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Berliner Zeitung 25.01.2020

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Die Schanze des Lebens: Einmal ein Skispringer sein – Berlin bewegt sich Seite 20<br />

Heute mit<br />

Service und<br />

Immobilien<br />

1°/5°<br />

Hier das Wetter<br />

Wetter Seite 16<br />

AM WOCHENENDE<br />

www.berliner-zeitung.de<br />

Sonnabend/Sonntag,25./26. Januar 2020<br />

Nr.21HA-76. Jahrgang<br />

Auswärts/D*: 2.00 €<br />

Berlin/Brandenburg: 1.80 €<br />

Im Magazin:<br />

Feuer<br />

Diegroßartige Katharina Thalbach<br />

Seiten 2und 3<br />

Flamme<br />

Erholt sich die Natur in Australien wieder?<br />

Seiten 4und 5<br />

Glut<br />

Gutsch will Harrys Jobambritischen Hof<br />

Seite 10<br />

In 15 Jahren<br />

um die Welt<br />

Angela Merkel hält den Rekord: Keiner ihrer<br />

Vorgänger reiste so oft ins Ausland wie sie. Die<br />

große Datenrecherche der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> mit allen<br />

Flügen und Zielen. Report Seiten 2und 3<br />

DPA/KAY NIETFELD; DPA/CHRISTIAN CHARISIUS; THOMAS UHLEMANN<br />

Sigmar Gabriels<br />

neue Karriere<br />

Tristans Abschied<br />

aus Berlin<br />

Berlin Seiten 10 und 11<br />

Politik Seite 4<br />

Weniger Autoverkehr,<br />

mehr Fahrräder,<br />

Cargo-Bikes statt Diesel-Transporter,<br />

Bahn<br />

statt Benz. Dasist dieVerkehrswende<br />

und das ist der Konflikt.<br />

Der Konflikt mit dem <strong>Berliner</strong> an<br />

sich. Denn der hat in Sachen Fortbewegungsart<br />

ein ausgeprägtes Bestandsbewusstsein<br />

und ist nur mäßig<br />

veränderungsfreudig. Das weiß<br />

man spätestens, seit internationale<br />

Fahrradverleiher chinesische Ein-<br />

Euro-Bikes in der Innenstadt verteilten<br />

und den Zorn nicht nur der Fußgänger<br />

auf sich zogen. Dann kamen<br />

die Stehroller. Wieder Zorn. Auch<br />

über die Radwege,die auf über Jahrzehnte<br />

unangetastetem Autoland<br />

entstehen. Parkräume werden knapper<br />

und teurer.Und der <strong>Berliner</strong> vermag<br />

es nicht, sich an der Aussicht auf<br />

eine leisere, saubere und allgemein<br />

entschleunigte Lebensumwelt zu erfreuen.<br />

Immer mehr Autos<br />

In dieser Woche genügte eine sogenannte<br />

Besprechungsunterlage für<br />

den Senat, um die Debatte zu befeuern.<br />

Darin hatte die grüne Verkehrssenatorin<br />

Regine Günther eine Reihe<br />

von Initiativen zur Reduzierung der<br />

Kohlendioxid-Emissionen in der<br />

Stadt aufgelistet. Denn Berlin hat im<br />

Dezember als erstes Bundesland die<br />

„Klimanotlage“ erklärt und will den<br />

CO 2 -Ausstoß bis 2050 imVergleich zu<br />

1990 um 85 Prozent senken. Dafür<br />

sollte die Senatorin konkrete Maßnahmen<br />

vorschlagen. Wäre esdarin<br />

nur um ein geplantes Ölheizungsverbot<br />

ab Ende 2021, eine Solardachpflicht<br />

für Neubauten oder den Kohleausstieg<br />

in Berlin schon bis 2030<br />

gegangen, hätte wohl kaum einer<br />

darüber gesprochen, aber es ging bekanntermaßen<br />

auch um den Verkehr.<br />

Die Senatorin empfiehlt eine<br />

Zero-Emission-Zone in der Innenstadt.<br />

Dafür sollen Autos mit Benzinund<br />

Dieselmotoren innerhalb des S-<br />

Bahn-Rings ab dem Jahr 2030 möglichst<br />

ausgesperrt werden. Dann<br />

sollten in dem 88 Quadratkilometer<br />

großen City-Areal nur noch Elektroautos<br />

fahren dürfen. Fünf Jahre später<br />

solle das dann für die gesamte<br />

Stadt gelten.<br />

Der Motor<br />

der Hauptstadt<br />

Die <strong>Berliner</strong> und die Verkehrswende:<br />

Wasmüsste eigentlich geschehen,<br />

um den Verkehr tatsächlich sauberer,<br />

sicherer und leiser zu machen? Und<br />

warum fällt Veränderung so schwer?<br />

Pkw-Neuzulassungen<br />

in Berlin 2019<br />

Benzin<br />

54 888<br />

Sonstige<br />

34<br />

Gesamt<br />

87 483<br />

VonJochen Knoblach<br />

Diesel<br />

21 681<br />

Hybrid<br />

6361<br />

Elektro<br />

2588<br />

Plug-in<br />

1489<br />

Gas<br />

442<br />

Bestand an Pkw<br />

in Berlin, in Millionen<br />

1,30<br />

1,091<br />

1,190<br />

1,00<br />

2008 2013<br />

1,211<br />

2019<br />

BLZ/GALANTY; QUELLE: KBA<br />

Die Reaktionen waren erwartbar:<br />

Die Opposition schäumte, der ADAC<br />

sowieso, aber auch die in Berlin mitregierende<br />

Linke äußerte sich skeptisch.<br />

Dorthält man denVorschlag für<br />

„sozialpolitisch schwierig“. Schließlich<br />

sei die Elektromobilität noch<br />

nicht massen- und alltagstauglich.<br />

Tatsächlich stünden tiefgreifende<br />

Veränderungen an, würde die <strong>Berliner</strong><br />

Innenstadt zur Sperrzone für Autos<br />

mit Diesel- oder Benzinmotoren<br />

erklärt werden. Denn die Pkw-<br />

Dichte ist in Berlin zwar geringer als<br />

in anderen deutschen Städten, dennoch<br />

nimmt der Pkw-Bestand seit<br />

Jahren zu. Es gibt in Berlin nicht immer<br />

weniger, sondern immer mehr<br />

Autos.Über 1,2 Millionen Pkw zählte<br />

die jüngste Statistik zu Beginn 2019,<br />

davon 1,05 Millionen in Privatbesitz.<br />

Davon, dass das Auto ein Auslaufmodell<br />

sein soll, ist in Berlin nichts<br />

zu spüren, heißt es bei der <strong>Berliner</strong><br />

Kfz-Innung, die den Autohandel und<br />

das Servicegeschäft in dieser Stadt<br />

bestreitet. Tatsächlich erleben auch<br />

die <strong>Berliner</strong> Fahrschulen einen Zulauf<br />

wie lange nicht. Sicher ist außerdem:<br />

Elektroautos sind allenfalls<br />

Spurenelemente im hauptstädtischen<br />

Individualverkehr. Kaum<br />

mehr als 5000 batteriebetriebene<br />

Pkw gibt es in der Stadt.<br />

Allein im Innenstadtbereich leben<br />

derzeit etwa eine Million Menschen,<br />

die schätzungsweise 400 000<br />

Autos besitzen. Hinzu kommen der<br />

Wirtschaftsverkehr, die Pendler zu<br />

ihren Arbeitsstätten und Touristen.<br />

Wie viele Autos von einem Verbot<br />

tatsächlich betroffen wären, lässt<br />

sich interessanterweise schwer beziffern.<br />

Aber was wäre, wenn?<br />

Bei der Deutschen Automobil<br />

Treuhand (DAT) beobachtet man<br />

permanent die Preisentwicklung auf<br />

dem Automarkt. Für Martin Weiss,<br />

Chef des Bereichs Fahrzeugbewertung,<br />

ist klar: Daein Neuwagen im<br />

Durchschnitt mehr als sechs Jahre<br />

lang gehalten wird, wären Fahrzeuge,<br />

die ab dem Jahr 2024 neu auf<br />

den Marktkommen, bereits vondem<br />

Fahrverbot betroffen. Folge: „Verbrennerfahrzeuge<br />

wären in Berlin<br />

dann fast unverkäuflich.“ Auf dem<br />

Gebrauchtwagenmarkt würden sich<br />

Veränderungen bereits früher bemerkbar<br />

machen. „Schließlich halten<br />

Gebrauchtwagenkäufer ihr Fahrzeug<br />

durchschnittlich 88 Monate.“<br />

Zudem würden den hiesigen<br />

Tankstellenbetreibern die Kunden<br />

wegbrechen. Von den bundesweit<br />

gut 14 000 Tankstellen gibt es etwa<br />

300 in Berlin, knapp 100 innerhalb<br />

des S-Bahn-Rings. Können die also<br />

in spätestens zehn Jahren dichtmachen?<br />

„Ja“, sagt Christian Küchen,<br />

Chef des Mineralölwirtschaftsverbands.Wenn<br />

Berlin wirklich auf eine<br />

Fahrverbot-Insellösung setzt, dann<br />

werde es so kommen. Stattdessen<br />

sollte sich der <strong>Berliner</strong> Senat daher<br />

im Bund dafür einsetzen, dass klimafreundliche<br />

synthetische Kraftstoffe<br />

bis 2030 eine echte Chance bekommen,<br />

sagt er. „Dann wird der<br />

Straßenverkehr auch ohne Verbote<br />

CO 2 -frei. Unddann muss auch keine<br />

Tankstelle dichtmachen.“<br />

Das eigentliche Problem ist allerdings<br />

nicht, dass es in zehn Jahren<br />

vielleicht 100 unnötige Tankstellen<br />

in der <strong>Berliner</strong> City geben könnte:<br />

Wahrscheinlich werden Tausende<br />

Ladesäulen für E-Mobile fehlen.<br />

Auch dann, wenn man davon ausgeht,<br />

dass nicht der gesamte aktuelle<br />

Fahrzeugbestand im Innenstadtbereich<br />

elektrifiziert wird. Denn sicher<br />

wird der motorisierte Individualverkehr<br />

in den nächsten Jahren zurückgehen.<br />

Immer mehr <strong>Berliner</strong> werden<br />

die hoffentlich besseren Angebote<br />

des öffentlichen Personennahverkehrs<br />

nutzen. Bestenfalls tun sie<br />

dies,weil der ÖPNV wirklich attraktiv<br />

wird, im schlechtesten Fall drängen<br />

sie teurePark- oder Citygebühren für<br />

das Auto dazu. Die Bike- und E-<br />

Scooter-Verleiher wissen längst, was<br />

kommt. Sie haben schon jetzt das<br />

Geschäftsmodell für die autofreie Innenstadt.<br />

Siesind nur zu früh dran.<br />

Mitwie vielen Elektroautos in Berlin<br />

zu rechnen ist, das hat die <strong>Berliner</strong><br />

Agentur für Elektromobilität zusammen<br />

mit dem Reiner-Lemoine-Institut<br />

ermittelt. Die entsprechende Studie<br />

des Instituts aus dem vergangenen<br />

Jahr basiertauf der Ankündigung<br />

der Automobilhersteller,dass im Jahr<br />

2025 rund ein Fünftel der europäischen<br />

Produktionskapazitäten auf E-<br />

Fahrzeuge entfallen würden. Demnach<br />

sind laut Prognose der Wissenschaftler<br />

im Jahr 2030 mindestens<br />

250 000 E-Fahrzeuge in Berlin zu erwarten<br />

–Fahrzeuge, die mit Strom<br />

versorgt werden müssen. Unter Abzug<br />

potenzieller Ladepunkte an Einund<br />

Zweifamilienhäusern sehen die<br />

Autoren der Studie einen Ladeinfrastrukturbedarf<br />

in Berlin zwischen<br />

14 000 und über 100 000 Ladepunkten<br />

im Jahr 2030. Das ist viel. Denn<br />

selbst wenn man einen Bedarf von<br />

50 000 annimmt, müsste das <strong>Berliner</strong><br />

Ladenetz bis 2020 um den Faktor 100<br />

ausgebaut werden.Laut Auskunft der<br />

Bundesnetzagentur gibt es derzeit<br />

511 Ladesäulen in Berlin.<br />

Genug Stromvorhanden<br />

Aber wenigstens der Stromsollte reichen.<br />

Die Vattenfall-Tochter Stromnetz<br />

Berlin, die in der Stadt jährlich<br />

rund 13,5 Terawattstunden Elektroenergie<br />

verteilt, hat im vergangenen<br />

Jahr zusammen mit der Technischen<br />

Universität Berlin eine sogenannte<br />

Potenzialstudie durchgeführt. Ergebnis:<br />

250 000 Elektrofahrzeuge<br />

könnte das bestehende Hoch- und<br />

Mittelspannungsnetz verkraften.<br />

Den Mehrbedarf anStrom beziffert<br />

das Unternehmen imExtremfall auf<br />

plus 30 Prozent oder mehr als zehn<br />

Gigawattstunden pro Tag. Erst bei<br />

mehr als 250 000 Elektrofahrzeugen<br />

seien Netzverstärkungen und Erweiterungen<br />

nötig. Was aber auch zur<br />

Wahrheit gehört: Der Anteil erneuerbarer<br />

Energien am in Berlin erzeugten<br />

Strom liegt derzeit bei nicht einmal<br />

fünf Prozent.<br />

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2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020<br />

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Report<br />

JAHR FÜR JAHR<br />

Angela Merkel reist privat, soviel ist bekannt, gern nach Südtirol<br />

zum Wandernund auf die Mittelmeer-Insel Ischia. Auf ihren<br />

Dienstreisen kommt die Bundeskanzlerin weiter herum. 549<br />

Mal ist Merkel in ihren 14 Jahren als Kanzlerin bisher ins Ausland<br />

gereist (bis einschließlich 2019). Damit ist sie häufiger international<br />

unterwegs gewesen als alle ihre Vorgänger zusammen.<br />

Selbst der mit 16 Jahren noch länger amtierende Helmut<br />

Kohl brachte es nur auf 102 Auslandsreisen. Doch wohin führte<br />

der Reise-Dienstplan die Kanzlerin? Und warumbesuchte sie<br />

einigeLänder häufiger als andere? Eine Übersicht.<br />

Die neue Serie der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>:<br />

Merkels Vermessung<br />

Ilulissat 1<br />

EU 331<br />

6 Moskau<br />

2005<br />

Die ersten sechs Dienstreisen absolviertdie Kanzlerin ausschließlich innerhalb<br />

Europas. Bedenkt man, dass sie ihrAmt erst im November angetreten<br />

hat, ist das ein beachtliches Pensum.<br />

6<br />

USA 25<br />

13 Washington<br />

Mexiko-Stadt 2<br />

Ouagadougou 1<br />

Jerusalem 6<br />

2006<br />

28<br />

WELTREISEN<br />

Längere Flüge: Europa liegt immer noch im Fokus. Dazu kommen Israel,<br />

Russland und die USA. Die weitesten Reisen führen Merkel nach China.<br />

Die Weltkarte zeigt, dass Angela Merkel nicht<br />

alle Kontinente gleich oft besucht hat. VonEuropa<br />

abgesehen war Nordamerika ein besonders<br />

häufiges Ziel ihrer Dienstreisen. Auch im<br />

Nahen Osten und in Asien war sie oft. Die Karte<br />

zeigt die Zielorte nach Häufigkeit der Besuche.<br />

Brasilia 3<br />

2007<br />

48<br />

Ein reiseintensives Jahr ist das Jahr 2007. Bis auf Australien und Südamerika<br />

besucht die Kanzlerin jeden Kontinent. In den USA ist sie viermal.<br />

Santiago deChile 1<br />

100<br />

55<br />

30<br />

Kapstadt 2<br />

10<br />

2008<br />

41<br />

In Peru nimmt Angela Merkel am EU-Lateinamerika-Gipfel teil. Damit besucht<br />

sie zum ersten Mal als Kanzlerin den südamerikanischen Kontinent.<br />

2009<br />

27<br />

Zu Hause gibt es in diesem Jahr viel zu feiern: 60 Jahre Grundgesetz, 20<br />

Jahre Mauerfall. Die weitesten Reisen unternimmt die Kanzlerin in die USA,<br />

wo 2009 Barack Obama Präsident ist.<br />

EUROPA IM FOKUS<br />

In der EU war Angela Merkel besonders oft unterwegs.<br />

Allein Brüssel besuchte sie bisher einhundertmal.<br />

Die belgische Hauptstadt ist für die Kanzlerin vor<br />

allem die europäische Hauptstadt. Vielen politischen<br />

Krisen muss sie inzwischen auf europäischer<br />

Ebene begegnen. Das gilt<br />

für die Finanz- und die Eurokrise<br />

ebenso wie für die immer noch<br />

anhaltenden Probleme bei<br />

der Aufnahme und Verteilung<br />

vonFlüchtlingen in<br />

der EU.<br />

London 14<br />

Brüssel 100<br />

9 Straßburg<br />

3 Kopenhagen<br />

Prag 6<br />

4 Helsinki<br />

3 Tallinn<br />

3 Riga<br />

4 Vilnius<br />

15 Warschau<br />

Paris 42<br />

5 Wien<br />

2010<br />

48<br />

Der Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull schränkt den Flugverkehr<br />

ein: Die Kanzlerin muss auf der Rückreise aus den USA einen Umwegüber<br />

Lissabon, Rom und Bozen nehmen.<br />

Toulouse 2<br />

Rom 10<br />

4 Zagreb<br />

3 Sofia<br />

3 Madrid<br />

1 Palma de Mallorca<br />

4 Athen<br />

2011<br />

38<br />

Australien steht immer noch nicht auf dem Flugplan. Ansonsten ist die<br />

Kanzlerin aber viel unterwegs.Während einer dreitägigenAfrikareise besucht<br />

sie Kenia, Angola und Nigeria.<br />

6<br />

Lissabon<br />

3 Valletta


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020 3<br />

·························································································································································································································································································<br />

Report<br />

2005 wurde Angela Merkel zum ersten Mal zur Regierungschefin gewählt. Sie hat angekündigt,<br />

nach Ende der Legislaturperiode 2021 das Amt der Bundeskanzlerin nicht mehr anstreben<br />

zu wollen. Wirbefinden uns also in den letzten Jahren der Kanzlerschaft Merkels. Zeit für<br />

eine Bilanz. In einer großen Serie, die durch das Jahr führt, vermisst die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> die<br />

Kanzlerschaft Merkels und bereitet sie datenjournalistisch auf.<br />

Im zweiten Teil der Serie widmen wir uns den Dienstreisen der Kanzlerin von2005 bis 2019: Wo und wannwar siewarum? Und<br />

wassagtuns das über ihr Amtsverständnis? Das Institut für Spielanalyseaus Potsdam hat im Auftrag der <strong>Berliner</strong><strong>Zeitung</strong> die<br />

Daten ermittelt,dieAgenturVisualdriven.byhat sie gemeinsam mitAnnetteTiedge,derArt-Direktorinder <strong>Berliner</strong><strong>Zeitung</strong>, und der<br />

Infografikerin Isabella Galanty optisch aufbereitet. Holger Schmale, politischer Autor der <strong>Berliner</strong><strong>Zeitung</strong>,hat das Material analysiert,<br />

eingeordnetund bewertet. (Mitarbeit Recherche:HannesKulok, Mitarbeit Grafik: Katharina Stipp und Dirk Aschoff)<br />

JAHR FÜR JAHR<br />

Peking 11<br />

2012<br />

34<br />

In Mexiko nimmt Angela Merkel am G20-Gipfel teil, in Brüssel hält sie eine<br />

Grundsatzrede zur Europapolitik vordem Europäischen Parlament.<br />

6 Afghanistan<br />

3Kundus<br />

2Masar-e Scharif<br />

1Kabul<br />

3 Tokio<br />

2013<br />

28<br />

Zum zweiten Mal, seit sie Kanzlerin ist, reist Merkel nach Südamerika. In<br />

Chile nimmt sie am Gipfel der EU mit den lateinamerikanischen und karibischen<br />

Staaten teil. In Rom besucht sie den neuen Papst Franziskus.<br />

Neu-Delhi 4<br />

Jakarta 1<br />

2014<br />

35<br />

In Brasilien ist Angela Merkel gleich zweimal; ein Anlass ist das Finale der<br />

Fußball-WM, bei dem Deutschland Argentinien besiegt. Kanzlerin zu sein hat<br />

eben auch angenehme Seiten. Erste Dienstreise nach Australien.<br />

Auckland 1<br />

Angela Merkel ist seit gut 14 JahrenBundeskanzlerin<br />

und in dieser<br />

Zeit 549 Mal ins Ausland gereist.<br />

Unter dem Strich ist sie<br />

häufiger international unterwegs gewesen<br />

als alle ihre Vorgänger zusammen. Ist sie<br />

also womöglich lieber auf Reisen als zu<br />

Hause? Tatsächlich geben diese Zahlen<br />

weniger Auskunft über persönlicheVorlieben<br />

der Kanzlerin als über einschneidende,jadramatische<br />

Veränderungen der<br />

Weltpolitik in den vergangenen Jahren.<br />

Siezeigen zum Beispiel, wie viel wichtiger<br />

die Europäische Union mit ihrem<br />

Sitz in Brüssel geworden ist. Einhundertmal<br />

war die Kanzlerin allein in der belgischen<br />

Hauptstadt, die für sie vorallem die<br />

europäische Hauptstadt ist. Deren Gremien<br />

sind in vielen Fragen inzwischen<br />

mindestens so wichtig, wenn nicht wichtiger,<br />

als jene in Berlin. Das gilt zumal,<br />

wenn schwerwiegende Krisen den politischen<br />

Alltag überlagern, wie das in der<br />

Amtszeit Merkels mehrfach der Fall war.<br />

Die Finanz- und die Eurokrise und<br />

schließlich die anhaltenden Probleme bei<br />

der Aufnahme undVerteilung vonFlüchtlingen<br />

sind Themen, die nur auf europäischer<br />

Ebene zu bearbeiten sind. So hat<br />

Merkel auch etwa einhundert Reisen in<br />

andere europäische Länder unternommen,<br />

allein 42 Mal war sie in Paris,<br />

schließlich ist Frankreich der engste Partner<br />

Deutschlands. Hier zeigt sich, wie<br />

sich in ihrer Amtszeit eine Art europäischer<br />

Innenpolitik entwickelt hat.<br />

Die Luftwaffe steht bereit<br />

Dennoch ist es überraschend, dass der<br />

mit 16 Jahren derzeit noch ein wenig länger<br />

amtierende Helmut Kohl nur zu 102 Auslandsreisen<br />

aufgebrochen ist –und das in<br />

einer Zeit, da es mit dem Zusammenbruch<br />

des kommunistischen Staatenblocks und<br />

der Vereinigung der beiden deutschen<br />

Staaten epochale Veränderungen gab.Sein<br />

Nachfolger GerhardSchröder brachte es in<br />

nur sieben Jahren immerhin auf 131 Reisen,<br />

die ansteigende Tendenz ist eindeutig.<br />

In seiner Regierungszeit erforderten vorallem<br />

die Auseinandersetzungen um den<br />

Irakkrieg einen erheblichen internationalen<br />

Beratungsbedarf.<br />

Wieesfür viele mit ihrem Amt verbundene<br />

Unbequemlichkeiten gilt, nimmt<br />

Angela Merkel die Belastungen häufiger<br />

Sydney 1<br />

Heute hier,<br />

morgen dort<br />

Angela Merkel ist im Rahmen ihrer Kanzlerschaft öfter im<br />

Ausland gewesen als alle ihre Vorgänger zusammen. Das<br />

sagt einiges aus über ihre Politik. Und über ihre Person<br />

VonHolger Schmale<br />

Dienstreisen nach Jahren EU Welt<br />

*Bundestagswahl<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

’05* ’07 ’09* ’11 ’13* ’15 ’17* ’19<br />

Top-6-Dienstreiseziele<br />

Brüssel<br />

Paris<br />

Gerade erst Kanzlerin: Im Mai 2006 reist Angela Merkelnach China.<br />

Warschau<br />

London 14<br />

Washington 13<br />

Peking 11<br />

15<br />

100<br />

42<br />

Reisen gelassen hin. Immerhin verfügt sie<br />

über eine Arteigener Fluggesellschaft, die<br />

auf den internationalen Flugrouten unter<br />

dem Kürzel GAF verkehrt –German Air<br />

Force, die deutsche Luftwaffe. Für den<br />

Transport des Bundespräsidenten, der<br />

Kanzlerin und anderer Regierungsmitglieder<br />

ist die Flugbereitschaft der Bundeswehr<br />

zuständig, deren Hauptsitz immer<br />

noch am Köln-Bonner Flughafen<br />

stationiertist –bis der Flughafen BER mit<br />

einem eigenen militärischen Bereich in<br />

Betrieb geht. Das ist für den Flugbetrieb<br />

vonund nach Berlin ein wenig umständlich,<br />

hat sich über die Jahre aber eingespielt.<br />

So stehen in der Regel auch auf<br />

dem abgesperrten militärischen Teil des<br />

Flughafens Tegel Maschinen der Luftwaffe<br />

bereit. Er liegt im nördlichen, einst<br />

von den in Berlin stationierten französischen<br />

Soldaten genutzten Abschnitt.<br />

Auf längeren Strecken benutzt die<br />

Kanzlerin meist einen Airbus A340 mit<br />

dem Namen Konrad Adenauer. Erträgt<br />

wie die anderen Maschinen der Flugbereitschaft<br />

oberhalb der Fensterreihen den<br />

Schriftzug „Bundesrepublik Deutschland“,<br />

darunter zieht sich eine schwarzrot-goldene<br />

Banderole über die ganze<br />

Länge des Flugzeugs. Esverfügt über 140<br />

Plätze, die sozusagen in drei Klassen aufgeteilt<br />

sind. Im vorderen Teil des Airbus<br />

befinden sich Besprechungs- und Ruheräume<br />

für die Kanzlerin und ihre Begleitung.<br />

In einem zweiten Abschnitt finden<br />

sich Sitze imBusiness-Class-Format für<br />

die mitreisenden Beamten und Gäste der<br />

Kanzlerin, häufig Wirtschaftsvertreter. In<br />

der „Holzklasse“ im hinteren Teil des<br />

Flugzeugs sitzen Journalisten und die Beamten<br />

des Personenschutzes der Kanzlerin.<br />

Es ist übrigens eine Legende, dass<br />

Medienvertreter kostenlos mitreisen<br />

können. Siebeziehungsweise ihreRedaktionen<br />

zahlen einen anteiligen Preis für<br />

die Reise in der Kanzlerinnenmaschine.<br />

VomVulkan ausgebremst<br />

AFP/KAPPELER<br />

Angela Merkel ist auf Auslandsreisen oft<br />

besser für Journalisten zugänglich als in<br />

Berlin. Auf der Hinreise lädt sie die meist<br />

ein gutes Dutzend zählende Gruppe nach<br />

vorn in den Besprechungsraum und informiert<br />

über die anstehenden Gespräche.<br />

Auf der Rückreise geht es dann um<br />

die Ergebnisse, oft aber auch um innenpolitische<br />

Fragen. Besonders engen Kontakt<br />

pflegte sie 2010 auf einer Rückreise<br />

aus den USA, die wegen des Vulkanausbruchs<br />

auf Island auf Umwegen über Lissabon<br />

und Rom und dann mit Bussen<br />

über Bozen nach Berlin führte. Für Merkel<br />

hätte es gewiss auch einen direkteren<br />

Weggegeben, doch sie verkündete: „Niemand<br />

wird zurückgelassen“, und setzte<br />

sich immer wieder mit den Journalisten<br />

zusammen.<br />

Kanzlerreisen sind, anders als etwa die<br />

des Bundespräsidenten, nie mit Ausflügen<br />

im Gastland verbunden. Sie werden<br />

so kurzwie möglich gehalten und sind allein<br />

auf die Gespräche konzentriert. Es<br />

kommt vor, dass Merkel eine USA-Reise<br />

innerhalb von24Stunden absolviert. Probleme<br />

mit der Zeitverschiebung hat sie<br />

kaum, zum Schlafen kann sie sich in ihrer<br />

Kabine ausstrecken, und außerdem kann<br />

sie nach ihren Worten Schlaf speichern<br />

wie ein Kamel Wasser. Ingewisser Weise<br />

sind dies auch entspannte Reisen: Um all<br />

das, was dem normalen Touristen Stress<br />

macht, muss sie sich nicht kümmern:<br />

Transport, Gepäck, Hotel, Pünktlichkeit,<br />

Sicherheit, das wird alles von hilfsbereiten<br />

Begleitern geregelt. Die Chefin kann<br />

sich auf das Wesentliche konzentrieren.<br />

Holger Schmale<br />

hat Angela Merkel auf<br />

mancher Reise begleitet.<br />

2015<br />

56<br />

Das bis heute reiseintensivste Jahr der Kanzlerin. In Paris beschließt die<br />

UN-Klimakonferenz den Kampf gegenden Klimawandel. Angela Merkel ist<br />

dabei.<br />

2016<br />

37<br />

Blickpunkt Asien: Merkel reist nach Kirgistan, Japan, in die Mongolei und<br />

nach China. Kanzlerinnen-Reisen auf den amerikanischen Kontinent gibt es<br />

2016 hingegen garnicht.<br />

2017<br />

33<br />

Im Weißen Haus sitzt ein neuer US-Präsident: Im März reist Merkel nach<br />

Washington zu ihrem ersten offiziellen Treffen mit Donald Trump.<br />

2018<br />

50<br />

Mit Verspätung beginnt Angela Merkels vierte Amtszeit. Im Laufe des Jahres<br />

reist die mächtigste Frau der Welt zu vielen mächtigen Männern, unter<br />

ihnen Donald Trump, Wladimir Putin und Emmanuel Macron.<br />

2019<br />

40<br />

Die südliche Erdhalbkugel bleibt außen vor, dafür ist Merkel viel in Europa<br />

unterwegs. Allein siebenmal reist sie nach Brüssel.


4 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020<br />

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Politik<br />

Seitenwechsel<br />

Der ehemalige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel soll Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Bank werden<br />

VonAndreas Niesmann<br />

Als SPD-Vorsitzender hatte<br />

Sigmar Gabriel eine klare<br />

Meinung über die Deutsche<br />

Bank. Als deren damaliger<br />

Vorstandschef John Cryan<br />

2016 einen von Spekulanten betriebenen<br />

Kurssturz der Aktie des Geldhauses<br />

beklagte, hatte der damalige<br />

SPD-Chef und Bundeswirtschaftsminister<br />

für die Larmoyanz des Top-<br />

Bankers nur Spott übrig. „Ich wusste<br />

nicht, ob ich lachen oder weinen<br />

sollte, dass die Bank, die das Spekulantentum<br />

zum Geschäftsmodell gemacht<br />

hat, sich jetzt zum Opfer von<br />

Spekulanten erklärt“, ließ Gabriel<br />

seinerzeit wissen.<br />

Künftig wird sich Gabriel derart<br />

bissige Kommentare über die Deutsche<br />

Bank und deren Führungspersonal<br />

wohl verkneifen –oder sie lieber<br />

in vertraulichen Runden vorbringen,<br />

denn der 60-Jährige aus<br />

dem niedersächsischen Goslar soll<br />

einer der Kontrolleure des Institutes<br />

werden.<br />

Die Deutsche Bank bestätigte am<br />

Freitag einen Bericht des Handelsblatts,wonach<br />

sie beim Amtsgericht<br />

Frankfurt einen Antrag zur Bestellung<br />

des 60-Jährigen als Aufsichtsrat<br />

eingereicht hat. Gabriel selbst wollte<br />

sich dazu nicht äußern.<br />

DieSPD,deren Parteichef Gabriel<br />

von 2009 bis 2017 war, äußerte sich<br />

ausdrücklich nicht zu der Personalie.<br />

Auch der linke Parteiflügel<br />

schwieg. Die Bundesregierung<br />

wollte das Aufsichtsratsmandat<br />

nicht kommentieren.<br />

Zustimmung kam aus<br />

dem Gewerkschaftslager,<br />

das grundsätzlich in Aufsichtsräten<br />

deutscher Unternehmen<br />

vertreten ist.<br />

Die Deutsche Bank baut<br />

gerade radikal um. Bis 2022 sollen<br />

rund 18 000 Stellen gestrichen werden.<br />

Nicht nur wegen dieser Pläne<br />

dürfte Gabriels Schritt in Teilen der<br />

SPD für Unmut sorgen.<br />

Gabriel würde im Aufsichtsrat<br />

Jürg Zeltner ersetzen, den ehemaligen<br />

Manager der schweizerischen<br />

Sigmar<br />

Gabriel<br />

AFP<br />

Großbank UBS. Zeltner<br />

hatte den Posten bereits<br />

kurz nach seiner Berufung<br />

im August vergangenen<br />

Jahres wieder geräumt,<br />

weil die Bankenaufsicht<br />

Vorbehalte wegen eventuell<br />

vorhandener Interessenkonflikte<br />

geäußert<br />

hatte.<br />

Widerspruch der Finanzaufsicht<br />

muss Gabriel nicht<br />

fürchten. Für die „stellt sich nur die<br />

Frage der hinreichenden Sachkunde“,<br />

sagte der Präsident der Bundesanstalt<br />

für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

(Bafin), Felix Hufeld.<br />

„Die kann bei einem ehemaligen<br />

Vorsitzenden des KfW-Verwaltungsrates<br />

und Wirtschaftsminister ohne<br />

Weiteres bejaht werden.“ Bevor der<br />

frühereVizekanzler in das Aufsichtsgremium<br />

des Dax-Konzerns einziehen<br />

kann, muss er allerdings vonden<br />

Aktionären bei der Hauptversammlung<br />

der Deutschen Bank am 20. Mai<br />

gewählt werden.<br />

Über mangelnde Job-Angebote<br />

konnte sich Gabriel nach seinem<br />

Ausstieg aus der Politik offenbar<br />

nicht beklagen. Erst Ende vergangenen<br />

Jahres schlug er die lukrativeOfferte<br />

aus, Präsident des Verbandes<br />

der Automobilindustrie (VDA) zu<br />

werden. Geschätztes Jahresgehalt:<br />

mehr als eine halbe Million Euro.<br />

Die Grundvergütung eines Aufsichtsrats<br />

der Deutschen Bank liegt<br />

laut Vergütungsbericht 2018 bei<br />

100 000 Euro jährlich, hinzu kommen<br />

weitereBezüge für die Mitgliedschaften<br />

in den Ausschüssen des<br />

Kontrollgremiums. Unterm Strich<br />

darf der künftige Bankenaufseher<br />

Gabriel wohl auf 200 000 Euro im<br />

Jahr und mehr hoffen.<br />

Hinzu kommen Einnahmen aus<br />

einem Autorenvertrag mit dem<br />

Holtzbrinck-Verlag, für den Gabriel<br />

laut Angaben auf der Homepage des<br />

Bundestages zuletzt zwischen 15 001<br />

und 30 000 Euro pro Monat kassiert<br />

hat, und aus einem Beiratsmandat<br />

bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

DeLoitte.Darben muss Unruheständler<br />

Gabriel also auch künftig<br />

nicht. (mit dpa)<br />

Seehofer<br />

verzichtet auf<br />

Gesichtserkennung<br />

Minister ändert Entwurf für<br />

Bundespolizeigesetz<br />

VonMarkus Decker<br />

Bundesinnenminister Horst Seehofer<br />

(CSU) will der Bundespolizeianders<br />

als bisher geplant nicht gestatten,<br />

an sicherheitsrelevanten Orten<br />

Softwarezur automatisierten Gesichtserkennung<br />

einzusetzen. Das<br />

teilte ein Sprecher des Ministeriums<br />

am Freitag mit. Manhabe den Passus<br />

aus der Novelle des Bundespolizeigesetzes<br />

vorerst gestrichen, sagte er,<br />

und warte nun auf das parlamentarische<br />

Verfahren. Ob der Passus später<br />

wieder in den Gesetzentwurf aufgenommen<br />

wird, ließ der Sprecher offen.<br />

Er räumte aber ein, dass in den<br />

Entscheidungsprozess auch die<br />

Nachricht über die US-Firma Clearview<br />

eingeflossen sei. DasUnternehmen<br />

hat demnach drei Milliarden Bilder<br />

aus frei zugänglichen Quellen gesammelt;<br />

angeblich arbeiten 600 Behörden<br />

bereits damit.<br />

Der Plan war, die automatisierte<br />

Gesichtserkennung an 135 deutschen<br />

Bahnhöfen und 14 Verkehrsflughäfen<br />

einzuführen. Zuvor war<br />

ein Pilotprojekt am <strong>Berliner</strong> Bahnhof<br />

Südkreuz nach Angaben des Ministeriums<br />

erfolgreich verlaufen. Dies<br />

sollte im Rahmen einer Neufassung<br />

des Bundespolizeigesetzes geregelt<br />

werden, das eine Kompetenzerweiterung<br />

auf mehreren Ebenen vorsieht.<br />

In einer älteren Fassung des<br />

Entwurfs hieß es, die Bundespolizei<br />

könne Daten aus Bildaufzeichnungsgeräten<br />

„automatisch mit biometrischen<br />

Daten abgleichen“, die<br />

sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben weiterverarbeitet<br />

oder für die sie eine<br />

Berechtigung zum Abruf hat. Dies<br />

gelte allerdings nur, „soweit es sich<br />

um Daten von Menschen handelt,<br />

die ausgeschrieben sind“.<br />

Daran gab es breite Kritik. Der<br />

Vorsitzende der Innenministerkonferenz,<br />

Thüringens Innenminister<br />

Georg Maier (SPD), äußerte Skepsis.<br />

„Verhältnisse wie in China möchte<br />

ich nicht. Dort ist man auf dem Weg<br />

zur totalen Überwachung.“ Der<br />

Bundesbeauftragte für den Datenschutz,<br />

Ulrich Kelber, hatte bereits<br />

erklärt, die automatisierte Gesichtserkennung<br />

stelle „einen potenziell<br />

sehr weitgehenden Grundrechtseingriff<br />

dar, der auf jeden Fall durch<br />

konkrete Vorschriften legitimiert<br />

sein müsste“. Kelber würde es begrüßen,<br />

„wenn in Europa die Gesichtserkennung<br />

im öffentlichen Raum<br />

untersagt würde“.<br />

Unionsinnenexperte Mathias<br />

Middelberg(CDU) zeigte sich hingegen<br />

unzufrieden mit Seehofers<br />

Rückzieher. Esgehe nicht um eine<br />

flächendeckende Überwachung der<br />

Bürger,sondernum„die gezielte Suche<br />

nach Schwerstkriminellen und<br />

Terroristen an besonders gefährdeten<br />

Bahnhöfen oder Flughäfen“.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020 5<br />

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Politik<br />

Freundliche Worte<br />

Der türkische Präsident spricht mit der Bundeskanzlerin über den Flüchtlingspakt und Geopolitik. Die Menschenrechtslage findet keine Aufmerksamkeit<br />

VonFrank Nordhausen<br />

Unerwartet herzlich angesichts<br />

zahlreicher Streitpunkte<br />

begrüßte der türkische<br />

Staatspräsident<br />

Recep Tayyip Erdogan am Freitagmorgen<br />

Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel in Istanbul. „Ich empfinde<br />

großes Glück, Frau Merkel fünf Tage<br />

nach der <strong>Berliner</strong> Konferenz in unserem<br />

Land willkommen zu heißen“,<br />

sagte er mit Bezug auf den <strong>Berliner</strong><br />

Libyen-Gipfel und nannte Merkel<br />

sogar seine „geschätzte Freundin“.<br />

Vielleicht wollte er sie damit für die<br />

schwierigen Gespräche günstig<br />

stimmen, denn bei Merkels eintägigem<br />

Aufenthalt ging es für die Türkei<br />

nicht nur um die Lage in Syrien und<br />

Libyen, sondern auch um viel Geld<br />

für den Flüchtlingsdeal mit der EU.<br />

Die Rolle des „Bösewichts“ hatte<br />

einen Tagzuvor Außenminister Mevlüt<br />

Cavusoglu übernommen, als er<br />

der EU vorwarf, das Flüchtlingsabkommen<br />

zu brechen und die vereinbarten<br />

Gelder nicht vollständig zu<br />

überweisen. Erdogan hatte der EU<br />

2019 mehrfach gedroht, die Tore für<br />

die mehr als 3,6 Millionen syrischen<br />

Flüchtlinge in der Türkei zu öffnen,<br />

falls nicht mehr Geld fließe.<br />

Mittags trafen sich Erdogan und<br />

Merkel in einem Palast auf der asiatischen<br />

Bosporus-Seite zu einem<br />

knapp dreistündigen Gespräch. Tatsächlich<br />

waren die Flüchtlingsfrage,<br />

der fragile Waffenstillstand in Libyen,<br />

die humanitäre Notsituation<br />

in der syrischen Provinz Idlib und<br />

das Verhältnis der Türkei zur EU die<br />

wichtigsten Themen, wie die beiden<br />

Politiker anschließend erklärten. Erdogan<br />

forderte die EU auf, mehr für<br />

dieVersorgung vonsyrischen Flüchtlingen<br />

zu tun. „Dass Europa und die<br />

europäischen Länder den Syrern<br />

noch mehr und schnellereHilfe leisten,<br />

ist allem voran eine menschliche<br />

Verantwortung“, sagte er. Rund<br />

400 000 Menschen seien inzwischen<br />

vorden syrisch-russischen Bombenangriffen<br />

in Idlib in Richtung türkische<br />

Grenzegeflohen.<br />

Mehr Hilfe wäremöglich<br />

Zur Lage in Libyen sagte Erdogan,<br />

die Türkei habe lediglich Militärberater<br />

und -trainer zur Unterstützung<br />

der legitimen Regierung in das nordafrikanische<br />

Land geschickt, denn<br />

beide Länder verbinde eine mehr als<br />

500-jährige gemeinsame Geschichte.<br />

Die in Berlin ausgehandelte<br />

Waffenruhe sei bisher vomaufständischen<br />

General Chalifah Haftar<br />

nicht unterschrieben worden. „Das<br />

ist nicht akzeptabel“, sagte Erdogan.<br />

Zum Flüchtlingsabkommen mit der<br />

EU sagte er, dass Brüssel der Türkei<br />

sechs Milliarden Euro Hilfe zugesagt,<br />

aber nicht einmal die Hälfte der<br />

Summe bisher überwiesen habe.<br />

DieBundeskanzlerin ging auf den<br />

Vorwurf nicht direkt ein, erklärte<br />

aber,sie könne sich„sehr gut vorstellen,<br />

dass die EU über die zweimal<br />

drei Milliarden Euro hinaus Unterstützung<br />

leistet“, und dankte der<br />

Türkei ausdrücklich für die bisherige<br />

Flüchtlingshilfe. Deutschland wolle<br />

Recep Tayyip Erdogan beklagte sich über ausbleibende EU-Gelder.<br />

der Türkei auch bei der weiteren<br />

Stärkung ihrer Küstenwache helfen;<br />

die Küstenwache spielt eine zentrale<br />

Rolle, umFlüchtlinge am Übersetzen<br />

auf griechische Inseln zu hindern.<br />

Für Geflüchtete aus Idlib sagte<br />

Merkel humanitäre und logistische<br />

Hilfe zu.<br />

AFP/TURKISH PRESS SERVICE<br />

DieBundeskanzlerin ist nicht dafür<br />

bekannt, die offensive Auseinandersetzung<br />

mit Erdogan zu suchen,<br />

vor allem, um den Flüchtlingsdeal<br />

nicht zu gefährden. Angesichts steigender<br />

Flüchtlingszahlen auf den<br />

griechischen Inseln und vielfacher<br />

Drohungen Erdogans besteht die<br />

Sorge, dass der 2016 vereinbarte Pakt<br />

akut gefährdet ist. DerEindruck entsteht,<br />

dass die Türkei deshalb auch<br />

den Druck auf Deutschland erhöht.<br />

Nach Angaben des Auswärtigen<br />

Amts hat sich seit August die Zahl der<br />

deutschen Staatsbürger, deren Ausreise<br />

die Türkei blockiert, auf 74 nahezu<br />

verdoppelt. Weitere 59 Deutsche<br />

sind teils aus politischen Gründen<br />

in der Türkei inhaftiert; für ihre<br />

Freilassung kündigte Merkel nun intensive<br />

Bemühungen an. Sie habe<br />

mit Erdogan vereinbart, von Fall zu<br />

Fall darüber zu sprechen, wie man<br />

zu Lösungen komme. Die Türkei<br />

werdesich zudem darum bemühen,<br />

dass bald Akkreditierungen für alle<br />

interessierten deutschen Journalisten<br />

für dieses Jahr ausgestellt würden;<br />

bisher sind die Pressekarten<br />

noch nicht ausgegeben worden.<br />

Bei anderen Themen zog sich<br />

Merkel auf Probleme mit dem Verfahren<br />

oder Partnern zurück: Über<br />

Hilfen für den Siedlungsbau in der<br />

türkischen Sicherheitszone in Nordsyrien<br />

müsse weiter gesprochen<br />

werden, ein Ausbau der EU-Zollunion<br />

mit der Türkei werde derzeit<br />

noch vonGriechenland blockiert.<br />

Am Morgen hatten Erdogan und<br />

Merkel gemeinsam einen neuen<br />

Campus der Deutsch-Türkischen<br />

Universität im Istanbuler Stadtteil<br />

Beykos eröffnet. Erdogan sagte, er<br />

hoffe, dass die Universität ein Symbol<br />

für die Freundschaft beider Länder<br />

sein werde. Die2014 eingeweihte<br />

Einrichtung ist eine staatliche türkische<br />

Volluniversität mit 2500 Studenten<br />

und überwiegend deutscher<br />

Unterrichtssprache.Ein Konsortium<br />

von 38deutschen Universitäten unterstützt<br />

sie in Lehreund Forschung.<br />

Merkel nannte die Hochschule ein<br />

„Juwel in den Beziehungen unserer<br />

beiden Länder“ und sprach sich dafür<br />

aus, die wissenschaftliche Zusammenarbeit<br />

weiter auszubauen.<br />

Dass zahlreiche türkische Wissenschaftler<br />

im Gefängnis sitzen oder in<br />

Deutschland politisches Asyl beantragt<br />

haben, erwähnte sie nicht.<br />

Fadenscheinige Vorwürfe<br />

Am Morgen hatte sich Merkel bereits<br />

mit deutschen und türkischen Wirtschaftsvertretern<br />

getroffen, die darauf<br />

drängten, dass sie sich bei Erdogan<br />

für „berechenbare Rahmenbedingungen“<br />

einsetze. Am Nachmittag<br />

sollte noch ein Termin mit Repräsentanten<br />

der Zivilgesellschaft folgen.<br />

Die Menschenrechtsorganisationen<br />

Amnesty International hatte die<br />

Kanzlerin aufgefordert, die schlechte<br />

Menschenrechtslage in der Türkei<br />

anzusprechen und sich für die Freilassung<br />

von monate- und jahrelang<br />

inhaftiertenVertreternder Zivilgesellschaft<br />

wie des wegen fadenscheiniger<br />

Terrorvorwürfe angeklagten Kunstmäzens<br />

Osman Kavala und des türkischen<br />

Amnesty-Vorsitzenden Taner<br />

Kilic einzusetzen. (mit dpa)<br />

Frank Nordhausen wundert<br />

sich über einen ungewohnt<br />

konzilianten Präsidenten.<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020 7<br />

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Wirtschaft<br />

DAX-30 in Punkten<br />

25.10.19<br />

25.10.19<br />

MÄRKTE<br />

▲ 13564,12 (+1,31 %)<br />

Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />

Euro in US-Dollar<br />

25.10.19<br />

Stand der Daten:24.01.2020 (16:45 Uhr)<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

24.1.20<br />

▼ 60,84 (–1,98 %)<br />

24.1.20<br />

▼ 1,1035 (–0,50 %)<br />

Quelle<br />

24.1.20<br />

Axel Springer AG: DerMedienkonzern<br />

Axel Springer will sich nach<br />

35 Jahren vonder Börse zurückziehen.<br />

Für das sogenannte Delisting<br />

werdeein Antrag bei der Frankfurter<br />

Börse gestellt, teilte das Unternehmen<br />

mit. DerKonzernvereinbarte<br />

im vergangenen Jahr eine strategische<br />

Partnerschaft mit dem US-Finanzinvestor<br />

KohlbergKravis Roberts<br />

(KKR). Ziel ist es,noch schneller<br />

und stärker in den digitalen Geschäften<br />

zu wachsen. DieMehrheit<br />

der Umsätzewirdbereits im Digitalen<br />

erwirtschaftet. (dpa)<br />

Condor in neuen Händen<br />

Die polnische Fluggesellschaft Lot übernimmt den deutschen Ferienflieger –und hat großePläne<br />

Von Frank-Thomas Wenzel<br />

Fast vier Monate nach der<br />

Thomas-Cook-Insolvenz ist<br />

der deutsche Ferienflieger<br />

des Reisekonzerns, Condor,<br />

gerettet: Unter dem künftigen Eigner,der<br />

polnischen Fluggesellschaft<br />

Lot, soll Condor nun neueFlugzeuge<br />

bekommen und bald auch aus dem<br />

europäischenAusland abheben.<br />

Am Freitag um 8.25 Uhr sei der<br />

Kaufvertrag unterschrieben worden,<br />

sagte Condor-Finanzchef Christoph<br />

Debus. Über den Preis machten die<br />

Unternehmen keine Angaben. Mit<br />

der Übernahme würden sich die<br />

Größe und derUmsatz seines Unternehmensverdoppeln,<br />

betonte Rafal<br />

Milczarski, Chef der Lot-Dachgesellschaft<br />

PGL. Condor-Chef Ralf Teckentrup<br />

sagte indes, sein Unternehmen<br />

bleibe wie es ist. Allerdings<br />

könne man nun auf „nachhaltiges<br />

Wachstum“ setzen. Die Marke soll<br />

erhalten bleiben. Condor wird im<br />

polnischen Konzernfür die touristische<br />

Fliegerei zuständig sein.<br />

Hinter der Übernahme steckt<br />

eine ambitionierte Rettungsaktion,<br />

für die es keine Vorbilder gibt. CondorwarEndeSeptemberalsTochtergesellschaft<br />

von Thomas Cook in<br />

den Sogder Pleitedes britisch-deutschen<br />

Reisekonzerns geraten.<br />

Um weiterfliegen zu können,<br />

wurde ein relativ neues Instrument<br />

im Insolvenzrecht eingesetzt: Das<br />

sogenannte Schutzschirmverfahren<br />

bewahrte Condor vor finanziellen<br />

Forderungen der Konzernmutter<br />

Kein weiterer Stellenabbau: Rafal Milczarski (vorn)willCondor alseigenständige<br />

Markeweiterführen.Condor-ChefRalf Teckentrup bleibtanBord. FOTO: BORIS RÖSSLER/DPA<br />

und ermöglichte es dem Management,<br />

alle Verträge mit Zulieferern<br />

und Dienstleistern zu kündigen.<br />

Außerdem stellten die Bundesregierung<br />

und diehessische Landesregierung<br />

einen aufsechs Monate befristeten<br />

Überbrückungskredit von<br />

380 Millionen Euro bereit, umZeit<br />

bei der Suche nach einen neuen Investor<br />

zu gewinnen.<br />

Die Polen machen nun Geld locker,<br />

um das Staatsdarlehen vollständig<br />

undfristgerecht im Aprilzurückzuzahlen.<br />

Ob sie zudem noch<br />

etwas drauflegen, wollte Milczarski<br />

nicht sagen. Allerdings kündigte er<br />

Investitionen an. So werdedie Langstreckenflottevon<br />

Condor mit ihren<br />

16 angejahrten 767-Maschinen von<br />

Boeing in den nächsten drei bis vier<br />

Jahren durchneueJetsersetzt.<br />

Mutmaßlich dürfte es dabei um<br />

787-Dreamliner gehen,die ebenfalls<br />

von den Amerikanern gebaut werden.<br />

Und eswürde auf mindestens<br />

20 Flieger aufgestockt. Denn Condor<br />

soll künftig nicht nur deutsche Touristen<br />

in den Urlaubfliegen, sondern<br />

auch in Ländern Mittel- und Osteuropasaktiv<br />

werden.<br />

Milczarski versprach, keine weiteren<br />

Stellen bei Condor zu streichen.<br />

Es gehe vielmehr darum, die<br />

Beschäftigten „besser fürs Wachstum“<br />

des Unternehmens einzusetzen.<br />

Schon während der Verhandlungen<br />

mit den Polen hat Teckentrup<br />

die Streichung von 170 der<br />

750 Stellen in der Verwaltung aufden<br />

Weggebracht.Zudem wurde mitden<br />

Gewerkschaften Verdi und Ufo ein<br />

Sanierungstarifvertrag ausgehandelt,<br />

der den Abbau von150 Jobs bei<br />

den Flugbegleitern vorsieht. Insgesamt<br />

beschäftigt das Unternehmen<br />

rund 4900 Mitarbeiter.<br />

Klar ist aber auch, dass bei dem<br />

traditionsreichen Flugdienst die<br />

Kosten weiter sinken müssen. Das<br />

Renditeziel ist mit dem bereits beschlossenen<br />

Arbeitsplatzabbau allein<br />

nicht erreichbar. Die Pläne der<br />

Manager dürften auf Wachstum bei<br />

gleichzeitig strikter Knauserigkeit<br />

auf der Kostenseite hinauslaufen.<br />

DiePolensetzten sichimRennen<br />

um Condor gegen fünf weitereernsthafte<br />

Interessenten durch. Dazu<br />

zählte auch ein Konsortium aus<br />

deutschen Reiseveranstaltern und<br />

Finanzinvestoren. Laut Condor-Finanzchef<br />

Debus meldeten sich die<br />

Lot-Manager schon wenige Tage<br />

nach der Thomas-Cook-Insolvenz.<br />

Von Anfang ansei „der ultimative<br />

Wille,den Deal zu machen“,erkennbar<br />

gewesen.<br />

Deutsche<br />

meiden<br />

Mallorca<br />

Buchungenfür 2020<br />

offenbarstark eingebrochen<br />

Die Hoteliers auf Mallorca machen<br />

sich Sorgen. Die spanische<br />

Urlaubsinsel verzeichne einen deutlichen<br />

Rückgang bei Buchungen aus<br />

Deutschland und Skandinavien für<br />

diesen Sommer,sagte die Präsidentin<br />

des mallorquinischen Hotelierverbands<br />

FEHM, María Frontera.<br />

„Es gibt zum einen nicht genug<br />

Flüge“, zitierte die Regionalzeitung<br />

„Última Hora“ die Verbandschefin.<br />

Zudem habe sich das Wachstum der<br />

deutschen Wirtschaft abgeschwächt.<br />

Fronteranannte keine konkrete Zahlen.<br />

Unter Berufung auf die Hoteliers<br />

sprach „Última Hora“ von Rückgängen<br />

„um die 15 Prozent“.<br />

Trotz des für Ende Januar vorgesehenen<br />

EU-Austritts Großbritanniens<br />

bleibe der britische Markt dagegen<br />

stabil. „Das ist eine gute Nachricht.<br />

Und auch, dass wir dieses Jahr mit<br />

einem Anstieg der Zahl der Besucher<br />

aus anderen Regionen in Spanien<br />

rechnen“, sagte Frontera. Der Rückgang<br />

bei Deutschen und Skandinaviern<br />

könne damit allerdings überhaupt<br />

nicht ausgeglichen werden.<br />

AufderTourismusmesseinMadrid<br />

startet Mallorca zusammen mit den<br />

Hoteliers gerade eine Kampagne,um<br />

mehr Spanier zu einem Urlaubauf der<br />

Insel zu bewegen. Tourismusminister<br />

Iago Negueruela betonte, spanische<br />

Urlauber kämen das ganze Jahr über<br />

und nicht nur im Sommer. (dpa)<br />

Unsere Elbflorenz<br />

Reiseleitung betreut Sie<br />

auf Ihrer Reise<br />

Typisch Elbflorenz!<br />

✔ Highlights Östliches Mittelmeer<br />

schon ab € 340,- p.P.<br />

✔ Bus An- und Abreise mit ZWÜ/F<br />

auf der Hin- und Rückfahrt<br />

nur € 195,- p.P.<br />

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Schottland &Irland Kreuzfahrt<br />

schon ab € 540,- p.P.<br />

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Bus, Bahn oder Parkplatz<br />

Top Preise 2020: Adria Kreuzfahrt zur beliebtesten Reisezeit<br />

MSC Lirica Komfortklasse Superior °<br />

Reisetermine 2020 inkl. Bus An- und Abreisetage<br />

c) 17.09. -26.09.20<br />

c) 24.09. -03.10.20<br />

b) 01.10. -10.10.20<br />

b) 08.10. -17.10.20<br />

Reise 1: 8-tägige Kreuzfahrt<br />

Dubrovnik, Split, Triest, Korfu &mehr<br />

TagHafen An Ab<br />

01. Bus Anreise von versch. Abfahrtsorten mit ZWÜ/F<br />

02. Venedig/Italien 16.30<br />

03. Dubrovnik/Kroatien 12.00 19.30<br />

04. Kerkyra/Korfu/Griechenland 12.00 20.00<br />

05. Argostoli/Kefalonia/GR 08.00 16.00<br />

06. Kotor/Montenegro 10.00 18.00<br />

07. Split/Kroatien 08.00 18.00<br />

08. Triest/Italien 10.00 19.00<br />

09. Venedig/Italien 07.30<br />

09.Bus Rückreise mit ZWÜ/F<br />

10. Bus Rückankunft an versch. Ausgangsorten<br />

Termin 17.09.20 statt Kotor: Bar (Montenegro)<br />

a) 15.10. -24.10.20<br />

s) 22.10. -31.10.20<br />

Reisezeit a,b,c mit Zuschlag,<br />

Reisezeit sohne Zuschlag<br />

VENEDIG<br />

Italien<br />

TRIEST<br />

Kroatien<br />

SPLIT<br />

DUBROVNIK<br />

KOTOR<br />

Montenegro<br />

KORFU<br />

Griechenland<br />

KEFALONIA<br />

KREUZFAHRTPREISE p.P. INEURO<br />

Kategorie<br />

Roulette Innen<br />

Bella Innen<br />

Fantastica Innen<br />

Bella Außen<br />

Fantastica Außen<br />

Fantastica Balkon<br />

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Aurea Suite Blk.▼<br />

Deck<br />

Verschiedene<br />

Untere/mittlere<br />

Mittlere/obere<br />

Untere<br />

Untere/mittlere<br />

Mittlere/obere<br />

Obere<br />

Obere<br />

Elbflorenz Preis<br />

bis 04.02.20 ab 05.02.20<br />

1.140,-<br />

1.190,-<br />

1.230,-<br />

1.290,-<br />

1.370,-<br />

1.690,-<br />

1.870,-<br />

2.320,-<br />

340,-<br />

390,-<br />

430,-<br />

490,-<br />

570,-<br />

890,-<br />

1.170,-<br />

1.520,-<br />

• Zuschlag Saison a) € 49,- b) € 99,- c) € 199,- p.P. s)ohne Zuschlag<br />

▼ Kat. Aurea inklusive All-Inklusive Getränkepaket Easy &exklusiver,<br />

separater Restaurantbereich<br />

• EK-Zuschlag 100% ° Schiffsklassifizierung nach eigener Einschätzung<br />

• Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre inder Kabine mit 2<br />

Vollzahlern Festpreis € 39,- p.K.<br />

• Bus An- und Abreise mit ZWÜ/F auf der Hin- und Rückfahrt € 195,- p.P.<br />

• Busabfahrtsorte: Berlin Ostbahnhof oder ZOB, Raststätte Waldeck<br />

• Flug An- und Abreise nach Verfügbarkeit ab € 269,- p.P. inkl. Transfere<br />

• Inkludierte Leistungen: Vollpension, deutschsprachige Reiseleitung,<br />

Unterhaltungsprogramm an Bord.<br />

• Nicht eingeschlossen sind: Landausflugausgaben, auf dem Bordkonto vorgemerkte<br />

Trinkgelder € 10,- p.P./Nacht (Empfehlung)<br />

• Optional zubuchbar All-Inklusive Getränkepaket Easy € 29,- p.E./Tag<br />

(bei Aurea inkl.)<br />

• Sonstige Hinweise: Personalausweis mit 6-monatiger Gültigkeit nach Reiseende<br />

erforderlich<br />

• Veranstalter: MSC Cruises S.A., Avenue Eugene Pittard 40, 1206 Genf (Schweiz)<br />

Unschlagbar günstige Stornokabinen: Irland &Schottland Highlights<br />

MSC Splendida Komfortklasse Superior °<br />

Reisetermine 2020<br />

26.04. -07.05.20<br />

07.05. -18.05.20<br />

16.08. -27.08.20<br />

Reise 2: 12-tägige Kreuzfahrt<br />

Cork, Dublin, Belfast, Glasgow &mehr<br />

TagHafen An Ab<br />

01. Kiel 18.00<br />

02. Erholung auf See - -<br />

03. Erholung auf See - -<br />

04. Ringaskiddy/Cork/Irland 09.00 18.00<br />

05. Dublin/Irland 08.00 18.00<br />

06. Belfast/Nordirland 08.00 18.00<br />

07. Greenock/Glasgow/Schottland 08.00 18.00<br />

08. Erholung auf See - -<br />

09. Kirkwall/Orkney Island 08.00 18.00<br />

10. Invergordon/Schottland 07.00 17.00<br />

11. Erholung auf See - -<br />

12. Kiel 08.00<br />

Termin 07.05.20 statt Ringaskiddy: Cork<br />

Termin 16.08.20 statt Ringaskiddy: Cork und statt<br />

Invergordon: Shetland Inseln<br />

INVERGORDON<br />

BELFAST<br />

DUBLIN<br />

Irland<br />

RINGASKIDDY<br />

(Cork)<br />

KIRKWALL<br />

(Orkneys)<br />

GREENOCK<br />

(Glasgow)<br />

Nordsee<br />

Großbritannien<br />

KIEL<br />

Deutschland<br />

KREUZFAHRTPREISE p.P. INEURO<br />

Kategorie<br />

Roulette Innen<br />

Bella Innen<br />

Fantastica Innen<br />

Bella Außen<br />

Fantastica Außen<br />

Bella Balkon*<br />

Fantastica Balkon<br />

Deck<br />

Verschiedene<br />

Untere/mittlere<br />

Mittlere/obere<br />

Untere<br />

Untere/mittlere<br />

Obere<br />

Obere<br />

1.599,-<br />

1.649,-<br />

1.749,-<br />

1.949,-<br />

2.049,-<br />

2.099,-<br />

2.199,-<br />

540,-<br />

590,-<br />

690,-<br />

890,-<br />

990,-<br />

1.040,-<br />

1.170,-<br />

• Zuschlag Termin 07.05.20 + € 169,- p.P. 16.08.20 + € 299,- p.P.<br />

• EK-Zuschlag 100% ° Schiffsklassifizierung nach eigener Einschätzung<br />

* teilweise Sichtbehinderung<br />

• Kinder und Jugendliche Preise auf Anfrage<br />

• TopAnreisepaket 77, Sie haben die Wahl: bewachter Parkplatz in Kiel € 77,- p. Pkw<br />

oder Bahn An- und Abreise € 77,- p.P. oder Bus An- und Abreise € 77,- p.P.<br />

• Busabfahrtsorte: Berlin Ostbahnhof oder ZOB, Raststätte Waldeck<br />

• Inkludierte Leistungen: Vollpension, deutschsprachige Reiseleitung,<br />

Unterhaltungsprogramm an Bord.<br />

• Nicht eingeschlossen sind: Landausflugausgaben, auf dem Bordkonto vorgemerkte<br />

Trinkgelder € 10,- p.P./Nacht (Empfehlung)<br />

• Optional zubuchbar All-Inklusive Getränkepaket Easy € 29,- p.E./Tag<br />

• Sonstige Hinweise: Personalausweis mit 6-monatiger Gültigkeit nach Reiseende<br />

erforderlich<br />

Elbflorenz Preis<br />

bis 04.02.20 ab 05.02.20<br />

• Veranstalter: MSC Cruises S.A., Avenue Eugene Pittard 40, 1206 Genf (Schweiz)<br />

Rund um die Uhr buchen unter:<br />

www.seereisedienst.de<br />

Mo. bis Fr. 09.00 -18.00 Uhr<br />

Sa. &So. 10.00 -17.00 Uhr<br />

0351 /437570<br />

www.seereisedienst.de/zert-info


8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020<br />

· ·······················································································································································································································································································<br />

·<br />

Meinung<br />

Thilo Sarrazin und die SPD<br />

AUSLESE<br />

Fragwürdiges<br />

Verfahren<br />

Leben ohne<br />

Gebrauchsanweisung<br />

Elmar Schütze<br />

glaubt nicht, dass die Partei von<br />

dem Rauswurf profitieren wird.<br />

Thilo Sarrazin ist ein Rassist. Deshalb<br />

soll er kein Sozialdemokrat sein dürfen.<br />

Dassagt die SPD und hat jetzt bei ihrem<br />

erneuten Versuch, den umstrittenen<br />

Ex-Politiker und Bestsellerautor loszuwerden,<br />

die erste Hürde genommen.<br />

Aber was so konsequent wirkt, rührtan<br />

einer ganz grundsätzlichen Frage. Was<br />

wiegt mehr: die individuelle Meinungsfreiheit<br />

oder die Linie der Partei? Die Parteispitze<br />

täuscht sich, wenn sie glaubt,<br />

dass es unter ihren Anhängern und Wählern<br />

keine Menschen gibt, die mit einer<br />

zunehmend divers werdenden Gesellschaft<br />

keine Probleme haben. Und erst<br />

recht wird esviele geben, die das unbequeme<br />

Wort schätzen. Denen jemand mit<br />

klarer Kante mehr imponiert als bis zur<br />

Unkenntlichkeit weichgewaschene, austauschbarePolitfunktionäre.Warumwohl<br />

ist Franziska Giffey so populär?<br />

Bei der Verdammung Sarrazins<br />

schwingt möglicherweise noch etwas anderes<br />

mit. In seiner Zeit als Finanzsenator<br />

hat er die Sparpolitik von Klaus Wowereit<br />

exekutiert. In den 2000er-Jahren galt das<br />

als alternativlos.Berlins Wirtschaft lag am<br />

Boden, die Stadt verlor Einwohner, das<br />

Einzige,das scheinbar immer wuchs,war<br />

der Schuldenberg. „Sparen bis es<br />

quietscht“, lautete die Parole.<br />

Heute gilt die Sparorgie als Sündenfall<br />

der Landes-SPD, vergleichbar mit<br />

Hartz IV im Bund. Permanent werden<br />

<strong>Berliner</strong> Sozialdemokraten nun, in finanziell<br />

viel fetteren Zeiten, daran erinnert,<br />

dass sie es waren, die den Öffentlichen<br />

Dienst geschröpft, die Ämter gelähmt und<br />

fast schon ein Staatsversagen herbeigeführthaben.<br />

Vordem Hintergrund fällt es<br />

vielleicht noch ein bisschen leichter,denjenigen<br />

loszuwerden, der mit seinem Namen<br />

dafür steht: Thilo Sarrazin.<br />

Rechtschreibung<br />

Schnapsidee aus<br />

Baden-Württemberg<br />

Tobias Peter<br />

hält eine gute Rechtschreibung für<br />

die Basis kreativen Lernens.<br />

ImErnst? Baden-Württembergs Ministerpräsident<br />

Winfried Kretschmann<br />

hält Rechtsschreibunterricht nicht mehr<br />

für so wichtig wie früher.Der Grünen-Politiker<br />

sagt, die Bedeutung des Faches<br />

nehme ab,„weil wir heute ja nur noch selten<br />

handschriftlich schreiben“. Es gebe<br />

doch „kluge Geräte“, die Grammatik und<br />

Fehler korrigierten.<br />

Da mag die Autokorrektur noch so klug<br />

sein – was Kretschmann da sagt, ist<br />

dumm.<br />

Sich schriftlich korrekt ausdrücken zu<br />

können, ist und bleibt eine Grundlage für<br />

den Erfolg in dieser Gesellschaft. Es ist<br />

auch noch lange nicht so, dass der Computer<br />

jeden Fehler erkennen könnte.Und<br />

selbst wenn es so wäre: Richtig schreiben<br />

zu können –Zeichensetzung inklusive –,<br />

das ist nicht nur eine Visitenkarte des einzelnen<br />

Menschen. Es hilft auch dabei, die<br />

eigenen Gedanken in eine nachvollziehbare,<br />

überzeugende Ordnung zu bringen.<br />

Nach Kretschmanns Logik wäre es<br />

auch nicht mehr wichtig, die Grundrechenarten<br />

zu beherrschen –esgibt ja hervorragende<br />

Taschenrechner. Was für ein<br />

Unsinn! In der Mathematik wie in der<br />

Sprache gilt: Nur wer die Grundlagen gut<br />

erlernt hat, hat später gute Chancen, Spitzenleistungen<br />

zu erbringen –dann gern<br />

auch unter Zuhilfenahme von technischen<br />

Hilfsmitteln. Wereine gute Handschrift<br />

erlernt, der schreibt auch bessere<br />

Diktate –darauf weisen Experten hin. Der<br />

Grund: DasHandschreiben hilft den Kindern,<br />

sich Dinge tatsächlich zu merken<br />

und zu durchdringen. Rechtschreibung<br />

ist nicht das Gegenteil von modernem<br />

Unterricht, in dem es um kreatives und<br />

selbstständiges Denken geht. Es legt vielmehr<br />

die Grundlage dafür.<br />

Das gelebte sozialdemokratische Narrativ<br />

Der Satz, dass man nichts zu verbergen<br />

habe im Netz, hat noch<br />

nie gestimmt. Wer das bisher<br />

trotzdem nicht wahrhaben wollten,<br />

den müssten eigentlich die Nachrichten<br />

der vergangenen Tage sehr nachdenklich<br />

machen. Zur Erinnerung: Da wurde das<br />

Smartphone von Jeff Bezos, Amazon-Gründer<br />

und Kenner der digitalenWelt, aus Saudi-<br />

Arabien gehackt, sodass intime Informationen<br />

an die Öffentlichkeit kamen. Noch dramatischer:<br />

Inden USA wurde bekannt, dass<br />

die Firma Clearview AI eine gigantische Datenbank<br />

mit Milliarden Fotos vonGesichtern<br />

angelegt hat, die auch die Polizei bei ihrer Arbeit<br />

zur Täterermittlung genutzt hat. So<br />

konnten unschuldige Menschen ganz unvermittelt<br />

verdächtig werden, nur weil ihr Profil<br />

dem möglichen Täter ähnelte.<br />

Diebeiden Beispiele zeigen, dass niemand<br />

vorhersagen kann, wer sich wann für unsere<br />

Daten und aus welchem Grund interessiert.<br />

Wassich aber ganz sicher sagen lässt:Wirwerden<br />

durch die ständige Nutzung unserer<br />

Smartphones in Zukunft noch viel mehr Daten<br />

produzieren, das Interesse an unseren Daten<br />

wirddramatisch zunehmen und die Auswertung<br />

dieser Daten werden immer intelligentereAlgorithmen<br />

übernehmen.<br />

Werjetzt nach Regulierungen ruft, sollte<br />

nicht vergessen, dass das Internet keine nationale<br />

Angelegenheit ist. Die Player sind<br />

weltweit unterwegs und vertreten ganz unterschiedliche<br />

Interessen. Aus China kommen<br />

immer neue Nachrichten, wie weit die<br />

Künstliche Intelligenz schon den Alltag der<br />

Bürger beeinflusst. „Social Scoring“ ist das<br />

Schlagwort. Wersich in der Öffentlichkeit so<br />

benimmt, wie es die Staatsführung gerne<br />

sieht, hat in allen Lebenslagen Vorteile,auch<br />

wenn es um die Suche nach einer Wohnung<br />

Imvergangenen Jahr machte Sanna Marin,<br />

Verkehrsministerin in Finnland, einen<br />

Vorschlag zur Verkürzung der Arbeitszeit<br />

und brachte eine Vier-Tage-Woche bei vollem<br />

Lohnausgleich ins Gespräch. Als sie wenige<br />

Monate später Premierministerin<br />

wurde,machten ihreAnregungen Schlagzeilen.<br />

Zwar ließ die Regierung wissen, dass sie<br />

keine Pläne hat, die Wochenarbeitszeit zu<br />

verkürzen. Aber immerhin macht sich in<br />

Finnland jemand an der Spitze des Landes<br />

Gedanken über grundlegende Reformen des<br />

Sozialstaates und die Neuorganisation der<br />

Arbeitswelt.<br />

In Deutschland ist man schon radikal,<br />

wenn man einen Haushaltstag pro Monat<br />

einfordert, wie es ihn in der DDR gab, ab<br />

Mitte der 80er-Jahre auch für Männer. In<br />

Deutschland gilt noch überwiegend der Kult<br />

des langen Arbeitens. Durch E-Mail und soziale<br />

Medien hat man nie Feierabend, außerdem<br />

gibt es besonders in Berlin eine Startup-Kultur,inder<br />

es gefeiertwird, wenn man<br />

noch um zwei Uhrnachts im Bürositzt. Das<br />

geht einher mit einer Fetischisierung vonArbeitszeit.<br />

Wernicht darüber klagt, wie viel er<br />

zu tun hat, gilt als seltsam. In den meisten<br />

Firmen wird nicht der befördert, der am<br />

meisten schafft, sondernderjenige,der ständige<br />

Präsenz und Erreichbarkeit zeigt.<br />

Wenn wir über Arbeit reden, dann geht es<br />

um die richtige, die wahre Arbeit, die Erwerbsarbeit<br />

in einem Betrieb. Esgeht nicht<br />

um das Badezimmer-Putzen oder das Planen,<br />

Einkaufen, Kochen vonEssen. Nicht um<br />

Gesichtserkennung<br />

Wir werden<br />

überwacht<br />

Jörg Hunke<br />

fordert, dass der Gesetzgeber,aber auch die Gerätehersteller<br />

die privaten Daten der Benutzer besser absichern.<br />

geht. Denumgekehrten Fall gibt es natürlich<br />

auch.<br />

In den USA, das zeigt auch das Beispiel<br />

Clearview AI, werden die technischen Möglichkeiten<br />

gerne voll ausgereizt, erst dann<br />

beginnt das Nachdenken über die Folgen.<br />

Und inDeutschland? Innenminister Horst<br />

Seehofer (CSU) hat nach dem Bekanntwerden<br />

der Gesichtserkennungsmethoden in<br />

den USA erklärt, dass zwar weiterhin an öffentlichen<br />

Plätzen Kameras installiert sein<br />

sollen, aber ohne die Funktion der Gesichtserkennung.<br />

Die Aufnahmen sollen nur genutzt<br />

werden, um nach einem Verbrechen<br />

den oder die Täter leichter zu finden und die<br />

Tatnachzuweisen. DasVorhaben geht in die<br />

richtige Richtung, noch vor Monaten klang<br />

KOLUMNE<br />

Der Kult des<br />

langen<br />

Arbeitens<br />

Sabine Rennefanz<br />

BERLINER ZEITUNG/HEIKO SAKURAI<br />

das ganz anders.Erinnertsei nur an das aufwendige<br />

Projekt der Bundespolizei am<br />

Bahnhof Südkreuz in Berlin. Wasdaausprobiertwurde,kam<br />

den Methoden eines Überwachungsstaats<br />

gleich, weil auch die Daten<br />

von unschuldigen Bürgern erfasst werden<br />

konnten, die einfach zum Zug wollten. Deshalb<br />

ist es nur gut, dass die freiheitlichen<br />

Bürgerrechte der Demokratie gesiegt haben.<br />

Wersich in der Öffentlichkeit bewegt, sollte<br />

das unbeobachtet tun dürfen. Und der Gesetzgeber<br />

sollte auch darauf achten, dass<br />

Unternehmen sich an dieseVorgaben halten.<br />

Seehofers Meinungswandel in so kurzer<br />

Zeit verdeutlicht, wie unsicher die Politiker<br />

sind. Sie werden von den neuesten technischen<br />

Entwicklungen immer wieder überrascht.<br />

Das hat damit zu tun, dass sich viele<br />

im Digitalen nicht auskennen, liegt aber<br />

auch daran, dass wir in einer Zeit der digitalen<br />

Revolution leben, die nie für möglich gehaltene<br />

Chancen bietet, aber eben auch:<br />

Umbruch, Erneuerung und Chaos.<br />

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass<br />

die Menschheit immer im Spannungsfeld<br />

zwischen Fortschritt und Gefahren balanciert.<br />

Der Airbag wurde erfunden, weil viele<br />

Autofahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben<br />

kamen. Die „Fridays for Future“-Bewegung<br />

hätte nicht so eine Anziehungskraft, wenn<br />

alle Menschen gewissenhaft mit den Ressourcen<br />

unseres Planeten umgehen würden.<br />

Diese Beispiele können Mut machen. Zwar<br />

wirdniemand freiwillig auf sein Smartphone<br />

und den Zugang zum Internet verzichten,<br />

weil das viel zu viele Vorteile bringt, aber es<br />

ist an der Zeit, seine privaten Daten besser<br />

abzusichern, von Smartphone-Herstellern<br />

höhere Sicherheitsstandards zu fordern und<br />

die Gesetzgeberanzutreiben, die Persönlichkeitsrechte<br />

zu wahren.<br />

das Pflegen kranker Kinder und Angehöriger.<br />

Nicht um das Wäsche-Waschen und Zum-<br />

Fußballtraining-Bringen. Nicht um die Zeit,<br />

die man damit verbringt, beim Kinderarzt<br />

am Telefon durchzukommen.<br />

Der Sozialstaat westlicher Prägung funktionierte<br />

lange nur,weil Frauen kostenlos Arbeit<br />

verrichteten. Sie zogen Kinder groß, sie<br />

pflegten die Alten. Doch dazu sind Frauen<br />

immer weniger bereit, mit drastischen Folgen,<br />

die alle spüren. Frauen ist Arbeit und<br />

Beruf heute genauso wichtig wie Männern,<br />

das fand eine Brigitte-Studie aus dem Jahre<br />

2017 heraus. Doch wenn die Frauen mehr<br />

Zeit am Arbeitsplatz verbringen, wererledigt<br />

die Haushalts- und Familienarbeit? Wiewird<br />

der Sozialstaat neu organisiert? Unter dem<br />

Begriff „Care-Arbeit“ („Sorge-Arbeit“) wird<br />

seit einigen Jahren über diese Frage diskutiert.<br />

Vergangene Woche brachte die Organisation<br />

Oxfam eine Studie heraus, wonach<br />

Frauen weltweit 11,5 Milliarden Stunden unbezahlte<br />

Arbeit leisten. Würden sie dafür<br />

zum Mindestlohn bezahlt, läge der Gegenwert<br />

bei elf Billionen Dollar im Jahr, rechnet<br />

die Entwicklungsorganisation vor.<br />

Dass Männer zurückstecken und sich mit<br />

den Frauen die Arbeit teilen, ist superselten.<br />

Weressich leisten kann, der heuert andere<br />

Frauen an, um die Sorgearbeit zu delegieren:<br />

die Babysitterin, die Nanny,die Putzfrau, den<br />

Amazon-Prime-Niedriglöhner. Aber will<br />

man das? Ist das lebenswert, wenn man das<br />

eigene Kind unter der Woche abends nur<br />

noch schlafend sieht? Undwas ist eigentlich<br />

mit den Frauen, die die Arbeit übernehmen,<br />

also dem Au-Pair-Mädchen aus Ecuador,das<br />

für 150 Euro proWoche auf das Baby der Mittelschichtsfrau<br />

aufpasst, damit sie fünfzig<br />

Wochenstunden arbeiten kann? Viele können<br />

sich das nicht leisten und haben auch<br />

keine Oma, die einspringt, sie sind gefangen<br />

in der alltäglichen Kleinfamilien-Hölle, die<br />

Erschöpfung, Burn-out, Depressionen,<br />

Trennungen und Herzinfarkte produziert.<br />

Ulrike Heider, geboren 1947, erzählt<br />

von den Anfängen der deutschen<br />

Schwulenbewegung in den 70er-und 80er-<br />

Jahren. Damals war der Geschlechtsverkehr<br />

zwischen Erwachsenen noch keine<br />

Privatsache.Der Paragraf 175, der sexuelle<br />

Handlungen zwischen Personen männlichen<br />

Geschlechts unter Strafe stellte, galt<br />

noch.Erwurde in der Bundesrepublik erst<br />

1994 abgeschafft. Das<br />

war das größte Mitbringsel<br />

der DDR, die<br />

ihn schon Ende der<br />

50er-Jahre abgeschafft<br />

hatte, indas wiedervereinigte<br />

Deutschland.<br />

Ulrike Heider erzählt<br />

von den Auseinandersetzungen<br />

zwischen<br />

Linken und<br />

Schwulen, wie sie sie<br />

damals in Frankfurt am<br />

Main erlebte. Sie erzählt<br />

von ephebischen<br />

UlrikeHeider:<br />

Der Schwule und<br />

der Spießer,<br />

Männerschwarm<br />

Verlag,256 Seiten,<br />

18 Euro<br />

Intellektuellen, vonhartenStreetfightern,<br />

von den Begehrlichkeiten aufeinander,<br />

auch davon, wie schwul chic wurde: „Was<br />

verboten ist, macht uns gerade scharf.“<br />

Es ist ein Einblick in die Unsicherheiten,<br />

mit denen wir unsereGeschlechtsrollen<br />

leben, und eine Erinnerung daran, wie<br />

festgezurrt das alles einmal war.Wie aufmerksam<br />

kleinste Abweichungen registriert,<br />

kommentiert und debattiert wurden.<br />

WarenSchwule krank? Sollte man sie<br />

therapieren? Das wurde damals in den<br />

Wohngemeinschaften –mal unter Wut-,<br />

malunter Liebestränen –debattiert.<br />

Es stand ja damals alles zur Diskussion.<br />

Bevordie„Erste AllgemeineVerunsicherung“<br />

Ende der 80er-Jahreeine erfolgreiche<br />

österreichische Band wurde, war<br />

der großen Verweigerung eine große Verunsicherung<br />

gefolgt, in der große Teile einer<br />

Generation versuchten, das Leben<br />

neu zu erfinden.<br />

Ulrike Heider erinnert an diese anstrengende,<br />

aber auch ungemein belebende<br />

Zeit, in der nicht nur die Gesellschaft<br />

und ihre Normen infrage gestellt<br />

wurden, sondernauch jeder Einzelne sich<br />

fragte, wie er ein richtiges Leben führen<br />

sollte in diesem ach so offensichtlich falschen.<br />

Es wurde nicht nur gefragt und geantwortet,<br />

sondern auch ausprobiert.<br />

Ohne Rücksicht zu nehmen auf andere<br />

oder gar auf sich selbst. Viele Leben zerbrachen<br />

an der Rigorosität dieser Experimente.<br />

Arno Widmann<br />

PFLICHTBLATTDER BÖRSE BERLIN<br />

Herausgeber: Dr.Michael Maier.<br />

Chefredakteur: Jochen Arntz (ViSdP).<br />

Mitglieder der Chefredaktion: Elmar Jehn, Margit J. Mayer.<br />

Newsdesk-Chefs (Nachrichten/Politik/Wirtschaft):<br />

Tobias Miller,Michael Heun.<br />

Textchefin: Bettina Cosack.<br />

Newsroom-Manager: Jan Schmidt.<br />

Teams:<br />

Investigativ: Kai Schlieter.<br />

Kultur: Harry Nutt.<br />

Regio: Arno Schupp, Karim Mahmoud.<br />

Service: Klaus Kronsbein.<br />

Sport: Markus Lotter.<br />

Story: Christian Seidl.<br />

Meinungsseite: Christine Dankbar.<br />

Seite 3/Report:Bettina Cosack.<br />

Die für das jeweiligeRessortanerster Stelle Genannten sind<br />

verantwortliche Redakteure im Sinne des <strong>Berliner</strong> Pressegesetzes.<br />

Reporterin: Sabine Rennefanz.<br />

ArtDirektion: Annette Tiedge.<br />

Newsleader Regio: Stefan Henseke, Susanne Rost, Marcus Weingärtner.<br />

Newsleader Sport: Matthias Fritzsche, Christian Schwager.<br />

Hauptstadtredaktion: Gordon Repinski (Ltg.), StevenGeyer (Stv.).<br />

RND Berlin GmbH, GF: UweDulias, Marco Fenske.<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020 – S eite 9 *<br />

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Berlin<br />

Das ist Ihre Meinung –<br />

die Briefe<br />

unserer Leser<br />

Seite 16<br />

Gen Norden: Saurier Tristan Otto verlässt die Stadt Seiten 10 und 11<br />

Im Süden: Die <strong>Berliner</strong> SPD und ihre Klausurtagung in Nürnberg Seite 14<br />

Ein<br />

tödliches<br />

Drama<br />

Ein Polizist erschießt eine offenbar<br />

psychisch kranke Frau<br />

VonAndreas Kopietz, Lutz Schnedelbach und Eric Richard<br />

Ein Polizist hat am Freitagmorgen im Stadtteil Friedrichshain eine Frau erschossen, die einen Mann mit einem Messer bedroht haben soll.<br />

IMAGO IMAGES<br />

In Friedrichshain hat ein Polizist<br />

am Freitag eine Frau erschossen.<br />

Kurz nach 4Uhr war<br />

ein Funkwagen des Abschnitts<br />

51 zu einer Wohnung in der Grünberger<br />

Straße alarmiert worden.<br />

Dort soll eine Frau einen Mann mit<br />

einem Küchenmesser bedroht haben.<br />

Er rief die Polizei, die innerhalb<br />

weniger Minuten kam. Der Mann<br />

konnte die Wohnung verlassen, die<br />

Frau verschanzte sich in einem Zimmer.<br />

Als Polizisten die Zimmertür öffneten,<br />

soll die 33-jährige MariaB.mit<br />

einem Messer auf sie losgerannt sein.<br />

Ein 28-jähriger Polizeimeister soll<br />

den Gebrauch seiner Dienstwaffe angedroht<br />

und der Frau dann in den<br />

Oberkörper geschossen haben.<br />

Anwohner kritisieren die Polizei<br />

Die Frau ist nach Angaben von Ermittlernpolizeibekannt,<br />

unter anderemwegen<br />

Drogendelikten. Sielebte<br />

in der Zwei-Zimmer-Wohnung mit<br />

zwei Männern in einer Wohngemeinschaft.<br />

Dievon der Insel Rügen<br />

stammende Maria B.habe psychische<br />

Probleme gehabt, berichten<br />

Anwohner. Sie habe sich tagsüber in<br />

der Drogen- und Trinkerszene am<br />

Boxhagener Platz aufgehalten.<br />

Schon am späten Abend soll sie in<br />

der Wohnung laut geschimpft und<br />

randalierthaben. „Bei dem Streit am<br />

Morgen ist sie total durchgedreht“,<br />

sagt der Mann, der nach eigenen Angaben<br />

von der Frau bedroht wurde.<br />

Als er das Messer in ihrer Hand gesehen<br />

habe,sei er aus derWohnung gelaufen<br />

und habe die Polizei gerufen.<br />

„Als die Polizisten in das Zimmer<br />

reingingen, hörte ich sie rufen:<br />

,Nicht bewegen! Messer fallen lassen!’<br />

Dann der Schuss.“<br />

Unterdessen äußerten mehrere<br />

Nachbarn Unverständnis über die<br />

Polizeischüsse. „Immer wieder war<br />

die Polizei hier.Die Polizisten hätten<br />

wissen müssen, dass die Frau psychisch<br />

krank ist“, sagt ein Nachbar.<br />

Sie sei zudem dünn und zierlich gewesen,<br />

und sicherlich hätte die Polizei<br />

sie auch anderweitig überwältigen<br />

können.<br />

Keine Chance bei kurzerDistanz<br />

Nach dem tödlichen Schuss hat eine<br />

Mordkommission des Landeskriminalamtes<br />

die Ermittlungen übernommen.„Kein<br />

Polizist schießt gern.<br />

Derartige Situationen sind eine<br />

enorme psychische Belastung, da<br />

binnen Sekundenbruchteilen die<br />

richtigen, wenn auch folgenschweren<br />

Entscheidungen getroffen werden<br />

müssen“, sagt Benjamin Jendro<br />

von der Gewerkschaft der Polizei.<br />

Selbstverständlich werde auch dieser<br />

Einsatz genau untersucht. Aktuell<br />

gehe man davon aus,dass sich die<br />

Kollegen korrekt verhalten hätten.<br />

In der Ausbildung lernen Polizisten,<br />

dass für den Gebrauch der<br />

Schusswaffe strenge Restriktionen<br />

gelten. Allerdings ist es nach Aussage<br />

von Einsatztrainern bei einem Messerangriff<br />

bei einer Distanz von weniger<br />

als sechs Metern so gut wie<br />

unmöglich, nur auf die Beine zu<br />

zielen. Dann könne meist nur noch<br />

auf den Oberkörper eines schnell<br />

herannahenden Angreifers geschossen<br />

werden, um die Messerattacke<br />

abzuwehren.<br />

Ein solcher Fall ereignete sich<br />

zum Beispiel im Februar 2017. Damals<br />

erschoss die Polizei in Hohenschönhausen<br />

einen geistig verwirrten<br />

25-Jährigen in seiner Wohnung.<br />

Er hatte die Beamten mit einem<br />

Messer angegriffen. 2013 erschoss<br />

ein Polizist einen Mann, der ihn am<br />

Neptunbrunnen in Mitte aus nächster<br />

Nähe mit einem Messer attackiert<br />

hatte. Im August 2011 erschossen<br />

Polizisten eine verwirrte<br />

Frau vorderen Wohnung, die mit einem<br />

Messer auf die Beamten losgegangen<br />

war.<br />

Nach Angaben von Einsatztrainern<br />

und der Staatsanwaltschaft<br />

hätten in diesen Fällen mildereMittel<br />

wie zum Beispiel Taser den Beamten<br />

bei der Verteidigung nicht<br />

geholfen.<br />

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10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020<br />

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Berlin<br />

Harmsens Berlin<br />

Fröhlichet<br />

Aussterm!<br />

Torsten Harmsen<br />

ist es gelungen, den T.rex<br />

Tristan Otto zu interviewen.<br />

Weltsensation! Es ist uns gelungen,<br />

den T.rexTristan Otto zum<br />

Sprechen zu bringen, kurzvor seiner<br />

Abreise nach Kopenhagen. Solch ein<br />

Glück haben natürlich nur Mutige,<br />

die nachts heimlich ins Museum<br />

schleichen, zehn Malauf einem Bein<br />

um Tristans Kopf in der Vitrine herumhüpfen<br />

und Formeln murmeln,<br />

die wir hier nicht verraten. Sonst<br />

könnte ja jeder mit Tristan Otto reden.<br />

Hier das Interview im Wortlaut:<br />

Herr Tristan Otto, Sie brechen bald<br />

nach Kopenhagen auf.<br />

Für eene Mark nach Dänemark!<br />

Haha, grrrrr. Nee, isQuatsch. Mein<br />

Umzuch is ja wohl ’n bisschen teurer.<br />

Außerdem jibts ja heute keene Mark<br />

mehr, sondern Euro oder so wat.<br />

Aber wat is schon Jeld? Bei uns Saurier<br />

damals jabs jar keens. Und<br />

weeßte warum? Weil wa keene Daumen<br />

hatten zum Jeldzählen.<br />

Sie hatten überhaupt ziemlich mickerige<br />

Ärmchen.<br />

Herzlichen Dank, grrrrr. Du<br />

kannst froh sein, det meen Kopp hinter<br />

Jlas is. Sonst wärste jetz Hackfleesch!<br />

Aba irjendwie haste recht.<br />

Mit die Ärmchen kannste nüscht<br />

machen, keenen umarmen, nich<br />

mal ’n Instrument spieln, höchstens<br />

so ’ne kleene Quetschkommode.<br />

Undwarum berlinern Sie?<br />

Watmach ick? Wie ick rede? Naja,<br />

ick lieje nu seit vier Jahrehier rum. Jeden<br />

Tach is die Hütte voll. Allet steht<br />

um meen Kopp rum und labert. Da<br />

nimmt man so manche Sprüche uff.<br />

Vorallem die,die lustich sind. Selbstironie!<br />

Ditisinmeene Laaredit beste.<br />

Oder wat würdest du saren, wenn de<br />

uff dir selbst kieken würdest, als Haufen<br />

zusammjefriemelte Knochen mit<br />

Kunstkopp, während dein eijener<br />

Kopp inne Jlaskiste liegt?<br />

Hatten Sie zuLebzeiten mal Schuppen<br />

oder Federn?<br />

Dit willste wissen, wa? Damit de<br />

berühmt wirst, weil de allet rausjekricht<br />

hast. Da wirdnüscht draus.Ja,<br />

ick weeß: Irjendwer hat mal behauptet,<br />

det ick eijentlich een Urahn vom<br />

Huhn bin. Ick kannte dit Huhn vorher<br />

jar nich. Habs mir denn mal zeijen<br />

lassen und bin fast aus de Vitrine<br />

gefalln vor Lachen. Dit kleene<br />

dumme Vieh, wat rumgackert und<br />

ständich mit ’n Kopp wackelt? Dit<br />

soll meen Urenkel sein? Nee, nee,<br />

grrrrr,forscht mal schön weita!<br />

Waswerden Sie inKopenhagen machen?<br />

Na,die kleene Meerjungfrau fressen!<br />

Hahaha, grrrrr. Nee, Spaß beiseite.<br />

Wahrscheinlich werd ick da<br />

doof rumstehn, jenau wie hier. Aba<br />

die Meerjungfrau wär schon lecka.<br />

Ick mach ja ooch Eindruck uff de<br />

Meedels. Ick bin jroß, hab ’n lieblichet<br />

Lächeln, hahaha, grrrrr. Wat<br />

willste mehr?<br />

Was möchten Sie den Menschen sagen<br />

aus der Sicht eines Sauriers, der<br />

vor66Millionen Jahren gelebt hat?<br />

Naja, fröhlichet Aussterm, sar ick<br />

nur! Meene janzen Kumpels hat et ja<br />

damals erwischt. Riesen-Asteroid<br />

und rrrrums! Ihr komischen Mini-<br />

Wesen habt ooch ’ne jute Chance,<br />

auszusterm. Bei euch wird dit imma<br />

wärmer. Irjendwann kriegt ihr ’nen<br />

Hitzekollaps. Denn dauert dit nich<br />

lange und wir komm wieda. Denn<br />

wir möjen dit schön warm und<br />

feucht, weeßte. Denn baun wir mit<br />

unsre kurzen Ärmchen een großet<br />

Museum, und denn stelln wa euren<br />

janzen sinnlosen Schrott da hin. Und<br />

euch selba, als Jerippe, mit eure<br />

mickrigen Knöchelchen. Für unsre<br />

Kinda zur Warnung. Sehta, man<br />

kann ooch ohne Asteroid aussterben!<br />

Hahaha, grrrrr!<br />

Tristan Otto ist seit Millionen<br />

Jahren tot. Für JohannesVogel,<br />

Direktor des Museums<br />

für Naturkunde Berlin,<br />

ist der T.rex allerdings ein erstaunlich<br />

präsenter Zeitgenosse und<br />

er hat noch immer große Erwartungen<br />

an ihn. „Vor 66 Millionen Jahren<br />

hat es ihn erwischt. Dasselbe sollte<br />

uns nicht passieren“, sagt Vogel. Klimawandel,<br />

Artensterben, Existenzsorgen<br />

der Menschheit –eine ganz<br />

schön große Aufgabe für einen Saurier,wenn<br />

er allein durch die Präsenz<br />

seiner Überreste aktuell bedrohliche<br />

Szenarien positiv beeinflussen soll.<br />

Tristan Otto,sosieht Johannes Vogel<br />

jedenfalls den Auftrag, soll eben mal<br />

die Welt retten.<br />

Es hat sich am Freitag eine große<br />

Zahl an Menschen um Johannes Vogel<br />

und Tristan geschart. Tristan Otto<br />

wird verreisen –mindestens für die<br />

Dauer eines Jahres. Inden nächsten<br />

Wochen wird das Skelett mit seinen<br />

300 Einzelteilen in Berlin abgebaut,<br />

jedes Teil in einer eigens angefertigten<br />

kleinen Kiste verpackt und nach<br />

Kopenhagen geschickt, wo das Skelett<br />

wie ein Puzzle wieder zusammen<br />

gesetzt werden soll.<br />

VonApril an soll Tristan Otto ein<br />

Jahr lang in Kopenhagen gezeigt<br />

werden und auch dorteinen ähnlich<br />

großen Rummel bewirken wie in<br />

Berlin. Anschließend kehrt er voraussichtlich<br />

zurück. Aber das ist<br />

noch lang hin, wie JohannesVogel etwas<br />

vage formuliert. Am Wochenende<br />

gibt es im <strong>Berliner</strong> Museum jedenfalls<br />

ein großes Abschiedsfest.<br />

In den vergangenen vier Jahren<br />

hat das Skelett des Tyrannosaurus<br />

rex drei Millionen Besucher in das<br />

Naturkundemuseum an der Invalidenstraße<br />

in Mitte gelockt. Tristan<br />

Otto hat damit die Besucherzahlen<br />

dieses vorher etwas verschnarcht<br />

wirkenden Museums in ungeahnte<br />

Höhen katapultiert. Er ist ein Kassenschlager<br />

für das Museum, aber<br />

auch ein Ausdruck für die Bedeutung<br />

der Institution in der Museumslandschaftder<br />

Stadt und ein imposanter,<br />

konkret sichtbarer Nachweis<br />

für den Forschungsanspruch<br />

dieses Leibnitz-Instituts im Rahmen<br />

der Forschungslandschaft.<br />

Dasalles lässt sich an Zahlen festmachen.<br />

Etwa 500 000 Besucher<br />

hatte das Museum vor Tristan pro<br />

Jahr. Mit dem Aufstellen des imposanten<br />

Raubsauriers kletterten sie<br />

auf 850 000. Jetzt liegen die Zahlen<br />

stabil bei etwa 750 000.<br />

Nicht nachlassender Dino-Hype<br />

Entsprechend groß ist der Abschiedsrummel.<br />

Peter Kjaergaard,<br />

der Direktor des Statens Naturhistoriske<br />

Museums in Kopenhagen, wie<br />

das dänische Pendant des <strong>Berliner</strong><br />

Museums heißt, ist am Freitag gekommen,<br />

Forscher sind da, Pressevertreter.Das<br />

ist ein großes Aufgebot<br />

für ein paar Knochen, die für ein Jahr<br />

an einanderes Museum ausgeliehen<br />

werden, bevor sie wieder zurückkehren.<br />

Aber so ist es, und das hat noch<br />

mehr Gründe.<br />

Seit Steven Spielberg in seinem<br />

Film „Jurassic Park“inden 90er-Jahren<br />

die mythenbeladenen Tiere in<br />

animierter Aktion zeigte, ist die Faszination<br />

für Saurier kontinuierlich<br />

gestiegen. Der Dino-Hype hat bei<br />

Kindern seitdem auch nicht mehr<br />

nachgelassen. Schubladenweise besitzen<br />

Kinder heutzutage detailgetreue<br />

Nachbildungen aller möglichen<br />

Saurier. Sie sehen Informationssendungen<br />

im Fernsehenanund<br />

konfrontieren ihre Eltern beständig<br />

mit einem Wissensvorsprung, dem<br />

sich in letzter Konsequenz doch nur<br />

mit einem Besuch im Museum bei<br />

den echten Überbleibseln dieser Kolosse<br />

begegnen lässt. Aber da ist<br />

noch mehr.<br />

Tristan Otto wurde 2010 vondem<br />

Fossiliengräber und Paläontologen<br />

Craig Pfister gefunden. Man könnte<br />

auch sagen, aufgespürt. Pfister gräbt<br />

mit dem Einverständnis von LandbesitzerninMontana<br />

(USA) nach Dinosauriern.<br />

Er hat bereits mehrere<br />

Tyrannosaurier gefunden. Auf einer<br />

seinerWanderungen entdeckte er im<br />

Jahr 2010 einen Beckenknochen, der<br />

aus der Erde ragte. ZweiJahrespäter<br />

hatte er seinen Fund geborgen und<br />

bot das nach wissenschaftlichem<br />

Standardfreigelegte und präparierte<br />

Skelett zum Verkauf an. Die Käufer<br />

und heutigen Eigentümer Niels Nielsen<br />

und Jens Peter Jensen, zwei dänische<br />

Geschäftsleute, stellten dem<br />

<strong>Berliner</strong> Naturkundemuseum das<br />

Skelett kostenlos zur Verfügung. Und<br />

das war ein Glücksfall für das Museum.Denn<br />

so schmückten die Knochen<br />

kein Privathaus eines Multimillionärs<br />

wie es in den USA häufiger<br />

vorkommt. Und sie ermöglichen<br />

dem <strong>Berliner</strong> Museum vieleDinge.<br />

Manches davon hat damit zu tun,<br />

wie heutzutage Forschung betrieben<br />

wird, wie auf der Internetseite des<br />

Museums zu lesen ist. „Mit dieser<br />

Vereinbarung zeigt Tristan Otto einen<br />

Wegaus einem bisher von der<br />

Tristan<br />

for Future<br />

Das Saurierskelett Tristan Otto aus dem Naturkundemuseum geht für ein Jahr nach<br />

Kopenhagen –als Magnet für Museumsbesucher und als Botschafter für den<br />

Umweltschutz und gegen den Klimawandel. Zum Abschied wird im Museum gefeiert<br />

Wissenschaft stark kritisierten Dilemma:<br />

dem Erwerb von Fossilien<br />

und Artefakten durch Privatpersonen.<br />

Damit stünden die oft wertvollen<br />

Stücke der Forschung nicht mehr<br />

zur Verfügung. Andererseits können<br />

viele Museen die Kosten für Bergung<br />

und Aufarbeitung nicht aufbringen.<br />

DasBeispiel vonTristan Otto zeigt einen<br />

Weg aus diesem Problem.<br />

Gleichzeitig führt die Präsentation<br />

und jede Information, die über und<br />

um das Tier gesammelt werden können,<br />

zu einer Wertsteigerung –injedem<br />

Sinne eine Situation, von der<br />

alle profitieren“, schreibt das Museum.<br />

Der Nachteil ist allerdings,<br />

VonJulia Haak<br />

dass Privateigentümer eben auch<br />

weiterhin bestimmen können, ob<br />

und wo das Skelett gezeigt wird. Ab<br />

jetzt, so wollen es Nielsen und Jensen,<br />

soll das in Kopenhagen geschehen.<br />

Denn dort wird gerade ein<br />

neues Museum gebaut.<br />

Aber Tristan Otto ist eben auch<br />

ein besonderes Skelett, und da muss<br />

auch ein renommiertes Naturkundemuseum<br />

Kompromisse machen.<br />

Es ist eines der wenigen Originalskelette<br />

eines T.rexinEuropa. ZwölfMeter<br />

lang, vier Meter hoch, tiefschwarz<br />

und mit 170 Originalteilen bei insgesamt<br />

300 Knochen außergewöhnlich<br />

vollständig. MB.R.91216: So lautet<br />

der wissenschaftliche Name von<br />

Tristan Otto. Es ist eine Inventarnummer<br />

des Museums, woran sich<br />

vielleicht erkennen lässt, dass die<br />

Bindung an das <strong>Berliner</strong> Naturkundemuseum<br />

wohl von Dauer sein<br />

wird, auch wenn das Skelett in Privatbesitz<br />

bleibt und der neue Vertrag<br />

für die Zeit nach Kopenhagen erst<br />

noch geschlossen werden muss.<br />

Am Freitag sind auch die beiden<br />

Paläontologen des Museums gekommen,<br />

die sich intensiver mit<br />

dem Skelett befasst haben. Daniela<br />

Schwarz hat sich mit den Zähnen<br />

des T.rex beschäftigt, Oliver Hampe<br />

mit dem linken Unterkieferknochen.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020 11<br />

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Berlin<br />

Natürlich ist in den vergangenen vier<br />

Jahren noch mehr passiert: Sämtliche<br />

Knochen sind untersucht und<br />

beschrieben worden. Tristans Verletzungen,<br />

vor allem Knochenbrüche,<br />

wurden diagnostiziert. Forscher haben<br />

sich mit seiner Fortbewegung<br />

und dem Ökosystem, in dem er<br />

lebte, befasst. Neue wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse gibt es aber erst<br />

mal nur zu den Zähnen und dem<br />

Unterkieferknochen. Wie alt Tristan<br />

Otto geworden ist und ob es ein<br />

Männchen oder Weibchen ist, weiß<br />

man immer noch nicht.<br />

Zähne wie Messer<br />

Dass Saurier immer noch Massen<br />

anziehen, kann man im Naturkundemuseum<br />

jeden Tag besichtigen.<br />

„Da, der Dino,der Kopf bricht durch<br />

die Wand“, ruft ein kleiner Junge<br />

schon im Eingangsbereich aufgeregt<br />

und zeigt nach oben, dort, wo das<br />

Skelett eines ganz anderen Sauriers<br />

mit einem modellierten Kopf ergänzt<br />

wurde und jetzt scheinbar bis<br />

auf die andereSeite kurzvor den Infocounter<br />

ragt. Man muss sich also<br />

nicht wundern, dass Tristan Otto in<br />

den vergangenen Jahren so viele Besucher<br />

gehabt hat. Das Museum ist<br />

auch am Freitag wieder voll. Schulklassen<br />

und Kindergartengruppen<br />

sind im Museum unterwegs. Und<br />

wenwollen sie sehen? „Na, den T.rex<br />

natürlich“, sagt ein kleiner Junge,<br />

wenn man einfach mal eine Kindergruppe<br />

fragt.<br />

Tristan Otto wird seinem Ruf als<br />

gefährlichster Raubsaurier ja auch<br />

eindrucksvoll gerecht. Schwarzglänzend<br />

ragen die Zähne aus dem Maul,<br />

wirken wie Messer. Bis zu 20 Zentimeter<br />

sind sie lang. Vier Reißzähne<br />

hat der Saurier vorne, 32 im Oberkiefer<br />

und 30 im Unterkiefer. Der linke<br />

Unterkieferknochen ist etwas größer<br />

als der andere. Etwas unruhig und<br />

rau sieht die Knochenoberfläche<br />

aus. Anfangs vermuteten die Forscher<br />

einen Tumor als Ursache für<br />

eine offensichtliche Schwellung.<br />

„Wir haben uns diese Schwellungen<br />

sehr genau angesehen“, sagt Oliver<br />

Hampe. Die Saurierforscher haben<br />

die Schädelknochen sogar in die<br />

Charité transportieren lassen, um<br />

Computertomographien anzufertigen.<br />

Es muss eine amüsante Erfahrung<br />

für die an dem Forschungsprojekt<br />

beteiligten Mediziner der<br />

Charité gewesen sein, als sie die Millionen<br />

Jahrealten versteinerten Saurierknochen<br />

„einfach zwischen die<br />

Patienten schoben“, wie Oliver<br />

Hampe formuliert. Die Strahlungsdosis<br />

wurde etwas erhöht, gesundheitliche<br />

Schäden musste man<br />

schließlich bei diesem Patienten<br />

nicht befürchten.<br />

Heraus kamen aus dem Computertomographen<br />

sehr klare Bilder.<br />

Bei dem Unterkieferknochen lassen<br />

sie allerdings eher auf eine chronische<br />

Entzündung schließen als auf<br />

bösartige Strukturen: Adern und<br />

Nervenbahnen sind gut erhalten, die<br />

Knochensubstanz ist nicht zerstört<br />

wie es bei einem Tumor der Fall gewesen<br />

wäre. Aber durch die Entzündungsprozesse<br />

schwoll der Knochen<br />

an. Der glänzende Schimmer und<br />

die schwarze Farbe stammen von<br />

der tonhaltigen Erde, mit der die<br />

Knochen bedeckt waren.<br />

Im Museum steht zwar ein vollständiges<br />

Saurierskelett. Aber nur 40<br />

bis 45 Prozent der Knochen sind präparierte<br />

Originale, der Rest wurde<br />

nach wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

ergänzt. Die eine der beiden<br />

Krallen zum Beispiel ist eine Rekonstruktion.<br />

Und auch der gesamte<br />

Schädel. Allerdings nicht, weil Knochen<br />

fehlen. Das Original war zu<br />

schwer für die Montage und steht<br />

jetzt gleich neben dem Saurier ineiner<br />

Vitrine. Essind fast alle Schädelknochen<br />

erhalten, und das sind fast<br />

50 Stück. „Für uns Wissenschaftler<br />

sind natürlich nur die Originalknochen<br />

interessant“, sagt Hampe.<br />

Oliver Hampe ist bereits während<br />

der Präparationsphase bei Tristan<br />

Otto gewesen. Er reiste in die USA<br />

und begutachtete die Knochen, bevorsie<br />

präpariertwurden.Tristan hat<br />

auch Rippenbrüche,aber für die Forschung<br />

ist das nichts besonderes.Im<br />

Naturkundemuseum wird auch an<br />

anderen Sauriern noch geforscht.<br />

Daniela Schwarz hat sich bei ihren<br />

Forschungen von Anfang an auf<br />

Tristans Zähne konzentriert. „Für<br />

uns war es etwas Besonderes, dass<br />

wir auch in die zahntragenden Knochen<br />

hineinschauen konnten, um zu<br />

sehen, wie der Zahnwechsel bei diesen<br />

Tieren funktionierthat“, sagt Daniela<br />

Schwarz. Sie geht davon aus,<br />

dass Tristan alle zwei bis drei Jahre<br />

sämtliche Zähne ausgetauscht hat.<br />

Im Knochen sind bereits die Ansätze<br />

vonnachwachsenden Zähnen zu sehen.<br />

Daniela Schwarz hat nach den<br />

Untersuchungen an Tristan Otto im<br />

Oktober vergangenen Jahres gemeinsam<br />

mit ihrer Kollegin Franziska<br />

Sattler eine Studie im Fachjournal<br />

Historical Biology zum Zahnwechsel<br />

des Tyrannosaurus veröffentlicht.<br />

„Man wusste schon vorher,<br />

dass bei Dinosauriern wie bei heutigen<br />

Reptilien die Zähne regelmäßig<br />

ausgetauscht werden. Die machen<br />

das nicht wie wir,dass sie einmal im<br />

Leben alle Zähne wechseln, sondern<br />

Peter Kjaergaard (M.) übernimmt das Skelett von Johannes Vogel (r.).<br />

THOMAS UHLEMANN<br />

es findet regelmäßig statt. Beim T.rex<br />

wusste man aber nicht so genau, wie<br />

es im Inneren der Kiefer aussieht,<br />

wie häufig die Zähne ausgetauscht<br />

werden, was für Ersatzzähne nachkommen“,<br />

sagt Daniela Schwarz.<br />

Die Forscher gehen jetzt davon<br />

aus, dass der Zahnwechsel von hinten<br />

nach vorn erfolgte. Und der<br />

Wechsel geschah in einer festen Reihenfolge.<br />

Während ein Zahn langsam<br />

durch den von unten nachwachsenden<br />

neuen Zahn aus dem<br />

Kiefer geschoben wurde, blieb der<br />

nächste Zahn in der Reihe erhalten,<br />

damit der Saurier auch weiterhin<br />

kraftvoll zubeißen konnte. Übrigens<br />

mit einer Beißkraft von 57000 Newton,<br />

während der Mensch nur auf<br />

1000 Newton kommt. „Man erkennt<br />

die Reihenfolge des Zahnwechsels<br />

an der Größe der nachwachsenden<br />

Zähne“, sagt Daniela Schwarz.<br />

Vorder Vitrine mit dem enormen<br />

Saurierkopf zeigt sie auf die unterschiedlich<br />

großen Zähne. Man betrachtet<br />

die schwarzen Überreste<br />

und plötzlich kann man sich vorstellen,<br />

dass dieser Saurier ein Lebewesen<br />

war, ein Tier mit Bedürfnissen<br />

und Beschwerden –Hunger, Durst,<br />

Müdigkeit, Zahnweh –und kein Ungeheuer<br />

wie im Spielfilm.<br />

Damit Tristan Otto nach seinem<br />

Gastspiel inKopenhagen nach Berlin<br />

zurückkehren kann, muss erst<br />

noch ein neuer Vertrag mit den Eigentümern<br />

geschlossen werden.<br />

Denn auch in Zukunft wird der T.rex<br />

wohl in Privatbesitz bleiben und<br />

nicht ins Eigentum des Museums<br />

übergehen. Acht Millionen Euro<br />

habe ein vergleichbarer Saurier ein<br />

Museum in den Niederlanden gekostet,<br />

sagtVogel. Daskommt für ihn<br />

erst mal nicht infrage.<br />

Ob noch weiter an Tristan Otto geforscht<br />

werden wird, ist unklar.Schon<br />

in den vergangenen vier Jahren haben<br />

die Forscher einige Vorhaben<br />

wieder aufgegeben, weil sich zum<br />

Beispiel zum Lebensraum und zu den<br />

Umweltbedingungen, zur Art der<br />

Fortbewegung und dem Knochenaufbau<br />

keine neuen Erkenntnisse gewinnen<br />

ließen und außerdem Forschungsergebnisse,<br />

die an Objekten<br />

in Privatbesitz gewonnen werden, international<br />

weniger anerkannt sind,<br />

weil man nicht weiß, wie lange solche<br />

Objekte der Forschung zur Verfügung<br />

stehen.<br />

In seinen jetzigen Ausstellungsraum<br />

wird das Skelett auf keinen Fall<br />

zurückkehren. Das Naturkundemuseum<br />

wird größer und über zehn<br />

Jahrevollkommen umgebaut. Tristan<br />

Otto ist auch darin ein wichtiger Baustein.<br />

Denn er ist, abgesehen vonseiner<br />

Magnetwirkung auf Besucher,<br />

auch ein Botschafter für die Forschung<br />

und damit für die Zukunft des<br />

Naturkundemuseums.<br />

Magische Wirkung<br />

Das integrierte Forschungsmuseum<br />

hat große Pläne. In den kommenden<br />

zehn Jahren wird sich das Museum<br />

gemeinsam mit der Humboldt-Universität<br />

zu einem Campus für Natur<br />

und Gesellschaft entwickeln. Gerade<br />

hat die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>die Baupläne<br />

vorgestellt. 660 Millionen Euro investierenBund<br />

undLand in diesen Campus.<br />

Es entstehenneue Ausstellungsräume,<br />

indenen sowohl die Vielfalt<br />

als auch die Forschung an der Natur<br />

gezeigt werden sollen. Forschung erleben<br />

–das ist die Idee der Zukunft.<br />

Offenbar hat Tristan Otto hohen<br />

Anteil daran, dass es zu diesem Vorhabengekommen<br />

ist. „Wir haben die<br />

einmalige Gelegenheit, uns neu zu erfinden.<br />

Tristan hat uns in den letzten<br />

fünf Jahren ganz toll geholfen, und<br />

wir gehen davon aus,dass die Magie,<br />

die er auf Politik, Gesellschaft und<br />

Geldgeber ausübt, auch in Dänemark<br />

zum Tragen kommt“, sagt Vogel.<br />

Hohe Erwartungen an ein 66 Millionen<br />

Jahrealtes Tier.<br />

Zur Verabschiedung vonTristanOtto veranstaltet<br />

das Naturkundemuseumein Abschiedswochenendemit<br />

vielen AktionenrundumSaurierbei<br />

freiem EintrittSonnabend undSonntag,25. und<br />

26. Januar,10bis 18 Uhr.<br />

Julia Haak<br />

erwartet gespannt, wie sich<br />

das Museum neu erfindet.<br />

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12 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Berlins SPD<br />

schweigt zu<br />

Sarrazin<br />

Keine Kommentare<br />

zum Rauswurf<br />

VonElmar Schütze<br />

Ein Befreiungsschlag war der<br />

Spruch der Landesschiedskommission<br />

wohl nicht. DernächsteVersuch,<br />

Thilo Sarrazin aus der Partei zu<br />

werfen, hat in der <strong>Berliner</strong> SPD ein<br />

verhaltenes Echo ausgelöst. Gleich<br />

mehrere<strong>Berliner</strong> Politiker antworteten<br />

am Freitag auf Nachfragen nicht<br />

–oder sie verwiesen auf die Bundespartei,<br />

die den Rauswurf initiiert<br />

hatte. Der Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

hatte sich dem<br />

Antrag angeschlossen. In den vergangenen<br />

Jahren hatte es Versuche<br />

auf Landes- und auf Bundesebene<br />

gegeben, den früheren Finanzsenator<br />

loszuwerden. Beide scheiterten.<br />

Entsprechend erleichtert wirkte<br />

Generalsekretär Lars Klingbeil, der<br />

das Ausschlussverfahren vorangetrieben<br />

hatte.„Jemand, der antimuslimische<br />

Thesen, jemand, der rassistische<br />

Thesen vertritt, braucht ein<br />

klares Stoppschild“, sagte Klingbeil.<br />

Auslöser des Verfahrens war Sarrazins<br />

Buch „Feindliche Übernahme:<br />

Wie der Islam den Fortschritt<br />

behindert und die Gesellschaft<br />

bedroht“ von 2018 –ein wissenschaftliches<br />

Werk, wie es der<br />

Autor nennt. Der Schiedskommission<br />

warfervor,dass es ihr „ganz offenbar<br />

nicht darum ging, Wahrheit<br />

zu ermitteln, sondern Gesinnung zu<br />

bestrafen.“ Dassei„eine Rückkehr in<br />

mittelalterliche Zeiten“. Sarrazin hat<br />

bereits angekündigt, die nächste Instanz<br />

anzurufen.<br />

Trotz des <strong>Berliner</strong> Schweigens<br />

gibt es im Landesverband viele Anhänger<br />

des Rauswurfs. Doch es gibt<br />

auch Kritik. Nils Diederich –Politologe,<br />

Ex-Bundestagsabgeordneter<br />

und Anfang der 2000er-Jahre Mitglied<br />

der Schiedskommission der<br />

SPD – hält die Entscheidung für<br />

falsch. Auch er halte Sarrazins Positionen<br />

für „nicht sozialdemokratisch“,<br />

doch eine Partei müsse unterschiedliche<br />

Meinungen aushalten.<br />

Für Diederich lebt Sarrazin von Provokation,<br />

da komme ihm der Ausschluss<br />

gerade recht. „Das eigentliche<br />

parteischädigende Verhalten besteht<br />

darin, dass die SPD damit Werbung<br />

für Sarrazins Bücher macht.“<br />

Nicht an vorderster Front<br />

Islamist wegen eines geplanten Anschlags verurteilt. Im Fokus stand vermutlich das Gesundbrunnencenter<br />

VonKatrin Bischoff<br />

Auf Instagram hatte Clement<br />

B. zwei Follower.<br />

Eine unbekannte Person<br />

und Anis Amri, den Attentäter<br />

vom Breitscheidplatz. Auf diesem<br />

Account gab es im Jahr 2016 drei<br />

Fotos. Ein Bild zeigte ein Kind, ein<br />

Foto einen Spruch über Liebe und<br />

Hass. Auf dem dritten Bild war das<br />

Gesundbrunnencenter in Wedding<br />

abgebildet. Amri soll sich kurz nach<br />

der Veröffentlichung des Fotos in der<br />

Nähe des Centers aufgehalten haben.<br />

Der Account sei ein Indiz dafür,<br />

dass der Islamist Clement B. einen<br />

Anschlag in Berlin mit vielen Toten<br />

geplant habe,sagt am Freitag Detlev<br />

Schmidt, der Vorsitzendes Richter<br />

des 6. Strafsenats des Kammergerichts.<br />

Doch nicht Clement B. sitzt<br />

auf der Anklagebank, sondern sein<br />

Freund Magomed-Ali C., der an diesem<br />

38. Verhandlungstag sein Urteil<br />

erwartet.<br />

Schmidt spricht den 32-Jährigen<br />

wegen der Vorbereitung einer<br />

schweren staatsgefährdenden Gewalttat<br />

schuldig. Magomed-Ali C.<br />

muss für fünf Jahre und vier Monate<br />

in Haft. Damit bleibt die Kammer<br />

unter der Forderung der Bundesanwaltschaft,<br />

die eine Freiheitsstrafe<br />

vonsechs Jahren und zehn Monaten<br />

verlangte. Die Verteidiger forderten<br />

Freispruch.<br />

Sprengstoff in der Wohnung<br />

Magomed-Ali C. nach seiner Verhaftung im August 2018 beim BGH in Karlsruhe.<br />

Nach Ansicht des Gerichts hatte sich<br />

der aus der russischen Teilrepublik<br />

Dagestan stammende Angeklagte<br />

seit 2012 radikalisiert –unter anderem<br />

inder inzwischen verbotenen<br />

Fussilet-Moschee in Berlin. Magomed-Ali<br />

C., Vater von zwei Kindern,<br />

habe den für den geplanten Anschlag<br />

notwendigen hochexplosiven<br />

Sprengstoff TATP in seiner Ein-Zimmer-Wohnung<br />

in Berlin gelagert,<br />

sagt der Vorsitzende Richter.<br />

Schmidt spricht in seinem Urteil<br />

davon, dass Magomed-Ali C. „nicht<br />

an vorderster Front“ gestanden, jedoch<br />

eine unterstützende Funktion<br />

gehabt habe. Demnach wusste der<br />

Angeklagte von den Anschlagsplänen<br />

seines Freundes Clement B. und<br />

billigte sie. Zu dem Terrorakt, so<br />

Schmidt, sei es nicht gekommen,<br />

weil dasVorhaben, viele unschuldige<br />

Menschen umzubringen, aufgeflogen<br />

sei. Die Polizei vereitelte demnach<br />

die Pläne: Im Oktober 2016<br />

klingelten Beamte bei Magomed-Ali<br />

C., der als Gefährder galt. Der „Präventionsbesuch“<br />

an der Wohnungstür<br />

in Buch führte nach Überzeugung<br />

des Gerichts dazu, dass Clement<br />

B. von der Tat ablies und<br />

Deutschland fluchtartig verließ.<br />

Schmidt spricht von einem geplanten<br />

Anschlag, der verheerende Auswirkungen<br />

gehabt hätte. Demnach<br />

DPA<br />

sei Clement B. fest entschlossen gewesen,<br />

die Tatdurchzuführen.<br />

Die Wohnung des angeklagten<br />

Magomed-Ali C. wurde erst viele<br />

Monate später durchsucht. Spuren<br />

vonTATPfanden die Ermittler dabei<br />

nicht –nicht einmal in den Luftfiltern.<br />

Ein Chemiker erklärte dazu im<br />

Prozess, dass sich TATP schnell abbaue.<br />

Auch ist unklar, woher die Zutaten<br />

für den Sprengstoff stammten.<br />

Recherchen bei Apotheken, Baumärkten<br />

und im Internet durch Ermittler<br />

des Landeskriminalamtes<br />

blieben erfolglos. Trotzdem ist die<br />

Kammer davon überzeugt, dass Magomed-Ali<br />

C. den hochexplosiven<br />

Stoff bei sich aufbewahrte und der<br />

Angeklagte den geplanten Anschlag<br />

damit unterstützen wollte.Inseinem<br />

Urteil stützt sich das Gericht im Wesentlichen<br />

auf abgehörte Gespräche<br />

des in Frankreich in Haft sitzenden<br />

Clement B. Er war im Frühjahr 2017<br />

in Marseille wegen eines geplanten<br />

Terroranschlags festgenommen<br />

worden. Drei Kilogramm TATP sollen<br />

bei ihm sichergestellt worden sein.<br />

Mit richterlicher Genehmigung<br />

wurde daraufhin in einem Besuchsraum<br />

derWortwechsel zwischen Clement<br />

B. und seinem Vater aufgezeichnet.<br />

Dabei habe Clement B.<br />

flüsternd von TATPgesprochen, das<br />

in einem Haus in Deutschland versteckt<br />

gewesen sei. Dies, so das Gericht,<br />

könne nur die Wohnung von<br />

Magomed-Ali C. gewesen sein. In<br />

dem Verfahren gegen den 32-Jährigen,<br />

der als Beruf Schuhmacher angegeben<br />

hatte, schwieg Clement B.<br />

als Zeuge. Er machte von seinem<br />

Aussageverweigerungsrecht Gebrauch,<br />

um sich nicht selbst zu belasten.<br />

Verteidiger spricht vonFehlurteil<br />

Laut Schmidt waren Anis Amri und<br />

Clement B. befreundet. Zwar habe<br />

auch der Angeklagte den späteren<br />

Attentäter vom Breitscheidplatz gekannt.<br />

Direkte Kontakte habe die<br />

Kammer aber nicht feststellen können.<br />

„Es war kein echtes Dreigestirn“,<br />

sagt der Vorsitzende Richter<br />

Schmidt.<br />

Magomed-Ali C. hat sich im Prozess<br />

nicht zu den Vorwürfen eingelassen,<br />

lediglich erklärt, er sei unschuldig.<br />

Kerem Türker, einer der<br />

beiden Anwälte des Angeklagten,<br />

spricht nach der Urteilsbegründung<br />

von einem Schuldspruch, der ihn<br />

fassungslos mache.„Dasist einFehlurteil“,<br />

sagt er. Sein Mandant sei für<br />

etwas verurteilt worden, das er nicht<br />

begangen habe.Erwerde Magomed-<br />

Ali C. raten, gegen den Schuldspruch<br />

Revision einzulegen.<br />

Katrin Bischoff ist gespannt,<br />

ob das Urteil beim<br />

BGH Bestand haben wird.<br />

37 Einbrüche<br />

bei der<br />

Polizei<br />

Die meisten Tatenpassierten<br />

an der Cecilienstraße<br />

Eigentlich soll die Polizei Einbrecher<br />

jagen. Doch sie ist schon<br />

selbst mehrfach Opfer von Einbrecherngeworden.<br />

Allein auf ihren beiden<br />

Dienststellen, wo sie beschlagnahmte<br />

Autos abstellt, gab es von<br />

2011 bis 2019 insgesamt 37 Einbrüche.Sosteht<br />

es in einer noch unveröffentlichten<br />

Antwortder Senatsinnenverwaltung<br />

auf eine Anfrage des SPD-<br />

Abgeordneten TomSchreiber.<br />

Auf dem Sicherstellungsgelände<br />

an der Belziger Straße in Schöneberg<br />

gab es seit 2017 insgesamt sieben Einbrüche.<br />

Wesentlich dramatischer<br />

sieht die Situation an dem nur<br />

schwach gesicherten Sicherstellungsgelände<br />

an der Cecilienstraße in Biesdorf<br />

aus: Dort gab es von 2011 bis<br />

2019 insgesamt 30 Einbrüche.<br />

Mehrmals wurden dort beschlagnahmte<br />

Autos gestohlen. Die Täter<br />

holten sich die Fahrzeuge, die ihnen<br />

weggenommen worden waren, einfach<br />

wieder. 2017, als es dort zehn<br />

Einbrüche gab, wurde ein BMW, der<br />

wegen falscher Kennzeichen beschlagnahmt<br />

war,gestohlen. Kurz danach<br />

ein Audi. DasTor,durch das die<br />

Täter kamen, war lediglich durch eine<br />

Kettegesichert. In einemanderen Fall<br />

wurden dort Fahrzeuge in Brand gesetzt,<br />

wohl um Spuren zu vernichten.<br />

An der Belziger Straße entleerten Einbrecher<br />

2017 in einem Audi einen<br />

Feuerlöscher. Der Wagen soll beim<br />

Diebstahl der 100-Kilo-Goldmünze<br />

aus dem Bode-Museum benutzt worden<br />

sein.<br />

Für die Sicherung der Belziger und<br />

der Cecilienstraße sind laut Innenverwaltung<br />

ein Wachschutzunternehmen<br />

aus Friedrichshain und eines<br />

aus Leipzig zuständig.<br />

TomSchreiber fordertSofortmaßnahmen<br />

zur Sicherung der Dienststellen.<br />

„Wenn Personen aus der Organisierten<br />

Kriminalität an den Tatfahrzeugen<br />

Spuren beseitigen können,<br />

dann läuft etwas gewaltig schief<br />

und untergräbt die behördlichen Aktivitäten<br />

zur Bekämpfung der Organisierten<br />

Kriminalität“, sagt er.<br />

Zuletzt drangen in der Nacht zum<br />

9. Januar Unbekannte an der Cecilienstraße<br />

ein und versuchten, Buntmetall<br />

zu stehlen. Polizisten konnten<br />

sie verjagen. (kop.)<br />

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Geschäfts-Nr. EL190204-L: Am 19.02.2019 ist mit letztem Wohnsitz in Zürich<br />

gestorben:<br />

Karin Irmgard Pauli geb. Weise, geboren am10.02.1939, von Vechigen BE,<br />

Tochter des Herbert Weise, geboren am 6. November 1910 und der Irmgard Lina<br />

Heinevetter,geboren am 18.November 1913.<br />

Mit Urteil vom 10. Dezember 2019 wurden die Testamente der verstorbenen Person<br />

durch die Anmeldestelle eröffnet.<br />

Diese Auskündigung richtet sich an die nicht bedachten gesetzlichen Erben aus der<br />

elterlichenVerwandtschaftder verstorbenen Person.<br />

Die testamentarisch eingesetzten Erben haben das Recht, einen Erbschein zu verlangenund<br />

über dieErbschaft zu verfügen,falls diegesetzlichen Erbender verstorbenen<br />

Person dagegen nicht opponieren und innert einer Frist von einem Monat beim Einzelgericht<br />

Erbschaftssachen (Adresse siehe unten) schriftlich Einsprache gemäss Art.<br />

559 ZGB erheben. Mit der Einsprache haben die gesetzlichen Erben ihre Verwandtschaft<br />

zur verstorbenen Person nachzuweisen. Sie haben das Recht, beim Einzelgericht<br />

Erbschaftssachen Einsicht in das Testament zunehmen und eine Testamentskopie<br />

zuverlangen. Eingaben andas Gericht haben indeutscher, französischer,<br />

italienischer oder englischer Sprachezuerfolgen.<br />

Bezirksgericht Zürich<br />

Einzelgericht Erbschaftssachen<br />

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der Planer des BND-Neubaus in Mitte<br />

mit seiner Familie in Charlottenburg


Renaultlegt vor<br />

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DerneueRenault ZOE<br />

Renault ZOE: Stromverbrauch kombiniert (kWh/100 km): 17,7–17,2; CO 2 -Emissionen kombiniert: 0–0 g/km; Energieeffizienzklasse: A+–A+ (Werte gemäß gesetzl. Messverfahren).<br />

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Energie zum Absatz von elektrisch betriebenen Fahrzeugen. Die Bundesregierung hat die Erhöhung des Bundeszuschusses um 1.000 €angekündigt. Solange diese nicht inKraft<br />

getreten ist, erhöht sich derRenaultAnteilumweitere 1.000 €, sofern Sieeinen Förderbescheid über 2.000 €nachweisen können.Der Elektrobonus enthältauchdie Förderung des<br />

Bundesamtsfür Wirtschaft undAusfuhrkontrollefür denEinbaueines akustischen Warnsystems(AVAS)bei neuen ElektrofahrzeugeninHöhe von100 €, www.bafa.de.Die Auszahlung<br />

desBundeszuschussesund der AVAS Förderung erfolgterstnachpositivem Bescheid desvon Ihnen gestellten Antrags. EinRechtsanspruch bestehtnicht. Nichtmit anderen Aktionen<br />

kombinierbar. Gültigfür Kaufanträgevom 24.01.2020 biszum 31.03.2020,Zulassungen bis31.05.2020und füralleRenaultElektrofahrzeuge,ausgenommen RenaultTwizy.Abb.zeigt<br />

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14 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020<br />

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Berlin<br />

Frust in Franken<br />

SPD-Klausurtagung in Nürnberg: Fraktionschef Raed Saleh greift den grünen Koalitionspartner frontal an<br />

VonMelanie Reinsch, Nürnberg<br />

Es war eine Attacke mit Ansage.<br />

Als „Aufschlag“ hatte<br />

sie der Fraktionsvorsitzende<br />

der SPD,Raed Saleh,<br />

im Programm angekündigt. Dabei<br />

habe er die Grünen zum Auftakt der<br />

Klausurtagung in Nürnberggar nicht<br />

angreifen wollen, erzählte er anschließend.<br />

Man kann resümieren:<br />

Hatnicht geklappt.<br />

Jedenfalls bekamen Wirtschaftssenatorin<br />

Ramona Pop, Verkehrssenatorin<br />

Regine Günther und auch<br />

Friedrichshain-Kreuzbergs Baustadtrat<br />

Florian Schmidt gleich zu<br />

Beginn der drei Tage von Nürnberg<br />

ihr Fett weg. DieGrünen würden die<br />

Stadt spalten, so Saleh, in diejenigen,<br />

die mitzögen, und diejenigen, die<br />

das nicht täten. Die Grünen, so Saleh,<br />

hätten „ihren Zenit überschritten“.<br />

„Die beste Form ist die Aufklärung,<br />

man muss die Menschen überzeugen,<br />

das Auto stehen zu lassen“,<br />

führte Saleh aus. Verkehrssenatorin<br />

Günther solle das tun, für was sie<br />

auch gewählt wurde, zum Beispiel<br />

Radwege bauen.<br />

Einmal in Fahrt, legte Saleh nach:<br />

Es sei „verlogen und heuchlerisch“,<br />

wenn man die Menschen dazu auffordere,<br />

ihr Auto stehen zu lassen,<br />

und gleichzeitig die U-Bahnlinie 8<br />

Angriffslustig in Nürnberg: Raed Saleh.<br />

„Die Grünen haben ihren Zenit überschritten.<br />

Die beste Form ist die Aufklärung,<br />

man muss die Menschen überzeugen,<br />

das Auto stehen<br />

zu lassen.“<br />

Raed Saleh, Fraktionsvorsitzender der SPD, ist mit der Verkehrs- und Wirtschaftspolitik<br />

seines grünen Koalitionspartners unzufrieden –und lässt es diesen wissen.<br />

IMAGO IMAGES<br />

nicht bis zum Märkischen Viertel<br />

ausbauen wolle.„Dasist keine grüne<br />

Politik, das ist ideologisch, das ist<br />

naivePolitik“, polterte Saleh.<br />

Aktuell erarbeitet die Senatsverkehrsverwaltung<br />

Machbarkeitsstudien<br />

für den Ausbau der U6, der U7<br />

und der U8. In Kürze sollen die Ergebnisse<br />

der Studien zu Technik und<br />

Kosten präsentiert werden. Die Bewertung<br />

der ersten drei Studien wird<br />

die Verwaltung bis März abschließen,<br />

dann wird inKoalition und Senat<br />

das weitere Vorgehen besprochen.<br />

„Richtig ist aber auch, dass der<br />

U-Bahn-Bau die Straßenbahn nicht<br />

ausbremsen darf“, sagte ein Sprecher<br />

Günthers der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>.<br />

„Gerade auch die Tram muss beschleunigt<br />

vorangetrieben werden,<br />

damit die Verkehrswende vorankommt,<br />

um schneller und günstiger<br />

Alternativen zum privaten Auto anbieten<br />

zu können – und die CO 2 -<br />

Emissionen im Verkehrssektor endlich<br />

zu senken.“<br />

Von Pop erwarte Saleh, dass sie<br />

als Wirtschaftssenatorin agiere und<br />

nicht als „Vorsitzende der Grünen“.<br />

„Liebe Ramona, du bist Wirtschaftssenatorin,<br />

bekenne dich zur IAA“,<br />

rief er in den Saal, wohlwissend, dass<br />

die Angesprochene nicht da war.<br />

Man müsse „raus aus der Bonsai-<br />

Liga“, müsse endlich groß denken.<br />

Dafür lobte Saleh Regierungschef<br />

Michael Müller (SPD), der Pop bei<br />

der Bewerbung für die Internationale<br />

Automobilausstellung „erst gar<br />

nicht gefragt hatte“. Am Donnerstag<br />

hatten sich Müller und ein vierköpfiges<br />

Team für die IAA beworben. Die<br />

Messe soll nach Berlin kommen.<br />

Auch für das Karstadt-Neubau-<br />

Projekt am Hermannplatz, das Baustadtrat<br />

Florian Schmidt zunächst<br />

verhindernwollte,solle Popsich einsetzen.<br />

Ihn nerve die „Gutsherren-<br />

Art“ des Baustadtrats,sagte Saleh.<br />

Am Nachmittag referierte Innensenator<br />

Andreas Geisel (SPD) zum<br />

Katastrophenschutz, wozu gerade<br />

an einem Gesetz gearbeitet werde.<br />

Der Stromausfall in Köpenick voriges<br />

Jahr sei ein „Warnschuss“ gewesen,<br />

hier habe man erleben können,<br />

wo die Probleme liegen, so Geisel.<br />

Diese zu lösen, koste auch Geld,<br />

sagte Geisel und warb bei den Abgeordneten<br />

um Unterstützung. „Naturkatastrophen<br />

sind real. Angriffe<br />

auf Netzesind real“, sagte Geisel.<br />

TRAUERANZEIGEN<br />

Je lebendiger und voller<br />

die Erinnerung,<br />

desto schwerer ist die<br />

Trennung.<br />

Nach langer, geduldig und voller Hoffnung ertragener schwerer Krankheit verstarb<br />

mein geliebter Mann<br />

Manfred Letsch<br />

Journalist<br />

*6.September 1938 †18. Januar 2020<br />

Ella-Kay-Str. 8,10405 Berlin<br />

Maik Hamburger<br />

Dramaturg ·Übersetzer ·Publizist<br />

*12.02.1931 †16.01.2020<br />

In Liebe und Dankbarkeit<br />

Deine ganze Familie<br />

Aber die Dankbarkeit<br />

verwandelt die<br />

Erinnerung in eine<br />

stille Freude.<br />

Wirsind vollerTrauer<br />

Im Namen aller Angehörigen<br />

Monika Letsch<br />

Man trägt das<br />

vergangene Schöne wie<br />

ein kostbares Geschenk<br />

in sich.<br />

D. Bonhoeffer<br />

Die Trauerfeier und Urnenbeisetzung finden amFreitag, dem 21. Februar 2020, um<br />

10.00Uhr, auf demAuferstehungs-Friedhof,Indira-Gandhi-Str. 110, statt.<br />

Wir nehmen Abschied von<br />

Isot Wöltge<br />

geb. 03.09.1941<br />

gest. 17.01.2020<br />

Dr. Herbert Wöltge<br />

mit allen Kindern<br />

und Enkelkindern<br />

Am 18. Januar 2020 ist unsere liebe Mama,<br />

Omama und Schwiegermama<br />

GERDA HEMZAL<br />

im 93. Lebensjahr verstorben.<br />

Wir haben Dich für immer lieb.<br />

Georg, Catharina, Josefine, Marion und Sabine<br />

Die Beisetzung findet am 4. Februar 2020 um 11.00 Uhr<br />

auf dem Friedhof in Berlin-Adlershof statt.<br />

Voller Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserem<br />

Vater, Bruder, Schwiegervater, Opa und Vetter<br />

Dr. med. vet. Hans-Werner Fuchs<br />

7. 4. 1936 13. 12. 2019<br />

Mathias, Katrin, geb. Rudel, Johannes Malte Fuchs<br />

Friedrich-Wilhelm Fuchs<br />

Dr. med. Dieter Möller und Familie<br />

Die Trauerfeier findet am 13. Februar 2020, 11.00 Uhr auf dem Evangelischen Friedhof<br />

Karlshorst, Robert-Sievert-Straße, imFamilien- und Freundeskreis statt.<br />

Die Beisetzung der Urne erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt inRostock.<br />

Traueranzeige<br />

Das schönste, was ein Mensch<br />

hinterlassen kann, ist ein Lächeln im<br />

Gesicht derjenigen, die anihn denken.<br />

Geliebt undunvergessen<br />

Heinz<br />

Keßler<br />

wäre am 26.Januar2020<br />

100Jahre altgeworden.<br />

Dr.Frank-Ulrich Keßler<br />

fürdie ganzeFamilie<br />

Wir nehmen Abschied von unserer Mutter und Oma<br />

Helga Cramer<br />

22.03.1935 15.12.2019<br />

Hans-Jürgen Cramer<br />

Andreas Cramer<br />

im Namen aller Angehörigen<br />

Die Beisetzung findet am 07.02.2020, 10.00 Uhr<br />

auf dem Parkfriedhof Marzahn statt.<br />

Anzeigenannahme: (030) 2327-50


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16 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020<br />

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Leserbriefe<br />

So erreichen Sie uns<br />

PerPost<br />

Leserbriefe<br />

Alte Jakobstr.105,<br />

10969 Berlin<br />

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PerE-Mail<br />

leser-blz@berlinerverlag.com<br />

Am Telefon<br />

Mo–Fr13–14 Uhr<br />

(030) 63 33 11-457<br />

Wegen der großen Zahl der Zuschriften<br />

ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu<br />

beantworten oder abzudrucken.<br />

Die Redaktion behält sich das Recht<br />

sinnwahrender Kürzungen vor.<br />

Für soziale und intellektuelle<br />

Stilsicherheit im Winter<br />

Berlin: „Schaubühnenstar LarsEidinger<br />

hat mit Philipp Bree die erste urdeutsche<br />

Kulttasche entworfen“ von<br />

Margit J. Mayer<br />

(17. Januar)<br />

Oh mein Gott, wie stylish, der Lars<br />

Eidinger, mit der selbstdesignten<br />

LE 1, der Leder-Fruhtrunk-Aldi-Tüte<br />

für nur 550 Euro! Das Ganze edel im<br />

Obdachlosen-Chic auf der Straße,<br />

vor zwei Schlafsäcken aus Frosch-<br />

Oberschenkel-Leder mit Kolibri-<br />

Daunenfüllung für 28 530 Euro, veredelt<br />

mit einem Hauch Parfum für<br />

19 360 Euro! Dazu zwei leere Bierflaschen<br />

Schorschbock 57% 0,33l, die<br />

volle Flasche für 199,00 Euro!Was für<br />

eine soziale und intellektuelle Stilsicherheit<br />

in der Winterzeit in Berlin<br />

mit Wohnungsnot und Obdachlosigkeit.<br />

Egal, ob man Obdachlose und<br />

ihre Gerüche und Armseligkeiten in<br />

U-Bahnen, Bahnhöfen und unter<br />

Brücken liebt.<br />

Wilfried Pautzke, per E-Mail<br />

Der Volkssportwar in<br />

der DDR sehr verbreitet<br />

Meinung/Zitat: „In der DDR konnte<br />

man selten Sportineiner Sportstätte<br />

machen, wenn man nicht olympiaverdächtig<br />

war“ von Angela Merkel<br />

(22. Januar)<br />

In der DDR konnten fast alle Menschen<br />

für sehr wenig Geld Sporttreiben.<br />

Es gab kaum Beschränkungen,<br />

um im Freien oder in Hallen Sportzu<br />

betreiben. Der Volkssport war sehr<br />

verbreitet und wurde vomStaat und<br />

den Betrieben usw.sehr unterstützt.<br />

Peter Borchert, per E-Mail<br />

Tennisplätze, Stadien und Bolzplätze<br />

wurden im Winter gespritzt, damit<br />

Kinder kostenlos Schlittschuh laufen<br />

konnten. Alle unsere Kinder betrieben<br />

Sport, zu gar keinen Kosten oder<br />

nur Pfennigen.<br />

Chris Jurscha, per E-Mail<br />

Mein Sohn war in einer ganz normalen<br />

Sportgemeinschaft zum Rudern<br />

und beim Hockey.<br />

G. Koch, per E-Mail<br />

EinigeKlicks auf der Smartphone-App –dann kommt der Einkauf ins Haus.<br />

Einkäufe: Online oder zu Fuß?<br />

Facebook: „Jetzt auch bei Lebensmitteln: Onlinehandel wächst ungebremst“<br />

(23. Januar)<br />

Ich selbst bestelle meinen Einkauf für die Woche für Freitagabend. So<br />

spare ich mir am Samstag den Tumult beim Einkauf und habe mehr<br />

Zeit für meine Familie. Amelie Eisentorff<br />

GETTY IMAGES/STOCKPHOTO<br />

Soll jeder machen, wie er/sie es möchte.Ich persönlich versuche,möglichst<br />

oft per Fahrrad oder zu Fußeinkaufen zu gehen. DerUmwelt zuliebe<br />

eine gute Sache. Janett Ri<br />

Bedeutet aber auch, dass die Straßen durch den zusätzlichen Lieferverkehr<br />

immer verstopfter werden. Erika Schlenzig<br />

Ich bestelle ausschließlich nur noch online. Nicht nur günstiger, sondernwirdauch<br />

megaschnell geliefert! Moritz Nehm<br />

Diese Demokratie haben wir uns herbeigesehnt und erkämpft<br />

Magazin: „Der menschliche Makel“<br />

von Sabine Rennefanz<br />

(18. Januar)<br />

Sie postulieren darüber, dass der<br />

Ostler sich anpassen musste an die<br />

vorhandene Demokratie des Westens.<br />

Diese Demokratie, die Sie als<br />

westdeutsche Übernahme titulieren,<br />

diese Demokratie haben wir uns<br />

herbeigesehnt und erkämpft. Wir<br />

wollten keine alimentierten D-<br />

Mark-Argumente, wir wollten Freiheit.<br />

Alles andere, was mit Freiheit<br />

und Selbstbestimmung übereingeht,<br />

liegt in der Sichtweise jedes einzelnen<br />

Menschen. Jeder muss sein Leben<br />

selbst in die Hand nehmen!<br />

Diese menschliche Herausforderung<br />

beherrschen viele nicht, ob im alten<br />

Osten oder im alten Westen. Auch<br />

Menschen in Oberhausen, Recklinghausen,<br />

Bremen oder in Ostbayern<br />

mussten mit erheblichen Einschränkungen<br />

durch Deindustrialisierung,<br />

schlechte Industrieinfrastruktur und<br />

Arbeitsplatzverlust durch Umbau<br />

und den Wegfall vonZehntausenden<br />

Arbeitsplätzen durch Zechenschließungen,<br />

den Verlust von Stahlwerken<br />

mit allen dafür notwendigen Zulieferbetrieben<br />

leben und sich neu<br />

im System orientieren.<br />

Karsten Siegismund, Bernau<br />

Warum benötigt man 30 Jahre, um<br />

auf diese Zusammenhänge zu kommen?<br />

Das hätte schon lange ausgesprochen<br />

werden müssen. Es passt<br />

natürlich nicht zur Politik. Da ist ja<br />

alles schlecht, was aus der DDR<br />

kommt.<br />

Bodo Kapitän, per E-Mail<br />

Daspasst sehr zu dem, was wir in Gesprächen<br />

mit Menschen auf Radtouren<br />

durch zum Teil wunderschöne,<br />

aber entvölkerte ehemalige DDR-<br />

Regionen erfahren haben. Und es<br />

passt leider auch zu den Gruppen<br />

junger Männer, die sich mit „Sieg<br />

Heil“-Rufen auf der Straße begrüßt<br />

haben. An denen haben wir uns eingeschüchtert<br />

vorbeigedrückt, in der<br />

Hoffnung, nicht bemerkt zu werden.<br />

Das, was Sie über das „Fake-Angebot“<br />

rechter Parteien an diese frustrierten<br />

und wütenden jungen Männer<br />

schreiben, trifft den Nagel auf<br />

den Kopf. Bleibt nur die Frage, wie<br />

sich das verändern ließe? Was hat<br />

schon so eine Zugkraft und tröstet<br />

das gekränkte männliche Ego vordergründig<br />

so wirksam wie die Zugehörigkeit<br />

zu anderen Machos, die<br />

sich gemeinsam noch stärker fühlen?<br />

Nicht umsonst passiert das gerade<br />

leider weltweit!<br />

Lydia Olbrich-Geuter,per E-Mail<br />

Leider waren sehr sehr viele so<br />

dumm, genau nur diese D-Mark haben<br />

zu wollen. Ich sehe noch die<br />

Menschenmenge vor mir, die am<br />

11.11. hinter der Bösebrücke die<br />

Arme ausgestreckt hat, weil von einem<br />

Kaisers-Auto kostenlos Bananen<br />

und Kaffee verteilt wurden. Das<br />

bei vielen der Denkansatz „uns muss<br />

doch jemand helfen..“ da war, ohne<br />

bereit zu sein, sich persönlich zu engagieren,<br />

ist ein Fakt, den ich selbst<br />

erlebt habe. Nicht so ein pauschales<br />

Westdeutschen-Bashing. Keine<br />

Überraschung war die Entindustrialisierung<br />

der ostdeutschen<br />

Länder.Das ist das Wesen dieser Gesellschaftsform<br />

–der Reiche, Mächtige<br />

hat das Sagen.<br />

Wolfgang Dietrich, per E-Mail<br />

Wieso brauchen wir eine neue feministische<br />

Revolution in Ostdeutschland?<br />

Diehaben wir doch längst. Die<br />

ostdeutschen Frauen haben sich auf<br />

ihren Weggemacht und sind Gewinnerinnen.<br />

Ichschlage die Emanzipation<br />

des Mannes vor. Damit die übrig<br />

gebliebenen Männer nicht auf die<br />

Dumpfbacken der AfD und auf die<br />

dümmliche Macho-Manier à la<br />

Trump, Putin & Co reinfallen,<br />

braucht es andereAngebote,sich als<br />

gebraucht, nützlich und selbstwirksam<br />

zu erfahren. Diese können nur<br />

vonanderen Männernkommen, reifen,<br />

klugen, eben emanzipierten<br />

Männern.<br />

Susanne Saftien, Berlin-Pankow<br />

Die Begleitumstände des<br />

Tesla-Projekts nicht beachtet<br />

Brandenburg: „Tesla-Factory: Offener<br />

Brief an Woidke“ v. Jens Blankennagel<br />

(24. Januar)<br />

Die ganze Diskussion für und gegen<br />

Tesla erinnert mich an die Vorgänge<br />

vor 20 Jahren, als sich Grünheide<br />

Hoffnung auf BMW machte.Damals<br />

wie heute gab es Entscheidungen,<br />

die im stillen Kämmerlein getroffen<br />

wurden. Wenn es dann öffentlich<br />

wird, wundern sich die Entscheider,<br />

dass sich Unmut regt. Ichfinde innovative<br />

Technik und Arbeitsplätze<br />

auch gut. Sie können der Umwelt<br />

nutzen und dem Einzelnen einen<br />

Lebensstandard sichern. Aber ich<br />

sehe zum jetzigen Zeitpunkt nicht,<br />

wo die Fachkräfte in Brandenburg<br />

sind, denn dieser Mangel wird auch<br />

von den dortigen Politikern beklagt.<br />

Die Fachkräfte können sich auch in<br />

angrenzenden Gemeinden ansiedeln,<br />

um mit dem Fahrrad zur Arbeit<br />

zu fahren. Dann brauchen sie aber<br />

Wohnraum, der nicht da ist. Wenn<br />

dieser gebaut werden soll, dann<br />

müssen wohl noch ein paar weitere<br />

Hektar Wald fallen. DasDilemma an<br />

dem Projekt ist, dass es sehr groß gedacht<br />

ist, aber die Begleitumstände<br />

nicht beachtet werden. Das erzeugt<br />

Unmut und Widerstand.<br />

René Gromotka, per E-Mail<br />

Im Gigawald passiert schon Blauäugiges,<br />

wenn ohne unterschriebenen<br />

Kaufvertragderartige Eingriffe in die<br />

Natur vorgenommen werden. Noch<br />

dazu, wenn die Wasserprobleme ungeklärt<br />

sind und die Gefahr besteht,<br />

dass die Arbeitsplätze nicht durch<br />

Brandenburger und <strong>Berliner</strong> besetzt<br />

werden. Viel schlimmer ist aber,dass<br />

ein derartgigantisches Werk für Batterie-Pkw<br />

überhaupt in Angriff genommen<br />

wird. Nichts ist für den Antrieb<br />

der Zukunft entschieden. So ist<br />

es ein Skandal, was gegenwärtig in<br />

Grünheide voreilig passiert.<br />

Hans Sandlaß, Berlin-Köpenick<br />

Schon seit der ersten Information<br />

über das Ansinnen von Herrn Elon<br />

Musk habe ich inständig gehofft,<br />

dass die Regierenden in Brandenburg<br />

nicht vorschnell, nicht leichtfertig,<br />

nicht ohne gewissenhafte und<br />

nachhaltige Prüfung aller Aspekte<br />

entscheiden. Doch man lässt sich<br />

blenden, bestechen, kaufen! Hier<br />

wird anallem vorbeiregiert! Auf der<br />

anderen Seite wird gelabert und<br />

beim Bund um Milliarden gebettelt,<br />

um die Lausitz zu retten. Wo soll<br />

man, nach all den Jahren mithirnrissigen,<br />

kurzsichtigen Fehlentscheidungen<br />

(z. B. Abriss von Wohnbauten,<br />

Flughafen nicht in Sperenberg),<br />

noch Hoffnung auf Vernunft, Sachverstand<br />

bei Verantwortlichen in<br />

Parteien und Regierung hernehmen?<br />

Regina Müller,per E-Mail<br />

Absonderlich mutet mir der Jubel<br />

über die geplante Ansiedlung von<br />

Tesla inBrandenburg an. Auch dort<br />

sollen ja SUVs hergestellt werden.<br />

Elektrische, deren Annäherung man<br />

als Fußgänger nicht einmal hört.<br />

Sind elektrische SUVs besser als andere?Wird<br />

man damit eventuell ökologisch<br />

korrektüberfahren?<br />

Rolf Schneider,<br />

Berlin-Baumschulenweg<br />

Biowetter:<br />

Belastung<br />

Bluthochdruck schwach<br />

Kopfschmerzen schwach<br />

Konzentration<br />

keine<br />

Rheumaschmerzen schwach<br />

Atemwegsbeschwerden schwach<br />

Pollenflug:<br />

Hasel<br />

Erle<br />

Pappel<br />

Weide<br />

BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />

Heute klettern die Temperaturen auf Wertevon 4bis 6Grad. Dazu bleibt<br />

der Himmel meist bedeckt. An wenigen Stellen fällt zudem Nieselregen.<br />

Der Wind weht schwach aus westlichen Richtungen. In der Nacht gibt es<br />

zwar ein paar Sterne zu sehen, stellenweise ist die Wolkendecke jedoch<br />

geschlossen, und die Tiefsttemperaturen sinken auf 1bis minus 1Grad.<br />

schwach<br />

schwach<br />

keine<br />

keine<br />

Gefühlte Temperatur: maximal 3Grad.<br />

Wind: leichter Wind aus West.<br />

Wittenberge<br />

2°/6°<br />

Min./Max.<br />

des 24h-Tages<br />

Brandenburg BERLIN<br />

-1°/4° 1°/5°<br />

Luckenwalde<br />

-2°/5°<br />

Cottbus<br />

-2°/6°<br />

Sonntag<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

stark bewölkt wolkig Regen<br />

0°/4° 1°/9° 3°/9°<br />

Prenzlau<br />

3°/5°<br />

Frankfurt<br />

(Oder)<br />

1°/4°<br />

Tiefer Druck über der Biskaya und der Iberischen Halbinsel sowie über Nordwestrussland<br />

lenkt jede Menge Wolken nach Mitteleuropa, örtlich begleitet von<br />

etwas Regen. Hoher Luftdruck behält mit Sonnenschein die Oberhand zwischen<br />

dem westlichen Schwarzmeerraum und dem südöstlichen Mittelmeerraum.<br />

Köln<br />

-2°/6°<br />

Sylt<br />

3°/5°<br />

Saarbrücken<br />

0°/7°<br />

Hannover<br />

0°/5°<br />

Konstanz<br />

2°/6°<br />

Hamburg<br />

2°/5°<br />

Erfurt<br />

-3°/4°<br />

Frankfurt/Main<br />

-1°/5°<br />

Stuttgart<br />

0°/8°<br />

Rostock<br />

5°/6°<br />

Magdeburg<br />

-1°/5°<br />

Nürnberg<br />

-2°/4°<br />

München<br />

2°/8°<br />

Rügen<br />

4°/5°<br />

Dresden<br />

-3°/5°<br />

Deutschland: Heute scheint teilweise<br />

die Sonne bei wolkigem bis stark bewölktem<br />

Himmel. Ihre Höchstwerte<br />

erreichen die Temperaturen mit 4bis<br />

8Grad. Die niedrigsten Wertesind<br />

bei 3bis minus 3Grad anzutreffen.<br />

Der Wind weht schwach aus West.<br />

Morgen kommt die Sonne nur gelegentlich<br />

durch. Der Himmel ist wolkig<br />

oder stark bewölkt. Dabei sind die<br />

Temperaturen bei maximal 3bis<br />

9Grad anzutreffen, und der Wind<br />

weht nur schwach aus südlichen<br />

Richtungen.<br />

Schneehöhen:<br />

Thüringer Wald bis 40 cm<br />

Harz bis 5cm<br />

Erzgebirge bis 35 cm<br />

Bayerische Alpen bis 190 cm<br />

Mondphasen: 02.02. 09.02. 15.02. 23.02.<br />

Sonnenaufgang: 07:59 Uhr Sonnenuntergang: 16:38 Uhr Mondaufgang: 08:38 Uhr Monduntergang: 17:06 Uhr<br />

Lissabon<br />

15°<br />

Las Palmas<br />

19°<br />

Madrid<br />

10°<br />

Reykjavik<br />

2°<br />

Dublin<br />

9°<br />

London<br />

10°<br />

Paris<br />

8°<br />

Bordeaux<br />

14°<br />

Palma<br />

16°<br />

Algier<br />

22°<br />

Nizza<br />

13°<br />

Trondheim<br />

4°<br />

Oslo<br />

3°<br />

Stockholm<br />

5°<br />

Kopenhagen<br />

6°<br />

Berlin<br />

5°<br />

Mailand<br />

8°<br />

Tunis<br />

18°<br />

Rom<br />

15°<br />

Warschau<br />

5°<br />

Wien<br />

4° Budapest<br />

2°<br />

Palermo<br />

17°<br />

Kiruna<br />

-12°<br />

Oulu<br />

-2°<br />

Dubrovnik<br />

14°<br />

Athen<br />

14°<br />

St. Petersburg<br />

3°<br />

Wilna<br />

6°<br />

Kiew<br />

3°<br />

Odessa<br />

6°<br />

Varna<br />

10°<br />

Istanbul<br />

11°<br />

Iraklio<br />

16°<br />

Archangelsk<br />

-10°<br />

Moskau<br />

3°<br />

Ankara<br />

3°<br />

Antalya<br />

15°<br />

Acapulco 33° sonnig<br />

Bali 24° Gewitter<br />

Bangkok 31° heiter<br />

Barbados 27° sonnig<br />

Buenos Aires 35° sonnig<br />

Casablanca 16° Schauer<br />

Chicago 4° Regen<br />

Dakar 28° wolkig<br />

Dubai 21° heiter<br />

Hongkong 22° Schauer<br />

Jerusalem 7° sonnig<br />

Johannesburg 28° bewölkt<br />

Kairo 15° sonnig<br />

Kapstadt 24° wolkig<br />

Los Angeles 22° heiter<br />

Manila 31° bedeckt<br />

Miami 25° heiter<br />

Nairobi 26° Schauer<br />

Neu Delhi 21° sonnig<br />

New York 12° Regen<br />

Peking 4° sonnig<br />

Perth 34° heiter<br />

Phuket 33° wolkig<br />

Rio de Janeiro 26° wolkig<br />

San Francisco 16° bewölkt<br />

Santo Domingo 26° heiter<br />

Seychellen 30° Gewitter<br />

Singapur 35° wolkig<br />

Sydney 27° Schauer<br />

Tokio 10° bedeckt<br />

Toronto 5° Regen


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020 – S eite 17<br />

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Berlin<br />

AM WOCHENENDE<br />

Großer Auftritt: Carina Kühne<br />

spielt im Grips-Theater<br />

Schönes Wochenende Seite 19<br />

Mit dem Mut des Flohs: Paul Linke<br />

traut sich von der Skisprungschanze<br />

Berlin bewegt sich Seite 20<br />

Moderne<br />

Mezze<br />

Früher musste man für einen<br />

guten Türken in denWesten<br />

der Stadt reisen: nach Charlottenburg,<br />

Kreuzberg oder<br />

in den Wedding, in die typischen<br />

Einwanderer-Kieze. Allerdings<br />

schien die dortige türkische Küche<br />

lange Zeit wie konserviert. Man bekam<br />

sie am Spieß im Grillrestaurant-<br />

Look, als Döner an der Imbissbude<br />

und –eher selten –als gehobene Küche<br />

im Orienttraum.<br />

Eine zeitgemäße Version der türkischen<br />

Küche ließ jedoch auf sich<br />

warten. In Istanbul speisten junge<br />

Türken und Touristen längst ihren<br />

Oktopus auf handgemachter Keramik<br />

und mit korrespondierenden<br />

Weinen.<br />

Es gab Laborküchen,<br />

in denen<br />

mit Bulgur-Eis experimentiert<br />

wurde,<br />

und Küchenchefs,<br />

die jahreszeitlich inspirierte<br />

Menüs mit<br />

regionalen Produkten<br />

servierten.<br />

Dieses progressiv-lässige<br />

Istanbul-<br />

Feeling schaffte es<br />

schließlich doch<br />

nach Berlin. Vorreiterinnen waren<br />

Lale Yanik und Arzu Bulut, die vor<br />

acht Jahren in Prenzlauer Berg das<br />

Restaurant Osmans Töchter eröffneten.<br />

Als Gastgeberinnen wollten Bulut<br />

und Yanik mit Klischees aufräumen.<br />

Ich war leider schon länger nicht<br />

mehr dort essen, die Mezze mit modernem<br />

Twist, etwa Linsenbällchen<br />

mit Granatapfelsirup, sind mir aber<br />

noch gut in Erinnerung. Ich habe<br />

mich also gefreut, dass die beiden<br />

Gastronominnen nun auch im Westen<br />

der Stadt eine Dependance aufgemacht<br />

haben. In Charlottenburg<br />

ist für moderne türkische Küche definitiv<br />

noch Platz.<br />

DieKarte ist in beiden Läden, soweit<br />

ich es überblicke,fast identisch.<br />

Sie unterscheidet zwischen kalten<br />

und warmen Mezze, die man am<br />

besten teilt und die sehr schön präsentiertwerden.<br />

Meine Erwartungen<br />

waren hoch und wurden –was das<br />

Essen angeht –nicht enttäuscht.<br />

DerneueLaden ist etwas weniger<br />

farbenfroh, dafür edler und mit einer<br />

Prise hübscher Ironie eingerichet.<br />

DerPerserteppich ist auf den Betonfußboden<br />

aufgemalt. Man sitzt auf<br />

Design-Stühlen, allerdings sehr eng,<br />

und das Restaurant scheint extrem<br />

gut besucht. Eine Kollegin, die mich<br />

begleitet, erzählt, dass sie beim letzten<br />

Malnach zwei Stunden aufgefordert<br />

wurde, den Platz für die nächsten<br />

Gäste zu räumen. Doubleseating,<br />

der unschöne Trend aus den<br />

USA, ist zum Glück noch nicht hier<br />

AUFGETISCHT<br />

Tina Hüttl<br />

warimOsmans Töchter (West).<br />

angekommen. Dieses Maldürfen wir<br />

so lange sitzen, wie wir wollen. Bei<br />

einemKonzept, das darauf ausgelegt<br />

ist, mehrereTellerund Schalen in der<br />

Runde zu teilen, sollte das auch zu<br />

erwarten sein.<br />

Der Hummus, auf den ich beim<br />

Türken eigentlich nie verzichte,<br />

schmeckt solide, aber bekannt. Die<br />

Grundzutat Tahin ist dezent, umso<br />

besser kommen die Kichererbsen<br />

heraus. Neu präsentiert sind dagegen<br />

die Weinblätter. Neben Reis, Pinienkernen<br />

und Korinthen werden<br />

auch Sauerkirschen für die Füllung<br />

verwendet. Das ergibt eine gute Balance<br />

zwischen fruchtig-säuerlich<br />

und süßlich-würzig,<br />

was auch von Gewürzen<br />

wie Piment,<br />

Minzeund Zimt herrührt.<br />

Die beste<br />

Empfehlung ist jedoch<br />

Ahtapot Tava,<br />

ein im Tontopf servierter<br />

Oktopus, der<br />

in Rotwein, Paprika,<br />

Chili, Zimt, Limette<br />

und Kreuzkümmel<br />

geschmortwird, was<br />

eine unglaublich intensive<br />

und doch<br />

säuerlich-leichte Soße ergibt.<br />

Das hätte ich gern allein als<br />

Hauptgericht gegessen, mit einer<br />

anderen Beilage als Pitabrot. Doch<br />

auch die Teller, die wie Hauptgerichte<br />

klingen –etwa eine türkische<br />

Version vom Kalbstafelspitz mit geschmorten<br />

Zwiebeln und Datteln auf<br />

Zitronen-Kartoffelpüree – sind wie<br />

Vorspeisen bemessen. Verschiedenes<br />

zu teilen und zu snacken, macht<br />

zwar viel Spaß, vielleicht ist die Zeit<br />

aber reif, erwachsener zu werden<br />

und Hauptgerichte sowie ein richtiges<br />

Menü anzubieten, das die klare<br />

Handschrift eines Kochs trägt.<br />

Denn als Gast will man ja nicht<br />

zuletzt auf die Reise des Kochs mitgenommen<br />

werden. Ich bin sicher,<br />

die zeitgenössische türkische Küche<br />

hat noch viel mehr zu bieten, als wir<br />

hier kennen.<br />

OsmansTöchter (West), Wielandstraße38,<br />

Charlottenburg,täglichvon 17 bis 24 Uhr.<br />

Mezze kosten zwischen 4,50und 14,50Euro.<br />

100 m<br />

Leibnitzstr.<br />

Wielandstr.<br />

Kurfürstendamm<br />

Kantstr.<br />

Osmans Töchter (West)<br />

Savignyplatz<br />

CHARLOTTEN-<br />

BURG<br />

BLZ/GALANTY<br />

Lange Zeit konnte in Berlin nicht so gespeist<br />

werden wie im zeitgenössischen Istanbul.<br />

Das hat sich geändert: Es gibt bereits die<br />

zweite Dependance von Osmans Töchter<br />

Familienausflug<br />

Durcheinander<br />

tanzen<br />

VonBarbaraWeitzel<br />

Dadenkt man, die Zeit der Musikvideos<br />

sei vorbei – und zack!<br />

stößt man im Netz auf eines, das so<br />

komisch ist, dass es Kind und Mutter<br />

gleichermaßen schüttelt vor Lachen.<br />

In „Tanzsalat“ vonLisa Bassenge und<br />

BorisMeinhold wirdman Zeuge einer<br />

Hochzeit. Anfangs tanzen „alle so<br />

quadratisch, zu viel Symmetrie“, wie<br />

es im Text heißt. Aber dann rutscht<br />

der Opaineiner PfützeCola aus,und<br />

in Folge seines Sturzes landet eine<br />

Essiggurke in Tante Annes Dekolleté,<br />

Die Band nennnt sich „Eule und Lerche“, und die CD heißt: „Zacki Zacki!“<br />

MILCHSALON<br />

ein Lachs flutscht quer durch den<br />

Raum, Ketchup spritzt aufs Brautkleid<br />

–und zu unwiderstehlich groovigen<br />

Rhythmen tun alle das,was die<br />

Sängerin fordert: „Werft euch durcheinander,kommt<br />

endlich in Fahrt.“<br />

Dieser Aufruf wird auch live im<br />

Privatclub erklingen, wenn die beiden<br />

Künstler unter dem Bandnamen<br />

„Eule und Lerche“ auftreten. Die<br />

Jazzmusiker waren zuerst mit Beiträgen<br />

bei der legendären CD-Reihe<br />

„Unter meinem Bett“ dabei. Nunhaben<br />

sie ihr erstes eigenes Album mit<br />

Musik für Kinder aufgenommen –<br />

die CD „Zacki Zacki!“ Die Erwachsenen<br />

können überprüfen, ob sie noch<br />

unquadratisch tanzen können.<br />

Denn Stillhalten ist keine Alternative<br />

bei dieser Musik, die nicht nur kleine<br />

Leute glücklich macht.<br />

Eule undLerche: Zacki Zacki! Konzert mit Lisa<br />

Bassengeund BorisMeinhold.Privatclub,Skalitzer<br />

Str.85–86 in Kreuzberg. Sa. 12 Uhr,Einlass<br />

ab 11. Eintritt: 17, Kinder 13 Euro.Ab4Jahre


18 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020<br />

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Schönes Wochenende<br />

WEINKUNDE<br />

FUNDSTÜCKE<br />

VonOlgaBobileva<br />

Haben Sie auchetwas Neues in derStadtentdeckt?<br />

Bitte schreiben Sie uns an: berlin.fundstuecke@dumont.de<br />

VonRomana Echensperger<br />

IMAGO IMAGES/JAKOB HOFF<br />

IMAGO/PANTHERMEDIA<br />

Hinter Horitschon<br />

geht’sweiter<br />

Wer vonWien aus zum Neusiedler Seefährt, landet im<br />

WinzerortGols.Berühmte Weingüter reihen sich hier<br />

aneinander,man speist in schicken Restaurants und nächtigt<br />

in durchdesignten Hotels.Nach Horitschon im Mittelburgenland<br />

ist der Wegviel weiter.Kaum ein Tourist verirrtsich hierher.Der<br />

Lebensrhythmus ist weniger aufgeregt. Auch weil<br />

man hier an der GrenzezuUngarnlebt, wo noch vorgar nicht<br />

langer Zeit dieWelt am EisernenVorhang endete.Eswar buchstäblich<br />

das hinterste EckÖsterreichs.<br />

Dorthat FranzWeninger im Jahre2000 dasWeingut vonseinem<br />

Vater übernommen und seitdem viel verändert. Sein<br />

Weinbau- und Kellertechnikstudium hat er an der Fachhochschule<br />

Klosterneuburgabsolviertund ist dann auf Wanderschaft<br />

gegangen. DerWeg führte ihn auch nach Kalifornien.<br />

Dortist ihm aufgefallen, dass die Winzer oftmals einen Weinstil<br />

nur kopieren. DieRotweine waren nach Bordeaux-Vorbild<br />

bereitet, und Chardonnay sollte nach Burgunder schmecken.<br />

„Ich dachte erst, Gott sei Dank, ich habe mein Weingut in Europa,<br />

da ist das ja alles anders“, sagt Franz Weninger.Als er allerdings<br />

nach Hause kam, sah er,dass sein Vater im Keller die<br />

gleichen Hefen, Enzyme und Tannine der gleichen Firmen zusetzte<br />

wie die Kollegen in Kalifornien. Einstaatlich finanzierter<br />

Önologe hatte die Winzer im Burgenland dahingehend beraten<br />

und ihnen sein Rezept für „modernen Wein“ übergestülpt.<br />

Franz Weninger wollte das nicht.<br />

Dererste Schritt war es,die Weine wieder mit Naturhefen<br />

und ohne Zusätzezuvergären. Aufder Suchenach individuelleren<br />

Weinen stellte er auf biologische und dann auf biologisch-dynamische<br />

Wirtschaftsweise um. Auch an der Weinstilistik<br />

hat er gearbeitet. „Mein Großvater hat die Rotweine nur<br />

kurzmazerieren lassen und dann im großen Fass ausgebaut“,<br />

erklärter. „Soentstanden leichte,süffige Rotweine.“ Nach dem<br />

Weinskandal in den 80er-Jahren wollte man davon weg. Qualität<br />

wurde mit alkoholischer Schwereund Konzentration<br />

gleichgesetzt. Er ging wieder einen Schritt zurück und erzeugt<br />

heute nach seinen Ideen einen Blaufränkisch. Besonders gelungen<br />

ist der Rotwein aus der Lage Hochäcker. „Hier ist es etwas<br />

wärmer und der Boden fetter,die Weine haben so etwas<br />

herrlich Saftiges,“ erzählt er.Inder Tatverströmt der Wein einen<br />

intensiven Duft vonKirschfrucht, Hagebutte,Walderdbeeren,<br />

Minzeund pfeffriger Würze.Der Wein ist trocken und<br />

verfügtüber die für Blaufränkisch so typische erfrischende<br />

Säure. Feiner Gerbstoffbiss,mit 12,5 Prozent Alkohol mittelkräftig<br />

und ein langer Nachhall runden den Hochäckerab. So<br />

schmeckt also Blaufränkisch aus Horitschon.<br />

2017Hochäcker Blaufränkisch WeingutFranz Weninger,Burgenland, 12 Euro,<br />

www.weinfurore.de<br />

Shop<br />

Gänzlich<br />

natürlich eingeseift<br />

Mit circa 1,8 Quadratmeternist die Haut unser größtes Organ.<br />

Wir hegen und pflegen, sie und doch ist sie mal zu<br />

trocken oder gereizt. Washelfen könnte, sie zu regenerieren<br />

und mit Feuchtigkeit zu versorgen –und gleichzeitig gut für die<br />

Umwelt ist –, sind zum Beispiel Naturseifen. Ganz besondere<br />

dieser Artgibt es bei 1001 &1Seife in Karlshorst. Seit 20 Jahren<br />

stellen Xenia Trost und ihr Team in ihrer <strong>Berliner</strong> Manufaktur<br />

in liebevoller Handarbeit Naturseifen auf Basis nachwachsender<br />

Pflanzenöle her, die rückfettend sind und damit die Haut<br />

pflegen. Die Naturseifen sind gänzlich plastikfrei, vegan, biologisch<br />

abbaubar und werden in Papier verpackt, das von<strong>Berliner</strong><br />

Künstlernentworfen wurde.Die Produkte tragen besondere<br />

Namen wie Stutenmilch-Seife (mit Nachtkerzenöl) oder<br />

Sonnenenergie-Seife (mit Sanddorn). Zudem sind Seifen zum<br />

Haarewaschen, Rasierseifen wie Tabula Rasa, Badeschokolade<br />

und Parfums im umfangreichen Sortiment.<br />

1000 &1Seife Ehrenfelsstraße9,Karlshorst. Di–Fr 12–18Uhr,Sa11–15 Uhr<br />

Festival<br />

Ein Stückchen Japan in<br />

der Urania<br />

Träumen Siedavon, mal nach Japan zu reisen und sind fasziniert<br />

von der Kultur und Kulinarik des sogenannten<br />

Landes der aufgehenden Sonne? Am Wochenende können Sie<br />

in der Urania auf dem JapanFestival Berlin einen besonderen<br />

Einblick in die bunte Vielfalt Japans gewinnen. 450 Künstler,<br />

Musiker, Tänzer und Akteure präsentieren dabei ein buntes<br />

Programm. Mit verblüffenden Performances begeistern zum<br />

Beispiel die Taiko-Trommler vonTengu Daiko,Künstlerin Chihoko<br />

zeigt traditionelle japanische Tänze. Daneben gibt es<br />

eine Kimono-Präsentation sowie Kampfkunst-Darbietungen<br />

vonAikido und Ju TaiJitsu. Auch die über 120 Aussteller haben<br />

so Eeiniges in petto: japanisches Interieur, Mangas, Informationen<br />

zur Heilkunst, Tourismus und japanische Köstlichkeiten<br />

ergänzen das Angebot des Festivals.<br />

JapanFestival Berlin Urania,Ander Urania17, Schöneberg.Sa–So ab 10–20/18<br />

Uhr,Ticket ab 16 Euro<br />

IMAGO IMAGES /AFLO<br />

Markt<br />

Antike Textilien für<br />

Nostalgiker<br />

Wessen Herz für antike Textilschätzeschlägt, der wirdsich<br />

auf dem Antik-Wäschemarkt im Kulturhaus Centre Bagatelle<br />

in Berlin-Mitte vermutlich wie im Paradies fühlen. Am<br />

Sonnabend liegen dort auf diversen Verkaufstischen zahlreiche<br />

textile Kostbarkeiten aus vergangener Zeit zum Verkauf.<br />

Bereit, um aus der Vergessenheit und dem Dunkel der<br />

Schränke und Schubladen wieder zum Einsatz zu kommen<br />

und um Tische oder Kommoden zu schmücken. Im Angebot<br />

finden sich alte, aber nicht minder hochwertige Bett-, Leiboder<br />

Tischwäsche, Rolltücher, zarte oder imposante Sticktücher<br />

sowie Küchentextilien aller Art wie beispielsweise Regalborten<br />

und Überhandtücher.Eine weitereBesonderheit: Auch<br />

Sachen aus besonderen Materialien wie Spitze–inklusiveKleidungsstücke<br />

bis 1930 –sind auf dem Antik-Wäschemarkt erhältlich.<br />

Also: Stöbernlohnt sich!<br />

Antik-Wäschemarkt KulturhausCentre Bagatelle, Zeltinger Straße 6, Frohnau.<br />

Sonnabend 11–16Uhr,Eintritt frei<br />

Veggienale &FairGoods<br />

Nachhaltige und<br />

pflanzliche Alternativen<br />

Wer auf tierische Produkte verzichtet oder sich gern über<br />

den veganen Ernährungs- und Lebensstil informieren<br />

möchte, findet auf der Veggienale &FairGoods Anregungen<br />

und Antworten. Auf der Besuchermesse im Loewe-Saal dreht<br />

sich nämlich alles um eine pflanzliche Ernährung und um<br />

fairen Handel. Auf einem Marktplatz präsentieren zahlreiche<br />

Aussteller ihre Produkte und informieren die Besucher über<br />

die verschiedenen Facetten ökologischer Nachhaltigkeit wie<br />

Upcycling, Fairtrade, ZeroWaste oder Eco Fashion. Daneben<br />

gibt es zahlreiche Vorträge,Talks, Kochshows und Workshops<br />

zum Thema Vielseitigkeit des grünen Lebens. Zwischendurch<br />

kann man sich in der Foodarea mit Köstlichkeiten der veganen<br />

Küche stärken. Übrigens: Für die Kleinen gibt es ein extra<br />

Programm, damit keine Langeweile aufkommt.<br />

Veggienale&FairGoods Loewe-Saal,Wiebestraße42, Mitte. Sa–So 10–18 Uhr,Tagesticket<br />

8Euro, ermäßigt 6Euro<br />

IMAGO/PANTHERMEDIA<br />

WOHIN AM WOCHENENDE?<br />

Mit<br />

Alt-<strong>Berliner</strong><br />

Charme<br />

Im Hotel Kastanienhof<br />

taucht man in die<br />

Kiezgeschichte des<br />

Prenzlauer Bergs ein<br />

VonIda Luise Krenzlin<br />

Das Hotel Kastanienhof –eine Institution in der Kastanienallee.<br />

BUSCH (2), LUCIUS<br />

Wofindet man noch <strong>Berliner</strong> Originale?<br />

Gerade in Bezirken wie<br />

Prenzlauer Berg,woCafés,die Coffee<br />

Heros oder Morning Glory heißen,<br />

Coworking-Spaces und grelle, aber<br />

austauschbare Pizza-Falafel-Sushi-<br />

Läden um internationale Kundschaft<br />

werben. <strong>Berliner</strong> Originale sind selten<br />

geworden. Aber –und das ist ein Trost<br />

–esgibt sie noch.<br />

Im Kastanienhof sind gleich drei<br />

<strong>Berliner</strong> Originale zu Hause. Otto,<br />

Uwe und Maximilian Hauptmann,<br />

Großvater, Vater und Enkel, betreiben<br />

das Hotel und widmen sich liebevoll<br />

der Geschichte ihres Kiezes an<br />

der Kastanienallee.<br />

Auch ohne Übernachtungswunsch<br />

sollte man dem Hotel einen<br />

Besuch abstatten und in der Restauration<br />

Ausspanne im Souterrain in<br />

die Geschichte des Prenzlauer Bergs<br />

eintauchen. Eine Zeit wird lebendig,<br />

in der es noch in fast jedem Parterre<br />

einen Laden gab. Mehrere Apotheken,<br />

Bäcker,Metzger und Hutmacher<br />

existierten nebeneinander. Esist die<br />

Zeit der Fuhrunternehmer. Pferdekutschen<br />

zogen zur Jahrhundertwende<br />

alles durch die <strong>Berliner</strong> Straßen.<br />

Natürlich auch durch die Kastanienallee.<br />

Särge zu Beerdigungen,<br />

Bierfässer und Flaschen von den<br />

Brauereien in die Schankwirtschaften,<br />

es gab sogar Pferdeomnibuslinien.<br />

Und weil Berlin immer enger<br />

wurde, sich in den Hinterhäusern<br />

mehrereFamilien kleine Wohnungen<br />

teilten, fuhren die <strong>Berliner</strong> am Wochenende<br />

gerne „ins Jrüne“, natürlich<br />

mit dem Kremser und Kind und<br />

Kegel. Die Hauptmanns sind engagierte<br />

Hoteliers und Bewahrer ihrer<br />

Geschichte, die eng verknüpft ist mit<br />

derKastanienallee.Inder Ausspanne<br />

hängen historische Fotografien an<br />

den Wänden. Sie zeigen Menschen,<br />

Geschäfte und Häuser. Alle aus der<br />

Kastanienallee oder den benachbarten<br />

Straßen. Dazu kommen alte Bierkrüge,Kleiderhaken,<br />

Plakate aus dem<br />

schräg gegenüberliegenden Prater.<br />

EinSammelsurium an Eintrittskarten<br />

aus alten Varietés und sogar eine originale<br />

Bacigalupo-Drehorgel, die<br />

1903 in einer Werkstattinder Schönhauser<br />

Allee gebaut wurde. Wer ein<br />

Faible für Alt-Berlin hat, sollte seine<br />

Molle ruhigimKastanienhof trinken.<br />

Mit etwas Glück trifft man auf Uwe<br />

Hauptmann, der bereitwillig und begeistert<br />

all den Sammlerstücken Leben<br />

einhaucht. Mit ihren Geschichten.„Castorf,<br />

der Eisenhändler“, auch<br />

alte Werbeschilder hängen an den<br />

Wänden. Albert Castorf ist gemeint,<br />

der Urgroßvater des langjährigen<br />

Volksbühnen-Chefs Frank Castorf.<br />

Uwe Hauptmann, so scheint es,<br />

kennt alle Kaufleute, Geschäftsleute<br />

und Händler, die in den letzten 100<br />

Jahren einen Laden in der Nähe hatten.<br />

Im Frühstücksraum ist das Inventar<br />

aus der längst geschlossenen<br />

Restauration Tucholsky ausgestellt.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020 19<br />

· ·<br />

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Schönes Wochenende<br />

STADT, LAND, MENSCH<br />

Immer<br />

Charakter<br />

zeigen<br />

KOCHSTUNDE<br />

Rezept der Woche<br />

Blumenkohl mit Masala<br />

Carina Kühne wurde mit<br />

dem Down-Syndrom<br />

geboren. Trotz aller<br />

Hindernisse hat sie es zur<br />

erfolgreichen Film- und<br />

TV-Schauspielerin<br />

gebracht. Im Grips steht sie<br />

nun erstmals auch auf der<br />

Theaterbühne<br />

VonDaniela Noack<br />

Als Carina Kühne zur Welt<br />

kam, betete ihre Tante,<br />

dass der liebe Gott ihr eine<br />

Gabe schenken möge. Die<br />

Familie ist fest davon überzeugt,<br />

dass ihr Gebet erhört wurde. Heute<br />

ist die 34-Jährige mit Down-Syndrom<br />

eine erfolgreiche Schauspielerin.<br />

Dabei wollte sie eigentlich Kindergärtnerin<br />

werden. 19 Monate assistierte<br />

sie in einem Waldorfkindergarten<br />

und beschäftigte sich mit<br />

frühkindlicher Entwicklungspädagogik.<br />

Die Arbeit machte ihr viel<br />

Spaß. Doch auf einen Ausbildungsplatz<br />

für ihren Traumberuf wartete<br />

sie vergebens, weil sie nur einen<br />

Hauptschulabschluss hatte.<br />

„Als Mensch mit Down-Syndrom<br />

musst du eben immer kämpfen“,<br />

lautet Carina Kühnes Erfahrung.<br />

Zwar hatte sie das Glück, eine Regelschule<br />

besuchen zu können. Dort<br />

machte ihr allerdings die Klassenlehrerin<br />

das Leben schwer. Sie durfte<br />

nicht an der Radfahrprüfung teilnehmen<br />

und im Matheunterricht<br />

nicht die gleichen Aufgaben machen<br />

wie die anderen. In solchen Momenten<br />

dachte sie immer: „Jetzt erst<br />

recht! Ich will beweisen, dass ich etwas<br />

kann.“<br />

Dass sie etwas kann, wissen inzwischen<br />

ziemlich viele. Der Film<br />

„BeMyBaby“, in dem sie die Hauptrolle<br />

spielt, wurde mehrfach ausgezeichnet.<br />

ZurVorführung kam sie in<br />

der Limousine und lief über den roten<br />

Teppich. Nicht nur als Schauspielerin,<br />

auch als Model stand sie<br />

im Mittelpunkt. Weitere Anfragen<br />

folgten. Sie spielte große Rollen in<br />

Serien wie in „In aller Freundschaft“<br />

oder „Die Bergretter“, und schließlich<br />

bot ihr das Grips-Theater eine<br />

Hauptrolle in dem Stück „Cheer Out<br />

Loud!“ an. Da spielt sie eine Cheerleaderin<br />

mit Down-Syndrom, die einen<br />

vonder Pleite bedrohten Basketballverein<br />

dank Inklusionsfördergeldernretten<br />

könnte.<br />

Warumnicht mal die Prinzessin spielen oder die böse Königin? Carina Kühne hat noch einiges vor.<br />

Carina Kühne steht zum ersten<br />

Mal vor Publikum im Rampenlicht.<br />

„Ein Wahnsinnsgefühl“, sagt sie.<br />

Lampenfieber kennt sie nicht. Dabei<br />

verdankt sie ihre Karriere einem Zufall.<br />

Die Regisseurin des Filmes „Be<br />

My Baby“ hatte lange nach der passenden<br />

Hauptdarstellerin gesucht<br />

und schließlich Carina Kühnes<br />

Homepage als Inklusionsaktivistin<br />

im Internet entdeckt.<br />

Trotz ihres Erfolges als Schauspielerin<br />

engagiertsich die gebürtige <strong>Berliner</strong>in,<br />

die in der Nähe von Darmstadt<br />

lebt, weiter für die Inklusion von<br />

Menschen mit Behinderung. Wenn<br />

sie in der <strong>Zeitung</strong> liest, die Betroffenen<br />

würden unter ihrer Behinderung<br />

leiden, wird sie fuchsteufelswild.<br />

„Worunter wir wirklich leiden, ist die<br />

Ablehnung der Gesellschaft und die<br />

fehlende Chancengleichheit.“<br />

Zu dem umstrittenen Bluttest auf<br />

Down-Syndrom, der Kassenleistung<br />

werden soll, hat sie eine klare Meinung:<br />

„Der Test dient eindeutig der<br />

Selektion. Die gab es schon unter<br />

den Nationalsozialisten. Da galten<br />

wir als ,lebensunwert‘.“ Schon jetzt<br />

würden neun von zehn Föten mit<br />

„Cheer Out Loud!“: Carina Kühne bei den Proben im Grips-Theater.<br />

IMAGO<br />

DANIELA NOACK<br />

Down-Syndrom abgetrieben. Das<br />

macht sie traurig. „Sind wir denn<br />

wirklich so schrecklich?“, fragt sie.<br />

Sie selbst ist mit sich und mit ihremÄußeren<br />

zufrieden –bis auf ihre<br />

Segelohren. „Was zählt, ist doch der<br />

Charakter“, glaubt sie, egal, ob man<br />

dick oder dünn, behindertoder nicht<br />

behindertsei. Niehat sie sich als Außenseiterin<br />

gefühlt. Nach wie vorhat<br />

sie eher einen Freundeskreis von<br />

Menschen ohne Behinderung.<br />

Ohne Schauspielausbildung<br />

durfte sie mit bekannten Regisseuren<br />

wie Florian Henckel von Donnersmarck<br />

arbeiten. Im Moment<br />

nimmt sie Schauspielunterricht bei<br />

Hans Hirschmüller, der einst mit<br />

Rainer Werner Fassbinder gedreht<br />

hat. „An den staatlichen Schulen<br />

werden leider keine Schauspieler<br />

mit Down-Syndrom akzeptiert“, bedauert<br />

sie. Theater wollte Carina<br />

Kühne schon immer spielen. In der<br />

Schule war sie in einer Theater AG.<br />

Für ihre berufliche Zukunft hat sie<br />

noch einen Traum: „Mal eine Nicht-<br />

Behinderte spielen. Die Prinzessin<br />

oder die böse Königin. Oder auch<br />

eine Tatverdächtige im Krimi.“<br />

Cheer Out Loud! ab 14 Jahre<br />

Sa, 25. Januar, 19.30 Uhr,Grips-Theater,<br />

Altonaer Straße22, U-Bhf.Hansaplatz (U9),<br />

10557 Berlin-Tiergarten<br />

Chetna Makan ist eine vonjenen Food-Autorinnen, die erst<br />

digitale Erfolge feierten und dann ein Buch schrieben. Auf<br />

ihremYouTube-Kanal kocht die seit 2003 in Großbritannien lebende<br />

Inderin Klassiker ihres Heimatlandes nach: Chapati, Biryani,<br />

Aloo Paratha. In „Gesundes Indien“ (ars vivendi, 24<br />

Euro)versammelt sie ihr Wissen nun für die analoge Welt. Vegetarier<br />

dürfen sich freuen, denn Gemüsegerichte wie dieses<br />

und Curry-Variationen stehen im Vordergrund, Hähnchen<br />

und Fisch gibt es aber auch ab und zu auf den Teller. (sap.)<br />

Zutaten<br />

1ELSonnenblumenöl, 1TLSenfkörner<br />

1TLKreuzkümmelsamen<br />

1große Zwiebel, grob gehackt<br />

2Knoblauchzehen, fein gehackt<br />

1cmIngwer,geschält und fein gehackt<br />

1kleine grüne Chilischote,fein gehackt<br />

2Tomaten, grob gehackt<br />

1TLSalz, 1TLGaram Masala<br />

1TLgemahlene Kurkuma<br />

½TLChilipulver<br />

200 gTK-Erbsen<br />

1Blumenkohl, in kleine Röschen zerteilt<br />

1große Kartoffel, grob gewürfelt<br />

frisch gehacktes Koriandergrün, zum Garnieren<br />

Zubereitung<br />

Das Ölineinem großen Topf bei mittlerer Temperatur heiß<br />

werden lassen und Senfkörner sowie Kreuzkümmelsamen<br />

darin 1bis 2Minuten rösten. DieZwiebel zugeben und 10 bis<br />

12 Minuten goldbraun braten. Knoblauch, Ingwer und Chili<br />

unterrühren und 2Minuten mitgaren. Dann Tomaten, Salz<br />

und Gewürze zufügen. DieTemperatur erhöhen und 2Minuten<br />

braten. Erbsen, Blumenkohl, die Kartoffel und 50 ml Wasser<br />

einrühren. Einen Deckel auflegen, die Temperatur reduzieren<br />

und so lange schmoren, bis Blumenkohl und Kartoffel<br />

weich sind. DenTopf vom Herd nehmen, das Curry mit Koriandergrün<br />

bestreuen und heiß servieren.<br />

NASSIMA ROTHACKER<br />

UweHauptmann hat die reiche Dichter-Sammlung<br />

– Dokumente, Fotografien,<br />

Bücher, Gedichte –gekauft.<br />

Nunhängt sie im Kastanienhof.<br />

Die Häuser, indenen sich heute<br />

der Kastanienhof befindet, haben<br />

eine lange Geschichte. Als 1868 das<br />

zweite Haus gebaut wurde, stand die<br />

Nummer 65 bereits.Hauseigentümer<br />

Louis Kurtzlebte gut vonMieteinnahmen<br />

und seinem Fuhrbetrieb. Die<br />

Häuser gerieten in den 20er- und<br />

30er-Jahren in den Strudel der Zeit,<br />

wurden mehrfach veräußert, bis 1933<br />

Schlachtermeister Boleslaus Schulz<br />

mit Gattin Ida die Häuser kaufte, die<br />

Großelternvon Otto Hauptmann, der<br />

heute noch mit Sohn und Enkel den<br />

Kastanienhof betreibt. Im Kastanienhof<br />

wird ordentlich berlinert und<br />

eher hoch- als tiefgestapelt. <strong>Berliner</strong><br />

Weisse als Champagner des Nordens<br />

zu bezeichnen, dazu gehört schon<br />

Chuzpe.Auch die findet man im Kastanienhof.<br />

TIPPS<br />

Hotel Kastanienhof, Kastanienallee<br />

65/66<br />

Restaurant Ausspanne, Dienstag bis<br />

Sonnabend ab 16 Uhr<br />

Gaststätte Prater, Kastanienallee 7bis<br />

9, Sonnabend ab 18 Uhr,Sonntag ab<br />

12 Uhr<br />

Gedenkstätte <strong>Berliner</strong> Mauer, Bernauer<br />

Straße 111. Das Besucherzentrum hat<br />

am Sonnabend und Sonntag von10Uhr<br />

bis 18 Uhr geöffnet<br />

Kulturbrauerei, Schönhauser Allee 36,<br />

Museum, Theater,Kino, Restaurants<br />

„Wie bei Oma, nur etwas anders“ ist das Motto des Ausspanne-Küchenchefs André Pilz.<br />

Noch nicht auf dem Tisch, aber Molle und Weisse gibt es natürlich auch in der Ausspanne.


20 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020<br />

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Berlin bewegt sich<br />

Schanze<br />

des Lebens<br />

Skispringen ist manchmal nicht<br />

mehr als Skihüpfen.<br />

Man muss aber erst mal<br />

runterkommen. Unser Autor war auf<br />

der Jagd nach seiner persönlichen<br />

Bestweite<br />

VonPaul Linke<br />

Dann nur noch aufrichten, abspringen und abwarten, ob der Junge in dir sich zufrieden gibt oder weitere Mutproben einfordert.<br />

ANDREAS KLUG<br />

Das ist sie also,meine erste<br />

Schanze, wahrscheinlich<br />

auch schon wieder die<br />

letzte.Ich muss sie unbedingt<br />

nutzen. Ich! Muss! Jetzt! Springen!<br />

Deswegen bin ich doch hier.<br />

Wollte immer schon mal hier oben<br />

gewesen sein. DerJunge,der ich einmal<br />

war, wäre enttäuscht, wenn der<br />

Mann, der aus ihm geworden ist,<br />

diese Schanzeauslassen würde.<br />

Und sositze ich nun auf diesem<br />

Balken. Die Gedanken rasen zwischen<br />

den Zeiten, der Helmverschluss<br />

drückt, der Anzug zwickt, die<br />

Füße haben kaum Spiel in den Schuhen,<br />

an denen zwei Meter lange<br />

Sprungskier hängen, mit ihrem Gewicht<br />

an mir zerren, mich in die Tiefe<br />

des Aufsprunghangs ziehen wollen.<br />

Ich durchlebe die ersten Schattierungen<br />

von Angst, bin bedingt abfahrtbereit.<br />

Binnicht Matti Nykänen,<br />

kein Jens Weißflog oder Noriaki Kasai,<br />

oder wie sie alle hießen damals.<br />

Sie segelten wie Adler den Berg<br />

entlang, ich ließ mich wie ein Lemming<br />

von der Couch fallen. Sie landeten<br />

im Tal, ich vordem Fernseher;<br />

die Arme zur Seite gestreckt, die<br />

Beine im Ausfallschritt, ein perfekter<br />

Telemark. Und noch während die<br />

Wertungsrichter in Innsbruck oder<br />

Zakopane über den Haltungsnoten<br />

grübelten, gab ich mir selbst die<br />

Zwanzigkommanull, kommentierte<br />

meinen Schanzenrekord, fantasierte<br />

ein Mikrofon herbei, sprach routinierte<br />

Siegerworte hinein. Im ewigen<br />

Wohnzimmermedaillenspiegel liege<br />

ich wohl immer noch ganz vorn.<br />

Drei Jahrzehnte später bin ich auf<br />

der nördlichsten Skisprunganlage<br />

Deutschlands, sitze auf dem Balken<br />

in BadFreienwalde und führeSelbstgespräche:<br />

Undjetzt komm schon!<br />

Durch die Anlaufspur rinnt Wasser<br />

nach unten, tropft vom Schanzentisch<br />

auf grüne Kunststofffasern,<br />

die im Auslauf und mangels Schnee<br />

auf einer Wiese ausfransen.<br />

Drück dich ab, geh in die Abfahrtshocke!<br />

Leg die Arme seitlich an<br />

und streck sie nach hinten, blick<br />

nach vorne zum Schanzentisch –<br />

kennst du doch alles, hast es Hunderte<br />

Male gesehen: Olympia, Weltcup,<br />

Weltmeisterschaften, das Neujahrsspringen<br />

in Garmisch-Partenkirchen,<br />

erst verträumt, später auch<br />

mal trinkmuskelverkatert.<br />

Dann nur noch aufrichten, abspringen<br />

und abwarten, ob der Junge<br />

in dir sich zufrieden gibt oder weitere<br />

Mutproben einfordert. Wollte er<br />

nicht mal Bungeespringen?<br />

Wie Superman durch die Lüfte<br />

Das weitläufige Gelände des Wintersportvereins<br />

1923 Bad Freienwalde<br />

liegt sechzig Kilometer nordöstlich<br />

von Berlin, direkt an der<br />

B158, wie die Dalton-Brüder reihen<br />

sich die vier Schanzen aneinander.<br />

Die größte – Turmhöhe 38 Meter,<br />

Schanzenrekord 72Meter –ist nach<br />

dem früheren Skispringer Helmut<br />

Recknagel benannt, der 1960 Olympiagold<br />

für die DDR gewann und<br />

dreimal die Vierschanzentournee.<br />

Recknagels Autobiografie heißt<br />

„Eine Frage der Haltung“, was einerseits<br />

daran liegt, dass er trotz verlockender<br />

Angebote nicht in den Westen<br />

gegangen ist. Andererseits hielt<br />

es ihn früher elegant wie Superman<br />

Ist Skispringen der richtige<br />

Sportfür mein Kind? Klar,<br />

sagen sie beim WSV 1923<br />

Bad Freienwalde. Mädchen<br />

und Jungs ab fünf Jahren<br />

sind willkommen. Mitgliedsbeitrag?<br />

7Euro. Ausrüstung?<br />

Wird zunächst gestellt.<br />

Ja, die kleinste Schanze ganz links.<br />

in der Luft, Recknagel sprang und<br />

flog mit den Händen voraus. Nur<br />

eben mit Keilhose und Pullover. In<br />

einem Interview beschwerte sich<br />

Recknagel einmal über die freudlosen<br />

Gesichter der nachfolgenden<br />

Skispringergenerationen: „Wir waren<br />

doch damals die glücklichsten<br />

AUF NACH BAD FREIENWALDE<br />

Ist das Risiko nicht zu<br />

hoch? Statistiken belegen,<br />

dass Verletzungen weitaus<br />

seltener vorkommen als<br />

beim Turnen, Fußball oder in<br />

der Leichtathletik. Kinder beginnen<br />

auf einer sanften<br />

4-Meter-Schanze.<br />

Kann ich mal vorbeischauen?<br />

Unbedingt am<br />

23.Februar,dafindetder<br />

MärkischeWintersporttag<br />

statt mit Skispringen, Rodeln,<br />

Biathlon für jedermann. Der<br />

WSV1923verspricht: „Gaudi<br />

fürdie ganze Familie!“<br />

ANDREAS KLUG<br />

Menschen auf der Welt, wenn wir<br />

vonder Schanzehüpfen durften.“<br />

Hüpfen ist ein hübscher Euphemismus<br />

für springen, der kleinste<br />

Dalton sozusagen. Recknagels 1960<br />

aufgestellter Schanzenhüpfrekordin<br />

Planica endete immerhin bei 127,5<br />

Metern und hielt sechs Jahre. Von<br />

dieser Weite bin ich sehr weit entfernt.<br />

Undesist gar nicht so einfach,<br />

ein schwaches Verb zu finden, das<br />

noch weniger ausdrückt als hüpfen.<br />

Hoppeln vielleicht? Oder hopsen? Einen<br />

Halbsatz machen, kann man<br />

das? Der K-Punkt meiner Schanze<br />

liegt ja bei zehn Metern. Ein zwölfjähriger<br />

Pole ist hier mal elf Meter gesprungen.<br />

Und ich? Wo werde ich<br />

wohl landen? Dazu muss ich aber<br />

erst mal beschließen zu starten.<br />

Manwirdhier in BadFreienwalde<br />

nicht gleich auf den nächstbesten<br />

Balken gesetzt. Nach der Einkleidung<br />

führtmich mein Trainer Stefan<br />

hinter das Vereinsheim und auf eine<br />

schiefe Holzbahn mit einem idiotenhügeligen<br />

Gefälle. Ich übe die Anfahrt<br />

auf einem Rollbrett und, ähm,<br />

springe, hüstel, fliege, platsch, lande<br />

auf einer Matte. Als Lern- und Flugkurve<br />

offenbar im richtigen Verhältnis<br />

stehen, darf ich die Skier auf die<br />

Schulter nehmen und die Treppe<br />

runter zur Schanzestaksen.<br />

Unfreiwillige Schlittenfahrten<br />

Ich wähne mich bereit, taxiere die<br />

Anlaufspur, bin erst mal erleichtert,<br />

dass der Holzbalken in der untersten<br />

Luke steckt. Undals ich schon meine<br />

Schuhe in die Bindungen schnallen<br />

will, zeigt Stefan ein paar Meter weiter<br />

nach unten. Er will zunächst<br />

meine Angaben überprüfen, sehen,<br />

ob meine skifahrerischen Fähigkeiten<br />

nach fünf Jahren Stillstand tatsächlich<br />

noch ausreichen, um mich<br />

sturzfrei den Aufsprunghang hinunterzustürzen.<br />

Ich lege die Skier parallel zum<br />

Schanzentisch, klack, Bindung zu,<br />

alle Reißverschlüsse bis zum Anschlag.<br />

Dann packt Stefan zu, dreht<br />

mich in Position und lässt mich anfahren,<br />

in der Hocke beschleunigen,<br />

den rot markierten K-Punkt passieren,<br />

und gerade als ich mich sicher<br />

fühle, wechselt der Bodenbelag, beginnt<br />

das stumpfe Gras,verstehe ich,<br />

warum Skispringer Polsteranzüge,<br />

Helme und Handschuhe tragen.<br />

Der erste Sturz macht mich vorsichtiger,doch<br />

schon nach dem dritten<br />

beginnt die Trotzphase, steigt<br />

mein Wutpegel, die Motivation, setzt<br />

der Lerneffekt ein, und nach sechs<br />

unfreiwilligen Körperschlittenfahrten<br />

ist dann endlich Schluss. Ich begreife,dass<br />

ich meinen Schwerpunkt<br />

noch weiter nach hinten verlagern<br />

muss, umnicht zu fallen. Stefan ist<br />

zufrieden. Er winkt mich nach oben.<br />

Unddasind wir also,der Balken, der<br />

Hang und ich. Muss alles nur noch in<br />

Dreiklang gebracht werden.<br />

So,genug gequatscht, los jetzt, ich<br />

fahre an, ich fahre wirklich an, tiefe<br />

Hocke,ein, zwei, drei Sekunden halten,<br />

ran andie Schanzentischkante<br />

und hoch –und ganz schnell wieder<br />

runter.Und ganz schnell wieder rauf.<br />

Noch mal. Will mehr. Bindung auf,<br />

Skier schultern, den Hügel hoch. Immer<br />

wieder. Atmen nicht vergessen.<br />

Nach fünf Sprüngen weiß ich,<br />

warum Stefan mir davon abgeraten<br />

hat, lange Unterhosen anziehen.<br />

Für die Sportgeschichtsschreibung<br />

fehlt natürlich noch meine<br />

beste Weite: vonStefan gutmütig geschätzte<br />

sechs Meter. Sechseinhalb<br />

vielleicht. Gefühlt jedenfalls ein<br />

neuer Schanzenrekord. So Junge,<br />

und jetzt zum Bungeejumping.<br />

Zieeeeeeeh!<br />

V-Stil<br />

Niemand nahm ihn ernst, er war<br />

der „Froschspringer“. Und am<br />

Anfang musste er sogar selbst über<br />

sich lachen: „Es sah einfach zu komisch<br />

aus, wie ein Witz.“ Aber der<br />

Zufall wollte es nun mal so, dass Jan<br />

Boklöv seine Skier in der Luft<br />

spreizte. Sommertraining 1985, wegen<br />

einer Windbö von vorne, aus<br />

Angst zu stürzen. Und plötzlich<br />

sprang er fast zwanzig Meter weiter<br />

als zuvor.Die Erfolgsformel: größere<br />

Fläche = bessere Aerodynamik =<br />

zieeeeeeeh! DerV-Stil war erfunden,<br />

der Rest ist Sportgeschichte.Vor Boklöv<br />

war die parallele Skihaltung die<br />

sprungtauglichste Technik. Als der<br />

Schwede 1988 den ersten Weltcup<br />

gewann, war sich die Konkurrenz da<br />

nicht mehr so sicher. Noch gab es<br />

zwar schlechtere Haltungsnoten für<br />

das V, ab 1990 aber kein Zurück zum<br />

Parallelstil. UndBoklöv? Wurde bald<br />

wieder nicht ernst genommen. Diesmal<br />

aus sportlichen Gründen.<br />

K-Punkt<br />

Abhier wird der Aufsprunghang<br />

flacher,weshalb man früher vom<br />

Kritischen Punkt sprach. Denn<br />

Sprünge oder Flüge jenseits des K-<br />

Punkts galten als Belastungstest für<br />

Material und Knochen gleichermaßen.<br />

Die Kritik wurde konstruktiver,<br />

heute sagt man K-Punkt und meint<br />

den Konstruktionspunkt. Gemessen<br />

wird dieser in Metern und von der<br />

Grundkante des Schanzentisches bis<br />

zur roten Linie im Schnee,der inzwischen<br />

oft in der Kunstvariante vorkommt.<br />

Auf Normalschanzen liegt<br />

die Linie bei K75 bis K99, auf Flugschanzen<br />

bei K145 bis K200 und bietet<br />

jeweils die Grundlage für die Berechnung<br />

der Weitenpunkte. Material<br />

und Knochen hielten, als der Österreicher<br />

Stefan Kraft vor zwei<br />

Jahren auf demVikersundbakken bei<br />

253,5 Meter vomHimmel fiel –Weltrekord.<br />

Theoretisch sind Flüge auf<br />

300 Meter möglich. In der Praxis sehen<br />

die Veranstalter das kritisch.<br />

IMAGO IMAGES (3)<br />

Telemark<br />

Als Erfinder des Skispringens gelten<br />

die Norweger,eswar aber ein<br />

holländischer Seeoffizier, der 1796<br />

notierte: „Dann war da ein Haufen<br />

Holz und Schnee von ziemlicher<br />

Höhe, den sie überspringen mussten.“<br />

Unddas taten sie,die norwegischen<br />

Soldaten, und nach geschätzten<br />

sechs bis sieben Metern folgte<br />

die Landung. Als Skier noch Gleitbretter<br />

waren, soll die norwegische<br />

Bergprovinz Telemark nicht nur diesen<br />

Trend hervorgebracht haben.<br />

Etwa das Telemarken, eine Abfahrtstechnik,<br />

bei der man die bebretterten<br />

Füße nach vorne und nach hinten<br />

schob, die Knie wechselseitig<br />

nach unten drückte. InParallelhaltung<br />

ließen sich somit Kurven fahren.<br />

Es war dann natürlich ein Telemarker,<br />

der 1883 auf die Idee kam,<br />

seinen Skisprung wie beim Telemarken<br />

zu beenden, also mit verschobener<br />

Fußhaltung, eben Telemark. Sah<br />

sehr elegant aus.Tut es noch heute.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020 21<br />

· ·<br />

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Sport<br />

Voneiner<br />

Chinesin<br />

entzaubert<br />

Serena Williams scheitert<br />

früh bei den Australian Open<br />

Serena Williams war tief gerührt,<br />

als sie über CarolineWozniacki reden<br />

sollte. „Ich kann keine Fragen<br />

über Caroline beantworten“, sagte<br />

sie,„ich werde weinen. Ich werde sie<br />

so vermissen.“ Kurz vorher war sie<br />

„einer ihrer besten Freundinnen auf<br />

der Welt“ in der Umkleidekabine begegnet.<br />

Beide seien nach ihren verlorenen<br />

Matches irgendwie „frustriert“<br />

gewesen, schilderte Williams. Unterschiedlicher<br />

aber hätten sich die beiden<br />

am Freitag von den Australian<br />

Open kaum verabschieden können.<br />

Bei Wozniacki flossen die Tränen<br />

reichlich, schon auf dem Platz. Für sie<br />

war das Drittrunden-Aus auf der<br />

Grand-Slam-Bühne nach umkämpften<br />

drei Sätzen der „perfekte Moment“,<br />

um ihre Karriere zubeenden.<br />

Die Dänin beginnt ein neues Leben<br />

ohne das ständige Streben nach Erfolgen<br />

auf den Tennisplätzen dieser<br />

Welt. Mitnur 29 Jahren.<br />

Williams war dagegen nach ihrem<br />

4:6, 7:6, 5:7 gegen Chinesin Wang Qiang<br />

sauer auf sich selbst. Auch mit 38<br />

Jahren hat die Amerikanerin auf der<br />

Jagd nach dem 24. Grand-Slam-Titel<br />

noch nicht genug. Sieglaube „definitiv“<br />

noch daran, den Allzeit-Rekord<br />

der Australierin Margaret Court einstellen<br />

zu können, sagte die langjährige<br />

Branchenführerin.<br />

Vier Grand-Slam-Endspiele hat sie<br />

erreicht, seitdem sie als Mutter der<br />

kleinen Olympia zurückkehrte. Viermal<br />

hat sie verloren. Ihren bislang<br />

letzten Grand-Slam-Titel holte sie<br />

2017 in Melbourne, damals war sie<br />

schon schwanger. Andiesem 24. Januar<br />

2020 wurde SerenaWilliams von<br />

einer schmächtigen Chinesin schon<br />

in der dritten Runde entzaubert.<br />

Wozniacki hatte dagegen schon<br />

im Dezember angekündigt, nach den<br />

Australian Open zurückzutreten.<br />

2018 hatteWozniacki hier ihren einzigen<br />

Grand-Slam-Titel gewonnen,<br />

nun ging mit einem 5:7, 6:3, 5:7 gegen<br />

die Tunesierin Ons Jabeur alles zu<br />

Ende. Auf der Leinwand wurden<br />

Rückblicke und Würdigungen ihrer<br />

Kolleginnen eingeblendet. Ihr Vater<br />

und Coach, ihre Mutter und ihr Ehemann<br />

David Lee, alle waren gerührt.<br />

Besser hätte sie das Skript für ihren<br />

Abschied nicht schreiben können,<br />

sagte die ehemalige Weltranglistenerste.<br />

Nur ein Achtelfinale gegen Serena<br />

Williams wäre wohl noch schöner<br />

gewesen. Dafür aber hätten beide<br />

ihre Duelle am Freitag gewinnen<br />

müssen. (dpa)<br />

Der Berg als Biest<br />

Herbert Hauser ist Pistenchef auf der Streif in Kitzbühel und sieht schon am Start, wer das gewisse Etwas hat<br />

VonKarin Bühler<br />

Richtig überzeugt, dass für<br />

das Super-G-Rennen alles<br />

passt, ist der Kitzbüheler<br />

Pistenchef Herbert Hauser<br />

erst am Freitag in aller Früh gewesen,<br />

als er „zum Himmel auffi g’schaut<br />

hat“. Kein Neuschnee,kein Nebel, alles<br />

so, wie es die Wetter-Apps prophezeit<br />

hatten, die er in den vergangenen<br />

Tagen auf seinem Handy antippte:<br />

sonniges, wolkenloses Hochdruckwetter,<br />

so ist es auch am<br />

Sonntag für den Slalom am Ganslernhang<br />

angekündigt. Lediglich für<br />

den Sonnabend, für die Abfahrt auf<br />

der Streif (11.30 Uhr, ARD und Eurosport),<br />

hat der Spezialist, der in der<br />

Innsbrucker Zentralanstalt für Meteorologie<br />

und Geodynamik für die<br />

Hahnenkammrennen abgestellt ist,<br />

leichten Schneefall vorhergesagt.<br />

Nichts, womit Hauser und sein<br />

Team beim 80. Hahnenkammrennen<br />

nicht fertig würden. Zumal 100<br />

Mann aus Österreichs Bundesheer<br />

in Kitzbühel eingetroffen sind, um<br />

wie 2018 oder 2019 Neuschnee von<br />

der Strecke zu schippen. „Es sind eigentlich<br />

zwei Extreme. Voriges Jahr<br />

haben wir in den Tagen vorden Rennen<br />

zwei Meter Neuschnee gehabt.<br />

Heuer fahren wir fast nur auf Maschinenschnee.<br />

Wir sind zwar im<br />

ganzen Raum weiß, haben aber<br />

nicht viel Naturschnee heuer.Trotzdem<br />

sind die Bedingungen super.“<br />

Schwarzenegger als Gast<br />

Super Sonne, super Piste, super<br />

Rennwochenende, super Promis<br />

beim super Jubiläum. Kitzbühel ist<br />

das Mekka der Superlative, jedes Jahr<br />

wieder. Arnold Schwarzenegger hat<br />

sich diese Woche unter die Bussi-<br />

Bussi-Gäste gemischt. Zwischen<br />

Schnitzel- und Hummerpartys<br />

stellte er Sonnenbrillen mit der Aufschrift<br />

„I’ll be back“ auf den Gläsern<br />

vor–Brillen für Werbe-Statements.<br />

Sich auf die Abfahrt zuwagen, ist<br />

ein Statement des Muts. Sie gilt als<br />

schwierigste des Jahres. Kein Starthang<br />

im alpinen Ski-Weltcup ist steiler<br />

als die 50 Prozent Gefälle auf der<br />

Streif. „So muss man sich fühlen,<br />

wenn man ohne Fallschirmaus dem<br />

Flugzeug springt“, sagt der mehrfache<br />

Weltmeister Marc Girardelli.<br />

Kaum ein Sprung ist spektakulärer<br />

als der an der Mausefalle, wo die<br />

Rennfahrer bei 86 Prozent Gefälle<br />

und Geschwindigkeiten bis zu 120<br />

km/h bis zu 80 Meter weit springen.<br />

Wobei der Sprung an der Hausbergkante<br />

weiter unten auf der 3,312 Kilometer<br />

langen Strecke ebenso imponierend<br />

wirkt.<br />

Und dann heben sie ab und fliegen: Thomas Dreßen in Kitzbühel.<br />

Bereitstellung: Herbert<br />

Hauser vomKitzbüheler Ski<br />

Club (K.S.C.)trägt den offiziellen<br />

Titel„ReferentHKR<br />

Piste Abfahrt“.Einfacher<br />

ausgedrückt: Der Tiroler ist<br />

Pistenchefbei den Hahnenkammrennen<br />

in Kitzbühel,<br />

dieandiesem Wochenende<br />

zum80. Malstattfinden.<br />

REKORDPREISGELD BEIM JUBILÄUM<br />

IMAGO IMAGES/STEFAN ADELSBERGER<br />

DPA/GEORG HOCHMUTH<br />

Belohnung: Der K.S.C. hat<br />

entschieden, dasJubiläum<br />

„im Sinne des Sports“ zu feiernund<br />

das Preisgeld zu erhöhen,sagtHauser.Die<br />

Gesamtsumme<br />

an den drei Tagen:<br />

725 000 Euro. Abfahrtund<br />

Slalomsiegererhaltenje<br />

100 000,der Super-G-Sieger68500<br />

Euro.<br />

Pistenchef Hauser sagt, auf der<br />

Streif seien alle Passagen schwierig.<br />

„Die Mausefalle, der Steilhang, der<br />

Hausberg oder die Seidlalm im Mittelteil.“<br />

Der Berg wird zum Biest. Er<br />

habe in seiner Jugend, als er noch<br />

Skirennen fuhr und den Kärntner<br />

Olympiasieger Franz Klammer bewunderte,<br />

als Vorläufer die Strecke<br />

hinunterrasen wollen, erzählt Hauser.Aber<br />

weil er dann seine Lehreals<br />

Zimmerer begann, „ist sich des dann<br />

nimmer ausgegangen“.<br />

Jansrud als Super-G-Sieger<br />

Seit 1997 organisiert er das Rennspektakel<br />

mit, seit 2007 ist er Pistenchef.<br />

Seine Aufgabe: „Die Teile, die<br />

auf der Strecke sind, zusammenfügen,<br />

die ganzen Teams. Es ist die<br />

Obacht über das Ganze, was sich auf<br />

der Piste bewegt.“ In denWochen vor<br />

den Rennen ist er für die Streckenpräparierung<br />

zuständig. „Man versucht<br />

immer das Perfekte rauszuholen,<br />

speziell an den Sprüngen. Es ist<br />

eine Ermessens-, eine Erfahrungssache,dass<br />

das richtige Profil gelingt.“<br />

Am Freitag stand Hauser beim<br />

Super-G-Sieg des Norwegers Kjetil<br />

Jansrud direkt am Start. Er sah, dass<br />

sich Lokalmatador Matthias Mayer<br />

Platz zwei mit Aleksander Aamodt<br />

Kilde teilte, dass der deutsche Vorjahressieger<br />

Josef Ferstl nach einem<br />

Lauf voller Fehler 36. wurde,Thomas<br />

Dreßen als 17. total vonder Linie abkam,<br />

weshalb er später schimpfte,er<br />

sei einen „Scheißdreck zusammengefahren“<br />

und dass Andreas Sander<br />

als Achter bester Deutscher wurde.<br />

Die Abfahrt am Sonnabend ist<br />

eine andereSache.Dahält sich Hauser<br />

an der Mausefalle auf, von der<br />

Fritz Strobl, Streif-Sieger von 1997,<br />

einst sang: „Ich bin der Mozart der<br />

Mausefalle.“Würde das Lied zu Hauser<br />

passen? „Nein, ich bin kein Mozart.<br />

Ich bin ganz normal und einfach<br />

stolz auf das Team, das wir am<br />

Berg haben. Der Zusammenhalt da<br />

herob’n ist das Schöne“, wehrterab.<br />

Herunten jubeln die Fans. 85000<br />

Zuschauer kamen im Vorjahr an den<br />

drei Renntagen an die Strecke.Rennfahrer<br />

Mayer sagt, es sei irrsinnig<br />

schön in Kitzbühel mit dem grünen<br />

Licht des Zeitschnellsten abzuschwingen.<br />

Hauser sieht schon ganz<br />

oben, „wenn einer am Start aussi<br />

geht, ob er das gewisse Etwas hat,<br />

mit dem er die Streif gewinnen<br />

kann“. 2018 war das Thomas Dreßen<br />

nach 39 Jahren wieder ein Deutscher.<br />

Nach seinem Kreuzbandriss<br />

ist Dreßen diese Saison wieder unter<br />

den besten der Welt. „Ich schau dem<br />

Thomas sehr gern zu. Ob’s heuer<br />

reicht“, sagt Hauser,„weiß man net.“<br />

Berlin<br />

im<br />

Kopf<br />

Das DHB-Team blickt schon<br />

in Richtung Olympia-Quali<br />

Wie ein Feldherr stand Christian<br />

Prokop mit verschränkten Armen<br />

in der Arena von Stockholm<br />

und gab den deutschen Handballern<br />

letzte Anweisungen für das Spiel um<br />

EM-Platz fünf gegen Portugal. Nach<br />

der verpassten Medaille bei der von<br />

einigen Misstönen begleiteten Endrunde<br />

fordertder Bundestrainer von<br />

seinen müden Schützlingen in der<br />

bedeutungslosen Partie an diesem<br />

Sonnabend (16 Uhr/ARD One) noch<br />

einmal volles Engagement, um<br />

Selbstvertrauen für die anstehenden<br />

Aufgaben zu tanken. „Für uns ist das<br />

ein ganz wichtiger Abschluss im Hinblick<br />

auf das Olympia-Qualifikationsturnier“,<br />

sagte Prokop am Freitag.„Wir<br />

wollen uns noch mal aufraffen<br />

und die letzten Körner rausschießen<br />

für ein gutes Gefühl in den<br />

nächsten zweieinhalb Monaten.“<br />

Investition in die Zukunft<br />

Ganz entscheidend für das EM-Gesamtbild<br />

wirdsein, ob sich die deutsche<br />

Mannschaft trotz der befürchteten<br />

Geisterkulisse in der 22 000 Zuschauer<br />

fassenden Fußball-Arena<br />

noch einmal pushen kann. Das war<br />

in der Vorrunde in Trondheim nicht<br />

gelungen. „Natürlich werden mehr<br />

Zuschauer zum Finale kommen.<br />

Aber wir spielen ja nicht, um uns die<br />

Stockholmer Arena anzugucken. Es<br />

ist ein Spiel für unsere Investition in<br />

die Zukunft. Da werden wir sehen,<br />

wo wir stehen und welche Aufgaben<br />

wir noch mitkriegen auf dem Weg<br />

nach Tokio“, sagte Prokop.<br />

Bereits nach der Ankunft in der<br />

schwedischen Hauptstadt am Donnerstag<br />

hatte Prokop seine Truppe<br />

mit deutlichen Worten auf die letzte<br />

EM-Herausforderung eingeschworen.<br />

„Wir haben ganz offen unseren<br />

Zustand angesprochen. Ich verlange,dass<br />

wir vomKopf voll da sind<br />

und alles dafür tun, bei hundertProzent<br />

zu sein“, sagte der 41-Jährige.<br />

Im Hinterkopf ist dabei der Mitte<br />

April in Berlin anstehende Kampf<br />

um die Olympiaqualifikation.„Dafür<br />

wollen wir uns wappnen“, betonte<br />

Prokop, „denn da geht es nicht um<br />

Platz fünf oder sechs.Wir wollen bereit<br />

sein, diese K.-o.-Spiele zu gewinnen.“<br />

Uwe Gensheimer ließ daran<br />

keinen Zweifel aufkommen −unabhängig<br />

vom Ausgang des Portugal-<br />

Spiels. „Alles, was wir wollen, ist, zu<br />

den Olympischen Spielen zu kommen“,<br />

bekräftigte der bei der EM<br />

schwache DHB-Kapitän. (dpa)<br />

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22 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020<br />

·························································································································································································································································································<br />

Sport<br />

Dank<br />

an den<br />

Torhüter<br />

Die Eisbären siegen wegen<br />

Goalie Pogge gegen München<br />

Die Eisbären Berlin haben ihr<br />

Auswärtsspiel bei Tabellenführer<br />

Red Bull München mit 3:2 nach<br />

Penaltyschießen (1:1, 1:0, 0:1/1:0)<br />

gewonnen. Beide Teams begannen<br />

die Partie mit ordentlich Energie.<br />

Marcel Noebels reichten wenige Sekunden<br />

im Powerplay in der 9. Minute,<br />

ummit einem satten Direktschuss<br />

die Vorlage vonRyan McKiernan<br />

ins Torzur Führung umzulenken.<br />

Zuvor hatte Frank Hördlers<br />

Nase Bekanntschaft mit dem Schläger<br />

von Münchens Yasin Ehliz gemacht,<br />

für den 34-Jährigen <strong>Berliner</strong><br />

ging es aber weiter. Acht Minuten<br />

später war es jedoch ebenfalls Ehliz,<br />

der eine Fünf-gegen-Drei-Überzahl<br />

der Hausherren vollstreckte.<br />

Doch die Eisbären warfen im<br />

zweiten Drittel noch mehr in die<br />

Waagschale eines ohnehin schon<br />

hochklassigen Spiels. Das wurde in<br />

der 35. Minute belohnt, als Maxim<br />

Lapierre bei einer eigentlich schon<br />

verpufften Chance noch einmal<br />

nachsetzte und zur neuerlichen<br />

Führung traf. München hatte kurz<br />

vor dem zweiten Pausenpfiff zwar<br />

noch eine hochkarätige Chance auf<br />

den Ausgleich, doch der erneut involvierte<br />

Ehliz scheiterte an Eisbären-Goalie<br />

Justin Pogge,der nach der<br />

Kritik zuletzt sein bis dato bestes<br />

Spiel im Eisbären-Trikot absolvierte.<br />

Trotzdem gelang den Hausherren<br />

noch die Führung. Während die Eisbären<br />

in Überzahl einen Angriff vorbereiteten,<br />

rutschte McKiernan der<br />

Puck unter der Kelle durch, Frank<br />

Mauer spritze rein, lief alleine auf<br />

Pogge zu und vollstreckte (47.).<br />

So ging es, nach einer torlosen<br />

Verlängerung, ins Penaltyschießen,<br />

in dem Pogge alle Münchner<br />

Schüsse parierte und Lukas Reichel<br />

als einziger traf. (BLZ)<br />

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Vorstellung<br />

Alba Berlin verliert in Kaunas<br />

Nach zuletzt zwei Auswärtssiegen<br />

nacheinander hat Basketball-Bundesligist<br />

Alba Berlin in der<br />

Euroleague einen herben Rückschlag<br />

einstecken müssen.<br />

Am Freitagabend verloren die Albatrosse<br />

nach einer schwachen Vorstellung<br />

beim litauischen Serienmeister<br />

Zalgiris Kaunas mit 80:104<br />

(25:54). Bester <strong>Berliner</strong> Werfer war<br />

Landry Nnoko mit 15 Punkten. Insgesamt<br />

lief bei Alba so ziemlich<br />

nichts zusammen, bereits nach<br />

dem ersten Viertel lagen die Gäste<br />

deutlich mit 9:21 zurück.<br />

Aber auch defensiv gelang es den<br />

<strong>Berliner</strong>n nicht, die aggressiven Litauer<br />

zu stoppen. Schon nach gut 12<br />

Minuten betrug der Rückstand erstmalig<br />

20 Punkte (10:30).<br />

Zu Beginn des dritten Viertels<br />

waren es über 30 Punkte Rückstand<br />

(27:61) –zeitweise lagen die Gäste<br />

sogar mit 37 Zählernhinten. Erst in<br />

der Schlussphase konnte Alba das<br />

Ergebnis zumindest noch etwas<br />

verbessern. (dpa)<br />

2<br />

3.30<br />

Sturm und Zwang<br />

Coach Klinsmann will dem VfL Wolfsburg mit der Hertha „wehtun“, stellt sich nur die Frage,wie und mit wem<br />

VonMichael Jahn<br />

Der junge Mann, gerade<br />

20, trägt einen klangvollen<br />

Namen: Matheus<br />

Santos Carneiro Da<br />

Cunha. Der Brasilianer, bis 2023 bei<br />

RB Leipzig unter Vertrag und nun<br />

von Hertha BSC umworben, hat<br />

schon in der Bundesliga wunderbare<br />

Treffer erzielt. Die schönste Aktion<br />

sollte man sich in der ARD-Mediathek<br />

oder auf YouTube anschauen.<br />

Im Aprilvorigen Jahres traf der Nachwuchs-Nationalspieler<br />

bei einem<br />

4:2-Sieg vonRBLeipzig bei BayerLeverkusen.<br />

Cunha drehte im vollen<br />

Lauf mit dem Ball eine Pirouette,<br />

umspielte einen Bayer-Abwehrmann,<br />

legte sich den Ball mit der Hacke<br />

selbst vorund spitzelte das Leder<br />

kunstvoll über Leverkusens Keeper<br />

Lukas Hradecky hinweg. Das „Tor<br />

des Monats April“ steht nun bis zum<br />

Wochenende auch zur Auswahl zum<br />

„Tor des Jahres“.<br />

Eben dieser Cunha soll bei Hertha<br />

BSC in der Gunst weit oben stehen.<br />

An Timo Werner kommt er in Leipzig<br />

nicht vorbei, hatte zuletzt wenige Einsatzzeiten.<br />

Trainer Jürgen Klinsmann<br />

sucht einen Stürmer, der der Mannschaft<br />

sofortimAbstiegskampf helfen<br />

kann. Gerade nach der 0:4-Pleite gegen<br />

den FC Bayern München hatte<br />

Klinsmann noch einmal die Notwendigkeit<br />

betont, Transfers zu tätigen,<br />

um das Offensivspiel entscheidend<br />

zu beleben. „Wenn wir im offensiven<br />

Bereich etwas finden, würde uns das<br />

enorm helfen.“ Gegen Bayern hatte<br />

es für Hertha nur zu einigen wenigen,<br />

eher mutlosen Nadelstichen in der<br />

Offensivegereicht.<br />

Am Sonnabend, beim Auswärtsspiel<br />

beim VfL Wolfsburg (15.30<br />

Uhr/live auf Sky) muss Klinsmann<br />

mit den vorhandenen Angreifern<br />

auskommen, denen zuletzt die Courage<br />

vordemTor, die letzte Entschlossenheit<br />

gefehlt hatte. Auf der Pressekonferenz<br />

vordem Duell beim VfL erzählte<br />

der Trainer,dass man verstärkt<br />

Torschüsse geübt und „sehr viel vor<br />

dem Tor gearbeitet“ habe. „Unsere<br />

Angreifer müssen auch mehr in Einszu-Eins-Situationen<br />

gehen, provozieren<br />

und am gegnerischen Strafraum<br />

spekulieren.“ In Wolfsburg will der<br />

Trainer„mehrTorchancen und natürlich<br />

Tore sehen. Wir wollen dem VfL<br />

wehtun.“<br />

Bislang setzte der 55-Jährige im<br />

Sturmzentrum stets auf Davie Selke,<br />

der viel arbeitet, aber unter Klinsmann<br />

noch nicht getroffen hat. „Davie<br />

gibt der Mannschaft Energie,haut<br />

Ehemaliger Stürmer mit Stürmerproblem: Hertha-Coach Jürgen Klinsmann.<br />

Erklären: Nationalspieler Niklas Stark steht<br />

unter Trainer Jürgen Klinsmann vorder Rückkehr<br />

in die Startelf vonHertha BSC. „Es ist<br />

die logische Schlussfolgerung,esschaut gut<br />

aus“, erklärte der Coach des Bundesligisten<br />

über den Innenverteidiger vorder Partie beim<br />

VfL Wolfsburg am Sonnabend (15.30<br />

Uhr/Sky).<br />

CHANCE FÜR STARK<br />

DPA/GORA<br />

Ersetzen: Stark war vonKlinsmann zum Ende<br />

der Hinrunde dreimal nicht eingesetzt worden,<br />

beim 0:4 gegenden FC Bayern fehlte<br />

der 24-Jährigewegen einer fiebrigen Erkältung.„Er<br />

ist voll hergestellt“, sagte Klinsmann<br />

am Freitag.Stark dürfte nun den gelbgesperrten<br />

Dedryck Boyata im Abwehrzentrumersetzen.<br />

Rückrunde mit Stil<br />

sich rein“, lobte Herthas Coach,„aber<br />

er hat es schwer.Ich wünsche ihm ein<br />

Tor.“<br />

Intern, so war zu erfahren, wurde<br />

bei Hertha diskutiert, in Wolfsburg<br />

vielleicht Dodi Lukebakio als Sturmspitze<br />

einzusetzen, flankiert von Marius<br />

Wolf (rechts) und Javairo Dilrosun<br />

(links). Dabei war der Fundus an<br />

Stürmern einst viel größer.Wie stark<br />

die Veränderungen beim Personal<br />

seit Klinsmanns Amtsantritt Ende<br />

November aber sind, fällt gerade in<br />

der Offensive auf. Die besten Schützender<br />

Saison 2018/19 spielen keine<br />

Rolle mehr. Salomon Kalou (acht<br />

Tore, drei Assists) ist auf der Suche<br />

nach einem neuen Verein, Vedad Ibisevic<br />

(zehn Tore, drei Assists) drückt<br />

die Reservebank und Ondrej Duda<br />

(elf Tore, sechs Assists) wurde an Norwich<br />

City verliehen.<br />

Preetz blockt Nachfragen ab<br />

Klinsmann gab auf Nachfragen zu<br />

Cunha lediglich zu, „hohe Wertschätzung<br />

für brasilianische und überhaupt<br />

für Spieler aus Südamerika“ zu<br />

haben. „Denen ist die tolle Technik in<br />

die Wiege gelegt, das gehört zuihrer<br />

Kultur. Esgibt dort unglaublich viele<br />

Talente.Cunha hat den Vorteil, schon<br />

in Deutschland zu spielen.“ Manager<br />

Michael Preetz aber blockte am Freitag<br />

sämtliche Nachfragen nach möglichen<br />

Zugängen konsequent ab.„Ja,<br />

das ist spannend. Es wird soviel berichtet<br />

wie noch nie, allerdings wird<br />

auch so viel Unsinn wie noch nie geschrieben.“<br />

Keine AntwortzuCunha,<br />

keine Auskunft über den Franzosen<br />

Lucas Tousart von Olympique Lyon.<br />

„Wir äußernuns nicht zu Spielern, die<br />

nicht bei Hertha unter Vertrag stehen“,<br />

mauerte Preetz, „lassen Sieuns<br />

arbeiten. Dann ziehen wir nach<br />

Transferschluss Bilanz.“ Deadline ist<br />

am 31. Januar.<br />

Sollten die zahlreichen Meldungen,<br />

nachdem Hertha Matheus<br />

Cunha für rund 15 Millionen Euro<br />

verpflichten will, tatsächlich Realität<br />

werden, würde es zusätzlich noch<br />

eine schöne Verbindung zwischen<br />

dem Profi und Hertha geben. Cunha<br />

stammt aus João Pessoa im Bundesstaat<br />

Paraiba im Nordosten Brasiliens<br />

gelegen. Nur 130 Kilometer entfernt,<br />

in Campina Grande, lebt Marcelinho,<br />

der beste Brasilianer, der je<br />

bei Hertha spielte. Der 44-Jährige<br />

steht in seiner letzten Saison beim<br />

ortsansässigen AD Perilima auf dem<br />

Platz und will im Sommer vielleicht<br />

ein Trainer-Praktikum bei Hertha<br />

absolvieren. Vielleicht ist das ein gutes<br />

Omen für den Cunha-Transfer?<br />

Unions Trainer Urs Fischer will das Spiel seiner Mannschaft variabler gestalten –mit Yunus Malli als Schlüsselfigur<br />

VonMax Ohlert<br />

Otto Rehhagel sagte mal: „Modern<br />

spielt, wer gewinnt.“ Die<br />

heute 81 Jahre alte Trainerlegende<br />

hasste den Vorwurf, veralteten Fußball<br />

spielen zu lassen, vor allem, als<br />

man ihm bei der EM 2004 den Erfolg<br />

der vonihm trainierten Griechen genau<br />

damit madig machen wollte.<br />

In gewisser Weise könnte man die<br />

gleiche Diskussion auch mit Urs Fischer<br />

starten. Statt seine Eisernen in<br />

die bestehenden, taktischen Standards<br />

der Bundesliga zu zwängen<br />

und sie in einem technisch und läuferisch<br />

anspruchsvollen Kurzpasssystem<br />

agieren zu lassen, wie es andere<br />

Teams versuchen, setzte der<br />

Trainer des 1. FC Union in der Hinrunde<br />

doch eher auf kämpferische<br />

Stilmittel. Im Aufbauspiel wurde das<br />

Mittelfeld mit langen Bällen überbrückt,<br />

die Konzentration in der Vorwärtsbewegung<br />

auf den Gewinn des<br />

„zweiten Balles“ gelegt. Und das<br />

auch durchaus mit großem Erfolg.<br />

Borussia Dortmund kam damit<br />

nicht zurecht, Borussia Mönchengaldbach<br />

auch nicht. Der SC Feiburg,<br />

der in der vergangenen Hinrunde<br />

seinerseits selbst die halbe<br />

Liga narrte,verlor zweimal gegen die<br />

Köpenicker. Sogar der FC Bayern<br />

hatte seine lieben Probleme mit<br />

Union. Warumalso sollten die Eisernen<br />

etwas ändern? Modern spielt,<br />

wergewinnt −oder?<br />

Es könnte tatsächlich<br />

so einfach sein, wäre da<br />

nicht noch eine Rückrunde<br />

zu spielen. Und<br />

schon zum Ende der Hinserie<br />

hatten die Unioner<br />

zunehmend Probleme,<br />

ihr auf sich selbst optimiertes<br />

Spiel in Punkte<br />

umzumünzen. Während<br />

Teams wie Bremen, Köln,<br />

Düsseldorfoder der heutige<br />

Gegner Augsburg(15.30, Stadion<br />

An der Alten Försterei) zuletzt eifrig<br />

punkteten, schrumpfte Unions zwischenzeitlicher<br />

Vorsprung von elf<br />

Punkten auf fünf Zähler, die den<br />

Klub noch von den Abstiegsplätzen<br />

trennen. Zudem ist zu erwarten, dass<br />

die in der Hinrunde noch überraschten<br />

Topteams spätestens im Rückspiel<br />

ein Rezept für die nüchterne<br />

Spielweise der Eisernen gefunden<br />

haben.<br />

In dieser Situation zeigt sich,<br />

worin sich UrsFischer vonOtto Rehhagel<br />

unterscheidet. Er handelt.<br />

Nicht laut und offensichtlich, sondernstill<br />

und analytisch. Vorder Partie<br />

gegen Augsburg gab er nur einen<br />

kleinen Hinweis darauf,<br />

wie die Eisernen auch in<br />

der Rückrunde überraschen<br />

wollen. „Man hat<br />

zuletzt schon gesehen,<br />

dass wir gewillt sind,<br />

nicht nur lange Bälle zu<br />

MATTHIAS KOCH<br />

spielen“, erklärte der<br />

Schweizer. Einfach situations-<br />

und gegnerabhän-<br />

Kurzpassexperte:<br />

Yunus Malli gig vonlangen Bällen auf<br />

Kurzpassspiel zu wechseln,<br />

ist aber nicht weniger als ein<br />

kompletter Stilwechsel, für den es<br />

viel Energie, Trainingszeit und Spieler<br />

benötigt, die einen solchen Fußball<br />

überhaupt spielen können.<br />

Umso wichtiger für den kurz- und<br />

langfristigen Erfolg der Eisernen ist<br />

deshalb die schnelle Integration von<br />

Winterzugang Yunus Malli, der mit<br />

seinen 70 Kilogramm auf 1,79 Me-<br />

ternalles andereals ein Schlachtross<br />

ist, wiederum aber einen so feinen<br />

Fußball spielen kann wie kein Zweiter<br />

in der Mannschaft. „Soeinen wie<br />

Yunus hatten wir bisher noch nicht<br />

im Team, er kann uns mit seinem<br />

Spiel wirklich helfen“, hatte daher<br />

auch unter derWoche Innenverteidiger<br />

Marvin Friedrich bekräftigt.<br />

Malli ist ein wichtiges Puzzleteil<br />

im Abstiegskampf der Eisernen. Das<br />

weiß auch Urs Fischer und nimmt<br />

vorsichtshalber schon mal den<br />

Druck vomtürkischen Nationalspieler.„Er<br />

benötigt noch etwas Zeit, wir<br />

sollten nicht zu schnell zu viel von<br />

ihm erwarten.“<br />

Eine Aussage,die man so auch auf<br />

die Pläne des Schweizers anwenden<br />

könnte. Niemand weiß, ob es Union<br />

in den kommenden Spielen gelingt,<br />

diese neue Variabilität in ihr Spiel zu<br />

bekommen. Aber den Respekt, sich<br />

entwickelnde Schwachpunkte frühzeitig<br />

zu erkennen und anzupacken,<br />

hat Fischer allemal. Denn Otto Rehhagel<br />

mag Europameister sein −<br />

doch den Abstieg von Hertha BSC<br />

konnte er 2012 auch nicht verhindern…<br />

NACHRICHTEN<br />

Olmo wechselt für<br />

20 Millionen zu RB Leipzig<br />

FUSSBALL. DerTransfer des offensivenMittelfeldspielers<br />

Dani Olmo<br />

vonDinamo Zagreb zu RB Leipzig ist<br />

perfekt. DerBundesliga-Tabellenführer<br />

soll 20 Millionen Euro für den<br />

spanischen U21-Europameister bezahlen.<br />

Der21-Jährige wirdamFreitagmittag<br />

zum Medizincheck in<br />

Leipzig erwartet. Olmo galt als<br />

Wunschspieler vonRB-Trainer Julian<br />

Nagelsmann. DerAusnahmekönner<br />

wurde in der berühmten<br />

Nachwuchsakademie La Masia des<br />

FC Barcelona ausgebildet.<br />

Motorrad-Pilot stirbt nach<br />

Unfall bei der Rallye Dakar<br />

MOTORSPORT. Diediesjährige RallyeDakar<br />

hat ihr zweites Todesopfer<br />

gefordert. Derniederländische Motorrad-Pilot<br />

Edwin Straververstarb<br />

eine Woche nach seinem schweren<br />

Unfall auf der vorletzten Etappe des<br />

Wüstenrennens in Saudi-Arabien,<br />

das bestätigte seine Frau am Freitag.<br />

Straverist damit der 69. Mensch, der<br />

bei der RallyeDakar ums Leben kam.<br />

Straver, der seine dritte Dakar bestritten<br />

hatte,stürzte auf seiner privaten<br />

KTM bei relativ langsamer Geschwindigkeit,<br />

der 48-Jährige erlitt<br />

dabei allerdings einen Wirbelbruch.<br />

Wasserballer wahren ihre<br />

Olympia-Chance<br />

WASSERBALL. Diedeutschen Wasserballer<br />

haben die Europameisterschaft<br />

mit einem Sieg beendet und<br />

sich den für die Olympia-Chance<br />

möglicherweise entscheidenden<br />

neunten Platz erkämpft. DieMannschaft<br />

vonBundestrainer Hagen<br />

Stamm besiegte Georgien am Freitag<br />

in einem Platzierungsspiel in Budapest<br />

dank einer deutlichen Steigerung<br />

in den letzten beiden Vierteln<br />

mit 9:8 (2:3, 0:2, 3:2, 4:1).<br />

ZAHLEN<br />

Fußball<br />

Bundesliga, 19. Spieltag<br />

Dortmund -Köln 5:1<br />

Mönchengladbach -Mainz Sa., 15.30<br />

VfL Wolfsburg -Hertha BSC Sa., 15.30<br />

Frankfurt-RBLeipzig Sa., 15.30<br />

Freiburg -SCPaderborn Sa., 15.30<br />

1. FC Union -FCAugsburg Sa., 15.30<br />

Bayern München -Schalke Sa., 18.30<br />

Bremen -Hoffenheim So., 15.30<br />

Leverkusen -Düsseldorf So., 18.00<br />

1. RB Leipzig 18 51:21 40<br />

2. Bayern München 18 50:22 36<br />

3. Borussia Dortmund 19 51:28 36<br />

4. Borussia M’gladbach 18 33:20 35<br />

5. Schalke04 18 31:21 33<br />

6. BayerLeverkusen 18 27:22 31<br />

7. SC Freiburg 18 29:24 29<br />

8. TSG Hoffenheim 18 26:30 27<br />

9. VfL Wolfsburg 18 19:21 24<br />

10. FC Augsburg 18 31:36 23<br />

11. Eintracht Frankfurt 18 29:30 21<br />

12. 1. FC Union Berlin 18 21:27 20<br />

13. 1. FC Köln 19 23:38 20<br />

14. Hertha BSC 18 22:33 19<br />

15. FSV Mainz 05 18 26:41 18<br />

16. Werder Bremen 18 24:41 17<br />

17. Fortuna Düsseldorf 18 18:37 15<br />

18. SC Paderborn 18 21:40 12<br />

Handball<br />

EM<br />

Halbfinale<br />

Norwegen -Kroatien<br />

28:29 n.V.<br />

Spanien -Slowenien 34:32<br />

Spiel um Platz fünf<br />

Deutschland -Portugal Sa., 16.00<br />

Tennis<br />

Austalian Open, 3. Runde<br />

Frauen: Alison Riske(USA/18) -Julia Görges<br />

(Bad Oldesloe) 1:6, 7:6 (7:4), 6:2; Cori Gauff<br />

(USA) -Naomi Osaka (Japan/3) 6:3, 6:4; Wang<br />

Qiang (China/27) -Serena Williams (USA/8) 6:4,<br />

6:7 (2:7), 7:5<br />

Männer: NovakDjokovic (Serbien/2) -Yoshihito<br />

Nishioka (Japan) 6:3, 6:2, 6:2; Milos Raonic (Kanada/32)<br />

-Stefanos Tsitsipas (Griechenland/6)<br />

7:5, 6:4, 7:6 (7:2)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020 – S eite 24<br />

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Sport<br />

Nur nach<br />

außen<br />

unbeeindruckt<br />

Nationaltorhüter Manuel Neuer steht in diesen Tagen<br />

unter besonderer Beobachtung. Vorallen Dingen, weil die<br />

Bayern mit dem Schalker Alexander Nübel bereits seinen<br />

potenziellen Nachfolger verpflichtet haben<br />

VonMaik Rosner,München<br />

Manuel Neuer ist immer noch ein hervorragender Torhüter,allerdings scheint man sich auch beim FC Bayerndie Frage zu stellen: Aber wie lange noch?<br />

GETTY IMAGES/FRANKLIN<br />

Manuel Neuer machte<br />

sich noch etwas breiter<br />

und größer, als er<br />

ist, und blieb einfach<br />

stehen, wie Torhüter das nennen.<br />

Kurz darauf bejubelte er,den Schuss<br />

vonPascal Köpke aus kurzerDistanz<br />

abgewehrtzuhaben. Beim Bundesligaspiel<br />

des FC Bayern bei Hertha<br />

BSC am vergangenen Sonntag war<br />

diese Szene in der Schlussphase zu<br />

beobachten, als ohnehin längst feststand,<br />

dass der Auftakt in die zweite<br />

Saisonhälfte mit einem Auswärtssieg<br />

beschlossen werden würde. Anden<br />

erfolgreichen Rückrundenstart erinnerte<br />

auch Hansi Flick am Freitag,<br />

und er nutzte die Gelegenheit, Neuer<br />

abermals den Rücken zu stärken.<br />

„Was mir besonders gut gefallen hat:<br />

Dass wir kein Torbekommen haben“,<br />

sagte der Trainer der Münchner,<br />

„Manu hat sensationell gehalten.“<br />

Dass Neuers Freude über die Parade<br />

so groß ausfiel, hatte wohl mit<br />

zweierlei zu tun: Erstens mit seinem<br />

Ehrgeiz, möglichst jeden Schuss<br />

vom Weg ins Torabzubringen, und<br />

sei es im Training. Undzweitens mit<br />

seinem Ehrgeiz, der Debatte um ihn<br />

und seinen künftigen Konkurrenten<br />

Alexander Nübel nicht nur mündlich<br />

eine sehr eindeutige Selbstgewissheit<br />

entgegenzusetzen, sondern<br />

auch sehr eindeutige Leistungsnachweise.<br />

Der Zeitpunkt war aus seiner<br />

Sicht gut gewählt. Es war nicht nur<br />

das erste Pflichtspiel, nachdem der<br />

ablösefreie Sommertransfer des<br />

Schalkers Nübel, 23, zum FC Bayern<br />

verkündet worden war. Für Neuer<br />

war es auch ein sehr kalter und einsamer<br />

Nachmittag gewesen, an dessen<br />

Ende er mit seiner Großtat untermauernkonnte,warum<br />

er die Debatte<br />

um Nübel für überflüssig hält.<br />

Praktischerweise schauten im Olympiastadion<br />

auch Bundestrainer Joachim<br />

Löw und Bundestorwarttrainer<br />

Andreas Köpke dabei zu, wie dessen<br />

Sohn Pascal am Reflex des zuvor so<br />

einsamen und unterkühlten Neuer<br />

scheiterte.„Manuel ist ein absoluter<br />

Weltklassetorwart, er weiß mit den<br />

Dingen umzugehen. Da mache ich<br />

mir null Gedanken“, sagte Flick nun.<br />

Nübles Berater keilt aus<br />

An diesem Sonnabend im Topspiel<br />

zwischen dem FC Bayern und dem<br />

FC Schalke wirdNeuer dennoch wieder<br />

unter Beobachtung stehen, obwohl<br />

es nicht zum direkten Duell mit<br />

Nübel kommt. Neuers künftiger<br />

Teamkollege reiste wegen seiner<br />

Rotsperre nicht mit nach München<br />

und wirddas Spiel auf dem Sofa verfolgen.<br />

Präsent sein wird das Thema<br />

trotzdem, allein schon, weil die ohnehin<br />

ziemlich aufgeregte Debatte<br />

um Nübels mutigen Karriereschritt<br />

kurz vor Neuers Wiedersehen mit<br />

seinem Heimatverein um eine<br />

durchaus angriffslustige Wortwahl<br />

von Nübels Berater angereichert<br />

wurde.Sein Klient wolle,sagte Stefan<br />

Backs dem Magazin 11Freunde,<br />

„Neuer mittelfristig verdrängen“.<br />

Zunächst gehe es darum, vom viermaligen<br />

Welttorhüter und Weltmeister<br />

von 2014 zu lernen. Aber Neuer,<br />

der in zwei Monaten seinen 34. Geburtstag<br />

feiern wird, werde nicht<br />

jünger, ließ Backs wissen und sagte<br />

mit Blick auf die übernächste Saison:<br />

„Wenn ich also ein großer Torhüter<br />

werden will und dann nicht einen<br />

35- oder 36 Jahre alten Torwart attackiere,<br />

dann habe ich es auch nicht<br />

verdient.“<br />

Nebenbei ufert die Debatte auch<br />

in Schuldzuweisungen an den ehemaligen<br />

Schalker Manager Christian<br />

Heidel aus, der es laut Backs versäumt<br />

habe, mit Nübel zu verlängern.<br />

Heidel schoss inzwischen zurück,<br />

und auch andere Experten<br />

„Manuel ist ein absoluter Weltklassetorwart,<br />

er weiß mit den<br />

Dingen umzugehen.<br />

Da mache ich mir null Gedanken“<br />

Bayern-Coach Hansi Flick setzt auf die<br />

Nervenstärke seines Keepers.<br />

dürften dafür sorgen, dass die Debatte<br />

Neuer und die Münchner nicht<br />

nur ins Spiel gegen Schalke begleitet,<br />

sondernwohl gleich durch die kommenden<br />

Jahre.<br />

Schon jetzt habe sich „bis auf den<br />

Dalai Lama ja jeder dazu geäußert“,<br />

befand Backs und attestierte dem<br />

früheren Münchner Profi Stefan Effenbergbei<br />

der Gelegenheit „ein unterirdisches<br />

Niveau“ sowie „Aussagen<br />

wie von Betrunkenen am Tresen“.<br />

Effenberghatte den Berater zuvor<br />

als geldgeil bezeichnet, für<br />

diesen stehe nicht Nübels sportliche<br />

Perspektive im Mittelpunkt. Diese<br />

halten auch viele andereBeobachter<br />

für gefährdet, zumal Neuer nach seinen<br />

Mittelfußbrüchen 2017 inzwischen<br />

wieder seine alte Weltklasseformerreicht<br />

hat und vorerst noch in<br />

einem guten Torwartalter bleiben<br />

wird. Sollte er seinen Vertrag erwartungsgemäß<br />

über 2021 hinaus vorzeitig<br />

verlängern, müsste sich Nübel<br />

auch mittelfristig auf einen sehr ehrgeizigen<br />

Neuer einstellen.<br />

Unruhiger Karriereherbst<br />

Neuer gibt sich nach außen demonstrativ<br />

unbeeindruckt und will es vorerst<br />

damit bewenden lassen, sein<br />

Selbstverständnis klar geäußert zu<br />

haben. „Ich bin kein Statist, sondern<br />

Protagonist und möchte immer<br />

spielen“, sagte der Nationaltorwart<br />

im Trainingslager und bezeichnete<br />

Nübels Verpflichtung als „unerheblich“<br />

für seine Vertragsgespräche. In<br />

denen möchte Neuer gewiss auch<br />

eine monetäre Wertschätzung spüren.<br />

Eine große Rolle spiele vor allem,<br />

„wie es mit dem Trainer weitergeht“,<br />

sagte Neuer und betonte die<br />

gute Zusammenarbeit mit Flick, der<br />

ihn im Gegenzug unmissverständlich<br />

als seine Nummer eins bezeichnete.<br />

Auch der neue Vorstand Oliver<br />

Kahn hat sich schon deutlich pro<br />

Neuerpositioniert.Wohl auch aus eigener<br />

Erfahrung, wie sehr ein Torwartduell<br />

an den Nerven zerren<br />

kann. Wie vor der Weltmeisterschaft<br />

2006, bei der dann Jens Lehmann<br />

den Vorzug erhielt. Neuer hat Flicks<br />

und Kahns Unterstützung erfreut registriert.<br />

Weniger erfreut hat ihn das<br />

Ansinnen des Sportdirektors Hasan<br />

Salihamidzic, Nübel schon in der<br />

kommenden Saison Spielpraxis zu<br />

verschaffen.<br />

Dass sich Neuergerade auf diversen<br />

Titelseiten von Illustrierten und<br />

in Berichten über die Trennung von<br />

seiner Frau Nina wiederfindet, fügt<br />

sich ins Bild eines womöglich unruhigen<br />

Karriereherbstes. Gelten<br />

dürfte fürs Professionelle wie fürs<br />

Private: So ungerührt sich Neuer<br />

nach außen auch gibt, beschäftigen<br />

ihn die Themen und Begleitdebatten<br />

mehr, als er zeigen möchte. Jede Regung,<br />

jeder Fehler könnte ja gegen<br />

ihn verwendet werden, auf und neben<br />

dem Platz. Neuer dürfte also<br />

durchaus auch mit Interesse verfolgen,<br />

ob Nübel in einer Woche ins<br />

Schalker Torzurückkehrt oder sein<br />

Vertreter Markus Schubert den Vorzug<br />

erhält.<br />

DieTendenz geht offenbar dahin,<br />

dass Nübel sein letztes Halbjahr in<br />

Gelsenkirchen wohl auf der Bank<br />

verbringen wird. Jedenfalls dann,<br />

wenn Schubert auch in München<br />

gut hält. Neuerhätte wohl nichts dagegen.<br />

Nübel käme dann ja zu den<br />

Bayern als jenes Torwarttalent, dessenletzte<br />

Aktion beiSchalke ein ungelenker<br />

Kung-Fu-Tritt samt Platzverweis<br />

war.<br />

Maik Rosner<br />

kommt beim Patzerzählen<br />

bei Neuer nicht weit.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020 – S eite 25<br />

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Feuilleton<br />

Das fliegende Auge<br />

mit Filmen über<br />

Auschwitz<br />

Seite 28<br />

„Auf einmal wurde mir bewusst, dass ich überhaupt nichts wusste.“<br />

Redakteure der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> über ihren persönlichen Umgang mit dem Holocaust-Gedenken Seiten 26 und 27<br />

Die Wut<br />

ist älter<br />

Wieder Sexualstrafprozess<br />

gegen Harvey Weinstein<br />

in New York ausgeht, sollte<br />

in der MeToo-Bewegung<br />

keine so große Rolle spielen.<br />

Das Entscheidende ist,<br />

dass er stattfindet<br />

VonPetraKohse<br />

Runter mit der Augenbinde, raus aus der Rolle des schweigenden Opfers: Frauen erheben ihre Stimme und zeigen sich vor dem State Supreme CourtinNew York,woHarveyWeinstein vor dem Richter steht.<br />

GETTY IMAGES/STEPHANIE KEITH<br />

In diesem Prozess geht es nicht<br />

um die MeToo-Bewegung. Es<br />

geht nicht um sexuelle Belästigung<br />

im Allgemeinen. Es geht<br />

nicht um die Rechte der Frauen.“<br />

Dashatte James Burke, Vorsitzender<br />

des NewYorker Gerichts,das sich<br />

derzeit mit zwei Sexualstrafklagen<br />

gegen den Filmproduzenten Harvey<br />

Weinstein befasst, zu den potenziellen<br />

Geschworenen gesagt, bevor die<br />

endgültige Auswahl getroffen wurde.<br />

Underhatte damit sicher recht. Tatsächlich<br />

wirdindem voraussichtlich<br />

bis Märzandauernden Prozess unter<br />

Umständen nicht einmal die Frage<br />

hinreichend beantwortet werden, ob<br />

Harvey Weinstein ein Sexualstraftäter<br />

ist. Es geht lediglich darum, ob<br />

die Klagen in den beiden Fällen, die<br />

in New York stattgefunden haben<br />

und noch nicht verjährt sind, der<br />

Vorwurf der ehemaligen Produktionsassistentin<br />

Mimi Haleyi, Weinstein<br />

habe vonihr im Jahr 2006 Oralsex<br />

erzwungen, und der Vorwurf der<br />

Schauspielerin Jessica Mann, Weinstein<br />

habe sie im Jahr 2013 vergewaltigt,<br />

juristisch Bestand haben.<br />

Wenn ja, droht dem 67-Jährigen<br />

eine lange Gefängnisstrafe. Wenn<br />

nein, kann er ins Filmgeschäft zurückkehren,<br />

falls seine Rückenverletzung<br />

und seine derzeit offenbar<br />

tägliche Therapie wegen Sexsucht<br />

das zulassen. DieVorwürfe der mehr<br />

als 80 anderen Frauen, die in den<br />

letzten beiden Jahren gegen Weinstein<br />

laut geworden sind, darunter<br />

vonSchauspielerinnen wie Angelina<br />

Jolie, Uma Thurman oder Salma<br />

Hayek, spielen in diesem Prozess für<br />

die Verteidigung wie die Staatsanwaltschaft<br />

höchstens als Illustration<br />

ihrer jeweiligen Strategien eine Rolle.<br />

Gleichzeitig geht es in diesem<br />

Prozess in moralischer und emotionaler<br />

Hinsicht natürlich unbedingt<br />

um die MeToo-Bewegung. Mit der<br />

Offenlegung vieler Beschwerden<br />

und der Schilderung etlicher Fälle<br />

von sexuellen Übergriffen durch<br />

Weinstein in der NewYorkTimes und<br />

im NewYorker im Oktober 2017 war<br />

die Schweigespirale bezüglich sexueller<br />

Übergriffe und Machtmissbrauchs<br />

in der Kultur- und Politikszene<br />

mit weltweiterWirkung durchbrochen<br />

worden.<br />

Der Hashtag MeToowurde aktiviert<br />

und zum Zeichen, unter dem<br />

Frauen, die teilweise jahrzehntelang<br />

ein Opfertum in sich verborgen hatten,<br />

zu Anklägerinnen. Und diese<br />

Berichte machten wieder anderen<br />

Frauen oft überhaupt erst bewusst,<br />

dass ihre eigenen Erlebnisse keine<br />

notwendig zu ertragenden Übel,<br />

sondern Übergriffe gewesen waren.<br />

Wenn man in Radioberichten jetzt<br />

die wütenden Sprechchöre von<br />

Frauen vor dem New Yorker Gerichtsgebäude<br />

hört, dieses „Stoppt<br />

die Gewalt, stoppt die Vergewaltigung“,<br />

dann gibt es wenig Zweifel<br />

daran, dass der Fall von Harvey<br />

Weinstein eine Symbolkraft bekommen<br />

hat, der auf Indizienebene nicht<br />

mehr beizukommen ist.<br />

Aber:Wenn der Produzent verurteilt<br />

wird, werden auch Frauen jubeln,<br />

die ihn auf einem Foto gar<br />

nicht erkennen würden. Und wenn<br />

er freigesprochen wird, wird das als<br />

pauschaler Angriff in einem Geschlechterkampf<br />

gelten, der inzwischen<br />

in jedem dritten Büroschwelt.<br />

Es wird den Anschein haben, dass –<br />

im Schritt nach vorne oder zurück –<br />

Klarheit geschaffen wurde. Dabei ist<br />

das Bezeichnende und Vertrackte an<br />

vielen MeToo-Fällen doch gerade,<br />

dass sie von der herrschenden Gerichtsbarkeit<br />

nicht erfasst werden<br />

können. Sie finden vielmehr in einem<br />

System statt, das es Höhergestellten<br />

erlaubt, es für ein Ja zu halten,<br />

wenn das Gegenüber nicht Nein<br />

sagt, und das (nicht nur, aber insbesondere)<br />

weibliche Wesen von klein<br />

auf zurichtet, sich den Projektionen<br />

anderer zur Verfügung zu stellen.<br />

Die Strafverteidigung von Harvey<br />

Weinstein setzt durchweg auf die Behauptung<br />

einer Einvernehmlichkeit<br />

der sexuellen Kontakte. Das würden<br />

Der Angeklagte: Harvey<br />

Weinstein, 1952 in NewYork<br />

geboren, ist Gründer der<br />

Filmproduktionsfirmen Miramax<br />

und Weinstein-Company.ImOktober<br />

2017wurden<br />

Vorwürfe vonnamentlich<br />

genanntenFrauen öffentlich,<br />

dieberichten, vonWeinstein<br />

sexuellbelästigt odervergewaltigtwordenzusein.<br />

Daraufhin<br />

wurde er aus der<br />

Weinstein-Companyentlassen.<br />

Der Prozess:Seit 6. 1.steht Weinstein vor<br />

Gericht, ihm werden Vergewaltigung und Nötigung<br />

vorgeworfen. Die Klägerinnen sind die<br />

ehemaligeProduktionsassistentin Mimi Haleyi<br />

und die Schauspielerin Jessica Mann.<br />

zahlreiche freundliche E-Mails belegen,<br />

die einige der Frauen Weinstein<br />

auch nach denVorfällen geschrieben<br />

hätten. Und indem Umstand, dass<br />

viele Frauen mit ihm weitergearbeitet<br />

haben, sieht Weinsteins Chefverteidigerin<br />

Donna Rotunno eine Vorteilnahme<br />

der Frauen gegeben. Sie<br />

seienden Kontakt in der Absichteingegangen,<br />

ihre Karrieren zu befördern,<br />

und hätten damit sogar umgekehrtden<br />

Produzenten ausgenutzt.<br />

Die Staatsanwaltschaft hingegen<br />

schildertWeinstein als Serienstraftäter,<br />

der jahrzehntelang seine Macht<br />

ausgenutzt habe, umjunge Frauen<br />

zu verführen und sexuell zu missbrauchen.<br />

Folgt man der Darstellung<br />

des Journalisten Ronan Farrow, der<br />

für seine Enthüllungen im NewYorker<br />

den Pulitzerpreis bekommen<br />

hat, herrschte im ehemaligen Weinstein-Imperium<br />

ein geradezu institutionalisierter<br />

Umgang mit den se-<br />

xuellen Übergriffen des Chefs: von<br />

der Zuführung von Frauen über die<br />

anschließende Reinigung der Hotelzimmer<br />

bis zu geradezu routinemäßigen<br />

Schweigegeldzahlungen<br />

an die Betroffenen, wenn sie drohten,<br />

die Sache öffentlich zu machen.<br />

In seinem Buch „Durchbruch. Der<br />

Weinstein-Skandal, Trump und die<br />

Folgen“ zitiert Farrow die Produzentin<br />

Dede Nickerson mit den<br />

schlichten Worten: „Alle wussten<br />

es.“ Und niemand wollte Weinstein<br />

am Zeug flicken, bis hin zu Hillary<br />

DER WEINSTEIN-PROZESS<br />

HarveyWeinstein vor<br />

dem Gericht<br />

MARK LENNIHAN/AP<br />

Eine Zeugin: Auch andere<br />

der mehr als 80 Frauen<br />

überwiegend aus deramerikanischenFilmszene,die<br />

vonGewalterfahrungen mit<br />

Weinstein berichtet haben,<br />

kommenimProzess zu<br />

Wort.AmDonnerstag sagte<br />

die Schauspielerin Annabella<br />

Sciorra („DieSopranos“)<br />

aus, dass Weinstein<br />

sie vor26Jahren in ihrer<br />

Wohnung vergewaltigt habe. „Es warsowiderlich,<br />

dass mein Körper auf sehrungewöhnlicheWeise<br />

angefangenhat zu zittern.<br />

Ich wusste nicht einmal,was passierte“.<br />

Der Angriff habe sietraumatisiert, sagte<br />

Sciorra weiter aus. Sie habe angefangen zu<br />

trinken und sich zu ritzen.<br />

Clinton offenbar, deren Wahlkampf<br />

er unterstützte.<br />

Eine Hand auf dem Knie? –Ist<br />

doch nett gemeint! Auf dem Po?<br />

Naja, muss man vielleicht einen<br />

Schritt beiseite gehen. Ein Kuss?<br />

Hat noch niemandem geschadet.<br />

Erzwungener Sex im Hotelzimmer?<br />

Wärst du eben nicht mit nach<br />

oben gegangen.<br />

Immer wieder haben Frauen in<br />

den letzten beiden Jahren geschildert,<br />

wie sie in Situationen geraten<br />

sind, die sie nicht wollten, aus denen<br />

zu befreien sie sich aber außerstande<br />

sahen. Teils als Minderjährige. Dass<br />

Dinge juristisch verjähren, heißt<br />

nicht, dass auch seelischer Schaden<br />

automatisch verblasst. Die Wut der<br />

Frauen vor dem New Yorker Gerichtsgebäude<br />

ist älter als der Weinstein-Skandal.<br />

Es ist die Wut über<br />

Gewalt von außen, aber auch über<br />

die eigene Ohnmacht. Eine Ohnmacht,<br />

die jeder kennt, der sich als<br />

Kind für Geschenke bedanken<br />

musste, die ihm nicht gefielen. Der<br />

höflich sein musste zu Erwachsenen,<br />

die ihn tätschelten. Der mit der<br />

Angst aufwuchs,seine Elternenttäuschen<br />

zu können. Dessen Interessen<br />

nie für so wichtig gehalten wurden<br />

wie das Bild, das sich anderevon ihm<br />

machen sollten. Demkörperliche Eigenheiten<br />

als Defizite vorgehalten<br />

wurden. Es soll tatsächlich Menschen<br />

geben, die von alldem frei<br />

sind. Dassind meistens Männer.<br />

„Männer haben Körper, Frauen<br />

ein Problem“ –dieser simple Defätismus<br />

beschreibt eine Ideologie,die<br />

sich kulturell in jedem Bereich niederschlägt,<br />

von der Mode bis zum<br />

Essverhalten. Mehr als eine Industrie<br />

lebt davon. Werdie Erfahrung nicht<br />

hat, schon im Alltag täglich gegen die<br />

eigene Natur zu kämpfen, wird natürlich<br />

zurückschlagen oder aus<br />

dem Zimmer stürmen und die Polizeirufen,wenn<br />

sich ihm jemand auf<br />

unerwünschte Weise nähert, egal,<br />

wer esist.Wer diese Erfahrung aber<br />

hat, denkt unter Umständen so<br />

lange darüber nach, wie er den anderensein<br />

Gesicht wahren lassen kann,<br />

insbesondere wenn es jemand Höhergestelltes<br />

ist, bis es zu spät ist.<br />

Mit vier bis fünf Jahren sollte ein<br />

Kind in der Lage sein, zwischen sich<br />

und anderen zu unterscheiden und<br />

sich dessen bewusst zu sein, dass<br />

diese, also die anderen, unter Umständen<br />

nicht das Gleiche denken<br />

und fühlen und wissen wie man<br />

selbst. Jeder, der annimmt, dass das<br />

eigene Begehren Maßstab des Begehrens<br />

des anderen ist oder dass<br />

eine gutgemeinte Geste niemals etwas<br />

Schlechtes bewirken kann, hat<br />

diesen Schritt nicht gründlich genug<br />

vollzogen.<br />

„Es ist an der Zeit, den Auswüchsen<br />

der MeToo-Inquisition entgegenzutreten“,<br />

schrieb ein Leser der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> nach der Berichterstattung<br />

über den Protest gegen einen<br />

Auftritt des Sängers Plácido Domingo<br />

an der Staatsoper vergangene<br />

Woche. Ein anderer urteilte, dass<br />

Frauen, die einen Übergriff erst nach<br />

Jahren öffentlich machen, den Anschein<br />

erweckten,„Geldvorteile“ anzustreben<br />

und nicht zu bedauern,<br />

sondern vielmehr aufgefordert<br />

seien, sich wie „erwachsene Persönlichkeiten“<br />

zu verhalten.<br />

Ja, Erwachsenwerden in dem<br />

Sinne, eine vollständig integrierte<br />

und auch wehrhafte Persönlichkeit<br />

zu werden, ist allen zu wünschen, die<br />

glauben, eine Hand auf der Brustertragen<br />

zu müssen. Noch dringender<br />

hinsichtlich desVerursacherprinzips<br />

wäre aber dasErwachsenwerdender<br />

Grapscher, die glauben, die kleine<br />

Gefälligkeit des Stillhaltens würden<br />

andere ihnen doch gerne erweisen.<br />

Denn dasist nichtder Fall.<br />

Washeißt das nun für denWeinstein-Prozess?<br />

Wie auch immer er<br />

ausgeht –dass erstattfindet, ist der<br />

gesellschaftliche Fortschritt, auf den<br />

es ankommt. Dass das Kartell dadurchdurchbrochen<br />

wurde, dass genug<br />

Frauen gesagt haben: Es reicht!<br />

Diese Inspiration braucht weder ein<br />

symbolisches Opfer aufseiten der<br />

Täter, noch kann sie einem je genommen<br />

werden. Aber dasmag jede<br />

undjedernatürlich anders sehen.<br />

PetraKohse<br />

erfährtprivat immer noch<br />

vonneuen MeToo-Fällen.


26 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020<br />

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Feuilleton<br />

SONNTAGSKRIMI<br />

Die Stadt<br />

und<br />

die Angst<br />

VonTorsten Wahl<br />

Erhat gesagt, er bringt uns alle<br />

um!“ In einem stehenden Bus<br />

liegen die Passagiere panisch unter<br />

den Sitzen, ein Fahrgast berichtet<br />

der Polizei hastig per Handy,dass der<br />

Fahrkarten-Kontrolleur erschossen<br />

wurde. Der jugendliche Täter flüchtet,<br />

wird aber von einem SEK-Kommando<br />

gestellt und „neutralisiert“.<br />

Nach zehn Minuten könnte der<br />

Münchener „Tatort“ beendet sein,<br />

doch die Lage bleibt weiter unklar.<br />

Denn die Polizei weiß nicht, ob der<br />

Attentäter einen Mittäter hatte. Der<br />

Bruder,eine Freundin und ein Kumpel<br />

geraten unter Verdacht – doch<br />

alle stellen sich der Polizei.<br />

Das Szenario wirkt sehr realistisch:<br />

Autor Holger Joos rekonstruiert<br />

eine Extremsituation, in der auf<br />

die Polizeiführung ständig neue Informationen<br />

einprasseln, in der<br />

ständig neu überlegt werden muss,<br />

wie stark indas Alltagsleben einer<br />

Stadt wie München eingegriffen<br />

werden muss. Die Chefin (Corinna<br />

Kirchhoff) lässt sogar den Nahverkehr<br />

lahmlegen. Jede Entscheidung<br />

befeuert die Medien, von den Live-<br />

Schaltungen des Bayerischen Rundfunks<br />

bis zu Gerüchten in den sozialen<br />

Medien. Auffällig bleibt der Kontrast:<br />

Hier eine technisch hochgerüstete<br />

Polizei –auf der anderen Seite<br />

ihre Hilflosigkeit gegen Täter, die<br />

überall zuschlagen könnten.<br />

Die Regisseurin Pia Strietmann<br />

hat für diese Dramatik die passenden<br />

Mittel gefunden: Das Tempo<br />

bleibt hoch, die fließende Montage<br />

verbindet sehr organisch die wechselnden<br />

Schauplätzeund erzeugt einen<br />

regelrechten Sog.<br />

Die erfahrenen Kommissare<br />

Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Batic<br />

(Miroslav Nemec) bewahren die<br />

Ruhe,gönnen sich sogar Momente,<br />

um die Situation zu reflektieren,<br />

und geleiten den Zuschauer, der<br />

nie mehr weiß als sie,durch das Tohuwabohu<br />

dieses Tages. Mag sein,<br />

dass solch ein Film automatisch<br />

die Ängste vor einem Amoklauf<br />

noch schürt – doch wichtiger erscheint,<br />

dass er um Verständnis für<br />

die extrem schwierigen Entscheidungen<br />

der Behörden wirbt und<br />

davor warnt, selbst noch Gerüchte<br />

im Netz zu verbreiten.<br />

Tatort: UnklareLage –So, 26.1., 20.15, ARD<br />

Wiegeht das?<br />

75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz ist das<br />

Gedenken an den Holocaust eine gesellschaftliche<br />

Pflicht, aber auch eine persönliche Angelegenheit.<br />

Drei Versuche, das Unfassbare zu begreifen<br />

Ein Besucher in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau<br />

VonUlrich Seidler<br />

Eine Fünfzehnjährige hat<br />

sich für eine Gedenkreise<br />

zum Thema Holocaust und<br />

Nationalsozialismus beworben<br />

und einen Platz bekommen.<br />

Es könnte sein, dass der Vater ihr ein<br />

bisschen zugesprochen hat, und<br />

vielleicht ist auch der Satz gefallen:<br />

„Wenn du dir das zutraust …“ Denn<br />

klar ist doch wohl, dass man die Erinnerung<br />

an das schlimmste Kapitel<br />

der Menschheit wachhalten muss,<br />

dass man die Kinder nicht ewig vor<br />

der Wahrheit verschonen darf, weil<br />

damit dasVergessen beginnt und mit<br />

dem Vergessen eine Wiederholung<br />

möglich wird. Man muss nur aus<br />

dem Fenster blicken. Ja, gerade wir<br />

Deutschen haben eine Verantwortung.<br />

Und die nächste Generation<br />

wird ohne die Möglichkeit aufwachsen,<br />

Zeitzeugen zu begegnen. Also<br />

fahre, Kind! Gehund sieh!<br />

Dann kamen nähere Angaben<br />

zum Reiseverlauf: DieSchule organisierte<br />

einen fünftägigen Aufenthalt<br />

in Polen, das Programm war viel zu<br />

straff: Es gab Begegnungen mit Gedenkinitiativen,<br />

Fahrten zu Stätten<br />

des Widerstands, und gleich drei<br />

Konzentrationslager, darunter<br />

Auschwitz, wurden besucht. Schon<br />

auf der vielstündigen Hinfahrt im<br />

Bus wird Steven Spielbergs „Schindlers<br />

Liste“ vorgeführt. Istdas nicht zu<br />

überfordernd? Ist sie nicht doch zu<br />

jung? Undverpflegen sollen sich die<br />

Kinder auch noch selbständig, nur<br />

für Frühstück ist in den Unterkünften<br />

gesorgt. Schafft die Tochter das?<br />

Sie hat es geschafft, natürlich. Sie<br />

kam wohlbehalten, wenn auch erschöpft<br />

und voller zwiespältiger Erlebnisse<br />

zurück. In aller Ehrlichkeit<br />

sprach sie über die verschiedenen<br />

Gedenkinszenierungen und davon,<br />

was sie bewegt hat und was sie nicht<br />

bewegt hat, wo es leider sehr kalt war<br />

und wann sie lange warten musste.<br />

DerVater hörte zu, und seine stillen<br />

Sorgen und Fragen blieben. Wie<br />

tief ist der Schrecken eingedrungen?<br />

Wann bricht das Wissen in die Seele<br />

seines Kindes ein? Wann werden die<br />

bei der Reise gesehenen Bilder −die<br />

ausgestellten Schuhe der vernichteten<br />

Menschen, die Bergevon Haaren<br />

und auch die Erzählung vonden herausgebrochenen<br />

Goldzähnen −<br />

seine Tochter heimsuchen?<br />

In einem Aufsatz, den die Fünfzehnjährige<br />

später im Geschichtsunterricht<br />

schreiben sollte, griff sie<br />

auf ihreReise zurück. Es ist ein herz-<br />

Überforderung<br />

Geh, mein Kind, und sieh<br />

zerreißender Text, in dem das Mädchen<br />

versucht, sich in das Leid der<br />

Opfer hineinzuversetzen und es<br />

sprachlich zu gestalten. „Vor meinem<br />

inneren Auge erkenne ich Menschen,<br />

Männer, Frauen und Kinder,<br />

sie schreien und weinen. Ich renne<br />

mit ihnen, versuche zu entkommen,<br />

doch da höre ich die Schüsse, ich<br />

Wohin mit<br />

dem Wunsch,<br />

Trost zu geben<br />

und das gerissene<br />

Grundvertrauen<br />

zu heilen?<br />

sehe eine Frau neben mir, sie bricht<br />

zusammen und schließt ihre Augen.<br />

Da spüreich die Kugel in meinen Rücken<br />

eindringen, mir wird schwarz<br />

vor Augen und ich verliere das<br />

Gleichgewicht. Dann kann ich nicht<br />

mehr atmen, ich stürze und …Plötzlich<br />

stehe ich wieder vor der Vitrine.<br />

Eine Träne läuft meine Wange hinab.<br />

DieSonne scheint, als wärenie etwas<br />

Derartiges geschehen.“ Die Sonne<br />

scheint, das heißt auch: Ich lebe, ich<br />

lache, meine Eltern lieben mich, als<br />

wäre nie etwas Derartiges geschehen.<br />

DieTochter weinte,aber wie tief<br />

war sie in den Abgrund gestiegen,<br />

den der Holocaust gerissen hat? Hat<br />

sie seine Singularität verstanden, die<br />

in der Industrialisierung des Massenmords<br />

besteht? Ist ihr klar, wie<br />

nah an uns dieses Verbrechen ist?<br />

Natürlich kannte sie weder den<br />

Gedanken von Adorno, dass es nach<br />

Auschwitz barbarisch sei, Gedichte<br />

zu schreiben, noch wusste sie, dass<br />

er sich später darin korrigiert hat,<br />

aber die wohl noch schwerere Frage<br />

anschloss,obessich nach Auschwitz<br />

überhaupt noch leben lasse. Das<br />

Weiterleben des zufällig Entronnenen,<br />

so Adorno, „bedarf schon der<br />

Kälte,des Grundprinzips der bürgerlichen<br />

Subjektivität, ohne das Auschwitz<br />

nicht möglich gewesen wäre:<br />

drastische Schuld des Verschonten.“<br />

Hier fällt es auf den Vater zurück:<br />

Woher nimmt er sich das Recht, als<br />

Nachkomme zufällig verschont gebliebener<br />

oder gar schuldiger Ahnen<br />

Kinder zu bekommen? „Als wäre nie<br />

etwas Derartiges geschehen“?<br />

Wohin mit dem Wunsch, Erklärungen<br />

und Trost zu geben, das Uneinordenbare<br />

einzuordnen, das gerissene<br />

Grundvertrauen zu heilen?<br />

All das wäre falsch, es hieße, den<br />

Schrecken zu mildernund mithin zu<br />

verharmlosen und sich an seinen<br />

Opfern zu vergehen: Verdrängen,<br />

Vergessen und Wiederholen.<br />

Was kann der Vater tun? Der ja<br />

selbst noch weiter herausfinden<br />

muss, wie verletzt und zerbrochen<br />

er ist und der beim Vaterwerden<br />

eine neue Stufe des Begreifens hinabgestoßen<br />

wurde, weil er erfuhr,<br />

wie verletzbar man ist, wenn man<br />

ein Kind hat, das einem genommen<br />

werden kann. Es wurde ihm<br />

klar, dass die Reise seine Tochter<br />

weiter seiner Vormundschaft entriss,<br />

sie von ihm trennte. Ermuss<br />

sie lassen. Er kann nicht verhindern,<br />

dass sie an den Verletzungen<br />

des Holocaust leiden, dass sie<br />

Schaden nehmen wird und damit<br />

leben lernen muss. Also, geh und<br />

sieh, Kind, und verstehe, was du<br />

verstehen kannst. Ich werde erreichbar<br />

sein für deine Fragen, beantworten<br />

kann ich sie dir genauso<br />

wenig wie meine eigenen. Ich kann<br />

dir deine Angst nicht nehmen, du<br />

mir meine auch nicht.<br />

Nach Auschwitz<br />

Heil werden<br />

Im Einsatz: Ivo Batic (MiroslavNemec)<br />

und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl). ARD<br />

TOP 10<br />

Donnerstag,23. Januar<br />

1 Nord bei Nordwest ARD 7,19 22 %<br />

2 Der Bergdoktor ZDF 6,46 20 %<br />

3 Tagesschau ARD 5,20 17 %<br />

4 Ich bin ein Star ... RTL 4,78 24 %<br />

5 heute-journal ZDF 4,69 17 %<br />

6 heute ZDF 4,06 16 %<br />

7 Notruf Hafenkante ZDF 3,89 13 %<br />

8 SokoStuttgart ZDF 3,86 18 %<br />

9 Wer weiß denn ...? ARD 3,81 18 %<br />

10 RTL aktuell RTL 3,32 14 %<br />

ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %<br />

VonSusanne Lenz<br />

Eva MozesKor traf ich vorrund drei<br />

Jahren. Sie war nach Berlin gekommen,<br />

um ihr Buch vorzustellen,<br />

„Die Macht des Vergebens“. Undich<br />

muss zugeben, dass ich mich fragte,<br />

wie jemand, der in Auschwitz war,zu<br />

einem solchen Thema kommt.<br />

Damals war EvaMozes Kor83, sie<br />

war auf einen Rollator angewiesen,<br />

machte aber nichtsdestotrotz einen<br />

resoluten Eindruck. Ich hatte bis zu<br />

dem Tagnoch nie jemanden mit einer<br />

Auschwitz-Tätowierung auf dem<br />

Arm gesehen. Eva Mozes Kor versteckte<br />

sie nicht. Sie trug andiesem<br />

Wintertag eine leuchtend blaue<br />

Bluse,die gut zu ihren blauen Augen<br />

passte. Die Ärmel hatte sie hochgekrempelt.<br />

In ihrem Buch hatte sie erklärt,<br />

die Nummer sei deshalb so unscharfgeraten,<br />

weil sie gezuckt hätte,<br />

als die heiße Nadel sie berührte. Ich<br />

versuchte, nicht auf ihren nackten<br />

Unterarm zu starren, und fragte<br />

mich später, was der Grund dafür<br />

war.Schließlich ist eine solche Nummer<br />

kein Makel.<br />

Die 1934 in Rumänien geborene<br />

EvaMozes Korwar zehn Jahrealt, als<br />

sie mit ihrer Familie in einem Viehwaggon<br />

in Auschwitz ankam. DieEltern<br />

wurden ermordet, sie und ihre<br />

Schwester waren noch am Leben, als<br />

die Rote Armee das Konzentrationslager<br />

am 27. Januar 1945 befreite.Die<br />

beiden sind auf mehreren Schwarz-<br />

Weiß-Bildern zusehen. Zwei kleine<br />

Mädchen mit Wollmützen auf dem<br />

Kopf, die ihnen zu große gestreifte<br />

Anzüge tragen. Diebeiden hatten zu<br />

den Kindern gehört, die Josef Mengele<br />

für seine Versuche benutzte. Er<br />

hat ihr und ihrer Schwester Keime<br />

injiziert, an denen sie schwer erkrankten.<br />

Vergeben also. Im Jahr 2015<br />

machte ein anderes Foto von Eva<br />

MozesKor Schlagzeilen. Es zeigt sie,<br />

wie sie in einem Lüneburger Gerichtssaal<br />

dem einstigen SS-Wachmann<br />

Oskar Gröning die Hand<br />

reicht. Der 95-Jährige war wegen<br />

Beihilfe zum Massenmord angeklagt,<br />

EvaMozes Korwar als Nebenklägerin<br />

nach Lüneburg gekommen.<br />

Sie erzählte, dass Gröning an<br />

der Rampe in Auschwitz gestanden<br />

und sortiert habe, als sie mit ihrer<br />

Familie im Jahr 1944 das Konzentrationslager<br />

erreichte, wie sie getrennt<br />

wurden. Dann gab sie Gröning<br />

nicht nur die Hand, sondern<br />

sagte, sie vergebe ihm. Die beiden<br />

Aufnahmen aus Auschwitz und Lü-<br />

neburgscheinen einander zu widersprechen,<br />

einander auszuschließen.<br />

Sie zeigen etwas Ungeheuerliches.<br />

Eva Mozes Kor schlug Unverständnis<br />

und Empörung entgegen.<br />

Die anderen Nebenkläger in dem<br />

Eva Mozes Kor<br />

hat sich von der<br />

Rolle befreit,<br />

die ihr die Nazis<br />

zugedacht haben.<br />

Sie war kein<br />

Opfer mehr.<br />

Prozess gegen Gröning distanzierten<br />

sich mit einer öffentlichen Erklärung<br />

von ihr. Sie warfen ihr vor,<br />

sie habe den „Buchhalter von<br />

Auschwitz“ öffentlich rehabilitiert.<br />

Manche kritisierten, sie ziehe eine<br />

Show ab, manche versuchten, die<br />

Idee der Vergebung nicht ernst zu<br />

nehmen, sie ignorierten sie.<br />

DieEmpörung beruhte auf einem<br />

Missverständnis.Eva MozesKor vergab<br />

Gröning, aber sie hatte nicht die<br />

Absicht, sich mit ihm zu versöhnen,<br />

wie manche vermuteten, sie wollte<br />

das,was er getan hat, nicht entschuldigen,<br />

und keinesfalls vergessen<br />

oder einen Schlussstrich ziehen. Zu<br />

Hause in Indiana hatte sie längst ein<br />

Holocaust-Museum aufgebaut, sie<br />

machte andere Zwillinge ausfindig,<br />

die von Mengele missbraucht worden<br />

waren, und bis kurz vor ihrem<br />

Todimvergangenen Jahr –sie starb<br />

mit 84 Jahren ausgerechnet während<br />

ihrer jährlichen Reise mit Jugendlichen<br />

nach Auschwitz –war sie Zeitzeugin,<br />

hielt Vorträge,tratbei Konferenzen<br />

auf, gab Interviews.<br />

An diesem Dezembertag in Berlin<br />

erzählte sie, wie es zu dem<br />

Handschlag kam, zu ihrer Haltung.<br />

Sie habe Auschwitz in einem geschäftigen<br />

Leben verdrängt, habe<br />

erst in Israel gelebt, sei später mit<br />

ihrem Mann in die USA gezogen,<br />

habe als Immobilienmaklerin gearbeitet<br />

und versucht, die antisemitischen<br />

Beschimpfungen zu ignorieren,<br />

mit denen ihre Kinder konfrontiert<br />

waren. Das funktionierte<br />

einigermaßen gut, bis sie im Jahr<br />

1984 Auschwitz besuchte.<br />

Eva Mozes Kor erzählte, wie sie<br />

schon auf dem Flug mit Lufthansa<br />

nachWien in Panik geriet, als die Stewardessen<br />

deutsch sprachen. In Österreich<br />

habe sie dann zum ersten<br />

Mal ihre Auschwitz-Tätowierung<br />

versteckt. Sie war wieder Opfer.„Ich<br />

will das nicht, habe ich gedacht.“ Zu<br />

vergeben war ihr Ausweg.<br />

Sieschlug diesen Ausweg mit der<br />

Entschlossenheit und Willenskraft<br />

ein, die vielleicht auch zu ihrem<br />

Überleben im Konzentrationslager<br />

beigetragen haben. Es muss sie ungeheure<br />

Anstrengung gekostet haben,<br />

Oskar Gröning zu berühren,<br />

diese Worte auszusprechen, gegen<br />

den Wunsch nach Rache anzukämpfen,<br />

gegen den Hass und die<br />

Wut, gegen all die negativen Gefühle,<br />

die sie empfunden haben<br />

muss. Sie hat es für sich getan. Zu<br />

vergeben war ein Akt der Selbstermächtigung.<br />

EvaMozes Korhat sich<br />

damit von der Rolle befreit, die ihr<br />

die Nazis zugedacht haben. Sie war<br />

kein Opfer mehr.<br />

Am Ende unseres Treffens bat ich<br />

sie um eine Widmung in ihr Buch.<br />

„Forgiveand heal“ schrieb sie in großen<br />

Buchstaben, vergebe und werde<br />

heil. Heil zu werden –Eva MozesKor<br />

ist das möglicherweise gelungen.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020 27<br />

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Feuilleton<br />

NACHRICHTEN<br />

Florian Illies verlässt<br />

Rowohlt zum Herbst<br />

DerVerleger Florian Illies (48) verlässt<br />

den Hamburger Rowohlt-Verlag<br />

überraschend zum Herbst 2020.<br />

„Florian Illies wirdauf eigenen<br />

Wunsch im Laufe dieses Jahres als<br />

Verleger bei Rowohlt ausscheiden.<br />

DerTermin seines Weggangs wie<br />

auch die Frage der Nachfolgeregelung<br />

werden zu gegebener Zeit bekannt<br />

gegeben“, teilte der Verlag mit.<br />

DerAutor Illies stand seit Januar<br />

2019 an der Spitzedes Verlages.Er<br />

war Nachfolger vonBarbaraLaugwitz.<br />

„Nach reiflicher Überlegung<br />

habe ich mich dafür entschieden, einen<br />

anderenWegzugehen und mich<br />

dem Schreiben zu widmen“, sagte Illies<br />

laut Pressemitteilung. (dpa)<br />

Autorin Gudrun Pausewang<br />

91-jährig gestorben<br />

VonFrank Junghänel<br />

Im Sommer 1993 war ich zum<br />

ersten Mal in Israel. Meine<br />

Reise führte über Rom, wo ich<br />

mich auf dem Flughafen mit<br />

den anderen Passagieren in einen<br />

Buspferchen ließ, der uns zu der auf<br />

dem Vorfeld geparkten Maschine<br />

brachte. Eswar eng, es war heiß, es<br />

war stickig. Nicht auszuhalten, wie<br />

man so sagt.<br />

Da die paar Plätze sofort besetzt<br />

waren, mussten die meisten Leute<br />

stehen. Auch der ältere Mann mit<br />

seiner Frau, für die keiner aufstand.<br />

Siehatten vormir in der Schlange am<br />

Check-in gewartet, und nun warteten<br />

wir, dass es endlich losging. Als<br />

der Bus anruckte, griffen unsere<br />

Hände reflexartig zu den Haltestangen.<br />

Unddasah ich auf ihren Unterarmen<br />

die Tätowierung. Einpaar Ziffern,<br />

tintenblau, blass,verwischt. Der<br />

Mann trug ein Hemd mit kurzen Ärmeln,<br />

die Frauen ein Sommerkleid.<br />

Ichweiß nicht, woher sie kamen, wohin<br />

sie gingen, ich weiß nicht, was sie<br />

in ihrem Leben schon hatten aushalten<br />

müssen. Ich kenne ihre Geschichte<br />

nicht, obwohl ich die Geschichte<br />

von Auschwitz zu kennen<br />

glaubte. Ich hatte Bücher gelesen,<br />

Filme gesehen, Zeitzeugen gehört<br />

und ein paar Jahrezuvor während des<br />

Studiums in Krakow die Lager in<br />

Auschwitz und Birkenau besichtigt.<br />

Aber hier,indiesem überfüllten Flughafenbus<br />

zwischen den lauten jungen<br />

Israelis und dem alten Ehepaar,<br />

wurde mir auf einmal bewusst, dass<br />

ich überhaupt nichts wusste. Ich<br />

hatte die Vergangenheit bewältigt,<br />

wie das gernverlangt wurde,und dabei<br />

nicht bemerkt, dass sie nicht vergangen<br />

war. Sie war gegenwärtig.<br />

Noch nie hatte ich mich so blond gefühlt,<br />

so schrecklich deutsch.<br />

Nach Israel bin ich vor allem aus<br />

historischem Interesse gereist. Ich<br />

wollte Jerusalem sehen, Jerichow,<br />

das Jordanland, das Tote Meer, den<br />

SeeGenezareth, den Golan. Aufdem<br />

Flughafen „Ben Gurion“ in TelAviv<br />

blätterte der Sicherheitsbeamte sehr<br />

nachdenklich in meinem Pass,bevor<br />

er mich in einen Nebenraum bat.<br />

Besser gesagt: befahl. Ich hatte bei<br />

der Einreise den blauen Pass der<br />

DDR vorgelegt, der zu dieser Zeit<br />

noch gültig war. Das Dokument war<br />

den Beamten suspekt.<br />

Bis dahin dachte ich, wenigstens<br />

in punkto Antifaschismus auf der<br />

richtigen Seite gestanden zu haben.<br />

Meine politische Naivität reichte so<br />

weit, dass ich annahm, als Ostdeutscher<br />

in Israel herzlich willkommen<br />

zu sein. Wasein Trugschluss war,wie<br />

mir später ein israelischer Bekannter<br />

zu erklären versuchte. Es ging um<br />

Jassir Arafat, der zu dieser Zeit noch<br />

lebte, umdie Palästinenser, die von<br />

der DDR unterstützt wurden. Auch<br />

von mir, wenn ich ehrlich bin. Und,<br />

wie ich dachte,aus gutem Grund.<br />

Es ist ein Dilemma. Seit dem<br />

Abend in Jerusalem misstraue ich in<br />

dieser Sache klaren Standpunkten.<br />

Vorallem meinen eigenen.<br />

Zu Füßen des Karmelgebirges am<br />

Mittelmeer liegt die Hafenstadt<br />

Besuch in Israel<br />

Haifa, Alexanderplatz<br />

Haifa. Dort sind nach dem Krieg<br />

Abertausende Juden aus den deutschen<br />

Lagern angekommen. Haifa<br />

war für sie die erste Station in einem<br />

Land, das ihnen eine neue Heimat<br />

bieten sollte.Ein Ortzum Leben. Als<br />

ich bei meiner Tour durch Israel<br />

nach Haifa kam, wollte ich eigentlich<br />

Es mag seltsam<br />

klingen, aber ich<br />

hatte die Abwesenheit<br />

all dieser<br />

Menschen, die<br />

von den Nazis aus<br />

meiner Stadt vertrieben<br />

wurden, bis<br />

zu diesem Tagnie<br />

wirklich bemerkt.<br />

nur einen Tagbleiben. EinRundgang<br />

durch die Stadt, dann Besuch des<br />

Karmeliterklosters und dann noch in<br />

die wundervollen Gärten der Bahei.<br />

Als ich am Busbahnhof meinen<br />

Rucksack abgeben wollte, haben sie<br />

mich müde ausgelacht. Good Joke.<br />

Gepäckaufbewahrung? Es gebe<br />

hier nicht mal Papierkörbe. Inder<br />

ganzen Stadt nicht. Siemachten sich<br />

dann noch die Mühe, mich über die<br />

Terrorgefahr aufzuklären. Ziel der<br />

Selbstmordattentäter waren immer<br />

wieder Busse. Sie haben mich nicht<br />

mitgenommen, nicht mit Gepäck.<br />

Also habe ich meinen Rucksack<br />

geschultertund bin zu Fußden Berg<br />

hinauf, so gut es eben ging. Irgendwo<br />

auf halber Strecke habe ich in einem<br />

Bushäuschen Rast gemacht. Die<br />

Sonne knallte vom Himmel, ich war<br />

durchgeschwitzt, kaputt und sauer.<br />

Dasmuss einem älteren Herrnaufgefallen<br />

sein, der mich freundlich auf<br />

Englisch ansprach, um mir mitzuteilen,<br />

das der nächste Bus erst in cirka<br />

einer Stunde komme. Ich bedankte<br />

mich bei ihm für die Auskunft, und<br />

ehe ich erklären konnte,dass er mich<br />

sowieso nicht mitnehmen würde,<br />

sagte er:„Siesind deutsch?“<br />

Genau genommen war das keine<br />

Frage. Erwusste es. Der Mann war<br />

Mitte siebzig, würde ich sagen. Er<br />

hatte einen weißen Haarkranz und<br />

ein sonnengebräuntes Gesicht.<br />

Wenn ich mich richtig erinnere, trug<br />

er auch so ein kurzärmeliges Sommerhemd,<br />

wie in Israel damals fast<br />

alle Männer dieser Generation. Wir<br />

kamen ins Gespräch –ein Gespräch,<br />

das ich bis heute führe, obwohl es<br />

schon fast dreißig Jahre her ist und<br />

der Mann wahrscheinlich längst<br />

nicht mehr lebt. „Woher kommen<br />

Sie?“, fragte er.Berlin, sagte ich. „Ah,<br />

Berlin. Wo genau?“, wollte er wissen.<br />

Friedrichshain, direkt am Volkspark.<br />

„Welche Seite?“ Zur Landsberger<br />

hin, falls Ihnen das was sagt. Es sagte<br />

ihm etwas. Auf meine Frage, woer<br />

IMAGO/OMAR MARQUES<br />

denn gewohnt habe, erzählte der<br />

Mann, dass seine Familie im Viertel<br />

um den Büschingplatz zu Hause gewesen<br />

sei. Was nun allerdings mir<br />

nichts sagte.Esging ein bisschen hin<br />

und her, und bald wurde mir klar,<br />

dass wir von zwei verschiedenen<br />

Städten sprachen. Sein Berlin gibt es<br />

nicht mehr, eslebt nur noch in der<br />

Erinnerung. Der Büschingplatz lag<br />

südlich vom Park Friedrichshain,<br />

etwa dort, wo heute die Mollstraße<br />

auf den Platz der Vereinten Nationen<br />

trifft. Wir unterhielten uns über den<br />

Märchenbrunnen und kamen auf<br />

den Alexanderplatz, der ihm so vor<br />

Augen gestanden haben muss,wie er<br />

ihn aus den Dreißigerjahren kannte.<br />

Mit der Berolina, dem Warenhaus<br />

Tietz und dem Rondell der großen<br />

Straßenbahnkreuzung.<br />

Der Mann an der Bushaltestelle<br />

hatte Berlin 1937 mit seinen Eltern<br />

verlassen, noch vor den Pogromen<br />

und Deportationen. Sie waren nach<br />

Israel ausgewandert und keiner von<br />

ihnen war jemals wieder nach<br />

Deutschland zurückgekehrt.<br />

Es mag seltsam klingen, aber ich<br />

hatte die Abwesenheit all dieser<br />

Menschen, die von den Nazis aus<br />

meiner Stadt vertrieben wurden, bis<br />

zu diesem Tagnie wirklich bemerkt.<br />

Wie auch. Sie waren verschwunden.<br />

Der freundliche Mann aus Haifa<br />

hätte Anfang der Neunziger, als in<br />

Friedrichshain noch alte Leute lebten,<br />

mein Nachbar sein können, ja,<br />

sein müssen. Ich habe ihn damals<br />

nicht nach seinem Namen gefragt.<br />

Aber ich werdeihn nicht vergessen.<br />

DieSchriftstellerin Gudrun Pausewang<br />

ist tot. Siestarb am Donnerstagabend<br />

im Alter von91Jahren in<br />

der Nähe vonBamberg, wie ihr Sohn<br />

am Freitag mitteilte.Pausewang war<br />

vorallem bekannt für ihreKinderund<br />

Jugendbücher.Soschrieb sie<br />

etwa „Die letzten Kinder vonSchewenborn“<br />

(1983) oder den Roman<br />

„Die Wolke“ (1987) über die Folgen<br />

eines fiktiven Atomreaktorunfalls.<br />

Pausewang war Lehrerin. Nach eigenen<br />

Angaben schrieb sie mehr als<br />

100 Bücher,knapp fünf Millionen<br />

Exemplarewurden verkauft. Vier<br />

Hauptthemen waren für sie prägend,<br />

wie sie einst sagte: „Krieg und<br />

Frieden“, „die Armut in Südamerika“,<br />

„Schutz der Umwelt“ und „Nie<br />

mehr Nationalsozialismus“. (dpa)<br />

„My Salinger Year“ eröffnet<br />

die 70. Berlinale<br />

ZumAuftakt der 70. Internationalen<br />

Filmfestspiele in Berlin wirdals Special-Gala<br />

der Film „MySalinger Year“<br />

des kanadischen Drehbuchautors<br />

und Regisseurs Philippe Falardeau<br />

gezeigt. DieProduktion basiertauf<br />

dem gleichnamigen Roman der US-<br />

Schriftstellerin Joanna Rakoff. „My<br />

Salinger Year“ porträtiertdie junge<br />

Schriftstellerin Joana (Margaret<br />

Qualley), die als Assistentin der Literaturagentin<br />

Margaret (Sigourney<br />

Weaver) arbeitet. IhrJob ist es,die<br />

Fanpost des Schriftstellers J.D.Salinger<br />

zu beantworten. DerKünstlerische<br />

Leiter Carlo Chatrian zu seiner<br />

Wahl: „Philippe Falardeau schildert<br />

die kleine NewYorker Literaturszene<br />

der 1990er-Jahreliebevoll und mit<br />

Humor.Dabei verlierternie das 21.<br />

Jahrhundert, in dem wir alle leben,<br />

und die verbindende Rolle,die Kunst<br />

in unserem Leben spielt, aus dem<br />

Blick.“ (BLZ)<br />

»Ein Buch,das<br />

LustaufsLeben macht!«<br />

Christine Westermann, Literarisches Quartett<br />

Foto: ©Paula Winkler<br />

»Mit Wärme, aber auch mit burschikosem Witz entfaltet<br />

Katja Oskamp ein Wimmelbild imPlattenbau.«<br />

Katharina Teutsch, Die Zeit<br />

»Versammelt unheimlich genaue, zum Teil sehr lustige,<br />

zum Teil wahnsinnig traurige Porträts von großer<br />

Anteilnahme.« Matthias Brandt, Literarisches Quartett<br />

144 Seiten. Gebunden. Auch als E-Book<br />

hanser-literaturverlage.de<br />

HANSER BERLIN


28 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020<br />

·························································································································································································································································································<br />

Tagestipp<br />

BÜHNE<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />

19.30: Drei Mal Leben; 20.00 Neues Haus: Stunde<br />

der Hochstapler–Das Krull Prinzip<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

19.30: Jenufa<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

20.00: 4.48 Psychose<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

20.00 Box: Der Hals der Giraffe<br />

20.00: Hasta la Westler,Baby!<br />

Heimathafen Neukölln (& 56 82 13 33)<br />

20.00: Keine Angst vorNiemand! (Die Rixdorfer<br />

Perlen)<br />

Kleines Theater (& 821 20 21)<br />

20.00: Drei Männer im Schnee<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

19.00: Frühlingsstürme<br />

Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />

(& 88 59 11 88) 20.00: Ab jetzt<br />

Maxim Gorki Theater (& 20 22 11 15)<br />

19.30: The Situation<br />

Neuköllner Oper (& 68 89 07 77)<br />

20.00: Wolfskinder<br />

Radialsystem (& 288 78 85 88)<br />

18.00: NewEmpathies: Burn Time<br />

19.30: NewEmpathies: 7(Radouan Mriziga)<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

20.00: Extrawurst<br />

Schaubude (& 423 43 14)<br />

20.00: Hemingway. Gaza. Big Fish<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

18.00 Globe: Love hurts in Tinder Times<br />

20.30: Die Anderen<br />

Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />

20.00: Ich bin nicht Mercury<br />

Sophiensaele (& 283 52 66)<br />

19.00 Kantine: Philosophiermaschine (Interrobang)<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

19.00: Il barbiere di Siviglia<br />

Anzeige<br />

Einblicke ins Modell Mies<br />

Esgehtum„Raum-Zeit-Odyssee“, also um Zukunft, Fantasie,Ideale,inder<br />

neuen Ausstellung im Mies vander Rohe-Haus Hohenschönhausen. Der<br />

Architekturhistoriker Albert Kirchengast und der Architekt Jörn Köppler ehrenden<br />

Bauhausmeister und Erbauer des Hauses Lemke am Obersee mit der<br />

gut durchdachten Schau „Modell Mies“ und belegen so geistvoll wie unterhaltsam,<br />

wie sehr Mies’Bauten auf einem ideellen Grund errichtet sind und<br />

Zweckerfüllung, Publizität und ökonomischer Erfolg beileibe nicht die<br />

Hauptrolle spielten. Als Beispiele dienen viele Handskizzen, Collagen und<br />

Modelle des Bauhausmeisters. Lange Zeit, bevor es zu Realisierung seiner<br />

Ideen kam, bildeten diese Arbeiten die„geistige Statik“ für die Umsetzung der<br />

Entwürfe. Den Ausstellungsmachern geht es um Mies’ Gedankenmodelle,<br />

beiden gelingt es, dessen architektonisches Denken anschaulich und für<br />

heutige Bau-Debatten nützlich zu machen. Ingeborg Ruthe<br />

Miesvan der Rohe-Haus,(Haus Lemke),Oberseestr.60. Bis 5. April, Di–So 11–17 Uhr<br />

Foto: DanHannen<br />

DMITRIJ<br />

KITAJENKO<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

18.50 rechtes Seitenfoyer: Postwest_Shot<br />

19.30: legende; 20.00 3. Stock: Final Fantasy<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

Arena Glashaus (& 533 20 30)<br />

19.30: Cavewoman (Ramona Krönke). Anm. erf.<br />

Bar jeder Vernunft (& 883 15 82)<br />

20.00: Turnadot –Eine Brexit-Operette (Carrington-<br />

Brown)<br />

BKA (& 202 20 07)<br />

20.00: Berlin, die 1920er-Jahre –eine Stadt im<br />

Taumel (Sigrid Grajek)<br />

Chamäleon (& 400 05 90)<br />

18.00, 21.30: Out of Chaos (Gravity &Other Myths)<br />

Distel (& 204 47 04)<br />

17.00, 20.00: SkandalimSpreebezirk<br />

19.30 Studio: Kabarett der Comedians!<br />

Estrel Showtheater (& 68 31 68 31)<br />

20.00: Thank youfor the music –Die ABBAStory<br />

Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />

15.30, 19.30: Vivid<br />

Mehringhof-Theater (& 691 50 99)<br />

20.00: Die Expertise war bedeutend höher (Fil)<br />

Mercedes-Benz Arena (& 20 60 70 88 99)<br />

14.00, 19.00: Dream &Fly (Ehrlich Brothers)<br />

Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />

19.00, 22.00: Die LiveShow<br />

Stachelschweine (& 261 47 95)<br />

16.00, 20.00: Viel Tunnel am Ende des Lichts<br />

StageBluemax Theater (& 018 05 44 44)<br />

17.00, 20.30: Blue Man Group –The Show<br />

Bauhaus-Kunst<br />

Dirigent<br />

SONNABEND<br />

Ticket-Hotline 030·20 30 92101,konzerthaus.de<br />

StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />

15.00, 19.30: MammaMia!<br />

Tempodrom (& 69 53 38 85)<br />

16.00, 20.00: TheGrand Hotel(Moscow Circus on<br />

Ice)<br />

TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />

20.00: Die Vorteile des Lasters (Lisa Eckhart)<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

20.00: Zauber Zauber –Nichts ist, wie es scheint<br />

Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />

20.00: Sexuelle Belustigung (Suchtpotenzial (Julia<br />

Gámez Martín und Ariane Müller)<br />

KLASSIK<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

13.00 Ludwig-van-Beethoven-Saal: Beethoven-Salon<br />

–Kammermusik zur Mittagszeit<br />

Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />

19.00:<strong>Berliner</strong> Philharmoniker,Ltg.Kirill Petrenko,<br />

GustavMahler:Symphonie Nr.6<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal (& 25 48 81 32)<br />

20.00: Sinfonie Orchester Berlin, Cornelia Gartemann,<br />

Marlene Ito und Philipp Bohnen (Violine), Ltg.Thomas<br />

Koncz, Max Bruch: Konzertfür Violine und Orchester<br />

Nr.1g-Moll op. 26; Jean Sibelius: Konzertfür Violine<br />

und Orchester d-Moll op. 47; Johannes Brahms:<br />

Konzertfür Violine und Orchester D-Dur op. 77<br />

Zwölf-Apostel-Kirche (& 263 98 10)<br />

18.00: Stephan Graf vonBothmer:„Afrika Flug“ in<br />

concert, Stummfilm-Dokumentation neuinterpretiert<br />

20.00: „Berlin. Die Sinfonie der Großstadt“ in concert,<br />

Stummfilm-Dokumentation neu interpretiert<br />

KINDER<br />

FEZ Berlin (& 530 71 -0)<br />

12.00: FEZ –Kinder undFamilien: Offenes Spielen<br />

Grips Podewil (& 39 74 74 77)<br />

16.00: Ankommen is WLAN (ab12J.)<br />

Pfefferberg Theater (& 939 35 85 55)<br />

15.00: Literatur Live: Alles muss klein beginnen,<br />

Gerhard Schöne, Ein Kinder- und Familienprogramm<br />

30.01.–01.02.20·20.00UHR<br />

KONZERTHAUSBERLIN·GROSSER SAAL<br />

KONZERTHAUSORCHESTER BERLIN<br />

ANASTASIA KOBEKINA Violoncello<br />

Sergej Prokofjew „Romeound<br />

Julia“ -Suite Nr.1und 2op. 64;<br />

Werkevon PjotrTschaikowsky<br />

Puppentheater Berlin (& 342 19 50)<br />

16.00: Die drei Winterriesen und der Frühling<br />

Puppentheater Firlefanz (& 283 35 60)<br />

16.00: Der Froschkönig (ab 4J.)<br />

Schaubude (& 423 43 14)<br />

15.00: Peterchens Mondfahrt, Figurentheater Marie<br />

Bretschneider (ab 4bis 8J.)<br />

Theater an der Parkaue (& 55 77 52 52)<br />

16.00: Ich, Ikarus (ab 9J.)<br />

16.00: Zinnober in der grauen Stadt (ab 4J.)<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

<strong>Berliner</strong> Dom (& 20 26 91 36)<br />

20.00: Klaus-Maria Brandauer liest Dietrich Bonhoeffer,mit<br />

musikalischer Begleitung<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

16.00: Robert Redford ruft bald an, Hans-Jürgen<br />

Schatz liest Horst Pillau<br />

Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />

16.00: Andere machen das beruflich, Andrea Sawatzk<br />

KONZERT<br />

Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />

20.00: Frontm3n, Up Close Tour 2020<br />

Berghain/Kantine (Rüdersdorfer Str.70)<br />

20.00: Ilgen-Nur,Monako<br />

Gutshof Britz (Alt-Britz 81)<br />

19.00 Kulturstall: Thärichens Tentett, Ulli Bartel<br />

Quartett u. a., Jazzfest Neukölln2020 –2.Tag<br />

Huxleys (& 301 06 80 88) 21.00: Pothead<br />

Kulturbrauerei/Maschinenhaus (& 44 31 51 00)<br />

20.00: Rock Twice, Chapter One!!<br />

CHARLOTTENBURG<br />

Astor Film Lounge (✆ 883 85 51) Crescendo #makemusicnotwar<br />

14.30; French Connection I–Brennpunkt Brooklyn<br />

So 12.00; Lindenberg! 17.15, Sa a. 20.30, So a. 20.15<br />

Cinema Paris (✆ 881 31 19) Pavarotti (OmU) So 12.30;<br />

Die Wütenden 15.00, 20.30; Die Wütenden (OmU) 17.45<br />

Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) 1917 –Der Film (OmU)<br />

Sa 20.00, So 19.15; Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD:<br />

Giselle So 16.00; Das geheime Leben der Bäume Sa 17.20,<br />

So 13.30; JudySa14.30; Miles Davis (OmU) So 11.00<br />

Delphi LUX (✆ 322 93 10 40)1917 –Der Film Sa 13.30,<br />

16.15, 19.00, 21.40, So 14.30, 17.15, 20.00; Bis dann,<br />

mein Sohn So 11.00; Das geheime Leben der Bäume<br />

13.20, 15.40; Jojo Rabbit (OF) 15.00, 20.50; Das Kapital<br />

im 21. Jahrhundert So 11.00; Parasite 18.00; Aquarela<br />

(OmU)So11.00; Aretha Franklin: Amazing Grace (OmU) So<br />

13.00; Judy17.30, 20.15, So a. 12.45, 15.15; ARainyDay<br />

In New York (OmU) So 10.45; Judy (OmU) 13.30, 17.50,<br />

20.30; Queen &Slim (OmU) 21.15, Sa a. 15.00; The Farewell<br />

(OmU) So 11.00; Freies Land 13.30, 16.15; The Peanut<br />

Butter Falcon (OmU) 19.00; Knives Out (OmU) 20.50;<br />

Knives Out (OF) 18.00; Marianne &Leonard (OmU) So<br />

11.00; VomGießen des Zitronenbaums 13.20, 15.40; Einsam<br />

zweisam 19.00; Lara So11.15; Miles Davis (OmU)<br />

21.30; Die Sehnsucht der SchwesternGusmao 16.00<br />

Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Milchkrieg in Dalsmynni So<br />

18.45; Nur die Füße tun mir leid –900 Kilometer Jakobsweg<br />

So 15.15; Pavarotti (OmU) Sa 15.00; The Peanut Butter<br />

Falcon Sa 18.45; Shining (OmU) Sa 22.15; Das Vorspiel<br />

17.00, 20.30; Crescendo #makemusicnotwar Sa 17.45, So<br />

20.15; The Irishman (OmU) So 16.30; Der kleine Rabe Sokke<br />

315.00; Milchkrieg in Dalsmynni Sa 22.30; Motherless<br />

Brooklyn Sa 20.00<br />

Kant Kino (✆ 319 98 66) The Farewell So 12.00; Knives<br />

Out 14.30, 17.30, 20.30; Lindenberg! 14.30, 17.30,<br />

20.30; Nurejew So11.45; ARainy Day In NewYork 16.15,<br />

20.45; Der geheime Roman des Monsieur Pick 18.30; Latte<br />

Igel und der magische Wasserstein Sa 14.00, So 13.00; Die<br />

schönste Zeit unseres Lebens So 11.30; Als Hitler das rosa<br />

Kaninchen stahl 14.45, 17.20, 20.00; Cunningham So<br />

11.00; Der kleine Rabe Socke 3So14.00; Ich war noch<br />

niemals in New York So 11.15; Spione Undercover 14.00;<br />

Das Vorspiel 16.15, 18.30, 20.50<br />

Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) Atmos: Bad Boys for Life<br />

20.00, 23.10; Die Eiskönigin II 11.30, 14.00; 3D,Atmos:<br />

Star Wars IX 16.40; Preview: Die fantastische Reise des Dr.<br />

Dolittle So 14.30; Die Hochzeit 17.30, 20.20, 23.10; Jumanji<br />

12.00, Sa a. 14.45; Jojo Rabbit (OF) 22.50; Lindenberg!<br />

19.45, Sa a. 16.40; Preview: Little Women So 16.30;<br />

Vier zauberhafte Schwestern Sa12.00, 14.15, So 11.30,<br />

14.00; Jojo Rabbit 17.50, 20.30, 23.15; Star Wars IX<br />

11.15, 14.30; Bad Boys for Life 11.30, 17.00; Die Hochzeit<br />

14.10; Knives Out 20.00, 23.05; Als Hitler das rosa Kaninchen<br />

stahl Sa 11.15, 20.30, So 12.10, 20.00; Bad Boys for<br />

Life Sa 14.00, So 14.45; Jojo Rabbit (OF) So 17.30; Joker<br />

Sa 23.15, So 22.50; Jumanji So 15.00; Knives Out 17.45;<br />

Das perfekte Geheimnis 12.15, Sa a. 15.00; Star Wars IX<br />

20.45<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) ARainy Day In New<br />

York Sa 14.45; ARainy Day In NewYork (OmU) So 17.45;<br />

Jeanne d‘Arc (OmU) Sa 11.00; Latte Igel und der magische<br />

Wasserstein 16.15; Der Leuchtturm (OmU) 21.00; Milchkrieg<br />

in Dalsmynni Sa 17.45; Motherless Brooklyn (OmU)<br />

So 11.00; Shaun das Schaf Sa 13.15, So 14.45; Snorri &<br />

der Baby-Schwimmclub –Dive: Rituals in Water (OmU) So<br />

13.30; Das Vorspiel (OmenglU) So19.15; Das Vorspiel<br />

(OmU) Sa19.15; Why Don‘t You Just Die! (OmenglU) Sa<br />

22.50; Why Don‘t YouJust Die! (OmU) So 22.50; Aquarela<br />

(OmU) Sa 11.00; Character One: Susan (OmenglU) Sa<br />

16.00; Freies Land (DFmenglU) Sa 19.30, So 21.40; Der<br />

geheime Roman des Monsieur Pick (OmU) 14.15; Der kleine<br />

Rabe Socke312.45; Lara (DFmenglU) So 15.50; Miles<br />

Davis (OmU) So 19.30; Morgen sind wir frei So 11.00; Once<br />

Upon aTime in... Hollywood (OmU) Sa 21.40; Systemsprenger<br />

(DFmenglU) 17.30; Einsam zweisam (OmU) Sa 17.00;<br />

Die Eiskönigin II 15.15; The Farewell (OmenglU) 18.50;<br />

Fritzi So 12.15; Der geheime Roman des Monsieur Pick<br />

(OmU) Sa 13.30; Joker (OmU) 22.45; Milchkrieg in Dalsmynni<br />

So 13.45; Motherless Brooklyn (OmU) Sa11.00;<br />

Parasite (OmenglU) So 20.30; Parasite (OmU) Sa 20.30;<br />

Die Wache (OmU) So 11.00; Weathering With YouSo17.00<br />

Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Als Hitler das rosa Kaninchen<br />

stahl 16.00; Freies Land 20.10; Das geheime Leben<br />

der Bäume 14.00, Sa a. 18.15; Joker(OmU) Sa 22.35;<br />

Das Kapital im 21. Jahrhundert –Capital in the Twenty-First<br />

Century(OmU) 12.00; Preview: Die Kunst der Nächstenliebe<br />

(OmU) So 18.15; Parasite (OmU) So 22.35; Aretha Franklin:<br />

Amazing Grace (OmU) 20.15; Der geheime Roman des<br />

Monsieur Pick (OmU) 18.15; Land des Honigs –Medena<br />

Zemja: Honeyland (OmU) 12.15; Der marktgerechte Mensch<br />

16.20; Midsommar – Director‘s Cut (OmU) Sa 22.00;<br />

Schönheit &Vergänglichkeit So 22.00; Systemsprenger<br />

14.00<br />

UCI Luxe Kino Mercedes-Platz 1917 –Der Film 11.00,<br />

14.00, 17.00, 20.00, 23.00; 1917 –Der Film (OF) So<br />

19.30; 3Engel für Charlie 14.10, Sa a. 20.10, So a. 20.20;<br />

Als Hitler das rosa Kaninchen stahl Sa 17.10, So 11.30;<br />

Bad Boys for Life 11.10, 16.20, 19.40, Sa a. 22.40; IMAX:<br />

Bad Boys for Life 13.50, 16.50, 20.00, 23.10; Black and<br />

Blue So 23.00; Cats 17.20; Cats (OF) Sa 16.50; 3D: Die<br />

Eiskönigin IISa11.20; Die Eiskönigin II 11.45, 14.20,<br />

16.45; Das geheime Leben der Bäume 20.10; The Grudge<br />

23.10, Sa a. 19.40, So a. 19.50; Die Hochzeit 20.15,<br />

23.15, Saa.11.30, 14.30, 17.20, So a. 11.10, 14.00,<br />

17.30; Hustlers 23.10; Wie ich ein Gangster wurde: Eine<br />

wahre Geschichte So 17.00; Jojo Rabbit 17.10, 19.50; Joker<br />

22.50; Jumanji 11.10, 14.00, 16.50, 19.20, Saa.<br />

22.50, So a. 22.40; Der kleine Rabe Socke 3Sa12.00;<br />

Knives Out 14.20, 22.20, Sa a. 16.40, 19.50, So a. 20.15;<br />

Knives Out (OF) Sa 23.00, So 23.15; Latte Igel und der<br />

magische Wasserstein 12.00, 14.20; Lindenberg! 16.30,<br />

19.40, Sa a. 22.10, So a. 22.20; Preview: Little Women So<br />

17.00; The Peanut Butter Falcon 14.10; Das perfekte Geheimnis<br />

Sa 19.20; Queen &Slim 22.45; Shaun das Schaf<br />

So 11.50; Spione Undercover11.10, 14.10; 3D: Star Wars<br />

IX 22.45, Sa a. 14.00, 19.30, So a. 14.15, 19.40; IMAX 3D:<br />

Star Wars IX11.00; Star Wars IX13.45, 16.40, 19.50,<br />

22.20; 3D: Street Dancer So 11.00; Detective Chinatown<br />

III (OmU) Sa 11.00; Thomas und seine Freunde 11.50; Vier<br />

zauberhafte Schwestern11.20, 13.50; Weathering With You<br />

So 17.20; Die Wolf-Gäng 12.00, 14.30, Sa a. 17.00, So a.<br />

17.10<br />

Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) Joker (OmU) So 22.30;<br />

Der Leuchtturm(OmU) Sa 22.50, So 20.20; Parasite (OmU)<br />

Sa 20.20; Systemsprenger (OmenglU) 18.00; Die Wache<br />

(OmU) 16.30; Milchkrieg in Dalsmynni (OmU) 16.00; Porträt<br />

einer jungen Frau in Flammen (OmU) 18.00, Sa a.<br />

22.15; VomGießen des Zitronenbaums (OmU) 20.20; Why<br />

Don‘t YouJust Die! (OmU) So 22.15<br />

HELLERSDORF<br />

CineStar (✆ 04 51/703 02 00) 1917 –Der Film 16.45,<br />

20.00, Sa a. 23.00; Bad Boys for Life 16.50, 19.30, Sa a.<br />

22.40; Die Eiskönigin II 13.40, 16.30, So a. 11.00; Die<br />

Hochzeit 14.00, 17.10, 20.10, Sa a. 23.00; JokerSa22.50;<br />

Jumanji 16.40, 19.50, Sa a. 22.50;Der kleine Rabe Socke<br />

3So11.00; Knives Out 19.40, Sa a. 22.50; Lindenberg!<br />

13.30, 19.40; Das perfekte Geheimnis 13.50; Spione Undercover<br />

14.00, So a. 11.20; 3D: Star Wars IX 19.20; Star<br />

Wars IX 16.45, Sa a. 22.45; Thomas und seine Freunde So<br />

11.30; Vier zauberhafte Schwestern 14.10, So a. 11.40;<br />

Weathering With YouSo11.10; Die Wolf-Gäng 14.15, 16.50,<br />

So a. 11.40<br />

Kino Kiste (✆ 998 74 81) Als Hitler das rosa Kaninchen<br />

stahl Sa 13.30, So 20.10; Morgen sind wir frei Sa 17.15, So<br />

14.00; Pettersson und Findus: Findus zieht um So 16.00;<br />

Rotschühchen und die sieben ZwergeSa15.35; Die schönste<br />

Zeit unseres Lebens Sa 19.00, So 18.00<br />

HOHENSCHÖNHAUSEN<br />

CineMotion (✆ 038 71/211 41 09) 1917 17.30, 20.00,<br />

Sa a. 22.50; Die Addams Family 12.40; Bad Boys for Life<br />

14.40, 17.00, 20.00, Sa a. 22.40; 3D: Die Eiskönigin II Sa<br />

14.15; Die Eiskönigin II 10.40, 11.50, 14.20, 17.15; Preview:<br />

Die fantastische Reise des Dr.Dolittle So 14.45; The<br />

GrudgeSa23.00; Die Hochzeit 14.30, 17.10, 19.50, Sa a.<br />

22.30; Jumanji 17.20, 19.45; Der kleine Maulwurf 10.50;<br />

Der kleine Rabe Socke10.20, 13.00; Knives Out 20.15, Sa<br />

a. 22.40; Der König der Löwen 12.10; Latte Igel und der<br />

magische Wasserstein 10.30, 12.30, 15.00;<br />

Lindenberg! 16.40, 19.30; Das perfekte Geheimnis 19.40;<br />

3D: Spione Undercover 11.45; Spione Undercover 14.50;<br />

3D: Star Wars IX 16.45, 19.50; Star Wars IX 14.15, 20.10,<br />

Sa a. 22.20; Thomasund seine Freunde 10.20, 12.15; Underwater<br />

Sa 23.00; Vier zauberhafte Schwestern12.20, Sa<br />

a. 14.45, 17.10, So a. 14.15; Weathering With You So<br />

17.00; Die Wolf-Gäng 12.00, 14.30, 17.20; Zombieland 2<br />

Sa 23.00<br />

KREUZBERG<br />

Babylon (✆ 61 60 96 93) A Jojo Rabbit (OmU) 15.00,<br />

17.30, 20.00, 22.30; B Aretha Franklin: Amazing Grace<br />

(OmU) 14.00; Knives Out (OmU) 16.00, 21.30; Parasite<br />

(OmU) 18.45<br />

fsk amOranienplatz (✆ 614 24 64) Little Joe (OmU)<br />

12.30, 21.30; Marriage Story (OmU) 12.15; Milchkrieg in<br />

Dalsmynni (OmU) 17.30; Parasite (OmU) 14.45; Die Sehnsucht<br />

der Schwestern Gusmao (OmU) 15.00; Das Vorspiel<br />

So 19.30; Die Wütenden (OmU) 17.45, 20.00, 22.15<br />

Moviemento (✆ 692 47 85) Als Hitler das rosa Kaninchen<br />

stahl Sa 10.15; Jojo Rabbit (OmU) Sa 12.45, 15.15,17.45,<br />

20.15, 22.45, So 10.00, 12.30, 15.00, 17.30, 20.00,<br />

22.30; Als Hitler das rosa Kaninchen stahlSa23.00; Faltenrock<br />

(OmenglU; m. Gespräch) So 19.15; Link Up Film FestivalSo14.00;<br />

Little Joe(OmU) Sa 20.45, So 21.30; Roland<br />

Rebers Todesrevue (m. Gästen) Sa18.00; Systemsprenger<br />

11.15; Thomas und seine Freunde Sa 14.00; Als Hitler das<br />

rosa Kaninchen stahl Sa 17.15, So 11.45, 16.30; Invisible<br />

Sue Sa 12.30; Jojo Rabbit (OmU) Sa 10.00; Der kleine<br />

Rabe Socke3So10.00; Der Leuchtturm (OmU) Sa 22.00;<br />

Little Joe(OmU) So 14.15; Mein Lotta-Leben Sa 15.00; Vom<br />

Gießen des Zitronenbaums (OmU) Sa 19.45, So19.00;<br />

Yung (OmenglU) So 21.15<br />

Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) Swans Sa 20.30, So<br />

20.00<br />

KINO<br />

Keine Musealisierung<br />

Claus Löser<br />

denkt 75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz<br />

über Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Kinos nach.<br />

Gleich nach der Fertigstellung seines ersten<br />

Films im Jahre 1973 wird Claude<br />

Lanzmann von israelischen Regierungsstellen<br />

kontaktiert. Kurze Zeit<br />

später beginnt er mit der Arbeit an „Shoah“. Damals<br />

stand der Titel des Films noch nicht fest, erst<br />

recht nicht konnte dessen Bedeutung erahnt werden.<br />

„Shoah“ ist eine mehr als 500 Minuten währende<br />

Beschäftigung mit dem Tod. Der Film ist<br />

gleichzeitig das Leben selbst. Es gibt keinen anderenBeitrag<br />

des Kinos,der die Kraft dieses Mediums<br />

derart als Brücke zwischen Gestern und Morgen<br />

derart. Obwohl unentwegt<br />

von Vernichtung die Rede<br />

ist und nun inzwischen<br />

auch nahezu alle Mitwirkenden<br />

verstorben sind,<br />

entfaltet sich beim Sehen<br />

und Hören stets aufs Neue<br />

eine ungeheure Gegenwärtigkeit.<br />

Denn „Shoah“ entwickelt<br />

einen völlig anderenBlick<br />

auf geschichtliche<br />

Vorgänge, als dies heut die<br />

meisten Filme tun: er<br />

schließt nichts ab, erreißt<br />

auf. Musealisierung findet<br />

keine statt. Wir werden als<br />

Zuschauer nicht in die vermeintliche<br />

Aufgeräumtheit<br />

unseres Alltags zurück entlassen.<br />

Vor75Jahren wurde<br />

das Konzentrationslager<br />

Auschwitz von sowjetischen<br />

Truppen erreicht –<br />

fürwahr ein elementares<br />

historisches Ereignis.Wenn<br />

am Montag der „Tag des<br />

Gedenkens an die Opfer<br />

des Nationalsozialismus“ begangen wird, so formuliert<br />

sich in diesem Titel einerseits das letztlich<br />

nicht auflösbare Dilemma unserer Erinnerungskultur.<br />

Andererseits hat Lanzmanns Werk großen<br />

Anteil daran, dass„Auschwitz“ nicht zum Synonym<br />

für ein in den Geschichtsbüchern verschlossenes<br />

Ereignis geworden ist, sondernals konkrete Machtkonstellation<br />

zwischen Menschen nachvollziehbar<br />

bleibt.<br />

Aus Anlass des Gedenktages kommen weitere<br />

Arbeiten zurück ins Kino,die um den Mord an den<br />

jüdischen Menschen Europas durch die Deutschen<br />

und ihreHelfer kreisen. „Ha’ Makah Ha“Shmonim<br />

Ve’ Ahat“ (Der 81. Schlag) von David Bergman,<br />

Jacques Ehrlich, Haim Gouri, Miriam Novitch und<br />

Zvi Shner wurde 1975 für den Oscarnominiertund<br />

erlebte 1977 im Rahmen der Berlinale seine (bundes-)deutsche<br />

Premiere. Der Kompilationsfilm<br />

steht in der aufklärerischen Tradition, wie sie auch<br />

von Erwin Leiser in seinem Grundsatzwerken<br />

„Mein Kampf“ (1960) oder „Deutschland, erwache!“<br />

(1968) angestrebt wurde.Der Wegzum Holocaust<br />

wird dabei als chronologische Abfolge von<br />

Ereignissen beschrieben, die nahezu zwangsläufig<br />

im Völkermord münden. Überaus beklemmende<br />

(teilweise nachbearbeitete) Archivaufnahmen werden<br />

auf der Tonebene mit Zeugenaussagen aus<br />

dem 1961 in Jerusalem stattgefundenen „Eichmann-Prozess“kombiniert,<br />

erzeugen geradezu fa-<br />

DAS FLIEGENDE AUGE<br />

Claude Lanzmanns Film „Shoah“ entfaltet stets<br />

auf Neue eine ungeheure Gegenwärtigkeit. ARTE<br />

Sputnik (✆ 694 11 47) Alles außer gewöhnlich (OmU) So<br />

18.00; TheFarewell(OmU) So 20.00; HumanNature (OmU)<br />

Sa 16.00; Der marktgerechte Mensch (OmU) Sa 18.00;<br />

Miles Davis (OF) So 16.00; Parasite (OmenglU) So 22.00;<br />

Parasite (OmU) Sa 22.00; Kinderfilm des Monats: Pettersson<br />

undFindus14.30; Porträt einer jungen Frau in Flammen<br />

(OmU) So 12.30; Die Sehnsucht der Schwestern Gusmao<br />

(OmU) Sa 19.45; Cunningham (OmU) So 13.30; Joker<br />

(OmU) Sa 23.00; Judy(OmU) So 18.45; Little Joe(OmU) So<br />

21.00; Milchkrieg in Dalsmynni (OmU) Sa 14.30; Porträt<br />

einer jungen Frau inFlammen (OmU) Sa 16.00; Die Sehnsucht<br />

der SchwesternGusmao (OmU) Sa 20.30, So 11.00;<br />

Shaun das Schaf So15.15; Swans (OmU) So 22.45; Systemsprenger<br />

Sa 18.15; Weathering With You So16.45;<br />

Kinobar im Sputnik Aretha Franklin: AmazingGrace (OmU)<br />

So 20.30; B-Movie: Lust &SoundinWest-Berlin (OmenglU)<br />

Sa 23.00; PJ Harvey –ADog Called Money(OmU) Sa 20.30;<br />

Schönheit &Vergänglichkeit So 17.00<br />

Yorck (✆ 78 91 32 40) Das geheime Leben der Bäume<br />

15.20, 17.40; Der kleine Rabe Socke3So 13.00; Parasite<br />

20.00; New Knives Out Sa16.00, 18.50, 21.40, So 16.40,<br />

19.30; Latte Igel undder magische Wasserstein 14.40<br />

KÖPENICK<br />

Kino Spreehöfe (✆ 538 9590) Bad Boys for Life 17.30,<br />

20.30; Die Eiskönigin II 15.00, Sa a. 13.00, So a. 12.45;<br />

Preview: Die fantastische Reise des Dr. Dolittle So 15.15;<br />

Die Hochzeit 15.00, 17.30,20.15; Jumanji So 12.15; Der<br />

kleine Rabe Socke 3Sa13.00, So 10.00; Knives Out<br />

17.15, 20.15; Latte Igel und der magische Wasserstein<br />

13.00, So a. 10.00; Lindenberg! 17.00, 20.00; Spione Undercover<br />

Sa14.45, So 10.15, 12.30; 3D: Star Wars IX<br />

20.00; Vier zauberhafte Schwestern Sa13.00, 15.15, So<br />

10.30, 12.30, 14.45; Die Wolf-Gäng 14.45, 17.45, So a.<br />

10.45<br />

talistische Bewegungen. Dieeine beginnt in Österreich<br />

und Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg,<br />

die andereinden Schtetl Galiziens oder der Bukowina.<br />

Beide Linien laufen nahezu unausweichlich<br />

auf die Gaskammern von Auschwitz zu. Der Film<br />

ist auch deshalb so wichtig, weil die Grenzen des<br />

filmisch Darstellbaren deutlich werden. Überaus<br />

starke, weil assoziationsreiche Momente stehen<br />

neben solchen mit einer Tendenz zur Illustration.<br />

VomAnsatz her näher an Lanzmanns Konzept<br />

bewegt sich eine selten gezeigte Fernsehproduktion<br />

(Radio Bremen) von 1981, die jetzt erstmals<br />

restauriert auf DVD zugänglich<br />

gemacht wird. Der<br />

1915 im thüringischem<br />

Meuselwitz geborene Regisseur<br />

Karl Fruchtmann<br />

war 1936 selbst in einem<br />

sächsischen Konzentrationslager<br />

inhaftiert und<br />

konnte später nach Palästina<br />

entkommen. 1958<br />

kehrte er nach Deutschland<br />

zurück, drehte mehrere<br />

wichtige Filme zum Holocaust.<br />

Für den Dokumentarfilm<br />

„Zeugen –Aussagen<br />

zum Mord an einem Volk“<br />

befragte er Überlebende<br />

der Todesmühlen, gliederte<br />

dann die Zeugnisse zu thematischen<br />

Blöcken und<br />

montierte sie mit aktuellen<br />

Aufnahmen von den Tatorten.<br />

Er konzentriertsich dabei<br />

ganz auf die Gesichter<br />

und die Körpersprache seiner<br />

Gesprächspartner. Mit<br />

Ruth Elias gibt es eine Frau,<br />

die sowohl bei Fruchtmann als auch in „Shoah“ zu<br />

sehen ist. Lanzmann hat mit seinem Film viel eher<br />

begonnen, wurde aber quasi vonFruchtmannund<br />

anderen Produktionen zum Thema eingeholt. Aber<br />

es geht hier ja gerade nicht um journalistische Exklusisvität.<br />

Wie gut, dass Lanzmann diesen langen<br />

Atem aufbringen konnte.Als Regisseur hatte er vor<br />

Drehbeginn nur wenig Erfahrung. „Shoah“ ist im<br />

Grunde ein Experimentalfilm im eigentlichen<br />

Wortsinn. Auf 16mm, mit einem für ein solches<br />

Langzeitprojekt geringem Budget gedreht, lebt dieses<br />

Jahrhundertwerk über ein Jahrtausendverbrechen<br />

bis heute von seiner subversiven Kraft. Die<br />

Untersuchungen im Grenzbereich zwischen Inszenierung<br />

und Abbildung stellen Grundfragen an das<br />

Medium Film, die noch lange nicht beantwortet<br />

sind.<br />

„Shoah“ wird am 27. Januar im Rahmeneiner weltweitenVorführung<br />

an mehreren <strong>Berliner</strong> Orten gezeigt. Alle Termineunter:www.worldwide-reading.com,<br />

„Der 81. Schlag“, Kino Arsenal, am 27. Januar<br />

um 20 Uhr,„Zeugen-Aussagen zumMordaneinemVolk“,Akademie<br />

der Künste (Hanseatenweg), 29.Januar um 18 Uhr.<br />

Claus Löser<br />

ist Filmhistoriker,Kritiker und Kinoliebhaber.Er<br />

kuratiertdas Filmprogramm in der Brotfabrik.<br />

Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) Alkohol Sa 15.15; Als<br />

Hitler das rosa Kaninchen stahl Sa 10.45; Das Ballett des<br />

Bolshoi-Theater in HD: Giselle So 16.00; Die Eiskönigin II<br />

13.00; Freies Land Sa 22.15; Knives Out Sa 17.30, So<br />

20.30; Latte Igel ... Sa 13.15, So 15.30; Lindenberg! Sa<br />

15.15, 18.00, 20.00, So 13.15, 19.30; Über Grenzen So<br />

17.30; VomGießen des Zitronenbaums Sa 13.00, 17.45, So<br />

10.30; Das Vorspiel 20.15, Sa a. 10.30, 15.15, So a. 18.15<br />

MARZAHN<br />

UCI Kinowelt amEastgate (✆ 93 03 02 60) 1917 –Der<br />

Film 17.15, 19.50, Sa a. 22.50, So a. 14.05; Bad Boys for<br />

Life 14.00, 17.00, 20.00, Sa a. 23.00; Cats (OF) So 20.00;<br />

Die Eiskönigin II11.35, 14.00, 16.50; The Grudge Sa<br />

23.15; Die Hochzeit 14.10, 17.05, 20.00, Sa a. 22.45;<br />

Holop –Servant (OF) 11.30; 3D: Jumanji 19.40, Saa.<br />

22.40; Jumanji 14.10, Sa a. 17.00; Knives Out Sa 19.45,<br />

23.00; Latte Igel ... 11.50; Lindenberg! 19.40, Sa a. 16.35;<br />

Preview: Little Women So 17.00; Das perfekte Geheimnis<br />

20.00; Spione Undercover 11.40, 14.15; 3D: Star Wars IX<br />

19.30, Sa a. 22.35; Star Wars IX 16.30, Sa a. 14.05; Thomas<br />

und seine Freunde 11.45; Vier zauberhafte Schwestern<br />

11.55, 14.15; Weathering With YouSo17.00; Die Wolf-Gäng<br />

12.00, 14.30, 16.55; Zombieland2Sa23.10<br />

MITTE<br />

Acud (✆ 44 35 94 98) But Beautiful –Nichts existiert unabhängig<br />

(OmU) Sa 16.30; Einsam zweisam So 21.00; Der<br />

kleine Rabe Socke 315.00; Lara (OmenglU) Sa 18.45;<br />

Parasite Sa 20.45, So 18.30; Shaun das Schaf So 16.30;<br />

Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten 16.00;<br />

Cunningham (OmU) Sa 17.45; Einsam zweisam Sa 19.45;<br />

Gundermann Revier (OmenglU) So 17.45; Marianne &Leonard<br />

(OmU) So 21.30; Milchkrieg in Dalsmynni So 19.30;<br />

Die Wache Sa 22.00


Babylon (✆ 242 59 69) Stummfilm um Mitternacht: Die<br />

Bergkatze (m. Live-Musikbegleitung) Sa 23.59; Fellini 100!:<br />

Boccaccio 70 (OmenglU) So 12.15; Cinebrasil: Colegas –<br />

Freunde: Buddies (OmenglU) Sa 16.00; Cinebrasil: Domingo<br />

–Sonntag (OmenglU) So 18.00; Felsenstein: Don Giovanni<br />

Sa 15.00; Cinebrasil: Liebesgeschichten dauern<br />

höchstens 90 Minuten (OmU) So 18.00; Felsenstein: Hoffmanns<br />

Erzählungen (1970/2008) –Restaurierte Fassung<br />

So 15.00; Cinebrasil: Lusofonas (OmenglU) Sa 18.00; Metropolis<br />

(1925/26/2010) –Restaurierte Fassung (m.Live-<br />

Musikbegleitung) So 19.00; Cinebrasil: Mein Name ist Daniel<br />

(OmenglU) So 22.00; Cinebrasil: Mein Onkel hat jemanden<br />

umgelegt (OmenglU) Sa 18.00; Cinebrasil: Mutum<br />

(OmenglU) So 16.00; Cinebrasil: Nise: Ocoracao da loucura:<br />

Nise: Das Herz des Wahnsinns (OmU) Sa 22.00; Cinebrasil:<br />

Pastor Claudio (OmenglU) So 20.00; Cinebrasil: Pedra<br />

da memoria (OmenglU) Sa 20.00; Cinebrasil: Eine Familie<br />

suchte ihr Glück (OmU) So22.00; Felsenstein: Progress<br />

Wochenschau So 14.00; Cinebrasil: Simonal (OmenglU)<br />

20.00; IndoGerman Film: Street Dancer (OmenglU) 13.30;<br />

CinemAperitivo: Zu viele Wunder: Lucia‘s Grace (OmU; mit<br />

Gespräch) So 16.00; Cinebrasil: Wolfram (OmenglU) Sa<br />

22.00; Cinebrasil: Hoch lebe Sao Joao! (OmenglU) Sa<br />

16.00<br />

Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73)Fritzi15.30;<br />

Joker (OmU) Sa 22.30; Der kleine Maulwurf (1963-1975)<br />

10.15; Der Leuchtturm(OmU) 11.30; Queen &Slim (OmU)<br />

17.15, So a. 20.00; Die Staatsfeinde Sa 20.00; Thomas<br />

undseine Freunde 13.45; Joker(OmU)So20.45; Kinderfilm<br />

desMonats: Pettersson und Findus: Findus zieht um 16.30;<br />

Queen &Slim (OmU) 14.00, Sa a. 20.45; VomGießen des<br />

Zitronenbaums (OmU) 12.00, 18.30; Yung 10.00; Yung<br />

(OmenglU) Sa 23.30<br />

CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) 1917 –Der Film<br />

16.30, 19.50; 1917 –Der Film (OF) 11.00, 13.50, 17.10,<br />

19.30, 22.50; 3Engel für Charlie So 23.15; 3Engel für<br />

Charlie –Charlie‘s Angels (OF) Sa 23.15; Als Hitler das rosa<br />

Kaninchen stahl Sa 14.10; Bad Boys for Life 11.15, 14.15,<br />

16.40, 20.10, 23.15; Bad Boys for Life (OF) 19.40, 22.40;<br />

Cats So 11.30; Cats (OF) Sa 11.30; Die Eiskönigin II 12.00,<br />

17.15; Die Eiskönigin II –Frozen 2(OF) So 15.10; Die Hochzeit<br />

11.30, 14.20, 20.10, 23.10, Sa a. 17.20, So a. 17.10;<br />

Wieich ein Gangster wurde: Eine wahre Geschichte (OmenglU)<br />

So 20.00; Joker Sa22.20; Joker (OF) So 22.20; 3D:<br />

Jumanji Sa 18.00, So 12.00; Jumanji 13.20; Knives Out<br />

22.40, Sa a. 20.10, So a. 17.00;Knives Out (OF) Sa 17.00,<br />

So 19.30; Latte Igel und der magische Wasserstein Sa<br />

11.10; Lindenberg! Sa 19.30, So 14.00; Das perfekte Geheimnis<br />

Sa 15.10, So 18.00; Spione Undercover 14.30;<br />

3D: Star Wars IX 19.00, Sa a. 11.45, 22.15; Star Wars IX<br />

16.15; 3D: Star Wars IX (OF) So 22.15; Star Wars IX (OF)<br />

21.00; Vier zauberhafte Schwestern13.45, Sa a. 11.10, So<br />

a. 11.00; Weathering With You So11.10; Die Wolf-Gäng<br />

11.15, 13.50, 16.30<br />

Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) 1917 –Der Film (OmU)<br />

16.30, 19.00, 21.30, Soa.11.30; Miles Davis (OmU)<br />

14.00; The Farewell (OmU) 16.45; Judy (OmU) 19.30; Lindenberg!<br />

14.00, 21.30; Jojo Rabbit (OmU) 17.15, 19.30,<br />

21.45, So a. 12.30; Die Sehnsucht der SchwesternGusmao<br />

(OmU) 14.30, So a. 10.00; Als Hitler das rosa Kaninchen<br />

stahl 14.30, So a. 10.00; Die Wütenden (OmU) 17.00,<br />

19.15, 21.30,Soa.12.15; Little Joe(OmU) 14.45, 21.30,<br />

So a. 10.30; Das Vorspiel (teilw.OmU) 17.00, 19.15, So a.<br />

12.30<br />

International (✆ 24 75 60 11) Jojo Rabbit (OmU) 19.30,<br />

22.00; Lindenberg! 13.30, 16.30; Miles Davis (OmU) So<br />

11.00<br />

Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) Josef Kilian –Postava k<br />

Podpirani (OmenglU) Sa 20.00; Der Maulkorb So 16.00;<br />

Pripad pro zacinajiciho kata –Fall für einen beginnenden<br />

Henker –Pripad pro zacinajiciho kata (OmenglU) So 18.30<br />

NEUKÖLLN<br />

Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44) 1917<br />

–Der Film 19.45, Sa a. 16.50, 23.00; 1917 –Der Film (OF)<br />

19.55; Aman Reis Duymasin (OmU) Sa 22.50; Baba Parasi<br />

(OmU) 19.55, Sa a. 22.45; Bad Boys for Life 17.00, Sa a.<br />

20.00, 23.00, So a. 19.45; Bad Boys for Life (OF) Sa 22.30;<br />

Cep Herkülü: Naim Süleymanoglu –Pocket Hercules (OmU)<br />

14.15; Die Eiskönigin II 12.00, 14.15, 17.15; Preview: Die<br />

fantastische Reise des Dr. Dolittle So 14.30; Die Hochzeit<br />

14.15, 17.05,Saa.19.30, 22.40,Soa.19.50; Janoschs<br />

Komm wir finden einen Schatz! So 10.30; Jumanji 12.00,<br />

17.20, 20.10,Saa.14.00; Der kleine Rabe Socke312.00;<br />

Knives Out Sa 19.30; Latte Igel und der magische Wasserstein<br />

Sa 12.00, So 12.15; Lindenberg! Sa 22.45; Mucize<br />

Ask (OmU) Sa 22.50; Rafadan Tayfa 2: Göbeklitepe –Rafadan<br />

Tayfa 2: Göbeklitepe (OmU) 12.00, 14.10, 17.15; Spione<br />

Undercover 12.00, 14.15; Star Wars IX 16.30, 19.45,<br />

Sa a. 14.00,Soa.14.15; DetectiveChinatown III (OmU) So<br />

20.00; Thomas und seine Freunde 12.00; Türkler Geliyor –<br />

Adelatin Kilici (OmU) Sa 16.15, 19.30, 23.00, So 17.15,<br />

20.15; Vier zauberhafte Schwestern12.00, 14.45; Weathering<br />

With You–Tenki no ko (OmU) So 17.00; Die Wolf-Gäng<br />

12.00, 14.00,Saa.16.50, So a. 17.30<br />

IL KINO (✆ 91 70 29 19) The Farewell (OmenglU) Sa<br />

18.20; Der kleine Rabe Socke3Sa13.30, So 13.00; Land<br />

des Honigs –Medena Zemja: Honeyland (OmenglU) Sa<br />

15.00; Milchkrieg in Dalsmynni (OmU) Sa 16.40; Parasite<br />

(OmenglU) So 21.00; Die Sehnsucht der Schwestern Gusmao<br />

(OmU) So14.30; Lestelle non hanno padroni So<br />

17.00; Die Wütenden (OmU) Sa 20.10, So 11.00, 19.00<br />

Neues Off (✆ 62 70 95 50) Queen &Slim (OmU) 16.30,<br />

19.30, 22.30<br />

Passage (✆ 68 23 70 18) 1917 –Der Film (OmU) 15.00,<br />

17.45, 20.30;Alkohol –Der globale Rausch So 13.00; Als<br />

Hitler das rosa Kaninchen stahl 15.00; Cunningham (OmU)<br />

So 13.00; Joker (OmU) 17.30, 20.00, Sa a. 22.30; Lindenberg!<br />

15.20, 18.10, 21.00; Miles Davis (OmU) So 13.00;<br />

Judy (OmU) 16.00, 18.30; Motherless Brooklyn (OmU)<br />

21.00; Systemsprenger So 13.30<br />

Rollberg (✆ 62 70 46 45) Parasite (OmenglU) 17.30,<br />

20.30; Porträt einer jungen Frau in Flammen (OmenglU) So<br />

14.00; Jojo Rabbit (OF) 14.00, 16.30, 19.00, 21.30; 1917<br />

–Der Film –1917 (OF) 14.15, 17.00, 19.45, So a. 22.30;<br />

Die Wütenden (OmU) 14.30, 17.00, 19.30, 22.00; The Farewell<br />

(OmenglU) 16.30; Knives Out (OF) 14.20, 18.50; The<br />

Peanut Butter Falcon (OF) Sa 14.15; Queen &Slim (OF)<br />

21.40; CreepyCrypt: Sneak Preview(OF) Sa 22.30<br />

UCI Luxe Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34) 1917 –Der<br />

Film Sa 16.55, 19.45, 23.00, So 20.15; Bad Boys for Life<br />

14.25, 17.20, 20.10, Sa a. 23.00; Die Eiskönigin II 12.20,<br />

14.40; Die Hochzeit 14.05, 16.45, 19.50, Saa.22.40;<br />

Jumanji 11.30, 17.10, 20.00; Der kleine Rabe Socke 3<br />

12.15; Knives Out 19.40, Sa a. 22.50; Preview: Little Women<br />

So 17.00; Das perfekte Geheimnis Sa 22.45; 3D: Star<br />

Wars IX Sa 17.15, 20.30, So 20.15; Star Wars IX 14.00; Vier<br />

zauberhafte Schwestern11.40, 14.30; Weathering With You<br />

So 17.15; Die Wolf-Gäng 12.30, 15.00, Sa a. 17.00, So a.<br />

17.30<br />

Wolf (✆ 921 03 93 33) The Farewell (OmenglU) 16.30;<br />

Flussfahrt mit Huhn 12.10; Little Joe (OmU) 14.10, 18.40;<br />

Die Sehnsucht der Schwestern Gusmao (OmU) 18.20; Die<br />

Tigerentenbande –Der Film 16.40; VomGießen des Zitronenbaums<br />

(OmU) 14.30, 21.10; Die Wütenden (OmU)<br />

12.00, 21.00<br />

PANKOW<br />

Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Latte Igel und der<br />

magische Wasserstein So 13.20; Lindenberg! 17.40,<br />

20.30; Pavarotti So 11.00; Spione Undercover15.20; Alkohol<br />

–Der globale Rausch So 11.00; Als Hitler das rosa Kaninchen<br />

stahl 14.45, 17.20; Der kleine Rabe Socke 3<br />

13.00; Knives Out 20.00<br />

PRENZLAUER BERG<br />

FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) 1917 –Der Film<br />

15.20, 18.00; 1917 –Der Film (OmU) 20.45; Judy So<br />

11.00; Latte Igel und der magische Wasserstein 13.20; Das<br />

geheime Leben der Bäume 17.40, So a. 11.00, 12.50; Parasite<br />

20.00; Pavarotti So 13.00; Spione Undercover15.30;<br />

Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Giselle So 16.00;<br />

Freies Land Sa 14.40, 17.20, 20.00, So 13.15, 19.00; Der<br />

kleine Rabe Socke 3So11.00; Aretha Franklin: Amazing<br />

Grace (OmU) So 11.00; Lindenberg! 17.30; Die Wütenden<br />

15.00, 20.30; Alkohol –Der globale Rausch So 11.00;<br />

Knives Out 14.50, 20.30; Knives Out (OmU) 17.40; Schönheit<br />

&Vergänglichkeit So 13.00<br />

Kino &Bar in der Königstadt (✆ 01 63/262 72 80) Festival<br />

politischer Film: #Uploading-Holocaust Sa 11.00;<br />

Festival politischer Film: Austerlitz Sa 14.00; Festival politischer<br />

Film: DieBlumen vongesternSo20.00;<br />

Festival politischer Film: Jalda und Anna So 17.00; Festival<br />

politischer Film: L‘chaim!: Aufdas Leben! Sa 19.30; Festival<br />

politischer Film: Snide and Prejudice (OF) Sa 22.00; Festival<br />

politischer Film: Three Days InAuschwitz (OF) Sa 17.00;<br />

Festival politischer Film: Winterjagd So 14.00<br />

Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00) 1917<br />

–Der Film (OmU) 19.30, 22.45, Sa a. 16.30; Als Hitler das<br />

rosa Kaninchen stahl Sa 16.45, So 16.20; Akiba Pass Festival:<br />

Cencorol LConnect (OmU) So 19.45; Akiba Pass Festival:<br />

Children of the Sea (OmU) So 14.50; Die Eiskönigin II<br />

So 14.20; Akiba Pass Festival: Free! –Road to the World: The<br />

Dream (OmU) So 17.20; Freies Land Sa 22.40; Akiba Pass<br />

Festival: Fuse –Memories of the Hunter (OmU) So 22.00;<br />

Das geheime Leben der Bäume 17.00; Akiba Pass Festival:<br />

Haikyu!! Movie 3–Talent und Gespür (OmU) So 12.10;<br />

AkibaPass Festival: Haikyu!! Movie 4–Kampf der Konzepte<br />

(OmU) So 14.30; Akiba Pass Festival: High School Fleet –<br />

The Movie (OmU) So 19.45; Jojo Rabbit (OmU) 23.00; Jojo<br />

Rabbit (OF) 17.30, 20.15, Sa a. 14.30, So a. 14.45; Judy<br />

So 11.30; Der kleine Rabe Socke 3Sa14.00, So 11.30;<br />

Knives Out Sa 19.40, So 20.00; Der König der Löwen So<br />

11.15; Lindenberg! 16.00, 19.30; Preview: Little Women So<br />

17.00; The Peanut Butter Falcon Sa 21.30; The Peanut Butter<br />

Falcon (OmU) So 23.00; Das perfekte Geheimnis Sa<br />

17.45,So11.50; Queen &Slim Sa 19.30, So 21.30; Queen<br />

&Slim (OmU) Sa22.30; Akiba Pass Festival: Rascal does<br />

not Dream of aDreaming Girl(OmU) So 17.30; Akiba Pass<br />

Festival: Saekano the Movie: Finale (OmU) So 9.30; Spione<br />

Undercover14.20; Star Wars IX (OmU) Sa 20.30; Star Wars<br />

IX (OF) 22.30; Akiba Pass Festival: Utano Princesama Maji<br />

LOVE Kingdom (OmU) So 9.45; Vier zauberhafte Schwestern<br />

14.30; VomGießen des Zitronenbaums Sa 17.15; VomGießen<br />

des Zitronenbaums (OmU) So 13.30; Das Vorspiel<br />

19.00; Weathering With YouSo11.30; Die Wolf-Gäng 17.00,<br />

Sa a. 14.00, Soa.11.15, 13.45; Akiba Pass Festival: The<br />

Wonderland (OmU) So 12.10; Die Wütenden 19.50; Die<br />

Wütenden (OmU) 22.30; Akiba Pass Festival: Yowamushi<br />

Pedal: The Movie (OmU) So 22.15<br />

Krokodil (✆ 44 04 92 98) Gundermann Revier Sa 19.45;<br />

Heimat ist ein Raum aus Zeit So 15.00; Der Himmel über<br />

Berlin Sa 16.00; Swimmingpool am Golan –Eine deutsche<br />

Familiengeschichte (teilw.OmU) Sa 18.15, So 19.00; Why<br />

Don‘t YouJust Die! (OmU) Sa 21.30, So 20.30<br />

Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Bis dann, mein Sohn –Di<br />

jiu tian chang (OmU) Sa18.15; Casablanca (OmU) Sa<br />

23.59; Emil und die DetektiveSa14.30; The Farewell (OmU)<br />

So 16.00; Hustlers (OmU) So 19.15; Quatsch und die Nasenbärenbande<br />

So 14.30; Schönheit &Vergänglichkeit<br />

(OmenglU) So 17.45; Die Sehnsucht der Schwestern Gusmao<br />

(OmU) 21.30; Systemsprenger Sa 16.00<br />

UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) 1917 –Der<br />

Film 14.20, 17.05, 19.45, 22.35; 3Engel für Charlie Sa<br />

16.50; Als Hitler das rosa Kaninchen stahl 19.50; Bad Boys<br />

for Life 14.25, 17.00, 19.55, 22.45; Die Eiskönigin II 12.05,<br />

14.30, 17.10; Das geheime Leben der Bäume 17.10, So a.<br />

19.40; The Grudge 22.40; Die Hochzeit 12.00, 14.15,<br />

17.00, 19.50, 22.45; Joker 22.35; 3D: Jumanji 17.00; Jumanji<br />

14.15; Der kleine Rabe Socke 312.15; Knives Out<br />

19.50, 22.45; Latte Igel und der magische Wasserstein<br />

14.45; Lindenberg! 19.40, Sa a. 16.40; Preview: Little Women<br />

So 17.00; Mein Lotta-Leben 12.05; Das perfekte Geheimnis<br />

19.55; Queen &Slim 22.40; Shaun das Schaf<br />

12.10; Spione Undercover 12.00, 14.20; 3D: Star Wars IX<br />

16.45, 22.30; Star Wars IX 14.15, 19.40; Systemsprenger<br />

Sa 19.40; Thomas und seine Freunde 12.10; Underwater<br />

19.45, 22.40; Vier zauberhafte Schwestern 12.15, 14.35;<br />

Weathering With YouSo17.00; Die Wolf-Gäng 12.15, 14.40,<br />

17.20<br />

Zeiss-Großplanetarium (✆ 42 18 45 12) Königreich Arktis<br />

So 16.00; Latte Igel und der magische Wasserstein Sa<br />

16.30; Nur die Füße tun mir leid –900 Kilometer Jakobsweg<br />

Sa 14.30,So11.30; Pettersson und Findus:Finduszieht um<br />

So 13.30; PJ Harvey –ADog Called Money(OmU) Sa 21.00;<br />

VanGogh: An der Schwelle zur Ewigkeit So 18.00<br />

REINICKENDORF<br />

CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) 1917 –Der Film<br />

19.55, Sa a. 16.40, 23.00; Als Hitler das rosa Kaninchen<br />

stahl 13.30; Bad Boys for Life 11.00, 14.15, 16.55, 20.00,<br />

Sa a. 23.05; Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Giselle<br />

So 16.00; Die Eiskönigin II 11.25, 14.05, 16.55; The<br />

Grudge Sa 23.10; Die Hochzeit 11.10, 14.05, 17.00,<br />

20.10, Sa a. 23.05; Jojo Rabbit 14.00, 16.45, 20.00, Sa a.<br />

23.00; JokerSa22.45; 3D: Jumanji 20.10; Jumanji 17.20,<br />

Sa a. 13.55, 23.00; Der kleine Rabe Socke3Sa11.35, So<br />

11.45; Knives Out 16.15, 19.40; Latte Igel und der magische<br />

Wasserstein 11.10; Lindenberg! 19.30; Das perfekte<br />

Geheimnis 20.15; Spione Undercover 11.20, 14.00; 3D:<br />

Star Wars IX 19.30; Star Wars IX 11.00, 16.45, Sa a. 22.45;<br />

Underwater Sa 23.15; Vier zauberhafte Schwestern 13.45,<br />

Sa a. 11.10; Weathering With YouSo11.30; Die Wolf-Gäng<br />

12.05, Sa a. 14.40, 17.15, So a. 14.20, 17.05<br />

SCHÖNEBERG<br />

Cinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04) Freies<br />

Land 14.35; Das perfekte Geheimnis 17.30, 20.15; Thomas<br />

und seine Freunde 12.00<br />

Cosima (✆ 85 07 58 02) Alles außer gewöhnlich 18.00;<br />

Lara 15.30; Das perfekte Geheimnis 20.15<br />

Odeon (✆ 78 70 40 19) Jojo Rabbit (OmU) 15.00, 20.30;<br />

Knives Out (OmU) 17.30<br />

Xenon (✆ 78 00 15 30) Crescendo #makemusicnotwar<br />

(OmU) Sa 17.45, So 20.15; Cunningham (OmU) So 15.45;<br />

Judy(OmU) Sa 20.15, So 17.45; Rettet das Feuer (OmenglU)<br />

Sa 15.45<br />

SPANDAU<br />

Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 02 11) 1917 –Der Film<br />

20.10, Sa a. 23.00; Bad Boys for Life Sa 16.55, 19.55,<br />

23.00, So 17.20, 20.15; Die Eiskönigin II 10.00, 12.20, Sa<br />

a. 14.50; Preview: Die fantastische Reise des Dr.Dolittle So<br />

15.00; Das geheime Leben der Bäume Sa 12.10, So 17.00;<br />

Die Hochzeit 17.20, Saa.14.00, 20.00, 22.55, So a.<br />

14.30, 20.20; Janoschs Komm wir finden einen Schatz! So<br />

10.30; Jumanji Sa 17.00, 20.10, So 12.10, 17.30; Der<br />

kleine Rabe Socke 3Sa10.00; Lindenberg! Sa 23.00, So<br />

20.10; Spione Undercover 10.00, 12.15, 14.30; Star Wars<br />

IX 19.40, Sa a. 16.55, 23.00; Vier zauberhafte Schwestern<br />

10.00, Sa a. 11.50, 14.40, So a. 12.15, 14.50; Die Wolf-<br />

Gäng 10.00, 12.15, 14.25, 16.50<br />

Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81) Alles außer<br />

gewöhnlich Sa 13.45, So 11.30; Als Hitler das rosa Kaninchen<br />

stahl Sa 16.00, 20.15, So 13.45, 18.00; Der geheime<br />

Roman desMonsieur PickSa18.15, So 16.00; Ich war noch<br />

niemals inNew York Sa 11.15; Das perfekte Geheimnis So<br />

20.15<br />

STEGLITZ<br />

Adria (✆ 01 80/5050711) AlsHitler das rosa Kaninchen<br />

stahl 14.00, 17.00, 20.00; Judy11.00<br />

Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20) 1917 –Der<br />

Film 17.00, 19.45, 22.50, So a. 14.00; Bad Boys for Life<br />

20.00, 23.00, Sa a. 17.00, So a. 17.20; Bad Boys for Life<br />

(OF) 23.00; Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Giselle<br />

So 16.00; Preview: Die fantastische Reise des Dr.Dolittle So<br />

15.00; Die Hochzeit 13.15, 17.00, 19.55, 23.00; Jumanji<br />

Sa 14.05; Der kleine Rabe Socke 312.15, Sa a. 10.00;<br />

Knives Out 16.50, 19.55, 23.00, Sa a. 14.00; Latte Igel und<br />

der magische Wasserstein 10.00, 12.15; Lindenberg! Sa<br />

19.55; Spione Undercover10.00, 12.00, Sa a. 14.15; Star<br />

Wars IX 10.00, 19.30, Sa a. 16.10; Vier zauberhafte Schwestern10.00,<br />

Sa a. 14.30, So a. 11.45, 14.15<br />

Thalia Movie Magic (✆ 774 3440) Als Hitler das rosa<br />

Kaninchen stahl So 18.00; Bad Boys for Life 17.45, 20.30;<br />

Die Eiskönigin II 13.15, 15.30, So a. 11.00; Preview: Die<br />

fantastische Reise des Dr. Dolittle So 15.45; Die Hochzeit<br />

15.45, 18.00, 20.30; Jumanji Sa 15.15; Der kleine Rabe<br />

Socke 3So11.30; Knives Out 20.30; Lindenberg! 20.30,<br />

Sa a. 17.45; Spione Undercover 13.30; Thomas und seine<br />

Freunde So 11.30; Vier zauberhafte Schwestern Sa13.00,<br />

So 13.15; Die Wolf-Gäng 13.30, 18.15, Sa a. 15.45, So a.<br />

11.15, 15.30<br />

TIERGARTEN<br />

Arsenal (✆ 26 95 51 00) Federico &Marcello: Fellinis 8<br />

1/2 –Otto emezzo (OmU) So 19.00; Federico &Marcello:<br />

Fellinis Intervista (Omdt+frzU) Sa 19.00; Kenji Mizoguchi:<br />

Yokihi –Die kaiserliche Konkubine Yang Kuei-fei –Yokihi<br />

(OmenglU) Sa 21.00;Magical HistoryTour:Frühling für Hitler<br />

–The Producers: Springtime for Hitler (OF) Sa 19.30; Kenji<br />

Mizoguchi: Straße der Schande –Akasen chitai (OmenglU)<br />

So 20.00<br />

CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69) 1917<br />

–Der Film 14.00, 19.50, 23.00, Sa a. 13.30, 16.40, 19.45,<br />

So a. 13.10, 16.30, 17.10, 20.05; 3Engel für Charlie So<br />

22.40; 7500 –Der Film Sa 23.00; Als Hitler das rosa Kaninchen<br />

stahl 19.45, Sa a. 16.55, So a. 17.20; Bad Boys for<br />

Life 13.40, 16.40, 17.00, 23.00, Sa a. 19.15, 19.20,<br />

22.45, So a. 19.30, 22.50; Cats Sa 13.30; Die Eiskönigin<br />

II 13.15, 14.00, Sa a. 16.30; Das geheime Leben der Bäume<br />

Sa 18.45; The Grudge22.45, So a. 20.25; Die Hochzeit<br />

13.50, 17.00, 20.15, 23.00; Hustlers Sa 13.20; Wieich ein<br />

Gangster wurde: Eine wahre Geschichte (OmU) So 17.15;<br />

Jojo Rabbit 20.15, Saa.12.30, 13.20, 16.30, 19.30,<br />

22.40, Soa.13.40, 14.00, 17.00, 20.00, 23.00; Joker<br />

20.00; Judy Sa16.00, So 13.50; 3D: Jumanji 16.50; Jumanji<br />

Sa 12.50, 19.50, 23.00, So 19.40; Knives Out<br />

16.20, 20.30, 23.00, Sa a. 21.15, So a. 19.20; Lindenberg!<br />

16.30, Saa.13.20, 19.30, So a. 13.30, 19.40, 23.00;<br />

Parasite 19.45; Das perfekte Geheimnis 16.40, 19.50; Psy<br />

3: Wimie zasad –Hunde 3: Im Namen der Regeln (OmU) So<br />

13.15; Queen &Slim 23.00, Sa a. 19.45, So a. 19.40;<br />

Spione Undercover 14.15, 16.50; 3D: Star Wars IX 13.30,<br />

Sa a. 17.00, 20.30, 22.50, So a. 17.20, 20.50, 23.00; Star<br />

Wars IX 13.00, 16.30, Sa a. 15.30, 19.40, 20.10, 23.00,<br />

So a. 20.00, 20.30, 22.50; Detective Chinatown III (OmU)<br />

So 17.00; Underwater Sa 22.20, So 22.40; Vier zauberhafte<br />

Schwestern 13.40; Weathering With You So16.30; Die<br />

Wolf-Gäng Sa 13.50, 16.10, So 14.20, 16.30<br />

Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) Die Sehnsucht der<br />

Schwestern Gusmao (OmU) So 16.15; Suspiria So 19.00;<br />

Suspiria (OmU) So 21.00; Why Don‘t You Just Die! (OmU)<br />

Sa 19.15<br />

TREPTOW<br />

Astra (✆ 636 1650) Bad Boys for Life 17.15, 20.00,<br />

22.30; Die Eiskönigin II Sa 10.00, 12.30, 14.30; Preview:<br />

Die fantastische Reise des Dr.Dolittle So 14.30; Das geheime<br />

Leben der Bäume 16.00, 18.00, 20.15, 22.30; Die<br />

Hochzeit 15.00,17.30,20.00, 22.30; Jumanji 18.00; Der<br />

kleine Rabe Socke3Sa10.00; Lindenberg! 17.00, 20.15;<br />

Spione Undercover14.30, Sa a. 10.00, 12.15; Star Wars IX<br />

20.30; Thomas und seine Freunde Sa 12.00; Vier zauberhafte<br />

Schwestern 10.00, 12.00, 14.00; Die Wolf-Gäng<br />

10.00, 12.00, 14.00, 16.00<br />

Casablanca (✆ 677 57 52) Charlie &Louise –Das doppelte<br />

Lottchen Sa 14.15, So 14.00; Der geheime Roman des<br />

Monsieur Pick Sa 18.30; Knives Out Sa 20.30, So 18.00;<br />

Motherless Brooklyn So 20.30; Pavarotti Sa 16.15; The<br />

Peanut Butter Falcon So 16.00<br />

CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00) 1917<br />

–Der Film 17.00, 20.15, Sa a. 14.10, 22.40; 3Engel für<br />

Charlie Sa 22.45; Als Hitler das rosa Kaninchen stahl 14.30;<br />

Bad Boys for Life 14.15, 17.15, 20.10, Sa a. 22.45; Das<br />

Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Giselle So 16.00; Cats<br />

11.40; Die Eiskönigin II 11.40, 14.30, 16.50; The Grudge<br />

20.15, Sa a. 23.00; Die Hochzeit 14.20, 17.15, 20.00, Sa<br />

a. 23.00; Joker Sa22.45; 3D: Jumanji 20.00; Jumanji<br />

11.30, 14.00, 17.15, Sa a. 23.00; Der kleine Rabe Socke<br />

312.00; Knives Out 19.50, Sa a. 16.50, 22.50; Latte Igel<br />

und der magische Wasserstein 12.00; Lindenberg! 19.30;<br />

Das perfekte Geheimnis 19.45; 3D: Spione Undercover Sa<br />

11.30; Spione Undercover 14.20; 3D: Star Wars IX 11.30,<br />

16.55; Star Wars IX 19.30; Thomas und seine Freunde<br />

11.45; Underwater Sa 23.00; Vier zauberhafte Schwestern<br />

14.15, 17.15; Weathering With YouSo11.50; Die Wolf-Gäng<br />

12.00, 14.40, 17.00<br />

WEDDING<br />

Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) 1917 –Der Film<br />

19.40, Sa a. 17.00, 22.40; Baba Parasi (OmU) Sa 22.45;<br />

Bad Boys for Life 17.00, 20.00, Sa a. 23.00; Die Eiskönigin<br />

II 12.00, 14.15, So a. 16.40; Preview: Die fantastische Reise<br />

des Dr. Dolittle So 15.00; Die Hochzeit 14.15, 16.45,<br />

20.00, Sa a. 23.00; Jumanji Sa 16.40, 19.50, So 14.00,<br />

20.00; Rafadan Tayfa 2: Göbeklitepe –Rafadan Tayfa 2:<br />

Göbeklitepe (OmU) 12.00, Sa a. 14.00, So a. 15.00;Spione<br />

Undercover 12.00, Sa a. 14.15; Star Wars IX 12.00, 19.30,<br />

Sa a. 16.45, 22.45, So a. 17.15; Türkler Geliyor –Adelatin<br />

Kilici (OmU) 20.00, Sa a. 23.00; Vier zauberhafte Schwestern12.00,<br />

Sa a. 15.00; Weathering With You–Tenki no ko<br />

(OmU) So 17.00; Die Wolf-Gäng 12.00, 14.15, 17.20<br />

City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) The Irishman<br />

(OmU) Sa 21.15; Der kleine Rabe Socke3So16.45; Miles<br />

Davis (OmU) Sa 19.00, So 18.15; Motherless Brooklyn<br />

(OmU) So 20.30; Die Sehnsucht der Schwestern Gusmao<br />

So 14.00<br />

WEISSENSEE<br />

BrotfabrikKino (✆ 4714001) Frech wie Krümel So 15.00;<br />

Jeanne d‘Arc (OmU) 20.00; Jeannette: Die Kindheit der<br />

Jeanne d‘Arc: L‘enfance de Jeanne d‘Arc (OmU) Sa 18.00;<br />

Miles Davis (OmU) Sa 16.00; Film &Psychoanalyse: Vortrag<br />

(zum Film „Die Auslöschung“ (Alex Garland, 2018) So 18.00<br />

Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Die Eiskönigin II Sa 13.00,<br />

So 12.30; Der geheime Roman des Monsieur Pick So<br />

10.15; Filmwoche zum Gedenken an den Holocaust: Im<br />

Angesicht meines Feindes So 15.00; JokerSa21.00; Filmwoche<br />

zum Gedenken an den Holocaust: Der Kinoerzähler<br />

Sa 18.00; Der kleine Rabe Socke 3Sa11.15; Filmwoche<br />

zum Gedenken an den Holocaust: Music Box –Die ganze<br />

Wahrheit So 18.00; Das perfekte Geheimnis Sa 15.15; Lindenberg!<br />

Sa 11.30, 14.15, 17.00, 19.45,So10.45, 13.30,<br />

16.15, 19.00<br />

WILMERSDORF<br />

Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85) Als Hitler das rosa<br />

Kaninchen stahl 18.00; Hommage Bernhard Sinkel: Lina<br />

Braakeoder Die Interessen der Bank können nicht die Interessen<br />

sein, die Lina Braake hat (m. Gast) So 15.30; Miles<br />

Davis (OmU) 20.30; Parasite Sa 15.30; Shaun das Schaf<br />

So 13.30; Jüdische Lebenswelten: Swimmingpool am Golan<br />

–Eine deutsche Familiengeschichte (m. Gast) So 11.00<br />

Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Als Hitler das rosa Kaninchen<br />

stahl So 13.00; Crescendo #makemusicnotwar 15.30;<br />

Fritzi Sa 13.00; Das geheime Leben der Bäume 18.00; Pavarotti<br />

So 11.00; VomGießen des Zitronenbaums 20.30<br />

ZEHLENDORF<br />

Bali (✆ 811 4678) Exhibition on Screen: Leonardo: Die<br />

Werke –The Works 20.30; Unheimlich perfekte Freunde<br />

16.00; Zwingli–Der Reformator 18.00<br />

Capitol (✆ 831 6417) Das geheime Leben der Bäume<br />

15.20; Judy 17.45; Knives Out 20.30; Pavarotti So 12.45<br />

POTSDAM<br />

Filmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 81 12) Götter von<br />

Molenbeek: Gods of Molenbeek (OmU) Sa 17.00; Der kleine<br />

Rabe Socke 315.00; Kleiner Mann (Teil 1; m. Einführung)<br />

So 17.00; Kleiner Mann (Teil 2) So 19.00; Lara Sa 21.45;<br />

Vincent vanGogh: Ein Leben in Leidenschaft Sa 19.30<br />

Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Als Hitler das rosa<br />

Kaninchen stahl Sa 13.45, So 14.15; Das Ballett des Bolshoi-Theater<br />

in HD: Giselle So 16.00; Crescendo #makemusicnotwar<br />

Sa 16.30, So 14.00; Die Eiskönigin II16.30;<br />

Freies Land 21.00; Das geheime Leben der Bäume 18.45,<br />

Sa a. 13.15, So a. 10.15; Jojo Rabbit 18.15, 20.45, Sa a.<br />

16.15, So a. 16.30; JudySo9.45; Latte Igel und der magische<br />

Wasserstein So 12.15; Lindenberg! 15.30, 20.45, Sa<br />

a. 13.45, So a. 12.45; Pavarotti So 12.00; Preview: SorryWe<br />

Missed You So18.45; VomGießen des Zitronenbaums Sa<br />

18.45, So 10.45; Das Vorspiel 18.45, Sa a. 14.15; Die Wütenden<br />

Sa 21.00, So 20.45<br />

UCI Luxe Potsdam Center (✆ 03 31/233 70) 1917 –Der<br />

Film 11.00, 14.00, 17.00, 20.15, Sa a. 23.00; Als Hitler das<br />

rosa Kaninchen stahl 13.50; Bad Boys for Life 13.45, 17.00,<br />

20.00, Saa.23.00; Cats (OF) So 20.00; Die Eiskönigin II<br />

11.00,14.15, Sa a. 17.35; Die Hochzeit 11.00, 14.00, 16.50,<br />

20.10, Sa a. 23.00; 3D: Jumanji 16.45, Sa a. 23.00; Jumanji<br />

20.05; Knives Out 19.40, Sa a. 23.00; Lindenberg! 19.40,<br />

Sa a. 16.45, 23.00; Preview: Little Women So 17.00; Das<br />

perfekte Geheimnis Sa 19.50; Shaun das Schaf 11.00; 3D:<br />

Star Wars IX Sa 16.30, 20.15, So 16.45, 20.00; Star Wars IX<br />

Sa 10.55, 14.15, 23.00, So 13.45; Thomas und seine Freunde<br />

11.15; Vier zauberhafte Schwestern11.15, 14.20;Weathering<br />

With YouSo17.15; Die Wolf-Gäng 11.15, 13.45, 17.10<br />

UMLAND<br />

ALA Falkensee (✆ 033 22/279 88 77) Das geheime Leben<br />

der Bäume So 17.00; Knives Out 20.00, Sa a. 17.00;<br />

Vier zauberhafte Schwestern12.00, 14.30<br />

Capitol Königs Wusterhausen (✆ 033 75/46 97 77)<br />

Judy Sa20.00, So17.00; Pferde stehlen Sa17.00, So<br />

20.00<br />

CineStar Wildau (✆ 04 51/703 02 00) 1917 –Der Film<br />

17.00, 20.20, Sa a. 23.10; 1917 –Der Film (OF) So 20.20;<br />

3Engel für Charlie Sa 23.00; Als Hitler das rosa Kaninchen<br />

stahl So 12.15; Bad Boys for Life 14.45, 19.50, Sa a. 17.20,<br />

22.50, So a. 17.25; Cats So 12.15; Die Eiskönigin II 14.20,<br />

17.00, So a. 11.45; The Grudge 20.40, Sa a. 23.20; Die<br />

Hochzeit 14.30, 17.20, 20.15, Sa a. 23.15, So a. 11.45;<br />

Hustlers Sa 23.15; Wie ich ein Gangster wurde: Eine wahre<br />

Geschichte (OmenglU) So 20.00; Joker Sa22.50; 3D: Jumanji<br />

Sa20.15; Jumanji 14.20, 17.20; Der kleine Rabe<br />

Socke 3So12.30; Knives Out 17.40, 20.10, Sa a. 23.00;<br />

Latte Igel und der magische Wasserstein 15.00; Lindenberg!<br />

17.05, 20.00; Das perfekte Geheimnis 15.00, Sa a. 20.00;<br />

3D: Spione UndercoverSo12.00; Spione Undercover14.30;<br />

3D: Star Wars IX 17.30; Star Wars IX 14.20, 19.45; Thomas<br />

und seine Freunde So 12.00; Underwater 20.30, Saa.<br />

23.10; Vier zauberhafte Schwestern 14.45, 17.40, So a.<br />

12.15; Weathering With YouSo11.45; Die Wolf-Gäng 14.40,<br />

17.10, So a. 12.00; Zombieland 2Sa23.20<br />

Filmpalast Bernau (✆ 033 38/70 54 54) Bad Boys for Life<br />

17.45, 20.30; Die Eiskönigin II Sa 15.15, So 12.45; Preview:<br />

Die fantastische Reise des Dr.Dolittle So 15.45; Die<br />

Hochzeit 15.00, 20.30, Sa a. 17.45, So a. 18.00; Jumanji<br />

Sa 12.30, So15.00; Lindenberg! 17.30, 20.30; Spione<br />

Undercover 12.45; Thomas und seine Freunde Sa 12.45;<br />

Vier zauberhafte SchwesternSa15.15, So 13.15<br />

Movieland Erkner (✆ 033 62/36 68) Als Hitler das rosa<br />

Kaninchen stahl Sa 20.45, So 11.30, 18.15; Bad Boys for<br />

Life 17.45, 20.15; Jumanji Sa 18.00, So 15.30; Der kleine<br />

Rabe Socke 3Sa16.15, So 13.15; Knives Out So 20.45;<br />

Spione Undercover15.00, So a. 11.00<br />

KINO<br />

SONNTAG<br />

Die Kultivierung des Geldes<br />

A ls vor einigen Jahren die kulturelle Akzeptanz gegenüber Geld- und Aktiengeschäften<br />

sprungartig anstieg, beteiligte sich das„ARD-Morgenmagazin“<br />

daran mit einem „Börsenspiel“. Laien und Experten kauften und verkauften<br />

fiktiv Wertpapiere, und am Ende wurde abgerechnet. Besonders<br />

amüsant wurde die Angelegenheit durch den Schauspieler Rolf Zacher, der<br />

sein in vielen Rollen erprobtes Zockerimage kultivierte und am Ende natürlich<br />

gegen die Experten gewann. Insgesamt schienen die frühen 2000er-Jahre<br />

mit einem alten Leitspruch Schluss machen zu wollen: Über Geld spricht<br />

man nicht. Trotz der 2008 hereinbrechenden Finanzmarktkrise wird noch<br />

immer fast überall und immerzu über Geld geredet, auch wenn es mir schon<br />

mehrfach unterlaufen ist, die Sendung vor der „Tagesschau“ als „Böses vor<br />

Acht“ misszuverstehen. Mitden Experten Hermann-Josef Tenhagen und und<br />

Nicolas Lieven wirdnatürlich ganz sachlich über Geld geredet. HarryNutt<br />

Über Geld reden,Sonntag,14Uhr,AmerikaGedenkbibliothek, Blücherplatz 1<br />

Diskussion<br />

Die Bäume im Wipfelgespräch<br />

CONSTANTIN FILM<br />

Geheimes Leben der Bäume<br />

Dass Bäume nicht nur der<br />

Holzproduktion dienlich sind,<br />

sollte bekannt sein. Dass sie<br />

fühlen, denken und trödeln<br />

können, ist manch einem vielleicht<br />

neu. Die Vermenschlichung<br />

der Bäume traf den Nerv<br />

der Leser und machte das Buch<br />

des Försters Peter Wohlleben<br />

zum Bestseller.Nun kommtder<br />

Film zum Baum ins Kino. Der<br />

Regisseur und Autor Jörg<br />

Adolph („Elternschule“) folgte<br />

Wohlleben durch denWald und<br />

durch seine Gedanken. Man<br />

muss nicht jede seiner Ideen<br />

teilen, aber die Naturaufnahmen<br />

sind toll. (BLZ)<br />

Tagestipp<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020 29 · ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

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<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />

18.00: Drei Mal Leben; 18.45: Thementag Entsicherte<br />

Gesellschaft: Der Reisende; 20.00 Neues Haus:<br />

Stunde der Hochstapler –Das Krull Prinzip<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

18.00: AMidsummer Night’sDream<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

18.00: 4.48 Psychose<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

19.00: Black Maria<br />

20.00Box: Zu der Zeit der Königinmutter<br />

Kleines Theater (& 821 20 21)<br />

18.00: Drei Männer im Schnee<br />

Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />

(& 88 59 11 88) 18.00: Ab jetzt<br />

Maxim Gorki Theater (& 20 22 11 15)<br />

18.00: Der Russe ist einer,der Birken liebt<br />

Neuköllner Oper (& 68 89 07 77)<br />

20.00: Wolfskinder<br />

Radialsystem (& 288 78 85 88)<br />

16.00: NewEmpathies: Burn Time<br />

17.00: NewEmpathies: Pasdedeux #1 –Constructing<br />

Love (Solistenensemble Kaleidoskop)<br />

RambaZamba Theater (& 44 04 90 44)<br />

18.00: Antigone<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

16.00: Extrawurst<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

16.00: Die Anderen<br />

20.00 Globe: Love hurts in Tinder Times<br />

Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />

16.00: Ich bin nicht Mercury<br />

20.00: Eros &Ramazotti –Ein DuoimAusnahmezustand<br />

(Tommaso Cacciapuoti und Dietmar Loeffler)<br />

Sophiensaele (& 283 52 66)<br />

17.00 Festsaal: T4-Gedenkveranstaltung: Das Konzept<br />

bin ich (i can be your translator)<br />

19.00 Kantine: Philosophiermaschine (Interrobang)<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

18.00: Falstaff<br />

21.00 Alter Orchesterprobensaal: Linden 21: Usher<br />

Tempodrom (& 69 53 38 85)<br />

15.00: Der Nussknacker;19.00: Schwanensee<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

18.00: Ultraworld<br />

19.00 3. Stock: Final Fantasy<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />

11.00, 15.00: Dschungelbuch –Das Musical (Liberi)<br />

Arena Glashaus (& 533 20 30)<br />

18.30: Cavewoman (Ramona Krönke). Anm. erf.<br />

Bar jeder Vernunft (& 883 15 82)<br />

19.00: Turnadot –Eine Brexit-Operette (CaCarrington-<br />

Brown)<br />

BKA (& 202 20 07)<br />

20.00: Berlin, die 1920er-Jahre (Sigrid Grajek)<br />

Chamäleon (& 400 05 90)<br />

18.00: Out of Chaos(Gravity &Other Myths)<br />

Distel (& 204 47 04)<br />

12.00Studio:Katerfrühstück (Boris Leibold)<br />

Estrel Showtheater (& 68 31 68 31)<br />

17.00: Thank youfor the music –Die ABBAStory<br />

Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />

15.30: Vivid<br />

Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />

17.00: Die LiveShow<br />

Stachelschweine (& 261 47 95)<br />

18.00: Viel Tunnel am Ende des Lichts<br />

StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />

14.30, 19.00: Mamma Mia!<br />

TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />

19.00: Die Vorteile des Lasters (Lisa Eckhart)<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

13.00, 18.00: ZauberZauber<br />

Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />

20.00: Wunderkind(Marco Weissenberg)<br />

KLASSIK<br />

<strong>Berliner</strong> Dom (& 20 26 91 36)<br />

18.00: Roma und Sinti Philharmoniker,Synagogal<br />

Ensemble Berlin, Ltg.Riccardo MSahiti, Roger Moreno-Rathgeb:<br />

Requiem für Auschwitz –Konzertzum<br />

Gedenken an die Opfer desNS-Vernichtungslagers<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

11.00: Gedenkkonzertfür Harry Kupfer,Ltg.Ainars<br />

Rubikis, Ausschnitten aus Opernvon Mozart<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

16.00 Gr.Saal: Konzerthausorchester Berlin, Nikolaj<br />

Szeps-Znaider (Violine), Ltg.Iván Fischer,Beethoven:<br />

Konzertfür Violine und Orchester D-Du; Strauss: „Also<br />

sprach Zarathustra“<br />

20.00 Kl. Saal: Nicolas Namoradze (Klavier), Honens<br />

International Piano Competition, Skrjabin: Sonate<br />

Nr.9op. 68 „Schwarze Messe“; Bach: Sinfonia Nr.<br />

9f-Moll; Partita e-Moll; N. Namoradze: EtudesI-VI;<br />

Skrjabin: Acht Etüden op. 42, Sonate Nr.4Fis-dur<br />

Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />

11.00: Stabsmusikkorps der Bundeswehr,Ltg.Reinhard<br />

Kiauka, Freiheitsklänge–Benefizkonzert<br />

16.00: Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Ltg.Jakub<br />

Hrusa, Josef Spacek (Violine), Dvorák: Konzertfür<br />

Violine und Orchester a-Moll op. 53; Suk: „Pohádka<br />

léta –Ein Sommermärchen“, op. 29<br />

20.00: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin,<br />

RIAS Kammerchor,Ltg.Robin Ticciati, DukeEllington:<br />

„Harlem“; Ondrej Adámek: „Kameny“ für Chor und<br />

16 Instrumente; Spiritual „Deep River“ für Chorund<br />

Orchester;Dvorák: Symphonie Nr.9e-Moll op. 95<br />

„Aus der Neuen Welt“<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal (& 25 48 81 32)<br />

16.00: Cappella Vocale Berlin, Junges Consortium,<br />

Vokalkolleg,SonntagskonzertNr. 1…der größten<br />

Liebe aber bedarf die Erde<br />

KINDER<br />

Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />

11.30: Im Labyrinth der Bücher,Young Show(ab 5J.)<br />

Pfefferberg Theater (& 939 35 85 55)<br />

11.00: Der furiose Küchenzirkus (ab 3bis 10 J.)<br />

16.00: Literatur Live: Alles muss klein beginnen,<br />

Gerhard Schöne, Ein Kinder- und Familienprogramm<br />

RBB Haus des Rundfunks (& 97 99 30)<br />

12.00 Gr.Sendesaal: Kammermusikensemble des<br />

DSO,Christian Schruff (Moderation), rbbKultur-<br />

Kinderkonzert<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

11.00, 12.30 Apollosaal: Im Wasser und an Land –<br />

Kinderkonzert(ab 3bis 5J.)<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Distel (& 204 47 04)<br />

18.00: Best of Martenstein, Harald Martenstein<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

20.00 Roter Salon: Reformbühne Heim &Welt–Zu<br />

Gast: Jens Balzer &JohannaZeul<br />

KONZERT<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

19.00: Flucht II –Vom Einwandern<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

20.00: Andrej Hermlin and his Swing Dance Orchestra<br />

Schlot (& 448 21 60)<br />

21.00: trio lézarde jazz


30 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020<br />

·························································································································································································································································································<br />

TV-Programm am Sonnabend<br />

Tagesschau 24<br />

13.00 Nachrichten 13.15 Mondmänner mit<br />

Hammer und Sichel 14.00 Nachrichten 14.15<br />

Hilfe aus Bayern für syrische Christen 15.00<br />

Nachrichten 15.30 Plusminus 16.00 Nachrichten<br />

16.30 Weltbilder 17.00 Nachrichten 17.30<br />

Panorama 18.00 Nachrichten 18.30 Zapp<br />

19.00 Nachrichten 19.30 Reden statt Stress<br />

machen 20.00 Tagesschau 20.15 Menschen<br />

hautnah 21.00 Tagesschau 21.02 Ulrich Timm<br />

im Gespräch 21.30 Mama pflegen: Schaffe ich<br />

das? 22.00 Pflege–Wenn AngehörigeHilfe<br />

brauchen 22.30 #widerstand. Dokumentarfilm, D<br />

2019 23.30 Reden statt Stress machen 0.00<br />

Tagesthemen 0.20 Leben im Betonklotz<br />

ONE<br />

6.35 Liebe am Fjord –Das Ende der Eiszeit.<br />

Liebesmelodram, D2011 8.00 Mein Nachbar,<br />

sein Dackel &ich. Komödie, D2009 9.30 Das<br />

Geheimnis der Freiheit. Biografie, D2020 11.00<br />

Hartaber herzlich 11.45 Hartaber herzlich<br />

12.35 kinokino 12.50 Brisant 13.30 extra 3<br />

14.00 Sportschau. Eiskunstlauf. EM: Kür<br />

Eistanzen, live 15.55 Sportschau. Handball. EM.<br />

Spiel um Platz 5: Deutschland –Portugal,live<br />

17.35 Sportschau 17.55 Bezaubernde Jeannie<br />

18.45 Keiner schiebt uns weg. Tragikomödie, D<br />

2018 20.15 Das Verschwinden (1/4): Janine.<br />

Krimireihe, D/CZ 2017 21.45 Sportschau 23.45<br />

Bielendorfer! 0.30 Rebellcomedy<br />

ZDF NEO<br />

10.10 (für HG) Kolumbus und die wahren<br />

Entdecker Amerikas 10.55 (für HG) Der geheime<br />

Kontinent 11.40 (für HG) Der geheime Kontinent<br />

12.25 (für HG) Die Europa-Saga 13.10 (für HG)<br />

Die Europa-Saga 13.55 (für HG) Die Europa-<br />

Saga 14.40 (für HG) Die Europa-Saga 15.20 (für<br />

HG) Die Europa-Saga 16.05 (für HG) Die<br />

Europa-Saga 16.50 Die glorreichen 10 17.35<br />

Die glorreichen 10 18.20 Sketch History 18.45<br />

Dinner Date 19.30 (für HG) Nelson Müllers<br />

Käse-Check 20.15 (für HG) Die Bourne Identität.<br />

Actionfilm, USA/D/CZ 2002 22.00 Universal<br />

Soldier.Actionfilm, USA 1992 23.35 Death Race.<br />

Actionfilm, USA/D/GB 2008 1.15 Silent Witness<br />

ZDF INFO<br />

13.30 ZDF-History. Die Geheimnisse der<br />

Kennedy-Frauen 14.15 ZDF-History. Geheimes<br />

Hollywood 15.00 ZDF-History. Sisi -Die wilde<br />

Kaiserin 15.45 ZDF-History. Queen Elizabeth II.<br />

16.30 ZDF-History. Prinz Charles 17.15<br />

ZDF-History. Englands große Königinnen 18.00<br />

ZDF-History. Queen Mum 18.45 ZDF-History<br />

19.30 ZDF-History. Russlands starkeMänner und<br />

eine Frau 20.15 ZDF-History. Doku-Reihe. Michail<br />

Gorbatschow 21.00 ZDF-History. Doku-Reihe. Die<br />

russischen First Ladies 21.45 ZDF-History.<br />

Chruschtschow 22.30 ZDF-History. Der Untergang<br />

der Sowjetunion 23.15 ZDF-History. KGB 0.00<br />

ZDF-History. Die Honeckers<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

9.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Kammermusik Die späten Sonaten vonClaude<br />

Debussy.Mit Dirk Hühner,ca. 56 Min.<br />

19.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6.4 MHz)<br />

Oper Großer Saal, Gewandhaus Leipzig,<br />

Aufzeichnung vom09.11.2019: Adolph Bernhard<br />

Marx „Mose“, Oratorium aus der Heiligen Schrift<br />

für Soli, Chor und Orchester,ca. 145 Min.<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Konzert Alan Gilbertdirigiertdie <strong>Berliner</strong><br />

Philharmoniker:Anna Thorvaldsdottir /Sergej<br />

Prokofjew/Georg Philipp Telemann /Richard<br />

Strauss /Thomas Adès /Wolfgang Amadeus<br />

Mozart/Claude Debussy,ca. 176 Min.<br />

21.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6.4 MHz)<br />

Ernste Musik Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin:<br />

Nikolai Kapustin, Konzertfür Violoncello und<br />

Orchester Nr.1op. 85 /Alfred Schnittke, Konzert<br />

für Violoncello und Orchester Nr.1,ca. 90 Min.<br />

HÖRSPIEL<br />

9.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Feature a-Moll: Eine Annäherung auf weißen<br />

Tasten. VonPhilip Scheiner,ca. 31 Min.<br />

18.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6.4 MHz)<br />

Feature Wirklichkeit im Radio: Gar nicht so<br />

einfach, sich am Leben vorbeizuschleifen. Von<br />

Andreas Schroth und Gabriele Thaler /Regie:<br />

Götz Naleppa, ca. 55 Min.<br />

20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Studio LCB Lesung: Andreas Maier /Gesprächspartner:Jörg<br />

Magenau, Frank Witzel /Am<br />

Mikrofon: Tobias Lehmkuhl, ca. 115 Min.<br />

MAGAZIN<br />

9.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6.4 MHz)<br />

Im Gespräch Kindesmissbrauch: Wieschützen<br />

wir Kinder vorsexueller Gewalt? Moderation:<br />

Katrin Heise, ca. 115 Min.<br />

14.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6.4 MHz)<br />

Vollbild Das Filmmagazin: Livevom 41.<br />

Filmfestival Max Ophüls Preis 2020 in<br />

Saarbrücken. Moderation: Susanne Burg und<br />

Patrick Wellinski, ca. 90 Min.<br />

19.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Kulturtermin Unterwegs zu RobertFrost: Ein<br />

Dichter als Stimme Amerikas. Eine Sendung von<br />

Nora Sobich, ca. 26 Min.<br />

JAZZ /BLUES<br />

10.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Klassik-Pop-et cetera Am Mikrofon: Der<br />

Schauspieler Götz Schubert, ca. 55 Min.<br />

19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

The Voice Der legendäre Songschreiber Paul<br />

Simon. Mit Lothar Jänichen, ca. 30 Min.<br />

ARD<br />

7.50 (für HG) Checker Can 8.15 (für HG)<br />

neuneinhalb 8.25 (für HG) Tagesschau 8.30 (für<br />

HG) Sportschau. Skeleton /ca. 8.40 Eishockey /<br />

ca. 8.50 Kombinationsspringen /ca. 9.55<br />

Skilanglauf. 15 km Skiathlon Damen /ca. 10.53<br />

Ski alpin. AbfahrtDamen und Herren /ca. 12.55<br />

Rodeln. Damen /ca. 13.10 Biathlon. Single<br />

Mixed-Staffel /ca. 14.00 Zweierbob.Damen /<br />

ca. 14.13 Skilanglauf. 30 km Skiathlon Herren /<br />

ca. 14.20 Nordische Kombination /ca. 14.55<br />

Biathlon. Mixed-Staffel /ca. 16.20 Skispringen.<br />

Herren /ca. 17.05 Fußball /ca. 17.12 Rodeln.<br />

Doppel /ca. 17.18 Skispringen. Herren /ca.<br />

18.10 Zweierbob.Herren /18.30 Fußball 19.57<br />

Lotto 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Nur mit Dir zusammen<br />

Musikfilm, D2020. Mit Axel Prahl.<br />

Vanessa Mai spielt eine jungeaufstrebende<br />

Frau, die endlich ihren Durchbruch als<br />

Sängerin schaffen will, als sie eine<br />

lebensbedrohliche Diagnose bekommt.<br />

21.45 Familie ist kein Wunschkonzert<br />

Komödie, D2017. Mit Claudia Eisinger<br />

23.15 (für HG) Tagesthemen<br />

23.35 (für HG) Das Wort zum Sonntag<br />

23.40 (für HG) Maria Wern,Kripo Gotland:<br />

Schneeträume Krimireihe, S2010<br />

1.10 (für HG) Tagesschau<br />

RTL<br />

5.30 Der Blaulicht Report 5.50 Verdachtsfälle.<br />

Doku-Soap. Schwiegermutter erwischt Braut beim<br />

Fremdgehen 6.50 Verdachtsfälle. Doku-Soap. Der<br />

letzte Streich 7.50 Familien im Brennpunkt 8.50<br />

Familien im Brennpunkt 9.50 Der Blaulicht<br />

Report 10.50 Der Blaulicht Report 11.45 Der<br />

Blaulicht Report 12.45 Der Blaulicht Report<br />

13.45 Der Blaulicht Report 14.40 Der Blaulicht<br />

Report 15.40 Der Blaulicht Report. Falsche<br />

Jugendamtsmitarbeiterin klaut Baby/Gefesselter<br />

flüchtet mit Stuhl 16.45 Der Blaulicht Report.<br />

Verkehrskontrolle nimmt dramatische Wendung /<br />

Verschwundene Eheringesorgen für Polizeieinsatz<br />

17.45 Best of ...! 18.45 Aktuell 19.03 Wetter<br />

19.05 Life –Menschen, Momente, Geschichten<br />

20.15 Deutschland sucht den Superstar<br />

Castingshow. Als Wrestling-LadyLydia<br />

alias „Rude Lude“ mit ihren beiden<br />

Begleiterinnen ganz in Leder und mit<br />

lautem Kampfgeschrei das Studio stürmt,<br />

stockt der Juryder Atem.<br />

22.15 (für HG) Ich bin ein Star –Holt mich<br />

hier raus! Das große Finale<br />

0.30 Ich bin ein Star –Holt mich hier raus!<br />

Die Stunde danach<br />

1.25 Deutschland sucht den Superstar<br />

3.05 Ich bin ein Star –Holt mich hier raus!<br />

Das große Finale<br />

MDR<br />

14.00 (für HG) Fußball. 3. Liga: 1. FC Magdeburg<br />

–FSV Zwickau, live 15.55 (für HG) MDR aktuell<br />

16.00 (für HG) SportimOsten 18.00 (für HG)<br />

Heute im Osten –Reportage 18.15 (für HG)<br />

Unterwegs in Sachsen 18.45 (für HG)<br />

Glaubwürdig 18.50 Wetter für 3 18.54 (für HG)<br />

Sandmännchen 19.00 Regionales 19.30 (für<br />

HG) MDR aktuell 19.50 (für HG) Quickie 20.15<br />

(für HG) Die große Schlager-Überraschung zum<br />

Abschied! 23.00 (für HG) MDR aktuell 23.05<br />

(für HG) Katrin Weber 0.05 (für HG) SonnyBoy<br />

–Eine Liebe in dunkler Zeit. Drama, NL 2011<br />

Bayern<br />

15.10 Glockenläuten 15.15 Wirtshausmusikanten<br />

beim Hirzinger 16.00 (für HG) Rundschau<br />

16.15 (für HG) natur exclusiv 17.00 (für HG)<br />

Anna und die Haustiere 17.15 Blickpunkt Sport<br />

17.45 (für HG) Zwischen Spessartund<br />

Karwendel 18.30 (für HG) Rundschau 19.00 (für<br />

HG) Gut zu wissen 19.30 (für HG) Kunst +<br />

Krempel 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />

HG) Wildfeuer.Melodram, D1991 22.00<br />

Rundschau Magazin 22.15 Apollonia (1+2/2).<br />

Heimatfilm, D2005 1.15 Ein Hausboot zum<br />

Verlieben. Liebesfilm, D2009<br />

Vox<br />

5.00 (für HG) Medical Detectives 5.50 Criminal<br />

Intent 6.40 Criminal Intent 7.30 Criminal Intent<br />

8.15 Criminal Intent 9.10 Criminal Intent 10.05<br />

Criminal Intent 11.00 Criminal Intent 11.55<br />

Shopping Queen 12.55 Shopping Queen 13.55<br />

Shopping Queen 14.55 Shopping Queen 15.55<br />

Shopping Queen 16.55 Die Pferdeprofis 18.00<br />

hundkatzemaus 19.10 Harte Hunde –Ralf<br />

Seeger greift ein 20.15 (für HG) Hangover2.<br />

Komödie, USA 2011 22.20 (für HG) Medical<br />

Detectives 23.15 (für HG) Medical Detectives<br />

0.15 (für HG) Medical Detectives<br />

Super RTL<br />

10.30 Pokémon –Die TV-Serie 10.55 Voll zu<br />

spät! 11.25 Die Tomund JerryShow 12.00<br />

Barbie und das Geheimnis vonOceana.<br />

Animationsfilm, USA 2010 13.10 Barbie 13.40<br />

Friends 14.05 Super ToyClub 14.30 Tomund<br />

Jerry 14.50 Zak Storm 17.10 Mighty Mops<br />

17.40 Voll zu spät! 18.05 Die Tomund Jerry<br />

Show 18.40 Woozle Goozle 19.10 Alvinnn!!!<br />

19.30 Angelo! 20.15 (für HG) Der Räuber<br />

Hotzenplotz. Familienfilm, D2006 22.05 Dieter<br />

–Der Film. Animationsfilm, D2006 23.55<br />

Comedytotal 0.30 Infomercials<br />

Sport1<br />

15.30 Cajun Pawn Stars 16.00 StorageWars –<br />

Geschäfte in Texas 16.30 StorageWars –Geschäfte<br />

in Texas 17.00 StorageWars –Geschäfte<br />

in Texas 17.30 StorageWars –Geschäfte in Texas<br />

18.00 StorageWars –Die Geschäftemacher<br />

18.30 StorageWars –Die Geschäftemacher<br />

19.00 StorageWars –Die Geschäftemacher<br />

19.30 Billard 20.00 Die PS Profis –MehrPower<br />

aus dem Pott 21.00 Boxen Live. Kampfabend<br />

aus Hamburg 22.45 Boxen Live. Hauptkampf<br />

Kampfabend aus Hamburg 0.00 SportClips<br />

TV-Tipps<br />

ARD, 20.15 UHR MUSIKFILM<br />

Nur mit Dir zusammen<br />

Die aufstrebende Sängerin Juli (Vanessa Mai) steht kurz vor demSprung<br />

nach ganz oben. Miteinem Song über ihren toten Vater berührtsie die<br />

Menschen. Nur sie selbst weiß jedoch, dass nichts an ihrer liebevollen Hommage<br />

der Wahrheit entspricht. IhrVater Wim(Axel Prahl) ist für Juli nur im<br />

übertragenen Sinn gestorben, weil er sie und ihreMutter hat sitzen lassen.<br />

Tatsächlich versucht er seit Jahren vergeblich, mit seiner Tochter in Kontakt<br />

zu treten. Juli, die ihn für den Todder Mutter mitverantwortlich macht, will<br />

ihn nie wieder sehen. Allerdings braucht sie nun seine Hilfe: Kurz vor ihrer<br />

großen Tour erfährtdie Sängerin, dass sich ihregeheim gehaltene Nierenerkrankung<br />

drastisch verschlechterthat. Für die lebensnotwendige Organspende<br />

kommt nur einer infrage: ihr Vater. Auf Drängen ihres Arztes nimmt<br />

Juli Kontakt zu ihm auf ... Stefan Bühling führte Regie bei diesem Fernsehfilm,<br />

für dessen Songs die Erfolgsproduzenten Jules Kalmbacher und Michael<br />

Herberger verantwortlich zeichnen.<br />

(D/2020)<br />

Foto: ARD<br />

3SAT,19.20 UHR DOKUMENTATION<br />

Die Zeugen<br />

ARTE, 21.40 UHR DOKUMENTATION<br />

RBB, 23.30 UHR DRAMA<br />

Verleugnung<br />

Die Doku begleitet die Journalistin<br />

Alexandra Föderl-Schmid und<br />

den Fotografen Konrad Rufus Müller<br />

bei der Entstehung ihres Buches über<br />

die letzten noch lebenden Opfer des<br />

Holocaust. Jeder der fünf Überlebenden<br />

verarbeitet seine Erlebnisse<br />

von damals anders –manch einer gar<br />

nicht. So unterschiedlich ihre Gesichter<br />

sind, so unterschiedlich sind auch<br />

ihre individuellen Lebensgeschichten<br />

und Traumata. Für Konrad Rufus<br />

Müller sind es die ersten Begegnungen<br />

mit Holocaustüberlebenden. Sie<br />

werden für ihn auch zu einer emotionalen<br />

Herausforderung.<br />

(D/2019)<br />

Foto: ZDF<br />

Polarlichter –Faszination und Bedrohung<br />

Polarlichter faszinieren die Menschheit<br />

seit Jahrtausenden. Jüngste<br />

Forschungen stehen nun kurzdavor,<br />

viele der verbleibenden Geheimnisse<br />

über das Naturphänomen zu lüften.<br />

In der Doku enthüllen Wissenschaftler<br />

ihreErkenntnisse über den Einfluss<br />

der Sonnenstürme auf das Verhalten<br />

vonTieren und die menschliche Verkehrsinfrastruktur.<br />

Der Beitrag erklärt,<br />

warum Sonnenstürme eine Bedrohung<br />

für die Menschheit darstellen: Im Extremfall<br />

können sie Satelliten beschädigen,<br />

den Flugverkehr ausbremsen<br />

und Hochspannungs- und Telekommunikationsnetzelahmlegen.<br />

(FIN, F/2019) Foto: ARTE/YLE<br />

Deborah Lipstadt (Rachel Weisz), Professorin für Jüdische Zeitgeschichte<br />

an der Emory University in Atlanta, sieht sich mit einem brisanten Gerichtsverfahren<br />

konfrontiert: In einer ihrer Publikationen bezichtigte sie den<br />

britischen Historiker David Irving (Timothy Spall) der Lüge,weil sich dieser<br />

vehement weigert, den Holocaust als geschichtliche Tatsache anzuerkennen.<br />

Irving kontertdiese Provokation auf seine Weise: Er verklagt Lipstadt wegen<br />

Rufschädigung und beschwörteinen Verleumdungsprozess herauf, bei dem<br />

die Angeklagte nach britischem Strafrecht dazu verpflichtet ist, ihreSicht der<br />

Dinge unter Beweis zu stellen. Für die Professorin bedeutet dies im Klartext,<br />

dass sie die historische Nachweisbarkeit der Judenvernichtung faktisch belegen<br />

muss.Unter dem Druck der Aufgabe engagiertLipstadt ein erfahrenes<br />

Verteidigerteam, angeführtvon dem undurchschaubaren Anwalt Richard<br />

Rampton (Tom Wilkinson). DasTeam versucht mit allen Mitteln, Irvings<br />

Hauptargumente außer Kraft zu setzen, während das unliebsame Justizspektakel<br />

eine kontrovers diskutierte Eigendynamik entwickelt.<br />

(USA, GB/2016)<br />

ZDF<br />

7.10 (für HG) Mister Twister 7.55 (für HG) 1, 2<br />

oder 3 8.20 (für HG) Robin Hood –Schlitzohr von<br />

Sherwood 8.45 heute Xpress 8.50 (für HG) Bibi<br />

und Tina 9.40 (für HG) Find me in Paris 10.25<br />

heute Xpress 10.30 (für HG) Notruf Hafenkante<br />

11.15 (für HG) SokoWismar 12.00 heute Xpress<br />

12.05 (für HG) Menschen –das Magazin 12.15<br />

(für HG) Bettys Diagnose 13.45 (für HG)<br />

Rosamunde Pilcher:Die Frau auf der Klippe.<br />

Romanze, D2012 15.13 (für HG) heute Xpress<br />

15.15 (für HG) Vorsicht, Falle! 16.00 (für HG)<br />

Bares für Rares 17.00 (für HG) heute Xpress<br />

17.05 (für HG) Länderspiegel 17.35 (für HG)<br />

plan b 18.05 (für HG) SokoWien 19.00 (für HG)<br />

heute 19.20 Wetter 19.25 (für HG) Die Bergretter<br />

20.15 (für HG) Helen Dorn: Atemlos<br />

Krimireihe, D2020. Mit Anna Loos, Ernst<br />

Stötzner.Helen Dornselbst wird zum Fall<br />

für die Polizei, denn sie wird des Mordes<br />

an ihrem Chef Mattheisen beschuldigt.<br />

Eine Observation gerät aus dem Ruder.<br />

21.45 (für HG) Der Kriminalist<br />

Krimiserie. Esthers Geheimnis<br />

22.45 (für HG) heute journal<br />

23.00 (für HG) das aktuelle sportstudio<br />

0.25 heute Xpress<br />

0.30 (für HG) 3Engel für Charlie –Volle<br />

Power Actionkomödie, USA 2003<br />

Sat.1<br />

5.05 Genial daneben –das Quiz 5.50 Genial<br />

daneben –das Quiz 6.45 Genial daneben –das<br />

Quiz 7.45 Genial daneben –das Quiz 8.45<br />

Genial daneben –das Quiz 9.40 The Biggest<br />

Loser 12.00 Das große Promibacken 15.00 Auf<br />

Streife –Die Spezialisten 16.00 AufStreife –Die<br />

Spezialisten. Ein Segler wird schwer verletzt an<br />

Bord eines Segelbootes aufgefunden. Bald stellt<br />

sich heraus, dass er nicht das einzigeUnfallopfer<br />

ist. /Eine Frau bricht mit starken Bauchschmerzen<br />

vorder Notaufnahme zusammen. 16.59 So<br />

gesehen 17.00 AufStreife –Die Spezialisten /<br />

oder Sat.1 Bayern-Magazin 18.00 AufStreife –<br />

Die Spezialisten 19.00 Grenzenlos –Die Welt<br />

entdecken 19.55 Sat.1 Nachrichten<br />

20.15 (für HG) Ice Age 4–Voll verschoben<br />

Animationsfilm, USA 2012. Das Faultier<br />

Sid kann sich im letzten Moment<br />

gemeinsam mit Mammut Manni und Tiger<br />

Diegoauf eine Eisscholle retten, als die<br />

Kontinente auseinander gewirbelt werden.<br />

22.00 (für HG) Ein Chef zum Verlieben<br />

Liebeskomödie, USA 2002. Mit Sandra<br />

Bullock, Hugh Grant<br />

0.00 (für HG) Tracers<br />

Actionfilm, USA 2015. Mit Taylor Lautner<br />

1.45 (für HG) Codename: Geronimo<br />

Actionfilm, USA 2012. Mit Cam Gigandet<br />

WDR<br />

13.30 (für HG) Hirschhausens Sprechstunde<br />

14.15 (für HG) Lachgeschichten 15.00 (für HG)<br />

Unser Westen, Unser Witz 15.45 (für HG) Mein<br />

Traum vonVenedig.Komödie, D2006 17.15 (für<br />

HG) Einfach und köstlich 17.45 (für HG) Kochen<br />

mit Martina und Moritz 18.15 (für HG) WestArt<br />

18.45 (für HG) Aktuelle Stunde 19.30 (für HG)<br />

Lokalzeit 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />

HG) Tatort: Kinderland. Krimireihe, D2012 21.40<br />

(für HG) Tatort: Ihr Kinderlein kommet. Krimireihe,<br />

D2012 23.10 Verfluchtes Amsterdam. Thriller,NL<br />

1988 0.55 Tatort: Kinderland. Krimireihe, D2012<br />

NDR<br />

10.30 buten un binnen 11.00 (für HG) Hallo<br />

Niedersachsen 11.30 (für HG) Hofgeschichten<br />

12.00 (für HG) Die Küche meiner Kindheit 12.45<br />

(für HG) Weltreisen 13.15 (für HG) Faszination<br />

Kroatien 14.00 (für HG) Sportclub live. Fußball 3.<br />

Liga: SV Meppen –Waldhof Mannheim 16.00<br />

(für HG) Hubertund Staller 16.45 (für HG) Föhr<br />

... mit Judith Rakers 17.30 (für HG) TimMälzer<br />

kocht! 18.00 (für HG) Nordtour 18.45 (für HG)<br />

DAS! 19.30 Regionales 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 (für HG) Ich Weiss Alles!<br />

23.30 Der Tatortreiniger 3.05 Mein Norden<br />

Kabel eins<br />

5.15 In Plain Sight 5.55 Abenteuer Leben<br />

Spezial 6.15 Numb3rs 7.10 Numb3rs 8.05<br />

Numb3rs 9.00 DetectiveLaura Diamond 9.55<br />

DetectiveLaura Diamond 10.55 (für HG) Castle<br />

11.50 (für HG) Castle 12.40 (für HG) Castle<br />

13.35 (für HG) Castle 14.30 (für HG) Castle<br />

15.25 Navy CIS 16.25 kabel eins news 16.35<br />

Navy CIS 17.30 Navy CIS 18.25 Navy CIS 19.15<br />

Navy CIS 20.15 MacGyver 21.15 MacGyver<br />

22.15 (für HG) Lethal Weapon 23.15 SEAL Team<br />

0.10 Hawaii Five-0 1.05 MacGyver 1.50<br />

MacGyver 2.40 (für HG) Lethal Weapon<br />

RTLZWEI<br />

10.25 Immer Ärger mit Sergeant Bilko. Komödie,<br />

USA 1996 12.15 Die Schnäppchenhäuser –Der<br />

Traum vomEigenheim: Wirziehen ein 13.15 Die<br />

Schnäppchenhäuser –Der Traum vomEigenheim<br />

14.15 Hartz und herzlich –Tag für TagBenz-<br />

Baracken 16.15 Hartz und herzlich –Tag für Tag<br />

Benz-Baracken 18.15 Armes Deutschland –Deine<br />

Kinder 20.15 Vier Hochzeiten und ein<br />

Todesfall. Liebeskomödie, GB 1994 22.35 Bean<br />

–Der ultimativeKatastrophenfilm. Komödie, GB/<br />

USA 1997 0.15 The Walking Dead 1.10 The<br />

Walking Dead 1.55 Fear The Walking Dead<br />

Eurosport 1<br />

5.00 Tennis. Australian Open. Tag6,live 7.00<br />

Tennis. Australian Open. Tag6,live 9.00<br />

Matchball Becker 9.15 Tennis. Australian Open.<br />

Tag6,live 11.25 Ski Alpin. AbfahrtMänner,live<br />

13.00 Tennis. Australian Open. Tag6,live 14.45<br />

Matchball Becker 15.00 Biathlon. Mixed-Staffel,<br />

live 16.15 Skispringen. Teamspringen (HS140),<br />

live 18.10 Handball. EM: Spiel um Platz 3, live<br />

20.15 Snooker.European Masters in Dornbirn.<br />

Halbfinale, live 23.30 Nachrichten 23.50 Tennis<br />

0.55 Tennis. Australian Open. Tag7,live<br />

RBB<br />

5.05 (für HG) Berlin erwacht –Winter 5.20 (für<br />

HG) Panda, Gorilla &Co. 6.10 Schloss Einstein<br />

6.35 Schloss Einstein 7.00 (für HG) Lindenstraße<br />

7.30 (für HG) Sehen statt Hören 8.00 (für<br />

HG) Brandenburg aktuell 8.30 (für HG)<br />

Abendschau 9.00 (für HG) Woran dein Herz<br />

hängt. Liebeskomödie, D2009 10.30 (für HG)<br />

Meine Mutter ist unmöglich. Komödie, D2018<br />

12.00 (für HG) Verrückt nach Meer 12.50 (für<br />

HG) Verrückt nach Meer 13.40 Rund um ...<br />

17.25 (für HG) Kowalski &Schmidt 17.55 (für<br />

HG) Unser Sandmännchen 18.00 rbb UM6<br />

18.30 rbbkultur –Das Magazin 19.00<br />

Heimatjournal 19.30 (für HG) Abendschau /<br />

Brandenburg aktuell 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Berlin –Schicksalsjahre<br />

einer Stadt<br />

Das Jahr 1998 –nach 16 Jahren wird<br />

Helmut Kohl abgewählt und Gerhard<br />

Schröder zum neuen Kanzler der<br />

Deutschen ernannt.<br />

21.45 (für HG) rbb24<br />

22.00 (für HG) Der Zürich-Krimi: Borcherts<br />

Abrechnung<br />

Krimireihe, D2016. Mit Christian Kohlund<br />

23.30 (für HG) Verleugnung<br />

Drama, USA/GB 2016. Mit Rachel Weisz<br />

1.10 Sadakat –Treue<br />

ProSieben<br />

5.15 Mom. Sitcom. Die bessere Mutter 5.35 The<br />

Middle. Comedyserie 6.15 (für HG) Twoand a<br />

Half Men. Sitcom 7.40 (für HG) The Big Bang<br />

Theory. Sitcom 9.00 Undateable. Sitcom 9.55<br />

Eine schrecklich nette Familie. Sitcom 10.55 The<br />

Middle. Comedyserie. Das Gruppenkuscheln<br />

11.24 Motzmobil 11.25 The Middle. Comedyserie.<br />

Der Stinkstiefel 11.55 Superstore.<br />

Comedyserie. Der Kannibale vonCloud 9/<br />

Regeln sind Regeln 12.50 (für HG) Die<br />

Simpsons. Zeichentrickserie 15.35 (für HG) Two<br />

and aHalf Men. Sitcom 18.00 Newstime 18.10<br />

(für HG) Die Simpsons. Zeichentrickserie. B.I.:<br />

Bartificial Intelligence /Mamas kleiner Liebling<br />

19.05 Galileo. Magazin<br />

20.15 (für HG) Casino Undercover<br />

Komödie, USA 2017. Mit Will Ferrell, Amy<br />

Poehler.UmAlex’ Traum vomCollegezu<br />

verwirklichen, beschließen ihre Eltern,<br />

mithilfe ihres spielsüchtigen Nachbarn<br />

Frank ein illegales Casino zu eröffnen.<br />

22.00 (für HG) Die Jones –Spione von<br />

nebenan<br />

Actionkomödie, USA 2016. Mit Zach<br />

Galifianakis, Isla Fisher<br />

0.05 (für HG) Transformers: Ära des<br />

Untergangs<br />

Actionfilm, USA 2014<br />

Arte<br />

7.20 Claudia Cardinale, die italienische Filmdiva<br />

8.15 (für HG) 360° 9.45 Stadt Land Kunst<br />

Spezial 10.25 Medizin in fernen Ländern 10.50<br />

(für HG) Zu Tisch 11.20 Der große Fluss vom<br />

Himalaya 13.35 Stadt Land Kunst Spezial 14.15<br />

(für HG) Magische Anden 17.10 Arte Reportage<br />

18.05 Mit offenen Karten 18.20 Geheimnis<br />

Teutoburger Wald 19.10 Arte Journal 19.30 Die<br />

Hüter des Amazonas 20.15 Kampf der<br />

Kriegeraffen 21.40 Polarlichter 22.35 Expedition<br />

Sternenhimmel 23.20 Philosophie 23.50 Square<br />

Idee 0.20 Kurzschluss –Das Magazin<br />

3Sat<br />

13.00 (für HG) ZIB 13.10 Notizen aus dem<br />

Ausland 13.15 (für HG) quer 14.00 (für HG)<br />

Kunst +Krempel 14.30 Ländermagazin 15.00<br />

Gartenparadiese in Friesland 15.30 (für HG)<br />

Spaniens kalte Heimat 16.00 Spanien 16.45 Zu<br />

Gast auf Mallorca 17.30 (für HG) Das Glück ist<br />

ein Kaktus. Komödie, D2011 19.00 (für HG)<br />

heute 19.20 Die Zeugen 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 Peer Gynt 22.05 Der letzte<br />

Tanz 22.50 Der Trommelstock tanzt 23.10 Rudolf<br />

Laban –ein Leben für den Tanz 23.45 (für HG)<br />

maischberger.die woche 1.00 lebensArt<br />

Phoenix<br />

6.25 Jüdisch in Europa 7.15 Brahmaputra 9.30<br />

60 Jahre im Exil 10.00 Hafen der Hoffnung<br />

10.45 Exodus 11.30 Der Jude und sein Dorf<br />

12.15 Einsame Helden 13.00 phoenix plus<br />

14.15 Die gefährlichsten Schulwegeder Welt<br />

15.45 Fahrtins Risiko 17.15 Brahmaputra<br />

19.30 60 Jahre im Exil 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 Frühjahr ’45. Dokumentarfilm,<br />

D2015 21.45 VomWunder des Überlebens.<br />

Dokumentarfilm, PL 2015 22.45 Geschichte<br />

Mitteldeutschlands 23.15 Die Geschichte der Lilli<br />

Jahn 0.00 Über Leben in Auschwitz<br />

Kika<br />

10.45 (für HG) Tigerenten Club 11.45 (für HG)<br />

Schmatzo 12.00 (für HG) Tashi 12.50 (für HG)<br />

Insectibles 13.35 Antboy3:Superhelden hoch<br />

drei. Abenteuerfilm, DK 2016 14.55 (für HG) Die<br />

Regeln vonFloor 15.25 (für HG) 41/2 Freunde<br />

16.35 Dein großer Tag 17.00 (für HG) Timster<br />

17.15 Marcus Level 17.55 Shaun das Schaf<br />

18.15 (für HG) Ritter Rost 18.40 Wolkenkinder<br />

18.47 Baumhaus 18.50 Unser Sandmännchen<br />

19.00 (für HG) Wickie und die starken Männer<br />

19.25 (für HG) Checker Tobi 19.50 (für HG)<br />

logo! 20.00 (für HG) Kika Live 20.10 Leider laut<br />

Dmax<br />

5.35 Swamp Brothers 6.00 Die Schatzsucher<br />

–Goldtaucher der Beringsee 6.50 Infomercial<br />

8.50 Warship 10.15 Die Zwangsvollstrecker<br />

11.15 BaggageBattles –Die Koffer-Jäger 12.15<br />

ToyHunter –Der Spielzeugjäger 13.15 Goblin<br />

Works Garage 14.15 Die Gebrauchtwagen-Profis<br />

15.15 Cash für Chrom 16.15 Redwood Kings<br />

17.15 Die Aquarium-Profis 18.15 Die<br />

Baumhaus-Profis 19.15 Building Alaska 20.15<br />

Steel Buddies 22.15 BodyCam 911 –Polizeieinsatz<br />

hautnah 0.15 Der Feind in meinem Körper


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020 31<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

TV-Programm am Sonntag<br />

ARD<br />

8.40 (für HG) Tagesschau 8.45 (für HG)<br />

Sportschau. Snowboardcross /ca. 9.05 Ski<br />

alpin. Slalom Herren, Super-G Damen /ca.<br />

11.10 Nordische Kombination /ca. 11.40<br />

Rodeln /ca. 12.10 Biathlon. 15 km Massenstart<br />

Herren /ca. 13.00 Skilanglauf. Sprint Damen<br />

und Herren /ca. 13.25 Ski alpin. Slalom Herren<br />

/ca. 14.30 Nordische Kombination /ca. 14.53<br />

Biathlon. 12,5 km MassenstartDamen /ca.<br />

15.45 Viererbob.Herren /ca. 15.55 Skispringen.<br />

Herren /ca. 17.03 Rodeln. Sprint Doppel /ca.<br />

17.10 Skispringen. Herren 18.00 (für HG)<br />

Sportschau 18.30 (für HG) Bericht aus Berlin<br />

18.49 Lotto 18.50 (für HG) Lindenstraße 19.20<br />

(für HG) Weltspiegel 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Tatort: Unklare Lage<br />

Krimireihe, D2019. Mit MiroslavNemec.<br />

Am helllichten Tagfallen in einem Bus bei<br />

einer Fahrkartenkontrolle tödliche<br />

Schüsse. Der flüchtende Täter wird<br />

erschossen. Hatte er einen Komplizen?<br />

21.45 (für HG) Anne Will<br />

Talkshow<br />

22.45 (für HG) Tagesthemen<br />

23.05 ttt –titel thesen temperamente<br />

23.35 (für HG) Druckfrisch<br />

0.05 (für HG) Sarahs Schlüssel<br />

Drama, F2010. Mit Kristin Scott Thomas<br />

RTL<br />

6.00 Familien im Brennpunkt 7.00 Familien im<br />

Brennpunkt 8.00 Die Superhändler –4Räume, 1<br />

Deal 9.00 Die Superhändler–4Räume, 1Deal<br />

10.00 Die Superhändler –4Räume, 1Deal<br />

11.00 UndercoverBoss. In dieser Folgenimmt<br />

Stefan Kulas vonder Werkstatt-Kette Pit-Stop an<br />

dem Undercover-Experiment teil. Er möchte seine<br />

Mitarbeiter besser kennenlernen und mehr von<br />

den Abläufen in den Betrieben verstehen. Also<br />

lässt er sich in die verschiedensten Bereiche<br />

seiner Firmaeinschleusen. 11.55 Undercover<br />

Boss 12.55 Deutschland sucht den Superstar<br />

14.45 Deutschland sucht den Superstar 16.45<br />

Explosiv –Weekend 17.45 Exclusiv –Weekend<br />

18.45 RTL Aktuell 19.03 Wetter 19.05 Vermisst<br />

20.15 Ich bin ein Star –Holt mich hier raus!<br />

Das große Wiedersehen<br />

Im Baumhaus treffen sich die Camp-<br />

Bewohner wieder,feierndie Dschungelkönigin<br />

oder den Dschungelkönig 2020 und<br />

lassen die Zeit Revue passieren.<br />

22.30 Ich bin ein Star –Holt mich hier raus!<br />

Die Stunde danach<br />

23.35 Ich bin ein Star –Holt mich hier raus!<br />

Das große Wiedersehen<br />

1.35 Ich bin ein Star –Holt mich hier raus!<br />

Die Stunde danach<br />

2.30 Der Blaulicht Report<br />

MDR<br />

15.28 (für HG) MDR aktuell 15.30 (für HG) Alles<br />

Klara 16.20 (für HG) MDR aktuell 16.25 (für HG)<br />

Der weite Wegzum Meer 17.10 (für HG) In aller<br />

Freundschaft –Die jungen Ärzte 18.00 (für HG)<br />

MDR aktuell 18.05 (für HG) In aller Freundschaft<br />

18.50 (für HG) Wetter für 3 18.52 (für HG) Unser<br />

Sandmännchen 19.00 Regionales 19.30 (für<br />

HG) MDR aktuell 19.50 (für HG) Kripo live 20.15<br />

(für HG) An der Saale hellem Strande 21.45 (für<br />

HG) MDR aktuell 22.00 (für HG) Sportschau<br />

22.20 (für HG) MDR Zeitreise 22.50 (für HG) Die<br />

Versteigerer 23.35 Auschwitz 0.25 Kripo live<br />

Bayern<br />

14.30 (für HG) natur exclusiv 15.15 (für HG)<br />

Heimat der Rekorde 16.00 (für HG) Rundschau<br />

16.15 (für HG) Unser Land 16.45 (für HG)<br />

Alpen-Donau-Adria 17.15 (für HG) Schuhbecks<br />

17.45 Regionales 18.30 (für HG) Rundschau<br />

18.45 (für HG) Bergauf-Bergab 19.15 (für HG)<br />

Unter unserem Himmel 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 (für HG) 1001 Nacht in<br />

Tegernbrunn 21.45 Blickpunkt Sport 23.00 (für<br />

HG) Rundschau Sonntags-Magazin 23.15 (für<br />

HG) Frech &Frei 0.00 (für HG) Unser Pappa –<br />

Herzenswünsche. Familienfilm, D2004<br />

Vox<br />

5.25 Criminal Intent 6.10 Criminal Intent 6.55<br />

Criminal Intent 7.50 Criminal Intent 8.50<br />

Criminal Intent 9.45 Criminal Intent 10.35<br />

Criminal Intent 11.25 Criminal Intent 12.15<br />

Criminal Intent 13.10 (für HG) Baymax –Riesiges<br />

Robowabohu. Animationsfilm, USA 2014 15.05<br />

(für HG) Hangover2.Komödie, USA 2011 17.00<br />

auto mobil #Das VoxAutomagazin 18.10 Ab in<br />

die Ruine! 19.10 Hot oder Schrott –Die<br />

Allestester 20.15 Shopping Queen auf hoher See<br />

23.35 Prominent! 0.15 (für HG) Medical<br />

Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin<br />

Super RTL<br />

10.55 Voll zu spät! 11.25 Die Tomund Jerry<br />

Show 11.55 Khumba –Das Zebra ohne Streifen.<br />

Animationsfilm, ZA 2013 13.15 Bugs Bunny&<br />

LooneyTunes 13.50 Barbie und das Diamantschloss.<br />

Animationsfilm, USA 2008 15.00 Barbie<br />

erklärt’s 15.10 Tomund Jerry 15.35 (für HG) Der<br />

Räuber Hotzenplotz. Familienfilm, D2006 17.10<br />

Mighty Mops 17.40 Voll zu spät! 18.10 Die Tom<br />

und JerryShow 18.40 Woozle Goozle 19.10<br />

Alvinnn!!! 19.30 Angelo! 20.15 (für HG)<br />

Schatten der Wahrheit. Thriller,USA 2000 22.35<br />

Cold Justice 0.25 Infomercials<br />

Sport1<br />

5.45 SportClips 6.00 Teleshopping 8.00<br />

Antworten mit Bayless Conley 8.30 Die<br />

Arche-Fernsehkanzel 9.00 BundesligaPur.19.<br />

Spieltag 11.00 Der Check24 Doppelpass Live<br />

13.30 BundesligaPur –Lunchtime. 19. Spieltag<br />

15.00 Basketball. BBL. Löwen Braunschweig –<br />

Brose Bamberg,live 16.55 Eishockey.DEL.<br />

Eisbären Berlin –Schwenninger Wild Wings, live<br />

19.30 Volleyball. Bundesligader Frauen. SC<br />

Potsdam –VCWiesbaden, live 21.00 Hamburger<br />

Autoperlen 0.00 SportClips<br />

ZDF<br />

8.35 (für HG) Löwenzahn 9.00 heute Xpress<br />

9.03 (für HG) sonntags 9.30 (für HG) Evangelischer<br />

Gottesdienst 10.15 (für HG) Kreuzfahrtins<br />

Glück: Hochzeitsreise nach Australien. Schiffsreihe,<br />

D/A 2012 11.45 heute Xpress 11.50 (für<br />

HG) Bares für Rares –Lieblingsstücke 13.55<br />

kaputt und ... zugenäht! 14.40 (für HG) heute<br />

Xpress 14.45 (für HG) Kiss the Cook –So<br />

schmeckt das Leben! Komödie, USA 2014<br />

16.30 (für HG) planet e. 17.00 (für HG) heute<br />

17.15 (für HG) Nordlichter 18.00 (für HG) ZDF.<br />

reportage 18.30 (für HG) TerraXpress 19.00 (für<br />

HG) heute 19.10 (für HG) Berlin direkt 19.28<br />

(für HG) Aktion Mensch Gewinner 19.30 TerraX:<br />

Ungelöste Fälle der Archäologie<br />

20.15 (für HG) Frühling –Spuren der<br />

Vergangenheit<br />

Dramareihe, D2020. Mit Simone Thomalla,<br />

Christoph M. Ohrt. Katja wird Zeugin<br />

eines Streits zwischen einem Bauernund<br />

einer scheinbar obdachlosenFrau.<br />

21.45 (für HG) heute journal<br />

22.15 (für HG) Inspector Barnaby: Eine<br />

Hochzeit und dreieinhalb Todesfälle<br />

Krimireihe,GB2018. Mit Neil Dudgeon<br />

23.45 ZDF-History<br />

Klaus Kinski –Weltstar und Tyrann<br />

0.30 heute Xpress<br />

Sat.1<br />

6.00 Watch Me –Das Kinomagazin 6.15 Auf<br />

Streife 7.00 AufStreife 8.00 So gesehen –Talk<br />

am Sonntag 8.20 Knallerfrauen 8.50 Knallerfrauen<br />

9.20 111 chaotische Kollegen! 11.20 (für<br />

HG) Miss Undercover2.Actionkomödie, USA/<br />

AUS2005 13.35 (für HG) Ice Age4–Voll<br />

verschoben. Animationsfilm, USA 2012 15.10<br />

(für HG) Fack Ju Göhte. Komödie, D2013. Der<br />

Gangster Zeki nimmt in einer Schule den<br />

ausgeschriebenen Lehrerjob an. Denn unter dem<br />

Gebäude befindet sich angeblich die Beute<br />

seines letzten Raubzugs, an die er mithilfe der<br />

Stelle gelangen will. Doch dann kommt alles<br />

anders als geplant. 17.30 The Biggest Loser<br />

19.55 Sat.1 Nachrichten<br />

20.15 (für HG) Florence Foster Jenkins<br />

Biografie, GB/F 2016. Mit Meryl Streep,<br />

Hugh Grant. Der Wunsch der schwerreichen<br />

Florence, selbst als Sopranistin<br />

Karriere zu machen, stößt aufgrund ihres<br />

fehlendenTalents auf wenig Anerkennung.<br />

22.30 (für HG) Monuments Men –<br />

Ungewöhnliche Helden<br />

Drama, USA/D 2014. Mit George<br />

Clooney, Matt Damon<br />

0.50 (für HG) Florence Foster Jenkins<br />

Biografie, GB/F 2016. Mit Meryl Streep,<br />

Hugh Grant<br />

WDR<br />

13.00 (für HG) Rentnercops 14.30 (für HG)<br />

Südtirol 15.15 (für HG) An der Toskanischen<br />

Küste 16.00 (für HG) Mailand und Bergamo<br />

16.45 (für HG) Vadder,Kutter,Sohn. Komödie, D<br />

2017 18.15 (für HG) Tiere suchen ein Zuhause<br />

19.10 (für HG) Aktuelle Stunde 19.30 (für HG)<br />

Westpol 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />

HG) Wunderschön! 21.45 (für HG) Sportschau<br />

22.15 (für HG) Nicht dein Ernst! 23.00 (für HG)<br />

Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs 23.30<br />

Jürgen vonder Lippe: „Wie soll ich sagen ...?“<br />

1.00 Rockpalast Backstage<br />

NDR<br />

10.30 buten un binnen 11.00 Hallo Niedersachsen<br />

–opPlatt 11.30 (für HG) TimMälzer kocht!<br />

12.00 (für HG) Ein Gauner Gottes. Komödie,D<br />

2004 13.30 mareTV kompakt 13.45 (für HG)<br />

Die Ernährungs-Docs 14.30 (für HG) Der Blaue<br />

Planet 16.00 Lieb &Teuer 16.30 Sass 17.00<br />

Bingo! 18.00 (für HG) Nordseereport 18.45 (für<br />

HG) DAS! 19.30 Regionales 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 (für HG) VomFjell zu den<br />

Fjorden 21.45 Sportschau 22.05 (für HG) Die<br />

NDR Quizshow 22.50 (für HG) Sportclub 23.35<br />

(für HG) Sportclub Story 0.05 (für HG) Quizduell<br />

Kabel eins<br />

5.40 Navy CIS 6.20 Navy CIS 7.15 Navy CIS<br />

8.10 Navy CIS 9.05 Abenteuer Leben Spezial<br />

11.10 Trucker Babes –400 PS in Frauenhand<br />

13.05 Trucker Babes –400 PS in Frauenhand<br />

15.00 Mein Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt<br />

16.00 kabel eins news 16.15 Mein Lokal, Dein<br />

Lokal –Der Profi kommt 17.10 Mein Lokal, Dein<br />

Lokal –Der Profi kommt 18.10 Mein Lokal, Dein<br />

Lokal –Der Profi kommt 19.10 Mein Lokal, Dein<br />

Lokal –Der Profi kommt 20.15 Trucker Babes<br />

22.20 Abenteuer Leben am Sonntag 0.20<br />

Trucker Babes –400 PS in Frauenhand<br />

RTLZWEI<br />

5.45 Bean –Der ultimativeKatastrophenfilm.<br />

Komödie, GB/USA 1997 7.20 Infomercial 9.20<br />

X-Factor:Das Unfassbare 10.20 X-Factor:Das<br />

Unfassbare 11.15 Hartz und herzlich –Tag für Tag<br />

Benz-Baracken 13.15 Hartz und herzlich –Tag für<br />

TagBenz-Baracken 15.15 Hartz und herzlich<br />

–Tag für TagBenz-Baracken 17.15 Mein neuer<br />

Alter 18.15 Grip –Das Motormagazin 20.15 Die<br />

Jagd zum magischen Berg.Abenteuerfilm, USA<br />

2009. Mit Dwayne Johnson 22.15 Red Dawn.<br />

Actionfilm, USA 2012 0.05 Jarhead –Willkommen<br />

im Dreck. Kriegsfilm, USA/GB 2005<br />

Eurosport 1<br />

5.00 Tennis. Australian Open: Tag7,live 7.00<br />

Tennis. Australian Open: Tag7,live 9.00<br />

Matchball Becker 9.15 Tennis. Australian Open:<br />

Tag7,live 11.30 Tennis. Australian Open: Tag7,<br />

live 14.45 Matchball Becker 15.00 Biathlon.<br />

15 km Massenstart der Männer,live 15.45<br />

Handball 16.15 Handball. EM 2020: Finale, live<br />

18.15 Skispringen 19.45 Nachrichten 19.55<br />

Snooker.European Masters in Dornbirn: Finale,<br />

live 23.00 Radsport. Vuelta aSan Juan: 1.<br />

Etappe, live 0.30 Nachrichten 0.35 Tennis<br />

TV-Tipps<br />

SAT.1, 20.15 UHR BIOGRAFIE<br />

Florence Foster Jenkins<br />

Florence Foster Jenkins gilt noch heute als „Divader falschen Töne“.<br />

Diesen Ruf hatte sie sich mit Konzerten erarbeitet, die sowohl vom<br />

Publikum als auch der Presse verspottet worden waren. Nach ihrem Todim<br />

Jahr 1944 wurde Jenkins Gegenstand zahlreicher Werke, so auch in Stephen<br />

Frears Biografie.Die Hauptrolle übernimmt Meryl Streep.Hugh Laurie spielt<br />

Jenkins’ Ehemann St.Clair Bayfield, der seine Frau bei ihren Bemühungen,<br />

eine bekannte Sopranistin zu werden, trotz aller Hindernisse unterstützt. Als<br />

Folge einer Syphilis-Erkrankung in jungen Jahren hatte Jenkins dauerhafte<br />

Schäden ihres Rhythmusgefühls und ihres Gehörs davongetragen. Trotzdem<br />

organisiertsie sich mit der Hilfe ihres Mannes und Gesangslehrers,die den<br />

Spott des Publikums vor ihr geheim halten, zahlreiche Auftritte.<br />

(GB,F/2016)<br />

Foto: CONSTANTIN FILM<br />

Anzeige<br />

prisma<br />

TV-Magazin pris<br />

SUDOKU<br />

NORMALVARIANTE –MITTEL -mittel<br />

1 9<br />

8 4<br />

3 5<br />

7 3 6<br />

4 9 7 5<br />

2 8<br />

2 4<br />

6 8 3<br />

4 7<br />

MitDIAGONALEN-schwer<br />

MIT –SCHWER<br />

5 4<br />

9 7 1<br />

8<br />

1 2 5<br />

4 9<br />

2 8<br />

1 6<br />

9<br />

Dienstag<br />

neu!<br />

Auflösung<br />

AUFLÖSUNG<br />

vom VOM24.1.2020<br />

2020<br />

mittel MITTEL<br />

8 2 7 4 9 6 5 1 3<br />

3 9 1 2 7 5 8 4 6<br />

5 6 4 3 8 1 7 9 2<br />

6 3 2 7 5 9 4 8 1<br />

4 7 5 1 2 8 6 3 9<br />

9 1 8 6 4 3 2 7 5<br />

1 4 3 5 6 7 9 2 8<br />

2 8 6 9 1 4 3 5 7<br />

7 5 9 8 3 2 1 6 4<br />

AUFLÖSUNG<br />

Auflösung<br />

VOM 24. 1. 2020<br />

vom 24.1.2020<br />

schwer<br />

SCHWER<br />

6 9 8 5 7 3 1 2 4<br />

5 3 1 2 4 6 7 8 9<br />

2 7 4 1 8 9 6 3 5<br />

4 2 3 8 6 1 9 5 7<br />

9 6 7 4 2 5 8 1 3<br />

1 8 5 3 9 7 2 4 6<br />

8 1 9 6 3 4 5 7 2<br />

3 5 6 7 1 2 4 9 8<br />

7 4 2 9 5 8 3 6 1<br />

RBB<br />

5.50 (für HG) Der weiße Löwe. Familienfilm, ZA<br />

2010 7.15 (für HG) tierisch gut! 8.00 (für HG)<br />

Brandenburg aktuell 8.30 (für HG) Abendschau<br />

9.00 (für HG) Hochwürden drückt ein Auge zu.<br />

Komödie, D1971 10.30 (für HG) Weraufgibt ist<br />

tot. Tragikomödie, D2016 12.00 (für HG) Akte Ex<br />

12.45 (für HG) WaPo Bodensee 13.35<br />

Heimatjournal 14.00 (für HG) Atlantik 14.45 (für<br />

HG) Berlin –Schicksalsjahre einerStadt 16.15<br />

(für HG) In aller Freundschaft –die jungen Ärzte.<br />

Arztserie. EwigeLiebe 17.05 (für HG) In aller<br />

Freundschaft 17.50 (für HG) Sandmännchen<br />

18.00 rbb UM6 18.30 rbb Gartenzeit 19.00<br />

Täter –Opfer –Polizei 19.30 (für HG) Abendschau<br />

/Brandenburg aktuell 20.00 Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Gefragt –Gejagt<br />

Quizshow. Vier Kandidaten spielen gegen<br />

einenQuizchampion, den „Jäger“. Dabei<br />

müssen sie im Kampf gegendie Zeit<br />

Wissensfragen beantworten. Der „Jäger“<br />

versucht sie hingegen zu verlocken.<br />

21.45 (für HG) rbb24<br />

22.00 (für HG) Sportschau<br />

22.20 (für HG) Meine Tochter Anne Frank<br />

Doku-Drama, D2015. Mit Mala Emde<br />

23.50 Der letzte Jolly Boy<br />

Dokumentarfilm, D2018<br />

1.35 Chronik der Wende<br />

ProSieben<br />

5.10 (für HG) Twoand aHalf Men 5.30 (für HG)<br />

Twoand aHalf Men. Sitcom. 5.50 (für HG) Two<br />

and aHalf Men. Sitcom. Werist WodKatitten?<br />

6.20 (für HG) Twoand aHalf Men 6.50 (für HG)<br />

Twoand aHalf Men. Sitcom 7.15 Galileo 8.15<br />

Galileo 9.15 Galileo 10.20 Die Besten! Das<br />

erste Mal –die 33 spannendsten Geschichten<br />

mit denen alles begann 13.10 Galileo Big<br />

Pictures: Magic –30Bilder,bei denen wir uns die<br />

Augenreiben 15.00 Galileo Big Pictures:<br />

Geheimnisvoll –30Bilder,die uns rätseln lassen!<br />

17.00 taff weekend 18.00 Newstime 18.10 (für<br />

HG) Die Simpsons. Der Sicherheitssalamander<br />

18.35 (für HG) Die Simpsons. Margeund der<br />

Frauen-Club 19.05 (für HG) Galileo<br />

20.15 (für HG) Transformers:The Last Knight<br />

Actionfilm, USA 2017. Mit Mark<br />

Wahlberg,Laura Haddock. Optimus Prime<br />

ist wieder am Leben. Zusammen mit<br />

seinerSchöpferin Quintessa will er seine<br />

Heimat Cybertron erneut aufbauen.<br />

23.25 (für HG) Faster<br />

Actionfilm, USA 2010. Mit Billy Bob<br />

Thornton, Dwayne „The Rock“ Johnson<br />

1.20 (für HG) Transformers:The Last Knight<br />

Actionfilm, USA 2017. Mit Mark Wahlberg<br />

4.00 (für HG) Faster<br />

Actionfilm, USA 2010<br />

Arte<br />

9.20 Karambolage 9.35 Tarzan und sein Sohn.<br />

Abenteuerfilm, USA 1939 10.55 Der einzig<br />

wahre Tarzan 11.45 Baukunst 12.15 VoxPop<br />

12.45 Okawango–Fluss der Träume 15.00 (für<br />

HG) Die Wälder des Nordens 15.55 (für HG)<br />

Hieronymus Bosch –Vom Teufel berührt 16.55<br />

Metropolis 17.40 Kit Armstrong aus dem<br />

Markgräflichen Opernhaus in Bayreuth 18.25 (für<br />

HG) Zu Tisch 18.55 Karambolage 19.10 Arte<br />

Journal 19.30 360° 20.15 Exodus. Drama, USA<br />

1960 23.35 Die Kinder vonMarkt Indersdorf<br />

0.30 Artur Schnabel–Komponist im Exil<br />

3Sat<br />

8.20 (für HG) Die Habsburger 9.10 Habsburg<br />

und der Dom 9.55 Der Kaiser und das<br />

Wäschermädel. Heimatfilm, A1957 11.25 (für<br />

HG) Geliebter Johann, Geliebte Anna. Liebesfilm,<br />

A2009 13.05 Die Adria der Habsburger 13.50<br />

Maximilian –Der Brautzug zur Macht 14.35 (für<br />

HG) Maria Theresia –Majestät und Mutter.<br />

Dokudrama, D/F/A2017 15.20 Marie Antoinette<br />

16.55 (für HG) Sisi (1+2/2). Historienfilm, A/D/I<br />

2009 20.15 (für HG) Maximilian –Das Spiel von<br />

Macht und Liebe (1-3/3). Historienfilm, A/D<br />

2017 0.50 Maximilian –Der Brautzugzur Macht<br />

Phoenix<br />

9.45 Fahrtins Risiko 11.15 augstein und blome<br />

11.30 phoenix persönlich 12.00 Presseclub<br />

12.45 Presseclub nachgefragt 13.00 die<br />

diskussion 14.00 Über Leben in Auschwitz 14.45<br />

Jahrhundertzeugen 15.30 Ein deutscher Held<br />

16.15 Mörder unter uns 17.00 Frühjahr ’45.<br />

Dokumentarfilm, D2015 18.30 Die LangeNacht<br />

der Erinnerung.Dokumentarfilm, PL 2013 19.30<br />

Geschichte Mitteldeutschlands 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 (für HG) Todesstraßen 22.30<br />

Transoceánica 23.15 heute-show 23.45 extra 3<br />

0.45 Brahmaputra<br />

Kika<br />

12.00 (für HG) Die Schneekönigin. Märchenfilm,<br />

D2014 13.25 MaschasSamowargeschichten<br />

14.40 (für HG) Das Dschungelbuch 15.10 (für<br />

HG) Tib&Tumtum 16.00 (für HG) Yakari 16.35<br />

(für HG) Paula und die wilden Tiere 17.00 (für<br />

HG) 1, 2oder 3 17.25 Die Piraten vonnebenan<br />

18.00 Shaun das Schaf 18.15 Marinette 18.40<br />

Wolkenkinder 18.47 Baumhaus 18.50 Unser<br />

Sandmännchen 19.00 (für HG) Wickie und die<br />

starken Männer 19.25 Triff ... 19.50 (für HG)<br />

logo! 20.00 Erde an Zukunft 20.10 stark! 20.25<br />

Schau in meine Welt! 20.55 Bernd &Friends<br />

Dmax<br />

5.35 Swamp Brothers –ZweiBrüder aus’m<br />

Sumpf 6.00 Die Schatzsucher –Goldtaucher der<br />

Beringsee 6.50 Infomercial 8.50 Outback<br />

Truckers 9.50 Infomercial 10.15 Truck Rescue<br />

–Die Abschlepp-Profis 12.15 The Channel –Die<br />

Profis vomÄrmelkanal 13.15 Die Schatzsucher<br />

–Goldrausch in Alaska 17.15 Land Rover<br />

Experience Tour 2019 18.15 Jägerleben 19.15<br />

Helden der Lüfte 20.15 Helden der Baustelle<br />

22.15 Fang des Lebens –Der gefährlichste Job<br />

Alaskas 0.15 Helden der Baustelle<br />

Tagesschau 24<br />

11.45 MDR Kultur –Das Filmmagazin 12.00<br />

Nachrichten 12.15 Mex 13.00 Nachrichten<br />

13.15 Wölfe –Schützen oder schießen? 14.00<br />

Nachrichten 14.15 Internationaler Frühschoppen<br />

15.00 Nachrichten 15.30 Frauen in Pink 16.00<br />

Nachrichten 16.30 Spurensicherung 17.00<br />

Nachrichten 17.30 Panorama 3 18.00<br />

Nachrichten 18.30 extra 3 19.00 Nachrichten<br />

19.30 7Tage... 20.00 Tagesschau 20.15 Ich<br />

fahre nach Auschwitz 21.00 Tagesschau 21.02<br />

#uploading _holocaust. Doku-Film, D/ISR/A<br />

2016 22.10 7Tage... 22.40 Bericht aus Berlin<br />

23.00 Tagesthemen 23.20 Weltspiegel 0.00<br />

Tagesthemen 0.20 Internationaler Frühschoppen<br />

ONE<br />

5.15 Keinerschiebt uns weg. Tragikomödie, D<br />

2018 6.55 Lindenstraße 9.55 Telespiele 10.35<br />

Quarks 11.20 Viele Kühe und ein schwarzes<br />

Schaf. Komödie, D2019 12.50 Picknick mit<br />

Bären. Komödie, USA 2015 14.30 Sportschau.<br />

Eiskunstlauf. EM: Schaulaufen 16.20 Sportschau.<br />

Handball. EM: Finale 18.15 Sportschau.<br />

Eiskunstlauf. EM: Schaulaufen 19.00 Hartaber<br />

herzlich 19.45 Lindenstraße 20.15 Fremder<br />

Feind. Drama,D2018 21.45 Tatort: Unklare<br />

Lage. Krimireihe,D2019 23.15 Lindenstraße<br />

23.45 Tatort: Unklare Lage. Krimireihe,D2019<br />

1.15 Agatha Christies Marple: Das Sterbenin<br />

Wychwood. Krimireihe, GB 2009<br />

ZDF NEO<br />

11.35 (für HG) Eine Erde –viele Welten 12.20<br />

(für HG) Eine Erde –viele Welten 13.00 (für HG)<br />

Fantastische Phänomene 13.45 (für HG)<br />

Fantastische Phänomene 14.30 (für HG) Aufdie<br />

Größe kommt es an 15.15 (für HG) Aufdie Größ<br />

kommt es an 16.00 Die glorreichen1016.45<br />

Sketch History 17.10 Death in Paradise 18.00<br />

Death in Paradise 18.50 The Rookie 19.35 The<br />

Rookie 20.15 (für HG) Der Mann ohne Schatten<br />

Thriller,D2014 21.45 (für HG) Kommissar<br />

Marthaler –Ein allzu schönes Mädchen.<br />

Kriminalfilm, D2015 23.15 Ein starkes Team:<br />

Prager Frühling.Krimireihe, D2013 0.45 (für HG<br />

Der Mann ohne Schatten. Thriller,D2014<br />

ZDF INFO<br />

5.15 (für HG) Aldi oder Lidl? 6.00 (für HG)<br />

Nelson Müllers Lebensmittelreport 6.45 (für HG)<br />

Pennyoder Netto? 7.30 (für HG) Rewe oder<br />

Edeka? 8.15 (für HG) Nelson Müllers Lebensmit<br />

telreport 9.00 Leschs Kosmos 9.30 ZDF-History<br />

10.13 heute Xpress 10.15 ZDF-History 11.00<br />

(für HG) Geheimnisse des „Dritten Reichs“ 13.15<br />

Hitler privat –Das Leben des Diktators 14.45 Ev<br />

Braun 16.15 „Brennt Paris?“ 17.15 Die<br />

Geheimprojekte der Nazis 18.00 Geheime<br />

Unterwelten der SS 19.30 Attentat am<br />

Obersalzberg 20.15 Countdown zum Kriegsende<br />

21.00 Geheimnisse des „Dritten Reichs“ 23.15<br />

ZDF-History 0.45 Geheime Unterweltender SS<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

9.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Bachkantate Kantate am 3. Sonntag nach<br />

Epiphanias, BWV 156 /Präludium und Fuge<br />

D-Dur,BWV 532, ca. 30 Min.<br />

15.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6.4 MHz)<br />

Interpretationen Musikalische Monolithen: Die<br />

Klaviersonaten vonGalina Ustwolskaja.Gast:<br />

Markus Hinterhäuser,Pianist und Intendant der<br />

Salzburger Festspiele,ca. 115 Min.<br />

20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6.4 MHz)<br />

Konzert Philharmonie Berlin: Antonín Dvorák,<br />

Konzertfür Violine und Orchestera-Moll op. 53 /<br />

Josef Suk „Pohádka léta –Ein Sommermärchen“<br />

Sinfonisches Poem für großes Orchester op. 29.<br />

Leitung: Jakub Hrùsa, ca. 117 Min.<br />

HÖRSPIEL<br />

14.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Hörspiel Bei uns in Auschwitz. VonTadeusz<br />

Borowski /Mit Vincent Leittersdorf, Patrycia<br />

Ziolkowska, AndreasSchmidt, Sven Plate /Regie<br />

Kai Grehn, ca. 56 Min.<br />

18.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6.4 MHz)<br />

Hörspiel AUTOS. Nach dem Theaterstück von<br />

Enis Maci /Radiofassung und Regie: Giuseppe<br />

Maio /Komposition: Andreas Bick, ca. 90 Min.<br />

20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Freistil Edifício Copan: Leben im größten<br />

Wohnhaus der Welt. VonTom Noga/Regie:<br />

Fabian vonFreier,ca. 55 Min.<br />

22.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6.4 MHz)<br />

Literatur Minima Poetica vonder Kölner Poetica<br />

6. Widerstand, Widerspruch, ja: Widerspinst. Mit<br />

Jan Wagner u. a., ca. 57 Min.<br />

MAGAZIN<br />

11.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Sonntagsspaziergang Die Europäische<br />

Kulturhauptstadt Rijeka /Winterritt in Schwedisch<br />

Lappland/Der „Historische Viererbund“<br />

und seine Geschichte /Mit Kaltblutpferden<br />

unterwegs am Ohio-Erie-Kanal /Impressionen<br />

aus dem Berchtesgadener Land, ca. 90 Min.<br />

13.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Zwischentöne Musik und Fragen zur Person: De<br />

Klimaforscher Hans vonStorch im Gespräch mit<br />

Michael Langer,ca. 90 Min.<br />

JAZZ /BLUES<br />

15.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Rock et cetera Pillen, Strand und stabile<br />

Hatesongs: Die Cigarettenaus Hamburg.Von Anj<br />

Buchmann, ca. 55 Min.<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Late Night Jazz Jazz-Diskothek –Newsfrom Jazz<br />

&Blues. Mit Ulf Drechsel, ca. 56 Min.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020 – S eite 32 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Panorama<br />

LEUTE<br />

Muhammad Haryz Nadzim (3) spielt<br />

gernmit Lego und Knetgummi, er<br />

verkleidet sich auch gernmit einem<br />

Grüffelo-Ganzkörperplüschanzug.<br />

Dasist so weit ganz normal für einen<br />

Jungen seines Alters.Doch jetzt<br />

wurde Muhammad, der in der englischen<br />

Grafschaft Durham lebt, bei<br />

Mensa aufgenommen, einemVerein<br />

für Hochbegabte.Seine Mutter,Nur<br />

AniraAsyikin, postete die frohe Botschaft<br />

sogleich auf Instagram, wo sie<br />

ihrem Sohn ohnehin in meterlangen<br />

Fotostrecken huldigt. Ausweislich der<br />

Mensa-Einladung verfügt der Junge<br />

über einen Intelligenzquotienten von<br />

142 und darfsomit beinahe als„Genie“<br />

gelten –erst ab einem IQ von145<br />

wirdeinem dieser Ehrentitel zuteil.<br />

Wieauch immer,Muhammad ist zurzeit<br />

das jüngste Mitglied bei Mensa,<br />

wo nach eigenen Angaben nur aufgenommen<br />

wird, werzuden klügsten<br />

„zwei Prozent der Menschheit“ gehört.<br />

In der Tat, einigen vonder stolzenMutter<br />

auf Instagram geteilten<br />

Videos zufolge kann Muhammad bereits<br />

flüssig einen Text vorlesen und<br />

5+6=11 ausrechnen. Möge ihm eine<br />

glückliche Kindheit beschieden sein.<br />

MarkForster (36) denkt bereits über<br />

seinen Todnach. So würde der Sänger<br />

nicht zögern, seine Organe zu<br />

spenden.„Ihr könnt alles vonmir haben“,<br />

sagte er der Moderatorin BarbaraSchöneberger<br />

beim Online-<br />

Sender Barba Radio.Was nach seinem<br />

Ableben mit ihm passiere, sei<br />

ihm einigermaßen gleichgültig.<br />

Arnold Schwarzenegger (72) denkt an<br />

die Zukunft. Beieiner<br />

Charity-Auktion im<br />

österreichischen Kitzbühel<br />

hat der<br />

Schauspieler<br />

nach Angaben<br />

der Organisatorenrund<br />

eine Million<br />

Euro für Klimaschutz-Projekte<br />

gesammelt.<br />

Beider<br />

Versteigerung warenunter<br />

anderem<br />

eine Terminator-Büste,<br />

ein Bild vonFreund und<br />

Hobbymaler Sylvester<br />

Stallone,eine Lederjacke<br />

und ein Conan-<br />

SchwertimAngebot.<br />

Barbarisch! (schl.)<br />

Sammelt Geld, denkt ans<br />

Klima, tut Gutes.<br />

TIERE<br />

IMAGO IMAGES<br />

Perdita ist eine Artpsychoaktive<br />

Katze. FACEBOOK/MITCHELL COUNTY ANIMAL RESCUE<br />

Ein Tierheim in den USA, das Mitchell<br />

County Animal Rescue in NorthCarolina,<br />

sucht auf drastischeWeise nach<br />

einem neuen Zuhause für Perdita.<br />

DieKatze, so erfahren wir aus dem bei<br />

Facebook veröffentlichten Steckbrief,<br />

hasse außer ihren Artgenossen auch<br />

Hund, Kinder,Disney-Filme,Weihnachten<br />

und Umarmungen. Überdies<br />

lungerePerdita in dunklen Ecken<br />

herum, stelle sich gernkrank und vermag„in<br />

Ihre Seele zu starren, bis Sie<br />

das Gefühl haben, sich nie wieder<br />

freuen zu können“.Wow, so einVieh<br />

nimmt man doch gern: DenAngaben<br />

zufolge sollen sich bereits mehr als 50<br />

Menschen um die„schlimmste Katze<br />

derWelt“ beworben haben. (schl.)<br />

Kommunismus für Hipster<br />

Hipster-Treff: Der „Pyeongyang Pub“ liegt in Seouls angesagtem Ausgehviertel Hongdae. BLZ/FELIX LILL (2), AFP/ED JONES (2)<br />

Jang Wookyung musste erst den<br />

Bankrott fürchten, um auf die<br />

Idee zu kommen, die sich noch<br />

als die beste seines Lebens herausstellen<br />

könnte. Jahrelang hat der<br />

Unternehmer vier Izakayas geführt,<br />

also Kneipen im japanischen Stil.<br />

Aber als letzten Sommer ein alter<br />

Streit über Japans Kriegsvergangenheit<br />

in Südkorea entflammte, indem<br />

Japan weitere Entschädigungszahlungen<br />

verweigert, begannen Koreaner<br />

mit dem Boykott japanischer Produkte.Damit<br />

ging auch der südkoreanische<br />

Gastrounternehmer Jang in<br />

die Knie. „Meine Erlöse halbierten<br />

sich schon in ein paar Wochen. So<br />

konnte es nicht weitergehen. Ich<br />

musste mir etwas überlegen.“<br />

Zensur im freien Süden<br />

Nach einigem Brainstorming, berichtet<br />

Jang an einem frühen Freitagabend<br />

und deutet in einen großzügigen<br />

Raum voller grün bemalter Tische,<br />

sei ihm das hier eingefallen:<br />

Unter der Decke hängen hinter<br />

Kronleuchtern kommunistische<br />

Propagandabilder von heroischen<br />

Arbeitern. Die makellos geschminkten<br />

Kellnerinnen tragen<br />

Kleider im nordischen Bauernstil.<br />

Auf der Karte stehen Gerichte wie<br />

kalte „Pjöngjang-Nudeln“ oder<br />

knusprige nordkoreanische Pfannkuchen.<br />

Der „Pyeongyang Pub“, wie sich<br />

der Laden in Seouls hippem Viertel<br />

Hongdae seit seiner Einweihung im<br />

Oktober nennt, ist binnen kurzer<br />

Zeit zu einem der Gesprächsthemen<br />

in der Hauptstadt geworden. EinGeschäft,<br />

das nicht nur nordkoreanische<br />

Kulinarik bietet, sondern auch<br />

die Folkloredes Landes? In Südkorea<br />

ist das eigentlich undenkbar. Seit<br />

1950 stehen die Bruderstaaten im<br />

Kriegsverhältnis zueinander. Als<br />

1953 das Schießen eingestellt wurde,<br />

gelang bloß ein bis heute geltender<br />

Waffenstillstand. Weiterhin zählt es<br />

in Südkorea daher als Verrat am<br />

Land, sich loyal mit Nordkorea zu<br />

verhalten. Laut dem Gesetz nationaler<br />

Sicherheit stehen darauf bis zu<br />

sieben JahreGefängnis.<br />

Jang Wookyung, ein Typmit kurzen<br />

Haaren und Holzfällerstatur, betont:„Ich<br />

selbst war noch nie in Nordkorea<br />

und will da auch gar nicht hin.<br />

Mich interessiertdas Land eigentlich<br />

nicht. Wirmachen hier nur Spaß. Das<br />

hier ist für mich nicht mehr als Business.“<br />

Im Eingangsbereich prangt der<br />

Spruch: „Wer raucht, wird erschossen.“<br />

An einer Wand wird inbreiten<br />

Lettern über hohen Fenstern gefordert:„Arbeitet<br />

und liefertfrisches Bier<br />

für das Volk!“ Um die Ecke zeigt eine<br />

große Zeichnung im kommunistischen<br />

Propagandastil einen Mann im<br />

Kittel und mit Reagenzglas. Bildunterschrift:<br />

„Forscht, um unsere Leber<br />

stärker zu machen!“<br />

Werdas Satirische noch nicht erkannt<br />

hat, der könnte etwas merken,<br />

wenn das Bier an den Tisch<br />

kommt. Die nordkoreanische Sorte,<br />

die hier vermeintlich im Angebot<br />

Im liberalen Südkorea ist es gesetzlich verboten, sich<br />

positiv über den verfeindeten Norden zu äußern. Ein<br />

neuer Pub in der Hauptstadt Seoul tut aber genau dies<br />

–scheinbar.Mit demWandernauf einem schmalen<br />

Grat ist der Nerv hipper Kunden getroffen<br />

VonFelix Lill, Seoul<br />

Keine Sorge: Essensportionen und Fleischanteil sind nicht nordkoreanisch karg.<br />

Park Joowon (r.) und ihrer Freundin gefällt<br />

der kommunistische Retro-Charme.<br />

CHINA<br />

200 km<br />

SÜDKOREA<br />

ist, heißt Taedonggang, benannt<br />

nach dem großen Fluss, der die<br />

nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang<br />

durchkreuzt.„Aber in Südkorea<br />

ist es verboten, Produkte aus Nordkorea<br />

zu kommerzialisieren“, erklärt<br />

Jang. Also kauft er deutsches<br />

Bier ein und beklebt die Flaschen<br />

mit Labels, die jenen des nordkoreanischen<br />

Originals beinahe gleichen.<br />

Nur steht dort statt Taedonggang,<br />

koreanisch für „Großer Fluss<br />

des Ostens“, Taeddonggang. Der<br />

Chef erklärt: „Das übersetzt sich mit<br />

,großer Scheißfluss.‘“<br />

Einfach nur lächerlich machen<br />

wolle er den Norden aber auch nicht.<br />

NORDKOREA<br />

Seoul<br />

Grün-rotes Funktions-Interieur mit Blumendekor<br />

und Propaganda-Plakaten<br />

Pjöngjang<br />

Pyeongchang<br />

Japanisches Meer/<br />

Ostmeer<br />

JAPAN<br />

BLZ/GALANTY<br />

Jang geht voraus zum mittleren der<br />

drei Stockwerke, über die sich das<br />

Geschäft ausbreitet. Hinter einer<br />

Glasschiebetür mit dem Hinweis,<br />

dass hier nichts verkauft wird, füllt<br />

sich ein kleiner Raum mit Produkten<br />

und Gegenständen aus dem Norden.<br />

In den Regalen stehen Postkarten<br />

aus Pjöngjang, Kekse, Bonbons mit<br />

Apfelgeschmack und das Originalbier<br />

Taedonggang. In einer Vitrine in<br />

der Mitte liegen Geldscheine,auf denen<br />

die Konterfeis der Kim-Dynastie<br />

zu sehen sind. In einer Ecke ist eine<br />

Kleiderpuppe mit Trachten angezogen,<br />

daneben liegen Handtaschen<br />

aus dem Norden.<br />

Es sind Dinge, die im liberalen<br />

Südkorea fast kein Mensch zu sehen<br />

bekommt. Die Zensur im Süden<br />

reicht weit, was auch zu einer Dämonisierung<br />

des Nordensführt. Nordkoreanernwirdetwagelegentlich<br />

nachgesagt,<br />

sie hätten Hörner auf dem<br />

Kopf. Doch selbst dann, wenn keine<br />

Unwahrheiten über den Bruderstaat<br />

verbreitet werden,entsteht leicht das<br />

Bild einer kaum menschlichen Gesellschaft.<br />

Denn nach fast 70 Jahren<br />

Kriegszustand und wiederholten Raketentests<br />

oder Kriegsdrohungen ist<br />

der Austausch zwischen Nord und<br />

Süd so karg, die mediale Berichterstattung<br />

so negativ, dass viele Menschen<br />

im Süden jenen im Norden<br />

nicht mehr zutrauen, überhaupt mal<br />

zu lachen oder zu tanzen.<br />

DenNachbarnkennenlernen<br />

Gegen 19.30 Uhrist der Pubschon zu<br />

mehr als der Hälfte gefüllt. Nicht nur<br />

Gruppen vonArbeitskollegen kehren<br />

hier zum Feierabendtrinkgelage ein.<br />

Auch Studenten und Touristen sind<br />

da.Eineder Besucherinnen ist die 21-<br />

jährige Studentin Park Joowon, die<br />

mit einer Freundin gekommen ist.<br />

„Ich habe über Instagramvon diesem<br />

Pub gehört und wollte ihn sofort sehen.<br />

Undinder einen Stunde,die ich<br />

jetzt hier bin, hab’ ich schon so viel<br />

gelernt über Nordkorea. Ich dachte,<br />

dass man dort überhaupt keinen Alkohol<br />

trinken darf.“ DieWarnung an<br />

der Wand, dass man für das Rauchen<br />

erschossen werde, versteht Park Joowon<br />

allerdings erst, nachdem sie von<br />

einer Kellnerin darauf hingewiesen<br />

wird, dass es so streng in Nordkorea<br />

wohl nicht gehandhabt werde.<br />

Je weiter die Zeit am Freitagabend<br />

fortschreitet, desto jünger,internationaler<br />

und hipper wirddas Publikum.<br />

Durchdie Lautsprecher vonSamsung<br />

dröhnen mal Chartbreaker aus dem<br />

Süden, dann wieder Schlager aus<br />

dem Norden. Coole Typen in Lederjacken<br />

und schicke Frauen auf Stöckelschuhen<br />

machen Selfies.Viele achten<br />

darauf, dass im Hintergrund ein Propaganda-Plakat<br />

blitzt. „Das ist der<br />

Hammer hier“, findet ein junger Südkoreaner,<br />

der gerade vor der Handykamera<br />

seines Kumpels posiert. Auf<br />

die Frage,obermal ins echte Nordkorea<br />

reisen möchte, antwortet er reflexartig:„Was?<br />

Nein!“<br />

Als Jang Wookyung vondieser Reaktion<br />

hört, muss er schmunzeln.<br />

„Vor kurzem war ein Flüchtling aus<br />

Nordkoreahier.Ich fragte ihn, was er<br />

über das Geschäft denke. Und er<br />

sagte,der Kronleuchter unter der Decke<br />

und das viele Fleischauf der Speisekarteseien<br />

extrem luxuriös.Erhabe<br />

in Nordkoreanoch nie einen solchen<br />

Ort gesehen.“ Jang Wookyung überlegt<br />

mittlerweile, ob er seine drei anderen<br />

Lokale, die weiterhin im japanischen<br />

Stil laufen, auch auf die<br />

Nordkoreaästhetik umstellt. Je länger<br />

der Handelskonflikt zwischen Japan<br />

und Südkorea andauere, desto mehr<br />

spreche dafür.„Meine Erlöse steigen<br />

jetzt wieder. Der ,Pyoengyang Pub‘<br />

wareine super Idee.“<br />

Schreckliche<br />

Bluttat in<br />

Rot am See<br />

Sechs Tote nach Schüssen in<br />

Baden-Württemberg<br />

Nach Schüssen in Rot amSee im<br />

Nordosten Baden-Württembergs<br />

sind am Freitag sechs Menschen<br />

ums Leben gekommen. Bei<br />

den Schüssen seien auch mehrere<br />

Menschen verletzt worden, bestätigte<br />

die Polizei am Freitag. Ein Tatverdächtiger<br />

sei festgenommen worden.<br />

Er habe sich nach der Tattelefonisch<br />

bei der Polizei gemeldet, man<br />

habe mit ihm ein „geordnetes Gespräch“<br />

führen können.<br />

Der Täter sei ein 26 Jahre alter<br />

Deutscher. „Wir gehen von einem<br />

Familiendrama aus“, teilte die Polizei<br />

mit. Es gebe keine Hinweise auf<br />

weitere Tatbeteiligte. Der Verdächtige<br />

sei ein Sportschütze, er habe einen<br />

Waffenschein besessen und mit<br />

einer halbautomatischen Kurzwaffe<br />

(Kaliber neun Millimeter) geschossen.<br />

Bei den Opfern handele es sich<br />

um drei Männer und drei Frauen.<br />

DieMänner seien 36, 65 und 69 Jahre<br />

alt, die Frauen 36, 56 und 62 Jahre.<br />

Unter den Getöteten seien der Vater<br />

und die Mutter des mutmaßlichen<br />

Täters. Auch die anderen Opfer gehörten<br />

zur Verwandtschaft.<br />

Die Beamten erklärten, sie seien<br />

um 12.45 Uhr über die Schüsse informiert<br />

worden und schnell „mit<br />

starken Kräften“ vor Ort gewesen.<br />

Mitarbeiter der Spurensicherung untersuchen<br />

den Tatort.<br />

DPA/MARIJAN MURAT<br />

Nun werde die Kriminalpolizei die<br />

Ermittlungen übernehmen und versuchen,<br />

die Hintergründe der Tat<br />

aufzuklären.<br />

Die Tat ereignete sich in der<br />

Bahnhofsstraße des Orts, ineinem<br />

ruhig wirkenden Wohnviertel. Zwei<br />

der Opfer wurden hier in der Gaststätte<br />

namens „Deutscher Kaiser“<br />

entdeckt und vier weitere davor. Die<br />

Polizei hatte den Tatort mit rot-weißem<br />

Flatterband abgesperrt, rund<br />

ein Dutzend Beamte warteten in der<br />

sonnigen Kälte auf der Straße.Mitarbeiter<br />

der Spurensicherung in weißen<br />

Anzügen gingen in das sandfarbene<br />

Gebäude.Vor dem Haus sprühten<br />

Beamte mit Dosen gelbe Streifen<br />

auf die Straße.<br />

„Ich wohne seit 50 Jahren in Rot<br />

am Seeund habe sowas noch nie erlebt“,<br />

sagt eine ältere Frau, die 50<br />

Meter vom Tatort entfernt steht.<br />

Mehrere Bekannte hätten angerufen,<br />

um ihr von dem Verbrechen zu<br />

erzählen. „Jetzt wird Rot am See bekannt<br />

–aber auf scheußliche Art.“<br />

Eine junge Frau aus dem Haus gegenüber<br />

der Kneipe schiebt einen<br />

Kinderwagen aus der Garage. „Wir<br />

wollten einfach mal rausgehen, weil<br />

so viele Bekannte angerufen haben“,<br />

sagt sie. Sie habe nichts von den<br />

Schüssen mitbekommen, sei aber<br />

dennoch schockiert, dass so etwas in<br />

ihrer Straße passiere.<br />

Die Gemeinde Rot am See hat<br />

knapp 5400 Einwohner und liegt<br />

zwischen Crailsheim (Baden-Württemberg)<br />

und Rothenburg ob der<br />

Tauber (Bayern). Jährlich im Oktober<br />

findet dort die „Muswiese“ statt, einer<br />

der ältesten und größten Jahrmärkte<br />

in Hohenlohe. (dpa)


MAGAZIN<br />

66 und kein<br />

bisschen<br />

leise<br />

Für ihre Rolle in dem Musical „Ich war noch<br />

niemals in New York“ bekommt<br />

Katharina Thalbach den Ernst-Lubitsch-Preis.<br />

Ein Gespräch über das Leben und<br />

die vornehme Kunst, es in Musik und<br />

Tanz zu übersetzen<br />

SEITEN 2/3<br />

Flammendes<br />

Inferno<br />

Nur keine<br />

Umstände<br />

Gutsch bewirbt<br />

sich am<br />

englischen Hof<br />

Seite 10<br />

Lieber eine<br />

alte Jungfer<br />

Bei den Bränden in Australien sind bis zu eine<br />

Milliarde Tiere umgekommen. Ob die Natur dort<br />

je wieder sein wird wie vorher,ist ungewiss<br />

SEITEN 4/5<br />

Das <strong>Berliner</strong> Start-up Nove erfindet die<br />

Schwangerschaftsmode neu –als Garderobe, die<br />

Frauen durch alle ihre Lebensphasen begleitet<br />

SEITE 6<br />

Durch Greta Gerwigs Verfilmung des Klassikers<br />

„Little Women“ zieht sich der unabhängige Geist<br />

seiner Autorin Louisa May Alcottt<br />

SEITE 7<br />

BENJAMIN PRITZKULEIT


2 25./26. JANUAR 2020<br />

Das Ensemble von „Ich warnoch niemals in NewYork“ am Ortder Verheißung.<br />

Aber bitte mit Sahne: Thalbach (Mitte, mit HeikeMakatsch) am Kuchenbüffet Vornehme Aufgabe: Mit UweOchsenknecht beim Tanz auf dem Tisch. UNIVERSAL PICTURES (3)<br />

Man trifft Katharina Thalbach<br />

noch immer am ehesten im<br />

Theater: Im Theater ist sie<br />

schon von ihrer Mutter gesäugt<br />

worden, die zu den Stars der ersten<br />

Stunde an Brechts <strong>Berliner</strong> Ensemble gehörte,<br />

und als die Mutter 1966 starb, war ihr<br />

das Theater Ersatzfamilie und Zufluchtsort.<br />

Sie empfängt uns in ihrer Garderobe am<br />

Schillertheater, amAbend wird sie dort die<br />

Hauptrolle in dem Komödien-Klassiker<br />

„Hase Hase“ spielen, an der Seite ihrer Tochter<br />

Anna und ihrer Enkelin Nellie,die in dem<br />

Stück ihre älteren Schwestern darstellen. Es<br />

ist die letzte Woche der Inszenierung. Danach<br />

beginnen im gleichen Haus schon wieder<br />

die Proben für die Bühnenfassung von<br />

„Mord im Orientexpress“, die Katharina<br />

Thalbach selbst inszeniert, und den Hercule<br />

Poirot gibt sie gleich auch noch. Premiereist<br />

am 22. März.<br />

Ab und zu macht sie aber Urlaub vom<br />

Theater,dann beseelt sie das Kino.Und weil<br />

sie dabei gar so hinreißend war zuletzt, hat<br />

sie am kommenden Mittwoch einen wichtigen<br />

Termin: Da wird ihr im Babylon der<br />

Ernst-Lubitsch-Preis verliehen, für ihreRolle<br />

in dem Filmmusical „Ich war noch niemals<br />

in NewYork“. DerPreis für die beste komödiantische<br />

Leistung im deutschen Kino fehlte<br />

ihr noch in ihrer eindrucksvollen Trophäensammlung.<br />

Und erbedeutet ihr auch deshalb<br />

besonders viel, weil sie immer davon<br />

geträumt hatte,die Hauptrolle in einem Musikfilm<br />

zu spielen, zumal wenn es die Songs<br />

von Udo Jürgens sind: „Ich liebe Schlager,<br />

habe ich immer geliebt“, sagt sie.Für jemanden,<br />

der am <strong>Berliner</strong> Ensemble großgezogen<br />

wurde,ist das absolut ein Statement.<br />

Frau Thalbach, Sie sind eben 66 geworden.<br />

Halten Sieessowie UdoJürgens?<br />

Sie meinen, ob das Leben jetzt erst anfängt?<br />

Ichhabe vorallen Dingen das Gefühl,<br />

dass es nicht aufhört. Das ist das Allerschönste:<br />

Dass es schön ist, dieses Alter.<br />

Meine jetzige Lebensphase empfinde ich als<br />

eine sehr schöne.Also ja, toll.<br />

Gedanken wie: „Schon wieder ein Jahr älter“<br />

lassen Sienicht an sich ran?<br />

Nein. Denn was ist denn die Alternative?<br />

Sterben?<br />

Wiehalten Sieesdenn sonst mit UdoJürgens?<br />

Ichwar schon in NewYork, mehrmals.<br />

Und sonst? Hatten Sie schon vor „Ich war<br />

noch niemals in NewYork“ eine Beziehung zu<br />

UdoJürgens und seiner Musik?<br />

Na ja klar. Udo Jürgens war schon einer,<br />

der einem auch in der DDR aufgefallen ist.<br />

Dersah gut aus,die Musik hatte Flair,und bei<br />

„Siebzehn Jahr, blondes Haar“ hab ich mich<br />

absolut angesprochen gefühlt. Ich kann es<br />

DasLeben als<br />

Tanz begreifen<br />

Vonwegen, Frauen bekommen ab einem gewissen Alter keine Filmrollen<br />

mehr.Katharina Thalbach trug mit Mitte 60 sogar ein ganzes Kinomusical<br />

und wird dafür nun zu Recht mit dem Ernst-Lubitsch-Preis geehrt<br />

Ihnen jetzt nicht genau sagen, wann das<br />

rauskam, aber als ich es zum ersten Mal gehört<br />

habe, war ich 17 und blond. Der hat<br />

mich schon angesprochen, vermutlich mehr<br />

als alle anderen Schlagerleute aus dem Westen.<br />

Siesind Jahrgang 54, Siemüssten also ...<br />

…genau, ich war Teenager,als die Beatles<br />

groß waren und die Stones, und ich musste<br />

mich daran gewöhnen, dass ich die Texte<br />

nicht mehr alle verstand. Das machte auch<br />

nichts.Aber dann war da noch Udo, und der<br />

hat einfach gute Lieder gemacht. Das hatte<br />

einerseits was vomguten alten Schlager,war<br />

aber doch was anderes. Dawar Jazz drin, da<br />

war eine Musikalität drin, die andere nicht<br />

hatten, das war smart. Gut, ich hatte keine<br />

Platten von ihm, und wenn jemand in den<br />

Westen gefahren ist, dann hab ich doch eher<br />

was anderes bestellt.<br />

Es gab UdoJürgens nicht in der DDR?<br />

Nee. Udo-Jürgens-Platten gab’s nicht. Ich<br />

meine,„Ich war noch niemals in NewYork“,<br />

das wäre jader blanke Hohn gewesen. Obwohl<br />

das rauskam, als ich schon im Westen<br />

war.<br />

Für jemanden, der politisch engagierten<br />

Künstlerkreisen in der DDR entstammt, überrascht<br />

das Bekenntnis zum Schlager dennoch.<br />

Quatsch! Musik ist Musik, und sie fragt<br />

sich nicht, aus welchem kulturellen Umfeld<br />

du kommst. Entweder sie nimmt dich mit<br />

oder nicht, das ist das Einzige,was zählt. Und<br />

Interview: Christian Seidl<br />

„Ich war 17 und<br />

blond. Udo Jürgens<br />

hat mich schon angesprochen,<br />

vermutlich<br />

mehr als alle anderen<br />

Schlagerleute“<br />

ob sie genau jetzt das richtige ist für deine<br />

Stimmung. Ich meine, wenn ich alleine bin,<br />

dann höreich am liebsten Renaissance-Musik,<br />

da rennen alle immer weg, aber ich find<br />

die toll. Ich hab auch immer „Schlager der<br />

Woche“ gehört als Mädchen, ich hab aber<br />

auch Jimi Hendrix gehört. Das hat einander<br />

nie widersprochen. Undich habe Mozartgehörtund<br />

Alban Berg.<br />

RoyBlack?<br />

Dasvielleicht nicht.<br />

WarIhnen das zu kitschig, zu manipulativ?<br />

Vielleicht, ich weiß es nicht. Musik wirkt ja<br />

nur dann, wenn du das Gefühl hast, sie ist für<br />

dich geschrieben, für den Moment, den du<br />

jetzt erlebst. Da, muss ich sagen, waren<br />

Schlager früher auch näher dran. Die waren<br />

witziger. Soinden 60er-Jahren, wo ich die<br />

auch alle auswendig konnte, waren die einfach<br />

witziger, auch musikalisch. Heute wird<br />

ja alles nur noch so mit diesen elektronischen<br />

Instrumenten gemacht, die klingen<br />

alle ähnlich. Das habe ich anders in Erinnerung.<br />

Ob das jetzt „Und hau ich mit dem<br />

Hämmerchen mein Sparschwein“ war oder<br />

„Liebeskummer lohnt sich nicht“ oder<br />

„Schöner fremder Mann“ –das hatte einfach<br />

Witz, ich mochte das.<br />

„Duhast den Farbfilm vergessen“.<br />

Klar. Damit hat Nina natürlich den Vogel<br />

abgeschossen. EinMeilenstein.<br />

Dass Sie mit 66 nochmal singend und tanzend<br />

einen der renommiertesten deutschen<br />

Schauspielerpreise gewinnen würden, hätten<br />

Sieaber auch nicht gedacht.<br />

Hab ich mir nicht träumen lassen, nein.<br />

Undich freu mich halt auch so,weil: Dass ich<br />

überhaupt in meinem Leben einmal in einem<br />

Atemzug genannt werde mit Billy Wilder<br />

und Ernst Lubitsch, das ist göttlich.<br />

Wasist denn Ihr Lieblingsfilm vonLubitsch?<br />

Schon „Sein oder Nichtsein“. Aber ich<br />

mag auch „Blaubarts achte Frau“ mit Gary<br />

Cooper und David Niven. Und„Rendezvous<br />

nach Ladenschluss“, der wird jagezeigt am<br />

Abend der Preisverleihung, darauf freue ich<br />

mich wahnsinnig, den auf der großen Leinwand<br />

noch mal sehen zu dürfen.<br />

Sie haben schon einige Preise gewonnen, der<br />

scheint Ihnen aber sehr viel zu bedeuten …<br />

Billy Wilder hat ihn gestiftet oder die Idee<br />

dazu gehabt. Billy Wilder! Ich glaube, ich<br />

habe „Some Like It Hot“ hundertmal gesehen,<br />

bestimmt.<br />

Haben SieBilly Wilder mal kennengelernt?<br />

Nein, leider nicht. 1993 war er noch mal in<br />

Berlin und hat auf der Berlinale den Ehrenbären<br />

bekommen, aber ich habe ihn nicht<br />

getroffen. Aber ich hatte immerhin einen indirekten<br />

Kontakt über Volker Schlöndorff,<br />

der ihn gut kannte und mit Karasek dieses<br />

herrliche „Billy Wilder, wie haben Sie’s gemacht?“<br />

gemacht hat, diesen Interviewfilm.<br />

Ich kenne also jemanden, der Billy Wilder<br />

kannte.Wow!<br />

Beider Preisverleihungsgala werden Siewohl<br />

Nicola Lubitsch kennenlernen, die Tochter<br />

vonErnst Lubitsch.<br />

Ja, stellen Sie sich das vor. Da weiß ich<br />

jetzt gar nicht, was ich sagen soll. Ichsagte ja<br />

schon, ich bin gerade in einer sehr schönen<br />

Lebensphase.<br />

Volker Schlöndorff wird die Laudatio halten,<br />

und Mario Adorfbekommt den Ehrenpreis …<br />

Ja,wir alten Säcke treffen uns da alle.<br />

Eine Anekdote vom„Blechtrommel“-Set bitte,<br />

bevor Schlöndorff sie erzählt.<br />

Sicher die Szene mit Mario, wo er es auf<br />

dem Sofa mit mir treibt, die meinen Sie, oder?<br />

Waswar da?<br />

Ich hab mir vernünftigerweise so viel<br />

Watte zwischen die Beine gelegt und schwarzesMolton<br />

drüber,dass ich Mario, der ja unten<br />

bar war,also nackt mit Gehänge,dass ich<br />

sagte: Mario, du kannst jetzt machen, was du<br />

willst. Hat erdann auch, und wir haben uns<br />

ohne Angst amüsiertund konnten spielen.<br />

In „Ich war noch niemals in NewYork“ spielen<br />

Sie eine Frau, die Ihre Erinnerungen verloren<br />

hat.


25./26. JANUAR 2020 3<br />

„Es ist schön, dieses Alter.Meine jetzige Lebensphase empfinde ich als eine sehr schöne“: Katharina Thalbach in ihrer Garderobe am <strong>Berliner</strong> Schillertheater.<br />

BENJAMIN PRITZKULEIT<br />

Im richtigen Leben wäre das natürlich<br />

schlimm.<br />

Leben Sieviel in Erinnerungen?<br />

Klar, allein schon beruflich. Stellen Sie<br />

sich vor, ich stehe auf der Bühne und kann<br />

mich an meinen Text nicht erinnern.Vorkurzem<br />

habe ich in der Vorstellung von „Hase<br />

Hase“ meine Zähne verloren, das war schon<br />

eine Katastrophe.<br />

IhreZähne?<br />

Diefalschen Hasenzähne.<br />

Achso.<br />

Die Leute haben sich zum Glück amüsiert,<br />

aber ich habe gelitten und verzweifelt<br />

meine Zähne auf der Bühne gesucht.<br />

Wird man mit zunehmendem Alter sentimentaler?<br />

Nach dem Motto: Früher war alles<br />

besser?<br />

Nein. Oder doch? Ich meine, man erinnert<br />

sich natürlich an Sachen, und man bekommt<br />

so Anwandlungen –hach, das war<br />

schon ganz schön bei uns damals. Aber das<br />

hat immer was mit den Erinnerungen an die<br />

eigene Jugend zu tun, die man ja tendenziell<br />

als glücklich und unbeschwert empfindet,<br />

selbst wenn sie das nicht war.Ich habe auch<br />

sehr schreckliche Zeiten erlebt.<br />

Siehaben Verlust erlebt.<br />

Ich meine jetzt nicht einmal unbedingt<br />

persönlich. Ich meine auch die Pershings,<br />

den Kalten Krieg –ich meine, wir hatten damals<br />

wirklich und berechtigterweise Angst<br />

vor einem Atomkrieg. Das war nicht lustig,<br />

und das wird es auch in der Erinnerung<br />

nicht.<br />

Besonders in Ostdeutschland ist es ja wieder<br />

weit verbreitet zu sagen, dass früher alles besser<br />

war.<br />

Ach, ich weiß es nicht. Istdas so?<br />

Es gab Arbeit, bezahlbareWohnungen …<br />

Na klar, das waren nicht die Sachen, um<br />

die man sich Sorgen machen musste. Dass<br />

man sich daran gerne erinnert, das verstehe<br />

ich. Dass man darüber vergisst, dass die<br />

Wohnungen oft in einem Zustand waren, der<br />

katastrophal war, ist wieder eine andere Geschichte.<br />

Sie sind mit 22 in den Westen gegangen. Gab<br />

es je einen Moment, in dem Siedas bereut haben?<br />

Nein, nie. Das mit dem Bereuen ist sowieso<br />

eine schwierige Angelegenheit im Leben,<br />

denn man kann es ja eh nicht ändern.<br />

Das ist also eine sehr unpraktische Haltung,<br />

und ich bin ein eher praktischer und pragmatischer<br />

Mensch. Natürlich musste ich<br />

mich an ein paar Dinge gewöhnen, an manche<br />

auch eher mühsam. Aber das war ein<br />

Schritt, der sein musste …<br />

…Sie und Ihr damaliger Freund Thomas<br />

Brasch gehörten zu den Unterzeichnern der<br />

Resolution gegen die AusbürgerungWolf Biermanns,<br />

und Siestanden vorder Wahl, entweder<br />

die Unterschrift zurückzuziehen oder beruflich<br />

kaltgestellt zu werden.<br />

Es war klar,dass der Schritt endgültig sein<br />

würde, und ich habe das auch hinterher nie<br />

infrage gestellt.<br />

Sie glaubten ja an sich an den Sozialismus<br />

und an ein anderes, besseres Deutschland.<br />

Dastaten viele imWesten auch, das war ja<br />

keine exklusive Sehnsucht der Ostdeutschen.<br />

Ich glaube im Übrigen immer noch<br />

daran und denke, dass der Kapitalismus<br />

nicht die bestmögliche Gesellschaftsformist.<br />

Daranhat sich nichts geändert.<br />

Finden Sie denn, die Deutschen haben die<br />

Wiedervereinigung ganz gut hingekriegt?<br />

Also, was mich nach wie vor glücklich<br />

macht, ist, dass alles ohne Gewalt gegangen<br />

ist. Undeshätte auch anders ausgehen können.<br />

In den zwei Weltkriegen hatten sich die<br />

Deutschen ja nicht gerade mit Ruhm bekleckert,<br />

was Gewaltlosigkeit betrifft. Dass sie es<br />

da einmal geschafft haben, dass sie auch der<br />

Welt gezeigt haben, eine Revolution friedlich<br />

hinzubekommen, das ist schon toll. Dass andere<br />

Umbruchsprozesse, andere Versuche,<br />

nach dem Sozialismus neue Formen zu finden,<br />

wesentlich schlimmer abgelaufen sind,<br />

das hat man dann ja im jugoslawischen Bürgerkrieg<br />

gesehen, und zwar auf eine Art und<br />

Weise, die man in Mitteleuropa nicht mehr<br />

für möglich gehalten hätte.Insofernist das in<br />

Deutschland doch ganz gut gelaufen. Dass<br />

da viel Scheiße passiertist, das steht ja außer<br />

Frage,und dass sich der Westen reichlich bedient<br />

hat an den Ostlern, das auch –weil die<br />

einfach naiv waren und keine Ahnung hatten,<br />

was passieren würde,wenn sie nach der<br />

Westmark schreien, dass dann die Geier alle<br />

kommen.<br />

Mir ist aufgefallen, dass Sie der gleiche Jahrgang<br />

sind wie Angela Merkel.<br />

Ja,und ich durfte sie auch einmal spielen,<br />

was mir großen Spaß gemacht hat. DieCDU<br />

ist zwar jetzt nicht unbedingt die Partei, die<br />

ich wähle, aber ich habe vor Angela Merkel<br />

große Hochachtung. Ich glaube, wenn die<br />

nicht mehr da ist, werden wir uns alle umgucken.<br />

Katharina Thalbach ...<br />

... kam 1954 in Berlin zur Welt. Ihre Mutter war die Schauspielerin<br />

Sabine Thalbach, ihr Vater der Regisseur Benno<br />

Besson. Beide arbeiteten am <strong>Berliner</strong> Ensamble. Nach<br />

dem Todder Mutter 1966 nahm die Brecht-WitweHelene<br />

Weigl sie unter ihre Fittiche. Mit 15 Jahren gabKatharina<br />

Thalbach dortihr Debüt in „Die Dreigroschenoper“.<br />

,,, gehörte 1976 zu den Unterzeichnernder Resolution gegendie<br />

Ausbürgerung vonWolf Biermann und siedelte<br />

noch im gleichen Jahr nach West-Berlin über.<br />

... wurde mit ihrem Auftritt in „Die Blechtrommel“ 1979<br />

auch im Westen bekannt. Inzwischen gehörtsie zu den populärsten<br />

Theater- und Filmschauspielerinnen des Landes.<br />

Sie bekam u. a. den Grimme-Preis, den Deutschen Filmpreis,<br />

die Carl-Zuckmayer-Medaille und das Verdienstkreuz<br />

am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Ihre Rolle in<br />

„Ich war noch niemals in NewYork“ beschertihr nun auch<br />

noch den Ernst-Lubitsch-Preis für die beste komödiantische<br />

Leistung im deutschen Film. Die Verleihung ist am<br />

29. Januar,dem Geburtstag Lubitschs, im Babylon.<br />

Hatten Sie sich zur Vorbereitung mal mit ihr<br />

getroffen?<br />

Nein. Da interessiertdie sich nicht für.Die<br />

hat andere Sachen zu tun. Aber sie hat mich<br />

persönlich eingeladen, als sie damals in der<br />

Reihe „Mein Film“ der Deutschen Filmakademie<br />

„Die Legende von Paul und Paula“<br />

vorstellte. Dahaben wir uns kennengelernt.<br />

Da hatten wir auch einen kleinen Plausch,<br />

und ich glaube, wir waren einander sympathisch.<br />

Und Sie haben Sie mal zufällig beim Friseur<br />

getroffen, habe ich gehört.<br />

Das ist aber lange her, das war bei Udo<br />

Walz, einen Tagnach der Wahl 2005, nach<br />

dieser wahnsinnigen TV-Runde mit Gerhard<br />

Schröder. Und ich war so empört vor dem<br />

Fernseher über dessen präpotentes Getue,<br />

Sie erinnern sich? Also, ich konnte das gar<br />

nicht glauben. Da habe ich Angela Merkel<br />

sehr bewundert, wie sie das so mit Fassung<br />

ertragen hat, dieses kleine Entlein unter diesen<br />

ganzen Elefanten. Und das hab ich ihr<br />

dann auch gesagt.<br />

Hatsie sich gefreut?<br />

Ichglaube ja, so mit Silberfolie im Haar.<br />

Washat man in Ihrem Alter,das man als junger<br />

Mensch nicht hat?<br />

Falten! Erfahrungen! Zipperleins! Aber<br />

auch weniger Angst. Weil man gelernt hat,<br />

das lohnt sich nicht. Dass man sich mit den<br />

Problemen, die kommen, sowieso auseinandersetzen<br />

muss. Und dass es Dinge gibt, die<br />

größer sind als man selbst, die kann man gar<br />

nicht beeinflussen.<br />

Siesind ein positiver Mensch.<br />

Ja, denn auch das hat man im Alter gelernt:<br />

Dass es gescheiter ist, die guten Dinge<br />

zu schätzen und sich nicht ständig mit den<br />

schlechten aufzuhalten.<br />

Darf ich fragen, wo Siewohnen?<br />

In einer WG in Charlottenburg. Ich war<br />

immer Charlottenburgerin. Schon meine<br />

Vorfahren kamen aus Charlottenburg. Meine<br />

Großmutter, meine Urgroßmutter. Nur<br />

meine Mutter ist damals nach Mitte, indie<br />

sowjetische Zone, weil sie zu Bertolt Brecht<br />

gegangen ist. Aber als ich dann rübergemacht<br />

habe,bin ich wieder nach Charlottenburg.<br />

Finden Sie, dass sich Berlin in den letzten 30<br />

Jahren zum Positiven veränderthat?<br />

Schon, aber ist ja keine Kunst. Im Osten<br />

hatte das Stadtbild ja aus Geldmangel noch<br />

Nachkriegserscheinungen, und das Neue,<br />

das gebaut wurde, war auch nicht so dolle,<br />

bis auf die Karl-Marx-Allee vielleicht. Wobei<br />

sie sich im Westen baukulturell auch nicht<br />

mit Ruhm bekleckert haben. Also da nahmen<br />

sich beide Stadthälften nicht viel an<br />

Hässlichkeit. Inzwischen gibt es so ein Bewusstsein<br />

dafür, dass das Alte nicht unbedingt<br />

immer nur schlecht ist; es ist vieles,was<br />

dem Verfall preisgegeben war, saniert und<br />

restauriertworden, und ich finde das schön.<br />

Klar, Berlin ist leider teurer geworden und<br />

auch ganz schön voll. Aber immer noch nicht<br />

so teuer und so voll wie Paris. Also, ich liebe<br />

Berlin.<br />

Siegehören nicht zu den Leuten, die die sogenannte<br />

Aufwertung der Kieze beklagen, und,<br />

wie etwa Flake von Rammstein, jammern:<br />

Was ist nur aus meinem schönen alten<br />

Prenzlberg geworden?<br />

Prenzlberg hat sowieso keiner gesagt damals.<br />

Esheißt Prenzlauer Berg bei uns alten<br />

<strong>Berliner</strong>n. Wie gesagt, früher war alles schöner,<br />

vor allem wir, denn wir waren jung und<br />

hatten das Gefühl, die Stadt gehörtuns.Aber<br />

da war doch alles noch ziemlich wie nach<br />

dem Krieg. Jetzt sind die Häuser wieder großenteils<br />

Privateigentum und jetzt ist wieder<br />

Putz an den Fassaden und eine Heizung in<br />

der Wohnung –ich würde sagen, das ist einfach<br />

der Lauf der Welt. Dinge verändernsich.<br />

Wassollen denn da die alten Karthager sagen?<br />

Da istesauch nicht mehr so wie früher.<br />

Es ist nämlich hin.<br />

IstesinIhrem Alter auch so,dass sich Erinnerungen<br />

verändern, dass Unschönes verblasst<br />

und das Schöne mehr Raum einnimmt?<br />

Es gibt schon Dinge,unangenehme Erinnerungen,<br />

die sich festgebrannt haben.<br />

Ich nehme an, Sie meinen Ihre Mutter, die<br />

starb,als sie zwölf Jahrealt waren.<br />

Dasist so,als wäreesgesternpassiert.<br />

Gibt es Dinge an Ihnen, Verhaltensweisen<br />

oder Eigenschaften, die sie noch heute darauf<br />

zurückführen, dass Siefrüh ohne Mutter auskommen<br />

mussten?<br />

Na unter anderem, dass ich seitdem keinen<br />

Zentimeter gewachsen bin. Das würde<br />

ich mal ganz stark darauf zurückführen.<br />

Mein Darm ist zu lang, meine Hände und<br />

meine Füße sind zu groß, ich glaube,ich bin<br />

ein bisschen größer konzipiertgewesen.<br />

WarenSie selbst eine gute Mutter?<br />

Fragen Siemeine Tochter. Ichwar einfach<br />

eine sehr junge Mutter. Und wenn man jünger<br />

ist, ist man auch noch manchmal egoistischer<br />

und sorgloser. Als Nellie kam, also als<br />

ich dann Oma wurde, war ich viel gluckenhafter,als<br />

ich es als Mutter war.<br />

Sowohl Ihre Tochter als auch Ihre Enkelin<br />

sind ebenfalls Schauspielerinnen geworden.<br />

Damit muss ich leben. Ich habe beiden<br />

abgeraten, aber meinen Sie, jemand hörtauf<br />

mich?<br />

Ihre Figur in „Ich war noch niemals in New<br />

York“ ist auch eine Mutter, und letztlich geht<br />

es in dem Film darum, dass sie sich wieder<br />

mit ihrer entfremdeten Tochter zusammenfindet.<br />

Waresauchdas, was Siegereizt hat?<br />

Das, was mich wirklich gereizt hat, war,<br />

dass es ein Musikfilm ist. Ich habe Musikfilme<br />

immer geliebt. Ob das jetzt „Funny<br />

Girl“ war oder „Gigi“, „Ein Amerikaner in Paris“,die<br />

großen alten Musikfilme.Verschlungen<br />

habe ich die. Und deshalb habe ich das<br />

als großes Glück empfunden, selbst noch<br />

mal in einem Musikfilm zu sein, das Leben<br />

als einen Tanz zu begreifen.<br />

Aber es war auch ein Wagnis. Es hatte zuvor<br />

seit Ewigkeiten keinen guten deutschen Musikfilm<br />

gegeben.<br />

Na,Sie haben halt die Revuefilme aus den<br />

50er-Jahren. Da war meistens Caterina Valente<br />

dabei, die war ein Showgirl, und dann<br />

verliebte sie sich in den Komponisten und<br />

dann gab es Konflikte, weil sie gar nicht der<br />

Star der Show war, sonderneine andereund<br />

so weiter.Die Handlung spielte praktisch immer<br />

innerhalb der Branche. Das Schöne an<br />

„Ich war noch niemals in NewYork“ ist, dass<br />

es im Leben spielt, wo man dann einfach mal<br />

anfängt zu singen und zu tanzen. Das hat<br />

was Befreiendes, und es ist ja seit je eine vornehme<br />

Aufgabe, das Leben in Musik und<br />

Tanz zu übersetzen.<br />

Christian Seidl war als Jungenachhaltig<br />

verstörtvon der Sexszene in<br />

„Die Blechtrommel“.


4 25./26. JANUAR 2020<br />

Känguru-Insel-Schmalfußbeutelmaus:<br />

Sminthopsis aitkeni heißt diese Beuteltierart<br />

in der Fachsprache, auf Englisch Kangaroo Island<br />

Dunnart. Das Leichtgewicht –die Tierchen<br />

wiegen nur 20 bis 25 Gramm –bewohnt Waldund<br />

Heidegebiete auf der Känguru-Insel vor<br />

der Südküste Australiens. Anderswo kommt die<br />

Artnicht vor. Vermutlich ernährtsie sich vonInsekten<br />

und anderen Kleintieren. Die Buschbrände<br />

haben 80 Prozent ihres Lebensraums<br />

zerstört. Die Känguru-Insel galt bisher als eine<br />

ArtArche Noah für seltene Arten. Sie wurden<br />

vonden Bränden besonders stark zerstört.<br />

Brennende<br />

Biotope<br />

Derby<br />

Wyndham<br />

GOVERNMENT OF SOUTH AUSTRALIA<br />

DOUG BECKERS<br />

Hastings River Mouse: Die kleinen Nager<br />

(Pseudomysoralis)kommen in Queensland<br />

und Neusüdwales vor. Allerdings sind sie so selten,<br />

dasssie alsbedroht eingestuft wurden.<br />

Ihre Lage dürfte sich nun deutlich verschlechtert<br />

haben, denn durch dieBrände gingen vermutlich<br />

fast40Prozent ihresLebensraumsverloren.<br />

Die gut 90 Gramm leichten und 17 Zentimeter<br />

langen Mäuse fühlen sich in Wäldernwohl,<br />

derenBöden dicht bewachsensind –etwa<br />

mit Farn,Riedgras und Kräutern. Ihre Nester<br />

bauensie gerneinBaumhöhlen. All<br />

dieseBedingungen findensie in ihremVerbreitungsgebiet<br />

nunkaum nochvor.<br />

Bei den Buschfeuern in<br />

Australien sind<br />

schätzungsweise eine<br />

Milliarde Tiere<br />

umgekommen. Viele<br />

ohnehin schon seltene<br />

Arten stehen nun ihrer<br />

Auslöschung noch<br />

näher<br />

VonAnne Brüning (Text) und<br />

Isabella Galanty (Grafik)<br />

Geraldton<br />

WEST-<br />

AUSTRALIEN<br />

IMAGO IMAGES<br />

Bürstenschwanz-Felskänguru: Der wissenschaftliche<br />

Name dieses Beuteltiers lautet Petrogale<br />

penicillata.Die Tiere werden bis zu 60<br />

Zentimeter lang.Sie fressen Gräser,Blätter,<br />

Wurzeln, Rinde und Früchte.Schon vorden<br />

Bränden galten sie als gefährdet, denn Rotfüchse<br />

machen Jagd auf sie, Schafe und Ziegender<br />

sich ausbreitenden Farmen fressen die<br />

Vegetation ab.Die auf Englisch Brush-Tailed<br />

Rock-Wallabygenannten Tiere leben vorallem<br />

in Neusüdwales und im Süden vonQueensland<br />

–Regionen, die vonden Bränden besonders<br />

betroffen sind. Ihr Lebensraum ist bereits<br />

zu 30 bis 50 Prozent zerstört.<br />

Kurzschnabel-Ameisenigel,inder Fachsprache<br />

Tachyglossus aculeatus,sind eierlegende<br />

Säugetiere. Auffällig sind ihre Stacheln am Rücken<br />

und an den Flanken. Aufder Känguru-Insel<br />

lebt eine eigene Unterartder Tiere, der Känguru-Insel-Kurzschnabeligel<br />

Tachyglossus<br />

aculeatus multiaculeatus.Sein Lebensraum<br />

ist nun zu 50 bis 80 Prozent zerstört. Die dämmerungsaktiven<br />

Tiere haben eine lange, klebrigeZunge,<br />

mit der sie ihre Nahrung –Ameisen<br />

und Termiten –auflesen. Sie können gut graben<br />

und auch unter der Erde leben. Ob ihnen<br />

das genützt hat, ist noch unklar.<br />

In den vergangenen Tagen hat David<br />

Lindenmayer seine Frau kaum zu Gesicht<br />

bekommen. Dieauf WildtierespezialisierteVeterinärmedizinerin<br />

war unterwegs<br />

in den von Buschfeuern betroffenen<br />

Gebieten im Südwesten Australiens. Dort<br />

musste sie etwas tun, was wohl zu den<br />

schlimmsten Tätigkeiten ihres Berufs gehört:<br />

„Sie hat verletzte Tiere eingeschläfert“, berichtet<br />

Lindenmayer,der als Landschaftsökologe<br />

und Naturschutzbiologe die seit Monaten<br />

in Flammen aufgehende Natur imSüdwesten<br />

seines Landes auch selbst genau im<br />

Blick hat. „Es ist entsetzlich“, berichtet Lindenmayer,<br />

der am Centre for Resource and<br />

Environmental Studies der Australian National<br />

University in Canberra als Professor tätig<br />

ist. „So viele Tiere wurden durch die Brände<br />

schwer verletzt oder kamen dabei um.“<br />

Am Montag veröffentlichte das australische<br />

Umweltministerium eine vorläufige<br />

Einschätzung der Folgen für die Tier- und<br />

Pflanzenwelt. Demnachsind vonden Buschfeuern<br />

die Lebensräume von mehr als 300<br />

bedrohten Tier- und Pflanzenarten betroffen.<br />

Bei 191 Arten sei mindestens ein Drittel<br />

des insgesamt besiedelten Lebensraums in<br />

Mitleidenschaft gezogen worden. Bei 49davonsogar<br />

mehr als 80 Prozent. Einige Spezies<br />

rückten dadurch noch näher ans Aussterben,<br />

resümiert die Behörde. Der Analyse zufolge<br />

gehören zu den betroffenen Arten neben gut<br />

270 Pflanzenspezies 16 Säugetier-, 14<br />

Frosch- und neun Vogelarten. Zehn der betroffenen<br />

Tierarten stellen wir auf dieser<br />

Doppelseite vor.<br />

In Fernsehberichten waren viele Bilder<br />

von verletzten Wombats zusehen. Um das<br />

Überleben dieser zwar schwer betroffenen,<br />

aber weit verbreiteten Tierart sorgt sich David<br />

Lindenmayer bei allem Mitleid nicht<br />

Perth<br />

Albany<br />

500 km<br />

BLZ/GALANTY; QUELLEN: AUSTRALISCHE REGIERUNG,<br />

GREATBARRIERREEF.ORG, WWF, AFP, NASA, FIRMS;<br />

BNHCRC; DPA<br />

Kalgoorlie<br />

ganz so sehr.Erfürchtet vorallem um die Bestände<br />

von Tierarten, deren Lebensraum<br />

sich auf relativ kleine Gebiete in Australien<br />

beschränkt. Als Beispiel nennt er die Känguru-Insel-Schmalfußbeutelmaus<br />

(siehe<br />

links), die nur auf der vor der Südküste Australiens<br />

gelegenen Känguru-Insel beheimatet<br />

ist. Auf dem durch Feuer schwer verwüsteten<br />

Eiland ist vermutlich auch etwa die<br />

Hälfte der 50 000 Koalas verendet.<br />

Es sind etliche bedrückende Zahlen und<br />

Nachrichten von dem Kontinent auf der<br />

Südhalbkugel. Bislang sind mehr als 30 Menschen<br />

bei den Bränden umgekommen, fast<br />

3000 Wohnhäuser wurden zerstört, knapp<br />

19 Millionen Hektar Land sind abgebrannt.<br />

Dabei sind auch mindestens eine Milliarde<br />

Säugetiere, Reptilien und Vögel ums Leben<br />

gekommen, schätzt Chris Dickman, Ökologe<br />

an der University of Sydney in einer Hochrechnung.<br />

„Es ist tödlich still, wenn man nach einem<br />

Brand ineinen Wald geht“, berichtete der<br />

Indisch<br />

Ökologe Michael Clarke von der La<br />

University in Bundoora dem Fachm<br />

Nature. Lediglich Aasfresser wie Wür<br />

hen und Raben pickten in solch ein<br />

biet an verendeten Tieren herum. Es<br />

schaurige Erfahrung. Ausweichmög<br />

ten gebe es für unverletzt gebliebene<br />

ner solcher Gebiete kaum. „Selbst w<br />

ein Tier zu einem nicht verbrannten<br />

schafft, wird die Dichte der Lebewes<br />

dortauch zu überleben versuchen, di<br />

zität des Gebietes überschreiten“, so<br />

Die Biodiversität in Australien se<br />

hin rückläufig, gibt sein Kollege<br />

Dickman zu bedenken. BeiSäugetier<br />

Australien die höchsten Aussterberate<br />

weit. Die Brände beschleunigten die<br />

zesse nun für eine Reihe weiterer Arte<br />

Hinter der Feuerkatastrophe steckt<br />

mawandel. Darüber sind sich die mei<br />

perten einig. Immerhin war 2019 in Au<br />

das heißeste und trockenste Jahr seit<br />

der Aufzeichnungen. Es sei allerdings<br />

IMAGO IMAGES/IMAGEBROKER<br />

PHIL SPARK<br />

Bergbilchbeutler (Burramys parvus)sind<br />

kleine, mausähnlicheBeuteltiere. Sie messen<br />

gut zehn Zentimeter. Ihrenetwa 15 Zentimeter<br />

langenSchwanz können sie auch zum Greifen<br />

verwenden. Dienachtaktiven Tiere leben in der<br />

Gebirgsregion im südöstlichen Neusüdwales<br />

und im südlichen Victoria. Die Brände haben 10<br />

bis 30 Prozent des Lebensraums der als gefährdet<br />

eingestuften Tierezerstört. Bis 1966 dachte<br />

man,sie seien ausgestorben,weil man nur Fossilien<br />

vonihnen kannte.Dann wurden doch<br />

nochlebende Tiere entdeckt.<br />

Buschbrände im Südosten Australiens<br />

Bei Busch- und Waldbränden verbrannte Fläche im australischen Bundesstaat<br />

Neusüdwales, in Millionen Hektar<br />

5 Mio. ha<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

3,5<br />

2,0 1,9<br />

keine Angabe<br />

Neusüdwales<br />

vorläufig<br />

4,9<br />

0<br />

’70 ’75 ’80 ’85 ’90 ’95 ’00 ’05 ’10 ’15 ’19<br />

Feuersaison jeweils von Oktober bis Ende März des Folgejahres: z. B. 1970 =Saison 1970/71.<br />

Arten weltweit, die vom Aussterben bedroht sind<br />

Amphibien<br />

Nadelbäume<br />

Riffkorallen<br />

Haie und Rochen<br />

Krebstiere<br />

Säugetiere<br />

Vögel<br />

14%<br />

27%<br />

25%<br />

30%<br />

34%<br />

33%<br />

41%<br />

BLZ/GALANTY; QUELLE: CENTRE FOR ENVIRONMENTAL RISK MANAGEMENT OF BUSHFIRES, UNIVERSITY OF WOLLONGONG, DPA, IUCNREDLIST.ORG


25./26. JANUAR 2020 5<br />

Arafurasee<br />

Darwin<br />

Golf von<br />

Carpentaria<br />

Lockhart<br />

River<br />

Cooktown<br />

Cairns<br />

900<br />

Inseln<br />

200<br />

Vogelarten<br />

Townsville<br />

2900<br />

Korallenarten<br />

1500<br />

Fischarten<br />

130 verschiedene<br />

Haie und Rochen<br />

30 Arten<br />

Meeressäuger<br />

Wale, Delfine,<br />

Tümmler<br />

Schutzgebiet<br />

Great Barrier<br />

Reef<br />

Länge:<br />

2300 km<br />

Fläche:<br />

344 400 km 2<br />

Corroboree Frosch: Der Frosch kommt in zwei<br />

Arten vor. In nördlichen Lebensräumenbesitzter<br />

eineschwarze Färbungmit gelben Streifen und<br />

heißt Pseudophryne pengilleyi.ImSüden ist er<br />

gelb mit schwarzen Streifen (Pseudophryne corroboree).Erist<br />

nur drei Zentimeter langund ernährt<br />

sich vorallem vonschwarzen Ameisen. Für<br />

seine Feinde ist er hochgiftig.Berichten der australischenRegierung<br />

zufolgegehtdie Zahlder<br />

Tiere seit1980stark zurück. Der Grund ist ein<br />

Pilz,der eine tödliche Krankheit hervorruft.<br />

Auch zunehmendeTrockenheit machtdem<br />

Frosch zu schaffen, dessen Eier und Kaulquappen<br />

Feuchtigkeit brauchen. Naturschützer befürchten,<br />

dass nundie Brände dazu geführthaben,<br />

dass die Artdes SüdlichenCorroboree<br />

Froschsverlorenist.<br />

IMAGO IMAGES/FERRERO<br />

NORD-<br />

TERRITORIUM<br />

Mount Isa<br />

Abbot Point<br />

Minenprojekt<br />

Carmichael<br />

Mackay<br />

Ayers Rock<br />

Alice Springs<br />

QUEENSLAND<br />

Charleville<br />

Korallensee<br />

Rockhampton<br />

Brisbane<br />

Fleckschwanzbeutelmarder (Dasyurus maculatus)werdenauchals<br />

Riesenbeutelmarder bezeichnet.<br />

Sie gehörenzuden räuberischenBeuteltieren<br />

und ernähren sichvon Säugetieren<br />

(mituntersogar kleinen Wallabys), Reptilien und<br />

Insekten.Sie sind zwischen 35 und 75 Zentimeterlang.<br />

Die alsgefährdeteingestuften Tiere leben<br />

in Regenwäldernund offenen Wäldern. In<br />

Australien und Tasmanien waren sieeinst häufig.Die<br />

Menschenhaben sie jedoch zurückgedrängt.Nun<br />

sind 10 bis 30 Prozentdes verbliebenenLebensraums<br />

durchFeuer zerstört.<br />

WIKIPEDIA<br />

SÜD-<br />

AUSTRALIEN<br />

NEUSÜDWALES<br />

Broken Hill<br />

Bourke<br />

Pazifik<br />

Port Augusta<br />

er Ozean<br />

Trobe<br />

agazin<br />

gerkräem<br />

Gesei<br />

eine<br />

lichkei-<br />

Bewohenn<br />

es<br />

Flecken<br />

en, die<br />

e Kapa-<br />

Clarke.<br />

i ohne-<br />

Charles<br />

en habe<br />

n weltse<br />

Pron.<br />

der Klisten<br />

Exstralien<br />

Beginn<br />

schwer,<br />

Känguru-Insel<br />

Adelaide<br />

einzelne Brände dem Klimawandel zuzuordnen,<br />

sagt Kirsten Thonicke vom Potsdam-Institut<br />

für Klimafolgenforschung. Klar sei, dass<br />

die Klimaerwärmung extreme Hitzewellen<br />

wahrscheinlicher gemacht habe. „Und diese<br />

hohen Temperaturen sind sehr oft mit Trockenheit<br />

gepaart“, sagt die Feuerökologin. In<br />

sehr trockenen Jahren gebe es fast immer<br />

auch eine Zunahme verbrannter Flächen. In<br />

Australien mache sich der Klimawandel besonders<br />

heftig und besonders früh bemerkbar,sagt<br />

Dickman. „Man kann bei uns sehen,<br />

was die globale Erwärmung in ihren ersten<br />

Stadien auch in anderen Teilen der Welt anrichten<br />

könnte“, ergänzt er.<br />

Nun gehe es darum, die Biodiversität zu<br />

schützen. Wie lange die Natur insgesamt<br />

brauchen wird, um sich zu erholen, lässt sich<br />

den Experten zufolge kaum abschätzen.<br />

Möglicherweise dauere das länger als bei<br />

Bränden zuvor. Denn das Nachwachsen der<br />

Vegetation hängt vomNiederschlag ab –und<br />

der ist unvorhersagbar geworden.<br />

VICTORIA<br />

Melbourne<br />

TASMANIENN<br />

Hobart<br />

Canberra<br />

Mount Kosciuszko<br />

Mallacoota<br />

Sydney<br />

Newcastle<br />

Kohlevorkommen<br />

Brände<br />

Gebiet mit erhöhter<br />

Brandgefahr<br />

Koalas (Phascolarctos cinereus )gehören<br />

ebenfalls zu den in Australien reichlich vorkommenden<br />

Beuteltieren. Sie leben vorallem auf<br />

Eukalyptusbäumen, ernähren sich fast ausschließlich<br />

vonderen Blättern, Rinde und<br />

Früchten und sind 60 bis 85 Zentimeter groß.<br />

Ursprünglich waren sie in Australien weit verbreitet.<br />

Wegenihres Fells wurden sie gejagt und<br />

in vielen Gebieten ausgerottet. Um sie zu erhalten<br />

hat man auf der Känguru-Insel, auf der die<br />

Artursprünglich garnicht vorkam, ein Reservat<br />

eingerichtet. Die Feuer,die dieInsel schwer trafen,<br />

haben den Bestand dortvermutlich halbiert–auf<br />

25 000. Auch anderswo wurden ihre<br />

Lebensräume zerstört, im Schnitt um 10 bis 30<br />

Prozent. Koalas gelten als gefährdete Art.<br />

Kleiner Kurznasenbeutler: SouthernBrown<br />

Bandicootheißt das Beuteltier aufEnglisch, in<br />

der Fachsprache Isoodon obesulus.Soklein<br />

ist er garnicht: Die Tiere kommen je nach Geschlecht<br />

auf eine Längevon 25 bis 60 Zentimetern.<br />

Es sind Allesfresser.Insekten und deren<br />

Larven, Spinnentiere, Asseln und Würmer,<br />

Pilze, Wurzeln, Gräser,Früchte und Farnestehen<br />

auf ihrem Speiseplan. Die Artgilt als gefährdet.<br />

Unter anderem setzen ihr aus Europa<br />

eingeschleppte Raubtiere wie Rotfüchse,<br />

Hunde und Katzen zu, aber auch der Beutelmarder.Früher<br />

war der Kleine Kurznasenbeutler<br />

in fast allen Küstenregionen Australiens> zu<br />

Hause, heute nur noch im Süden. Dort<br />

sind jetzt bis zu 30 Prozent ihres<br />

Lebensraums verbrannt.<br />

IMAGO IMAGES/DAVID MARIUZ<br />

IMAGO IMAGES<br />

Das Klima in Australien<br />

Abweichungen von der jährlichen Durchschnittstemperatur<br />

in Grad Celsius, Durchschnittstemperatur 1961–90 =21,8 °C<br />

Abweichungen von der jährlichen durchschnittlichen Regenmenge<br />

in Litern pro Quadratmeter, durchschnittliche jährliche Regenmenge<br />

+2,0 °C +300 l/m 2<br />

+1,5<br />

+1,52<br />

+1,33<br />

+200<br />

+1,0<br />

+0,5<br />

0,0<br />

-0,5<br />

-1,0<br />

-1,5<br />

–1,25°C<br />

–0,92°C<br />

1910 ’20 ’30 ’40 ’50 ’60 ’70 ’80 ’90 2000 ’10 ’19<br />

1961–90 =465,2 l/m 2<br />

+100<br />

0<br />

-100<br />

-200<br />

–187,56 l/m 2<br />

1910 ’20 ’30 ’40 ’50 ’60 ’70 ’80 ’90 2000 ’10<br />

’19<br />

BLZ/GALANTY; QUELLE: BUREAU OF METEOROLOGY (BOM), DPA<br />

AustralischeBreitzahnratte Das Tier mit<br />

dem lateinischen Namen Mastacomys fuscus<br />

wird auf Englisch Broad-Toothed<br />

Rat genannt. Es lebt im Südosten Australiensund<br />

wurde bereits als gefährdet eingestuft.Der<br />

Rumpfist bis zu 19 Zentimeter<br />

lang,der Schwanz bis zu 13 Zentimeter.<br />

Im Winter graben die Tiere Gängein<br />

denSchnee und werden gesellig. In<br />

wärmerenMonaten sind sie<br />

Einzelgänger.Sie ernähren sich von<br />

Gräsern, Blätternund Samen.Die Brände<br />

haben 10 bis 30 Prozent ihresLebensraumszerstört.<br />

MAGNUS KJAERGAARD


6 25./26. JANUAR 2020<br />

Eine Kollektion aus lauter<br />

Lieblingsteilen: Model Vera in<br />

der Bluse „Mata“ mit<br />

Wickelrock (ganz rechts).<br />

Kleine Fotos von oben:<br />

handgestrickter V-Pullover<br />

„Iya“ mit stillfreundlichem<br />

Rollkragen-Einsatz; Mantel<br />

„Majka“ aus Pure NewWool in<br />

Lodenwebung mit weich<br />

fallendem Ausschlagrevers;<br />

Hose „Samka“ aus<br />

Merinowolle mit per Knöpfung<br />

regulierbarer Weite.<br />

Alles von Nove.<br />

NOVE<br />

Eine runde Sache<br />

Kann man Mode machen, die eine Frau durch alle<br />

Lebensphasen begleitet und verschönert?<br />

Mit ihrem Label Nove hat Janina Waschkowski<br />

das geschafft. Ein Atelierbesuch in Kreuzberg<br />

VonMarlene Sørensen<br />

Unternehmerisch: Janina Waschkowski in ihrem Atelier.<br />

BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAKI<br />

Die Geburt von Nove ist in Janina<br />

Waschkowskis Studio ständig<br />

präsent. In den Raum in einem<br />

Kreuzberger Atelierhaus passen<br />

kaum die zwei vollbehängten Kleiderstangen,<br />

ein paar Regale und ein Schneidertisch.<br />

Einziger Schmuck: fünf Gipsabgüsse von<br />

Schwangerschaftsbäuchen, ein wie zufälliges<br />

Arrangement an der kargen Wand. Die<br />

Bäuche (auch der aus Waschkowskis achtem<br />

Schwangerschaftsmonat ist dabei) sind<br />

spitz, rund, breit und sehr unterschiedlich.<br />

Ganz praktisch gesehen sind sie eine Vorlage<br />

für die Schnitterstellung; aber vielmehr noch<br />

eine Erinnerung daran, dass sich Frauen in<br />

jeder Form gut gekleidet fühlen wollen.<br />

Diese Erkenntnis hatte Waschkowski in ihrer<br />

ersten Schwangerschaft –als klar wurde,<br />

dass sie sich plötzlich nicht mehr so anziehen<br />

konnte,wie sie wollte.Die 29-Jährige,die mit<br />

ihrem Ehemann Julius inzwischen zwei<br />

Söhne hat, vier und anderthalb Jahre alt, arbeitete<br />

damals in Zürich in einer Managementposition.<br />

Ein Job, der viele Präsentationen<br />

beinhaltete.„Da war das Gefühl: Ichkann<br />

nicht mehr über meine Außenwirkung bestimmen,<br />

alle gucken mir auf den Bauch. Den<br />

betont normale Umstandskleidung extrem,<br />

oder man sieht aus wie ein Zelt. Ich fand es<br />

frustrierend, dass ich bei aller Veränderung<br />

auch noch meinen Stil ändernsollte.“<br />

Wer schon einmal auf der Suche nach<br />

Umstandskleidung war,kann das nachempfinden.<br />

Das Angebot besteht vor allem aus<br />

Babydoll-Tops, Stretchhosen und Schlauchkleidern,<br />

betont elastisch oder ausgesprochen<br />

unförmig. Es gibt Ausnahmen wie das<br />

britische Label Isabella Oliver oder Hatch<br />

Collection aus New York, doch auch da ist<br />

vieles rüschig. UnddieTeile kosten schnell so<br />

viel wie ein Mittelklasse-Kinderwagen.<br />

Was, wenn es stattdessen Kleidung gäbe,<br />

die so variabel ist, dass man sie auch nach<br />

der Schwangerschaft weiter tragen möchte?<br />

Eine Bekannte, der Waschkowski von ihren<br />

Überlegungen erzählte, stimmte zu: Kleidung<br />

mit Spielraum –das wäredoch auch an<br />

Weihnachten nützlich. „Das war als Witz gemeint,<br />

aber es ist ja wirklich so,dass sich die<br />

Figur einer Frau durch eine neue Lebenssituation,<br />

eine Trennung, das Alter verändern<br />

kann“, sagt sie.Sie spricht bei Novedaher nie<br />

vonUmstandsmode –„das Wort schreckt jeden<br />

ab,der sich nicht gerade in dem Zustand<br />

befindet“. Siewollte es allen Frauen ermöglichen,<br />

sich gut aufgehoben zu fühlen.<br />

Die Umsetzung trägt sie beim Interview<br />

selbst: Baumwollhemd mit Wickelfront über<br />

einem cremefarbenen Rollkrageneinsatz,<br />

dazu schwarze Wollhose. Das wirkt apart,<br />

elegant, unkompliziert. Wasman nicht sieht,<br />

sind beispielsweise der elastische Einsatz am<br />

hinteren Hosenbund oder die Druckknöpfe,<br />

um die Bluse leicht zum Stillen zu öffnen.<br />

Die erste Kollektion beschränkt sich auf<br />

elfTeile,jedes davonmit Spielraum geschnitten,<br />

drapiert und gebunden, dazu seidene<br />

Scrunchies und Ringe. Esist nicht überraschend,<br />

wenn Waschkowski als ihreLeitfigurenJil<br />

Sander und Phoebe Philo nennt –zwei<br />

Designerinnen, die zu Favoriten der unabhängigen,<br />

arbeitenden Frau wurden. Natürlich<br />

ist die Idee einer Garderobe, die es<br />

Frauen ermöglicht, im Alltag so unaufgeregt<br />

wie stilsicher aufzutreten, keine neue. Die<br />

hatte schon Donna Karaninden 80er-Jahren<br />

mit ihrer capsule wardrobe aus wenigen Teilen,<br />

die für alle Gelegenheiten rüsten sollte.<br />

Doch der Ansatz passt eben auch in die heutige<br />

Zeit, in der Trendkarussell und Wegwerf-<br />

Mentalität nicht mehr tragbar scheinen.<br />

Bezeichnenderweise war für Janina<br />

Waschkowski der erste Schritt –nachdem sie<br />

Novemit ihrem neugeborenen zweiten Sohn<br />

in der Bauchtrage beim Notar registriert<br />

hatte –, ein Logo zu entwerfen. „Weil ich<br />

wusste: Ich baue eine ganze Marke auf, von<br />

der Kleidung eben ein Teil ist.“ Die Aufgeräumtheit,<br />

mit der sie über die Wichtigkeit<br />

einer Markenidentität spricht, zeigt sich<br />

auch in dem Entschluss,dassNovenachhaltig<br />

sein soll. „Ich dachte: Ich gehe mal auf<br />

eine Messe,dagibt es dann Stände mitnachhaltigen<br />

Stoffen. Doch viele Hersteller sind<br />

zu klein für Messen oder haben keine Zertifikate,weildas<br />

Geld für die Prüfung fehlt.“<br />

Eigenrecherche führte sie schließlich zu<br />

einem Lieferanten für Peace-Seide aus Leipzig<br />

und zu einer Wollmanufaktur in Bayern,<br />

die ihreLoden sonst nur an Trachtenhersteller<br />

liefert. Für die Herstellung der Strickteile<br />

konnte sie eine <strong>Berliner</strong> Seniorin gewinnen,<br />

die Färberei ist in Italien, genäht wirdinBulgarien.„Ich<br />

möchte so nah und so nachhaltig<br />

wie möglich produzieren, aber ich muss<br />

mich immer wieder entscheiden. Für die<br />

Prototypen einer Bluse habe ich konventionelle<br />

Baumwolle verwendet, die sonst geschreddert<br />

worden wäre. Für die Kollektion<br />

selbst nehme ich Bio-Baumwolle.“ DieWollhose<br />

kostet 290 Euro,der Blazer 560 Euro,der<br />

schwarze Lodenmantel 1200 Euro.Viel Geld<br />

für eine noch unbekannte Marke, doch<br />

Waschkowski glaubt an Wertigkeit. „Meine<br />

Zielgruppe sind weniger die Impulskäuferinnen,<br />

sondern Frauen, die sich bewusst entscheiden,<br />

für einen Mantel auch mal zu sparen.<br />

Die Entscheidung für Nove dauert vielleicht,<br />

dafür wirdsie aktiv getroffen.“<br />

Ruft jemand mit einem Sonderwunsch<br />

an, hebt sie selbst ab. Sowie sie auch sonst<br />

vieles übernimmt. Waschkowski arbeitet am<br />

Design, macht Presse,betreut Sales,bespielt<br />

Instagram, überblickt die Finanzen, putzt<br />

das Atelier. Was amateurhaft klingt, sieht<br />

hochprofessionell aus. Von den Hangtags<br />

über die Pressebilder bis zum Onlinestore<br />

hat alles eine ästhetische Qualität, die einen<br />

Geldgeber im Hintergrund vermuten lässt.<br />

Doch auch das stemmt Waschkowski allein:<br />

Nove finanziert sich aus ihrem eigenem Ersparten,<br />

einer kleinen Anleihe aus der Familieund<br />

einem Crowdfunding, bei dem 10 000<br />

Euro anVorbestellungen zusammenkamen –<br />

„also Umsatz, nicht Gewinn“.<br />

Dasmacht siezueiner Ausnahmeerscheinung<br />

in Berlins Start-up-Branche. „Wenn<br />

man ein Unternehmen aufbaut, muss man<br />

alle Bereiche zumindest ein bisschen verstanden<br />

haben, da man es sonst nicht gut<br />

steuern kann.“ Sie habe mit Absicht keinen<br />

Investor gesucht, weil sie an anderen Labels<br />

sah, dass es nicht guttut, fremdbestimmt zu<br />

sein. „Klar denke ich oft: Es wäre sehr viel<br />

einfacher, wenn ich nicht über jeden Euro<br />

nachdenken müsste, den ich ausgebe. Für<br />

mich bedeutet Nachhaltigkeit aber auch:<br />

Schaffe ich es aus eigener Kraft?“<br />

Wassie bisher erreicht hat, scheint vielversprechend:<br />

Sie hat den Premium Young<br />

Talent Award gewonnen und ist bei Influencerinnen<br />

wie Marie Nasemann beliebt, die<br />

Nove auf der <strong>Berliner</strong> Fashion Week ausführte.Fünf<br />

Jahrenachdem in JaninaWaschkowski<br />

eine Idee reifte,soll sie nun behutsam<br />

weiterwachsen. Für den Sommer gibt es die<br />

Wickelbluse auch als Kleid, die Wollhose aus<br />

Leinen. Und längst schon denkt sie über<br />

Swimwear nach. „Mein Traum ist, dass ich<br />

eine komplette Garderobe anbieten kann,<br />

die Frauen durchs ganzeLeben begleitet.“<br />

Marlene Sørensen hat in ihrer<br />

Schwangerschaft keine Umstandskleider<br />

gekauft. Dafür zwei Kaftane,<br />

die sie immer noch trägt.


25./26. JANUAR 2020 7<br />

Hier muss jetzt etwas verraten<br />

werden, nämlich das Ende von<br />

Greta Gerwigs Film „Little Women“.<br />

Es geht nicht anders, weil<br />

dieses Ende so schön klarmacht, dass es in<br />

der Verfilmung des gleichnamigen Romans<br />

ebenso sehr um das Buch geht wie um dessen<br />

Autorin Louisa May Alcott. Und warum<br />

es überhaupt kein Widerspruch ist, dass die<br />

Regisseurin und Schauspielerin Greta Gerwig,<br />

die nach sehr jetztzeitigen Filmen wie<br />

„Frances Ha“ zur Ikone der Generation Yerklärtwurde,für<br />

ihrezweite Regiearbeit einen<br />

150 Jahre alten Stoff gewählt hat –die über<br />

sieben Jahrehinweg erzählte Geschichte von<br />

vier Schwestern inder Zeit des amerikanischen<br />

Bürgerkriegs,ihrem Alltag, ihren Träumen,<br />

ihrem Erwachsenwerden.<br />

Also, gleich ist es raus: In Gerwigs „Little<br />

Women“ bleibt Jo March, die rebellischste<br />

und eigenwilligste der Schwestern, unverheiratet.<br />

Daswurde übrigens in Amerika, wo<br />

der Film seit Dezember in den Kinos ist, auch<br />

in so gut wie jeder Besprechung ausgeplaudert.<br />

Dortkennen allerdings,anders als hier,<br />

viele Menschen den Plot des Romans,der auf<br />

Deutsch „Betty und ihre Schwestern“ heißt.<br />

Wersich etwas mehr mit der Entstehungsgeschichte<br />

dieses geliebten und oft verfilmten<br />

Klassikers der amerikanischen Literatur beschäftigt<br />

hat, weiß auch, dass Louisa MayAlcott<br />

ihre Heldin eigentlich nicht verheiraten<br />

wollte; sie tat es, weil sie glaubte, der Konvention<br />

und den Erwartungen ihrer Leser<br />

entsprechen zu müssen.<br />

„Ich wollte ihr ein Ende geben, das sie gemocht<br />

hätte“, hat Greta Gerwig in einem Podiumsgespräch<br />

mit der Directors’ Guild gesagt.<br />

Es ist, als ob sie sich die Hand reichen,<br />

über die Jahrzehnte hinweg. Gerwig, 36, zeigt<br />

Alcott, die genau so alt war, als sie begann,<br />

„Little Women“ zu schreiben, für welche Veränderungen<br />

Frauen wie sie den Weggeebnet<br />

haben. Eine Filmheldin darf jetzt am Ende<br />

unverheiratet bleiben –und eine Frau kann<br />

ihreVision auf die Leinwand bringen und dafür<br />

fünf Oscar-Nominierungen bekommen,<br />

wie soeben Gerwig. Dass „Little Women“ –in<br />

Deutschland ab 30. Januar in den Kinos –in<br />

der Kategorie „Beste Regie“ unbeachtet<br />

blieb, gilt allerdings als weiterer Beweis dafür,dass<br />

das Filmbusiness immer noch weitgehend<br />

ein Club weißer Männer ist.<br />

Mit Gerwigs Filmende rückt die Geschichte<br />

näher an Louisa May Alcotts Leben<br />

heran. Auch die Schriftstellerin ist unverheiratet<br />

und kinderlos geblieben.„I’drather be a<br />

free spinster and paddle my owncanoe“, sie<br />

wäre liebe eine alte Jungfer, die ihr eigenes<br />

Ding macht, so prägnant hat Alcott ihren<br />

Wunsch nach einem selbstbestimmten,<br />

nicht vom Vermögen und Willen eines Ehemannes<br />

abhängigen Leben in ihrem Tagebuch<br />

formuliert. Greta Gerwig lässt Jo den<br />

Satz im Film sagen.<br />

Tatsächlich gibt es viele Parallelen zwischen<br />

Jo March und ihrer Schöpferin Louisa<br />

MayAlcott: Auch sie war die zweitälteste von<br />

vier Schwestern und wuchs in relativer Armut<br />

auf, mit fortschrittlich denkenden Eltern,<br />

die gegen Sklaverei und Prügelstrafe in<br />

der Schule waren. Auch Alcotts Familie<br />

musste jahrelang ohne den Vater auskommen,<br />

der im Bürgerkrieg war, und ihre jüngere<br />

Schwester starb mit Anfang 20. Susan<br />

Cheever, die eine Biografie über Louisa May<br />

Alcott geschrieben hat, bezeichnet „Little<br />

Women“ als erste Autofiktion – jene Mischung<br />

von Autobiografie und Fiktion, die<br />

mit Autoren wie ÉdouardLouis,Rachel Cusk<br />

oder Ocean Vuong gerade viel beachtet ist.<br />

Louisa May Alcott allerdings machte ihr<br />

Leben nur widerstrebend zum Thema. Sie<br />

hatte bis dahin Geld mit Melodramen und<br />

anderen Auftragsarbeiten verdient, und nun<br />

verlangte ihr Verleger in Boston eine Geschichte<br />

für junge Mädchen. „Ich habe Mädchen<br />

nie gemocht und kenne kaum welche,<br />

meine Schwestern ausgenommen“, be-<br />

Das March-Matriarchat in Greta Gerwigs „Little Women“ (im Uhrzeigersinn): Mutter Marmee (Laura Dern) und die Töchter Meg<br />

(Emma Watson), Amy(Florence Pugh), Beth (Eliza Scanlen) und Jo (Saoirse Ronan).<br />

SONY PICTURES<br />

Louisa MayAlcott<br />

mit Ende 20, als sie mit<br />

Auftragsarbeiten als<br />

Autorin schon<br />

Geld verdiente.<br />

BETTMANN<br />

Unterwegs im<br />

eigenen Kanu<br />

Greta Gerwigs Verfilmung des Romans<br />

„Little Women“ isteine Hommage an<br />

seine Autorin Louisa May Alcott –die<br />

unabhängig sein wollte, als das für<br />

Frauen noch nicht vorgesehen war<br />

VonPetraAhne<br />

schwerte sie sich in ihrem Tagebuch. Trotzdem<br />

begann sie im Mai 1868 zu schreiben,<br />

und notierte im August: „Es liest sich besser,<br />

als ich erwartet habe. Nichts Sensationelles,<br />

aber einfach und wahr,das meiste haben wir<br />

selbst erlebt.“<br />

Es war nicht der Roman, den Louisa May<br />

Alcott gern geschrieben hätte.Vor allem war<br />

es anders als das, was die Schriftsteller<br />

schrieben, die sie kannte und mit denen sie<br />

aufgewachsen war. Louisa May Alcott verbrachte<br />

den größten Teil ihres Lebens in<br />

Concord, jenem Städtchen in Massachusetts,<br />

das im 19. Jahrhundert zueiner Art<br />

amerikanischem Weimar wurde: Ab 1840 kamen<br />

dortAutoren zusammen, die vonähnlichen,<br />

für die Zeit unkonventionellen Ideen<br />

bewegt waren, Nathaniel Hawthorne gehörte<br />

dazu, Henry David Thoreau, Margaret<br />

Fuller und Ralph Waldo Emerson.<br />

Emerson holte dazu und förderte, wen er<br />

mochte, auch Louisa May Alcotts Vater, ein<br />

Schriftsteller, Schulgründer und Idealist mit<br />

strikten Überzeugungen. Nach drei Jahren in<br />

Concordzog die Familie in die vonAlcott gegründete<br />

Kommune „Fruitlands“, in der<br />

man gegen Privateigentum und die Ausbeutung<br />

vonTieren in jeder Form war,weswegen<br />

es nur vegane Kost und Bekleidung aus Leinen<br />

gab.Nach dem ersten Winter wurde das<br />

Experiment abgebrochen, ein paar unstete<br />

Jahren später zogen die Alcotts nach Concord<br />

zurück. Louisa May Alcott schrieb da<br />

schon, verkaufte erste Gedichte. Der Entschluss,<br />

Schriftstellerin zu werden, rührte<br />

auch daher, dass sie die finanzielle Not der<br />

Familie lindernwollte.Das Werk,das sie von<br />

ihren Geldsorgen dann für immer befreite,<br />

war ausgerechnet eines, das sie gar nicht<br />

hatte schreiben wollen. „Little Women“<br />

wurde sofortein Erfolg, sie tat es ab als „Moralbrei<br />

für die Kleinen“.<br />

Das war es nie –zwar sind am Ende alle<br />

weiblichen Hauptfiguren entweder verheiratet<br />

oder tot, wie es in einem anständigen Roman<br />

zu sein hatte.ImKopfbleibtaber die Vehemenz,<br />

mit der sich die angehende Schriftstellerin<br />

Jo Marchden Erwartungen an Weiblichkeit<br />

und Häuslichkeit verweigert. Undes<br />

bleiben Sätze und Dialoge, die einen so unvermittelten<br />

Einblick in die Realitäten eines<br />

Frauenlebens im 19. Jahrhundertgeben, dass<br />

man meint, durch ein Schlüsselloch in jene<br />

Zeit zu blicken. Da ist etwa das Gespräch, in<br />

dem Jos Mutter ihr sagt, dass sie sie gut verstehe,<br />

weil sie ihr eigentlich ziemlich ähnlich<br />

sei.„Aber du bist nie wütend“, sagt Jo.„Ichbin<br />

fast jeden Tagmeines Lebens wütend“, antwortet<br />

die Mutter.<br />

Der feministische Subtext wurde von der<br />

Literaturwissenschaft seit den 70er-Jahren<br />

zunehmend entdeckt, Mädchen, die sich mit<br />

der widerspenstigen Jo identifizierten, gab es<br />

aber in jeder Generation. Simone de Beauvoir,<br />

Doris Lessing, HillaryClinton, Joanne K. Rowling<br />

–sie alle haben sich irgendwann zu Jo-<br />

March-Fans erklärt. DieMusikerin PattiSmith<br />

schreibt im Vorwort einer „Little Women“-<br />

Ausgabe,wie ihr als Kind dieses Mädchen, das<br />

auch nicht war wie die anderen, Halt gab.<br />

GretaGerwig sagt, sie habe das Buch so oft gelesen,<br />

dass sich Meg, Jo, Amy und Beth wie<br />

ihre Schwestern anfühlten. Unddie Fotografin<br />

Annie Leibovitz hat für ihr Buch „Pilgrimage“,<br />

in dem sie Orte in Amerika zeigt, die<br />

ihr wichtig sind, Louisa May Alcotts Haus in<br />

Concord besucht. Auch Gerwig hat in Concordgedreht,<br />

ein immer noch idyllischer Ort.<br />

Weil Alcotts Zuhause zu fragil ist für lange<br />

Dreharbeiten, hat sie es nachbauen lassen.<br />

DieFilm-Jo lebt also an demOrt,andem ihre<br />

Schöpferin sieerfunden hat –und verschmilzt<br />

noch ein Stückmehr mit ihr.<br />

PetraAhne kennt die Stadt Concord<br />

und beneidet Gerwig um die sechs Monate,<br />

die sie dortverbracht hat.<br />

LEBEN & STERBEN<br />

Heute: Eric Wrede, Bestatter<br />

Mein Körper<br />

gehörtdir<br />

Soviel Todwar schon lange nicht mehr.Es<br />

wurde viel über die Lösungen zur Organspende<br />

debattiert, vonPatienten erzählt, die<br />

bei der Entnahme noch Schmerzenspürten,<br />

blutrünstige Operationen wurden beschrieben,<br />

schlimmer als jeder Horrorfilm. Grundsätzlich<br />

müsste ich mich als Bestatter ja<br />

freuen; mit der bestehenden Regelung habe<br />

ich in jedem Falle mehr zu tun.<br />

Ichmusste mir bei aller Emotionalität immer<br />

wieder vergegenwärtigen, dass es<br />

schlicht darum geht: Wer sich nicht gegen<br />

eine Organspende ausspricht, stände damit<br />

automatisch zur Verfügung. In den Diskussionen<br />

bekam man aber eher das Gefühl,<br />

dass es um den grausamen Staat geht, der<br />

seinen sklavenartig gehaltenen Bürgern bei<br />

vollem Bewusstsein Organe entreißt. Ichsah<br />

schon Menschenmassen schreiend durch<br />

Berlin ziehen: „Mein Körper gehörtmir!“<br />

Auf einer der schönsten Messen des<br />

Landes, der „Leben &Tod“ in Bremen, ist es<br />

quasi Tradition, dass Organspendebefürworter<br />

und Organspendegegner ihren Stand<br />

so weit wie möglich voneinander entfernt<br />

aufbauen. Obwohl es doch viel spannender<br />

wäre, sie direkt nebeneinander zu platzieren.<br />

Grundproblematik (Mediziner mögen<br />

mir die vereinfachte Erklärung verzeihen) ist,<br />

dass Organe nur Menschen entnommen<br />

werden können, solange der Körper noch<br />

nicht verstorben ist, beispielsweise durch<br />

Maschinen noch künstlich am Leben erhalten<br />

wird.<br />

Im Normalfall wird der Tod bei einem<br />

Menschen festgestellt, wenn er sogenannte<br />

sichere Todesmerkmale aufweist. 1. Verletzungen<br />

die nicht mit dem Leben vereinbar<br />

sind (Kopf ab!); 2. Totenstarre, rigor mortis; 3.<br />

Totenflecken, livor mortis. Soetwas, wie: 1.<br />

fehlende Atmung;2.fehlender Puls; 3. Hautblässe<br />

heißt noch nicht, dass ein Mensch tot<br />

ist. Im normalen Klinikalltag muss der Arzt,<br />

der einen Tod feststellt, das zweimal machen.<br />

Zwischen den beiden Untersuchungen<br />

muss es eine Pause geben.<br />

Bei den sicheren Todesmerkmalen fehlt<br />

noch der Hirntod. DiekleineNervensäge,die<br />

uns einen Großteil der Debatte einbringt.<br />

Während noch so ziemlich jeder Arzt den<br />

Todeines Menschen offiziell feststellen darf,<br />

ist es beim Hirntod (in Deutschland) anders.<br />

Hierzulande darf der Hirntod nur von einem<br />

spezialisierten Neurologen festgestellt<br />

werden, der zwei Sachen zu untersuchen<br />

hat. Erstens: Ist das Hirn wirklich aus? Zweitens:<br />

Geht der Schalter auch nicht wieder an<br />

(Irreversibilität)? Er muss die Krankheitsgeschichte<br />

und die Ursache der Hirnschädigung<br />

kennen und ausschließen können,<br />

dass die ausbleibende Hirnfunktion nicht<br />

etwa in der Behandlung durch Medikamente<br />

begründet ist. Die Hirntoddiagnostik nach<br />

deutschen Maßstäben ist eine der weltweit<br />

sichersten Diagnostikmethoden. Erst dann<br />

darf einem Menschen ein Organ zur Transplantation<br />

entnommen werden.<br />

Die psychologische Betreuung der Angehörigen,<br />

die das momentan entscheiden<br />

können, ist mehr als ausbaubar. Sie leiden<br />

aber zumeist eher an der Entscheidung über<br />

den Todihres Menschen als an der Frage der<br />

Organspende.<br />

Wasdie Gruselgeschichten aber mit den<br />

Menschen machen, die sich für eine Organ-<br />

spende entschieden haben, das möchte ich<br />

mir nicht mal vorstellen.<br />

Persönlich kann ich nur sagen, dass ich ein<br />

Befürworter der neuen Regelung gewesen<br />

wäre. Nicht nur, weil ich grundsätzlich faul<br />

bin und gerne weniger Arbeit hätte, sondern<br />

weil ich mich nicht auf den Fleiß meiner Mitbürger<br />

verlassen möchte, sollte ich mal eine<br />

Organspende benötigen.<br />

Kaum einer beschäftigt sich mit dem Tod,<br />

ich kann ein Lied davon singen. Den Organspendeausweis<br />

bewusst mitzuführen heißt<br />

aber, sich einzugestehen, dass man sterben<br />

wird. Darüber hinaus: Wenn wir die Möglichkeit<br />

haben, Menschenleben zu retten, ohne<br />

dass es uns etwas kostet, dann haben wir auch<br />

die Verantwortung dafür.MeinKörper gehört<br />

eben nicht nur mir,ich bin Teil einer Gemeinschaft.<br />

Und ich möchte nicht, dass pro Tag<br />

drei Menschen sterben, nur weil ihnen ein<br />

neues Organ fehlt. In dem Sinne: Stifte raus<br />

und Organspendeausweise ausgefüllt.<br />

Nächste Woche schreibt an dieser Stelle die Hebamme<br />

Sabine Kroh.


8 25./26. JANUAR 2020<br />

KINDERBÜCHER<br />

VonBarbaraWeitzel<br />

SCHMERZENSFRAUEN<br />

VonDagmar Leischow<br />

Junge Detektivinnen<br />

„Träume mit Hund sind die Könige unter<br />

den Träumen.“ Das sagt Oda, also muss es<br />

stimmen. Denn Odasagt viel Kluges und immer<br />

in einer ganz köstlichen Art. Sehr trocken,<br />

oft witzig, und im Laufe der Lektüre<br />

von „Tilda, ich und der geklaute Dracula“<br />

verliebt man sich geradezu in diesen Oda-<br />

Tonund in das dünne kleine Mädchen gleich<br />

mit. So sehr, dass einem die Handlung fast<br />

egal wird. Sie soll einfach immer weiter erzählen.<br />

Dabei hat es die Geschichte vonLara<br />

Schützsack in sich: Ein Hund namens Dracula<br />

verschwindet, und obwohl Odaund ihre<br />

beste Freundin Tilda seine Besitzerin Jorinde<br />

nicht leiden können, begeben sie sich auf<br />

Spurensuche. Schließlich winken 250 Euro<br />

Belohnung. Am Ende geht es sehr wenig um<br />

Geld, viel um beste Freundschaft, um Verbindlichkeit<br />

und um komplizierte Gefühle.<br />

Denn nicht nur der Leser ist ein bisschen verliebt.<br />

In ganz wenigen Augenblicken wirdsogar<br />

Oda von ihrer Schlagfertigkeit im Stich<br />

gelassen. Oft haben sie etwas mit Tildas Bruder<br />

Anton zu tun. Der stottert –doch dieses<br />

Wort kommt einem nicht mehr leicht über<br />

die Lippen nach der Begegnung mit Oda.<br />

Die sagt: „Stottern ist<br />

ziemlich hässliches Wort<br />

für den geheimnisvollen<br />

Umstand, dass manche<br />

Worte sich nicht so gern<br />

zeigen mögen.“<br />

Haarige Helden<br />

Lara Schützsack:<br />

Tilda, ich und dergeklaute Dracula.<br />

Illustr. vonRegina Kehn.<br />

Sauerländer, Frankfurta.M.2019.<br />

254 S.,12Euro. Ab 8Jahren.<br />

Messi könnte ein Zwilling vonOda sein, wäre<br />

er nicht ein Hund. Schnell, schlau und von<br />

überbordender Energie ist der Neffe des titelgebenden<br />

Rovers namens Rover, den Fans<br />

von Roddy Doyles Giggler-Büchern bestens<br />

bekannt. Der vierte Band seit „Das große<br />

Giggler-Geheimnis“ heißt „Der unglaubliche<br />

Rover“, doch hier ist alles verlässlich unglaublich.<br />

Aberwitzig albern. Völlig verrückt.<br />

Konsequent kacke-satt. Denn ja, wieder<br />

müssen die Hunde Kackhaufen sammeln, in<br />

welche die Giggler dann Erwachsene treten<br />

lassen, die nicht nett zu Kindern sind. Sie<br />

kommen im neuen Teil nur lange nicht dazu,<br />

denn Emily, das flugfreudige Dicke Runde<br />

Baby der Familie Fleetwood Mack, von allen<br />

„DRB“ genannt, saust von einer Tasche zur<br />

nächsten. Und die Hunde immer hinterher<br />

und zwischendurch eine Runde nach Marokko.<br />

Dahätten sie gar nicht hingemusst,<br />

aber wenigstens bringen sie Kamel-Kacke<br />

mit. Sie haben eine Mission zu erfüllen, und<br />

zwar SOBAWIM. Wasdas bedeutet, erklärt –<br />

natürlich –eine der Besserwisser-Brotscheiben,<br />

die sich immer wieder ins Geschehen<br />

mischen. Genauso wie die wütenden Crispies<br />

und am Ende sogar das nervende<br />

Frischgemüse.Das alles ergibt<br />

doch keinen Sinn?<br />

Richtig. Das macht es so<br />

köstlich, wie das Baby sagt:<br />

„Guup,oder so.“<br />

Roddy Doyle:<br />

Der unglaubliche Rover.<br />

Ausd.Engl. vonBettina Obrecht.<br />

Illustr.v.Chris Judge. Cbj, München<br />

2019. 176 S.,11Euro. Ab 8Jahren.<br />

Sich schlängelnde und windende Überzeitlichkeit: Der Aal ist eines der rätselhaftesten Tiere überhaupt.<br />

Der Schlammgeborene<br />

Lehrreicher Lobgesang auf die Wunder der Schöpfung: Patrik Svenssons „Evangelium der Aale“<br />

VonJulia Schröder<br />

Patrik Svensson: Das Evangelium der Aale.<br />

Ausdem Schwedischen vonHanna Granz.<br />

CarlHanser,München. 256 S.,22Euro.<br />

Der Aal ist eines der rätselhaftesten<br />

Tiere überhaupt. Erst seit<br />

rund 50 Jahren ist bekannt, wo<br />

und unter welchen Umständen<br />

Anguilla anguilla sich fortpflanzt, dass es jeden<br />

Aal früher oder später in die Sargassosee<br />

zieht, um dort zulaichen und dann zu sterben,<br />

und dass er zuvor mehrere Entwicklungsstadien<br />

durchlaufen hat: Die imNordwestatlantik<br />

geschlüpften Larventreiben mit<br />

den Meeresströmungen an die Küsten Europas,<br />

wosie als Glasaale ankommen. Während<br />

sie die Flüsse hinauf bis zu Standorten<br />

tief im Landesinneren wandern, werden sie<br />

zu Gelbaalen. Undirgendwann, oft erst nach<br />

Jahrzehnten, brechen sie wieder auf, verwandeln<br />

sich zum letzten Mal, werden zu<br />

Blankaalen, bauen Muskeln und Flossen auf<br />

und ihreVerdauungsorgane ab, leben fortan<br />

von ihren Fettressourcen und schwimmen<br />

Richtung Meer, Tausende von Kilometern<br />

zurück zum Ursprung in die Sargassosee.<br />

Dort allerdings hat noch kein Mensch je einen<br />

lebenden Blankaal gesehen, und auch<br />

ihreÜberreste sind nicht zu finden ...<br />

Kein Wunder, dass die sogenannte Aalfrage<br />

bis heute als Heiliger Gral der Naturwissenschaft<br />

gilt, wie Patrik Svensson<br />

schreibt. Der schwedische Journalist, Jahrgang<br />

1972, hat sein erstes Buch dem Aal gewidmet,<br />

und der Titel, den er dafür gewählt<br />

hat, greift nicht zu hoch für das, was Svensson<br />

hier macht: „Das Evangelium der Aale“<br />

ist ein berückendes Stück NatureWriting, es<br />

ist der Versuch eines Sohnes, sich dem verstorbenen<br />

Vater zu nähern, und letztlich ist<br />

es eine Art erzählender Prosa, die in einer<br />

nachmetaphysischenWelt –fast widerWillen<br />

–das Göttliche und den Glaubensgrund in<br />

der Natur entdeckt.<br />

Patrik Svensson ist an der „Aalküste“ von<br />

Schonen aufgewachsen. Sein Vater, ein Straßenbauarbeiter,<br />

nahm ihn im Spätsommer<br />

nachts mit an den Fluss, umAale zu fangen.<br />

Diedetaillierten Erinnerungen an diese Ausflüge,<br />

an die Geräusche des Wassers, die<br />

schwirrenden Fledermäuse und den charakteristischen<br />

Zug ander Leine, wenn ein Aal<br />

angebissen hatte,wechseln mit Ausflügen in<br />

die Kultur-und Wissenschaftsgeschichte.<br />

Die Leser lernen etwa, dass Aristoteles<br />

durch seine beobachtende Methode zur Auffassung<br />

gelangt war, der Aal werde nicht gezeugt,<br />

sondern entstehe aus Schlamm, und<br />

dass der junge Sigmund Freud als Student<br />

der Biologie nach Triest geschickt wurde,wo<br />

er –vergeblich –Wochen damit zubrachte,<br />

Aale zu sezieren, um endlich die Keimdrüsen<br />

eines männlichen Exemplars zu finden.<br />

Svensson inspiziert seinerseits Freuds Deutung<br />

von E.T.A.Hoffmanns „Sandmann“ in<br />

seinem Essay über das Unheimliche im Hinblick<br />

auf die Nachwirkung dieser Triester<br />

Aal-Erfahrung. Er zeichnet die Versuche der<br />

modernen Wissenschaft nach, allen Ge-<br />

ISTOCKPHOTO<br />

heimnissen der Aale auf die Spur zu kommen,<br />

und er schildert das Dilemma, dass<br />

mehr Wissen über den Aal angesichts seines<br />

drohenden Aussterbens dringend notwendig<br />

wäre –esbisher zur Erhaltung der Art<br />

aber nicht nennenswert beitragen konnte.<br />

Kein Hehl macht er aus seiner Verehrung für<br />

die Biologin und Autorin Rachel Carson<br />

(1907–1964), eine Grand OldLady der Naturerzählung,<br />

die vorallem mit„Stummer Frühling“<br />

von 1962 die menschengemachte Naturzerstörung<br />

voraller Augen führte,inihren<br />

Büchern aber auch dem Aal ein Denkmal<br />

setzte.<br />

Svensson organisiert sein Material in<br />

übersichtlichen Kapiteln und einer Dramaturgie,<br />

die in der alarmierenden Bestandsaufnahme<br />

des Schwindens der Aal-Bestände<br />

in den letzten Jahrzehnten gipfelt. Dennoch<br />

gehört zuden großen Vorzügen des Buchs<br />

die Offenheit der Form. Sie erlaubt es, nicht<br />

nur enorm viel Wissenswertes über die Spezies<br />

der Aale unterzubringen, sondernauch,<br />

es in der eigenen Lebensgeschichte zu erden.<br />

Mehr noch, Svensson skizziertwie nebenbei<br />

am Beispiel seiner Großelternund Elterndas<br />

prägendste Kapitel der schwedischen Sozialgeschichte<br />

im zwanzigsten Jahrhundert, die<br />

Entwicklung des Sozialstaats: eine Gesetzgebung,<br />

die den Tagelöhnern und Arbeitern<br />

endlich den Zugang zu bescheidenem Wohlstand<br />

und Bildung eröffnete.<br />

Ob der schleimig sich schlängelnde und<br />

windende Aal mit seiner Überzeitlichkeit<br />

und seinen Metamorphosen der Leserin nun<br />

unheimlich oder geheimnisvoll oder beides<br />

scheint, ob der Leser Lust bekommt, spanische<br />

Omeletts mit Glasaal und schwedische<br />

Aalsuppe zu probieren, oder ob es ihn beim<br />

Gedanken an fetttriefenden Räucheraal<br />

schaudert –Patrik Svenssons „Evangelium<br />

der Aale“ ist eine so inspirierende wie bewegende<br />

Lektüre, ein faktensatter, zartsinniger<br />

Lobgesang auf die Wunder der Schöpfung<br />

und die Mitgeschöpflichkeit selbst.<br />

Gegen den Strich<br />

Balbinas Musik fügt sich nicht widerspruchslos<br />

in das, was gemeinhin Deutschpop<br />

genannt wird. Die Tochter polnischer<br />

Einwanderer, die in Neukölln aufwuchs,<br />

pimpt ihren exzentrischen Gesang mit theatralischen<br />

Klängen und macht auch sonst<br />

Musik nach ihren eigenen Regeln. Wie in<br />

„Augenblick“: Da kontrastieren Streicher mit<br />

gegen den Strich gebürsteten Rhythmen und<br />

Furzgeräuschen. Aus Rammsteins „Sonne.“<br />

schält sie den im Original unter possierlichen<br />

Schwermetallschichten verborgenen<br />

melodischen Kern heraus, und heraus<br />

kommt eine famose,traurige,beinahe schon<br />

E-Musik verdächtige Mini-Oper.„Bluenote.“<br />

beeindruckt mit lässigem R’n’ B. Bei „Machen.“<br />

kommt sich die <strong>Berliner</strong>in mit Herbert<br />

Grönemeyer auf künstlerischer Ebene<br />

näher. Das Ergebnis: eine Clubhymne. So<br />

zieht Balbina musikalisch alle Register, was<br />

ihr Image als deutsch-polnische Antwortauf<br />

Björknatürlich weiter untermauert. Fans ihrer<br />

skurrilen Wortspiele kommen bei ihrer<br />

vierten Platte allerdings nur bedingt auf ihre<br />

Kosten. In derVergangenheit hat die Musikerin<br />

mehr lautmalerische Finesse an den Tag<br />

gelegt. Wenn sie nun nach Gutdünken englische<br />

SätzeinihreLieder einstreut, fragt man<br />

sich: Wassoll das? Vielleicht will Balbina die<br />

Leute zwingen,<br />

noch etwas genauer<br />

hinzuhören. Nötig<br />

wäre das nicht gewesen.<br />

Das Ende als Anfang<br />

Balbina:<br />

Punkt.<br />

BMG Rights/Warner<br />

Wenn man sich Selena Gomezund ihrem Album<br />

„Rare“ annähern will, beginnt man am<br />

besten mit einer Rolle rückwärts: In letzter<br />

Zeit lief es nicht besonders gut für die Sängerin.<br />

2017 musste sie sich wegen der Autoimmunkrankheit<br />

Lupus einer Nierentransplantation<br />

unterziehen. Noch mehr dürfte sie das<br />

endgültige Aus ihrer On-off-Beziehung mit<br />

Justin Bieber geschmerzt haben. Kurz nach<br />

der Trennung verlobte sich das Teen-Idol mit<br />

dem Model Hailey Baldwin, das Paar ist nun<br />

verheiratet. Kein Wunder, dass dieser Schlag<br />

Selena Gomez den Stoff für einige ihrer<br />

Songs lieferte. Inder Ballade „Lose YouTo<br />

Love me“ lässt sie ihrem Herzschmerzfreien<br />

Lauf. IhrVerflossener habe sie nach nur zwei<br />

Monaten ersetzt, beklagt sie. Ihr Fazit: „Ich<br />

musste dich hassen, um mich zu lieben.“<br />

Auch„Look At HerNow“schlägt einen Bogen<br />

zu ihrem Ex,der ihreerste Liebe war.Eshabe<br />

Jahregedauert, bis ihreTränen versiegt seien,<br />

bekennt die Amerikanerin zu treibenden<br />

Beats. Wenigstens steigt sie am Schluss mit<br />

einem gestärkten Selbstbewusstsein wie<br />

Phönix aus der Asche. Mit dem funky „Fun“<br />

bricht Selena Gomezzuneuen Ufernauf. Sie<br />

hat endlich wieder Spaß, traut sich mit<br />

„Dance Again“ auf die Tanzfläche und kann<br />

es dabei ganz locker mit Kolleginnen wie<br />

Rihanna aufnehmen.<br />

Sie kann nun<br />

wirklich positiv in<br />

die Zukunft blicken.<br />

SelenaGomez:<br />

Rare<br />

Universal<br />

OL


25./26. JANUAR 2020 9<br />

Seit zwei Tagen war Franklin D.<br />

Roosevelt (1882–1945) Präsident der<br />

Vereinigten Staaten, da lud seine<br />

Frau, die frisch gebackene First Lady<br />

Eleanor Roosevelt (1884–1962), eine bekannte<br />

Menschenrechtsaktivistin, zu ihrer<br />

ersten Pressekonferenz ein. Zugelassen warennur<br />

Journalistinnen. So ein Treffen gab es<br />

von nun an jede Woche. Mit einem Schlag<br />

sah die Berichterstattung aus dem Weißen<br />

Haus anders aus. Die Chefredaktionen<br />

mussten jetzt Frauen in die Zentrale der<br />

Macht schicken.<br />

Auf diese Idee wurde Eleanor Roosevelt<br />

von ihrer Freundin Lorena Hickok<br />

(1893–1968) gebracht. Diebeiden hatten einander<br />

kennen- und lieben gelernt als Hickok,<br />

eine der bekanntesten Journalistinnen der<br />

Zeit, für Associated Press über Roosevelts<br />

Wahlkampf berichtete. Noch 1930 hatte Hickok<br />

einem Kollegen geschrieben, sie wäre<br />

immer nur die zweite Wahl, wenn es um eine<br />

Reportage oder ein Interview ginge.Anerster<br />

Stelle stände immer ein Mann. „Ich bin nicht<br />

scharfauf ihren Schreibtisch ... Wenn ich nur<br />

Reporter sein dürfte,statt irgendwelche Bla-<br />

Bla-Features machen zu müssen, nach denen<br />

sie mir von oben herab auf die Schulter<br />

klopfen und mir sagen, was für ein nettes<br />

Mädchen ich bin ... Manchmal tut das höllisch<br />

weh. Manchmal könnte ich durchdrehen.“<br />

Man kann sich vorstellen, wie Eleonor<br />

und Hick sich amüsierten bei der Vorstellung,<br />

wie in den Redaktionen geflucht wurde<br />

über die Entscheidung der First Lady. Eleonor<br />

Roosevelt genoss es, amlängeren Hebel<br />

zu sitzen und die Frauen in den Redaktionen<br />

unterstützen zu können. Zu dieser ersten<br />

voninsgesamt 348 wöchentlichen Konferenzen<br />

kamen am 6. März 1933 fünfunddreißig<br />

Frauen. Darauf war man nicht vorbereitet.<br />

Manche mussten sich auf den Boden setzen.<br />

Lorena Hickok und Eleanor Roosevelt kamen<br />

von den beiden Enden des weißen<br />

Amerika. Roosevelt war in der feinsten New<br />

Yorker Gesellschaft aufgewachsen. DieFamilie<br />

lebte vom ererbten Vermögen in großen<br />

Häusern mit Personal. Ihre Mutter starb, als<br />

Eleanor noch keine acht Jahrealt war.Ihr Vater<br />

war Alkoholiker und starb zwei Jahrespäter<br />

nach einem epileptischen anfall infolge<br />

eines Suizidversuchs. Eleanor lernte<br />

schwimmen, als ihr Onkel, der spätereamerikanische<br />

Präsident TheodoreRoosevelt, sie<br />

ins Wasser seines Swimmingpools warf. Später<br />

kam Eleanor in ein vornehmes Internat<br />

unweit von London, wuchs zu der beachtlichen<br />

Größe von1,80 Meter heran und heiratete<br />

1905 ihren Onkel sechsten Grades<br />

Franklin Delano Roosevelt. Das Paar hatte<br />

sechs Kinder und Franklin und Eleanor jeder<br />

für sich mindestens ebenso viele mehr oder<br />

weniger intime Freundinnen und Freunde.<br />

Als Franklin D. Roosevelt 1921 an Kinderlähmung<br />

erkrankte – seine Beine blieben<br />

zeitlebens gelähmt –und sich zunächst aus<br />

der politischen Arbeit zurückzog, begleitete<br />

Eleanor ihn nicht, sondernzog im Land umher,<br />

hielt Vorträge und trat in Rundfunksendungen<br />

auf. Sie wurde sehr populär. 1926<br />

lebte sie mit zwei Frauen zusammen, mit denen<br />

sie auch die politische Monatszeitschrift<br />

Women’s Democratic News herausgab.<br />

Hickoks Vater verprügelte seine Kinder,<br />

und nie gab es Geld zu Hause.Kaum war sie<br />

vierzehn, wurde sie von Stiefmutter und Vater<br />

aus dem Haus gejagt. Sie verdiente sich<br />

ihren Lebensunterhalt in ständig wechselnden<br />

Familien als Dienstmädchen, bis nach<br />

zwei Jahren eine Cousine ihrer Mutter sie zu<br />

sich nahm und ihr einen Schulbesuch ermöglichte.<br />

Nach einem Jahr ertrug sie die<br />

Hänseleien ihrer Mitschülerinnen nicht<br />

mehr.Sie fand Arbeit als Schreiberin in einer<br />

<strong>Zeitung</strong>. Nach ein paar Stellenwechseln stieß<br />

sie endlich auf einen Chefredakteur, der ihr<br />

„trinken und leben“ beibrachte. 1928 wurde<br />

sie angestellt von Associated Press, schrieb<br />

Eleanor Roosevelt mit weißem Hut und ihre Freundin Lorena Hickok, die nicht in ihr Smartphone tippt.<br />

zum Beispiel über die Entführung des Lindbergh-Babys.Sie<br />

war ein Star geworden.<br />

Zwischen dem Wahlsieg und dem Amtsantritt<br />

überlebte Roosevelt ein Attentat, in 34<br />

von48Staaten der USA waren die Banken geschlossen<br />

worden. Die USA steckten tief in<br />

der größten Wirtschaftskrise ihrer Geschichte.<br />

Inseiner Antrittsrede erklärte der<br />

neue Präsident: „Das einzige, wovor wir<br />

Angst haben müssen, ist die Angst selber.“<br />

Als die Roosevelts ins Weiße Haus einzogen,<br />

kam Lorena Hickok mit. Ihren Job bei<br />

Associated Press hatte sie aufgeben müssen.<br />

Sie stand Eleanor Roosevelt zu nahe, um<br />

noch objektiv über sie schreiben zu können.<br />

Die nächsten Jahre waren Hick und Eleanor<br />

viel zusammen. Sie reisten durch die USA,<br />

analysierten die Lage, machten sich ein Bild<br />

davon, welche Maßnahmen des New Deal<br />

welche Folgen hatten.<br />

Die Geschichte<br />

von Eleanor und Hick<br />

Eleanor Roosevelt, Ehefrau des amerikanischen Präsidenten, und Lorena<br />

Hickok, eine bekannte politische Reporterin, waren ein paar Jahre lang<br />

ein mit der Verbesserung der Welt beschäftigtes Liebespaar<br />

VonArnoWidmann<br />

Hickok schrieb nicht mehr für <strong>Zeitung</strong>en,<br />

sondern Berichte für die Administration. In<br />

denen fehlte es nicht an harten Fakten und<br />

Zahlen, aber immer wieder erzählte sie darin<br />

auch Geschichten von Einzelnen und<br />

machte so deutlich –wie sie das auch als Reporterin<br />

getan hatte –, was in den Menschen<br />

vorging. Diese Berichte halfen dem Präsidenten,<br />

die Lage im Land zu begreifen.<br />

Das war großartig, aber das war auch alles.Die<br />

Bürger erreichte Lorena Hickok nicht<br />

mehr. Siebzehn Jahre hatte es gedauert, bis<br />

sie zu einer der wichtigsten Reporterinnen<br />

des Landes geworden war,und jetzt hatte sie<br />

das alles hingeworfen. Aus Liebe zur First<br />

Lady.Die sie ebenfalls liebte,aber nicht in jener<br />

Ausschließlichkeit, von der Lorena Hickok<br />

träumte.<br />

Siewohnte bis zum Tode des Präsidenten<br />

im Weißen Haus; sie hatte ein Zimmer dort.<br />

BETTMANN<br />

Aber schon Mitte der30er-Jahrekam es nicht<br />

mehr zu jener intimen Nähe, die beide<br />

Frauen so glücklich gemacht hatte,als sie zusammen<br />

im Auto –ganz ohne Security –die<br />

USA erforschten. Manchmal hatten sie gezeltet<br />

und auf dem Boden geschlafen. Diese<br />

Fahrten dauerten Wochen oder gar Monate.<br />

Dann wieder waren sie getrennt. Die First<br />

Lady ging ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen<br />

nach, Lorena Hickok fuhr weiter und<br />

kümmerte sich um die Schwierigkeiten bei<br />

den Hilfsprogrammen des NewDeal. Sieberichtete<br />

zum Beispiel darüber, warum das<br />

Geld oder die Sachleistungen nicht bei denen<br />

ankamen, die sie brauchten.<br />

Das Telefon gab es schon, auch die Telegraphie.<br />

Aber das wichtigste Kommunikationsmittel<br />

war der Brief. Vom Briefwechsel<br />

der beiden sind um die 3200 Briefe erhalten.<br />

Im ersten von Eleanor an Hick vom 5.März<br />

1933 heißt es: „Hick, meine Liebste,ich kann<br />

heute Nacht nicht zu Bett gehen, ohne Dirzu<br />

sagen: Es war als verließe mich heute Abend<br />

auch ein Teil vonmir.“ In den Briefen verbinden<br />

sich Liebeserklärungen mit Eifersuchtsanfällen,<br />

mit Beschreibungen, wie Armen<br />

und Frauen das Leben schwer gemacht wird,<br />

mit Erwägungen, was dagegen zu tun wäre.<br />

Hickok sprach mit Afroamerikanern, die<br />

einen Plan ausgearbeitet hatten, wie man<br />

durch eine bessere Ausbildung der jungen<br />

Schwarzen besser bezahlte Dienstmädchen<br />

aus ihnen machen könnte.Hickok, die ja einschlägige<br />

Erfahrungen hatte, meinte nur:<br />

Wenn schon Kurse,dann doch besser für die<br />

weißen Arbeitgeberinnen.<br />

Fast alles,worüber ich hier berichte,habe<br />

ich aus einem 2016 erschienenen Buch. Es<br />

heißt „Eleanor and Hick –The Love Affair<br />

that shaped a First Lady“, erschienen bei<br />

Penguin Press. Leider noch nicht auf<br />

Deutsch. Autorin ist Susan Quinn, vonder es<br />

auf Deutsch eine Colette-Biografie gibt.<br />

„Eleanor and Hick“ erzählt nicht nur die<br />

Geschichte einer Liebe. Das Buch erzählt<br />

auch die Geschichte, wie ein Land aus der<br />

größten Krise seiner Geschichte herauskommt.<br />

Nicht indem es Ängste beschwört,<br />

sondern indem es Arbeitsplätze und Raum<br />

für Hoffnung schafft. Die Protagonistinnen<br />

sind nicht einfach die Guten. Der Antisemitismus<br />

der NewYorker Oberschicht, aus der<br />

die Roosevelts kommen, das mit dem Opiumhandel<br />

erworbene Vermögen der Delanos<br />

–das wirdalles erwähnt. Auch der immer<br />

wieder durchbrechende rassistische Blick,<br />

den man nicht ein für alle Malablegen kann,<br />

wirdregistriert. Aber gerade das ist selbst ein<br />

Stück Hoffnung. Zeigt es doch, dass man<br />

nicht sein Leben lang in der Schublade bleiben<br />

muss,indie man geboren wurde.<br />

„Eleanor and Hick“ ist auch eine Mediengeschichte.<br />

Zunächst weil es die Geschichte<br />

einer wichtigen Journalistin ist. Aber auch<br />

Eleanor Roosevelts Frauenpressekonferenzen<br />

sind Mediengeschichte. Und als sie auf<br />

dem Rückflug von einer Reise nach Puerto<br />

Rico eine Pressekonferenz gab, war es wohl<br />

die erste in einem fliegenden Flugzeug.<br />

Vorallem aber blickt der Leser in eine völlig<br />

andere Öffentlichkeit. VonRoosevelt gab<br />

es in keiner <strong>Zeitung</strong> ein Foto, das ihn in einem<br />

Rollstuhl zeigte oder gar den Moment<br />

abbildete, daervon zwei Männern aus dem<br />

Auto in den Rollstuhl gehoben wurde. Nicht<br />

ein einziges. Alle Journalisten hielten sich<br />

daran, dass solche Bilder nicht veröffentlicht<br />

wurden. Seine Erkrankung hatte Franklin D.<br />

Roosevelt ereilt, als er schon ein bekannter<br />

Politiker der Demokraten war. Jeder wusste,<br />

dass er auf den Rollstuhl angewiesen war.<br />

Aber so erschien er als einer, der die Krankheit<br />

überwunden hatte. Auch seine Frauengeschichten,<br />

die er nicht wirklich versteckte,<br />

wurden nicht veröffentlicht.<br />

Das Arrangement des Ehepaares, das getrennte<br />

Häuser hatte und getrennte Leben<br />

führte, wurde nicht skandalisiert. Die<br />

Freundschaften, die Eleanor Roosevelt mit<br />

bekannten und bekennenden Lesben hatte,<br />

scheinen niemanden –auch keinen Republikaner<br />

–veranlasst zu haben über Sodom und<br />

GomorraimWeißen Haus zu zetern.<br />

Eleanor Roosevelt hatte auch eine <strong>Zeitung</strong>skolumne.„My<br />

Day“ hieß sie.Von 1936<br />

bis 1962. Heute würde man es einen Blog<br />

nennen. Am 25. Januar 1960 wandte sie sich<br />

in ihrer Kolumne dagegen, dass vier Lehrer<br />

von ihrem Job suspendiert worden waren,<br />

weil sie vor vielen Jahren einmal Mitglieder<br />

der Kommunistischen Partei gewesen sein<br />

sollten. Eleanor Roosevelt hält diesem Berufsverbot<br />

entgegen: „Ich würde mich<br />

freuen, es gäbe an jeder Schule einen Kurs,<br />

der einen lehrte, ander Demokratie teilzunehmen,<br />

also ein wirklich guter Bürger zu<br />

werden – und man kümmerte sich nicht<br />

darum, mit welchen politischen Ideen Lehrervor<br />

vielen Jahren liebäugelten.“<br />

RÜCKBLICK VON ARNO WIDMANN<br />

Weltreise, Drahtbügel und<br />

<strong>Berliner</strong> Appell<br />

25. Januar 1890<br />

Nellie Bly: Die amerikanische Journalistin<br />

Nellie Bly vollendet ihre Reise um die Welt<br />

auf den Spuren vonJules Vernes (1828–1905)<br />

Romanhelden Phileas Foggs mit spektakuläremErfolg<br />

nicht in 80 Tagen, sondernbereits<br />

am 73. Tag.<br />

25. Januar 1904<br />

Kleiderbügel: Im Auftrag des Fabrikanten<br />

John B. Timberlake wird beim United States<br />

Patent Office ein Patent auf einen Kleiderbü-<br />

Nellie Bly (1864–1922) als Reporterin.<br />

HULTON ARCHIVE<br />

gel aus Draht beantragt. Erfinder des Drahtbügels<br />

ist Albert J.Parkhouse. Erist Angestellter<br />

vom Timberlakes Wire and Novelty<br />

Company und geht also leer aus.<br />

25. Januar 1982<br />

<strong>Berliner</strong> Appell: Robert Havemann und PfarrerRainer<br />

Eppelmann veröffentlichen in der<br />

DDR den <strong>Berliner</strong> Appell: „Frieden schaffen<br />

ohne Waffen: 1.) Es kann in Europa nur noch<br />

einen Krieg geben, den Atomkrieg. DieinOst<br />

und West angehäuften Waffen werden uns<br />

nicht schützen, sondern vernichten. Wir<br />

werden alle längst gestorben sein, wenn die<br />

Soldaten in den Panzern und Raketenbasen<br />

und die Generäle und Politiker in den<br />

Schutzbunkern, auf deren Schutz wir vertrauten,<br />

noch leben und fortfahren zu vernichten,<br />

was noch übrig geblieben ist. 2.)<br />

Darum: Wenn wir leben wollen, fortmit den<br />

Waffen! Und als erstes: Fort mit den Atomwaffen!<br />

Ganz Europa muss zur atomwaffenfreien<br />

Zone werden ... 3.) Das geteilte<br />

RobertHavemann (1910–1982)<br />

im Jahre 1979.<br />

DPA<br />

Deutschland ist zur Aufmarschbasis der beiden<br />

großen Atommächte geworden. Wir<br />

schlagen vor, diese lebensgefährliche Konfrontation<br />

zu beenden. Die Siegermächte<br />

des 2. Weltkrieges müssen endlich die Friedensverträge<br />

mit den deutschen Staaten<br />

schließen, wie es im Potsdamer Abkommen<br />

von 1945 beschlossen worden ist. Danach<br />

sollten die ehemaligen Alliierten ihre Besatzungstruppen<br />

aus Deutschland abziehen<br />

und Garantien über die Nichteinmischung<br />

in die inneren Angelegenheiten der beiden<br />

deutschen Staaten vereinbaren.“<br />

Und am 25. Januar 1950 in der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Szenen wie aus Bertoluccis Film „1900“:<br />

Mehrere HJundert Landarbeiter und landarme<br />

Bauernnahmen am Montag bei Catanzaro<br />

in Süditalien brachliegendes Land in<br />

Besitz, um es zu bearbeiten.Versuche der Polizei,<br />

die Selbsthilfeaktion zu unterbinden,<br />

scheiterten.


10 25./26. JANUAR 2020<br />

Erinnerung an den Plumpudding,dieser<br />

geliebten Kuchenfackel<br />

Selbstverständlich lässt sich der Plumpudding in seiner amorphdiffusen,<br />

beinahe viskosen, in jedem Fall massiven, klebrigen,<br />

bräunlich-gefleckten Verfassung als Paradebeispiel für die britische<br />

Katastrophenkulinarik denunzieren, vonder wir nur froh sein können,<br />

dass sie uns im Zugedes Brexits irgendwie abhanden kommt<br />

und auf dem nunmehr grenzbewehrten, EU-entfernten und also<br />

nicht nur politisch und ökonomisch, sondernauch gastronomisch<br />

im eigenen Saft schmorenden Eiland bleibt …<br />

Aber mal halblang: Ich habe Plumpudding vorlanger Zeit bei<br />

einer Londoner Familie für mich entdeckt. Dorthin hatten mich<br />

meine Elterngeschickt, ich sollte als Sechstklässler vorallem die<br />

Sprache lernen, lernte aber auch etliche Speisen kennen und lieben.<br />

Den Plumpudding,eigentlich ein zu Weihnachten gereichtes<br />

Festessen, bereitete man nun eigens für mich und mit einigem<br />

Stolz zu –als besondere Ehre für den ausländischen Gast. Ich hatte<br />

zuerst einigeirrigeErwartungen, weil ich mit einem „Pudding“ die<br />

Vorstellung einer süßen Milchspeise verband. Stattdessen wurde<br />

nun in einer Kuchenformder in seiner Beschaffenheit an einen Serviettenknödel<br />

erinnernde, allerdings herb-süßliche, rosinenfruchtigeFestschmaus<br />

gereicht. Meine Gastelternverzichteten auf den<br />

obligatorischen Alkohol, allerdings nicht darauf, mir wenigstens zu<br />

zeigen, wie durch die Zugabe vonHochprozentigem beim Servieren<br />

aus dem Plumpudding eine Kuchenfackel wird. Ein brennender,<br />

flambierter Kuchen –dieses pyrotechnische Happening konnte den<br />

Gast aus Deutschland schwer beeindrucken.<br />

DankeEngland für diese lukullisch-ästhetische Innovation!<br />

Noch heute bereite ich mir diese kindgerecht entschärfte Variante<br />

des Plumpuddings zu; der Alkohol bringt mir einfach zu viel Würze,<br />

zu viel Schärfe hinein. Auch ohne Rum, Brandy, Portwein, Kirschwasser,Amaretto<br />

oder,ganz besonders schlimm, Guinness, können<br />

die anderen Zutaten ihr wunderbares Aroma entfalten. Neben<br />

Rosinen und anderen Trockenfrüchten, die im Englischen als<br />

„Plum“ bezeichnet werden, sind es vorallem Nüsse, Muskat, Pfeffer,Zitrone,<br />

Gewürznelken, brauner Zucker und Semmelbrösel.<br />

Letzteres, also das Brotrestartige, wird seiner matschigen Konsistenz<br />

und seiner dann saftigen Kompaktheit wegen„Pudding“ genannt.<br />

Klingt logisch und ist lecker! Und wo wir schon mal beim<br />

Thema kulinarischer Kompaktheit sind: Unbedingt empfehlenswert<br />

ausder englischen Küche sind Scones –das schwergewichtige,<br />

brötchenartigeund sehr saugfähigeGebäck, das mit Clotted Cream<br />

und Strawberry Jam eine herrliche Schweinerei im absolut hochkalorischen<br />

Bereich ergibt. Und überhaupt, das englische Frühstück<br />

mit Speck, Würstchen, Nierchen, Blutwurst, Bohnen in süßer Tomatensoße<br />

und trockenem Toast. Ein Traum. Ein Kulinarik-Knaller!<br />

Christian Schlüter<br />

schwärmt für das saftig Kompakte<br />

inder<br />

englischen Küche.<br />

Are you going to<br />

Scarborough Fair?<br />

Der Brexit hat uns schon ganz schön viele Nervengekostet, und<br />

das kam so: Voretwa zwei Jahren entschloss sich meine Tochter,ein<br />

Schuljahr in England zu verbringen. DieWahl fiel auf Scarborough,<br />

ein Seebad an der Ostküste in der Grafschaft Yorkshire,<br />

Nordengland. Und, ja, es ist das Scarborough mit dem Jahrmarkt,<br />

auf den sich das Volkslied „Are yougoing to ScarboroughFair“ bezieht,<br />

das man vorallem in der Version vonSimon &Garfunkel<br />

kennt. Das Kind bewarb sich erfolgreich beim Scarborough SixthformCollege,einestaatliche<br />

Schule, die in den vergangenen Jahren<br />

immer auch eine Handvoll EU-Studentenaufgenommen hat,<br />

ohne dass diese Schulgeldbezahlen müssen. Das Referendum, bei<br />

dem die Mehrheit der Briten für den Austritt aus der EU gestimmt<br />

hatten, hatte damals schon stattgefunden, aber Julie, meine Ansprechpartnerin<br />

bei Admissions, also dem Zulassungsbüro, beruhigte<br />

mich: Im Collegegingen sie davonaus, dass sich in den ersten<br />

Jahren nach dem Brexit garnichts ändernwürde. Die britische<br />

Regierung habe sich dann garantiertumandere Dingezukümmern,<br />

als um Austauschstudenten. Julie wirkte gelassen. Die Entwicklungen<br />

gabenihr recht. Kurz nach unserem Telefonat wurde der<br />

Brexit verschoben.<br />

Im August, zwei Tage nachdemBoris Johnsonbei Angela Merkel<br />

vorstelliggewordenwar,flog das Kind nachManchester.Zur Sicherheit<br />

hatte ich für sieeinen Reisepass besorgt. Es könne ja sein, dass<br />

sie in ihrer Zeit in England ein Visum beantragen müsste, dachteich.<br />

Nach ihrerAnkunftberichtete sie begeistert, dieStewardessen hätten<br />

sie mit „Love“angesprochen und die Scarborougher würden sich<br />

beimAussteigen aus dem Bus beim Fahrer bedanken. Sie war bis dahin<br />

mit dem M41 zur Schule gefahrenund dementsprechendfassungslos.Mitte<br />

Oktober schickte Boris Johnsondas Parlament in den<br />

Zwangsurlaub,umseinenhartenBrexit am 31.Oktoberdurchführen<br />

zu können.Johnson warmir unheimlich.<br />

EinesNachtsträumte ich, er würdealleEU-Bürger ausdem Land<br />

werfen.Tags daraufrief ichJulie an.Diesmalwirktesie ratlos. Sie<br />

wissenicht, waspassiert, sagtesie.Was warenwir in Berlin erleichtert,als<br />

dienächsteVerschiebungkam, und das„hart“ keineOption<br />

mehrzusein schien.Inzwischenliebt meineTochter Yorkshire Tea,<br />

Fish Pie undden LeuchtturmamStrand,wosie sich mitihrenFreundentrifft.<br />

Dieser Tage sprachen Julie undich wieder miteinander.Sie habe<br />

nichts gehört,abersie gehe davonaus,dassmeine Tochter das<br />

SchuljahrinScarborough beenden könne.Was danachpassiert, ob<br />

die Schule auch künftig EU-Studenten aufnehmen werde–Julieweiß<br />

es nicht. Siewürden erst malsotun,als seialles beim Alten. Julie<br />

seufzte. „Itiswhatitis“,sagtesie.Dann legte sieauf.<br />

Susanne Lenz<br />

ist England viel nähergerückt,<br />

seitdem ihre Tochter dortzur Schulegeht.<br />

Time to say<br />

goodbye<br />

Am 31. Januar ist es so weit:<br />

Großbritannien tritt nach<br />

jahrelangem Chaos aus der EU aus.<br />

Grund genug, die Erinnerungen ans<br />

Inselreich noch mal Revue passieren<br />

zu lassen. Vier Redakteure<br />

verabschieden sich<br />

GETTY IMAGE<br />

Brexit, doch<br />

wir bleiben verbunden<br />

Wieso soll ich mich vonGroßbritannien verabschieden? Wird bald<br />

eine Mauer hochgezogen?Wird die Insel demnächst in der Nordsee<br />

versinken? Das Land verlässt die Europäische Union, das tut weh,<br />

ja. Viele Deutsche scheinen den Wunsch nach einem Austritt aus<br />

der Europäischen Union als eine persönliche Beleidigung aufzufassen<br />

und wenden sich enttäuscht ab.Von einem <strong>Berliner</strong> Buchverlag<br />

bin ich zu einer Partyeingeladen worden, bei der England verabschiedet<br />

werden soll. Ich kann mich aber nicht abwenden, auch<br />

wenn mich das Ergebnis des Referendums 2016 tief getroffen hat<br />

und ich den Austritt für den falschen Weghalte. Aber ich werde der<br />

Insel weiter verbunden bleiben, Brexit hin oder her.Ich werde weiter<br />

britische Serien gucken, Bücher britischer Autoren lesen.<br />

Ich habe fünf wichtigeJahre meines Lebens in London verbracht,<br />

England ist das Geburtsland meines Mannes, meine Kinder haben<br />

britische Pässe. Sie wollen diesen Teil ihrer Kultur kennenlernen.<br />

Aufder Insel leben zwei Omas und zwei Opas, der Segen der Patchwork-Familie.<br />

Sie wollen und sollen ihre Enkel weiterhin sehen.<br />

Das heißt nicht, dass mich der Brexit nicht verunsichert. Bevorwir<br />

neulich zu Weihnachten zum Familienbesuch fuhren, hatte ich ein<br />

bisschen Angst. Ich hatte vonÜbergriffen auf Europäer in englischen<br />

Städten gelesen. Waressicher,auf der Straße Deutsch zu<br />

sprechen? Ich schärfte meinem Sohn und meiner Tochter in Berlin<br />

ein, in der Öffentlichkeit lieber Englisch zu sprechen. Ich dachte an<br />

Opa Michael und Opa Michael. Meine Schwiegermutter hatte zweimal<br />

geheiratet, beide Male einen Mann namens Michael. Sicher<br />

ganz praktisch, immerhin eine Sache weniger,die man sich vom<br />

Partner merken muss. Der eine Opa Michael, ein pensionierter<br />

Banker,hat sich seit Jahren für den Brexit eingesetzt, ich erinnere<br />

mich an einigesteife Abendessen. Der andere Opa Michael, ein<br />

Bootsbauer,hat jahrzehntelang Labour gewählt, ist aber auf Boris<br />

Johnson umgeschwenkt. Als wir da waren, ging es um das Wetter,<br />

Hauspreise und vorallem um die Kinder,ihre Vorlieben, ihre Entwicklung,ihre<br />

Krankheiten. Keiner sprach über den Brexit. Es<br />

schien, als wollten alle das Thema vermeiden, als seien sie seiner<br />

überdrüssig.Als ich meine Schwiegermutter darauf ansprach, verdrehte<br />

sie die Augen. „I just hope it finally gets done“ („Ich hoffe, es<br />

passiertjetzt endlich mal“), sagte sie. Dann sprach sie über den<br />

neuen Chefredakteur der Vogue, ein Thema, das sie eindeutig mehr<br />

interessierte. „Get Brexit done“ war auch der Slogan, mit dem der<br />

KonservativeBoris Johnson die Wahl gewonnen hat.<br />

Ansonsten waren die Briten im Umgang höflich, liebenswürdig wie<br />

immer,die Verkäuferinnen und Supermarktkassierinnen nannten<br />

mich „Love“oder „Darling“. Und das, obwohl mein Sohn und meine<br />

Tochter auf Deutsch auf mich einredeten.<br />

Sabine Rennefanz<br />

hat schon ihren Sommerurlaub<br />

in Cornwall gebucht.<br />

Kate, Kevin und Ronny<br />

happyambeach!<br />

Erste Fremdsprache, fünfte Klasse, Anfang der Neunziger.Schulenglisch,<br />

very British, mit einer Begrüßung ging es los: „Good<br />

morning,boysand girls.“ An die Tafel schrieb die Lehrerin: „Good<br />

morning,Mrs. Gembries.“ Wirlasen und sprachen jetzt Englisch!<br />

Dann, „look, listen, say“, schlugen wir unsere Green-Line-Bücher<br />

auf und lernten echte Engländer kennen: Ein Jungestellte sich geschüttelt,<br />

nicht gerührtvor:„My name is Ronny, RonnyBennett.“ Da<br />

war „his babybrother Timmy“, außerdem Kevin Pearson und seine<br />

Schwester:„That’sKate. Kate is terrible.“ Sie wohnten in York,Selby<br />

Road, sie gingen in die Fulford ComprehensiveSchool, ihre Sätze<br />

wurden mit der Zeit anspruchsvoller:„It's aflat, not ahouse.“ Und<br />

als ein fremdes Auto in derNachbarschaft vorfuhr, fragte Ronny: „D<br />

for Denmark?“ Kevin antwortete: „No, Dfor Deutschland.“ Bald verstand<br />

ichdie Textevon Roxette, aber Linda vonder ersten Bank<br />

nicht meine Gefühle: „Hello, youfool, Ilove you.“<br />

Eines Tagesnahmen die Schulbuchkinder den Zug nach<br />

Whitby, sie besuchten das „railwaymuseum“, sahen „steam“ aufsteigen,<br />

waren „happy“ am „beach“. Wirwaren erstaunt, dass man<br />

in England ohne Begleitung der Elternans Meer fahren darf. Welch<br />

heile Inselwelt! Über Whitbyhatte bereits Bram Stoker gesagt: „This<br />

is alovely place.“ Dann ließ er hier seinen „Dracula“ los. Langebissen<br />

auch die Fische an vorWhitby. Noch klagte niemand über Fangquoten<br />

und the European Union's Common Fisheries Policy.<br />

Zum ersten Mal wirklich in England war ich mit Anfang 30. London<br />

Luton AirporttoLondon Victoria,11,50 Pfund, mit dem Green-<br />

Line-Bus. Daher kam der Schulbuchname. Ich musste an Mrs.<br />

Gembries denken, an die vielen Doppelstunden im Sprachlabor,<br />

wenn es „plock“ machte im Kopfhörer.Denn dann wusste ich, dass<br />

sie mithörte, wie ich zwischen den Zeitformen „simple present“ und<br />

„present perfect“ sprang und mir die Zungeverdrehte, um die Präposition<br />

„through“ nicht ganz so feucht auszuspucken. Linda saß<br />

oft vormir.Sie hatte blondes Haar.<br />

Das „simple present“ kann einfache Gegenwartausdrücken<br />

oder für die einfache Zukunft stehen. „Brexit means Brexit“ meint<br />

etwa einen jetzigen Zustand, den man nicht zu verändernplant.<br />

Meint aber auch ein baldiges Ereignis, das sicher ist, da es einem<br />

festen Zeitplan folgt. So steht es jedenfalls auf einer Grammatikseite<br />

im Netz und ist letztlich einfacher,als es klingt. Schwieriger<br />

war zuletzt die Frage, warum die Briten ständig feste Versprechen<br />

machen und dann doch immer wieder ihre Zeitpläne ändern.<br />

RonnyBennett aus York würde heute vielleicht fragen: „B for<br />

Bruxelles?“ Und Kevin Pearson antworten: „No, Bfor Brexit.“ Mean<br />

it? Mean it! Dazu müsste im Hintergrund ein Song vonRoxette laufen:„It<br />

must have been love,but it's overnow“. Waswohl aus Linda<br />

geworden ist?<br />

Paul Linke<br />

verzeiht seiner Englischlehrerin Mrs. Gembries<br />

alle unberechtigten Einträgeins Klassenbuch.<br />

Gutsch<br />

Leo<br />

Hochverehrte<br />

Königin!<br />

VonJochen-Martin Gutsch<br />

Hochverehrte Königin Elizabeth II., mit<br />

Trauer und Bestürzung habe ich zur<br />

Kenntnis genommen, dass Prinz Harry(Herzog<br />

von Sussex) und seine Frau Meghan<br />

(Herzogin vonSussex) sich vomIhren königlichen<br />

Rollen im Königshaus Windsor zurückziehen<br />

wollen.<br />

Ich kann Ihre Tränen der Enttäuschung,<br />

hochverehrte Königin, nicht trocknen. Noch<br />

vermag ich es, Ihr tiefes, aufrichtiges Unverständnis<br />

ob dieses Vorgangs in tiefes, aufrichtiges<br />

Verständnis zu verwandeln.<br />

Darf ich offen sprechen, meine Königin?<br />

Harry(der kleine Loser) und Meghan (amerikanisches<br />

Miststück) haben nie begriffen,<br />

was für ein göttliches Privileg es ist, Teil des<br />

glorreichen Königshauses Windsor zu sein!<br />

Ichschon.<br />

Meine Königin, Sie werden mich nicht<br />

kennen, deshalb möchte ich mich kurz vorstellen:<br />

Mein Name ist Jochen-Martin<br />

Gutsch, Duke of Absolutely Nothing. Ichentstamme<br />

nicht direkt einer königlichen Familie,<br />

aber doch einer Dynastie: von Zahnärzten.<br />

Seit drei Generationen wird inunserer<br />

Familie dem stolzen Beruf des Bohrens und<br />

Füllens von Löchern nachgegangen. Apropos<br />

Loch: Es wäre mir eine Ehre und ein<br />

Wunsch, das Loch zu füllen, das Harry (Loser)<br />

und Meghan (Miststück) in IhrerFamilie<br />

und in IhremHerzenhinterlassen haben.<br />

Wasqualifiziert mich für einen Platz im<br />

Königshaus? Einiges. Ich wurde geboren in<br />

Karlshorst, auch bekannt als das Windsor<br />

von Ost-Berlin. Die Gegend in der ich aufwuchs,<br />

heißt: das Prinzenviertel. Ich denke,<br />

eine schicksalhafte Disposition für meinen<br />

Wegins Königshaus ist nicht von der Hand<br />

zu weisen.<br />

Das bescheidene Schloss, indem meine<br />

Familie wohnte, wurde von der KWV gepflegt:<br />

der Königlichen Wohnungsverwaltung.<br />

Natürlich wuchs ich mit Bediensteten<br />

auf, über uns lebte meine Oma. Wirnannten<br />

Sie: Queen Mum. Der Umgang mit alten,<br />

starrköpfigen Personen, die viel vom Weltkrieg<br />

erzählen, ist mir nur allzu vertraut. Zu<br />

meinen ganz frühen Leidenschaften gehört<br />

der weiße Sport: Tennis. Oft stand ich auf<br />

dem CentreCourtdes Tennisplatzes der BSG<br />

Möbelkombinat. Ein Möbelkombinat,<br />

meine hochverdrehte Königin, müssen Sie<br />

sich vorstellen wie eine königliche Porzellanmanufaktur.Nur<br />

ohne Porzellan.<br />

Stand ich mal nicht auf dem Tennisplatz,<br />

dann pflegte ich die Pferde.InKarlshorst gibt<br />

es eine Trabrennbahn, wo betrunkene, vierschrötige<br />

Männer ihr letztes Hartz-IV-Geld<br />

verwetten. No,I’m just kidding! In Karlshorst<br />

gibt es die königliche Pferde-Rennbahn, wo<br />

Herren und Damen vonedlem Geblüt prächtige<br />

Hüte und Champagner-Flöten umhertragen.<br />

Es ist hier wie in Ascot.<br />

Meine hochsensible Königin, eines steht<br />

für mich an erster Stelle in einem Leben: Tradition.<br />

Ich liebe alles, was schon immer da<br />

war. Und verachte diejenigen, die alles neu<br />

erfinden. Gott hat die Welt innerhalb von<br />

sechs Tagen erschaffen! Sie verändern zu<br />

wollen, bedeutet: Blasphemie. Zur Tradition<br />

gehören für mich auch uniformierte Zeremonien.<br />

Gerne schlage ich Menschen zum<br />

Ritter. Oder zu irgendwas anderem. Besonders<br />

eine Zeremonie trage ich seit der Kindheit<br />

im Herzen: den Fahnenappell. Youknow<br />

Fahnenappell, my precious Queen? I can<br />

showyou! It’s big time fun.<br />

Meine Frau ist, anders als Meghan (Miststück),<br />

bescheiden, arbeitsam und hat alle<br />

Folgen von „The Crown“ gesehen. Zusammen<br />

sind wir auch komplett ehrgeizlos, was<br />

die Thronfolge betrifft. Wir wollen nicht regieren.<br />

Nur imSchloss rumhängen und ein<br />

bisschen Charity machen. Irgendwo hungernden<br />

Kindernüber den Kopf oder die aufgeblähten<br />

Bäuche streicheln –das lieben wir!<br />

Welchen Titel Siemir geben, meine hochbezahlte<br />

Königin, bleibt Ihnen überlassen.<br />

Gerne bin ich der neue Herzog von Sussex.<br />

Oder der Duke of Karlshorst. Oder der kleine<br />

Lord. Oder der dunkle Lord. Oder der Earl<br />

Grey.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020 – S eite B1<br />

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Service<br />

Richtig durchsetzen<br />

im Berufsalltag<br />

Karriere, Seite B4<br />

Frisch, frech, freundlich:<br />

der Citroën C5 Aircross im Test<br />

Mobile Welten, Seite B8<br />

Am Steuer der Pistenraupe<br />

Wiefunktionieren Seilbahnen eigentlich? Wiefährt sich ein Pistenbully? Und wie arbeiten Pistenretter? –Mancherorts darf man das selbst erleben und testen<br />

VonVerena Wolff<br />

Harte und griffige Pisten,<br />

komfortable Lifte,<br />

Schneegarantie durch<br />

Schneekanonen und rasche<br />

Hilfe bei Unfällen: Dass hinter<br />

alpinem Massenwintersport enorme<br />

Logistik steckt, ist den meisten Skifahrern<br />

und Snowboardern bewusst.<br />

In einigen Skigebieten versprechen<br />

Führungen undTouren aber auch tiefereEinblicke<br />

in das Tagesgeschäft.<br />

In vielen Alpen-Skigebieten kann<br />

man eine Fahrt mit dem Pistenbully<br />

unternehmen und dabei Spannendes<br />

von denen erfahren, die den Job<br />

oft schon seit Jahrzehnten machen.<br />

An manchen Pisten müssen die riesigen<br />

Raupen sogar angehängt werden,<br />

weil das Gefälle so groß ist.<br />

Auf dem Kaunertaler Gletscher<br />

nehmen die Profis Gert und Daniel<br />

Gäste mit ins Führerhaus. Wer volljährig<br />

ist, darf auch ans Steuer der<br />

acht Tonnen schweren und 510 PS<br />

starken Maschine. Sonntags, dienstags<br />

und donnerstags gibt es die<br />

Tour,die 245 Euro proPerson kostet.<br />

Im Tannheimer Talkönnen Wintersportler<br />

den Pistenmachern der<br />

Jungholzer Skilifte beim Präparieren<br />

über die Schulter schauen. Auch in<br />

Hochfügen im Zillertal, im Alpbachtal,<br />

am Hochkönig in den Berchtesgadener<br />

Alpen und in anderen Orten ist<br />

die Mitfahrtmöglich. DiePistenbully-<br />

Touren finden meist am Nachmittag<br />

statt und kosten zwischen 50 und 100<br />

Euro proPerson –buchen muss man<br />

meist vorher. Inder Schweiz gibt es<br />

solche Angebote zum Beispiel in St.<br />

Moritz, Arosa Lenzerheide und in der<br />

Aletsch Arena.<br />

Im Parcours mit dem Snowmobil<br />

Der Skicircus Saalbach-Hinterglemm<br />

wartet mit einer eigenen<br />

„Snowmobile-City“ auf. Hier können<br />

Wintersportler wendige Skidoos<br />

durch einen Parcours jagen oder die<br />

Pistenraupen steuern –das geht jeweils<br />

von Dienstag bis Sonntag vom<br />

frühen Nachmittag bis Abend.<br />

Auf dem Hintertuxer Gletscher<br />

gibt es eine Pistenbully-Testarea. Für<br />

alle Probe-Fahrer gilt hier: Sie müssen<br />

einen Führerschein besitzen<br />

und festes Schuhwerkanhaben –mit<br />

Skischuhen fällt die Fahrtaus.<br />

Seit Dezember 2017 fährt die<br />

neue Zugspitzbahn. Beim Bau wurden<br />

mehrere Rekorde gebrochen –<br />

unter anderem hat sie nach Angaben<br />

In der Schweizer Aletsch Arena kann man in einem Pistenbully mitfahren.<br />

DPA<br />

der Betreiber die mit 127 Metern<br />

höchste Stahlbaustütze für Pendelbahnen.<br />

Wer nicht einfach nur aus<br />

dem Tal auf den Berg fahren will,<br />

kann sich in der Sommersaison<br />

zweimal täglich erklären lassen, wie<br />

die Seilbahn funktioniert, welche<br />

Herausforderungen es beim Baugab<br />

und wie die Bergstation aufgebaut<br />

ist. DieFührungen sind kostenlos.<br />

Am Hintertuxer Gletscher gibt es<br />

Ende April 2020 eine Technik-Tour<br />

mit Stationen bei zwei Seilbahnen, in<br />

der Pistenbully-Werkstatt und bei der<br />

Beschneiungszentrale des Gebiets.<br />

Viel zu lernen auf Technikführungen<br />

Die Konstruktion der 3S-Penkenbahn<br />

in Mayrhofen ist atemberaubend.<br />

Schwindelerregend hoch<br />

schweben die Kabinen über dem Zillertal,<br />

ehe sie über den Gipfel in<br />

Richtung Skigebiet verschwinden.<br />

Eine Führung bietet jeden Mittwoch<br />

imWinter einen Einblick hinter diese<br />

technische Meisterleistung.<br />

Auch in Lech/Zürs am Arlberg, im<br />

Montafon, in Heiligenblut am Großglockner,<br />

inLermoos und anderen<br />

Skigebieten in Österreich gibt es<br />

feste Zeiten für Technikführungen,<br />

die oft keinen Eintritt kosten. In einigen<br />

Schweizer Skigebieten gibt es<br />

ebenfalls solche Führungen, darunter<br />

in Flims Laax, Arosa Lenzerheide<br />

oder Crans-Montana.<br />

In der Tiroler Gemeinde Serfaus<br />

fährt seit 1985 eine U-Bahn, damit<br />

die Autos draußen bleiben. Das Skidorf<br />

ist neben der Hauptstadt Wien<br />

damit der einzige Ortmit U-Bahn in<br />

Österreich. Das Besondere: die Züge<br />

in Serfaus schweben auf einem Luftkissen,<br />

ferngesteuert und ohne Fahrer.<br />

Jeden Donnerstag führt eine<br />

Tour in Betriebsräume und Werkstätten<br />

der Seilbahnen des Gebiets -<br />

und seit 2019 auch hinter die Kulissen<br />

der U-Bahn, wie die Seilbahn-<br />

Gesellschaft mitteilt.<br />

Jedes Jahr gibt es böse Unfälle auf<br />

den Pisten. In der Schweizer Aletsch<br />

Arena können Wintersportler mit einem<br />

„Pistenpatrouilleur“ losfahren.<br />

Er erklärtdie Abläufe hinter einer Rettung<br />

und unter anderem, wie eine Lawinen-Sprenganlage<br />

funktioniert.<br />

In Davos ist das international renommierte<br />

Institut für Schnee- und<br />

Lawinenforschung ansässig - auch<br />

hier gibt es regelmäßig Führungen,<br />

die über die gefährlichen Schneemassen<br />

und die Arbeit der Wissenschaftler<br />

informieren. (dpa)<br />

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B2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020<br />

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Reise<br />

Wettrüsten<br />

mit der<br />

Schneekanone<br />

Rund um die Alpen geht der<br />

Trend zum Mega-Skigebiet<br />

VonC.Hoefer und C. Oelrich<br />

Österreichs Skigebiete haben seit<br />

der Jahrtausendwende eine<br />

zweistellige Milliardensumme ausgegeben,<br />

um Winterurlauber bei der<br />

Stange zu halten, insbesondere aus<br />

Deutschland und den Niederlanden.<br />

Allein für die laufende Saison haben<br />

die österreichischen Seilbahnen<br />

nach Angaben ihres Fachverbands<br />

mehr als 750 Millionen Euro in neue<br />

Bahnen und Lifte,Beschneiung, Pistenraupen<br />

und dergleichen investiert–eine<br />

Rekordsumme.<br />

Der Trend geht dabei zum Mega-<br />

Skigebiet. In Tirol wird über die Umweltverträglichkeit<br />

eines 130 Millionen<br />

Euro schweren Projekts gestritten,<br />

das inoffiziell „Gletscherehe“ heißt.<br />

Dieser Zusammenschluss der Skigebiete<br />

Pitztal und Sölden sieht die Bebauung<br />

zweier bislang unberührter<br />

Gletscher in 3000 Metern Höhe vor.<br />

DieAlpenvereine in Deutschland und<br />

Österreich wollen diese Fusion in<br />

Schnee und Eisverhindern.<br />

Umweltschützern ist der Skitourismus<br />

seit jeher ein Dorn imAuge,<br />

weil Gondeln, Sessellifte und Pisten<br />

die wilde Gebirgslandschaft stören,<br />

die Beschneiung den Wasserhaushalt<br />

verändert. Doch die Seilbahnbetreiber<br />

reagieren lediglich auf die<br />

Wünsche ihrer Gäste.<br />

Flexible Preise vergrößernMarkt<br />

Immer mehr Skigebiete experimentieren<br />

derweil mit dynamischen<br />

Preisen, um die Saison besser auszulasten.<br />

Darunter Zermatt, Gstaad<br />

und St. Moritz. Werfrüh bucht, bekommt<br />

Rabatt, trägt aber das Risiko,<br />

bei schlechtem Wetter auf dem Skipass<br />

sitzenzubleiben. Werkurzfristig<br />

bucht, zahlt mehr als früher. Bei<br />

manchen hat das viel Geld in die<br />

Kassen gespült.<br />

Die vergleichsweise winzigen Skigebiete<br />

in den Bayerischen Alpen investieren<br />

für ihre Verhältnisse hohe<br />

Summen, um Schritt halten zu können<br />

–subventioniert von der Staatsregierung<br />

in München. So wurde<br />

2019 bei Berchtesgaden für rund 57<br />

Millionen Euro eine neue Gondelbahn<br />

auf den Jenner am Königssee<br />

fertig. Dabei zielen die Bayern hauptsächlich<br />

auf heimische Tagesgäste,<br />

nicht auf Urlauber aus dem Norden<br />

jenseits des„Weißwurst-Äquators“.<br />

Einen Rüstungswettlauf mit Tirol<br />

und Salzburg könnten die Bayern<br />

ohnehin nie gewinnen, die weißblaue<br />

Bergwelt ist dafür zu klein und<br />

zu niedrig. „Am Brauneck haben wir<br />

keine 20 Prozent Urlaubsgäste“, sagt<br />

Lorenz. In der Tatgeht es in bayerischen<br />

Skigebieten im Vergleich zur<br />

Konkurrenz südlich der Staatsgrenze<br />

eher beschaulich zu, auch dieTickets<br />

sind billiger. (dpa)<br />

Ohne moderne Ablenkungen bleibt auf dem Tillishof viel Zeit zum entspannten durchatmen.<br />

Zeitreise ins letzte Jahrhundert<br />

Auf dem Tillishof in Bayern können Gäste das alte Bauernleben mit allen Sinnen selbst erfühlen<br />

VonDirk Engelhardt<br />

Der Hof ist wirklich abgelegen<br />

–imWeiler Unternaglbach,<br />

zwischen Bischofsmais<br />

und Kirchdorf<br />

imWald, kann man die Häuser<br />

im Nu abzählen. Trotzdem gibt es,<br />

wie in jedem Weiler dieser Gegend,<br />

eine eigene Kapelle. Ein Senior des<br />

Dorfes lässt es sich nicht nehmen, jeden<br />

Mittag um Punkt zwölf die Glocken<br />

zu läuten, die zum Mittagsgebet<br />

rufen sollen.<br />

Hier kaufte Marie-Luise Freimuth<br />

vor einigen Jahren den ältesten und<br />

größten Hofdes Dorfes,der zu verfallen<br />

drohte, und taufte ihn „Tillishof“.<br />

„Ich wurde früherTilli gerufen, außerdem<br />

fällt der Name auf und lässt sich<br />

einfach googeln“, erklärt die ehemalige<br />

Geschäftsfrau. In ihrem„früheren<br />

Leben“ war sie Bankkauffrau und<br />

hatte tagein und tagaus mit Zahlen zu<br />

tun. Die Zahlen begleiten sie zwar<br />

weiterhin, doch das Leben auf einem<br />

alten Bauernhof inmitten ursprünglicher<br />

Natur hat viel mehr zu bieten.<br />

Langweilig wirdeshier,trotz der recht<br />

einsamen Lage,nie.<br />

Etwas mehr Komfortfür die Gäste<br />

Der Vierseithof hat mehr als 1500<br />

Quadratmeter überbaute Fläche,davon<br />

ist erst ein kleiner Teil renoviert.<br />

Unter anderem die „Knechtzimmer“<br />

und „Mägdezimmer“ für die Feriengäste,<br />

die allerdings heute wesentlich<br />

mehr Komfortals vor100 Jahren<br />

bieten. Die Massivholzbetten sind<br />

original und nur 1,85 Meter lang, so<br />

dass größere Schläfer sich einrollen<br />

müssen. Dafür haben sie kuschelige<br />

Latexmatratzen. Die Zimmer haben<br />

außerdem Zentralheizung und elektrisches<br />

Licht. „Alles Sachen, die erst<br />

in den 1960er Jahren hier im Dorf<br />

Einzug hielten“, wird Großknecht<br />

Sepp später erzählen. Dieser Teil des<br />

Bayerischen Waldes hinkte der Entwicklung<br />

Deutschlands nach dem<br />

Krieg nämlich hinterher.<br />

In der „Stube“ hängt wie in allen<br />

bayerischen Bauernhöfen das Kruzifix<br />

in der Ecke, daneben Bilder von<br />

Maria und Jesus. Morgens wird es<br />

hier richtig gemütlich, denn dann<br />

wird die antike Kochmaschine mit<br />

Holzscheiten angefeuert, die Freimuth<br />

vonihren Elternerbte.Auf der<br />

Kochmaschine steht der Kessel mit<br />

Wasser. „Der Knecht muss darauf<br />

achten, dass das Feuer immer gut genug<br />

brennt, um das Wasser zum Kochen<br />

zu bringen“, erklärt Bäuerin<br />

Freimuth mit strengem Ton. Das<br />

dauert natürlich länger als mit dem<br />

elektrischen Kessel. Doch dafür<br />

schmeckt der Kaffee, der mit einer<br />

Kanne und Papierfilter aufgegossen<br />

wird, umso besser.„Mannimmt sich<br />

hier für alles mehr Zeit und tritt dabei<br />

in einen anderen Lebensrhythmus<br />

ein“, beschreibt die Neu-Bäuerindieses<br />

Prozedere.<br />

Weil auch Radio, Fernsehen oder<br />

Handys auf dem Hof tabu sind,<br />

herrscht eine tiefe Ruhe, die die Besucher<br />

sehr schätzen. Manche haben<br />

damit allerdings auch ihre Probleme<br />

-Freimuth erinnertsich an einen<br />

Manager, der auf seinem Stuhl<br />

hin und her zappelte, weil das gewohnte<br />

Telefonklingeln ausblieb.<br />

Ganz so spartanisch, wie man es<br />

aus der Fernsehserie „Schwarzwaldhaus<br />

1902“ kennt, geht es auf demTillishof<br />

jedoch nicht zu. DasEssen wird<br />

in der Stube serviert, es müssen dafür<br />

keine Hühner geschlachtet werden<br />

und das Brot kommt ebenfalls fertig<br />

gebacken auf den Tisch. Bislang kommen<br />

die Eier noch vom Bauernhof<br />

nebenan, doch Freimuth ist schon<br />

dabei, den ehemaligen Hühnerstall<br />

herzurichten und dann auch ein paar<br />

Tiereauf dem Hofzuhaben.<br />

Die Scheunen sind noch vollgestopft<br />

mit alten Arbeitsgeräten, Fässernund<br />

Möbeln –„damit plane ich,<br />

später ein kleines Museum hier zu<br />

bestücken“, sagt Freimuth. Immerhin<br />

werden Knechte und Mägde mit<br />

der originalen Kleidung von früher<br />

ausgestattet, und auch Freimuth<br />

trägt stolz ihreBauerntracht aus Leinen<br />

mit Kopftuch, mit der sie der<br />

Zeit entrückt scheint. „Einstehen“<br />

nennt sich diese Einkleidung, die<br />

durchaus Sinn macht. „Das Tragen<br />

eines langen Rockes gibt den Frauen<br />

ein völlig neues Körpergefühl, da<br />

frau sich anders bewegt bei den körperlichen<br />

Arbeiten“, hat Freimuth<br />

beobachtet.<br />

Einen wahrhaft historischen Eindruck<br />

machen auch die Sensen, die<br />

DIRK ENGELHARDT<br />

an der Wand im Hof hängen. Großknecht<br />

Sepp zeigt auf den Wiesen<br />

rund um den Hof, wie man richtig<br />

senst –was gar nicht so einfach ist,<br />

wie es aussieht. Alle paar Minuten<br />

wirddabei„gedengelt“, also mit dem<br />

Schleifstein das Schneideblatt geschärft.<br />

Für die drei Öfen des Hauses<br />

muss außerdem jede Menge Holz gesägt<br />

und gehackt werden, alles von<br />

Hand, versteht sich. Neben der<br />

Kochmaschine in der guten Stube<br />

gibt es nämlich noch einen Badeofen<br />

im „Sinnesraum“ und einen großen<br />

Backofen für das Brot.<br />

Auch für Entspannung ist gesorgt<br />

EinBad im„Sinnesraum“ mit der freistehenden<br />

Badewanne ist schließlich<br />

auch die wohlverdiente Belohnung<br />

für die ganzeSchinderei auf dem Hof.<br />

Bei sanfter Musik, brennenden Kerzen<br />

und aromatischen Ölen kann<br />

man sich hier entspannen. „Besonders<br />

wohltuend ist das Heubad. Dazu<br />

kommt ein Säckchen frisches Heuins<br />

Badewasser, das wirkt entschlackend“,<br />

erklärtFreimuth.<br />

Nach und nach entdeckt die<br />

Chef-Bäuerin viele alte Rezepte, bei<br />

denen die Gäste mit anpacken können.<br />

So zum Beispiel das Sauerkrautmachen:<br />

dabei werden die Kohlköpfe<br />

aus dem Garten auf einer riesigen<br />

Reibe kleingerieben und kommen<br />

dann mit Salz und Kümmel ins<br />

Holzfass.Statt mit den Füßen, wie zu<br />

alten Zeiten, kommt heute jedoch<br />

ein Holzstampfer zum Einsatz.<br />

NACHRICHTEN<br />

EU schickt junge Leute auf<br />

Reisen durch Europa<br />

In diesem Sommer können 20 000<br />

junge Europäer auf EU-Kosten<br />

durch Europa reisen. Sieseien aus<br />

insgesamt 75 000 Bewerbernfür das<br />

Programm DiscoverEU ausgesucht<br />

worden, teilte die EU-Kommission<br />

am Mittwoch mit. Allein aus<br />

Deutschland hatten sich mehr als<br />

10 000 junge Leute beworben, von<br />

denen 3386 den Zuschuss bekamen.<br />

Siebilden die größte Gruppe unter<br />

den Teilnehmern. (dpa)<br />

Cook-Pleite: Ansprüche<br />

beim Insolvenzverwalter<br />

DasJustizministerium hat Kunden<br />

der insolventen Thomas Cook aufgefordert,<br />

ihreAnsprüche nicht nur bei<br />

der Versicherung, sondernauch<br />

beim Insolvenzverwalter anzumelden.<br />

Dassei Voraussetzung dafür,<br />

das versprochene Geld vomBund zu<br />

erhalten, teilte das Ministerium mit.<br />

DieBundesregierung hatte entschieden,<br />

für die Schäden der Reisenden<br />

einzuspringen, die vonder Zurich<br />

Versicherung nicht beglichen werden.<br />

(dpa)<br />

Millionenhilfe für<br />

Australiens Tourismus<br />

Nach den verheerenden Buschbränden<br />

greift die australische Regierung<br />

der heimischen Tourismusbranche<br />

mit Millionen unter die<br />

Arme.Für den Wiederaufbau des<br />

Fremdenverkehrs,der vorder<br />

„größten Herausforderung der Geschichte“<br />

stehe,seien 76 Millionen<br />

australische Dollar (rund 47 Millionen<br />

Euro)vorgesehen, sagte Regierungschef<br />

Scott Morrison. DasGeld<br />

stamme aus einem eigens ins Leben<br />

gerufenen, nationalen Fonds für<br />

den Wiederaufbau nach den Buschbränden.<br />

Bereits vorwenigen Tagen<br />

hatte Morrison 50 Millionen Dollar<br />

aus diesem Fonds dem Schutz der<br />

Tierwelt gewidmet. (dpa)<br />

Neue Maßnahmen gegen<br />

Sauf-Tourismus<br />

Mitneuen Regelungen will die Regionalregierung<br />

der Balearen gegen<br />

sogenannten Sauf-Tourismus auf<br />

Mallorca und Ibiza vorgehen. Am<br />

Freitag wurde ein Erlass verabschiedet,<br />

wonach All-Inklusive-Hotels<br />

etwa an der Playa de Palma ab Februar<br />

nicht mehr unbegrenzt kostenfreien<br />

Alkohol anbieten dürfen.<br />

Dasneue Gesetz gilt nicht für ganz<br />

Mallorca, sondernnur für zwei als<br />

problematisch geltende Gebiete der<br />

spanischen Insel: für die Playa, den<br />

sogenannte Ballermann, und die im<br />

Südwesten liegende britische UrlauberhochburgMagaluf.<br />

Außerdem ist<br />

die Region Sant Antoni de Portmany<br />

auf Ibiza betroffen. (dpa)<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020 B3<br />

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Reise<br />

Flandern feiert Jan van Eyck<br />

Am 1. Februar geht es los mit der bisher größten Ausstellung zum Werk des Ausnahmemalers. Seine Welt hat sich auch außerhalb des Museums erhalten<br />

Der Besuch im Beginenhof<br />

in Brügge gleicht einer<br />

Reise in die Vergangenheit.<br />

Weiß getünchte<br />

Treppengiebel hinter Bäumen, die<br />

lange Schatten werfen. Der Himmel<br />

färbt sich rot. Eine Schwester bahnt<br />

sich ihren Weg durch raschelndes<br />

Laub. Sonst ist es still. Hier lebten<br />

früher unverheiratete Frauen zusammen,<br />

die wert auf ein selbstbestimmten<br />

Leben in der Stadt legten.<br />

Heute wird das Refugium von<br />

Schwestern des Benediktinerinnenordens<br />

und alleinstehenden<br />

Frauen aus Brügge bewohnt.<br />

In diesem Moment nun mag man<br />

wirklich alles für möglich halten. Sogar,<br />

dass der Maler Jan van Eyck<br />

(1390-1441) mit seiner turbanähnlichen,<br />

burgunderroten Kopfbedeckung<br />

um die Ecke kommt und den<br />

Zeitreisenden aus dem 21. Jahrhunderteinen<br />

kritischen Blick zuwirft.<br />

2020 ist Jan-van-Eyck-Jahr in<br />

Flandern. Brügges Nachbarstadt<br />

Gent verspricht „die größte Jan-van-<br />

Eyck-Ausstellung, die es je gegeben<br />

hat“. Drumherum gibt es weitere<br />

Ausstellungen und dazu Konzerte,<br />

Theatervorstellungen, Feste und<br />

Stadtteilaktivitäten.<br />

WasVan Eyck der Welt hinterließ<br />

Gestorben ist van Eyck 1441 in<br />

Brügge. Die westflämische Stadt bewahrt<br />

inihrem Groeningemuseum<br />

zwei Gemälde vonihm –und besitzt<br />

damit schon zehn Prozent seines Gesamtwerks,das<br />

aus nicht mehr als 20<br />

Arbeiten besteht. Das eine Bild ist<br />

ein Porträt seiner Frau Margareta im<br />

Alter von33Jahren. Miteinem angedeuteten<br />

Lächeln und einem leicht<br />

spöttischen Blick schaut sie auf den<br />

Betrachter herab.<br />

DasandereBild ist ein Hauptwerk<br />

des Malers, sein größtes Gemälde<br />

nach dem Genter Altar: die „Madonna<br />

des Kanonikers Joris van der<br />

Paele“. Es zeigt den Auftraggeber Joris<br />

van der Paele, einen reichen<br />

Gent ist auch im Winter eine Reise wert –und fühlt sich mitunter an wie eine Zeitreise ins alte Burgund.<br />

Chorherrn, im scheinbar vertrauten<br />

Plausch mit der Gottesmutter Maria<br />

samt Jesuskind, einem Schutzengel<br />

und einem Pfarrheiligen. Das Faszinierende<br />

ist die überaus realistische<br />

Malweise.<br />

Der Maler verbrachte sein Leben<br />

in einem Land, das es heute schon<br />

lange nicht mehr gibt: das märchenhafte<br />

Herzogtum Burgund. Es war einer<br />

der mächtigsten Staaten Europas<br />

und reichte im 15. Jahrhundert von<br />

denWatteninseln bis zu den französischen<br />

Alpen. Herzstück dieses Reichs<br />

war das heutige Belgien mit den damals<br />

größten Städten Nordeuropas<br />

nach Paris. Gent zum Beispiel hatte<br />

64 000 Einwohner, die größte deutsche<br />

Stadt Köln nur 40 000. Die<br />

Schönheiten von Brügge und Gent<br />

überdauerten die Jahrhunderte.<br />

VanEycks Hauptwerk, der Genter<br />

Altar, steht sogar immer noch in der<br />

Kirche,inder er 1432 feierlich eingeweiht<br />

wurde, die Genter Kathedrale<br />

St. Bavo. Die hier angewandte Technik<br />

war so revolutionär, dass der Altar<br />

heute mitunter als Gründungsakt<br />

der neuzeitlichen Malerei gefeiert<br />

wird.VanEyckwar auf vielen Feldern<br />

ein Pionier,sogilt er als einer der ersten<br />

Landschaftsmaler.<br />

Die Wirkung auf die damaligen<br />

Menschen muss man sich ungefähr<br />

so vorstellen, als hätte man ihnen<br />

plötzlich ein hochauflösendes Foto<br />

aus dem 21. Jahrhundert gezeigt. Je<br />

näher man an die insgesamt 20 Bildtafeln<br />

herantritt, aus denen sich der<br />

Altar zusammensetzt, in desto winzigereMiniaturen<br />

lösen sie sich auf.<br />

Zur stilistischen Meisterschaft<br />

kommt die inhaltliche Komplexität<br />

in Gestalt eines theologischen Bildprogramms,<br />

das bis heute nicht völlig<br />

entschlüsselt ist –eines der großen<br />

Rätsel der Kunstgeschichte.<br />

Zurzeit wird imhinteren Bereich<br />

der Kathedrale ein neues Besucherzentrum<br />

für den Altar gebaut, am 8.<br />

Oktober 2020 soll es öffnen. Die Besucher<br />

bekommen Augmented-Reality-Brillen<br />

und sehen alles so wie Jan<br />

vanEyckund seine Zeitgenossen.<br />

DPA<br />

Größtes Ereignis des Themenjahrs<br />

ist aber die Ausstellung „Van Eyck.<br />

Eine optische Revolution“ vom1.Februar<br />

bis zum 30. April imMuseum<br />

für Schöne Künste (MSK) in Gent. Sie<br />

wirdzehn Gemälde des Meisters vereinen,<br />

also die Hälfte des Gesamtwerks.<br />

Dazu kommen rund 100<br />

Werke aus seinem Atelier, Kopien<br />

verlorener Werke und Arbeiten seiner<br />

Zeitgenossen aus dem Spätmittelalter.<br />

Im Mittelpunkt der Schau<br />

stehen die restaurierten Außentafeln<br />

des Genter Altars.<br />

Zu Beginn des 2012 begonnenen<br />

Restaurierungsprojekts hatten die<br />

Experten festgestellt, dass 70 Prozent<br />

der Altarbilder bei früheren<br />

Restaurierungen übermalt worden<br />

sind. Darunter habe sich aber zum<br />

Glück noch die Originalmalschicht<br />

befunden, berichtet die Leiterin des<br />

Projekts, Hélène Dubois. Die Wiederherstellung<br />

des ursprünglichen<br />

Zustands habe nicht nur die Farben<br />

viel kräftiger und strahlender hervortreten<br />

lassen, sondern auch<br />

mehr Details zutage gefördert und<br />

eine größere Tiefenwirkung ergeben.<br />

Dadurch sehe man das Werk<br />

nun erstmals seit Jahrhunderten<br />

wieder so wie van Eyck und seine<br />

Zeitgenossen.<br />

Realistisch bis ins kleinste Detail<br />

„Van Eyck hatte eine unglaubliche<br />

Beobachtungsgabe,ersah alles“, erläutert<br />

Frederica VanDam, eine der<br />

Kuratorinnen der Ausstellung. So<br />

sei die Reflexion auf den Perlen des<br />

Gotteslamms genau auf die Lichtverhältnisse<br />

in der Seitenkapelle<br />

abgestimmt, die als Standortdes Altars<br />

vorgesehen war. „Dafür muss<br />

van Eyck über Monate zur selben<br />

Tageszeit in die Kapelle zurückgekommen<br />

sein.“<br />

Die Ausstellung werde verdeutlichen,<br />

dass van Eyck amburgundische<br />

Hof mit anderen Künstlern,<br />

aber auch Wissenschaftlern, Intellektuellen<br />

und Technikern aus verschiedenen<br />

Disziplinen in Kontakt<br />

stand und ihr Know-howinseine Bilder<br />

einfließen ließ. „Es war ein kultureller<br />

Schmelztiegel“, sagt VanDam.<br />

„Seine Umgebung ist außerordentlich<br />

wichtig gewesen.“ Das Faszinierende<br />

ist, dass diese Umgebung bis<br />

heute weitgehend erhalten ist.<br />

Kehrte vanEycknoch einmal zurück,<br />

er würde sich in Brügge und Gent<br />

mühelos zurechtfinden. So ist im<br />

Hintergrund der Haupttafel des Altars<br />

mit dem „Lamm Gottes“ die Genter<br />

Skyline zu erkennen – wovon<br />

sich der Besucher vor Ort sofort<br />

überzeugen kann. Eine solche Möglichkeit<br />

nach fast 600 Jahren dürfte<br />

nahezu einzigartig sein. (dpa)<br />

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B4 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020<br />

·························································································································································································································································································<br />

Karriere<br />

Schadensersatz<br />

bei Defekt oder<br />

Verlust?<br />

Wenn im Privaturlaub das<br />

Diensthandy zu Bruch geht<br />

Der Arbeitgeber stellt ein Handy<br />

zur Verfügung –imprivaten Urlaub<br />

fällt es ins Wasser und geht kaputt.<br />

Wer haftet? Und hätte ich es<br />

überhaupt mitnehmen dürfen? „Das<br />

kommt darauf an“, sagt Arbeitsrechtler<br />

Jürgen Markowski aus<br />

Nürnberg.<br />

Wenn der Arbeitgeber das Handy<br />

ausschließlich zur dienstlichen<br />

Nutzung überlassen habe, „dann<br />

hat es im Urlaub überhaupt nichts<br />

verloren“. Wenn dann etwas passiert,<br />

hafte der Arbeitnehmer auf jeden<br />

Fall. Es gilt aber eine Ausnahme:<br />

Nämlich dann, wenn ein<br />

Arbeitnehmer in Rufbereitschaft<br />

zur Verfügung stehen muss, wie der<br />

Fachanwalt erklärt.<br />

Nicht grob fahrlässig handeln<br />

Anders sieht es aus, wenn ich das<br />

Handy ausdrücklich privat nutzen<br />

darf. „Dann darf ich es auch mit in<br />

den Urlaub nehmen“, sagt Markowski.<br />

Bei Verlust oder Beschädigung<br />

hafte in der Regel der Arbeitgeber.<br />

Der Arbeitnehmer muss nur für den<br />

Schaden aufkommen, wenn er aus<br />

Vorsatz oder grob fahrlässig gehandelt<br />

hat –also etwa das Handy offen<br />

im Auto hat liegen lassen. Beimittlerer<br />

Fahrlässigkeit müsse man verhandeln.<br />

Allerdings gehe der Schaden bei<br />

Verlust des Handys oft über den reinenVerlust<br />

hinaus.„Aufdem Diensthandy<br />

befinden sich häufig sensible,<br />

dienstliche Daten“, sagt Markowski.<br />

Diese sollten nicht in die falschen<br />

Hände geraten.<br />

Handy mit Passwortschützen<br />

Der Fachanwalt rät daher dringend<br />

dazu, das Handy und darauf hinterlegte<br />

Konten mit einem Passwort zu<br />

schützen. Letztendlich müsse klar<br />

sein, sagt Markowski: „Es ist ein Arbeitsgerät,<br />

das mir zur Verfügung gestellt<br />

wird. Da muss ich mir immer<br />

bewusst sein, dass jeder Schaden<br />

daran auch für mich einen Schadenersatz<br />

nach sich ziehen kann.“ (dpa)<br />

Der Arbeitnehmer kann haften, wenn das<br />

Diensthandy kaputt geht.<br />

IMAGO/SKATA<br />

Ein direkter Blick und ruhige Gesten wirkenWunder,wenn es darum geht, sich durchzusetzen.<br />

Richtig durchsetzen im Job<br />

Vorallem Frauen fällt es schwer,imBeruf den eigenen Standpunkt zu vertreten –das muss aber nicht sein<br />

VonMarie Wachsmuth<br />

Der Berufsalltag ist für<br />

viele Frauen ein harter<br />

Kampf. Denn wer es<br />

nicht schafft, sich durchzusetzen,<br />

muss oft zurückstecken.<br />

Coach Dr. Cornelia Topf erklärt im<br />

Interview, wie einfach es sein kann,<br />

die eigenen Ideen undVorhaben vorzubringen<br />

–ganz ohne sich zu verstellen.<br />

Denn Durchsetzungskraft<br />

will gelernt zu sein.<br />

Weshalb wird Frauen nachgesagt,<br />

dass sie im Berufsleben nicht so<br />

durchsetzungsstarksind?<br />

Frauen sind oft mehr an einer<br />

sinnvollen Tätigkeit, guten Beziehungen<br />

zu Kollegen und Kolleginnen<br />

und auch an einem angenehmen<br />

Betriebsklima interessiert, als<br />

an der Karriere. Wasviele Vorteile für<br />

die Gemeinschaft hat. Jedoch kollidiertdieses<br />

Denken gelegentlich mit<br />

der Idee der Durchsetzungsstärke.<br />

Weil sich durchzusetzen unter Umständen<br />

auch heißt, anderen auf die<br />

Füße zu treten.<br />

Wenn Frauen dann aber durchsetzungsstark<br />

sind, gelten sie schnell als<br />

zickig – ist das nicht widersprüchlich?<br />

Ja,sehr sogar.Mit Widersprüchen<br />

und Dilemmata, in denen sich<br />

Frauen verheddern können, lassen<br />

sich Folianten füllen. Wenn ich mich<br />

durchsetzen will, muss ich den Vorwurf<br />

zickig, hart, männlich und kalt<br />

zu sein in Kauf nehmen. Allerdings<br />

sollte ich auch immer wieder einmal<br />

überprüfen, ob ich nicht doch überzogen<br />

habe. Manches muss einfach<br />

an einem abperlen, wenn man weiterkommen<br />

will. Dennoch kann<br />

man die Bezeichnung zickig auch<br />

aus einer anderen Perspektive sehen:<br />

Wenn sie dich Zicke nennen,<br />

fangen sie an, dich ernst zu nehmen.<br />

Wasist Durchsetzungsfähigkeit überhaupt?<br />

Welche Eigenschaften müssen<br />

vorhanden sein, damit Frau sich beruflich<br />

durchsetzen kann?<br />

Dasist die Fähigkeit anderezuveranlassen,<br />

genau<br />

das zu tun, was ich möchte,<br />

dass sie es tun sollen oder<br />

auch nicht. Dazu gehört<br />

zunächst, dass ich selbst<br />

genau weiß was ich will.<br />

Wer rumeiert, kann sich<br />

nicht durchsetzen. Ganz<br />

wichtig ist Beharrlichkeit<br />

und Konsequenz und unter<br />

Umständen auch ein langer Atem.<br />

Des Weiteren gehört eine klare und<br />

unmissverständliche Sprache dazu.<br />

Konjunktive werden bitte verbannt.<br />

Und ich muss natürlich eine gute<br />

Überzeugungskraft besitzen, sprich<br />

Argumentationen hervorbringen,<br />

weshalb etwas zu passieren hat.<br />

Frauen gelten immer als schwaches<br />

Glied, aber weshalb? Was macht<br />

Frauen denn so schwach?<br />

Ich glaube nicht wirklich, dass<br />

Frauen schwach sind. Im Gegenteil.<br />

Wenn es um direkte Konkurrenz<br />

geht, haben Frauen oft keine Lust<br />

dazu –Männer erkennen das und<br />

nutzen es zu ihrem eigenen Vorteil<br />

aus. Frauen werden eher durch Verhaltensweisen<br />

ausgezeichnet, die<br />

Coach<br />

Dr.Cornelia Topf<br />

dem Gemeinwohl und der Gemeinschaft<br />

gut tun und auch am Kollektiv<br />

orientiert sind. Hinzu kommt,<br />

dass die Verhandlungsforschung<br />

gezeigt hat, dass Frauen viel besser<br />

für andere verhandeln als für sich<br />

selbst und das wird wahrscheinlich<br />

als schwache Eigenschaft angesehen.<br />

Sieschreiben in Ihrem Buch, dass sich<br />

Frauen charmant durchsetzen müssen<br />

–wie meinen Siedas?<br />

Dass sie sich charmant<br />

durchsetzen können –<br />

nicht müssen! Ich glaube,<br />

dass Freundlichkeit vieles<br />

leichter macht und es<br />

Frauen dadurch auch<br />

PR<br />

leichter fällt, sich durchzusetzen.<br />

Wenn ich keine<br />

Lust auf Konkurrenz, Konflikte<br />

oder einen Kampf<br />

habe, versuche ich es mit Charme:<br />

Ein Lächeln und vielleicht eine<br />

Schmeichelei. Wenn das nicht funktioniert,<br />

kann ich immer noch einen<br />

Gang raufschalten und beweisen,<br />

dass ich auch anders kann.<br />

Neben der Mimik und Gestik spielt<br />

die Ausdrucksweise eine große Rolle.<br />

Können Sie dies kurz erläutern, weshalb<br />

es so ist?<br />

Wenn Frauen sehr vorsichtig formulieren,<br />

um die Harmonie nicht zu<br />

stören oder anzuecken, werden sie<br />

oft nicht ernst genommen. Daher<br />

mein Tipp: Seien Sie immer klar,<br />

deutlich und unmissverständlich.<br />

Gibt es Gesten, die einen stärker und<br />

taffer wirken lassen?<br />

IMAGO/WESTEND61<br />

Ich rate zur Vorsicht vor antrainierten<br />

oder einstudierten Gesten.<br />

Diese wirken nämlich meistens genau<br />

so: einstudiert und künstlich.<br />

Ein direkter Blick und ruhige, langsame<br />

Gesten wirken immer sicherer<br />

und stärker als fahrige, hastige, nervöse<br />

Gesten.<br />

Welche Tipps haben Sie, damit<br />

Frauen sich souveräner durchsetzen<br />

können?<br />

Erst einmal sollte man die innere<br />

Haltung überprüfen, sprich von dem<br />

überzeugt sein was man tut. Gleichzeitig<br />

muss jeder darauf eingestellt<br />

sein, dass das eigene Vorhaben auf<br />

Ablehnung oder auch Gegenwind<br />

stößt. Nicht immer überzeugen die<br />

besseren Argumente. Auch wenn die<br />

anderen entnervt aufgeben, kann das<br />

ein Durchsetzungserfolg sein. Daraufhin<br />

sollte man diesen auch genießen<br />

und die Erfolge nicht schlecht reden.<br />

Aber auch eine gute Verliererin<br />

sein zu können, gehörtdazu, denn es<br />

klappt nicht immer alles im Leben –<br />

auch nicht das Durchsetzen.<br />

Kann jeder Durchsetzungsfähigkeit<br />

trainieren?<br />

Ja. Klein anzufangen, ist das Geheimnis.<br />

ZuHause mit dem Partner,<br />

der Familie oder auch Freunden diskutieren<br />

und danach ein Feedback<br />

einholen: Wie ist es meinem Gegenüber<br />

beim „zurückstecken“ ergangen?<br />

Wie hat derjenige sich gefühlt<br />

und was ist ihm leicht, aber auch<br />

schwer gefallen? Natürlich kann<br />

auch ein Coach diesen Prozess begleiten<br />

und dabei unterstützen,<br />

durchsetzungsfähiger zu werden.<br />

NACHRICHTEN<br />

Pflegefachkräfte jetzt<br />

universell ausgebildet<br />

Seit Anfang Januar 2020 gibt es die<br />

neue Ausbildungsordnung für Pflegeberufe.Die<br />

bisherigen Ausbildungsberufe<br />

werden in der Berufsausbildung<br />

zum Pflegefachmann beziehungsweise<br />

zur Pflegefachfrau zusammengefasst.<br />

Bisher hatten sich<br />

Azubis vonAnfang an zwischen Alten-,<br />

Kranken- oder Kinderkrankenpflege<br />

entscheiden müssen. DieAusbildung<br />

findet in der Berufsfachschule<br />

sowie in Krankenhäusernoder<br />

Pflegeeinrichtungen statt. Dortlernen<br />

die angehenden Pflegefachkräfte,was<br />

im Umgang mit Patienten<br />

jeden Alters wichtig ist. (dpa)<br />

Schichtzulage auch für<br />

Betriebsräte<br />

Betriebsräte vertreten die Interessen<br />

der Arbeitnehmer eines Unternehmens.Dafür<br />

können sie vonder<br />

Arbeit freigestellt werden. Nachteile,etwa<br />

beim Gehalt dürfen sich<br />

aus der Tätigkeit nicht ergeben.<br />

Grundsätzlich haben Betriebsratsmitglieder<br />

deshalb auch Anspruch<br />

auf Schichtzulagen, wenn sie diese<br />

zuvor erhalten haben. Daserklärt<br />

der Bund-Verlag auf seinem Blog für<br />

Betriebsräte. (dpa)<br />

Höherer Mindestlohn: Für<br />

Minijob gilt 450 Euro-Grenze<br />

Seit dem 1. Januar gilt ein höherer<br />

Mindestlohn. Statt 9,19 Euro müssen<br />

jetzt 9,35 Euro gezahlt werden, erklärt<br />

der Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine<br />

(BVL). Dasgilt auch für Minijobs.Die<br />

Grenzevon 450 Euro proMonat<br />

darfaber durch den höheren Lohn<br />

nicht überschritten werden.„Minijobber,bei<br />

denen vertraglich eine feste Arbeitsstundenanzahl<br />

in derWoche oder<br />

im Monat vereinbartist, sollten nun<br />

prüfen, ob sie trotz des gestiegenen<br />

Mindestlohns noch innerhalb des<br />

Grenzbetrags bleiben“, rät BVL-Geschäftsführer<br />

Erich Nöll. (dpa)<br />

Mehr Azubis steht Förderung<br />

für Auslandspraktika offen<br />

Azubis können für Aufenthalte außerhalb<br />

Europas eine Förderung aus<br />

dem Programm „AusbildungWeltweit“<br />

erhalten. Künftig steht das Angebot<br />

noch mehr Menschen offen:<br />

Auch wereine vollzeitschulische<br />

Ausbildung macht, kann gefördert<br />

werden, wie das Bundesbildungsministerium<br />

mitteilt. Dassind vorallem<br />

Auszubildende aus dem Sozialund<br />

Gesundheitswesen. Außerdem<br />

neu: Neben Kammernund Ausbildungsbetrieben<br />

können nun Berufsschulen<br />

eine Förderung für ihreAuszubildenden<br />

beantragen. Gleiches<br />

gilt für Betriebe der freien Berufe,<br />

wie etwa Anwaltskanzleien. (dpa)<br />

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an.<br />

Das Deutsche Patent-und Markenamt bietetam<br />

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Näheres erfahren Sie unter www.dpma.de.<br />

Die einschlägigen Vorgaben des Bundesgleichstellungsgesetzes,des<br />

Sozialgesetzbuchs IX (Rehabilitation undTeilhabe<br />

behinderter Menschen) und des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes<br />

(AGG)findenauf die Bewerberauswahl<br />

Anwendung.<br />

Bewerbungen von Menschen aller Nationalitäten werden<br />

begrüßt und sind zu senden an das<br />

Deutsche Patent- und Markenamt<br />

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Goethestraße 1<br />

07743 Jena<br />

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37073 Göttingen<br />

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B6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020<br />

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Bildung<br />

Jeans und Sneaker gehen doch immer,oder?<br />

Eine wohlüberlegte Auswahl der Kleidung im Job kann durchaus sinnvoll sein<br />

VonSabine Meuter<br />

Morgens hat man sich<br />

gar nicht viel gedacht,<br />

als man das Kleid<br />

übergeworfen hat.<br />

Dunkelblau, knielang, ein bisschen<br />

oversized – unauffällig, eigentlich.<br />

Auf der Karrieremesse spricht einen<br />

eine Coachin dann doch auf das<br />

„Wallekleid“ an, das ja „so authentisch“<br />

sei und „eine mutige Alternative<br />

zum Hosenanzug.“ Die Szene<br />

zeigt: Kleider machen Leute. Oder<br />

anders formuliert: Kleider sprechen<br />

Bände.Vor allem im Joballtag.<br />

Einen offiziellen Dresscode gibt es<br />

zwar heute nur noch in wenigen<br />

Branchen. Mit dem Auftreten entscheidet<br />

sich aber, wie andere einen<br />

wahrnehmen. „Wer bei der Auswahl<br />

seiner Kleidung völlig daneben greift,<br />

läuft Gefahr, dass andere einen nicht<br />

Ernst nehmen“, stellt Linda Kaiser,<br />

Trainerin für Business-Etikette,fest.<br />

Kleidungswahl schafft Vertrauen<br />

Dass ein Bankmitarbeiter nur seriös<br />

wirkt, wenn er entsprechend gekleidet<br />

ist –klar. „Kunden wären sonst<br />

nicht geneigt, ihm ihr Geld anzuvertrauen“,<br />

sagt Kaiser, die stellvertretende<br />

Vorsitzende der Deutschen<br />

Knigge-Gesellschaft (DKG) ist. Gleiches<br />

gilt zum Beispiel für den Vertrieb.<br />

Hier kommt es Kaiser zufolge<br />

darauf an, mit einem eher konservativen<br />

Look einen glaubwürdigen Eindruck<br />

zu vermitteln.<br />

Wersich an den Kolleginnen orientiert, macht beim Kleidungsstil im Job meistens nicht viel falsch.<br />

„Wichtig ist, dass man mit seiner<br />

Kleidung authentisch wirkt“, findet<br />

Jutta Boenig, Vorstandsvorsitzende<br />

der Deutschen Gesellschaft für Karriereberatung.<br />

Selbst bei konservativen<br />

Kleidervorschriften im Unternehmen<br />

gibt es heute oft mehr modischen<br />

Spielraum als früher.<br />

„Hauptsache, eswirkt gepflegt und<br />

geschmackvoll“, sagt Boenig.<br />

Doch selbst wenn es keine offiziellen<br />

Vorgaben gibt, ist es längst<br />

nicht einerlei, in welcher Garderobe<br />

Mitarbeiter im Job-Alltag auftreten.<br />

„Denn mit seiner Kleidung sendet<br />

man Signale aus“, sagt Yasmin Kurzhals.Die<br />

Personalchefin vonauxmoney<br />

in Düsseldorfist Mitglied im Präsidium<br />

des Bundesverbands der Personalmanager<br />

(BPM).<br />

Leger bis overdressed: Möglich ist<br />

erstmal alles Wermit der Masse mitschwimmen<br />

will, sollte sich daran<br />

orientieren, was die direkten Kollegen<br />

tragen. Dann macht man gegebenenfalls<br />

mit Jeans, Pulli und Turnschuhe<br />

nichts falsch. Ein solches Outfit erzeugt<br />

ein Gefühl von Zusammengehörigkeit<br />

oder verkörpert eine bestimmte<br />

Haltung des Unternehmens.<br />

DPA<br />

Geht es in einer Firmakleidungsmäßig<br />

eher locker und leger zu, kann<br />

jemand, der schick oder gar hochelegant<br />

kommt, „overdressed“ wirken.<br />

„Eroder sie sticht aus der Masse heraus,was<br />

dazu führen kann, dass Kollegen<br />

sich unwohl fühlen und es für<br />

sie schwieriger ist, Sympathien für<br />

sie oder ihn zu entwickeln“, so Kurzhals.<br />

Der oder die Schicke wirkt auf<br />

die anderen überheblich und will<br />

sich abgrenzen.<br />

„Mitunter kann aber auch das<br />

schicke Outfit bewusst gewollt sein,<br />

weil damit eine bestimmte Wirkung<br />

erzeugt werden soll, etwa Souveränität<br />

und Durchsetzungsstärke.“ Kurzhals<br />

rät, sich zu fragen, was man darstellen<br />

möchte und ob das gewählte<br />

Outfit die eigene Kompetenz unterstreicht.<br />

Manrepräsentiertden Arbeitgeber<br />

Bei manchen Leuten ist ein bestimmter<br />

Kleidungsstil aber auch ein<br />

Markenzeichen. „Sie sind in der Regel<br />

sehr selbstsicher und legen es<br />

darauf an, dass man sie ein bisschen<br />

als Paradiesvogel wahrnimmt“, sagt<br />

Boenig. „Das ist völlig in Ordnung,<br />

solange aus Unternehmenssicht<br />

nichts dagegen spricht.“ Nimmt<br />

man im Auftrag seines Arbeitgebers<br />

an einer Abendveranstaltung oder<br />

Messe teil, empfiehlt es sich ebenfalls,<br />

vorher herauszufinden, welcher<br />

Kleidungsstil angesagt ist. Das<br />

geht oft aus Webseiten oder aus den<br />

jeweiligen Einladungen hervor.<br />

Sicher bewegt sich, wer eher unauffällig<br />

unterwegs ist. Dies gilt umso<br />

mehr,jehöher die Position ist. Werzu<br />

lässig gekleidet für sein Unternehmen<br />

einen Termin wahrnimmt, geht<br />

mit Blick auf wichtige Gesprächspartner<br />

hohe Risiken ein. „Das kann im<br />

Zweifelsfall den Ruf des Unternehmens<br />

schädigen und damit dessen<br />

Erfolg“, warnt Kaiser. (dpa)<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020 B7<br />

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Mobile Welten<br />

Katzenstreu<br />

statt<br />

Katzenwäsche<br />

Im Winter brauchen Autos<br />

besondere Pflege<br />

VonAndreas Kötter<br />

Für Autos ist der Winter nicht gerade<br />

eine angenehme Zeit. Regen,<br />

Eis, Schnee,Dreck und auch Streusalz<br />

können Lack, Gummidichtungen,<br />

Scheinwerfern, Scheiben und Schlössern<br />

zusetzen. Es gilt also, das Fahrzeug<br />

zu pflegen –nur wie?<br />

„Eine regelmäßige Autowäsche ist<br />

im Winter mindestens ebenso wichtig<br />

wie im Sommer“, sagt BerndStürmer,<br />

Fachreferent beim Tüv Nord.<br />

Wenn Straßen mit Taumitteln wie<br />

Salz bearbeitet werden, wirdauch das<br />

Auto mit einem Schmierfilm aus<br />

Nässe, Schmutz und Taumitteln<br />

überzogen. Und dieser Film müsse<br />

immer wieder abgewaschen werden,<br />

erklärtder Experte für Fahrzeugtechnik<br />

und Fahrzeugprüfung.<br />

Mitkleinen Tricks gegenVereisung<br />

Damit das Türschloss beim Waschen<br />

nicht vereist, empfiehlt es sich, kurzzeitig<br />

einen Klebestreifen darüber anzubringen.<br />

Derverhindert, dass Wasser<br />

in den Schließzylinder eintreten<br />

und gefrieren kann.<br />

Aber auch Türdichtungen können<br />

festfrieren.„Wer dann mit Gewalt versucht,<br />

dieTür zu öffnen, dem mag das<br />

wahrscheinlich sogar gelingen“, sagt<br />

Sören Heinzevom Auto Club Europa<br />

(ACE). „Mit ziemlicher Sicherheit zerreißt<br />

dabei aber auch die Dichtung.“<br />

Vorbeugend sollte man die Türdichtungen<br />

reinigen, trocknen und einreiben.<br />

Während Tüv-Experte Bernd<br />

Stürmer dafürVaseline undWachs als<br />

Mittel derWahl nennt, schwörtDieter<br />

Thiel auf Ballistol. Thiel ist Fachmann<br />

für Fahrzeugaufbereitung, sein Unternehmen<br />

importiert Neuwagen<br />

und Oldtimer aus den USA. Ballistol<br />

kennt man vor allem als Waffenöl. Er<br />

behandele aber zum Beispiel die Motoren<br />

seiner Autos nach einer Motorwäsche<br />

damit. „Egal ob Gummi, Metall,<br />

Aluminium oder Kunststoff, dieses<br />

Öl produziertden idealen Schutzfilm,<br />

das Wasser der Waschanlage<br />

kann dann kaum noch etwas ausrichten“,<br />

sagt Thiel.<br />

Frontscheinwerfer, Rückleuchten,<br />

Blinker und alle Scheiben sollten Autofahrer<br />

außen sauberhalten. Das<br />

sorgt für bessereSicht und dafür,dass<br />

andere das eigene Auto besser wahrnehmen.<br />

Für Durchblick sollte man<br />

die Scheiben aber auch voninnen reinigen.<br />

Dafür haben Autofahrer idealerweise<br />

ein Anti-Beschlagtuch stets<br />

an Bord,sagt Thiel.<br />

Katzenstreu gegen Feuchtigkeit<br />

Eine große Rolle spielen einwandfreie<br />

Scheibenwischer. „Bei defekten oder<br />

verschmutzen Wischerblättern<br />

kommt es zu Schlierenbildung auf<br />

der Scheibe“, mahnt Heinze. Er rät zu<br />

einer regelmäßigen Reinigung der<br />

Gummis, die man im Zweifel lieber<br />

früher als später austauschen sollte.<br />

ImWischwasser sollte außerdem ausreichend<br />

Frostschutz sein.<br />

Gegen Nässe im Fußraum sei ausgelegtes<br />

<strong>Zeitung</strong>spapier ein gutes<br />

Hilfsmittel, so Dieter Thiel. Noch besser<br />

jedoch wirke Katzenstreu. Dieses<br />

nutze seine Firma etwa bei der Verschiffung<br />

von Fahrzeugen aus den<br />

USA nach Deutschland, um Schimmelschäden<br />

vorzubeugen. „Einfach<br />

einen festen Kartondeckel in Fußoder<br />

Kofferraum legen und Katzenstreu<br />

großflächig darauf verteilen, das<br />

wirktWunder.“ (dpa)<br />

Auch in der kalten Jahreszeit freuen sich<br />

Autos über eine gründliche Wäsche. DPA<br />

Jeden August wird bei der „MontereyCar Week“ ein kleines kalifornisches Fischerdorf zum Zentrum für Klassik-Fans.<br />

Rund ums alte Blech<br />

Bei Oldtimer-Treffen und Rallyes können Fans, Fahrer und Fachleute Autoklassiker bestaunen<br />

VonFabian Hoberg<br />

Frisch polierte Felgen, rumpelnde<br />

Fahrwerke, sonorer<br />

Motorsound:Werdem alten<br />

Blech huldigen will, findet<br />

ab Frühjahr 2020 weltweit Oldtimer-<br />

Veranstaltungen. Welche Treffen,<br />

Rallyes, Messen sind besonders sehenswert–und<br />

warum?<br />

Die „Bremen Classic“ Ende Januar<br />

zählt für Henning Hinzezuden<br />

wichtigsten Oldtimerveranstaltungen<br />

im Jahr. Der Redaktionsleiter<br />

vonAuto Bild Klassik erklärt: „Das ist<br />

ein guter Saisonstart. Mankommt in<br />

Stimmung, kann Witterung nach<br />

neuen Teilen aufnehmen oder sich<br />

einen guten Überblick über die<br />

Szene verschaffen.“ Tiefer eintauchen<br />

können Oldtimerfans auf der<br />

„Veterama Hockenheim“ im April,<br />

auf dem „Bockhorn Oldtimermarkt“<br />

im Juni sowie bei der „Veterama<br />

Mannheim“ im Oktober.<br />

Clubtreffen und Oldtimer-Rallyes<br />

Aus seiner Sicht macht eine gute<br />

Oldtimer-Veranstaltung neben den<br />

Autos, auch die Begeisterung der<br />

Aussteller aus. „Interessant werden<br />

Autos durch ihre Geschichte, durch<br />

eine besondereVerbindung zum Besitzer.<br />

Die finde ich eher bei kleineren<br />

Veranstaltungen oder Clubtreffen<br />

als bei großen Messen“, sagt<br />

Hinze.<br />

Er rät Autofans,verschiedeneVeranstaltungen<br />

zu besuchen, um zu<br />

sehen, was einem besonders liegt:<br />

„Das können Clubtreffen, Messen,<br />

aber auch Ausfahrten oder Oldtimer-Rallyes<br />

sein.“ Besonders sehenswert<br />

und noch nicht besonders<br />

bekannt sei das Festival „Golden Oldies“<br />

in Wettenberg inHessen Ende<br />

Juli. DasOldtimertreffen sei eine Mischung<br />

aus Autoshow, Volksfest und<br />

Flohmarkt –also etwas für die ganze<br />

Familie.<br />

Für Ralph Huber ist eine gute Veranstaltung<br />

vor allem authentisch.<br />

„Dazu muss die Mischung aus interessanten<br />

Fahrzeugen, einem abwechslungsreichen<br />

Programm, einem<br />

passenden Ort und begeisterten<br />

Besuchernpassen“, sagt der Leiter<br />

des BMW-Museums in München.<br />

Interessant sind aus seiner Sicht<br />

vor allem außergewöhnliche Fahrzeuge,<br />

die sonst selten gezeigt werden<br />

und zu denen die Besucher<br />

möglichst einen persönlichen Bezug<br />

haben.<br />

Das bietet beispielsweise das<br />

„Goodwood Revival“ im Süden Englands:<br />

Ziel ist es,die Historie greifbar<br />

zu machen und die Faszination von<br />

klassischen Fahrzeugen aufrecht zu<br />

erhalten. Beim historischen Rennen<br />

DIE OLDTIMER-TERMINE 2020 IM ÜBERBLICK<br />

31.01.-02.02. Bremen ClassicMotorshow,<br />

Messe Bremen<br />

27.02.-01.03. Retro Classic, Messe<br />

Stuttgart<br />

25.03.-29.03. Techno Classica Essen,<br />

MesseEssen<br />

03.04.-05.04. Veterama Hockenheim,<br />

MesseHockenheim<br />

08.05.-10.05. GrandPrix Historique de<br />

Monaco,Monte-Carlo<br />

22.05.-24.05. Concorso d“EleganzaVilla<br />

d„Este, Comer See<br />

13.05.-16.05. MilleMiglia, Italien<br />

12.06.-14.06. BockhornOldtimermarkt,<br />

MesseBockhorn<br />

10.06.-14.06. Wheels and Waves, Biarritz<br />

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02.07.-05.07. Le MansClassic,LeMans<br />

09.07.-12.07. Goodwood Festival of<br />

Speed, Goodwood House<br />

22.07.-25.07. Ennstal Classic, Österreich<br />

24.07.-26.07. Golden Oldies, Wettenberg<br />

31.07.-02.08. Classic Days, Schloss<br />

Dyck Festival beiNeuss<br />

07.08.-09.08. AvD-Oldtimer Grand Prix,<br />

Nürburgring<br />

07.08.-16.08. MontereyCar Week,<br />

Pebble BeachConcours d'Elegance<br />

11.09.-13.09. Goodwood Revival, Goodwood<br />

House<br />

09.10.-11.10. Veterama Mannheim,<br />

Maimarkt-GeländeinMannheim<br />

starten an drei Tagen im September<br />

dort klassische Autos und Motorräder.<br />

Die Rennwagen werden von<br />

den Rennfahrernnicht geschont.<br />

DieBesucher verkleiden sich dort<br />

im Stil der 1940er bis 1960er Jahre -<br />

auch Verkaufsstände, Gebäude und<br />

Jahrmarkt sind entsprechend gestaltet.<br />

„Es ist eine Zeitreise in die Vergangenheit<br />

für die ganze Familie“,<br />

sagt Huber. Alle kommen hier auf<br />

ihre Kosten: Rennfahrer, Autobesitzerund<br />

Autofans.<br />

Neben den Klassik-Rallyes empfiehlt<br />

Huber zudem den von BMW<br />

veranstalteten Schönheitswettbewerb<br />

für historische Automobile und<br />

Motorräder „Concorso d’Eleganza<br />

Villa d’Este“. Er findet im Mai inItalien<br />

am Comer Seestatt.<br />

„Mit einer begrenzten Teilnehmerzahl<br />

von rund 50 Fahrzeugen<br />

stehen hier in einem einzigartigen<br />

Ambiente die schönsten Autos der<br />

Welt“, sagt Huber. Der Zugang am<br />

Samstag ist begrenzt. Deshalb gibt es<br />

am Sonntag im Park der benachbarten<br />

Villa Erba für alle die Möglichkeit,<br />

die Autos und rund 40 Motorräder<br />

aus dem Concorso zu bewundern.<br />

Für Frank Wilke zählen zu einer<br />

der schönsten Oldtimerveranstaltung<br />

in Deutschland die „Classic<br />

Days“ auf Schloss Dyck bei Mönchengladbach<br />

Ende Juli. Der Geschäftsführer<br />

von Classic Analytics,<br />

einem Unternehmen zur Marktbeobachtung<br />

und Bewertung von Oldtimern,<br />

erklärt: „Auf Schloss Dyck können<br />

Besucher auf einer Rundstrecke<br />

historischen Motorsport erleben,<br />

viele Youngtimer besichtigen und exklusive<br />

Vorkriegsfahrzeuge mit Sonderkarossen<br />

sehen. Diese Kombination<br />

macht die Veranstaltung so besonders.“<br />

Aber auch auf der „Techno<br />

Classica Essen“ kommen Autofans<br />

Ende Märzauf ihreKosten: DieOldtimer-Messe<br />

in Essen hat die größte<br />

Anzahl an Fahrzeugen.<br />

Wollen Freunde des historischen<br />

Motorsports alte Autos in Aktion sehen,<br />

haben sie dazu mehrfach Gelegenheit:<br />

beim „AvD-Oldtimer Grand<br />

Prix“ am Nürburgring im August, bei<br />

der „Le Mans Classic“ Anfang Juli<br />

oder beim „Grand Prix Historique de<br />

Monaco“ im Mai.<br />

Außerdem empfiehlt Wilke eine in<br />

Deutschland eher unbekannte Veranstaltung,<br />

die in Frankreich alle zwei<br />

Jahrestattfindet: „Chantilly Concours<br />

de Elegance“. Hier sehen Zuschauer<br />

seltene und ungewöhnliche Fahrzeuge,<br />

präsentiert ineiner tollen Atmosphäre<br />

rund um das Schloss<br />

Chantilly in der Nähe vonParis.<br />

Vielfalt an Marken und Modellen<br />

DPA<br />

Seiner Meinung nach sollte eine gute<br />

Oldtimerveranstaltung eine große<br />

Vielfalt an Marken und Modellen<br />

bieten, am besten in schöner Umgebung<br />

und angenehmer Atmosphäre.<br />

Wilke rät Besuchern, sich viel Zeit zu<br />

nehmen. „Wer unter Zeitdruck übers<br />

Gelände hetzt, verpasst womöglich<br />

das ein oder andereschöne Auto.Zuschauer<br />

sollten bei längeren Veranstaltungen<br />

lieber einen Tag mehr<br />

einplanen“, sagt er.<br />

Achim Stejskal findet für Fahrer<br />

die „Mille Miglia“ in Italien besonders<br />

interessant. Der Leiter des Porsche<br />

Museums erklärt: „Das ist eine<br />

historisch gewachsene Rallyemit einem<br />

großen Starterfeld, tollen Strecken<br />

und schönen Autos.“ Dabei<br />

geht es nur ums reine Autofahren.<br />

Eine Herausforderung für Mensch<br />

und Maschine.<br />

Auch die „Targa Florio“ auf Sizilien,<br />

die „Ennstal Classic“ in Österreich<br />

oder die „Le Jog“ in Großbritannien<br />

seien für Selbstfahrer fahraktiveund<br />

herausfordernde Rallyes.<br />

Einen guten Überblick über die Oldtimer-Szene<br />

bietet seiner Meinung<br />

nach die „Retro Classic“ in Stuttgart.<br />

Außerdem empfiehlt Stejskal das<br />

„Le-Mans-Classic“ Rennen Anfang<br />

Juli in Frankreich. In Le Mans siegte<br />

vor 50Jahren erstmals ein Porsche<br />

917.„Es ist nicht nur das Rennen, das<br />

diese Veranstaltung so einzigartig<br />

macht, sondern auch die Zeitzeugen,<br />

die Boxengasse und die Atmosphäre“,<br />

sagt Stejskal. (dpa)<br />

NACHRICHTEN<br />

Vorfahrtimunechten<br />

Kreisverkehr<br />

Fehlt einer kreisförmig aufgebauten<br />

Kreuzung mit dem Verkehrszeichen<br />

„Kreisverkehr“ zusätzlich das Schild<br />

„Vorfahrtgewähren“, kann man laut<br />

Institut für Zweiradsicherheit (ifz)<br />

voneinem sogenannten „unechten“<br />

Kreisverkehr sprechen. Dann gilt die<br />

Rechts-vor-links-Regelung. Dasist<br />

übrigens auch dann der Fall, wenn<br />

gar kein Verkehrszeichen die kreisförmig<br />

gestaltete Kreuzung kennzeichnen.<br />

Dasheißt, vonrechts einfahrende<br />

Fahrzeuge haben in solchen<br />

Fällen Vorfahrt. (dpa)<br />

ADAC gewinnt neue<br />

Mitglieder hinzu<br />

DerAutoclub ADACfreut sich über<br />

Zuwachs.ImJahr 2019 konnte er fast<br />

eine halbe Million neue Mitglieder<br />

gewinnen. Zum31. Dezember 2019<br />

waren somit 21 205 353 Menschen<br />

dortMitglied. DasDurchschnittsalter<br />

der Mitglieder liegt bei 51 Jahren.<br />

Diemeisten Mitglieder finden sich in<br />

den Altersgruppen 30 bis 49 Jahre<br />

(32,5 Prozent) und 50 bis 69 Jahre<br />

(37,8 Prozent). 13 Prozent sind aktuell<br />

unter 30 Jahreund 15 Prozent älter<br />

als 70 Jahre. Im Schnitt bleiben<br />

Mitglieder 21 JahreimADAC. Leicht<br />

angestiegen (plus ein Prozent) ist der<br />

Anteil weiblicher Mitglieder.Damit<br />

liegt der Frauenanteil im Club bei 42<br />

Prozent. (mid)<br />

Peugeot elektrifiziertsein<br />

Modellprogramm weiter<br />

SUV mit zwei E-Motoren und einem Verbrenner:der<br />

Peugeot 3008.<br />

DPA<br />

Peugeot elektrifiziertsein Modellprogramm<br />

weiter.Nun lassen sich<br />

auch Kombi und Limousine des Topmodells<br />

508 sowie das SUV 3008 an<br />

die Steckdose stöpseln. Ab Ende Januar<br />

gibt es den 508 als Plug-in-Hybriden<br />

mit einer Systemleistung von<br />

165 kW/225 PSab 44 000 Euro.Beim<br />

SUV 3008 ist der Benziner mit gleich<br />

zwei E-Motoren gekoppelt. DieSystemleistung<br />

des Allradlers steigt auf<br />

220 kW/300 PS. (dpa)<br />

Crashtests bislang von<br />

Männerndominiert<br />

DerStandard-Dummie bei Crashs ist<br />

der sogenannte 50-Perzentil-Mann.<br />

Er ist 175 cm groß, 78 kg schwer und<br />

dient als Vorgabe für die Anordnung<br />

der Sitze, Gurteund Airbags in Neuwagen.<br />

Weibliche Maße wurden bislang<br />

nicht oder zu wenig beachtet.<br />

Mitschwerwiegenden Folgen: Personen<br />

mit anderer Statur sind einem<br />

deutlich höheren Verletzungsrisiko<br />

ausgesetzt. DieGefahr lebensbedrohlicher<br />

Brustverletzungen bei<br />

Unfällen sind für Frauen bis zu 30<br />

Prozent größer als für Männer. (mid)


B8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020<br />

·························································································································································································································································································<br />

Mobile Welten<br />

Es wird immer schwieriger<br />

über SUV zu schreiben,<br />

wenn man ein Auto-Tester<br />

sein will, der ernst genommen<br />

wird. Ich muss aber gestehen,<br />

dass ich als 2-Meter-Mann immer<br />

noch und weiterhin ein Fanvon Autos<br />

bin, die mir innen ausreichend<br />

Platz und vom Fahrersitz einen erhöhten<br />

Blick übers Verkehrsgeschehen<br />

bieten. Lassen Sie mich versuchen,<br />

für den Citroën C5 Aircross<br />

eine Lanzezubrechen.<br />

Der C5Aircross überträgt das frische<br />

und sportliche Design des kleineren<br />

C3 Aircross ins Mittelklasse-<br />

Format. Er tritt gegen den VW Tiguan<br />

und seinen Gefährten aus Ingolstadt<br />

und München an – und gewinnt.<br />

Mindestens beim Design. Demeinen<br />

ist es vielleicht zu viel, der andere, wie<br />

ich, legt vielleichtWert darauf, aus der<br />

Masse hervorzustechen –mit einem<br />

eigenwilligen Auftritt. DerC5Aircross<br />

reicht allemal dazu, aufzufallen. Vorn<br />

gibt es drei Positionen fürs Licht. Luftschlitze<br />

sind speziell gerahmt, die<br />

Dachreling wirkt wie kampfbereite<br />

Lanzen, das Glasdach gaukelt Cabrio-<br />

Feeling vor.<br />

Ungewöhnlicher Innenaufbau<br />

Im Inneren setzt sich das Designkonzept<br />

nahtlos fort. Alles ist ein wenig<br />

eckig (auch der untere Bereich des<br />

Lenkrades), aber alles ist auch „anders“<br />

–und nicht so wie in anderen<br />

Autos. Gewöhnungsbedürftig ist die<br />

Touch-Symbol-Leiste. Mit etwas<br />

mehr Fingerdruck geht’s. Leider<br />

sieht man die Schalter und Kontrollleuchten<br />

links untermLenkrad nicht<br />

sehr gut.<br />

Der Fahrer blickt auf ein Kombiinstrument<br />

in Form eines 12,3-Zoll-<br />

Bildschirms, Infotainment und<br />

sonstige Funktionen werden über<br />

einen 8-Zoll-HD-Touchscreen gesteuert.<br />

Für aktuelle Konnektivität<br />

sorgen Apple CarPlay oder Android<br />

Auto, kabelloses Smartphone-Laden<br />

und eine vernetzte Full-HD-<br />

Dashcam hinter dem Innenspiegel<br />

komplettieren den Funktionsumfang.<br />

Frisch, frech, freundlich:<br />

SUV muss nicht immer bullig sein<br />

Der Citroën C5 Aircross tritt als formschönes Auto in einer Klasse wuchtiger<br />

Geländewagen an. Und fährt damit gut: Denn der Franzose zeigt, dass<br />

Komfort und Design über PS-Muskeln stehen<br />

Der C5 ist hübsch anzusehen und macht in der Stadt eine gute Figur –doch auch im Gelände sind gröbere Schotterwege kein echtes Hindernis.<br />

Absolut bemerkenswert ist das<br />

Ablagefach in der Mittelkonsole. Da<br />

passt so viel rein, dass eine mehrköpfige<br />

Familie beimVerlust eines Kleinkindes<br />

beim Durchzählen vor der<br />

Abfahrt auch einmal da hinein blicken<br />

sollte. Die Getränkehalter sind<br />

dafür wiederum zu flach und halten<br />

nichts stabil.<br />

Das Platzangebot auf den fünf<br />

Einzelsitzen ist absolut konkurrenzfähig.<br />

Wobei die Fondpassagiere davon<br />

profitieren, dass die drei um je<br />

15 Zentimeter verschiebbaren Sitze<br />

VonKlaus Kronsbein<br />

gleich breit sind –hier gibt es also<br />

keinen mittleren Not–oder Strafsitz.<br />

Das Prädikat „Klassenbester“ reklamieren<br />

die Franzosen für den Kofferraum<br />

des C5 Aircross mit einem Volumen<br />

von 580 bis 720 Liter je nach<br />

Position der Rücksitze und bis zu<br />

CITROËN<br />

1630 Liter bei umgeklappter zweiter<br />

Sitzreihe.<br />

Wasist der C5 Aircross nun? SUV,<br />

Großraum-Limo, Familien-Auto?<br />

Spaßauto? Ichplädierefür Spaßauto.<br />

Denn für einen robusten SUV ist er<br />

zu elegant, für eine Limousine zu<br />

groß und in dieses Spaßauto passt<br />

auch eine Familie.<br />

Sehr stolz sind die Entwickler auf<br />

die Advanced-Comfort-Federung<br />

mit hydraulischem Anschlag, die in<br />

der Tatohne den hohen Aufwand<br />

bei einer Luftfederung für hohen<br />

Fahrkomfort auch bei schlechten<br />

Straßenverhältnissen sorgt. Hier<br />

bleibt der Citroën stabil und sicher,<br />

ohne dass man abbremsen muss.<br />

Schlaglöcher und Bodenwellen<br />

werden hervorragend geschluckt.<br />

Dabei ist es erstaunlich, dass ein<br />

Fahrwerk ohne jegliche elektronische<br />

Regelung sowohl hohen Komfort<br />

als auch erhebliche sportliche<br />

Reservenbietet.<br />

Mein getesteter Durchschnittsverbrauch<br />

liegt aufgrund meiner<br />

sportlichen Fahrweise etwas über<br />

der Werksangabe. Aber siehe oben:<br />

Spaßauto.<br />

Bald auch als Plug-In-Hybrid<br />

Mich hat dieser Allzweck-Franzose<br />

beim Design und bei den Fahreigenschaften<br />

überzeugt. Allen, die jetzt<br />

mit dem „Du Böser“-Zeigefinger<br />

drohen, sei gesagt: Es gibt den C5<br />

Aircross jetzt bald auch als Plug-In-<br />

Hybrid. Er kommt dann auf eine rein<br />

elektrische Reichweite von bis zu 50<br />

Kilometern und eignet sich laut seiner<br />

Erbauer dank des 133 kW/181 PS<br />

starken PureTech-Benzinmotors<br />

auch für längere Fahrten. Die CO2-<br />

Emissionen liegen rein rechnerisch<br />

bei 39 g/km, der Verbrauch bei 1,7<br />

l/100 Kilometer. Der Elektromotor<br />

liefert 81kW/110 PS, daraus resultiert<br />

inKombination mit dem Achtgang-Automatikgetriebe<br />

eine Systemleistung<br />

von165 kW/224 PS.<br />

Dieses Fahrzeug wurdeuns zumTest zurVerfügung<br />

gestellt:Citroën C5 Aircross PureTech 130<br />

Stop&StartFeel –Motor:1199ccm, 96 kW/131<br />

PS,Turbo, Schaltgetriebe, Euro 6d-Temp,0auf<br />

100 km/h:10,5Sek., Spitze: 188km/h, Verbrauch:5,3<br />

lSuper/100km(Werksangabe),<br />

CO2-Ausstoss: 121 g/km. L/B/H in mm:<br />

4500/1859/1688, Bodenfreiheit:230 mm,<br />

Wendekreis: 10,7m,Kofferraum:580 -1630 l,<br />

Preis:ab27940 Euro<br />

Handy am Steuer genutzt oder nur umgelegt?<br />

Wersein Mobiltelefon während der Fahrt bedient, muss mit Strafe rechnen. Dafür muss die tatsächliche Benutzung aber nachgewiesen werden<br />

AmSteuer gilt: Finger weg vom<br />

Mobiltelefon. Wer sein Handy<br />

dann mit den Händen benutzt,<br />

muss mit Bußgeldern, Punkten und<br />

Fahrverboten rechnen. Für eine<br />

Ahndung muss die Nutzung aber<br />

nachgewiesen werden, wie ein Beschluss<br />

des Kammergerichts Berlin<br />

(Az.: 3Ws(B) 273/19-162 Ss 112/19)<br />

zeigt, auf den der ADAChinweist.<br />

In dem Fall ging es um einen<br />

Mann, der mit seinem Auto auf einer<br />

Kreuzung in der Stadt unterwegs<br />

war. Dabei hielt er ein Mobiltelefon<br />

in der Hand, was eine Polizeistreife<br />

beobachtete. Diese<br />

stoppte den Fahrer. Es folgte ein<br />

Bußgeld wegen unzulässiger Handynutzung.<br />

Fahrer hielt Handy länger<br />

Dagegen legte der Mann Einspruch<br />

ein. Seine Argumentation: Er habe<br />

das Handy nur gehalten, um es im<br />

Auto woanders hinzulegen. Eine<br />

Funktion habe er nicht genutzt. Das<br />

Amtsgericht Berlin-Tiergarten verurteilte<br />

ihn dennoch, wogegen der<br />

Mann Rechtsbeschwerde einlegte.<br />

Damit blieb der Autofahrer aber<br />

erfolglos,das Kammergericht Berlin<br />

beanstandete das vorherige Urteil<br />

nicht.<br />

Zwar war es in den Augen der Richter<br />

richtig, dass das bloße Aufnehmen<br />

oder Halten des Handys nicht<br />

ausreicht, um den Verstoß gegen<br />

das Nutzungsverbot anzunehmen.<br />

Im vorliegenden Fall sei aber festgestellt<br />

worden, dass der Fahrer<br />

das Gerät während der Fahrt über<br />

einen gesamten Kreuzungsbereich<br />

mit der rechten Hand vor seinem<br />

Oberkörper festhielt. Das leuchtende<br />

Display ließ außerdem einen<br />

roten Punkt erkennen und war<br />

dem Gesicht des Fahrers zugewandt.<br />

Daraus schloss das Gericht,<br />

dass der Fahrer einen Anruf vorbereitete.<br />

Rechtsprechung uneinheitlich<br />

Auch das lange Festhalten sprach<br />

laut Gerichtsbeschluss gegen die<br />

Behauptung, dass der Fahrer lediglich<br />

sein Telefon umlegen wollte.<br />

Diegenaue Feststellung, welche Bedienfunktion<br />

vorlag, oder die Dokumentation<br />

von Sprechbewegungen<br />

sei für eine Strafe nicht erforderlich.<br />

Der ADAC weist darauf hin, dass<br />

die Rechtsprechung in der Frage,ob<br />

das bloße Halten ohne irgendeine<br />

Nutzung bereits für einen Handyverstoß<br />

ausreicht, bisher recht uneinheitlich<br />

war. Die Obergerichte<br />

seien aber fast alle auf die Auslegung<br />

eingeschwenkt, dass so ein<br />

Verhalten noch nicht ausreicht –<br />

etwa dann, wenn das Handy nur<br />

von einer Ablage auf den Beifahrersitz<br />

gelegt werden soll. (dpa)<br />

August Diehl<br />

Ich bin echt ein<br />

Sonntagskind!<br />

Der <strong>Berliner</strong> Schauspieler spricht über einen seiner<br />

emotionalsten Momente, Glück und das Ideal von Liebe<br />

Foto: PaulusPonizak<br />

AM<br />

SONNTAG<br />

Dervon hier


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020 B9<br />

·························································································································································································································································································<br />

Börse<br />

Tagesgeld Zins p.a. für Beträge<br />

Kundenkontakt ab 1€ 5.000€ 50.000€<br />

Renault Bank direkt */**<br />

renault-bank-direkt.de 0,45 0,45 0,45<br />

Advanzia **<br />

advanzia.com - 0,30 0,30<br />

Akbank<br />

akbank.de 0,26 0,26 0,26<br />

PSA Direktbank **<br />

psa-direktbank.de 0,25 0,25 0,25<br />

RaboDirect **<br />

rabodirect.de 0,25 0,25 0,25<br />

ING *<br />

ing.de 0,25 0,25 0,25<br />

Postbank<br />

postbank.de 0,01 0,01 0,01<br />

Santander<br />

santander.de 0,01 0,01 0,01<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,01 0,01 0,01<br />

Commerzbank<br />

069/98660966 0,00 0,00 0,00<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/86986969 0,01 0,01 0,01<br />

<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />

030/30633300 0,001 0,001 0,001<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse (Online)<br />

mbsdirekt.de 0,001 0,001 0,001<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

030/42080420 - 0,001 0,001<br />

BBBank<br />

bbbank.de 0,00 0,00 0,00<br />

Mittelwert von 85 Banken 0,09 0,09 0,09<br />

*Neukunden /Neuanlagen<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Ratenkredite 10.000 Euro<br />

Kreditzinsen, bonitätsunabhängig bzw.2/3 Zins<br />

Kundenkontakt 36 Mon. 48 Mon. 60 Mon.<br />

Deutsche Skatbank<br />

skatbank.de 2,89 2,89 2,89<br />

EthikBank<br />

ethikbank.de 2,95 2,95 2,95<br />

DKB Deutsche Kreditbank<br />

dkb.de 3,49 3,49 3,49<br />

SWK Bank<br />

couchkredit.de 3,49 3,49 3,49<br />

netbank<br />

netbank.de 3,59 3,59 3,59<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de 3,25 3,25 3,25<br />

ING<br />

ing.de 3,99 3,99 3,99<br />

Targobank<br />

targobank.de 3,75 3,75 3,75<br />

Postbank<br />

postbank.de 3,79 3,79 3,79<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de 3,89 3,89 3,89<br />

BBBank<br />

030 202480 1,98 1,98 1,98<br />

PSD Berlin-Brandenburg<br />

psd-bb.de 3,49 3,49 3,69<br />

Pax-Bank<br />

pax-bank.de 3,99 3,99 3,99<br />

ABK Allgemeine Beamten Bank *<br />

030/28535200 4,29 4,29 3,19<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 8,99 8,99 8,99<br />

Mittelwert von 70 Banken 3,80 3,89 3,97<br />

*Konditionen gelten für Beamte/Angestellte im öffentlichen Dienst.<br />

Sparbriefe und<br />

langfristigeAnlagen 5.000 Euro<br />

Kundenkontakt 3Jahre 5Jahre 8Jahre<br />

Bigbank **<br />

bigbank.de 1,15 1,35 -<br />

Ziraat Bank<br />

ziraatbank.de 0,85 1,10 -<br />

Bank11<br />

bank11.de 0,80 1,10 -<br />

akf bank **<br />

akf.de 0,85 1,05 1,05<br />

Sberbank Direct **<br />

sberbankdirect.de 0,85 1,05 -<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,45 0,65 -<br />

Santander<br />

santander.de 0,45 0,60 0,60<br />

ING<br />

ing.de 0,03 0,10 -<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de 0,01 0,01 0,01<br />

Postbank<br />

postbank.de - - -<br />

ISBANK<br />

isbank.de 0,75 0,95 -<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 0,01 - 0,01<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

psd-bb.de - - -<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/86986969 - - -<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

030/42080420 - - -<br />

Mittelwert von 80 Banken 0,58 0,69 0,59<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Festgeld für 5.000 Euro<br />

Kundenkontakt 3Mon. 6Mon. 12 Mon.<br />

Bigbank **<br />

bigbank.de 0,45 0,50 0,75<br />

Bank11<br />

bank11.de 0,40 0,50 0,50<br />

akf bank **<br />

akf.de 0,20 0,45 0,60<br />

abcbank<br />

abcbank.de - 0,35 0,45<br />

Crédit Agricole **<br />

ca-consumerfinance.de 0,21 0,31 0,51<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de - 0,01 0,01<br />

Santander<br />

santander.de - 0,01 0,05<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,00 0,00 0,10<br />

ING<br />

ing.de - - 0,01<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de - - -<br />

ISBANK<br />

isbank.de 0,25 0,35 0,40<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

mbs-potsdam.de - - 0,01<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

sparda-b.de - - 0,002<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/86986969 - - -<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

-psd-bb.de - - -<br />

Mittelwert von 80 Banken 0,17 0,19 0,27<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Gewinner &Verlierer der <strong>Berliner</strong> Werte<br />

zurückfallende Werte<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Verlierer Index<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Investmentfonds<br />

Gewinner<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

aufholende Werte<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Das Vier-Felder-Diagramm illustriert<br />

die Performance der in den <strong>Berliner</strong> Werten<br />

vertretenen Titel in zwei verschiedenen<br />

Zeiträumen. Die vertikale Achse zeigt die<br />

Veränderung in den vergangenen 12 Monaten,<br />

die horizontale Achse die Veränderung des<br />

vergangenen Monats. Die Aktien mit der<br />

relativ gesehen besten Performance befinden<br />

sich in dem Quadranten rechts oben, die<br />

Aktien mit der relativ gesehen schlechtesten<br />

Performance links unten. Die Grösse der<br />

Kreise, mit denen die Unternehmen dargestellt<br />

sind, richtet sich nach der Höhe der<br />

Marktkapitalisierung.<br />

AUSSCH. AUSG. RÜCKN. RÜCKN.<br />

23.01. 23.01. VORW.<br />

WWW.ALLIANZGLOBALINVESTORS.DE<br />

A.Ad.InGlA A 110,13 106,92 106,32<br />

Adifonds A A 139,60 132,95 133,21<br />

AdiverbaA A 181,77 173,11 173,04<br />

AdvFixedIncAEUR A 103,57 100,55 100,34<br />

Aktien Europa A A 101,00 96,19 96,38<br />

All Stratfds Ba A A 93,69 90,09 89,85<br />

BiotechnologieA A 185,18 176,36 177,45<br />

ConcentraA A 132,32 126,02 126,27<br />

CONVEST 21 VL A 69,29 65,99 65,67<br />

East. EuropeEqA* A1,96 104,38 99,41 99,41<br />

Emerging Europe A* A 350,23 350,23<br />

Eur Renten AE A 65,94 64,33 63,98<br />

Eur Renten KAE A 41,87 41,05 41,04<br />

Euro RentenfondsAT T 112,01 109,28 108,68<br />

EuropaVisionA A 29,35 27,95 28,13<br />

Europazins A A 58,83 57,12 56,95<br />

Flexi Rentenf.A A 97,69 94,39 94,51<br />

FondakA A 200,57 191,02 190,69<br />

Fondis A 98,29 93,61 93,15<br />

Fondra A 125,65 120,82 120,63<br />

Fonds Japan A A 66,70 63,52 62,86<br />

Fonds Schweiz A A 548,58 522,46 518,31<br />

Geldmkt SP AE A 46,49 46,49 46,49<br />

Gl. Intell. Cap.A* A0,31 117,22 111,64 111,64<br />

Global Eq.Divid A A 129,73 123,55 123,72<br />

Industria A A 113,36 107,96 109,13<br />

Informationst.A A 324,57 309,11 306,57<br />

Interglobal A A 409,23 389,74 387,02<br />

InternRentA A 51,23 49,74 49,40<br />

Kapital Plus A A 68,62 66,62 66,67<br />

Nebw.Deutschl.A A 352,58 335,79 335,21<br />

Nürnb.Eurold.A A 143,18 136,36 137,01<br />

Plusfonds A 174,10 165,81 164,87<br />

Rentenfonds A A 90,56 88,35 87,85<br />

RohstofffondsA A 68,16 64,91 66,26<br />

Thesaurus AT T 1076,88 1025,60 1027,61<br />

Trsy ShrtTrm+€A A 93,85 92,92 92,91<br />

US Equity C2* A0,20 70,92 70,92 70,92<br />

US LargeCap Gr.A A 112,10 106,76 105,84<br />

Verm.Deutschl.A A 200,24 190,70 190,66<br />

Verm.Europa A A 52,10 49,62 49,75<br />

Wachstum Eurol A A 140,37 133,69 134,78<br />

Wachstum Europa A A 144,56 137,68 138,62<br />

ALTE LEIPZIGER<br />

€uro ShortTerm A 43,59 43,16 43,15<br />

Aktien Deutschland A 124,89 118,94 118,62<br />

Trust €uro Renten A 48,27 46,86 46,70<br />

WWW.AMPEGA.DE<br />

Amp DivPlus Akt P A 147,37 140,35 139,54<br />

Amp GenderPlus Akt A 121,58 116,90 115,63<br />

Amp Global Renten A 18,44 17,77 17,65<br />

Amp Rendite Renten A 22,39 21,74 21,70<br />

BLACKROCK<br />

BGF EmeEurA2 EUR T 130,59 124,37 126,52<br />

Euro BondA2 T 32,00 30,48 30,33<br />

World EnergyA2 T 16,71 15,91 16,47<br />

World GoldA2 T 35,36 33,68 33,37<br />

BNP PARIBAS ASSET MANAGEMENT<br />

Euro M.T.Bd.* T 185,38 185,26<br />

Euro MM* T 207,42 207,43<br />

Euro S.T. Bd. Opp* T 122,05 121,95<br />

Euro ShortTermBd* T 113,35 113,27<br />

Europe Dividend* T 100,50 100,91<br />

Seasons Classic* T 108,60 109,13<br />

CREDIT SUISSE<br />

CS EF(L)S&MC Ger.B* T 3113,36 3113,36 3099,08<br />

CS EUROREAL* A 5,65 5,65<br />

WWW.DEKA.DE ITELEFON +49 69 7147-652<br />

Aktfds RheinEdit P A 58,10 55,20 55,56<br />

AriDeka CF A 77,85 73,96 74,17<br />

Berol.Ca.Chance A 59,52 57,79 57,40<br />

Berol.Ca.Premium A 75,80 73,24 72,43<br />

Berol.Ca.Sicherh. A 45,58 44,47 44,38<br />

Berol.Ca.Wachst. A 44,22 43,04 42,92<br />

BerolinaRent Deka A 41,39 39,94 39,93<br />

Deka Immob Europa A1,25 48,92 46,48 46,45<br />

Deka-Conv.Rent CF A 47,08 45,38 45,36<br />

Deka-Dtschl Akt Str A 115,68 110,17 110,11<br />

Deka-Europa Akt Str A 74,83 71,27 71,48<br />

DekaFonds CF A 121,14 115,09 115,14<br />

DekaLux-EuropaTF A 64,36 64,36 64,68<br />

DekaLux-PharmaT.TF A 328,66 328,66 326,83<br />

DekaLuxT-Akt Asien A 832,94 791,32 809,93<br />

DekaRent-Intern. CF A 21,04 20,43 20,32<br />

DekaSpezial CF A 425,24 409,87 408,49<br />

DekaStruk.Wachst. A 44,50 43,63 43,50<br />

DekaTresor A 89,25 87,07 87,03<br />

in den vergangenen 12 Monaten (%)<br />

schlechter als der DAX besser<br />

+110<br />

+100<br />

+90<br />

+80<br />

+70<br />

+60<br />

+50<br />

+40<br />

+30<br />

+20<br />

+10<br />

DIE BESTEN GELDMARKTFONDS IM VERGLEICH<br />

PREIS PERFORMANCE IN %<br />

TITEL ISIN 23.01. 1M. 6 M. 1J. 3 J. 5J. LFD.KOSTEN %<br />

Vontobel US Dollar MoneyB* LU0120690226 138,11 USD 0,19 1,18 3,01 6,39 7,62 WWWWW 0,47<br />

Pictet Sh.-Term M.Mkt P LU0128496485 141,92 USD 0,18 1,05 2,28 5,86 7,15 WWW 0,31<br />

Fidelity Ir ILF USD Acc* IE0003323619 18080,86 USD 0,16 1,00 2,23 5,50 6,22 WW 0,15<br />

Pictet Sov. S-TM.Mkt P LU0366537446 108,46 USD 0,16 1,00 2,20 5,43 6,35 WW 0,20<br />

Deka. DekaLux-Geldm:USD LU0065060971 97,25 USD 0,18 0,94 2,27 5,31 6,28 WWWWWW 0,57<br />

LeggM GF WA US Gov.Liq A* IE00B19Z6R17 109,45 USD 0,08 0,63 1,52 3,53 3,58 WWWWWWW 0,67<br />

Deka. DekaTresor DE0008474750 87,07 EUR 0,14 0,50 2,55 2,86 4,59 WWWWWW 0,54<br />

Fidelity Ir ILF GBP Acc IE0003323270 20953,24 GBP 0,07 0,36 0,68 1,37 2,13 WW 0,15<br />

apo Asset VarioZins Plus* DE0005324222 51,30 EUR 0,10 0,43 1,74 1,10 1,24 WWWWWW 0,58<br />

HANSAINVEST HANSAaccura DE0009766204 62,06 EUR 0,16 0,53 3,33 0,97 0,90 WWWWWWWWWWWWWW 1,29<br />

Deka. Deka Flex:EUR C LU0027797579 1220,20 EUR 0,02 0,51 0,70 0,89 2,12 WWWWWWW 0,60<br />

Deka. Deka FlexZins CF LU0249486092 969,49 EUR 0,02 –0,01 0,86 0,87 0,96 WW 0,18<br />

Federated Euro-Kurzlaeufer* IE0001475106 14,44 EUR –0,07 0,35 0,70 0,35 1,05 WWWWW 0,50<br />

LVM Euro-Kurzläufer* IE0000641252 28,85 EUR –0,03 0,35 0,70 0,28 1,05 WWWWW 0,50<br />

Bantleon Reserve IA* LU0371477885 85,74 EUR –0,01 –0,19 0,45 –0,10 –0,01 WW 0,16<br />

DWS DtFloat R.Nts LC LU0034353002 84,07 EUR 0,04 0,06 0,84 –0,20 0,33 WW 0,21<br />

Alle dargestellten Investmentfonds sind Teilnehmer am vwd funds service, sortiert nach 3-Jahresperformance,berechnet<br />

nach BVI Methode. Laufende Kosten %=Anteil der Verwaltungskosten eines Fonds, hoher Prozentsatz =hoher Kostenanteil.<br />

Erscheinungswöchentlich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und wertgesicherte<br />

Fonds. Keine Anlageberatung und -empfehlung.<br />

Digit Kommunik TF A 87,38 87,38 86,89<br />

EuropaSelect CF A 77,16 74,37 74,30<br />

Keppler-EmMkts-Inv A 41,30 39,33 39,76<br />

Lingohr-Eurp-Sys A 73,73 70,22 71,26<br />

Lingohr-Systemat A 125,20 119,24 120,75<br />

Multirent-Invest A 36,33 35,27 35,28<br />

Naspa-Akt GlobTF 114,83 114,83 114,19<br />

PrivatDepot 3B A 31,59 31,59 31,52<br />

RenditDeka A 25,71 24,96 24,84<br />

Rntfds RheinEdit A 30,47 29,40 29,35<br />

StarCap-Corp Bd-Inv A 31,78 31,47 31,39<br />

Technologie CF A 49,62 47,83 47,37<br />

Weltzins-Invest P A 26,49 25,72 25,63<br />

WWW.DWS.DE ITELEFON +49 69 91 01 23 71<br />

Basler-Aktienf DWS A 73,76 70,43 70,55<br />

Basler-InternDWS A 123,83 118,25 118,52<br />

Basler-Rentenf DWS A 27,10 25,87 25,76<br />

Deut ESG Eurp Eq L T 85,67 82,57 82,47<br />

Deut.Inv.IMltCrLDH A 105,83 102,65 102,30<br />

Deut.Inv.IGlBdHCRC T 106,59 103,93 103,95<br />

Deut.Inv.IIAs.T.Di T 169,26 160,80 164,37<br />

DWS€UltSh FI6-12 T 67,96 67,96 67,94<br />

DWSAkkumula T 1414,05 1346,70 1340,30<br />

DWSAkt.Strat.D T 476,69 453,98 453,27<br />

DWSBalance T 120,38 115,74 115,70<br />

DWSBiotech T 248,26 236,43 240,44<br />

DWSConc GS&P Food A 387,83 369,36 368,66<br />

DWSCov Bond Fd LD A 56,50 55,12 55,03<br />

DWSD.Akt.O T 438,57 438,57 439,05<br />

DWSDefensiv T 119,60 116,12 115,98<br />

DWSDeutschland T 254,85 242,71 241,91<br />

DWSEUR Bds (Long) T 1959,94 1902,85 1893,45<br />

DWSEUR Reserve LC T 134,14 132,81 132,82<br />

DWSEurlStrRent LD A 33,54 32,72 32,67<br />

DWSEurop. Opp LD A 396,53 377,65 380,23<br />

DWSEurorenta A 59,83 58,08 57,77<br />

DWSEurovesta A 153,75 146,43 146,03<br />

DWSFinanTypO ND A 75,96 75,96 75,57<br />

DWSGM&MTypO A 57,64 57,64 58,54<br />

DWSGlb.SM Cap A 80,91 77,05 76,79<br />

DWSGlbl Growth A 153,55 146,24 145,76<br />

DWSHeal. CTypO T 300,39 300,39 299,63<br />

DWSInst. Money+ T14034,14 13895,18 13895,93<br />

DWSIntern.Rent.O T 134,74 134,74 133,56<br />

DWSInter-Renta LD A 14,76 14,33 14,31<br />

DWSInvesta A 188,44 179,46 179,47<br />

DWSOsteuropa T 742,61 707,24 712,65<br />

DWSTechn.TypO A 248,34 248,34 245,87<br />

DWSTelemedia OND A 188,20 188,20 186,72<br />

DWSTopAsien T 197,83 190,22 191,99<br />

DWSTop Dividen LD A 140,23 133,54 133,49<br />

DWSTop Europe A 166,29 159,89 160,13<br />

DWSTop Prtf Off T 80,21 76,39 76,63<br />

DWSTopWorld A 134,19 129,02 128,64<br />

DWSTRC Deutschl. T 185,74 176,89 176,17<br />

DWSUSDollar Res A 196,89 194,93 194,81<br />

DWSUSGrowth A 272,62 259,63 257,28<br />

DWSVermbf.I LD A 204,46 194,72 194,11<br />

DWSVermbf.R LD A 19,52 18,95 18,86<br />

DWSVors.AS(Dyn.) T 138,33 133,01 133,51<br />

DWSI GE LD A 207,97 197,57 197,44<br />

Global Hyb Bd LD A 42,10 40,87 40,69<br />

Gottlieb Daimler T 84,86 81,59 81,54<br />

grundb.europa RC A 41,61 39,63 39,61<br />

LatinAmerican Eq T 162,86 154,72 151,81<br />

Nomura Jp Grwth LC T 64,68 62,19 62,52<br />

Qi Eurozone Eq RC T 106,68 101,59 102,54<br />

Qi LowVol Europe NC T 302,29 302,29 301,56<br />

WWW.DJE.LU IINFO@DJE.LU<br />

DJE Real Estate P A 0,20 0,19 0,19<br />

DJE-Div&Sub I T 490,51 490,51 492,79<br />

DJE-Div&Sub P T 463,09 441,04 443,42<br />

DJE-Div&Sub XP A 285,89 285,89 287,18<br />

DJE-Europa I T 416,04 416,04 418,18<br />

DJE-Sht Term Bd I T 145,62 145,62 145,49<br />

0<br />

–10<br />

–20<br />

–30<br />

in den vergangenen 4Wochen (%)<br />

schlechter besser als der DAX<br />

IVU Traffic Techn. (+14,17%seit 4Wochen,+150,00% seit 12 Monaten)<br />

First Sensor<br />

PSI Software<br />

Quirin Privatbank<br />

Rocket Internet<br />

Accentro RealEst.<br />

Westgrund<br />

Zalando<br />

MBB<br />

Börsenwert (Aktienkurs multipliziert mit derAnzahl derAktien)<br />

Axel Springer<br />

TLG Immobilien<br />

GSW Immobilien<br />

Eckert &Ziegler<br />

FIDELITY<br />

America EUR A 10,61 10,08 10,17<br />

Euro Balanced Fund A 19,49 18,83 18,84<br />

Euro Stoxx 50 Fund A 11,64 11,64 11,86<br />

European Growth A 17,93 17,04 17,25<br />

European Sm. Comp. A 63,27 60,11 60,66<br />

GermanyFund A 64,62 61,40 61,79<br />

International EUR A 60,71 57,68 57,88<br />

Nordic Fund A 1468,00 1395,00 1438,00<br />

Port.Sel.Gr.&Inc. A 29,21 28,22 28,43<br />

South Ea.As.USD A 10,80 10,26 10,58<br />

US Dollar Bond A 7,99 7,72 7,68<br />

WorldFund A 29,58 28,10 28,05<br />

WWW.FRANKLINTEMPLETON.DE ITELEFON 0800/0738002<br />

Growth.Inc.Ad* A 24,00 22,62 22,74<br />

TEM Asian SmCp.A a* T 59,60 56,47 57,17<br />

TEM Em.Mkts BdAd* A 5,62 5,45 5,45<br />

TEMGl.(Eur)Ad* A 23,05 21,84 21,86<br />

TEM Gl.Sm.Co.Ad* A 44,69 42,34 42,43<br />

TEM GlobalAd* A 38,56 36,54 36,65<br />

TEM Gr.(Eur)Aa* T 19,21 18,20 18,28<br />

TEM Gr.(Eur)Ad* A 19,13 18,13 18,22<br />

SERVICE@HANSAINVEST.DE<br />

HANSAeuropa A A 52,99 50,47 50,31<br />

HANSAinter.A A 20,70 20,00 19,85<br />

HANSArenta A 25,12 24,27 24,22<br />

HANSAzins A 24,62 24,38 24,37<br />

SI BestSelect T 154,36 147,01 145,82<br />

WWW.HAUCK-AUFHAEUSER.COM<br />

FFPB MTrend Dplus A 15,55 14,81 14,73<br />

FFPB RENDITE A 11,63 11,29 11,26<br />

Mu.In.Spezial OP R T 45,51 43,24 43,27<br />

WWW.DE.INVESCO.COM ITELEFON +49 69 29 807 0<br />

Greater China EqA T 73,54 69,86 71,90<br />

JANUS HENDERSON<br />

China FA2Acc USD T 21,62 22,88<br />

GlbTechologyA2 T 111,12 111,15<br />

Japanese Equity T 18,52 18,48<br />

Japanese S.CA2 T 64,31 62,99<br />

PanEuro Sm CoA2 T 54,50 54,71<br />

TELEFON +49 89 2867-2867<br />

EuroFlex* A 44,77 44,33 44,30<br />

EuroKapital* A 47,99 45,70 45,82<br />

EuroRentA* A 32,34 31,25 31,16<br />

ProInvest* A 202,50 192,86 192,28<br />

METZLER<br />

Akt Deutschl.AR* A 222,74 212,13 212,17<br />

Aktien Europa AR* A 142,43 135,65 135,94<br />

Wachstum Internat.* T 231,44 220,42 220,09<br />

Hypoport<br />

Dax (+0,66% seit 4Wochen, +20,93% seit 12 Monaten)<br />

Beta Systems Software<br />

Fernhwk. Neukölln<br />

MagForce<br />

Deag Dt. Entert. (+26,44% seit4Wochen)<br />

<strong>Berliner</strong> Effektenges.<br />

Tradegate Wertpapier.<br />

–2 –1 0 +1 +2 +3 +4 +5 +6 +7 +8 +9 +10<br />

Quelle: vwd/Deutsche Börse<br />

MONEGA<br />

ARIADActiveAll I* A 112,79 112,79 112,51<br />

IIV Mikrofinanz R* A 101,19 98,24 98,24<br />

LandertBond Opp I* A 50,90 50,90 50,82<br />

VM Sterntaler II* A 122,86 118,13 118,38<br />

WahreWerteFonds R* A 53,06 51,02 50,67<br />

ODDO BHF<br />

AlgoGlobal DRW-€* A 120,30 114,57 114,42<br />

Basis-Fonds I* T 138,68 138,68 138,65<br />

O.BHF AlgoEur DRW* A 121,59 115,80 116,04<br />

O.BHF FRA EFF* A 234,99 223,80 223,61<br />

O.BHF Green Bd CR* T 319,93 310,61 309,41<br />

WWW.PICTETFUNDS.COM<br />

Biotech HP € T 555,12 528,69 543,05<br />

Biotech PEUR T 749,53 713,84 730,86<br />

Clean EnergyP€ T 100,37 95,59 94,31<br />

Digital P T 389,41 370,87 372,79<br />

Em.Mrkts PEUR T 618,68 589,22 606,92<br />

EUR Bonds P* T 617,02 599,05 596,54<br />

EUR Bonds Pdy* A 357,93 347,50 346,05<br />

EUR Sh.Mid T.Bd. P* T 137,32 133,32 133,33<br />

Gl.Em.Debt-HP EUR* T 272,93 264,98 264,96<br />

Great.China PEUR* T 625,18 595,41 609,88<br />

Health HP € T 231,96 220,91 220,69<br />

Health PEUR T 297,47 283,30 282,08<br />

Indian Eq. PEUR T 535,07 509,59 510,12<br />

Robotics PEUR T 192,10 182,95 180,84<br />

Robotics REUR T 186,43 177,55 175,51<br />

Russian Equ. PEUR T 86,50 82,38 83,89<br />

Sh.-Term M.Mkt P T 134,97 134,97 134,97<br />

Sh.-Term M.Mkt Pdy A 92,62 92,62 92,62<br />

Water P€ T 403,08 383,89 382,70<br />

SEB ASSET MANGAGEMENT<br />

SEB Conc. Biotech.* A 105,39 104,35 104,88<br />

SEB ImmoInvest A 3,04 2,89 2,89<br />

SEBTrdSys®Rent.I* A 56,28 56,00 55,93<br />

SEBTrdSys®Rent.II* A 57,97 56,01 55,94<br />

WWW.UNION-INVESTMENT.DE TELEFON+49 69 58998-6060<br />

Priv.Fonds:Flex.* A 103,29 103,29 103,57<br />

Priv.Fonds:FlexPro* A 131,88 131,88 131,82<br />

PrivFd:Konseq.* T 97,07 97,07 97,09<br />

PrivFd:Konseq.pro* T 115,98 115,98 115,85<br />

PrivFd:Kontr.* A 132,94 132,94 132,74<br />

PrivFd:Kontr.pro* A 157,81 157,81 157,60<br />

UniAbsoluterEnet-A* A 44,60 44,60 44,71<br />

UniAbsoluterErt.A* A 45,21 44,32 44,42<br />

UniDeutschland* T 229,54 220,71 220,85<br />

UniEuroAktien* A 81,39 77,51 78,09<br />

UniEuroRenta* A 68,55 66,55 66,45<br />

UniEuroSt.50A* A 57,94 55,71 56,32<br />

Unifavorit:Aktien* A 173,39 165,13 164,94<br />

UniFonds* A 59,70 56,86 56,99<br />

UniGlobal* A 273,88 260,84 261,05<br />

UniGlobal-net-* A 157,19 157,19 157,32<br />

UniImmo:Dt.* A 98,02 93,35 93,33<br />

UniImmo:Europa* A 56,99 54,28 54,26<br />

UniImmo:Global* A 53,27 50,73 50,68<br />

UniOpti4* A 97,93 97,93 97,93<br />

UniRak* A 140,02 135,94 135,72<br />

UniRak Konserva A* A 122,95 120,54 120,37<br />

UniStrat:Ausgew.* T 68,73 66,73 66,71<br />

UniStrat: Konserv.* T 73,63 71,49 71,42<br />

SONSTIGE FONDS<br />

Aberd.A.M. Degi Europa A0,16 0,76 0,72 0,72<br />

ACATIS Aktien Global A* T 388,82 370,30 371,26<br />

Commerz hausInvest A 44,64 42,51 42,50<br />

HSBC Global European Equity PD* A 40,43 40,43 40,75<br />

iii INTER ImmoProfil A 57,19 54,47 54,46<br />

INKA German Eq.* T 247,16 235,39 235,69<br />

La FrançaisVe-RI Equ. Europe A 93,54 89,09 89,08<br />

La FrançaisVeri M.Ass.Alloc A 150,86 143,68 143,23<br />

ÖkoworldÖkoVision Classic T 214,08 203,89 201,60<br />

Sarasin SIC Sar Sust PortBal€* A 216,94 210,62 210,46<br />

Universal Fiduka Univ.I* A 163,38 160,18 159,98<br />

WARBURG DirkMüllerPremAkti T 106,58 102,48 102,64<br />

WARBURG Multi-Asset Sel R T 80,07 76,26 76,04<br />

Investmentfonds nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)<br />

A: Ausschüttende Fonds zahlen die erwirtschafteten Ertrag als<br />

sogenannte Ausschüttung an die Anleger aus.<br />

T: Thesaurierende Fonds legen die erwirtschafteten Ertrag<br />

wieder an, das heißt sie behalten diese dauerhaft im Fondsvermögen.<br />

Somit erhöhen sie den Anteilwert.<br />

Ausg.: AusgabepreiseinesFondsanteils zum angegebenen Tag.<br />

Rückn.: Rücknahmepreis eines Fondsanteils zum angegebenen<br />

Tag.<br />

* Fondspreise etc. vomVortag oder letzt verfügbar.<br />

kursiv: wenn nicht in Euro notiert.<br />

Währungen<br />

1Euro = Sorten Ank. /Verk.<br />

Dänemark DKK 7,13 /7,89<br />

England GBP 0,80 /0,88<br />

Japan JPY 115,70 /129,84<br />

Polen PLN 3,79 /4,88<br />

Russland RUB 61,10 /77,59<br />

Schweden SEK 10,09 /11,24<br />

Schweiz CHF 1,04 /1,12<br />

Tschechien CZK 21,44 /27,84<br />

Ungarn HUF 284,55 /414,43<br />

USA USD 1,04 /1,18<br />

Metalle und Münzen<br />

23.01. (in €) Ankauf Verkauf<br />

Krügerrand (1 oz) 1391,0 1489,0<br />

Maple Leaf (1/2 oz) 695,0 766,2<br />

Maple Leaf (1/4 oz) 347,5 391,6<br />

Gold (1 kg) 44656,0 46309,0<br />

Silber (1 kg) 506,0 671,6<br />

Platin (100 g) 2839,0 3658,7<br />

(in €/100 kg) 31.12. 31.12.<br />

Blei in Kabeln 199,50 199,50<br />

Kupfer (DEL-Notiz) 554,37 573,56<br />

Messing MS 63/37 545,00 560,00<br />

Zinsen und Renditen<br />

10-j. Staatsanleihen<br />

23.01. +/–% 17.01.<br />

Australien 1,101 W -6,38 1,176<br />

Belgien -0,077 WWWWWWW -396,15 0,026<br />

Dänemark -0,297 W -36,24 -0,218<br />

Deutschland -0,306 W -45,71 -0,210<br />

Frankreich -0,059 WWWW -222,92 0,048<br />

Griechenland 1,336 W -5,45 1,413<br />

Großbritannien 0,612 W -6,56 0,655<br />

Italien 1,258 W -9,24 1,386<br />

Japan -0,029 WWWWWWWWWW -602,44 -0,004<br />

Kanada 1,404 W -11,11 1,579<br />

Niederlande -0,217 W -76,42 -0,123<br />

Österreich -0,119 WWW -164,44 -0,045<br />

Portugal 0,370 W -2,89 0,381<br />

Russland 6,195 +0,16 W 6,185<br />

Schweden 0,075 W -47,18 0,142<br />

Schweiz -0,630 W -10,53 -0,570<br />

Spanien 0,363 W -20,74 0,458<br />

USA 1,721 W -6,4 1,839<br />

Sonstige 23.01. 17.01.<br />

REX 144,14 143,90<br />

Umlaufrendite -0,30 -0,26<br />

Ausländische Leitzinsen<br />

Konjunkturdaten<br />

Satz in %<br />

gültig ab<br />

Dänemark Diskontsatz 0,00 22.06.2017<br />

Großbritannien Repo Satz 0,75 02.08.2018<br />

Polen Diskontsatz 1,75 05.03.2015<br />

Rumänien Reference Rate 2,50 07.05.2018<br />

Schweden Pensionssatz 0,00 08.01.2020<br />

Tschechien Diskontsatz 1,00 03.05.2019<br />

Ungarn Base Rate 0,90 25.05.2016<br />

Norwegen Deposits Rate 1,50 19.09.2019<br />

Schweiz Leitzins -0,75 23.01.2020<br />

Australien Target-Cash Rate 0,75 01.10.2019<br />

Hongkong Prime Rate 2,00 31.10.2019<br />

Japan Diskontsatz -0,10 01.02.2016<br />

Kanada Overnight Rate 1,75 24.10.2018<br />

Südafrika Prime Rate 9,75 16.01.2020<br />

USA Diskontsatz* 3,00 21.01.2019<br />

USA Fed Funds Rate 1,75 30.10.2019<br />

BIP-Wachstum°<br />

Land letztes Prognose<br />

Deutschland 1,00 (09.19) 0,40 (02.20)<br />

Eurozone 1,20 (09.19) 1,10 (02.20)<br />

Frankreich 1,20 (09.19) 1,20 (02.20)<br />

Grossbritannien 1,10 (09.19) 1,00 (02.20)<br />

Italien 0,30 (09.19) 0,40 (02.20)<br />

Japan 0,20 (09.19) 0,60 (02.20)<br />

Schweiz 1,10 (09.19) 1,40 (02.20)<br />

USA 2,10 (09.19) 2,00 (02.20)<br />

Deutschland -2,60 (11.19) 4,90 (12.19)<br />

Eurozone -1,50 (11.19) 7,50 (11.19)<br />

Frankreich -0,20 (10.19) 8,40 (11.19)<br />

Grossbritannien -1,60 (11.19) 3,80 (09.19)<br />

Italien -0,60 (11.19) 9,70 (11.19)<br />

Japan -8,10 (11.19) 2,20 (11.19)<br />

Schweiz 8,60 (09.19) 2,30 (12.19)<br />

USA -1,00 (12.19) 3,50 (12.19)<br />

Inflation°°<br />

Land letztes Prognose<br />

Deutschland 1,50 (12.19) 1,20 (02.20)<br />

Eurozone 1,30 (12.19) 1,10 (02.20)<br />

Frankreich 1,40 (12.19) 1,20 (02.20)<br />

Grossbritannien 1,30 (12.19) 2,00 (02.20)<br />

Italien 0,50 (12.19) 0,60 (02.20)<br />

Japan 0,50 (11.19) 1,10 (02.20)<br />

Schweiz 0,20 (12.19) 0,40 (02.20)<br />

USA 2,30 (12.19) 2,20 (02.20)<br />

Industrie- Arbeits-<br />

Land produktion° losigkeit°°<br />

Detailhandels-<br />

Real-<br />

Land umsätze° zins°°<br />

Deutschland -0,70 (11.19) -1,71 (01.20)<br />

Eurozone -1,40 (11.19) -1,50 (01.20)<br />

Frankreich -0,80 (11.19) -1,45 (01.20)<br />

Grossbritannien 0,90 (12.19) -0,64 (01.20)<br />

Italien -2,50 (11.19) 0,89 (01.20)<br />

Japan 0,90 (12.19) -0,50 (01.20)<br />

Schweiz -1,70 (12.19) -0,77 (01.20)<br />

USA 1,30 (12.19) -0,46 (01.20)<br />

Angaben in Prozent, °Quartalszahlen auf Jahresbasis °° Monatszahlen<br />

auf Jahresbasis. Mitgeteilt vonStatec und weiteren Statistikämtern.<br />

Erläuterungen<br />

Metalle und Münzen: Degussa Goldhandel (Endkundenpreise);<br />

Währungen: Kurse aus Bankensicht, Quelle Deutsche<br />

Bank, Sortenkurse unterliegen regionalen Schwankungen.<br />

Tagesgeld, Ratenkredite, Festgeld, Sparbriefe und langfristige<br />

Anlagen =Quelle FinanzberatungMax Herbst<br />

Stand:23.01.20, 21.50 Uhr ME(S)Z<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle


B10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 21 · 2 5./26. Januar 2020<br />

·························································································································································································································································································<br />

Rätsel<br />

S C H A C H M E I S T E R<br />

Leonid<br />

Judassin<br />

Der Schachstern des 1959 in Leningrad<br />

geborenen Leonid Judassin<br />

ging erst relativ spät auf. Dabei hatte<br />

Schachtrainer A.TscherepkowdasTalent<br />

des jungen Spielers früh erkannt. Aber<br />

Judassin geriet in politische Schwierigkeiten,<br />

weil er als Student rebellierte.<br />

Er musste die Hochschule verlassen<br />

und kam zur Armee, woerschwer erkrankte.<br />

Nach der Entlassung aus dem<br />

Militär setzten sich Freunde für ihn ein,<br />

damit er sein Studium fortsetzen<br />

konnte.Erneut begann er,aktiv Schach<br />

zu spielen. Sein neuer Trainer Michail<br />

Nekrassow führte ihn in die östliche<br />

Philosophie ein. Durch Yoga-Übungen<br />

und Meditation fand Judassin sein inneres<br />

Gleichgewicht wieder und kam zu<br />

großen schachlichen Erfolgen.<br />

1990 qualifizierte er sich im starkbesetzten<br />

Interzonenturnier in Manila als<br />

WM-Kandidat. Im Match gegen Wassili<br />

Iwantschuk unterlag er jedoch klar.<br />

1993 gelang es ihm in Biel, sich erneut<br />

als Kandidat zu qualifizieren. Doch<br />

diesmal scheiterte er am späteren Weltmeister<br />

Wladimir Kramnik.<br />

Bei der Schacholympiade 1990 in<br />

Novi Sad gewann Judassin mit der sowjetischen<br />

Mannschaft die Goldmedaille.<br />

Ab1993 spielt er für Israel und<br />

nahm 1994 in Moskau und 1996 in Jerewan<br />

an den Schacholympiaden teil.<br />

Leonid Judassin erzielte bedeutende<br />

Turniersiege: Pamplona 1990 und 1991,<br />

Dos Hermanas 1992 und León 1992.<br />

Jetzt lebt Leonid Judassin meist in den<br />

Vereinigten Staaten von Amerika und<br />

betreibt dorteine Schachakademie.<br />

T. Luther -L.Judassin<br />

Budapest 1989<br />

1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 c:d4 4.S:d4 Sf6 5.Sc3<br />

a6 6.Lg5 e6 7.f4 Dc7 8.Df3 b5 9.0–0–0 b4<br />

10.Sce2 Sbd7 11.g4 Lb7 12.Sg3 d5 13.Ld3<br />

Lc5 14.Sb3 d:e4 15.S:e4 Le7 16.The1 Tc8<br />

17.Te2 0–0 18.L:f6 S:f6 19.f5 a5 20.Kb1 a4<br />

21.Sbd2 Tfd8 22.f:e6 f:e6 23.Dh3<br />

23...T:d3!! 24.D:d3 La6! 25.D:a6 D:c2+<br />

26.Ka1 D:d1+ 27.Sb1 Tc1 28.Sed2 a3!<br />

29.D:e6+ Kh8 30.b:a3 Sg8 0–1<br />

Paul Werner Wagner<br />

Lösung vom<br />

18./19. Januar<br />

Bea Cusmek. Im Gegensatz zu Daniel Hort war sie<br />

Rechtshänderin. DasOpfer war vonvorne attackiert<br />

worden und trug die Verletzung auf der linken Kopfseite.Hortals<br />

Linkshänder schied damit aus.<br />

In dieserWoche verlosen wir unter allen richtigen<br />

Einsendungen das beliebte Glücks-Los der Aktion<br />

Mensch-Lotterie.SichernSie sich drei Monate<br />

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dem CLASSIC COURIER Ziele in<br />

ganz Europa entdecken.<br />

©Christoph Schneider<br />

1<br />

LESERREISEN<br />

INFO-MATERIALANFORDERN<br />

030–23 27 66 33<br />

www.berliner-zeitung.de<br />

/leserreisen<br />

LESERREISEN<br />

P R E I S R Ä T S E L<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

Senden Siedas Lösungswort(bitte mit Anschrift und Telefonnummer) auf einer Postkarte an: <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Rätsel-Aktionen: KennwortPREISRÄTSEL am Samstag, Postfach 11 02 01,<br />

10832 Berlin oder per E-Mail an: raetsel@berliner-zeitung.de.<br />

Einsendeschluss ist der kommende Dienstag (Poststempel). Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.<br />

Mitarbeiter des <strong>Berliner</strong> Verlages und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. DerRechtsweg istausgeschlossen.<br />

Gewinner werden telefonisch oder schriftlich benachrichtigt und an dieser Stelle bekannt gegeben.<br />

Lösung vom18./19.01.2020: WERTVOLL. Gewinnerin:Tatjana Hartwig–12435 Berlin.<br />

B E R Ü H M T E<br />

Die<br />

Göttliche<br />

L E U T E<br />

Ich war keine richtige Schauspielerin“,<br />

so gab unsere heutige Gesuchte in<br />

späteren Jahren zu Protokoll. „Von uns<br />

jungen Leuten bei MGM war das niemand.<br />

Wir sahen einfach nur gut aus.“<br />

Sie war, zumindest in dieser Selbsteinschätzung,<br />

viel zu bescheiden.<br />

Die Gesuchte, immerhin ein Leinwandstar<br />

vonWeltrang, kam am Heiligen<br />

Abend des Jahres 1922 im amerikanischen<br />

Grabtown zur Welt, einem Fleckchen<br />

Nirgendwo im Bundesstaat North<br />

Carolina und weit wegvon der Traumfabrik<br />

namens Hollywood. Ihre Eltern arbeiteten<br />

als Bauern, um die vielköpfige<br />

Familie zu ernähren. Siemussten den gemeinsamen<br />

Hof aber aufgrund einer finanziellen<br />

Schieflage aufgeben. Papa Jonas<br />

fand eine neue Anstellung im Sägewerk,<br />

die später alleinerziehende Mama<br />

als Hauswirtschaftlerin.<br />

DieFamilie war es auch, die die Weichen<br />

unserer Gesuchten neu ausrichten<br />

sollte: Ein älterer Bruder verschaffte ihr<br />

einen Studienplatz im heimatlichen<br />

North Carolina, und die spätere Leinwandgröße<br />

spielte allen Ernstes mit dem<br />

Gedanken, Sekretärin zu werden! Doch<br />

bei einem Besuch in NewYork fand sie<br />

zum Glück ihr wahres Schicksal, als ihr<br />

Schwager, ein professioneller Fotograf,<br />

einige Portraits von ihr schoss und sie<br />

auf gut Glück an das berühmte Filmstudio<br />

MetroGoldwyn MayerinKalifornien<br />

schickte. Das Wunder geschah: MGM<br />

fand Gefallen an den Fotos und lud das<br />

junge Modell zu Probeaufnahmen nach<br />

Hollywood ein!<br />

Diese gefürchteten Kameratests<br />

verliefen erfolgreich, allerdings stellte<br />

der starke Südstaatenakzent unserer<br />

Gesuchten ein ernstes Problem dar.<br />

Taugte sie etwa nur für Stummfilme?<br />

Um sich bessere Chancen zu erarbeiten,<br />

nahm sie prompt Sprachunterricht.<br />

Da MGMzudem nur bedingt von<br />

ihren darstellerischen Fähigkeiten<br />

überzeugt war, schrieb sie sich auch<br />

für Schauspielkurse ein. Parallel lieh<br />

sie ihr attraktives Gesicht zahlreichen<br />

gering bezahlten Werbekampagnen,<br />

für die die Modelle nicht sprechen<br />

mussten. Erst ab 1942 durfte sie richtige<br />

Filme drehen. Der Durchbruch<br />

kam vier Jahre später. Ander Seite von<br />

Burt Lancaster hinterließ die junge Aktrice<br />

bleibenden Eindruck beim Publikum<br />

–der Film „Rächer der Unterwelt“<br />

wurde für mehrere Oscars nominiert,<br />

und ihre Rolle als Kitty Collins machte<br />

aus der Gesuchten quasi über Nacht<br />

eine Sexgöttin des internationalen<br />

Films. WeitereErfolgefolgten. Siedrehte<br />

mitHumphreyBogartund RichardBurton.<br />

Ähnlich namhaft mutete auch die<br />

Liste ihrer Ehepartner an: Mickey Rooney,<br />

Artie Shaw und Frank Sinatra. Ihr<br />

Privatleben wurde für die Presse mindestens<br />

so interessant wie ihr filmisches<br />

Werk,denn alle drei Ehen scheiterten.<br />

Ende der1950er Jahretrennte sie sich<br />

vomStudio MGM und ging beruflich eigene<br />

Wege. Fortan arbeitete sie häufig<br />

auch im Ausland und lebte zeitweise in<br />

Spanien und schließlich in England. In<br />

späteren Jahren stand sie sogar für beliebte<br />

TV-Produktionen wie die Seifenoper<br />

„Unter der Sonne Kaliforniens“ vor<br />

der Kamera, machte sich aber bewusst<br />

rar. Denn ihreGesundheit litt, und nach<br />

mehreren Schlaganfällen in den 1980er<br />

Jahren verstarb sie im Januar 1990 in ihrer<br />

Wahlheimat London an den Folgen<br />

einer Lungenentzündung.<br />

Wielautete ihr Name?<br />

Christian Humberg<br />

Info-Abend „Kleine Schiffe ganz groß“<br />

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Alles Wissenswerte über MS Hamburg, MS Vasco da Gama und MSLady<br />

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• Kleiner Sektempfang anlässlich des 30. Jubiläums der Leserreisen<br />

Eintritt<br />

frei!<br />

Um Anmeldung<br />

wird gebeten.<br />

LESERREISEN<br />

INFOS &ANMELDUNG<br />

030-23276633<br />

www.berliner-zeitung.de<br />

/leserreisen<br />

©TransOcean<br />

Wann? 19. Februar 2020 um 17 Uhr<br />

Wo? Verlagshaus, Alte Jakobstr. 105<br />

LESERREISEN<br />

Um Anmeldung wird gebeten unter 030 /23276633oder an leserreisen@berliner-zeitung.de.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong> Kurier<br />

Immobilienwelten<br />

Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />

Nr.4,Ausgabe 25./26.Januar 2020<br />

Bild: rgz_Hoermann<br />

GUT FÜR ALLE<br />

Wohnen ohne Barrieren 04<br />

Kurz &Gut<br />

Apps für Smartphone und Tablet helfen bei<br />

der Raumgestaltung. Doch welche sind<br />

brauchbar? Wir stellen drei vor<br />

VonMesopotamien bis heute<br />

Schon in der Antike wurde entdeckt, wie<br />

man Glas herstellt. Doch moderne<br />

Produktionsmethoden sind ungleich feiner<br />

Im Gespräch: Markus Penell<br />

Dem <strong>Berliner</strong> Architekten gehen die<br />

bisherigen Vorstellungen von<br />

Barrierefreiheit nicht weit genug


2<br />

KURZ &GUT<br />

Sind Räumlichkeiten in einem Wohn- und<br />

Gewerbekomplex inder Teilungserklärung als<br />

„Laden mit Lager“ ausgewiesen, darf dort auch<br />

ein Treffpunkt für Familien eingerichtet werden,<br />

entschied der Bundesgerichtshof.<br />

AZ:(VZR203/18)<br />

Editorial<br />

Nadine Kirsch<br />

und das Immo-Team<br />

LIPIZZANER-DRESSEURE IN PRENZLAUER BERG<br />

Eine Journalisten-Freundin hat vor bald zwanzig Jahren eine Wohnung<br />

in Prenzlauer Berg gekauft. Das passierte eher zufällig. Ihr Mann und<br />

sie wollten mieten, aber in diesem Haus gab es nur Kaufwohnungen.<br />

Für240000 Euro erwarben sie eine Wohnung mit 180 Quadratmetern.<br />

Sie zahlen heute noch ab. Die anderen Käufer waren Musiker,ein Museumsdirektor<br />

und ein Philosoph. Kürzlich standen zwei Wohnungen<br />

zum Verkauf –jede für mehr als eine halbe Million Euro. Die neuen<br />

Eigentümer sind ein Reeder aus Kiel und ein Unternehmer aus Köln.<br />

Bei der letzten Eigentümerversammlung wehte ein neuer Wind. Der<br />

Kölner erzählte, wie er bei der Bestellung von Handwerkern „die Lipizzaner<br />

tanzen“, also die Leute stramm stehen ließ. Außerdem brachten<br />

die Neuen ein paar nicht ganz billige Ideen für die Aufwertung der Fassade<br />

mit. Der Philosoph, der Museumsdirektor und meine Freunde, die<br />

Journalisten, waren ziemlich baff. Sie sind sich nicht sicher, obsie mit<br />

der neuen Generation Schritt halten können –verbal und finanziell.<br />

Bild:tdx/RGBuW/Haro<br />

VORGESTELLT: DREI RAUMGESTALTUNGS-APPS<br />

MIT EIN PAAR KLICKS ZUM WUNSCHZIMMER<br />

In ein paar Klicks und Sekunden zum fertigen Wohnraum, selbstverständlich fotorealisitisch.<br />

So oder ähnlich klingenVersprechen, mit denen für Online-Tools zurRaumplanung geworben<br />

wird. Doch die Praxis sieht oft anders aus: Viele Apps sind umständlich zu bedienen oder<br />

haben mit wirklichkeitsgetreuer Visualisierung nichts gemein. Doch welche von ihnen können<br />

Wohnideen wirklich schnell, einfach und anschaulich darstellen? Immer häufiger wird<br />

auf sogenannte Augmented Reality gesetzt. Darunter versteht man eine computergestützte<br />

Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Drei Apps, die besonders einfach zubedienen sind,<br />

stammen von Dulux, Haro und Ikea. Die App Dulux-Visualizer hilft bei der Farbgestaltung von<br />

Wänden. Foto aufnehmen und die Wände mit wenigen Klicks mit der gewünschten Farbe<br />

gestalten. Möbel, Bilder und Deko werden dabei ausgespart. So entsteht ein Eindruck, wie<br />

Farben im eigenenZuhausewirken. Farbideen lassen sichausprobierenund miteinander kombinieren.<br />

Noch einfacher funktioniert der Haro-Visualizer, zu finden in der Haro digital App.<br />

Foto oder Livebild aufrufen und mit einem Klick einen neuen Bodenbelag einsetzen. Möbel<br />

kinderleicht inden eigenen vier Wänden zu platzieren, macht die App Ikea-Place möglich.<br />

EbenfallsmittelsAugmented-Reality-Technologiekönnenvom Sofa über Sessel bis zu Couchtisch<br />

und Schrank beliebig im Raum positioniert, verschoben und wieder entnommen werden.<br />

Das Ganze funktioniert auch hier dreidimensional, maßstabsgetreu und fotorealistisch.<br />

MÜLL SICHER VERSTAUT<br />

UND DOCH LEICHT ZUGÄNGLICH<br />

Istinvielen Gestaltungsvarianten zu<br />

haben: das Müllbox-System„Binto“.<br />

Bild:tdx/Brügmann TraumGarten<br />

Frei zugängliche Mülltonnen können Ungeziefer und Nagetiere<br />

anziehen. Ideal ist eine Einhausung der Tonnen. Das Müllbox-<br />

System Binto von Brügmann TraumGarten bietet optische<br />

Vielfalt dank verschiedener Materialien. Wegenseiner modularen<br />

Bauweise kann es flexibel an die Tonnenanzahl angepasst<br />

werden. Der Clou: Die Tür der Box öffnet beim Aufklappen<br />

gleichzeitig die Tonne. So braucht man nur eine Hand.<br />

Impressum<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer: Dr.Michael Maier,<br />

Holger Friedrich<br />

Anzeigen:<br />

BVZ<strong>Berliner</strong> Medien GmbH<br />

Postfach 11 05 06 |10835 Berlin<br />

Geschäftsführer: Dr.Michael Maier<br />

Anzeigenannahme: (030) 23 27 50<br />

Es gilt die Preisliste „Immobilienwelten“ Nr.2vom<br />

01.01.2018 und im Weiteren die aktuelle Preisliste<br />

„BerlinKompakt Nr.11“ vom01.01.2018.<br />

Druck: BVZ<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck<br />

GmbH,<br />

Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin<br />

www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Geschäfsführer: SteffenHelmschrott<br />

Layout, Redaktion und Produktion:<br />

mdsCreativeBerlin GmbH<br />

AlteJakobstraße 105<br />

10969Berlin<br />

Klaus Bartels (verantwortlich),<br />

Nadine Kirsch<br />

(030) 23 27 67 12<br />

immobilien@mdscreative.berlin


Nr.4,Ausgabe 25./26. Januar 2020<br />

/ 3<br />

ZugeschnittenesFloatglas<br />

Die Glasschmelze<br />

Bilder:BF/Pilkington<br />

FÜR MEHR DURCHBLICK<br />

Glas kennt die Menschheit schon seit der Antike. Doch erst das moderne<br />

Floatglas-Verfahren ermöglicht wirklich ebenmäßige Oberflächen<br />

Früher war die Glasherstellung ganz der<br />

Natur überlassen: Vulkane brachten es<br />

hervor oder Blitzeinschläge am Strand.<br />

Ob die gezielte Herstellung von Glas in<br />

Mesopotamien, in Ägypten oder an der Levanteküste<br />

erfunden wurde, lässt sich nicht<br />

sicher beantworten. Die ältesten Glasfunde<br />

belegen aber,dass Menschen schon um circa<br />

2000 vor Christus Glasobjekte herstellten.<br />

Zunächst einfache Gegenstände wie Glasperlen.<br />

Um 650 vor Christtus ließ ein assyrischer<br />

König das älteste bekannte Glasrezept<br />

in Keilschrift festhalten: „Nimm 60 Teile<br />

Sand, 180 Teile Asche aus Meerespflanzen,<br />

fünf Teile Kreide –und du erhältst Glas.“<br />

Aufwendige Gefäße. Die Techniken der frühen<br />

Glasmacher entwickelten sich schnell<br />

weiter. Schon bald lernten sie daraus Hohlgefäße<br />

herzustellen, mit einer einfachen aber<br />

aufwendigen Technik: Ein feuchter Kern aus<br />

Lehm und Sand wurde in pulverisiertem<br />

Glas gewälzt und das Glas im Ofen aufgeschmolzen.<br />

Das noch heiße Werkstück wurde<br />

erneut im Glaspulver gewälzt und wieder<br />

erhitzt. Diesen Vorgang wiederholten die<br />

Glasmacher so oft, bis sich eine stabile Glasschicht<br />

um den Kern herum gebildet hatte.<br />

Nun musste man den Kern nur noch aus der<br />

Form herauskratzen und den Hohlkörper<br />

mit Fuß und Henkeln versehen.<br />

Heiße Schmelze. Auch heute werden für die<br />

Herstellung von Glas nur wenige Zutaten<br />

benötigt: Quarzsand, Soda und Kalk. Außerdem<br />

werden etwa 15 Prozent Restglas oder<br />

Verschnittglas beigemengt und so recycelt.<br />

Glas ist so glatt, weil es bei<br />

der Herstellung auf flüssiges<br />

Zinn gegossen wird.<br />

„Das Soda dient dabei der Verringerung der<br />

Schmelztemperatur des Glases, was Energie<br />

spart und der Kalk – also Calciumcarbonat<br />

–sorgt dafür, dass das Glas besonders<br />

hart wird“, erklärt der Geschäftsführer des<br />

Bundesverbandes Flachglas (BF), Jochen<br />

Grönegräs. In Form gebracht wird Glas für<br />

Gebäude –sogenanntes Flachglas –heute<br />

überwiegend im „Floatglas-Verfahren“. Dabei<br />

wird die gut 1600 Grad Celsius heiße<br />

Glasmasse auf flüssiges Zinn gegossen.<br />

Glas schwimmt auf Zinn. Da Glas leichter<br />

ist als Zinn, breitet es sich quasi schwimmend<br />

gleichmäßig auf diesem aus und bildet<br />

dabei absolut ebene und planparallele<br />

Oberflächen. „Durch diese Eigenschaft hat<br />

Floatglas gegenüber Gläsern, die invormaligen<br />

Verfahren hergestellt werden, eine ungekannte<br />

Oberflächenqualität“, soGrönegräs.<br />

Im weiteren Verlauf dieses kontinuierlichen<br />

Prozesses kühlt das Glas langsam ab und<br />

wird anschließend mit gut 600 Grad Celsius<br />

in einem Kühlkanal auf etwa 200 Grad heruntergekühlt.<br />

Große Ventilatoren bringen<br />

es abschließend auf Raumtemperatur und es<br />

wird in große Tafeln von meist sechs Metern<br />

Länge zugeschnitten.<br />

Ausblick auch nach unten. Es findet dann –in<br />

der Regel weiterverarbeitet zu Isolier- oder<br />

Sicherheitsglas –inzahlreichen Anwendungen<br />

seinen Einsatz, sei es als Verglasung für<br />

Fenster, Türen und Fassadenelemente, für<br />

Wintergärten, für den Innenausbau zum Beispiel<br />

in Flughäfen, Hotels oder Konzerthäusern<br />

oder auch für gläserne Fahrstühle an<br />

Hochhäusern, die mit begehbarem Glas ausstaffiert<br />

werden und einen Ausblick auf die<br />

Welt darunter ermöglichen. (gkl)


4<br />

Bilder:Andreas Friese(2)<br />

WOHNEN UND<br />

LEBEN –OHNE<br />

BARRIEREN<br />

Bei Sehbehinderungen isteswichtig,<br />

für gutes Licht zu sorgen –nicht nur<br />

beim Lesen, sondern im ganzen Haus.<br />

Schnee und Eis verzaubern uns<br />

jeden Winter aufs Neue. Doch die<br />

kalte Pracht birgt auch Gefahren.<br />

Ein fataler Sturz auf glatter Straße<br />

kann das Leben imNuändern:<br />

Eben noch gesund –plötzlich im<br />

Rollstuhl, im günstigen Fall nur<br />

akut. Und die schöne Altbauwohnung<br />

imvierten Stock wird ohne<br />

Fahrstuhl jäh zur Falle. Wir zeigen,<br />

wie Barrierefreiheit immer mehr an<br />

Bedeutung gewinnt –nicht nur in<br />

den eigenen vier Wänden<br />

Sind wir im Alltag auf Gehhilfen oder<br />

Rollstuhl angewiesen, erkennen wir<br />

schnell das, was Treppen, Toiletten<br />

oder Türen wirklich sein können: Barrieren!<br />

Viele Menschen kämpfen nicht erst seit einem<br />

Unfall oder einer Krankheit, sondern<br />

bereits seit ihrer Geburt mit diesen Hindernissen.<br />

Schwierig genug, mit einer körperlichen<br />

Versehrtheit wie einer Lähmung oder<br />

Sinneseinschränkungen wie Blindheit oder<br />

Taubheit zu leben. Schlimmer noch, wenn<br />

Betroffene mangels Zugang ausgeschlossen<br />

werden, denn das belastet die Psyche: Das<br />

Leben hört schließlich nicht beim Wohnen<br />

auf. Theater, Museen, Schulen oder Vereine<br />

sind Orte des sozialen Miteinanders. Hier<br />

finden sich Gleichgesinnte, lernen, knüpfen<br />

Kontakte. Das stärkt den Geist, Zusammenhalt<br />

und die Gesundheit.<br />

Barrierefreie Wohnverordnung. Für Zugang<br />

und Barrierefreiheit setzt der Gesetzgeber<br />

auf Inklusion. In Berlin gilt seit 1. Januar<br />

2020 die Verordnung „Barrierefreies Bauen“.<br />

Inklusion ist ein Menschenrecht, das<br />

in der UN-Behindertenrechtskonvention<br />

grundsätzlich festgeschrieben ist. Doch wie<br />

werden die DIN-Vorgaben zur Barrierefreiheit<br />

umgesetzt? Hilke Groenewold, Architektin<br />

und Referentin für Barrierefreiheit<br />

beim Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband<br />

(DBSV) e.V. in Berlin erklärt,<br />

dass die Normen zum barrierefreien Bauen<br />

DIN 18040-1 und DIN 18040-2 in den meisten<br />

Bundesländern baurechtlich eingeführt<br />

worden sind. Für das Land Berlin präzisiert<br />

Groenewold: „In Berlin ist ab 1.1.2020 die<br />

Barrierefreie Wohnverordnung anzuwenden.<br />

Das Maß der Herstellungspflicht barrierefreier<br />

Wohnungen ist sehr viel höher als<br />

nach Musterbauordnung.“ Die Referentin<br />

Barrierefrei ist nicht unbedingt<br />

ohne Einschränkungen mit<br />

dem Rollstuhl nutzbar.<br />

gibt dabei zu bedenken, dass barrierefrei<br />

in der DIN 18040-2 nicht uneingeschränkt<br />

mit dem Rollstuhl nutzbar bedeutet. „Diese<br />

Merkmale sind in der technischen Norm<br />

mit einem „R“ gekennzeichnet“, so Groenewold.<br />

Bedarf sieht die Architektin noch<br />

bei der Abnahme: „Barrierefreies Bauen unterliegt<br />

im Wohnungsbau durch das vereinfachte<br />

Bauantragsverfahren in der Regel keiner<br />

Abnahmepflicht durch die Bauaufsicht.<br />

Doch mangels Prüfung kann leider nicht sichergestellt<br />

werden, dass den baurechtlichen<br />

Anforderungen nach Paragraf 50 Absatz<br />

1 der <strong>Berliner</strong> Bauordnung genüge getan<br />

wird.“ Groenewold sieht aber auch Bedarf<br />

an Nachbesserungen im öffentlichen Raum:


Nr.4,Ausgabe 25./26. Januar 2020<br />

/ 5<br />

Bild:Andreas Friese<br />

„Zur barrierefreien Mobilität für behinderte<br />

Personen ist die barrierefreie Nutzbarkeit<br />

des ÖPNV elementar wichtig. Da<br />

geht es um Auffindbarkeit der Haltestellen,<br />

Erkennbarkeit des richtigen Fahrzeugs<br />

(„sprechendes Fahrzeug“), Stufenlose Einstiegsmöglichkeit<br />

und die Möglichkeit zur<br />

Mitnahme von Assistenzhunden.“<br />

Architekt Tom Duncan vom <strong>Berliner</strong> Architekturbüro<br />

Duncan McCaulay findet es<br />

wichtig, Kommunikation früh und stetig<br />

zu führen. „Eine solche Vorgehensweise<br />

könnte auch als Teil eines Gestaltungsprozesses<br />

praktiziert werden, bei dem ein<br />

Lebensumfeld für Menschen mit und ohne<br />

Behinderung geschaffen wird“, prognostiziert<br />

Duncan. Wichtig bleibt, dass alle<br />

Beteiligte ihre Erfahrungen aus der Praxis<br />

vermitteln. Brenne: „Die Politik gibt den<br />

Rahmen für die Umsetzung vor, aber es<br />

In diesemTreppenhaus sind die Vorderkanten der<br />

Stufen sind farblich abgesetzt –gut für Sehbehinderte.<br />

Ältere fürchten einen Umzug<br />

auch wegen des Erlernens<br />

neuer Bewegungsabläufe.<br />

erweist sich als notwendig, die Verbände,<br />

die Betroffene vertreten, mit einzubeziehen<br />

und alle zur Bereitschaft für einen gemeinsamen,<br />

kooperativen Diskurs zu bringen.“<br />

Neue Bauprojekte wie Wohnhäuser, Bürogebäude<br />

oder Hotels lassen sich nach der<br />

aktuellen Bauverordnung einfacher realisieren<br />

als der Umbau im Bestand. Doch<br />

gerade das Kulturleben, Theater, Ausstellungen<br />

finden häufig in Altbauten statt.<br />

Um Inklusion zu gewährleisten, braucht es<br />

hier entsprechende Planung. „Noch mehr<br />

als beim Wohnungsbau ist das Bauen im<br />

Bestand respektive Barrierefreiheit eine<br />

echte Herausforderung“, sagt Architekt<br />

Winfried Brenne, Geschäftsführer von Brenne<br />

Architekten in Berlin. Sein Büro befasst<br />

sich mit Planungen im denkmalgeschützten<br />

Bestand. Brennes Team sei es „ein Anliegen,<br />

Menschen mit körperlichen Einschränkungen<br />

die Möglichkeit zu geben, diese Bauten<br />

kennenzulernen.“ Resultierende Konzepte<br />

werden intensiv zwischen Büro, Denkmalpflege,<br />

Bauherr und Nutzer abgestimmt.<br />

„In manchen Fällen“, so Brenne, „ist neben<br />

der Wahrung von Substanz und Erscheinungsbild<br />

keine barrierefreie Erschließung<br />

umsetzbar. Trotz der technischen Möglichkeiten<br />

unserer Zeit weist uns manchmal die<br />

innere Grundrissstruktur in unsere Schranken.<br />

Dann versuchen wir,über andere Medien<br />

auszuhelfen und einen Teil des Objektes<br />

allen erfahrbar zu machen.“<br />

Erlebniswelten für alle. Das <strong>Berliner</strong> Architekturbüro<br />

Duncan McCauley hat sich auf<br />

die Museumsplanung und Ausstellungsgestaltung<br />

spezialisiert. Barrierefreiheit bildet<br />

einen zentralen Aspekt in den Projekten von<br />

Duncan McCauley, wie Architekt und Geschäftsführer<br />

Tom Duncan erklärt: „Unser<br />

Gestaltungsprinzip beinhaltet, dass Inklusion<br />

nicht vordergründig sichtbar ist. Es wird<br />

an die Bedürfnisse aller gedacht und anhand<br />

festgelegter Kriterien, die für alle gelten, geplant.<br />

Die Bedürfnisse betroffener Gruppen<br />

sind sehr unterschiedlich.“ Es gelte stets, eine<br />

Ausstellung für alle zu machen.<br />

Die Erlebniswelten von Museen oder Kulturereignissen<br />

seien oft eine Herausforderung:<br />

„Unsere Projekte gestalten wir nach<br />

dem mehrere-Sinne-Prinzip: Eine Installation<br />

für Blinde kann zum Beispiel ein Touchscreen<br />

sein, der von einer Audiospur unterstützt<br />

wird, oder eine Grafikebene wird<br />

mit einer Tastgrafik ergänzt. Dieses Prinzip<br />

verlangt ein höheres Engagement beim Gestaltungsprozess,<br />

aber die Gestaltung ...<br />

Bild: gettyiamges/BenDC<br />

Die Pflegekasse gibt Zuschüsse<br />

beim seniorengerechten Umbau<br />

des Badezimmers.<br />

Bild:gettyimages/phanasitti<br />

Aufgabe von Architekten ist es, schon<br />

bei der Planung an Rollstuhlfahrer zu<br />

denken, zum Beispiel mit Rampen.


6<br />

ist dann auch für eine breiteres Publikum<br />

erfahrbar.“ Was das in der Praxis bedeutet,<br />

konnten die Besucher des Projekts „Im<br />

Licht von Amarna“ erleben: Hier wurde<br />

eines der wichtigsten Objekte jedes Bereichs<br />

auch als Replik ausgestellt, hergestellt<br />

in einem Gips-Workshop des Staatlichen<br />

Museums Berlin.<br />

Umbau statt Umzug. Laut Statistischem<br />

Bundesamt hat Deutschland nach Japan<br />

die weltweit zweitälteste Bevölkerung.<br />

„Ältere und körperlich eingeschränkte<br />

Menschen fürchten einen Umzug neben<br />

der höheren finanziellen Belastung aus<br />

zwei Gründen: Erstens wegen des Verlusts<br />

des gewohnten sozialen Umfeldes, zweitens<br />

wegen des erforderlichen Umlernens<br />

von gewohnten Bewegungsabläufen in der<br />

neuen Wohnumgebung“, erklärt die <strong>Berliner</strong><br />

Psychologin Prof. Dr. Janine Netzel,<br />

die derzeit in München forscht. Sowissen<br />

Senioren trotz getrübten Blickes aus Erfahrung,<br />

wo ihr Lichtschalter sitzt, ihre<br />

Stufen anfangen. „In einer neuen Wohnung<br />

müssen diese Abläufe erst langwierig<br />

neu erarbeitet werden. Lieber bleiben<br />

sie in gewohnter Umgebung und nehmen<br />

aktiv am Leben teil, statt fernab versorgt,<br />

aber isoliert“, schließt die Professorin.<br />

Der aktuelle Wohnungsmarkt bestätigt<br />

Netzels These: Der Ring Deutscher Makler<br />

Berlin-Brandenburg konstatierte bereits<br />

im Mai 2018 in einer Studie über den<br />

Immobilienmarkt der Region, dass ältere<br />

und pflegebedürftige Menschen lieber in<br />

den Zentren Potsdam und Berlin leben.<br />

Gründe: bessere gesundheitliche Versorgung<br />

und hohes kulturelles Angebot.<br />

Mehr Wohnfläche und weniger Baukosten<br />

locken eher jüngere Familien ins Grüne.<br />

Zunehmendes Alter fordert stete Anpassung<br />

des Wohnraums. Wie, beschreibt Hilka<br />

Groenewold: „Das Wichtigste für sehbehinderte<br />

Menschen ist gutes indirektes, blendungsfreies<br />

Licht. Je nach Sehbehinderung<br />

gibt es unterschiedliche Bedarfe an Beleuchtung,<br />

deshalb ist eine dimmbare Beleuchtung<br />

sehr wichtig.“ Groenewold weiter: „Gute<br />

Kontraste von orientierenden Elementen,<br />

wie Türen zur Wand, Türgriff zum Türblatt,<br />

Sicherheitsmarkierungen an Glasflächen und<br />

Glastüren, kontrastreiche Schalter zu Wand<br />

und Gefahrenelemente wie Treppen müssen<br />

durch eine Stufenvorderkantenmarkierung<br />

sicher erkennbar sein. Schriften brauchen<br />

einen höheren Kontrast, um gut lesbar zu<br />

sein.“ Schon mit solchen Maßnahmen kann<br />

das Leben in den eigenen vier Wänden trotz<br />

Sehschwäche sicher und lebenswert bleiben.<br />

Alle einbinden. Das Prinzip, alle einzubinden,<br />

zeigt auch die Dauerausstellung in der<br />

Neuen Synagoge in Berlin: „Hier ist der Besucherweg<br />

für Rollstuhlfahrer aufgrund der<br />

Gegebenheiten des historischen Gebäudes<br />

beeinträchtigt. Die Ausstellung wurde so entwickelt,<br />

dass die Schwerpunkte von Inhalt<br />

und Erzählstruktur für alle Ausstellungsbenutzer<br />

gegeben sind“, erklärt Architekt Tom<br />

Duncan. Erkenntnisse aus der Baupraxis und<br />

Workshops helfen zur Umsetzung barrierefreier<br />

Perspektiven: „Im Rahmen einer Ausstellungsgestaltung<br />

arbeiten wir während des<br />

Planungsprozesses mit Workshops, um Bedürfnisse<br />

in Bezug auf das Ausstellungsdesign<br />

festzustellen.“ Nach Duncans Erfahrung ist<br />

es wichtig, frühzeitig Kontakt zu Betroffenen<br />

aufzunehmen und die Kommunikation nicht<br />

abbrechen zu lassen. Das könne ganz allgemein<br />

für Gestaltungsprozesse gelten, bei denen<br />

ein Lebensumfeld für Menschen mit und<br />

ohne Behinderung geschaffen wird.<br />

Daniel Khafif<br />

Bild: Finest Images /O&O Baukunst<br />

Nutzerfreundlich: DerAlexander Tower<br />

hat ein sehr gut zugänglichesFoyer.<br />

Für Sehbehinderte:<br />

Gipsmodelle im Museum.<br />

Barrierefrei leben in Berlin<br />

Schwerbehinderte Menschen in Berlin: 348.988<br />

(Stand: Ende 2017, Quelle: Amtfür Statistik Berlin Brandenburg)<br />

1<br />

41.000<br />

barrierefreie und<br />

barrierearme<br />

Wohnungen fehlen<br />

(Quelle: Studie des Kuratoriums<br />

Deutsche Altershilfe von<br />

2014)<br />

2 3<br />

129<br />

U-Bahnhöfe stufenfrei<br />

erreichbar<br />

(Quelle: <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetriebe<br />

2019)<br />

124<br />

Bahnhöfe (94 Prozent)<br />

in Berlin stufenfrei<br />

ausgebaut<br />

(Quelle: Deutsche Bahn 2019)<br />

Medizin setzt Baustandards<br />

VonHygiene zu Barrierefreiheit<br />

Der <strong>Berliner</strong> Arzt und Notfallmediziner Dr.Claus Pesch erklärt: „Die gewohnte<br />

Umgebung lässt sich mit technischen Hilfen wie Sessellift, Fahrstuhl, Notfall-Apps<br />

zur Benachrichtigung für Leitstellen, Halterungen in Flur und Sanitärbereich<br />

anpassen. Das ist besser,als eine neue Umgebung zu erlernen.“ Doch diese<br />

Anpassungen sind teuer.Inwieweit Kassen und Versicherer bei Bedarf helfen,<br />

ist stets vom Einzelfall abhängig. Der Arzt erinnert: „Es brauchte lange, um<br />

Schulpflicht oder Gesundheitswesen rechtlich zu verankern. Ja, das kostet –aber<br />

unsere Gesellschaft profitiert davon.“ Baustandards bringen Lebensqualität. Doch<br />

ob Unfall, altersbedingt oder angeboren: Körperliche Defizite betreffen uns alle.<br />

Erkenntnisse aus Rudolf Virchows Forschung der Sozialmedizin standardisierten zum<br />

Ende des 19. Jahrhunderts die Hygiene in <strong>Berliner</strong> Wohnvierteln: Fließendes Wasser,<br />

Keramikinstallationen und Entlüftungen zur Vermeidung von Infektionskrankheiten.<br />

„Fortan wurden die Grundrisse nach dem Licht-Luft-Sonne-Prinzip entwickelt, als<br />

bezahlbarer Wohnraum für jedermann. Der Einbau von Toiletten in jedem Haushalt<br />

sowie Zu- und Abwasserleitungen in Küche und Bad wurden zum Standard“,<br />

erklärt Winfried Benne. Der Architekt wünscht sich eine breitere Sensibilisierung für<br />

erfolgreichere Inklusion.<br />

Dafür müssen aus seiner Sicht auch finanzielle Voraussetzungen bereit gestellt und<br />

Förderungen fokussiert werden: „Anders als zu meiner Studienzeit müssen sich<br />

Architekten heute mit den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen intensiv<br />

auseinandersetzen,“ betont Benne. Die öffentliche Hand bleibe gefordert. (dkh)


Immobilienwelten Nr. 4, Ausgabe 25./26. Januar 2020 / 7<br />

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

RECHT<br />

EXPERTEN ANTWORTEN<br />

Das Badezimmer ist alt und sieht auch so aus? Nach einer gewissen Zeit<br />

haben Mieter Anspruch auf Sanierung, sagt unser Rechtsexperte<br />

Bild:GettyImages/piovesempre<br />

§<br />

Meine Badewanne, die Toilette<br />

und die Heizkörper sind mehr als<br />

40 Jahre alt. Das Haus wurde 1972 erbaut.<br />

Entsprechend deutlich sind die<br />

Abnutzungsspuren. Kann ich vom Vermieter<br />

eine Sanierung verlangen?<br />

Bei einer Badewanne geht man von einer<br />

durchschnittlichen Nutzungsdauer von 20<br />

bis 30 Jahren aus. Das gilt auch für Toiletten<br />

und Heizkörper.Wenn diese verschlissen<br />

sind, werden Sie von Ihrem Vermieter<br />

gegen den Mieter noch Gegenansprüche<br />

zustehen können. Ansprüche wegen Verschlechterung<br />

der Mietsache –also zum Beispiel<br />

aufgrund von Schäden –verjähren aber<br />

innerhalb von sechs Monaten nach Rückgabe<br />

der Mietsache. Deshalb billigt die Rechtsprechung<br />

dem Vermieter eine Prüfungsfrist von<br />

bis zu sechs Monaten zu. Steht noch eine Nebenkostenabrechnung<br />

aus und ist mit einer<br />

Nachzahlungsforderung zu rechnen, darf der<br />

Vermieter zudem noch einen entsprechen-<br />

eine Erneuerung verlangen können.<br />

den Teil der Mietkaution zurückbehalten.<br />

Wie lange darf ein Vermieter nach<br />

Ich habe von meinen Vermietern<br />

§<br />

der Kündigung die Mietkaution § (zwei Erwachsene, zwei Kinder<br />

einbehalten? Darf die Mietkaution mit plus Oma )eine Eigenbedarfskündigung<br />

einer ausstehenden Nebenkostenabrechnung<br />

für meine Einraumwohnung erhalten.<br />

verrechnet werden?<br />

Eine gesetzliche Frist gibt es dazu nicht. Der<br />

Vermieter darf das Kautionsguthaben aber<br />

solange einbehalten, bis feststeht, ob ihm<br />

Das Mehrfamilienhaus hat einen Erdgeschossbereich<br />

und drei Etagen darüber<br />

mit 74 Quadratmetern Wohnfläche auf<br />

jeder Etage. Dort sind die Mieter bereits<br />

ausgezogen, weil das Haus modernisiert<br />

werden soll. Ist die Eigenbedarfskündigung<br />

zulässig? Wer trägt die Umzugskosten?<br />

Kann ich einen finanziellen<br />

Ausgleich verlangen?<br />

Ob die Eigenbedarfskündigung wirksam ist,<br />

wird davon abhängen, ob sie von Vermieterseite<br />

ordnungsgemäß begründet wurde.<br />

Grundsätzlich darf der Vermieter sein Eigentum<br />

selbst nutzen oder einer Bedarfsperson<br />

aus dem Familienkreis zur Verfügung stellen.<br />

Er muss den Eigennutzungswunsch aber<br />

nachvollziehbar und plausibel begründen. Ob<br />

das in Ihrem Fall geschehen ist, sollten Sie<br />

durch einen Anwalt für Mietrecht überprüfen<br />

lassen. Einer unwirksamen Kündigung müssen<br />

Sie nämlich nicht nachkommen.<br />

Andreas Schwartmann ist Rechtsanwalt<br />

www.rechtsanwalt-schwartmann.de<br />

Haben Sie Fragen zum Miet- oder Wohneigentumsrecht? Senden Sie uns eine E-Mail an: immobilien@mdscreative.berlin<br />

OHV<br />

PANKOW<br />

In Pankow standen 2018 insgesamt rund 15,9<br />

Millionen Quadratmeter Wohnfläche zur<br />

Verfügung. ProEinwohner betrug die<br />

Wohnfläche demnach 39,6 Quadratmeter.<br />

OPR<br />

HVL<br />

Reinickendorf (Rd)<br />

Pankow (Pk)<br />

Weißensee<br />

(Ws)<br />

Hohenschönhausen<br />

(Hs)<br />

BAR<br />

In ganz Berlin gabes2018 insgesamt<br />

rund 142,75 Millionen Quadratmeter<br />

Wohnfläche.Damit hatte jeder<br />

Einwohner derHauptstadt im Schnitt<br />

39,2 Quadratmeter Wohnfläche<br />

zur Verfügung.<br />

Spandau<br />

(Sp)<br />

Wilmersdorf<br />

(Wd)<br />

Charlottenburg<br />

(Cb)<br />

Wedding<br />

(We)<br />

Tiergarten<br />

(Tg)<br />

Schöneberg<br />

(Sb)<br />

Prenzlauer<br />

Berg (PB)<br />

Mitte<br />

(Mi)<br />

Kreuzberg<br />

(Kb)<br />

Friedrichshain<br />

(Fh)<br />

Lichtenberg<br />

(Lb)<br />

Marzahn<br />

(Mz)<br />

Hellersdorf<br />

(Hd)<br />

MOL<br />

Zehlendorf<br />

(Zd)<br />

Steglitz<br />

(St)<br />

Tempelhof<br />

(Th)<br />

58595b<br />

Neukölln<br />

(Nk)<br />

Treptow<br />

(Tr)<br />

P<br />

Köpenick<br />

(Kö)<br />

LOS<br />

PM<br />

TF<br />

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg<br />

LDS


Immobilienwelten Nr. 4, Ausgabe 25./26. Januar 2020 / 8<br />

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

ABKÜRZUNGEN<br />

IMMOBILIENMARKT<br />

AB ............ Altbau<br />

Ausst. ..... Ausstattung<br />

Baugst. .. Baugrundstück<br />

Bd. ...........Bad/Bäder<br />

BEZ ..........Bezirk<br />

BK ............ Betriebskosten<br />

Bj..............Baujahr<br />

Blk. ......... Balkon<br />

bw ........... Brutto-Warmmiete<br />

DG ........... Dachgeschoss<br />

DHH ........Doppelhaushälfte<br />

EBK..........Einbauküche<br />

EFH.......... Einfamilienhaus<br />

ETW.........Eigentumswohnung<br />

F................Fahrstuhl<br />

GA............ Genossenschaftsanteile<br />

GFZ..........Geschossflächenzahl<br />

GEH ......... Gasetagenheizung<br />

GRZ ......... Grundflächenzahl<br />

Gst........... Grundstück<br />

Hb............Heutbesichtigung<br />

Hk............ Heizkosten<br />

k ............... Kaltmiete<br />

Kfz........... Autostellplatz<br />

Kt. ............ Kaution<br />

MFH ........ Mehrfamilienhaus<br />

MMK....... Monatsmiete(n),Kaution<br />

NB ............ Neubau<br />

nk .............Netto-Kaltmiete<br />

NK............ Nebenkosten<br />

OG ........... Obergeschoss<br />

Pk. ........... Parkettboden<br />

RH............ Reihenhaus<br />

ren. .........renoviert<br />

REG..........Region<br />

TG ............ Tiefgaragenstellplatz<br />

VB ............ Verhandlungsbasis<br />

VS ............Verhandlungssache<br />

w .............. Warmmiete<br />

WB...........Wannenbad<br />

WBS ........ Wohnberechtigungsschein<br />

WEH........ Wohneinheiten<br />

Whg. .......Wohnung<br />

ZH............ Zentralheizung<br />

LEGENDE<br />

Haus<br />

Dachgeschoss<br />

Immobilienwelten<br />

Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />

<br />

* <br />

) <br />

Abkürzungen EnEV2014<br />

Artdes Energieausweises<br />

V ............... Verbrauchsausweis<br />

B ............... Bedarfsausweis<br />

kWh ........ Kilowattstunde<br />

Energieträger<br />

Ko ............ Koks,Braunkohle,Steinkohle<br />

Öl ............ Heizöl<br />

Gas .......... Erdgas, Flüssiggas<br />

FW ........... Fernwärmeaus Heizwerk<br />

oder KWK<br />

Hz ............ Brennholz, Holzpellets,<br />

Holzhackschnitzel<br />

E .............. Elektrische Energie<br />

(auch Wärmpumpe), Strommix<br />

Baujahr des Wohngebäudes<br />

Bj .............. Baujahr<br />

Energieeffizienzklasse des<br />

Wohngebäudes<br />

A+ bis H, zum Beispiel B<br />

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Wettbewerb zur Neugestaltung des<strong>Berliner</strong><br />

Traditionsstandortes Siemensstadt.<br />

Bilder:Schnepp Renou<br />

IM GESPRÄCH MIT<br />

MARKUS PENELL<br />

Markus Penell plant Barrierefreiheit vonvornherein mit ein. DerArchitektspricht hier darüber,wie sich Mobilität und Barrierefreiheit<br />

in der <strong>Berliner</strong> Baukunstorganisieren lassen. Und warum die nicht beeinträchtigteMehrheit oftimmer noch zu kurzdenkt<br />

Herr Penell, wie realisieren Sie Barrierefreiheit?<br />

Gebäude müssen eine klare Orientierung<br />

schon in der Grundanlage bieten. Das hilft<br />

allen, auch der Architektur.Gerade gemischt<br />

genutzte Gebäude sollten sich im besten Falle<br />

intuitiv erschließen. Eine gewöhnliche und<br />

tradierte Anlagenkultur hilft –oder die technischen,<br />

taktilen und visuellen Komponenten<br />

müssen ganzheitlich integriert sein.<br />

Wie setzen Sie barrierefreie Zugänge in Bestand<br />

und Denkmalschutz um?<br />

Das „Reizvolle“ ist, dass die Altbauten nie<br />

wirklich für die neuen Nutzungen und Nutzer<br />

passen; die Substanz kann auch nicht<br />

einfach passend gemacht werden. Ein Beispiel:<br />

Oft binden Denkmäler nicht ebenerdig<br />

ein und sind nicht barrierefrei erschlossen.<br />

Da darf eine anspruchsvollere Lösung gefunden<br />

werden. Hierbei wichtig: Das muss am<br />

Haupteingang und nicht irgendwo am Nebenzugang<br />

gelöst werden. Im Projekt Geisberg,<br />

dem Neu- und Umbau eines ehemaligen<br />

Post- und Telegraphenamtes, haben wir<br />

daher einen Nachbarschaftstreff für alle in<br />

einem gemeinschaftlichen Salon in der ehemaligen<br />

Kassenhalle der alten Post geplant.<br />

Bild:Schnepp Renou<br />

Seit 1996 arbeitet Markus Penell bei Ortner &Ortner<br />

Baukunst. DasBüroplanteauch den Alexander Tower.<br />

Welche Anregungen haben Sie zur einfacheren<br />

Gestaltung barrierefreien Bauens?<br />

Großzügig sein und ein ausreichendes räumliches<br />

Angebot schaffen. Und neben derAbschaffung<br />

von Barrieren vielleicht auch die<br />

notwendigen Vorrichtungen, zum Beispiel<br />

Hubpodeste, entwurflich frühzeitig in das<br />

Konzept einzubinden. Nachträglich angebrachte<br />

technische Anlagen wirken teils wie<br />

Gehhilfen aus dem 19. Jahrhundert.<br />

Sind Aspekte der Barrierefreiheit beim Alexander<br />

Tower schon berücksichtigt?<br />

Ja. Grundsätzlich bedenken wir das umfassend<br />

in allen Projekten. In einem Hochhaus<br />

haben natürlich Eingangshalle und Foyer<br />

eine besondere Bedeutung. Wir haben die<br />

Halle größer als vielleicht notwendig angelegt,<br />

um in Stoßzeiten ausreichend Bewegungsflächen<br />

anzubieten. Das hilft allen<br />

Besuchern und Bewohnern, ob mit Gepäck,<br />

Sackkarre oder Rollator.Und bildet so einen<br />

aus unserer Sicht exemplarischen Umgang<br />

mit Inklusion. Der Tower hat keine Freisitze,<br />

sondern große Fenster, esist einfach zu<br />

windig. Damit entfällt ein immer wiederkehrendes<br />

Thema widersprüchlicher Vorschriften.<br />

Die Dachdeckerrichtlinie fordert eine<br />

Aufkantung von 15 Zentimetern Schwelle<br />

und ist damit eine klassische Barriere. Die<br />

Vorschriften verlangen keinen barrierefreien<br />

Austritt, zumindest nicht zwingend.<br />

Wir versuchen, eine schwellenfreie Lösung<br />

mit Sonderkonstruktionen umzusetzen.<br />

Was sollte für barrierefreie Mobilität und Inklusion<br />

noch getan werden?<br />

Das Verständnis müsste sich weiter drehen:<br />

Der Mitmensch ohne Beeinträchtigung wird<br />

inkludiert. Meine Kinder gehen auf eine Inklusionsschule.<br />

Der Umgang der Schüler<br />

untereinander ist enorm zugewandt und<br />

tolerant. Das ist vielleicht die wertvollste<br />

pädagogische Erfahrung. Das Gebäude der<br />

Hochschule für Schauspiel Ernst Busch ist<br />

ein exemplarischer Raum für Spielen und<br />

Lernen. Da bewegen sich die Schüler, üben<br />

neue Figuren, verschieben die Wahrnehmung<br />

– alle auf gleicher Grundlage. Ein idealer<br />

Ort, um Muster aufzuheben.<br />

Das Interview führte Daniel Khafif

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