02.01.2020 Aufrufe

Flensburg Journal 208 - Januar 2020

Flensburg Journal 208 - Januar 2020

Flensburg Journal 208 - Januar 2020

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Moin, liebe Flensburgerinnen und Flensburger!

Moin, liebe Kinder!

Was war das wieder für ein bewegtes und bewegendes

Jahr, das Jahr 2019 und wie schnell ging

es vorüber?! Mir ist, als ob ein Wirbelwind unsere

Zeit antreibt und wir umso mehr die besinnlichen

Stunden genießen und bewusster leben müssen.

Wer erinnert sich noch daran, dass der Neujahrstag

2019 ein Dienstag war und an diesem Tag

Rumänien die Ratspräsidentschaft übernommen

hatte? An diesem 1. Januar 2019 wurden durch

einen rechtsextremen Anschlag in Bottrop zehn

Menschen verletzt, für die das Jahr furchtbar begann.

Und wer erinnert sich noch an die Neujahrsrede

der britische Premierministerin Theresa May,

in der sie für den Brexit warb, um den noch heute

mächtig gerungen wird?

Wie beschaulich wir es da in Flensburg haben,

zeigte uns nicht nur das typische Flensburg-Wetter.

Wir starteten am 1. Januar mit 9 Grad Celsius,

keiner Sonne, dafür Wind und etwas Regen um

die Mittagsstunde. Wir Flensburger*innen hatten

es nach einer lebhaften Silvesternacht eben ruhig

angehen lassen. Das erste Highlight ließ nicht

lange auf sich warten. Unser Neujahrsempfang am

13. Januar war wieder ein großartiges Ereignis,

auf dem wir mehrere tausend Menschen begrüßen

konnten. Ich selbst durfte mich im Deutschen

Haus von einem Zauberer aus einem brennenden

Käfig zaubern lassen. Oder wurde ich hinein gezaubert?

Naja, das soll mein Geheimnis bleiben.

Doch was ruhig begann, nahm schnell Fahrt auf,

und so ereigneten sich auch im vergangenen Jahr

wieder zahlreiche, einmalige und unvergessene

Geschehnisse. Einmalig natürlich ist die erneute

Deutsche Handballmeisterschaft unserer SG Flensburg-Handewitt.

Was für ein Finale in Düsseldorf

und was für ein unvergessener Empfang bei ihrer

Rückkehr in Flensburg. Das war meisterhaft! Meisterhaft

war auch, dass das Team unseres Theaters

Pilkentafel Elisabeth Bode und Torsten Schütte

den Theaterpreis des Bundes erhielt und ihn somit

auch nach Flensburg holte.

Etwas weniger bekannt, aber ebenfalls einmalig

haben zwei Studierende der Hochschule Flensburg

den Deutschen Kurzfilmpreis gewonnen und sogleich

den „99 fire films award“ und eine Teilnahme

an den Filmfestspielen in Cannes. Das Flensburg

Journal feierte 2019 seine 200. Ausgabe, die

Hochschule Flensburg ihren 50. Geburtstag. Der

12jährige Justus hat sich in der Fernsehsendung

„Klein gegen Groß“ weltmeisterlich einem Marimba-Duell

gestellt und trotz des nur 2. Preises

wirklich Großes geleistet. Außerdem hatte er es

geschafft, den Fernsehmoderator Kai Pflaume

nach Flensburg zu locken, der sich von der Schönheit

unserer Stadt überzeugen konnte. Überhaupt

kamen im vergangenen Jahr wieder viele bedeutende

Persönlichkeiten nach Flensburg. Ich durfte

den russischen Generalkonsul begrüßen, das erste

Mal, dass ein russischer Generalkonsul nach Flensburg

kam. Ebenfalls begrüßten wir den Botschafter

Namibias, den Botschafter Nigerias sowie die

Bildungsattachée der Türkei.

Ein wirklich unvergessener Moment bleibt der

Besuch der Dänischen Königin Margrethe II., die

gleich mehrere Tage mit ihrer königlichen Yacht

in Flensburg weilte. Es war mir eine besondere

Ehre, mit ihr ins Gespräch zu kommen, sie ist

eine wirklich inspirierende, kluge und besonnene

Persönlichkeit. Ich freue mich, sie im Januar in

Kopenhagen wiederzusehen, bei der Auftaktveranstaltung

zum Jubiläumsjahr der Volksabstimmung

zum Grenzverlauf zwischen Deutschland

und Dänemark. Genau 100 Jahre ist es her, dass

die Menschen in unserer Region darüber abstimmen

konnten, welche Bereiche zu Dänemark und

welche Bereiche zu Deutschland gehören sollen.

Durch diese Abstimmung wurde der bis heute

gültige Grenzverlauf bestimmt. Dies war zugleich

die Geburtsstunde der deutschen und dänischen

Minderheit. Im kommenden Jahr jährt sich dieses

Ereignis zum 100. Mal, und wir wollen mit zahlreichen

Veranstaltungen Geschichte und Geschichten

erzählen und die Erfolge der deutsch-dänischen

Freundschaft hervorheben. Nichts ist schöner, als

das Gemeinsame zu zeigen und daran festzuhalten,

dass wir alle Menschen dieser wunderschönen

Region sind, unabhängig von unserer Herkunft.

Daran wird uns auch ein Zaun nicht hindern.

Denn dieser mittlerweile fertiggestellte Zaun zum

Schutz vor der afrikanischen Schweinepest, der

die Grenze zwischen Dänemark und Deutschland

wieder sichtbar und überwiegend unpassierbar

gemacht hat, ist Teil des Jahres 2019. Zugegeben,

es ist nicht die leichteste Stunde in unserer

Nachbarschaft zu Dänemark. Ich werbe sehr dafür,

niemals nachzulassen auf der Suche nach anderen

und vor allem besseren Lösungen. Die afrikanische

Schweinepest ist unser aller Problem und Herausforderung,

und wir können das nur gemeinsam

lösen.

Gemeinsam wollen wir auch unsere Region entwickeln,

denn Flensburg ist zwar das Oberzentrum,

aber allein lösen auch wir die Herausforderungen

der Zukunft nicht. Mit unseren Umlandkommunen

zählen wir als Region mehr als 150.000 Menschen.

Wir alle spüren den Zuzug der Menschen in die Region

deutlich. Allein nach Flensburg ziehen jährlich

mehr als 1.000 Menschen. Bei uns leben mehr

als 14.000 Kinder und Jugendliche, sie werden in

über 60 Kindertagesstätten betreut und in über

20 Schulen ausgebildet. Ob sie später auf dem

gemeinsamen Campus an der Hochschule oder

der Europa-Universität studieren oder in den über

hundert Unternehmen und Betrieben in der Stadt

eine Ausbildung machen oder an den beruflichen

Schulen ihren Lebensweg fortführen, wissen wir

nicht. Aber wir wissen, dass wir sie alle gut durchs

Leben begleiten wollen und wir ihnen bestmögliche

Rahmenbedingungen schaffen wollen. Dafür

haben die Menschen in Politik und Verwaltung

auch 2019 hochengagiert gearbeitet. Sie haben

um die besten Ideen gerungen, manchmal gestritten,

manchmal auch gute Ideen verworfen. Wer

erinnert sich noch an die Entscheidung zum Hafenostufer

in 2019, mit der wir einen Meilenstein in

der Entwicklung des Ostufers erreicht haben. Doch

6 FLENSBURG JOURNAL • 01/2020

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!