Flugwetter - Jahresbericht 2018
Der Jahresbericht Flugwetter 2018 gibt eine Übersicht der betrieblichen Leistungen und der wesentlichen Tätigkeiten und Entwicklungen im Geschäftsbereich Flugwetter von MeteoSchweiz. Neben einer Übersicht der wichtigsten flugwetterrelevanten Projekte sind auch die Kennzahlen aus dem Leistungsnachweis des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz aufgeführt. Ergänzt wird der Report mit einer kurzen Zusammenfassung des IT-Sicherheitsberichts und einer Übersicht über die Verrechnung der Flugwetterkosten. Im Anhang sind das aktuelle Organigramm und die gültige Qualität, Safety und Security Policy beigefügt sowie die Personalpolitik von MeteoSchweiz.
Der Jahresbericht Flugwetter 2018 gibt eine Übersicht der betrieblichen Leistungen und der wesentlichen Tätigkeiten und Entwicklungen im Geschäftsbereich Flugwetter von MeteoSchweiz. Neben einer Übersicht der wichtigsten flugwetterrelevanten Projekte sind auch die Kennzahlen aus dem Leistungsnachweis des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz aufgeführt. Ergänzt wird der Report mit einer kurzen Zusammenfassung des IT-Sicherheitsberichts und einer Übersicht über die Verrechnung der Flugwetterkosten. Im Anhang sind das aktuelle Organigramm und die gültige Qualität, Safety und Security Policy beigefügt sowie die Personalpolitik von MeteoSchweiz.
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Flugwetter
Jahresbericht 2018
Flugwetter Jahresbericht 2018 2
Management
Summary
Der Jahresbericht Flugwetter 2018 gibt eine Übersicht
der betrieblichen Leistungen und der wesentlichen
Tätigkeiten und Entwicklungen im Geschäftsbereich Flugwetter
von MeteoSchweiz. Neben einer Übersicht der
wichtigsten flugwetterrelevanten Projekte sind auch die
Kennzahlen aus dem Leistungsnachweis des Bundesamtes
für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz aufgeführt.
Ergänzt wird der Report mit einer kurzen
Zusammenfassung des IT-Sicherheitsberichts und einer
Übersicht über die Verrechnung der Flugwetterkosten.
Im Anhang sind das aktuelle Organigramm und die
gültige Qualität, Safety und Security Policy beigefügt
sowie die Personal politik von MeteoSchweiz.
Flugwetter Jahresbericht 2018 3
Inhalt
1.0 Einleitung 5
1.1 Rechtliche Grundlage 5
1.2 Zertifizierung Flugwetter 5
2.0 Investitionen, Innovation und Entwicklung 6
2.1 Investitionen 6
2.2 Innovation und Entwicklung 7
2.2.1 Special Air Reports 7
2.2.2 MET / OPS Meeting 7
2.2.3 Ablösung Aviatik-Angebot E-Shop 7
2.2.4 Projekt Weiterentwicklung Safety Management Flugwetter 7
2.2.5 AUTO METAR / Auto Reporting 7
2.2.6 Crystal Tower Approach 7
2.2.7 Meteogramm LSZH 7
2.2.8 Rega 7
2.2.9 Internationale Regulation 8
2.2.10 SMART 9
2.2.11 Engere Zusammenarbeit im DACH Flugwetter / DACH MWO 9
2.2.12 SIGMET-Koordination mit Italien 9
2.2.13 Erweiterung GAFOR 9
3.0 Leistungs- und Qualitätskennzahlen 11
3.1 Strategie und Strategische Stossrichtungen 2017–2021 11
3.2 Leistungsgruppen 12
3.2.1 LG 1: Daten zu Wetter und Klima 12
3.2.2 LG 2: Informationen und Expertenleistungen zu Wetter und Klima 13
4.0 Safety- und Securitymanagement 14
4.1 Compliance, Qualität, Safety- und Security-System 14
4.2 Vorfälle 15
4.3 Erstellung des jährlichen IT-Sicherheitsberichts 15
5.0 Finanzergebnis 17
6.0 User Consultation 2018 19
6.1 Programm 19
ANHANG
A Organisation 20
B Qualität, Safety und Security Policy 21
C Personalpolitik 22
Flugwetter Jahresbericht 2018 4
SwissMetNet-Station der MeteoSchweiz,
Zürich Flughafen
Flugwetter Jahresbericht 2018 5
1.0
Einleitung
1.1
Rechtliche Grundlage
1.2
Zertifizierung Flugwetter
Rechtliche Grundlage gemäss Verordnung (EG) Nr. 1035 / 2011
Annex 1:
9. Berichtspflichten
Die Flugsicherungsorganisationen müssen in der Lage sein, der einschlägigen
zuständigen Behörde einen Jahresbericht ihrer Tätigkeiten
vorzulegen.
2018 fand eine Flugwetter-Inspektion im Rahmen der Single-
European-Sky-Zertifizierung durch das Bundesamt für Zivilluftfahrt
statt. Dabei stand die TAMSI-Plattform für die Bereitstellung
von Flugwetterinformationen im Vordergrund. Ein weiteres geplantes
SES-Audit wurde wegen Ressourcenengpässen beim BAZL
auf 2019 verschoben.
Unbeschadet Artikel 12 der Verordnung (EG) Nr. 550 / 2004 sind
die Finanzergebnisse Gegenstand dieses Berichts, ebenso die betriebliche
Leistung und sonstige wesentliche Tätigkeiten und Entwicklungen,
besonders im Bereich der Sicherheit.
Der Jahresbericht umfasst zumindest
a. eine Bewertung des Leistungsniveaus der erbrachten Flugsicherungsdienste;
b. die Leistung der Flugsicherungsorganisation im Vergleich zu den
Leistungszielen, die im unter Nummer 2.2.1 genannten Geschäftsplan
festgelegt sind, wobei die tatsächliche Leistung
anhand der im Jahresplan festgelegten Leistungskennzahlen
dem Jahresplan gegenüberzustellen ist;
c. eine Erläuterung der Abweichungen von den Zielen und die
Angabe von Massnahmen zur Schliessung etwaiger Lücken
während des in Artikel 11 der Verordnung (EG) Nr. 549 / 2004
genannten Bezugszeitraums;
d. Entwicklungen bei Betrieb und Infrastruktur;
e. die Finanzergebnisse, sofern diese nicht gemäss Artikel 12 Absatz
1 der Verordnung (EG) Nr. 550 / 2004 getrennt veröffentlicht
werden;
f. Informationen zur förmlichen Konsultation der Nutzer ihrer
Dienste;
g. Informationen über die Personalpolitik.
Die Flugsicherungsorganisationen stellen der Kommission und auf
Antrag der Agentur sowie der Öffentlichkeit den Inhalt des Jahresberichts
gemäss von der zuständigen Behörde in Übereinstimmung
mit nationalem Recht festgelegten Bedingungen zur Verfügung.
Ab 2.1. 2020 wird die im März 2017 publizierte Regulation (EU)
Nr. 2017 / 373 anwendbar sein und die bestehende Regulation (EU)
Nr. 1035 / 2011 ersetzen. Inhaltlich wird sich zu den Berichtspflichten
nichts Wesentliches ändern.
Flugwetter Jahresbericht 2018 6
2.0 Investitionen,
Innovation und
Entwicklung
2.1
Investitionen
2018 wurden auf Grund der Lebensdauer (End of Life) die folgenden
Sensoren ersetzt:
Sensor Anzahl Kosten mit MwSt.
[CHF]
Ceilometer RWY34
(LSZH, LSZA, LSZB) 6 201 700
PWD22 (LSZH) 1 13 100
WMT702 Ultrasonic Wind
Sensor (LSZH) 3 15 100
Spare RVR Servers
(LSZH, LSGG) 2 23 800
Feuchte- / Temperatur sonde
HMP155 (LSZH) 2 2300
Kombinierter Wetter sensor
WXT536 (LSZB) 1 3800
Total 259 800
Wetterradar der MeteoSchweiz,
Pointe de la Plaine Morte
Flugwetter Jahresbericht 2018 7
2.2
Innovation und Entwicklung
2.2.1 Special Air Reports
Ein für Genf und Zürich harmonisierter und teilweise automatisierter
Prozess für die Übermittlung von Pilotenreports bis zur Erstellung
von Special Air Reports wurde 2018 zwischen den involvierten
Stakeholdern festgelegt. Der Ablauf seitens skyguide zur
Übermittlung der Pilotenreports wurde im Rahmen des MET / OPS
Meeting einem Review unterzogen und Verbesserungsmassnahmen
definiert. Diese werden im Jahr 2019 umgesetzt.
2.2.2 MET / OPS Meeting
Zwischen skyguide ACC, TWR und MeteoSchweiz APZ und PK
wurde 2017 ein neues Gremium formell etabliert. Ziele sind Informationsaustausch,
Verbesserung der Service Provision, Problemlösung
und Implementation regulativer Änderungen. Das Meeting
findet viermal jährlich statt. Der Austausch konnte deutlich intensiviert
und verbessert werden. Insbesondere konnten sowohl von
MeteoSchweiz als auch von skyguide die betroffenen operativen
Einheiten aus der Westschweiz in das Meeting involviert werden.
2.2.3 Ablösung Aviatik-Angebot E-Shop
Das Flugwetterangebot mit Fokus Sportfliegerei (VFR, Segelflug,
Ballon- und Hängegleiter) wird seit 2009 auf dem E-Shop von
MeteoSchweiz angeboten. Der E-Shop ist technisch veraltet, eine
Nutzung auf Mobilgeräten ist unbefriedigend. MeteoSchweiz hat
nach einer Nutzen-Kosten-Analyse beschlossen, den E-Shop nicht
zu erneuern und das Flugwetter-Angebot in die bestehende, erfolgreiche
MeteoSchweiz-App zu integrieren. Die entsprechende
Entwicklung wurde 2018 gestartet. 2019 soll die kostenpflichtige
In-App lanciert werden.
2.2.4 Projekt Weiterentwicklung Safety Management
Flugwetter
Das Projekt Weiterentwicklung Safety Management Flugwetter
(CSS) konzentrierte sich 2018 auf die Erarbeitung von Grundlagen
zum Safety Management im Flugwetter. Im Vordergrund standen
folgende Arbeiten (Liste nicht abschliessend):
• Erarbeiten eines Konzepts zur Einschätzung der wetterbedingten
Safety-Risiken;
• Bestimmen der kritischen Wetterphänomene für die Aviatik;
• Erhebung der Eintretenswahrscheinlichkeiten der kritischen
Wetterphänomene;
• Durchführung von Workshops mit externen Nutzern diverser
Sparten (Linienpiloten, Freizeitaviatik, Flugsicherung, Airport
Authority) zur Identifikation wetterbedingter Safety Issues sowie
zur Bestimmung deren Eintretenswahrscheinlichkeiten
und Schadensausmasse;
• Ableitung einer Risikomatrix wetterbedingter Safety Risiken für
die Aviatik;
• Überarbeitung und Ergänzung der Prozesse zu Compliance,
Safety, Security und Qualitätsmanagement mit einem starken
Fokus auf der Weiterentwicklung der Safety-Kultur;
• Breite Kommunikation der neuen Policy zu Safety, Security und
Qualität.
Das Projekt Weiterentwicklung
Safety Management
Flugwetter (CSS)
konzentrierte sich 2018 auf
die Erarbeitung von
Grund lagen zum Safety
Management im Flugwetter.
2.2.5 AUTO METAR / Auto Reporting
Das Projekt zur automatischen Flugwetterbeobachtung während
der Nichtbetriebszeiten des Flughafens Zürich wurde per 1.5.2018
freigegeben. Während der Konzeptphase wurden die Anforderungen
der verschiedenen Stakeholder im Rahmen bilateraler
Gespräche aufgenommen. Im Rahmen von Workshops konnte
in Zusammenarbeit mit den betroffenen Mitarbeitern das neue
Diensttourenkonzept erarbeitet werden (AMO-Nachtdienst entfällt;
AMO-Frühdienst beginnt früher, AMO-Spätdienst endet später
als heute). Auch die technische Lösung wurde vorangetrieben
(u. a. Erarbeitung von Systemarchitektur, diversen Spezifikationen,
Konzepten zu TREND-only-Editor und Simulationsplattform). Am
9.11. 2018 hat der Projektausschuss die Resultate der Konzeptphase
genehmigt und die Realisierungsphase freigegeben.
2.2.6 Crystal Tower Approach
Mit dem Projekt Crystal Tower Approach (CRYSTAL TWR APP ZRH
und GVA) entwickelt skyguide ein Visualisierungssystem für sämtliche
flugrelevanten Daten. Geplant ist der Einsatz von Crystal an
den Flughäfen Zürich und Genf. 2018 stand das Projekt in der
Entwicklungsphase. Dabei hat MeteoSchweiz einen Datenfluss für
die Belieferung von Wetterdaten an skyguide eingerichtet.
2.2.7 Meteogramm LSZH
Das Meteogramm LSZH ist eine tabellarische Darstellung von flugrelevanten
Parametern mit einer stündlichen Auflösung für den
Flughafen Zürich. Es wird stündlich mit einer Vorhersagezeit von
30 Stunden produziert. Es wurde in Zusammenarbeit zwischen
MeteoSchweiz und skyguide entwickelt. Die dargestellten Prognosedaten
stammen aus numerischen Vorhersagemodellen und
werden nicht manuell editiert. In der Praxis hat sich herausgestellt,
dass das Meteogramm LSZH und das manuell produzierte TAF
(Terminal Area Forecast) unterschiedliche Prognosen enthalten
können. Um die Diskrepanzen zu eliminieren, werden die ersten
sechs Stunden des Meteogramms mit TAF-Daten ersetzt. Das Vorhaben
wurde 2018 gestartet. Die damit aufgewerteten Meteogramm-Daten
bilden eine mit TAF konsistente Datenbasis und
werden für die Projekte Dashboard und Crystal TWR APP zu Verfügung
gestellt.
2.2.8 Rega
Messstationen
Die Rega-Infrastruktur an den SMN-Stationen konnte plangemäss
betrieben werden. Sowohl die Datenverfügbarkeit der SMN-Daten
Flugwetter Jahresbericht 2018 8
innerhalb von fünf Minuten als auch der Anteil der rechtzeitig
gelieferten METAR-Bulletins war grösser als 99 %. 29 Interventionen
auf der SMN-Infrastruktur waren notwendig.
GNSS Low Flight Network
In der Schweiz wird das GNSS Low Flight Network (LFN) von REGA
und Luftwaffe beflogen. MeteoSchweiz hat im Auftrag von Rega
dazu zusätzliche Messstationen und Sensoren an den bestehenden
SwissMetNet-Stationen erstellt. Zudem liefert MeteoSchweiz
Testprognosedaten für die Vereisungsprognose, die von Meteotest
im Auftrag der Rega erstellt wird.
2018 hat das BAZL ein Projekt gestartet mit dem Ziel, dass die
Leistungsfähigkeit des Low Flight Network dem nationalen Bedarf
und den Anforderungen der aktuellen Nutzer entspricht und dass
die Architektur sowie der Betrieb des LFN effizient und zweckorientiert
gestaltet werden. MeteoSchweiz arbeitet in diesem Projekt
in zwei Teilprojekten mit. Das Projekt soll Ende 2019 abgeschlossen
werden.
2.2.9 Internationale Regulation
ICAO
Das von der ICAO Air Navigation Commission verabschiedete
Amendment 78 wurde im April 2018 publiziert. Im Vergleich zum
Entwurf wurden gewisse vorgesehene Änderungen etwas abgeschwächt
oder deren Einführung zeitlich gestaffelt.
wurde. Gleichzeitig wurde aber von der ICAO eine weitere Korrektur
vorgenommen, welche aus Sicht von MeteoSchweiz falsch ist
(Anzahl Slashes bei fehlenden Werten bei Wolkengruppen). Dieser
vermeintliche Fehler soll 2019 im Rahmen des regulären Vernehmlassungsverfahrens
für den Entwurf für das Amendment 79 gegenüber
der ICAO beanstandet und kommuniziert werden.
WMO
Im Vier-Jahres Zyklus hat – nach 2014 – im Sommer 2018 das 16.
Meeting der WMO Commission for Aeronautical Meteorology
(CAeM) stattgefunden. Neben fachlichen und strategischen Diskussionen
wurde über die geplante Reorganisation der WMO und
deren potentiellen Einfluss auf die künftige Positionierung des
Flugwetters in der WMO informiert. Im Rahmen der CAeM-16
wurde der Vertreter von MeteoSchweiz für sein Engagement seit
der CAeM-15 als Kernmitglied und Repräsentant der RA VI im
Expertenteam für Kommunikation, Koordination und Partnerschaft
(ET-CCP) verdankt und mit einem «Award Certificate» ausgezeichnet.
Die fünf Expertenteams der CAeM wurden inhaltlich leicht an die
strategische Ausrichtung des Flugwetterprogramms der WMO angepasst
und teilweise umbenannt. Der Vertreter von MeteoSchweiz
wurde für die Mitarbeit im umbenannten Expertennetzwerk für
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit (EN-COM) angefragt
Die vorgesehene Einführung des neuen ICAO-Datenaustauschmodells
für Flugwetterdaten (ICAO weather exchange model
[IWXXM]) wurde wie erwartet als «Recommendation» übernommen.
MeteoSchweiz hat sich entschieden, in einem ersten Schritt
die Flugwetterdaten parallel zum herkömmlichen Format (traditional
ascii code [TAC]) an das Regionale OPMET-Datenzentrum
(ROC Vienna) zu liefern. Dazu wurde bei einer externen Firma eine
Erweiterung der Datenschnittstelle in Auftrag gegeben, welche
sich Ende des Jahres 2018 noch in Testphase befand.
Kleine Anpassungen an der SIGMET-Kodierung wurden erfolgreich
eingeführt, wobei die zentrale Neuerung, die Einführung
von Kennwörtern zur Deklaration von Test- und Übungs-SIGMET,
seitens ICAO auf November 2019 verschoben wurde.
Die vorgesehene Einführung sogenannter Space Weather Advisories
wurde zwar im Amendment 78 festgehalten, da aber das
Auswahlverfahren der zu designierenden Zentren für diese Advisories
einige Zeit in Anspruch nahm, konnte die Verbreitung dieser
Meldungen 2018 noch nicht operativ umgesetzt werden. Seitens
MeteoSchweiz wurden die dazu notwendigen Softwareanpassungen
(z. B. TAMSI) sowie die Datenlieferungen für Kunden so weit
vorbereitet, dass man die Weiterleitung und Publikation der Advisories
nach deren operativer Einführung möglichst zeitnah umsetzen
kann.
Ehrung der Kernmitglieder im Expertenteam
Mindestens eine von MeteoSchweiz beantragte und von der ICAO
zugesagte Korrektur ist bei der finalen Version des Amendment
78 wider Erwarten nicht berücksichtigt worden (recent weather
REWx). Gegen Ende 2018 wurde dann allerdings ein «Corrigendum»
publiziert, in welchem diese Korrektur dann berücksichtigt
Teilnehmer des 16. CAeM Meeting
Flugwetter Jahresbericht 2018 9
Ende 2017 haben der Deutsche
Wetterdienst, die Austro Control
GmbH und MeteoSchweiz
im Rahmen der DACH-Vereinigung
beschlossen, noch enger auf
der Ebene der SIGMET-Koordination
zusammenzuarbeiten.
und im Anschluss an das Meeting von der Management-Gruppe
der CAeM zu einem von fünf Kernmitglieder des EN-COM ernannt.
Dies ist aus Sicht von MeteoSchweiz eine strategisch wichtige
Positionierung, um auch künftig und unter den sich durch die
bevorstehende Reorganisation der WMO ändernden Rahmenbedingungen
fachlich auf die Ausrichtung und die Inhalte des WMO-
Flugwetterprogramms Einfluss nehmen zu können.
EU
Im März 2017 wurde die (EU) Nr. 2017 / 373 publiziert, welche die
bestehende (EU) Nr. 1035 / 2011 zur Festlegung gemeinsamer Anforderungen
an die Erbringung von Flugsicherungsdiensten sowie
weitere Regulationen ersetzt und ab 2.1.2020 anwendbar wird.
Bisher wurde in den EU-Vorgaben nur auf die Anwendbarkeit der
ICAO-Regulationen verwiesen. Neu ist der ICAO Annex 3 in die
(EU) Nr. 2017 / 373 übersetzt worden. Die Verbindlichkeit hat damit
ein höheres Level erreicht, da Abweichungen gegenüber EU-
Vorgaben kaum möglich sind und wenn, dann durch das BAZL
genehmigt werden müssen. Ein Team aus Fachexperten von BAZL
und MeteoSchweiz hat in enger, konstruktiver und pragmatischer
Zusammenarbeit bezüglich der Auslegung und Interpretation des
Anhangs 5 – Flugwetter (Part-MET), soweit bereits möglich, Einigung
erreicht. MeteoSchweiz war dadurch in der Lage, in der
zweiten Jahreshälfte ein Umsetzungsprojekt zur Implementierung
der (EU) Nr. 2017 / 373 zu starten. Da einzelne Punkte hinsichtlich
der Interpretation noch nicht abschliessend geregelt werden
konnten, bleibt das Gremium zwischen BAZL und MeteoSchweiz
bis auf weiteres bestehen und wurde durch den Projektleiter für
die Umsetzung bei MeteoSchweiz ergänzt.
Parallel zu den Vorbereitungen zur Umsetzung der (EU) Nr. 2017 /
373 ist MeteoSchweiz über PKS in den laufenden «rule making»-
Prozess der EASA eingebunden und unterstützt bei der Übersetzung
von ICAO Annex 3 Amdt 77 sowie Amdt 78 als geplante
Aktualisierung der (EU) Nr. 2017 / 373. Über diesen Aktualisierungsprozess
werden auch Unklarheiten bereinigt, erkannte Fehler behoben
sowie allgemeine Verbesserungen an der (EU) Nr. 2017 / 373
eingebracht. MeteoSchweiz kann so, über die Vertretung von PKS
in einem kleinen Expertenteam, welches die EA-SA in ihrer «rule
making»-Aufgabe berät, relativ unmittelbar Einfluss auf Inhalt und
Ausrichtung der europäischen Flugwetterregulationen ausüben.
METAlliance
Im Steering Committee der Met Alliance wurde beschlossen, die
Fortsetzung des SIGMET-Koordinationsprojekts zu sistieren. Es konnte
keine Einigung über die Ausrichtung erzielt werden. MeteoSchweiz
wird sich diesbezüglich verstärkt mit MeteoFrance direkt für Verbesserungen
der SIGMET-Koordination einsetzen und im Rahmen
des DACH MWO-Projekts mit Austro Control und dem DWD koordinieren.
2.2.10 SMART
Das Projekt SMARTneo hatte zum Ziel, sowohl den Hardware- als
auch den Software-Lifecycle des SMART-Systems umzusetzen. Mit
der gleichzeitigen Zentralisierung der Server und dem Ausbau der
Kommunikationsverbindungen der Regionalflughäfen (Glasfaseranschlüsse)
wurden eine verbesserte Wartung und Administration
sowie ein verbessertes Release-Management und Patching (securityrelevant)
der Systeme angestrebt. Im Jahr 2018 konnte das
Projekt mit der Einführung der neuen Komponenten auch auf den
beiden Landesflughäfen Genf und Zürich erfolgreich abgeschlossen
werden.
Im Berichtsjahr wurden verschiedene weitere Änderungen in SMART
implementiert, unter anderem die Umsetzung der Anpassung
der Pistenrichtungsänderung auf dem Flughafen Genf, eine neue
XML-Datenbelieferung für das System INCH von skyguide sowie
die Erweiterung des SMART-Clienten für lichtschwache Umgebungen
(«Nightmode»).
2.2.11 Engere Zusammenarbeit im DACH Flugwetter /
DACH MWO
Ende 2017 haben der Deutsche Wetterdienst, die Austro Control
GmbH und MeteoSchweiz im Rahmen der DACH-Vereinigung
beschlossen, noch enger auf der Ebene der SIGMET-Koordination
zusammenzuarbeiten. Ein entsprechendes Projekt wurde 2017 gestartet.
2018 wurden die Grundlagen erarbeitet, um in einem
ersten Schritt bis Sommer 2019 die bereits bestehenden Flugwetter-Warnprodukte
für die jeweiligen nationalen Lufträume zu harmonisieren.
Die Phase 1 für gemeinsame Arbeitsanleitungen von
SIGMET wurde vorbereitet.
In einem späteren, weiteren Schritt sollen die Produkte auch gemeinsam
editiert werden. Zudem sollen weitere gemeinsame
Warnprodukte erstellt werden (u. a. SIGMET Advisory, Significant
Weather Charts).
2.2.12 SIGMET-Koordination mit Italien
Im Rahmen einer internationalen SIGMET-Konferenz in Italien
konnten die entscheidenden Kontakte geknüpft werden, um eine
Basiskoordination mit dem MWO des FIR MILANO zu erreichen.
2.2.13 Erweiterung GAFOR
Im Hinblick auf eine Erweiterung des GAFOR, die in der zweiten
Hälfte des Jahres 2019 eingeführt werden soll, wurden 2018 erste
Entwicklungsarbeiten für das Tool zur Erstellung innerhalb NinJo
gemacht. Das GAFOR wird in dem Sinne erweitert, dass dem Kunden
Zusatzinformationen zu den jeweiligen Routenzuständen gegeben
werden. Sobald eine Route nicht als «O» klassiert ist, also
wenn sie als «D», «M», oder «X» eingestuft wird, wird das für die
Einschränkung verantwortliche Wetterphänomen angegeben: Gewitter,
Regen(-schauer), Schnee(-schauer), Nebel, Dunst, tiefe Bewölkung.
Diese Anpassung erfolgt im Zuge der Harmonisierung
im DACH-Raum, beim GAFOR insbesondere mit Österreich. Im gleichen
Zug werden die Ausgabezeiten angepasst und harmonisiert.
Flugwetter Jahresbericht 2018 10
Prognose- und Flugwetterzentrale der
MeteoSchweiz, Zürich Flughafen
Flugwetter Jahresbericht 2018 11
3.0 Leistungs- und
Qualitätskennzahlen
3.1
Strategie und strategische
Stossrichtungen 2017 – 2021
Das Jahr 2017 war das erste Jahr der Umsetzung der neuen Strategie
MeteoSchweiz 2017–2021. Für das Flugwetter sind alle fünf
übergeordneten Stossrichtungen relevant:
1. Operativen Betrieb robust halten und Compliance weiterentwickeln
2. Expertise und Expertenleistungen stärken
3. Digitalisierung, Automatisierung und Standardisierung vorantreiben
4. Partnerschaften und Kooperationen ausbauen
5. Wir-Kultur, Vernetzung und Zusammenarbeit stärken
Beispielsweise trug das Projekt Weiterentwicklung Safety Management
Flugwetter zur Stossrichtung 1 bei, das Projekt AUTOMETAR
in der Nacht in Zürich gehört zur Stossrichtung 3 und das Projekt
DACH MWO setzt die Stossrichtung 4 um.
Darüber hinaus sind in den leistungsbezogenen Stossrichtungen
und jenen für Führungs- und Supportprozesse folgende Stossrichtungen
von Bedeutung für das Flugwettergeschäft:
6. Flugwetterinfrastruktur und -informationen weiterentwickeln
7. Beziehungen zu prioritären Zielgruppen auf hohem Niveau
halten und intensivieren
8. Portfolio, Leistungstiefe und Lifecycle gezielt gestalten
9. Personalentwicklung potenzialorientiert und strategiekompatibel
vorantreiben
10. ICT vereinheitlichen und übergreifend steuern
Das neue, 2017 etablierte MET / OPS-Meeting verstärkt zum Beispiel
die Beziehungen zu skyguide als zentralem Leistungsabnehmer
(Stossrichtung 7) und das neue Dashboard sowie die Erneuerung
der SMART-Server setzten die Stossrichtung 6, 8 und 10 um.
Flugwetter Jahresbericht 2018 12
3.2
Leistungsgruppen
3.2.1 LG 1: Daten zu Wetter und Klima
Die Leistungsgruppe 1 umfasst die Generierung und die unmit telbaren
Ergebnisse von Messungen, Beobachtungen und der numerischen
Wettervorhersage für die Öffentlichkeit, die Behörden, den
Sicherheitsverbund, die Luftfahrt sowie die Wissenschaft und die
Wirtschaft. Damit wird ein Beitrag zur höheren wirtschaftlichen
Wertschöpfung geleistet.
Ziele und Messgrössen 2017
IST
2018
SOLL
2018
IST
Verfügbarkeit der Messsysteme: Die Messsysteme Radar und SwissMetNet (SMN) werden laufend
optimiert, um die Qualität der Prognosen und Warnungen zu erhöhen.
• Verfügbarkeit Radarnetz (%, min) 99,9 96,0 99,9
• Verfügbarkeit SMN: Anteil Daten auf Data Warehouse (DWH) nach 9 Minuten (%, min) 99,0 96,0 99,0
• Zertifizierung bzw. Rezertifizierung von eigenen und Partnernetzstationen (Anzahl, min) 49 40 43
Qualität der Messungen: Die Messungen werden nach internationalen Standards (Umfang, Termin,
Qualität) betrieben.
• Einhaltung der WMO-Vorgaben (%, min) 99 95 100
Zuverlässigkeit und Qualität der Modellvorhersagen: Die Modellvorhersagen stehen den Benutzenden
zuverlässig und in hoher Qualität zur Verfügung.
• Verfügbarkeit numerisches Vorhersagemodell (%, min) 99,9 96,7 99,9
• Statistischer Unterschied zwischen Vorhersagen und Messungen der Temperatur (°C) 2,15 2,46 2,20
• Statistischer Unterschied zwischen Vorhersagen und Messungen der Windstärke (m/ s) 1,84 2,07 1,95
Steigerung der Wirtschaftlichkeit: Durch regelmässige Überprüfungen und Automatisierungen werden
die Kosten gesenkt und die Effizienz erhöht.
• Anzahl Mess- und Beobachtungssysteme, die automatisiert werden (Anzahl, min) 2 1 1 ¹
• Anteil Business Services, bei denen die darunterliegenden Anwendungen auf Wirtschaftlichkeit
8 20 30
überprüft worden sind (%)
Kundenzufriedenheit: Die Leistungsbezüger sind mit dem Inhalt und der Lieferqualität der Daten zufrieden.
• Push-Lieferung aller meteorologischen und klimatologischen Daten (Skala 1– 6) 5,7 5,0 5,6
Bemerkungen und allfällige Massnahmenvorschläge bei Nichterfüllung:
¹ Radiosondierung
Flugwetter Jahresbericht 2018 13
3.2.2 LG 2: Informationen und Expertenleistungen
zu Wetter und Klima
Die Leistungsgruppe 2 umfasst die Erstellung von Grundlagen für
wetter- und / oder klimabeeinflusste Entscheidungen und befriedigt
die Bedürfnisse der Öffentlichkeit, der Behörden, des Sicherheitsverbundes,
der Luftfahrt, der Wissenschaft und der Wirtschaft
nach Schutz vor Schäden bei Unwettern und Radioaktivität,
nach Dienstleistung für die Planung von wetterabhängigen Tätigkeiten
und nach dem sicheren und wirtschaftlichen Betrieb der
Luftfahrt. Diese Leistungen generieren eine erhöhte Sicherheit
und ein erhöhtes Wohlergehen der Bevölkerung, da materielle
Schäden bei Unwettern begrenzt und die Anzahl wetterbedingter
Unfälle reduziert werden kann.
Ziele und Messgrössen 2017
IST
2018
SOLL
2018
IST
Qualität Vorhersagen: Die Qualität der kurz- und mittelfristigen Vorhersagen wird auf hohem
Niveau stabilisiert.
• Trefferquote Tag+1 (Index) 84,8 82,5 83,4
• Trefferquote Tag+3 (Index) 79,1 77,0 77,5 2
• Trefferquote Tag+5 (Index) 72,1 70,5 71,0
Qualität Warnungen: Die Qualität der Warnungen wird auf hohem Niveau gehalten.
• Anteil verpasster Warnungen (%, max.) 13 15 16
• Anteil unnötiger Warnungen (%, max.) 23 30 23
Flugwetterdienstleistungen: Die nationalen und internationalen Auflagen der Luftfahrt (WMO, ICAO,
EU und EASA) sind erfüllt und die Qualität wird auf hohem Niveau gehalten.
• Aufrechterhaltung der SES-Zertifizierung (Single European Sky) (ja/ nein) ja ja ja
• Prognosequalität für die Flughäfen Zürich und Genf (Index) 83,0 80,0 79,0 3
• Kundenzufriedenheit (Skala 1– 6) 5,0 5,0 5,4
Bemerkungen und allfällige Massnahmenvorschläge bei Nichterfüllung:
² Qualitätseinbusse beruht auf schwieriger Vorhersagesituation während mehrerer Monate (Februar bis April)
³ Dass der Zielwert knapp verfehlt wurde, liegt primär daran, dass die Verifikationsmethode von MET Alliance (Kooperation von mehreren nationalen europäischen
Flugwetterdienstleistern) für den Wind im Sommer 2017 angepasst wurde und die KPI der Windrichtung bei allen MET-Alliance-Mitgliedern zurückgingen. Das Thema
wird in der entsprechenden Expertengruppe von MET Alliance diskutiert.
Flugwetter Jahresbericht 2018 14
4.0
Safety- und
Securitymanagement
4.1
Compliance, Qualität, Safety- und Security-System
Das Compliance-, Qualitäts-, Safety- und Security-Managementsystem
von MeteoSchweiz basiert auf verschiedenen Grundlagen
(ISO-Prozess- und Qualitätsmanagementsystem (QMS), integriertes
Managementsystem MeteoSchweiz im Bereich Compliance,
Safety und Security sowie verschiedene Prozesse im QMS). Im Rahmen
des Projekts Weiterentwicklung Safety Management im Flugwetter
wurde der integrale Managementansatz für Compliance,
Safety, Security und Qualität weiterentwickelt und konsequent auf
den PDCA-Zyklus ausgerichtet. Die zugehörigen Managementprozesse
wurden überarbeitet bzw. neu erfasst und im QMS publiziert.
1. Plan
Safety Policy and Objectives
ICAO
ISO
EASA / EU
Bund
2. Do
Safety Management
MeteoSchweiz
Safety-Vorgaben
prüfen
Sicherheitsvorfall
bearbeiten
Safety Occurrence
Reporting sicherstellen
Kunde
Safety-Kultur
weiterentwickeln
Safety-Audits planen
und durchführen
Safety-Befunde
beheben
Safety Support
Assessment
Safetymanagement-System für das
Flugwetter MeteoSchweiz basierend auf
dem ICAO SMS framework
4. Act
Safety Promotion
3. Check
Safety Assurance
Flugwetter Jahresbericht 2018 15
4.2
Vorfälle
Im Zusammenhang mit den für das Flugwetter relevanten Produkten
gab es in dieser Berichtsperiode folgende Vorfälle, die über die
ECCAIRS-Plattform gemeldet wurden:
Datum Headline Massnahmen
17.1.2018 Netzwerkstörung BeobH LSZH abgeschlossen
6.2.2018 Netzwerkstörung Sion abgeschlossen
7.2.2018 Telefonieausfall WetZen abgeschlossen
8.2.2018 IT-Betriebsstörung abgeschlossen
4.4.2018 SMART-Client-Ausfall abgeschlossen
28.5.2018 METAR-Ausfall LSGC abgeschlossen
7.8.2018 Major IT Incident LSZH, LSGG in Umsetzung
11.10.2018 Ausfall Radarbilder abgeschlossen
13.11.2018 Netzwerkausfall SMART Sion abgeschlossen
Zusätzlich wurden erste Vorfälle ohne Auswirkungen auf die Flugwetterproduktion
im Sinne des Aufbaus eines Vorfallmeldeprozesses
gesammelt («Occurrence Reporting»).
4.3
Erstellung des jährlichen
IT-Sicherheitsberichts
Der Chief Security Officer der MeteoSchweiz erstellt (über die gesamte
MeteoSchweiz) jährlich einen IT-Sicherheitsbericht zuhanden
der Geschäftsleitung. Dieser dient einerseits als Managementwerkzeug,
um bei Abweichungen oder Auffälligkeiten steuernd
mit Massnahmen einzugreifen, und gleichzeitig zur Entlastung
des IT-Sicherheitsbeauftragten (dessen Rolle durch den CSO wahrgenommen
wird).
Der IT-Sicherheitsbericht für die Periode 2017 / 18 wurde der erweiterten
Geschäftsleitung am 28. August präsentiert und an der
GL-Sitzung vom 17. September durch die Geschäftsleitung abgenommen.
Der Bericht enthält auch allgemeine, nicht explizit für
den flugrelevanten Betrieb geltende Feststellungen.
Flugwetter Jahresbericht 2018 16
Wetterradar der MeteoSchweiz,
Monte Lema
Flugwetter Jahresbericht 2018 17
5.0 Finanzergebnis
Übersicht über die Verrechnung der Flugwetterkosten
Kostenausweis in CHF Rechnung
2017
Budget
2018
Rechnung
2018
Direktes Inkasso an Flugwetterkunden (PC-MET) 171 639 135 000 140 539
Subtotal 1 16 897 760 17 265 000 17 104 778
Rückverrechnung Beobachtungen Regionalflughäfen an skyguide 106 505 106 500 106 321 ³
Rückverrechnung Unterhalt an skyguide 813 172 760 000 706 539 ³
Subtotal 2 15 978 083 16 398 500 16 291 917
Akonto-Rechnungen an skyguide für die zivile Flugsicherung 15 910 474 ¹ 16 398 500 16 138 533 ³
akonto minus Subtotal 2 (+ bedeutet Gutschrift, − eine Nachrechnung) − 67 609 − 153 385
Total Gutschrift / Nachrechnung 2018 an skyguide − 153 385
akonto Quartalsrechnungen 4 080 000 ²
Total Kosten Flugwetter Zivilluftfahrt abzüglich Verrechnungen 17 069 399 17 400 000 17 245 317
¹ Die Flugwetter-Aufwendungen für die militärische Flugsicherung werden ab 2011 direkt an die Luftwaffe verrechnet.
² Die ersten drei Akonto-Quartalsrechnungen wurden in dieser Höhe fakturiert. Faktura des vierten Quartals: CHF 3 550 000
³ Aufgrund der MWST-Pauschalbesteuerung von MeteoSchweiz beträgt der MWST-«Gewinn» von skyguide: CHF 366 087
Da auf eine Nachrechnung verzichtet wurde, liegen die verrechneten
zivilen Kosten mit CHF 17,092 Mio. rund CHF 300 000 oder
1,8 % unter dem veranschlagten Budget von CHF 17,4 Mio.
Hauptkostenarten
Aufstellung Kosten ziviler Flugwetterdienst
Anflug IFR 3 337 129
Anflug VFR 2 121 168
Anflug 5 458 297
Überflug IFR 7 110 025
Überflug VFR 4 676 995
Überflug 11 787 020
Total Kosten ziviler Flugwetterdienst (ohne Militäraviatik) 17 245 317
Personalkosten 68,72 %
Betriebskosten 28,47 %
Abschreibungen 2,60 %
kalk. Zinsen 0,21 %
IFR Verteilschlüssel 60,6 %
VFR Verteilschlüssel 49,4 %
Flugwetter Jahresbericht 2018 18
SwissMetNet-Station der MeteoSchweiz,
Zürich Flughafen
Flugwetter Jahresbericht 2018 19
6.0 User Consultation
2018
Die User Consultation 2018 fand am 13. Dezember im Hotel Radisson
Blu am Flughafen Zürich statt. An der Veranstaltung nahmen
60 Personen teil.
6.1
Programm
Thema an der User Consultation 2018 war «Automatisierung und
Digitalisierung im Flugwetter». Die Vorträge fokussierten sich dieses
Jahr auf interne Referenten, wie folgende Übersicht des Programms
zeigt:
10.20 – 11.20 Uhr
Appetizer-Präsentationen «Von der Datenerhebung
bis zur Datenvisualisierung»
11.20 – 12.00 Uhr
«Marketplace»
• SMART (AutoMETAR)
• NinJo Arbeitsplatz (Erstellung TAF)
• Radar & Satelliten (Nowcasting)
• MeteoSwiss App (Flugwetter)
12.00 Uhr
MeteoSchweiz News
12.30 Uhr
Stehlunch
Mehr Details und die Präsentationen finden sich auf der Website
der MeteoSchweiz.
Die Themen und Vorträge sind bei den Zuhörern sehr gut angekommen.
Der Erfahrungs- und Meinungsaustausch während des
anschliessenden Lunches wurde wiederum geschätzt.
Die Auswertung der Rückmeldungen ergab eine neue Gesamthöchstnote
von 5,4 (Skala 1– 6). Die Bewertungen im Detail:
Beurteilung
Wie gut hat Ihnen die Veranstaltung gefallen?
Themenauswahl 5,39
Format 5,44
Lokalität 5,39
Austauschmöglichkeit 5,72
Mittelwert total 5,49
Feedback Kundenzufriedenheit Flugwetter
Die Dienstleistungen des Flugwetters stehen zur Verfügung
mit vollständigem Inhalt 5,41
pünktlich 5,41
mit einer hohen Genauigkeit 4,71
auf den erwünschten Vertriebskanäle 4,44
Mittelwert total 4,99
Die Dienstleistungen des Flugwetters stehen zur Verfügung
Briefing / Wetterberatung 5,63
Kundenbetreuung 5,59
Mittelwert total 5,61
Gesamtnote 5,36
Flugwetter Jahresbericht 2018 20
ANHANG A
Organisation
Direktor
P. Binder
Personal und Ausbildung
E. Maurer
Informations- und
Kommunikationstechnologie
M. Schäfer
Finanzen und Logistik
L. Schumacher
Messungen und Daten
B. Calpini
Analyse und Prognose
Ch. Appenzeller
Planung und Kundenbeziehungen
B. Durrer
Regionalzentrale Payerne
B. Calpini
Messtechnik
Y.-A. Roulet
Atmosphärendaten
D. Ruffieux
Regionalzentrale West
I. Bey
Regionalzentrale Süd
M. Gaia
Sicherheit und Qualität
S. Sandmeier
Distribution und
Produktmanagement
M. Aebischer
Bodendaten
Th. Konzelmann
Prognose- und Flugwetterzentrale
Ch. Schmutz
Verkauf und Support
Ch. Lukasczyk
Radar, Satelliten und Nowcasting
U. Germann
Klima
M. Croci-Maspoli
Internationale Zusammenarbeit
M. Keller
Datenintegration
E. Grüter
Numerische Vorhersage
Ph. Steiner
Führungsinstrumente und
Rechtsdienst
M. Von der Crone
Wissenschaftliche Beratung
J. Klausen
Krisenmanagement und Konzepte
S. Willemse
Kommunikation
B. Galliker
Mitglied der Geschäftsleitung
Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung
Prognoseentwicklung
M. Liniger
Flugwetter Jahresbericht 2018 21
ANHANG B
Qualität, Safety und Security Policy
Flugwetter Jahresbericht 2018 22
ANHANG C
Personalpolitik
Grundsatz
Unsere Mitarbeitenden sind massgebend für die Erbringung der
Dienstleistungen und den Erfolg unseres Amtes. Deshalb stehen
folgende Grundsätze der Personalpolitik im Zentrum unseres Handelns.
Sie geben den Rahmen für den gegenseitigen Umgang und
unsere Zusammenarbeit vor. Diese Grundsätze orientieren sich an
der Personalstrategie der Bundesverwaltung, den Führungsfragen
für die Bundesverwaltung, dem Verhaltenskodex der Bundesverwaltung
wie auch an der «Strategie MeteoSchweiz 2017–2021».
Die Geschäftsleitung legt mit diesen Grundsätzen die Eckwerte
der Personalpolitik fest. Die Führungskräfte auf allen Stufen sind
mit der Anwendung und Umsetzung beauftragt.
1 Personalgewinnung
Wir sind auf dem Arbeitsmarkt gut positioniert, bei den relevanten
Zielgruppen bekannt und pflegen den Kontakt mit unseren primären
Ausbildungsstätten. Wir bieten attraktive Arbeitsbedingungen
sowie ein motivierendes Arbeitsumfeld mit herausfordernden
Aufgaben und individuellen Entwicklungsmöglichkeiten. Wir wählen
die Mitarbeitenden anhand von klaren, auf die Aufgaben abgestimmten
Anforderungsprofilen bezüglich Fach-, Methoden-,
Sozial- und Selbstkompetenz aus Damit stellen wir sicher, dass
MeteoSchweiz ihre Leistungen sicher, kontinuierlich, effizient, zuverlässig
und den Vorgaben entsprechend erbringen kann.
2 Personalentwicklung und -beurteilung
Unsere Mitarbeitenden sind in Zusammenarbeit mit ihren Vorgesetzten
für ihre berufliche Entwicklung verantwortlich. Wir unterstützen
sie dabei und fördern vorhandenes Potential durch Möglichkeiten,
sich in Projekten und an anspruchsvollen Aufgaben
zu bewähren. Wir fördern den Austausch mit Partnern im In- und
Ausland. In den jährlichen Personalentwicklungsgesprächen (PEG)
werden individuelle Entwicklungsmöglichkeiten besprochen und
die erforderlichen Weiterbildungsmassnahmen vereinbart. Durch
kontinuierliche fachliche Weiterbildung stärken wir die Expertenleistungen
und sichern damit die hohe Qualität der Dienstleistungen
in allen Fachbereichen.
3 Honorierung
Wir sind im Lohnsystem der Bundesverwaltung eingebunden und
achten auf eine anforderungs- und leistungsgerechte sowie diskriminierungsfreie
Honorierung unserer Mitarbeitenden.
Veränderungen stehen
wir offen gegenüber.
Wir packen Veränderungsprozesse
rechtzeitig an,
thematisieren sie und beziehen
die Mitarbeitenden
stufengerecht mit ein.
4 Wissensmanagement und Fehlerkultur
Wir schätzen die Erfahrung und das Wissen unserer Mitarbeitenden
und stellen mit geeigneten Massnahmen den Wissenstransfer
sicher. Dazu gehören eine sorgfältige Einarbeitung, die laufende
Weitergabe von Wissen und Erfahrungen und die sorgfältige Übergabe
bei Austritten. Wir stärken die Vernetzung und die Zusammenarbeit
durch die Möglichkeit von Stages und Job-Rotationen.
Wir praktizieren eine offene Fehlerkultur. Aus Fehlern wollen wir
lernen.
Flugwetter Jahresbericht 2018 23
Wir schätzen die
Zusam menarbeit unter
Mitarbeitenden
unterschied lichen Alters,
Geschlechts, Religion,
Kultur, Hautfarbe,
Sprache, Behinderung
etc.
8 Mehrsprachigkeit
Wir fördern die Mehrsprachigkeit unserer Mitarbeitenden sowie
in der Organisation und stellen sicher, dass die unterschiedlichen
Aufträge erledigt werden können.
9 Chancengleichheit
Wir schätzen die Zusammenarbeit unter Mitarbeitenden unterschiedlichen
Alters, Geschlechts, Religion, Kultur, Hautfarbe, Sprache,
Behinderung etc. Diese Vielfalt bereichert unsere Sichtweise und
birgt Potenziale zum Nutzen der Mitarbeitenden und des Amtes.
10 Schutz der Persönlichkeit
5 Positive Veränderungskultur
Wir beteiligen die Mitarbeitenden angemessen an der Gestaltung
der Zukunft. Veränderungen stehen wir offen gegenüber. Wir packen
Veränderungsprozesse rechtzeitig an, thematisieren sie und
beziehen die Mitarbeitenden stufengerecht mit ein. Dabei sind
uns eine offene Kommunikation, gemeinsames Lernen, Verbindlichkeit
und die soziale Verantwortung wichtig.
6 Gesundheit
Wir fördern die Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeitenden
durch eine moderne Arbeitsplatzgestaltung und achten
auf die Einhaltung von Sicherheitsvorgaben. Wir achten darauf,
dass Mitarbeitende mit gesundheitlichen Einschränkungen im
Arbeitsprozess bleiben können. Wir unterstützen die Vereinbarkeit
von Beruf und Familie und fördern das Wohlbefinden unserer
Mitarbeitenden.
Wir tolerieren weder abwertende Äusserungen noch die Verbreitung
von Gerüchten. Wir dulden keine sexuelle Belästigung, Mobbing
oder rassistische Äusserungen.
11 Soziale Verantwortung
Wir unterstehen dem Bundespersonalrecht und wenden dieses an.
Wir nehmen unsere soziale Verantwortung wahr, indem wir die
Individualität unserer Mitarbeitenden achten und schützen. Wir
pflegen gute Beziehungen zu unseren Personalkommissionen sowie
zu den Sozialpartnern und informieren sie bei wichtigen Entscheiden
rechtzeitig.
12 Führung
Wir führen unsere Mitarbeitenden mit Respekt und Vertrauen und
drücken unsere Erwartungen ihnen gegenüber klar aus. Unsere
Führungskultur lässt Initiative, Kreativität und Innovationsfähigkeit
zu. Wir setzen uns für den Austausch unter den Führungskräften
ein und fördern eine gemeinsame Unternehmenskultur.
7 Kommunikation
Wir legen Wert auf eine offene, ehrliche und von gegenseitigem
Respekt geprägte Kommunikation. Wir achten auf Konflikte und
gehen sie frühzeitig an. Wir zeigen aktiv Wertschätzung für gute
Leistungen und geben konstruktive Feedbacks.
13 Umsetzung
Wir definieren für die Umsetzung und Überprüfung unserer Personalpolitik
Kennzahlen. Diese werden als SOLL / IST-Vergleich erhoben.
Abweichungen werden durch die Bereiche analysiert und,
wo notwendig, mittels konkreter Massnahmen behoben.
MeteoSchweiz
Operation Center 1
CH-8058 Zürich-Flughafen
T +41 58 460 99 99
www.meteoschweiz.ch
fwinfo@meteoswiss.ch
MeteoSvizzera
Via ai Monti 146
CH-6605 Locarno-Monti
T +41 58 460 97 77
www.meteosvizzera.ch
MétéoSuisse
7bis, av. de la Paix
CH-1211 Genève 2
T +41 58 460 98 88
www.meteosuisse.ch
MétéoSuisse
Chemin de l’Aérologie
CH-1530 Payerne
T +41 58 460 94 44
www.meteosuisse.ch
Diese Broschüre wurde klimaneutral produziert und auf nachhaltig hergestelltem
Papier gedruckt. Das verwendete Holz stammt aus Wäldern, die zu 100 % durch
den Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert sind.
PK / DE / 100 / 2019