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HINTERGRUND<br />
Offene Fragen<br />
zu Einbrüchen<br />
Fast drei Jahrenach dem<br />
spektakulären Einbruch<br />
im Bode-Museum bleibt<br />
die 100-Kilo-Münze „Big<br />
Maple Leaf“ verschwunden.<br />
Die mutmaßlichen<br />
Täter stehen vorGericht.<br />
Ob sie verurteilt werden,<br />
ist fraglich. WeitereFragen<br />
sind offen: Wird der<br />
Münzraub überhaupt aufgeklärt?<br />
Haben die Verdächtigen<br />
etwas mit dem<br />
Einbruch im Grünen Gewölbe<br />
in Dresden zu tun?<br />
DasBode-Museum auf der<br />
<strong>Berliner</strong> Museumsinsel in Mitte.<br />
Ein Jahr Münz-Diebstahlvor Gericht<br />
Nicht zu fassen<br />
Wird der Coup aus dem Bode-Museum nie aufgeklärt?<br />
Auf der Anklagebank des<br />
Landgerichts sitzen<br />
vier junge Männer im<br />
Alter von 21 bis 25 Jahren –und<br />
das nun schon seit einem Jahr.<br />
Doch ein Ende des Mammut-<br />
Prozesses ist nicht in Sicht. Es<br />
ist nicht einmal klar, ob sie verurteilt<br />
werden. Locker und entspannt<br />
sitzen sie da, grinsen das<br />
Publikum an.<br />
Die vier sollen in der Nacht<br />
zum 27. März 2017 eine riesige<br />
Goldmünze aus dem Bode-Museum<br />
geklaut haben. Sie bestand<br />
aus 999er-Feingold mit<br />
einem Verkaufswert von 3,75<br />
Millionen Euro. Drei Angeklagte<br />
gehören einem berüchtigten<br />
arabischen Clan an, der Vierte<br />
arbeitete als Wachmann im<br />
Museum und soll den Tätern<br />
Tipps für den Einbruch gegeben<br />
haben.<br />
Wie die Deutsche Presseagentur<br />
berichtet, sind weitere<br />
Verhandlungstermine bis zum<br />
24. Februar angesetzt. An diesem<br />
Donnerstag solle die Großmutter<br />
eines Angeklagten befragt<br />
werden. Die Zeugin soll<br />
extra per Flugzeug aus der Türkei<br />
nach Berlin kommen.<br />
Die Tat war gründlich geplant.<br />
Laut Anklageschrift waren<br />
die zwei Brüder sowie ihr<br />
Cousin nachts durch ein Fenster<br />
eingestiegen. Dann zerschlugen<br />
sie die Vitrine um die<br />
„Big Maple Leaf“. In einem<br />
filmreifen Coup hatten sie in<br />
nur 16 Minuten die Zwei-Zentner-Goldmünze<br />
aus dem Museum<br />
bugsiert, obwohl ein Wachmann<br />
gerade seinen Rundgang<br />
absolvierte. Ermittler sind sich<br />
sicher, dass die Diebe über Insiderwissen<br />
verfügten, das ihnen<br />
der Wachmann gab. Er war<br />
Mitarbeiter einer von den<br />
Staatlichen Museen beauftragten<br />
Firma. Nach dem Einbruch<br />
soll er sich für Immobilien im<br />
Wert zwischen 40000 und<br />
115000 Euro interessiert haben.<br />
Der Diebstahl wurde offenbar<br />
durch Sicherheitsmängel begünstigt.<br />
Die Alarmanlage des<br />
Fensters war kaputt. Über mehrere<br />
Tage war die Öffnungsund<br />
Verschlussüberwachung<br />
deaktiviert, hatte ein für Sicherheit<br />
zuständiger Mitarbeiter<br />
der Staatlichen Museen zu Berlin<br />
im Prozess gesagt. Seit 2014<br />
habe es immer wieder technische<br />
Probleme mit dem Fenster<br />
im zweiten Stock gegeben. Eine<br />
Alarmanlage an der Vitrine<br />
fehlte völlig. Denn niemand der