Bahnsport aktuell Ausgabe 01/2020
Liebe BSA-Leser, ich begrüße Sie aufs herzlichste zu unserer Januaraus- gabe. Und ich muss sagen, ich bin wahrhaft ein Januar- Fan. Warum? Weil er nach einem erschöpften Jahr so frisch daher kommt und Neues und hoffentlich Schönes mit sich bringt. „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, das beschreibt es wohl am besten. Der Wandkalender hängt noch völlig leer an der Wand und bietet so unzäh- lige Möglichkeiten, ihn jetzt nach und nach wieder neu zu befüllen. Und die Erschöpfung weicht der Vorfreude darauf. Auf das, was da kommt und mit Ihnen gemein- sam. Oder auch: ein frohes Neues!
Liebe BSA-Leser,
ich begrüße Sie aufs herzlichste zu unserer Januaraus-
gabe. Und ich muss sagen, ich bin wahrhaft ein Januar-
Fan. Warum? Weil er nach einem erschöpften Jahr so
frisch daher kommt und Neues und hoffentlich Schönes
mit sich bringt. „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“,
das beschreibt es wohl am besten. Der Wandkalender
hängt noch völlig leer an der Wand und bietet so unzäh-
lige Möglichkeiten, ihn jetzt nach und nach wieder neu
zu befüllen. Und die Erschöpfung weicht der Vorfreude
darauf. Auf das, was da kommt und mit Ihnen gemein-
sam. Oder auch: ein frohes Neues!
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NR. 1/20
SPEEDWAY • SANDBAHN • GRASBAHN • EISSPEEDWAY
GROSSE EISSPEEDWAYSAISONVORSCHAU
13.-15.3.
INZELL/D
Günther Bauer
• Foto: good-shoot.com/David Reygondau
Eisspeedway-
WM und
Legendenrennen
Die DMV-Landesgruppe Südbayern präsentiert
Ihnen 2020 das Eisspeedway-Mega-Event in
der Max-Aicher-Arena. Den Anfang macht am
Freitag, 13. März, um 18:00 Uhr das Abschiedsrennen
ServuSchliff, an dem einige namhafte
Eisspeedway-Legenden, wie z.B. Nikolaj Krasnikov,
Per-Olov Serenius, Michael Lang, Kyrill
Drogalin, Vitaly Komisevich, Erik Stenlund, Antti
Aakko, Vjatcheslav Nikulin, Jarmo Hirvasoja,
Ivan Ivanov, Stefan Svensson, und natürlich
Günther Bauer, teilnehmen. Youngster im Feld
ist Max Niedermaier. Und jeden Monat kommen
zwei weitere Fahrer hinzu, die auf
www.eisspeedway-inzell.de
bekanntgegeben werden.
Ablauf: Das Legenden-Training findet im Anschluss
ans WM-Training (10:00 Uhr) am Freitagvormittag
statt. Der Eintritt ist frei. Fahrervorstellung
ist um zirka 17:30 Uhr, Rennbeginn
um 18:00 Uhr. Im Anschluss an Günther Bauers
Abschiedsrennen findet eine Party mit Siegerehrung
und Meet&Greet mit den Eisspeedway-
Legenden in der Turnhalle bei der Max-Aicher-
Arena statt. Das dürfen Sie sich nicht entgehen
lassen.
Am Samstag und Sonntag kommt es wieder
zum Schlagabtausch der Weltelite des Eisspeedwaysports
beim Einzel-WM-Finale 4. Der
Kartenvorkauf läuft auf vollen Touren und einige
Kategorien sind bereits vergriffen.
Infos zum weiteren Ablauf und Kartenvorverkauf
finden Sie auf www.eisspeedway-inzell.de
Termin: 13. bis 15. März 2020
Int. DMV-Eisspeedwayrennen Inzell -
WM-Finale 4 + Legenden-Rennen ServuSchliff
6
18
Es ist Eiszeit. Alles über die bevorstehende Saison erfahren Sie in unserer traditionellen Eisvorschau
• Foto: good-shoot.com/David Reygondeau
EISSPEEDWAY
Große Saisonvorschau 6
INTERVIEW
Lars Ilgner 16
FEIERN/EHRUNGEN
FIM-Gala 18
SONSTIGES
Vorschau Inzell 2
People & Facts 4
Clubnotizen/Notizen 20
International 24
Bazar 29
Impressum 30
FIM-Gala in Monte Carlo: Die Weltmeister Maksym Drabik (U21, li.) und Bartosz Zmarzlik (Speedway)
waren natürlich auch vor Ort • Foto: Nuno Laranjeira/good-shoot.com
INHALT & EDITORIAL
Neue Wege
- von Nadine Pfeiffer -
Liebe BSA-Leser,
ich begrüße Sie aufs herzlichste zu unserer Januarausgabe.
Und ich muss sagen, ich bin wahrhaft ein Januar-
Fan. Warum? Weil er nach einem erschöpften Jahr so
frisch daher kommt und Neues und hoffentlich Schönes
mit sich bringt. „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“,
das beschreibt es wohl am besten. Der Wandkalender
hängt noch völlig leer an der Wand und bietet so unzählige
Möglichkeiten, ihn jetzt nach und nach wieder neu
zu befüllen. Und die Erschöpfung weicht der Vorfreude
darauf. Auf das, was da kommt und mit Ihnen gemeinsam.
Oder auch: ein frohes Neues!
Bevor wir dazu kommen und es so richtig losgeht, möchten
wir Sie an dieser Stelle darüber informieren, dass
wir bei Erscheinen dieser Ausgabe umgezogen sind.
Nach dem Motto „Erbarme, zu spät, die Hesse komme“
sind wir jetzt mit unserem Büro im schönen Alzenau (nahe
Aschaffenburg) auf der bayerischen Seite ansässig.
Unsere neue Adresse lautet: Ziegler Verlags OHG, Röntgenstr.
4, 63755 Alzenau, Tel. 06023 9178286. Wenn
schon neue Wege, dann richtig ...
Und wo wir gerade bei Veränderungen sind, so hat unlängst
auch die Information über den geplanten Promoter-Wechsel
des Speedway Grand Prix wahrhaft für ein
Aufhorchen gesorgt. Nach 20 Jahren BSI-Vermarktung,
übernimmt ab 2022 die Discovery Gruppe das Ruder, zu
der unter anderem auch Eurosport Events gehört und die
auch einen guten Kontakt zur polnischen Agentur One
Sport hat, die ja wiederum bereits erfahrener Ausrichter
der Speedway-EM ist. Auch hier wird es also in (naher)
Zukunft zu Veränderungen kommen und ein neues Kapitel
aufgeschlagen, wie kürzlich von Armando Castagna
höchstpersönlich verkündet. Leben heißt Veränderung
und manchmal werden eben die Karten neu gemischt, so
ist das nun mal. Sind wir also mal gespannt auf unser aller
neues Blatt und machen das Beste daraus!
Das dürfte im Übrigen auch das Bestreben unserer heimischen
(bzw. aller) Teilnehmer bei den anstehenden
WM-Qualis in Schweden und Finnland sein. Und damit
sind wir jetzt endlich so richtig im aktuellen Thema drin.
Wir haben nämlich die Eiszeit eingeläutet und freuen
uns, wie jedes Jahr ganz wahnsinnig darauf und drücken
natürlich auch unseren Jungs aber so was von die Daumen
für ein Weiterkommen in den Grand Prix. Und wir
drücken auch allen Veranstaltern die Daumen für ein erfolgreiches
Gelingen ihres Rennens. Denn all das ist
längst nicht selbstverständlich, a) wegen dem Wetter
bei den Natureisrennen und b) weil all das überhaupt
nur aufgrund der ganzen unermüdlichen Ehrenamtler,
ohne diese Manpower es schlichtweg nicht geht, funktioniert.
Danke für euren Einsatz!
Danke auch für die diversen jüngsten Einladungen (zum
Jahresabschluss hin), wo ich mich an dieser Stelle an einen
sehr netten Rennabend mit tollen Gesprächen erinnere
und einen so etwas natürlich auch sehr freut. Und
es unterstreicht eben auch unser gutes Miteinander, ohne
das es nun mal auch nicht geht. Danke auch an dieser
Stelle, dass wir mal wieder einen Leserbrief erhalten haben.
Auch diese freuen uns und sind stets Anregung zum
munteren Meinungsaustausch. Und zum Lesen, zum
Meinungen austauschen und vor allem, die anstehenden
Rennen zu besuchen, möchten wir Sie jetzt und hiermit
ganz herzlich einladen und geben die Bühne frei für
den Januar und die Eisspeedwaysaison 2020! Die Eisfestspiele
mögen beginnen und unfallfrei verlaufen. Wir
freuen uns darauf und sehen uns schon ganz bald. Und
jetzt auf ins neue Jahr und rein in die neue Saison!
MfG
Nadine P.
Zum Titelbild: Franz Zorn vor Charly Ebner in Togliatti
• Foto: good-shoot.com/David
Besuchen Sie uns auf
PEOPLE & FACTS
Herzlichen Glückwunsch
Briggo
Am 30. Dezember feiert Barry Briggs seinen 85. Geburtstag. Bahnsport
aktuell wünscht der Speedway-Legende alles Gute und viel Gesundheit.
Es ist schon erstaunlich, wie fit Briggo sich gehalten hat. Davon konnte
man sich unter anderem beim 2019er GP-Finale in Torun überzeugen.
Briggs beendete seine Karriere
als Fahrer 1976, nach 25 erfolgreichen
Saisons in Großbritannien!
Von 1954 bis 1972
startete der Neuseeländer –
bis auf 1971 – in allen Einzelweltfinals.
In den Jahren 1957,
1958, 1964 und 1966 gewann
er den Weltmeistertitel. In der
Teamweltmeisterschaft startete
er von 1962 bis 1971 für
Großbritannien in allen zehn
Weltfinals und wurde 1968 und
1971 Teamweltmeister.
Barry Briggs war auch lange
Zeit auf deutschen Lang- und
Speedwaybahnen ein gern gesehener
Fahrer. Im Jahre 1973
wurde er im Buckingham Palace
mit dem MBE Orden (Member
of the Most Excellent Order
of the British Empire) ausgezeichnet.
Briggo war nicht nur einer der erfolgreichsten Speedwayfahrer. Auch als
Buchautor, Kolumnist, TV-Co-Kommentator, cleverer Geschäftsmann,
Veranstalter und Mentor für Nachwuchsfahrer war der Weltenbürger erfolgreich.
Bleib gesund, Barry.
• Text: Andreas Fahldiek; Foto: Dieter Thielking
DMV White Tigers fahren 2020
keine Bundesliga
Internationale Nachwuchsrennen und Speedway Team-Cup im Fokus
Nach vielen internen Beratungen haben sich die DMV White Tigers des
MSC Diedenbergen entschlossen, in der Saison 2020 keine Bundesliga
mehr zu fahren.
Schon seit langem forcieren die Macher, dass auch die Bundesliga im
gleichen Modus wie im Team-Cup mit vier Mannschaften und jeweils vier
bis fünf Fahrern ausgetragen werden sollte. Da jedoch die Mehrheit bei
den Besprechungen der Vereine die Beibehaltung der direkten Team-Duelle
bevorzugte, zogen die „Tigers“ die Konsequenzen. „Wir sind nach wie
vor davon überzeugt, dass dies der falsche Weg für die Zukunft des
Speedwaysports in Deutschland ist. Jetzt fahren nur noch vier Vereine in
der obersten Liga und durch die Systemänderungen werden drei Heimrennen
und drei Auswärtsrennen gefahren. Das ist auch ein finanzieller
Kraftakt, den die vier Vereine hoffentlich stemmen werden“, so Marketingleiter
Wolfgang Geiler. „In einer Hochburg wie Landshut ist dies
durchaus vorstellbar, bei den anderen Clubs wird sich zeigen, wie die
Fans das Angebot von drei Heimrennen annehmen. Wir wünschen den
Vereinen dabei alles erdenklich Gute.“
Trotzdem werden in Diedenbergen auch 2020 Rennen gefahren. Da ist
zum einen die Mannschaft, die im Speedway Team-Cup fährt und darüber
hinaus findet in der LVM-Arena am 13. Juni der Long Track Youth World Cup
und die Track Racing Youth Gold Trophy statt. Des Weiteren hat man sich
um die Austragung der Flattrack-WM beworben – hier wird noch auf die
Bestätigung seitens der FIM gewartet.
Der Motorsport wird in Diedenbergen also nicht von der Bildfläche verschwinden.
Zusätzlich laufen Gespräche mit einigen Vereinen, die in Zukunft
vielleicht andere Ziele verfolgen möchten. Zusätzlich arbeiten die
Verantwortlichen auch daran, dass weiterhin der Friendship Cup 2020
fortgeführt wird und somit interessante Rennen in der LVM Rhein-Main-
Arena stattfinden. • Text: wg; Foto: Klaus Goffelmeyer
Bundesliga mit echten
Heim- und Auswärtsrennen
Gleich nach Meldeschluss gab der DMSB die Teilnehmer an der Speedway
Bundesliga 2020 bekannt. Neben dem amtierenden deutschen Meister,
den Wikingern des MSC Brokstedt, sind mit den Devils auch der Rekordmeister
aus Landshut und die Nordsterne aus Stralsund in der kommenden
Saison wieder dabei. Nach einigen Jahren der Abwesenheit kehren
die Güstrow Torros in das deutsche Speedway-Oberhaus zurück.
Damit bewerben sich vier Vereine um den Titel des deutschen Mannschaftsmeisters
und diese Konstellation lässt eine Besonderheit in der
Austragung der Meisterschaftsrunde zu, die von vielen Beteiligten schon
seit langer Zeit gewünscht wird.
Jedes Team wird drei Heimrennen gegen jeden anderen Konkurrenten in
der Bundesliga austragen und darüber hinaus auch auswärts bei jedem
anderen Verein antreten. So können die Zuschauer in diesem Jahr insgesamt
wieder zwölf Bundesligabegegnungen erleben und am Ende wird,
vergleichbar mit den Ligen anderer Sportarten, der Tabellenerste Deutscher
Speedwaymannschaftsmeister sein.
Dies ist das Ergebnis eines, in einer sehr konstruktiven Atmosphäre
durchgeführten, Webmeetings, das vom Fachausschuss Bahnsport initialisiert
wurde und an dem Vertreter der an der Bundesliga interessierten
Vereine und der SVG teilgenommen haben. In einem sehr transparenten
Ein frohes Weihnachtsfest
und ein glückliches Jahr 2020 wünscht der
MSC ALTRIP E.V.
Ein herzliches Willkommen zum
67. INT. SANDBAHNRENNEN
FRONLEICHNAM, 11. JUNI 2020
Fahrerbewerbungen A-/B-Solo + Seitenwagen 500 ccm an:
karl-martin.gensinger@t-online.de
4 BAHNSPORT AKTUELL Januar '20
Prozess, der genügend Gelegenheit zum Nachdenken und Diskutieren
bot, konnte das nun geltende Reglement, das auf der Homepage des
DMSB abrufbar ist, gemeinsam erarbeitet werden.
Alle Beteiligten zeigten sich einig in der Vorfreude auf die Saison 2020,
denn nicht nur mit der Tatsache, dass die Heimzuschauer jedes Vereins
jetzt jedes Team zu Hause erleben können, sondern auch mit den weiteren
Änderungen im Regelwerk, ist man sich sicher, an den richtigen Stellschrauben
gedreht zu haben, um das Premiumprodukt des deutschen
Speedwaysports noch spannender zu gestalten.
BSI-Ära geht zu Ende
1995 kämpften die besten Speedwayfahrer zum ersten Mal im GP-Format
um den WM-Titel, aber die Organisation und Vermarktung des neuen Produktes
seitens der FIM war alles andere als professionell.
Das änderte sich 2002, als die britische Firma Benfield Sports International
(BSI) die Austragungsrechte für 20 Jahre erwarb. Ihre Funktionäre hatten
damals sehr ehrgeizige Ideen und konnten später einige von ihnen in
die Tat umsetzen. Der Speedway-GP wurde in großen Stadien, unter anderem
in Cardiff, Warschau, Stockholm oder Kopenhagen, ausgetragen. Es
gelang BSI auch, einige Runden in Australien und Neuseeland zu veranstalten,
aber in den letzten Jahren war festzustellen, dass die GP-Serie
stagnierte und der Promoter keine neuen Ideen hatte, wie man den Sport
vermarkten und populärer machen könnte.
Erst im vergangenen Jahr wagte man es, ein Rennen in Russland auszutragen.
In Togliatti fand das SoN-Finale statt und in der kommenden Saison
wird in der Millionenstadt an der Wolga die erste russische GP-Runde über
Jahren organisiert die polnische Firma OneSport die Speedway-EM und
zeigt die Rennen in vielen Ländern auf Eurosport. Man geht davon aus,
dass Eurosport Events und OneSport weiterhin zusammenarbeiten werden.
BSI wollte ihre Stellung als SGP-Promoter nicht kampflos aufgeben. Bisher
zahlte sie an den Weltverband jährlich eine Gebühr in Höhe von einer
Million Dollar. In ihrem neuen Angebot war sie bereit, der FIM jährlich 2,3
Millionen Dollar zu zahlen, aber auch das war zu wenig, um die FIM-Funktionäre
von ihrem Vorhaben abzubringen.
• Text: Georg Dobes; Foto: Jarek Pabijan
Korrektur
Leider ist uns bei den Weihnachtsgrüßen des MSC Altrip in BSA 12/19 ein
Fehler unterlaufen. Die Jahreszahl beim Termin wurde nicht aktualisiert.
Das Altriper Fronleichnamsrennen findet natürlich am 11. Juni 2020 und
nicht 2019 statt. Wir bitten, das Versehen zu entschuldigen.
• Die Redaktion
LESERBRIEF
Erschreckend
Am 23. November 2019 erhielt ich Bahnsport aktuell 12/19, das sogenannte
Weihnachtsheft.
Erschrocken bin ich über die Weihnachtsgrüße von Veranstaltern und
Fahrern. Ganze drei Seiten, traurig! Woran lieg das? Zunehmendes Desinteresse
am Bahnsport in Deutschland, abnehmende Leser- oder Abonnentenschaft
oder sind die Anzeigen zu teuer?
Auf jeden Fall waren Abensberg, Altrip, Cloppenburg, Herxheim, Dohren,
Dingolfing, Melsungen, Vechta, Scheeßel und Bielefeld vertreten.
Ich fahre jedes Jahr nach Altrip und weiß, wie Martin Gensinger für diese
Veranstaltung lebt und bangt. Dieser Verein ist wie jeder andere auf die
Mithilfe von ehrenamtlichen Helfern angewiesen. Wenn diese fehlen und
vielleicht zwei Jahre hintereinander das Wetter schlecht ist, ist ein Veranstalter
schnell am Ende (s. Klein-Krotzenburg). Wir Erbacher schauen ja
auch seit 1975 in die Röhre.
Auf jeden Fall hat der MSC Altrip als Zuschauer meine vollste Unterstützung
und ich freue mich schon heute auf den 11.6.2020.
Klaus Kiefer, Am Drachenfeld 19, 64711 Erbach
IN EIGENER SACHE
die Bühne gehen. Trotz der Titelgewinne von Greg Hancock schaffte es der
SGP-Rechteinhaber nicht, in den USA GP-Rennen zu organisieren. Auch
Asien blieb für die Motorsportart unentdeckt.
Inzwischen war die Firma in BSI Speedway umbenannt und am 11. April
2007 von der International Management Group (IMG) übernommen worden,
war allerdings weiterhin für den Speedway-GP zuständig.
Der Vertrag zwischen FIM und der BSI läuft erst Ende 2021 aus, aber schon
2019 hatte der Weltverband die SGP-Rechte für die nächsten zehn Jahre
ausgeschrieben.
Beim FIM-Kongress, der am 30. November und 1. Dezember in Monaco
stattfand, wurde der neue WM-Vermarkter bekanntgegeben. Überraschend
bekam nicht BSI, sondern die US-amerikanische Discovery Group
den Zuschlag. Ab 2022 wird sich ihre Tochtergesellschaft Eurosport
Events um den SGP kümmern.
Es gibt Stimmen, die behaupten, mit dieser Übernahme könnte der Motorsportdisziplin
nichts Besseres passieren. Man hegt die Hoffnung, dass
die FIM-Entscheidung in Sachen TV-Übertragung und Entwicklung des
Speedwaysports ein großer Schritt nach vorne bedeuten wird. Statt auf
Pay-TV werden die Rennen unverschlüsselt auf Eurosport gezeigt. Eurosport
Events verfügt bereits über Erfahrung mit Speedway. Seit sieben
Wir ziehen um
Zum 1. Januar 2020 verlässt der Ziegler Verlag
seine alte Wirkungsstätte in Langenselbold
und zieht nach 63755 Alzenau, in die Röntgenstraße 4.
Telefonisch erreichen Sie uns unter:
06023 9178286.
Weitere Kontaktdaten in Kürze auf:
www.ziegler-verlag.de
Januar '20 BAHNSPORT AKTUELL 5
JAHR 1 NACH G†
EISSPEEDWAY
Saisonvorschau 2020
Die Eisspeedway Saison 2019/2020 ist die erste Saison, in der wir ohne Günther Bauer
auf der Bahn auskommen müssen. Zumindest fast ohne Günther Bauer, denn einmal
noch werden wir ihn im kommenden Winter auf der Bahn in Aktion erleben dürfen!
• Texte: Manuel Wüst; Fotos: David Reygondeau/good-shoot.com
6 BAHNSPORT AKTUELL Januar '20
NTHER BAUER
Januar '20 BAHNSPORT AKTUELL 7
EISSPEEDWAY
Das sind die drei, die es zu schlagen gilt:
Daniil Ivanov, Dmitry Koltakov und Dmitry Komisevich
Jahrelang hat Bauer den Eisspeedwaysport geprägt
und konnte mit der Vizeweltmeisterschaft
in Berlin den größten Einzelerfolg eines
deutschen Eisspeedwayfahrers feiern und eine
Zeit im Eisspeedway prägen, die ihm unter anderem
auch eine halbstündige Dokumentation
in der ARD einbrachte und den Eisspeedwaysport
im allgemeinen auch ins Rampenlicht
rückte. Beim letzten GP in seinem „Wohnzimmer“
in Inzell, verkündete der x-fache deutsche
Meister dann seinen Rückzug aus dem
Eisspeedwaysport, zumal mit Sohn Luca in der
Familie Bauer bereits der Nachfolger parat
steht.
Für Günther Bauer wird es in Inzell am Freitag,
13. März 2020, eigens ein Abschiedsrennen in
seinem Wohnzimmer geben, zu dem bereits etliche
Legenden des Eisspeedwaysports ihr
Kommen zugesagt haben. Wer also Nikolaj
Krasnikov, Per-Olov Serenius, Vitaly Komisevich,
Erik Stenlund, Ivan Ivanov oder Jarmo Hirvasoja
nochmal live in Aktion auf dem Eis erleben
möchte, der sollte schnell sein und sich
sein Ticket sichern, denn der Kartenvorverkauf
für das Event in Inzell läuft bereits und das Line-up,
in dem auch Deutschlands zweifacher
Bronzemedaillengewinner Michael Lang zu finden
ist, ist inzwischen auch schon fast komplett.
Die bis Redaktionsschluss bekannten Starter
sind: Start-Nr. 1 Günther Bauer, 2 Nikolaj Krasnikov,
3 Per-Olov Serenius, 4 Michael Lang,
5 Kyril Drogalin, 6 Vitaly Komisevich, 7 Erik
Stenlund, 8 Antti Aakko, 9 Viatcheslav Nikulin,
10 Jarmo Hirvasoja, 11 Ivan Ivanov, 12 Stefan
Svensson, 13 Max Niedermaier. Die Startnummern
14 bis 18 werden noch auf
www.dmv-eisspeedway.de veröffentlicht.
Das Eisspeedwaywochenende in Inzell mit dem
Abschiedsrennen von Günther Bauer und den
GP 7 und 8 ist eines der Eisspeedwayhighlights
in Deutschland. Zwei Wochen vor dem
Rennen in Inzell wird es bereits in der Hauptstadt
rund gehen. In Berlin wird das Eisspeedway
der Nationen ausgefahren, bei dem die
russische Mannschaft wieder ihren Titel verteidigen
und die deutsche Mannschaft um eine
Medaille mitfahren will. In Berlin wird auch
2020 der deutsche Meister ermittelt, sodass
sich für jeden Fan auch eine Reise in die Bundeshauptstadt
lohnen dürfte, denn innerhalb
von vier Tagen dürfen drei Rennen verfolgt werden.
Inwiefern im Nachbarland Österreich, das sich
auf die Rückkehr von Harald Simon freuen
darf, Eisrennen stattfinden, wird vom Klima abhängen.
Am 19. Januar soll in Weißenbach gefahren
werden, wo im vergangenen Jahr Luca
Bauer mit Maximum siegte und sein Vater Vierter
wurde.
Während diese Ausgabe in Druck geht, bereiten
sich unsere Eisspeedwayfahrer auf die
neue Saison vor, zum Teil auf dem Bike zum
Teil in der Werkstatt und alle unsere WM-Starter,
die wir neben Franz Zorn näher unter die
Lupe nehmen, haben ein gemeinsames Ziel:
Die Qualifikation für den Eisspeedway GP
2020.
Eisspeedway-WM 2020:
So läuft der Kampf um den Titel
Wie im Vorjahr werden Anfang Januar wieder
die Qualifikationsrunden zur Eisspeedwayweltmeisterschaft
mit je einem Renen in Finnland
und Schweden ausgetragen. Der WM-Auftakt
findet dann wie im Vorjahr erneut Anfang
Februar in Almaty statt. Nach dem WM-Auftakt
in Almaty startet der WM-Tross Richtung Russland.
Von Kasachstan aus geht es zunächst
nach Togliatti und nach den WM-Rennen in Togliatti
wird das dritte Finalwochenende in Shadrinsk
stattfinden. Nachdem die Fahrer im Vorjahr
die gesamte Reise selbst organisieren
mussten, bleibt mit Spannung abzuwarten,
wie es im Winter 2020 aussehen wird, nachdem
es während der vergangenen Saison bereits
Gespräche zwischen den Fahrern und Vertretern
der FIM gab. Nach drei Rennwochenenden
in Russland und Kasachstan kommt dann
die Eisspeedway Weltmeisterschaft nach Westeuropa.
Zunächst wird am 29. Februar und
1. März in Berlin das Eisspeedway der Nationen
ausgetragen. In Inzell könnte am 14. und
8 BAHNSPORT AKTUELL Januar '20
15. März bereits eine Vorentscheidung im
Kampf um die Weltmeisterschaft fallen. Der Titel
des Einzelweltmeisters wird dann am ersten
April-Wochenende erneut in Heerenveen vergeben.
Neue Austragungsorte für die Eisspeedway-WM
finden sich nicht im Kalender 2020. Weder in
Schweden noch in Österreich oder Polen, wo
die WM in der Vergangenheit schon Station
machte, wird ein WM-Finale stattfinden.
Die deutschen WM-Starter
Vier Startplätze stehen dem Deutschen Motorsportbund
DMSB für die Qualifikation zur Eisspeedway-WM
zur Verfügung. In diesem Jahr
vergab der DMSB die vier zu vergebenden
Startplätze auch an die besten vier Fahrer der
deutschen Meisterschaft. Für die WM 2020 erhalten
Max Niedermaier und Hans Weber jeweils
wieder auf den Strecken ihre WM-Startplätze,
an denen sie die Qualifikation bereits
im Vorjahr schafften. Weber wird in Örnsköldsvik
auf der 322 Meter langen Bahn erneut versuchen,
die direkte Qualifikation zu schaffen.
Den zweiten DMSB-Startplatz erhielt Franz
Mayerbüchler, DM-Dritter der Saison 2019. Als
dritter Deutscher wird wohl Luca Bauer im Feld
stehen, der den Startplatz Italiens erhalten
dürfte.
Zum Qualifikationsrennen in Finnland werden
Max Niedermaier und Markus Jell reisen. Jell,
sorgte in der vergangenen Saison mit dem Gewinn
der Deutschen Meisterschaft sowie einem
starken Auftritt beim Inzell-GP für Aufsehen
und will die sportliche Qualifikation für
den Eis-GP schaffen. Max Niedermaier fuhr in
der vergangenen Saison eine starke Qualifikation
und stand sogar im Stechen um einen Podestplatz.
Ohne Startplatz in der Eisspeedway-
Weltmeisterschaft bleiben Stefan Pletschacher,
der im vergangenen Jahr noch eine starke
Qualifikation gefahren war, und Tobias Busch.
Das Duo belegte in der DM-Wertung die Plätze
5 und 6. Die Nominierungen für die Eisspeedway-
Europameisterschaft, die im März 2020 in
Polen ausgetragen wird, sowie den Kader für
das Eisspeedway der Nationen in Berlin stehen
laut Auskunft des DMSB noch aus.
Deutsche Starter
Eisspeedway WM-Qualifikation 2020
11.1., Örnsköldsvik/Schweden
Startnummer 3: Hans Weber
Startnummer 8: Franz Mayerbüchler
Startnummer 12: Luca Bauer (I-Lizenz)
11.1., Kauhajoki/Finnland
Startnummer 3: Max Niedermaier
Startnummer 10: Markus Jell
Fahrerstimmen
Markus Jell:
Aus Inzell brutalste Motivation gezogen!
Für Markus Jell war die Saison 2018/2019 die
erfolgreichste Saison seiner Laufbahn: Nach
der Deutschen Meisterschaft setzte Jell bei den
GP-Rennen in Inzell zwei deutliche Ausrufezeichen.
Auf die neue Saison wird sich Jell wie im
Vorjahr wieder in Russland vorbereiten.
Wenn etwas gut funktioniert hat, braucht man
es nicht unbedingt ändern und so wird Markus
Jell nach einer für ihn erfolgreichen Saison
2018/2019 auch in diesem Jahr wieder nach
Russland reisen, um sich dort auf die Saison
2019/2020 vorzubereiten. Begleitet wird der
Deutsche Meister in diesem Jahr vom Niederländer
Bart Schaap, der sich anstelle von Hans
Weber dem Inn-Isar-Racing Team angeschlossen
hat, für das Jell auch im neuen Jahr starten
wird.
Motivation für die neue Saison zieht Jell aus
seiner erfolgreichen, letzten Saison, die mit
dem Gewinn der deutschen Meisterschaft und
einem starken Auftritt beim GP in Inzell gleich
mehrere Highlights brachte. Die gewonnene
Motivation nutzte Jell, um sich im Sommer gezielt
auf die nahende Eisspeedwaysaison vorzubereiten.
„Der Sommer war super, ich habe
fleißig trainiert“, berichtet der 37-Jährige,
„körperlich an der Fitness und war auch im Motorsport
aktiv. Ich habe viel Motocross gemacht
und auch meine Liebe zum Flattrack entdeckt.“
Zur Vorbereitung auf die Eisspeedwaysaison
stand in Kamensk-Uralski ein siebentägiges
Trainingslager an und nach ein paar freien
Tagen auch noch ein weiteres Camp unter
Anleitung von Vladimir Lumpov.
Anfang Januar kann Markus Jell dann bereits
eines der ersten Saisonziele erreichen, denn in
Schweden oder Finnland wird es um die Qualifikation
für die Eisspeedwayweltmeisterschaft
2020 gehen. „Mein Ziel ist, die WM-Qualifikation
aus eigener Kraft zu bestehen, das wird
aber brutal schwer“, so Jell zu einem seiner
Ziele und nennt gleich auch noch weitere Ziele,
„für meinen schwedischen Ligaclub aus Gävle
Markus Jell vor Nikita Toloknov
EISSPEEDWAY
Franz Zorn
• Porträtfoto: privat
Max Niedermaier vor Martin Haarahiltunen;
unten: Max bei der Team-WM in Togliatti
10 BAHNSPORT AKTUELL Januar '20
Auch Hans Weber stellt hohe Ansprüche an sich
will ich ganz weit nach vorne fahren und den
DM-Titel verteidigen.“
Franz Zorn:
Gewaltiges Training in Schweden
Die vergangene Saison endete beim GP in Inzell
für Franz Zorn schmerzhaft. Nach einem
Trainingssturz verfing sich die Hand des Österreichers
in den Spikes und wurde schwer verletzt.
Inzwischen ist der Österreicher wieder
zurück auf dem Bike und drehte erste Runden
auf dem Eis.
„Das erste Training war top“, berichtet Franz
Zorn aus Schweden, wo er erste Trainingsrunden
absolviert und ideale Bedingungen vorgefunden
hat, „Traumwetter und sehr gutes Eis.“
Der 49-Jährige sitzt in Schweden erstmals seit
seinem Trainingsunfall in Inzell wieder auf dem
Motorrad und ist dabei, sich für die neue Saison
in Schweden einzufahren. „Zuerst geht’s
einige Tage nach Strömsund, um sich einzufahren
und mal schauen, wie die Bikes funktionieren“,
so Zorn zu seiner diesjährigen Saisonvorbereitung.
Ein ursprünglich geplantes Trainingslager
in Russland ließ Franz Zorn aus und
entschied sich, weiterhin in Schweden zu trainieren.
Nach den ersten Tests in Schweden zeigte sich
Zorn bereits beeindruckt vom Trainingsverlauf.
„Das Training läuft top und die Eiskonditionen
sind einfach genial“, so Zorn zu den Bedingungen
in Schweden, wo er ein eigenes Bahndienstfahrzeug
dabei und auch eine Startmaschine
montiert hat.
Max Niedermaier:
Die Ziele bleiben die gleichen!
Platz 11 in der Weltmeisterschaft 2019 und
Platz 4 bei der deutschen Eisspeedwaymeisterschaft
lautete die Bilanz von Max Niedermaier
in der vergangenen Saison. 2020 will
Niedermaier wieder in den Eisspeedway-GP.
„Die Ziele bleiben die gleichen wie in den vergangenen
Jahren“, erzählt Max Niedermaier.
Bereits im vergangenen Jahr stellte Niedermaier
fest, das während der Eisspeedwaysaison
ohne Teilnahme an der Weltmeisterschaft nicht
gerade viele Rennen zur Verfügung stehen. Somit
bleibt für Niedermaier die Qualifikation für
den Eisspeedway-GP das größte Ziel und auch
bei der Deutschen Meisterschaft und dem Eisspeedway
der Nationen in Berlin will Niedermaier
mit dabei sein. „Wenn es klappt, trainiere
ich dann vor der WM-Quali nochmal in
Schweden“, so Niedermaier, der einen Startplatz
in Örnsköldvsik erhalten hat. Nach den
Qualifikationsrennen zur Weltmeisterschaft
am zweiten Januarwochenende wird sich zeigen,
ob für Niedermaier der Weg dann gen Osten
zu den Weltmeisterschaftsrennen in Kasachstan
und Russland gehen wird.
Hans Weber:
Der GP muss der Anspruch sein!
Mit WM-Rang 5 war Hans Weber nicht nur der
beste deutsche Teilnehmer an der Weltmeisterschaft
2019 im Eisspeedway, sondern auch
bester Nichtrusse. Kein Wunder also, dass der
Eishans wieder in den GP will. „Der GP ist sowieso
das Ziel und muss mein Anspruch für die
neue Saison sein“, gibt der Eishans ganz klar
die Richtung für die kommende Saison vor. Mit
89 WM-Punkten beendete Weber die WM-Saison
2019 und das, obwohl bei ihm nach dem
Saisonfinale in Heerenveen nach Stürzen ein
angebrochener Halswirbel festgestellt wurde.
Diese Verletzung hat Weber genauso wie die
letzte Saison hinter sich gelassen und bereitet
sich derzeit auf die neue Saison in Russland
vor. Große Änderungen gab es für Hans im
Sommer auch im Hinblick auf das Maschinen-
Januar '20 BAHNSPORT AKTUELL 11
EISSPEEDWAY
material und die Teamzugehörigkeit zum Inn-
Isar Racing Team. „Ich möchte meinen Fokus
wieder mehr aufs Sportliche verlagern“, so
Weber, der aus dem Inn-Isar-Racing Team ausschied.
„Man darf im Team auch nicht alles verteufeln
und es hat wirklich auch tolle Sachen
gegeben.“ Materiell setzt Weber auf ein neues
Fahrwerk, das derzeit in Russland eingefahren
wird. „Ich habe im Sommer ein eigenes Fahrwerk
gebaut und das läuft soweit“, so Webers
Fazit, „es sind noch ein paar Kleinigkeiten zu
machen, aber ich bin echt zufrieden.“ Auch für
die Weltmeisterschaft hat sich Weber wieder
einiges vorgenommen und will noch näher an
die russischen Spitzenfahrer herankommen.
„Ich war vergangenes Jahr schon ziemlich nah
dran und schau mer mal, was dieses Jahr
geht“, so der Bayer. „Für den Sport wäre es
schon wichtig, ein Ausrufezeichen zu setzen.“
Franz Mayerbüchler:
Berlin und Inzell waren zwei Highlights
Franz Mayerbüchler hat sich mit einem 3. Rang
bei der deutschen Meisterschaft seinen ersten
WM-Start verdient und wird bei der WM-Qualifikationsrunde
in Schweden Anfang Januar an
den Start gehen. Für Mayerbüchler ist es nicht
der erste WM-Start seiner Karriere, aber der
erste seit Längerem. „In meiner ersten Saison
war ich schon mal bei einer WM-Qualifikation
dabei“, so der Inzeller, der in seinem ersten
Jahr im Eisspeedwaysport bei einer WM-Quali
in Russland an den Start ging.
In Örnsköldsvik wird Mayerbüchler als einer
von drei deutschen Fahrern (neben Hans Weber
und Luca Bauer) versuchen, ähnlich zu
überraschen wie in der abgelaufenen Saison
beim DM-Finale in Berlin. „Es ist schwer zu sagen,
welchen Platz man sich als Ziel setzt, da
das Fahrerfeld bisher noch nicht komplett bekannt
ist“, so Mayerbüchler. „Bisher war eine
Quali immer etwas stärker besetzt als die andere,
aber die Top-Ten in so einem Rennen ist
schon ein Ziel.“
Zur Vorbereitung auf dieses Rennen wird Mayerbüchler,
dessen Vater früher auch Rennen
fuhr und der bei den Rennen immer mit dabei
ist, nach Weihnachten nach Skandinavien reisen,
um dort noch zu trainieren. „Geplant ist,
nach Weihnachten in Skandinavien bis zur
Qualifikation zu trainieren“, berichtet der Inzeller.
In der vergangenen Saison durfte Mayerbüchler
auf zwei besondere Highlights zurückblicken,
„der 3. Platz in Berlin und natürlich
auch in Inzell dabei zu sein, waren zwei
Highlights“, so der 26-Jährige, der in Inzell an
beiden Renntagen zum Einsatz kam und über
beide Tage insgesamt 7 Punkte holte.
Luca Bauer:
Ziel ist es, schon die Quali zu schaffen
Luca Bauer hat im vergangenen Jahr einen großen
Schritt gemacht und konnte neben seinem
Sieg beim offenen Rennen in Weißenbach auch
bei der Eisspeedway-Europameisterschaft einige
Ausrufezeichen setzen. „Im Großen und
Ganzen war es gut, würde ich sagen“, zieht
Bauer ein Fazit zum abgelaufenen Jahr. „In der
Quali ist es leider schlecht gelaufen, aber in
Weißenbach und bei der EM war es gut und
auch Inzell war gut. Darauf kann man aufbauen.“
Zur Vorbereitung auf die neue Saison war Luca
Bauer bereits in Russland zum Trainieren,
brach das Training aber dann wieder ab. „In
Russland bin ich nach ein paar Tagen wieder
heim“, erzählt der Sohn von Günther Bauer.
„Ich war nur eine Woche dort, da ich kaum gefahren
bin und es mit minus 30 Grad einfach zu
kalt war.“
Zur Vorbereitung auf die WM-Qualifikation
wird Bauer mit Papa Günther als Mechaniker
im Gepäck dann nach Schweden fahren, um
dort bis zur Qualifikation, die er wieder für Italien
bestreiten wird, zu trainieren. Vor dem
Rennen, das über den Einzug in den Eisspeedway-GP
entscheidet, wird Luca Bauer zudem
noch an zwei Rennen der schwedischen Liga
teilnehmen, um bestens für die WM-Quali vorbereitet
zu sein. „Ziel ist schon, die Quali zu
schaffen“, so der 21-Jährige, der noch weitere
Pläne und Ziele für die Saison 2020 hat. „Für
die EM hab ich auch schon einen Platz für das
Finale in Polen und ich hoffe auch, dass es für
die WM läuft.
Franz Mayerbüchler will sich in der kommenden Saison
auf alle Fälle noch steigern
Luca Bauer ist auch in diesem Jahr wieder mit italienischer Lizenz unterwegs. Zur Vorbereitung auf die WM-Qualifikation wird Bauer mit Papa Günther als Mechaniker im Gepäck
dann nach Schweden fahren, um dort bis zur Qualifikation zu trainieren
EISSPEEDWAY
DATEN
UND
FAKTEN
Weltmeister Daniil Ivanov
vor Dmitry Koltakov
EISSPEEDWAY-TERMINE 2020
11.1. WM-Qualifikation 1 Örnsköldsvik/S
( Hans Weber, Franz Mayerbüchler)
11.1. WM-Qualifikation 2 Kauhajoki/FIN
(Max Niedermaier, Markus Jell)
19.1. Eisspeedway Weißenbach/A*
1./2.2. Finale 1 Almaty/KAZ
8./9.2. Finale 2 Togliatti/RUS
15./16.2. Finale 3 Shadrinsk/RUS
27.2. Deutsche Meisterschaft Berlin/D
29.2./1.3. Team-WM Berlin/D
14./15.3. Finale 4 Inzell/D
21./22.3. EM-Finale 1/2
Tomaszow Mazowiecki/PL
4./5.4. Finale 5 Heerenveen/NL
* Rennen auf Natureisbahnen, nicht sicher, ob sie witterungsbedingt
stattfinden können. Bitte informieren Sie sich auf den
Webseiten der jeweiligen Veranstalter oder über Facebook
DIE BESTEN EISFAHRER ALLER ZEITEN
Fahrer Nat. Gold Silber Bronze
1. Nikolaj Krasnikov RUS 8 0 1
2. Gabdrahman Kadyrov (†) RUS 6 1 1
3. Sergej Tarabanko RUS 4 1 0
4. Daniil Ivanov RUS 3 5 2
5. Alexander Balaschov RUS 3 4 0
Dmitry Koltakov RUS 3 4 0
7. Juri Ivanov RUS 3 2 2
8. Kyril Drogalin RUS 3 1 0
9. Per-Olov Serenius S 2 3 0
10. Anatolij Bondarenko RUS 2 2 0
11. Vladimir Fadeev RUS 2 1 1
12. Erik Stenlund S 2 0 2
13. Sergej Kasakov RUS 2 0 1
14. Vladimir Suchov RUS 1 4 2
15. Vitaly Komisevich RUS 1 3 0
16. Dmitry Komisevich RUS 1 1 7
17. Boris Samorodov (†) RUS 1 1 1
Milan Spinka CZ 1 1 1
Antonin Svab (†) CZ 1 1 1
20. Vladimir Ljubitsch RUS 1 1 0
Nikolaj Nischenko (†) RUS 1 1 0
Jarmo Hirvasoja FIN 1 1 0
23. Sergej Ivanov (†) RUS 1 0 2
24. Dmitry Bulankin RUS 1 0 0
NATIONENWERTUNG
Nation Gold Silber Bronze
1. UdSSR/GUS/RUS 47 42 38
2. Schweden 4 6 5
3. CSFR/CR/CZ 2 3 4
4. Finnland 1 1 1
5. Österreich 0 1 4
5. Deutschland 0 1 2
WM 2020
EISSPEEDWAY-WM
Titelverteidiger: Daniil Ivanov
Qualifikationsrunde 1 Örnsköldsvik (Schweden) 11.1.
2 AUT - 2 CZE - 2 FIN - 2 KAZ - 2 NED - 2 RUS -
2 SWE - 2 GER
(Hans Weber, Franz Mayerbüchler)
Finalrunden
1./2.2. Finale 1 Almaty (Kasachstan)
8./9.2. Finale 2 Togliatti (Russland)
15./16.2. Finale 3 Shadrinsk (Russland)
14./15.3. Finale 4 Inzell (Deutschland)
4./5.4. Finale 5 Heerenveen (Niederlande)
Weltmeister 2019 (Daniil Ivanov)
6 Fahrer aus Qualifikationsrunde 1
6 Fahrer aus Qualifikationsrunde 2
2 permanente FIM-Wildcards
1 Veranstalter-Wildcard
+ 2 Veranstalter-Reserven
6
Qualifikationsrunde 2 Kauhajoki (Finnland) 11.1.
1 AUT - 2 CZE - 1 FIN - 2 KAZ - 1 ITA - 2 NED -
2 RUS - 1 SUI - 2 SWE - 2 GER
(Max Niedermaier, Markus Jell)
6
EISSPEEDWAY OF NATIONS
Titelverteidiger: Russland mit (v.l.) Dmitry Koltakov, Dmitry Komisevich
und Daniil Ivanov • Fotos: good-shoot.com/David Reygondeau
Weltfinale Berlin (Deutschland) 29.2./1.3.
Finnland - Kasachstan - Österreich - Russland -
Schweden - Tschechien - Deutschland
(D-Kader steht noch nicht fest)
lt. FIM-Terminkalender - ohne Gewähr
(Änderungen und Ergänzungen vorbehalten)
14 BAHNSPORT AKTUELL Januar '20
ALLE EISSPEEDWAY-WELTMEISTER
Jahr Ort Gold Silber Bronze
1966 Ufa, Moskau/RUS Kadyrov/RUS (†) Kusnezov/RUS Svab/CZ (†)
1967 Moskau, Ufa/RUS Samorodov/RUS (†) Dubinin/RUS Zibrov/RUS
1968 Salavat, Ufa/RUS Kadyrov/RUS (†) Zibrov/RUS Samorodov/RUS (†)
1969 Inzell/D Kadyrov/RUS (†) Lambotzkij/RUS Zibrov/RUS
1970 Nassjö/S Svab/CZ (†) Kadyrov/RUS (†) K.Westlund/S
1971 Inzell/D Kadyrov/RUS (†) Chekuchev/RUS Spinka/CZ
1972 Nassjö/S Kadyrov/RUS (†) Svab/CZ (†) Paznikov/RUS
1973 Inzell/D Kadyrov/RUS (†) Samorodov/RUS (†) Paznikov/RUS
1974 Nassjö/S Spinka/CZ Zibrov/RUS Kadyrov/RUS (†)
1975 Moskau/RUS Tarabanko/RUS Zibrov/RUS Kasakov/RUS
1976 Assen/NL Tarabanko/RUS Spinka/CZ Samuelsson/S
1977 Inzell/D Tarabanko/RUS Samuelsson/S Kudrna/CZ (†)
1978 Assen/NL Tarabanko/RUS Bondarenko/RUS Gladychev/RUS (†)
1979 Inzell/D Bondarenko/RUS Ljubitsch/RUS Kudrna/CZ (†)
1980 Kalinin/RUS Bondarenko/RUS Tarabanko/RUS Suchov/RUS
1981 Assen/NL Ljubitsch/RUS Suchov/RUS Gladychev/RUS (†)
1982 Inzell/D Kasakov/RUS Serenius/S Subbotin/RUS
1983 Eindhoven/NL Kasakov/RUS Bondarenko/RUS Stenlund/S
1984 Moskau/RUS Stenlund/S Suchov/RUS J.Ivanov/RUS
1985 Assen/NL Suchov/RUS Hirvasoja/FIN J.Ivanov/RUS
1986 Stockholm/S J.Ivanov/RUS Suchov/RUS Stenlund/S
1987 Berlin/D J.Ivanov/RUS Suchov/RUS Russkich/RUS
1988 Eindhoven/NL Stenlund/S J.Ivanov/RUS S.Ivanov/RUS (†)
1989 Alma-Ata/RUS Nischenko/RUS (†) J.Ivanov/RUS Suchov/RUS
1990 Göteborg/S Hirvasoja/FIN Nischenko/RUS (†) S.Ivanov/RUS (†)
1991 Assen/NL S.Ivanov/RUS (†) Serenius/S Lang/D
1992 Frankfurt/D J.Ivanov/RUS Klatovsky/CZ Svensson/S
1993 Saransk/RUS Fadeev/RUS Balaschov/RUS Lang/D
1994 * Balaschov/RUS Serenius/S Nikulin/RUS
1995 * Serenius/S Balaschov/RUS Nikulin/RUS
1996 * Balaschov/RUS Polikarpov/RUS Nikulin/RUS
1997 Assen/NL Drogalin/RUS Balaschov/RUS Ahlbom/FIN
1998 * Balaschov/RUS Drogalin/RUS Nikulin/RUS
1999 * Fadeev/RUS Balaschov/RUS Nikulin/RUS
2000 Assen/NL Drogalin/RUS Zorn/A Fadeev/RUS
2001 * Drogalin/RUS Fadeev/RUS Nikulin/RUS
2002 * Serenius/S Nikulin/RUS Polikarpov/RUS
2003 * V.Komisevich/RUS Bauer/D Lumpov/RUS
2004 * Bulankin/RUS V.Komisevich/RUS Krasnikov/RUS
2005 * Krasnikov/RUS V.Komisevich/RUS I.Ivanov/RUS
2006 * Krasnikov/RUS Basejev/RUS Bogdanov/RUS
2007 * Krasnikov/RUS V.Komisevich/RUS I.Ivanov/RUS
2008 * Krasnikov/RUS D.Komisevich/RUS Zorn/A
2009 * Krasnikov/RUS D.Ivanov/RUS Zorn/A
2010 * Krasnikov/RUS D.Ivanov/RUS D.Komisevich/RUS
2011 * Krasnikov/RUS Kononov/RUS D.Ivanov/RUS
2012 * Krasnikov/RUS D.Ivanov/RUS D.Komisevich/RUS
2013 * D.Ivanov/RUS Koltakov/RUS D.Komisevich/RUS
2014 * D.Ivanov/RUS Koltakov/RUS D.Komisevich/RUS
2015 * D.Koltakov/RUS D.Ivanov/RUS D.Komisevich/RUS
2016 * D.Komisevich/RUS D.Koltakov/RUS D.Ivanov/RUS
2017 * Koltakov/RUS Kononov/RUS D.Komisevich/RUS
2018 * Koltakov/RUS D.Ivanov/RUS D.Komisevich/RUS
2019 * D.Ivanov/RUS Koltakov/RUS Valeev/RUS
* im Grand-Prix-System ausgetragen
Foto links: Dmitry Komisevich
Rechts: Stefan Svensson
gegen Nikita Toloknov
INTERVIEW LARS ILGNER
Im Zweifel si
privat zu
Richten sie gut, gilt das als normal. Richten sie schlecht, wird heftig kritisiert, der
Referee verbal, ja möglicherweise sogar körperlich angegangen. Fußballverbände,
wie jener in Berlin, planen nach dem jüngsten Schiri-Streik Sofortmaßnahmen, um
für Entspannung zu sorgen. Nur im Fußball? Wie sieht es eigentlich im Bahnsport
aus, in dem Offizielle inzwischen sehr rar geworden sind? Susi Weber hat sich mit
Lars Ilgner unterhalten. Der 46-Jährige ist seit gut zehn Jahren Schiedsrichter.
Auch Lars Ilgner (links) gibt seine Erfahrungen gerne
weiter: In Wolfslake hatte er mit Christian Hefenbrock
einen „Rennleiter B in Ausbildung“ mit dabei
Herr Ilgner, können Sie kurz beschreiben, warum
wird man Schiedsrichter? Was hat Sie dazu
bewogen?
Das war eher spontan und auch Zufall. Ich wollte
Rennleiter in Meißen werden – und die
Schiedsrichter-Ausbildung war in den Lehrgang
integriert. Ich dachte, das mache ich
gleich mit. So ist das entstanden.
Vielleicht erläutern Sie, wie eine Schiedsrichter-Ausbildung
aussieht …
Zu meiner Zeit musste man die B-Lizenz machen.
Man hatte Assistenzeinsätze, wurde dann
zum Seminar mit Prüfung zugelassen. Mit der
B-Lizenz lassen sich nationale Rennen oder
Clubsportveranstaltungen richten. Wer bei internationalen
Rennen als Schiedsrichter fungieren
will, benötigt die A-Lizenz, die auf die
B-Lizenz aufbaut, aber wiederum nicht mit Lizenzen
für internationale Prädikate zu verwechseln
ist. Auch für die A-Lizenz braucht es ein Seminar,
das mit erfolgreicher Prüfung beendet
werden muss. Für alle, die es interessiert: Der
DMSB bietet sehr gute, informative und praxisnahe
Lehrgänge und Fortbildungen an.
Nun ist es ja mit der Ausbildung alleine noch
nicht getan …
Nein, es braucht alle drei Jahre entsprechende
Fortbildungsseminare. Nicht vergessen darf
man aber auch, dass die theoretische Ausbildung
das eine ist, der praktische Teil ein anderer.
Es ist als B-Lizenz-Schiri unerlässlich, dass
man sich einen Mentor sucht, der einen in der
Anfangszeit unterstützt. Ich selbst habe Torsten
Jürn und Bernd Sagert viel zu verdanken.
Wie sind Ihre Erfahrungen im Bahnsport? Haben
auch Sie schon, wie ihre Kollegen im Fußball,
verbale oder gar körperliche Aggressionen
erlebt?
Körperliche nicht, aber verbale. Direkt nach einem
Rennen ist es ja noch normal. Da sind Fahrer
voller Adrenalin. Verbale Attacken kurz nach
dem Rennen sind für mich persönlich kein Problem.
Damit muss man eben umgehen können
und ein Händchen haben. Bei vielen sieht die
Einschätzung Stunden später oder Tags darauf
wieder anders aus. Aber es gibt auch andere,
sowohl unter Fahrern als auch unter Fans. Ich
glaube, jeder Schiedsrichter versucht das Beste
zu geben. Von uns wird aber immer 100 Prozent
erwartet. Auch wir könnten verlangen, dass bei
den Fahrern immer alles perfekt zugeht. Ich
wünsche mir, dass auch Fahrer und Fans sich
einmal in unsere Lage versetzen. Ich glaube, es
braucht einfach gegenseitiges Verständnis.
Was glauben Sie, welche Eigenschaften muss
ein Schiedsrichter mitbringen?
Ein selbstbewusstes Auftreten, ein gutes Urteilsvermögen,
Sicherheit im Regelwerk. Er
muss aber auch seine Meinung vertreten können.
Haben Sie schon Fehlentscheidungen getroffen?
Ja, es ging damals um das Überfahren der Innenlinie.
Ich habe mich aber nochmals beim
Sportkommissar rückversichert und musste
feststellen, dass ich ein zu schnelles und falsches
Urteil gefällt hatte. Die Entscheidung habe
ich wieder zurückgenommen.
Wäre der Einsatz von Videotechnik eine Erleichterung?
Sicherlich. Man darf aber auch nicht vergessen,
dass dies mit Kosten verbunden ist, die den Vereinen
auferlegt werden. Ratsam und gut wäre
es, auf 1000-Meter-Bahnen wieder Kurvenbeobachter
einzusetzen, die es ganz früher mal
gegeben hat. Das müssten dann aber auch geschulte
Leute sein, was wiederum Kosten für die
Vereine bedeutet.
Wegen Überschreitung der Altersgrenze scheiden
Schiedsrichter aus ihren Ämtern aus, nur
wenig Neue kommen nach. Haben wir ein
Schiedsrichter-Problem in Deutschland? Und
wenn ja, wie lässt es sich lösen?
Es gibt ein Jung-Schiri-Problem. Funktionärs-
Nachwuchs überlegt sich schon, ob er „nur“
Rennleiter werden möchte oder auch die Laufbahn
eines Schiedsrichters einschlägt. Als
Schiedsrichter ist man auch öfter mal der Buhmann,
hat man nicht nur Freunde. Man muss
schon bereit sein, eine gewisse Verantwortung
zu tragen. Schön wäre es, wenn sich ältere
Schiedsrichter jungen Leuten aus den Vereinen
annehmen, ihre Erfahrung einbringen und weitergeben,
ja vielleicht sogar den einen oder anderen
„Neuen“ generieren. Mit jemandem an
16 BAHNSPORT AKTUELL Januar '20
nd Offizielle
elangen
seiner Seite kann man als Neuling das Rennen
auch nochmals Revue passieren lassen und besprechen.
Parallel dazu kann man auch in andere
Sportarten schauen, in den Skialpin-Bereich
beispielsweise. Dort sind in den Mannschaften
immer auch ehemalige Sportler dabei, was bei
den jüngeren Fahrern sehr gut ankommt und
wovon sie profitieren. Das Grundproblem bei
Schiedsrichtern ist übrigens über alle Sportarten
hinweg gleich: Selten wird man positiv bewertet.
Meistens kommt ja das Negative, das,
was man angeblich falsch gemacht hat.
Es gibt Fans und Fahrer, die der Meinung sind,
Offizielle verdienen sehr viel Geld. Vielleicht
klären Sie uns mal auf …
Es gibt eine Fahrtkostenerstattung und eine
Pauschale, die so aussieht, dass ich bei Einsätzen
zwölf Euro erhalte, wenn ich bis zu zwölf
Stunden unterwegs bin. Und 24 Euro, sollte das
Ganze bis zu 24 Stunden dauern. Gegebenenfalls
bezahlt auch ein Veranstalter die Übernachtung.
Gehen wir aber einmal zurück zum
„normalen“ Einsatz. Wenn ich von Meißen aus
rund 100 Kilometer für eine Wegstrecke fahre
und einen Tag lang dort auf der Bahn stehe,
macht das dann etwa 80 bis 90 Euro, von denen
ich aber auch meinen Sprit noch bezahle. Was
viele vergessen, ist die Verantwortung, die man
als Offizieller zusätzlich trägt. Im Zweifel sind
Offizielle privat zu belangen, erhalten einen
Eintrag ins Führungszeugnis oder im Extremfall
eine andere Strafe. Das vergessen viele.
Reich wird man also nicht, als Schiedsrichter.
Mit der „Ehre“ oder zumindest mit dem respektvollen
Umgang ist es auch so eine Sache.
Warum tut man sich ein solches Amt an?
Einfach aus Freude am Sport. Weil man vom
Sport als solches infiziert ist, sich einbringen,
was bewegen will. Ohne Schiedsrichter geht es
halt nicht. Genauso, wie es nicht ohne Veranstalter,
ohne Fahrer, ohne andere Funktionäre
funktioniert. Sport ist ein Geben und Nehmen.
Und Offizielle sind auch bereit, zu geben.
• Interview: Susi Weber; Actionfoto: Klaus Goffelmeyer
Bei actionreichen Rennen
den Überblick zu behalten,
ist eine Kunst für sich sich
Januar '20 BAHNSPORT AKTUELL 17
FIM-GALA
Am 1. Dezember 2019 fand die glamouröse FIM-Preisverleihung im Fürstentum Monaco statt. Schließlich
galt es die 2019er-Weltmeister auf dem Motorradsportbereich zu ehren. MXGP-Weltmeister Tim Gajser
war der Einladung ebenso wie sein EnduroGP-Kollege Brad Freeman gefolgt, um nur zwei der Stars zu nennen.
• Fotos: Nuno Laranjeira/good-shoot.com
Speedway-Weltmeister Bartosz Zmarzlik
Eisspeedway-Weltmeister
Daniil Ivanov
Speedway-U21-Weltmeister Maksym Drabik
Speedway-Youth-
Weltmeister
Jesper Knudsen
18 BAHNSPORT AKTUELL Januar '19
Langbahn-Weltmeister
Dimitri Bergé
CCP-Präsident Armando Castagna (li.)
und Bartosz Zmarzlik
Januar '19 BAHNSPORT AKTUELL 19
CLUBNOTIZEN/NOTIZEN
Die Herxheimer Clubfahrer auf einen Blick
MSV Herxheim
Motorsportparty
Am 30.11.2019 hatte die MSV Herxheim ihre Clubfahrer sowie die zahlreichen
Helfer zur Motorsportparty in die Festhalle Herxheim eingeladen.
Der 1. Vorsitzende Edelbert Müller bedankte sich bei den zahlreichen ehrenamtlichen
Helfern der MSVH, ohne die man solch eine Bahnsportsaison
mit drei Rennen und diversen Trainings nicht stemmen könnte. Auch
gab es zwei Ehrungen an diesem Abend, nämlich die Ehrung verdienter
Helfer, die Müller nach seinem kurzen Rückblick der Saison 2019 vornahm.
Für 50 Jahre Mitgliedschaft bei der MSVH wurden Siegfried Stütz, Robert
Lechner und Franz Schwager geehrt.
Verleihung der Silbernen Ehrennadel (v.l.): 1. Vorsitzender Edelbert Müller, Rainer
Kern und Marco Hammer
der an Christi Himmelfahrt wiederum die Langbahn-WM-Saison starten
wird. Danach wurde die Ehrung der Clubmeisterschaft der MSVH
Herxheim durchgeführt. Die Wertung gewann wie schon 2018 Max Dilger.
Auf den Plätzen folgten Lukas Fienhage und der Deutsche Langbahnmeister
Michael Härtel. Insgesamt nahmen für die MSVH 23 Starter
teil.
Abgerundet wurde die MSVH-Party 2019 durch die Tombola, die von Marco
Hammer moderiert wurde, und eine Zwei-Mann-Band, die den Abend
ausklingen ließ. • Texte u. Fotos: Andreas Obermeier
Ehrung 50 Jahre Mitgliedschaft (v.l.): 1. Vorsitzender Edelbert Müller, Siegfried
Stütz, Robert Lechner, Franz Schwager und Marco Hammer
Leitete souverän die Tombola: Marco Hammer
Rennleiter
Joachim Ohmer
ehrte die Clubfahrer
Mit der silbernen Ehrennadel wurden Rainer Kern und Maximilian Kerner
ausgezeichnet. Reiner Kern ist überall zu finden, wenn es Arbeit gibt, in
allen Bereichen. Maximilian Kerner agiert seit Jahren schon beim Bahndienst
und macht dort einen tollen Job.
„Diese Helfer haben sich in besonderer Form um die MSV Herxheim verdient
gemacht“, betonte der 1. Vorsitzende Edelbert Müller.
Als Rennleiter oblag es Joachim Ohmer die Rennsaison 2019 Revue passieren
zu lassen und er gab eine kurze Vorschau auf die Saison 2020, in
20 BAHNSPORT AKTUELL Januar '20
Michael Härtel feiert
Jahresabschluss
Am 16.11.2019 feierte Michael Härtel zusammen mit allen Sponsoren,
Freunden und der Familie den Abschluss der Saison 2019.
„Es liegt eine Saison mit Höhen und Tiefen hinter uns, nicht unbedingt
aus sportlicher, sondern mehr aus verletzungsbedingter Sicht. Wir starteten
gut in die Saison mit dem Gewinn des silbernen Schwammerling in
Dingolfing oder einem guten Rennen beim SON in Landhut – bis es dann
endlich zum ersten Start in Polen kam, nach einigen Regenabsagen. Dort
erwischte es mich dann bei einem Sturz mit einem ausgekugeltem Oberschenkel.
Das war ein sehr schmerzhaftes Erlebnis. Ich konnte mich aber
wieder gut erholen. An Pfingsten gaben wir ein tolles Comeback in Güstrow
und Teterow. Wir waren wieder voll mit vorn dabei. Es folgte eine
tolle Erfahrung mit dem Besuch des BR und dem super, tollen Bericht aus
Olching. Danach folgte eine Verletzung am Sprunggelenk, zugezogen in
Daugavpils, wo ich mit einem Letten gestürzt bin. Auch davon habe ich
mich erholt und bin in Stralsund beim Bundesligarennen wieder gut zurückgekehrt.
Der erste Langbahn-DM-Titel folgte dann in Berghaupten
und damit der Höhepunkt der Saison. Mein letztes U21-Jahr schlossen
wir in Güstrow bei der U21-WM mit einer passablen Leistung ab, bevor
ein toller Saisonabschluss in St. Johann in Österreich mit einem Sieg das
Jahr 2019 abschloss“, gab Härtel einen Saisonrückblick.
Dieser Abend war aber der Abend der Sponsoren und der Familie. Als
„Dankeschön“ für die tolle Unterstützung im Jahr 2019! Härtel hofft, auf
jeden Einzelnen auch im nächsten Jahr wieder bauen zu können. „Denn
nur durch euch ist das alles möglich“, so seine eindeutige Aussage.
Nun bereitet sich das Team bestmöglich auf die nächste Saison vor,
denn es steht einiges auf dem Programm. Auf ein gesundes, erfolgreiches
Motorsportjahr 2020! • mh
Inklusion
Für manche noch ein etwas ungewohntes Wort, doch bei der MSV
Herxheim gibt es das Thema schon länger. Bei der MSVH ist jeder willkommen,
sei es als Gast oder gerne auch als Helfer.
Mitglied Markus Lauer ist seit Jahren einer der fleißigsten und treuesten
Helfer. Er unterstützt tatkräftig das Werbeteam und ist bei jedem Rennen
Markus Lauer ist immer hilfsbereit
beim Auf- und Abbau dabei und pflegt auch die Grünanlagen im VIP-Bereich.
Wo eine helfende Hand benötigt wird, ist Markus da! Doch nicht
nur beim Arbeiten ist er dabei, nein, auch bei den Vereinsausflügen und
Helferfesten ist er stets vertreten und herzlichst willkommen.
Für ein Ehrenamt haben leider immer weniger Menschen Zeit, doch Markus
nimmt sie sich, obwohl er auch noch berufstätig ist!
Dafür bedankt sich die MSVH herzlichst bei Markus Lauer und ist froh,
ihn im Verein zu haben. • Text u. Foto: Andreas Obermeier
https://youtu.be/RXcamyt502o
+
Auch Sie können mit einer kleinen Spende auf nachfolgend
genanntes Konto helfen sowie spendenbedürftige
verunfallte Fahrer vorschlagen
„Bahnsport-aktuell-Unfallkonto“ Raiffeisenbank Rodenbach IBAN DE28 5066 3699 0000 0495 57
Januar '20 BAHNSPORT AKTUELL 21
MSC Neustadt
Erstes Fahrer-/Fantreffen
Am Freitag, 15.11.2019, trafen sich einige Fahrer und Fans zu einem gemütlichen
Abend im Gasthof Amtmann in Neustadt an der Donau.
Organisator war Uwe Ebler von der MSV Herxheim, der unter anderem
mit einer kleinen Tombola für Spannung und Unterhaltung sorgte.
Moderator Günter Korn konnte etwa 50 Gäste zu diesem Abend begrüßen
und mit den anwesenden Fahrern sehr interessante Interviews zur
abgeschlossenen Saison 2019 und zur Vorbereitung für 2020 führen.
Dank an die anwesenden Fahrer und Fahrerinnen: Celina Liebmann, Sarah
Fischer, Maximilian Troidl und Mario Niedermeier, der sogar seine
beiden Rennmaschinen, Speedway und Langbahn ausgestellt hatte.
„Die Resonanz bei den Gästen war sehr positiv, sodass wir auch im
nächsten Jahr ein Treffen durchführen werden und dabei vielleicht noch
mehr Zuspruch haben“, sagte Uwe Ebler und bekam an diesem Abend
viel Beifall von den Gästen für Idee und Durchführung.
• Text: Günter Korn; Fotos: Uwe Ebler
Initiator Uwe Ebler mit (v.l.) Mario Niedermeier, Celina Liebmann, Sarah Fischer
und Maximilian Troidl
22 BAHNSPORT AKTUELL Januar '20
50 % RABATT
AUF ALLE BÜCHER
BMW
F800
und F650
29,95 €
Australien -
Motorrad
Edition
unterwegs
16,00 €
1000x
Formel 1
19,99 €
The Harley-Davidsson Motor Co. ..49,00€
Harley-
Davidsson
Die
lebende
Legende
39,90 €
BMW
Wartung
und
Reparatur
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Motorradreisen
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Urlaub und
Expedition
Aufl. 2001
19,90 €
Zweitakt-
Praxis
15,99 €
BMW
R1200
Wartung
und
Reparatur
39,90 €
Die
Motorradund
PKW-
Produktion
der DDR
19,99 €
Motorrad-
Reisekarten
Toskana
9,99 €
Harley-Davidsson. .............29,95 €
TRIUMPH
Bonneville
29,90 €
MOTO
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Januar '20 BAHNSPORT AKTUELL 23
INTERNATIONAL
Nicki Pedersen (vorne, hier gegen Robert
Lambert) startet 2020 für Sheffield
• Foto: Daniel Sievers
ENGLAND
Premiership
Nicki wird zum Tiger
Nicki Pedersen fährt nach über acht Jahren wieder in England! Sheffield-
Manager Simon Stead gelang mit der Verpflichtung des 42-Jährigen der
spektakulärste Coup in der Geschichte des Traditionsvereins. Pedersen
hat schon einmal in Sheffield gewohnt, als er seine UK-Karriere 1998 mit
Newcastle begann.
Fahrerkarussell
Derzeit sind mit Meister Swindon und Neuling Sheffield erst zwei Teams
komplett. Ipswich und Peterborough haben noch keine offizielle Nennung
abgegeben.
Hier das derzeitige Line-up der Clubs: Swindon: Jason Doyle (AUS), Troy
Batchelor (AUS), Rasmus Jensen (DK), Ellis Perks (GB), Anders Rowe (GB),
Jordan Stewart (AUS) und Adam Ellis (GB). Sheffield: Kyle Howarth (GB),
Nicki Pedersen (DK), Josh Grajczonek (AUS), Jack Holder (AUS), Todd Kurtz
(AUS), Ashley Morris (GB) und Richard Lawson (GB). Wolverhampton: Ryan
Douglas (AUS), Rory Schlein (AUS), Broc Nicol (USA) und Nick Morris
(AUS). King’s Lynn: Lewis Kerr (GB), Thomas Jörgensen (DK), Robert Lambert
(GB). Belle Vue: Brady Kurtz (AUS) und Peter Kildemand (DK).
Championship
Erik wieder für Redcar
Championship Riders’ Gewinner Erik Riss fährt auch 2020 in Großbritannien.
Er war der erste Fahrer, den Redcar für die kommende Saison verpflichtet
hat. Eine offizielle Meldung darüber, dass der 24-Jährige auch
wieder in der Premiership fährt, liegt noch nicht vor.
Fahrerkarussell
In der zweiten Division, der SGB Championship, sind bereits acht Teams
komplett.
Das derzeitige Aufstellung lautet wie folgt: Berwick: Jye Etheridge (AUS),
Leon Flint (GB), Aaron Summers (AUS), Daniel Gappmaier (A), Nicolaj Busk
Jacobsen (DK), Kyle Bickley (GB) und Coty Garcia (ARG). Birmigham: Jason
Garrity (GB), Chris Harris (GB), James Shanes (GB), Ashley Morris (GB), Pa-
Erik Riss (re., hier gegen Richie Worrall) ist
wieder für Redcar unterwegs • Foto: Andy Garner
co Castagna (I), Jack Thomas (GB) und Tomas H. Jonasson (S). Eastbourne:
Lewis Kerr (GB), Kyle Newman (GB), Tom Brennan (GB), Edward Kennett
(GB), Richard Lawson (GB), Jason Edwards (GB) und Drew Kemp (GB).
Edinburgh: Sam Masters (AUS), Josh Pickering (AUS), Richie Worrall (GB),
William Lawson (GB), Kye Thomson (AUS), Lasse Fredriksen (S) und James
Sarjeant (GB). Kent: Scott Nicholls (GB), Robert Ledwith (GB), Cameron
Heeps (AUS), Tom Bacon (GB), Dan Gilkes (GB), Nico Covatti (I) und Paul
Starke (GB). Leicester: Ryan Douglas (AUS), Tyron Proctor (AUS), Ellis
Perks (GB), Daniel Thompson (GB), Joseph Thompson (GB), Kyle Howarth
(GB), Nick Morris (AUS). Scunthorpe: Jake Allen (AUS), Jordan Palin (GB),
Thomas Jörgensen (DK), Josh Auty (GB), Tero Aarnio (FIN), Daniel Ayres
(GB) und Simon Lambert (GB). Somerset: Rory Schlein (AUS), Anders
Rowe (GB), Josh Bates (GB), Ben Barker (GB), Nathan Stoneman (GB),
Bradley Wilson-Dean (NZL) und Zach Cook (AUS). Glasgow: Broc Nicol
(USA), Connor Bailey (AUS), Ricky Wells (USA), Craig Cook (GB), Ulrich Östergaard
(DK) und Sam Jensen (DK). Poole: Steve Worrall (GB), Stefan Nielsen
(DK) und Daniel King (GB). Newcastle: Max Clegg (GB) und Matthew
Wethers (AUS). Redcar: Erik Riss (D), Jordan Stewart (AUS).
Anmerkung: Eastbourne ist das einzige Team mit ausschließlich britischen
Fahrern!
British Speedway Promoters’ Association - Jahreshauptversammlung
Premiership ohne Poole
Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der BSPA wurde es nun offiziell.
Der achtfache Meister Poole steigt aus der SGB Premiership aus
und fährt 2020 in der SGB Championship. Die letzte Saison war finanziell
die schlimmste seit Übernahme des Vereins durch Promoter Matt Ford.
In der SGB Premiership starten somit Belle Vue, Ipswich, King’s Lynn, Peterborough,
Sheffield, Swindon und Wolverhampton. Die Renntage sind
wie gehabt Montag und Donnerstag. Die Teams fahren in zwei Heim- und
zwei Auswärtsrennen insgesamt viermal gegeneinander. Die Play-offs bestreiten
wieder die besten vier Clubs.
Im Premiership Supporters’ Cup starten in der Nordgruppe: Belle Vue,
Sheffield und Wolverhampton. In der Südgruppe sind es Ipswich, King’s
Lynn, Peterborough und Swindon. Die Top-Clubs jeder Gruppe fahren im
Finale. Das Punktelimit der Teams wurde auf 42,50 festgesetzt.
Championship im neuen Format
Die Championship fährt nun doch mit zwölf Teams, nachdem das kriselnde
Newcastle nun doch in der Liga verbleibt. Die Meisterschaft wird jetzt
allerdings in einem neuen Format ausgetragen. Die Vereine werden aufgeteilt
in eine Nord- und eine Südgruppe. Die Teams fahren dann in ihren
Gruppen jeweils viermal gegeneinander (zwei Heim- und zwei Auswärtsrennen).
Darüber hinaus wurden die Play-offs für die Championship erweitert.
Es werden nun die insgesamt sechs besten Clubs teilnehmen.
Kent fährt erstmals in der Championship. Ein Antrag von Plymouth, in der
Championship zu fahren, wurde verworfen.
In der Nordgruppe werden Berwick, Edinburgh, Glasgow, Newcastle, Redcar
und Scunthorpe starten; in der Südgruppe Birmingham, Leicester,
Eastbourne, Kent, Poole und Somerset. Punktelimit: 41,00. Scunthorpes
Promoter Rob Godfrey ist neuer Vorsitzender, Sheffields Damien Bates
neuer Vize. Weitere Direktoren sind Debbie Hancock (Somerset), Chris
Louis (Ipswich) and Stewart Dickson (Leicester). Sie ersetzen den ehemaligen
Vorsitzenden Keith Chapman und die Direktoren Neil Machin und
Colin Pratt. Die Jahreshauptversammlung der National League findet erst
am 16. Dezember (nach Redaktionsschluss) statt. • Andreas Fahldiek
Auslosung Championship
Knockout Cup
1. Runde: Poole - Edinburgh; Leicester - Berwick; Birmingham - Redcar;
Somerset - Glasgow. Eastbourne, Kent, Newcastles und Scunthorpe erhielten
ein Freilos.
Viertelfinals: Scunthorpe - Kent; Birmingham/Redcar - Poole/Edinburgh;
Somerset/Glasgow - Leicester/Berwick; Eastbourne - Newcastle.
AUSTRALIEN
Victorian State Solo Championship -
Undera Park Speedway - Shepparton
Kette kaputt
Titelvereidiger Jaimon Lidsey fuhr Maximum in den Vorläufen und sah wie
der sichere Gewinner aus. Aber im Grand Final hatte er einen Kettenschaden
und musste aufgeben. Für Justin Sedgmen war es der erste Titel auf
dieser Bahn.
Ergebnis - Vorläufe: 1. Jaimon Lidsey, 15 Punkte; 2. Justin Sedgmen, 14; 3. Zane Keleher, 12; 4. Declan
Knowles, 10; 5. Jack Morrison, 10; 6. Josh Macdonald, 9; 7. Aden Clare, 9; 8. Matthew Gilmore,
8; 9. Jordan Stewart, 6; 10. Kane Lawrence, 6; 11. Patrick Hamilton, 6; 12. Liam May, 4; 13. Tom Dixon,
4; 14. Dayle Wood, 2; 15. Chris Cole, 2; 16. Alan Macdonald, 1.
Halbfinale: 1. J.Macdonald; 2. Morrison; 3. Clare; 4. Knowles.
Finale: 1. Sedgmen; 2. Keleher; 3. J.Macdonald; 4. Lidsey.
Jack Young Cup - Gillman
Ohne Mühe
Belle Vues Dan Bewley überzeugte bei seinem australischen Saisondebüt.
Nach Steve Schofield (1992) und Josh Auty (2010) ist Bewley der dritte
britische Fahrer, der diesen Titel gewinnen konnte.
Ergebnis - Vorläufe: 1. Dan Bewley, GB, 12 Punkte; 2. Robert Medson, 9; 3. Fraser Bowes, 7; 4. Tom
Brennan, GB, 5; 5. Kyle Bickley, GB, 5; 6. Roy Stout, 4; 7. Jake Mitchell, 3; 8. Blake Ridley (N).
Halbfinale: 1. Bickley; 2. Stout; 3. Mitchell; 4. Brennan.
Finale: 1. Bewley; 2. Medson; 3. Bickley; 4. Bowes.
Jason Lyons Trophy - Mildura
Heimsieg
Nach seinem Pech in der Victorianischen Meisterschaft revanchierte sich
der in Mildura geborene Jaimon Lidsey mit einem Sieg im Grand Final.
Ergebnis - Vorläufe: 1. Dan Bewley, GB, 14 Punkte; 2. Jaimon Lidsey, 13; 3. Justin Sedgmen, 12;
4. Charles Wright, GB, 11; 5. Jordan Stewart, 9; 6. Zane Keleher, 9; 7. Szymon Szlauderbach, PL, 8;
8. Ben Cook, 8; 9. Jedd List, 8; 10. Jack Morrison, 6; 11. Tom Brennan, GB, 5; 12. Emil Grondal, DK,
5; 13. Dakota Ballantyne, 4; 14. Zach Cook, 3; 15. Kyle Bickley, GB, 2; 16. Kane Lawrence, 2.
B-Finale: 1. Wright; 2. Keleher; 3. Stewart; 4. List.
A-Finale: 1. Lidsey; 2. Bewley; 3. Wright; 4. Sedgmen.
Oceania Championship - Gillman
Premiere
Jack Holder ist der erste Titelträger dieser neu kreierten Meisterschaft. Er
dominierte dieses Rennen und wurde nur einmal in den Vorläufen von
dem ebenfalls stark fahrenden Jaimon Lidsey geschlagen.
Ergebnis - Vorläufe: 1. Jack Holder, 14 Punkte; 2. Dan Bewley, GB, 12; 3. Jaimon Lidsey, 12; 4. Jordan
Stewart, 12; 5. Charles Wright, GB, 11; 6. Justin Sedgmen, 11; 7. Ben Cook, 8; 8. Robert Medson, 8;
9. Zane Keleher, 7; 10. Szymon Szlauderbach, PL, 6; 11. Ben Erst, D, 5; 12. Tom Brennan, GB, 5;
13. Kyle Bickley, GB, 3; 14. Dakota Ballantyne (Res.), 2; 15. Emil Grondal, DK, 2; 16. Brayden
McGuinness, 1; 17. Fraser Bowes, 1.
1. Halbfinale: 1. Holder; 2. Lidsey; 3. Cook; 4. Wright.
2. Halbfinale: 1. Bewley; 2. Stewart; 3. Sedgmen; 4. Medson.
Finale: 1. Holder; 2. Lidsey; 3. Bewley; 4. Stewart S.
Queensland Championship - North Brisbane
Starker Douglas
Nach seinem Sieg im zweiten Semifinale hatte Ryan Douglas im Endlauf
auf der Innenbahn den besten Start und ließ seinen Kontrahenten keine
Chance.
Ergebnis - Vorläufe: 1. Jake Allen, 14 Punkte; 2. Ryan Douglas, 13; 3. Zaine Kennedy, 12; 4. Hugh
Skidmore, 11; 5. Jacob Hook, 10; 6. Declan Kennedy, 10; 7. Josh Macdonald, 10; 8. Joel Coyne, 8;
9. Jedd List, 7; 10. Kye Thomson, 7; 11. Tyson Snow, 5; 12. Cordell Rogerson, 4; 13. Brock Tregea, 3;
14. Josh Coyne, 3; 15. Brandan Coglan, 1; 16. Scott Warwick-Day, 0.
1. Halbfinale: 1. Allen; 2. Macdonald; 3. D.Kennedy; 4. Skidmore S.
2. Halbfinale: 1. Douglas; 2. Z.Kennedy; 3. Hook; 4. Coyne.
Finale: 1. Douglas; 2. Allen; 3. Z.Kennedy; 4. Macdonald.
International Masters - Mildura
Erstes Rennen – erster Sieg
Rohan Tungate präsentierte sich bei seinem australischen Saisondebüt
in vorzüglicher Form. Nach einem Maximum in den Vorläufen ließ er den
ebenfalls stark fahrenden Lokalmatadoren Jaimon Lidsey im Grand Final
keine Chance. • Andreas Fahldiek
Ergebnis - Vorläufe: 1. Rohan Tungate, 15 Punkte; 2. Jaimon Lidsey, 13; 3. Dan Bewley, GB, 13;
4. Charles Wright, GB, 11; 5. Jordan Stewart, 11; 6. Justin Sedgmen, 10; 7. Zane Keleher, 10; 8. Dakota
Ballantyne, 7; 9. Jedd List, 6; 10. Emil Grondal, DK, 5; 11. Tom Brennan, GB, 5; 12. Szymon
Szlauderbach, PL, 4; 13. Robert Medson, 4; 14. Kane Lawrence, 3; 15. Jack Morrison, 2; 16. Kyle
Bickley, GB, 1.
Halbfinale: 1. Sedgmen; 2. Wright; 3. Stewart; 4. Keleher.
Finale: 1. Tungate; 2. Lidsey; 3. Bewley; 4. Sedgmen.
Januar '20 BAHNSPORT AKTUELL 25
INTERNATIONAL
Spannende Rennen gab’s beim Superliga-Auftakt zu sehen (v.l.):
Vitaly Komisevich, Dmitry Koltakov, Ivan Chichkov und Daniil Ivanov
RUSSLAND
Superliga-Auftakt
in Kamensk-Uralskij
Die Mannschaft aus Ufa holte im Metallurg-Stadion zwei Tagessiege und
übernahm in der Gesamtwertung die Führung. Am Samstag übernahmen
die Baschkiren erst nach dem achten Heat die Führung und gaben sie
dann nicht mehr ab. Auch am Sonntag musste das Team von Baschkortostan
in der Anfangsphase hart mit Togliatti um die Spitze kämpfen. Noch
nach 15 Läufen lagen beide Mannschaften gleichauf, doch dann holte Ufa
zwei Siege, setzte sich etwas ab mit gewann erneut. Mega-Lada holte an
beiden Renntagen Rang 2. Die Titelverteidiger traten in Kamensk-Uralskij
ohne den verletzten Evgeny Saidullin an und dessen Abwesenheit war
deutlich zu spüren.
Obwohl das Team aus Schadrinsk wieder Dmitry Koltakov in seinen Reihen
hat, galt es vor den Auftaktmatches als Außenseiter. Der Mannschaft
von Torpedo gelang jedoch eine Überraschung. Sowohl am Samstag als
auch am Sonntag setzte sie sich gegen die Gastgeber durch und stand
zweimal auf der niedrigsten Podiumsstufe. Am ersten Renntag bedurfte
es eines Stechens, um dies zu bewerkstelligen. Koltakov bezwang dabei
Dmitry Komisevich. Am Sonntag war Torpedo dann doch etwas besser und
hatte am Ende 5 Zähler mehr als Kamensk-Uralskij. Wie schon im Vorjahr
verpflichteten beide Teams ausländische Eispiloten. Die Gastgeber traten
wieder mit Martin Haarahiltunen an. Der Schwede erzielte 3 und 5 Zähler.
Schadrinsk setzte Ove Ledström ein, der entsprechende 2 und 4 Punkte
erkämpfte.
Bester Fahrer des Wochenendes war Koltakov. Der Vizeweltmeister holte
neun Laufsiege und kam auf insgesamt 28 Zähler. Am zweiten Renntag
blieb der 29-Jährige ungeschlagen. Eine starke Leistung erbrachten auch
Dinar Valeev und Daniil Ivanov, die am Wochenende 25 bzw. 23 Punkte erzielten.
Ergebnisse - 1. Renntag - 7.12.2019: 1. Baschkortostan-CTWS Ufa, 37 Punkte (Valeev 13, Chichkov
7, Soljannikov 2, N.Bogdanov 5, Krasnikov 10); 2. Mega-Lada Togliatti, 29 (Vedjanov 1, Toloknov 7,
Kononov 10, D.Ivanov 11); 3. Torpedo-SchAAZ Schadrinsk, 27+3 (Kolenkin 10, Borodin 1, Olejnik 1,
Ledström 2, Koltakov 13+3); 4. CTWS-DOSAAF Kamensk-Uralskij, 27+2 (Komisevich 11+2, Haarahiltunen
3, Nesytych 7, I.Saidullin 4, Khuzhin 2).
Saveli Vedjanov, Vasily Nesytych, Dmitry Koltakov und Ivan Chichkov (v.l.)
26 BAHNSPORT AKTUELL Januar '20
Nikita Toloknov, Dinar Valeev, Ove Ledström und Evgeny Saidullin (v.l.)
2. Renntag - 8.12.2019: 1. Ufa, 36 Punkte (Valeev 12, Chichkov 11, Soljannikov N, N.Bogdanov 6,
Krasnikov 7); 2. Togliatti, 32 (Vedjanov 1, Kononov 12, Toloknov 7, D.Ivanov 12); 3. Schadrinsk, 28
(Ledström 4, Olejnik 3, Borodin 1, Kolenkin 5, Koltakov 15); 4. Kamensk-Uralskij, 23 (Nesytych 7,
I.Saidullin 0, Komisevich 5, Haarahiltunen 5, Khuzhin 6).
Kamensk-Uralskij dominierte
in der Höheren Liga
Das zweite Team aus Kamensk-Uralskij dominierte klar in Jugorsk, wo am
zweiten Dezember-Wochenende die ersten Runden der Höheren Liga
stattfanden. Die Mannschaft aus Oblast Swerdlowsk setzte sich in der Tabelle
nach zwei Rennen an die Spitze, obwohl am Samstag das Team von
Podmoskowje Lukhovitsy mit 27 Punkten gewann. Kamensk-Uralskij hatte
nur einen Zähler weniger auf dem Konto und belegte Rang 2. Am Sonntag
waren die Westsibirier der Konkurrenz deutlich überlegen und erkämpften
insgesamt 35 Punkte.
Die Ligarennen in Jugorsk waren im Vergleich zu früheren Veranstaltungen
ungewöhnlich, denn nicht weniger als fünf Ausländer gingen an den
Start. Jedes russische Team verpflichtete einen Fahrer aus Westeuropa
und die Kasachen von Sokol Almaty setzten Andrey Shishegov aus Ufa
ein. Der Russe fährt übrigens mit kasachischer Lizenz
Hans Weber erzielte für Kamensk-Uralskij an beiden Renntagen insgesamt
18 Punkte, aber der Deutsche hatte am Samstag zwei Disqualifikationen
und einen Sturz zu beklagen. Harald Simon schrieb für Lukhovitsy
insgesamt 16 Zähler. Sein Landsmann Charly Ebner vertrat die Farben von
Progress Glasov und kam auf insgesamt 9 Punkte. Obwohl sein Teamkollege
Evgeny Sharov mit 16 und 18 Zählern bester Fahrer des Wochenendes
war, liegt die Mannschaft aus Republik Udmurtien in der Wertung an
4. Position.
Zunächst meldeten sich sieben Vereine für den Wettbewerb an, aber Nowosibirsk
und Saransk waren dann doch kurz vor dem Saisonstart gezwungen,
ihre Nennungen aus finanziellen Gründen zurückzuziehen.
Ergebnisse - 1. Renntag - 7.12.2019: 1. STS Podmoskowje Lukhovitsy, 27 Punkte (S.Makarov 15,
Kolganov 3, Simon 9); 2. CTWS-DOSAAF Kamensk-Uralskij, 26 (Tarasov 15, Bobin 3, Weber 8); 3.
CSKA Jaroslawl, 25 (Iwema 3, Urakov 9, Krysov 13); 4. Sokol Almaty/KAZ, 21 (Nekrasov 2, Cheblokov
9, Shishegov 10); 5. Progress Glasov, 20 (Ebner 4, Volkov 0, Sharov 16).
2. Renntag - 8.12.2019: 1. Kamensk-Uralskij, 35 Punkte (Tarasov 13, Bobin 12, Weber 10); 2. Glasov,
26 (Ebner 5, Volkov 3, Sharov 18); 3. Jaroslawl, 25 (Iwema 3, Urakov 8, Krysov 14); 4. Lukhovitsy,
18 (S.Makarov 9, Kolganov 2, Simon 7); 5. Almaty/KAZ, 16 (Nekrasov 6, Slepukhin 0, Shishegov
10).
Eisspeedway-Testrennen
in Kamensk-Uralskij
Vom 27. November bis zum 3. Dezember fand in Kamensk-Uralskij ein Trainingslager
statt. Im Metallurg-Stadion drehten nicht nur russische, sondern
auch ausländische Eispiloten ihre Runden, darunter Hans Weber und
Markus Jell. Zum Abschluss der Vorbereitungsphase wurde ein Testrennen
als Paarwettbewerb durchgeführt. Sieger der Veranstaltung wurde
das deutsche Duo. „Eishans“ Weber fand an diesem Renntag keinen Bezwinger
und erzielte ein makelloses Punktemaximum. Markus Jell steuerte
wichtige 5 Zähler bei und die Sieger hatten am Ende 3 Punkte mehr auf
dem Konto als die Teams aus Kamensk-Uralskij und Schweden. Da beide
Mannschaften jeweils vier Siege und drei 2. Plätze verbuchten, belegten
sie den geteilten 2. Rang. Auch das Duo aus Schadrinsk schloss das Rennen
mit 20 Zählern ab. Da es jedoch einen Zweier weniger verzeichnete,
musste es sich mit Platz 4 begnügen. Nach einjähriger Pause bestritt Harald
Simon wieder ein Rennen. Der Österreicher kam auf 9 Punkte bei vier
Einsätzen und wurde mit Charly Ebner und Philip Lageder letztlich Fünfter.
Weiter folgten die Niederländer und das Team aus Togliatti. Was Vladimir
Fadeev betrifft, handelt es sich natürlich nicht um den zweifachen
Weltmeister, sondern um einen Nachwuchsfahrer von Mega-Lada.
Ergebnis - 1.12.2019: 1. Deutschland, 23 Punkte (Johann Weber 18, Marcus Jell 5); 2. Schweden, 20
(Martin Haarahiltunen 7, Ove Ledström 9, Niclas Svensson 4); Kamensk-Uralskij, 20 (Nikita Tarasov
5, Kyrill Zevakov 6, German Khanmurzin 9); 4. Shadrinsk, 20 (Dmitry Borodin 6, Konstantin Kolenkin
9, Juri Olejnik 5); 5. Österreich, 16 (Charly Ebner 5, Harald Simon 9, Philip Lageder 2); 6. Niederlande,
14 (Jasper Iwema 12, Bart Schaap 2); 7. Togliatti, 13 (Andrej Stepanov 3, Savelij Vedjanov
6, Vladimir Fadeev 4).
Nur zwei Semifinals
zur Einzelmeisterschaft
Wie schon in vergangenen Jahren sollten in dieser Saison wieder drei Semifinals
ausgetragen werden, um die Finalteilnehmer der russischen Einzelmeisterschaft
zu ermitteln. Doch der Winter kam etwas später als geplant
nach Russland. Aufgrund relativ milder Witterung und Schneemangels
musste das Rennen in Vjatskije Poljany bereits am 4. Dezember abgesagt
werden. Die Semifinals finden somit am 15. und 16. Dezember (nach Redaktionsschluss)
nur in Schadrinsk und Ufa statt. • Texte u. Fotos: Georg Dobes
Chugunov
verlässt
Mega-Lada
Am 21. November gab Gleb Chugunov
auf seiner Webseite bekannt,
dass er beschlossen habe, das Team
aus Togliatti zu verlassen. „Ich möchte
mitteilen, dass ich in der kommenden
Saison die Farben von Mega-Lada
nicht mehr vertreten werde. Es ist
auch fraglich, ob ich überhaupt an
der Teammeisterschaft teilnehme“,
schrieb der 20-Jährige. Einen der
weltbesten U21-Fahrer würde gern
Turbina Balakovo verpflichten. Es
gab zwar Gespräche zwischen den
beiden Clubs, aber das letzte Wort
wird Chugunov haben. Wäre er doch
geneigt, bei Turbina zu unterschreiben,
müsste der Club zusätzliche
Mittel in seinem Budget finden.
Januar '20 BAHNSPORT AKTUELL 27
INTERNATIONAL
POLEN
Ab- und Neuzugänge in den Ligen
Obwohl das letzte Match in Polen am 13. Oktober absolviert wurde (Relegationsrennen
um den Aufstieg in die Ekstraliga), konnte die Winterpause
für einen echten Speedwayfan erst nach der Bekanntgabe der neuen
Teamaufstellungen beginnen. Erst am 1. November wurde bei unserem
östlichen Nachbar das von Fans lang ersehnte Transferfenster geöffnet.
Vorher durften nämlich keine Gespräche bezüglich Vereinswechsel geführt
werden. Diese Regelung ist völlig realitätsfremd, denn erste Sondierungen
finden gewöhnlich spätestens im September statt. In den letzten
Jahren konnte man feststellen, dass es immer weniger Fahrer auf dem
Markt gibt, die ihre Arbeitgeber wechseln möchten. Dieser Trend setzte
sich auch im letzten November fort.
Unia Leszno holte zuletzt dreimal in Folge den Meistertitel,
aber der Hunger des Clubs auf Gold scheint
immer noch nicht gestillt zu sein. Der Titelverteidiger
konnte alle seinen Stars halten. Da Bartosz
Smektala (Foto) in der kommenden Saison kein Junior
mehr ist, geht man davon aus, dass die Rivalität
um den letzten Stammplatz zwischen Hampel,
Kurtz und Smektala sehr verbissen
wird. Sparta Wroclaw ließ Vaclav Malik und
Jakub Jamrog ziehen, konnte jedoch dafür als Zugang
den Engländer Danny Bewley (Foto) verzeichnen.
Da Maksym Drabik dann auch kein U21-Fahrer
mehr ist, wird die „Feuerkraft“ der Niederschlesier
noch stärker werden. Man muss jedoch berücksichtigen,
dass das Junioren-Duo wesentlich schwächer
als im Vorjahr sein wird. Deutlich verstärken konnte sich Wlokniarz. Das
Team aus Czestochowa holte Jason Doyle (Foto) und
Rune Holte vom Absteiger aus Torun. Sie werden
Adrian Miedzinski, der zurück nach Torun geht, und
Matej Zagar ersetzen.
Die Teams von Falubaz und GKM machten einen
Tauschhandel. Nicki Pedersen (Foto) zog nach
Grudziadz, während Antonio
Lindbäck beschloss, für Zielona
Gora zu fahren. Obwohl der dreifache Weltmeister
im April 43 Jahre alt wird, scheint es, als ob der
Club aus Grudziadz einen besseren Deal gemacht
hat. Für den Dänen ist das eine Reise in die Vergangenheit.
Genau vor 20 Jahren fuhr er schon einmal
für die Mannschaft aus dem Norden. Falubaz verpflichtete
darüber hinaus auch den jungen Jan Kvech. Der talentierte
Tscheche bestritt bisher keine Ligamatches in Polen.
Andreas Jonsson beschloss, seine sportliche Laufbahn zu beenden, aber
das muss nicht unbedingt heißen, dass Motor Lublin dadurch schwächer
wird. Der Club aus dem Osten verpflichtete nämlich
Matej Zagar (Foto) und Jakub Jamrog. Letzterer soll
den Weggang des Engländers Robert Lambert kompensieren.
Für Stal Gorzow war die vergangene Saison
alles andere als optimal. Bartosz Zmarzlik wurde
zwar Weltmeister, aber die
Mannschaft konnte sich erst
in der Relegation vor dem Abstieg
retten. Um in der kommenden Saison das große
Zittern zu vermeiden, nahm der Verein aus dem
Westen Polens Niels-Kristian Iversen (Foto) unter
Vertrag. Der Däne ist in Gorzow kein Unbekannter.
Er verbrachte dort bereits sieben Jahre, aber in den
letzten zwei Saisons fuhr er
für die Mannschaft aus Torun, die zuletzt abgestiegen
war. Auch Erik Riss (Foto) kommt zurück. Der
Deutsche wurde letztes Jahr an Kolejarz Opole ausgeliehen,
aber nun hofft er, dass man ihm in der
Stadt an der Warthe eine Chance geben wird, sein
Können zu zeigen. Einen Fünfjahresvertrag unterschrieb
Marcus Birkemose. Der 16-Jährige gilt als
Supertalent, wird aber zunächst als Gast für den Zweitligisten aus Posen
an den Start gehen. Nach einer eher durchwachsenen Saison wurde Peter
Kildemand aussortiert. Der Däne will sich in der 1. Liga aufbauen und entschied
sich für Wybrzeze Gdansk.
ROW Rybnik wird es in der neuen Saison nicht leicht haben. Den Aufsteiger
verließen Bewley und Linus Sundström, der Richtung Daugavpils
ging. Die Oberschlesier holten zwar Vaclav Milik,
Robert Lambert und Andzejs Lebedevs, aber eigentlich
kann nur der Lette mit seiner Leistung vom Vorjahr
zufrieden sein. Um nicht von Anfang an auf verlorenem
Posten zu stehen, beschloss man, Greg
Hancock (Foto) unter Vertrag zu nehmen. Die Frage
ist jedoch, ob der mittlerweile 49-jährige US-Amerikaner
an seine Leistungen aus den vergangenen
Jahren anknüpfen kann. 2019 bestritt der vierfache Weltmeister wegen einer
schweren Erkrankung seiner Ehefrau kein einziges Speedwayrennen.
Erik Riss ist der einzige deutsche Speedwayfahrer, der in der Ekstraliga einen
Arbeitgeber gefunden hat. In der 1. Liga werden drei weitere DMSB-
Vertreter an den Start gehen. Valentin Grobauer (Foto
re.) unterschrieb beim Aufsteiger aus Bydgoszcz
einen Vertrag. Der 25-Jährige fuhr schon im Vorjahr
für Polonia, kam jedoch sehr selten zum Einsatz.
Sein Teamkollege wird unter
anderem Kai Huckenbeck (Foto
li.), der beschloss, die
Mannschaft aus Lodz zu verlassen.
Der Deutsche vertrat bereits die Farben des
traditionsreichen Clubs aus der Stadt an der Brahe.
2016 bestritt er für Bydgoszcz zwei Ligarennen.
Vielleicht wird Ben Ernst „Huckes“ Platz bei „Orzel“
Lodz einnehmen. Der 250-ccm-Exweltmeister unterschrieb im November
seinen ersten Vertrag in Polen.
Da die MSC Wölfe Wittstock den Schritt wagten, in Polen ihre Kräfte zu
messen, werden viele deutsche Speedwayfahrer in der 2. Liga an den
Start gehen. Frank Mauer verpflichtete unter anderem Tobias Busch, Danny
Maaßen, Dominik Möser, Sandro Wassermann, Lukas Fienhage, Celina
Liebmann und Ben Ernst, wobei Letzterer als Gastfahrer fungieren wird.
Trainer der Wittstocker wird Piotr Swist.
DMSB-Fahrer werden aber auch für andere Teams
starten. Kevin Wölbert (Foto) entschied sich für einen
Teamwechsel und verließ Kolejarz Opole. In der
kommenden Saison wird der 30-Jährige für PSZ
Poznan auf Punktejagd gehen. Es wird bereits die
zehnte Saison Wölberts in Polen. Nachdem die
Mannschaft von Polonia Pila aus finanziellen Gründen
auf ihre Teilnahme verzichten musste, unterschrieb
Max Dilger bei Kolejarz Rawicz. Es ist der sechste polnische
Speedwayclub des deutschen Fahrers. • Georg Dobes
Eisspeedwaytermine 2020
Nur sechs Renntermine befinden sich im neuen Kalender der tschechischen
Eisspeedwaysaison. Die erste Veranstaltung soll am 4. Januar in
Koprivnice stattfinden und die Teilnehmer werden in der ersten Runde zur
Einzelmeisterschaft um Punkte kämpfen. Falls das Rennen aus irgendeinem
Grund (vor allem jedoch wegen milder Witterung) ausfallen sollte,
wird es am 8. Februar nachgeholt. Der Status des Rennens könnte sich allerdings
dann ändern. Würde sich ein tschechischer Fahrer für die Finalrunde
der Eisspeedway-WM qualifizieren, dürfte er die Bahnsportkommission
des Verbandes bitten, das Rennen als Paarwettbewerb durchführen
zu lassen. An diesem Wochenende werden nämlich die GP-Rennen im
russischen Togliatti ausgetragen.
Außer der Veranstaltung in Koprivnice beschloss man, drei weitere Rennen
im Einzelwettbewerb stattfinden zu lassen. Sie sollen alle im Januar
über die Bühne gehen. Die Bahnsportkommission hat darüber hinaus geplant,
zwei Turniere um den Meistertitel im Paarwettbewerb im Februar
durchzuführen. Wie schon in den vergangenen Saisons sollen alle Rennen
auf Natureis ausgetragen werden. Ob es den Organisatoren jedoch
gelingen wird, die Strecken regelkonform zu präparieren, ist ungewiss.
Schon seit Jahren ist es in Mitteleuropa ja sehr schwierig, auf Seen und
Teichen eine entsprechend dicke Eisschicht zu bekommen. 2019 konnte
zum Beispiel nur ein Rennen in Tschechien durchgeführt werden.
• Georg Dobes
TSCHECHIEN
Termine - Einzelmeisterschaft: 4.1., Runde 1, Koprivnice (Reservetermin
8.2.); 18.1., Runde 2, Opatovice; 25.1., Runde 3 , Racice; 26.1., Runde 4 ,
Holice.
Paarmeisterschaft: 22.2., Runde 1, Hamr na Jezere (Hammer am See), bei
Chrastna; 23.2., Runde 2, Melice.
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Bahnsport aktuell 2/2020
erscheint am 27. Januar 2020
30 BAHNSPORT AKTUELL Januar '20
49. Jahrgang • D: 4,50 A: 5,00 LUX: 5,00 B: 5,00 NL: 5,00 I: 5,00 (Alle Angaben in Euro) 8,50 CHF • D 3392 E • 2198–2902
NR. 5/19
ABO-TIPP
SPEEDWAY • SANDBAHN • GRASBAHN • EISSPEEDWAY
Cloppenburg Fighters Paarcupsieger
mit René Deddens
Martin Smolinski
und Lukas Fienhage
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