SCHWACHHAUSEN Magazin | Januar-Februar 2020
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BALU – DAVIDE TERRASI<br />
Während seines Zivildienstes hatte Davide Terrasi bereits mit Kindern zu tun und später auch Nachhilfe gegeben<br />
Engagement für Kinder<br />
Seit über zehn Jahren fördern Menschen im Alter von 17 bis 30 Jahren in<br />
dem bundesweiten Programm Balu und Du Bremer Grundschulkinder.<br />
Einmal in der Woche treffen sich die Mentorinnen und Mentoren mit<br />
ihrem Kind und verbringen einen Nachmittag mit ihm. Regelmäßigkeit<br />
ist wichtig – als Voraussetzung, um zu einer weiteren Bezugsperson für<br />
das jeweilige Kind zu werden.<br />
In Bremen wird Balu und Du von der Freiwilligen-Agentur organisiert. In<br />
der kleinen Straße Dammweg hat die Projektkoordinatorin Claudia Fantz<br />
ihr Büro. Sie erklärt, was es mit dem Namen des Projektes auf sich hat:<br />
Balus heißen Mentorinnen und Mentoren in Anlehnung an den freundlichen<br />
Bären aus Disney’s Dschungelbuch. Balu ist so etwas wie das role<br />
model des Programms: ein Freund, der die Bedürfnisse des Kindes, mit<br />
dem er Zeit verbringt, intuitiv erkennt und keinen erzieherischen Anspruch<br />
hat. Die Kinder werden dementsprechend Moglis genannt, benannt<br />
nach dem Jungen, der in der Geschichte von Das Dschungelbuch<br />
seinen Platz in der Welt erst finden muss.<br />
Einer dieser Balus ist der 29-jährige Davide Terrasi. „Ich hatte durch ein<br />
Radio-Interview von dem Projekt mitbekommen“, erzählt Davide. „Das<br />
hat mich sofort angefixt. Einmal, weil ich mich außerhalb meiner Arbeit<br />
sozial einbringen wollte. Und dann natürlich auch, weil ich gerne was<br />
mit Kindern machen wollte. Ich hatte während meines Zivildienstes bereits<br />
mit Kindern zu tun und später dann auch Nachhilfe gegeben.“<br />
Manchmal dauert die Kennenlernphase etwas länger, berichtet Claudia<br />
Fantz, schließlich die Konstellation sowohl für den Balu, wie für das Mogli<br />
ungewohnt. Die Rolle als Balu musste er erst finden, erzählt Davide: „Ich<br />
wollte ein Freund sein, kein Lehrer oder so etwas. Es sollte keine pädagogische<br />
Maßnahme werden.“<br />
Natürlich war das erste Treffen schon noch etwas angespannt, berichtet<br />
Davide – „ein bisschen wie bei einem Bewerbungsgespräch“. Aber alles<br />
in allem ging es dann doch sehr schnell: „Ich war mir schon beim ersten<br />
Treffen sicher, dass es passt. Wir hatten sofort einen Draht zueinander<br />
und konnten uns gleich auf gemeinsame Unternehmungen einigen. Mein<br />
Mogli ist sehr kommunikativ und sehr offen.“<br />
Erlaubt ist alles, was Kindern Spaß macht. Die Zeit gestalten sie gemeinsam<br />
mit den Balus selbst. „Im Sommer sind wir oft Schwimmen gegangen,<br />
haben dann möglichst viel rumgetobt, und sind am besten noch mit dem<br />
Fahrrad hingefahren“, berichtet Davide. „Oft haben wir handwerkliche<br />
Sachen gemacht, Basteln, Fahrradreparaturen.“<br />
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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Januar</strong> - <strong>Februar</strong> <strong>2020</strong>