sein Cousin Tony
Bongiovi ist im Musikbusiness.
Er hat ein Tonstudio,
„Power Station“, wo er
John in den Teenagerjahren
ein Taschengeld mit Putzen
verdienen lässt
„Power Station“,
wo er John in den Teenagerjahren ein
Taschengeld mit Putzen verdienen lässt.
Doch er erkennt auch das musikalische Talent
seines Neffen. Als Meco 1980 im Star
Wars Hype „Christmas in the Stars: The
Star wars Christmas Album“ aufnimmt,
bringt Tony Bongiovi John als Sänger für
„R2-D2 We Wish You A Merry Christmas“
ins Spiel, die erste namentlich erwähnte
Aufnahme des Teens. In den nächsten
Jahren folgten mehrere Aufnahmen mit
Studio-Musikern aus der Umgebung. Unter
anderem nahm er 1982 „Runway“ mit
Hugh McDonald am Bass, Roy Bittan am
Keyboard, Tim Pierce an der Gitarre und
Frankie LaRocka am Schlagzeug auf, dem
Who-is-Who der Szene in den Folgejahren.
Viel später, 1991 stellt Jon Bon Jovi
mit Jambco Records sein eigenes Plattenlabel
auf die Beine und tritt damit in die
Fußstapfen seines Cousins.
Auf der Bühne zu Hause
Früh macht er die Bühne zu seinem Spielplatz.
Der erste Auftritt des jungen John
Francis Bongiovi Jr. Findet 1975 statt, als
er 13-jährig mit seiner ersten Band „Raze“
mit Klavier und Gitarre auf der Bühne
steht. Kaum drei Jahre später lernt er David
Bryan kennen, mit dem er die Band
Atlantic City Expressway gründet. Das
führt ihn weiter auf seinem musikalischen
Weg und noch bevor er 20 wird, tritt er
als „John Bongiovi and the Wild Ones“
als Vorband und in Clubs auf. 1980 sieht
man ihn mit „The Rest“ als Vorband vor
„Southside Johnny and the Asbury Jukes“.
Ein entscheidender Schritt auf dem Weg
zur Bekanntheit war eine Bewerbung für
die Zusammenarbeit zum Schreiben und
Einsingen von Jingles für den Radiosender
WAPP 103.5FM „The Apple“, in Lake
Success, New
York 1983. Das
Bewerbungsgespräch
endete
damit, dass
John Lassman,
der Promotion
Director des
Senders und DJ
Chip Hobart
ihn dazu überredeten,
seinen
Song „Runway“
für WAPPs
Sammelalbum
über lokale Talente
zur Verfügung zu stellen.
Bon Jovi startet durch
Im selben Jahr spricht John Bongiovi, inzwischen
als Jon Bon Jovi, mit David Bryan
über die Gründung einer neuen Band.
Bryan bringt den altbewährten Drummer
Tico Torres
und Bassisten
Alec John Such
ein, während
Richi Sambora
erst später mit
seiner Gitarre
dazustößt. Der
Name der neuen
Band: Bon
Jovi.
In den beiden
Folgejahren
sind die Jungs
Ein entscheidender Schritt
auf dem Weg zur Bekanntheit
war eine Bewerbung
für die Zusammenarbeit
zum Schreiben und Einsingen
von Jingles für den Radiosender
WAPP 103.5FM
„The Apple“, in Lake
Success, New York 1983.
fleißig: Sie
nehmen ihre
ersten beiden
Alben auf. Erneut
spielen sie „Runway“ ein und bringen
es als Debut-Single auf den Markt,
wo es direkt in die Top 40 einsteigt. Das
dritte Album, „Slippery When Wet“ bringt
1986 endlich den großen Erfolg. Weltweit
verkauft sich die Platte 28 Millionen Mal.
Die Songs „You Give Love A Bad Name“
und „Living On A Prayer“ schaffen es auf
Platz 1 der Top 10 Billboard Hot 100 hits,
„Wanted Dead Or alive“ schaffen es auf
Platz sieben. Damit wird Bon Jovi die erste
Glam Metal/Hard Rock Band überhaupt,
die zwei aufeinanderfolgende Nummer 1
Billboard Hot 100 Chart Hits landen kann.
Es wird das erste Nummer 1-Album der
Band in den USA und bleibt für sagenhafte
38 Wochen in den Top 5 der Billboard 200,
davon acht Wochen an der Spitze.
Eine Band muss sich weiterentwickeln,
Neues ins Altbewährte mit einfließen lassen,
um am Puls des Zeitgeschmacks zu
bleiben. Mit dem Album „Keep the Faith“
verabschiedet sich Bon Jovi 1992 deutlich
vom Glam Metal und lässt sich nun voll
auf Hard Rock ein – und das Publikum
zieht begeistert mit. Zwei Platinplatten
gibt es für zwei Millionen in den USA verkaufte
Alben. Mit auf der Platte sind auch
der Herz-Schmerz-Song „Bed Of Roses“
und „Always“, mit denen Generationen
an Rockfans ihren Herzblättern die Liebe
beschwören.
Bis heute hat Bon Jovi mehr als 100 Millionen
Platten verkauft, was sie mit zu den
Top-gehandelten Amerikanischen Rock
Bands macht. Sie spielen bis 2019 drei Live-Alben,
fünf Sammelalben und 15 Studio-Alben
sowie 66 Singles ein. 71 Musikvideos
und 14 Video-Alben bringen das
Musikerlebnis für Auge und Ohr auf den
Bildschirm.
Jon Bon Jovi
Solo
Jon Bon Jovi
hört trotz seiner
Erfolge mit
Bon Jovi nie
auf, eigene Projekte
zu machen.
Darunter
1990 den
Soundtrack für
Young Guns
II, auch als
Blaze of Glory
bekannt. Das
Album wartet
nicht nur mit dem Titelsong „Blaze
of Glory“ auf, der direkt auf Platz 1 der
Billboard Hot 100 einsteigt, sondern auch
mit Gaststars wie Elton John, Jeff Beck
und Little Richard.
Auch „Destination Anywhere“ von 1997
ist ein Soloprojekt, diesmal von einem
Kurzfilm zum Album begleitet. Darin haben
neben Jon Bon Jovi auch Kevin Ba-
Bild: Depositphotos/s_bukley
54 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Leben
con, Whoopi Goldberg und Demi Moore
ihren Auftritt. Er wird zum Hit auf MTV.
„Not Running Anymore“ ist ein weiterer
Soundtrack, der ihm 2012 eine Golden
Globe Award Nominierung einbringt.
Jon auf der Leinwand
„Destination Anywhere“ bleibt nicht das
einzige Mal, dass Jon Bon Jovi auf der
Leinwand zu sehen ist. Als Rampensau
von ganzem Herzen ist er auch als Schauspieler
überzeugend. Er ist in „Moonlight
and Valentino“, „The Leading Man“,
„Homegrown“, „Little City“, „No Looking
Back“, „Row Your Boat“, „Vampires Los
Muertos“, „U-571“, „Cry Wolf “, „National
Lampoon's Pucked“ und „New Year's Eve“
zu sehen und wird im Abspann erwähnt.
Eine größere Rolle spielte er an der Seite
von Helen Hunt in „Pay It Forward“. Auch
in Serien wie „Sex and the City“, „Las Vegas“,
„30 Rock“, „The West Wing“ und Ally
McBeal“ hat er Auftritte und Nebenrollen.
Football ist seine Leidenschaft
Wo andere sich darauf beschränken, den
Spielern ihrer Sportteams bei Wettkämpfen
zuzujubeln, geht Jon Bon Jovi einen
Schritt weiter. 2004 gründete er mit den
Philadepia Soul sein eigenes Arena Football
League Team. Seinen Rockstar-Ruhm
nutzte er direkt, um gemeinsam mit John
Elway und Denver Broncos, der selbst
Miteigentümer des Colorado Crush
Teams ist, Fernsehspots für die AFL zu
machen.
Als Rampensau von
ganzem Herzen ist er
auch als Schauspieler
überzeugend.
Rockstar auf der politischen Bühne
Jon Bon Jovi macht aber keinen Hehl daraus,
dass er die Demokraten unterstützt.
Beispielsweise nimmt er sich, gemeinsam
mit Richie Sambora, 2004 die Zeit, John
Kerry auf seiner Wahlkampftour quer
durch die Staaten mit Songauftritten zu
unterstützen. 2007 lädt Vizepräsident Al
Gore ihn ein, nachdem Bon Jovi beim Live
Earth Concert aufgetreten waren. Auch
Barack Obama unterstützt er als Fundraiser,
indem er in seinem Privatanwesen ein
Dinner zu diesem Zweck abhält. Für Hillary
Clinton wirbt er 6,3 Millionen Dollar
Wahlkampfunterstützung ein. 2013 gewinnt
Cory Booker, Junior US-Senator of
New Jersey, seine Unterstützung für seine
Kampagne anlässlich seiner Präsidentschaftskandidatur.
Weltverbesserer in Aktion
Eng verbunden mit seinem politischen
Engagement ist auch der Einsatz des Stars
für gute Zwecke. 2005 spendet er in „The
Oprah Winfrey Show“ eine Million Dollar
für die Angel Network Foundation. 2006
gründet der Rocker die Jon Bon Jovi Soul
Foundation, die versucht, die Abwärtsspirale
von Armut und Obdachlosigkeit zu
durchbrechen. In diesem Zuge öffnet die
Foundation 2011 mit der JBJ Soul Kitchen
ein Wohltätigkeitsrestaurant, dessen Gäste
für ihr Essen nur zahlen, was sie können.
Ob in Geld oder Arbeit bleibt dem Gast
überlassen. 2009 nimmt er, Andy Madadian
und Richie Sambora ein Musikvideo
auf, in dem sie für weltweite Solidarität mit
dem iranischen Volk werben.
Privates Glück
Im April 1989 seilt sich Jon Bon Jovi heimlich
von der „The New Jersey Syndicate
Tour“ ab, um bei einer Stippvisite in der
Graceland Wedding Chapel in Las Vegas
seine High School-Liebe Dorothea Hurley
zu heiraten. Die bis heute glückliche Beziehung
bescherte dem Paar drei Söhne und
eine Tochter.
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
55
Wissen
Michael Jordan galt in seiner Karriere
als ein hervorragendes Beispiel für einen
Cleaner.
56 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Wissen
Kompromisslos:
So denken Cleaner
Bilder: Depositphotos/ProShooter Cover: FinanzBuch Verlag
Die Haltung eines Cleaners
kann so formuliert werden:
Ich habe alles im Griff.
Er betritt einen Raum mit
großem Selbstbewusstsein
und verlässt ihn mit Ergebnissen. Ein Cleaner
hat den Mut und die Vision, alles zu
seinem Vorteil auszurichten. Man weiß
nie, was er vorhat, aber man ahnt, dass er
etwas ausbrütet. Man kann nur abwarten,
ihn beobachten und ihm Respekt für seine
Fähigkeit zollen, alles ohne lange Diskussionen
oder Analysen zu regeln. Er weiß
einfach, was zu tun ist.
Ein Cleaner zu sein, hat fast nichts mit
Talent zu tun. Jeder ist auf irgendeine
Art und Weise talentiert. Aber das führt
nicht unbedingt zum Erfolg. Diejenigen,
die Spitzenleistungen erreichen, verlassen
sich nicht auf ihr Talent. Sie konzentrieren
sich voll und ganz darauf, die Verantwortung
und die Führung zu übernehmen, sei
es im Sport, in der Familie, beim Führen
eines Betriebs oder beim Fahren eines
Busses. Sie entscheiden, wie der Job gemacht
werden soll, und tun dann das, was
nötig ist. Solche Menschen sind unglaublich
antriebsstark und besitzen eine unvergleichliche
Genialität. Sie erledigen einen
Job nicht nur, sie erfinden ihn neu.
Ich habe alles im Griff ist ihr Credo.
Damit meine ich zum Beispiel auch
den Kellner, der von jedem einzelnen
Kunden weiß, was dieser gerne trinkt
und wie er sein Steak mag. Jeder isst
in so einem Restaurant gerne und
gibt reichlich Trinkgeld, weil er den
hervorragenden Service schätzt. Ich
meine aber auch die Lehrerin, die
so lange nicht aufgibt, bis alle Schüler den
Stoff verstanden haben, oder den Sachbearbeiter,
der weiß, was sein Chef braucht,
noch bevor dieser es selbst weiß. Oder
alle Eltern, die Überstunden machen, um
Rechnungen zu bezahlen und ihre Kinder
auf die Universität schicken zu können.
Oder die Busfahrer, die jeden Morgen in
ihren Bus steigen, alle Passagiere kennen,
wissen, wo jeder ein- und aussteigt, immer
freundlich lächeln, aber denken: Das
ist mein verdammter Bus und hier wird
kein Unsinn gemacht. Hier ist und bleibt
es sauber. Ich werde immer pünktlich sein
und jeden, der mir blöd kommt, schmeiße
ich raus.
Auszug aus dem Buch
„Kompromisslos“
von Tim S. Grover
Navy SEALs sind Cleaner. Sie verfolgen
ihre Mission und nichts kann sie davon
abhalten, sie zu erfüllen; sie wissen, was
getan werden muss, und tun es einfach.
Sie sind auf Erfolg getrimmt, feiern diesen
aber nicht lange, weil es immer noch
mehr zu tun gibt. Jeder Sieg ist lediglich
ein Sprungbrett für die nächste Herausforderung,
der sie sich stellen müssen. Der
Wenn alles schiefläuft und jeder
panisch wird, bleibt ein Cleaner
ruhig und unerschütterlich, cool
und sicher.
größte Teil der Arbeit geschieht hinter den
Kulissen, ohne viel Tamtam. Cleaner legen
keinen Wert auf Show. Ein echter Cleaner
sagt einem nicht, was er vorhat oder plant.
Das findet man erst am Schluss heraus.
Und wenn man schließlich merkt, was er
vollbracht hat, befasst er sich schon mit
der nächsten Aufgabe.
Warum nenne ich sie Cleaner? Weil sie für
alles Verantwortung übernehmen. Wenn
etwas schiefläuft, geben sie nicht anderen
die Schuld daran, denn Cleaner verlassen
sich sowieso nie auf andere. Sie kehren
einfach die Scherben zusammen und
machen weiter. Denken Sie nur an einen
Nachtwächter, der nachts ganz allein arbeitet.
Er lenkt keine Aufmerksamkeit auf
sich, niemand sieht, wie er arbeitet, niemand
weiß, was er eigentlich tut, aber der
Job wird immer erledigt. Er muss erledigt
werden, damit andere wiederum ihre Jobs
effizient ausüben können. So gesehen, ist
er der mächtigste Mann in einem Unternehmen.
Er hat unbegrenzten Zugang zu
allen Räumen, er weiß, wo sich alles befindet
und wie alles funktioniert. Er besitzt
einen Generalschlüssel für alle Türen und
kann sich unbemerkt überallhin bewegen.
Er weiß, was die anderen tun, und kennt
alle schmutzigen kleinen Geheimnisse,
zum Beispiel, wer am Vorabend nicht
nach Hause gefahren ist, wer sich spät am
Abend reingeschlichen hat, wer die leere
Whiskyflasche unter dem Tisch liegen
gelassen und wer Kondomverpackungen
in den Mülleimer geworfen hat. Wenn es
einen Notfall gibt, wird er gerufen.
Ein Cleaner wird nicht als Erster, sondern
als Letzter ins Spiel gebracht, wenn sich
abzeichnet, dass niemand sonst die Situation
retten kann. Er diskutiert nicht
lange und bricht auch nicht in Panik
aus.
Cleaner brechen auch Regeln, wenn
nötig. Sie sind nur am Endergebnis
interessiert. Wenn alles schiefläuft
und jeder panisch wird, bleibt ein
Cleaner ruhig und unerschütterlich,
cool und sicher. Er kennt keine
Probleme, nur Situationen, die es zu
bewältigen gilt, und wenn er eine Lösung
gefunden hat, redet er nicht viel darüber.
Er sagt nur: »Ich mache das schon.« Und
wenn er Ergebnisse erzielt, stehen andere
nur fassungslos daneben, schütteln den
Kopf und fragen sich, wie er das wieder
einmal geschafft hat. Versagen ist keine
Option für ihn. Auch noch Jahre später
wird er eine negative Situation zu seinem
Vorteil nutzen. Und er wird nicht klein
beigeben, bis er am Ziel angekommen ist.
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
57
Wissen
Begrenze
deinen Input
In der Stille liegt der Weg zum Erfolg
Als General machte Napoleon
es sich zur Angewohnheit,
erst spät auf Briefe zu
antworten. Er instruierte
seinen Sekretär, erst drei
Wochen zu warten, bevor
er die Korrespondenz öffnete.
Wenn er dann endlich
den Inhalt des Briefs zu hören
bekam, wies Napoleon
gern darauf hin, wie viele
vermeintlich »dringlichen«
Angelegenheiten sich in
der Zwischenzeit schon von
selbst erledigt hatten und
keiner Antwort mehr bedurften.
Sicherlich war Napoleon eine sehr eigensinnige
Führungspersönlichkeit, aber er
war seinen Pflichten gegenüber nie nachlässig
und verlor auch nie den Kontakt zu
Eine Fülle an Informationen
schafft einen Mangel an
Aufmerksamkeit
– Herbert Simon
seiner Regierung oder seinen Soldaten.
Doch um aktiv und stets im Bilde zu sein
über das, was wirklich wichtig war, musste
er sehr wählerisch sein, wenn es darum
ging, wer mit welcher Art von Informationen
sein Gehör fand.
Gleichermaßen teilte er seinen Boten mit,
ihn niemals mit guten Nachrichten zu
wecken. Schlechte Nachrichten dagegen,
also eine anstehende Krisensituation oder
eine wichtige Entwicklung, die sich negativ
auf seinen Feldzug auswirken könnte,
die sollte man ihm unverzüglich bringen.
»Weckt mich sofort«, sagte er, »denn dann
darf kein Augenblick mehr
vergeudet werden.«
Für die Lebensrealität eines
äußerst beschäftigten Menschen
waren das zwei brillante
Vorgehensweisen,
denn wir werden ohnehin
immer mit viel zu viel bombardiert.
Um klar denken
zu können, ist es elementar,
dass jeder von uns lernt, das
Belanglose vom Wichtigen
zu trennen. Es reicht nicht, dass man sich
gern tiefschürfenden Gedanken oder trockenen
Analysen hingibt; eine Führungsperson
muss dafür auch Zeit und Platz
schaffen.
Das ist in unserer modernen Welt gar
nicht so einfach. In den 1990er-Jahren
begannen Wissenschaftler den sogenannten
»CNN-Effekt« zu untersuchen. Die
Nachrichtenflut, die rund um die Uhr ausgestrahlt
wird, macht es für Politiker und
Unternehmer nahezu unmöglich, nicht
immer nur zu reagieren. Es gibt einfach
zu viele Informationen, jedes kleinste Detail
wird unter die Lupe genommen und
aufgebauscht, die Spekulationen nehmen
überhand – und unser Verstand ist davon
völlig überfordert.
Der CNN-Effekt ist heutzutage für jeden
ein Problem, nicht nur für Präsidenten
und Generäle. Jeder von uns hat Zugriff
auf viel mehr Informationen, als wir jemals
sinnvoll nutzen könnten. Wir sagen
uns, es sei Teil unseres Berufs, »Bescheid
wissen« zu müssen, und so vergeuden
wir unsere kostbare Zeit für Nachrichten,
Berichte, Meetings und andere Arten von
Reaktionen. Selbst wenn wir nicht vor
dem Bildschirm festkleben, sind wir stets
Getratsche, Dramen und anderen Ablen-
58 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Wissen
Bild: imago images/UPI Photo, Wikipedia/Jacques-Louis David Cover: FinanzBuch Verlag
Auszug aus dem Buch „In
der Stille liegt dein Weg“
von Ryan Holiday
kungen ausgesetzt.
Wir müssen dem ein Ende
setzen.
»Wenn du dich verbessern
willst«, hat Epiktet einmal
gesagt, »sei damit zufrieden, ahnungslos
oder dumm zu wirken, wenn es
um irrelevante Dinge geht – tu nicht so, als
wärst du besonders gescheit.«
Napoleon nahm es in Kauf, mit seiner Korrespondenz
stets etwas spät zu sein, auch
wenn das manchmal zu Missstimmung
führte oder wenn er das eine oder andere
Gerücht verpasste, denn es bedeutete, dass
die trivialeren Probleme sich von allein lösen
mussten, ohne sein Zutun. Wir müssen
eine ganz ähnliche Haltung einnehmen
– wir müssen den Dingen einen gewissen
Raum geben, die Nachrichten nicht gleich
aufsaugen, wenn sie sich ereignen, den neuesten
Trends und kulturellen Modeerscheinungen
etwas hinterherhinken.
Lass es nicht zu, dass der Posteingang auf deinem
Computer dein Leben beherrscht.
Das, was wirklich wichtig ist, wird auch dann
immer noch wichtig sein, wenn du die Zeit
dafür gefunden hast. Das, was nicht wichtig
ist, wird bis dahin bewiesen haben, dass es bedeutungslos
ist, oder wird sich schon in Luft
aufgelöst haben. Dann kannst du dich hinsetzen,
ganz ruhig und nicht erschöpft oder
hastig, und kannst dem, was Beachtung verdient,
deine ganze Aufmerksamkeit widmen.
Hinter dem Versuch, stets auf dem Laufenden
zu
sein und
über alles
Bescheid zu
wissen, sei
es die neueste
angesagte
Fernsehserie,
das neueste
Gerücht
»Wenn du dich verbessern willst sei
damit zufrieden, ahnungslos oder
dumm zu wirken, wenn es um irrelevante
Dinge geht – tu nicht so, als
wärst du besonders gescheit.«
– Epiktet
aus der
Wirtschaftswelt,
die kritischste
aktuelle
Glosse
oder die schlimmste politische Krise (im
Nahen Osten, in Afrika, Asien, das Klima,
die Weltbank, ein NATO-Gipfel und
so weiter und so weiter) steckt unser Ego.
Hinter dem Bestreben, die bestinformierte
Person im Raum zu sein, diejenige, die
allen Klatsch und Tratsch kennt, die alles
über jeden weiß, steckt unser Ego.
Doch das kostet uns nicht nur unseren
Seelenfrieden, sondern es entstehen
auch ernst zu nehmende Opportunitätskosten.
Wenn wir ruhiger wären, uns
selbst mehr vertrauten, wenn wir einen
längeren Blick auf die Dinge hätten,
könnten wir dann nicht unsere mentale
Energie auf ein wirklich sinnvolles Thema
verwenden?
Die katholische Nonne und Bürgerrechtsaktivistin
Dorothy Day schrieb
1942 etwas ganz Ähnliches in ihr Tagebuch:
»Stell dein Radio ab«, mahnte sie
sich. »Leg die Tageszeitung zur Seite. Lies
einen Überblick über die Geschehnisse
und widme dich dann einer richtigen
Lektüre.« Damit meinte Sie Bücher – widme
dich dem Lesen von Büchern. Bücher
voller Weisheiten.
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
59
Leben
JUSTIN BIEBER
Vom Kinderstar zur Bühnengröße
Kinderstars sind ein sehr
umstrittenes Phänomen.
Bei allem Enthusiasmus für
Singen, Sport oder Schauspielerei,
kann ein Kind, das
grade mal am Anfang der Pubertät steht,
nicht die volle Tragweite, der um es herum
gestrickten Maschinerie und der damit
verbunden Verträge, begreifen. Also ist
es immer auch eine Sache, des Ehrgeizes,
der Vernunft und des Einsatzes der dahinterstehenden
Eltern und Manager, ob ein
Kind seiner Begabung gemäß zu einem
langfristig erfolgreichen Star seines Metiers
gefördert oder in einem kurzen Lodern
des Erfolges verheizt wird. Einer, dessen
erwachsenes Umfeld wohl die richtige
Mischung getroffen hat, ist Justin Bieber.
Große, braune Kulleraugen, brauner Pilzkopf,
so sah 2007 die Welt den 12jährigen
Justin Bieber auf den Aufnahmen von der
„Stratford Star Competition“, die seine
Mutter für die Verwandtschaft auf YouTube
hochgeladen hatte. Auch Auftritte von
anderen Talentwettbewerben und von
seinen Straßenmusiker-Einsätzen, mit
denen er sein Taschengeld aufpolierte,
wurden von seiner Mutter gefilmt und auf
YouTube gestellt. Immer mehr Menschen
sahen sich die Videos des süßen Kleinen
mit der großen Stimme an und wurden zu
einer treuen, lokalen Fangemeinde.
Scooter Braun, ein amerikanischer Musikmanager
und zusammen mit Usher
Mitinhaber der Plattenfirma RBMG, stieß
2008 auf die YouTube-Videos des Teens
und lud ihn nach Atlanta zu Demoaufnahmen
ein. Nach einigem Hin und Her
wurde ein Plattenvertrag mit Island Records
eingefädelt. Eine hervorragende
Kombination, wie sich schon beim Debut
herausstellte.
Music is „My World“
2009, Bieber war gerade 15, erschien seine
Debutsingle „One Time“, die direkt auf
Platz 17 der Billboard Hot 100 und Platz
12 in Kanada einstieg. Auch diesseits des
Ozeans legte die Single mit Platz 14 in
Deutschland und Platz 11 in England einen
bomben Start hin. Daneben trat er
immer öfter auf die Bühne. Für das Weihnachtsspecial
„Christmas in Washington“
trällerte er für die Präsidentenfamilie
Obama „Someday at Christmas“ von Stevie
Wonder. Ein paar Tage später sah ihn
die Amerikanische Öffentlichkeit bei bei
der Silverstershow Dick Clark’s New Year’s
Rockin’ Eve with Ryan Seacrest.
Nach weiteren erfolgreichen Single-Veröffentlichungen
noch im selben Jahr brachte
er 2010 das Debut-Album „My World 2.0“
passend zu seiner Debüt-EP „My World“
heraus, was beide in den Charts nach oben
katapultierte. Das Album schoss auf den
Billboard 200 auf Platz Eins und machte
Justin Bieber damit zum jüngsten männlichen
Künstler mit dieser Platzierung seit
Stevie Wonder 1963. Mitte 2010 ging der
16-jährige auf seine „My World Tour“.
Nach 77 Konzerten auf dem nordamerikanischen
Kontinent führte die Tour 2011
nach Europa bevor er Asien, Australien
und Südamerika betourte.
Fraglos fließt dabei jede Menge Geld. 2011
war Bieber laut Forbes mit 53 Millionen
Dollar Jahreseinkommen der zweit-bestbezahlte
unter den bis 30-jährigen VIPs.
Nachdem er 2011 mit „Under the Mistletoe“
ein Weihnachtsalbum und 2012
mit „Believe“ ein weiteres Album herausbrachte.
Kümmerte er sich erst einmal um
Konzerte rund um die Welt. Daher kam
erst 2015 sein neuestes Album „Purpose“
auf den Markt.
60 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Leben
Privates auf und ab
Natürlich ist auch ein prominenter Jugendlicher
zuerst einmal ein Jugendlicher
und muss seine Erfahrungen machen.
2014 machte er in Deutschland
Schlagzeilen, als er mit Affendame
„Mally“ aus dem Privat-Flieger spazierte.
Nachdem er weder tierseuchennoch
artenschutzrechtliche Papiere für
2011 war Bieber
laut Forbes mit 53
Millionen Dollar
Jahreseinkommen
der zweit-bestbezahlte
unter den bis
30-jährigen VIPs.
Bilder: Depositphotos/s_bukley/PopularImages/Imaginechina-Editorial
das 14 Monate alte Tier vorweisen konnte,
wurde der Kapuzineraffe vom deutschen
Zoll beschlagnahmt und in einem
Münchner Tierheim untergebracht. Bieber
zahlte 2100 Euro Bußgeld. Der Empörung
seiner Fans und Tierschutzorganisationen
über ein Wildtier als Haustier
nachgebend, verzichtete er auf seine tierische
Gefährtin, die seitdem im Serengeti-Park
in Hodenhagen lebt.
Apropos Gefährtin: Ein Frauenschwarm
wie der Jungmusiker hat natürlich keinen
Mangel an Auswahl und auch eine
ordentliche Liste an jungen
Damen verschlissen, darunter
Selena Gomez, Kendall Jenner,
Yovanna Ventura, Miranda
Kerr, Alyssa Arce und Sofia
Richie. Doch seit 2018 ist er
ganz bodenständig mit seiner
Jugendfreundin Hailey Baldwin
Bieber, der Tochter von Stephen
Baldwin, verheiratet.
Vielseitiger Jungstar
Zwischen Aufnahmestudio und
Konzertbühne fand der Jugendliche
Zeit für einen Gastauftritt als
„Jason McCann“ in „CSI: Den Tätern
auf der Spur“. Anfang 2011
kam „Never Say Never“ als Single
heraus, bei der Jaden Smith als
Gastmusiker mitwirkte. Das ist
nicht weiter verwunderlich, da
Smith die Rolle des Dre Parker
im 2010 erschienenen „Karate
Kid“ gespielt hatte, als dessen Titelsong
„Never Say Never“ komponiert
worden war.
Bieber nutzte den vor allem
weiblichen Hype um seine Person
und stieg ins Parfum-Geschäft ein.
Er brachte seit 2011 bisher vier Düfte mit
großem Verkaufserfolg in die Läden. Die
Möglichkeit, ihrem Star so hautnah zu
kommen, nutzten demnach recht viele
seiner Fans.
2012 sah man ihn für Venus Williams,
Adidas und Derrick Rose im Werbeeinsatz,
2015 für Calvin Klein und im selben
Jahr auch für Kevin Harringtons „Starshop“-App.
Auch die Deutsche Telekom
ließ Justin Bieber 2017 für sich werben.
Der Wohltäter Bieber
In der Starbranche gehört es zum guten
Ton, philantrophe Projekte zu unterstützen
und so den Fans das Gefühl von
Nähe zu geben. „Tue Gutes und sprich
darüber“, ist neben der ehrlichen Hilfe
für das unterstützte Projekt ein hervorragendes
Selbstmarketing-Tool. Justin Biebers
wurde von Adam Braun, dem Bruder
seines Managers, die Unterstützung
von „Pencils of Promise“ nahegelegt.
Braun hat die Organisation gegründet,
um damit Schulen in Entwicklungsländern
zu bauen. Daneben unterstützt
der Sänger mit einer Werbekampagne
„Schools4All“ und spendet dafür große
Summen. Nach der Taifun-Katastrophe
2013 warb er mit #GiveBackPhilippines
für die Opferhilfe. Vielleicht ist in diesem
Fall tatsächlich das wahre Gesicht
des Justin Bieber zu erkennen.
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
61
Erfolg Magazin Brand Ambassadors
ERFOLG
D A S L E S E N E R F O L G R E I C H E magazin
BRAND
AMBASSADORS
Mymtvtn
Finanzielle Zuflucht
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aufzubauen - die einfach MEHR wollen. Die
einfach ehrgeizig und fleißig sind. Die nicht so
viel drum reden und einfach machen.
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Morgen schaffe, immer ein Stück weiter zu
kommen, mich weiter zu entwickeln und
über meine Grenzen hinauszuwachsen. Du
motivierst mich (und ich glaube auch ziemlich
viele andere Menschen) mit deinen Beiträgen
und hast mich auf den richtigen Weg
„gebracht“! Dafür wollte ich danke sagen“
– Maya L. (Abonnentin)
@blickwinkel.der.welten
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Jammer nicht, lebe!
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Schon Einstein sagte, es gibt viele Wege zum
Glück, einer davon ist aufhören zu jammern.
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Meine Seite/ Blog soll Dir eine Quelle der Inspiration
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Erfahre mehr auf LinkedIn / Xing
Bilder: Privat
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62 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
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Angela Thomas Beauty und Styling D
Hierbei handelt es sich um die neu aufgenommenen Top-Experten.
Die gesamte Liste finden Sie unter www.erfolg-magazin.de/top-experten/
CH
D
D
D
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
63
Einstellung
Best of Web
BEST OF WEB
Simply Red Sänger Mick Hucknall erhält den
Deutschen Nachhaltigkeitspreis
Nachhaltigkeit ist in der Musikindustrie
und Entertainmentbranche
angekommen.
Ein Beleg dafür ist der Ehrenpreis
des Deutschen Nachhaltigkeitspreises
an Simply Red Sänger Mick
Hucknall, der zusammen mit Radiohead
und weiteren Vertretern
der britischen Musikindustrie den
Klimanotstand ausgerufen hat. Sie
fordern eine sofortige staatliche Reaktion,
um alles Leben auf der Erde
zu schützen.
Der britische Musiker ist einer der bekanntesten
Soul- und Popsänger. Mit
Simply Red ist er seit 1984 weltweit
erfolgreich und hat mehr als 70 Millionen
Platten weltweit verkauft. Der
Durchbruch gelang mit dem Debütalbum
„Picture Book“ (1985), gefolgt
von unzähligen weiteren erfolgreichen
Alben und Songs. Hits wie „If You
Don’t Know Me By Now“ (1989) und
„Holding Back The Years“ (1995)
gehören zu den Klassikern der Musikgeschichte.
Mit dem neuen Simply Red
Album „Blue Eyed Soul“ (2019) wird
dieser weltweiten Erfolgsgeschichte ein
weiteres Kapitel hinzugefügt.
Stefan Lohmann – Artist Relations und
Live Entertainment Konzept:
„Für mich ist es immer eine besondere
Freude, wenn es gelingt, solche
herausragenden Legenden der Musikgeschichte
für die Tätigkeiten des
Deutschen Nachhaltigkeitspreises zu
begeistern. Mit dem Ausruf des Klimanotstandes…
Mehr über den Deutschen
Nachhaltigkeitspreis lesen Sie unter
www.erfolg-magazin.de
ERFOLG Magazin zeichnet
Top-Experten beim OMKO aus
Das ERFOLG Magazin stellt bereits zum
vierten Mal in diesem Jahr die neuen
Top-Experten aus verschiedenen Bereichen
vor. 2008 begann das Magazin bereits
Top Experten aus den verschiedenen
Wirtschaftsbereichen in diesen Zirkel
aufzunehmen. Die Namen der neuen
Experten werden regelmäßig in der Print
Ausgabe des ERFOLG Magazins aufgelistet.
Der Verleger des ERFOLG Magazins,
Julien Backhaus, hat sie am Samstag beim
„OMKO“ in Ingolstadt ausgezeichnet.
Folgende Experten erhielten den Titel
des Top-Experten (von links beginnend):
Johannes Eder, Branding & Online
Kundengewinnung
Pascal Keller, Digitale Geschäftsmodelle
Paul Funk, Millionen Macher
…
Mehr zur Verleihung der Top-Experten
lesen Sie auf www.erfolg-magazin.de
64 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin
Best of Web
Digitale Welt: Lorenzo Scibetta
über Online-Kurse
Unsere Gesellschaft befindet sich im
Zeitalter der digitalen Welt. Zwischen der
Generation y und z nimmt die Digitalisierung
in kürzester Zeit zu und verändert
nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die
Strukturen in unseren Unternehmen. Im
Nu werden alte Konzepte gegen neuere,
zielführende Geschäftsmodelle ausgetauscht.
Hier steht vor allem die Grundlage
von modernen Internettechnologien
im Vordergrund. Von der Virtualisierung
eigener Prozesse, über die Transformierung
von Datenpaketen, ermöglicht uns
die digitale Welt ein Übermaß an Verfügbarkeit
unserer persönlichen Produkte
und Dienstleistungen.
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Noch nie war es möglich, im Bezug auf
Raum und Zeit, seinen Kunden so viel zu
ermöglichen, wie heute. In der Vergangenheit
war es schlicht und ergreifend nicht
machbar, den Kunden die Möglichkeit zu
bieten, die eigenen Produkte oder Dienstleistungen
gleichzeitig nutzen zu können.
Das World Wide Web verfügt darüber
hinaus über die Chance, starke Gewinne
zu erzielen, viele Menschen untereinander
zu vernetzen und eingesetzte Geschäfts-
modelle zu skalieren. Und dies alles unter
einer geringen Kostenposition. Unglaublich,
oder? Doch wir sind noch lange nicht am
Ende, denn die Digitalisierung schreitet
weiter unaufhaltsam voran.
Auch der erfolgreiche Speaker Lorenzo
Scibetta erlebt den digitalen Wandel mit.
„Natürlich macht sich die technische
Entwicklung auch im Business Bereich
der Speaker bemerkbar.“, so Lorenzo, der
erst vor kurzem seinen neuen Online-Video-Kurs
zum Thema…
Wie es weiter geht, lesen Sie unter
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Andreas Buhr: Vertrieb geht heute anders
Bilder: imago images/Eibner, Ronny Barthel, privat, Buhr Team Akademie
Ein neues Zeitalter ist angebrochen. Es
hat sich ein neuer Kundentyp entwickelt:
der smarte Kunde. Er ist informiert und
involviert. Er ist Mitentwickler und Mitgestalter.
Er will Produkte und Dienstleistungen,
die seinen Werten entsprechen
– und das sofort, immer verfügbar, 24/7!
Der smarte Kunde ist oft selbst der Experte.
Und damit ändert sich alles: Das
Ende des Verkaufens ist da.
Rasante technologische, politische und
gesellschaftliche Entwicklungen revolutionieren
die Vertriebsarbeit: digitale
Vermarktungs- und Kommunikationswege
neue Global Player und Marktaufteilungen,
Kundenwünsche und…
Den gesamten Text zu Andreas Buhr
finden Sie auf www.erfolg-magazin.de
ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de
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Erfolg Magazin Kalender
SoulX Festival
Ferropolis, Stadt aus Eisen/
Gräfenhainichen,
13.–16. August 2020
Das SoulX Festival ist das erste Open Air
Festival für nachhaltige Persönlichkeitsentwicklung
in Deutschland. Hier können
Sie die besten Speaker der Branche
sehen, die im deutschsprachigen Raum
mittlerweile ein Millionenpublikum
erreichen.
Direkt zu Beginn kann Ihnen SoulX
Speaker wie Ben Ouattara, Gesa Neitzel
und Jil Zeletzki präsentieren und stellt
damit ein vielversprechendes LineUp auf.
Die Mischung aus Vorträgen von Speakern,
Workshops und Music Acts bietet
den idealen Raum, um Träume aus allen
Lebensbereichen wieder zu erwecken.
Don't stop believin'
Porsche Arena/Stuttgart,
24. März 2020
Rocket Life Day
Bergkamen,
19. Januar 2020
Auf dem Rocket Life Day bekommen Sie
die Chance sich weiterzuentwickeln! Wie
Sie Ihr Leben verändern und über eine
gezielte Strategie zum Erfolg kommen,
können Sie bei packenden Vorträgen und
einzigartigen Übungen erlernen. Sie lernen
nicht nur Dinge über sich selbst, sondern
auch Schlüsselbegriffe wie „modelling of
excellence“ und Erfolgs-Hypnose kennen!
Das Programm Umfasst die 4 Top Hacks
der Persönlichkeitsentwicklung, 11 Strategien
für ein Erfolgs-Mindset, Übungen für
einen starken Selbstwert und viele Andere
Übungen, mit denen Sie erfolgreich werden
können!
Founder Summit
Wiesbaden,
18.– 19. April 2020
Die Entrepreneur University ist zurück
in Wiesbaden und öffnet wieder ihre Türen
für das Erfolgsformat "The Founder
Summit"! Der Ort für jeden Unternehmer,
Gründer und solche, die es werden wollen.
Es erwarten Sie 7.000 Teilnehmer, 120
Start-Ups, 70 Speaker, 9 Theme-Stages,
Center Stage, Pitch-Arena, Big Final Party
und mehr! Sie können Teil des größten
und spektakulärsten Events im Bereich
Startups, Entrepreneurship and Personal
Development Deutschlands werden! Sie
erfahren Geheimnisse, Tipps und Tricks,
sowie die besten Strategien und Taktiken
der besten Unternehmer Deutschlands!
Swiss Masterminds
Zürich,
25. Januar 2020
Norman Gräter will sein Können vor seinem
bisher größten Publikum unter Beweis
stellen.Die Zuschauer erwartet eine weltweit
einzigartige und aufwändige Bühnenshow:
Live begleitet durch ein klassisches Orchester,
blickt er auf seine ganz persönliche
Erfolgsgeschichte zurück – von der Idee und
Buchung der Halle im Jahre 2014 bis zur
Zielerreichung im Jahr 2020. Gräter nimmt
sein Publikum mit auf seine Reise und
zeigt den Besuchern, wie sie ihre eigenen
Ziele erreichen können. Als Wegbegleiter
dient dabei Gräters 6-jähriges Tagebuch
mit all seinen erreichten Erfolgen, Lernerfahrungen,
Höhen und Tiefen, das jeder
Besucher gratis am Ende der Veranstaltung
erhält. Seien Sie am 24.03.2020 live dabei
und werden Sie Teil dieser Vision!
In der unaufhaltsamen Globalisierung
Persönlichkeit zeigen, sein und entwickeln,
Werte zu stärken und gemeinsam
Veränderungen anpacken – genau das
lernen Sie auf dem „SWISS MasterMinds
Forum 2020“. Die Top-Speaker wollen
die drei deutschsprachigen Länder vereinen
und so als Beispiel vorangehen – so
steht nicht nur der Austausch von Wissen
sondern auch Praxis im Zentrum des
Forums. Es geht um die Wahrheit als Unternehmer
und Mensch, denn hier werden
nicht nur positive und schöne Sachen
erzählt, nein, hier wird auch die negative
oder anstrengende Seite des Erfolgs
offenbart, sodass Sie sehen können, wo
die wirkliche Persönlichkeitsentwicklung
stattfindet.
Bild: Benjamin Kurz Fotografie
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