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0 46 KICK
ABSCHIED
ALS RUDI ASSAUER AUF DER INSEL KICKTE
Alle nennen ihn »Bohne«. Stefan Bohnsack
ist Kapitän, aber nicht auf dem Fußballplatz.
Mit 46 Jahren hat er sein Kapitänspatent gemacht.
Kaum einer weiß, dass der Steuermann
35 Jahre lang Fußballspiele leitet. Genauer
gesagt: geleitet hat. Denn der Mann
mit der Pfeife, gelernter Schiffsmechaniker,
der natürlich auch den Wangerooger Kickern
die Daumen drückt, hat seine lange
Laufbahn als Schiri beendet. »Einmal muss
Schluss sein«, erklärte »Bohne« bei einem
MOIN-Gespräch, »ich habe zum Abschied
noch mal ein Freundschaftsspiel gepfiffen.
Und wenn irgendwo mal Not am Mann ist,
würde ich noch mal einspringen.«
Es ist ein Bild mit Seltenheitswert. Auch
der kürzlich verstorbene Rudi Assauer hat
schon auf dem Wangerooger Rasen gespielt.
1986 stellte der bekannte Meisterspieler und
Top-Manager aus dem Ruhrpott, der auch
bei Werder Bremen und VfB Oldenburg war,
die Gästemannschaft auf, die eines der berühmt-berüchtigten
Freundschaftsspiele gegen
TuS Wangerooge bestritten hat.
Es war immer ein Ereignis, das Fußballspiel
des TuS gegen eine Auswahl der Gäste.
Dabei spielte das Ergebnis stets eine untergeordnete
Rolle. Hauptsache, man hat nicht
verloren. Im Spiel 1986 coachte Gerd Döpke
(stehend rechts im Bild) die Kicker von der
Insel. Auf dem Bild zu sehen: untere Reihe
u.a. Andreas Käufer, Christian Voigt, Bernhard
Voigt; mittlere Reihe u.a. Wolfgang
Tröndle, Michael Müller; obere Reihe u.a.
Gerd Harbodt, Icke Wangerooge, Hansi
Kielgas. Oben in der Mitte Rudi Assauer, der
am 12. Februar 2019 in Herten beigesetzt
wurde.
Übrigens: Rettungsschwimmer Peter
Kresse eilte etwas verspätet zum »Stadion
am Flugplatz«. Er hatte vergessen, seine
Schuhe zu putzen ...
ARCHIVF OTO: AXEL STUPPY
HEIMSPIEL-ORGIE AB MÄRZ
Mats Rieger stand im Toir. Andre Richert organisierte die Abwehr. Auf dem rechten Flügel wirbelte
Marvin Hulston. Im Mittelfeld sorgte Philipp Grunemann für Druck. Alles wie früher. Fast alles.
i
m Gegensatz zu den Heimspielen in
früheren Jahren fehlen den Inselkickern
vom TuS Wangerooge in der laufenden
Saison der 3. Kreisklasse Kontinuität
und Kondition. Im letzten Heimspiel
neben der Baustelle am Flugplatzt erlebten
die frierenden Zuschauer den »alten TuS«.
Ja, gegen den Tabellenführer FC Ezidxan
(die heißen wirklich so) zeigten die »Untrainierbaren«
die stärkste Saisonleistung.
Durch einen der seltenen Kopfballtreffer von
Capitano Phlipp Grunemann führte Wangerooge
bereits nach exakt 37 Sekunden mit
1:0. Erst kurz vor der Halbzeitpause glichen
die staunenden Gäste aus Wilhelmhaven
aus. Das 1:1 konnten die Inselkicker nicht
halten. Sie feierten mit der 2:4-Niederlage
immerhin einen Achtungserfolg.
Optimistisch –
der Vorsitzende
und sein Abräumer.
Winterpause. Zehn Punkte. Einige zu wenig.
Immerhin gehören die Wangerooger mit nur
sieben gelben Karten und null roten zu den
fairsten Klubs der Liga. Weil sie in der Hinrunde
meist zu den Spielen ans Festland gereist
sind, beginnt im März 2019 für den Tabellenzehnten
eine Heimspiel-Ordie. Zwar
wurde das Match am 3.3. gegen Dangastermoor
vom Spielplan abgesetzt. Aber zwei
Wochen später, am 17.3. soll gegen ESV Wilhelmshaven
II endlich wieder im Stadion am
Flugplatz gekickt werden.
Der letzte Spieltag ist übrigens für den
25. Mai 2019 angesetzt: Anstoß um 12 Uhr
mittags gegen TuS Varel II. Bis dahin sollen
die nötigen Punkte für den Klassenerhalt am
Deich geholt werden.