15.01.2020 Aufrufe

der-Bergische-Unternehmer_01/2020

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SERIE PRIMA KLIMA!?

Wir tragen

Verantwortung

Das Umdenken der

Wegwerfgesellschaft

Die Klimawende wird uns fordern, so viel ist klar. Auf alle persönlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen

Lebensbereiche werden Maßnahmen zum Klimaschutz Einfluss haben. So viel ist

auch klar. Was auf uns zukommt und wen was wie betreffen wird, wird sich hingegen erst zeigen.

So widmen wir zum Beginn des neuen Jahrzehnts dem Thema des Jahrhunderts eine neue Serie. Dabei

sehen wir nicht nur auf die Herausforderungen, sondern auch auf die Chancen des Klimaschutzes.

Nachhaltigkeit spart Ressourcen, damit im besten Fall Kosten, und ist ob des gestiegenen ökologischen

Bewusstseins der Öffentlichkeit ein zunehmend bedeutendes Marketingargument. Auch der

Imagegewinn als nachhaltiges Unternehmen ist nicht zu unterschätzen. Wir beginnen mit einem Blick

auf die Verpackung, Müllvermeidung und die Abfallwirtschaft.

Der beste Abfall ist der, der gar nicht

entsteht. Nur sind Verpackungen flächendeckend

nicht zu vermeiden – weder

im Handel, noch in Industrie,

Dienstleistung und Handwerk - nirgendwo. Laut

Einschätzung des Wuppertal Instituts fallen jährlich

in Deutschland über 350 Millionen Tonnen

Abfälle an. So ist auch der Sektor Abfallwirtschaft

Bestandteil des Klimaschutzprogramms

2030 der Bundesregierung. Vom Umfang der

Maßnahmen allerdings tritt dieser Bereich im

Vergleich etwa zur Mobilität und des Sektors Verkehr

zurück. Das Problem sind die Abfallentsorgung

und die damit verbundenen klimaschädlichen

Treibhausgase. Bereits heute werden in

Deutschland Abfälle auf hohem Niveau getrennt

erfasst, wiederverwendet, stofflich verwertet oder

energetisch genutzt, so heißt es im Klimaschutzprogramm.

Potentiale zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen

aus dem Abfallsektor sollen

zum einen in der aeroben Stabilisierung von Deponien

durch Belüftung liegen, weil damit die

Methangasbildung deutlich reduziert wird. Zum

anderen soll durch eine optimierte Deponiegaserfassung

weniger Gas gebildet werden, was in die

Atmosphäre entweicht. Zur Minderung der Emissionen

aus Deponien sollen daher kleinere und

große Deponiebelüftungsprojekte weiter gefördert

und die Deponiegaserfassung optimiert werden.

Globale Nutzung natürlicher

Ressourcen

Ein Vorreiter in Sachen Umweltschutz ist seit vielen

Jahren das Wuppertal Institut mit seiner Abteilung

Kreislaufwirtschaft. Eine Ursache hinsichtlich

der überbordenden Abfallproblematik ist

laut Institut die lineare Produktions- und Konsumstruktur.

Soll heißen: Produkte werden hergestellt,

genutzt und entsorgt, ohne dass die

Nachnutzungsphase systematisch bedacht wird.

Kurzum: Die Wegwerfgesellschaft trage erheblich

dazu bei, dass die globale Nutzung natürlicher

Ressourcen ein nachhaltiges Niveau deutlich

übersteigt. Denn auch, wenn durch technologischen

Fortschritt und ein Deponierungsverbot für

unbehandelte Abfälle Müll heute zuverlässig und

so umweltfreundlich wie möglich entsorgt werde,

bleibe trotz Recycling der Verlust von Rohstoffen

und der Einsatz natürlicher Ressourcen für den

Recyclingprozess. Forschung in diese Richtung ist

ergo immens wichtig. Das Wuppertal Institut ent-

36 www.bvg-menzel.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!