SJtAr "X - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
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Welche Schlußfolgerungen lassen sich hieraus nun <strong>für</strong> die Zukunft<br />
ziehen: Die Ziele einer vorsorgenden Umweltpolitik, d.h.<br />
in der Industrie eine stärkere Entkoppelung von Wachstum und<br />
Energieverbrauch werden nicht von selbst, also aus der Eigeninitiative<br />
der Unternehmen erreicht. Der entscheidende Impuls<br />
hat hierbei von der Umweltpolitik und damit der Setzung<br />
geeigneter Rahmendaten auszugehen. Durch die Einführung der<br />
neuen verschärften TA-Luft werden sich zunächst die Schadstoffemissionen<br />
deutlich reduzieren und sich verstärkt vom Energieverbrauch<br />
lösen. Eine weitere Erhöhung der Energiepreise - sei<br />
es aus umweltpolitischen Maßnahmen oder sonstigen Gründen<br />
führt sicherlich wie in der Vergangenheit zur Öffnung weiterer<br />
Energieeinsparpotentiale. Aber es darf bezweifelt werden, daß<br />
der damit verbundene Kostendruck und der von darüber hinaus anstehenden<br />
UmweltSchutzmaßnahmen wie bisher in erforderlichem<br />
Maße durch Rationalisierungsmaßnahmen aufgefangen werden kann.<br />
Entkoppelung kann durchaus die Aufgabe verschiedener Produktlinien<br />
in einzelnen Branchen bedeuten, wobei bei den Auswirkungen<br />
auch umweltpolitische Maßbnahmen anderer wichtiger Handelspartner<br />
eine große Rolle spielen. Der umweltpolitisch gewünschte<br />
Strukturwandel wäre zwar in die gewünschte Richtung gelenkt.<br />
Für die unter Umständen entstehenden Arbeitsplatzverluste<br />
müßten Ersatzarbeitsplätze im industriellen Sektor oder exportfähigen<br />
Dienstleistungsbereichen geschaffen werden. Damit wäre<br />
eventuell eine Verbesserung der Umweltqualität teilweise durch<br />
Realeinkommensverluste erkauft.<br />
Energieverbrauch und Schadstoffemissionen im Bereich Verkehr<br />
und Haushalte/Kleinverbraucher<br />
Die Analyse der Auswirkungen von Wachstum und Strukturwandel<br />
auf Energieverbrauch und Umweltbelastung bezog sich bisher nur<br />
auf die Industrie. Ein nur kurzer Hinweis auf die Entwicklung<br />
in den Bereichen Verkehr und Haushalte/Kleinverbraucher soll<br />
diese Überlegungen ergänzen. Auch in diesen Bereichen waren<br />
speziel1 nach 197 9 Entkoppelungstendenzen des Energieverbrauchs<br />
vom gesamtwirtschaft1ichen Wachstum festzustellen, am wenigsten<br />
ausgeprägt beim Verkehr. Der Energieberbrauch im Verkehr käßt<br />
sich zum einen auf die Zunahme der Motorisierung der privaten<br />
Haushalte und die gestiegene Fahrpreisleistung je PKW zurückführen.<br />
Zum anderen entwickelt sich im Bereich des Straßengüterverkehrs<br />
die Nachfrage komplementär zur Industrieproduktion.<br />
Ein geringerer Anstieg des Verbrauchs seit Mitte der 70er Jahre<br />
ist im privaten Autoverkehr stärker noch als auf den schwächeren<br />
BestandsZuwachs auf die überdurchschnittlich gesunkene<br />
Fahrleistung aufgrund der gestiegenen Energiepreise vor allem<br />
<strong>für</strong> Freizeitzwecke und auf den aufgrund des niedrigen Industriewachstums<br />
gesunkenen Transportgüteranfal1 zurückzuführen.<br />
Niedrige Energiepreise und steigendes Wachstum bzw. Einkommen<br />
werden auch hier den Verbrauch wieder ansteigen lassen. Durch<br />
Einsparungen im Energieverbrauch ist im Verkehr, der zu den<br />
Hauptemittenten von Stickoxid, Kohlenmonoxid und organischen<br />
Verbindungen zählt, mittelfristig keine größere Umweltentla-