05.02.2020 Aufrufe

Tagungsmagazin Finance Forum Liechtenstein 2020

Die sechste Ausgabe des Finance Forums Liechtenstein findet am Mittwoch, 11. März 2020, in Vaduz statt. Die führende Finanztagung steht unter dem Titel «The Future of Finance» und bietet hochkarätige Referate, interessante Workshops und attraktive Networking-Plattformen. Das Tagungsmagazin beinhaltet Interviews mit den hochkarätigen Referierenden sowie Fachbeiträge der Partner,

Die sechste Ausgabe des Finance Forums Liechtenstein findet am Mittwoch, 11. März 2020, in Vaduz statt. Die führende Finanztagung steht unter dem Titel «The
Future of Finance» und bietet hochkarätige Referate, interessante Workshops und
attraktive Networking-Plattformen. Das Tagungsmagazin beinhaltet Interviews mit den hochkarätigen Referierenden sowie Fachbeiträge der Partner,

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

finance forum

liechtenstein

Magazin

zur grössten Finanztagung

in Liechtenstein

The Future

of Finance

2020

WWW.FINANCE-FORUM.LI

Mittwoch, 11. März 2020

Vaduz

Träger

Goldpartner

REGIERUNG

DES FÜRSTENTUMS LIECHTENSTEIN



In dieser Ausgabe

Adrian Hasler

«Wir müssen unsere

Botschaften in Zukunft noch

stärker nach aussen tragen.»

Interview auf Seite 9

Herzlich willkommen

zum 6. Finance Forum

Liechtenstein

Sigmar Gabriel

«Wir brauchen auch europäische

Champions, die mit den Giganten

aus den USA und China mithalten

können.»

Interview auf Seite 11

Sabine Keller-Busse

«Uns ist bewusst, wie rasant

sich die Arbeitswelt verändert.

Deshalb haben wir eine neue

digitale Schulung geschaffen.»

Interview auf Seite 12

Sie blättern gerade im Magazin für das

diesjährige Finance Forum Liechtenstein.

Das Tagungsmagazin beinhaltet spannende

Interviews mit den hochkarätigen Referierenden

sowie interessante Fachbeiträge der

Partner. Die sechste Ausgabe des Finance

Forums Liechtenstein findet am Mittwoch,

11. März 2020, in Vaduz statt. Die führende

Finanztagung steht unter dem Titel «The

Future of Finance» und bietet hochkarätige

Referate, interessante Workshops und

attraktive Networking-Plattformen.

Zu den Speakern gehören unter anderem

Adrian Hasler, Regierungschef des Fürstentums

Liechtenstein, Sigmar Gabriel,

Vizekanzler a.D. und ehemaliger deutscher

Aussenminister, Sabine Keller-Busse, Group

Chief Operating Officer der UBS, Romeo

Lacher, Verwaltungsratspräsident von Julius

Bär, und der Führungscoach und Professor

Wolfgang Jenewein. Im Wake-up-call

gehen Thomas Wüst, CEO ti&m, und Günther

Dobrauz, Leader PwC Legal Switzerland, auf

die Kundenbedürfnisse der Zukunft ein und

auf dem Podium diskutieren Fritz Kaiser,

Chairman Kaiser Partner, und Edi Wögerer,

CEO Bank Frick, gemeinsam mit Sabine

Keller-Busse und Romeo Lacher über die

Herausforderungen für die Finanzplätze

Liechtenstein und Schweiz. Moderiert wird

die Tagung von Fernsehjournalist Reto Lipp.

Das Finance Forum Liechtenstein vernetzt

jeweils rund 600 hochkarätige Entscheidungsträger

der Finanzbranche aus dem

gesamten deutschsprachigen Raum.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Markus Goop

Skunk AG

Patrick Stahl

Skunk AG

Romeo Lacher

«Die Finanzplätze Schweiz

und Liechtenstein ergänzen

sich eher als dass sie sich

konkurrenzieren.»

Interview auf Seite 13

Impressum

Herausgeber: Verein Finance Forum

Liechtenstein, Wuhrstrasse 7, 9490 Vaduz,

Telefon +423 231 18 28, info@finance-forum.li,

www.finance-forum.li

Redaktion: Patrick Stahl, Skunk AG

Layout: Co Agency, Schaan

Druck: Gutenberg AG


WORKSHOPS

Die Workshops finden von 11.30 bis 13.00 Uhr in den Räumen des Vaduzer Saals statt.

Anmeldungen und Informationen unter www.finance-forum.li/Workshop

Bank Frick

«Boost your blockchain business»

Vaduzer Saal, Vaduz

Deutsche Börse Commodities

«Risiko-Diversifikation mit Gold»

Vaduzer Saal, Vaduz

PrismaLife

«ESG-Kriterien und Regulierung»

Vaduzer Saal, Vaduz

PwC

«Nachhaltige Finanzwirtschaft»

Vaduzer Saal, Vaduz

PwC

«Tokenisierung Business Modelle»

Vaduzer Saal, Vaduz

Universität Liechtenstein

«Innovationen in Finance, Recht & Steuern»

Vaduzer Saal, Vaduz


PROGRAMM

Mittwoch, 11. März 2020, 13.30-17.15 Uhr im Vaduzer Saal, Vaduz

Anmeldungen und Informationen unter www.finance-forum.li

11.30 Uhr Workshops (optional)

• Bank Frick: Boost your blockchain business

• Deutsche Börse Commodities: Risiko-Diversifikation mit Gold

• PrismaLife: ESG-Kriterien und Regulierung

• PwC: Nachhaltige Finanzwirtschaft

• PwC: Tokenisierung Business Modelle

• Universität Liechtenstein: Innovationen in Finance, Recht & Steuern

13.30 Uhr Begrüssung

Adrian Hasler, Regierungschef Fürstentum Liechtenstein

13.50 Uhr Wake-up-Call «Kundenbedürfnisse der Zukunft»

Thomas Wüst, CEO ti&M

Günther Dobrauz, Leader PwC Legal Switzerland

14.15 Uhr Keynote «Geopolitische Herausforderungen»

Sigmar Gabriel, Bundesaussenminister a.D. und ehemaliger

Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland

15.00 Uhr Erfrischungspause

15.45 Uhr Keynote «Wealth Management im Wandel»

Romeo Lacher, Verwaltungsratspräsident Julius Bär

16.00 Uhr Keynote «Einfluss des technologischen Wandels auf

die Finanzindustrie»

Sabine Keller-Busse, Konzernleitungsmitglied UBS

16.15 Uhr Talkrunde «Die Zukunft der Finanzplätze Liechtenstein und Schweiz»

Romeo Lacher, Sabine Keller-Busse, Edi Wögerer, Fritz Kaiser

16.45 Uhr Keynote «Führung im Wandel»

Wolfgang Jenewein, Führungscoach

17.15 Uhr Networking-Apéro

Moderation: Reto Lipp

WWW.FINANCE-FORUM.LI


REFERENTEN & TALKGÄSTE

Adrian Hasler

Adrian Hasler ist seit 2013 Regierungschef

des Fürstentums Liechtenstein. Ihm obliegt

die Führung des Ministeriums für Präsidiales

und Finanzen. Die Kernaufgaben im Bereich

Finanzen sind der Staatshaushalt sowie

die Steuer- und Finanzmarktpolitik. Ziel von

Regierungschef Adrian Hasler ist es, optimale

und verlässliche Rahmenbedingungen zu

schaffen, um die internationale Konkurrenzund

Innovationsfähigkeit des Finanzplatzes

und Wirtschaftsstandorts Liechtenstein zu

erhalten und zu stärken. Die Regierung hat die

Trägerschaft für das Finance Forum Liechtenstein

übernommen.

Sigmar Gabriel

Sigmar Gabriel ist Bundesaussenminister a.D.

und ehemaliger Vizekanzler der Bundesrepublik

Deutschland. Von 2005 bis Herbst 2019 war

er Mitglied des Deutschen Bundestages und

prägte in den Jahren seiner Parlamentszugehörigkeit

die politische Entwicklung des Landes.

Von 1999 bis 2003 war er Ministerpräsident des

Bundeslandes Nie dersachsen und von 2009 bis

2017 Bundesvorsitzender der SPD. Zwischen

2005 und 2018 gehörte er dem Kabinett von

Bundeskanzlerin Angela Merkel als Bundesminister

in verschiedenen Funktionen an und war

Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland.

Anschliessend war er bis 2018 Bundesaussenminister.

Romeo Lacher

Romeo Lacher ist seit April 2019 Präsident des

Verwaltungsrates der Schweizer Privatbank

Julius Bär und der Schweizer Börsenbetreiberin

SIX. Er promovierte an der Universität

St. Gallen und absolvierte ein Managementprogramm

der Harvard Business School in

Boston. Lacher war während mehr als 20

Jahren in verschiedenen Führungsrollen bei

der Credit Suisse tätig. Er ist bis Mitte März

2020 Mitglied des Verwal tungsrates von SIX

und präsidierte diesen seit 2017.

Sabine Keller-Busse

Sabine Keller-Busse ist Group Chief Operating

Officer (GCOO) der Schweizer Grossbank UBS

und zusätzlich President UBS Europe, Middle

East and Africa. Keller-Busse besitzt einen

Master in Betriebswirtschaft der Universität St.

Gallen und doktorierte in Betriebswirtschaft.

Von 1995 bis 2008 arbeitete Sabine Keller-

Busse für McKinsey & Company, wo sie ab 2002

Partner war. Nach zwei Jahren bei der Credit

Suisse kam sie 2010 zu UBS und bekleidete

verschiedene Führungsfunktionen, bevor sie

2016 in die Konzernleitung berufen wurde.

Sabine Keller-Busse ist zudem Vizepräsidentin

des Verwaltungsrates der SIX.

Thomas Wüst

Thomas Wüst ist Gründer, CEO und Verwaltungsratspräsident

der ti&m AG. Das Unternehmen

entwickelt Digitalisierungs- und

Security-Produkte sowie Innovationsprojekte

für Finanzdienstleister und beschäftigt mehr

als 360 Mitarbeitende in der Schweiz, in

Deutschland und Singapur. Wüst beschäftigt

sich seit mehr als 30 Jahren in verschiedenen

Funktionen mit IT-fokussierter Innovation.

2005 gründete er die ti&m AG und baute die

Firma zum Innovations-und Digitalisierungsleader

in der Schweiz auf. Sein Fokus gilt dem

Thema Innovation.


Günther Dobrauz

Günther Dobrauz ist Partner der Beratungsfirma

PwC in Zürich und leitet den Fachbereich

Legal Regulatory & Compliance Services. Der

Jurist ist auch Teil des Global Legal Leadership

Teams von PwC. Innovation und Technologie

sind seit jeher seine Passion. Dobrauz berät

Regierungen und Aufsichtsbehörden bei der

Schaffung neuer regulatorischer Rahmenbedingungen

und unterstützt Finanzdienstleister

bei Grossprojekten. Er ist Mitglied mehrerer

Fachorganisationen und Autor zahlreicher

Publikationen. Zuletzt erschien das Buch

« New Suits – Appetite for Disruption in the

Legal World ».

Edi Wögerer

Edi Wögerer ist CEO von Bank Frick. Er ist seit

2000 für die Bank tätig und führt seit 2014

das operative Geschäft. In dieser Funktion

leitet er das Ressort Customer Relations.

Wögerer ist ausserdem Mitglied des Vorstands

des Liechtensteinischen Bankenverbandes.

Bank Frick bietet Fonds- und

Kapitalmarktprodukte, Finanzierungs- und

Acquiring-Lösungen sowie zukunftsorientierte

Blockchain-Banking-Services. Bank

Frick be schäftigt über 120 Mitarbeitende und

betreibt eine Niederlassung in London.

Fritz Kaiser

Fritz Kaiser ist Inhaber und Chairman von Kaiser

Partner. Die Wealth-Management-Gruppe

ist in den Bereichen Bank, Treuhand und

Family Office tätig. Kaiser setzt sich seit vielen

Jahren mit Fragen des verantwortungsvollen

Umgangs mit Vermögen auseinander und war

massgeblich an der Liechtenstein-Erklärung

beteiligt, wodurch das Land den Paradigmenwechsel

zur internationalen Kooperation bei

Steuerdelikten einleitete.

Wolfgang Jenewein

Professor Wolfgang Jenewein ist Ordinarius

für Betriebswirtschaftslehre an der Universität

St. Gallen. Er beschäftigt sich in Forschung und

Lehre schwerpunktmässig mit dem Thema

Führung in der Wirtschaft und im Sport und

wurde für seine Vorlesungen bereits mehrfach

ausgezeichnet. Jenewein berät und coacht

internationale Grosskonzerne auf Vorstandsebene

und hat im Sportbereich unter anderem

mit der deutschen Fussballnationalmannschaft,

dem Alinghi-Segelteam und verschiedenen

Fussballvereinen zusammengearbeitet.

Reto Lipp – Moderator

Reto Lipp moderiert seit 2007 das Wirtschaftsmagazin

«ECO» des Schweizer Fernsehens

(SRF). Der studierte Ökonom war Chef des

Finanzteils der «HandelsZeitung», später

Chefredaktor des Finanzmagazins «Stocks».

Er moderiert neben «ECO» regelmässig die

Sendung SRF-Börse, dazu analysiert er häufig

das Wirtschaftsgeschehen in den Sendungen

Tagesschau, 10vor10 oder Arena. Er ist seit 30

Jahren als Wirtschaftsjournalist in der Schweiz

tätig und wurde 2011 von der Zeitschrift «Der

Journalist» zum Wirtschaftsjournalisten des

Jahres gewählt.

Seite 7


Wir sorgen für hyperkorrekte

Übersetzungen und Lektorate

in den Bereichen Rechtstexte

und Corporate Reporting.

Schnell, zuverlässig und 24/7.

UNSERE ÜBERSETZER SIND HAARSPALTER!

Lektorat . Korrektorat . Übersetzung . Copywriting

Endlich ein Berg,

den Sie bequem im

Sitzen schaffen.

Entdecken Sie, wie frisch Schokolade schmecken kann.

Original FrischSchoggi TM ist erhältlich in allen Läderach Chocolaterien oder online

laderach.com

18LAEDER 68.20 Inserat Finance Forum Vaduz.indd 1 11.12.18 14:30


«Unseren Weg

konsequent

weitergehen»

Adrian Hasler

Regierungschef und Finanzminister des Fürstentums Liechtenstein

Liechtensteins Regierungschef Adrian

Hasler hält die Begrüssungsansprache

am Finance Forum Liechtenstein. Er

ist überzeugt, dass der Finanzplatz

Liechtenstein eine positive Zukunft

hat, wenn er die Chancen aktiv nutzt

und die Kommunikation nach aussen

stärkt.

Das diesjährige Finance Forum Liechtenstein

steht unter dem Titel «The

Future of Finance». Woran denken Sie

dabei?

Wenn ich mir die Themen des Finance

Forum Liechtenstein der letzten Jahre

anschaue, erkenne ich einen zentralen

Punkt: den Wandel. Ich bin der Meinung,

dass es richtig ist, am diesjährigen Forum

nicht von «Disruption» zu sprechen und

die Risiken dieses Wandels hervorzuheben,

sondern optimistisch in die Zukunft

zu blicken. Aus der Sicht Liechtensteins

ist Optimismus nämlich durchaus berechtigt.

Es zeigt sich klar, dass die Zukunft

des Finanzwesens im Zusammenhang

mit den weiteren Entwicklungen

in der Welt zu sehen ist. Die Megatrends

sind überall dieselben.

An welche Megatrends denken Sie?

Drei Themen haben für mich eine

besondere Bedeutung. Dynamik, Digitalisierung

und Nachhaltigkeit. Das

sich verändernde Umfeld, die rasche

Weiterentwicklung der internationalen

Standards und auch die technologischen

Entwicklungen zeigen eine hohe Dynamik.

Diese Dynamik wird weiter zunehmen.

Dynamik bietet aber auch Chancen

für diejenigen, die sich den Veränderungen

nicht verschliessen, sondern offen

gegenüber treten. Die internationalen

Regeln tragen nicht nur zur Dynamik,

sondern zu einer hohen Komplexität

bei. Regeln, die im besten Falle weltweit

gelten, sind im Interesse Liechtensteins.

Sie schaffen Rechtssicherheit und

gleiche Wettbewerbsbedingungen. Wenn

alle dieselben Regeln einhalten müssen,

setzen sich die Standortvorteile durch

und über diese verfügen wir. Dies schafft

Raum für kompetente Beratung und neue

Geschäftsfelder – und damit Potenzial,

sich gegenüber anderen Standorten

positiv abzugrenzen.

Ein weiterer Megatrend ist die

Digitalisierung?

Ein zentraler Innovationstreiber ist

die Digitalisierung. Sie hilft einerseits,

interne Prozesse und Schnittstellen

mit Kunden effizienter zu gestalten.

Andererseits ergeben sich neue Unternehmenskonzepte,

die erst über die

Digitalisierung möglich werden. Dabei

nimmt die Blockchain-Technologie eine

besondere Rolle ein. Wir haben die starke

Innovationskraft dieser Technologie

erkannt und sehen grosse Chancen für

den Finanzplatz Liechtenstein sowie für

den gesamten Wirtschaftsstandort. Das

Blockchain-Gesetz, dessen Erarbeitung

ich am Finance Forum vor zwei Jahren

ankündigen konnte, ist nun seit dem

1. Januar 2020 in Kraft.

Und wie sehen Sie nun die Verbindung

zum Megatrend Nachhaltigkeit?

Das Thema Nachhaltigkeit hat in den

letzten Monaten sowohl auf politischer

als auch regulatorischer Ebene – aus

meiner Sicht zu Recht – immer stärker an

Bedeutung gewonnen. Dieser Trend wird

sicher weiter zunehmen. Staatliche Institutionen,

Unternehmen, Investoren und

Verbraucher müssen verantwortungsvoll

handeln, damit der nachfolgenden

Generation ein intaktes gesellschaftliches,

ökologisches und wirtschaftliches

System hinterlassen wird. Die Schaffung

von Transparenz, inwieweit Anlageprodukte

Nachhaltigkeitskriterien erfüllen,

wird sehr bald zum Standard werden.

Neue Technologien bieten viele Anwendungsfelder,

um unsere Welt nachhaltiger

zu gestalten. Diese Botschaft senden

wir aktiv nach aussen.

Die neue Finanzplatzstrategie setzt für

die Zukunft mehr auf Kontinuität als

Umwälzung. Warum?

Es ging mir darum, eine klare Orientierung

für die Finanzplatzteilnehmer und

die Politik zu schaffen und nicht um einen

Marketingeffekt. Es handelt sich dabei

nicht um eine völlig neue Positionierung,

sondern um eine Standortbestimmung

und konsequente Weiterentwicklung.

Es mag sein, dass darin für Experten

keine grossen Überraschungen zu finden

sind. Die Strategie beinhaltet auch keine

Umwälzungen. Einschneidende Veränderungen

sind vor allem dann notwendig,

wenn Fehler gemacht oder absehbare

Entwicklungen zu spät erkannt wurden.

Wir müssen glücklicherweise nicht disruptiv

sein, aber dennoch konsequent

unseren eingeschlagenen Weg weitergehen.

Was heisst dies konkret?

Dazu gehört eine neue Art der

Kommunikation. Die positive Aussenwahrnehmung

des Finanzplatzes ist ein

wichtiger Standortfaktor. Eine aktive

Kommunikationsstrategie ist daher Teil

der strategischen Positionierung des

liechtensteinischen Finanzplatzes. Wir

haben hierzu gemeinsam mit Finanzplatzverbänden

eine Public-Private-

Partnership ins Leben gerufen. Mit dem

Verein «Liechtenstein Finance» wird die

Kommunikation gebündelt und die Wahrnehmung

Liechtensteins als aktiver

und internationaler Finanzplatz positiv

gestärkt. Dabei wird uns helfen, dass in

Zukunft dieselben Rahmenbedingungen

für den Erfolg entscheidend sein werden,

die unser Land bereits heute auszeichnen:

Stabilität, Offenheit für Innovation

und Know-how.

Seite 9


Die Plattform für Unternehmer,

Entscheidungsträger und Finanzfachleute.

CHF

20.–

Spezialangebot

für 3 Monate

Die einzige Wirtschaftszeitung für die Region

Mehr Hintergrundgeschichten von Unternehmen und Unternehmern aus der Region, Personalwechsel,

Produkt innovationen, Storys mit Wirtschaftspersönlichkeiten, Kundmachungen, Neugründungen der

Woche, Facts aus Wirtschaftsorganisationen, Stellenanzeigen, Spezialbeilagen: Top-Arbeitgeber, Golf,

Logistik, Immobilien, Finanzplatz, Steuern; Business-Agenda, Bildergalerien bedeutender Events.

Wochenzeitung, jeden Freitag in Liechtenstein, Sarganserland und Werdenberg

Lova Center, Postfach 884, FL-9490 Vaduz, +423 236 16 16, wirtschaftregional.li, wirtschaftregional.ch, inserate@wirtschaftregional.li, @wirtschaftregio


«Sonst fährt der Zug

ohne Europa ab»

Sigmar Gabriel

Ehemaliger deutscher Aussenminister und Vizekanzler

Der ehemalige deutsche Aussenminister

und Vizekanzler Sigmar

Gabriel spricht am Finance Forum

Liechtenstein über die aktuellen

geopolitischen Herausforderungen. Er

sieht aller Schwierigkeiten der EU zum

Trotz keinen Grund zur Schwarzmalerei

für Europa.

Welche Entwicklungen erwarten

Sie nach dem EU-Austritt

Grossbritanniens?

Mit dem Austritt Grossbritanniens

am 31. Januar ist der BREXIT noch nicht

vollzogen – sondern erst der erste Akt.

Auch wenn der BREXIT das bestimmende

politische Thema der EU seit dem

britischen Referendum 2016 war – seither

wurde nur um technische Fragen

des Austritts verhandelt. Nun folgt eine

Übergangsphase, in der sich zunächst

nichts ändert – in der aber die Kernfrage

zwischen der EU und Grossbritannien

diskutiert wird: die Gestaltung der zukünftigen,

politischen Beziehungen. Das

Thema wird uns also weiterhin beschäftigen

– und es gibt noch immer eine Aussicht

darauf, dass die Gespräche über die

Natur der zukünftigen Zusammenarbeit

scheitern.

Wie gross schätzen Sie die Gefahr ein,

dass andere Länder dem britischen

Beispiel folgen könnten?

Die Gefahr, dass andere Länder dem

britischen Beispiel folgen könnten betrachte

ich als eher gering – bei aller

Kritik, die vor allem von nationalen und

populistischen Strömungen, beispielsweise

in Polen oder Ungarn, an der

Europäischen Union geäussert wird:

Die grössten Kritiker der EU hätten bei

einem Austritt viel mehr zu verlieren, als

sie gewinnen würden. Der zähe Verhandlungsprozess

und die Einigkeit der

verbliebenen EU Mitglieder sind eine

weitere Abschreckung. Der BREXIT hat

bisher klar gemacht: Einfach mal Austreten

ist nicht – und es ist mit erheblichen

politischen und finanziellen Kosten

verbunden.

Sorgen bereitet auch der Handelskrieg

zwischen den USA und China. Hat

die Idee eines globalen Freihandels

ausgedient oder werden sich die

Spannungen wieder legen?

Es ist zu früh, den globalen Freihandel

totzusagen – auch wenn Grabreden,

die seinen Untergang beschreiben, sich

gerade grosser Beliebtheit erfreuen. Als

Ausdruck dieses Untergangs wird gerne

der Handelsstreit zwischen den beiden

mächtigsten Nationen der Welt, USA und

China, Trump gegen Xi stilisiert. Dabei

geht es in diesem Konflikt weniger um

die Zukunft des Freihandel, sondern um

Dominanz und Macht. Die protektionistischen

Massnahmen, die immer wieder

ausgerufenen Strafzölle auf immer neue

Produktgruppen zielen nicht darauf, das

System des Freihandels und den Globalisierungsprozess

zu beenden, sondern

den Konkurrenten um die globale Vormachtstellung

zu schwächen.

Was heisst dies konkret?

Die vom Freihandel erfassten traditionellen

Wirtschaftsbeziehungen sind nur

ein Stellvertreter für den Wettbewerb,

der uns viel entscheidender beeinflussen

wird als der aktuelle Handelskrieg.

Der Wettbewerb um digitale Dominanz.

Hier sehen wir, dass die Welt sich droht

wieder in zwei Sphären zu spalten, ähnlich

wie im Kalten Krieg – nur dass hier

nicht Ideologien die Grenze bestimmen,

sondern Daten. Der Prozess, der den

US-dominierten und den chinesisch dominierten

Datenraum voneinander entkoppelt,

hat längst begonnen. Spannend

wird vor allem die Frage sein, wo die

Grenzen dieser digitalen Einflusssphären

liegen werden.

In welche Richtung muss sich die EU

künftig entwickeln, um wirtschaftlich

wie politisch in Zukunft noch eine

gewichtige Rolle spielen zu können?

Politisch wird Europa, vor dem Hintergrund

einer zunehmend isolationistischen

USA, die ihre globale Präsenz

massiv zurückfahren, stärker ins Risiko

gehen müssen. Dass die USA sich zunehmend

aus ihrer für uns Europäer

angenehmen Rolle als Weltpolizist

zurückziehen, ist eine Entwicklung, die

nicht erst unter Trump begonnen hat. Ihr

Rückzug aber hinterlässt ein Vakuum,

in das andere hineinzustossen drohen.

Wenn Europa nicht will, dass Russland,

China, oder regionale Akteure wie

Türkei, Iran oder Saudi-Arabien dieses

Vakuum füllen, dann muss es bereit sein,

diplomatisch, wirtschaftlich und notfalls

auch militärisch Verantwortung für seine

Interessen zu übernehmen. Vor allem

aber muss es erkennbar machen, was

europäische Interessen sind.

In welchen Wirtschaftsbereichen

sehen Sie besonderes Potenzial?

Wenn wir wirtschaftlich nicht den Anschluss

verlieren wollen, dann sollte Europa

sich darauf konzentrieren seine Fähigkeiten

auszubauen, um auch in einem

grundlegend veränderten geopolitischen

Umfeld bestehen zu können. Bei aller

Schwarzmalerei, europäische Produkte

und Lösungen haben noch immer einen

hohen Wert, und Europa ist noch immer

die grösste Wirtschaftsregion der Welt.

Wenn wir unsere globale Wettbewerbsfähigkeit

aber ausbauen wollen, dann

brauchen wir auch europäische Champions,

die mit den Giganten aus den USA

und China mithalten können. Die Politik

muss die globale Wettbewerbsfähigkeit

Europas fördern und fordern, statt ihrem

Ausbau durch euro-zentrierte Lösungen

einen Stein in den Weg zu legen. Sonst

fährt der Zug ohne Europa ab.

Seite 11


«Die Welt verändert

sich rasant»

Sabine Keller-Busse

Global Chief Operation Officer & President EMEA der UBS

Sabine Keller-Busse ist Global Chief

Operation Officer & President EMEA

der UBS und damit faktisch die Nummer

zwei der Grossbank. Sie erklärt, warum

ihr Klimaschutz und Digitalisierung am

Herzen liegen.

Das Klima war das grosse Thema am

WEF. Die beiden erbittertsten Kontrahenten

waren hier: Greta Thunberg und

Donald Trump. Wer steht Ihnen näher?

Sämtliche Modelle zeigen, dass wir

durch den Klimawandel in grosse Probleme

laufen. Wir müssen jetzt die Weichen

stellen. Um etwas zu bewirken, müssen

gemäss OECD bis 2030 gigantische 90

Billionen Dollar investiert werden. Zum

Vergleich: Die UBS verwaltet weltweit

3,6 Billionen ….

Geld, mit dem Ihre Kunden wohl vor allem

eine gute Rendite erzielen wollen.

Eine Umfrage ergab, dass über 80

Prozent unserer vermögenden Kunden

interessiert sind, nachhaltig zu investieren,

45 Prozent sind es bereits.

Grossbanken stehen am Pranger der

Aktivisten. Sie fordern: Hört auf, in

klimaschädigende Projekte zu investieren.

Was tut die UBS?

Nachhaltigkeit ist für uns schon lange

ein Thema – wir sind zum Beispiel das

fünfte Jahr in Folge als ein Branchenführer

vom Dow Jones ausgezeichnet

worden. Auch unterstützen wir das Pariser

Klimaabkommen. Deshalb finanzieren

wir keine neuen Kohlekraftwerke mehr.

Den grösseren Hebel haben wir jedoch,

wenn Banken in der Lage sind, einen Teil

der Vermögen in klimaförderliche Investments

zu bewegen.

Wie überzeugen Sie Ihre Kunden?

Wir versuchen, sie zu sensibilisieren –

über verlässliche Daten. Ich bin zuversichtlich:

Es wächst eine neue Generation

heran, welche Vermögen übernehmen

und nachhaltiger investieren will.

Gleichzeitig ist es falsch, von Banken zu

fordern, gewisse Sachen sofort einzustellen.

Das funktioniert nicht immer. Es

gibt zum Beispiel keinen Ersatz für Stahl.

Wir sind hier in der UBS-Filiale Davos.

Wie lange wird es noch Bankfilialen

geben?

45 Prozent unserer Schweizer Mobile-

Kunden machen Onlinebanking bereits

ausschliesslich mit dem Handy. Es gibt

aber Bereiche, bei denen die persönliche

Beratung wichtig ist. Auch diese profitieren

von der Digitalisierung, so können

in einigen Filialen schon heute Experten

per Videoscreen ins Beratungsgespräch

zugeschaltet werden.

Etwa die Hälfte aller 65 000 UBS-Angestellten

ist Ihnen unterstellt. Wie bereiten

Sie sie darauf vor, dass es viele

Jobs nicht mehr geben wird?

Wenn Jobs verschwinden, entstehen

immer auch neue. Als der Bankomat

aufkam, hatten die Leute Angst um ihre

Jobs. Heute haben wir mehr als 20 000

Mitarbeitende in der IT.

Ein Schalterangestellter wird nicht zum

Programmierer.

Es lässt sich nicht wegdiskutieren,

dass es auch solche geben kann, welche

ihren Job verlieren werden. In der idealen

Welt könnten wir jeden umschulen.

Umlernen jedoch ist oft schwieriger als

neu lernen. Uns ist bewusst, wie rasant

sich die Arbeitswelt verändert. Deshalb

haben wir eine neue digitale Schulung

geschaffen und halten unsere 65 000

Leute fit für die digitale Welt.

Wie genau?

Da werden Basiskenntnisse vermittelt:

Was ist Blockchain, wie funktioniert

künstliche Intelligenz, um was geht es

bei der vierten industriellen Revolution?

Alle sollen sich mit diesen Themen auseinandersetzen.

Sie haben nach dem Tod Ihres Vaters

als 24-jährige Studentin das Elektrounternehmen

Ihrer Eltern mit 30 Angestellten

übernommen. Was haben

Sie da fürs Leben gelernt?

Es war ein Sprung ins kalte Wasser, ich

stand mitten im Studium und hatte so

gelebte Praxis. Ich hatte früh Verantwortung

und spürte die Unmittelbarkeit

meiner Entscheide.

Sie haben in einer von männerdominierten

Umgebung Karriere gemacht.

War das schwieriger?

Ich selbst habe diese Schwierigkeiten

nicht erlebt, aber ich kenne diese Diskussionen

und setze mich für mehr Frauen

ein. Wenn sich zwei gleich geeignete

Kandidaten bewerben, gebe ich lieber der

Frau die Chance. Aber einer Frau einen

Job aufgrund von Quoten geben möchten

wir nicht.

Es ist auch eine Frage des Willens: Wer

Frauen sucht, findet auch Frauen.

Es ist leider nicht so einfach. In Europa

ist etwa die Hälfte der Studierenden

weiblich. In Fächern, die für uns besonders

wichtig sind – Mathe, Naturwissenschaften

–, sind es markant weniger.

Leider haben wir bei Stellenbesetzungen

nicht immer geeignete Kandidatinnen zur

Auswahl. Deshalb entwickeln wir Frauen

ganz gezielt und tun vieles, damit sie im

Berufsleben bleiben. Frauenförderung

ist ein Marathon und kein Sprint!

© Sonntagsblick

Seite 12

Seite 12


«Mehr Nachbarn als

Konkurrenten»

Romeo Lacher

Präsident des Verwaltungsrates der Schweizer Privatbank Julius Bär

Romeo Lacher ist Präsident des Verwaltungsrates

der Schweizer Privatbank

Julius Bär. Er ist davon überzeugt,

dass sich die Finanzplätze Liechtenstein

und Schweiz aufgrund ihrer

unterschiedlichen Ausgangslage eher

ergänzen als konkurrenzieren.

Herr Lacher, wie muss Julius Bär die

Vermögensverwaltung gestalten,

damit das Geschäftsmodell auch in

Zukunft erfolgreich ist?

Julius Bär hat mit ihrem exklusiven

Fokus auf das Wealth Management

eine einzigartige Positionierung, was

eine sehr gute Ausgangslage darstellt.

Unsere persönliche und unabhängige

Beratung auf einer offenen Produkteplattform

wird von den Kunden sehr

geschätzt. Es gilt auf den Stärken aufzubauen

und künftige Wachstumsmöglichkeiten

zu erschliessen in einem Umfeld,

wo sich Kunden verändern, die Margen

unter Druck sind und die Kosten kontrolliert

werden müssen. Und schliesslich

haben wir die regulatorischen Anforderungen

im Auge zu behalten.

Welche Risiken beschäftigen Sie mit

Blick auf Julius Bär?

Es gibt verschiedenste Aspekte, die

wir im Griff haben müssen. Dazu zählen

nicht nur Compliance-Risiken und die

Überprüfung der Kunden, sondern auch

operationelle, Mark- und Kreditrisiken

sowie neuerdings auch Cyberrisiken.

Gerade in diesem Bereich hat Julius Bär

viel getan, um gerüstet zu sein.

Inwiefern verändern sich die Kunden

bzw. deren Bedürfnisse?

Der Vermögensverwaltungskunde von

heute ist in der Regel bestens informiert

über Finanzmärkte und Finanzdienstleistungsangebote.

Entsprechend hoch sind

seine Ansprüche an Beratungsqualität,

Transparenz oder individuelle Abstimmung

des Angebots.

In welchen Bereichen bekommt die

Vermögensverwaltungsbranche Ihrer

Meinung nach den technologischen

Wandel besonders zu spüren?

Technologie hat auch in der Vermögensverwaltung

Einzug gehalten. Dennoch

liegt im klassischen Private Banking

für viele unserer Kunden der Mehrwert

nach wie vor im menschlichen Kontakt

und im gegenseitigen Vertrauen. Finanzielle

Belange, familiäre Konstellationen,

Nachfolgelösungen, das sind Themen,

die unsere Kunden mit einem vertrauten

Kundenberater unterstützt durch weitere

Spezialisten persönlich besprechen

wollen. Hingegen hat die Komplexität

in der Beratung und in der Abwicklung

von Bank- und Anlagegeschäften in den

vergangenen Jahren stark zugenommen.

In der gezielten Unterstützung und Ergänzung

unserer Mitarbeiter sehen wir

den grössten Nutzen der Technologie.

In diesen Bereichen steigern wir unsere

Investitionen auch massgeblich.

Welche Pläne verfolgen Sie

mit Julius Bär in Bezug auf Zukunftstechnologien?

Wir bauen die digitalen Kommunikationskanäle

für die Interaktion mit

unseren Kunden aus. Zentral ist zudem

die Unterstützung für Kundenberater

und Spezialisten, damit diese möglichst

viel Zeit direkt mit den Kunden verbringen

können.

In welchen Märkten sehen Sie für Julius

Bär das grösste Wachstumspotenzial?

Wir konzentrieren uns auf Kernmärkte,

in denen die meisten Kunden

eine kritische Grösse haben oder wir die

besten Wachstumsmöglichkeiten sehen.

Dies sind sowohl Wachstums- wie auch

etablierte Märkte, nicht zuletzt auch in

Europa.

Angesichts der Schwierigkeiten im

grenzüberschreitenden Geschäft wird

die Schweiz für Vermögensverwalter

interessanter. Welche Potenziale sehen

Sie auf dem Heimmarkt?

Die Schweiz ist ein wichtiger Markt für

Julius Bär. Wir wollen eine führende Rolle

spielen und glauben, dass wir sehr gut

aufgestellt sind. Der hiesige Private-

Banking-Markt ist in der Tat hart umkämpft,

wobei es heute deutlich weniger

Banken sind als noch vor einigen Jahren:

Eine Marktbereinigung hat stattgefunden,

die immer auch Wachstumschancen

bietet. Die Konsolidierung dürfte

andauern und Möglichkeiten bieten für

jene Banken, die eine klare Strategie

haben, um die anspruchsvollen Herausforderungen

zu meistern - und die nicht

zuletzt auch über die notwendige Grösse

und Finanzkraft verfügen.

Inwieweit empfinden Sie in diesem Zusammenhang

den Finanzplatz Liechtenstein

als Konkurrenz?

Ich finde Konkurrenz zwischen Finanzplätzen

gut. Es hält uns alle «fit» und

zwingt uns, innovativ zu bleiben. Das

Fürstentum Liechtenstein verfügt, anders

als die Schweiz, als EWR-Mitglied über

einen Marktzugang zur EU und unterscheidet

sich damit in der Ausrichtung

gerade im Fonds- oder Versicherungsvertrieb.

Die kürzeren Wege in Liechtenstein

ermöglichen zudem eine rasche

Anpassung der Rahmenbedingungen.

Der Finanzplatz Schweiz hingegen ist

sehr divers mit unterschiedlich ausgerichteten

Finanz instituten und hat durch

seine Grösse auch einen ganz anderen

Binnenmarkt. Somit ergänzen wir uns als

«Nachbarn» eher als dass wir uns konkurrenzieren.

Seite 13


Führung muss sich

in einer immer

komplexeren Welt

verändern

Wolfgang Jenewein

Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen

Die Arbeitswelt von heute funktioniert

anders als früher: Sie ist volatiler, unsicherer

und komplexer geworden. Und

auch die Anforderungen der Generation

Y stellen Führungskräfte vor echte

Herausforderungen. Doch wie gehen

Unternehmen damit am besten um?

Es ist eine stille Revolution, die sich

gerade in unserer Arbeitswelt vollzieht:

Chefinnen und Chefs müssen fähig sein,

sich in ihre Leute einzufühlen, müssen

jeden Einzelnen besser machen und alle

zusammen begeistern für das gemeinsame

Ziel. Was im Fussball die Trainer Pep

Guardiola und Joachim Löw vorleben,

findet auch in unseren Unternehmen

immer mehr Anhänger: Nur wenn alle mit

Leidenschaft an einem Strang ziehen,

können wir in einer sich rasant wandelnden

Welt Siege feiern.

Der Abgasskandal zeigt das Ausmass

falscher Führungskultur, unter anderem

konnte er nur entstehen, weil niemand

von «unten» den Mut aufbrachte, denen

«da oben» zu sagen, dass man etwas Unmögliches

von den Ingenieuren verlangt.

Dabei wäre genau das eine wichtige

Grundvoraussetzung, um in einer digitalisierten

und sich ständig verändernden

Welt zu überleben. Zeitgemässe

Führungspersonen sollten die Leidenschaft

ihrer Mitarbeiter wecken und sie

zu Höchstleistungen motivieren, sodass

alle auf dasselbe Ziel hinarbeiten.

Unser Umfeld wird komplexer aufgrund

von Globalisierung und Internet

immer volatiler, unsicherer und komplexer.

Ein Vergleich zur Veranschaulichung:

Es dauerte 75 Jahre, bis 50 Millionen

Menschen das Telefon nutzten, aber nur

acht Monate, bis 50 Millionen Menschen

Twitter nutzten. Die Anforderungen

ändern sich also extrem schnell und es

gibt keine Stabilität mehr, aufgrund derer

einfache Lösungen gefunden werden.

Umso mehr sind Führungspersonen auf

ihr Team angewiesen. Einfach nur das

Tempo zu erhöhen und höhere Zielvorgaben

zu definieren, reicht nicht mehr aus.

Das führt nämlich nur dazu, dass Ziele

unreflektiert nur um des Zieles Willen

erreicht werden. Rentabilität und andere

wichtige Faktoren werden ausser Acht

gelassen. Oder es führt dazu, dass jede

Abteilung mit Scheuklappen auf ihre Ziele

zusteuert, ohne Rücksicht auf andere

Abteilungen oder Kooperation mit ihnen.

Das kann nicht gut für ein Unternehmen

sein. Doch richtig dramatisch wird es

dann, wenn sich die Mitarbeiter nicht

einmal mehr trauen, den Chefs zu sagen,

dass etwas schiefläuft.

Eine Vision formulieren

Viele Führungskräfte kümmern sich

nicht so gut um ihr Team, wie sie sollten.

Meist stehen sie entweder enorm unter

Druck oder sie haben sich im Laufe der

Beförderungen mehr zu Verwaltern

als zu Anführern weiterentwickelt. Als

Ausgleich für das schlechte Gewissen

organisieren sie dann Wildwassertouren

am Wochenende, um den Teamzusammenhalt

zu stärken. Am Montag geht

dann alles wieder seinen gewohnten

Gang. Man ahnt es schon: Echte Leader

machen es besser.

Als Motivation kann entweder ein

erstrebenswertes Ziel («Winning the

Princess») oder eine herausfordernde

Aufgabe («Killing the Dragon») formuliert

werden. Audi hatte beispielsweise eine

ganze Zeit lang die Vision: «Beat BMW!»

Diese Formulierung weckt zwar schnell

verborgene Kraftreserven, hat aber den

Nachteil, dass sie auf Dauer frustrieren

kann, wenn das Ziel nicht erreicht wird.

Ausserdem könnten die Mitarbeiter in

dem Fall dazu neigen, sich lediglich auf

den einen Konkurrenten zu fokussieren.

Dabei könnten die Fortschritte von Tesla,

Google und Co. unbemerkt bleiben und

das Unternehmen schliesslich kalt erwischen.

Besser ist es daher, das gesamte

Marktumfeld im Blick zu behalten.

Wenn Chefs lieber eine Prinzessin erobern

möchten, als einen Drachen zu töten,

stehen sie allerdings vor der Herausforderung,

eine Prinzessin zu definieren,

die für alle Mitarbeiter gleich attraktiv

ist. 100 Milliarden Euro Umsatzziel sind

vielleicht für die Kollegen aus dem Controlling

oder den Aufsichtsrat attraktiv,

aber für den Rest? Wie motivierend kann

das Erreichen einer solchen Zahl schon

sein? Sinnvoller ist es daher, sich auf die

Ursprünge des Unternehmens zu besinnen:

Wozu wurde das Unternehmen einst

gegründet? Welchen Dienst erweist es

den Menschen? Ein Hersteller von Hörgeräten

hat beispielsweise einen Imagefilm

gedreht, in dem gezeigt wird, wie ein

offenbar hörgeschädigter Säugling zum

ersten Mal ein Hörgerät angelegt bekommt

und er daraufhin anfängt, munter

vor sich hin zu kichern. Wenn das keine

Motivation ist, Hörgeräte zu bauen!

Die Mitarbeiter kennen, die man führt

Die Generation Y, also junge Menschen,

die ab 1985 geboren wurden, sind soge-

Seite 14

Seite 14


nannte «Digital Natives». Das Internet ist

selbstverständlicher Teil ihres Alltags –

ebenso wie sie die damit verbundene

Komplexität gewohnt sind. 100 Nachrichten

am Tag sind kein Problem für sie.

Chefs müssen sie nur noch dazu bringen,

dass sie diese Fähigkeiten in den Dienst

der Firma stellen.

Chefs sollten sich deshalb fragen:

Wie gut verstehen sie die Generation,

die mehr Wert auf Mobilität etwa über

Carsharing legt als auf den Besitz eines

eigenen Autos? Die es gewohnt ist,

sofort eine Rückmeldung zu ihrem Verhalten

zu bekommen, zum Beispiel über

sofortige Belohnungen auf Spiel- oder

Lernplattformen? Für diese Generation

ist ein ganzes Jahr bis zum nächsten

Feedbackgespräch eine Ewigkeit. Und

das ist nur ein Beispiel, wie sich die veränderten

Erwartungshaltungen auf den

Arbeitsalltag auswirken.

Schwarmintelligenz

Probleme gemeinsam im Team zu

lösen, ist in der Tierwelt schon lange ein

alter Hut. Riesige Vogelschwärme fliegen

beeindruckende Formationen, Ameisen

hinterlassen Duftstoffe, um den kürzesten

Weg zwischen Bau und Nahrung zu

markieren, und Fische tummeln sich in

Schwärmen, um potenziellen Angreifern

besser entkommen zu können. Menschen

versuchen nun ebenfalls diese

Phänomene für die Gesellschaft nutzbar

zu machen. Wie das gelingen kann, zeigt

Wikipedia. In einer Studie des Magazins

Stern wurde die Online-Enzyklopädie,

an der jeder mitarbeiten darf, mit einer

Durchschnittsnote von 1.7 bewertet – der

Brockhaus schaffte es nur auf eine 2.7.

Und das, obwohl die Wikipedia-Autoren

noch nicht einmal für ihr Engagement

bezahlt werden. Was würde wohl

passieren, wenn es Chefs gelänge, diese

Effekte auf ihr Team zu übertragen?

Tipps für die gute Mitarbeiterführung

Identifizierend: Als Führungskraft

sollten sich Ihre Mitarbeiter mit Ihnen

identifizieren können. Seien Sie ein Vorbild!

Der frühere Bahnchef Mehdorn hat

einmal gesagt, dass Bahnfahrten über

vier Stunden eine Tortur seien. Machen

Sie es bitte besser.

Inspirierend: Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter,

seien Sie eine Inspirationsquelle –

und zwar Tag für Tag! Nutzen Sie Videos,

Bilder, Rituale oder Anekdoten, um Ihre

Mitarbeiter emotional zu erreichen. Das

ist wichtig, damit sie alle gleichermassen

auf das gemeinsame Ziel hinarbeiten.

Intellektuell: In einer dynamischen

Welt ist es geradezu unmöglich für eine

einzelne Führungsperson, die Antwort

auf alle Fragen zu kennen. Wahrscheinlicher

ist es, dass Sie auf Ihr Team angewiesen

sind. Deswegen sollten sie offen

sein für Anregungen und die Kreativität

Ihrer Mitarbeiter fördern. Beziehen Sie

sie in die Lösung des Problems ein und

regen Sie zu Lösungsvorschlägen an.

FedEx hat bei einer Initiative, bei der

nach Lösungen gesucht wurde, wie alle

Sendungen innerhalb von 24 Stunden

ausgeliefert werden könnten, eine überwältigende

Resonanz bekommen.

Individuell: Je individueller Sie einen

Mitarbeiter fördern, desto besser kann er

seine Stärken entwickeln. Und das macht

Buchtipp

Wolfgang Jenewein

«Warum unsere Chefs plötzlich so

nett zu uns sind und warum sie es

wahrscheinlich sogar ernst meinen»

viel mehr Freude, als an den Schwächen

herumzufeilen. Sie würden schliesslich

auch keinen Weltklassetorwart dafür

rügen, dass er die ganze Saison über kein

Tor geschossen hat, oder?

Seite 15


BANK FRICK

Boost your

blockchain

business

In unserem Workshop am Finance Forum erfahren Sie mehr.

Jetzt anmelden unter finance-forum.li/Anmeldung

Bank Frick Bank & Frick Co. & AG Co. | Landstrasse AG | Landstrasse 14 | 9496 14 | 9496 Balzers Balzers | Liechtenstein | Liechtenstein

+423 388 +423 21 388 21 21 | bank@bankfrick.li 21 | bank@bankfrick.li | www.bankfrick.li | www.bankfrick.li | blog.bankfrick.li | blog.bankfrick.li


Blockchaingesetz:

Neugeschäft für die

ganze Branche

Stefan Rauti

Head of Blockchain Banking der Bank Frick

Mit dem Gesetz über Token und vertrauenswürdige

Technologien Dienstleister

(TVTG) gilt in Liechtenstein das

europaweit umfassendste Blockchaingesetz.

Das TVTG schafft weitgehende

Rechtssicherheit für die noch junge

Blockchain-Industrie und trägt damit

massgeblich zu deren Professionalisierung

bei. Bank Frick profitiert von

dieser Entwicklung und kann ihre Rolle

als führende Blockchain-Bank weiter

festigen.

Als führende Bank im Bereich des

regulierten Blockchain-Banking begrüsst

Bank Frick das neue Blockchaingesetz,

welches seit Jahresbeginn in Kraft ist.

Liechtenstein hat damit die europaweit

umfassendste Blockchain-Regulierung

geschaffen und seine Pionierrolle im Bereich

der Token-Ökonomie unterstrichen.

Für die Blockchain-Industrie und die

aufkeimende Token-Ökonomie liegt der

optimale Ankerpunkt damit in Liechtenstein.

Das Blockchaingesetz bietet nicht

nur wegweisende Rahmenbedingungen

und Rechtssicherheit, sondern es trägt

auch massgeblich zur weiteren Professionalisierung

der Branche bei und stärkt

damit das Vertrauen in diesen neuen

Markt.

Stetige Entwicklung

Bereits vor der Verabschiedung dieser

wegweisenden Rahmenbedingungen hat

sich Bank Frick im Blockchain-Banking

beträchtliches Know-how angeeignet.

Als lizenzierte Vollbank legte Bank Frick

hier von Anfang an dieselben strengen

gesetzlichen Massstäbe an, die auch

im klassischen Bankgeschäft gelten.

Das Thema wurde dabei nicht isoliert

betrachtet, sondern es wurde in allen

kritischen Abteilungen entsprechendes

Fachwissen aufgebaut: im Business-Development,

in der Kundenbetreuung, im

Handel und – ganz wichtig – in der Compliance.

Somit beschäftigt Bank Frick

heute Business- und Compliance-Spezialisten

mit ausgewiesener Banken- und

Kryptoerfahrung.

Unter Einhaltung strenger gesetzlicher

Vorgaben hat Bank Frick bereits vor

einigen Jahren eine sogenannte Cold-

Storage für Bitcoin und Ethereum eingerichtet.

Im Jahr 2018 wurde der erste

regulierte Alternative Investmentfonds

(AIF) mit Kryptoinvestments bewilligt.

Und Ende 2019 bewilligte die Finanzmarktaufsicht

(FMA) Liechtenstein den

ersten voll regulierten AIF in Europa,

welcher die Ausgabe von tokenisierten

Fondsanteilen ermöglicht – ein grosser

Schritt für Bank Frick, aber vor allem

auch für die Blockchain-Branche.

Ideale Rahmenbedingungen

Liechtensteins umfassende gesetzliche

Rahmenbedingungen im Bereich

Blockchain bieten etablierten Unternehmen,

Start-ups, Anlegern und Kryptobörsen

die Möglichkeit, ihr Blockchain-Geschäft

in einem sicheren regulatorischen

Umfeld zu boosten. Diese Rahmenbedingungen

sowie die beraterische

und regulatorische Kompetenz der

Blockchain-Expertin Bank Frick schaffen

ideale Voraussetzungen für die erfolgreiche

Umsetzung von Geschäftsideen

und die Teilnahme an der aufstrebenden

Token-Ökonomie.

Blockchaingesetz bietet Chancen für

Neugeschäft

Das neue Blockchaingesetz bietet viele

Chancen für Neugeschäfte – insbesondere

für klassische Akteure, welche bisher

noch nicht mit der Blockchain-Technologie

und deren Vorteilen vertraut sind

oder mit der Umsetzung Blockchainbasierter

Produkte noch zögern. Beispielsweise

besteht für Vermögensverwalter

die Möglichkeit, eigene Produkte als

Token zu emittieren. Hierzu ist eine Zertifizierung

als Token-Emittent durch die

FMA erforderlich. Bank Frick hat in diesem

Bereich grosse Erfahrung und steht

mit ihrem Know-how zur Verfügung.

Mit ihrem One-Stop-Shop-Ansatz

unterstützt Bank Frick die Pläne von

Intermediären und bietet Handels- und

Verwahrdienstleistungen für Kryptovermögenswerte,

unterstützt den Token-

Verkauf und entwickelt massgeschneiderte

Kryptostrukturierungslösungen.

Bank Frick ist somit der ideale Ansprechpartner,

wenn es um die Auslotung der

Chancen des TVTG und die Generierung

von Neugeschäften geht.

Seite 17


Nachhaltige

Vorsorge

mit Weitblick

Jeder Mensch sollte nach seinen

Möglichkeiten vorsorgen und im Alter

sorglos leben können. Wir bieten eine

nachhaltige und sichere Vermögensanlage

über Generationen hinweg.

PrismaLife AG

Industriering 40, 9491 Ruggell

Fürstentum Liechtenstein

kundenservice@prismalife.com

www.prismalife.com

Besuchen Sie unseren Workshop

„ESG-Kriterien und Regulierung“ mit

Klimaforscher Prof. Anders Levermann

als Gastredner auf dem Finance Forum

Liechtenstein am 11. März 2020 um 11.30 Uhr.


Persönliche Vorsorge

mit positivem

Klimabeitrag

Holger Beitz

CEO der PrismaLife AG

Ende 2018 hat die PrismaLife AG ihr

Aktienportfolio komplett auf Nachhaltigkeitskriterien

umgestellt.

Ziel war es, einen möglichst hohen

ESG-Score zu erreichen. Mit mehreren

Optimierungsschritten haben wir bis

Ende 2019 einen Nachhaltigkeits-Score

von 75.4 Prozent erzielt.

Was bedeutet dieses Engagement nun

in der Praxis? Tatsächlich bietet die Kapitalanlage

einen überzeugenden Hebel,

um die persönliche Umweltbilanz zu

verbessern. Investments in nachhaltige

Anlagen können gegenüber einem konventionellen

Portfolio rund 40 Prozent

bzw. pro 10 000 Euro Anlagevolumen

zwei Tonnen Treibhausgase pro Jahr einsparen.

Das zeigte eine Studie im Auftrag

der deutschen Bundesregierung bereits

im Jahr 2010. Die genannten Werte entsprechen

den Emissionen von rund 800

Litern Dieselkraftstoff oder einer Autofahrt

von gut 10 000 Kilometern.

Mit der Umstellung des globalen Aktienportfolios

reduzierte die Prisma Life AG

indirekt ihren CO 2

-Impact je 100 000 Euro

Investment gegenüber dem bisherigen

Anlageportfolio um rund 2.5 Tonnen CO 2

.

Damit liegt sie rund 25 Prozent unter den

Emissionen des Benchmark-Portfolios

MSCI World.

Nachhaltigkeitsziele konkurrieren mit

klassischen Anlagezielen

Die Höhe des «Ersparnis» hängt natürlich

davon ab, wie das Zielportfolio

aussieht. Der einfachste Weg wäre, ausschliesslich

in Unternehmen zu investieren,

die kaum Emissionen produzieren,

wie etwa viele Dienstleistungsunternehmen.

Doch das entspricht nicht den

realen Zielen und Bedingungen einer

Kapitalanlage, die Rendite, Liquidität und

Risiko im Gleichgewicht halten muss.

Es entstehen also Zielkonflikte, deren

Handhabung die entscheidende Herausforderung

ist. Als Versicherungsgesellschaft

verfügen wir mit allen Investments

über einen grossen Hebel in der

nachhaltigen Anlagepolitik und können

Anlagen breit streuen. Das gilt nicht nur

für den Bereich der Ökologie bzw. der

CO 2

-Emissionen, sondern auch für die

Themenfelder Soziales und Governance.

So beschreibt der von uns verwendete

Sustainability-Index der Kapitalanlage

auch die Gesamtheit der Erfüllung von

ESG-Kriterien.

Individuelle Wahl nachhaltiger

Investments verbessert Footprint

Aus Sicht der Versicherungsnehmer

bieten sich aber noch weitergehende

Möglichkeiten, den persönlichen CO 2

-

Footprint zu optimieren. Denn die fondsgebundenen

Lebensversicherungen der

PrismaLife AG eröffnen den Kunden auch

bei der individuellen Anlage ein umfangreiches

Angebot von nachhaltigen

Fonds – neben den nach ESG-Kriterien

optimierten Deckungsstock-Anlagen.

So kann der Vorsorgesparer zwei Ziele

gleichzeitig erreichen: eine persönliche

Altersversorgung aufbauen und mit

seinem Vermögen Nachhaltigkeitsziele

unterstützen.

Solvabilitätsanforderungen setzen der

ESG-Optimierung Grenzen

Bei der Umstellung auf die nachhaltige

Ausrichtung unserer Kapitalanlage

mussten wir allerdings auch feststellen,

dass die Regulierung die Erfüllung von

ESG-Zielen limitiert. Denn viele ESGkonforme

Investments erfordern eine

hohe Kapitalunterlegung, die zu einer

Verschlechterung der ausgewiesenen

Solvabilitätsquoten führt. Hier ist es

sicherlich erforderlich, die Regelungen

unter Berücksichtigung zusätzlicher

ESG-Kriterien weiterzuentwickeln.

Mit diesem Thema beschäftigen wir

uns in unserem diesjährigen Workshop

des Finance Forum Liechtenstein, zu dem

ich Sie herzlich einlade. Als Gastredner

begrüssen wir Klimaforscher Prof.

Anders Levermann.

Seite 19


www.pwc.li

Wir sind in

Liechtenstein, weil

Sie es auch sind!

Unsere Kundennähe ist einzigartig. Deshalb bauen

wir unsere Präsenz in Liechtenstein aus.

PwC und Liechtenstein verbinden seit vielen Jahren eine

vertrauensvolle und erfolgreiche Partnerschaft. Wir sind

bereit für weitere Erfolgsgeschichten.

Gerne schreiben wir das nächste Kapitel mit Ihnen.

Wir freuen uns auf Sie!

Wir sind

umgezogen!

Besuchen Sie

uns in Ruggell

Claudio Tettamanti, Partner und Leiter Wirtschaftsprüfung

+41 58 792 74 46, claudio.tettamanti@ch.pwc.com

Martin A. Meyer, Partner und Leiter Steuerberatung

+41 58 792 42 96, martin.meyer@ch.pwc.com

PwC Liechtenstein, Industriering 40 / Kokon 2, Postfach, LI-9491 Ruggell

© 2020 PwC. All rights reserved. “PwC” refers to PricewaterhouseCoopers AG and PricewaterhouseCoopers GmbH, which are member firms of

PricewaterhouseCoopers International Limited, each member firm of which is a separate legal entity.


Liechtenstein als

Family Office Standort

Claudio Tettamanti

Marktleiter Liechtenstein, dipl. Wirtschaftsprüfer, PwC Liechtenstein

Martin Meyer

Leiter Tax & Legal Liechtenstein, dipl. Steuerexperte,

dipl. Treuhandexperte und Treuhänder (Liechtenstein), PwC Liechtenstein

Die zunehmende Komplexität bei der

globalen Vermögensverwaltung führt

zur Suche nach geeigneten Standorten,

die nachhaltig den internationalen

Anforderungen entsprechen. Das

Fürstentum Liechtenstein bietet sich

insbesondere als geeigneter Standort

aus Sicht der Nachfolgeplanung und

des Vermögensschutzes an.

Erfolgsfaktoren des Standorts

Liechtenstein sind insbesondere die

Zugehörigkeit zu den zwei Wirtschaftsräumen

EWR und Schweiz, eine liberale

Wirtschaftsordnung, ein effizientes

Behörden- und Aufsichtswesen sowie

ein hoher Grad an Rechtssicherheit.

Die steuerlichen und rechtlichen

Rahmenbedingungen sind optimal für

Unternehmertum und entsprechen

den internationalen Standards. Offshore-Standorte

und Strukturen zur

Vermeidung von Steuern werden von

verschiedenen internationalen Initiativen

auf den Prüfstand gestellt. Liechtenstein

als Onshore-Standort in der Mitte

Europas hat ein modernes, international

konformes Steuersystem entwickelt, das

den Bedürfnissen der neuen globalen

Standards entspricht. Das Steuersystem

ist darauf ausgerichtet, die Komplexität

und den Verwaltungsaufwand für multinationale

Unternehmen und Unternehmer

zu reduzieren und durch innovative

Lösungsansätze zusätzliche Anreize zu

schaffen. Die Einfachheit des Steuersystems

in Verbindung mit der Stabilität des

politischen Umfelds führt zu einer hohen

Planungssicherheit für Investoren, die

einen Wirtschaftsstandort zur Strukturierung

ihrer internationalen Investitionen

suchen.

Family Offices

Ein Family Office kann sowohl auf eine

Familie (Single Family Office) oder auf

mehrere Familien (Multi Family Office)

ausgerichtet sein. Ausgestaltet in Form

einer Gesellschaft dient es in beiden

Fällen oftmals auch als Investitions- und

Beteiligungsgesellschaft. Liechtenstein

gilt als geeigneter Standort für Family

Offices u.a. aufgrund der stabilen und

liberalen Wirtschaftspolitik und dem

modernen Gesellschaftsrecht. Liechtenstein

hat eine lange Tradition in der

Verwaltung von Vermögen in der Form

von Family Offices.

Protected Cell Company (PCC)

Ein innovativer Lösungsansatz besteht

im Bereich der internationalen

Vermögensverwaltung durch die Verwendung

der Organisationsform einer

liechtensteinischen PCC. Dabei wird

einerseits eine Zusammenführung der

bestehenden Strukturen eines Family

Offices ermöglicht und andererseits

kann im Zuge der Substanzerfordernisse

ein Zusammenschluss der Vermögenswerte

und folglich eine Erhöhung der

Substanz erreicht werden. Die zuvor auf

verschiedene Vehikel aufgeteilte Substanz

wird somit unter der Verwendung

einer PCC konsolidiert. Investitionen

und Beteiligungen können dadurch in

haftungsrechtlich separierte Segmente

unterteilt und gegliedert werden. Der

Vorteil einer konsolidierten Substanz

in einer einzelnen Gesellschaft für ein

Family Office besteht in der Reduktion

von Strukturkosten sowie in der Nutzung

von Synergieeffekten in der Verwaltung

der Vermögenswerte.

Vermögensstrukturierung über

regulierte Anlagefonds

Für Family Offices geeignete Rechtsträger

sind zudem die Anlage-Kommanditgesellschaft

und die Anlage-Kommanditärengesellschaft

unter dem

AIFM-Gesetz. In einer Anlage-Kommanditgesellschaft

muss nur ein Partner unbeschränkt

haften. Alle anderen Partner

haften lediglich bis zu den eingetragenen

Investitionen. Beim unbeschränkt

haftenden Partner kann es sich entweder

um eine liechtensteinische oder

ausländische natürliche oder juristische

Person handeln. Im Gegensatz dazu gibt

es in der Anlage-Kommanditärengesellschaft

keinen unbeschränkt haftenden

Partner. Alle Partner haften lediglich im

Ausmass ihrer eingetragenen Einlagen.

Die Anlage-Kommanditgesellschaft

besitzt eine ähnliche Struktur wie die luxemburgische

SICAR, die amerikanische

Limited Partnership oder die Schweizer

Kommanditgesellschaft für kollektive

Kapitalanlagen.

Einfluss der Schweizer Unternehmenssteuerreform

auf den Family Office

Standort Liechtenstein

Mit der Annahme des Bundesgesetzes

über die Steuerreform und die AHV-Finanzierung

(STAF) vom 19. Mai 2019

werden in der Schweiz ab 2020 weitreichende

Veränderungen stattfinden,

insbesondere mit der Abschaffung der

privilegierten Statusgesellschaften.

Ersatzmassnahmen als Ausgleich für die

den Standort Schweiz schwächenden

Veränderungen werden in einigen Bereichen

eingeführt, jedoch nicht in allen.

Dabei kann Liechtenstein in Kombination

mit der Schweiz eine Alternative bzw.

Lösung für nachhaltige Strukturen im

Family Office Bereich in der Zukunft sein.

Im Internationalen Verhältnis hat Liechtenstein

zusammen mit der Schweiz die

Möglichkeit, sich als Standort mit innovativen

Kompetenzvorteilen im Bereich

der internationalen Vermögensverwaltung

durch Family Offices zu etablieren.

Seite 21


Werbung

Besuchen Sie unseren Workshop auf dem FFL 2020

Vaduzer Saal | Vaduz | 11.03.2020 | 11.30 Uhr

Warum bietet Xetra-Gold ® mehr als nur ein Papier?

Das Gold-Wertpapier lässt sich einfach wie eine Aktie auf Xetra ordern,

daher Xetra-Gold ® .

Anders als bei anderen Goldpapieren lagern wir tatsächlich Gold für Sie ein.

In einem der sichersten Tresore Deutschlands, bei der Deutschen Börse.

Fairness ist uns wichtig: Anleger erhalten bei Xetra-Gold ® den aktuellen

(Spot)-Goldpreis, wie er an den Weltmärkten von Profis, z. B. in London,

gehandelt wird.

Xetra-Gold ® ist handelbar über Ihre Hausbank

oder Ihren Onlinebroker unter der Wertpapierkennnummer:

WKN A0S9GB

Jetzt scannen

für weitere

Goldfakten

www.xetra-gold.com

© Deutsche Börse Commodities GmbH. Stand: 10.01.2020. Bei der vorliegenden Anzeige handelt es sich um eine Werbemitteilung. Die in dieser Anzeige enthaltenen Angaben stellen weder eine

Anlageberatung noch eine Anlageempfehlung dar. Die rechtlich verbindlichen Informationen zu den Wertpapieren sind dem Basisinformationsblatt sowie dem jeweils geltenden Prospekt nebst

etwaiger Nachträge und den Emissionsbedingungen zu entnehmen. Diese Dokumente können online unter www.xetra-gold.com/downloads heruntergeladen werden oder sind bei der Deutsche

Börse Commodities GmbH, 60485 Frankfurt am Main, kostenfrei erhältlich. Anleger sollten beachten, dass eine Billigung des Prospekts durch die BaFin nicht als Befürwortung der Wertpapiere zu

verstehen ist. Die Wertpapiere stellen kein einfaches Produkt dar und können schwer zu verstehen sein. Es wird empfohlen, dass Anleger den Prospekt nebst etwaiger Nachträge lesen, bevor sie eine

Anlageentscheidung treffen, um die Risiken und Chancen einer Investition in die Wertpapiere vollständig zu verstehen. Der Vertrieb der Wertpapiere unterliegt in bestimmten Rechtsordnungen

Beschränkungen. Die Veröffentlichung dieser Werbemitteilung sowie ein Vertrieb der hierin beschriebenen Wertpapiere dürfen nur in solchen Rechtsordnungen erfolgen, in denen dies nach den

jeweils anwendbaren Rechtsvorschriften zulässig ist. Die Wertpapiere dürfen weder innerhalb der USA noch an oder für Rechnung von US-Personen oder in den USA ansässige Personen zum Kauf

angeboten oder an diese verkauft werden. Bei der Zeichnung sowie beim Erwerb oder Verkauf der Wertpapiere im Sekundärmarkt können Transaktionskosten und Vertriebsprovisionen anfallen.

Xetra-Gold ® ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG. Die Deutsche Börse Commodities GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutsche Börse AG sowie der Commerzbank AG,

Deutsche Bank AG, DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main, B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA, der Vontobel Beteiligungen AG sowie der Umicore AG & Co. KG.

Der eingetragene Geschäftssitz der Deutsche Börse Commodities GmbH befindet sich in der Mergenthalerallee 61, 65760 Eschborn, Deutschland.


Die effiziente Art

Gold zu handeln

Steffen Orben

Geschäftsführer Deutsche Börse Commodities GmbH

Xetra-Gold® wird von institutionellen

und privaten Investoren genutzt, um

flexibel und kostengünstig an der Entwicklung

des Goldpreises zu partizipieren.

Das Wertpapier verbindet die

Wertsicherheit von physischem Gold

mit der Effizienz des Börsenhandels.

Gold ist die älteste und härteste Währung

der Welt, die gerade in Krisenzeiten

ihre Stärken demonstriert. Kein Wunder

also, dass das Edelmetall angesichts der

zahlreichen geopolitischen Herausforderungen

weltweit sehr populär ist. Dies

ist jedoch nicht der einzige Grund für die

Beliebtheit von Gold: Bei institutionellen

wie auch privaten Anlegern gleichermassen

hat sich die Erkenntnis durchgesetzt,

dass schon eine Goldbeimischung von

fünf Prozent die risikobereinigte Performance

eines typischen Aktien/Anleihen-

Portfolios verbessern kann.

Gold so kosteneffizient wie

eine Aktie handeln

Obwohl beispielsweise die Deutschen

Vorreiter im privaten Goldbesitz sind,

kaufen sie überwiegend ganz klassisch

Barren oder Goldmünzen. Sie bevorzugen

«the real deal» gegenüber Wertpapieren

wie zum Beispiel Zertifikaten,

die die Preisentwicklung von Gold nachvollziehen.

Klar: Goldbarren können nicht

durch Insolvenz ihrer Emittenten wertlos

werden. Der Handel mit physischem

Gold hat allerdings auch einen grossen

Nachteil gegenüber börslich gehandelten

Wertpapieren: die Kosten. Bereits

beim Kauf macht sich die im Vergleich

zum Börsenhandel erheblich grössere

Handelsspanne bemerkbar, und dazu

kommen noch die Lagerkosten – entweder

zuhause unter teuren Sicherheitsvorkehrungen

oder im Safe einer Bank

mit monatlichen Mietkosten. Dabei gibt

es doch eine viel effizientere Lösung.

Ein Wertpapier wie ein Goldbarren

Xetra-Gold ist ein physisch besichertes

ETC (Exchange-Traded Commodity),

das an der Frankfurter Börse gehandelt

wird. Das heisst: Für jeden Anteilschein

Xetra-Gold wird im deutschen

Zentraltresor für Wertpapiere, einem

der sichersten Tresore in Deutschland,

exakt ein Gramm Gold hinterlegt. Der

Goldbestand steigt deshalb, wenn Investoren

das Xetra-Gold-Wertpapier

über die Börse kaufen. Kürzlich haben die

Goldbestände von Xetra-Gold erstmals

die 200-Tonnen-Marke überschritten.

Das ist ein Anstieg von fast 20 Tonnen

seit Jahresbeginn 2019. Das verwahrte

Vermögen beläuft sich derzeit auf 8.8

Milliarden Euro.

Ein grosser Vorteil von Xetra-Gold sind

dabei die geringen Anschaffungskosten:

Der Preis von Xetra-Gold entspricht

nahezu eins zu eins dem Grosshandelspreis

in Euro pro Gramm am internationalen

Goldmarkt. Für die Verwahrung der

eingelagerten physischen Goldbarren

fällt eine Gebühr von 0.3 Prozent plus

Mehrwertsteuer an.

Eigenständige Anlageklasse

Gleichzeitig kann Xetra-Gold über

die Börse flexibel und sicher gehandelt

werden. Die hohe Liquidität – schliesslich

ist Xetra-Gold eines der erfolgreichsten

Gold-ETCs in Europa – garantiert dabei

sehr enge An- und Verkaufspreise. Xetra-Gold-Anleger

können sich übrigens

jederzeit ihr Investment in Form von

Goldbarren ausliefern lassen. Denn auch

Xetra-Gold ist «the real deal». Seit der

Einführung von Xetra-Gold im Jahr 2007

haben Anleger von dieser Möglichkeit

1053 Mal Gebrauch gemacht. Insgesamt

wurden dabei 5.1 Tonnen Gold

ausgeliefert.

Diese Entwicklung zeigt, dass sich

Gold in den vergangenen Jahren zu einer

eigenständigen Anlageklasse entwickelt

hat. Die Anbieter von Xetra-Gold beobachten

eine anhaltend hohe Goldnachfrage,

die sowohl von institutionellen als

auch von privaten Anlegern kommt. Auch

immer mehr Vermögensverwalter und

Family Offices setzen Gold zur Absicherung

ihrer Portfolios ein. Xetra-Gold

ist in Deutschland, Liechtenstein, der

Schweiz und seit Kurzem in den nordischen

Ländern Dänemark, Finnland,

Norwegen und Schweden erhältlich.

Deutsche Börse Commodities GmbH

Die Emittentin Deutsche Börse Commodities

GmbH mit Sitz in Eschborn ist

ein Gemeinschaftsunternehmen der

B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA, der

Commerzbank Aktiengesellschaft, der

Deutsche Bank AG, der Deutsche Börse

AG , der DZ Bank AG Deutsche Zentral-

Genossenschaftsbank, Frankfurt am

Main, der Umicore AG & Co. KG und der

Vontobel Beteiligungen AG. Umicore

AG & Co. KG ist eine Konzerntochter

der Umicore S.A., die weltweit mehrere

Goldraffinerien betreibt und Goldbarren

herstellt. Der einzige Geschäftszweck

der Emittentin ist es, dem Markt die zu

100 Prozent mit Gold hinterlegte Inhaberschuldverschreibung

Xetra-Gold zur

Verfügung zu stellen und einen effizienten,

transparenten und kostengünstigen

Handel dieser Verbriefungsform von

physischem Gold zu ermöglichen. Ungeachtet

der genannten Chancen bestehen

auch Risiken wie z. B. das Markt- oder

Emittentenrisiko. Für eine vollständige

und ausführliche Darstellung aller mit

einer Anlage in Xetra-Gold verbundenen

Risiken ist es empfehlenswert den Prospekt

zu lesen: https://www.xetra-gold.

com/downloads/

Seite 23



Privatbanken in der

Public Cloud

Marcel Schlagenhauf

Sales Manager ERI Bancaire SA

Innovationsdruck, zunehmende Regulierung

und sinkende Margen setzen

vor allem kleinere und mittlere Banken

unter Druck. Abhilfe gegen diesen

Kostendruck kann der Einsatz neuer

Technologien im Bereich von Cloud-

Lösungen leisten.

Es gibt nur wenige Branchen, die so

stark reguliert sind wie das Bankwesen.

Auf fast jeder Regierungsebene, von der

regionalen bis hin zur internationalen,

regeln häufig aktualisierte Vorschriften

nicht nur die Art und Weise, wie die

Finanzen verwaltet werden, sondern

auch, wie mit den zugrunde liegenden

Informationen, die diese Beziehungen

widerspiegeln, umgegangen werden soll.

Hinzu kommt, dass die gesamte Finanzindustrie

unter sinkenden Margen leidet.

Innovative, agile Start-up-Unternehmen

in der Fintech-Welt bringen neue Produkte,

Lösungen und Technologien, wie

zum Beispiel Blockchain, auf den Markt

und drängen damit in die angestammten

Märkte der Banken ein. Speziell

kleinere bis mittlere Banken, zu denen

viele Unternehmen der Private–Banking

Branche gehören, sind gefordert diesen

Herausforderungen mit innovativen Geschäftsmodellen

und dem Einsatz von

modernen Technologien und Betriebsmodellen

zu begegnen.

Mit Blick auf den Privatbankenmarkt

hat ERI mit verschiedenen Partnern

lokale und internationale Software as a

Service (SaaS) Modelle entwickelt. Nebst

den Outsourcing Partnern Swisscom AG

und ITpoint Systems AG bietet ERI neu

auch in Zusammenarbeit mit dem langjährigen

Business Partner IBM ein Cloudgestütztes

SaaS-Modell an. Gemeinsam

entwickelten sie einen Prototyp des

Bankensystems, der in der öffentlichen

IBM Cloud betrieben werden kann und

den IBM Cloud Kubernetes Service zur

Verwaltung von Containern beinhaltet.

Der Prototyp wurde in der IBM Cloud-Anlage

in Frankfurt getestet.

Moderne und robuste Architektur

Das Angebot basiert auf einer sicherheitsrelevanten

Plattform mit moderner

und robuster Architektur. Das System

ist auf Zuverlässigkeit, Flexibilität und

Verfügbarkeit ausgelegt, um einerseits

Ausfallzeiten zu vermeiden - vor allem

im ständig zunehmenden Bereich Mobilebanking

werden Störungen oder gar

Ausfälle kaum toleriert und andererseits

sich ändernden Geschäftsmodellen oder

zukünftigem Wachstum anzupassen.

Vor Jahren wäre ein Cloud-Ansatz,

vor allem wegen Sicherheitsbedenken,

für ein Bankensystem kaum vorstellbar

gewesen. Mittlerweile sind solche Technologien

aber weitgehend akzeptiert

und werden immer häufiger verlangt und

eingesetzt. Während die grossen Retailund

Universal Banken meistens auf Private

Clouds setzen, ist nicht zuletzt aus

Kostengründen für kleinere Institute ein

SaaS-Modell basierend auf einer Public

Cloud meistens die optimale Lösung.

Sicherheit hat oberste Priorität

Gerade in der Finanzindustrie ist Sicherheit

von grösster Bedeutung. Speziell

der Bereich Kundendaten ist äusserst

sensibel. Es stellen sich Fragen wie: Wo

befinden sich die Daten physisch? Wie

werden die Daten geschützt? Wer kann

auf sie zugreifen? Welche Backup-Szenarien

stehen zur Verfügung? Welche

Desaster-Recovery-Möglichkeiten

werden angeboten? Natürlich muss auch

das generelle Sicherheitsdispositiv, zum

Beispiel Gebäudezutritt, Strom, Kühlung

und so weiter auf dem höchstmöglichen

Sicherheitsstandard sein.

Die Zusammenarbeit mit unseren

Partnern wie zum Beispiel mit IBM, nach

wie vor einem der weltweit führenden

Technologie-Unternehmen, das riesige

Mengen an Energie, Geld und Ressourcen

in den Schutz der Daten investiert und

die Tatsache, dass heute die Rechenzentren

bestmöglich geschützt sind, sowie

die Einhaltung der Anforderungen der

Europäischen Bankbehörde (EBA) und

der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht

(FINMA) an Rechenzentren-Betreiber,

sowie an die Sicherheit, Speicherung

und Aufbewahrung von Daten, räumen

allfällige Bedenken diesbezüglich aus.

Kosten und Aufwand minimieren

Für unsere aktuellen und zukünftigen

Kunden bedeutet unser SaaS-Angebot

eine Möglichkeit, die Infrastrukturgrösse

auf eine moderne, flexible, sichere und

kostengünstige Art anzupassen und die

Infrastruktur-Services sowie bei Bedarf

auch die Applikationsbetreuung auszulagern.

Unter dem Strich also eine Chance,

die Kosten zu minimieren, die Bank

system- und betriebstechnisch auf den

neusten Stand zu bringen und sich somit

zeitraubenden Aufgaben im Bereich Infrastruktur

und Systemmanagement zu

entledigen. Man ist für den immer härter

werdenden Konkurrenzkampf gerüstet

und kann den Fokus wieder auf das

essentielle, nämlich das Kerngeschäft

legen.

Seite 25


Das modernste

E-Banking – mit AI machen

wir es noch besser!

Schon jetzt haben wir mit Features wie Open-, Voice- und Multi-Banking die modernste

E-Banking-Lösung der Schweiz. Mit AI-basierten Dienstleistungen machen wir es noch besser.

Profitieren Sie von Personalisierung, automatischer Datenanalyse und Leadgenerierung

sowie der automatisierten Analyse der Depotauszüge von Drittbanken. Interesse geweckt?

Dann lassen Sie sich von den ungeahnten Möglichkeiten überzeugen und kontaktieren

Sie Samuel Scheidegger, Head Products: +41 44 497 75 00

Wir digitalisieren Ihr Unternehmen.

ti8m.com/ebanking


Banken müssen ihr

E-Banking neu denken

Stefan Rüesch

Head of Digital Banking ti&m

Samuel Scheidegger

Head Products ti&m

Schweizer Banken müssen ihr E-Banking

zu einem vollwertigen Sales- und

Marketing-Channel weiterentwickeln,

nur so können sie langfristig gegen die

Konkurrenz von Neo-Banken bestehen.

Der häufigste Kontaktpunkt von

Kunden mit ihrer Bank ist heute klar das

E-Banking, wie nicht zuletzt die «ti&m-

Trendstudie Banken» zeigt. 89 Prozent

von 1000 befragten Kunden gaben an,

dass sie E-Banking nutzen. 66 Prozent

der Befragten nutzen das E-Banking

mindestens einmal wöchentlich. Daher

müssen Banken diese Interaktionen nutzen,

um dem Kunden neue Self-Service-

Dienstleistungen anbieten oder passende

personalisierte Angebote machen zu

können. Das E-Banking muss sich daher

von der reinen Transaktionsplattform

zu einem Touchpoint und damit zu einem

vollwertigen Sales- und Marketing-

Channel weiterentwickeln. Damit haben

die Banken im Kampf um die Kundenschnittstelle

einen wichtigen Trumpf

in der Hand – einen «unfair advantage»

gegenüber allen neuen Anbietern.

Modularität und Offenheit sind die

Anforderungen an ein modernes

E-Banking

Viele E-Bankings sind heute als

monolithische, unflexible Plattformen

aufgebaut, welche zwar alle Bankdienstleistungen

abbilden, aber eine Nutzung

als Interaktionsplattform verunmöglichen.

Folgende Kriterien muss daher ein

zukunftsfähiges E-Banking erfüllen:

Open Banking Architektur

Eine flexible Architektur, welche die

rasche und kostengünstige Integration

von Drittanbietern möglich macht. Mit

dem Mix aus Standard-Leistungen und

individuellen Angeboten kann eine Bank

ihren Kunden ein Ökosystem anbieten,

welche ihre Strategie widerspiegelt.

Rasche und kostengünstige Integration

Nur so können Banken agil auf neue

Angebote der Konkurrenz oder veränderte

Kundenbedürfnisse reagieren.

Modularität

Der Aufbau der Plattform muss so

konzipiert sein, dass Services unabhängig

integriert werden können, ohne dass

jedes Mal die gesamte Plattform davon

tangiert wird.

Developer-Kit

Eine Entwicklungsumgebung ermöglicht

es der Bank, eigene Dienstleistungen

zu entwickeln und zu integrieren.

User Experience

Ein User-Interface, das einfach angepasst

werden kann. Nur so kann die Nutzung

optimiert und an neue Erkenntnisse

oder Bedürfnisse angepasst werden.

Process Engine

Banken müssen ihre Prozesse modellieren

und anpassen können und mit

dem Kernsystem verbinden können. In

Verbindung mit dem Integrations-Layer

können Produkteröffnungen wie etwa

die Hypothekenverlängerung automatisiert

abgewickelt werden.

Integrations-Layer / API

Die Integrationsschicht muss es ermöglichen,

dass alle Daten im Kernsystem

landen – auch Marketing- oder

Salesrelevante Daten. Dies ist die

Voraussetzung für die Automatisierung

von Self Services wie Adressänderungen

oder Produkteröffnungen.

Personalisierung

Ein E-Banking muss heute fähig sein,

das Benutzerinterface individuell an den

Kunden und dessen Bedürfnisse anzupassen

sowie dem Kunden individuelle

Angebote anzuzeigen.

Analytics

Die Analyse des Kundenverhaltens ist

die Basis für den weiteren Ausbau der

Plattform und für die Erfolgskontrolle

der digitalen Massnahmen.

Cloud-Fähigkeit

Als neustes und modernstes E-Banking

der Schweiz erfüllt das neue E-Banking

von ti&m all diese Anforderungen

und erfüllt bereits heute die Anforderungen

des «Open Banking». Zahlreiche

innovative Features wie Multi Banking,

Bulk Scanning von Einzahlungsscheinen,

eine Suche über allen Content und alle

Transaktionsdaten hinweg oder ein neuartiger

Zahlungsassistent verschaffen

Banken weitere Wettbewerbsvorteile.

Mit dem neuen, voll Cloud-fähigen

E-Banking von ti&m gelingt ein wichtiger

Schritt in der Weiterentwicklung des

E-Bankings und hilft damit Banken bei

der Verteidigung der Kundenschnittstelle

gegen ausländische Konkurrenz.

Seite 27


Lesen Sie es

kommen.

Im neuen Finanzmedium für

versierte Anleger finden Sie Artikel,

die nicht an der Oberfläche kratzen,

sondern sorgfältig recherchiert in

die Tiefe gehen. Und Ihnen helfen,

vorausschauend zu handeln.

Ganz ohne Ablenkung durch den

täglichen Lärm der Börse.

Wir laden Sie ein, uns einen Monat

lang kennenzulernen. Kostenlos

und unverbindlich.

go.themarket.ch/FFL

Neue Zusammenhänge

und Strategien für Anleger.

100% unabhängig.

The Market

Jetzt 30 Tage

kostenlos

probelesen

go.themarket.ch/FFL

Kein Abo. Keine Kreditkarte.

Keine automatische Verlängerung.

100% unverbindlich und kostenlos.

go.themarket.ch/FFL


Was der Anleger von

heute erwartet

Max Heinzle

CEO 21.finance AG

Bankenkrise, Niedrigzinsphase und

so weiter: Banken haben heutzutage

schwer zu kämpfen um die Gunst der

Anleger. Trends wie die Digitalisierung

tun ihr Übriges, um das Geschäft der

Vermögensanlage zu disruptieren.

Neue Geschäftsmodelle sind entstanden,

die sich mit den Ansprüchen der

neuen Anlegergeneration auseinandergesetzt

haben.

Das aktuelle Bankenbarometer

Schweiz von Ernst & Young spricht für

sich: Waren es im Jahr 2000 noch 375

Banken in der Schweiz, hat sich die Anzahl

bis 2017 auf 253 reduziert. Eine ähnliche

Entwicklung zeichnet sich bei der

Anzahl der Schweizer Bankfilialen sowie

der Mitarbeitenden im Bankenbereich ab.

Was sind neben der Bankenkrise und

der Niedrigzinsphase nun die Gründe für

das Abwandern der Kunden? Und wohin

gehen diese Kunden, um ihr Vermögen

anzulegen? Die Anleger von heute

wissen von den Vorzügen, die durch die

Digitalisierung auch im Bereich der Vermögensanlage

entstehen und geben sich

mit der klassischen Art und Weise des

Investierens nicht mehr zufrieden.

Digitalisierung verstärkt

Strukturwandel

Studien bestätigen diese Argumentation:

Laut einer Befragung durch Ernst

& Young sehen Experten ganz klar die

Digitalisierung als Haupttreiber des

Strukturwandels: 66 Prozent der befragten

Bankenexperten im Jahr 2018

sagen voraus, dass die Digitalisierung

das Finanzgeschäft fundamental verändern

wird.

Gemäss einem aktuellen Interview

mit Accenture möchten Millennials ihre

finanziellen Entscheidungen selbstbestimmt

treffen. Auch McKinsey kommt

in einer Studie zu dem Schluss, dass

die digitale Kundenerfahrung als neue

Erfolgswährung in der gesamten Wealth

Management Branche gilt. Laut Recherchen

von Provoke Insights wünschen

sich die Anleger von heute einen verbesserten

Zugang und die Übertragbarkeit

von Vermögenswerten.

Ich habe während meiner langjährigen

Tätigkeit in der Finanzbranche ähnliche

Erfahrungen gemacht: Zusammenfassend

sind Zugang, Flexibilität und Transparenz

bei der Vermögensanlage die

elementaren Faktoren, die im Zeitalter

der Digitalisierung eine Rolle spielen.

Und das Potenzial für neue Anbieter ist

gross: Bei einer Befragung durch Deloitte

geben 25 Prozent an, bereit für Angebote

von reinen Online-Dienstleistern zu sein.

Investieren leichter machen

Mit dem Marktplatz area2invest verfolgt

unser Team von Branchenexperten

die Mission, diese veränderten Kundenbedürfnisse

zu adressieren, um das

Investieren für private, professionelle

und institutionelle Anleger effizienter

und dadurch kostengünstiger sowie einfacher

zu machen.

area2invest verbindet Anleger mit

Emittenten weltweit. Als gebundener

Vermittler von Bank Frick und aufbauend

auf einem starken Netzwerk von

Banken, Brokern, Vermögensverwaltern

und Fondsmanagern stärkt das Fintech

Emittenten und Anleger in allen Anlageklassen.

Aktuell befindet sich das Unternehmen

im Zulassungsverfahren für eine

Vermögensverwaltungs-Lizenz.

Dadurch, dass ein einfacher Zugang zu

Private & Public Markets in verschiedenen

Assetklassen wie KMUs, Immobilien,

Private Debt & Equity, Start-ups und so

weiter gewährt wird und diese sowohl

wertpapier- als auch tokenbasiert verfügbar

sind, haben Anleger die Möglichkeit,

ihr Portfolio individuell zu diversifizieren.

Flexibilität wird durch das digitale

Setup gewährleistet, welches es möglich

macht, von überall und jederzeit auf

Kapitalanlagen zuzugreifen. area2invest

ist regulatorisch konform und erfüllt

alle Richtlinien wie MiFID II, FIDLEG, KYC/

GWG vollständig.

Zepter selbst in die Hand nehmen

Auch den Aspekt der Transparenz hat

sich area2invest zur Priorität gemacht:

Auf dem Marktplatz werden umfangreiche

Informationen über die Emittenten

und deren Kapitalanlagen zugänglich

gemacht. Das gibt Anlegern die Möglichkeit,

sich umfassend zu informieren

und bei Bedarf in den Dialog zu treten.

Auf area2invest entscheidet der Anleger

anlageberatungsfrei. Die Anleger

können auf area2invest das Zepter des

Handels selbst in die Hand nehmen. Auch

hinsichtlich der Produkt- und Dienstleistungskosten

werden die Anleger

umfassend informiert.

Zum Start steht der Marktplatz mit

anfangs ca. 50 Finanzprodukten zunächst

den Kunden von Bank Frick zur

Verfügung. Wer kein Kunde von Bank

Frick ist, kann sich in dieser Phase jedoch

schon auf der Plattform registrieren und

dort die Funktionen und das Angebot

kennenlernen. Ab dem zweiten Quartal

2020 werden dann alle Interessenten

die Möglichkeit haben, das Angebot in

vollem Umfang zu nutzen.

Seite 29


«Ich verstehe nicht, warum die Menschen Angst vor neuen Ideen haben.

Ich habe Angst vor den alten»

von John Cage

Roadmap 2020: Vision und Navigation

… aus Tradition der Zukunft verpflichtet

Ihre Banken in Liechtenstein,

lokal verwurzelt und international ausgerichtet


Because they can!

Hans-Werner Gassner

Präsident Liechtensteinischer Bankenverband

Wer schaut heute noch linear Fernsehen?

Wer bucht sein Hotel noch über

ein Reisebüro? Oder wer kauft nur noch

stationär ein? Banker schauen gebannt

auf die vielen in der letzten Dekade komplett

umgepflügten Geschäftsmodelle.

Dabei schwingt immer die bange Frage

mit, wann wohl das Banking an der Reihe

ist. Nun, wir sind mittendrin. Wer heute

glaubt, dass dieser Trend gestoppt wird,

irrt sich. In den Nuller-Jahren wurden in

vielen Branchen neue Technologien als

Basis für die epochalen Veränderungen

entwickelt. Im letzten Jahrzehnt wurden

diese dann massentauglich eingesetzt.

Im Banking ist alles zeitlich nur etwas

verschoben. In den letzten Jahren hat

die Digitalisierung auch unsere Branche

erreicht. Mit Blockchain ist gar eine neue

Technologie entwickelt worden, die insbesondere

für die Intermediation, eine

der Kernfunktionen von Banken, über ein

erhebliches disruptives Potenzial verfügt.

Wieso werden aber die ganz grossen

Auswirkungen, ja vielleicht gar Disruptionen,

erst in diesem Jahrzehnt wirksam?

Nun, Technologie alleine genügt nie. Es

sind immer die Kunden, die mit ihrem geänderten

Verhalten die benötigte Akzeptanz

und somit den Durchbruch schaffen.

Banken reden schon lange davon, dass

die Kunden im Mittelpunkt stehen. Nicht

immer hat man sich daran gehalten.

Heute ist das anders. Die zukünftigen Geschäftsmodelle

müssen konsequent auf

die Kundenbedürfnisse ausgerichtet sein.

Der traditionelle Verkäufermarkt wird zu

einem Käufermarkt. Denn nicht mehr die

Banken – also die Dienstleistungserbringer

– haben die Macht, sondern die Kunden.

Wieso? Ganz einfach: Because they

can. Sie können es, weil es die Technologie

möglich macht. Das letzte Jahrzehnt hat

mit dem Smartphone, 4G und nun 5G

sowie der Blockchain-Technologie, um nur

einige zu nennen, den Werkzeugkasten

gefüllt. Zusätzlich haben die Kunden in

anderen Branchen erfahren, dass sich die

Macht in ihre Richtung verschoben hat.

Das alleine macht süchtig nach mehr.

Als weiteres Element hat sich der

gesetzliche und regulatorische Rahmen

den neuen Möglichkeiten angepasst.

Stichworte sind die Öffnung der Kundenschnittstelle

dank der sogenannten PSD2-

Regulierung der EU oder das liechtensteinische

Blockchain-Gesetz. Alle diese

Entwicklungen werden dazu führen, dass

die Kunden von der sich immer verbreiternden

Angebotsvielfalt mehr Gebrauch

machen können und wollen. Bankfremde

Anbieter (Fintechs oder gar Silicon Valley-

Giganten) werden noch stärker in «unseren»

Markt eindringen als bis jetzt schon.

In den letzten Jahren wurden meist

bestehende Prozesse effizienter gemacht,

also digitalisiert. Doch das ist nicht die

Lösung. Eine weitere Konsequenz dürfte

sein, dass die Wertschöpfungskette deutlich

stärker aufgebrochen wird. Unbundling

heisst das Fachwort dazu. Ich wage

die Prognose, dass nur noch ganz agile

Universalbanken am Ende dieser Dekade

erfolgreich sein werden. Spezialisierung

und Fokus werden mehr denn je zum

Gebot der Stunde. Die Kunden werden

noch mehr als heute ihre verschiedenen

Dienstleistungen dort beziehen, wo

es ihrem Qualitäts- und Preisanspruch

sowie weiteren Annehmlichkeiten wie z.B.

24/7-Banking oder Handling entspricht.

Banking geht seit langem der berechtigte

Ruf voraus, dass es komplex ist. Dies

kann auch in Zukunft durchaus so bleiben.

Aber die Digitalisierung führt dazu, dass

immer mehr Algorithmen und nicht mehr

nur Menschen diese Komplexität für die

Kunden reduzieren. Der Wissensvorsprung

des Bankers wird kleiner resp. der

Anspruch an ihn höher.

Liechtensteins Banken bleiben vor dieser

Entwicklung natürlich nicht verschont.

Vier Faktoren dürften aber dazu führen,

dass wir aus einer Position der Stärke

agieren können. Erstens ist unser Geschäftsmodell

dank seinem Fokus auf das

beratungsintensive Wealth Management

ideal. Dieser Bereich ist nicht so einfach

skalierbar wie der Zahlungsverkehr oder

das Hypothekargeschäft, es setzt einen

grossen Vertrauensvorschuss voraus.

Zweitens wird die überdurchschnittliche

Kapitalisierung dafür sorgen, dass die benötigten

hohen Investitionen in die IT gestemmt

werden können. Drittens sind wir

strategisch gut aufgestellt. Nachhaltigkeit

wird der grosse Trend der nächsten Dekaden

sein. Dabei gehörte Nachhaltigkeit

schon immer zu den Kernwerten und den

zentralen Anliegen der hiesigen Banken.

Es ist ein Bereich, wo Orientierung und

Beratung nötig bleiben. Ein Algorithmus

alleine reicht nicht. Und viertens schliesslich

hat der Bankenplatz in den letzten 50

Jahren gezeigt, dass er innovativ, resilient

und agil ist. Diese Fähigkeiten sind mehr

denn je gefragt.

Seite 31


Gemeinsam stark

Engagiert und kompetent für unsere Mitglieder

Der Verein unabhängiger Vermögensverwalter in Liechtenstein (VuVL) ist die zentrale Interessengemeinschaft

für konzessionierte, inländische Vermögensverwaltungs gesellschaften. Nach dem

Motto «Gemeinsam Stärke zeigen» setzt sich der Verein seit vielen Jahren aktiv für die Interessen

seiner Mitglieder ein und engagiert sich auf nationaler und internationaler Ebene für die Anliegen

des gesamten Berufsstandes.

VuVL Verein unabhängiger Vermögensverwalter in Liechtenstein

Kirchstrasse 1 Postfach 544 FL - 9490 Vaduz T + 423 388 23 50 info@vuvl.li www.vuvl.li


Die Zukunft der

Finanzbranche 2020

Ivo Elkuch

Geschäftsführer der Liechtensteinischen Treuhandkammer

In einer Welt der Veränderung ist das

Bedürfnis der Kunden nach Sicherheit

und Stabilität nach wie vor ungebremst.

Der Finanzplatz Liechtenstein

spielt dabei eine bedeutende Rolle.

Nachdem sich das letztjährige Finance

Forum mit der Thematik der Pulverisierung

der Finanzbranche durch disruptive

Technologien auseinandergesetzt hat,

geht es nun – etwas versöhnlicher im

Ansatz – um die Zukunft der Finanzbranche

anlässlich des Überschreitens der

Schwelle zur dritten Dekade in diesem

Jahrtausend. Nun – vieles wird gleichbleiben

und vieles wird sich verändern.

Unverändert ist das ungebremste Bedürfnis

der Kunden nach Sicherheit und

Stabilität sowie der zentrale Stellenwert

einer vertrauensvollen und beständigen

Beziehung zwischen Kunde und Finanzdienstleister.

Es ist wichtig, diese Werte

stetig zu verteidigen und ebenso stetig

dafür zu kämpfen. Ebenfalls unverändert

ist das unstillbare Bedürfnis

nationaler und vor allem internationaler

Behörden und Organisationen nach

stärkerer Regulierung. Regulierung kann

ein Heilmittel sein, aber zuweilen auch

ein schleichendes Gift für Fortschritt

und Wettbewerb. Liechtenstein hat es

bisher verstanden, hier das richtige Mass

zu finden. Die Aufrechterhaltung der

liberalen Wirtschaftsordnung wird jedoch

angesichts des fast exponentiellen

Wachstums der Fremdbestimmung immer

schwieriger. Werden dadurch dann

auch noch Grundrechte betroffen – und

das passiert leider immer öfter – wird es

richtig schwierig.

Regulierungen tendieren dazu,

grössere Einheiten zu bevorzugen

und regionalen Stärken wie etwa der

Nischenpolitik Steine in den Weg zu

legen. Stark gefördert wird damit hingegen

die Mobilität der Dienstleistungen.

Im Verbund mit der Migration in das

digitale Zeitalter zählt der Umgang mit

der Mobilität von Dienstleistungen wohl

zu den grösseren Herausforderungen,

die uns in naher Zukunft beschäftigen

werden. Die Erbringung von Finanzdienstleistungen

ist je länger, je weniger

standortgebunden. Hier ist die seit jeher

erfolgte internationale Ausrichtung des

Finanzplatzes und seiner Dienstleistungen

und das dafür ausgebaute Netzwerk

ein klarer Wettbewerbsvorteil.

Ausbildung ist Schlüssel zum Erfolg

Den Schlüssel zum Erfolg sehe ich

weniger im Ausbau der Regulierung, als in

der Ausbildung. Die Welt wird komplexer,

die Anforderungen an das Know-how

steigen rasch und stetig. Über kurz oder

lang werden etwa Finanzunternehmen

das Know-how eines Digital Legal Officers

benötigen. Es stimmt zuversichtlich, dass

unsere Universität entsprechende Ausbildungsangebote

bereits heute zur Verfügung

stellt. Im Bereich der Treuhänder

besonders hervorzuheben sind in diesem

Zusammenhang auch die hervorragenden

Ausbildungsangebote im Internationalen

Steuerrecht. Ohne fundierte Kenntnisse

über die Grundzüge des Steuerrechts im

Herkunftsland der Kunden ist eine Beratung

heutzutage kaum mehr denkbar.

Die digitale Kompetenz entwickelt sich

je länger, je mehr zum entscheidenden

Schlüsselfaktor. Hier sind Unternehmen

wie Google, Apple, Microsoft oder Amazon

stark im Lead und haben sich einen

respektablen Vorsprung erarbeitet. Deren

«Fühler» in den Finanzdienstleistungsbereich

sind längst ausgestreckt, der Umbau

ist voll im Gange. Beim Aufbau und der

Pflege langfristiger Kundenbeziehungen

sind zwar die angestammten Finanzdienstleister

nach wie vor im Lead, doch

hier machen die genannten Unternehmen

stetig Boden gut. Es wird nur eine Frage

der Zeit sein, bis einer der beiden Protagonisten

den anderen im angestammten

Bereich überflügeln wird. Da die weltweiten

Vermögen immer noch stark vom

Wachstum geprägt sind, wird es wohl

noch einige Zeit dauern, bis die Auswirkungen

dieser Verschiebung monetär für

den Einzelnen spürbar sind. Auf diese Zeit

gilt es, sich heute schon vorzubereiten.

Disruptives Potenzial vorhanden

Aktuell im Fokus ist der Klimawandel

und die Rolle der Finanzbranche bei

dessen Bewältigung. Hier vermag die

Finanzbranche einen nicht unwesentlichen

Beitrag zu leisten, allerdings steht

man hier wohl erst am Anfang. Es wird

noch eine Weile dauern, bis Kunden und

Finanzdienstleister dem Rating hinsichtlich

der Einhaltung nachhaltiger Entwicklungsziele

(SDG) flächendeckend eine

vergleichbare Bedeutung zumessen werden

wie der Performance oder sonstigen

üblichen Kenngrössen. Nachhaltigkeit–

breiter gesehen als nur SDG – schliesst

langfristigen Blick und kontinuierliche

Innovation ein und steht auf der Agenda

des Finanzplatzes Liechtenstein weit

vorne. Von daher sollte es gelingen, diese

Kurve noch ausreichend rechtzeitig zu

erwischen.

Es wird spannend sein, zu beobachten

und zu erfahren, wie schnell die

erwähnten, sich anbahnenden Veränderungen

und Entwicklungen sich realisieren

werden. Das disruptive Potenzial

ist jedenfalls an vielen Ecken und Enden

vorhanden.

Seite 33


www.gutenberg.li

Wir machen sichtbar!

rafikdesign, Druckprodukte,

Crossmedia und Logistik.

Gutenberg AG

Feldkircher Strasse 13 · 9494 Schaan

T +423 239 50 50 · office@gutenberg.li

www.gutenberg.li

inserat_finance_forum_176mm_x_125mm.indd 1 10.12.18 15:16

Digitale Lösungen für Events von A-Z

• Event- und Teilnehmermanagement - Event-Webseiten - Registration - Badge-Druck

• Digitale Interaktion für Events - Live-Voting - Text-Messaging

• Dienstleistungen für General- & Delegiertenversammlungen

GroupConsulter AG

Reinenstrasse 10

CH-8965 Berikon

+41 56 648 40 60

info@groupconsulter.ch

www.groupconsulter.ch


Die Dynamik am

Fondsplatz ist

weiterhin anhaltend

Alex Boss

Präsident Liechtensteinischer Anlagefondsverband (LAFV)

Der Fondsstandort Liechtenstein ist

nach wie vor auf einem deutlichen

Wachstumskurs. 2019 gab es mit 91

Fondsgründungen sogar eine mehr

als im Rekordjahr 2018.

Treiber dieser Entwicklung sind die

Alternative Investment Funds (AIFs), auf

die über 80 Prozent der Neugründungen

entfallen. Neben der positiven Performance

waren sie auch der Grund für den

enormen Anstieg des Fondsvermögens

auf 58,3 Milliarden Franken. Insgesamt

gab es per Ende 2019 in Liechtenstein

708 Anlagefonds.

Erfreulich ist ebenso, dass die Grösse

der Fonds zunimmt. Das durchschnittliche

Volumen pro Fonds ist in den letzten

fünf Jahren um über 40 Prozent gewachsen

und das, obwohl es überproportional

viele Neugründungen gegeben hat, die

in der Regel mit einem kleinen Volumen

starten. Inzwischen sind 65 Prozent des

gesamten liechtensteinischen Fondsvermögens

in Fonds mit einem Volumen

von 200 Millionen Franken und mehr

gebündelt. Diese positive Entwicklung

hängt einerseits mit der Sitzverlegung

von grösseren Fonds aus ausländischen

Domizilen nach Liechtenstein zusammen

und anderseits mit dem konstanten

organischen Wachstum der heimischen

Fondsbranche. Nur sehr wenige europäische

Fondsstandorte sind in den letzten

fünf Jahren (Oktober 2014 bis Oktober

2019) prozentual stärker gewachsen als

Liechtenstein. Es gibt weitere Faktoren,

die dazu beitragen werden, dass der

Fondsstandort Liechtenstein diesen

Trend mit hoher Wahrscheinlichkeit fortsetzen

kann.

Vermögensverwalter

Mit Einführung von MiFID II in der EU/

EWR und nun auch von FIDLEG und FINIG

in der Schweiz bieten Fonds erhebliche

regulatorische Vorteile – ganz besonders

hervorzuheben sind der Cross

Border Vertrieb, die Administration und

das Reporting – gegenüber der individuellen

Vermögensverwaltung. Viele Vermögensverwalter

ändern ihr Geschäftsmodell

und setzen ihre Anlagestrategien

nun neu in Fonds um.

Private Wealth Strukturen

Für Private Wealth Strukturen wird

der Standort Liechtenstein unter

anderem aufgrund der Abschaffung

des in der Schweiz bis anhin bestehenden

privilegierten Steuerregimes für

Holding-, Domizil- und Verwaltungs-

Gesellschaften seit Anfang 2020 noch

attraktiver. Davon profitiert zugleich der

Fondsstandort, denn neben den günstigen

steuerlichen Rahmenbedingungen

für Gesellschaften ist Liechtenstein das

einzige ausländische Domizil, dessen

Fonds bei der Ausgabe von Anteilen in

der Schweiz von der Stempelsteuer befreit

sind.

Reform des AIFMG bringt

Vereinfachungen

Am 1. Februar 2020 trat in Liechtenstein

die Reform des Gesetzes über die

Verwalter alternativer Investmentfonds

(AIFMG) in Kraft. Diese bringt unter anderem

wesentliche Vereinfachungen bei

der Zulassung und Administration von

AIFs. So werden die Zulassung und Autorisierung

durch eine Vertriebsanzeige

ersetzt. Dies bedeutet wiederum, dass

AIFs, die nicht vertrieben, sondern zum

Beispiel zur Vermögensstrukturierung

aufgesetzt werden, der Finanzmarktaufsicht

(FMA) neu nur noch gemeldet

werden müssen. Somit wird die Time-to-

Market für Fonds nochmals verbessert.

Substanzielle Erleichterungen werden

auch beim kleinen AIFM eingeführt. Ein

kleiner AIFM muss in Zukunft deutlich

weniger aufsichtsrechtliche Vorgaben

erfüllen, weshalb diese Form für Neueinsteiger

ins Fondsmanagement besonders

gut geeignet ist. Durch die Reform

wird die Wettbewerbsfähigkeit des

Standorts nochmals erhöht.

Liechtenstein ebnet den Weg

für Security Token

Der Fondsstandort profitiert auch von

der Innovationskraft Liechtensteins.

Seit 1. Januar 2020 ist das weltweit erste

umfangreiche «Blockchain-Gesetz», das

Token- und VT-Dienstleister-Gesetz

(TVTG) in Kraft. Es bildet die rechtssichere

Grundlage, um Vermögen wie

beispielsweise Immobilien, Wertpapiere,

aber auch Fondsanteile zu tokenisieren

und zukünftig auch an einer Kryptobörse

zu handeln. Der erste Fonds, der Anteile

in Form von Security Token ausgibt,

wurde von der FMA Liechtenstein bereits

zugelassen.

Liechtenstein punktet aber nicht

nur durch die rechtlichen und steuerlichen

Rahmenbedingungen, sondern

auch durch die im Verhältnis zu anderen

Fondsdomizilen extrem kurze Time-to-

Market, die hohe Servicequalität und

den EU/EWR-Passport, über welchen

liechtensteinische Fonds bereits in mehr

als 20 europäischen Ländern vertrieben

werden.

Seite 35


WILLKOMMEN

IN VADUZ

Wir können

nicht nur

Finanzgeschäfte.

Der charmante Hauptort des

Fürstentums Liechtenstein.

Bei uns finden Sie Kunst und Kultur auf

kleinem Raum. Das autofreie «Städtle» lädt

mit exklusiven Boutiquen zum Flanieren

ein. In den ausgezeichneten Restaurants

geniessen Sie lokale und internationale

Köstlichkeiten.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

ERLEBEVADUZ.LI

Jetzt anmelden!

www.unternehmertag.li

Wachstum

& Innovation

Dienstag, 5. Mai 2020, 13.30 –17.20 Uhr

Spoerry-Halle, Vaduz

Daniel Risch

Wirtschaftsminister

Mathias

Binswanger

Ökonom

Ulrike Baumöl

Universitätsrektorin

Diego Gabathuler

CEO Ivoclar Vivadent

Günther Schuh

Gründer e.Go Mobile

Alexander Ospelt

VRP Ospelt-Gruppe

Anders Indset

Wirtschaftsphilosoph

Mona Vetsch

Moderatorin


Innovationen in Finance,

Recht und Steuern

Martin Wenz

Professor an der Universität Liechtenstein

Die gegenwärtigen Innovationen in den

Bereichen Finance, Recht und Steuern

sind weiterhin global ausgerichtet. Dabei

nimmt die Geschwindigkeit dieser

Innovationen weiterhin rasant zu.

Der Trend disruptiver Innovationen

hält insbesondere in den Bereichen Zahlungen,

Anlage, Beratung, Finanzierung,

Versicherungen und Datenmanagement

weiter an. Medial steht oft die Blockchain

im Vordergrund; die tatsächlich eingesetzten

Technologien und Prozesse sind

aber viel breiter gestreut. Während bei

Versicherungslösungen eine Palette an

Methoden aus der künstlichen Intelligenz

zum Einsatz kommt, steht im Anlagebereich

und im Datenmanagement

aktuell Machine Learning im Fokus.

Ergänzend werden auch auf der

Hardwareseite ständig neue Lösungen

entwickelt, um dem Endkunden Zahlungen

und andere Dienstleistungen

möglichst komfortabel und vor allem

automatisiert anbieten zu können. Als

weiterer grosser Trend hält auch die Aufsplittung

der verschiedenen Bank- und

Finanzdienstleistungen an, sodass auch

zukünftig Fintechs für viel Konkurrenz

sorgen werden.

Blockchain-Gesetz und Nachhaltigkeit

Die zunehmende Digitalisierung macht

auch vor dem Recht nicht halt. Viele neue

Entwicklungen lassen sich nicht mehr in

das bestehende Recht einordnen. Gerade

im Bereich der Token-Ökonomie respektive

in Bezug auf Krypto-Währungen

und Digital Assets hat der europäische

Gesetzgeber bisher noch sehr vorsichtig

und zurückhaltend agiert. Mehrere Staaten

haben daher eigene Lösungswege

beschritten. Prominent ist Liechtenstein

herauszustellen, das mit dem Blockchain-Gesetz

als eines der ersten Länder

einen umfassenden Rechtsrahmen für

die Übertragung von Rechten und Sachen

mittels dezentralen Netzwerkstrukturen

erlassen hat und damit zum Vorreiter

avancierte.

Das Thema Nachhaltigkeit und allem

voran das Ziel einer weltweiten Reduktion

des CO 2

-Ausstosses führt zu einer

Vielzahl an Herausforderungen und

Innovationen in Gesellschaften, Industrien

und Unternehmen. Die Europäische

Kommission zielt mit Ihrem sog. Green

Deal sowie dem EU-Aktionsplan auf eine

nachhaltige Finanzwirtschaft ab und

auch der Finanzplatz Liechtenstein hat

sich diesem Ziel verpflichtet. Die Berücksichtigung

von Chancen und Risiken hinsichtlich

Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungs-Kriterien

(ESG-Kriterien)

hat sich am Markt zwar durchgesetzt,

doch wird die Entwicklung weiter voranschreiten

müssen, um die gesteckten

CO 2

-Ziele realisieren zu können.

Digitalisierung und Besteuerung

Vor dem Hintergrund einer weltweiten

Verlagerung von Unternehmensgewinnen

haben sich die G20 und die

OECD das Ziel gesetzt, bis Ende 2020 die

internationale Steuerrechtsarchitektur

grundlegend zu ändern, Regeln zu verfassen

und politisch zu beschliessen.

Dadurch sollen die Gewinne insbesondere

von Tech-Konzernen tendenziell

in den Marktstaaten besteuert werden

und einer globalen Mindestbesteuerung

unterliegen. Im Ergebnis soll das Steueraufkommen

gesteigert und die globale

Aufteilung der Einnahmen deutlich geändert

werden.

INSTITUT FÜR

FINANCE

• Banking

• Finance

• Taxation

uni.li/finance

INSTITUT FÜR

WIRTSCHAFTSRECHT

• Banking and Financial Market Law

• Corporate, Foundation and Trust Law

uni.li/businesslaw

www.uni.li

Seite 37


Blue Chips.

awp Finanznachrichten verschaffen Durchblick.

Wir versorgen Sie täglich mit bis zu 1000 Meldungen über Wirtschaft und

Märkte. Seit 60 Jahren, schnell, zuverlässig, faktentreu. www.awp.ch

ÜberWirtschaftkannman

nichtalleslesen.FangenSie

mitdemWichtigstenan.

www.handelszeitung.ch | Kostenloser Newsletter | Jeden Donnerstag am Kiosk | Als mobile App für iPad und iPhone | Digital-Abo zum Kennenlernen

Zur Wirtschaft. Zur Sache.

RAS_Handelszeitung_Wirtschaft_176x125.indd 1 07.12.18 13:06


Ihre Einladung an den

Kaiser Partner Wealth Table

Kaiser Partner ist eine preisgekrönte Wealth-Management-Gruppe. Wir helfen

wohlhabenden Familien, Unternehmern und Anlegern, ihr Vermögen in einer Welt

der Veränderung zu sichern und zu entwickeln.

www.kaiserpartner.com

Treuhandgesellschaft | Vermögensverwaltung | Reporting Center | Family Office

Liechtenstein | Schweiz


Vielen Dank an unsere Partner!

TRÄGER

GOLDPARTNER

REGIERUNG

DES FÜRSTENTUMS LIECHTENSTEIN

PARTNER

KOOPERATIONSPARTNER

DIENSTLEISTUNGSPARTNER GASTGEBER VERANSTALTER

MEDIENPARTNER

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!