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GURU Magazin Februar 2020

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FREIZEIT UND KULTUR<br />

Monodrama<br />

Dreck<br />

„Ich bin Deserteur. Ich wollte Deutsch<br />

lernen, nicht Krieg!“ Das irakische Basra<br />

versank im Krieg. Basra war seine Heimat.<br />

Sad, so nennt er sich, floh. Nun ist Sad<br />

zwar endlich dort, wo man seine geliebte<br />

deutsche Sprache spricht, aber er ist illegal<br />

hier, er ist ein Araber und niemand redet<br />

mit ihm. Er ist Dreck! Sad verkauft Rosen.<br />

Jede Nacht bricht der junge Mann auf und<br />

läuft mit einem Strauß roter Rosen von<br />

Kneipe zu Kneipe. 50 Rosen, 58 Lokale, 12<br />

Kilometer. Er ist Dreck!<br />

Raafat Daboul ist Sad. Am Theater Krefeld<br />

und Mönchengladbach spielt der junge<br />

Schauspieler das Monodrama von Robert<br />

Schneider Dreck. Der syrische Schauspieler<br />

wurde 1992 in Damaskus geboren, wo er<br />

auch auf die Schauspielschule ging. Seit<br />

2015 lebt und arbeitet Raafat Daboul in<br />

Deutschland, u. a. am Schauspiel Dortmund.<br />

Sad erzählt von seinem Leben als<br />

Fremder und macht sich dabei die Ablehnung,<br />

die ihm entgegenschlägt, auf groteske<br />

Art zu eigen. Er zieht sich die rassistischen<br />

Klischees und Stereotype an wie einen für<br />

Raafat Daboul als Sad<br />

ihn bestimmten Anzug. - Eine Unterwerfungsgeste?<br />

Ein provokantes Spiel? Oder beißender<br />

Spott?<br />

Robert Schneider wurde mit dem Roman<br />

„Schlafes Bruder“ berühmt. Sein 1991 geschriebenes<br />

Monodrama Dreck wurde<br />

1993 uraufgeführt und seitdem über 90<br />

mal inszeniert. Hoyerswerda 1991 - Mölln<br />

1992 - Rostock-Lichtenhagen 1992 - Solingen<br />

1993, das waren die schlimmsten<br />

fremdenfeindlichen Pogrome und Terroranschläge<br />

im damaligen Deutschland. Ein<br />

historisches Stück ist Schneiders Monolog<br />

immer noch nicht.<br />

Dreck, Drama von Robert Schneider<br />

Matinee: 16.2., 11.15 Uhr, Premiere: 20.2.,<br />

20 Uhr, Vorstellungen: 27.2. und 15.3., 20 Uhr<br />

Theater Mönchengladbach, Studio<br />

Carneval Global<br />

Kamelle und Luftschlangen<br />

Carneval Global ist das ehemalige World Music Carnival Festival<br />

und das Global-Special im rheinischen Karnevals-Programm! Vom<br />

19. bis 25. <strong>Februar</strong> wird das Konfetti bunter und die Menschen zusammen<br />

froh! Wie die Kamelle fliegen auch die Sounds rund um die<br />

Welt und um die Ohren.<br />

Carneval Global bietet ein Potpourri aus Konzerten, Partys mit Live-<br />

Bands und DJ Sets, Doku-Film, Performance und Workshops. Wie jedes<br />

Jahr sind lokale, nationale und internationale Künstler*innen nach<br />

Mönchengladbach geladen, um Global Sounds auf die Bühnen dieser<br />

Stadt zu bringen. Ziel des Festivals ist unter anderem auch die Vernetzung<br />

externer und lokaler Künstler*innen, die Reflexion von Stereotypen<br />

und die Sicht auf neue, vielseitigere Bilder von Karneval! - und<br />

auf dem Mottowagen des Kulturkram MG für den Veilchendienstagszug<br />

steht dazu auch unverkennbar: connect&respect!<br />

Mittwoch, 19.2.<br />

Performance: Die Philosophie des Humors // Ort: Chapeau Kultur<br />

Donnerstag, 20.2.<br />

Film: Notting Hill: 21st Century Carnival //<br />

Ort: Köntges<br />

Freitag, 21.2.<br />

Konzert: Cordas Vivas & Le Vibe //<br />

Ort: Projekt 42<br />

Samstag, 22.2.<br />

Konzert & Party: Gato Preto & Melody Blessing & Babilla Club &<br />

Xanax Attax<br />

Für diese Konzerte gibt es begrenzte VVK-Tickets bei Hall of Tickets,<br />

Das Café, Köntges, Chapeau Kultur, Projekt 42 und online<br />

bei Eventbride: https://www.eventbrite.de/e/gato-preto-melodyblessing-babilla-club-x-carneval-global-tickets-87687217829<br />

Sonntag, 23.2.<br />

Workshop: How to become an ally? mit Zuher Jazmati (aka Xanax<br />

Attax) //<br />

Ort: Waldhausen Astoria<br />

Global Dinner: bring & share // Ort: Köntges<br />

Dienstag, 25.2.<br />

Party: Veilchendienstags Zug-After Hour mit Dangerous Dave &<br />

friends // Ort: Köntges<br />

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