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Baden aktuell Februar 2020

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Geschichte des Baden aktuell

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Die Tipps aus dem Blatt waren also wichtig

für die Tausenden Kurgäste, die jeweils in

den Sommermonaten in den zeitweise über

20 Gasthöfen links und rechts der Limmat

weilten.

Die «Fremdenblätter» in ihren diversen

Formen 1830 bis 1995 sind heute im

Stadtarchiv und in der Stadtbibliothek aufbewahrt

und gehören neben den amtlichen

Steuerbüchern oder Stadtratsprotokollen

zu den wertvollsten Quellenbeständen.

Denn sie geben einen beinahe vollständigen

Überblick über das sommerliche Kurleben in

Baden im 19. und in der ersten Hälfte des

20. Jahrhunderts. Integral hat noch niemand

die Fremdenblätter bearbeitet, aber viele

Fachleute durchsuchten sie, um ihre Fragen

zu beantworten. Nur dank der «Fremdenblätter»

kennen wir die Gäste der Stadt so

genau und können zeigen, wie heterogen

und international die Gästeschar war: Im

Grand Hotel weilte im August 1898 zum

Beispiel die Nobelpreisträgerin Marie Curie

und wenig später Louis Lumière, der Erfinder

der Filmprojektion. Er liess einige seiner

Filmrolle in Baden, die heute in Österreich

restauriert werden. Im Dezember 1954 kam

im Limmathof der äthiopische Kaiser Haile

Selassie vorbei.

Auch über Ennetbaden wissen wir: In den

1830er-Jahren logierten jeweils im Juli und

August zahlreiche jüdische Händlerfamilien

aus dem Surbtal in den Gasthöfen Rössli,

Hirschen und Traube.

Selbst eine der letzten Listen im Herbst

1976 zeigt ein noch reiches Angebot von

sieben Hotels, in denen sich vor allem

Schweizer Gäste aufhielten, aber immerhin

auch einige Leute aus Finnland, Schweden

und Grossbritannien. Und nur dank

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