Berliner Kurier 15.01.2020

28 SPORT BERLINER KURIER, Mittwoch, 15. Januar 2020 *
NACHRICHTEN
Reichel hoch im Kurs
Eishockey –Auf der neuesten
Draft-Liste der NHL für
Spieler außerhalb Nordamerikas
steht Eisbär Lukas
Reichel (17/Foto) auf
Rang 14, hat gute Chancen
auf eine Erstrunden-Ziehung
durch einen der 31
Klubs. Mannheims Tim
Stützle steht sogar auf
Platz 1, Münchens JJ Peterka
(beide 18) auf Rang 8.
Alba knackt Piräus
Basketball –Mit einem
93:86 (50:42) bei Olympiakos
Piräus holte Alba am
19. Spieltag der EuroLeague
den sechsten Sieg,
bleibt 16. der 18er-Liga. Bester
Werfer war Marcus
Eriksson mit 22 Punkten.
Kein Bier für Degenkolb
Rad –Das belgische Lotto-
Soudal-Team, neuer Rennstall
von John Degenkolb
(31/Gera), verbietet das Feierabend-Bier.
Gilt in Teamhotels
auch für die Mechaniker,
Pfleger und Bosse.
Teamchef John Lelangue:
„Zusammen einen Kaffee
zu trinken, ist auch schön.“
Jordi macht’s für Klinsi
Fußball –Eigentlich war
Jürgen Klinsmann (55) für
den Job geplant. Weil der
als Cheftrainer bei Hertha
BSC anheuerte, ist jetzt Jordi
Cruyff (45), Sohn von
Holland-Idol Johan (†), Nationalcoach
von Ecuador.
Buschfeuer-Alarm
Tennis –Die Rauchschwaden
der Buschfeuer bedrohen
auch die Australian
Open in Melbourne. Die
Slowenin Dalila Jakupovic
musste nach einem Hustenanfall
die Quali aufgeben,
das Training wurde zeitweise
ganz unterbrochen.
Fury wird noch wilder
Boxen –Nach dem Remis
2018 haut Skandal-Schwergewicht
Tyson Fury vorm
Rematch gegen WBC-
Champ Deontay Wilder
(USA) am 22. Februar in Las
Vegas schon mal drauf. Der
Brite: „Ich komme in die
USA für einen Knockout.“
Foto: City-Press
Hat Wolffnoch das
Zeug zum EM-Helden?
Deutschlands Keeper: 2016 gefeiert, jetzt fast schon enteiert
Von
CAROLIN PAUL
Wien – Im Turnier ist er noch
nicht. Im Gegenteil. Bisher
spielen die Torhüter in der
Handball-Nationalmannschaft
bei der Europameisterschaft
keine
Rolle, weder Jogi
Bitter noch Andreas
Wolff. Keiner hatte
bisher sein Glanzspiel
mit entscheidenden
Paraden.
Wolff wurde im Jahr 2016 zum
Helden der Nation, als er mit
seinen starken Paraden dem
DHB auf dem Weg zum EM-Titel
den Rückhalt verschaffte.
Seitdem begann sein Aufstieg.
Von der HSG Wetzlar wechselte
er im gleichen Jahr zum Rekordmeister
nach Kiel und
wurde dort zweimal DHB- und
einmal EHF-Pokalsieger. Zuletzt
zog es ihn indes zum
Champions-League-Rivalen
PGE Vive Kielce nach Polen,
wo er in dieser Saison sofort
Kapitän wurde. Trotz der geografischen
Entfernung zu
Deutschland spielte sich der
28-Jährige allerdings stets in
den Fokus.
Doch bei dieser EM fehlt ihm
noch jeglicher Zugriff.
Nach einem guten
Start gegen Holland
(34:23), wo seine Quote
gehaltener Bälle bei
41 Prozent lag, ging es
mit seiner Form bergab.
Gegen Spanien
(26:33) konnte der
Keeper nicht überzeugen und
musste gegen den dritten Vorrunden-Gegner
Lettland
(28:27) sogar seine Stellung als
Nr. 1 räumen. Als die Mannschaft
sich in der 41. Minute einen
Vorsprung von sechs Toren
erarbeitet hatte, bekam allerdings
auch Wolff von Bundestrainer
Christian Prokop noch
einmal eine Chance. Eigentlich
die perfekte Gelegenheit.
Doch das deutsche Team
schaltete einen Gang – oder
vielleicht mehrere –herunter,
verwarf im Angriff die Bälle
und brachte Lettland zurück
ins Spiel. Nicht zum Vorteil
Wolffs. Denn der bis dato mäßig
erfolgreiche Torhüter hatte
nicht nur einen suboptimalen
Einstand, sondern musste in
dieser Phase auch auf die Unterstützung
seiner Vordermänner
weitestgehend verzichten.
Wortlos und dementsprechend
grimmig verließ der gebürtige
Rheinländer das Feld. Man sah
ihm die Unzufriedenheit an.
Für die Hauptrunde benötigt
es nun eine dringende Leistungssteigerung
in der Defensive
und somit auch auf der Torhüter-Position.
Denn nur wenn
das Duo Bitter-Wolff sein Niveau
abrufen kann, hat die
DHB-Auswahl die Chance, in
der Hauptrunde in Wien zu bestehen.
Bundestrainer Christian
Prokop zeigt sich allerdings
zuversichtlich: „Ich bin mir sicher,
dass die beiden einen guten
Job machen werden.“
EM, GRUPPE A
Weißrussland–Serbien • •
Kroatien–Montenegro • •
Kroatien–Weißrussland • •
Montenegro–Serbien • •
Montenegro–Weißrussland • •
Serbien–Kroatien • •
••••••••••••••• 35:30
••••••••••••••••• 27:21
•••••••••••••• 31:23
•••••••••••••••••• 22:21
••••••••• 27:36
•••••••••••••••••••••• 21:24
1. KROATIEN 3 82:65 6:0
2. WEISSRUSSLAND 3 94:88 4:2
3. Montenegro 3 70:84 2:4
4. Serbien 3 72:81 0:6
EM, GRUPPE B
Tschechien–Österreich • •
Mazedonien–Ukraine • •
Tschechien–Mazedonien • •
Österreich–Ukraine • •
Österreich–Mazedonien • •
Ukraine–Tschechien • •
•••••••••••••• 29:32
••••••••••••••••• 26:25
•••••••••••• 27:25
••••••••••••••••••• 34:30
••••••••••••• 32:28
•••••••••••••••••• 19:23
1. ÖSTERREICH 3 98:87 6:0
2. TSCHECHIEN 3 79:76 4:2
3. Mazedonien 3 79:84 2:4
4. Ukraine 3 74:83 0:6
EM, GRUPPE C
Deutschland–Niederlande • •
Spanien–Lettland • •
Lettland–Niederlande • •
Spanien–Deutschland • •
Lettland–Deutschland • •
Niederlande–Spanien • •
••••••••••• 34:23
••••••••••••••••••••• 33:22
•••••••••••••••• 24:32
••••••••••••••• 33:26
•••••••••••••••• 27:28
•••••••••••••••• 25:36
1. SPANIEN 3 102:73 6:0
2. DEUTSCHLAND 3 88:83 4:2
3. Niederlande 3 80:94 2:4
4. Lettland 3 73:93 0:6
EM, GRUPPE D
Frankreich–Portugal ••••••••••••••••••••
25:28
Norwegen–Bosnien-Herzegowina • • • 32:26
Portugal–Bosnien-Herz. • ••••••••••••••
27:24
Frankreich–Norwegen • ••••••••••••••••
26:28
Bosnien-Herz.–Frankreich •••••••••••••
23:31
Portugal–Norwegen • •
•••••••••••••••••• 28:34
1. NORWEGEN 3 94:80 6:0
2. PORTUGAL 3 83:83 4:2
3. Frankreich 3 82:79 2:4
4. Bosnien-Herz. 3 73:90 0:6
EM, GRUPPE E
Ungarn–Russland •••••••••••••••••••••••
26:25
Dänemark–Island ••••••••••••••••••••••••
30:31
Island–Russland •••••••••••••••••••••••••
34:23
Dänemark–Ungarn ••••••••••••••••••••••
24:24
Island–Ungarn •••••••••••••••••••
heute, 18.15
Russland–Dänemark • •••••••••
heute, 20.30
1. ISLAND 2 65:53 4:0
2. Ungarn 2 50:49 3:1
3. Dänemark 2 54:55 1:3
4. Russland 2 48:60 0:4
EM, GRUPPE F
Slowenien–Polen • •
Schweden–Schweiz • •
Schweiz–Polen • •
Schweden–Slowenien • •
Schweiz–Slowenien • •
Polen–Schweden • •
•••••••••••••••••••••• 26:23
••••••••••••••••••• 34:21
••••••••••••••••••••••••• 31:24
••••••••••••••••• 19:21
••••••••••••••••••• 25:29
•••••••••••••••••••••• 26:28
1. SLOWENIEN 3 76:67 6:0
2. SCHWEDEN 3 81:68 4:2
3. Schweiz 3 77:87 2:4
4. Polen 3 73:85 0:6
HAPPY BIRTHDAY
Oktay Urkal (Boxen,
Olympia-Silber 1996,
Profi-EM 2000, 2002,
2005) zum 50.
John Mosquera (ehem. 1. FC Union,
jetzt in Bolivien) zum 32.
Sebastian Langkamp (ehem. Hertha
BSC, jetzt Bremen) zum 32.
Foto: imago images/Revierfoto
Andi Wolffkassiertein
Gegentor vonLetten-
Goliath Dainis Kristopans
(2,15 m, 130 Kilo).