Tagungsmagazin Finance Forum Liechtenstein 2020
Die sechste Ausgabe des Finance Forums Liechtenstein findet am Mittwoch, 11. März 2020, in Vaduz statt. Die führende Finanztagung steht unter dem Titel «The Future of Finance» und bietet hochkarätige Referate, interessante Workshops und attraktive Networking-Plattformen. Das Tagungsmagazin beinhaltet Interviews mit den hochkarätigen Referierenden sowie Fachbeiträge der Partner,
Die sechste Ausgabe des Finance Forums Liechtenstein findet am Mittwoch, 11. März 2020, in Vaduz statt. Die führende Finanztagung steht unter dem Titel «The
Future of Finance» und bietet hochkarätige Referate, interessante Workshops und
attraktive Networking-Plattformen. Das Tagungsmagazin beinhaltet Interviews mit den hochkarätigen Referierenden sowie Fachbeiträge der Partner,
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finance forum
liechtenstein
Magazin
zur grössten Finanztagung
in Liechtenstein
The Future
of Finance
2020
WWW.FINANCE-FORUM.LI
Mittwoch, 11. März 2020
Vaduz
Träger
Goldpartner
REGIERUNG
DES FÜRSTENTUMS LIECHTENSTEIN
In dieser Ausgabe
Adrian Hasler
«Wir müssen unsere
Botschaften in Zukunft noch
stärker nach aussen tragen.»
Interview auf Seite 9
Herzlich willkommen
zum 6. Finance Forum
Liechtenstein
Sigmar Gabriel
«Wir brauchen auch europäische
Champions, die mit den Giganten
aus den USA und China mithalten
können.»
Interview auf Seite 11
Sabine Keller-Busse
«Uns ist bewusst, wie rasant
sich die Arbeitswelt verändert.
Deshalb haben wir eine neue
digitale Schulung geschaffen.»
Interview auf Seite 12
Sie blättern gerade im Magazin für das
diesjährige Finance Forum Liechtenstein.
Das Tagungsmagazin beinhaltet spannende
Interviews mit den hochkarätigen Referierenden
sowie interessante Fachbeiträge der
Partner. Die sechste Ausgabe des Finance
Forums Liechtenstein findet am Mittwoch,
11. März 2020, in Vaduz statt. Die führende
Finanztagung steht unter dem Titel «The
Future of Finance» und bietet hochkarätige
Referate, interessante Workshops und
attraktive Networking-Plattformen.
Zu den Speakern gehören unter anderem
Adrian Hasler, Regierungschef des Fürstentums
Liechtenstein, Sigmar Gabriel,
Vizekanzler a.D. und ehemaliger deutscher
Aussenminister, Sabine Keller-Busse, Group
Chief Operating Officer der UBS, Romeo
Lacher, Verwaltungsratspräsident von Julius
Bär, und der Führungscoach und Professor
Wolfgang Jenewein. Im Wake-up-call
gehen Thomas Wüst, CEO ti&m, und Günther
Dobrauz, Leader PwC Legal Switzerland, auf
die Kundenbedürfnisse der Zukunft ein und
auf dem Podium diskutieren Fritz Kaiser,
Chairman Kaiser Partner, und Edi Wögerer,
CEO Bank Frick, gemeinsam mit Sabine
Keller-Busse und Romeo Lacher über die
Herausforderungen für die Finanzplätze
Liechtenstein und Schweiz. Moderiert wird
die Tagung von Fernsehjournalist Reto Lipp.
Das Finance Forum Liechtenstein vernetzt
jeweils rund 600 hochkarätige Entscheidungsträger
der Finanzbranche aus dem
gesamten deutschsprachigen Raum.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Markus Goop
Skunk AG
Patrick Stahl
Skunk AG
Romeo Lacher
«Die Finanzplätze Schweiz
und Liechtenstein ergänzen
sich eher als dass sie sich
konkurrenzieren.»
Interview auf Seite 13
Impressum
Herausgeber: Verein Finance Forum
Liechtenstein, Wuhrstrasse 7, 9490 Vaduz,
Telefon +423 231 18 28, info@finance-forum.li,
www.finance-forum.li
Redaktion: Patrick Stahl, Skunk AG
Layout: Co Agency, Schaan
Druck: Gutenberg AG
WORKSHOPS
Die Workshops finden von 11.30 bis 13.00 Uhr in den Räumen des Vaduzer Saals statt.
Anmeldungen und Informationen unter www.finance-forum.li/Workshop
Bank Frick
«Boost your blockchain business»
Vaduzer Saal, Vaduz
Deutsche Börse Commodities
«Risiko-Diversifikation mit Gold»
Vaduzer Saal, Vaduz
PrismaLife
«ESG-Kriterien und Regulierung»
Vaduzer Saal, Vaduz
PwC
«Nachhaltige Finanzwirtschaft»
Vaduzer Saal, Vaduz
PwC
«Tokenisierung Business Modelle»
Vaduzer Saal, Vaduz
Universität Liechtenstein
«Innovationen in Finance, Recht & Steuern»
Vaduzer Saal, Vaduz
PROGRAMM
Mittwoch, 11. März 2020, 13.30-17.15 Uhr im Vaduzer Saal, Vaduz
Anmeldungen und Informationen unter www.finance-forum.li
11.30 Uhr Workshops (optional)
• Bank Frick: Boost your blockchain business
• Deutsche Börse Commodities: Risiko-Diversifikation mit Gold
• PrismaLife: ESG-Kriterien und Regulierung
• PwC: Nachhaltige Finanzwirtschaft
• PwC: Tokenisierung Business Modelle
• Universität Liechtenstein: Innovationen in Finance, Recht & Steuern
13.30 Uhr Begrüssung
Adrian Hasler, Regierungschef Fürstentum Liechtenstein
13.50 Uhr Wake-up-Call «Kundenbedürfnisse der Zukunft»
Thomas Wüst, CEO ti&M
Günther Dobrauz, Leader PwC Legal Switzerland
14.15 Uhr Keynote «Geopolitische Herausforderungen»
Sigmar Gabriel, Bundesaussenminister a.D. und ehemaliger
Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland
15.00 Uhr Erfrischungspause
15.45 Uhr Keynote «Wealth Management im Wandel»
Romeo Lacher, Verwaltungsratspräsident Julius Bär
16.00 Uhr Keynote «Einfluss des technologischen Wandels auf
die Finanzindustrie»
Sabine Keller-Busse, Konzernleitungsmitglied UBS
16.15 Uhr Talkrunde «Die Zukunft der Finanzplätze Liechtenstein und Schweiz»
Romeo Lacher, Sabine Keller-Busse, Edi Wögerer, Fritz Kaiser
16.45 Uhr Keynote «Führung im Wandel»
Wolfgang Jenewein, Führungscoach
17.15 Uhr Networking-Apéro
Moderation: Reto Lipp
WWW.FINANCE-FORUM.LI
REFERENTEN & TALKGÄSTE
Adrian Hasler
Adrian Hasler ist seit 2013 Regierungschef
des Fürstentums Liechtenstein. Ihm obliegt
die Führung des Ministeriums für Präsidiales
und Finanzen. Die Kernaufgaben im Bereich
Finanzen sind der Staatshaushalt sowie
die Steuer- und Finanzmarktpolitik. Ziel von
Regierungschef Adrian Hasler ist es, optimale
und verlässliche Rahmenbedingungen zu
schaffen, um die internationale Konkurrenzund
Innovationsfähigkeit des Finanzplatzes
und Wirtschaftsstandorts Liechtenstein zu
erhalten und zu stärken. Die Regierung hat die
Trägerschaft für das Finance Forum Liechtenstein
übernommen.
Sigmar Gabriel
Sigmar Gabriel ist Bundesaussenminister a.D.
und ehemaliger Vizekanzler der Bundesrepublik
Deutschland. Von 2005 bis Herbst 2019 war
er Mitglied des Deutschen Bundestages und
prägte in den Jahren seiner Parlamentszugehörigkeit
die politische Entwicklung des Landes.
Von 1999 bis 2003 war er Ministerpräsident des
Bundeslandes Nie dersachsen und von 2009 bis
2017 Bundesvorsitzender der SPD. Zwischen
2005 und 2018 gehörte er dem Kabinett von
Bundeskanzlerin Angela Merkel als Bundesminister
in verschiedenen Funktionen an und war
Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland.
Anschliessend war er bis 2018 Bundesaussenminister.
Romeo Lacher
Romeo Lacher ist seit April 2019 Präsident des
Verwaltungsrates der Schweizer Privatbank
Julius Bär und der Schweizer Börsenbetreiberin
SIX. Er promovierte an der Universität
St. Gallen und absolvierte ein Managementprogramm
der Harvard Business School in
Boston. Lacher war während mehr als 20
Jahren in verschiedenen Führungsrollen bei
der Credit Suisse tätig. Er ist bis Mitte März
2020 Mitglied des Verwal tungsrates von SIX
und präsidierte diesen seit 2017.
Sabine Keller-Busse
Sabine Keller-Busse ist Group Chief Operating
Officer (GCOO) der Schweizer Grossbank UBS
und zusätzlich President UBS Europe, Middle
East and Africa. Keller-Busse besitzt einen
Master in Betriebswirtschaft der Universität St.
Gallen und doktorierte in Betriebswirtschaft.
Von 1995 bis 2008 arbeitete Sabine Keller-
Busse für McKinsey & Company, wo sie ab 2002
Partner war. Nach zwei Jahren bei der Credit
Suisse kam sie 2010 zu UBS und bekleidete
verschiedene Führungsfunktionen, bevor sie
2016 in die Konzernleitung berufen wurde.
Sabine Keller-Busse ist zudem Vizepräsidentin
des Verwaltungsrates der SIX.
Thomas Wüst
Thomas Wüst ist Gründer, CEO und Verwaltungsratspräsident
der ti&m AG. Das Unternehmen
entwickelt Digitalisierungs- und
Security-Produkte sowie Innovationsprojekte
für Finanzdienstleister und beschäftigt mehr
als 360 Mitarbeitende in der Schweiz, in
Deutschland und Singapur. Wüst beschäftigt
sich seit mehr als 30 Jahren in verschiedenen
Funktionen mit IT-fokussierter Innovation.
2005 gründete er die ti&m AG und baute die
Firma zum Innovations-und Digitalisierungsleader
in der Schweiz auf. Sein Fokus gilt dem
Thema Innovation.
Günther Dobrauz
Günther Dobrauz ist Partner der Beratungsfirma
PwC in Zürich und leitet den Fachbereich
Legal Regulatory & Compliance Services. Der
Jurist ist auch Teil des Global Legal Leadership
Teams von PwC. Innovation und Technologie
sind seit jeher seine Passion. Dobrauz berät
Regierungen und Aufsichtsbehörden bei der
Schaffung neuer regulatorischer Rahmenbedingungen
und unterstützt Finanzdienstleister
bei Grossprojekten. Er ist Mitglied mehrerer
Fachorganisationen und Autor zahlreicher
Publikationen. Zuletzt erschien das Buch
« New Suits – Appetite for Disruption in the
Legal World ».
Edi Wögerer
Edi Wögerer ist CEO von Bank Frick. Er ist seit
2000 für die Bank tätig und führt seit 2014
das operative Geschäft. In dieser Funktion
leitet er das Ressort Customer Relations.
Wögerer ist ausserdem Mitglied des Vorstands
des Liechtensteinischen Bankenverbandes.
Bank Frick bietet Fonds- und
Kapitalmarktprodukte, Finanzierungs- und
Acquiring-Lösungen sowie zukunftsorientierte
Blockchain-Banking-Services. Bank
Frick be schäftigt über 120 Mitarbeitende und
betreibt eine Niederlassung in London.
Fritz Kaiser
Fritz Kaiser ist Inhaber und Chairman von Kaiser
Partner. Die Wealth-Management-Gruppe
ist in den Bereichen Bank, Treuhand und
Family Office tätig. Kaiser setzt sich seit vielen
Jahren mit Fragen des verantwortungsvollen
Umgangs mit Vermögen auseinander und war
massgeblich an der Liechtenstein-Erklärung
beteiligt, wodurch das Land den Paradigmenwechsel
zur internationalen Kooperation bei
Steuerdelikten einleitete.
Wolfgang Jenewein
Professor Wolfgang Jenewein ist Ordinarius
für Betriebswirtschaftslehre an der Universität
St. Gallen. Er beschäftigt sich in Forschung und
Lehre schwerpunktmässig mit dem Thema
Führung in der Wirtschaft und im Sport und
wurde für seine Vorlesungen bereits mehrfach
ausgezeichnet. Jenewein berät und coacht
internationale Grosskonzerne auf Vorstandsebene
und hat im Sportbereich unter anderem
mit der deutschen Fussballnationalmannschaft,
dem Alinghi-Segelteam und verschiedenen
Fussballvereinen zusammengearbeitet.
Reto Lipp – Moderator
Reto Lipp moderiert seit 2007 das Wirtschaftsmagazin
«ECO» des Schweizer Fernsehens
(SRF). Der studierte Ökonom war Chef des
Finanzteils der «HandelsZeitung», später
Chefredaktor des Finanzmagazins «Stocks».
Er moderiert neben «ECO» regelmässig die
Sendung SRF-Börse, dazu analysiert er häufig
das Wirtschaftsgeschehen in den Sendungen
Tagesschau, 10vor10 oder Arena. Er ist seit 30
Jahren als Wirtschaftsjournalist in der Schweiz
tätig und wurde 2011 von der Zeitschrift «Der
Journalist» zum Wirtschaftsjournalisten des
Jahres gewählt.
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«Unseren Weg
konsequent
weitergehen»
Adrian Hasler
Regierungschef und Finanzminister des Fürstentums Liechtenstein
Liechtensteins Regierungschef Adrian
Hasler hält die Begrüssungsansprache
am Finance Forum Liechtenstein. Er
ist überzeugt, dass der Finanzplatz
Liechtenstein eine positive Zukunft
hat, wenn er die Chancen aktiv nutzt
und die Kommunikation nach aussen
stärkt.
Das diesjährige Finance Forum Liechtenstein
steht unter dem Titel «The
Future of Finance». Woran denken Sie
dabei?
Wenn ich mir die Themen des Finance
Forum Liechtenstein der letzten Jahre
anschaue, erkenne ich einen zentralen
Punkt: den Wandel. Ich bin der Meinung,
dass es richtig ist, am diesjährigen Forum
nicht von «Disruption» zu sprechen und
die Risiken dieses Wandels hervorzuheben,
sondern optimistisch in die Zukunft
zu blicken. Aus der Sicht Liechtensteins
ist Optimismus nämlich durchaus berechtigt.
Es zeigt sich klar, dass die Zukunft
des Finanzwesens im Zusammenhang
mit den weiteren Entwicklungen
in der Welt zu sehen ist. Die Megatrends
sind überall dieselben.
An welche Megatrends denken Sie?
Drei Themen haben für mich eine
besondere Bedeutung. Dynamik, Digitalisierung
und Nachhaltigkeit. Das
sich verändernde Umfeld, die rasche
Weiterentwicklung der internationalen
Standards und auch die technologischen
Entwicklungen zeigen eine hohe Dynamik.
Diese Dynamik wird weiter zunehmen.
Dynamik bietet aber auch Chancen
für diejenigen, die sich den Veränderungen
nicht verschliessen, sondern offen
gegenüber treten. Die internationalen
Regeln tragen nicht nur zur Dynamik,
sondern zu einer hohen Komplexität
bei. Regeln, die im besten Falle weltweit
gelten, sind im Interesse Liechtensteins.
Sie schaffen Rechtssicherheit und
gleiche Wettbewerbsbedingungen. Wenn
alle dieselben Regeln einhalten müssen,
setzen sich die Standortvorteile durch
und über diese verfügen wir. Dies schafft
Raum für kompetente Beratung und neue
Geschäftsfelder – und damit Potenzial,
sich gegenüber anderen Standorten
positiv abzugrenzen.
Ein weiterer Megatrend ist die
Digitalisierung?
Ein zentraler Innovationstreiber ist
die Digitalisierung. Sie hilft einerseits,
interne Prozesse und Schnittstellen
mit Kunden effizienter zu gestalten.
Andererseits ergeben sich neue Unternehmenskonzepte,
die erst über die
Digitalisierung möglich werden. Dabei
nimmt die Blockchain-Technologie eine
besondere Rolle ein. Wir haben die starke
Innovationskraft dieser Technologie
erkannt und sehen grosse Chancen für
den Finanzplatz Liechtenstein sowie für
den gesamten Wirtschaftsstandort. Das
Blockchain-Gesetz, dessen Erarbeitung
ich am Finance Forum vor zwei Jahren
ankündigen konnte, ist nun seit dem
1. Januar 2020 in Kraft.
Und wie sehen Sie nun die Verbindung
zum Megatrend Nachhaltigkeit?
Das Thema Nachhaltigkeit hat in den
letzten Monaten sowohl auf politischer
als auch regulatorischer Ebene – aus
meiner Sicht zu Recht – immer stärker an
Bedeutung gewonnen. Dieser Trend wird
sicher weiter zunehmen. Staatliche Institutionen,
Unternehmen, Investoren und
Verbraucher müssen verantwortungsvoll
handeln, damit der nachfolgenden
Generation ein intaktes gesellschaftliches,
ökologisches und wirtschaftliches
System hinterlassen wird. Die Schaffung
von Transparenz, inwieweit Anlageprodukte
Nachhaltigkeitskriterien erfüllen,
wird sehr bald zum Standard werden.
Neue Technologien bieten viele Anwendungsfelder,
um unsere Welt nachhaltiger
zu gestalten. Diese Botschaft senden
wir aktiv nach aussen.
Die neue Finanzplatzstrategie setzt für
die Zukunft mehr auf Kontinuität als
Umwälzung. Warum?
Es ging mir darum, eine klare Orientierung
für die Finanzplatzteilnehmer und
die Politik zu schaffen und nicht um einen
Marketingeffekt. Es handelt sich dabei
nicht um eine völlig neue Positionierung,
sondern um eine Standortbestimmung
und konsequente Weiterentwicklung.
Es mag sein, dass darin für Experten
keine grossen Überraschungen zu finden
sind. Die Strategie beinhaltet auch keine
Umwälzungen. Einschneidende Veränderungen
sind vor allem dann notwendig,
wenn Fehler gemacht oder absehbare
Entwicklungen zu spät erkannt wurden.
Wir müssen glücklicherweise nicht disruptiv
sein, aber dennoch konsequent
unseren eingeschlagenen Weg weitergehen.
Was heisst dies konkret?
Dazu gehört eine neue Art der
Kommunikation. Die positive Aussenwahrnehmung
des Finanzplatzes ist ein
wichtiger Standortfaktor. Eine aktive
Kommunikationsstrategie ist daher Teil
der strategischen Positionierung des
liechtensteinischen Finanzplatzes. Wir
haben hierzu gemeinsam mit Finanzplatzverbänden
eine Public-Private-
Partnership ins Leben gerufen. Mit dem
Verein «Liechtenstein Finance» wird die
Kommunikation gebündelt und die Wahrnehmung
Liechtensteins als aktiver
und internationaler Finanzplatz positiv
gestärkt. Dabei wird uns helfen, dass in
Zukunft dieselben Rahmenbedingungen
für den Erfolg entscheidend sein werden,
die unser Land bereits heute auszeichnen:
Stabilität, Offenheit für Innovation
und Know-how.
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«Sonst fährt der Zug
ohne Europa ab»
Sigmar Gabriel
Ehemaliger deutscher Aussenminister und Vizekanzler
Der ehemalige deutsche Aussenminister
und Vizekanzler Sigmar
Gabriel spricht am Finance Forum
Liechtenstein über die aktuellen
geopolitischen Herausforderungen. Er
sieht aller Schwierigkeiten der EU zum
Trotz keinen Grund zur Schwarzmalerei
für Europa.
Welche Entwicklungen erwarten
Sie nach dem EU-Austritt
Grossbritanniens?
Mit dem Austritt Grossbritanniens
am 31. Januar ist der BREXIT noch nicht
vollzogen – sondern erst der erste Akt.
Auch wenn der BREXIT das bestimmende
politische Thema der EU seit dem
britischen Referendum 2016 war – seither
wurde nur um technische Fragen
des Austritts verhandelt. Nun folgt eine
Übergangsphase, in der sich zunächst
nichts ändert – in der aber die Kernfrage
zwischen der EU und Grossbritannien
diskutiert wird: die Gestaltung der zukünftigen,
politischen Beziehungen. Das
Thema wird uns also weiterhin beschäftigen
– und es gibt noch immer eine Aussicht
darauf, dass die Gespräche über die
Natur der zukünftigen Zusammenarbeit
scheitern.
Wie gross schätzen Sie die Gefahr ein,
dass andere Länder dem britischen
Beispiel folgen könnten?
Die Gefahr, dass andere Länder dem
britischen Beispiel folgen könnten betrachte
ich als eher gering – bei aller
Kritik, die vor allem von nationalen und
populistischen Strömungen, beispielsweise
in Polen oder Ungarn, an der
Europäischen Union geäussert wird:
Die grössten Kritiker der EU hätten bei
einem Austritt viel mehr zu verlieren, als
sie gewinnen würden. Der zähe Verhandlungsprozess
und die Einigkeit der
verbliebenen EU Mitglieder sind eine
weitere Abschreckung. Der BREXIT hat
bisher klar gemacht: Einfach mal Austreten
ist nicht – und es ist mit erheblichen
politischen und finanziellen Kosten
verbunden.
Sorgen bereitet auch der Handelskrieg
zwischen den USA und China. Hat
die Idee eines globalen Freihandels
ausgedient oder werden sich die
Spannungen wieder legen?
Es ist zu früh, den globalen Freihandel
totzusagen – auch wenn Grabreden,
die seinen Untergang beschreiben, sich
gerade grosser Beliebtheit erfreuen. Als
Ausdruck dieses Untergangs wird gerne
der Handelsstreit zwischen den beiden
mächtigsten Nationen der Welt, USA und
China, Trump gegen Xi stilisiert. Dabei
geht es in diesem Konflikt weniger um
die Zukunft des Freihandel, sondern um
Dominanz und Macht. Die protektionistischen
Massnahmen, die immer wieder
ausgerufenen Strafzölle auf immer neue
Produktgruppen zielen nicht darauf, das
System des Freihandels und den Globalisierungsprozess
zu beenden, sondern
den Konkurrenten um die globale Vormachtstellung
zu schwächen.
Was heisst dies konkret?
Die vom Freihandel erfassten traditionellen
Wirtschaftsbeziehungen sind nur
ein Stellvertreter für den Wettbewerb,
der uns viel entscheidender beeinflussen
wird als der aktuelle Handelskrieg.
Der Wettbewerb um digitale Dominanz.
Hier sehen wir, dass die Welt sich droht
wieder in zwei Sphären zu spalten, ähnlich
wie im Kalten Krieg – nur dass hier
nicht Ideologien die Grenze bestimmen,
sondern Daten. Der Prozess, der den
US-dominierten und den chinesisch dominierten
Datenraum voneinander entkoppelt,
hat längst begonnen. Spannend
wird vor allem die Frage sein, wo die
Grenzen dieser digitalen Einflusssphären
liegen werden.
In welche Richtung muss sich die EU
künftig entwickeln, um wirtschaftlich
wie politisch in Zukunft noch eine
gewichtige Rolle spielen zu können?
Politisch wird Europa, vor dem Hintergrund
einer zunehmend isolationistischen
USA, die ihre globale Präsenz
massiv zurückfahren, stärker ins Risiko
gehen müssen. Dass die USA sich zunehmend
aus ihrer für uns Europäer
angenehmen Rolle als Weltpolizist
zurückziehen, ist eine Entwicklung, die
nicht erst unter Trump begonnen hat. Ihr
Rückzug aber hinterlässt ein Vakuum,
in das andere hineinzustossen drohen.
Wenn Europa nicht will, dass Russland,
China, oder regionale Akteure wie
Türkei, Iran oder Saudi-Arabien dieses
Vakuum füllen, dann muss es bereit sein,
diplomatisch, wirtschaftlich und notfalls
auch militärisch Verantwortung für seine
Interessen zu übernehmen. Vor allem
aber muss es erkennbar machen, was
europäische Interessen sind.
In welchen Wirtschaftsbereichen
sehen Sie besonderes Potenzial?
Wenn wir wirtschaftlich nicht den Anschluss
verlieren wollen, dann sollte Europa
sich darauf konzentrieren seine Fähigkeiten
auszubauen, um auch in einem
grundlegend veränderten geopolitischen
Umfeld bestehen zu können. Bei aller
Schwarzmalerei, europäische Produkte
und Lösungen haben noch immer einen
hohen Wert, und Europa ist noch immer
die grösste Wirtschaftsregion der Welt.
Wenn wir unsere globale Wettbewerbsfähigkeit
aber ausbauen wollen, dann
brauchen wir auch europäische Champions,
die mit den Giganten aus den USA
und China mithalten können. Die Politik
muss die globale Wettbewerbsfähigkeit
Europas fördern und fordern, statt ihrem
Ausbau durch euro-zentrierte Lösungen
einen Stein in den Weg zu legen. Sonst
fährt der Zug ohne Europa ab.
Seite 11
«Die Welt verändert
sich rasant»
Sabine Keller-Busse
Global Chief Operation Officer & President EMEA der UBS
Sabine Keller-Busse ist Global Chief
Operation Officer & President EMEA
der UBS und damit faktisch die Nummer
zwei der Grossbank. Sie erklärt, warum
ihr Klimaschutz und Digitalisierung am
Herzen liegen.
Das Klima war das grosse Thema am
WEF. Die beiden erbittertsten Kontrahenten
waren hier: Greta Thunberg und
Donald Trump. Wer steht Ihnen näher?
Sämtliche Modelle zeigen, dass wir
durch den Klimawandel in grosse Probleme
laufen. Wir müssen jetzt die Weichen
stellen. Um etwas zu bewirken, müssen
gemäss OECD bis 2030 gigantische 90
Billionen Dollar investiert werden. Zum
Vergleich: Die UBS verwaltet weltweit
3,6 Billionen ….
Geld, mit dem Ihre Kunden wohl vor allem
eine gute Rendite erzielen wollen.
Eine Umfrage ergab, dass über 80
Prozent unserer vermögenden Kunden
interessiert sind, nachhaltig zu investieren,
45 Prozent sind es bereits.
Grossbanken stehen am Pranger der
Aktivisten. Sie fordern: Hört auf, in
klimaschädigende Projekte zu investieren.
Was tut die UBS?
Nachhaltigkeit ist für uns schon lange
ein Thema – wir sind zum Beispiel das
fünfte Jahr in Folge als ein Branchenführer
vom Dow Jones ausgezeichnet
worden. Auch unterstützen wir das Pariser
Klimaabkommen. Deshalb finanzieren
wir keine neuen Kohlekraftwerke mehr.
Den grösseren Hebel haben wir jedoch,
wenn Banken in der Lage sind, einen Teil
der Vermögen in klimaförderliche Investments
zu bewegen.
Wie überzeugen Sie Ihre Kunden?
Wir versuchen, sie zu sensibilisieren –
über verlässliche Daten. Ich bin zuversichtlich:
Es wächst eine neue Generation
heran, welche Vermögen übernehmen
und nachhaltiger investieren will.
Gleichzeitig ist es falsch, von Banken zu
fordern, gewisse Sachen sofort einzustellen.
Das funktioniert nicht immer. Es
gibt zum Beispiel keinen Ersatz für Stahl.
Wir sind hier in der UBS-Filiale Davos.
Wie lange wird es noch Bankfilialen
geben?
45 Prozent unserer Schweizer Mobile-
Kunden machen Onlinebanking bereits
ausschliesslich mit dem Handy. Es gibt
aber Bereiche, bei denen die persönliche
Beratung wichtig ist. Auch diese profitieren
von der Digitalisierung, so können
in einigen Filialen schon heute Experten
per Videoscreen ins Beratungsgespräch
zugeschaltet werden.
Etwa die Hälfte aller 65 000 UBS-Angestellten
ist Ihnen unterstellt. Wie bereiten
Sie sie darauf vor, dass es viele
Jobs nicht mehr geben wird?
Wenn Jobs verschwinden, entstehen
immer auch neue. Als der Bankomat
aufkam, hatten die Leute Angst um ihre
Jobs. Heute haben wir mehr als 20 000
Mitarbeitende in der IT.
Ein Schalterangestellter wird nicht zum
Programmierer.
Es lässt sich nicht wegdiskutieren,
dass es auch solche geben kann, welche
ihren Job verlieren werden. In der idealen
Welt könnten wir jeden umschulen.
Umlernen jedoch ist oft schwieriger als
neu lernen. Uns ist bewusst, wie rasant
sich die Arbeitswelt verändert. Deshalb
haben wir eine neue digitale Schulung
geschaffen und halten unsere 65 000
Leute fit für die digitale Welt.
Wie genau?
Da werden Basiskenntnisse vermittelt:
Was ist Blockchain, wie funktioniert
künstliche Intelligenz, um was geht es
bei der vierten industriellen Revolution?
Alle sollen sich mit diesen Themen auseinandersetzen.
Sie haben nach dem Tod Ihres Vaters
als 24-jährige Studentin das Elektrounternehmen
Ihrer Eltern mit 30 Angestellten
übernommen. Was haben
Sie da fürs Leben gelernt?
Es war ein Sprung ins kalte Wasser, ich
stand mitten im Studium und hatte so
gelebte Praxis. Ich hatte früh Verantwortung
und spürte die Unmittelbarkeit
meiner Entscheide.
Sie haben in einer von männerdominierten
Umgebung Karriere gemacht.
War das schwieriger?
Ich selbst habe diese Schwierigkeiten
nicht erlebt, aber ich kenne diese Diskussionen
und setze mich für mehr Frauen
ein. Wenn sich zwei gleich geeignete
Kandidaten bewerben, gebe ich lieber der
Frau die Chance. Aber einer Frau einen
Job aufgrund von Quoten geben möchten
wir nicht.
Es ist auch eine Frage des Willens: Wer
Frauen sucht, findet auch Frauen.
Es ist leider nicht so einfach. In Europa
ist etwa die Hälfte der Studierenden
weiblich. In Fächern, die für uns besonders
wichtig sind – Mathe, Naturwissenschaften
–, sind es markant weniger.
Leider haben wir bei Stellenbesetzungen
nicht immer geeignete Kandidatinnen zur
Auswahl. Deshalb entwickeln wir Frauen
ganz gezielt und tun vieles, damit sie im
Berufsleben bleiben. Frauenförderung
ist ein Marathon und kein Sprint!
© Sonntagsblick
Seite 12
Seite 12
«Mehr Nachbarn als
Konkurrenten»
Romeo Lacher
Präsident des Verwaltungsrates der Schweizer Privatbank Julius Bär
Romeo Lacher ist Präsident des Verwaltungsrates
der Schweizer Privatbank
Julius Bär. Er ist davon überzeugt,
dass sich die Finanzplätze Liechtenstein
und Schweiz aufgrund ihrer
unterschiedlichen Ausgangslage eher
ergänzen als konkurrenzieren.
Herr Lacher, wie muss Julius Bär die
Vermögensverwaltung gestalten,
damit das Geschäftsmodell auch in
Zukunft erfolgreich ist?
Julius Bär hat mit ihrem exklusiven
Fokus auf das Wealth Management
eine einzigartige Positionierung, was
eine sehr gute Ausgangslage darstellt.
Unsere persönliche und unabhängige
Beratung auf einer offenen Produkteplattform
wird von den Kunden sehr
geschätzt. Es gilt auf den Stärken aufzubauen
und künftige Wachstumsmöglichkeiten
zu erschliessen in einem Umfeld,
wo sich Kunden verändern, die Margen
unter Druck sind und die Kosten kontrolliert
werden müssen. Und schliesslich
haben wir die regulatorischen Anforderungen
im Auge zu behalten.
Welche Risiken beschäftigen Sie mit
Blick auf Julius Bär?
Es gibt verschiedenste Aspekte, die
wir im Griff haben müssen. Dazu zählen
nicht nur Compliance-Risiken und die
Überprüfung der Kunden, sondern auch
operationelle, Mark- und Kreditrisiken
sowie neuerdings auch Cyberrisiken.
Gerade in diesem Bereich hat Julius Bär
viel getan, um gerüstet zu sein.
Inwiefern verändern sich die Kunden
bzw. deren Bedürfnisse?
Der Vermögensverwaltungskunde von
heute ist in der Regel bestens informiert
über Finanzmärkte und Finanzdienstleistungsangebote.
Entsprechend hoch sind
seine Ansprüche an Beratungsqualität,
Transparenz oder individuelle Abstimmung
des Angebots.
In welchen Bereichen bekommt die
Vermögensverwaltungsbranche Ihrer
Meinung nach den technologischen
Wandel besonders zu spüren?
Technologie hat auch in der Vermögensverwaltung
Einzug gehalten. Dennoch
liegt im klassischen Private Banking
für viele unserer Kunden der Mehrwert
nach wie vor im menschlichen Kontakt
und im gegenseitigen Vertrauen. Finanzielle
Belange, familiäre Konstellationen,
Nachfolgelösungen, das sind Themen,
die unsere Kunden mit einem vertrauten
Kundenberater unterstützt durch weitere
Spezialisten persönlich besprechen
wollen. Hingegen hat die Komplexität
in der Beratung und in der Abwicklung
von Bank- und Anlagegeschäften in den
vergangenen Jahren stark zugenommen.
In der gezielten Unterstützung und Ergänzung
unserer Mitarbeiter sehen wir
den grössten Nutzen der Technologie.
In diesen Bereichen steigern wir unsere
Investitionen auch massgeblich.
Welche Pläne verfolgen Sie
mit Julius Bär in Bezug auf Zukunftstechnologien?
Wir bauen die digitalen Kommunikationskanäle
für die Interaktion mit
unseren Kunden aus. Zentral ist zudem
die Unterstützung für Kundenberater
und Spezialisten, damit diese möglichst
viel Zeit direkt mit den Kunden verbringen
können.
In welchen Märkten sehen Sie für Julius
Bär das grösste Wachstumspotenzial?
Wir konzentrieren uns auf Kernmärkte,
in denen die meisten Kunden
eine kritische Grösse haben oder wir die
besten Wachstumsmöglichkeiten sehen.
Dies sind sowohl Wachstums- wie auch
etablierte Märkte, nicht zuletzt auch in
Europa.
Angesichts der Schwierigkeiten im
grenzüberschreitenden Geschäft wird
die Schweiz für Vermögensverwalter
interessanter. Welche Potenziale sehen
Sie auf dem Heimmarkt?
Die Schweiz ist ein wichtiger Markt für
Julius Bär. Wir wollen eine führende Rolle
spielen und glauben, dass wir sehr gut
aufgestellt sind. Der hiesige Private-
Banking-Markt ist in der Tat hart umkämpft,
wobei es heute deutlich weniger
Banken sind als noch vor einigen Jahren:
Eine Marktbereinigung hat stattgefunden,
die immer auch Wachstumschancen
bietet. Die Konsolidierung dürfte
andauern und Möglichkeiten bieten für
jene Banken, die eine klare Strategie
haben, um die anspruchsvollen Herausforderungen
zu meistern - und die nicht
zuletzt auch über die notwendige Grösse
und Finanzkraft verfügen.
Inwieweit empfinden Sie in diesem Zusammenhang
den Finanzplatz Liechtenstein
als Konkurrenz?
Ich finde Konkurrenz zwischen Finanzplätzen
gut. Es hält uns alle «fit» und
zwingt uns, innovativ zu bleiben. Das
Fürstentum Liechtenstein verfügt, anders
als die Schweiz, als EWR-Mitglied über
einen Marktzugang zur EU und unterscheidet
sich damit in der Ausrichtung
gerade im Fonds- oder Versicherungsvertrieb.
Die kürzeren Wege in Liechtenstein
ermöglichen zudem eine rasche
Anpassung der Rahmenbedingungen.
Der Finanzplatz Schweiz hingegen ist
sehr divers mit unterschiedlich ausgerichteten
Finanz instituten und hat durch
seine Grösse auch einen ganz anderen
Binnenmarkt. Somit ergänzen wir uns als
«Nachbarn» eher als dass wir uns konkurrenzieren.
Seite 13
Führung muss sich
in einer immer
komplexeren Welt
verändern
Wolfgang Jenewein
Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen
Die Arbeitswelt von heute funktioniert
anders als früher: Sie ist volatiler, unsicherer
und komplexer geworden. Und
auch die Anforderungen der Generation
Y stellen Führungskräfte vor echte
Herausforderungen. Doch wie gehen
Unternehmen damit am besten um?
Es ist eine stille Revolution, die sich
gerade in unserer Arbeitswelt vollzieht:
Chefinnen und Chefs müssen fähig sein,
sich in ihre Leute einzufühlen, müssen
jeden Einzelnen besser machen und alle
zusammen begeistern für das gemeinsame
Ziel. Was im Fussball die Trainer Pep
Guardiola und Joachim Löw vorleben,
findet auch in unseren Unternehmen
immer mehr Anhänger: Nur wenn alle mit
Leidenschaft an einem Strang ziehen,
können wir in einer sich rasant wandelnden
Welt Siege feiern.
Der Abgasskandal zeigt das Ausmass
falscher Führungskultur, unter anderem
konnte er nur entstehen, weil niemand
von «unten» den Mut aufbrachte, denen
«da oben» zu sagen, dass man etwas Unmögliches
von den Ingenieuren verlangt.
Dabei wäre genau das eine wichtige
Grundvoraussetzung, um in einer digitalisierten
und sich ständig verändernden
Welt zu überleben. Zeitgemässe
Führungspersonen sollten die Leidenschaft
ihrer Mitarbeiter wecken und sie
zu Höchstleistungen motivieren, sodass
alle auf dasselbe Ziel hinarbeiten.
Unser Umfeld wird komplexer aufgrund
von Globalisierung und Internet
immer volatiler, unsicherer und komplexer.
Ein Vergleich zur Veranschaulichung:
Es dauerte 75 Jahre, bis 50 Millionen
Menschen das Telefon nutzten, aber nur
acht Monate, bis 50 Millionen Menschen
Twitter nutzten. Die Anforderungen
ändern sich also extrem schnell und es
gibt keine Stabilität mehr, aufgrund derer
einfache Lösungen gefunden werden.
Umso mehr sind Führungspersonen auf
ihr Team angewiesen. Einfach nur das
Tempo zu erhöhen und höhere Zielvorgaben
zu definieren, reicht nicht mehr aus.
Das führt nämlich nur dazu, dass Ziele
unreflektiert nur um des Zieles Willen
erreicht werden. Rentabilität und andere
wichtige Faktoren werden ausser Acht
gelassen. Oder es führt dazu, dass jede
Abteilung mit Scheuklappen auf ihre Ziele
zusteuert, ohne Rücksicht auf andere
Abteilungen oder Kooperation mit ihnen.
Das kann nicht gut für ein Unternehmen
sein. Doch richtig dramatisch wird es
dann, wenn sich die Mitarbeiter nicht
einmal mehr trauen, den Chefs zu sagen,
dass etwas schiefläuft.
Eine Vision formulieren
Viele Führungskräfte kümmern sich
nicht so gut um ihr Team, wie sie sollten.
Meist stehen sie entweder enorm unter
Druck oder sie haben sich im Laufe der
Beförderungen mehr zu Verwaltern
als zu Anführern weiterentwickelt. Als
Ausgleich für das schlechte Gewissen
organisieren sie dann Wildwassertouren
am Wochenende, um den Teamzusammenhalt
zu stärken. Am Montag geht
dann alles wieder seinen gewohnten
Gang. Man ahnt es schon: Echte Leader
machen es besser.
Als Motivation kann entweder ein
erstrebenswertes Ziel («Winning the
Princess») oder eine herausfordernde
Aufgabe («Killing the Dragon») formuliert
werden. Audi hatte beispielsweise eine
ganze Zeit lang die Vision: «Beat BMW!»
Diese Formulierung weckt zwar schnell
verborgene Kraftreserven, hat aber den
Nachteil, dass sie auf Dauer frustrieren
kann, wenn das Ziel nicht erreicht wird.
Ausserdem könnten die Mitarbeiter in
dem Fall dazu neigen, sich lediglich auf
den einen Konkurrenten zu fokussieren.
Dabei könnten die Fortschritte von Tesla,
Google und Co. unbemerkt bleiben und
das Unternehmen schliesslich kalt erwischen.
Besser ist es daher, das gesamte
Marktumfeld im Blick zu behalten.
Wenn Chefs lieber eine Prinzessin erobern
möchten, als einen Drachen zu töten,
stehen sie allerdings vor der Herausforderung,
eine Prinzessin zu definieren,
die für alle Mitarbeiter gleich attraktiv
ist. 100 Milliarden Euro Umsatzziel sind
vielleicht für die Kollegen aus dem Controlling
oder den Aufsichtsrat attraktiv,
aber für den Rest? Wie motivierend kann
das Erreichen einer solchen Zahl schon
sein? Sinnvoller ist es daher, sich auf die
Ursprünge des Unternehmens zu besinnen:
Wozu wurde das Unternehmen einst
gegründet? Welchen Dienst erweist es
den Menschen? Ein Hersteller von Hörgeräten
hat beispielsweise einen Imagefilm
gedreht, in dem gezeigt wird, wie ein
offenbar hörgeschädigter Säugling zum
ersten Mal ein Hörgerät angelegt bekommt
und er daraufhin anfängt, munter
vor sich hin zu kichern. Wenn das keine
Motivation ist, Hörgeräte zu bauen!
Die Mitarbeiter kennen, die man führt
Die Generation Y, also junge Menschen,
die ab 1985 geboren wurden, sind soge-
Seite 14
Seite 14
nannte «Digital Natives». Das Internet ist
selbstverständlicher Teil ihres Alltags –
ebenso wie sie die damit verbundene
Komplexität gewohnt sind. 100 Nachrichten
am Tag sind kein Problem für sie.
Chefs müssen sie nur noch dazu bringen,
dass sie diese Fähigkeiten in den Dienst
der Firma stellen.
Chefs sollten sich deshalb fragen:
Wie gut verstehen sie die Generation,
die mehr Wert auf Mobilität etwa über
Carsharing legt als auf den Besitz eines
eigenen Autos? Die es gewohnt ist,
sofort eine Rückmeldung zu ihrem Verhalten
zu bekommen, zum Beispiel über
sofortige Belohnungen auf Spiel- oder
Lernplattformen? Für diese Generation
ist ein ganzes Jahr bis zum nächsten
Feedbackgespräch eine Ewigkeit. Und
das ist nur ein Beispiel, wie sich die veränderten
Erwartungshaltungen auf den
Arbeitsalltag auswirken.
Schwarmintelligenz
Probleme gemeinsam im Team zu
lösen, ist in der Tierwelt schon lange ein
alter Hut. Riesige Vogelschwärme fliegen
beeindruckende Formationen, Ameisen
hinterlassen Duftstoffe, um den kürzesten
Weg zwischen Bau und Nahrung zu
markieren, und Fische tummeln sich in
Schwärmen, um potenziellen Angreifern
besser entkommen zu können. Menschen
versuchen nun ebenfalls diese
Phänomene für die Gesellschaft nutzbar
zu machen. Wie das gelingen kann, zeigt
Wikipedia. In einer Studie des Magazins
Stern wurde die Online-Enzyklopädie,
an der jeder mitarbeiten darf, mit einer
Durchschnittsnote von 1.7 bewertet – der
Brockhaus schaffte es nur auf eine 2.7.
Und das, obwohl die Wikipedia-Autoren
noch nicht einmal für ihr Engagement
bezahlt werden. Was würde wohl
passieren, wenn es Chefs gelänge, diese
Effekte auf ihr Team zu übertragen?
Tipps für die gute Mitarbeiterführung
Identifizierend: Als Führungskraft
sollten sich Ihre Mitarbeiter mit Ihnen
identifizieren können. Seien Sie ein Vorbild!
Der frühere Bahnchef Mehdorn hat
einmal gesagt, dass Bahnfahrten über
vier Stunden eine Tortur seien. Machen
Sie es bitte besser.
Inspirierend: Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter,
seien Sie eine Inspirationsquelle –
und zwar Tag für Tag! Nutzen Sie Videos,
Bilder, Rituale oder Anekdoten, um Ihre
Mitarbeiter emotional zu erreichen. Das
ist wichtig, damit sie alle gleichermassen
auf das gemeinsame Ziel hinarbeiten.
Intellektuell: In einer dynamischen
Welt ist es geradezu unmöglich für eine
einzelne Führungsperson, die Antwort
auf alle Fragen zu kennen. Wahrscheinlicher
ist es, dass Sie auf Ihr Team angewiesen
sind. Deswegen sollten sie offen
sein für Anregungen und die Kreativität
Ihrer Mitarbeiter fördern. Beziehen Sie
sie in die Lösung des Problems ein und
regen Sie zu Lösungsvorschlägen an.
FedEx hat bei einer Initiative, bei der
nach Lösungen gesucht wurde, wie alle
Sendungen innerhalb von 24 Stunden
ausgeliefert werden könnten, eine überwältigende
Resonanz bekommen.
Individuell: Je individueller Sie einen
Mitarbeiter fördern, desto besser kann er
seine Stärken entwickeln. Und das macht
Buchtipp
Wolfgang Jenewein
«Warum unsere Chefs plötzlich so
nett zu uns sind und warum sie es
wahrscheinlich sogar ernst meinen»
viel mehr Freude, als an den Schwächen
herumzufeilen. Sie würden schliesslich
auch keinen Weltklassetorwart dafür
rügen, dass er die ganze Saison über kein
Tor geschossen hat, oder?
Seite 15
BANK FRICK
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Blockchaingesetz:
Neugeschäft für die
ganze Branche
Stefan Rauti
Head of Blockchain Banking der Bank Frick
Mit dem Gesetz über Token und vertrauenswürdige
Technologien Dienstleister
(TVTG) gilt in Liechtenstein das
europaweit umfassendste Blockchaingesetz.
Das TVTG schafft weitgehende
Rechtssicherheit für die noch junge
Blockchain-Industrie und trägt damit
massgeblich zu deren Professionalisierung
bei. Bank Frick profitiert von
dieser Entwicklung und kann ihre Rolle
als führende Blockchain-Bank weiter
festigen.
Als führende Bank im Bereich des
regulierten Blockchain-Banking begrüsst
Bank Frick das neue Blockchaingesetz,
welches seit Jahresbeginn in Kraft ist.
Liechtenstein hat damit die europaweit
umfassendste Blockchain-Regulierung
geschaffen und seine Pionierrolle im Bereich
der Token-Ökonomie unterstrichen.
Für die Blockchain-Industrie und die
aufkeimende Token-Ökonomie liegt der
optimale Ankerpunkt damit in Liechtenstein.
Das Blockchaingesetz bietet nicht
nur wegweisende Rahmenbedingungen
und Rechtssicherheit, sondern es trägt
auch massgeblich zur weiteren Professionalisierung
der Branche bei und stärkt
damit das Vertrauen in diesen neuen
Markt.
Stetige Entwicklung
Bereits vor der Verabschiedung dieser
wegweisenden Rahmenbedingungen hat
sich Bank Frick im Blockchain-Banking
beträchtliches Know-how angeeignet.
Als lizenzierte Vollbank legte Bank Frick
hier von Anfang an dieselben strengen
gesetzlichen Massstäbe an, die auch
im klassischen Bankgeschäft gelten.
Das Thema wurde dabei nicht isoliert
betrachtet, sondern es wurde in allen
kritischen Abteilungen entsprechendes
Fachwissen aufgebaut: im Business-Development,
in der Kundenbetreuung, im
Handel und – ganz wichtig – in der Compliance.
Somit beschäftigt Bank Frick
heute Business- und Compliance-Spezialisten
mit ausgewiesener Banken- und
Kryptoerfahrung.
Unter Einhaltung strenger gesetzlicher
Vorgaben hat Bank Frick bereits vor
einigen Jahren eine sogenannte Cold-
Storage für Bitcoin und Ethereum eingerichtet.
Im Jahr 2018 wurde der erste
regulierte Alternative Investmentfonds
(AIF) mit Kryptoinvestments bewilligt.
Und Ende 2019 bewilligte die Finanzmarktaufsicht
(FMA) Liechtenstein den
ersten voll regulierten AIF in Europa,
welcher die Ausgabe von tokenisierten
Fondsanteilen ermöglicht – ein grosser
Schritt für Bank Frick, aber vor allem
auch für die Blockchain-Branche.
Ideale Rahmenbedingungen
Liechtensteins umfassende gesetzliche
Rahmenbedingungen im Bereich
Blockchain bieten etablierten Unternehmen,
Start-ups, Anlegern und Kryptobörsen
die Möglichkeit, ihr Blockchain-Geschäft
in einem sicheren regulatorischen
Umfeld zu boosten. Diese Rahmenbedingungen
sowie die beraterische
und regulatorische Kompetenz der
Blockchain-Expertin Bank Frick schaffen
ideale Voraussetzungen für die erfolgreiche
Umsetzung von Geschäftsideen
und die Teilnahme an der aufstrebenden
Token-Ökonomie.
Blockchaingesetz bietet Chancen für
Neugeschäft
Das neue Blockchaingesetz bietet viele
Chancen für Neugeschäfte – insbesondere
für klassische Akteure, welche bisher
noch nicht mit der Blockchain-Technologie
und deren Vorteilen vertraut sind
oder mit der Umsetzung Blockchainbasierter
Produkte noch zögern. Beispielsweise
besteht für Vermögensverwalter
die Möglichkeit, eigene Produkte als
Token zu emittieren. Hierzu ist eine Zertifizierung
als Token-Emittent durch die
FMA erforderlich. Bank Frick hat in diesem
Bereich grosse Erfahrung und steht
mit ihrem Know-how zur Verfügung.
Mit ihrem One-Stop-Shop-Ansatz
unterstützt Bank Frick die Pläne von
Intermediären und bietet Handels- und
Verwahrdienstleistungen für Kryptovermögenswerte,
unterstützt den Token-
Verkauf und entwickelt massgeschneiderte
Kryptostrukturierungslösungen.
Bank Frick ist somit der ideale Ansprechpartner,
wenn es um die Auslotung der
Chancen des TVTG und die Generierung
von Neugeschäften geht.
Seite 17
Nachhaltige
Vorsorge
mit Weitblick
Jeder Mensch sollte nach seinen
Möglichkeiten vorsorgen und im Alter
sorglos leben können. Wir bieten eine
nachhaltige und sichere Vermögensanlage
über Generationen hinweg.
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„ESG-Kriterien und Regulierung“ mit
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als Gastredner auf dem Finance Forum
Liechtenstein am 11. März 2020 um 11.30 Uhr.
Persönliche Vorsorge
mit positivem
Klimabeitrag
Holger Beitz
CEO der PrismaLife AG
Ende 2018 hat die PrismaLife AG ihr
Aktienportfolio komplett auf Nachhaltigkeitskriterien
umgestellt.
Ziel war es, einen möglichst hohen
ESG-Score zu erreichen. Mit mehreren
Optimierungsschritten haben wir bis
Ende 2019 einen Nachhaltigkeits-Score
von 75.4 Prozent erzielt.
Was bedeutet dieses Engagement nun
in der Praxis? Tatsächlich bietet die Kapitalanlage
einen überzeugenden Hebel,
um die persönliche Umweltbilanz zu
verbessern. Investments in nachhaltige
Anlagen können gegenüber einem konventionellen
Portfolio rund 40 Prozent
bzw. pro 10 000 Euro Anlagevolumen
zwei Tonnen Treibhausgase pro Jahr einsparen.
Das zeigte eine Studie im Auftrag
der deutschen Bundesregierung bereits
im Jahr 2010. Die genannten Werte entsprechen
den Emissionen von rund 800
Litern Dieselkraftstoff oder einer Autofahrt
von gut 10 000 Kilometern.
Mit der Umstellung des globalen Aktienportfolios
reduzierte die Prisma Life AG
indirekt ihren CO 2
-Impact je 100 000 Euro
Investment gegenüber dem bisherigen
Anlageportfolio um rund 2.5 Tonnen CO 2
.
Damit liegt sie rund 25 Prozent unter den
Emissionen des Benchmark-Portfolios
MSCI World.
Nachhaltigkeitsziele konkurrieren mit
klassischen Anlagezielen
Die Höhe des «Ersparnis» hängt natürlich
davon ab, wie das Zielportfolio
aussieht. Der einfachste Weg wäre, ausschliesslich
in Unternehmen zu investieren,
die kaum Emissionen produzieren,
wie etwa viele Dienstleistungsunternehmen.
Doch das entspricht nicht den
realen Zielen und Bedingungen einer
Kapitalanlage, die Rendite, Liquidität und
Risiko im Gleichgewicht halten muss.
Es entstehen also Zielkonflikte, deren
Handhabung die entscheidende Herausforderung
ist. Als Versicherungsgesellschaft
verfügen wir mit allen Investments
über einen grossen Hebel in der
nachhaltigen Anlagepolitik und können
Anlagen breit streuen. Das gilt nicht nur
für den Bereich der Ökologie bzw. der
CO 2
-Emissionen, sondern auch für die
Themenfelder Soziales und Governance.
So beschreibt der von uns verwendete
Sustainability-Index der Kapitalanlage
auch die Gesamtheit der Erfüllung von
ESG-Kriterien.
Individuelle Wahl nachhaltiger
Investments verbessert Footprint
Aus Sicht der Versicherungsnehmer
bieten sich aber noch weitergehende
Möglichkeiten, den persönlichen CO 2
-
Footprint zu optimieren. Denn die fondsgebundenen
Lebensversicherungen der
PrismaLife AG eröffnen den Kunden auch
bei der individuellen Anlage ein umfangreiches
Angebot von nachhaltigen
Fonds – neben den nach ESG-Kriterien
optimierten Deckungsstock-Anlagen.
So kann der Vorsorgesparer zwei Ziele
gleichzeitig erreichen: eine persönliche
Altersversorgung aufbauen und mit
seinem Vermögen Nachhaltigkeitsziele
unterstützen.
Solvabilitätsanforderungen setzen der
ESG-Optimierung Grenzen
Bei der Umstellung auf die nachhaltige
Ausrichtung unserer Kapitalanlage
mussten wir allerdings auch feststellen,
dass die Regulierung die Erfüllung von
ESG-Zielen limitiert. Denn viele ESGkonforme
Investments erfordern eine
hohe Kapitalunterlegung, die zu einer
Verschlechterung der ausgewiesenen
Solvabilitätsquoten führt. Hier ist es
sicherlich erforderlich, die Regelungen
unter Berücksichtigung zusätzlicher
ESG-Kriterien weiterzuentwickeln.
Mit diesem Thema beschäftigen wir
uns in unserem diesjährigen Workshop
des Finance Forum Liechtenstein, zu dem
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begrüssen wir Klimaforscher Prof.
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PricewaterhouseCoopers International Limited, each member firm of which is a separate legal entity.
Liechtenstein als
Family Office Standort
Claudio Tettamanti
Marktleiter Liechtenstein, dipl. Wirtschaftsprüfer, PwC Liechtenstein
Martin Meyer
Leiter Tax & Legal Liechtenstein, dipl. Steuerexperte,
dipl. Treuhandexperte und Treuhänder (Liechtenstein), PwC Liechtenstein
Die zunehmende Komplexität bei der
globalen Vermögensverwaltung führt
zur Suche nach geeigneten Standorten,
die nachhaltig den internationalen
Anforderungen entsprechen. Das
Fürstentum Liechtenstein bietet sich
insbesondere als geeigneter Standort
aus Sicht der Nachfolgeplanung und
des Vermögensschutzes an.
Erfolgsfaktoren des Standorts
Liechtenstein sind insbesondere die
Zugehörigkeit zu den zwei Wirtschaftsräumen
EWR und Schweiz, eine liberale
Wirtschaftsordnung, ein effizientes
Behörden- und Aufsichtswesen sowie
ein hoher Grad an Rechtssicherheit.
Die steuerlichen und rechtlichen
Rahmenbedingungen sind optimal für
Unternehmertum und entsprechen
den internationalen Standards. Offshore-Standorte
und Strukturen zur
Vermeidung von Steuern werden von
verschiedenen internationalen Initiativen
auf den Prüfstand gestellt. Liechtenstein
als Onshore-Standort in der Mitte
Europas hat ein modernes, international
konformes Steuersystem entwickelt, das
den Bedürfnissen der neuen globalen
Standards entspricht. Das Steuersystem
ist darauf ausgerichtet, die Komplexität
und den Verwaltungsaufwand für multinationale
Unternehmen und Unternehmer
zu reduzieren und durch innovative
Lösungsansätze zusätzliche Anreize zu
schaffen. Die Einfachheit des Steuersystems
in Verbindung mit der Stabilität des
politischen Umfelds führt zu einer hohen
Planungssicherheit für Investoren, die
einen Wirtschaftsstandort zur Strukturierung
ihrer internationalen Investitionen
suchen.
Family Offices
Ein Family Office kann sowohl auf eine
Familie (Single Family Office) oder auf
mehrere Familien (Multi Family Office)
ausgerichtet sein. Ausgestaltet in Form
einer Gesellschaft dient es in beiden
Fällen oftmals auch als Investitions- und
Beteiligungsgesellschaft. Liechtenstein
gilt als geeigneter Standort für Family
Offices u.a. aufgrund der stabilen und
liberalen Wirtschaftspolitik und dem
modernen Gesellschaftsrecht. Liechtenstein
hat eine lange Tradition in der
Verwaltung von Vermögen in der Form
von Family Offices.
Protected Cell Company (PCC)
Ein innovativer Lösungsansatz besteht
im Bereich der internationalen
Vermögensverwaltung durch die Verwendung
der Organisationsform einer
liechtensteinischen PCC. Dabei wird
einerseits eine Zusammenführung der
bestehenden Strukturen eines Family
Offices ermöglicht und andererseits
kann im Zuge der Substanzerfordernisse
ein Zusammenschluss der Vermögenswerte
und folglich eine Erhöhung der
Substanz erreicht werden. Die zuvor auf
verschiedene Vehikel aufgeteilte Substanz
wird somit unter der Verwendung
einer PCC konsolidiert. Investitionen
und Beteiligungen können dadurch in
haftungsrechtlich separierte Segmente
unterteilt und gegliedert werden. Der
Vorteil einer konsolidierten Substanz
in einer einzelnen Gesellschaft für ein
Family Office besteht in der Reduktion
von Strukturkosten sowie in der Nutzung
von Synergieeffekten in der Verwaltung
der Vermögenswerte.
Vermögensstrukturierung über
regulierte Anlagefonds
Für Family Offices geeignete Rechtsträger
sind zudem die Anlage-Kommanditgesellschaft
und die Anlage-Kommanditärengesellschaft
unter dem
AIFM-Gesetz. In einer Anlage-Kommanditgesellschaft
muss nur ein Partner unbeschränkt
haften. Alle anderen Partner
haften lediglich bis zu den eingetragenen
Investitionen. Beim unbeschränkt
haftenden Partner kann es sich entweder
um eine liechtensteinische oder
ausländische natürliche oder juristische
Person handeln. Im Gegensatz dazu gibt
es in der Anlage-Kommanditärengesellschaft
keinen unbeschränkt haftenden
Partner. Alle Partner haften lediglich im
Ausmass ihrer eingetragenen Einlagen.
Die Anlage-Kommanditgesellschaft
besitzt eine ähnliche Struktur wie die luxemburgische
SICAR, die amerikanische
Limited Partnership oder die Schweizer
Kommanditgesellschaft für kollektive
Kapitalanlagen.
Einfluss der Schweizer Unternehmenssteuerreform
auf den Family Office
Standort Liechtenstein
Mit der Annahme des Bundesgesetzes
über die Steuerreform und die AHV-Finanzierung
(STAF) vom 19. Mai 2019
werden in der Schweiz ab 2020 weitreichende
Veränderungen stattfinden,
insbesondere mit der Abschaffung der
privilegierten Statusgesellschaften.
Ersatzmassnahmen als Ausgleich für die
den Standort Schweiz schwächenden
Veränderungen werden in einigen Bereichen
eingeführt, jedoch nicht in allen.
Dabei kann Liechtenstein in Kombination
mit der Schweiz eine Alternative bzw.
Lösung für nachhaltige Strukturen im
Family Office Bereich in der Zukunft sein.
Im Internationalen Verhältnis hat Liechtenstein
zusammen mit der Schweiz die
Möglichkeit, sich als Standort mit innovativen
Kompetenzvorteilen im Bereich
der internationalen Vermögensverwaltung
durch Family Offices zu etablieren.
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Wertsicherheit von physischem Gold
mit der Effizienz des Börsenhandels.
Gold ist die älteste und härteste Währung
der Welt, die gerade in Krisenzeiten
ihre Stärken demonstriert. Kein Wunder
also, dass das Edelmetall angesichts der
zahlreichen geopolitischen Herausforderungen
weltweit sehr populär ist. Dies
ist jedoch nicht der einzige Grund für die
Beliebtheit von Gold: Bei institutionellen
wie auch privaten Anlegern gleichermassen
hat sich die Erkenntnis durchgesetzt,
dass schon eine Goldbeimischung von
fünf Prozent die risikobereinigte Performance
eines typischen Aktien/Anleihen-
Portfolios verbessern kann.
Gold so kosteneffizient wie
eine Aktie handeln
Obwohl beispielsweise die Deutschen
Vorreiter im privaten Goldbesitz sind,
kaufen sie überwiegend ganz klassisch
Barren oder Goldmünzen. Sie bevorzugen
«the real deal» gegenüber Wertpapieren
wie zum Beispiel Zertifikaten,
die die Preisentwicklung von Gold nachvollziehen.
Klar: Goldbarren können nicht
durch Insolvenz ihrer Emittenten wertlos
werden. Der Handel mit physischem
Gold hat allerdings auch einen grossen
Nachteil gegenüber börslich gehandelten
Wertpapieren: die Kosten. Bereits
beim Kauf macht sich die im Vergleich
zum Börsenhandel erheblich grössere
Handelsspanne bemerkbar, und dazu
kommen noch die Lagerkosten – entweder
zuhause unter teuren Sicherheitsvorkehrungen
oder im Safe einer Bank
mit monatlichen Mietkosten. Dabei gibt
es doch eine viel effizientere Lösung.
Ein Wertpapier wie ein Goldbarren
Xetra-Gold ist ein physisch besichertes
ETC (Exchange-Traded Commodity),
das an der Frankfurter Börse gehandelt
wird. Das heisst: Für jeden Anteilschein
Xetra-Gold wird im deutschen
Zentraltresor für Wertpapiere, einem
der sichersten Tresore in Deutschland,
exakt ein Gramm Gold hinterlegt. Der
Goldbestand steigt deshalb, wenn Investoren
das Xetra-Gold-Wertpapier
über die Börse kaufen. Kürzlich haben die
Goldbestände von Xetra-Gold erstmals
die 200-Tonnen-Marke überschritten.
Das ist ein Anstieg von fast 20 Tonnen
seit Jahresbeginn 2019. Das verwahrte
Vermögen beläuft sich derzeit auf 8.8
Milliarden Euro.
Ein grosser Vorteil von Xetra-Gold sind
dabei die geringen Anschaffungskosten:
Der Preis von Xetra-Gold entspricht
nahezu eins zu eins dem Grosshandelspreis
in Euro pro Gramm am internationalen
Goldmarkt. Für die Verwahrung der
eingelagerten physischen Goldbarren
fällt eine Gebühr von 0.3 Prozent plus
Mehrwertsteuer an.
Eigenständige Anlageklasse
Gleichzeitig kann Xetra-Gold über
die Börse flexibel und sicher gehandelt
werden. Die hohe Liquidität – schliesslich
ist Xetra-Gold eines der erfolgreichsten
Gold-ETCs in Europa – garantiert dabei
sehr enge An- und Verkaufspreise. Xetra-Gold-Anleger
können sich übrigens
jederzeit ihr Investment in Form von
Goldbarren ausliefern lassen. Denn auch
Xetra-Gold ist «the real deal». Seit der
Einführung von Xetra-Gold im Jahr 2007
haben Anleger von dieser Möglichkeit
1053 Mal Gebrauch gemacht. Insgesamt
wurden dabei 5.1 Tonnen Gold
ausgeliefert.
Diese Entwicklung zeigt, dass sich
Gold in den vergangenen Jahren zu einer
eigenständigen Anlageklasse entwickelt
hat. Die Anbieter von Xetra-Gold beobachten
eine anhaltend hohe Goldnachfrage,
die sowohl von institutionellen als
auch von privaten Anlegern kommt. Auch
immer mehr Vermögensverwalter und
Family Offices setzen Gold zur Absicherung
ihrer Portfolios ein. Xetra-Gold
ist in Deutschland, Liechtenstein, der
Schweiz und seit Kurzem in den nordischen
Ländern Dänemark, Finnland,
Norwegen und Schweden erhältlich.
Deutsche Börse Commodities GmbH
Die Emittentin Deutsche Börse Commodities
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B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA, der
Commerzbank Aktiengesellschaft, der
Deutsche Bank AG, der Deutsche Börse
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Genossenschaftsbank, Frankfurt am
Main, der Umicore AG & Co. KG und der
Vontobel Beteiligungen AG. Umicore
AG & Co. KG ist eine Konzerntochter
der Umicore S.A., die weltweit mehrere
Goldraffinerien betreibt und Goldbarren
herstellt. Der einzige Geschäftszweck
der Emittentin ist es, dem Markt die zu
100 Prozent mit Gold hinterlegte Inhaberschuldverschreibung
Xetra-Gold zur
Verfügung zu stellen und einen effizienten,
transparenten und kostengünstigen
Handel dieser Verbriefungsform von
physischem Gold zu ermöglichen. Ungeachtet
der genannten Chancen bestehen
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Emittentenrisiko. Für eine vollständige
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einer Anlage in Xetra-Gold verbundenen
Risiken ist es empfehlenswert den Prospekt
zu lesen: https://www.xetra-gold.
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Seite 23
Privatbanken in der
Public Cloud
Marcel Schlagenhauf
Sales Manager ERI Bancaire SA
Innovationsdruck, zunehmende Regulierung
und sinkende Margen setzen
vor allem kleinere und mittlere Banken
unter Druck. Abhilfe gegen diesen
Kostendruck kann der Einsatz neuer
Technologien im Bereich von Cloud-
Lösungen leisten.
Es gibt nur wenige Branchen, die so
stark reguliert sind wie das Bankwesen.
Auf fast jeder Regierungsebene, von der
regionalen bis hin zur internationalen,
regeln häufig aktualisierte Vorschriften
nicht nur die Art und Weise, wie die
Finanzen verwaltet werden, sondern
auch, wie mit den zugrunde liegenden
Informationen, die diese Beziehungen
widerspiegeln, umgegangen werden soll.
Hinzu kommt, dass die gesamte Finanzindustrie
unter sinkenden Margen leidet.
Innovative, agile Start-up-Unternehmen
in der Fintech-Welt bringen neue Produkte,
Lösungen und Technologien, wie
zum Beispiel Blockchain, auf den Markt
und drängen damit in die angestammten
Märkte der Banken ein. Speziell
kleinere bis mittlere Banken, zu denen
viele Unternehmen der Private–Banking
Branche gehören, sind gefordert diesen
Herausforderungen mit innovativen Geschäftsmodellen
und dem Einsatz von
modernen Technologien und Betriebsmodellen
zu begegnen.
Mit Blick auf den Privatbankenmarkt
hat ERI mit verschiedenen Partnern
lokale und internationale Software as a
Service (SaaS) Modelle entwickelt. Nebst
den Outsourcing Partnern Swisscom AG
und ITpoint Systems AG bietet ERI neu
auch in Zusammenarbeit mit dem langjährigen
Business Partner IBM ein Cloudgestütztes
SaaS-Modell an. Gemeinsam
entwickelten sie einen Prototyp des
Bankensystems, der in der öffentlichen
IBM Cloud betrieben werden kann und
den IBM Cloud Kubernetes Service zur
Verwaltung von Containern beinhaltet.
Der Prototyp wurde in der IBM Cloud-Anlage
in Frankfurt getestet.
Moderne und robuste Architektur
Das Angebot basiert auf einer sicherheitsrelevanten
Plattform mit moderner
und robuster Architektur. Das System
ist auf Zuverlässigkeit, Flexibilität und
Verfügbarkeit ausgelegt, um einerseits
Ausfallzeiten zu vermeiden - vor allem
im ständig zunehmenden Bereich Mobilebanking
werden Störungen oder gar
Ausfälle kaum toleriert und andererseits
sich ändernden Geschäftsmodellen oder
zukünftigem Wachstum anzupassen.
Vor Jahren wäre ein Cloud-Ansatz,
vor allem wegen Sicherheitsbedenken,
für ein Bankensystem kaum vorstellbar
gewesen. Mittlerweile sind solche Technologien
aber weitgehend akzeptiert
und werden immer häufiger verlangt und
eingesetzt. Während die grossen Retailund
Universal Banken meistens auf Private
Clouds setzen, ist nicht zuletzt aus
Kostengründen für kleinere Institute ein
SaaS-Modell basierend auf einer Public
Cloud meistens die optimale Lösung.
Sicherheit hat oberste Priorität
Gerade in der Finanzindustrie ist Sicherheit
von grösster Bedeutung. Speziell
der Bereich Kundendaten ist äusserst
sensibel. Es stellen sich Fragen wie: Wo
befinden sich die Daten physisch? Wie
werden die Daten geschützt? Wer kann
auf sie zugreifen? Welche Backup-Szenarien
stehen zur Verfügung? Welche
Desaster-Recovery-Möglichkeiten
werden angeboten? Natürlich muss auch
das generelle Sicherheitsdispositiv, zum
Beispiel Gebäudezutritt, Strom, Kühlung
und so weiter auf dem höchstmöglichen
Sicherheitsstandard sein.
Die Zusammenarbeit mit unseren
Partnern wie zum Beispiel mit IBM, nach
wie vor einem der weltweit führenden
Technologie-Unternehmen, das riesige
Mengen an Energie, Geld und Ressourcen
in den Schutz der Daten investiert und
die Tatsache, dass heute die Rechenzentren
bestmöglich geschützt sind, sowie
die Einhaltung der Anforderungen der
Europäischen Bankbehörde (EBA) und
der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht
(FINMA) an Rechenzentren-Betreiber,
sowie an die Sicherheit, Speicherung
und Aufbewahrung von Daten, räumen
allfällige Bedenken diesbezüglich aus.
Kosten und Aufwand minimieren
Für unsere aktuellen und zukünftigen
Kunden bedeutet unser SaaS-Angebot
eine Möglichkeit, die Infrastrukturgrösse
auf eine moderne, flexible, sichere und
kostengünstige Art anzupassen und die
Infrastruktur-Services sowie bei Bedarf
auch die Applikationsbetreuung auszulagern.
Unter dem Strich also eine Chance,
die Kosten zu minimieren, die Bank
system- und betriebstechnisch auf den
neusten Stand zu bringen und sich somit
zeitraubenden Aufgaben im Bereich Infrastruktur
und Systemmanagement zu
entledigen. Man ist für den immer härter
werdenden Konkurrenzkampf gerüstet
und kann den Fokus wieder auf das
essentielle, nämlich das Kerngeschäft
legen.
Seite 25
Das modernste
E-Banking – mit AI machen
wir es noch besser!
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Banken müssen ihr
E-Banking neu denken
Stefan Rüesch
Head of Digital Banking ti&m
Samuel Scheidegger
Head Products ti&m
Schweizer Banken müssen ihr E-Banking
zu einem vollwertigen Sales- und
Marketing-Channel weiterentwickeln,
nur so können sie langfristig gegen die
Konkurrenz von Neo-Banken bestehen.
Der häufigste Kontaktpunkt von
Kunden mit ihrer Bank ist heute klar das
E-Banking, wie nicht zuletzt die «ti&m-
Trendstudie Banken» zeigt. 89 Prozent
von 1000 befragten Kunden gaben an,
dass sie E-Banking nutzen. 66 Prozent
der Befragten nutzen das E-Banking
mindestens einmal wöchentlich. Daher
müssen Banken diese Interaktionen nutzen,
um dem Kunden neue Self-Service-
Dienstleistungen anbieten oder passende
personalisierte Angebote machen zu
können. Das E-Banking muss sich daher
von der reinen Transaktionsplattform
zu einem Touchpoint und damit zu einem
vollwertigen Sales- und Marketing-
Channel weiterentwickeln. Damit haben
die Banken im Kampf um die Kundenschnittstelle
einen wichtigen Trumpf
in der Hand – einen «unfair advantage»
gegenüber allen neuen Anbietern.
Modularität und Offenheit sind die
Anforderungen an ein modernes
E-Banking
Viele E-Bankings sind heute als
monolithische, unflexible Plattformen
aufgebaut, welche zwar alle Bankdienstleistungen
abbilden, aber eine Nutzung
als Interaktionsplattform verunmöglichen.
Folgende Kriterien muss daher ein
zukunftsfähiges E-Banking erfüllen:
Open Banking Architektur
Eine flexible Architektur, welche die
rasche und kostengünstige Integration
von Drittanbietern möglich macht. Mit
dem Mix aus Standard-Leistungen und
individuellen Angeboten kann eine Bank
ihren Kunden ein Ökosystem anbieten,
welche ihre Strategie widerspiegelt.
Rasche und kostengünstige Integration
Nur so können Banken agil auf neue
Angebote der Konkurrenz oder veränderte
Kundenbedürfnisse reagieren.
Modularität
Der Aufbau der Plattform muss so
konzipiert sein, dass Services unabhängig
integriert werden können, ohne dass
jedes Mal die gesamte Plattform davon
tangiert wird.
Developer-Kit
Eine Entwicklungsumgebung ermöglicht
es der Bank, eigene Dienstleistungen
zu entwickeln und zu integrieren.
User Experience
Ein User-Interface, das einfach angepasst
werden kann. Nur so kann die Nutzung
optimiert und an neue Erkenntnisse
oder Bedürfnisse angepasst werden.
Process Engine
Banken müssen ihre Prozesse modellieren
und anpassen können und mit
dem Kernsystem verbinden können. In
Verbindung mit dem Integrations-Layer
können Produkteröffnungen wie etwa
die Hypothekenverlängerung automatisiert
abgewickelt werden.
Integrations-Layer / API
Die Integrationsschicht muss es ermöglichen,
dass alle Daten im Kernsystem
landen – auch Marketing- oder
Salesrelevante Daten. Dies ist die
Voraussetzung für die Automatisierung
von Self Services wie Adressänderungen
oder Produkteröffnungen.
Personalisierung
Ein E-Banking muss heute fähig sein,
das Benutzerinterface individuell an den
Kunden und dessen Bedürfnisse anzupassen
sowie dem Kunden individuelle
Angebote anzuzeigen.
Analytics
Die Analyse des Kundenverhaltens ist
die Basis für den weiteren Ausbau der
Plattform und für die Erfolgskontrolle
der digitalen Massnahmen.
Cloud-Fähigkeit
Als neustes und modernstes E-Banking
der Schweiz erfüllt das neue E-Banking
von ti&m all diese Anforderungen
und erfüllt bereits heute die Anforderungen
des «Open Banking». Zahlreiche
innovative Features wie Multi Banking,
Bulk Scanning von Einzahlungsscheinen,
eine Suche über allen Content und alle
Transaktionsdaten hinweg oder ein neuartiger
Zahlungsassistent verschaffen
Banken weitere Wettbewerbsvorteile.
Mit dem neuen, voll Cloud-fähigen
E-Banking von ti&m gelingt ein wichtiger
Schritt in der Weiterentwicklung des
E-Bankings und hilft damit Banken bei
der Verteidigung der Kundenschnittstelle
gegen ausländische Konkurrenz.
Seite 27
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Was der Anleger von
heute erwartet
Max Heinzle
CEO 21.finance AG
Bankenkrise, Niedrigzinsphase und
so weiter: Banken haben heutzutage
schwer zu kämpfen um die Gunst der
Anleger. Trends wie die Digitalisierung
tun ihr Übriges, um das Geschäft der
Vermögensanlage zu disruptieren.
Neue Geschäftsmodelle sind entstanden,
die sich mit den Ansprüchen der
neuen Anlegergeneration auseinandergesetzt
haben.
Das aktuelle Bankenbarometer
Schweiz von Ernst & Young spricht für
sich: Waren es im Jahr 2000 noch 375
Banken in der Schweiz, hat sich die Anzahl
bis 2017 auf 253 reduziert. Eine ähnliche
Entwicklung zeichnet sich bei der
Anzahl der Schweizer Bankfilialen sowie
der Mitarbeitenden im Bankenbereich ab.
Was sind neben der Bankenkrise und
der Niedrigzinsphase nun die Gründe für
das Abwandern der Kunden? Und wohin
gehen diese Kunden, um ihr Vermögen
anzulegen? Die Anleger von heute
wissen von den Vorzügen, die durch die
Digitalisierung auch im Bereich der Vermögensanlage
entstehen und geben sich
mit der klassischen Art und Weise des
Investierens nicht mehr zufrieden.
Digitalisierung verstärkt
Strukturwandel
Studien bestätigen diese Argumentation:
Laut einer Befragung durch Ernst
& Young sehen Experten ganz klar die
Digitalisierung als Haupttreiber des
Strukturwandels: 66 Prozent der befragten
Bankenexperten im Jahr 2018
sagen voraus, dass die Digitalisierung
das Finanzgeschäft fundamental verändern
wird.
Gemäss einem aktuellen Interview
mit Accenture möchten Millennials ihre
finanziellen Entscheidungen selbstbestimmt
treffen. Auch McKinsey kommt
in einer Studie zu dem Schluss, dass
die digitale Kundenerfahrung als neue
Erfolgswährung in der gesamten Wealth
Management Branche gilt. Laut Recherchen
von Provoke Insights wünschen
sich die Anleger von heute einen verbesserten
Zugang und die Übertragbarkeit
von Vermögenswerten.
Ich habe während meiner langjährigen
Tätigkeit in der Finanzbranche ähnliche
Erfahrungen gemacht: Zusammenfassend
sind Zugang, Flexibilität und Transparenz
bei der Vermögensanlage die
elementaren Faktoren, die im Zeitalter
der Digitalisierung eine Rolle spielen.
Und das Potenzial für neue Anbieter ist
gross: Bei einer Befragung durch Deloitte
geben 25 Prozent an, bereit für Angebote
von reinen Online-Dienstleistern zu sein.
Investieren leichter machen
Mit dem Marktplatz area2invest verfolgt
unser Team von Branchenexperten
die Mission, diese veränderten Kundenbedürfnisse
zu adressieren, um das
Investieren für private, professionelle
und institutionelle Anleger effizienter
und dadurch kostengünstiger sowie einfacher
zu machen.
area2invest verbindet Anleger mit
Emittenten weltweit. Als gebundener
Vermittler von Bank Frick und aufbauend
auf einem starken Netzwerk von
Banken, Brokern, Vermögensverwaltern
und Fondsmanagern stärkt das Fintech
Emittenten und Anleger in allen Anlageklassen.
Aktuell befindet sich das Unternehmen
im Zulassungsverfahren für eine
Vermögensverwaltungs-Lizenz.
Dadurch, dass ein einfacher Zugang zu
Private & Public Markets in verschiedenen
Assetklassen wie KMUs, Immobilien,
Private Debt & Equity, Start-ups und so
weiter gewährt wird und diese sowohl
wertpapier- als auch tokenbasiert verfügbar
sind, haben Anleger die Möglichkeit,
ihr Portfolio individuell zu diversifizieren.
Flexibilität wird durch das digitale
Setup gewährleistet, welches es möglich
macht, von überall und jederzeit auf
Kapitalanlagen zuzugreifen. area2invest
ist regulatorisch konform und erfüllt
alle Richtlinien wie MiFID II, FIDLEG, KYC/
GWG vollständig.
Zepter selbst in die Hand nehmen
Auch den Aspekt der Transparenz hat
sich area2invest zur Priorität gemacht:
Auf dem Marktplatz werden umfangreiche
Informationen über die Emittenten
und deren Kapitalanlagen zugänglich
gemacht. Das gibt Anlegern die Möglichkeit,
sich umfassend zu informieren
und bei Bedarf in den Dialog zu treten.
Auf area2invest entscheidet der Anleger
anlageberatungsfrei. Die Anleger
können auf area2invest das Zepter des
Handels selbst in die Hand nehmen. Auch
hinsichtlich der Produkt- und Dienstleistungskosten
werden die Anleger
umfassend informiert.
Zum Start steht der Marktplatz mit
anfangs ca. 50 Finanzprodukten zunächst
den Kunden von Bank Frick zur
Verfügung. Wer kein Kunde von Bank
Frick ist, kann sich in dieser Phase jedoch
schon auf der Plattform registrieren und
dort die Funktionen und das Angebot
kennenlernen. Ab dem zweiten Quartal
2020 werden dann alle Interessenten
die Möglichkeit haben, das Angebot in
vollem Umfang zu nutzen.
Seite 29
«Ich verstehe nicht, warum die Menschen Angst vor neuen Ideen haben.
Ich habe Angst vor den alten»
von John Cage
Roadmap 2020: Vision und Navigation
… aus Tradition der Zukunft verpflichtet
Ihre Banken in Liechtenstein,
lokal verwurzelt und international ausgerichtet
Because they can!
Hans-Werner Gassner
Präsident Liechtensteinischer Bankenverband
Wer schaut heute noch linear Fernsehen?
Wer bucht sein Hotel noch über
ein Reisebüro? Oder wer kauft nur noch
stationär ein? Banker schauen gebannt
auf die vielen in der letzten Dekade komplett
umgepflügten Geschäftsmodelle.
Dabei schwingt immer die bange Frage
mit, wann wohl das Banking an der Reihe
ist. Nun, wir sind mittendrin. Wer heute
glaubt, dass dieser Trend gestoppt wird,
irrt sich. In den Nuller-Jahren wurden in
vielen Branchen neue Technologien als
Basis für die epochalen Veränderungen
entwickelt. Im letzten Jahrzehnt wurden
diese dann massentauglich eingesetzt.
Im Banking ist alles zeitlich nur etwas
verschoben. In den letzten Jahren hat
die Digitalisierung auch unsere Branche
erreicht. Mit Blockchain ist gar eine neue
Technologie entwickelt worden, die insbesondere
für die Intermediation, eine
der Kernfunktionen von Banken, über ein
erhebliches disruptives Potenzial verfügt.
Wieso werden aber die ganz grossen
Auswirkungen, ja vielleicht gar Disruptionen,
erst in diesem Jahrzehnt wirksam?
Nun, Technologie alleine genügt nie. Es
sind immer die Kunden, die mit ihrem geänderten
Verhalten die benötigte Akzeptanz
und somit den Durchbruch schaffen.
Banken reden schon lange davon, dass
die Kunden im Mittelpunkt stehen. Nicht
immer hat man sich daran gehalten.
Heute ist das anders. Die zukünftigen Geschäftsmodelle
müssen konsequent auf
die Kundenbedürfnisse ausgerichtet sein.
Der traditionelle Verkäufermarkt wird zu
einem Käufermarkt. Denn nicht mehr die
Banken – also die Dienstleistungserbringer
– haben die Macht, sondern die Kunden.
Wieso? Ganz einfach: Because they
can. Sie können es, weil es die Technologie
möglich macht. Das letzte Jahrzehnt hat
mit dem Smartphone, 4G und nun 5G
sowie der Blockchain-Technologie, um nur
einige zu nennen, den Werkzeugkasten
gefüllt. Zusätzlich haben die Kunden in
anderen Branchen erfahren, dass sich die
Macht in ihre Richtung verschoben hat.
Das alleine macht süchtig nach mehr.
Als weiteres Element hat sich der
gesetzliche und regulatorische Rahmen
den neuen Möglichkeiten angepasst.
Stichworte sind die Öffnung der Kundenschnittstelle
dank der sogenannten PSD2-
Regulierung der EU oder das liechtensteinische
Blockchain-Gesetz. Alle diese
Entwicklungen werden dazu führen, dass
die Kunden von der sich immer verbreiternden
Angebotsvielfalt mehr Gebrauch
machen können und wollen. Bankfremde
Anbieter (Fintechs oder gar Silicon Valley-
Giganten) werden noch stärker in «unseren»
Markt eindringen als bis jetzt schon.
In den letzten Jahren wurden meist
bestehende Prozesse effizienter gemacht,
also digitalisiert. Doch das ist nicht die
Lösung. Eine weitere Konsequenz dürfte
sein, dass die Wertschöpfungskette deutlich
stärker aufgebrochen wird. Unbundling
heisst das Fachwort dazu. Ich wage
die Prognose, dass nur noch ganz agile
Universalbanken am Ende dieser Dekade
erfolgreich sein werden. Spezialisierung
und Fokus werden mehr denn je zum
Gebot der Stunde. Die Kunden werden
noch mehr als heute ihre verschiedenen
Dienstleistungen dort beziehen, wo
es ihrem Qualitäts- und Preisanspruch
sowie weiteren Annehmlichkeiten wie z.B.
24/7-Banking oder Handling entspricht.
Banking geht seit langem der berechtigte
Ruf voraus, dass es komplex ist. Dies
kann auch in Zukunft durchaus so bleiben.
Aber die Digitalisierung führt dazu, dass
immer mehr Algorithmen und nicht mehr
nur Menschen diese Komplexität für die
Kunden reduzieren. Der Wissensvorsprung
des Bankers wird kleiner resp. der
Anspruch an ihn höher.
Liechtensteins Banken bleiben vor dieser
Entwicklung natürlich nicht verschont.
Vier Faktoren dürften aber dazu führen,
dass wir aus einer Position der Stärke
agieren können. Erstens ist unser Geschäftsmodell
dank seinem Fokus auf das
beratungsintensive Wealth Management
ideal. Dieser Bereich ist nicht so einfach
skalierbar wie der Zahlungsverkehr oder
das Hypothekargeschäft, es setzt einen
grossen Vertrauensvorschuss voraus.
Zweitens wird die überdurchschnittliche
Kapitalisierung dafür sorgen, dass die benötigten
hohen Investitionen in die IT gestemmt
werden können. Drittens sind wir
strategisch gut aufgestellt. Nachhaltigkeit
wird der grosse Trend der nächsten Dekaden
sein. Dabei gehörte Nachhaltigkeit
schon immer zu den Kernwerten und den
zentralen Anliegen der hiesigen Banken.
Es ist ein Bereich, wo Orientierung und
Beratung nötig bleiben. Ein Algorithmus
alleine reicht nicht. Und viertens schliesslich
hat der Bankenplatz in den letzten 50
Jahren gezeigt, dass er innovativ, resilient
und agil ist. Diese Fähigkeiten sind mehr
denn je gefragt.
Seite 31
Gemeinsam stark
Engagiert und kompetent für unsere Mitglieder
Der Verein unabhängiger Vermögensverwalter in Liechtenstein (VuVL) ist die zentrale Interessengemeinschaft
für konzessionierte, inländische Vermögensverwaltungs gesellschaften. Nach dem
Motto «Gemeinsam Stärke zeigen» setzt sich der Verein seit vielen Jahren aktiv für die Interessen
seiner Mitglieder ein und engagiert sich auf nationaler und internationaler Ebene für die Anliegen
des gesamten Berufsstandes.
VuVL Verein unabhängiger Vermögensverwalter in Liechtenstein
Kirchstrasse 1 Postfach 544 FL - 9490 Vaduz T + 423 388 23 50 info@vuvl.li www.vuvl.li
Die Zukunft der
Finanzbranche 2020
Ivo Elkuch
Geschäftsführer der Liechtensteinischen Treuhandkammer
In einer Welt der Veränderung ist das
Bedürfnis der Kunden nach Sicherheit
und Stabilität nach wie vor ungebremst.
Der Finanzplatz Liechtenstein
spielt dabei eine bedeutende Rolle.
Nachdem sich das letztjährige Finance
Forum mit der Thematik der Pulverisierung
der Finanzbranche durch disruptive
Technologien auseinandergesetzt hat,
geht es nun – etwas versöhnlicher im
Ansatz – um die Zukunft der Finanzbranche
anlässlich des Überschreitens der
Schwelle zur dritten Dekade in diesem
Jahrtausend. Nun – vieles wird gleichbleiben
und vieles wird sich verändern.
Unverändert ist das ungebremste Bedürfnis
der Kunden nach Sicherheit und
Stabilität sowie der zentrale Stellenwert
einer vertrauensvollen und beständigen
Beziehung zwischen Kunde und Finanzdienstleister.
Es ist wichtig, diese Werte
stetig zu verteidigen und ebenso stetig
dafür zu kämpfen. Ebenfalls unverändert
ist das unstillbare Bedürfnis
nationaler und vor allem internationaler
Behörden und Organisationen nach
stärkerer Regulierung. Regulierung kann
ein Heilmittel sein, aber zuweilen auch
ein schleichendes Gift für Fortschritt
und Wettbewerb. Liechtenstein hat es
bisher verstanden, hier das richtige Mass
zu finden. Die Aufrechterhaltung der
liberalen Wirtschaftsordnung wird jedoch
angesichts des fast exponentiellen
Wachstums der Fremdbestimmung immer
schwieriger. Werden dadurch dann
auch noch Grundrechte betroffen – und
das passiert leider immer öfter – wird es
richtig schwierig.
Regulierungen tendieren dazu,
grössere Einheiten zu bevorzugen
und regionalen Stärken wie etwa der
Nischenpolitik Steine in den Weg zu
legen. Stark gefördert wird damit hingegen
die Mobilität der Dienstleistungen.
Im Verbund mit der Migration in das
digitale Zeitalter zählt der Umgang mit
der Mobilität von Dienstleistungen wohl
zu den grösseren Herausforderungen,
die uns in naher Zukunft beschäftigen
werden. Die Erbringung von Finanzdienstleistungen
ist je länger, je weniger
standortgebunden. Hier ist die seit jeher
erfolgte internationale Ausrichtung des
Finanzplatzes und seiner Dienstleistungen
und das dafür ausgebaute Netzwerk
ein klarer Wettbewerbsvorteil.
Ausbildung ist Schlüssel zum Erfolg
Den Schlüssel zum Erfolg sehe ich
weniger im Ausbau der Regulierung, als in
der Ausbildung. Die Welt wird komplexer,
die Anforderungen an das Know-how
steigen rasch und stetig. Über kurz oder
lang werden etwa Finanzunternehmen
das Know-how eines Digital Legal Officers
benötigen. Es stimmt zuversichtlich, dass
unsere Universität entsprechende Ausbildungsangebote
bereits heute zur Verfügung
stellt. Im Bereich der Treuhänder
besonders hervorzuheben sind in diesem
Zusammenhang auch die hervorragenden
Ausbildungsangebote im Internationalen
Steuerrecht. Ohne fundierte Kenntnisse
über die Grundzüge des Steuerrechts im
Herkunftsland der Kunden ist eine Beratung
heutzutage kaum mehr denkbar.
Die digitale Kompetenz entwickelt sich
je länger, je mehr zum entscheidenden
Schlüsselfaktor. Hier sind Unternehmen
wie Google, Apple, Microsoft oder Amazon
stark im Lead und haben sich einen
respektablen Vorsprung erarbeitet. Deren
«Fühler» in den Finanzdienstleistungsbereich
sind längst ausgestreckt, der Umbau
ist voll im Gange. Beim Aufbau und der
Pflege langfristiger Kundenbeziehungen
sind zwar die angestammten Finanzdienstleister
nach wie vor im Lead, doch
hier machen die genannten Unternehmen
stetig Boden gut. Es wird nur eine Frage
der Zeit sein, bis einer der beiden Protagonisten
den anderen im angestammten
Bereich überflügeln wird. Da die weltweiten
Vermögen immer noch stark vom
Wachstum geprägt sind, wird es wohl
noch einige Zeit dauern, bis die Auswirkungen
dieser Verschiebung monetär für
den Einzelnen spürbar sind. Auf diese Zeit
gilt es, sich heute schon vorzubereiten.
Disruptives Potenzial vorhanden
Aktuell im Fokus ist der Klimawandel
und die Rolle der Finanzbranche bei
dessen Bewältigung. Hier vermag die
Finanzbranche einen nicht unwesentlichen
Beitrag zu leisten, allerdings steht
man hier wohl erst am Anfang. Es wird
noch eine Weile dauern, bis Kunden und
Finanzdienstleister dem Rating hinsichtlich
der Einhaltung nachhaltiger Entwicklungsziele
(SDG) flächendeckend eine
vergleichbare Bedeutung zumessen werden
wie der Performance oder sonstigen
üblichen Kenngrössen. Nachhaltigkeit–
breiter gesehen als nur SDG – schliesst
langfristigen Blick und kontinuierliche
Innovation ein und steht auf der Agenda
des Finanzplatzes Liechtenstein weit
vorne. Von daher sollte es gelingen, diese
Kurve noch ausreichend rechtzeitig zu
erwischen.
Es wird spannend sein, zu beobachten
und zu erfahren, wie schnell die
erwähnten, sich anbahnenden Veränderungen
und Entwicklungen sich realisieren
werden. Das disruptive Potenzial
ist jedenfalls an vielen Ecken und Enden
vorhanden.
Seite 33
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Die Dynamik am
Fondsplatz ist
weiterhin anhaltend
Alex Boss
Präsident Liechtensteinischer Anlagefondsverband (LAFV)
Der Fondsstandort Liechtenstein ist
nach wie vor auf einem deutlichen
Wachstumskurs. 2019 gab es mit 91
Fondsgründungen sogar eine mehr
als im Rekordjahr 2018.
Treiber dieser Entwicklung sind die
Alternative Investment Funds (AIFs), auf
die über 80 Prozent der Neugründungen
entfallen. Neben der positiven Performance
waren sie auch der Grund für den
enormen Anstieg des Fondsvermögens
auf 58,3 Milliarden Franken. Insgesamt
gab es per Ende 2019 in Liechtenstein
708 Anlagefonds.
Erfreulich ist ebenso, dass die Grösse
der Fonds zunimmt. Das durchschnittliche
Volumen pro Fonds ist in den letzten
fünf Jahren um über 40 Prozent gewachsen
und das, obwohl es überproportional
viele Neugründungen gegeben hat, die
in der Regel mit einem kleinen Volumen
starten. Inzwischen sind 65 Prozent des
gesamten liechtensteinischen Fondsvermögens
in Fonds mit einem Volumen
von 200 Millionen Franken und mehr
gebündelt. Diese positive Entwicklung
hängt einerseits mit der Sitzverlegung
von grösseren Fonds aus ausländischen
Domizilen nach Liechtenstein zusammen
und anderseits mit dem konstanten
organischen Wachstum der heimischen
Fondsbranche. Nur sehr wenige europäische
Fondsstandorte sind in den letzten
fünf Jahren (Oktober 2014 bis Oktober
2019) prozentual stärker gewachsen als
Liechtenstein. Es gibt weitere Faktoren,
die dazu beitragen werden, dass der
Fondsstandort Liechtenstein diesen
Trend mit hoher Wahrscheinlichkeit fortsetzen
kann.
Vermögensverwalter
Mit Einführung von MiFID II in der EU/
EWR und nun auch von FIDLEG und FINIG
in der Schweiz bieten Fonds erhebliche
regulatorische Vorteile – ganz besonders
hervorzuheben sind der Cross
Border Vertrieb, die Administration und
das Reporting – gegenüber der individuellen
Vermögensverwaltung. Viele Vermögensverwalter
ändern ihr Geschäftsmodell
und setzen ihre Anlagestrategien
nun neu in Fonds um.
Private Wealth Strukturen
Für Private Wealth Strukturen wird
der Standort Liechtenstein unter
anderem aufgrund der Abschaffung
des in der Schweiz bis anhin bestehenden
privilegierten Steuerregimes für
Holding-, Domizil- und Verwaltungs-
Gesellschaften seit Anfang 2020 noch
attraktiver. Davon profitiert zugleich der
Fondsstandort, denn neben den günstigen
steuerlichen Rahmenbedingungen
für Gesellschaften ist Liechtenstein das
einzige ausländische Domizil, dessen
Fonds bei der Ausgabe von Anteilen in
der Schweiz von der Stempelsteuer befreit
sind.
Reform des AIFMG bringt
Vereinfachungen
Am 1. Februar 2020 trat in Liechtenstein
die Reform des Gesetzes über die
Verwalter alternativer Investmentfonds
(AIFMG) in Kraft. Diese bringt unter anderem
wesentliche Vereinfachungen bei
der Zulassung und Administration von
AIFs. So werden die Zulassung und Autorisierung
durch eine Vertriebsanzeige
ersetzt. Dies bedeutet wiederum, dass
AIFs, die nicht vertrieben, sondern zum
Beispiel zur Vermögensstrukturierung
aufgesetzt werden, der Finanzmarktaufsicht
(FMA) neu nur noch gemeldet
werden müssen. Somit wird die Time-to-
Market für Fonds nochmals verbessert.
Substanzielle Erleichterungen werden
auch beim kleinen AIFM eingeführt. Ein
kleiner AIFM muss in Zukunft deutlich
weniger aufsichtsrechtliche Vorgaben
erfüllen, weshalb diese Form für Neueinsteiger
ins Fondsmanagement besonders
gut geeignet ist. Durch die Reform
wird die Wettbewerbsfähigkeit des
Standorts nochmals erhöht.
Liechtenstein ebnet den Weg
für Security Token
Der Fondsstandort profitiert auch von
der Innovationskraft Liechtensteins.
Seit 1. Januar 2020 ist das weltweit erste
umfangreiche «Blockchain-Gesetz», das
Token- und VT-Dienstleister-Gesetz
(TVTG) in Kraft. Es bildet die rechtssichere
Grundlage, um Vermögen wie
beispielsweise Immobilien, Wertpapiere,
aber auch Fondsanteile zu tokenisieren
und zukünftig auch an einer Kryptobörse
zu handeln. Der erste Fonds, der Anteile
in Form von Security Token ausgibt,
wurde von der FMA Liechtenstein bereits
zugelassen.
Liechtenstein punktet aber nicht
nur durch die rechtlichen und steuerlichen
Rahmenbedingungen, sondern
auch durch die im Verhältnis zu anderen
Fondsdomizilen extrem kurze Time-to-
Market, die hohe Servicequalität und
den EU/EWR-Passport, über welchen
liechtensteinische Fonds bereits in mehr
als 20 europäischen Ländern vertrieben
werden.
Seite 35
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Recht und Steuern
Martin Wenz
Professor an der Universität Liechtenstein
Die gegenwärtigen Innovationen in den
Bereichen Finance, Recht und Steuern
sind weiterhin global ausgerichtet. Dabei
nimmt die Geschwindigkeit dieser
Innovationen weiterhin rasant zu.
Der Trend disruptiver Innovationen
hält insbesondere in den Bereichen Zahlungen,
Anlage, Beratung, Finanzierung,
Versicherungen und Datenmanagement
weiter an. Medial steht oft die Blockchain
im Vordergrund; die tatsächlich eingesetzten
Technologien und Prozesse sind
aber viel breiter gestreut. Während bei
Versicherungslösungen eine Palette an
Methoden aus der künstlichen Intelligenz
zum Einsatz kommt, steht im Anlagebereich
und im Datenmanagement
aktuell Machine Learning im Fokus.
Ergänzend werden auch auf der
Hardwareseite ständig neue Lösungen
entwickelt, um dem Endkunden Zahlungen
und andere Dienstleistungen
möglichst komfortabel und vor allem
automatisiert anbieten zu können. Als
weiterer grosser Trend hält auch die Aufsplittung
der verschiedenen Bank- und
Finanzdienstleistungen an, sodass auch
zukünftig Fintechs für viel Konkurrenz
sorgen werden.
Blockchain-Gesetz und Nachhaltigkeit
Die zunehmende Digitalisierung macht
auch vor dem Recht nicht halt. Viele neue
Entwicklungen lassen sich nicht mehr in
das bestehende Recht einordnen. Gerade
im Bereich der Token-Ökonomie respektive
in Bezug auf Krypto-Währungen
und Digital Assets hat der europäische
Gesetzgeber bisher noch sehr vorsichtig
und zurückhaltend agiert. Mehrere Staaten
haben daher eigene Lösungswege
beschritten. Prominent ist Liechtenstein
herauszustellen, das mit dem Blockchain-Gesetz
als eines der ersten Länder
einen umfassenden Rechtsrahmen für
die Übertragung von Rechten und Sachen
mittels dezentralen Netzwerkstrukturen
erlassen hat und damit zum Vorreiter
avancierte.
Das Thema Nachhaltigkeit und allem
voran das Ziel einer weltweiten Reduktion
des CO 2
-Ausstosses führt zu einer
Vielzahl an Herausforderungen und
Innovationen in Gesellschaften, Industrien
und Unternehmen. Die Europäische
Kommission zielt mit Ihrem sog. Green
Deal sowie dem EU-Aktionsplan auf eine
nachhaltige Finanzwirtschaft ab und
auch der Finanzplatz Liechtenstein hat
sich diesem Ziel verpflichtet. Die Berücksichtigung
von Chancen und Risiken hinsichtlich
Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungs-Kriterien
(ESG-Kriterien)
hat sich am Markt zwar durchgesetzt,
doch wird die Entwicklung weiter voranschreiten
müssen, um die gesteckten
CO 2
-Ziele realisieren zu können.
Digitalisierung und Besteuerung
Vor dem Hintergrund einer weltweiten
Verlagerung von Unternehmensgewinnen
haben sich die G20 und die
OECD das Ziel gesetzt, bis Ende 2020 die
internationale Steuerrechtsarchitektur
grundlegend zu ändern, Regeln zu verfassen
und politisch zu beschliessen.
Dadurch sollen die Gewinne insbesondere
von Tech-Konzernen tendenziell
in den Marktstaaten besteuert werden
und einer globalen Mindestbesteuerung
unterliegen. Im Ergebnis soll das Steueraufkommen
gesteigert und die globale
Aufteilung der Einnahmen deutlich geändert
werden.
INSTITUT FÜR
FINANCE
• Banking
• Finance
• Taxation
uni.li/finance
INSTITUT FÜR
WIRTSCHAFTSRECHT
• Banking and Financial Market Law
• Corporate, Foundation and Trust Law
uni.li/businesslaw
www.uni.li
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