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Stahlreport 2020.01/02

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BME/EMI: Industrieproduktion erholt sich nur sehr zögerlich<br />

Verarbeitendes Gewerbe:<br />

Trendwende lässt auf sich warten<br />

Das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland hat das Jahr 2019 im tiefroten Bereich beendet. Positiver<br />

Lichtblick waren lediglich die Neuaufträge, teilte der englische Finanzdienstleister IHS Markit in<br />

London mit. Diese schrumpften so geringfügig wie zuvor im gesamten Jahr nicht. Außerdem<br />

verbesserten sich IHS Markit zufolge die Geschäftsaussichten – wenngleich nur minimal.<br />

Der saisonbereinigte IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index<br />

(EMI) ging im Dezember 2019 leicht<br />

auf 43,7 Punkte zurück nach dem<br />

Fünfmonatshoch von 44,1 im No -<br />

vember. Damit liege der Wert unter<br />

dem Durchschnitt der Schrumpfungsphase,<br />

die im Januar 2019<br />

begann. Der Rückgang hielt in allen<br />

drei Hauptbereichen der Industrie<br />

an, wobei die Hersteller von Investitionsgütern<br />

die schlechteste Performance<br />

ablieferten, gefolgt von<br />

den Herstellern von Vorleistungsgütern.<br />

Einzig im Konsumgüterbereich<br />

schwächte sich die Kontraktionsrate<br />

etwas ab.<br />

„Den aktuellen EMI-Dezember-<br />

Daten zufolge lässt die erhoffte<br />

Trendwende in der Industrieproduktion<br />

weiter auf sich warten. Hoffnungsvoll<br />

stimmt uns allerdings,<br />

dass sich die Geschäftsaussichten<br />

der Firmen des Verarbeitenden<br />

Gewerbes zuletzt aufgehellt haben“,<br />

betonte BME-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Silvius Grobosch.<br />

Die Teilindizes im Überblick<br />

Industrieproduktion: Im Dezember<br />

2019 wurde die Produktion im Verarbeitenden<br />

Gewerbe Deutschlands<br />

abermals deutlich zurückgefahren.<br />

Der Rückgang beschleunigte sich<br />

sogar noch im Vergleich zum Vormonat,<br />

womit der aktuelle Indexwert<br />

über dem Durchschnitt der elfmonatigen<br />

Schrumpfungsphase liegt.<br />

Das jüngste Minus verteilte sich auf<br />

alle Teilbereiche der Industrie und<br />

spiegelte laut einiger Umfrageteilnehmer<br />

vor allem den schwachen<br />

Auftragseingang wider.<br />

Auftragseingang insgesamt/Ex -<br />

port: Die fortwährenden Unsicherheiten<br />

im Welthandel in Verbindung<br />

mit der zögerlichen Investitionsbereitschaft<br />

schlugen sich erneut in<br />

einem Rückgang beim Auftragseingang<br />

nieder. Immerhin verbesserte<br />

sich der entsprechende Teil- index<br />

zum dritten Mal in Folge und notierte<br />

auf dem besten Wert im abgelaufenen<br />

Jahr. Die Hersteller von Investitionsgütern<br />

registrierten das deutlichste<br />

Minus, gefolgt vom<br />

Vorleistungsgüterbereich. Lediglich<br />

im Konsumgüterbereich wurde eine<br />

geringe Abnahme der Neuaufträge<br />

verzeichnet.<br />

Obwohl der saisonbereinigte Teil -<br />

index Auftragseingang Export im<br />

Dezember 2019 zum 16. Mal unter<br />

der Wachstumsschwelle von 50,0<br />

Punkten blieb, setzte er seinen Aufwärtstrend<br />

fort und kletterte auf den<br />

höchsten Wert seit Januar. Viele<br />

Umfrageteilnehmer beklagten<br />

erneut die schleppende Nachfrage<br />

auf den Weltmärkten sowie die<br />

Zurückhaltung bei Investitionen.<br />

Einige Unternehmen konnten sich<br />

jedoch über Neuaufträge vor allem<br />

aus China, der Türkei und den USA<br />

freuen.<br />

Einkaufs-/Verkaufspreise: Wie<br />

bereits in den acht Monaten zuvor<br />

verbilligten sich die Einkaufspreise<br />

in der Industrie auch im Dezember<br />

2019. Die Rückgangsrate blieb dabei<br />

nah am Höchstwert der letzten dreieinhalb<br />

Jahre und damit signifikant.<br />

Unter den Materialien, die sich verbilligt<br />

haben, waren Metalle (insbesondere<br />

Stahl), Kunststoffe und Holzprodukte.<br />

Jahresausblick: Der Teilindex kletterte<br />

im Dezember auf den höchsten<br />

Wert seit September 2018 und entfernte<br />

sich damit weiter vom Rekordtief<br />

im August. Nichtsdestotrotz liegt<br />

die Zahl der Unternehmen, die binnen<br />

Jahresfrist mit einem Anstieg<br />

der Produktion rechnen nur knapp<br />

über der, die mit weiteren Geschäftseinbußen<br />

rechnen. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|20<br />

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