Alnatura Magazin Januar 2020
Vogel des Jahres: Die Turteltaube // Warenkunde: Pflanzliche Proteine // Rezeptideen: Köstliches mit Kichererbsen // Alles fürs Klima: Klima, Mensch und CO2
Vogel des Jahres: Die Turteltaube // Warenkunde: Pflanzliche Proteine // Rezeptideen: Köstliches mit Kichererbsen // Alles fürs Klima: Klima, Mensch und CO2
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<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong><br />
ISSN 1612-7153<br />
alnatura.de<br />
VOGEL DES JAHRES<br />
Die Turteltaube<br />
WARENKUNDE<br />
Pflanzliche Proteine<br />
REZEPTIDEEN<br />
Köstliches mit Kichererbsen<br />
ALLE FÜRS KLIMA<br />
Klima, Mensch und CO₂
Ausbildung für die Zukunft<br />
Gemeinsam sinnvoll handeln<br />
Du bist offen und übernimmst gern Ver antwortung? Du hast Freude am Um gang mit Menschen,<br />
interessierst dich für Bio-Lebens mittel und packst gern aktiv mit an? Dann bewirb dich bei <strong>Alnatura</strong> als<br />
Lehrling zur Kauffrau/zum Kaufmann im Einzelhandel<br />
mit der IHK-Zusatz qualifikation Naturkosthandel<br />
Wir freuen uns über deine Bewerbung, die du direkt auf alnatura.de/ausbildung hochladen kannst.<br />
Neugierig?<br />
Das erzählen <strong>Alnatura</strong> Lehrlinge über<br />
ihre Ausbildung: Hier gehts zum Film
<strong>Januar</strong> <strong>2020</strong><br />
Liebe Kundinnen, liebe Kunden,<br />
zum Jahresbeginn ist es eine sinnvolle Gepflogenheit, sich zu<br />
fragen: Was nehme ich mir vor im neuen Jahr? In unseren<br />
Zeiten ist es jedoch auch wichtig zu prüfen: Wohin entwickelt<br />
sich die Gesellschaft, in der wir leben? Bildet die Gesellschaft<br />
doch den Rahmen, in dem wir uns als Menschen, mehr<br />
oder weniger, entwickeln können.<br />
Die Digitalisierung und das Internet ermöglichen inzwischen<br />
die Konzeption von Maschinen, die mittels Algorithmen<br />
lernen. Die Vision einer herrschaftsfreien, virtuellen Staatsorganisation<br />
scheint vorstellbar. Durch künstliche Intel ligenz<br />
werden die Algorithmen der echten Gesellschaft erfasst<br />
und in einem neuen, autonom funktionierenden System abgebildet.<br />
Die Folge eines solchen maschinellen Systems ist<br />
der zunehmende Verlust des mitgestaltenden Einflusses der<br />
Mitglieder der Gesellschaft: Die Bürgerinnen und Bürger<br />
delegieren ihre Mitwirkungsrechte und Entscheidungen an<br />
Maschinen. Damit verliert die Gesellschaft den Charakter<br />
eines offenen Systems. An die Stelle einer evolutionären, von<br />
Menschen geformten Gesellschaft träte eine die Verhaltensregeln<br />
und Normen vorgebende digitale Maschine, die das<br />
»gesellschaft liche Netz« steuert und kontrolliert.<br />
Wir sollten mit großer Wachsamkeit darauf achten, dass<br />
unsere demokratische Gesellschaft durch unsere Initiativen<br />
gestärkt wird. Durch unser Engagement<br />
entwickelt sich die Gesellschaft,<br />
die wir wollen und<br />
brauchen: konsequent nachhaltig,<br />
menschenfreundlich und sozial.<br />
Prof. Dr. Götz E. Rehn,<br />
Gründer und Geschäfts -<br />
führer <strong>Alnatura</strong><br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
8<br />
40<br />
36<br />
Aktuelles von <strong>Alnatura</strong> 4<br />
Warenkunde Pflanzliche Proteine 6<br />
Rezeptideen Kichererbsen 8<br />
<strong>Alnatura</strong> Markenprodukte 10<br />
Veganes Sortiment<br />
Rezeptideen 12<br />
Lieblingsgerichte vegan interpretiert<br />
Hersteller-Reportage Barnhouse 14<br />
Hersteller-Reportage Reishunger 16<br />
NEU Annas Resteküche 19<br />
Naturkosmetik 22<br />
Hersteller-Porträt Sanatur 26<br />
Titel Aktuelles 30<br />
aus Bio-Welt und Gesellschaft<br />
NEU Alle fürs Klima 32<br />
NEU Klimafreundlich ans Ziel 36<br />
Nachhaltig reisen 38<br />
NEU 40 Jahre »Alternativer Nobelpreis« 40<br />
<strong>Alnatura</strong> Einblicke 42<br />
NEU NAJU-Kinderseite 46<br />
Bio-Restaurants 48<br />
Vorschau, Märkte, Impressum 50
Aktuelles<br />
von <strong>Alnatura</strong><br />
Lesen Sie mehr zum Thema<br />
auf Seite 42.<br />
OPTIMIERTE VERPACKUNG<br />
Ohne Verschlussclip und mit<br />
kürzerer Verpackung: So sparen<br />
wir bei den <strong>Alnatura</strong> Müslis jährlich<br />
4 Tonnen Metall und 16 Hektar<br />
Folie (= 22 Fußballfelder).<br />
(Bezugszeitraum 2018)<br />
Kassenbon ist Pflicht<br />
Erfahren Sie mehr unter<br />
alnatura.de/verpackung<br />
Ab <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> sind wir – wie nahezu alle Händler –<br />
gesetzlich dazu verpflichtet, Ihnen für jeden Kauf einen<br />
Kassenbeleg auszuhändigen. Leider bringt dieses neue<br />
Gesetz einen höheren Ressourcenverbrauch mit sich.<br />
Wir arbeiten bereits an Maßnahmen, um diesen möglichst<br />
gering zu halten. Unter anderem werden wir so bald<br />
wie möglich in allen unseren Märkten den sogenannten<br />
Blue4est-Bon aus FSC-zertifiziertem Papier einsetzen, der<br />
im Gegensatz zu herkömmlichen Bons ohne chemische<br />
Entwickler auskommt und daher in der Altpapiertonne<br />
entsorgt werden kann.<br />
Deutscher Nachhaltigkeitspreis<br />
Architektur <strong>2020</strong> für <strong>Alnatura</strong><br />
Die <strong>Alnatura</strong> Arbeitswelt hat den Deutschen Nachhaltigkeitspreis<br />
Architektur gewonnen. Götz Rehn, Gründer und Geschäftsführer<br />
von <strong>Alnatura</strong>, nahm den Preis am 22. November in Düsseldorf<br />
entgegen. Der Unternehmenssitz überzeugte die Jury insbesondere<br />
»durch eine außerordentliche ganzheitliche Qualität, die zukunftsweisend<br />
ist und die Möglichkeiten einer nachhaltigen Bauweise<br />
umfassend auslotet.« Das Gebäude<br />
biete »den Mitarbeitern eine außergewöhnlich<br />
helle, anregende Arbeits umgebung,<br />
die Kommunikation fördert und Räume für<br />
Krea tivität schafft.«<br />
Deutscher<br />
Nachhaltigkeitspreis <strong>2020</strong><br />
SIEGER<br />
Architektur<br />
Einchecken mit<br />
der PAYBACK App<br />
Das in Lehmbauweise auf einem renaturierten,<br />
ehemaligen US-Militärgelände errichtete<br />
Gebäude wurde konzipiert vom Stuttgarter<br />
Architekturbüro haascookzemmrich.<br />
Seit einigen Wochen bietet die PAYBACK App einen neuen Service:<br />
PAYBACK GO. Damit ist es jetzt noch leichter, von aktuellen und<br />
zusätzlichen Coupons zu profitieren. Und zwar genau da, wo<br />
man sie braucht: direkt vor Ort im <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt.<br />
Das funktioniert ganz einfach: Öffnen Sie beim nächsten Einkauf<br />
im <strong>Alnatura</strong> Markt die PAYBACK App und aktivieren Sie<br />
PAYBACK GO. Der Service schlägt alle umliegenden Partner vor.<br />
Bitte checken Sie sich bei <strong>Alnatura</strong> ein. Umgehend verwandelt<br />
sich das Erscheinungsbild der App von PAYBACK Blau zu Aubergine<br />
und Hellgrün – den Farben von <strong>Alnatura</strong>. Aber auch inhaltlich<br />
hat PAYBACK GO viel zu bieten: aktuelle <strong>Alnatura</strong> Angebote,<br />
Termine der KostBar, Rezepte und vieles mehr. Und Punktesammelnde<br />
finden immer wieder neue, exklusive und hochwertige<br />
eCoupons für besondere <strong>Alnatura</strong> Sortimente. Das Reinschauen<br />
lohnt sich also in jedem Fall.<br />
Zusätzlich verlost PAYBACK im <strong>Januar</strong> 20-mal 200 000 Punkte<br />
unter allen Kundinnen und Kunden, die die mobile Karte einsetzen<br />
oder mit PAYBACK PAY bezahlen. payback.de/go<br />
4 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>
Familie Trumpfheller stellte<br />
2015 als einer der ersten<br />
geförderten Höfe auf Bio um.<br />
NEU! Für Müsli, Obstsalat und Co.<br />
Cremig, mild-nussig und vegan: Diese Joghurtalternative<br />
hat aromatische Cashewkerne als Basis, vegane Joghurtkulturen<br />
sorgen für die feinsäuerliche<br />
Note – perfekt zum Frühstück,<br />
mit Obst, Nüssen und Müsli.<br />
Passend als vegane Dessertgrundlage<br />
oder cremige Zwischenmahlzeit.<br />
<strong>Alnatura</strong> Cashew Natur<br />
wird ohne Zuckerzusatz (enthält<br />
von Natur aus Zucker) hergestellt<br />
und ist von Natur aus laktosefrei.<br />
Buchtipp<br />
»Der Bäcker und sein Brot«:<br />
Volker Schmidt-Sköries führt die<br />
1976 gegründete Bio-Bäckerei Kaiser,<br />
ein <strong>Alnatura</strong> Partner der ersten<br />
Stunde, seit 1980. In seinem Buch<br />
beschreibt er die Entwicklung<br />
des Betriebs in dieser Zeit und den<br />
Grundsatz, neben der ökolo gischen<br />
auch die soziale Dimension<br />
von Nachhaltigkeit als Voraussetzung für erfolgreiches<br />
Wirtschaften und zufriedenstellendes Arbeiten zu sehen.<br />
Heute ist Kaiser einer der wichtigsten und interessantesten<br />
Bio- Bäcker Deutschlands und Volker Schmidt-Sköries<br />
ein gefragter Unternehmensberater. STO<br />
Woche der Ausbildung<br />
bei <strong>Alnatura</strong><br />
Vom 13. bis 18. <strong>Januar</strong> findet in allen <strong>Alnatura</strong> Märkten die<br />
Woche der Ausbildung statt. Jeder Markt informiert an<br />
einem Thementisch über die Ausbildungs möglichkeiten bei<br />
<strong>Alnatura</strong>. In einigen Märkten können sich Interessierte<br />
auch direkt bewerben. Bei Ratespielen gibt es außerdem<br />
kleine Preise zu gewinnen.<br />
Das KostBar-Team kocht während dieser Woche in insgesamt<br />
33 Märkten gemeinsam mit Lehrlingen. Daneben<br />
gibt es noch weitere Aktionen zu Drogeriethemen, die<br />
von Fachkräften und jeweils einem oder einer der aktuell<br />
178 Lernenden durchgeführt werden, wie Schminken,<br />
Masken anrühren oder Dufträtsel.<br />
Mehr Bio für alle<br />
Die <strong>Alnatura</strong> Bio-Bauern-Initiative feiert Jubiläum! Seit fünf Jahren<br />
unterstützen wir gemeinsam mit dem Naturschutzbund Deutschland<br />
e. V. (NABU) finanziell Landwirtinnen und Landwirte, die<br />
ihre Höfe auf Bio umstellen möchten. Bereits über 60 Betriebe<br />
konnten dank der Initiative diesen Schritt gehen und bewirtschaften<br />
nun rund 11 000 Hektar ökologisch – eine Fläche größer als<br />
die Insel Sylt.<br />
Ein Stallumbau, der Kauf von biologischem Saatgut sowie<br />
hochwertige Futtermittel sind große Investitionen, die viele Familien<br />
nicht alleine stemmen können. Die Fördersumme beträgt<br />
daher bis zu 60.000 Euro pro Betrieb und wird anhand der Bewerbung<br />
festgelegt. Eine Förderung bestehender Bio-Betriebe,<br />
die einen neuen Betriebszweig aufbauen möchten, ist ebenfalls<br />
möglich.<br />
Sie wollen auch, dass es in Zukunft noch mehr Bio-Betriebe<br />
in Deutschland gibt? Machen Sie mit! Sobald Sie ein <strong>Alnatura</strong><br />
Produkt mit der Kennzeichnung »Gemeinsam Boden gut machen«<br />
kaufen oder sich für einen Aktionsartikel in<br />
unseren Märkten entscheiden, fördern<br />
Sie aktiv den Bio-Landbau in<br />
Deutschland. Denn pro gekauftem<br />
Produkt fließt ein<br />
Cent in die <strong>Alnatura</strong> Bio-Bauern-<br />
Initiative. Vielen Dank für Ihre<br />
Unterstützung!<br />
Fördern Sie mit Ihrem Einkauf<br />
den Bio-Landbau!<br />
Mehr erfahren: alnatura.de/abbi
Getreide<br />
Ob Weizen, Roggen oder Reis – Getreide ist ein wichtiger<br />
Bestandteil unserer Ernährung. Auch weil es einen<br />
entscheidenden Beitrag zur Proteinversorgung leisten<br />
kann. So liefern beispielsweise hundert Gramm Hafe r-<br />
flocken 13 Gramm Protein, ein roggenbasiertes Brot<br />
wie das <strong>Alnatura</strong> Eiweißbrot ganze 20 Gramm.<br />
Letzteres wurde angereichert mit Sojaschrot<br />
und -mehl – aus ernährungsphysiologischer<br />
Sicht eine hochwertige Kombination.<br />
WARENKUNDE<br />
Pflanzliche Proteine<br />
Proteine zählen neben Kohlenhydraten und Fetten zu<br />
den drei Hauptnährstoffen der menschlichen Ernährung.<br />
Im Körper erfüllen sie vielerlei Funktionen. So brauchen<br />
wir Eiweiß – ein Synonym für Proteine – zum Aufbau<br />
von Zellen, Organen und Muskelgewebe. Auch sind Eiweiße<br />
an der Produktion von Hormonen sowie Enzymen<br />
beteiligt und liefern Energie. Oft gelten Fleisch, Milch<br />
oder Quark als Proteinlieferanten Nummer eins. Doch<br />
pflanz liche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Nüsse und<br />
Co. können durchaus mithalten. AW<br />
Gemüse<br />
Auf den ersten Blick scheinen die Proteingehalte<br />
von Gemüse nicht sonderlich hoch: Hundert Gramm<br />
Rosenkohl, Spinat oder Brokkoli liefern zwischen ein<br />
und vier Gramm Eiweiß. Doch man bedenke, welch<br />
große Portion – beispielsweise im Vergleich zu Nüssen –<br />
verzehrt wird. Ebenfalls nicht unerheblich ist der hohe<br />
Anteil Proteinkalorien an den Gesamtkalorien. Das bedeutet<br />
am Beispiel von Spinat: Knapp die Hälfte der<br />
Kalorien stammt aus dem Eiweiß. Daher ist Spinat ein<br />
echter Proteinlieferant!<br />
6 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong><br />
Empfehlung für Ihre Ernährung<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. empfiehlt<br />
Erwachsenen zwischen 19 und 65 Jahren eine tägliche<br />
Eiweißzufuhr von 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.<br />
Sprich: Bei einem Körpergewicht von 60 Kilogramm<br />
sollte die tägliche Eiweißzufuhr etwa 48 Gramm<br />
Eiweiß betragen.<br />
Streng genommen ist nicht die tägliche Proteinzufuhr<br />
entscheidend, sondern deren Zusammensetzung.<br />
Denn Proteine sind aus 20 verschiedenen Aminosäuren<br />
aufgebaut, neun davon sind essenziell (lebensnotwendig).<br />
Ein tierisches Lebensmittel enthält meist all diese<br />
Aminosäuren, während bei pflanzlicher Kost die Regel<br />
gilt: geschickt kombinieren. Beispielsweise Hülsenfrüchte<br />
mit Getreide. Also öfter Linsen-Dal mit Reis oder Erbsensuppe<br />
und Brot auf den Tisch bringen.
Aus Klimasicht: Mehr pflanzlich, bitte!<br />
Die Zahlen sprechen für sich: Bei der Erzeugung<br />
von einem Kilogramm Rindfleisch werden circa<br />
elf Kilogramm klimaschädlicher CO 2-Äquivalente<br />
freigesetzt. Bei der Produktion von einem Kilo<br />
Gemüse hingegen sind es nur etwa 130 Gramm.<br />
Hülsenfrüchte<br />
Sie sind die unangefochtene Nummer eins<br />
unter den pflanzlichen Proteinquellen:<br />
Erbsen, Linsen und Bohnen kommen in allen<br />
Küchen der Welt vor und lassen sich vielseitig<br />
zubereiten. Ihr Proteingehalt ist enorm.<br />
So liefern beispielsweise hundert Gramm<br />
getrocknete Kichererbsen 19 Gramm und die<br />
gleiche Portion Rote-Linsen-Spirelli 23 Gramm<br />
Eiweiß. Nicht zu vergessen ist der Tausendsassa<br />
Sojabohne: Hundert Gramm Tofu Natur<br />
haben einen Eiweißgehalt von 13, Sojageschnetzeltes<br />
sogar um die 50 Gramm.<br />
Saaten, Nüsse und Co.<br />
Mandeln, Kürbiskerne und Erdnüsse sind nicht nur ein<br />
knackiger Genuss, sondern auch echte Proteinquellen.<br />
Nicht umsonst empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für<br />
Ernährung den täglichen Verzehr einer Handvoll Nüsse.<br />
Hundert Gramm Erdnuss – streng genommen übrigens<br />
keine Nuss, sondern eine Hülsenfrucht – liefern beispielsweise<br />
fast 21 Gramm Eiweiß. Zum Vergleich: Bei<br />
hundert Gramm Schweinekotelett sind es 16.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> 7
REZEPTIDEEN<br />
Kichererbsen<br />
Kleine Proteinpakete<br />
in köstlichster Form<br />
gelingt leicht<br />
Zubereitungszeit: 20 Min.<br />
+ 8 Min. Kochzeit + 20 Min. Backzeit<br />
Nährwerte pro Portion:<br />
Energie 746 kcal, Fett 45 g,<br />
Kohlenhydrate 40 g, Eiweiß 38 g<br />
Salat aus Kichererbsennudeln und Ofengemüse<br />
Leichte Röstaromen von Gemüse treffen auf mediterrane Noten von<br />
Tomate und Mozzarella: so viel spannender als klassischer Nudelsalat<br />
– und dank der Hülsenfrüchte-Pasta gleichzeitig reich an Protein.<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
300 g Karotten / 1 Stange Lauch / 2 Knoblauchzehen / 5 EL <strong>Alnatura</strong><br />
Olivenöl / 250 g <strong>Alnatura</strong> Kichererbsen-Spirelli / <strong>Alnatura</strong> Meersalz /<br />
300 g Cherry-Rispentomaten / 5 EL <strong>Alnatura</strong> Apfelessig / <strong>Alnatura</strong><br />
Schwarzer Pfeffer gemahlen / 500 g <strong>Alnatura</strong> Mozzarella-Minis<br />
Zubereitung<br />
Backofen auf 250 °C Ober- / Unterhitze vorheizen.<br />
Karotten schälen und schräg in 1/2 cm dicke Scheiben schneiden. Die<br />
Enden der Lauchstange abschneiden, Lauch schräg in 1 cm dicke Stücke<br />
schneiden, unter fließendem Wasser waschen und abtropfen lassen.<br />
Knoblauchzehen schälen und fein hacken.<br />
Karotten und Lauch mit Öl mischen, auf einem mit Backpapier ausgelegten<br />
Blech verteilen und 9 Min. im Ofen backen.<br />
Nudeln nach Packungsanweisung in Salzwasser bei kleiner Hitze 7–8<br />
Min. al dente garen, sie sollten nicht zu weich werden. Abgießen, abschrecken<br />
und abtropfen lassen. Tomaten waschen, halbieren und mit<br />
dem Knoblauch in einer Schale mischen.<br />
Ofengemüse wenden, die Knoblauch-Tomaten mit der Schnittfläche<br />
nach oben darüber verteilen und Gemüse weitere 9 Min. backen.<br />
Gemüse mit Nudeln, Apfelessig, 1 TL Salz und etwas Pfeffer in einer<br />
großen Schüssel gut durchmischen. Mozzarella-Minis abtropfen lassen<br />
und unter den Salat heben, sobald das Ofengemüse etwas abgekühlt ist.<br />
Tipp: Der Salat lässt sich<br />
gut vorbereiten und schmeckt<br />
auch noch am nächsten Tag.
Tipp: Wer es etwas würziger<br />
mag, fügt der Gewürzmarinade<br />
noch etwas Chili hinzu.<br />
Orangenhummus mit Gewürzkichererbsen<br />
und geröstetem Pitabrot<br />
Die Orangennote verleiht dem klassischen<br />
Kichererbsen-Dip eine besondere Frische, die Sie<br />
probieren müssen. Falls Sie es nicht ab warten<br />
können: Mit <strong>Alnatura</strong> Kichererbsen im Glas<br />
steht das Hummus schnell auf dem Tisch und<br />
veredelt neben Brot auch Gemüsesticks.<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
250 g <strong>Alnatura</strong> Kichererbsen (getrocknet) /<br />
1 TL <strong>Alnatura</strong> Reinweinstein-Backpulver / 2 Orangen /<br />
2 Knoblauchzehen / 4 EL <strong>Alnatura</strong> Olivenöl / 1 TL<br />
<strong>Alnatura</strong> Kreuzkümmel gemahlen / 100 g <strong>Alnatura</strong><br />
Tahin / 1 TL <strong>Alnatura</strong> Meersalz / 4 <strong>Alnatura</strong> Pita<br />
Zubereitung<br />
Am Vorabend Kichererbsen in der dreifachen<br />
Menge kaltem Wasser 12 Std. quellen lassen.<br />
In einem Sieb gründlich abbrausen und abtropfen<br />
lassen. Mit dem Backpulver in einem großen Topf 3 Min.<br />
unter Rühren erhitzen. Nach Packungsanweisung<br />
gelingt leicht<br />
Zubereitungszeit: 50 Min.<br />
+ 12 Std. Quellzeit<br />
Nährwerte pro Portion:<br />
Energie 764 kcal, Fett 34 g,<br />
Kohlenhydrate 79 g, Eiweiß 26 g<br />
mit Wasser aufgießen und aufkochen, dabei den<br />
Schaum abschöpfen. Etwa 30 Min. kochen lassen, bis<br />
die Kichererbsen weich sind, dann in ein Sieb abgießen<br />
(durch das Backpulver verkürzt sich die Garzeit).<br />
Orangen heiß abwaschen, abtrocknen, die Schale<br />
abreiben und den Saft auspressen. Knoblauch schälen<br />
und sehr fein hacken.<br />
Für die Gewürzmarinade 2 EL Olivenöl mit Kreuzkümmel<br />
und der Hälfte des Knoblauchs in einer<br />
Schüssel verrühren.<br />
400 g der gekochten Kichererbsen mit Orangensaft<br />
und -abrieb, Tahin, restlichem Knoblauch und<br />
Salz zu einem feincremigen Hummus pürieren und in<br />
eine flache Schale füllen. Die übrigen Kichererbsen<br />
mit der Gewürzmarinade vermischen und über dem<br />
Hummus verteilen.<br />
Pitabrote in je 1/2 EL Olivenöl in einer Pfanne bei<br />
mittlerer Hitze 1 Min. von jeder Seite rösten. Dann<br />
achteln und zum Hummus servieren.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> 9
ALNATURA MARKENPRODUKTE<br />
Vegan, schnell gemacht<br />
und vielfältig<br />
Es gibt Produkte, die erfüllen gleich mehrere<br />
Wünsche. Diese hier mindestens drei. Sie passen in<br />
die fleischlose Küche, sind in wenigen Minuten<br />
zubereitet und lassen keinerlei Langeweile aufkommen.<br />
Entdecken Sie unser veganes Sortiment<br />
aus der Kühlung in bester Bio-Qualität.<br />
Ein Tofu Natur aus europäischen<br />
Bio-Sojabohnen; schmeckt<br />
als Brotbelag, in Wokgerichten<br />
oder kross in der Pfanne angebraten.<br />
Tipp: Zuvor in Öl und<br />
Gewürzen marinieren.<br />
Der Räuchertofu wird aus<br />
europäischen Bio-Sojabohnen<br />
hergestellt und passt in Gemüsegerichte<br />
oder Suppen und<br />
schmeckt vom Grill genauso<br />
wie auf dem Brot.<br />
Für Suppe, Grill oder als<br />
Currywurst: Diese proteinreichen<br />
Bio-Würste haben Seitan<br />
als Basis und sind pikant mit<br />
Zwiebeln und Gewürzen abgeschmeckt.<br />
Feinwürzig, klein und<br />
knackig: Seitan ist die Hauptzutat<br />
dieser proteinreichen<br />
Bio-Würste, die zu Salat und<br />
Gemüse, im Brötchen oder als<br />
kleiner Snack schmecken.<br />
10 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>
Schmecken aus der Pfanne,<br />
vom Grill oder in der Suppe –<br />
die feinwürzigen, knackigen<br />
Bio-Würste haben Seitan als<br />
Basis.<br />
Bei diesen knusprigen Bio -<br />
Taschen umhüllt Dinkel teig<br />
eine pikante Spinat-Cashe w-<br />
nuss-Füllung. Einfach anbraten<br />
und zu frischem Salat, Gemüse<br />
oder Reis servieren.<br />
Knuspriger Dinkelteig<br />
umhüllt eine asiatisch<br />
gewürzte Mungobohnensprossen-Gemüse-Füllung.<br />
Perfekt zu den angebratenen<br />
Bio-Frühlings rollen: Reis<br />
und Salat.<br />
Ein orientalischer Klassiker.<br />
Die kleinen Bio-Kichererbsenbällchen<br />
müssen lediglich kurz<br />
in der Pfanne erwärmt werden<br />
und schmecken zu Fladenbrot,<br />
Salat und Reis.<br />
Optimierte Verpackung:<br />
mit 57 Prozent Rezyklat<br />
Ein Teil der Verpackung dieser Produkte<br />
wird mit Rezyklat hergestellt – zu erkennen<br />
am grünen Siegel. Was das ist? Rezyklate sind<br />
aufbereitete und wiederverwendete Materialien.<br />
Am bekanntesten ist bisher wohl Recyclingpapier.<br />
Mittlerweile lässt sich aber auch der Kunststoff<br />
Polyethylenterephthalat (PET) recyceln und für neue<br />
Verpackungen verwenden. So auch bei Falafel,<br />
Toskana-Bällchen und Co. Weitere <strong>Alnatura</strong> Produkte<br />
werden folgen.<br />
Knusprig frittierte Bio-<br />
Gemüse-Reis-Bällchen mit<br />
Tomaten, Paprika und Zwiebeln<br />
sowie italienischen Kräutern.<br />
Einfach kurz in einer Pfanne<br />
braten oder im Ofen erwärmen.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> 11
REZEPTIDEEN<br />
Lieblingsgerichte<br />
vegan interpretiert<br />
Tofu-Bolognese<br />
Spaghetti Bolognese ist als Wohlfühlessen allseits<br />
beliebt. Diese pflanzliche Variante mit Tofu<br />
steht dem Klassiker in nichts nach und punktet<br />
zudem mit einer besseren CO 2-Bilanz. Ein Grund<br />
mehr zum Wohlfühlen.<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
200 g <strong>Alnatura</strong> Tofu Natur / 1 Zwiebel / 2 Knoblauchzehen<br />
/ 1 große Karotte (ca. 120 g) / 1/2 kleine Sellerieknolle<br />
(ca. 120 g) / 2 Tomaten / 4 EL <strong>Alnatura</strong> Olivenöl<br />
/ 2 EL <strong>Alnatura</strong> Tomatenmark / 3 EL <strong>Alnatura</strong><br />
Sojasauce Shoyu / 150 ml <strong>Alnatura</strong> Edition Merlot /<br />
690 g <strong>Alnatura</strong> Passata / 1 TL <strong>Alnatura</strong> Meersalz /<br />
1 Zweig Rosmarin / 500 g <strong>Alnatura</strong> Spaghetti No. 3 /<br />
1/2 TL <strong>Alnatura</strong> Schwarzer Pfeffer gemahlen<br />
Zubereitung<br />
Tofu abtropfen lassen und mit einem Küchenpapier<br />
leicht die Feuchtigkeit herausdrücken. In einen tiefen<br />
Teller geben und mit einer Gabel krümelig zerdrücken.<br />
Zwiebel schälen und fein würfeln, Knoblauchzehen<br />
schälen und fein hacken. Karotte und Sellerie<br />
gelingt leicht<br />
Zubereitungszeit: 15 Min.<br />
+ 50 Min. Kochzeit<br />
Nährwerte pro Portion:<br />
Energie 761 kcal, Fett 20 g,<br />
Kohlenhydrate 105 g, Eiweiß 29 g<br />
schälen, putzen und sehr fein würfeln. Tomaten<br />
waschen, Stielansatz entfernen und in 1/2 cm große<br />
Würfel schneiden.<br />
3 EL Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen<br />
und den zerbröselten Tofu darin 8 Min. unter gelegentlichem<br />
Wenden anbraten. Dann 1 weiteren EL Öl<br />
zugeben, Zwiebel, Knoblauch, Karotte und Sellerie<br />
darin für weitere 2 Min. mitbraten. Tomatenmark<br />
hinzufügen und nochmals 2 Min. unter Rühren weiterbraten.<br />
Mit Sojasauce ablöschen, einkochen lassen, dann<br />
portionsweise den Rotwein zugeben und unter Rühren<br />
einkochen lassen. Zum Schluss Tomaten, Passata,<br />
Salz und Rosmarinzweig zugeben und 30 Min. auf<br />
kleinster Stufe offen köcheln lassen.<br />
Nudeln nach Packungsanweisung zubereiten. Die<br />
Sauce mit Pfeffer abschmecken und den Rosmarinzweig<br />
herausnehmen. Tofu-Bolognese zusammen<br />
mit den Nudeln servieren.<br />
Tipp: Der Wein kann durch die gleiche Menge<br />
Gemüsebouillon ersetzt werden.<br />
12 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>
Seidentofu ist dank seiner cremigen<br />
Konsistenz der perfekte Kandidat für<br />
Nachspeisen und Shakes. So erfüllt er<br />
auch hier gemeinsam mit der dunklen<br />
Kuvertüre alle Erwartungen an ein<br />
Lieblingsdessert.<br />
HERSTELLER-EMPFEHLUNG*<br />
gelingt leicht<br />
Zubereitungszeit: 20 Min.<br />
+ 6 Std. Kühlzeit<br />
Nährwerte pro Portion:<br />
Energie 293 kcal, Fett 20 g,<br />
Kohlenhydrate 20 g, Eiweiß 6 g<br />
Vegane Mousse au Chocolat<br />
Zutaten für 6 Portionen<br />
400 g <strong>Alnatura</strong> Seidentofu / 200 ml <strong>Alnatura</strong> Kokos-Cuisine<br />
(gekühlt) / 1 Pck. <strong>Alnatura</strong> Bourbonvanillezucker / 1 Pck. <strong>Alnatura</strong><br />
Sahnestand / 225 g <strong>Alnatura</strong> Kuvertüre Zartbitter + etwas<br />
zum Garnieren<br />
Zubereitung<br />
Seidentofu in einem feinen Sieb abtropfen lassen.<br />
Gekühlte Kokos-Cuisine mit Vanillezucker und Sahnestand in<br />
einen hohen Rührbecher geben und mit den Quirlen des Handrührgerätes<br />
luftig aufschlagen. Im Kühlschrank kalt stellen.<br />
Kuvertüre in grobe Stücke hacken und in einer Metallschüssel<br />
über dem Wasserbad schmelzen. Sobald die Schokolade geschmolzen<br />
ist, die Schüssel vom Wasserbad nehmen und etwas<br />
auskühlen lassen.<br />
Den abgetropften Seidentofu mit einem Schneebesen unterrühren,<br />
dabei dickt die Masse bereits etwas ein. Mit einem Spatel<br />
die aufgeschlagene Kokos-Cuisine unterheben. Die Mousse in<br />
Portionsgläschen füllen und im Kühlschrank für 6 Std. kühl stellen,<br />
damit sie fest wird. Vor dem Servieren mit Schokospänen garnieren.<br />
Pukka<br />
Bio-Nahrungsergänzungsmittel<br />
Kurkuma Wholistic vegan<br />
oder Kurkuma Brainwave** vegan<br />
In Indien ist die Kurkumawurzel als<br />
»Goldene Göttin« bekannt. Kurkuma<br />
Wholistic von Pukka ist eine ganzheitliche<br />
Essenz der besten Inhaltsstoffe<br />
biologisch angebauter Kurkumawurzel,<br />
ergänzt mit Langem Pfeffer. Es vereint<br />
Curcuminoide, ätherische Kurkumaöle<br />
und das ganze Spektrum der Kurkuma-<br />
Aktivstoffe. Die innovative Kräuterformel<br />
von Kurkuma Brainwave bringt neuen<br />
Schwung in den Alltag. Enthaltenes Jod<br />
trägt zu einer normalen kognitiven<br />
Funktion und zu einem normalen Energiestoffwechsel<br />
bei.<br />
Kurkuma Wholistic 30 St. à 0,63 g = 19 g<br />
19,99 € (100 g = 105,21 €)<br />
Kurkuma Brainwave 30 St. à 0,58 g = 17,4 g<br />
19,99 € (100 g = 114,89 €)<br />
* Bei dieser Produktvorstellung handelt es sich um<br />
eine Anzeige. Sie erhalten die Produkte in Ihrem<br />
<strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt.<br />
** Nicht in allen Märkten erhältlich.
HERSTELLER-REPORTAGE<br />
Frühstück<br />
mit Biss<br />
Der Bio-Knuspermüsli-Hersteller Barnhouse<br />
setzt auf regionale Rohstoffe und sparsamen<br />
Einsatz von Zucker. Das Öl stammt<br />
wieder von Sonnenblumen, so wie vor<br />
40 Jahren. Das <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> war in<br />
Oberbayern zu Besuch.<br />
Dass ihr Krunchy eines Tages in<br />
riesigen Mengen die Backstraße<br />
ihrer Fabrik im oberbayerischen<br />
Mühldorf passieren würde, war für<br />
Gründerin Sina Nagl nicht von Beginn<br />
an abzusehen. »Als wir 1979 mit dem<br />
Müsli anfingen, frühstückten die Deutschen<br />
noch Leberwurstbrot«, erinnert sich die<br />
Barnhouse-Geschäftsführerin. Was vor gut<br />
40 Jahren Backblech für Backblech in der<br />
eigenen Küche in München begann, erwies<br />
sich als Erfolgsrezept, das sich auf<br />
einem schwierigen Markt behaupten konnte:<br />
Knuspermüsli, dessen Zutaten allesamt<br />
ökologisch angebaut sind.<br />
Heute sind es 1 400 Kilogramm, die<br />
in der geräumigen Fabrik in Mühldorf am<br />
Inn werktags stündlich vom Band gehen.<br />
33 Tonnen am Tag. »Unsere Vision war<br />
immer, für unsere Ernährung die Erde<br />
nicht zu belasten«, sagt Nagl. Das Honig-<br />
Knuspermüsli, mit dem alles begann,<br />
ist als Klassiker noch immer erhältlich. Zwischendurch<br />
wurde manches entwickelt<br />
und wieder verworfen, anderes wurde<br />
zum festen Bestandteil des Sortiments.<br />
Heute wird das Knuspermüsli bei Barnhouse<br />
nach rund dreißig Rezepturen gebacken.<br />
Es gibt die Klassiker wie Krunchy Pur,<br />
das mit Reissirup anstelle von Zucker ge-<br />
süßt wird. Dieses alternative Süßungsmittel<br />
sorgt dafür, dass das Produkt weniger süß<br />
schmeckt. Langkettige Zuckermoleküle im<br />
Reissirup werden langsamer aufgeschlossen,<br />
so hält das Sättigungsgefühl bei Krunchy<br />
Pur länger an. Auch mit dieser Produktentwicklung<br />
war Barnhouse 2006 Pionier.<br />
Sorten wie Schoko-, Erdbeer- oder einfach<br />
Haferknuspermüsli gehören heute zur<br />
Standardausstattung im Müsliregal. Um die<br />
Position als erster und größter Knuspermüslihersteller<br />
zu verteidigen, müssen sich die<br />
In der Knuspermüsli-Fabrik läuft vieles<br />
automatisiert ab, aber die Qualitätskontrolle<br />
erfordert den menschlichen Blick.<br />
Mühldorfer anstrengen. Da ist eine aufgeweckte<br />
Produktentwicklung gefragt.<br />
Neue Produkte werden in der kleinen<br />
Versuchsküche entwickelt. Die Ausstattung<br />
ist unspektakulär: Kochplatte, Kochtopf,<br />
verschiedene einfache Küchenutensilien<br />
und ein kleiner Versuchsofen. »Im<br />
Grunde könnte jeder unsere Rezepturen<br />
zu Hause selbst backen«, erklärt Bettina<br />
Rolle, ebenfalls Geschäftsführerin bei Barnhouse:<br />
»Das Geheimnis liegt im Verfahren,<br />
14 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>
Oben: Landwirt Hans Reichl mit den beiden Geschäftsführerinnen<br />
Sina Nagl (links) und Bettina Rolle.<br />
Reichl vertritt 63 Partner-Landwirte, denen Barnhouse<br />
feste Preise garantiert. Ab <strong>2020</strong> wird das Getreide<br />
für Barnhouse zu hundert Prozent regional angebaut<br />
(derzeit knapp 85 Prozent).<br />
Unten: Neue Produktideen werden in der Barnhouse<br />
Versuchsküche gebacken. Produktentwickler Fabian<br />
Kaleske experimentiert aktuell gern mit alternativen<br />
Süßungsmitteln.<br />
Barnhouse kurz gefasst<br />
1979 gründeten Sina Nagl und Neil Reen<br />
Barnhouse. In ihrer Küche buken sie anfangs vier Kilo<br />
Knuspermüsli am Tag, stellten später auch Bio-Babynahrung<br />
und Schokoladen- Osterhäsinnen her. 1991<br />
stieg Bettina Rolle in die Geschäftsführung ein, 1998<br />
zog das Unternehmen an seinen heutigen Standort<br />
und konzentrierte sich fortan auf Knuspermüsli. Heute<br />
laufen die Maschinen von Montag bis Freitag rund<br />
um die Uhr im Dreischichtbetrieb, rund 90 Mitarbeiter<br />
sind für das Bio-Unternehmen tätig. Im Herbst 2019<br />
wurde der Bio-Hersteller von Stefan und Sebastian Hipp<br />
privat übernommen.<br />
nicht an den Zutaten, da gibt es keine<br />
Tricks!« Jahrelang wurden die Knuspermüslis<br />
mit über 20 Prozent Zucker gebacken.<br />
»Als Kinder haben wir uns drei<br />
Esslöffel Zucker über unsere Cornflakes<br />
gekippt«, lacht die Berlinerin: »Heute ist<br />
Zucker unerwünscht und wir reduzieren,<br />
wo immer möglich.« So enthalten die aktuellen<br />
Neuprodukte der Serie Krunchy Joy<br />
sensationelle 12 Prozent Zucker. Das sei<br />
für ein süßes Knusperfrühstück ein wirklich<br />
guter Wert. Schließlich braucht man den<br />
Zucker, damit er beim Backen auskristallisieren<br />
kann und Haferflocken, Öl und<br />
Reiscrispies zu kleinen Knusperbällchen<br />
formt, »Cluster« genannt. Es gibt spezielle<br />
Einsätze und viele Siebe – Achtung,<br />
Geheimnis! –, mit deren Hilfe die Krunchy-<br />
bäcker die Clustergröße bestimmen können.<br />
Diese sind je nach Rezeptur unterschiedlich.<br />
Ganz zu Beginn, als das Gründungsteam<br />
sein Knuspermüsli noch portionsweise<br />
buk, kamen ihnen nur Haferflocken,<br />
Honig und Sonnen blumenöl aufs Blech.<br />
Die Rohstoffe holten sie mit dem VW-Bus<br />
bei den Erzeugern ab. Man kannte sich,<br />
erzählt die Gründerin Sina Nagl, und die<br />
Beziehungen waren vertrauensvoll.<br />
Das ist natürlich umso leichter, wenn<br />
die Wege kurz sind. »Wir setzen uns seit<br />
ein paar Jahren verstärkt dafür ein, unser<br />
Getreide aus der unmittelbaren Umgebung<br />
zu beziehen«, berichtet Nagl. »Im<br />
Herbst 2019 stammten 80 Prozent unseres<br />
Getreides von Bauernhöfen im Umkreis<br />
von hundert Kilometern.« Den 63 Landwirtschaftsbetrieben<br />
seien Festpreise für<br />
ihr bio logisch angebautes Getreide garantiert,<br />
sodass beide Seiten Planungssicherheit<br />
hätten.<br />
Auch beim Öl knüpft Barnhouse wieder<br />
an die eigene Tradition an. Bis vor<br />
Kurzem machte Bio- Palmöl aus Südamerika<br />
die Müslis knusprig, seit vergangenem<br />
Oktober wurde es jedoch vollständig<br />
durch Sonnenblumen öl ersetzt.<br />
Mit dem Rohstoff kennt man sich aus,<br />
seit den Anfängen vor 40 Jahren. Heute<br />
stammt das Öl aus Osteuropa, aber wer<br />
weiß, vielleicht lässt Barnhouse auch<br />
seine Sonnenblumen eines Tages in der<br />
Region pflanzen. Schön anzuschauen<br />
wär’s ja.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> 15
16 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong><br />
Arborio-Reisfeld des Reishunger-Partners<br />
Martinotti in Norditalien (Piemont).<br />
Die beiden Reishunger-Gründer Sohrab<br />
Mohammad (oben) und Torben Buttjer (unten).
HERSTELLER-REPORTAGE<br />
Mehr als nur weiße Körner<br />
Zwei Bremer Gründer möchten mit ihrem Unternehmen<br />
Reishunger die Langeweile aus dem Reisregal vertreiben<br />
und wagen gemeinsam und exklusiv mit <strong>Alnatura</strong> den<br />
Schritt vom Online-Shop in den stationären Handel.<br />
Lebhaft geht es in der Bremer<br />
Überseestadt zu. Eine Gruppe junger<br />
Leute sitzt vor der roten Backsteinfassade<br />
des historischen Speichergebäudes<br />
zwischen Holz- und Europahafen.<br />
Auf dem gegenüberliegenden Großmarktgelände<br />
herrscht geschäftiges Treiben.<br />
Von hier aus soll sie also starten, die Revolution<br />
im Reisregal. Dabei ist das Motto<br />
des Bremer Start-ups Reishunger eindeutig:<br />
»Nieder mit dem Einheitsbrei!« Hier,<br />
mitten im Bremer Hafen, treffen wir den<br />
Gründer Sohrab Mohammad. »Reis ist<br />
das sortenreichste Grundnahrungsmittel<br />
der Welt. Davon bekommen wir hier in<br />
Deutschland allerdings nicht sonderlich<br />
viel mit«, steigt der 36-Jährige gleich ins<br />
Thema ein.<br />
Leidenschaft Reis<br />
2010 gründeten er und Torben Buttjer<br />
gemeinsam Reishunger mit dem Ziel,<br />
qualitativ hochwertigen Reis zu importieren<br />
und zu vermarkten. Kurzerhand reisten<br />
sie in verschiedene Anbaugebiete, sprachen<br />
mit Reisbäuerinnen und -bauern,<br />
lernten neue Sorten kennen und entwickelten<br />
ihre Idee weiter. Knapp ein halbes<br />
Jahr später starteten sie ihren Online- Shop<br />
mit sechs verschiedenen Sorten Reis.<br />
Heute, gut acht Jahre später, ist aus dem<br />
Zwei-Mann-Betrieb ein Unternehmen<br />
mit etwa 60 festen Mitarbeitenden, gut<br />
300 Artikeln und einem Jahresumsatz von<br />
knapp zehn Millionen Euro gewachsen.<br />
Der Blick aus dem Bürofenster reicht<br />
über das weitläufige Areal des Großmarktes.<br />
Nur wenige Meter entfernt liegen<br />
auch die beiden Hallen des Jungunternehmens,<br />
wo der Reis aus aller Welt angeliefert,<br />
verpackt und versendet wird.<br />
Ein Mitarbeiter schultert einen 25-Kilo-<br />
Sack und schüttet den Inhalt in einen<br />
großen Metalltrichter. Mit beiden Händen<br />
hält er eine kleine braune Packpapiertüte<br />
unter das Füllrohr und betätigt einen Fußtaster.<br />
Im selben Moment prasselt die<br />
passend abgewogene Menge Reis in die<br />
Tüte. »In wenigen Wochen wird das hier<br />
alles anders laufen«, erklärt Wirtschaftsingenieur<br />
Mohammad und zeigt auf eine<br />
nagelneue, vollautomatische Abfüllanlage.<br />
Anstatt die 25-Kilo-Säcke von Hand in die<br />
Trichter zu wuchten, sauge sich die Anlage<br />
den Reis zukünftig direkt aus sogenannten<br />
Bigbags. Deren Gewicht: eine Tonne!<br />
Starker Partner<br />
Neue Wege geht das Online-Start-up<br />
Reishunger auch im Vertrieb. Seit Ende<br />
letzten Jahres stehen sechs Reissorten<br />
der Bremer exklusiv auch im <strong>Alnatura</strong><br />
Regal. »<strong>Alnatura</strong> ist der perfekte Partner<br />
an unserer Seite«, so Gründer und Geschäftsführer<br />
Mohammad. Bisher habe<br />
sich Reishunger nahezu ausnahmslos auf<br />
den eigenen Online-Shop konzentriert,<br />
da der klassische Handel nur wenig Möglichkeiten<br />
zur Kommunikation der besonderen<br />
Produkte biete. Bei <strong>Alnatura</strong> hingegen<br />
sei das anders: »Gemeinsam haben<br />
wir ein komplett neues Packaging entwickelt,<br />
mit einem ausgestanzten Sichtfenster,<br />
einem komplett neuen Farbschema<br />
und einer kleinen Anekdote zu jeder Sorte<br />
auf der Rückseite der Verpackung«, erzählt<br />
Mohammad. Neben weißem und<br />
Vollkorn-Basmati umfasst das Sortiment<br />
für <strong>Alnatura</strong> auch schwarzen und roten<br />
Reis sowie einen speziellen Risotto- und<br />
Milchreis.<br />
»Genau genommen ist Milchreis die<br />
Bezeichnung des Gerichts, nicht der Sorte«,<br />
erklärt Mohammad auf dem Weg in den<br />
Der Arborio-Reis ist ein dickes, cremiges<br />
Korn mit einem leicht süßlichen Eigenaroma.<br />
Perfekt für Milchreis.<br />
Versandbereich, wo derzeit ebenfalls eine<br />
komplett neue Packstraße entsteht. »Wir<br />
verwenden für unseren Milchreis Arborio-<br />
Reis aus dem Piemont«, so Mohammad<br />
weiter. Im kleinen norditalienischen Dörfchen<br />
Trino, zwischen Mailand und Turin,<br />
baut Familie Martinotti seit mehr als einem<br />
Jahrhundert Reis an. Hauptsächlich die<br />
Sorten Arborio und Carnaroli. Seit Sohrab<br />
Mohammad und Torben Buttjer vor mittlerweile<br />
acht Jahren nach Italien reisten,<br />
um Paolo Martinotti von ihrer Geschäftsidee<br />
zu überzeugen, liefert der Familienbetrieb<br />
auch nach Bremen.<br />
Auf dem Weg zurück ins Büro fällt<br />
der Blick auf die imposante Fassade des<br />
historischen Maschinenhauses der Bremer<br />
Lagerhaus-Gesellschaft (BLG). Vor etwas<br />
mehr als 50 Jahren erreichte hier das erste<br />
Containerschiff einen deutschen Hafen, die<br />
BLG löschte den allerersten Container und<br />
schrieb Geschichte. Es sei der richtige Ort,<br />
findet Sohrab Mohammad, um auch beim<br />
Thema Reis neue Wege zu gehen. MaWi<br />
Schon gewusst?<br />
Das größte europäische Reisanbaugebiet<br />
liegt in Norditalien,<br />
genauer gesagt im Piemont. Hier herrschen<br />
optimale Bedingungen. Am Fuße<br />
der Alpen in der Po-Ebene gibt es sowohl<br />
ausreichend Wasser als auch die notwendigen<br />
ebenen Flächen, sodass die ersten<br />
Reisfelder hier bereits im 15. Jahrhundert<br />
bewirtschaftet wurden. Etwa die Hälfte<br />
der europäischen Reisproduktion stammt<br />
heute aus der Gegend um Mailand.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> 17
HERSTELLER-EMPFEHLUNGEN*<br />
Aus unserem Sortiment<br />
Blumenbrot<br />
Bio-Buchweizenschnitten Pain des Fleurs<br />
Spécial Matin vegan<br />
Die dicken Buchweizenschnitten von Blumenbrot sind<br />
glutenfrei, knusprig und mild im Geschmack. Sie enthalten<br />
Buchweizen-, Maisund<br />
Erdmandelmehl<br />
und werden mit<br />
Meersalz verfeinert.<br />
Je nach Vorliebe lassen<br />
sie sich süß oder herzhaft,<br />
zum Beispiel mit<br />
Marmelade oder Frisch -<br />
käse, bestreichen –<br />
ideal zum Frühstück<br />
oder als Zwischenmahlzeit.<br />
230 g 4,99 €<br />
(100 g = 2,17 €)<br />
HEYHO!<br />
Bio-Müsli<br />
»Saltcity Original<br />
Premium<br />
Granola« vegan<br />
oder »Late Night<br />
Breakfast Premium Granola« vegan<br />
In der sozialen Rösterei in Lüneburg finden Menschen eine Anstellung,<br />
die aufgrund von psychischen Erkrankungen oder Haftstrafen in der<br />
Vergangenheit vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen waren. In Handarbeit<br />
entstehen originelle Geschmackskombinationen: Das Hafergranola<br />
Saltcity Original enthält karamellisierte Mandeln, Cashews, Haselnüsse<br />
und Lüneburger Salz, Late Night Breakfast in Zartbitterschokolade<br />
geröstete Haferflocken, schokolierte Salzbrezeln und Kakao-Monde.<br />
Ideal als Topping auf Joghurt oder der Smoothie-Bowl.<br />
Saltcity Original 310 g 6,99 € (1 kg = 22,55 €)<br />
Late Night Breakfast 290 g 6,99 € (1 kg = 24,10 €)<br />
Bauckhof<br />
Bio-Haferbrei Hot Hafer Basis vegan<br />
oder Hot Hafer Beere** vegan<br />
Für einen aktiven Start in den Tag: Der Haferbrei Hot Hafer<br />
Basis in Demeter-Qualität besteht zu hundert Prozent aus<br />
Hafervollkornflocken und schmeckt besonders gut mit Fruchtmus,<br />
frischem Obst oder<br />
Nüssen. Die Variante Hot<br />
Hafer Beere mit Brombeeren,<br />
Erdbeeren, Heidelbeeren,<br />
Himbeeren und Korinthen<br />
kann mit Milch oder pflanzlichen<br />
Alternativen genossen<br />
werden und ist ideal zum<br />
Backen von Brot und Keksen.<br />
Hot Hafer Basis<br />
400 g 2,49 € (1 kg = 6,23 €)<br />
Hot Hafer Beere<br />
400 g 3,99 € (1 kg = 9,98 €)<br />
Marschland Naturkost<br />
Bio-Kichererbsen**<br />
Die Kicher erbsen in<br />
Demeter- Qualität von<br />
Marschland Naturkost<br />
stammen aus kontrolliert<br />
biologischer Erzeugung<br />
und haben<br />
einen milden Eigengeschmack.<br />
Deshalb eignen<br />
sie sich besonders<br />
gut zur Zubereitung von<br />
orientalischen Gerichten wie<br />
Hummus und Falafeln oder als Zutat für Salate,<br />
Suppen und Eintöpfe. Die Kichererbsen können<br />
sowohl kalt als auch warm verzehrt werden.<br />
330 g (Abtropfgewicht 220 g) 1,69 € (1 kg = 5,12 €)<br />
18 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong><br />
* Bei den Produktvorstellungen auf dieser Seite handelt<br />
es sich um Anzeigen. Sie erhalten die Produkte in Ihrem<br />
<strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt.<br />
** Nicht in allen Märkten erhältlich.
ANNAS RESTEKÜCHE<br />
Orientalisches Restegratin<br />
Essbares wegwerfen? Nicht mit Anna! Wenn trotz guter Planung<br />
Lebensmittelreste übrig bleiben, lacht das Herz unserer Kollegin. Lassen<br />
Sie sich von ihr inspirieren, spontan mit dem zu kochen, was gerade<br />
da ist. Neben Spaß beim Kombinieren und etwas Einzigartigem auf dem<br />
Tisch ist eines sicher: das schöne Gefühl, damit etwas Sinnvolles zu tun.<br />
Annas Bilanz nach einem<br />
Blick in Vorratskammer<br />
und Kühlschrank: Die<br />
Süßkartoffeln müssen<br />
weg, ein Rest Kichererbsen<br />
ruft nach Aufmerksamkeit, ein<br />
angefangenes Glas Brotaufstrich<br />
gesellt sich dazu – Herausforderung<br />
angenommen, los geht’s.<br />
Für 4 Portionen<br />
Ofen auf 180 °C Umluft vorheizen.<br />
Etwa 1 kg Süßkartoffeln schälen und in<br />
dünne Scheiben schneiden oder hobeln.<br />
Diese fächerförmig in eine Auflaufform<br />
schichten und mit etwas Meersalz bestreuen.<br />
1 Dose Kokosmilch (400 ml) mit 1 TL<br />
gemahlener Kurkuma und etwa 4 TL<br />
<strong>Alnatura</strong> Brotaufstrich Linsen-Dal verrühren<br />
und gleichmäßig über den Süßkartoffeln<br />
verteilen.<br />
Etwa ½ Glas Kichererbsen abtropfen<br />
lassen und auf das Gratin geben.<br />
Mit 2 EL leicht erwärmtem <strong>Alnatura</strong><br />
Kokosöl beträufeln und etwa 45 Min.<br />
backen.<br />
Zum Servieren etwas gehackten Koriander<br />
über das Gratin streuen.<br />
Für die entspannte Resteküche<br />
gilt immer »so oder so ähnlich«.<br />
Bei diesem und anderen Rezepten<br />
lassen sich Zutaten leicht austauschen<br />
– je nach Restesituation.<br />
Zutaten und mögliche Alternativen<br />
Süßkartoffeln oder Kartoffeln, Kürbis<br />
<strong>Alnatura</strong> Brotaufstrich Linsen-Dal oder<br />
andere Aufstriche nach Belieben, z. B.<br />
Hummus, Mango-Schwarzkümmel, Gelbe-<br />
Linse-Kurkuma, Mango-Curry-Papaya<br />
Gekochte Kichererbsen oder Weiße<br />
Bohnen, Linsen, Kidneybohnen (Dose)<br />
Kokosöl oder Olivenöl, Ghee<br />
Koriander oder andere frische Kräuter<br />
von der Fensterbank oder aus dem<br />
Gefrierschrank<br />
gelingt leicht<br />
Zubereitungszeit: 15 Min.<br />
+ 45 Min. Backzeit<br />
Nährwerte: variieren je<br />
nach Zutaten<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> 19
AUS UNSEREM SORTIMENT*<br />
Ein genussvoller Start in den Tag<br />
Ein ausgewogenes Frühstück sorgt für einen guten Start in den Tag.<br />
Mit dem Guten-Morgen- Frühstücksbrei von Rapunzel zaubern Sie<br />
ruckzuck eine warme Mahlzeit auf den Tisch – je nach Geschmack<br />
verfeinert mit aromatisch gerösteten Mandeln und ein wenig Leinöl<br />
oder mit frischem Obst. Dazu gibt es eine Tasse milden Gusto-Kaffee<br />
aus fairem Handel. Noch einen fruchtigen Aufstrich von Zwergenwiese<br />
aufs Brot, und der Frühstücksgenuss ist vollkommen.<br />
Bei Rapunzel ist die Idee seit 1974 gleich geblieben: kontrolliert<br />
biologische, naturbelassene Lebensmittel herstellen. Neben Klassikern<br />
wie Nussmusen, Trockenfrüchten und Müslis zählen heute Pasta,<br />
Speiseöle, Schokoladen und Kaffee zum Sortiment. Auch Zwergenwiese<br />
setzt beim Rohstoffeinkauf auf Bio-Landbau und den Erhalt<br />
der Sortenvielfalt. Alle Rezepturen werden mit viel Liebe und Sorgfalt<br />
im eigenen Haus hergestellt.<br />
Rapunzel<br />
Bio-Mandeln geröstet vegan<br />
Bei Rapunzel knackig geröstet und<br />
röstfrisch verpackt, sind die Mandeln<br />
ideal zum Backen, Verfeinern von<br />
Müslis oder einfach zum Knabbern.<br />
200 g 5,49 € (100 g = 2,75 €)<br />
Zwergenwiese<br />
Bio-Fruchtaufstrich Fruchtgarten<br />
Erdbeere vegan<br />
Aus norddeutschen Bio-Erdbeeren schonend<br />
hergestellt. Die natürliche Fruchtsüße<br />
wird durch Agavendicksaft ergänzt.<br />
In vielen weiteren Sorten erhältlich.<br />
225 g 2,79 € (100 g = 1,24 €)<br />
Rapunzel<br />
Oxyguard Bio-Leinöl nativ vegan<br />
Öl mit fein-nussigem Aroma und einer<br />
typischen Bitternote, gepresst in der<br />
Rapunzel-Ölmühle im Allgäu. Ideal für<br />
Müslis, Salate oder Dips.<br />
250 ml 5,49 € (100 ml = 2,20 €)
Der Markentisch des Monats<br />
Die hier abgebildeten Naturkost-<br />
Produkte finden Sie in Ihrem<br />
<strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt auf<br />
dem Markentisch und im Regal.<br />
* Bei den Produktvorstellungen auf dieser Doppelseite handelt es sich um Anzeigen. Sie erhalten<br />
die Produkte in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Märkten erhältlich.<br />
Rapunzel<br />
Bio-Kaffee Gusto mild gemahlen**<br />
vegan<br />
Milder Kaffee aus hundert Prozent Arabica-<br />
Bohnen in feiner Hochlandqualität, fair<br />
gehandelt von Rapunzel-Hand-in-Hand-<br />
Partnern aus Peru und Honduras.<br />
250 g 4,99 € (100 g = 2,– €)<br />
Rapunzel<br />
Bio-Frühstücksbrei Basen-Balance<br />
vegan<br />
Der Brei mit Buchweizen und Amaranth<br />
enthält 80 Prozent basische und<br />
20 Prozent säuernde Zutaten. Er lässt<br />
sich schnell zubereiten.<br />
500 g 5,49 € (1 kg = 10,98 €)<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> 21
NATURKOSMETIK*<br />
Ein guter Start ins neue Jahr<br />
Neues Jahr, neue Vorsätze: einen Beitrag zum Klimaschutz<br />
leisten, möglichst gesund bleiben und genügend Vitamine<br />
tanken. Mit den passenden Tipps und Produkten starten Sie<br />
bewusst ins neue Jahr.<br />
Mehr Klimaschutz im<br />
Badezimmer<br />
Im Badezimmer können wir alle einiges für den Klimaschutz<br />
tun. Das beginnt damit, kürzer und nicht zu heiß zu duschen,<br />
das Wasser beim Einseifen abzustellen oder die Heizung<br />
etwas herunterzukühlen, und endet beim Einsatz von Kosmetikprodukten,<br />
die möglichst umweltfreundlich sind.<br />
So klappt’s im Alltag<br />
Greifen Sie zu zertifizierter Naturkosmetik. Diese steht für hochwertige<br />
Rohstoffauswahl, den Verzicht auf synthetische Inhaltsstoffe,<br />
schonende Verarbeitungsmethoden und umweltfreundliche Verpackungen.<br />
Daneben sind Nachfüllpacks eine gute Möglichkeit, Müll<br />
einzusparen – und schonen obendrein den Geldbeutel.<br />
Sinnvolle Alternativen zu herkömmlichen Produkten sind zum<br />
Beispiel Ohrenstäbchen aus Bambus und mit Bio-Baumwolle.<br />
Oder Sie verzichten ganz darauf und säubern die Ohren einfach mit<br />
dem Finger und etwas Seife. Nutzen Sie waschbare Wattepads zum<br />
Abschminken, das klappt sogar meist nur mit Wasser. Feste Seifen<br />
für Körper und Gesicht oder feste Haarshampoos kommen ganz ohne<br />
Plastikverpackungen aus. In ein Seifensäckchen gepackt, werden<br />
selbst kleinste Reste aufgebraucht und die Haut wird zusätzlich<br />
gepeelt. Und investieren Sie doch mal in umweltfreundliche und<br />
recycelbare Bambuszahnbürsten oder machen gar Zahnpasta,<br />
Lippenbalsam und Co. selbst.<br />
Plastikverpackungen vermeiden:<br />
Sodasan-Stückseifen sind in recyceltem<br />
Karton verpackt, Druckfarben und Lacke<br />
sind zu hundert Prozent mineralölfrei.<br />
Sodasan<br />
Pflanzenseife Mandel & Avocado** vegan<br />
oder Calendula & Aloe** vegan<br />
Die cremigen Stückseifen von Sodasan<br />
werden nach traditioneller Seifensiedekunst<br />
hergestellt und sind ideal zur<br />
milden Handreinigung und Körperpflege.<br />
Sie sind mit rückfettender Sheabutter<br />
angereichert und sorgen mit Bio-Mandelund<br />
Bio-Avocadoöl beziehungsweise<br />
mit Auszügen von Bio-Calendula und<br />
Bio-Aloe-vera für ein wohltuendes<br />
Haut gefühl.<br />
je 100 g 1,99 €
alviana<br />
Lippenpflegestift Sweet Pink<br />
Bio-Himbeere<br />
Für Lippen, die ein zartes Pink lieben:<br />
Der Lippenpflegestift Sweet Pink von<br />
alviana um sorgt die zarte Haut der Lippen<br />
mit Bio-Sheabutter, Bio-Olivenöl und<br />
Bio- Him beerextrakt. Die enthaltenen Perlglanzpigmente<br />
verleihen<br />
einen dezenten<br />
Farbschimmer. Die<br />
natürlich pflegende<br />
Alternative zum<br />
klassischen Lippenstift<br />
verwöhnt<br />
samtig-weich.<br />
1 St. 1.99 €<br />
Mein Beauty- Tipp<br />
Von Mersije Osmani,<br />
Leiterin des <strong>Alnatura</strong><br />
Marktes in der Alten<br />
Jakobstraße in Berlin-<br />
Mitte<br />
»Mein Beauty-Vorsatz fürs neue Jahr: mehr Zeit für mich! Mit<br />
ein paar Tipps klappt es ganz leicht mit Ihrer eigenen kleinen<br />
Wellness-Auszeit: Schaffen Sie sich mit einem Raumduft, zum<br />
Beispiel von Baldini, eine Ruheoase und gönnen Sie sich ein<br />
angenehmes Aromabad. Eine Massage mit einem pflegenden<br />
Öl lässt Ihre Muskeln im Anschluss entspannen, hier empfehle<br />
ich das Regenerations-Öl Granatapfel von Weleda. Eine revitali<br />
sierende Maske von Dr. Hauschka spendet dem Gesicht Feuchtigkeit<br />
und sorgt für einen frischen Teint. Abgerundet wird Ihr<br />
Wellness-Moment mit einer Tasse Tee, beispielsweise ›Momente<br />
der Entspannung‹ von <strong>Alnatura</strong> oder ›Ruhe und Gelassenheit‹<br />
von Salus.«<br />
Lippenbalsam<br />
selbst machen<br />
Zutaten<br />
2 TL Bienenwachs, 2 TL Öl (z. B. Olive, Mandel,<br />
Jojoba), 1 TL Honig, 1–2 TL Shea- oder Kakaobutter,<br />
natürliches Minzöl, natürliches Vanillearoma<br />
So geht’s<br />
Bienenwachs in ein Glas geben und im Wasserbad<br />
schmelzen lassen. Öl und Honig dazugeben und<br />
unterrühren. Shea- oder Kakaobutter hinzufügen,<br />
zerlaufen lassen und verrühren. Am Schluss ein<br />
paar Tropfen Minzöl und Vanillearoma untermischen.<br />
Balsam in ein kleines Döschen oder Gläschen<br />
füllen und in kalter Umgebung fest werden lassen.<br />
Tipp: Für eine gewünschte Färbung einfach ein<br />
Stückchen eines alten Lippenstiftes untermischen.<br />
Schick verpackt macht sich der Balsam auch als<br />
persönliches Geschenk prima.<br />
Sante<br />
Duschgel Body & Hair<br />
Homme II** vegan oder<br />
Gesichtsfluid 2-in-1 Homme II<br />
vegan<br />
Das Duschgel Body & Hair mit<br />
Bio-Koffein und Bio-Açaí ist mit<br />
seinem herb-frischen Duft ein<br />
Duscherlebnis für jeden Tag.<br />
Milde Waschsubstanzen auf<br />
pflanzlicher Basis reinigen Haut<br />
und Haar, ohne auszutrocknen.<br />
Das 2-in-1-Gesichtsfluid mit vitalisierender<br />
Feuchtigkeit zieht<br />
schnell ein und sorgt für ein lang<br />
anhaltend glattes und gepflegtes<br />
Hautgefühl.<br />
Duschgel Body & Hair Homme II<br />
200 ml 5,99 € (100 ml = 3,– €)<br />
Gesichtsfluid 2-in-1 Homme II<br />
50 ml 10,99 € (100 ml = 21,98 €)<br />
* Bei den Produktvorstellungen auf dieser Doppelseite handelt es sich um Anzeigen. Sie erhalten<br />
die Produkte in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Märkten erhältlich.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> 23
NATURKOSMETIK*<br />
Aus unserer Naturdrogerie<br />
Zum Online-<strong>Magazin</strong><br />
geht es unter<br />
viertel-vor.com<br />
Blogtipp: »viertel vor« –<br />
was wirklich wichtig ist<br />
Alnavit<br />
Glutenfreies Bio Hafer Früchtemüsli vegan<br />
oder glutenfreies Bio Hafer Schokomüsli<br />
Für einen genussvollen Start in den Tag: Die Bio-<br />
Hafer-Müslis von Alnavit sind ein glutenfreies und<br />
ballaststoffreiches Frühstück – nicht nur für Menschen<br />
mit Unverträglichkeiten. Das Früchtemüsli ist<br />
zusätzlich laktosefrei und enthält nur die natürliche<br />
Fruchtsüße aus Datteln, Feigen, Aprikosen, Pflaumen,<br />
Äpfeln, Himbeeren und Erdbeeren. Im Schokomüsli<br />
stecken feine Stückchen<br />
aus Vollmilchund<br />
Zartbitterschokolade.<br />
je 350 g 3,29 €<br />
(1 kg = 9,40 €)<br />
VIERTEL VOR ist ein Online-<strong>Magazin</strong><br />
über Themen rund um den Klimawandel.<br />
Das <strong>Magazin</strong>-Team um Anna<br />
Schunck und Marcus Werner verfolgt<br />
mit seinen Beiträgen, Interviews<br />
und Kolumnen ein großes Ziel:<br />
gemeinsam mit der Leserschaft den<br />
Klimawandel aufhalten und für<br />
eine gesündere, sauberere und bessere<br />
Welt sorgen. Das Themenspektrum<br />
reicht von Nachhaltigkeits-News<br />
über Vor-Ort-Reportagen<br />
bis zu Porträts von Menschen,<br />
die sich für ihre Überzeugungen<br />
einsetzen: für natürlichen Strom,<br />
kritischen Konsum, sauberes<br />
Wasser, weniger Müll, artgerechte Tierhaltung,<br />
Lebensraum der Bienen, gesunde Bäume. Hilfreich: Die Kategorie<br />
»Kleine Schritte« gibt viele Anregungen zu einer nachhaltigeren<br />
Lebensweise. Sie zeigt Tipps auf, die alle beherzigen können:<br />
von der plastikfreien Spüle bis hin zu weniger Müllproduktion im<br />
Badezimmer – zum Beispiel warum man, anstatt Plastik-Peelings<br />
zu nutzen, mal eine DIY-Version ausprobieren sollte.<br />
Nu+pro<br />
Bio-Protein-Shake Kakao Zimt** vegan<br />
Der Shake von Nu+pro besteht aus rein pflanzlichen<br />
Proteinen und Ballaststoffen, die Verpackung ist<br />
plastikfrei. Das Pulver wird aus Erbsen- und Sonnenblumenproteinen,<br />
Kokosblütenzucker, Flohsamenschalen<br />
sowie Acerola gewonnen und mit Kakao und<br />
Zimt verfeinert.<br />
Ideal für Smoothies<br />
und Porridges<br />
oder als<br />
schnell gemixter<br />
Shake für zwischendurch.<br />
200 g 8,99 €<br />
(100 g = 4,50 €)<br />
Greenic<br />
Bio-Weizengraspulver**<br />
vegan oder Bio-Gerstengraspulver<br />
vegan<br />
Gersten- und Weizengraspulver<br />
von Greenic stammen vom<br />
Bodensee, sind glutenfrei und<br />
reich an Ballaststoffen. Die<br />
beiden Süßgräser werden bei<br />
einer Wuchshöhe von 10 bis<br />
15 Zentimetern abgeschnitten,<br />
anschließend schonend getrocknet, gemahlen und<br />
zu feinem Pflanzenpulver verarbeitet. Sie schmecken in<br />
Frucht- und Gemüse säften, Smoothies oder pflanzlichen<br />
Drinks und sind ideal zum Unterrühren in Müsli, Joghurt,<br />
Porridge und Bowls.<br />
je 100 g 7,49 €
Lebensbaum<br />
Bio-Basenkräutertee<br />
vegan<br />
Der Basenkräutertee von<br />
Lebensbaum unterstützt<br />
mit seinen Kräutern und<br />
Blüten das Basenfasten,<br />
wofür viel Trinken genauso<br />
wichtig ist wie<br />
eine ausgleichende Ernährung.<br />
Doch dieser<br />
Tee schmeckt nicht nur<br />
beim Fasten, sondern auch einfach so. Denn<br />
sieben erlesene Wildkräuter von Himbeerblatt<br />
bis Löwenzahn verbinden sich mit grünem<br />
Haferkraut und Zitronengras zu einer fein abgestimmten<br />
Kräuterteemischung.<br />
20 × 1,5 g = 30 g 2,49 € (100 g = 8,30 €)<br />
Vitamine tanken<br />
Erste Hilfe bei Erkältungen<br />
Vor Schnupfen, Husten und Co. ist in der kalten Jahreszeit<br />
niemand gefeit. Mit einigen Erste-Hilfe-Tipps sind<br />
Sie aber meist schnell wiederhergestellt: Dampfbäder<br />
mit Kamille helfen, die Atemwege freizubekommen.<br />
Schwitzkuren unterstützen den Körper dabei, Viren abzutöten.<br />
Dazu sollte man sich kuschelig einpacken und<br />
sich mit Wärmflasche, Fußbad und heißem Lindenblüten-<br />
oder Thymiantee selbst einheizen. Anschließend<br />
trocken anziehen und ausruhen. Vor dem Schlafengehen<br />
Brust und Rücken mit einem Erkältungsbalsam einreiben<br />
und ein warmes Oberteil anziehen. Das Schlafzimmer<br />
sollte vorher ausreichend gelüftet werden, denn<br />
trockene Luft reizt die Schleimhäute zusätzlich. Wenn<br />
Fieber auftritt, helfen kalte Wadenwickel mit nassen<br />
Handtüchern – drei- bis viermal täglich für etwa zehn<br />
Minuten. Ganz wichtig ist es außerdem, viel zu trinken,<br />
am besten Kräutertees.<br />
Zu einer ausgewogenen Ernährung gehört es,<br />
ausreichend Vitamine zu sich zu nehmen. Denn<br />
diese kann der Körper, mit Ausnahme von Vitamin<br />
D, nicht selbst produzieren. Die Deutsche<br />
Gesellschaft für Ernährung empfiehlt drei Portionen<br />
Gemüse (400 Gramm) und zwei Portionen<br />
Obst (250 Gramm) am Tag.<br />
So klappt’s im Alltag<br />
Frisches Obst oder ein paar Gemüsesticks sind ein<br />
idealer Snack für zwischendurch. Wer sich<br />
schwertut, genügend davon zu essen, steckt am<br />
besten ein paar Stücke in den Mixer und kreiert<br />
sich einen Smoothie. Von Bananen, Beeren, Äpfeln<br />
und Orangen über Ingwer, Gurke und Feldsalat bis<br />
zu Kohl oder Spinat ist alles denkbar. Um Zeit zu<br />
sparen, Smoothies in größeren Mengen zubereiten,<br />
Portionen einfrieren und über Nacht im Kühlschrank<br />
auftauen lassen. Eine Vitaminzufuhr bietet<br />
auch ein mit Früchten aufgepepptes Frühstücksmüsli<br />
oder -porridge sowie Rohkost, die zur Brotzeit<br />
passt. CT<br />
Ein Brustbalsam mit Eukalyptusund<br />
Thymianöl eignet sich zum<br />
Einreiben vor dem Schlafengehen.<br />
Scio<br />
Brustbalsam** vegan<br />
Der Brustbalsam von Scio enthält aromatisches<br />
Eukalyptus- und Thymianöl und<br />
eignet sich zur entspannenden Massage<br />
und Pflege des Brust- und Rückenbereichs.<br />
Dazu ein bis zwei Pumpstöße in den<br />
Händen verteilen und je nach Bedarf Brust<br />
und Rücken einreiben. Gut für den<br />
Klimaschutz und den Lebensraum von<br />
Koalas: Pro verkauftem Balsam spendet<br />
Scio 50 Cent zur Pflanzung eines<br />
Eukalyptuswaldes.<br />
50 ml 8,75 € (100 ml = 17,50 €)<br />
* Bei den Produktvorstellungen auf dieser Doppelseite handelt es sich um Anzeigen. Sie erhalten<br />
die Produkte in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Märkten erhältlich.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> 25
HERSTELLER-PORTRÄT<br />
Allerlei Algen<br />
Die Singener Firma Sanatur stellt Nahrungsergänzungsmittel<br />
mit Spirulina und Chlorella in Bio-Qualität her.<br />
Das <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> hat mit der Geschäftsführerin<br />
Ingrid Schädler und deren Assistentin Nonna Tröster über<br />
Herkunft, Erzeugung und Nährwert der Mikroalgen<br />
gesprochen.<br />
Redaktion: Frau Schädler, Sie sind seit 20<br />
Jahren Geschäftsführerin der Sanatur GmbH<br />
und stellen Nahrungsergänzungsmittel<br />
her. Haben Sie geahnt, dass Ernährung für immer<br />
mehr Menschen zu einer Art Ersatzreligion wird?<br />
Ingrid Schädler: »Für die Menschheit war Ernährung<br />
schon immer ein wichtiges Thema. Heute muss<br />
alles schnell gehen, das ist eine Lebensweise, die<br />
zu Lasten von Körper und Psyche geht. Da liegt es<br />
nahe, dass die Menschen genau überlegen, was sie<br />
zu sich nehmen.«<br />
In 20 Jahren tut sich viel. Inwieweit haben<br />
Sie das Sortiment an sich verändernde Kundenwünsche<br />
angepasst?<br />
Schädler: »Die Firmengründer waren Heilpraktiker,<br />
die unter den Ersten waren, die Spirulina und<br />
Chlorella auf dem deutschen Markt eingeführt haben.<br />
Wir gehen auf Kundenwünsche ein, verkaufen aber<br />
nur, wovon wir überzeugt sind. Heute bieten wir<br />
rund 50 Produkte an. Was immer bleibt, sind die<br />
Mikroalgen.«
Geschäftsführerin Ingrid Schädler (links im Bild) und ihre Assistentin<br />
Nonna Tröster. Das Unternehmen Sanatur sitzt in Singen am Bodensee. Manche<br />
Rohstoffe wie die Yamswurzel werden in der unmittelbaren Umgebung angebaut.<br />
chertem Licht beschreiben. Dazu kommt: Spirulina aus Glaskulturen<br />
gibt es aktuell nicht in bio-zertifizierter Qualität.<br />
Natürliche Anbaubedingungen sind uns sehr wichtig, deshalb<br />
beziehen wir sie aus Regionen, in denen sie auch unter<br />
natürlichen Klimabedingungen wachsen darf.«<br />
Wie viele Bio-Algen beziehen Sie denn jedes Jahr?<br />
Schädler: »Dazu sagen möchte ich nur so viel: Der Bedarf<br />
ist sehr hoch. Es sind einige Tonnen, die wir in getrockneter<br />
Form, also als Pulver oder Tabletten, beziehen.«<br />
Sie arbeiten mit Produzenten in Indien und Taiwan.<br />
Wie haben Sie sie gefunden?<br />
Schädler: »Der Produzent in Taiwan hat die Züchtung mit<br />
unserem Vorgänger gemeinsam entwickelt. Vor zwei Jahren<br />
konnte er klimabedingt nicht fristgerecht liefern. Daraufhin<br />
haben wir uns nach einem zweiten Produzenten umgesehen,<br />
der bereit war, auf unsere Vorgaben einzugehen.«<br />
Während beispielsweise die Yamswurzeln, die<br />
Sie zu Nahrungsergänzungsmitteln verarbeiten,<br />
am Bodensee gedeihen, stammen Ihre Spirulina<br />
Algen aus Taiwan und Indien. Liegt das am Klima?<br />
Nonna Tröster: »Spirulina und Chlorella brauchen<br />
Wärme. Es gibt zwar in Europa Gewächshäuser und<br />
Glasröhrenanlagen, die beheizt und künstlich beleuchtet<br />
sind, in denen Mikroalgen gedeihen. Aber wenn<br />
sie direkt unter der Sonne wachsen, misst man in<br />
den Produkten mehr Biophotonen. Das könnte man<br />
bildlich gesprochen als größere Menge an gespei-<br />
Anders als bei Meeresalgen ist der Jodgehalt bei Süßwasseralgen<br />
wie Spirulina und Chlorella nicht das<br />
Problem. Dennoch ist bei der Kultivierung vieles zu<br />
beachten. Wie stellen Sie die Qualität sicher?<br />
Tröster: »Mikroalgen können Schadstoffe aus der Umwelt<br />
binden. Deshalb achten wir ganz penibel auf eine schadstofffreie<br />
Kultivierung und lassen jede Charge auf Reinheit<br />
untersuchen. In Taiwan verwenden wir nur Bergquellwasser,<br />
das auf Pestizide und Schwermetalle kontrolliert wird. Auch<br />
polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, sogenannte<br />
PAKs, können die Algen aufnehmen. Vermutlich geschieht<br />
das dann, wenn ihre Trocknung in Dieselanlagen erfolgt. Hier<br />
haben wir sehr strenge Richtwerte. Die Plantage wird jähr -<br />
lich kontrolliert und wir lassen in Deutschland jede Charge<br />
von einem Labor prüfen.«<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> 27
Algen auf dem Teller<br />
Algen können so ziemlich überall vorkommen: im Meer,<br />
in Binnengewässern wie Seen oder Flüssen, aber auch<br />
im Eis, an Baumstämmen oder auf Felsen. Es gibt Hunderttausende<br />
Arten, von denen erst ein Bruchteil erforscht<br />
ist. Ihre Einsatzgebiete sind vielfältig. Sowohl<br />
die Nahrungsmittel- als auch die Kosmetikindustrie, die<br />
Pharmazie oder etwa auch die Energiebranche interessieren<br />
sich für sie.<br />
In der Ernährung vieler Kulturen spielen Algen eine<br />
Rolle – man denke an Sushi oder an Algensalat. Häufig<br />
sind es großblättrige Makroalgen, die auf den Teller<br />
kommen. Von ihnen lassen sich die winzigen Mikroalgen<br />
unterscheiden, von denen Spirulina und Chlorella<br />
die bekanntesten sind und die als Nahrungsergänzungsmittel<br />
angeboten werden. Algen sind hierzulande aber<br />
auch häufig Bestandteil von Nahrungsmitteln, bei denen<br />
man es nicht unbedingt vermutet. In Form von Agar<br />
Agar, Alginat oder Carrageen können Algenprodukte<br />
beispielsweise in Pudding, Backwaren oder auch im<br />
Speiseeis stecken.<br />
Die Vorgaben der EG-Öko-Verordnung gehen Ihnen nicht<br />
weit genug. Warum nicht?<br />
Tröster: »Die EG-Öko-Verordnung erlaubt zum Beispiel Gülle,<br />
bei Wasserkulturen ist das unserer Meinung nach nicht ratsam.<br />
Das Naturland-Siegel verbietet Gülle bei Mikroalgen und garantiert<br />
außerdem die Einhaltung sozialer Standards wie etwa eine<br />
faire Bezahlung. Unsere Anforderungen gehen zum Teil noch<br />
weiter. Bei den PAKs etwa gelten gesetzliche Höchstwerte von<br />
50 Mikrogramm je Kilo. Bei Naturland sind es 25 Mikrogramm,<br />
unser Höchstwert liegt bei nur 10 Mikrogramm.«<br />
Auf Ihrer Homepage schreiben Sie: »Spirulina ist für Sanatur<br />
das wertvollste Lebensmittel unserer Zeit.« Warum?<br />
Tröster: »Spirulina enthält sehr viele Mikronährstoffe, etwa<br />
Vitamin A und Eisen. Zudem besteht die Zellwand des Cyanobakteriums<br />
aus Mehrfachzucker.«<br />
Ein Beitrag der Verbraucherzentrale zum Thema Spirulina<br />
trägt den Titel »Viel Grün und wenig dahinter«. Dort heißt<br />
es, der Eiweißanteil sei gering, das enthaltene Vitamin B12<br />
schlecht nutzbar. Ist es vielleicht doch eher der Glaube daran,<br />
der Spirulina wirken lässt?<br />
28 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>
Von hier bezieht Sanatur<br />
seine Mikroalgen: Im<br />
tro pischen Klima Südtaiwans<br />
kultiviert Femico seit mehr<br />
als 30 Jahren Spirulina und<br />
Chlorella in Becken, die mit<br />
kontrolliertem Bergquellwasser<br />
gespeist sind.<br />
Schädler: »Wir behaupten nicht, die Menschen sollten nur noch<br />
Spirulina essen. Als Ergänzung sind unsere Mikroalgen für alle<br />
Menschen geeignet. Es gibt jedoch Fälle, in denen Spirulina besonders<br />
sinnvoll ist: Nach manchen Operationen etwa kann man<br />
nur wenig Nahrung zu sich nehmen. Hier liefert sie Mineralien<br />
und Vitamine, die an hochwertiges Eiweiß gebunden sind. Was<br />
das Vitamin B12 betrifft, loben wir es auf der Verpackung nicht<br />
aus, da der Gehalt in seiner Menge schwankend ist und sich im<br />
Laufe des Alterungsprozesses abbaut.«<br />
Wir können Obst und Gemüse von überall her im<br />
Supermarkt kaufen. Reicht das für die Nährstoffversorgung<br />
nicht aus?<br />
Schädler: »Ich bin auf dem Land groß geworden, da haben wir<br />
gegessen, was im Garten wuchs. Heute ist der Alltag anders. Für<br />
alle, die es nicht schaffen, sich so gesund zu ernähren, wie sie<br />
gerne möchten, bieten unsere Produkte eine natürliche Möglichkeit,<br />
die Ernährung rein pflanzlich zu ergänzen.«<br />
Sie kommen ursprünglich aus der Steuerbranche. Wie<br />
sind Sie auf die Idee gekommen, geschäftlich komplett<br />
neues Terrain zu erschließen?<br />
Schädler: »Die früheren Inhaber der Firma waren unsere<br />
Mandanten im Steuerbüro, so entstand die Idee. Aufgrund meiner<br />
Erfahrung habe ich mir die Geschäftsführung zugetraut und<br />
ich habe ja entsprechendes Fachpersonal. Die Produkte waren<br />
mir vertraut, ich hatte das Gefühl, sie tun mir gut. Also dachte<br />
ich: Das mache ich.« JL<br />
Hersteller-Tipps zur Einnahme<br />
Bei gesunder Lebensweise und einer im Allgemeinen<br />
guten gesundheitlichen Verfassung empfiehlt<br />
Sanatur, Spirulina zweimal jährlich für vier Wochen<br />
in den Speiseplan zu integrieren. Bei erhöhtem Nährstoffbedarf<br />
ist Spirulina den Herstellerangaben zu -<br />
folge auch dauerhaft als Nahrungsergänzung geeignet.<br />
Sanatur empfiehlt bei Erwachsenen eine tägliche<br />
Dosis von 4,8 Gramm beziehungsweise zwölf Tabletten.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> 29
Aktuelles<br />
aus Bio-Welt<br />
und Gesellschaft<br />
Die Turteltaube ist der<br />
Vogel des Jahres <strong>2020</strong><br />
Sie ist ein Symbol für die Liebe, ihre Lebensbedingungen sind<br />
aber wenig romantisch: Die Turteltaube wurde vom NABU zum<br />
»Vogel des Jahres <strong>2020</strong>« gewählt. Seit 1980 sind fast 90 Prozent<br />
dieser Art in Deutschland verschwunden, denn die Taube findet<br />
kaum noch geeignete Lebensräume und ist durch die legale und<br />
illegale Jagd im Mittelmeerraum bedroht.<br />
Die Turteltaube ist der erste Jahresvogel, der auf der weltweiten<br />
Roten Liste steht. Heute brüten bei uns nur noch 12 500<br />
bis 22 000 Paare. Turteltauben sind Langstreckenzieher und<br />
überwintern südlich der Sahara. Die bis zu 28 Zentimeter großen<br />
Vögel ernähren sich fast ausschließlich<br />
vegan von Wildkräutersamen.<br />
Mit einer Petition fordert<br />
der NABU Umweltministerin<br />
Svenja Schulze auf, sich neben<br />
einer verbesserten Landwirtschaftspolitik<br />
auch für das dauerhafte<br />
Aussetzen der Jagd auf<br />
Turteltauben in den EU-Mitgliedsstaaten<br />
einzusetzen.<br />
vogeldesjahres.de/petition<br />
»Gentechnik – nein danke!«<br />
Eine Studie zeigt, dass Österreichs Konsumentinnen und<br />
Konsumenten keine Lebensmittel wollen, die mittels gentechnischer<br />
Verfahren hergestellt sind. Produkte ohne die<br />
»klassische« Gentechnik sind in Österreich mit dem Label<br />
»Ohne Gentechnik hergestellt« gekennzeichnet. Konsumierende<br />
wünschen dieselbe Deklarierung auch auf den Produkten, die<br />
ohne Verfahren der neuen Gentechnik produziert sind. Die österreichische<br />
Bundesregierung soll sich bei der EU für eine strenge<br />
Regulierung und Kontrolle der neuen Gentechnik einsetzen<br />
(Die Handelszeitung, 08.10.2019). ••• Der Gran Chaco ist eine<br />
artenreiche Region, die sich über Argentinien, Paraguay und<br />
Bolivien erstreckt. Mit seinen Trockenwäldern und Dornbuschsavannen<br />
bietet er Lebensraum für Tausende Tier- und Pflanzenarten.<br />
Genveränderte Soja konkurriert mit diesem kostbaren<br />
Ökosystem. Große Waldflächen mussten ihr bereits weichen<br />
(The Guardian, 05.10.2019). MH<br />
PUNKTE SPENDEN – GUTES TUN<br />
Zugang zu Bildung ermöglichen<br />
Viele Kinder in den ärmsten Ländern der Welt haben nicht die<br />
Möglichkeit, am Schulunterricht teilzunehmen. Ohne Bildung ist<br />
es jedoch fast ausgeschlossen, den Teufelskreis der Armut zu<br />
durchbrechen. Street Child Deutschland e. V. ist ein gemeinnütziger<br />
Verein und Mitglied des internationalen Street-Child-Netzwerkes,<br />
dessen Ziel es ist, hilfsbedürftigen Kindern Bildung und<br />
damit die Chance auf eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Die<br />
Organisation unterstützt den Bau von Schulen und die Ausbildung<br />
von Lehrpersonal, hilft bei der Zusammenführung von<br />
Waisenkindern mit Angehörigen und stellt Zuschüsse für Familienunternehmen<br />
bereit. Durch die Arbeit des Netzwerkes konnten<br />
bereits mehr als 250 000 Kinder und über 25 000 Familien in<br />
Ländern wie Sierra Leone, Liberia, Nigeria, Uganda, Nepal oder<br />
Sri Lanka unterstützt werden.<br />
<strong>Alnatura</strong> Kundinnen und Kunden können das Engagement<br />
von Street Child Deutschland unterstützen, indem sie ihre<br />
P AYBACK Punkte spenden. Das ist bereits ab einem Stand von<br />
200 Punkten möglich. payback.de/spendenwelt<br />
30 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>
Buchtipp<br />
»Klima geht uns alle an« – so der Titel des Buches,<br />
welches die Präsidentin von Brot für die Welt, Cornelia<br />
Füllkrug-Weitzel, herausgegeben hat. Neben ihr kommen<br />
viele weitere Menschen zu Wort. Menschen, die sich für<br />
mehr Klimaschutz einsetzen: in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft<br />
und Kirche. Reisereportagen aus vom Klimawandel<br />
deutlich betroffenen Gegenden, Bangladesch<br />
beispielsweise, geben der Krise ein Gesicht. Und schnell<br />
wird klar: Die Folgen des Klimawandels untergraben die<br />
Anstrengungen im Kampf gegen<br />
Hunger und Armut. Doch das<br />
Buch lässt die Lesenden nicht<br />
ohnmächtig zurück, sondern<br />
zeigt Wege und gibt praktische<br />
Tipps für mehr Klimaschutz – im<br />
Großen wie im Kleinen. Erschienen<br />
bei Edition Chrismon, erhältlich<br />
für 15,– Euro. AW<br />
Stunde der Wintervögel<br />
Vom 10. bis 12. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> findet zum zehnten Mal die<br />
»Stunde der Wintervögel« statt: Der NABU ruft auf, eine Stunde<br />
lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon<br />
oder im Park zu zählen und das Ergebnis zu melden. Im Mittelpunkt<br />
der Aktion stehen vertraute und oft weitverbreitete Vogelarten<br />
des Siedlungsraums wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und<br />
Spatzen. Die »Stunde der Wintervögel« ist die größte wissenschaftliche<br />
Mitmachaktion Deutschlands, 2019 beteiligten sich<br />
mehr als 138 000 Vogelfreundinnen und -freunde.<br />
Die NAJU lädt bei der »Schulstunde der Wintervögel« vom<br />
6. bis 10. <strong>Januar</strong> alle Kinder ein, im Park, auf dem Schulhof und<br />
im Garten eine Stunde lang Piepmätze zu zählen und mehr über<br />
sie zu erfahren. Ein Poster mit den häufigsten Wintervögeln,<br />
eine Zählkarte für Kinder sowie ein Vogel-Quiz können auf<br />
naju.de/sdw kostenlos heruntergeladen werden.<br />
Infos zur Aktion unter<br />
stundederwintervoegel.de<br />
KLIMASCHUTZ: GEMEINSAM VIEL BEWEGEN<br />
Ohne Preis wird’s heiß<br />
Es ist schlecht fürs Klima, schnell mit großen Autos zu fahren<br />
oder mit Öl zu heizen. Aber weil es immer noch kostengünstig<br />
ist, wird es häufig gemacht. Das ändert sich mit höheren<br />
Energiepreisen. Dann rechnet sich Klimaschutz. Mithilfe eines<br />
wirksamen Preises für CO ²<br />
können wir verhindern, dass die<br />
Erderhitzung unsere Lebensgrundlagen massiv verschlechtert.<br />
Wie ein CO ²<br />
-Preis praktisch umgesetzt werden kann,<br />
zeigen zahlreiche Studien und politische Konzepte. Die allermeisten<br />
haben eines gemeinsam: Die Einnahmen sollen an<br />
die Verbraucherinnen und Verbraucher zurückgegeben werden.<br />
In der Regel wird hier eine Senkung des Strompreises<br />
oder ein »Klimabonus« vorgeschlagen, bei dem jede Bürgerin<br />
und jeder Bürger den gleichen Betrag ausgezahlt bekommt.<br />
Dann haben Haushalte mit niedrigem Einkommen in der Regel<br />
am Ende netto etwas mehr Geld, die wohlhabenderen Haushalte<br />
etwas weniger. Denn je höher das Einkommen, desto<br />
höher sind tendenziell der Energieverbrauch und damit die<br />
Kosten für den CO ²<br />
-Preis. So ist er gerade aus sozialer Sicht<br />
sehr gut vertretbar. Zumal ungenügender Klimaschutz auch<br />
aus sozialer Perspektive die schlechteste Alternative ist. Denn<br />
unter den Folgen der Erderhitzung leiden vor allem die Armen.<br />
Ein CO ²<br />
-Preis ist dabei sehr effektiver Klimaschutz –<br />
wenn er hoch genug ist. Schließlich sinkt in einer Marktwirtschaft<br />
die Nachfrage, wenn der Preis steigt. Das gilt auch<br />
für den Energieverbrauch. Künftig soll gelten: Wer sich klimafreundlich<br />
verhält, wird belohnt. Nicht zuletzt ist ein CO ²<br />
-<br />
Preis auch effizienter Klimaschutz. Denn mit ihm werden die<br />
kostengünstigsten Wege genutzt, den Verbrauch fossiler<br />
Energien zu reduzieren. Gute Gründe also, die Einführung<br />
eines wirksamen CO ²<br />
-Preises beherzt voranzutreiben.<br />
››› Gastbeitrag Uwe Nestle, Geschäftsführender Vorstand<br />
des Forums Ökologisch- Soziale Marktwirtschaft (FÖS) e. V.<br />
Die Klima-Allianz Deutschland ist das breite gesellschaftliche<br />
Bündnis für den Klimaschutz. Mit ihren 130 Mitgliedsorganisationen<br />
aus den Bereichen Umwelt, Kirche, Entwicklung, Bildung,<br />
Kultur, Verbraucherschutz, Jugend und Gewerkschaften setzt<br />
sie sich für eine ambitionierte Klimapolitik ein. Das Forum<br />
Ökologisch- Soziale Marktwirtschaft (FÖS) e. V. ist eines ihrer<br />
Mitglieder. Sein Ziel ist, dass Preise<br />
nicht nur die ökonomische, sondern<br />
auch die ökologische Wahrheit sagen.<br />
Weitere Infos:<br />
klima-allianz.de<br />
foes.de<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> 31
ALLE FÜRS KLIMA<br />
Klima, Mensch und<br />
CO 2 – gut zu wissen<br />
Alles dreht sich ums Klima, den Klimawandel, die CO 2 -Emissionen.<br />
Woher sie kommen, wohin sie gehen, wer sie verursacht, wie man sie<br />
vermeidet. In der Serie »Alle fürs Klima« behandeln wir jeden Monat<br />
ein klimarelevantes Thema, das mit unserer Ernährung zu tun hat.<br />
In dieser Ausgabe erklären wir die Begrifflichkeiten auf Grundlage der<br />
aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel.<br />
Landflächen verwüsten, Eismassen<br />
schmelzen und den Meeren<br />
geht die Luft aus. So kann man<br />
die beiden alarmierenden Sonderberichte<br />
des Weltklimarats (IPCC – Intergovernmental<br />
Panel on Climate Change) von 2019<br />
zum Klimawandel kurz zusammenfassen.<br />
Vorausgesetzt, der globale Temperaturanstieg<br />
kann nicht bis 2030 auf unter<br />
zwei Grad Celsius gehalten werden. Dazu<br />
hat sich die internationale Staatengemeinschaft<br />
2015 beim Pariser Klimaschutz-<br />
Übereinkommen verpflichtet. Besser wäre<br />
unter 1,5 Grad Erderwärmung. Um dieses<br />
Ziel zu erreichen, müssen die weltweiten<br />
vom Menschen verursachten CO ²<br />
-Emissionen<br />
so schnell wie möglich reduziert<br />
werden.<br />
Denn: Zu viel CO ²<br />
bringt die Gaszusammensetzung<br />
der Erdatmosphäre<br />
aus dem Gleichgewicht und ist für die<br />
Temperatur erhöhung, den sogenannten<br />
Treibhaus effekt, verantwortlich. Dazu<br />
muss man wissen, was der Treibhauseffekt<br />
ist und wie er wirkt.<br />
Der natürliche Treibhauseffekt macht<br />
das Leben auf der Erde erst möglich.<br />
Ohne ihn würden minus 18 Grad Celsius<br />
auf unserem Planeten herrschen und keine<br />
Durchschnittstemperatur von aktuell<br />
15 Grad in unseren Breiten. In der Erdatmosphäre<br />
absorbieren Gase wie Wasserdampf<br />
(H 2 O, zu zwei Dritteln), Kohlenstoffdioxid<br />
(zu einem Drittel) und weitere<br />
Spurengase wie Lachgas, Methan und<br />
Ozon (etwa ein Prozent) die von der Erdoberfläche<br />
reflektierte Sonnenenergie<br />
und geben der Erde einen Teil Wärmeenergie<br />
zurück. Dadurch verschwindet<br />
weniger Energie ins Weltall, die Temperatur<br />
auf der Erdoberfläche steigt und<br />
macht die Erde bewohnbar. So weit, so<br />
gut, wenn die Gase in der Atmos phäre im<br />
Gleichgewicht sind. Da aber seit Beginn<br />
der Industrialisierung im vorletzten Jahrhundert<br />
immer mehr feste, flüssige und<br />
gasförmige Kohlenstoffe in Kraftwerken<br />
und Motoren verbrannt wurden, stieg der<br />
Anteil des Kohlendioxids auf der Erde<br />
um ein Vielfaches und in der Atmosphäre<br />
auf 66 Prozent. In der Folge absor bieren<br />
die vom Menschen ins Ungleichgewicht<br />
gebrachten Treibhausgase mehr Wärmestrahlen<br />
von der Erde und geben diese an<br />
die Erdoberfläche zurück. So hat sich die<br />
Durchschnittstemperatur auf der Erde seit<br />
dem 19. Jahrhundert schon um ein Grad<br />
Celsius erhöht und droht noch weiter zu<br />
steigen, wenn die CO ²<br />
-Emissionen nicht<br />
drastisch reduziert werden.<br />
Was heißt überhaupt Klima?<br />
Im Gegensatz zum kurzfristigen Wetter oder zur Witterung ist Klima<br />
definiert als der mittlere Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten<br />
Ort oder Gebiet über einen längeren Zeitraum. Als Zeitspanne empfiehlt<br />
die Weltorganisation für Meteorologie (WMO – World Meteorological<br />
Organization) mindestens 30 Jahre. Das globale Klima wird grundlegend<br />
durch die Einstrahlungsenergie der Sonne und durch die Eigenschaften<br />
der Erdoberfläche und der Atmosphäre bestimmt.<br />
CO 2 -Emissionen nach Ländern<br />
und pro Kopf und Jahr<br />
Sonnenenergie<br />
In Deutschland verantworten Menschen<br />
11 Tonnen CO 2 pro Kopf und Jahr, in Europa<br />
durchschnittlich 8,4 Tonnen, in den USA<br />
über 15 Tonnen pro Kopf. China ist in der<br />
Summe mit 9,8 Milliarden Tonnen Spitzenreiter<br />
bei den CO 2 -Emissionen. Hier gilt es<br />
aber, die Menge auf 1,4 Milliarden Menschen<br />
zu verteilen, dann liegt China pro<br />
Kopf bei nur 5,4 Tonnen im Jahr – und damit<br />
weit unter Deutschland.<br />
Von der Erde abgegebene<br />
Wärmestrahlung.<br />
Ein Teil davon wird von<br />
Klimagasen absorbiert und<br />
bleibt in der Atmosphäre.<br />
32 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>
CO 2 -Emissionen durch den Menschen<br />
weltweit, in Milliarden Tonnen<br />
2017<br />
36<br />
Wie der Mensch das Klima<br />
beeinflusst und umgekehrt<br />
Neben der Verbrennung fossiler Brennstoffe,<br />
wie Kohle, Öl und Gas zum Heizen<br />
und für die Stromerzeugung, verursachen<br />
energieintensive Prozesse bei der Herstellung<br />
von Waren, Personen- und Gütertransporte<br />
auf Straßen, Flüssen, Meeren<br />
und in der Luft sowie der Wohnungsund<br />
Hausbau jede Menge CO ²<br />
-Emissionen.<br />
Auch Waldbrände setzen gewaltige Mengen<br />
an CO ²<br />
frei, während intakte Wälder<br />
gut ein Viertel aller jährlichen CO ²<br />
-Emissionen<br />
binden. Mehr als die Hälfte der<br />
CO ²<br />
-Emissionen wird von den Meeren aufgenommen,<br />
doch sie stören das chemische<br />
Gleichgewicht der großen Wassermassen,<br />
was zu einer Versauerung der Ozeane<br />
und zum Absterben vieler Lebewesen in<br />
den Meeren führt. Die Temperatur der<br />
Meere steigt an, Gletscher und Polareis<br />
schmelzen, was laut IPCC zu einem Meeresspiegelanstieg<br />
von einem Meter oder<br />
mehr bis zum Jahr 2100 führen und schon<br />
2050 das Zuhause von bis zu einer Milliarde<br />
Menschen an den Küsten gefährden<br />
könnte. Der Klimawandel wird auch an den<br />
Zunahmen von Extrem-Wetterereignissen<br />
wie Orkanen, Hitzewellen, Starkregenfällen<br />
und so weiter gemessen. Sie haben<br />
negative Folgen für die Ernährungssicherheit<br />
der Menschen, die terrestrischen Ökosysteme<br />
und tragen zur Wüstenbildung und<br />
Landdegradierung in vielen Regionen bei.<br />
Nicht zu vergessen: die industrialisierte<br />
Landwirtschaft inklusive Massentierhaltung<br />
und Futtermittelherstellung.<br />
Denn Landwirtschaft, Forstwirtschaft und<br />
andere Landnutzungssysteme waren im<br />
Zeitraum von 2007 bis 2016 immerhin<br />
für rund ein Viertel der gesamten vom<br />
Menschen verursachten Treibhausgas-<br />
Emissionen verantwortlich. Hierzu zählen<br />
auch Methangase (CH 4 ) aus der Tierhaltung<br />
und Lachgasemissionen (N 2 O) aus<br />
dem Einsatz von Kunstdünger.<br />
1960<br />
9,3<br />
Quelle: Esther Gonstalla, »Das Klima-Buch«, Oekom Verlag, München 2019<br />
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass wir<br />
Menschen einen entscheidenden Einfluss<br />
auf das Klima haben. Wie wir wirtschaften,<br />
wie wir unsere Böden, Fauna und<br />
Flora behandeln, wie wir uns ernähren,<br />
wie wir uns fortbewegen, zusammengefasst,<br />
wie wir künftig leben, entscheidet<br />
über unser Überleben.<br />
Die klare Handlungsempfehlung des<br />
Weltklimarats lautet, CO ²<br />
-Emissionen so<br />
schnell wie möglich zu reduzieren. Lassen<br />
Sie uns damit beginnen!<br />
Das sind heute<br />
pro Kopf und Jahr<br />
im Durchschnitt<br />
knapp 5 Tonnen.<br />
Was ist eigentlich CO 2 ?<br />
CO 2 ist die chemische Formel für Kohlenstoffdioxid<br />
beziehungsweise Kohlendioxid.<br />
Das Gas kommt in großen<br />
Mengen – von Natur aus – in der Erdatmosphäre<br />
vor. Es ist ein natürliches<br />
Nebenprodukt der Atmung vieler Lebewesen<br />
(auch des Menschen) und entsteht<br />
zudem beim Verbrennen von Holz, Kohle, Öl<br />
oder Gas. Auch beim Zerfall toter Organismen oder durch<br />
natür liche CO 2 -Quellen, wie beispielsweise Vulkangas, wird<br />
Kohlendioxid frei. Allein seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich der<br />
globale Kohlendioxid-Anstieg fast vervierfacht (Quelle: Umweltbundesamt).<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> 33
ALLE FÜRS KLIMA<br />
Klima, Mensch und CO 2 – gut zu wissen<br />
Fragen, denen wir uns stellen sollten<br />
Sind Inlandsflüge wirklich nötig oder<br />
ist es nicht auch möglich, mit der<br />
Bahn, beispielsweise von Frankfurt<br />
nach Berlin, zu fahren?<br />
Ist die Geschäftsreise nicht zu vermeiden<br />
oder kann man auch eine<br />
Videokonferenz anberaumen?<br />
Müssen wir Lebensmittel zwingend<br />
wegwerfen oder sind sie auch über<br />
das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus<br />
noch genießbar oder ergeben die<br />
Reste noch ein schmackhaftes Abendessen?<br />
→ Dabei hilft unsere neue Serie<br />
»Annas Resteküche« auf Seite 19.<br />
Müssen wir täglich Fleisch und Wurst<br />
essen oder können wir darauf verzichten<br />
beziehungsweise weniger<br />
und dafür gutes Fleisch aus ökologischer<br />
Aufzucht statt aus Massentierhaltung<br />
essen?<br />
SUS<br />
Müssen wir mehrere Tausend Kilometer<br />
in den All-inclusive-Strandurlaub<br />
fliegen oder gefallen uns nicht<br />
auch die Ost- oder Nordseestrände?<br />
→ Schöne Urlaubsziele, die ohne Auto<br />
und Flieger erreicht werden können, stellen<br />
wir Ihnen in unserer neuen Serie »Klimafreundlich<br />
ans Ziel« ab Seite 36 vor.<br />
Ist das Privatauto absolut unverzichtbar<br />
für den Weg zur Arbeit oder<br />
kann man öffentliche Verkehrsmittel<br />
oder das Fahrrad nutzen?<br />
1 000<br />
800<br />
600<br />
CO 2 -Emissionsentwicklung in Deutschland<br />
in Millionen Tonnen<br />
1053<br />
Die gute Nachricht: In<br />
Deutschland und Europa nehmen<br />
die CO 2-Emissionen ab.<br />
798<br />
Müssen es im Winter 24 Grad in der<br />
Wohnung sein oder reichen 20?<br />
Brauchen wir das neue T-Shirt wirklich<br />
oder kommen wir mit den Shirts aus,<br />
die wir schon im Schrank haben?<br />
400<br />
200<br />
1990 2000 2010 2017<br />
Quelle: Umweltbundesamt, Nationale Trendtabellen für deutsche Berichterstattung<br />
atmosphärischer Emissionen seit 1990 (Stand 01 / 2019)<br />
Die klare Handlungsempfehlung<br />
des Weltklimarats lautet,<br />
CO 2 -Emissionen so schnell<br />
wie möglich zu reduzieren.<br />
Lassen Sie uns damit<br />
beginnen!<br />
34 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>
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Ohne<br />
Soja<br />
schäum<br />
den hafer<br />
auf!<br />
#TrustYourFood
Informationen zur Anreise<br />
finden Sie unter bahn.de<br />
oder in der DB-Navigator-App<br />
KLIMAFREUNDLICH ANS ZIEL<br />
Im Land des Steinadlers<br />
Urlaub mit Bus und Bahn – natürlich! In dieser Serie stellen wir<br />
zwölf Naturlandschaften vor, die sich in der Kooperation<br />
Fahrtziel Natur engagieren. In diesem Monat: das Naturschutzgebiet<br />
Allgäuer Hochalpen.<br />
In großer Höhe ziehen zwei majestätische<br />
Vögel ihre Kreise. Kein Flügelschlag<br />
unterbricht ihren eleganten<br />
Segelflug, bei einer Spannweite von bis<br />
zu 220 Zentimetern reicht der Aufwind<br />
vollkommen aus. Es sind zwei Steinadler,<br />
eines von fünf Paaren, die seit Jahren in<br />
der Bergwildnis südlich von Oberstdorf und<br />
Bad Hindelang leben. Sie halten Ausschau<br />
nach Murmeltieren, im Sommer die wichtigste<br />
Beute des nach dem Seeadler zweit -<br />
größten in Deutschland brütenden Adlers.<br />
Die Steinadler sind sicher eine der<br />
Hauptattraktionen in den Allgäuer Hochalpen.<br />
Doch es gibt noch viel mehr zu<br />
entdecken in dieser urwüchsigen und<br />
zerklüfteten Berglandschaft, die mit einer<br />
Fläche von mehr als 21 000 Hektar zu den<br />
größten Schutzgebieten Deutschlands<br />
gehört. Gams und Alpensteinbock haben<br />
hier ebenso einen Rückzugsort gefunden<br />
wie der Raufußkauz und das Steinhuhn,<br />
das bei uns nur hier anzutreffen ist.<br />
Ein Besuch in den Allgäuer Hochalpen<br />
ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis. Im<br />
Frühjahr zur Schneeschmelze zeigt die<br />
Natur ihre ganze Kraft, wenn gewaltige<br />
Wassermassen zu Tal stürzen und die<br />
naturnahen Flussabschnitte von Ostrach,<br />
Breitach und Iller zum Kochen bringen.<br />
Eine Besonderheit der Region sind die<br />
bunten Bergwiesen im Frühsommer, wo<br />
sich zwischen Trollblume, Gold-Pippau<br />
und Enzian seltene Schmetterlingsarten<br />
wie der Hochmoorgelbling und der Goldscheckenfalter<br />
tummeln.<br />
Es gibt unzählige Möglichkeiten, die faszinierende<br />
Bergwelt zu entdecken. In<br />
Kempten beginnt und endet der mehr<br />
als 200 Kilometer lange Oberallgäuer<br />
Rundwanderweg, der in zehn Etappen<br />
zu den Bergen der Nagelfluhkette bei<br />
Oberstaufen, zu den markanten Gipfeln<br />
des Allgäuer Hauptkamms bei Oberstdorf<br />
und Bad Hindelang und wieder zurück<br />
führt. Verliebte laufen von Bad Oberdorf<br />
aus über den Amore-Pfad zum roman tischen<br />
Schleierfall. Freunde des Steinadlers<br />
starten am Giebelhaus bei Bad Hindelang<br />
und erfahren auf den elf Stationen eines<br />
rund 3,5 Kilometer langen, familienfreundlichen<br />
Wanderweges alles über den<br />
König der Lüfte.<br />
Schon längst kein Geheimnis mehr ist<br />
der Pfad entlang der Breitachklamm nahe<br />
Umweltfreundliche<br />
Anreise und mobil vor Ort<br />
Mit dem Fernverkehr der Deutschen<br />
Bahn geht es nach Augsburg und von<br />
dort weiter mit dem Nahverkehr im Allgäu-Schwaben-Takt.<br />
Im Allgäu haben auch die Autos<br />
Urlaub: Die kostenfreie Gästekarte Bad<br />
Hindelang Plus, die es bei derzeit über<br />
220 Beherbergungsbetrieben gibt, integriert<br />
mehr als 20 Mobilitäts- und Freizeitleistungen<br />
– von der kostenlosen Nutzung<br />
der Busse im südlichen Oberallgäu,<br />
im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen<br />
und im angrenzenden Tannheimer Tal/<br />
Tirol über Erlebnisbäder und Fahrten mit<br />
den Bergbahnen bis zum Skipass.<br />
Ein imposanter Anblick aus der Vogelperspektive<br />
und ein Paradies für Schneewanderer:<br />
die Allgäuer Hochalpen.<br />
Oberstdorf. Die tiefste Felsenschlucht<br />
Mitteleuropas ist ein einzigartiges Naturdenkmal<br />
und zählt zu den eindrucksvollsten<br />
Geotopen Deutschlands. Eine Tour<br />
auf dem gut vier Kilometer langen Rundweg<br />
lohnt auch bei Regen, denn je mehr<br />
Wasser fließt, desto wilder braust die<br />
Breitach durch die Schlucht.<br />
Allgäu pur gibt es auf der Rundwanderung<br />
entlang des unverbauten und<br />
dynamisch fließenden Eckbaches in die<br />
»Höll«, die bei Hinterstein am Bergsteiger-<br />
Hotel Grüner Hut beginnt und endet.<br />
Besonders schön ist diese Tour ab Ende<br />
Mai, wenn zu beiden Seiten des Weges<br />
zahlreiche Orchideen blühen. Entlang des<br />
Eckbachs leben seltene Vogelarten wie<br />
Wasser amsel und Gebirgsstelze und nach<br />
Norden öffnen sich schöne Aussichten<br />
auf die rund 2 000 Meter hohen Gipfel<br />
von Ponten und Bschießer. BePi<br />
In der nächsten Ausgabe:<br />
Berchtesgadener Land<br />
36 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>
HERSTELLER-EMPFEHLUNG*<br />
Ausflüge zum Steinadler<br />
Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) betreibt seit 2004 mit<br />
der Giebelhütte einen der vielleicht besten Steinadlerbeo b-<br />
achtungsplätze im gesamten Alpenraum. Hier können Gäste<br />
die imposanten Vögel studieren, ohne sie zu stören. In der<br />
Hütte ermöglichen Filmaufnahmen einen Blick in den Adlerhorst<br />
und in den Ausstellungsräumen werden die Allgäuer<br />
Hochalpen in ihrer ganzen Vielfalt vorgestellt. Darüber hinaus<br />
können Naturbegeisterte von Mai bis Februar jeden Mittwoch<br />
– erträgliches Wetter vorausgesetzt – mit dem LBV geführte<br />
»Wanderungen ins Reich des Steinadlers« unternehmen.<br />
Fahrtziel Natur – CO 2 -sparend reisen<br />
Seit 2001 engagieren sich die großen Umweltverbände Bund für Umwelt<br />
und Naturschutz Deutschland (BUND), Naturschutzbund Deutschland<br />
(NABU) und Verkehrsclub Deutschland (VCD) sowie die Deutsche Bahn in<br />
der Kooperation Fahrtziel Natur. Gemeinsam setzen sie sich für umweltfreundliche<br />
Mobilität, Klimaschutz und nachhaltigen Naturtourismus ein.<br />
Für dieses Engagement wurde Fahrtziel Natur mehrfach als offizielles<br />
Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Allgäuer<br />
Hochalpen sind eines von derzeit 23 Fahrtziel-Natur-Gebieten in<br />
Deutschland, Österreich und der Schweiz.<br />
4<br />
9<br />
6<br />
8<br />
11<br />
12<br />
3<br />
2<br />
5<br />
10<br />
7<br />
The Essence of Africa<br />
Bio-Moringa-Presslinge** vegan<br />
oder Bio-Baobab-Presslinge** vegan<br />
Die Moringa-Presslinge von The Essence<br />
of Africa bestehen zu hundert Prozent<br />
aus Bio-Moringa-Blattpulver und sind<br />
reich an Eisen, Magnesium, Kalium, Kalzium<br />
und Vitamin A. Blätter der Moringapflanze<br />
werden schonend getrocknet,<br />
zu feinem Pulver vermahlen und in Tablettenform<br />
gepresst. Für die Baobab-<br />
Presslinge wird das Fruchtfleisch von<br />
Früchten des afrikanischen Baobab-<br />
Baumes, welches bereits innerhalb der<br />
Schale austrocknet, fein gemahlen<br />
und gepresst. Aus hundert Prozent Bio-<br />
Baobab-Fruchtpulver; reich an Vitamin C,<br />
Kalium und Kalzium.<br />
Bio-Moringa-Presslinge 120 St. à 0,5 g = 60 g<br />
9,90 € (100 g = 16,50 €)<br />
Bio-Baobab-Presslinge 150 St. à 0,4 g = 60 g<br />
9,90 € (100 g = 16,50 €)<br />
* Bei dieser Produktvorstellung handelt es sich um<br />
eine Anzeige. Sie erhalten die Produkte in Ihrem<br />
<strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt.<br />
** Nicht in allen Märkten erhältlich.
NACHHALTIG REISEN<br />
Wie aus Klimaschutz<br />
eine Reise wird<br />
Klimaschutz ist in aller Munde. Weltweit demonstrieren<br />
freitags Millionen von Menschen. Was bedeutet Klimaschutz<br />
beim Reisen? Dürfen wir noch in den Urlaub fliegen? Das<br />
Forum anders reisen engagiert sich für eine Reisegestaltung,<br />
bei der Umwelt und Mensch im Fokus stehen.<br />
Die Projektgruppe beim Besuch in Nepal<br />
2015: Manfred Häupl, Dietrich Brockhagen<br />
und Markus Hegemann (v. l. n. r.).<br />
Klimaschutz spielt auch im<br />
Tourismus eine wichtige Rolle.<br />
Einerseits sind Reisegebiete unmittelbar<br />
vom Klimawandel betroffen:<br />
Gletscher schmelzen, Strände sind durch<br />
steigende Wasserstände gefährdet, Hitze<br />
und Trockenheit bedrohen die beliebte<br />
Mittelmeerregion. Auf der anderen Seite<br />
trägt das Reisen mit Emissionen zum<br />
Klimawandel bei. Mobilität, insbesondere<br />
per Flug, erzeugt klimaschädliche CO 2-<br />
Emissionen. Von »Flugscham« ist die Rede.<br />
Müssen wir ganz auf Flüge verzichten?<br />
Gut ist, dass die Debatte in der Mitte<br />
der Gesellschaft angekommen ist. Es gilt,<br />
neue Lösungen zu entwickeln, zum Beispiel<br />
emissionsfreie Treibstoffe. Bis grünes<br />
Fliegen möglich ist, wird allerdings noch<br />
Zeit vergehen. Bis dahin raten die Fachleute<br />
des Forum anders reisen, erdgebunden<br />
per Bahn, Bus oder Fahrrad zu reisen.<br />
Flüge bleiben den langen Distanzen vorbehalten.<br />
Reisende können Urlaubstage<br />
bündeln, um seltener zu fliegen. Flugemissionen<br />
können über Klimaschutzprojekte<br />
kompensiert werden, die einen<br />
Beitrag zur Energiewende leisten. Ein<br />
solches Projekt hat der Verband gemeinsam<br />
mit der Klimaschutzorganisation<br />
Atmosfair in Nepal entwickelt. Dies ist die<br />
Geschichte des Projektes.<br />
Neue Energie für Nepal – ein<br />
Gemeinschaftsprojekt<br />
Mingmar Sherpa sitzt auf der Bank vor<br />
seiner Gäste-Lodge und blickt in die Berggipfel<br />
des Himalaja. Das Dach des Hauses<br />
ist eingestürzt, nur wenige Wände stehen<br />
noch. Im April und Mai 2015 erschütterten<br />
heftige Erdstöße das Gebiet Helambu,<br />
nahe der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu.<br />
Fast 90 Prozent aller Häuser der<br />
Region wurden zerstört. Noch Monate<br />
nach den Erdbeben leben die Menschen<br />
unter Wellblech in Provisorien.<br />
Eine Reisegruppe aus Deutschland<br />
kommt nach Nepal: Manfred Häupl von<br />
Hauser Exkursionen, Markus Hegemann<br />
von Neue Wege Reisen sowie Dietrich<br />
Brockhagen und Julia Hoffmann von Atmosfair.<br />
Sie haben eine Idee im Gepäck.<br />
Als Projektpartner wollen sie den Wiederaufbau<br />
der Häuser mit erneuerbarer Energie<br />
begleiten. Ein höherer Lebensstandard<br />
mit sauberer Energie aus Solarpaneelen<br />
oder Biogas, mit hygienischer Wasseraufbereitung<br />
und sorgsamem Abfallmanagement<br />
soll den Bergbewohnern auf die<br />
Beine helfen.<br />
Im Ort Kutumsang trifft die Gruppe<br />
Mingmar Sherpa. Der Lodge-Besitzer ist<br />
begeistert und steigt ins Projekt ein. In<br />
den folgenden Monaten werden insgesamt<br />
elf Lodge-Betriebe, vier Reiseagenturen,<br />
ein Architekturteam, Ingenieure, zwei<br />
Schulen und Gesundheitsposten sowie<br />
ein Krankenhaus in die Planungen einbezogen.<br />
Bäuerinnen und Bauern der Umgebung<br />
erhalten geförderte Biogasanlagen.<br />
Gemeinsam entsteht das Klimaschutzprojekt<br />
»Neue Energie für Nepal«. Es ist<br />
ein Gemeinschaftsprojekt, das aus den<br />
Klimaschutzbeiträgen der Reisegäste der<br />
Veranstalter des Forum anders reisen<br />
finanziert wird. Die Emissionen der Urlaubsflüge<br />
werden durch CO 2-Einsparungen<br />
im Projekt ausgeglichen.<br />
38 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>
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Der Blick zum Sonnenaufgang in das<br />
Panorama der Himalayagipfel in Nepal.<br />
Tobias Miltenberger (links??) und David Gerstmeier<br />
Juni 2019, vier Jahre später. Die Lodge von Mingmar<br />
Sherpa erstrahlt in neuem Glanz. Einfach und doch komfortabel<br />
sind die Räume: Dicke Matratzen erwarten die<br />
Gäste, dazu solarbetriebene Heizgeräte. Alle Zimmer verfügen<br />
über ein eigenes Bad mit Warmwasser. Die Lodge<br />
ist Teil des ersten klimafreundlichen Trekkingpfades in<br />
Nepal – des Climate Trek Helambu.<br />
Der Climate Trek Helambu führt durch sieben Dörfer.<br />
Die Wandertour ist auch für Einsteiger geeignet. Ergänzt<br />
wird sie durch einen Besuch der Königsstädte Nepals. Das<br />
Projekt bietet eine dauerhafte Perspektive: Die Einnahmen<br />
kommen direkt den Menschen zugute, bei denen<br />
wir zu Gast sind.<br />
››› Gastbeitrag Petra Thomas, Forum anders reisen<br />
Unser neues<br />
Produktdesign<br />
zeigt, wofür Govinda<br />
schon seit über<br />
30 Jahren steht:<br />
Höchste Qualität.<br />
Ganzheitliche Ernährung.<br />
Die neusten Trends.<br />
Der Verband Forum<br />
anders reisen e. V.<br />
Gründung 1998<br />
Mitglieder 135, meist kleine und<br />
mittelständische Reiseveranstalter<br />
Umsatz 2018 erzielten die Mitglieder 334 Mio. Euro<br />
Reisegäste 2018 waren es 166 000<br />
Zertifizierung Die Mitglieder verpflichten sich, einen<br />
umfassenden Kriterienkatalog einzuhalten, und<br />
durchlaufen regelmäßig einen Zertifizierungsprozess<br />
des Siegels TourCert<br />
Klimaschutz 2003 Mitgründung der Organisation<br />
Atmosfair, die Projekte nach höchsten Standards<br />
(CDM / Gold Standard) umsetzt
40 JAHRE »ALTERNATIVER NOBELPREIS«<br />
Wie alles begann<br />
Der »Alternative Nobelpreis« ist ein Preis für Weltveränderer. In den vier<br />
Jahrzehnten seit 1980 haben die Aktivistinnen und Aktivisten gegen soziale<br />
Ungerechtigkeiten, Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung<br />
rund um den Globus zahllosen Menschen Mut für Zukunft gemacht. Die<br />
erfolgreichen Projekte der Preisträgerinnen und Preisträger zeigen, dass<br />
eine andere Welt längst erprobt und möglich ist. Wir stellen Ihnen heute<br />
den Preis und in den nächsten Heften eine Auswahl der Heldinnen und<br />
Helden einer anderen Zukunft vor.<br />
Jakob von Uexküll<br />
Es gibt viel zu viele Möglichkeiten,<br />
als dass man Pessimist sein<br />
kann«, sagt der deutsch-schwedische<br />
Begründer der wohl wichtigsten zivilgesellschaftlichen<br />
Auszeichnung, Jakob<br />
von Uexküll: »Es gibt natürlich auch zu<br />
viele Krisen, als dass man einfach Optimist<br />
sein kann. Ich sage immer, ich bin<br />
Possibilist.« Ein Possibilist zu sein heißt,<br />
den kritischen Zustand der Welt anzuerkennen<br />
und gerade deshalb das zu tun,<br />
was möglich ist. Und das ist oft erstaunlich<br />
viel. Denn es sind in der Regel nicht<br />
die Politiker oder Generäle, die als Helden<br />
die Welt retten. Sondern ganz normale<br />
Leute, die sich von dem, was sie sehen,<br />
berühren lassen, die Herausforderungen<br />
annehmen, vor Ort Lösungen mit Leben<br />
füllen und Zukunft schaffen.<br />
Mehr als vier Jahrzehnte ist es nun schon<br />
her, dass der deutsch-schwedische Briefmarkenhändler<br />
Jakob von Uexküll sich<br />
eines Tages entschloss, seine Sammlung<br />
zu verkaufen und den »Preis für die richtige<br />
Lebensführung« auszuschreiben. Dass<br />
man ihn heute den »Alternativen Nobelpreis«<br />
nennt, ist nicht die Idee des Stifters,<br />
sondern ein indirektes Lob der Öffentlichkeit,<br />
die ihn längst mit dem wichtigsten<br />
Wissenschafts-, Friedens- und Literaturpreis<br />
vergleicht. Heute sagt Jakob von<br />
Uexküll lächelnd, er sammle jetzt nicht<br />
mehr kleine bunte Marken, sondern<br />
Lösungen für die Probleme der Welt.<br />
Die Preisträgerinnen und Preisträger<br />
sind Menschen, die angesichts der Zerstörungen<br />
und Ungerechtigkeiten, der<br />
Fehlentwicklungen und Bedrohungen<br />
nicht den Kopf in den Sand steckten,<br />
sondern genau hinschauten, aktiv wurden<br />
und statt flotter Scheinlösungen wirklich<br />
neue Lösungsansätze boten. Petra Kelly,<br />
die Gründerin der Grünen, gehörte dazu,<br />
ebenso Robert Jungk, der Atomgegner<br />
und Zukunftsforscher, Hermann Scheer,<br />
den man gern den Solar-Papst nannte,<br />
aber auch der Quantenphysiker und Philosoph<br />
der Ganzheitlichkeit Hans-Peter Dürr.<br />
Nicht zu vergessen Michael Succow, Dissident<br />
im DDR-Regime, der in den letzten<br />
Tagen des untergehenden zweiten deutschen<br />
Staates vor 30 Jahren zum Umweltminister<br />
berufen wurde und mit Geschick<br />
fast ein Fünftel der maroden DDR zu Naturschutzgebieten<br />
machte und damit den<br />
Westspekulanten die lange Nase zeigte.<br />
Oder die Kölner Ärztin Monika Hauser,<br />
die sich berühren ließ von dem Leid der<br />
Frauen, die auf dem Balkan von männli-<br />
cher Kriegsgewalt entwürdigt und vergewaltigt<br />
worden waren, und die daraufhin<br />
Medica Mondiale gründete, um weltweit<br />
Frauen in Kriegsgebieten zu schützen.<br />
Und das sind nur die deutschen Vorbilder<br />
für eine andere Zukunft.<br />
Die Preisträgerinnen und Preisträger<br />
aus aller Welt haben nicht darauf gewartet,<br />
dass jemand anderes die Probleme<br />
löst, sondern selbstständig angefangen,<br />
das zu tun, was möglich ist. Sie haben<br />
Kriege verhindert und Versöhnung gestiftet,<br />
Menschenrechte durchgesetzt und<br />
Folteropfer geheilt, eigene Entwicklungswege<br />
für die armen Länder der Welt<br />
entworfen oder völlig neue Formen des<br />
Wirtschaftens für Mensch und Erde ent-<br />
40 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>
In der nächsten Ausgabe<br />
berichten wir vom Preisträger<br />
Wes Jackson, dem Pionier einer<br />
ganz neuen Landwirtschaft, die<br />
mit neu gezüchteten mehrjährigen<br />
Getreidesorten nicht nur den<br />
Hunger beseitigen, sondern auch<br />
Erosion bremsen und Pestizide<br />
unnötig machen soll.<br />
Am 4. Dezember 2019 erhielten diese vier<br />
Menschen in Stockholm den »Alternativen<br />
Nobelpreis« (Right Livelihood Award 2019):<br />
Aminatou Haidar, Menschenrechts aktivistin aus<br />
der Westsahara (unten rechts), Greta Thunberg,<br />
Klimaaktivistin aus Schweden (oben rechts),<br />
Guo Jianmei, Frauenrechtsanwältin aus China<br />
(oben links), und Davi Kope nawa, Aktivist zum<br />
Schutz des Amazonas-Regenwalds und der indigenen<br />
Bevölkerung aus Brasilien (unten links).<br />
wickelt. Die Laureaten des »Alternativen Nobelpreises«<br />
gehören heute längst zu den Pionieren der Nachhaltigkeit.<br />
Sie sind auch die Vorreiter der großen sozialen<br />
Bewegungen der letzten Jahrzehnte – sei es die<br />
Friedens- oder Frauenbewegung, das Engagement<br />
für die Dritte Welt und gegen eine ungebremste Globalisierung,<br />
der Kritik an Atomkraft und Gentechnik.<br />
Es ist ein Preis, der mit seinen »Projekten der Hoffnung«<br />
höchst aktuell ist und gebraucht wird in<br />
Zeiten zunehmenden Klimawandels und Artensterbens.<br />
Denn Hoffnung entsteht im Handeln.<br />
››› Gastbeitrag Geseko von Lüpke<br />
Der Right Livelihood Award<br />
kurz gefasst<br />
Der Right Livelihood Award, eher bekannt<br />
als der »Alternative Nobelpreis«, wird<br />
seit 40 Jahren an Menschen verliehen, die<br />
erfol greich an einer nachhaltigen und<br />
enkel kindertaug lichen, freien, gerechten<br />
und friedlichen Zukunft bauen. Die bislang<br />
178 Persönlichkeiten aus 70 Ländern gelten als »Heldinnen<br />
der Gegenwart« und Pioniere einer anderen Welt. 1980<br />
verkaufte der deutsch-schwe dische Philanthrop Jakob von<br />
Uexküll seine wertvollen Briefmarken und stif tete die<br />
heute weltbekannte Auszeichnung.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> 41
ALNATURA EINBLICKE<br />
Ausgezeichnet nachhaltig<br />
Möglichst nachhaltige Lösungen zu finden, gilt bei <strong>Alnatura</strong> nicht nur<br />
für alles rund um die Bio-Produkte, sondern zieht sich durch sämtliche<br />
Bereiche – bis hin zu den Gebäuden, in denen wir arbeiten. Nachdem<br />
<strong>Alnatura</strong> bereits zweimal den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in<br />
der Kategorie mittelständische Unternehmen erhalten hat, ist die Auszeichnung<br />
mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur eine<br />
besondere Bestätigung dieses Weges.<br />
Ihr arbeitet mit 500 Menschen in<br />
einem Raum? Aus Lehm?« Die Reaktionen<br />
reichen von Verwunderung bis<br />
hin zu Ungläubigkeit, wenn die Sprache<br />
auf die <strong>Alnatura</strong> Arbeitswelt kommt. Kaum<br />
jemand kann sich vorstellen, wie sich<br />
das Arbeiten in einem solchen Gebäude<br />
»anfühlt«.<br />
Einen wichtigen Faktor für dieses<br />
Anfühlen bildet tatsächlich der Lehm, aus<br />
dem es hauptsächlich gebaut ist. Das<br />
bestätigt auch die Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises<br />
Architektur. Daneben<br />
gibt es eine Vielzahl an weiteren über zeugenden<br />
Aspekten, für die das Gebäude<br />
ausgezeichnet wurde. Zusammenfassend<br />
heißt es in der Jury -Begründung: »Das<br />
Gebäude besticht durch eine außerordentliche<br />
ganzheitliche Qualität, die zukunftsweisend<br />
ist und die Möglichkeiten einer<br />
nachhaltigen Bauweise umfassend auslotet.«<br />
Worin genau steckt das<br />
Zukunftsweisende?<br />
Auf diese Weise zu bauen, bringt immense<br />
Vorteile für das Klima: Der Energieverbrauch<br />
von Gebäuden macht in Deutschland<br />
rund 30 Prozent der CO 2-Emissionen<br />
aus. Die <strong>Alnatura</strong> Arbeitswelt dagegen<br />
ist nahezu klimaneutral und hat durch<br />
den Einsatz von natürlichen und wiederverwertbaren<br />
Materialien eine sehr gute<br />
Ökobilanz. Die in Stampflehmtechnik erstellten<br />
Wände enthalten nicht nur Lehm<br />
aus dem Westerwald und Lavaschotter<br />
aus der Eifel, sondern auch recyceltes<br />
Material aus dem Tunnelaushub von Stuttgart<br />
21. Eine klassische Klimaanlage gibt<br />
es nicht. Jetzt im Winter wird die erforderliche<br />
Heizwärme durch die Flächenheizung<br />
erzeugt, die in die Lehmwände integriert<br />
ist. Im Sommer wird diese genutzt, um<br />
das Gebäude zu kühlen. Zusätzlich wird<br />
über einen Erdkanal Frischluft aus dem<br />
angrenzenden Wald in das Gebäude<br />
geleitet. Mit diesen und weiteren Kniffen<br />
konnte der CO 2-Fußabdruck minimiert<br />
werden.<br />
Dass diese Bemühungen gewürdigt<br />
werden, freut Thorsten Mergel besonders.<br />
Er ist bei <strong>Alnatura</strong> verantwortlich<br />
für den Bereich Expansion und Immobilien<br />
und hat das Projekt von den ersten Plänen<br />
an begleitet. »Nachhaltiges Bauen<br />
sollte sich als Standard etablieren und<br />
nicht länger ein Spezialthema bleiben«,<br />
so seine Vision. Auf die Frage, welcher<br />
Aspekt ihm an der Arbeitswelt am besten<br />
gefällt, sagt er: »Die Außenfassade aus<br />
Lehm ist sicherlich am bekanntesten, für<br />
mich ist der eigentliche ›Star‹ des Gebäudes<br />
jedoch das Ein-Raum-Prinzip, das<br />
den sozialen Aspekt und das Miteinander<br />
innerhalb der Arbeitsgemeinschaft in<br />
den Mittelpunkt stellt.« Und das ist tatsächlich<br />
beim Betreten spürbar. Hier tauschen<br />
sich die Menschen aus, bewegen<br />
sich über Stege und geschwungene Pfade<br />
durch den lichten Raum, gleichzeitig<br />
herrscht bei aller Betriebsamkeit eine angenehme<br />
Ruhe und ein positives Klima.<br />
So nachhaltig, so schön. MAG<br />
Lehm reguliert nicht nur das Raumklima<br />
auf natürliche Weise, sondern hat auch positive<br />
Auswirkungen auf die Raumakustik.<br />
Nicht unerheblich, wenn fast 500 Menschen<br />
ohne Einzelbüros miteinander arbeiten.<br />
Sollten Sie im Raum Darmstadt unterwegs<br />
sein, machen Sie sich gerne selbst einen<br />
Eindruck vom Gebäude. Ein Einblick ins Innere<br />
ist vom gemeinsamen Foyer mit dem<br />
vegetarischen Restaurant tibits möglich.<br />
Öffnungszeiten des Geländes: siehe Kasten.<br />
Unser Zeichen für<br />
Nachhaltigkeit<br />
Wie kann man Nachhaltigkeit bildhaft<br />
machen? Wir haben uns für die Lem niskate<br />
entschieden, das mathematische Zeichen<br />
für Unendlichkeit. Die Lemniskate zeigt die<br />
Wechselwirkung zwischen Mensch und Erde<br />
auf, verdeutlicht durch die Dimensionen der<br />
Nachhaltigkeit. Sie steht für einen Kreislauf<br />
zwischen Umwelt, Wirtschaft, Sozialem und<br />
Geistig- Kulturellem.<br />
42 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>
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Die <strong>Alnatura</strong> Arbeitswelt in Kürze<br />
• konzipiert vom Stuttgarter Architekturbüro<br />
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• offene, hierarchiefreie Bürolandschaft für<br />
500 Mitarbeitende<br />
• Tageslichtnutzung durch großzügige Raumhöhe<br />
und lichtoptimierte Gebäudegeometrie<br />
• 2019 mit dem Platin-Zertifikat der Deutschen<br />
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ausgezeichnet<br />
• offen für alle: Erlebnisgarten mit Bio-Mietgärten,<br />
Kräutersinnesgarten, Entdeckungspfad und kleinem<br />
Naturtheater, Geothermie- und Photovoltaikanlagen<br />
• Gelände allgemein zugänglich während der üblichen<br />
Büroarbeitszeiten sowie samstags zwischen<br />
11 und 22 Uhr, sonntags zwischen 10 und 17 Uhr<br />
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Nachhaltigkeitspreis <strong>2020</strong><br />
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bei Allos auch nach mehr als 40 Jahren täglich dazu antreibt,<br />
mit Leidenschaft unverfälschte, natürliche Lebensmittel<br />
und schmackhafte Produktinnovationen hervorzubringen<br />
– und das von Anfang an aus Überzeugung. Gründer<br />
Walter Lang hat es vorgelebt: Alles begann 1974 mit<br />
der Organisation des Allos Selbstversorger-Hofs und dem<br />
Ziel, nachhaltige Lebensmittel herzustellen, die gut schmecken<br />
und guttun. Lebensmittel, in denen garantiert nichts<br />
drin ist, was nicht reingehört: keine versteckten Zusätze<br />
oder künstlichen Aromen. Hergestellt aus Rohstoffen, die<br />
nicht mit chemischen Düngern und synthetischen Spritzmitteln<br />
behandelt wurden. Nur beste Bio-Zutaten – und<br />
ganz viel Sorgfalt. Das ist es, was Allos unter »Bio leben<br />
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<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> 45
Ein Jahr, zwölf Insekten und jede Menge Forschungstipps<br />
Welcher Käfer krabbelt da über das Fensterbrett und wie<br />
kann ich Wildbienen helfen? Ein Jahr lang stellen wir dir auf<br />
den NAJU-Kinderseiten jeden Monat ein Insekt vor und Ideen,<br />
wie du helfen kannst, es zu schützen.<br />
NAJU-KINDERSEITE<br />
Es surrt auch<br />
im Winter<br />
Starr vor Kälte<br />
Wird es sehr kalt, fallen sie in eine<br />
Winterstarre: Ihr Körper erstarrt, der<br />
Herzschlag und die Atmung verlangsamen<br />
sich. Energie verbrauchen sie<br />
jetzt kaum noch. Blut saugen können<br />
sie nun natürlich nicht mehr, aber sie<br />
haben sich bereits im Spätsommer ein<br />
Fettpolster angelegt. Das kannst du an<br />
der Gelbfärbung ihres Hinterteils erkennen.<br />
Sobald die Temperaturen wieder<br />
auf acht bis zehn Grad klettern, erwachen<br />
die Mücken aus ihrer Winterstarre<br />
und haben natürlich – Hunger!<br />
Die Wintermücke wird schon bei Temperaturen<br />
von knapp über null Grad Celsius aktiv.<br />
Mit ihrem dunkelgrauen Körper und den<br />
schwarzen Adern ihrer durchsichtigen<br />
Flügel nimmt sie die Wärme eines<br />
jeden Sonnenstrahls auf.<br />
Manche stechen auch bei Kälte<br />
Winterzeit: Endlich kannst du wieder in<br />
Ruhe schlafen. Kein nerviges leises Surren<br />
von Mücken, die dich umkreisen, sobald<br />
du das Licht ausgeknipst hast, und keine<br />
juckenden Stiche mehr am nächsten Morgen.<br />
Die Kälte hat alle Mücken dahingerafft, oder?<br />
Von wegen! Auch im Winter kannst du mit etwas<br />
Pech gestochen werden, denn weibliche Mücken<br />
überwintern – und das sind die, die stechen.<br />
Die Weibchen überleben<br />
Während männliche Mücken im Herbst<br />
sterben, legen weibliche Mücken noch<br />
ein letztes Mal Eier ab. Das machen sie<br />
dort, wo Larven überleben können, zum<br />
Beispiel in einer Regentonne oder einem<br />
Teich. Dann suchen sie sich ein kühles,<br />
trockenes Winterquartier. Gerne fliegen<br />
sie durch geöffnete Fenster und Türen,<br />
um in Kellern, Gartenhäusern oder Garagen<br />
die kalte Jahreszeit zu verbringen.<br />
Die NAJU (Naturschutzjugend im NABU) ist<br />
die Jugendorganisation des NABU. Bei uns<br />
engagieren sich Kinder und Jugendliche (bis<br />
27 Jahre) in über tausend Gruppen für den<br />
Schutz von Umwelt und Natur. Ab 18,– Euro<br />
im Jahr kannst du Mitglied bei uns werden.<br />
Beobachtungstipp<br />
Du findest im <strong>Januar</strong> nicht nur<br />
weibliche Mücken, sondern auch<br />
andere Insekten. Guck dir mal die<br />
schwarzen Punkte auf dem Schnee genau<br />
an: Vielleicht sind das Schneeflöhe,<br />
die manchmal in Massen über die<br />
Schneedecke hüpfen. Oder es sind langbeinige<br />
Wintermücken, die an sonnigen<br />
Tagen in Schwärmen über dem Eis tanzen.<br />
Aber Entwarnung: Im Gegensatz zu<br />
den weiblichen Mücken stechen Wintermücken<br />
nicht.<br />
Was passiert mit den<br />
Eiern und Larven?<br />
Auch sie überleben im Wasser den<br />
Winter. Die Larven schwimmen<br />
unterhalb der Wasseroberfläche<br />
und schnappen Luft durch eine<br />
verlängerte Öffnung am Hinterleibsende<br />
– auch wenn der See zugefroren<br />
ist. Die Eier überstehen den<br />
Winter meist im Schlamm, zum<br />
Beispiel von Seen.<br />
Mehr Infos zu uns findest<br />
du auf NAJU.de<br />
46 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>
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Anfang an in Bio-Qualität und, wann immer möglich, mit<br />
Zutaten aus Demeter-Landbau – der konsequentesten Form<br />
des Bio-Anbaus. Die hohen <strong>Alnatura</strong> Qualitätsansprüche sind<br />
seitdem unverändert, das Babysortiment kontinuierlich gewachsen:<br />
vom Gemüsegläschen über den Getreidevollkornbrei<br />
bis hin zu den Obstgläschen mit hundert Prozent Frucht,<br />
knusprigem Zwieback und aromatisch-milden Teesorten.<br />
Die <strong>Alnatura</strong> Qualitätskriterien<br />
für das Babysortiment<br />
• alle landwirtschaftlichen Zutaten stammen zu 100 % aus Bio-Anbau<br />
• wann immer möglich, kommen die Zutaten aus Demeter-Landbau<br />
• den Babygläschen wird kein Salz zugesetzt*<br />
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nur aus Fruchtzutaten*<br />
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Zutaten – für eine stufenweise Einführung neuer<br />
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nach der Herkunft der Zutaten noch achten sie darauf, ob das Res taurant<br />
zertifizierte ökologische Produkte ver arbeitet. Das <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> stellt<br />
an dieser Stelle jeden Monat ein von den Redakteurinnen und Redakteuren<br />
entdecktes Bio-Restaurant vor. Unsere Kriterien: ein klares Bekenntnis zu<br />
bio logischen Produkten – und schmecken muss es.<br />
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Packungsinhalt in den Mixer füllen,<br />
Wasser dazugeben, bis zur gewünschten<br />
Konsistenz mixen und mit Toppings<br />
nach Wahl dekorieren. Die Rezeptur der<br />
Açaí Bowl besteht aus Bananen, Açaí-<br />
Püree, Erdbeeren, Heidelbeeren, Datteln<br />
und Kokosmus. In die Ocean Bowl<br />
kommen Bananen, Ananas, Zucchini,<br />
Mangos, Datteln, Kokosmus, Basilikum<br />
und blaue Spirulina. Auch als gelbe<br />
Tropical Bowl erhältlich.<br />
Vorbei an weitläufigen Feldern, dem Flusslauf der Werra folgend und<br />
den Rennsteig im Blick: Nach Wilhelmsglücksbrunn kommen wir mit<br />
dem Rad, denn das Stiftsgut samt Restaurant und Café liegen idyllisch<br />
im Werratal. Der gleichnamige Fahrradweg führt direkt am Gut vorbei, genau<br />
wie Lutherweg und Elisabethpfad übrigens. Auch die Wartburgstadt Eisenach<br />
und der Nationalpark Hainich sind nur wenige Kilometer entfernt. Es gibt also<br />
genügend Ziele, zu denen man gut gestärkt aufbrechen kann. Das Restaurant<br />
im barocken Gutshaus des Stiftes ist wie geschaffen dafür.<br />
Auf der Speisekarte: Suppen und Salate der Saison, Kartoffelspalten mit<br />
Schafkräuterquark, Lammsülze oder – typisch thüringisch – deftiges Rostbrätel<br />
mit Bratkartoffeln und Zwiebeln. Alle Speisen werden aus hundert Prozent<br />
Bio-Zutaten frisch zubereitet. Vieles davon kommt aus der Region oder gar vom<br />
eigenen Hof. Das Stift betreibt Bio-Landwirtschaft und eine eigene Käserei.<br />
Auf der Radtour sind wir den Schafen, Wasserbüffeln, Galloway-Rindern und<br />
Thüringer Kaltblutpferden bereits begegnet. Letztere zur Landschaftspflege des<br />
um Wilhelmsglücksbrunn liegenden Naturschutzgebietes.<br />
Doch zurück in die Gaststube, wo unser Tisch bereits reich gedeckt ist. Alle<br />
haben etwas gefunden. Die Kinder sind glücklich mit ihren frisch gebackenen<br />
Kartoffelpuffern und Semmelknödeln mit Bratensauce. Die Großen probieren<br />
sich querbeet durch die übrigens auch im Slow-Food-Genussführer empfohlene<br />
Karte. Unser Favorit: der Burger aus Galloway- und Büffelfleisch vom Hof, kross<br />
gebraten, mit Salat und Kartoffelspalten angerichtet. Aus der vegetarischen<br />
Küche empfiehlt sich das Bunte Linsen-Gemüse-Curry – ausgewogen gewürzt<br />
und mit duftendem Basmatireis serviert. Auch die Getränkekarte ist gut sortiert:<br />
Bio-Limonaden, Tee-Spezialitäten, Bier aus der Rhön sowie eine ausgesuchte<br />
Spirituosen- und Weinkarte. Den krönenden Abschluss macht das aus Schafmilch<br />
hergestellte Eis. In ganz klassischen Sorten wie Vanille, Schoko und Erdbeere<br />
kommt es daher und wird wahlweise mit Sahne, Fruchtsaucen oder gar einem<br />
Schuss Schafmilch-Eierlikör kredenzt. So gestärkt kann die Fahrradtour weitergehen.<br />
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Herausgeber <strong>Alnatura</strong> Produktions- und Han dels GmbH, Mahatma-Gandhi-Straße 7, 64295 Darmstadt, Tel. 06151 356-6000, alnatura.de<br />
Öko-Kontrollstelle DE-ÖKO-001 Geschäftsführung von <strong>Alnatura</strong> Prof. Dr. Götz E. Rehn, Kristina Büttner, Rüdiger Kasch, Herwarth von Plate<br />
Redaktions leitung Susanne Salzgeber (SUS), Hochkirchstraße 9/2, 10829 Berlin, salzgeber.info, magazin.redaktion@alnatura.de Anzeigen<br />
Jonas Arbeiter, Mahatma-Gandhi-Straße 7, 64295 Darmstadt Redaktion Matthias Fuchs, Martina Grimm (MAG), Dr. Manon Haccius (MH),<br />
Constanze Klengel, Julia Klewer, Dr. Maren Kratz, Volker Laengenfelder, Julia Lauer (JL), Daniel Nedelka, Bernd Pieper (BePi), Tina Schneyer,<br />
Anna Seidel, Julian Stock (STO), Christian Tremper (CT), Anja Waldmann (AW), Martin Wispel (MaWi), Eva Wohlgemuth Verlag mfk corporate<br />
pub lishing GmbH, Prinz- Chris tians- Weg 1, 64287 Darmstadt, Tel. 06151 9696-00 Fotos Adobe Stock / Foodfine: 26/27 Pulver / chokniti:<br />
28 Algen / Yuliya: 29 Pulver / Alexander Erdbeer: 31 Meise; <strong>Alnatura</strong>: 3 Porträt Rehn, 23 Porträt Osmani, 42 Lemniskate; atmosfair – CLIMATE<br />
TREK HELAMBU: 38 Porträt; Oliver Brachat: 8/9, 19 Rezept, 50 Bratlinge; Marc Doradzillo: 5 ABBI, 14, 15 Gruppe u. Küche; Julia Friese: 46<br />
Wintermücke; Lars Gruber: <strong>Alnatura</strong> Campus 4 u. 42/43; istockphoto / saemilee: 33 u. 34 Baum / Leontura: 33 Frau; Lebensbaum: 50 Teeernte;<br />
Pasquale Ottaiano: 16 Feld; Chris Parkes: 30/31 Spendenprojekt; Birgit Rampe: 16 Bowl, Illustrationen 19 Anna; reishunger.de: 16 Mohammad,<br />
16 Buttjar; Right Livelihood Foundation/Karl Gabor: 40 Uexküll; Right Livelihood Foundation: 40/41 Illustration; Sanatur: 27 Geschäftsführerinnen,<br />
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