Berliner Zeitung 06.02.2020
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Die neue Familien-Seite der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> –jetzt jeden Donnerstag – Seite14<br />
Heute<br />
mit<br />
Leserbriefen<br />
Seite 25<br />
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Wetter Seite 2<br />
DFB-Pokal: Union zieht<br />
ins Viertelfinale ein<br />
Sport Seite 23<br />
www.berliner-zeitung.de<br />
Trumps Selbstlob und<br />
Nancy Pelosis Rache<br />
Politik Seite 6<br />
Donnerstag,6.Februar 2020 Nr.31HA-76. Jahrgang<br />
Auswärts/D*: 1.70 €–Berlin/Brandenburg: 1.60 €<br />
Brussigs neuer Roman:<br />
„Die Verwandelten“<br />
Feuilleton Seite 15<br />
Rassismus im Fußball<br />
Hass,<br />
nicht zum<br />
Aushalten<br />
VonPaul Linke<br />
Bevor es nach Liebe klang, hörte<br />
Ojokojo Torunarigha den Hass.<br />
All die Beleidigungen, immer wieder<br />
Affenlaute im Stadion. So war das Anfang<br />
der Neunziger, als Torunarigha<br />
für den Chemnitzer FC spielte,Zweite<br />
Liga, als erster afrikanischer Profi im<br />
gerade erst gewendeten Fußball-Osten.<br />
In dem Buch „Ich werde rennen<br />
wie ein Schwarzer, um zu leben wie<br />
ein Weißer“ sagt<br />
er: „Aber weil es<br />
eben auch Liebe<br />
gab, von den<br />
Leuten imVerein,<br />
von Fans, die<br />
mich feierten<br />
und meinen Namen<br />
sangen,<br />
Jordan Torunarigha, habe ich den<br />
Innenverteidiger Hass ausgehalten.<br />
Ich wollte<br />
vonHertha BSC<br />
nicht zurück<br />
nach Nigeria.“ Ojokojo Torunarigha<br />
blieb sechzehn JahreinChemnitz.<br />
Erst 2006 zogermit seiner Familie<br />
nach Spandau, wurde Jugendtrainer<br />
bei Hertha BSC. Sohn Jordan war damals<br />
neun Jahrealt und bekam einen<br />
Platz im Nachwuchsleistungszentrum<br />
des Vereins, mit dem er am<br />
Dienstag im Pokalachtelfinale auf<br />
Schalke spielte. Als Innenverteidiger,<br />
als deutscher Jugendnationalspieler<br />
und als ein Mensch, der nicht dazu<br />
neigt, die Dinge auszuhalten.<br />
Es wurde zu einer Reise in die Vergangenheit.<br />
Und mehr noch eine<br />
Mahnung, dass der Stadionrassismus<br />
die Neunziger überdauerthat. DieAffenlaute<br />
sind immer noch da. Vielleicht<br />
waren sie leiser und seltener<br />
zuletzt –und etwas,das man im Amateurfußball<br />
verortete.Aber doch nicht<br />
in der Bundesliga! Doch nicht auf<br />
Schalke, wogerade eine Aktionswoche<br />
unter dem Hashtag #stehauf<br />
läuft; aufstehen gegen„jede Form von<br />
Ausgrenzung und Diskriminierung“.<br />
Das Engagement ehrt den Klub.<br />
Aber nicht den Klubchef Clemens<br />
Tönnies,der ja immer noch nicht versteht,<br />
warum man ihm Rassismus<br />
vorwirft. Die Reaktionen auf dessen<br />
Afrikatheorien vomvergangenen August<br />
haben ihn hartgetroffen, sagte er<br />
zwei Tage vor der Aktionswoche.<br />
Seine Einsicht: „Nicht, weil ich etwas<br />
Falsches gesagt habe,sondernweil es<br />
falsch aufgefasst wurde.“ Der Hashtag<br />
#TönniesRaus trendet.<br />
Als er die Affenlaute hörte, hatte<br />
JordanTorunarigha, 22,Tränen in den<br />
Augen. Er wollte den Rasen verlassen,<br />
ließ sich aber überreden weiterzumachen,<br />
auch von einem Gegenspieler.<br />
Dann, in der Nachspielzeit, nach einem<br />
üblen Foul an der Seitenauslinie,<br />
entlud sich Torunarighas Wut aneinem<br />
Wasserkasten. Weil er seine Gefühle<br />
nicht kontrollieren konnte, sah<br />
er die Rote Karte. Voneinem Schiedsrichter,der<br />
zuvor vonHerthas Manager<br />
Michael Preetz gebeten wurde,<br />
„unseren Spieler zu schützen“.<br />
Ein paar Minuten später fiel der<br />
Siegtreffer für Schalke.Und nach dem<br />
Spiel begann die Debatte, warum es<br />
sein kann, dass die Liebe zum Spiel so<br />
viel Hass beinhaltet. SportSeite 23<br />
Handschlag nach der Wahl: Thomas Kemmerich von der FDP (l.) und BjörnHöckevon der AfD.<br />
VonChristine Dankbar<br />
Es dauert Stunden, bevor<br />
CDU-Generalsekretär Paul<br />
Ziemiak vordie Presse tritt,<br />
um eine Stellungnahme<br />
seiner Partei zu dem Wahl-Desaster<br />
in Thüringen abzugeben. Doch die<br />
lässt dann an Deutlichkeit nichts zu<br />
wünschen übrig. „Die FDP hat mit<br />
dem Feuer gespielt und hat heute<br />
Thüringen politisch und unser ganzes<br />
Land in Brand gesetzt“, sagt er.<br />
Dies sei umso schlimmer, weil „offensichtlich<br />
auch Abgeordnete der<br />
CDU Thüringen in Kauf genommen<br />
haben, dass durch ihre Stimmabgabe<br />
ein neuer Ministerpräsident<br />
auch mit den Stimmen vonNazis wie<br />
Herrn Höcke gewählt werden<br />
konnte.“ Neuwahlen, so Ziemiak,<br />
wären nun das Beste.<br />
Zu diesem Zeitpunkt ist Thomas<br />
Kemmerich von der FDP bereits seit<br />
einigen Stunden als Ministerpräsident<br />
von Thüringen vereidigt. Der<br />
54-Jährige war mit seiner Partei bei<br />
der Landtagswahl im Oktober nur<br />
knapp über die Fünf-Prozent-Hürde<br />
gerutscht. Dass er im dritten Wahlgang<br />
für das Amt des Ministerpräsidenten<br />
kandidieren wollte, war bekannt.<br />
Dass er dann auch tatsächlich<br />
gewählt werden würde, sorgt am<br />
Mittwochmittag für eine politische<br />
Schockwelle in Deutschland. Denn<br />
Kemmerich ist der erste Ministerpräsident,<br />
der mit Stimmen der AfD<br />
ins Amt kam. Genauer gesagt: Mit<br />
den Stimmen der AfD vonBjörnHöcke,<br />
dem Rechtsaußen der rechten<br />
Partei.<br />
Undwährend Neu-Ministerpräsident<br />
Kemmerich eher erschreckt als<br />
erfreut wirkt, hat es bei Höcke den<br />
Anschein, dass er sich diebisch über<br />
den Coup seiner Fraktion freut. Die<br />
hatte ihren eigenen Kandidaten<br />
Tabubruch in Thüringen<br />
Erstmals verhilft<br />
die AfD einem<br />
Ministerpräsidenten<br />
ins Amt: Thomas<br />
Kemmerich von der<br />
FDP ist neuer<br />
Regierungschef in<br />
Erfurt<br />
beim dritten Wahlgang komplett<br />
durchfallen lassen und ihreStimmen<br />
dem FDP-Mann gegeben.<br />
DerFraktionsvorsitzende der AfD<br />
im Bundestag, Alexander Gauland,<br />
erklärt dazu am Nachmittag, seine<br />
Parteifreunde hätten sich klug entschieden.<br />
Dereigene Kandidaten sei<br />
dabei „ein Opfer im Sinne der gemeinsamen<br />
Sache“ gewesen.<br />
Bereits kurz nach Kemmerichs<br />
Wahl kommt es im Thüringer Landtag<br />
zu einem ersten Eklat. Die Landesvorsitzende<br />
der Linken, Susanne<br />
Hennig-Wellsow, wirft ihm bei der<br />
Gratulationsrunde der Fraktionsvorsitzenden<br />
den Blumenstrauß vordie<br />
Füße. Als Kemmerich seine erste<br />
Rede hält, wirderimmer wieder von<br />
Zwischenrufen unterbrochen.<br />
Dem Fernsehsender n-tv erklärt<br />
er in einem ersten Interview, dass er<br />
bereits zahlreiche Drohungen erhalten<br />
habe. Erappelliere analle, die<br />
aufgeputschte Stimmung zu beruhigen.<br />
Seine Wahl, sei „frei und geheim“<br />
gewesen. Gleichzeitig erklärt<br />
er, keinesfalls mit der AfD zusammenarbeiten<br />
zu wollen: „Sie haben<br />
einen Anti-Höcke gewählt.“ Er sei<br />
bei der Wahl angetreten, damit die<br />
„demokratische Mitte“ einen Kandidaten<br />
habe. Erwolle sich nun der<br />
Aufgabe stellen und eine Regierung<br />
„Es ist jetzt auch an dem gewählten Ministerpräsidenten,<br />
für sich die Entscheidung zu<br />
treffen, ob er ein Ministerpräsident von<br />
Höckes Gnaden bleiben will oder nicht.“<br />
Annegret Kramp-Karrenbauer,<br />
CDU-Parteivorsitzende<br />
bilden. Wie und mit wem ist angesichts<br />
der Mehrheitsverhältnisse im<br />
Thüringer Landtag unklar. Selbst<br />
wenn er die Unterstützung von<br />
CDU, Grünen und SPD erhielte,<br />
stünde er noch immer einer Minderheitsregierung<br />
vor.<br />
FDP-Parteichef Christian Lindner<br />
zieht Neuwahlen daher ebenfalls<br />
in Betracht. Er erklärt, dass das<br />
Votum der AfD für die FDP völlig<br />
überraschend gekommen sei, da sie<br />
rein taktisch gehandelt habe. „Es<br />
gibt keine Basis für eine Zusammenarbeit<br />
mit der AfD“, bekräftigt<br />
er, appelliert aber an Union, SPD<br />
und Grüne, das Gesprächsangebot<br />
des neuen Ministerpräsidenten anzunehmen.<br />
Der stellvertretende<br />
Vorsitzende der Bundestagsfraktion,<br />
Alexander Graf Lambsdorff,<br />
schlug den Rücktritt Kemmerichs<br />
und eine rasche Neuwahl vor. Der<br />
stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende<br />
Wolfgang Kubicki sprach zuvor<br />
von einem großen Erfolg. Dass<br />
die Wahl mit Stimmen der AfD zustandegekommen<br />
sei, sollte „nicht<br />
diskreditiert“ werden.<br />
Unklar ist, wie sich die Entwicklung<br />
in Thüringen auf die Zusammenarbeit<br />
in der großen Koalition<br />
auswirkt. DieSPD hat nach der Wahl<br />
scharfe Kritik vor allem an der CDU<br />
DPA<br />
geübt, und ihr Wahltaktik vorgeworfen.<br />
SPD-Chefin Saskia Esken sagt,<br />
Es gebe „dringende Fragen an die<br />
CDU“, die zügig im Koalitionsausschuss<br />
geklärt werden müssten. Die<br />
Parteispitzen von Union und SPD<br />
wollen am Sonnabend in dem Gremium<br />
über Konsequenzen beraten.<br />
Der parlamentarische Geschäftsführer<br />
der SPD, Carsten Schneider,<br />
reagiert entsetzt: „Die CDU und die<br />
FDP in Thüringen haben mit der Höcke-AfD<br />
paktiert. Sie haben zugelassen,<br />
dass die AfD zum Steigbügelhalter<br />
wird. Diese geheime Absprache<br />
ist ein Skandal.“ SPD-Generalsekretär<br />
Lars Klingbeil spricht von einem<br />
Tiefpunkt in der deutschen Nachkriegsgeschichte.<br />
Die SPD-Bundestagsabgeordnete<br />
Eva Högl schreibt<br />
auf Twitter: „Unfassbar. Was für ein<br />
Tabu-Bruch. CDU und FDP, schämt<br />
ihr euch nicht?“<br />
DieCDU-Bundesvorsitzende Annegret<br />
Kramp-Karrenbauer erklärt,<br />
die Landtags-CDU habe gegen die<br />
„Empfehlungen, Forderungen und<br />
Bitten“ der Bundespartei gehandelt.<br />
Sie sehe keine stabile Grundlage für<br />
den jetzt gewählten Ministerpräsidenten,<br />
man müsse darüber reden,<br />
„ob neueWahlen nicht der sauberste<br />
Wegaus dieser Situation sind“. Ablehnend<br />
reagiert Bayerns Ministerpräsident<br />
Markus Söder. Die CSU-<br />
Politikerin und Staatsministerin Dorothee<br />
Bär gratuliertKemmerich auf<br />
Twitter zunächst herzlich, löschte<br />
diesen Tweet aber später, weil er<br />
missverständlich wirken könne.<br />
Am Abend haben deutschlandweit<br />
Tausende Menschen gegen die<br />
Wahl Kemmerichs protestiert. Sie<br />
kamen in mehreren Thüringer Städten<br />
und unter anderem auch in Berlin,<br />
Hamburg, Köln, Leipzig, Düsseldorfund<br />
München zusammen.<br />
Erstes Baby mit<br />
Coronavirus<br />
infiziert<br />
In China steigen die Zahlen<br />
wieder schneller an<br />
InChina ist ein gerade mal 30 Stunden<br />
altes Baby mit dem neuen Coronavirus<br />
infiziert worden. Das berichteten<br />
chinesische Behörden am<br />
Mittwoch. DerSäugling ist damit der<br />
jüngste Mensch, bei dem das neuartige<br />
Virus 2019-nCoV nachgewiesen<br />
wurde. Insgesamt sei die Zahl der<br />
nachgewiesenen Infektionen und<br />
Toten schneller gestiegen als in den<br />
Tagen zuvor, so die Behörden. Bis<br />
Mittwoch kletterte die Zahl der Patienten<br />
innerhalb eines Tages um<br />
3887 auf 24 324. Die Zahl der Toten<br />
stieg auf mindestens 490.<br />
Für acht deutsche Passagiere auf<br />
dem Kreuzfahrtschiff „Diamond<br />
Princess“, das vor Yokohama in Japan<br />
vor Anker liegt, gab es Entwarnung.<br />
Zwar wurden zehn Virusfälle<br />
unter Passagieren entdeckt, aber<br />
Deutsche waren nicht darunter.<br />
Bundesgesundheitsminister Jens<br />
Spahn (CDU) rechnet damit, dass<br />
die Zahl der Infektionen durch das<br />
neue Coronavirus weiter steigen<br />
wird. „Der Höhepunkt ist noch nicht<br />
erreicht. In China nicht, was die Infektionszahlen<br />
und die Entwicklung<br />
angeht und damit auch für die Welt<br />
und für Deutschland nicht“, sagte<br />
Spahn am Mittwoch.<br />
Beim allerersten Todesopfer des<br />
neuartigen Coronavirus habe es sich<br />
um einen über 60-jährigen Mann gehandelt,<br />
der schon vor der Infektion<br />
bei schlechter Gesundheit war, wie<br />
die chinesischen Behörden inzwischen<br />
mitteilten.<br />
Bisher seien 80Prozent der Todesopfer<br />
mindestens 60 Jahrealt gewesen.<br />
75 Prozent hätten an Vorerkrankungen<br />
gelitten. Die Sterblichkeitsrate<br />
liege bei 2,1 Prozent, deutlich<br />
niedriger als bei der<br />
Sars-Epidemie vor17Jahren.<br />
Forscher haben inzwischen bei<br />
einigen in der Münchner Klinik<br />
Schwabing betreuten Patienten infektiöse<br />
VireninNasen-und Rachenraum<br />
gefunden, obwohl sie nur geringe<br />
Symptome aufwiesen.<br />
Dies seien „deutliche Hinweise<br />
für eine Übertragbarkeit des Virus<br />
bereits bei milder oder beginnender<br />
Erkältungssymptomatik“, schreiben<br />
die Virologen in einer Mitteilung der<br />
Charité, die an den Untersuchungen<br />
beteiligt ist. (BLZ/dpa)<br />
Seite 3,Berlin Seite 9,Wissenschaft<br />
Seite26<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH, 11509 Berlin<br />
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Tagesthema Seite2,Leitartikel Seite8 4 194050 501603<br />
41006
2* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />
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Tagesthema<br />
Politisches Erdbeben<br />
Der Chef einer Fünf-Prozent-Partei wird in Thüringen Ministerpräsident –mithilfe der AfD.<br />
Die politische Situation im Freistaat ist verfahren. Überraschungsregierungschef Kemmerich muss nun ein Kabinett bilden.<br />
Proteste<br />
„Schämt<br />
euch“-Rufe<br />
für die FDP<br />
VonMargarethe Gallersdörfer<br />
Nur wenige Stunden nachdem<br />
der FDP-Politiker Thomas<br />
Kemmerich mit den Stimmen der<br />
AfD zum Ministerpräsidenten<br />
Thüringens gewählt worden war,<br />
versammelten sich am Mittwoch<br />
vor der Bundesparteizentrale der<br />
FDP in der Reinhardstraße etwa<br />
tausend Menschen zu einer Protestkundgebung.<br />
Diegrößtenteils<br />
jungen Demoteilnehmer skandierte<br />
Sprüche wie „Wer hat uns<br />
verraten? Freie Demokraten“ und<br />
„Ganz Berlin hasst die FDP“. Auch<br />
„Fünf Prozent, was denkt ihr, wer<br />
ihr seid?“ war in Bezug auf das<br />
niedrige Wahlergebnis der Thüringer<br />
FDP zu hören. Unter anderem<br />
hatten Landes- und Bezirksverbände<br />
von SPD, Grünen und<br />
Linken zur Teilnahme aufgerufen.<br />
Pfiffe, Buh- und „Schämt euch“-<br />
Rufe wurden laut, wann immer in<br />
der Parteizentrale ein Licht anging<br />
oder sich jemand aus dem<br />
Fenster beugte.<br />
„Wir sind gekommen, um zu<br />
zeigen, dass man mit Faschisten<br />
nicht kooperieren kann“, sagte<br />
die 27-jährige Julia Bornkessel.<br />
„Meine Familie kommt aus Thüringen,<br />
und ein Teil von ihnen ist<br />
rechts“, sagte Sarah Rüdiger, 23<br />
Jahre alt. „Mir ist es wichtig Gesicht<br />
zu zeigen, weil die Demokratie<br />
endet, sobald Demokraten<br />
nachgeben.“ Auf Schildern warnten<br />
viele Demonstrierende mit<br />
Blick auf den Aufstieg der Nationalsozialisten<br />
vor einer Wiederholung<br />
der Geschichte. Auch das<br />
Zitat, mit dem FDP-Parteichef<br />
Christian Lindner 2017 die Sondierungen<br />
zu einer Jamaika-Koalition<br />
hatte platzen lassen –„Es ist<br />
besser, nicht zu regieren, als<br />
falsch zu regieren“ –kam in verschiedenen<br />
Varianten zu Ehren.<br />
Ein Demonstrant vor der FDP-Parteizentrale<br />
in Berlin.<br />
AFP<br />
Der Schock ist vielen Abgeordneten<br />
im Thüringer<br />
Landtag anzusehen:<br />
Auch Thomas Kemmerich<br />
selbst, der FDP-Landeschef, der<br />
plötzlich Ministerpräsident ist, wirkt<br />
zunächst konsterniertund ratlos,als<br />
das Ergebnis der Ministerpräsidentenwahl<br />
verkündet wird. Der54-Jährige<br />
wurde am Mittwoch vonden Abgeordneten<br />
des Parlaments in Erfurt<br />
überraschend zum Regierungschef<br />
gewählt –auch mit Stimmen der AfD<br />
von Landeschef Björn Höcke. Der<br />
bisherige Amtsinhaber Bodo Ramelow(Linke)<br />
unterlag in der geheimen<br />
Abstimmung.<br />
Fünf Jahrelang war die FDP überhaupt<br />
nicht im Parlament vertreten,<br />
schaffte den Einzug bei der Landtagswahl<br />
im Herbst mit nur 73 Stimmen<br />
über der Fünf-Prozent-Hürde.<br />
Kemmerich scheint kurz zuzögern,<br />
als Landtagspräsidentin Birgit Keller<br />
ihn fragt, ob er die Wahl annehme,<br />
stimmt dann aber zu.<br />
Gebrochene Versprechen<br />
Die politische Situation in Thüringen<br />
ist seit der Landtagswahl Ende<br />
Oktober ohnehin kompliziert. Sie<br />
dürfte nun kaum einfacher werden.<br />
Ramelows früheres Regierungsbündnis<br />
von Linke, SPD und Grüne<br />
hat im Parlament mit 42 Sitzen keine<br />
Mehrheit, seine geplante Bildung einer<br />
Minderheitsregierung ist gescheitert.<br />
Dagegen kommen AfD,<br />
CDU und FDP zusammen auf 48<br />
Sitze, was für eine Mehrheit reichen<br />
würde. Allerdings hatten Christdemokraten<br />
und Liberale eine Zusammenarbeit<br />
mir der AfD kategorisch<br />
ausgeschlossen –eigentlich.<br />
Thüringens CDU-Landesparteiund<br />
Fraktionsvorsitzender Mike<br />
Mohring forderte nach der Wahl<br />
Kemmerich auf, sich klar von der<br />
AfD abzugrenzen. „Jetzt erwarten<br />
wir,dass Thomas Kemmerich als neu<br />
gewählter Ministerpräsident dem<br />
Land ganz klar erklärt, dass er für<br />
eine Zusammenarbeit mit der AfD<br />
nicht zur Verfügung steht.“ Das tat<br />
Kemmerich kurze Zeit später dann<br />
auch.<br />
„Die Brandmauern gegenüber<br />
der AfD bleiben bestehen“, sagte<br />
Kemmerich. Es werde weder eine<br />
Koalition mit der AfD noch ein Angebot<br />
für eine Zusammenarbeit geben.<br />
„Ich bin Anti-AfD, ich bin Anti-Höcke.“<br />
Die Brandmauer gebe es aber<br />
auch gegenüber der Linken.<br />
Der frisch gewählte Ministerpräsident<br />
muss nun ein Kabinett aufstellen.<br />
Die Ernennung und Vereidigung<br />
der Minister wurde am Mittwoch<br />
abgesagt. Wiegeht es nun weiter<br />
in Thüringen? Drei denkbare<br />
Szenarien:<br />
Thomas Kemmerich könnte eine<br />
sogenannte Simbabwe-Minderheitsregierung<br />
bilden. Die Simbabwe-Koalition<br />
– benannt nach<br />
den Farben der Flagge des afrikani-<br />
Nur Verlierer in<br />
Thüringen<br />
VonStefan Hantzschmann, Erfurt<br />
Bodo Ramelow (Linke) bei der Wahl des neuen Ministerpräsidenten im Landtag.<br />
Sitzverteilung im Landtag in Thüringen<br />
Grüne 5 FDP 5<br />
SPD 8 CDU 21<br />
Linke 29<br />
90<br />
Sitze<br />
DPA<br />
AfD 22<br />
BLZ/GALANTY; QUELLE: LANDESWAHLLEITER, AFP<br />
schen Landes, Schwarz, Gelb, Rot<br />
und Grün –wurde nach der Landtagswahl<br />
schon einmal versucht<br />
und war gescheitert. Es wäre ein<br />
Bündnis aus CDU, FDP, SPD und<br />
Grünen. Sozialdemokraten und<br />
Grüne entschieden sich früh und<br />
klar,lieber mit den Linken weiterzumachen.<br />
Auch diesmal gilt eine solche<br />
Minderheitskoalition als sehr<br />
unwahrscheinlich. Grüne und SPD<br />
winkten nach derWahl Kemmerichs<br />
unmissverständlich ab. „Wir werden<br />
keinerlei Kabinettsangebote<br />
von Herrn Kemmerich annehmen“,<br />
sagte SPD-Fraktionschef Matthias<br />
Hey. Er schloss aus,dass die Thüringer<br />
Sozialdemokraten mit einem<br />
Ministerpräsidenten, der mit AfD-<br />
Stimmen gewählt wurde, zusammenarbeiten<br />
werden. Die Grünen<br />
kündigten an, in die Opposition zu<br />
gehen.<br />
Neuwahlen unwahrscheinlich<br />
Eine weitere Option wäre: Kemmerich<br />
wagt eine Minderheitsregierung<br />
von CDU und FDP. Die FDP wäre in<br />
dieser Konstellation der Mini-Partner.Sie<br />
hat nur fünf Abgeordnete im<br />
Landtag, die CDU kommt auf 21.<br />
Dennoch: Eine solche Minderheitsregierung<br />
ist zumindest denkbar,<br />
weil CDU und FDP gernzusammenarbeiten<br />
wollen. Bleiben SPD,Grüne<br />
und Linke bei ihrem „Nein“ zu einer<br />
Zusammenarbeit mit Kemmerich,<br />
könnte eine solche Regierung nur<br />
Mehrheiten zusammen mit der AfD<br />
finden.<br />
ZumDritten bleibt noch die Möglichkeit,<br />
entweder die Vertrauensfrage<br />
zu stellen oder gleich Neuwahlenauszurufen.<br />
Einsolch klarer Neuanfang<br />
scheint in Thüringen bislang<br />
eher unwahrscheinlich zu sein, und<br />
das obwohl die politische Situation<br />
überaus schwierig, um nicht zu sagen:<br />
verfahren ist. Zumindest ist die<br />
Gefahr für alle beteiligten Akteure,<br />
aus der Wahl als Verlierer hervorzugehen,<br />
rechthoch–dieBlamage liegt<br />
nahe. Doch gelte es, eine hohe<br />
Hürde zu nehmen: Für Neuwahlen<br />
wäre eine Zwei-Drittel-Mehrheit nötig.<br />
Dann wären immerhin noch<br />
Neuwahlen nach einer erfolglosen<br />
Vertrauensfrage und anschließend<br />
gescheiterter Wahl eines neuen Ministerpräsidenten<br />
denkbar. „Er<br />
würde die Vertrauensfrage stellen,<br />
dann gibt es eine Abstimmung, und<br />
dann müssten die Abgeordneten<br />
ihm das Vertrauen aussprechen“,<br />
sagte der Erfurter Politologe André<br />
Brodocz. Um das Vertrauenzuerhalten,<br />
wäreeine absolute Mehrheit nötig–also<br />
46 Stimmen.<br />
Die Vertrauensfrage müsste<br />
Kemmerich selbst stellen. Sollte das<br />
Vertrauen nicht ausgesprochen<br />
werden, hätte der Landtag drei Wochen<br />
Zeit, einen neuen Ministerpräsidenten<br />
zu wählen. Sollte dies in<br />
dieser Frist nicht gelingen, gäbe es<br />
Neuwahlen. (dpa)<br />
Ministerpräsident<br />
Kemmerichs<br />
langer Wegan<br />
dieSpitze<br />
Die Wahl von Thomas Kemmerich,<br />
der die kleinste Oppositionspartei<br />
im Thüringer<br />
Landtag anführt, hat historische<br />
Dimensionen, denn bislang gab<br />
es mit Reinhold Maier erst einen<br />
gewählten FDP-Ministerpräsidenten.<br />
Maier war von 1945 bis 1952<br />
der erste Regierungschef von<br />
Württemberg-Baden,<br />
wo die Liberalen<br />
damals allerdings<br />
noch<br />
DVPhießen.<br />
Kemmerich,<br />
der in<br />
der Vergangenheit<br />
eine<br />
Zusammenarbeit<br />
mit der<br />
IMAGO IMAGES<br />
Gewählt: Thomas<br />
Kemmerich.<br />
AfD strikt ausgeschlossen hatte,<br />
führte die Thüringer FDP bei der<br />
Landtagswahl im Oktober zurück<br />
ins Parlament –wenn auch mit<br />
denkbar knappem Ergebnis. Die<br />
Partei erhielt 73 Stimmen mehr<br />
als für die Überwindung der Fünf-<br />
Prozent-Hürde nötig gewesen<br />
wäre. Der 54-Jährige ist seit 2015<br />
Landeschef der Freidemokraten<br />
und steht auch an der Spitze der<br />
fünfköpfigen Landtagsfraktion.<br />
Von2017 bis 2019 war er Mitglied<br />
im Bundestag.<br />
Der gebürtige Aachener absolvierte<br />
parallel zu seinem Jurastudium,<br />
das er mit dem Ersten<br />
Staatsexamen beendete, eine<br />
kaufmännische Lehre im Großund<br />
Einzelhandel. Nach der<br />
Wende baute sich der Katholik<br />
eine Existenz in Erfurt auf. Er<br />
machte sich zunächst als Unternehmensberater<br />
selbstständig.<br />
Anfang der 1990er-Jahre übernahm<br />
er mehrere Friseurläden<br />
und gründete eine Filialkette.2013<br />
erfüllte er die Forderungder Erfurter<br />
Staatsanwaltschaft, 30 000<br />
Euro für gemeinnützige Zwecke zu<br />
zahlen. Die Juristen hatte gegen<br />
ihn wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung<br />
ermittelt.<br />
Auch in der Erfurter Stadtpolitik<br />
mischt Kemmerich schon seit<br />
Jahren mit. 2009 führte er die FDP<br />
zurück in den Stadtrat, 2012 kandidierte<br />
er – erfolglos – bei der<br />
Oberbürgermeisterwahl in der<br />
Landeshauptstadt. Seit 2011 ist<br />
Kemmerich zudem Bundeschef<br />
der FDP-Mittelstandsvereinigung.<br />
Er ist verheiratet und Vater<br />
vonsechs Kindern. (dpa)<br />
Biowetter:<br />
Bluthochdruck<br />
Kopfschmerzen<br />
Schlafstörungen<br />
Rheumaschmerzen<br />
Atemwegsbeschwerden<br />
Pollenflug:<br />
Hasel<br />
Erle<br />
Pappel<br />
Weide<br />
BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />
Heute machen die Höchsttemperaturen bei 4bis 8Grad halt. Dazu ist der<br />
Himmel mit dichten Wolken bedeckt. Der Wind weht schwach bis mäßig<br />
aus westlichen Richtungen. In der Nacht nehmen vielerortsdichte Wolken<br />
überhand. Nur örtlich zeigen sich die Sterne. Die Tiefstwerte machen bei<br />
3bis 0Grad halt.<br />
Belastung<br />
mäßig<br />
mäßig<br />
mäßig<br />
mäßig<br />
mäßig<br />
mäßig<br />
schwach<br />
keine<br />
keine<br />
Gefühlte Temperatur: maximal 1Grad.<br />
Wind: schwach aus West.<br />
Wittenberge<br />
2°/6°<br />
Min./Max.<br />
des 24h-Tages<br />
Brandenburg BERLIN<br />
1°/5° 1°/5°<br />
Luckenwalde<br />
-1°/4°<br />
Freitag<br />
Sonnabend<br />
Sonntag<br />
bedeckt sonnig wolkig<br />
4°/6° 1°/9° 4°/11°<br />
Prenzlau<br />
1°/8°<br />
Cottbus<br />
0°/4°<br />
Frankfurt<br />
(Oder)<br />
1°/5°<br />
Hoher Luftdruck reicht von Südwesteuropa und dem Ärmelkanal bis zum nördlichen<br />
Balkan. Oft scheint die Sonne, doch gebietsweise halten sich auch dichte<br />
Wolken oder Nebelfelder. Zwischen Griechenland, der Türkei und dem Schwarzmeerraum<br />
bleibt esnoch unbeständig mit kräftigen Regen- und Schneeschauern.<br />
Köln<br />
0°/8°<br />
Sylt<br />
2°/7°<br />
Saarbrücken<br />
-1°/8°<br />
Hannover<br />
1°/5°<br />
Konstanz<br />
-1°/6°<br />
Hamburg<br />
2°/8°<br />
Erfurt<br />
-1°/5°<br />
Frankfurt/Main<br />
-1°/7°<br />
Stuttgart<br />
0°/7°<br />
Rostock<br />
3°/8°<br />
Magdeburg<br />
2°/6°<br />
Nürnberg<br />
-3°/7°<br />
München<br />
-4°/7°<br />
Rügen<br />
3°/8°<br />
Dresden<br />
1°/3°<br />
Deutschland: Heute wechseln sich<br />
Sonnenstrahlen und gebietsweise<br />
durchziehende dichtere Wolkenfelder<br />
miteinander ab. Dabei werden im Tagesverlauf<br />
3bis 8Grad erreicht,<br />
nachts kühlt es dann auf 4bis minus<br />
3Grad ab. Der Wind weht schwach<br />
aus West. Morgen gibt es vielfach<br />
Sonnenschein, aber auch einige Wolken,<br />
und die Temperaturen klettern<br />
auf 4bis 10 Grad. Der Wind weht nur<br />
schwach aus Ost.<br />
Schneehöhen:<br />
Thüringer Wald bis 35 cm<br />
Harz bis 25 cm<br />
Erzgebirge bis 35 cm<br />
Bayerische Alpen bis 260 cm<br />
Mondphasen: 09.02. 15.02. 23.02. 02.03.<br />
Sonnenaufgang: 07:41 Uhr Sonnenuntergang: 17:00 Uhr Mondaufgang: 13:30 Uhr Monduntergang: 05:41 Uhr<br />
Lissabon<br />
17°<br />
Las Palmas<br />
22°<br />
Madrid<br />
14°<br />
Reykjavik<br />
9°<br />
Dublin<br />
8°<br />
London<br />
10°<br />
Paris<br />
9°<br />
Bordeaux<br />
12°<br />
Palma<br />
17°<br />
Algier<br />
21°<br />
Nizza<br />
14°<br />
Trondheim<br />
6°<br />
Oslo<br />
6°<br />
Stockholm<br />
4°<br />
Kopenhagen<br />
8°<br />
Berlin<br />
5°<br />
Mailand<br />
10°<br />
Tunis<br />
14°<br />
Rom<br />
12°<br />
Warschau<br />
5°<br />
Wien<br />
7° Budapest<br />
6°<br />
Palermo<br />
9°<br />
Kiruna<br />
-13°<br />
Oulu<br />
-8°<br />
Dubrovnik<br />
11°<br />
Athen<br />
8°<br />
St. Petersburg<br />
2°<br />
Wilna<br />
3°<br />
Kiew<br />
3°<br />
Odessa<br />
2°<br />
Varna<br />
7°<br />
Istanbul<br />
10°<br />
Iraklio<br />
12°<br />
Archangelsk<br />
-11°<br />
Moskau<br />
-1°<br />
Ankara<br />
9°<br />
Antalya<br />
16°<br />
Acapulco 33° heiter<br />
Bali 25° Gewitter<br />
Bangkok 33° heiter<br />
Barbados 28° Schauer<br />
Buenos Aires 36° Gewitter<br />
Casablanca 24° heiter<br />
Chicago 0° Schnee<br />
Dakar 30° sonnig<br />
Dubai 22° sonnig<br />
Hongkong 19° bewölkt<br />
Jerusalem 16° sonnig<br />
Johannesburg 32° wolkig<br />
Kairo 21° sonnig<br />
Kapstadt 22° heiter<br />
Los Angeles 15° sonnig<br />
Manila 31° bewölkt<br />
Miami 28° bewölkt<br />
Nairobi 27° wolkig<br />
Neu Delhi 20° sonnig<br />
New York 13° Regen<br />
Peking -3° bedeckt<br />
Perth 32° sonnig<br />
Phuket 34° wolkig<br />
Rio de Janeiro 25° Schauer<br />
San Francisco 14° sonnig<br />
Santo Domingo 28° heiter<br />
Seychellen 29° wolkig<br />
Singapur 34° wolkig<br />
Sydney 25° Schauer<br />
Tokio 6° wolkig<br />
Toronto -1° Schnee
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 3· ·<br />
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Seite 3<br />
Perfekt ausgestattet: Wenn Christian Y. Schmidt zu seinen Spaziergängen durch Peking aufbricht, überlässt er nichts dem Zufall.<br />
CHRISTIAN Y. SCHMIDT<br />
Am Sonntag hat es geschneit. Das<br />
fehlte noch. Sonst gibt es in Peking<br />
praktisch nie Schnee imWinter.Nur<br />
in diesem vertrackten Jahr schneit<br />
es jetzt schon das vierte Mal. Dabei hatte vor<br />
ein paar Tagen bereits eine Elster begonnen,<br />
in dem Baum vormeinem Fenster ihr Nest zu<br />
bauen. Sie war damit früh dran, und machte<br />
Hoffnung auf einen baldigen Frühling. Letztlich<br />
ist auch das Coronavirus ja nichts weiter<br />
als ein Grippeerreger. Und Grippewellen enden<br />
nun mal, wenn es wärmer wird. Doch damit<br />
ist es wohl erst mal Essig.<br />
Auch die Zahlen sehen nicht rosig aus.Die<br />
nationale Gesundheitskommission meldet<br />
am 2. Februar, um6.24 Uhr morgens, 13831<br />
mit dem Coronavirus Infizierte und 304 Tote.<br />
Das ist bei den Infizierten ein ziemlicher<br />
Sprung. DieZahl hat sich in nur einemTagnahezu<br />
verdoppelt. Dabei gab mir gesternnicht<br />
nur die Elster das Gefühl, dass es langsam<br />
wieder aufwärts geht. Bei meinem täglichen<br />
Spaziergang auf den Straßen Pekings waren<br />
wieder deutlich mehr Menschen unterwegs.<br />
Eine erste kleine Bäckerei hatte wieder geöffnet<br />
und auch einige Restaurants.DreiPenner<br />
betranken sich wie gewohnt mit Sorghum-<br />
Schnaps und eine Frau spielte auf dem Bürgersteig<br />
Squash gegen eine Hauswand. Ein<br />
Bild, fast wie in Friedenszeiten, wären da<br />
nicht die an die Schaufenster geklebten Flyer<br />
mit denVerhaltensregeln im Seuchenfall. Und<br />
natürlich die Menschen mit den Masken.<br />
Wasman alles lernt<br />
Fast jeder trägt sie. Inden U-Bahnen ist das<br />
inzwischen sogar Pflicht, auf der Straße –anders<br />
als in der Provinz Hubei und inzwischen<br />
auch in Guangdong –noch nicht. Ich trage<br />
auf meinen Spaziergängen auch eine –und<br />
zwar die gute 3M 9502VT, die nur fünf Prozent<br />
aller in der Luft umherschwirrenden<br />
Partikel durchlässt. Auf der Straße ist die<br />
Maske aber eigentlich nicht so wichtig, vorausgesetzt,<br />
man lässt zu anderen Passanten<br />
einen Abstand von 1,5 Metern. Aber sie verhindert<br />
eben auch, dass man sich selbst<br />
ständig an Mund und Nase berührtund sich<br />
auf diese Weise infiziert. Der Mensch fasst<br />
sich etwa fünfundzwanzig Malinder Stunde<br />
unwillkürlich im Gesicht; so was lernt man<br />
während einer Seuche. Und in Räumen mit<br />
vielen Leuten sollte man auf jeden Fall eine<br />
Schutzmaske tragen.<br />
Vielleicht noch wichtiger sind die Handschuhe.<br />
Unterwegs ist man hin- und wieder<br />
doch gezwungen, Türklinken oder Fahrstuhlknöpfe<br />
zu berühren, die als besonders große<br />
Infektionsquellen gelten. Ichtrage außerdem<br />
ein zur Mütze gebundenes Magic Headband<br />
und eine Brille.Die sollte man auch aufsetzen,<br />
wenn man nicht kurzsichtig ist, denn auch<br />
über die Augen kann man sich anstecken. Ich<br />
habe eine fette Sonnenbrille gewählt.<br />
Ein interessanter Nebenaspekt ist, dass<br />
durch eine solche Vermummung die allgegenwärtige<br />
Überwachung unterlaufen<br />
wird: Die iPhone-Gesichtserkennung etwa<br />
gestaltet sich schwierig. Auch die Hochgeschwindigkeitszüge<br />
kann hierzulande nur<br />
noch besteigen, wer am Bahnsteigzugang<br />
Peking mit Maske<br />
Unser Autor wohnt seit 15 Jahren in China. Wielebt es sich dort in Zeiten der<br />
Coronaseuche? Geschichten aus einem Alltag mit Schutzhandschuhen und<br />
Fieberthermometer,zwischen Sorge und Gelassenheit<br />
sein Gesicht scannen lässt. Da gerade auf<br />
Bahnhöfen die Ansteckungsgefahr sehr hoch<br />
ist, kommen sich hier zwangsläufig Seuchenbekämpfung<br />
und Überwachung in die Quere.<br />
Meine Spaziergänge durch die Stadt unternehme<br />
ich, weil ich mich nicht auf die Informationen<br />
im Netz verlassen will. Ich<br />
nutze sie aber natürlich auch zum Einkaufen.<br />
Die Regale in den Supermärkten sind<br />
weiterhin gut gefüllt. Nur aneinem Taggab<br />
es in unserem WuMart einen Gemüse-Engpass.<br />
ImSupermarkt stellt sich ein ganz anderes<br />
Problem, das in den diversen Seuchen-<br />
Katastrophenfilmen, die ich bisher gesehen<br />
habe, niemals aufgetaucht ist: Mit den behandschuhten<br />
Fingern lassen sich die Plastiktüten,<br />
die man von der Rolle abreißt, um<br />
darin Obst oder Gemüse zu verstauen, extrem<br />
schwer öffnen. Fünf Minuten lang versuche<br />
ich, zwei Zwiebeln in die Tüte zu packen.<br />
Schließlich gebe ich auf und lege die<br />
Zwiebeln lose auf die Waage an der Kasse.<br />
Könnte bitte ein Regisseur diese Szene in einen<br />
der nächsten Seuchenfilme einbauen?<br />
Desinfektionsmittel allerdings gehen<br />
langsam aus,und Atemschutzmasken waren<br />
eine Woche lang nicht zu bekommen. Inzwischen<br />
kann sich jeder unter der Vorlage seines<br />
Personalausweises drei blaue OP-Masken<br />
in der Apotheke abholen, das Stück für<br />
umgerechnet 15 Eurocent, alle drei Tage.<br />
Sämtliche öffentlichen Veranstaltungen sind<br />
abgeblasen. Museen, Theater und Schulen<br />
bleiben geschlossen. Kinopremieren sind<br />
verschoben. Auch die Standesämter sind zumindest<br />
zurzeit dicht, was eine Rekordanzahl<br />
vonPaaren nervös werden lässt, die unbedingt<br />
am 20.2.2020 heiraten wollen.<br />
Die großen Wohnanlagen, in denen die<br />
meisten Pekinger wohnen, sind inzwischen<br />
für Nichtbewohner geschlossen. Wer als<br />
Fremder dennoch hineinwill, muss sich von<br />
einem Bewohner abholen lassen. Dabei wird<br />
am Eingang die Körpertemperatur an der<br />
Stirngemessen, mit futuristisch anmutenden<br />
Fiebermesspistolen. DieMessung wirdinzwischen<br />
auch an jedem U-Bahn-Zugang vorgenommen.<br />
Die Pistolen scheinen allerdings<br />
nicht besonders präzise zu sein. Als ich vorein<br />
paar Tagen den Office Tower betrat, in dem<br />
das Büromeiner Frau liegt, maß der Mann an<br />
VonChristian Y. Schmidt, Peking<br />
der Rezeption bei mir sagenhafte 33,3 Grad.<br />
Eher unwahrscheinlich, dass eine solche an<br />
Unterkühlung grenzende Untertemperatur<br />
korrekt ist, aber vielleicht bin ja inzwischen<br />
tatsächlich schon so etwas wie ein Zombie.<br />
Äußerlich ist die Stimmung in der Stadt<br />
ziemlich gelassen. Im Internet sieht es anders<br />
aus.Hier tobt die Schlacht zwischen denen,<br />
die der Regierung schwere Versäumnisse<br />
besonders in der Anfangsphase der<br />
Seuche vorwerfen und auch jetzt noch meinen,<br />
hinters Licht geführt zuwerden, und<br />
denen, die hinter der Epidemie eine Verschwörung<br />
der USA gegen China wittern.<br />
Auch meine Frau und ich verbringen den<br />
halben Tagvor dem Rechner. Dabei sind es<br />
weniger die Meldungen aus der Seuchenprovinz<br />
Hubei und ihrer Hauptstadt Wuhan, die<br />
Museen, Theater und<br />
Schulen sind geschlossen,<br />
Kinopremieren<br />
wurden verschoben.<br />
Auch die Standesämter<br />
bleiben dicht.<br />
uns deprimieren. Immer klarer wird, dass es<br />
sich bei den Coronaviren eigentlich nur um<br />
Keime handelt, die zwar hochansteckend<br />
sind, aber letztlich nicht extrem gefährlich.<br />
Im Moment liegt jedenfalls die Mortalitätsrate<br />
nur etwa doppelt so hoch wie bei einer<br />
normalen Grippewelle; und es sterben<br />
hauptsächlich alte Menschen mitVorerkrankungen,<br />
ebenfalls wie bei einer normalen<br />
Grippeepidemie.Das ist tragisch, aber längst<br />
keine apokalyptische Pandemie.<br />
Umso empörender sind für uns die völlig<br />
absurden und überzogenen Reaktionen im<br />
Ausland. Eine Fluggesellschaft nach der anderen<br />
stellt ihre Flüge von und nach China<br />
ein, und ein Land nach dem anderen macht<br />
die Grenzen für Menschen aus China dicht.<br />
Auch die Meldungen zu rassistischen Übergriffen<br />
und Ausgrenzungen in aller Welt gegen<br />
Menschen mit asiatischem Aussehen<br />
häufen sich. Gleichzeitig erreichen mich täglich<br />
gut gemeinte Tipps von Freunden in<br />
Deutschland, die mir empfehlen, mich bitte<br />
schleunigst nach Deutschland abzusetzen.<br />
Das werde ich sicher nicht tun, jedenfalls<br />
nicht im Moment. Bereits vor dem Bekanntwerden<br />
der ersten Coronavirus-Fälle hatte ich<br />
einen Flug für Mitte Februar nach Berlin gebucht,<br />
um meinen –mir jetzt plötzlich visionär<br />
erscheinenden –Kurzroman „Der kleine<br />
Herr Tod“ zu promoten. So lange harre ich<br />
hier aus. Außerdem sind meine chinesische<br />
Frau und meine SchwiegerelterninPeking.<br />
In der Zwischenzeit vertreiben wir uns die<br />
Zeit mit Seuchenspaziergängen, dem Durchputzen<br />
der Wohnung und Binge-Watching<br />
von Seuchenfilmen wie „Contagion“ (ganz<br />
okay), „Outbreak“ (geht so) oder „World War<br />
Z“ (Schrott). Diegehen alle gut aus.Auch ich<br />
bin weiter optimistisch, dass wir die Seuche<br />
bald überstanden haben werden.<br />
Einen Tagspäter gerät mein Optimismus<br />
ins Wanken. Die Zahlen aus Hubei zeigen,<br />
dass sich das Virus inPeking nicht mehr in<br />
Schach halten lässt. Ichglaube,dass wir hier<br />
demnächst mit Hunderttausend Infizierten<br />
rechnen müssen, wenn nicht mehr, denkt<br />
man an den Schneeballeffekt, der sich inzwischen<br />
deutlich abbildet. Auch dass sich das<br />
Virus weitgehend auf Hubei eindämmen<br />
lässt, halten einige Experten für fraglich. Das<br />
heißt, letztlich ist mit mehreren Tausend Toten<br />
zu rechnen. Doch selbst das ist keine<br />
apokalyptische Katastrophe, sondern das,<br />
was eine starke Grippewelle auch anrichtet,<br />
ohne dass wir uns dessen bewusst sind.<br />
Schlecht ist allerdings,dass das VirusimMoment<br />
noch hochansteckend ist.<br />
Die neuen Seuchenzahlen in der South<br />
China Morning Post bieten auch Anlass zur<br />
Sorge. Inzwischen gibt es weltweit mehr als<br />
24 000 Infizierte. Auch die Zahl der Toten ist<br />
wieder gestiegen. Beruhigend wirkt höchstens<br />
die Tatsache, dass sich das Virus offenbar<br />
weiter peinlich genau an die inzwischen<br />
etablierte Mortalitätsrate hält.<br />
Die Maßnahmen zur Virus-Eindämmung<br />
werden indes kreativer: Neben den Knöpfen<br />
in unserem Fahrstuhl ist ein Spender mit Papiertüchern<br />
angebracht. Solche Installationen<br />
sind jetzt in allen Fahrstühlen Pekings<br />
Pflicht. Mit einem Zellstofftuch soll man den<br />
Fahrstuhlknopf drücken und das Tuch anschließend<br />
in einem Papierkorb entsorgen. So<br />
soll verhindertwerden, dass das Virusmit der<br />
Fingerspitze weitergetragen wird. Mich persönlich<br />
kümmert das wenig: Ich trage weiter<br />
meine Handschuhe,die nach der Rückkehr in<br />
dieWohnung gewaschen werden.<br />
Mirfällt ein, dass Islamisten die Nachricht<br />
verbreiten, das Coronavirus sei die Strafe Allahs<br />
für die Unterdrückung des islamistischen<br />
Fundamentalismus in China. Richtig<br />
schlecht sähe es in Peking aus, wenn Allah<br />
das Gemüse knapp werden ließe. Doch das<br />
stapelt sich vor dem kleinen Laden neben<br />
der „Great Leap“-Micro-Brewery. Daneben<br />
sitzt ein Paar auf einer kleinen Mauer. Beide<br />
haben die Gesichtsmasken heruntergezogen<br />
und beißen in dasselbe Stück Melone, sie<br />
vonder einen, er vonder anderen Seite.<br />
DerInternethandel boomt<br />
JD.Com, einer der großen chinesischen Internethändler,<br />
wirbt mit „virusfreier Zustellung“.<br />
Mit diesem Versprechen kommen sie<br />
sogar auf den Uni-Campus, auf dem meine<br />
Schwiegereltern wohnen. Ansonsten dürfen<br />
die Expresszusteller nicht mehr in dieWohnanlagen.<br />
Trotzdem boomt jetzt in ganz China<br />
das Internetgeschäft. Meine Frau bestellt für<br />
meine Schwiegereltern Lebensmittel: palettenweise<br />
Eier und mehrereKilo Mehl. Dastut<br />
sie, weil sich die beiden über 80-Jährigen<br />
selbst eine Quarantäne auferlegt haben. In<br />
den nächsten vierzehn Tagen sollen wir sie<br />
nicht besuchen. Der Grund: Sie sind am<br />
Sonnabend aus Guangzhou zurückgekommen,<br />
der Hauptstadt der Provinz Guangdong,<br />
die an Hongkong grenzt. Dortsind die<br />
Infektionszahlen höher. Das Flugzeug, mit<br />
dem sie nach Peking flogen, war nur halb besetzt,<br />
und kein Passagier –kein einziger –<br />
nahm die Maske ab, als auf dem Vier-Stunden-Flug<br />
der Imbiss serviert wurde.Wir halten<br />
die völlige Quarantäne zwar für übertrieben,<br />
aber wenn sich meine Schwiegermutter<br />
etwas in den Kopf gesetzt hat, kann man sowieso<br />
nichts machen.<br />
Für Chinas Wirtschaft bedeutet die Coronaepidemie<br />
bereits jetzt einen schweren<br />
Schlag. Verwaltungsleute erzählen hinter vorgehaltener<br />
Hand, dass es bis zu zwei Jahren<br />
dauernkönnte,bis sich der Tourismus-, Konferenz-<br />
oder wahlweise Sportveranstaltungssektor<br />
wieder völlig erholt hat. Dassei schließlich<br />
bei Sars auch so gewesen. Unddiese Epidemie<br />
hier ist deutlich größer.<br />
So weit im Voraus plane ich nicht. Ich<br />
habe aber gerade mit meinem Bruder vereinbart,<br />
dass die Premierenlesung von „Der<br />
kleine Herr Tod“ am 25. März auf jeden Fall<br />
stattfinden wird, selbst wenn ich dann nicht<br />
mehr nach Berlin fliegen kann. Für diesen<br />
Fall soll die Lesung per YouTube auf einer<br />
Leinwand gestreamt werden, und ich werde<br />
von Peking aus zugeschaltet. Voraussetzung<br />
ist natürlich, dass mich das Virus vorher<br />
nicht erwischt.
4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />
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Politik<br />
NACHRICHTEN<br />
SPD fordertvon Union<br />
Klarheit über Grundrente<br />
DieSPD setzt darauf, dass die Grundrente<br />
nach der Zusage vonBundeskanzlerin<br />
Angela Merkel (CDU) trotz<br />
desWiderstandes in der Union wie<br />
geplant kommt. SPD-Generalsekretär<br />
Lars Klingbeil erklärte am Mittwoch<br />
in Berlin, er verlasse sich darauf,„dass<br />
dasWort der Kanzlerin und<br />
der CDU-Spitzegilt“. DieGrundrente<br />
werdekommen.„Sehr viele Rentnerinnen<br />
und Rentner warten darauf.“<br />
Klingbeil bezogsich insbesondereauf<br />
Wortmeldungen vonUnionsfraktionsvizeCarsten<br />
Linnemann (CDU),<br />
der die vonder großen Koalition geplante<br />
Grundrente infrage gestellt<br />
hatte.Inder Union wirdabweichend<br />
vonden bisherigen Plänen eineVermögensprüfung<br />
verlangt, zudem gibt<br />
es Kritik wegen der ungeklärten Finanzierung.<br />
(AFP)<br />
Merz gibt Posten bei<br />
Blackrock auf<br />
Friedrich Merz gibt Ende Märzseinen<br />
Posten als Aufsichtsratsvorsitzender<br />
vonBlackrock auf. DerfrühereUnionsfraktionschef<br />
sagte der<br />
Deutschen Presse-Agentur:„Ich<br />
habe mich entschieden, meine Tätigkeit<br />
als Aufsichtsratsvorsitzender<br />
vonBlackrock in Deutschland zum<br />
Ende des ersten Quartals zu beenden.<br />
Es war mir eine Freude und<br />
große Ehre, das Unternehmen in<br />
Deutschland über die vergangenen<br />
vier Jahrezubegleiten.“ Er wolle<br />
seine „Zeit nun nutzen, die CDU<br />
noch stärker bei ihrer Erneuerung zu<br />
unterstützen und mich weiter politisch<br />
einzubringen“. Deutschland<br />
und Europa stünden zu Beginn des<br />
neuen Jahrzehnts vorgroßen Herausforderungen.<br />
(dpa)<br />
Erzbischof Gänswein muss<br />
sich neue Aufgaben suchen<br />
Erzbischof Georg Gänswein ist ein enger<br />
Vertrauter von Papst Bendedikt. IMAGO IMAGES<br />
Nach der Affäreumeine Buchveröffentlichung<br />
des abgedankten Papstes<br />
Benedikt muss sich dessen Privatsekretär<br />
GeorgGänswein im<br />
Dienst vonPapst Franziskus umorientieren.<br />
Derdeutsche Kurienerzbischof<br />
sei nicht vomAmt als Präfekt<br />
des Päpstlichen Hauses suspendiert<br />
worden, sagte Vatikansprecher Matteo<br />
Bruni am Mittwoch. Es habe aber<br />
eine „gewöhnliche Umverteilung<br />
verschiedener Pflichten und Funktionen<br />
des Präfekten des Päpstlichen<br />
Hauses gegeben“. Um welche neuen<br />
Aufgaben es sich handelt, gab der<br />
Vatikan nicht bekannt. (dpa)<br />
Rumänien steht vor<br />
Neuwahlen<br />
Drei Monate nach ihrem Amtsantritt<br />
ist die bürgerliche Regierung<br />
vonMinisterpräsident Ludovic Orban<br />
vomParlament abgewählt worden.<br />
Für den Misstrauensantrag der<br />
Sozialdemokratischen Partei (PSD)<br />
und der Ungarn-Partei UDMR<br />
stimmten am Mittwoch 261 Abgeordnete<br />
und Senatoren und 139 dagegen.<br />
Dies könnte zu vorgezogenen<br />
Parlamentswahlen führen –allerdings<br />
nur,wenn zwei weiterePersonalvorschläge<br />
für einen anderen<br />
Regierungschef im Parlament<br />
scheitern. Dienächste reguläreParlamentswahl<br />
wäreindiesem Herbst<br />
fällig. (dpa)<br />
Die Angeklagte mit ihrem Anwalt an einem früheren Prozesstag<br />
IS-Terroristin verlangt neue Verteidiger<br />
Oberlandesgericht in München muss entscheiden, ob der Prozess von vorne beginnen wird<br />
VonAndreas Förster<br />
Der erste Prozess gegen<br />
eine deutsche IS-Kämpferin<br />
könnte nach zehn<br />
Monaten Verhandlungsdauer<br />
platzen. Am heutigen Donnerstag<br />
entscheidet der Staatsschutzsenat<br />
des Münchner Oberlandesgerichts<br />
über den Antrag der Angeklagten<br />
JenniferW. auf Entpflichtung ihrer<br />
beiden Verteidiger. Folgt das Gericht<br />
dem Antrag, muss der Prozess neu<br />
angesetzt werden.<br />
Nicht öffentliche Akten<br />
Die Situation erinnert nur auf den<br />
ersten Blick an das Münchner NSU-<br />
Verfahren, in dem die Rechtsterroristin<br />
Beate Zschäpe mehrmals versucht<br />
hatte, ihre Pflichtverteidiger wegen<br />
angeblichen Vertrauensverlustes loszuwerden.<br />
DenKonflikt im IS-Prozess<br />
dagegen hat die anklagende Bundesanwaltschaft<br />
mit heraufbeschworen,<br />
indem sie die Verteidiger vonJennifer<br />
W. wegen eines vermeintlichen<br />
Rechtsverstoßes angezeigt hat. Der<br />
Grund: Diebeiden Verteidiger hatten<br />
in der öffentlichen Verhandlung in<br />
München Auszüge eines Zeugenvernehmungsprotokolls<br />
wiedergegeben,<br />
das in einem nicht öffentlichen<br />
Prozess in Düsseldorf verlesen worden<br />
war.Das aber ist verboten.<br />
DerFall ist diffizil, weil W.sVerteidiger<br />
zugleich auch der Rechtsbeistand<br />
einer in Düsseldorf angeklagten<br />
IS-Kämpferin sind. In beiden<br />
Prozessen geht es unter anderem um<br />
den Strafvorwurf der Sklaverei. Die<br />
in München und Düsseldorfvor Gericht<br />
stehenden IS-Kämpferinnen<br />
sollen laut Anklageschrift jesidische<br />
Frauen als Sklavinnen gehalten haben.<br />
Nun gibt es aber in beiden Verfahren<br />
widersprüchliche Aussagen<br />
der betroffenen Jesidinnen: In ersten<br />
Vernehmungen nach ihrer Befreiung<br />
hatten sie noch ausgesagt, die ausländischen<br />
Frauen der IS-Kämpfer<br />
hätten sich ihnen gegenüber anständiger<br />
verhalten als deren syrische<br />
und irakische Ehemänner.Bei Befragungen<br />
in Deutschland änderten sie<br />
jedoch ihreDarstellung und belasteten<br />
die Angeklagten: Nun sollen die<br />
Frauen ihreMänner zu unmenschlichen<br />
Handlungen angestiftet haben.<br />
Mit ihren Zitaten aus den widersprüchlichen<br />
Zeugenvernehmungen<br />
beider Verfahren wollen W.sVerteidiger<br />
möglicherweise insinuieren,<br />
dass sich die Jesidinnen der Bundesanwaltschaft<br />
verpflichtet fühlen<br />
könnten, ihre Aussagen an die Anklage<br />
anzupassen.<br />
Nun muss aber erst einmal die<br />
Münchner Generalstaatsanwaltschaft<br />
den Vorwurf eines Rechtsverstoßes<br />
überprüfen. Denn das IS-Verfahren<br />
in Düsseldorfwirdunter Ausschluss<br />
der Öffentlichkeit geführt, da<br />
die Angeklagte zum Zeitpunkt der<br />
von ihr mutmaßlich begangenen<br />
„Die Angeschuldigte ließ ihren Ehemann<br />
gewähren und unternahm nichts zur<br />
Rettung des Mädchens.“<br />
Vorwurf der Bundesstaatsanwaltschaft in der Anklageschrift gegen Jennifer W.<br />
Straftaten noch minderjährig war.<br />
Die Verteidiger argumentieren jedoch,<br />
dass sie sich das Einverständnis<br />
der Düsseldorfer Angeklagten<br />
hatten geben lassen, bevor sie in<br />
München Passagen aus den in ihrem<br />
Prozess verlesenen Vernehmungsprotokollen<br />
zitierten. Ob das reicht,<br />
um die Anzeige der Bundesanwaltschaft<br />
abzuwehren, ist fraglich.<br />
Solange das aber nicht geklärtist,<br />
fürchten die Anwälte, dass sie ihre<br />
Münchner Mandantin nicht so gut<br />
verteidigen können, wie es nötig<br />
wäre. Daher hatten die Verteidiger<br />
bereits vergangeneWoche selbst ihre<br />
Die Luft wird sauberer<br />
Entpflichtung beantragt mit der Begründung,<br />
sie könnten unter den Bedingungen<br />
eines laufenden Ermittlungsverfahrens<br />
nicht weiter auf die<br />
Ungereimtheiten in den beiden IS-<br />
Prozessen eingehen. Das Gericht<br />
wies den Antrag zurück.<br />
Widersprüche der Mutter<br />
Deshalb hat nun Jennifer W. die Entpflichtung<br />
ihrer Verteidiger beantragt.<br />
Durchdie Ermittlungen sei der<br />
Handlungsspielraum ihrer Anwälte<br />
massiv eingeschränkt, was sich zu<br />
Lasten ihrer Verteidigung auswirke,<br />
argumentiertsie.Sie müsse befürchten,<br />
dass sich ihre Anwälte „als eingeschränkt<br />
und eingeschüchtert sehen“.<br />
Folgt der 8. Strafsenat dieser<br />
Argumentation, muss der Münchner<br />
Prozess mit neuen Verteidigern von<br />
vorn beginnen.<br />
Jennifer W. wird neben Mitgliedschaft<br />
in einer ausländischen terroristischen<br />
Vereinigung, Verstoß gegen<br />
das Kriegswaffenkontrollgesetz<br />
und Sklaverei auch Mord durch Unterlassen<br />
vorgeworfen. Die 29-Jährige<br />
soll an einem heißen Sommertag<br />
im Jahre 2015 nicht eingegriffen<br />
haben, als ihr damaliger Mann die<br />
fünfjährige Tochter der als Sklavin<br />
gehaltenen Jesidin im Hof ihres<br />
Grundstücks ankettete und verdursten<br />
ließ. Vor Gericht hatte sich die<br />
Mutter des Kindes jedoch in Widersprüche<br />
verwickelt, weshalb der<br />
Mordvorwurf kaum zu halten sein<br />
wird.<br />
Durch die schrittweise Abkehr von der Kohleverstromung sinkt der Kohledioxid-Ausstoß in Europa<br />
Die schrittweise Abkehr von<br />
Kohle hat den Ausstoß von Klimagasen<br />
aus europäischen Kraftwerken<br />
2019 um zwölf Prozent gedrückt<br />
–sostark wie seit fast 30 Jahren<br />
nicht mehr. Dies geht aus einer<br />
am Mittwoch veröffentlichten Studie<br />
der <strong>Berliner</strong> Denkfabrik Agora Energiewende<br />
hervor. Die entscheidenden<br />
Hebel waren demnach der Europäische<br />
Emissionshandel und der<br />
Anstieg des Kohlendioxid-Preises<br />
auf rund 25 Euro je Tonne.<br />
Strenge Klimaziele<br />
Die Stromerzeugung aus Stein- und<br />
Braunkohle habe 2019 wegen der<br />
höheren CO 2 -Kosten um fast ein<br />
Viertel unter dem Wert des Vorjahrs<br />
gelegen, hieß es in der Studie. Der<br />
wegfallende Kohlestrom sei je zur<br />
Hälfte durch Stromaus Gaskraftwerken<br />
und aus erneuerbaren Energien<br />
wie Sonne oder Wind ersetzt worden.<br />
Der Ökostromanteil stieg demnach<br />
europaweit um 1,8 Prozent auf<br />
KohlekraftwerkMehrum im Landkreis Peine<br />
DPA<br />
klärte Dave Jones von der Londoner<br />
Organisation Sandbag, die an der<br />
Studie beteiligt war. Anders als in<br />
Deutschland beschleunigte sich EUweit<br />
der Zubau vonWindrädernund<br />
Solaranlagen. Diese lieferten 2019<br />
DPA/PETER KNEFFEL<br />
34,6 Prozent, Stromaus Gaskraftwerken<br />
sogar um zwölf Prozent.<br />
„Europa legt weltweit eine einzigartige<br />
Geschwindigkeit bei der Ablösung<br />
von Kohlestrom durch Windund<br />
Solarenergie an den Tag“, ererstmals<br />
EU-weit deutlich mehr<br />
Strom als Kohlekraftwerke. Das<br />
Tempo müsse allerdings weiter steigen,<br />
erklärten die Autoren.<br />
Der Emissionshandel funktioniert<br />
so: Kraftwerke und Fabriken<br />
brauchen Verschmutzungsrechte für<br />
jede Tonne CO 2 ,die sie in die Luft<br />
blasen. Die Gesamtmenge dieser<br />
Zertifikate sinkt Jahr für Jahr entsprechend<br />
den Klimazielen. Werden<br />
die Zertifikate knapper, steigt ihr<br />
Preis. Stromerzeugung mit viel Kohlendioxid<br />
wie bei der Kohle wird so<br />
teurer und der Umstieg auf Alternativen<br />
lohnend. Eine Reformhatte zuletzt<br />
die Zertifikatemenge verringert<br />
und den Preis hochgetrieben.<br />
Für die geplante Erhöhung der<br />
Klimaziele für 2030 sollten die Zertifikate<br />
schneller verringertwerden als<br />
bisher vorgesehen, sagte Matthias<br />
Buck, Leiter Europäische Energiepolitik<br />
bei der Agora. Bisher seien immer<br />
noch zu viele Verschmutzungsrechte<br />
auf dem Markt. (dpa)<br />
Theater<br />
in der<br />
Semperoper<br />
St.-Georgs-Orden wird<br />
Al-Sisi wieder aberkannt<br />
VonSimona Block<br />
Eine skandalöse Ehrung, brüskierte<br />
Partner, Absagen Prominenter:Der<br />
Dresdner Semperopernball<br />
2020 ist in aller Munde, aber<br />
ganz anders als gedacht. DieMacher,<br />
ein privater Verein um den umtriebigen<br />
Kulturmanager Hans-Joachim<br />
Frey, bemühen sich seit Tagen um<br />
Schadensbegrenzung. Die Preisverleihung<br />
im Vorfeld an Ägyptens Präsident<br />
Abdel Fattah al-Sisi, der gegen<br />
Kritiker und Oppositionelle hartvorgeht,<br />
überschattet die 15. Auflage am<br />
Freitag (7. Februar). Nun zieht Frey<br />
die Notbremse, um das Ballprogramm<br />
zu retten.<br />
Mit der Übergabe des St.-Georgs-<br />
Ordens trotz vielfacher Kritik vor anderthalbWochen<br />
in Kairohat Freyden<br />
Bogen überspannt, Partner und Akteure<br />
der Ballnacht in die Bredouille<br />
gebracht und den Event zum Politikum<br />
gemacht. Während Zuschauerraum<br />
und Bühne von Dresdens berühmtem<br />
Opernhaus zum Ballsaal<br />
und die Ränge zu Logen umgebaut<br />
werden, sind die Macher mit der Schadensbegrenzung<br />
beschäftigt.<br />
Noch nach der Rückkehr vom Nil<br />
hat Frey die Auszeichnung trotzig<br />
verteidigt, der Verein habe damit<br />
„Kulturbrücken bauen“ wollen. Kurz<br />
vordem Kultur-Event aber musste er<br />
sich dem anhaltenden Druck beugen:<br />
Al-Sisi wird der Orden wieder<br />
aberkannt –nach neun Tagen. Dem<br />
voraus ging am Dienstag ein Treffen<br />
mit Rocksänger Peter Maffay, dem<br />
die Entschuldigung des Ballvereins<br />
nicht reichte.<br />
Obwohl Al-Sisi nicht in der Semperoper<br />
tanzen sollte,war der öffentliche<br />
Druck diesmal größer. Der Semperoper-Intendant<br />
erklärte seine ausdrückliche<br />
Missbilligung und betonte,<br />
dass das Haus „als führende Kulturinstitution<br />
stets Stellung für Frieden, Toleranz<br />
und Menschenrechte bezieht“,<br />
der Oberbürgermeister prüfte kritisch<br />
seine Ballteilnahme, auch Medienpartner<br />
distanzierten sich, Moderator<br />
und Schlagersänger Roland Kaiser gar<br />
„mit allergrößtem Nachdruck“. Die<br />
Vergabe des Ballordens an Al-Sisi „widerspricht<br />
allem, wofür ich als Künstler<br />
und als Mensch stehe“, schrieb er<br />
auf Facebook.<br />
MehrereAbsagen<br />
„Tagesschau“-Sprecherin Judith Rakers<br />
zeigte sich wie Kaiser „irritiert“<br />
und löste ihren Vertrag als Co-Moderatorin;<br />
auch Stadt, Oper und MDR<br />
kündigten mit Blick auf die Zukunft<br />
Konsequenzen an. Freystreute Asche<br />
auf sein Haupt: „Die Verleihung war<br />
ein Fehler.“ Die„Irritationen“ würden<br />
vonHerzenbedauert, man wolle über<br />
das Selbstverständnis als Kulturbotschafter<br />
nachdenken. Die Wogen<br />
aber glätteten sich nicht. Auch Mareile<br />
Höppner, die aus dem Hut gezauberte<br />
neue Dame für den Abend<br />
an der Seite vonKaiser,machte einen<br />
Rückzieher,weil sie nach eigenen Angaben<br />
angefeindet und bedroht<br />
wurde. Die Absagen von SAP-Gründer<br />
Dietmar Hopp als Preisträger und<br />
Fußballmanager UliHoeneß als Laudator<br />
läuteten das Ende für den St.-<br />
Georgs-Orden ein –zumindest für die<br />
Jubiläumsausgabe.<br />
Die 15. Ausgabe des Semperopernballs<br />
soll am Freitag stattfinden.<br />
DPA
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 5· ·<br />
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Politik<br />
Neue Vorwürfe gegen den Türkischen Roten Halbmond<br />
Die Hilfsorganisation soll von Geschäftsleuten „bedingte Spenden“ erhalten haben. Damit wurden offenbar Einkommensteuerzahlungen umgangen<br />
VonFrank Nordhausen<br />
Der Spendenskandal um<br />
den Türkischen Roten<br />
Halbmond ist größer als<br />
bisher bekannt, wie<br />
neue Informationen aus der Türkei<br />
und den USA belegen. Die Affäre<br />
betrifft indirekt die Bundesrepublik<br />
Deutschland, da sie der Hilfsorganisation<br />
25 Millionen Euro zum Bau<br />
von Notunterkünften für Binnenflüchtlinge<br />
in der syrischen Provinz<br />
Idlib zugesagt hat, wie das Auswärtige<br />
Amt am vergangenen Freitag<br />
mitteilte. Bisher hat die Bundesregierung<br />
nicht erklärt, wie sie sicherstellen<br />
will, dass die Hilfsgelder<br />
auch die vorgesehenen Empfänger<br />
erreichen.<br />
Freunde Erdogans<br />
In dem Skandal geht es um Steuerhinterziehung<br />
zugunsten von Firmen<br />
und Stiftungen aus dem persönlichen<br />
Umfeld des türkischen<br />
Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan<br />
mithilfe des Roten Halbmonds.<br />
DaSpenden an den Roten<br />
Halbmond in der Türkei steuerfrei<br />
sind, lassen sich als Spende deklarierte<br />
Geldflüsse steuersparend am<br />
Finanzamt vorbeischleusen. Wie<br />
das türkische Nachrichtenportal<br />
Gazetta9 vergangene Woche enthüllte,<br />
wurde eine Spende von acht<br />
Millionen Dollar des zweitgrößten<br />
türkischen Erdgasversorgers Baskentgaz<br />
Ende 2017 vomRoten Halbmond<br />
entgegengenommen und an<br />
fundamentalistische Stiftungen aus<br />
dem Umfeld der islamischen Regierungspartei<br />
AKP Erdogans oder seiner<br />
Familie weitergereicht. Für den<br />
Transfer benutzte der Rote Halbmond<br />
die wegen sexuellen Missbrauchs<br />
Dutzender Kinder berüchtigte<br />
islamische Ensar-Stiftung, die<br />
der Erdogan-Familie nahesteht. Dadurch<br />
entgingen dem türkischen<br />
Staat rund zwei Milionen Dollar<br />
Steuergelder.<br />
Einfluss der Gülen-Bewegung<br />
Der Rote Halbmond räumte den<br />
Vorgang ein, verteidigte sich aber<br />
mit dem Argument, es habe sich um<br />
„bedingte Spenden“ gehandelt, was<br />
bedeute, dass sie legal an andere<br />
Empfänger weitergeleitet werden<br />
könnten – eine rechtliche Grauzone.<br />
Der Empfänger war in diesem<br />
Fall die vorsechs Jahren gegründete<br />
Turken-Stiftung, in deren Vorstand<br />
die Erdogan-Tochter Esra Albayrak<br />
sitzt. Turken will mit dem Geld angeblich<br />
ein 21-stöckiges Wohnheim<br />
für in den USA lebende türkische<br />
Kinder und Studenten im NewYorker<br />
Stadtteil Manhattan errichten.<br />
Der humanitäre Zweck, so erklärte<br />
die Ensar-Stiftung, bestehe darin,<br />
die Kinder und Jugendlichen vor<br />
schädlichen Einflüssen der verfemten<br />
islamischen Gülen-Bewegung<br />
zu schützen.<br />
Wie die türkische Nachrichtenwebseite<br />
Diken am Dienstag meldete,<br />
erhielt der Rote Halbmond offenbar<br />
neben der bisher bekannten<br />
Spende der Firma Baskentgaz, die<br />
Der Türkische Rote Halbmond hilft auch im von der Türkeibesetzten Nordsyrien.<br />
GETTY<br />
der Holding eines Erdogan-Schulfreunds<br />
gehört, zwischen 2015 und<br />
2019 von fünf Geschäftsleuten und<br />
elf Unternehmen eine Summe von<br />
bis zu 16 Millionen Euro als „bedingte<br />
Spende“, die es den Spendernermöglichte,Einkommensteuerzahlungen<br />
zu umgehen. Damit<br />
wurden laut Diken Studentenwohnheime<br />
und Schulen gebaut<br />
und Studienstipendien vergeben –<br />
man darfannehmen, in einem konservativ-islamisch<br />
geprägten Umfeld.<br />
Mitden an den Roten Halbmond<br />
geflossenen Steuergeldern werde<br />
nun offenbar ein Luxusgebäude in<br />
New York errichtet, kommentierte<br />
die oppositionelle <strong>Zeitung</strong> Sözcü.<br />
Laut türkischen Medien beschuldigten<br />
Oppositionspolitiker die<br />
Firma Baskentgaz, den Roten Halbmond<br />
für eine komplexes Steuerhinterziehungsoperation<br />
benutzt<br />
zu haben und bezeichneten die<br />
Überweisung großer Summen an<br />
mit der Regierung verbundene Stiftungen<br />
als Korruption, um staatliche<br />
Gegenleistungen zu erreichen.<br />
Wolkenkratzer in NewYork<br />
Der Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu<br />
von der sozialdemokratischen<br />
CHP forderte am Dienstag<br />
den Rücktritt der Führung des Roten<br />
Halbmonds. „Sie bauen einen<br />
Wolkenkratzer in Manhattan“, sagte<br />
er.„Angeblich sollen dortStudenten<br />
unterkommen. Werden die Studenten<br />
dortschlafen oder werden regierungsnahe<br />
Leute aus dem Präsidentenpalast<br />
dort ihre Zukunft sichern?“<br />
DieVorsitzende der oppositionellen<br />
Guten Partei, Meral<br />
Aksener, erklärte: „Der türkische<br />
Rote Halbmond, der eine 150-jährige<br />
Geschichte hat, ist zu einer Interessengruppe<br />
geworden, die Geld<br />
an regierungsnahe Personen fließen<br />
lässt.“<br />
Keine Belege<br />
Der US-Repräsentant der CHP,Yurter<br />
Özcan, hatte zuvor in einem<br />
Rundbrief geschrieben, die Baskentgaz-Spende<br />
sei entgegen den<br />
gesetzlichen Vorschriften beim US-<br />
Finanzamt Internal Revenue Service<br />
nicht registriert worden. Tatsächlich<br />
seien keinerlei Belege vorhanden,<br />
dass die angebliche<br />
Spende den finalen Empfänger Turken-Stiftung<br />
überhaupt erreicht<br />
habe.<br />
„In Wahrheit hat Turken zwischen<br />
Juni 2017 und Juni 2018 insgesamt<br />
nur 1,5 Millionen US-Dollar<br />
Spenden erhalten. Somit ist klar,<br />
dass die Behauptung des türkischen<br />
Roten Halbmonds, 7,9 Millionen<br />
US-Dollar an die Turken-Stiftung<br />
transferiertzuhaben, schlicht nicht<br />
stimmt“, schreibt Özcan. „Es stellt<br />
sich die Frage: Was ist mit dieser<br />
Spende wirklich passiert?“<br />
Bisher hat der Rote Halbmond<br />
diese Frage nicht beantwortet. „Alle<br />
Hinweise im Puzzle um den türkischen<br />
Roten Halbmond weisen auf<br />
die Erdogan-Familie hin“, konstatierte<br />
die oppositionelle NachrichtenplattformArtiGercek.<br />
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6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />
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Politik/Wirtschaft<br />
Päckchen und<br />
Pakete werden<br />
wieder billiger<br />
Post muss Preiserhöhung<br />
zurücknehmen<br />
Auf Druck der Bundesnetzagentur<br />
wirddie Deutsche Post ihrekürzliche<br />
Preiserhöhung für Pakete zurücknehmen.<br />
Die Behörde hatte die<br />
Preise als zu hoch beanstandet und<br />
ein offizielles Verfahren eingeleitet.<br />
Die Preise sollen zum 1. Mai wieder<br />
gesenkt werden. Dasteilte das Unternehmen<br />
am Mittwoch mit.„Wenn wir<br />
dasVerfahren zu Ende geführthätten,<br />
hätte es noch Jahre gedauert, bis wir<br />
eine Entscheidung bekommen hätten“,<br />
sagte ein Sprecher.„Selbst wenn<br />
wir das inhaltlich anders bewerten,<br />
sollten wir nicht unnötig Zeit und<br />
Kosten investieren.“<br />
Die Post hatte ihre Preise für Privatkunden<br />
zum Jahreswechsel erhöht.<br />
Die Begründung: Die Kosten<br />
für Personal und Transportseien gestiegen.<br />
Bei den unterschiedlichen<br />
Arten vonPaketen fiel die Anhebung<br />
verschieden aus.Ein bis zu zwei Kilo<br />
schweres,mittelgroßes Päckchen innerhalb<br />
Deutschlands kostet in der<br />
Filiale nun 4,79 Euro,zuvor waren es<br />
4,50 Euro.DerVersand eines 10-Kilo-<br />
Pakets verteuerte sich um einen<br />
Euro auf 10,49 Euro. Im Durchschnitt<br />
stiegen die Preise um drei<br />
Prozent. Günstiger kommt weg, wer<br />
seine Pakete online frankiert. Zuletzt<br />
hatte der Konzernseine Paketgebühren2017<br />
angehoben.<br />
Die Bundesnetzagentur hält diese<br />
neuen Preise für zu hoch. Die Regulierungsbehörde<br />
vermutet, dass sie<br />
die tatsächlich anfallenden Kosten<br />
überschreiten. Mit ihrer marktbeherrschenden<br />
Stellung könne die<br />
Post diese Preise deshalb im Sinne<br />
des Wettbewerbs nicht verlangen. Im<br />
Paketbereich hat der Bonner Konzern<br />
einen Marktanteil von rund 70 Prozent.<br />
DieRegulierungsbehörde leitete<br />
deshalb ein offizielles Verfahren gegen<br />
die Post ein. Dieses sei nun „gegenstandslos“<br />
und werde eingestellt,<br />
sagte ein Sprecher am Mittwoch.<br />
Ab Anfang Mai sollen für Päckchen<br />
und Pakete die gleichen Preise<br />
gelten wie zuvor. Das Datum erklärt<br />
sich laut Post dadurch, dass IT-Systeme<br />
und Kundeninformationen<br />
wieder auf die alten Beträge angepasst<br />
werden müssten. DiePost muss<br />
somit mittelfristig auf die Mehreinnahmen<br />
durch Pakete von privaten<br />
Kunden verzichten. Wann und wie<br />
die nächste Preiserhöhung ansteht,<br />
bleibt bis auf Weiteres unklar. „Aber<br />
natürlich werden wir irgendwann die<br />
Preise auch wieder erhöhen müssen“,<br />
sagte der Post-Sprecher. (dpa)<br />
Zerrissen<br />
Donald Trump inszeniert sich bei der Rede zur Lage der Nation als Retter.Senat schmettert Impeachment ab<br />
VonThomas Spang,Washington<br />
Gemächlich schreitet der<br />
Präsident auf das Podium<br />
im Kongress, von dem er<br />
gleich seine Rede zur<br />
Lage der Nation halten wird. Er genießt<br />
den Jubel seiner Partei, die ihn<br />
an diesem Mittwoch nach einem Impeachment-Prozess<br />
ohne Zeugen<br />
und Beweismaterial im Senat mit ihrer<br />
Mehrheit freisprechen wird. Donald<br />
Trump fühlt sich bei der dritten<br />
„State of the Union“-Rede seiner<br />
Amtszeit obenauf. Und obendrein<br />
durfte er schon voraussetzen, was<br />
dann am Mittwoch tatsächlich hegschah:<br />
Der Senat sprach ihn im<br />
Amtsenthebungsverfahren vonallen<br />
Anklagepunkten frei. Wie erwartet<br />
kam nicht die nötige Zweidrittelmehrheit<br />
zustande, umTrump für<br />
Machtmissbrauch oder die Behinderung<br />
von Kongress-Ermittlungen zu<br />
verurteilen.<br />
So konnte Trump auftrumpfen: In<br />
seiner Vorstellung hat er den bei seiner<br />
Amtseinführung beklagten Niedergang<br />
Amerikas beendet und das<br />
Land in kürzester Zeit einer neuen,<br />
strahlenden Zukunft entgegengeführt.<br />
So steht es über der 80 Minuten<br />
langen Rede zum Auftakt des<br />
Wahljahres: „The Great American<br />
Comeback“– „Die großartige amerikanische<br />
Wiederkehr“.<br />
Verächtliche Ignoranz<br />
Zu Beginn überreicht der Präsident,<br />
wie im Protokoll vorgesehen, die Redetexte<br />
an Vizepräsident Mike Pence<br />
und die Sprecherin des Repräsentantenhauses,<br />
die Demokratin<br />
Nancy Pelosi. Diese nimmt die<br />
Mappe an und streckt ihm höflich<br />
die Hand entgegen. Trump ignoriert<br />
sie verächtlich und wendet sich den<br />
Abgeordneten aus dem Repräsentantenhaus<br />
und dem Senat zu. Ein<br />
Affront gegen die Speakerin, die<br />
Gastgeberin des Präsidenten im<br />
Kongress ist und diesen formal einladen<br />
muss, die rituelle „State of the<br />
Union“ zu halten.<br />
Der Ton war gesetzt. Trump enttäuschte<br />
nicht. Er hielt eine Rede, in<br />
der er nach übereinstimmender Ansicht<br />
vonAnalysten nicht einmal den<br />
Versuch unternahm, Gemeinsamkeiten<br />
mit den Demokraten zu suchen.<br />
Die saßen grimmig und versteinert<br />
auf ihren Plätzen, als der<br />
Präsident verkündete, „die Lage der<br />
Nation ist stärker als jemals zuvor“.<br />
Stärker, größer, besser. Esmangelte<br />
nicht an Übertreibungen.<br />
Trump beschwor eine boomende<br />
Wirtschaft, mit Rekordbeschäftigung,<br />
brummenden Fabriken und<br />
Und dann zerreißt sie seine Rede: Nancy Pelosi und Donald Trump im Kongress.<br />
Pete Buttigieg<br />
ist 38, Kriegsveteran<br />
und Ex-<br />
Bürgermeister.<br />
DEMOKRATEN IM PRÄSIDENTSCHAFTSRENNEN<br />
Bernie Sanders<br />
ist 78. Der linke<br />
Senator galt als<br />
Favorit in Iowa.<br />
Vorwahl der Demokraten in Iowa<br />
Wer wird Präsidentschaftskandidat?<br />
26,8% 25,2%<br />
Elizabeth Warren,70,<br />
Senatorin,<br />
war mal Jura-<br />
Professorin.<br />
18,4%<br />
Iowa<br />
JoeBiden,77,<br />
früherer Vizepräsident<br />
und<br />
Mitte-Politiker.<br />
15,4%<br />
Amy Klobuchar,<br />
59, gilt als Vertreterin<br />
der politischen<br />
Mitte.<br />
Stand: 71 %der<br />
Wahlbezirke ausgezählt<br />
12,6%<br />
Pete Buttigieg Bernie Sanders Elizabeth Warren Joe Biden Amy Klobuchar<br />
BLZ/GALANTY; QUELLE: CNN, DPA<br />
DDP<br />
AP(3); GETTY IMAGES (2)<br />
steigenden Löhnen. Alles dank seiner<br />
Steuerreform und den Handelskonflikten<br />
um NAFTA und China.<br />
Die Republikaner riss es von den<br />
Stühlen. „Vier weitere Jahre“ skandierten<br />
sie,als Trump den (imaginären)<br />
Bau seiner „langen, großen und<br />
sehr starken Mauer“ an der Südgrenze<br />
beschwor, den Umgang mit<br />
Flüchtlingen und Einwanderernverteidigte,<br />
seine restriktive Abtreibungspolitik<br />
anpries und vor einer<br />
„sozialistischen Übernahme“ des<br />
Gesundheitssystems warnte.<br />
„In nur drei kurzen Jahren haben<br />
wir die Mentalität des amerikanischen<br />
Niedergangs zerschlagen“,<br />
plusterte sich Trump auf. Und fügte<br />
hinzu, „wir werden niemals jemals<br />
dahin zurückkehren“. So spricht einer,<br />
der seiner Wiederwahl im November<br />
entgegensieht. Grund für<br />
Optimismus bescherte ihm Gallup:<br />
Am Vorabend seines Freispruchs kamen<br />
die besten Umfrageergebnisse<br />
seiner Amtszeit. 49 Prozent der Amerikaner<br />
sind zufrieden mit seiner Arbeit.<br />
DieDemokraten bereiteten ihm<br />
mit dem Auszähldesaster bei den<br />
Vorwahlen in Iowaeine Steilvorlage.<br />
DerKongress als Kulisse<br />
Inzwischen gibt es zwar Zahlen, die<br />
den jungen Ex-Bürgermeister aus Indiana,<br />
Pete Buttigieg, und Senator<br />
Bernie Sanders vorn, Elizabeth Warren<br />
knapp dahinter und Joe Biden<br />
weit abgeschlagen auf dem vierten<br />
Platz sehen. Einvollständiges Ergebnis<br />
liegt noch immer nicht vor. Egal,<br />
werbei den Demokraten das Rennen<br />
macht, der Herausforderer Trumps<br />
wird es schwer haben, sich gegen<br />
den faktenbefreiten Selbst-Inszenierer<br />
zubehaupten. Wie ruchlos sich<br />
Trumpüberalle Regeln hinwegsetzt,<br />
demonstrierte er,als er den Kongress<br />
zur Kulisse machte, dem ultrakonservativen<br />
Talker Rush Limbaugh,<br />
bei dem kürzlich Lungenkrebs diagnostiziert<br />
worden war, die Freiheits-Medaille<br />
zu verleihen, die<br />
höchste Auszeichnung der USA, die<br />
eigentlich verdienten Persönlichkeiten<br />
im Weißen Haus verliehen wird.<br />
In seiner vomTeleprompter abgelesenen<br />
Rede ergriff Trump nicht<br />
eine einzige neue Initiative. Außenpolitik<br />
geriet zur Nebensache. Unerwähnt<br />
blieben unangenehme Wahrheiten<br />
wie die Spaltung des Landes,<br />
die massiven Probleme im Gesundheits-<br />
und Bildungswesen, die bröckelnde<br />
Infrastruktur, die Klimakrise.<br />
AmEnde der Rede schlug die<br />
Stunde von Nancy Pelosi. Sie zerriss<br />
hinter dem Präsidenten genüsslich<br />
dessen Rede-Manuskript. Seite für<br />
Seite,vor laufender Kamera.<br />
DAX-30 in Punkten<br />
6.11.19<br />
BÖRSE<br />
▲ 13456,99 (+1,32 %)<br />
Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />
6.11.19<br />
Euro in US-Dollar<br />
6.11.19<br />
Stand der Daten: 05.02.2020 (16:45 Uhr)<br />
Alle Angaben ohne Gewähr<br />
Gewinner<br />
5.2.20<br />
▲ 56,20 (+4,40 %)<br />
5.2.20<br />
▼ 1,1023 (–0,23 %)<br />
Quelle<br />
aus DAX und MDAX vom 05.02. zum Vortag<br />
5.2.20<br />
CompuGroup Med. 68,25 +12,62 WWWWWWWWWWW<br />
Infineon NA<br />
22,39 +11,20 WWWWWWWWWW<br />
Software 34,18 +9,38 WWWWWWWW<br />
Qiagen 31,98 +5,02 WWWWW<br />
Bechtle 143,00 +4,00 WWWW<br />
Lufthansa vNA 15,10 +3,96 WWWW<br />
Verlierer<br />
aus DAX und MDAX vom 05.02. zum Vortag<br />
Telefonica Deutschl. 2,59 WWWWW –5,65<br />
MTU Aero Engines 269,30 WWW –2,74<br />
Varta 76,80 WWW –2,17<br />
Alstria Office 17,77 WWW –2,04<br />
LEG Immobilien 110,00 WW –1,21<br />
Airbus 136,60 WW –0,93<br />
Leitbörsen im Überblick<br />
52-Wochen Hoch/Tief 05.02. ±% z. 04.02.<br />
Euro Stoxx 50 (EU) +1,12<br />
3814/3125 3773,91<br />
CAC 40(FR) +0,87<br />
6110/4946 5986,47<br />
S&P UK (UK) +0,63<br />
1562/1415 1508,76<br />
RTS (RU) +0,98<br />
1652/1152 1562,38<br />
IBEX (ES) +1,53<br />
9714/8409 9709,10<br />
Dow Jones (US) +0,83<br />
29374/24681 29047,64<br />
Bovespa (BR) +0,80<br />
119593/89409 117347,48<br />
Nikkei (JP) +1,02<br />
24116/20111 23319,56<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 7· ·<br />
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Wirtschaft<br />
Gestörtes Klima bei Siemens<br />
Nicht nur Klimaaktivisten, auch einige Aktionäre beklagen Managementfehler bei der Hauptversammlung des Industriekonzerns<br />
VonThomas Magenheim, München<br />
An einer Stelle wird eseng<br />
für Siemens-Aktionäre.<br />
Klimaaktivisten liegen eng<br />
gedrängt am Boden. „Eure<br />
Erde, eure Zukunft“, skandieren sie.<br />
Andere halten Plakate hoch. „Stoppt<br />
die größte Kohlemine der Welt“,<br />
steht auf einem, „Australien brennt“<br />
auf anderen. Siemens geht das an,<br />
weil der Konzernfür die Mine in Australien<br />
Signaltechnik für den zugehörigen<br />
Kohlezug liefert.<br />
Die meisten Anteilseigner sind<br />
wenig beeindruckt. „Ihr solltet besser<br />
in die Schule gehen“, rät ein älterer<br />
Herr den rund 300 meist jugendlichen<br />
Demonstranten. Auf ein angebotenes<br />
Gespräch über den<br />
„Brandbeschleuniger Siemens“ lässt<br />
er sich nicht ein. Draußen vor der<br />
Olympiahalle als Veranstaltungsort<br />
Greenpeace-Protest an der Siemens-Zentrale in München.<br />
DPA/PETER KNEFFEL<br />
der Hauptversammlung bleiben die<br />
Welten getrennt. Drinnen sieht es<br />
zunächst kaum anders aus.<br />
Es sei grotesk, dass Siemens zur<br />
Zielscheibe von Klimaprotesten geworden<br />
ist, sagt Konzernchef JoeKaeser.<br />
Immerhin habe Siemens als erster<br />
Industriekonzern der Welt schon<br />
vorfünf Jahren verkündet, bis 2030 in<br />
den eigenen Werken weltweit klimaneutral<br />
fertigen zu wollen und die<br />
Emissionen des Klimakillers Kohlendioxid<br />
seit 2014 halbiert. Allerdings<br />
hat der KonzernEnde 2019 auch den<br />
Vertrag für die Kohlemine in Australien<br />
an Land gezogen. Das sehen<br />
nicht nur Klimaaktivisten kritisch.<br />
Nachhaltigkeit zu predigen und<br />
dann einen im negativen Sinn klimarelevanten<br />
Vertrag zu unterschreiben,<br />
passt nicht zusammen, findet<br />
eine Aktionärsschützerin gleich als<br />
erste Rednerin. „Das bringt einen erheblichen<br />
Reputationsschaden, Sie<br />
haben unnötig gepatzt“, bescheinigt<br />
sie Kaeser.Indiesem Stil geht es weiter.<br />
Eine Liste von mehr als 50 Rednern<br />
signalisiert einigen Gesprächsbedarf.<br />
„Klimawandel hat auch am<br />
Kapitalmarkt einen immer höheren<br />
Stellenwert“, redet ein Fondsmanager<br />
dem Siemens-Management ins<br />
Gewissen. DenVertrag für die Kohlemine<br />
zu unterzeichnen, sei ein Fehler<br />
gewesen. Nachdem der aber unseligerweise<br />
geschlossen worden ist,<br />
wäreesein weiterer Fehler gewesen,<br />
ihn wieder zu kündigen. Zumindest<br />
darin sind sich Management und<br />
das Gros der Aktionäre einig. Klimaaktivisten<br />
sehen das anders.<br />
„Siemens muss aus dem Vertrag<br />
aussteigen und notfalls auch eine<br />
Vertragsstrafe zahlen“, findet Lara<br />
Eckstein von der Bürgerbewegung<br />
Campact. Weil Siemens dabei einen<br />
Vertrag mit unlimitierter Haftung<br />
unterzeichnet hat, könnten sich<br />
diese Strafen auf Milliarden aufsummieren,<br />
hält Kaeser entgegen. Dann<br />
schlägt er versöhnliche Töne an.<br />
„Als eine der wahrscheinlich letzten<br />
Management-Generationen<br />
können wir noch rechtzeitig für eine<br />
Wende in der Klimafrage sorgen“,<br />
sagt Kaeser im Stil eines Klimaretters<br />
und kündigt Taten an. Eine Milliarde<br />
Euro werde Siemens bis 2025 in Klimaschutztechnik<br />
stecken.<br />
DieZahlen, die Kaeser vorBeginn<br />
der Hauptversammlung für das erste<br />
Geschäftsquartal vorgelegt hatte,<br />
glänzten nicht. Er selbst sagte, das<br />
Geschäftsjahr habe „etwas verhalten“<br />
begonnen. Dass der Gewinn mit<br />
rund 1,1 Milliarden Euro in etwa auf<br />
Vorjahresniveau blieb, hat der Konzern<br />
unter anderem einer deutlich<br />
niedrigeren Steuerlast zu verdanken.<br />
Rekordzahlen für<br />
Disneys Streamingdienst<br />
Schnelleres Wachstum als bei Netflix in der Startphase<br />
Disney hat mit seinem neuen Online-Videodienst<br />
einen Turbostart<br />
hingelegt. Der erst seit kurzem<br />
verfügbare Streaming-Service Disney+<br />
hatte zu Wochenbeginn bereits<br />
28,6 Millionen Kunden, wie der Unterhaltungsriese<br />
am Dienstag nach<br />
US-Börsenschluss mitteilte. Das<br />
Wachstum habe „sogar unsere<br />
höchsten Erwartungen übertroffen“,<br />
sagte Konzernchef Bob Iger in einer<br />
Konferenzschalte nach der Präsentation<br />
der jüngsten Geschäftsbilanz.<br />
Ab MärzinDeutschland<br />
Disney+ hatte in den USA am 12. November<br />
Premieregefeiertund ist bislang<br />
nur in fünf Ländern empfangbar.InDeutschland<br />
und anderen europäischen<br />
Ländern (Frankreich, Irland,<br />
Italien, Österreich, Schweiz,<br />
Spanien und Großbritannien) soll<br />
der neue Service am 24. Märzanden<br />
Start gehen. Mit dem Angebot will<br />
der Hollywood-Gigant Walt Disney<br />
dem Streaming-Marktführer Netflix<br />
Druck machen, der der klassischen<br />
Kabel-TV- und Entertainment-Industrie<br />
in den vergangenen Jahren<br />
sehr viele Kunden abgejagt hatte.Bis<br />
2025 erwartet der Konzern 100 Millionen<br />
Abonnenten. „In Anbetracht<br />
der fulminanten bisherigen Zahlen<br />
eine jetzt schon konservative Rechnung“,<br />
schreibt die Webseite DerAktionär.<br />
Zum Vergleich: Netflix<br />
knackte die 100-Millionen-Grenze<br />
im Jahr 2017 –sieben Jahrenach dem<br />
internationalen Start, bei Disney wäreneskaum<br />
mehr als fünf Jahre.<br />
Dass der Auftakt von Disney+ so<br />
erfolgreich verlief, liegt an beliebten<br />
Produktionen wie der „Star Wars“-<br />
Serie„The Mandalorian“, aber auch<br />
daran, dass der Streamingdienst das<br />
Angebot von Netflix preislich bislang<br />
erheblich unterbietet. In<br />
Deutschland soll Disney+ monatlich<br />
6,99 Euro kosten oder 69,99<br />
Euro im Jahr. Auch andere finanzstarke<br />
Konzerne wie der iPhone-<br />
Hersteller Apple greifen neuerdings<br />
Mitdem Film „The Mandalorian“ sorgte<br />
Disney+ bereits für Aufsehen. GETTY/E. RODRIGUEZ<br />
mit günstigeren Angeboten im<br />
Streaming-Markt an.<br />
Dass der neue Geschäftszweig bei<br />
Disney dermaßen boomt, hat allerdings<br />
seinen Preis.Sosorgten die hohen<br />
Kosten für den Ausbau des<br />
Streaming-Geschäfts im jüngsten<br />
Quartal für einen Gewinneinbruch<br />
bei Disney. Inden drei Monaten bis<br />
Ende Dezember fiel das Nettoergebnis<br />
aus dem fortgeführten Geschäft<br />
verglichen mit dem Vorjahreswert<br />
um 23 Prozent auf 2,1 Milliarden<br />
Dollar (1,9 Mrd Euro), wie der Konzern<br />
mitteilte. Der Umsatz stieg indes<br />
um gut ein Drittel auf 20,9 Milliarden<br />
Dollar.<br />
ZumVergleich: Netflix gewann im<br />
jüngsten Quartal weltweit 8,8 Millionen<br />
neue Kunden hinzu. Ende 2019<br />
brachte das Unternehmen es auf gut<br />
167 Millionen bezahlte Mitgliedschaften.<br />
Davon ist Disney zwar<br />
noch weit entfernt, doch Netflix ist<br />
auch schon seit mehr als zehn Jahren<br />
im Geschäft und in über 190 Ländern<br />
weltweit vertreten. Anders als<br />
Disney brauchte der Streaming-Pionier<br />
Jahre, um 28 Millionen Kunden<br />
zu erreichen. Die Konkurrenz hat es<br />
nun leichter, dadas Fernsehen im<br />
Internet inzwischen bei vielen Menschen<br />
zum Alltag gehört.<br />
Debatten um ARD und ZDF<br />
Und genau diese Entwicklung spüren<br />
auch die öffentlich-rechtlichen<br />
Sender in Deutschland. DieFamilien<br />
treffen sich nicht mehr ganz selbstverständlich<br />
nach dem Abendessen<br />
im Wohnzimmer zum Fernsehgucken.<br />
Das führt dazu, dass viele Beitragszahler<br />
immer seltener das Angebot<br />
vonARD und ZDF nutzen.<br />
Im Gespräch ist trotzdem eine<br />
moderate Erhöhung des Rundfunkbeitrags<br />
von bisher 17,50 Euro auf<br />
18,36 Euro, den Vorschlag hatte die<br />
Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs<br />
der Rundfunkanstalten<br />
(KEF) im Herbst berechnet. Zu der<br />
Zeit hatte der ARD-Vorsitzende Ulrich<br />
Wilhelm bereits angekündigt,<br />
dass bei den Sendern weiter gespart<br />
werden müsse.<br />
Der ARD-Programmdirektor Volker<br />
Herres ergänzte: „Die nächste<br />
Beitragsperiode wird – egal wie es<br />
ausgeht –janicht so sein, dass es<br />
Manna vom Himmel regnet, sondern<br />
so, dass wir alle unter sehr<br />
knappen Rahmenbedingungen<br />
trotzdem zukunftsfähig bleiben<br />
müssen.“ In dieser Woche kündigte<br />
Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin<br />
von Mecklenburg-Vorpommern,<br />
bei der Verabschiedung<br />
des NDR-Indentanten Lutz Marmor<br />
in Hamburg an: „Es wird indiesem<br />
Jahr eine Grundsatzdebatte über<br />
den Beitrag geben.“ (dpa/BLZ)<br />
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Meinung<br />
Mietendeckel<br />
ZITAT<br />
Rücksicht auf<br />
die Vermieter<br />
Ulrich Paul<br />
wundertsich über die Regelung zur<br />
Absenkung überhöhter Mieten.<br />
Nein, die Zahlen, die das Internetportal<br />
Immoscout 24 jetzt zu den Mietangeboten<br />
für Berlin vorgelegt hat, sind<br />
nicht wirklich überraschend. Viele Vermieter<br />
in Berlin verlangen noch vor dem<br />
Inkrafttreten des Mietendeckels bei der<br />
Neuvermietung einer Wohnung eine<br />
Miete, die deutlich über den künftigen<br />
Oberwerten liegt. DieVermieter verhalten<br />
sich damit so, wie sie sich schon immer<br />
verhalten haben. Sie nutzen die sich bietenden<br />
Spielräume,umihreForderungen<br />
durchzusetzen.<br />
Im Fall des Mietendeckels ist dies völlig<br />
legal. Denn mit dem Deckel werden zunächst<br />
nur die Mieten in laufenden Mietverträgen<br />
auf das am 18. Juni 2019 wirksam<br />
vereinbarte Preisniveau eingefroren.<br />
Für all jene Mietverträge, die erst zwischen<br />
dem 18. Juni 2019 und dem Inkrafttreten<br />
des Mietendeckels abgeschlossen<br />
werden, wird die dabei vereinbarte Miete<br />
eingefroren. Nur wenn diese die neuen<br />
Mietoberwerte ummehr als 20 Prozent<br />
überschreitet, besteht für Mieter die Möglichkeit,<br />
eine Absenkung zu verlangen.<br />
Nein, nicht auf die Oberwerte, sondern<br />
auf die Oberwerte plus 20 Prozent. Denn<br />
das ist die Grenze, die nicht überschritten<br />
werden darf. Wirksam wird die Absenkung<br />
allerdings erst neun Monate nach<br />
dem Inkrafttreten des Gesetzes. Solange<br />
kann der Vermieter eine überhöhte Miete<br />
kassieren. Dass es eine solche Frist gibt,<br />
mutet schon kurios an. Denn eigentlich<br />
sollte man annehmen, dass eine Miete,<br />
die absehbar als überhöht eingestuft wird,<br />
sofort reduziert werden kann. Dass der<br />
Mietendeckel dies –neben anderen Ausnahmen,<br />
die es noch ins Gesetz geschafft<br />
haben –nicht vorsieht, beweist vor allem<br />
eins: dass auf die Vermieter noch immer<br />
Rücksicht genommen wird.<br />
Siemens<br />
Der Umbau<br />
muss kommen<br />
Thomas Magenheim<br />
ist der Meinung,dass der Konzern<br />
die Klimaziele ernst nehmen sollte.<br />
Vor kurzem noch konnte Siemens sich<br />
ohne großen Widerspruch als grüner<br />
Vorzeigekonzern inszenieren. Massive<br />
Proteste vonKlimaaktivisten haben das in<br />
Rekordzeit geändert und den Konzern<br />
zum Klimakiller abgestempelt. Ausgerechnet<br />
Siemens mit seiner oft strom- und damit<br />
energiesparenden Technologie, mit<br />
dem grünen Windkraftgeschäft, mit einem<br />
Konzernchef Joe Kaeser, der versprochen<br />
hat, alle Fabriken bis 2030 klimaneutral zu<br />
machen. Aber es gibt auch ein anderes Siemens,<br />
eines, das Kohlekraftwerke ausrüstet,<br />
auf Gas als Brückentechnologie setzt<br />
und eines,das einer neuen riesigen Kohlemine<br />
in Australien Technik zuliefert. In der<br />
Finanzwelt dagegen haben sich einige zu<br />
echtenVorreiterngemacht.<br />
Die Assekuranzriesen Allianz und Munich<br />
Re versichern Kohleindustrien nicht<br />
mehr. Sie investieren als große Kapitalanleger<br />
auch nicht mehr in Kohle. 60Konzernehaben<br />
Geschäfte mit dem indischen<br />
Adani-Konzern, der die Kohlemine in Australien<br />
baut, im Gegensatz zu Siemens abgelehnt.<br />
Nun ist es für Finanzkonzerne<br />
und Investoren einfacher, sich radikalem<br />
Kampf gegen den Klimawandel zu verschreiben,<br />
als für einen Konzern wie Siemens,der<br />
traditionell in großem Stil Turbinen<br />
für Kohle- und Gaskraftwerke baut<br />
oder wartet und so Laufzeiten verlängert.<br />
Wahr ist aber auch, dass speziell das<br />
Geschäftsmodell der künftigen Siemens<br />
Energy teils klimaschädlich ist. Legitim ist<br />
es zudem, Kaeser beim Thema Nachhaltigkeit<br />
beim Wort zu nehmen und einen<br />
Zeitplan zum Umbau des Siemens-Portfolios<br />
zur Energieerzeugung zu verlangen.<br />
MitKlimaaktivisten ins Gespräch zu kommen,<br />
könnte wirklich helfen. Dazu müssen<br />
aber beide Seiten wollen.<br />
Erfurter Trümmerlandschaft und der einzige Gewinner<br />
Vor der Wahl in Erfurt gab es so ein<br />
Gefühl, wie man es in den vergangenen<br />
Jahren öfter hatte, vor dem<br />
Brexit-Referendum, vorder letzten<br />
USA-Wahl: dass etwas passieren könnte,was<br />
es so noch nicht gab und was laut allen Vorhersagen<br />
nicht passieren sollte.Nicht passieren<br />
dürfte. Und dann kam der Brexit, und<br />
dann Donald Trump als Präsident, und viele<br />
waren entsetzt. Jetzt kann sich Thüringen<br />
einreihen. Thüringen ist mit 2,2 Millionen<br />
Einwohnernkleiner als Berlin, und trotzdem<br />
erschüttertdiese Wahl jetzt das ganzeLand.<br />
DieBrandmauerngegenüber der AfD bleiben<br />
bestehen, das hat der neue Ministerpräsident<br />
Thomas Kemmerich (FDP) in seiner ersten<br />
Rede im Thüringer Landtag gesagt. Dasist<br />
der neue Ministerpräsident, der nur mit den<br />
Stimmen der völkischen, rechtsextremen AfD<br />
vonBjörnHöcke gewählt werden konnte.Das<br />
ist ein Tabubruch, etwas,was es so nach 1990<br />
noch nicht gab.Wenn das die Brandmauer ist,<br />
von der Kemmerich redet, dann ist sie ziemlich<br />
löcherig. Unddann darf man sich nicht<br />
wundern, wenn es demnächst dann doch Zusammenarbeit<br />
mit der AfD geben wird, allen<br />
Beteuerungen zum Trotz. Beteuerungen gab<br />
es ja auch vorder Wahl, vomThüringer CDU-<br />
Chef Mike Mohring und auch von Kemmerich,<br />
dass man jede Art der Zusammenarbeit<br />
mit der AfD ablehnt. Jetztweiß man, was diese<br />
Beteuerungen wert sind.<br />
Interessant ist eigentlich, dass jetzt alle<br />
entsetzt und schockiertsind. Denn es hatte ja<br />
genug Warnzeichen gegeben. DerCDU-Vize-<br />
Fraktionschef im Thüringer Landtag hatte<br />
nach der Wahl gleich eine Koalition mit der<br />
AfD ins Spiel gebracht. Wie inanderen ostdeutschen<br />
Landesverbänden gibt es viele,die<br />
eine Annäherung an die AfD wünschen. Die<br />
AfD ist gerade in ländlichen Gebieten stark,<br />
Es gibt Meldungen, die man mehrmals<br />
liest, weil man dem Inhalt der Nachricht<br />
misstraut. Oder weil man annimmt, man<br />
habe ein Adjektiv übersehen. Jedenfalls ging<br />
es mir so, als ich in gleich mehreren <strong>Zeitung</strong>en<br />
las, nun setze sich nach jahrzehntelangem<br />
Mauern auch der ADAC für Tempo 130<br />
auf deutschen Autobahnen ein.<br />
Schließlich ist meine persönliche Auseinandersetzung<br />
mit dem Dinosaurierclub für<br />
das Automobilwesen inzwischen dreißig<br />
Jahreher.Unter dem Motto „ADACade“ warendamals<br />
Günter Grass,René Böll, ich und<br />
eine Handvoll Mitglieder mit einer kleinen<br />
Anzeige in der Frankfurter Rundschau öffentlichkeitswirksam<br />
aus dem schier allmächtigen<br />
Autolobby-Verein ausgetreten.<br />
Hunderte weitere Mobilisten schlossen sich<br />
uns an –wir hatten um eine Kopie der Kündigung<br />
der Mitgliedschaft gebeten.<br />
Unmittelbarer Anlass für unsere Kampagne<br />
war ein Sturmder Entrüstung des ADAC,<br />
als Bürgermeister Walter Momper mit dem<br />
<strong>Berliner</strong> Senat für ein Teilstück der Avus eine<br />
Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo<br />
100 beschloss. Das heftige Pro und Contra<br />
der folgenden Debatte wurde in einem Taschenbuch<br />
des Göttinger Steidl-Verlages<br />
ausführlich dokumentiert. Im Klappentext<br />
des Bändchens heißt es: „Seit Jahrzehnten<br />
gebärdet sich der ADACals Lobbyder uneingeschränkten<br />
Autogesellschaft. Unter dem<br />
Motto ‚Freie Fahrt für freie Bürger‘ im Zweifelsfall<br />
für immer mehr Straßen, mehr Autos,<br />
mehr PS und gegen Tempolimit und alterna-<br />
Thüringen<br />
Alle waren<br />
gewarnt<br />
Sabine Rennefanz<br />
erinnertandie Wortevor der Wahl und die fatale Gleichsetzung<br />
vonAfD und Linker im Osten durch die bürgerlichen Parteien.<br />
KOLUMNE<br />
Neues<br />
aus dem<br />
Tempodrom<br />
Klaus Staeck<br />
Grafiker und Verleger<br />
tive Verkehrskonzepte. ADAC ade –das ist<br />
zum Abschiedsgruß geworden an einem<br />
umweltzerstörenden und überholten Autofetischismus.“<br />
Vor sechs Jahren berichtete<br />
die Süddeutsche <strong>Zeitung</strong>, dass derVerein das<br />
Steidl-Buch unmittelbar nach Erscheinen<br />
vomMarkt gekauft habe.Ineinem Abteil der<br />
Tiefgarage des damaligen Münchner ADAC-<br />
Hauses habe man einen Container mit Hunderten<br />
Exemplaren gefunden.<br />
BERLINER ZEITUNG/HEIKO SAKURAI<br />
viele CDU-Funktionäre fürchten um ihre<br />
Jobs. Und doch hatten offenbar viele geglaubt,<br />
dass sich am Ende in der CDU genügend<br />
Leute finden würden, die im dritten<br />
Wahlgang Ramelow unterstützen. Aus Verantwortungsbewusstsein<br />
in Zeiten des erstarkenden<br />
Rechtsextremismus. Oder Sorge um<br />
die Demokratie. Esgab ja Zeiten, da verband<br />
man diese Wertedurchaus mit Konservativen<br />
und Liberalen. Aber nein. Sie haben es nicht<br />
getan. Warum? Aus Karrieregeilheit?Weil der<br />
Wahlverlierer Mohring jetzt doch noch auf ein<br />
Pöstchen im Kabinett hoffen darf?<br />
Oder ist es einfach der alte Linkenhass,<br />
der durchkommt, der schon in den Neunzigerjahren<br />
im Ostendazu führte,dass rechtsextreme<br />
Tendenzen übersehen und verschwiegen<br />
wurden, der bei der Ost-CDU und<br />
Ost-FDP dann doch dazu führt, dass man<br />
sich der völkischen, rechtsextremen AfD eines<br />
Björn Höcke näher fühlt als der Linken<br />
des evangelischen, westdeutschen Gewerkschafters<br />
Ramelow.<br />
Die bundespolitisch befürwortete Gleichsetzung<br />
vonLinker und AfD hat dazu geführt,<br />
dass es keine Annäherung zur Linken gab,obwohl<br />
sich viele Wähler eine solche Koalition<br />
wünschten und auch der ehemalige Bundespräsident<br />
JoachimGaucksich dafür einsetzte.<br />
Ein Mann, der nun wahrlich kein PDS-Verharmloser<br />
ist. Der Linkenhass lebt, das hörte<br />
man beim Thüringer CDU-Bundestagsabgeordneten<br />
Tankred Schipanski, der im<br />
Deutschlandfunk von extremen, radikalen,<br />
dunklen, Stasi-verseuchten Verbindungen<br />
schwadronierte, die angeblich hinter Ramelow<br />
einen kommunistischen Umsturz planten.Wieblind<br />
muss mansein, um so zu reden<br />
unddie eigentliche Gefahr zu verkennen?<br />
DieKonservativen und Liberalen in Erfurt<br />
stellen sich damit jetzt auch ganz offen gegen<br />
die Beschlüsse ihrer Bundesparteien.<br />
Und damit brechen jetzt Konflikte auf, die<br />
Bundes-CDU und Bundes FDP-immer kleinhalten<br />
wollten. Weil sie nicht wissen wollten,<br />
was im Osten politisch los ist.<br />
Es gibt auf Bundesebene Beschlüsse, dass<br />
man zur Linken und zur AfD den gleichen Abstand<br />
hält –diese absurde Gleichsetzung hat<br />
nun dazu geführt, dass die Kräfte, die in der<br />
CDU für eine Öffnung zur Linken waren, sich<br />
nicht durchsetzen konnten. Annegret Kramp-<br />
Karrenbauer hat sich für ein Kooperationsverbot<br />
mit der AfD eingesetzt. Dass sich die CDU<br />
Thüringen nun darüber hinwegsetzt, setzt<br />
auch sie unter Zugzwang. Eigentlich müssten<br />
sie und Christian Lindner die Landesverbände<br />
vonCDU und FDP ausschließen.<br />
Der mehr als 100 Jahre alte ADAC ist bis<br />
heute nach dem Deutschen Olympischen<br />
Sportbund der mitgliederstärkste und damit<br />
auch politisch mächtigste Verein der Bundesrepublik.<br />
Noch immer glauben zu viele Bundesbürger,<br />
sie liefen Gefahr, imFalle einer<br />
Panne im weiten Land verhungern und verdursten<br />
zu müssen, wären da nicht die „Gelben<br />
Engel“ als Helfer in der Not. Auch deshalb<br />
verfolge ich die gegenwärtige Debatte um ein<br />
Tempolimit –obwohl inzwischen ohne eigenes<br />
Auto –mit besonderer Aufmerksamkeit.<br />
Verbunden mit der Freude,dasssich hin und<br />
wieder doch etwas bewegt in diesem unserem<br />
Lande. Selbst das Manager Magazin, linker<br />
Tendenzen unverdächtig, widmete sechs<br />
Jahre nach dem Erscheinen unserer Schrift<br />
dem Club eine Titelgeschichte mit der Überschrift<br />
„Moloch ADAC. Die zweifelhaften Geschäfte<br />
des Automobilclubs.“<br />
Dabei ist noch gar nichts entschieden.<br />
Immerhin besteht laut Umfrage inzwischen<br />
auch eine Mehrheit der Bevölkerung auf einem<br />
Limit. Aber ausgerechnet Verkehrsminister<br />
Andreas Scheuer –ohnehin nicht die<br />
hellste Zündkerze im Regierungsmotor –will<br />
per Fallrückzieher den Autoclub auf dem<br />
neuen Wegausbremsen. Es geht wieder einmal<br />
um die Freiheit zur Raserei, die er gefährdet<br />
sieht. Und seine CSU setzte mit der<br />
Internetkampagne im AfD-Design „Tempolimit?<br />
NEIN Danke! Mach mit –Gemeinsam<br />
gegenTempolimit“ letzten Sonntag noch einen<br />
drauf: Rückwärtsgang im Kreisverkehr.<br />
Gute Fahrt, Vati!<br />
„Wie macht man das,<br />
wenn man ein berufstätiger<br />
Mensch ist, der hin und<br />
wieder irgendwo hin<br />
muss?“<br />
Armin Rohde, Schauspieler, feiert die<br />
Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg als „Lichtgestalt“<br />
und überhaupt als Vorbild für uns alle, will aber auf<br />
Flugreisen zu Dreharbeiten nicht verzichten, um seinen<br />
engen Terminkalender einzuhalten.<br />
AUSLESE<br />
Donald Trump<br />
hat einmal recht<br />
Die glücklosen US-Demokraten sind<br />
das Thema vieler Kommentare am<br />
Mittwoch. „Eine größere Blamage hat die<br />
amerikanische Demokratie schon lange<br />
nicht mehr erlebt“, schreibt die liberale<br />
slowakische Tageszeitung Sme zum Vorwahlen-Desaster.<br />
„Die Unfähigkeit, nach<br />
einer vernünftigen Zeit das zuverlässige<br />
Ergebnis der Wahlen herauszubekommen,<br />
ist vielleicht noch in Äquatorialafrika<br />
verständlich, aber doch nicht im<br />
Bundesstaat Iowa.“ „Die Vorwahlen ...<br />
hätten für die Demokraten nicht schlechter<br />
beginnen können“, meint auch die<br />
spanische <strong>Zeitung</strong> El Mundo.„Man muss<br />
daran erinnern, dass die Stimmenauszählung<br />
in Iowa schon 2016 sehr umstritten<br />
war, als beim sehr knappen Sieg von Hillary<br />
Clinton über Bernie Sanders von Betrug<br />
die Rede war. Die Demokraten machen<br />
es (US-Präsident Donald) Trump<br />
derzeit sehr einfach. Dieser wirdnach den<br />
Umfragen ohne Probleme die Wiederwahl<br />
schaffen.“<br />
„Grund zur Freude hat nur einer: Donald<br />
Trump“, ist auch die Meinung der<br />
WienerTageszeitung DerStandard:„Seine<br />
Herausforderer haben sich vor aller Augen<br />
bis auf die Knochen blamiert, sie bleiben<br />
gespalten und reiben sich ... eher aneinander<br />
als an ihm. Wenn der Präsident<br />
nun poltert, die Demokraten könnten es<br />
einfach nicht, sie seien nicht einmal imstande,<br />
einen Herausforderer zu küren,<br />
muss man ihm wohl oder übel ganz einfach<br />
rechtgeben.“ Christine Dankbar<br />
PFLICHTBLATT DER BÖRSE BERLIN<br />
Herausgeber: Dr.Michael Maier.<br />
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Mitglieder der Chefredaktion: Elmar Jehn, Margit J. Mayer,<br />
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Tobias Miller,Michael Heun.<br />
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Kultur: Harry Nutt.<br />
Regio: Arno Schupp, Karim Mahmoud.<br />
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Story: Christian Seidl.<br />
Meinungsseite: Christine Dankbar.<br />
Seite 3/Report:Bettina Cosack.<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 – S eite 9<br />
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Berlin<br />
Der Taxikonkurrenz<br />
Berlkönig droht<br />
offenbar das Aus<br />
Seite12<br />
Autofreie Innenstadt: Wäre das Fahrverbot überhaupt erlaubt? Seite 11<br />
Mietendeckel: Werden die Vorgaben des Gesetzes umgangen? Seite 12<br />
Döner statt Nudelsuppe<br />
Die <strong>Berliner</strong> meiden derzeit die Chinesen: In den Restaurants, aber auch in den Verkehrsmitteln. Viele Chinesen sorgen sich um ihre Verwandten in der Heimat<br />
VonMechthild Henneke<br />
HerrYang sitzt im hinteren<br />
Teil seines Geschäfts<br />
„Chinas Kultur“ in Schöneberg<br />
auf einem alten<br />
Stuhl und hofft, dass die Corona-<br />
Krise bald vorüber ist. „Anders als<br />
anderebin ich ein bisschen optimistisch“,<br />
sagt er.Der 65-Jährige hat vor<br />
allem einen Wunsch: dass seine Frau<br />
bald nach Berlin zurückkehrt. Sie<br />
flog zum chinesischen Neujahrsfest<br />
zu ihren Eltern nach Peking. Jeden<br />
TagtelefoniertJianming Yang mit ihr<br />
–und es geht allen gut. „Sie bleibt zu<br />
Hause.Das Essen bestellen sie bei einem<br />
Lieferdienst“, sagt er.AmSonntag<br />
in zehn Tagen will sie wieder ins<br />
Flugzeug steigen. Ob das klappt?<br />
Beleidigungen in der U-Bahn<br />
Warten auf Gäste, die nicht kommen: Ying Wong,Geschäftsführerin des Restaurants „Aroma“ in Charlottenburg.<br />
Etwa 12 500 Chinesen leben in Berlin<br />
und sorgen sich um ihre Familien in<br />
der Heimat, besonders, wenn die in<br />
Ballungszentren wohnen. In Peking<br />
kam das Leben –wie in der am meisten<br />
betroffenen Provinz Hubei –fast<br />
völlig zum Erliegen. „Wenn die Menschen<br />
sich draußen bewegen möchten,<br />
können sie das nur in den Grenzen<br />
ihren Wohnanlagen“, sagt Ladenbesitzer<br />
Jianfei Da aus Charlottenburg.<br />
Auch Da hält engen Kontakt<br />
zur Familie in Peking, meist über den<br />
in China beliebten Messengerdienst<br />
WeChat. Er sei mit seinem Geschäft<br />
vonder Krise nicht betroffen, sagt er,<br />
die Kunden kämen nach wie vor.<br />
Ganz anders ist es in den vielen<br />
asiatischen Restaurants an der Kant-<br />
Straße in Charlottenburg. Sie reihen<br />
sich dicht an dicht, und bei den Chinesen<br />
fällt auf: Dort, wo sonst kaum<br />
ein Tisch zu bekommen ist, herrscht<br />
nun wenig Betrieb. „Die Deutschen<br />
gehen jetzt lieber einen Döner essen“,<br />
sagtYingWong bitter.Sie ist Geschäftsführerin<br />
im „Aroma“. In dem<br />
großen Restaurant ist zur Mittagszeit<br />
gerade mal ein einziger Tisch besetzt.<br />
Wongs Geschäft lebt nicht nur<br />
von den <strong>Berliner</strong>n, sondern auch<br />
von Chinesen und chinesischen Besuchsgruppen.<br />
„Und die kommen<br />
jetzt nicht mehr rein nach Deutschland,<br />
weil es keine Flüge gibt.“ Auch<br />
eine Kellnerin im beliebten Lokal<br />
„Tian Fu“erzählt, dass seit einer Woche<br />
gähnende Leereherrsche.<br />
Der Umsatzausfall macht den<br />
Gastronomen zu schaffen. Wielange<br />
können sie ohne Gäste durchhalten?<br />
Eine Antwort auf die Frage gibt es<br />
nicht. Neben den Sorgen um die Einkünfte<br />
kommt es immer wieder zu<br />
unangenehmen und diskriminierenden<br />
Situationen beim Wegdurch<br />
die Stadt. Wong erzählt, dass eine<br />
Frau sie im Bus angeschaut habe<br />
und gesagt habe: „Alle Chinesen haben<br />
den Virus.“ Dann setzte sie sich<br />
vonihr weg. „Was soll das?“, sagt sie.<br />
„Ich bin in Deutschland zu Hause.“<br />
In der Mensa der Technischen<br />
Universität erzählen die indonesischen<br />
Studenten Liliana und Eric,<br />
dass sie an einem Imbiss ausgelacht<br />
wurden. „Drei Jungen riefen Corona<br />
und lachten laut.“ Der Elektronikstudent<br />
Luong aus Vietnam erzählt<br />
von einem Freund, von dem alle in<br />
der U-Bahn abrückten, weil er einen<br />
Mundschutz trug. „Ich würde auch<br />
gerneinen Mundschutz tragen, aber<br />
ich traue mich nicht“, sagt Luong.<br />
Tong, eine chinesische Studentin<br />
der visuellen Kommunikation ärgert<br />
sich über das aktuelle Titelblatt des<br />
Spiegel. „Mit ,Made in China’ wird<br />
THOMAS UHLEMANN<br />
suggeriert, dass der Virus inChina<br />
hergestellt wurde“, sagt sie. Die<br />
Nachricht, dass Unbekannte am vergangenen<br />
Freitag eine Chinesin in<br />
Berlin geschlagen und zu Boden gerissen<br />
haben, beschäftigt sie.„Dieser<br />
Rassismus gegen uns macht keinen<br />
Spaß“, sagt sie vorsichtig.<br />
Die Botschaft protestiert nun<br />
auch öffentlich.„Wir haben gesehen,<br />
dass es in Deutschland einzelne Medien<br />
und Medienvertreter gibt, die<br />
sich zwar Objektivität und Rationalität<br />
auf die Fahne geschrieben haben,<br />
dennoch aber nicht davor zurückschrecken,<br />
rassistische Äußerungen<br />
zu veröffentlichen, und ausländerfeindliche,<br />
insbesondere gegen<br />
China gerichtete diskriminatorische<br />
Tendenzen zu dulden oder sogar<br />
weiter anzufachen.“ Die Botschaft<br />
habe beim Auswärtigen Amt interveniert<br />
und fordert Maßnahmen, um<br />
die Rechte und die Würde der chinesischen<br />
Bürger zu gewährleisten.<br />
JuttaWollenweber vonder Gesellschaft<br />
für Deutsch-Chinesische<br />
Freundschaft sagt zur Angst der<br />
Deutschen vor Corona: „Es darf<br />
keine Paranoia ausbrechen.“<br />
Eine gute Nachricht erhielten am<br />
Mittwoch jene Chinesen, die mit Besuchsvisum<br />
in Berlin sind. Das Landesamt<br />
für Einwanderung hat beschlossen,<br />
dass das 90 Tage gültige<br />
Besuchervisum verlängert werden<br />
kann. Normalerweise ist dies ausgeschlossen.<br />
Nach Ansicht des Amtes<br />
handelt es sich bei der Corona„um<br />
höhere Gewalt“, sagte ein Sprecher<br />
der Innenverwaltung. Bei der Verzögerung<br />
der Rückkehr chinesischer<br />
Touristen erfolge eine gebührenfreie<br />
Verlängerung für maximal 90 Tage.<br />
Nachricht der Hoffnung aus China<br />
So lange soll die Krise aber nicht<br />
dauern, hofft Herr Yang. Der Ladenbesitzer<br />
sagt: „Es gibt ein chinesisches<br />
Sprichwort: Der Himmel hat<br />
manchmal dunkle Wolken.“ Er<br />
meint: Es kommen oft unerwartet<br />
schlechte Zeiten, die der Mensch<br />
überstehen muss. Plötzlich klingelt<br />
sein Telefon. Sein Bruder ruft an. Er<br />
liegt gemütlich in Peking im Sessel<br />
und gibt gähnend die neusten Corona-Zahlen<br />
durch: „10 000 Infizierte,<br />
mehr als 400 Tote und mehr<br />
als 600 Genesene.“ Herr Yang strahlt:<br />
„Zum ersten Malist die Zahl der Genesenen<br />
größer als die der Toten.“<br />
Freiheit leben.<br />
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10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 10<br />
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·<br />
Berlin<br />
Förderung für Langhansstraße<br />
Das Gebiet Langhansstraße<br />
soll in die Städtebauförderung<br />
des Bundes<br />
aufgenommen werden. Das<br />
hat der Senat beschlossen.<br />
Die Auftaktveranstaltung für<br />
die gesetzlich vorgeschriebene<br />
Bürgerbeteiligung ist<br />
für Dienstag, 11.Februar, geplant.<br />
Siebeginnt um 17 Uhr<br />
in der Aula der Heinz-<br />
Brandt-Schule, Langhans-<br />
Weißensee<br />
straße 120. Dabei werden<br />
Vertreter des Stadtentwicklungsamtes,<br />
der Senatsverwaltung<br />
für Stadtentwicklung<br />
und Wohnen sowie des<br />
zuständigen Planungsbüros<br />
über die vorbereitenden Untersuchungen<br />
informieren<br />
sowie Anregungen der Anwohner,<br />
Gewerbetreibenden<br />
und lokalen Akteure aufnehmen.<br />
(mw.)<br />
Grundstein für Campus gelegt<br />
Mit der Grundsteinlegung<br />
für das Gebäude<br />
B6 nimmt das Projekt „Am<br />
Oktogon – Campus für Gewerbe<br />
und Technologie“ in<br />
der Hermann-Dorner-Allee<br />
weiter Gestalt an. Das fünfstöckige<br />
Gebäude mit einer<br />
Mietfläche von 1 900 Quadratmetern<br />
ist der achte Neubau<br />
auf dem hier entstehenden<br />
Technologie-Campus.<br />
Adlershof<br />
Rund 30 000 Quadratmeter<br />
sind nach Angaben des Bauhherren<br />
jetzt vermietet. Das<br />
Gebäude B6 entsteht auf der<br />
Westseite,auf der Büroräume<br />
mit 55 000 Quadratmetern<br />
Platz gebaut werden sollen.<br />
Insgesamt sind 17 Neubauten<br />
und ein Bestandsgebäude mit<br />
einer Bruttogrundfläche von<br />
85 000 Quadratmetern geplant.<br />
(ylla.)<br />
Seit zwei Jahren sichernSpanngurte<br />
den Pfeiler. STEFAN BARTYLLA<br />
Mitte<br />
Säule mit Gürtel<br />
Tagtäglich<br />
beobachten<br />
Tausende Autofahrer<br />
diese seltsame Konstruktion<br />
am Eckpfeiler des Geschäftshauses<br />
an der Leipziger-<br />
Ecke Wilhelmstraße. Ein<br />
BVG-Bus hatte die Säule im<br />
Herbst 2017 gerammt. Seither<br />
halten Spanngurte die<br />
Verkleidung zusammen. In<br />
Kürze soll der Pfeiler tatsächlich<br />
repariertwerden. (ylla.)<br />
Ein Stadtplatz als Treffpunkt<br />
Derzeit stehen im Auguste-Viktoria-Kiez<br />
zwei Bauvorhaben im Fokus,<br />
die mit Fördermitteln aus<br />
dem Senatsprogramm „Soziale<br />
Stadt“ unterstützt werden:<br />
In einer gemeinsamen<br />
Initiative der Segenskirchgemeinde<br />
und der Wohnungsbaugesellschaft<br />
soll der<br />
Stadtplatz Quäkersiedlung<br />
entstehen, um als Treffpunkt<br />
Reinickendorf<br />
den Nachbarschaftsgeist zu<br />
fördern. Noch in diesem Jahr<br />
soll der Bau–zusammen mit<br />
dem Neubau der Kirche –beginnen.<br />
Das Gesamtvolumen<br />
der Fördermaßnahme<br />
liegt bei rund 700 000 Euro.<br />
Außerdem werden die Klixarena<br />
mit dem Bolzplatz von<br />
Grundauf renoviertsowie im<br />
Umfeld altersgerechtes<br />
Spielgerät aufgestellt. (nm.)<br />
Charlottenburg-Wilmersdorf<br />
Den Bezirk per Box entdecken<br />
Die Stadtbibliothek Charlottenburg-Wilmersdorf<br />
bietet zwei neue Medienboxen<br />
zum Thema „Charlottenburg-Wilmersdorf<br />
–<br />
Bezirksgeschichte ins Klassenzimmer,Schulklassen<br />
ins<br />
Bezirksmuseum“ an. DieBoxen<br />
enthalten je 20 Bücher<br />
und Hefte sowie eine DVDzu<br />
Geschichte, Kunst und Kultur,<br />
zum Erkunden und Ent-<br />
decken im Bezirk, außerdem<br />
ein Puzzlespiel mit Motiven<br />
aus dem Museum Charlottenburg-Wilmersdorf<br />
inder<br />
Villa Oppenheim. Die Boxen<br />
stehen ab sofort inder Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek,<br />
Brandenburgische Straße 2,<br />
und in der Ingeborg-Bachmann-Bibliothek,<br />
Nehringstraße<br />
10, zum Ausleihen für<br />
Lehrer bereit. (kr.)<br />
Werbung unter falscher Flagge<br />
INDYMEDIA<br />
Eine linksradikale Gruppe, die sich<br />
„Bundesamt für Veralberung“ nennt,<br />
hat in der Innenstadt gefälschte Plakate<br />
des Bundesamts für Verfassungsschutz<br />
aufgehängt. Anlass war der internationale<br />
Polizeikongress, der am Dienstag und<br />
Mittwoch in Berlin stattfand. Auf den Plakaten<br />
wirdvorgeblich um Personal geworben,<br />
das „willkürliche Gewalt“ und „Rassimus“<br />
schützen möchte. Auf der Plattform<br />
Indymedia war von 35Postern die Rede,<br />
die an Werbeflächen der Firma WallDecaux<br />
gehängt wurden. Das Unternehmen<br />
entfernte die Plakate am Mittwoch.<br />
Ohne Rampe in den Bus<br />
Zwar ist das Einstiegsbord<br />
nur sechs Zentimeter höher<br />
als bislang üblich, doch<br />
genau dieser kleine Unterschied<br />
macht eine Staakener<br />
Bushaltestelle zu einer kleinen<br />
Revolution: In der vergangenen<br />
Woche ist an der<br />
Obstallee Berlins erster barrierefreier<br />
Busstopp eingeweiht<br />
worden. Klapprampen<br />
haben hier ausgedient. (nm.)<br />
Spandau<br />
Mit dem Rollstuhl barrierefrei in<br />
den Bus.<br />
BEZIRKSAMT SPANDAU<br />
Die „Waschküche“ an der<br />
Feldstraße 10 soll sich in<br />
den kommenden Monaten<br />
zu einem Kulturort imBrunnenviertel<br />
entwickeln. Noch<br />
steht sie dem Kiez aber nicht<br />
im vollen Umfang zur Verfügung.<br />
DerGrund: ein fehlender<br />
Notausgang. Kleinere<br />
Veranstaltungen und Ausstellungen<br />
sind aber schon<br />
jetzt möglich. Bis zum 9. Fe-<br />
Gesundbrunnen<br />
Neuer Kulturort<br />
bruar können Besucher täglich<br />
zwischen 16 und 20 Uhr<br />
die Ergebnisse eines Ideenwettbewerbs<br />
zum „Joanes<br />
Preis“ für soziale Stadtraumgestaltung<br />
in der Alten<br />
Waschküche einsehen. Gegenstand<br />
des Wettbewerbs<br />
waren Ackerstraße und<br />
Ackerplatz. Das Gewinnerkonzept<br />
soll in diesem Frühjahr<br />
umgesetzt werden. (kr.)<br />
Performance: Bridge Markland<br />
ist eine Künstlerin, die gerndie<br />
Grenzen zwischen Tanz, Cabaretund<br />
Puppentheater überschreitet.<br />
Dasbeweist sie wieder<br />
vom13. bis 15. Februar,jeweils<br />
um 20 Uhr, auf der Bühne<br />
der Brotfabrik, Caligariplatz 1.<br />
In ihrem Stück„ratten in the<br />
box“ übersetzt sie Hauptmanns<br />
Tragikomödie„Die Ratten“ für<br />
die Generation Popmusik.<br />
TERMINE<br />
Diskussion: Wasder Mietendeckel<br />
für Marzahn und Hellersdorfbedeutet<br />
und wie er vor<br />
Ortumgesetzt wird, können<br />
Interessierte mit der Senatorin<br />
für Stadtentwicklung und<br />
Wohnen, Katrin Lompscher<br />
(Die Linke), am 10. Februar,<br />
um 18.30 Uhr, diskutieren. Veranstaltungsortist<br />
die Geschäftsstelle<br />
der Linken an der<br />
Henny-Porten-Straße 10–12.<br />
Kneipenquiz:Die Hauptstadt<br />
vonItalien? DasLieblingsgetränk<br />
der Yetis? Solche und andereFragen<br />
erwarten alle Besucher<br />
beim interaktiven Kneipenquiz<br />
im Theater „Verlängertes<br />
Wohnzimmer“, Frankfurter<br />
Allee 91, am 12. Februar,<br />
ab 19.30 Uhr. DerEintritt kostet<br />
zwei Euro,die Gewinner bekommen<br />
den Pott. Eine Anmeldung<br />
ist nicht nötig.<br />
Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> berichtet aus den BezirkeninZusammenarbeit mit dem <strong>Berliner</strong> Abendblatt.<br />
Jelbi-Station eröffnet<br />
Die <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetriebe<br />
(BVG) haben ihre<br />
fünfte Jelbi-Station eröffnet.<br />
Diesmal können sich<br />
Anwohner, Beschäftigte<br />
und Besucher der Ullsteinstraße<br />
über das neue Mobilitätsangebot<br />
freuen. Ab<br />
sofort können hier Fahrräder,<br />
Motorroller, Tretroller<br />
sowie flexible Carsharing-Autos<br />
via Jelbi-App<br />
Tempelhof<br />
gebucht und genutzt werden.<br />
Die neue Station befindet<br />
sich an der Ullsteinstraße<br />
138, direkt vor dem<br />
denkmalgeschützten Ullsteinhaus.<br />
Ein besonderer Clou an<br />
dieser Station ist die solarbetriebene<br />
smarte Sitzbank,<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 11<br />
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Eine Stadt ohne Autos –das wünschen sich manche Grüne. Der Senat möchte in Zukunft nur noch Elektro-Pkw erlauben.<br />
DPA/RIEDL<br />
Streit um benzinfreie Zone<br />
Berlin will Pkw mit Verbrennungsmotoren aussperren. Aber wäre das erlaubt?<br />
03<br />
VonPeter Neumann<br />
Zehn Jahre noch, dann soll<br />
die <strong>Berliner</strong> Innenstadt für<br />
Autos mit Verbrennungsmotoren<br />
gesperrt werden.<br />
So sieht es das Konzept vor, mit dem<br />
Umweltsenatorin Regine Günther<br />
(Grüne) der Klimanotlage in Berlin<br />
begegnen will. Doch wäreeine „Zero<br />
Emission Zone“ angesichts der jetzigen<br />
Rechtslage überhaupt zulässig?<br />
Daran gibt es Zweifel –auch bei einem<br />
Verband, der sonst meist nichts<br />
gegen die Grünen-Politik einwendet.<br />
„Abdem Jahr 2030 sollen Pkw mit<br />
Verbrennungsmotoren auf fossiler<br />
Basis in der Umweltzone möglichst<br />
ausgeschlossen werden, 2035 soll die<br />
Ausweitung auf das Gebiet der Gesamtstadt<br />
erfolgen“, so steht es in<br />
Günthers Vorlage für den Senat.<br />
Doch beim Bund für Umwelt und<br />
Naturschutz Deutschland, kurz<br />
BUND, heißt es: „Aus unserem Arbeitskreis<br />
Recht habe ich die Antwortbekommen,<br />
dass es dafür keine<br />
Rechtsgrundlage gibt.“ Das teilte<br />
BUND-Sprecher Daniel Jahn mit.<br />
CDU-Politiker radikaler als Grüne<br />
Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club<br />
(ADAC), kein Freund des<br />
BUND,sieht es genauso.„Es gibt unserer<br />
Ansicht nach keine rechtliche<br />
Grundlage,die einen Ausschluss von<br />
Verbrennern rechtfertigen würde“,<br />
sagte SandraHass vomADACBerlin-<br />
Brandenburg. Derzeit dürften Fahrverbote<br />
nur in bestimmten Fällen<br />
festgesetzt werden, um bei der Luftreinhaltung<br />
konkrete Ziele zu erreichen.<br />
Dasergebe sich aus einem Urteil<br />
des Bundesverwaltungsgerichts<br />
vom27. Februar 2018.<br />
„Demnach sind Fahrverbote für<br />
Dieselfahrzeuge bis einschließlich<br />
Euro 5zulässig, wenn kein ‚milderes‘<br />
Mittel mehr zur Verfügung steht, um<br />
die Luftreinhalteziele einzuhalten“,<br />
so der ADAC. Unter Berufung auf das<br />
Urteil entschied das Verwaltungsgericht<br />
Berlin am 9. Oktober 2018, dass<br />
an acht Straßenabschnitten in Berlin<br />
ein solches Durchfahrverbot anzuordnen<br />
ist. Dort werde der zulässige<br />
Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm<br />
Stickstoffdioxid pro Kubikmeter<br />
Luft überschritten, alle sonstigen<br />
Maßnahmen reichten nicht aus.<br />
Stets sei ein Fahrverbot gründlich<br />
abzuwägen, und es dürfe nur als<br />
letztes Mittel angeordnet werden.<br />
Deshalb wies das <strong>Berliner</strong> Gericht<br />
den Wunsch der Umwelthilfe zurück,<br />
das Verbot auf das gesamte Gebiet<br />
innerhalb der Ringbahn auszuweiten.<br />
Nur 2,9 Kilometer Straße<br />
sind für Diesel bis Euro 5tabu. Dagegen<br />
sahen Konzepte der früheren Senatoren<br />
Volker Hassemer und Herwig<br />
Haase (CDU) vor, „schmutzige“<br />
Autos aus dem gesamten Zentrum<br />
auszusperren. Ihre Pläne von 1992<br />
und 1994 waren radikaler als das,<br />
was der rot-rot-grüne Senat umsetzt.<br />
Das Fazit des ADAC: Das angekündigte<br />
flächendeckende Verbot<br />
für alle Benziner und Diesel-Pkw<br />
wäre nach der jetzigen Rechtslage<br />
unzulässig, weil es „in keiner Weise<br />
als verhältnismäßig“ bewertet werden<br />
könne. „Ein Fahrverbot muss<br />
immer im direkten Zusammenhang<br />
mit den erhobenen Messdaten der<br />
Luftqualität stehen, und wir können<br />
im Moment nicht vorhersagen, wie<br />
sich die Luftqualität in den kommenden<br />
zehn Jahren entwickelt.“<br />
DasMinisterium hat eine Idee<br />
Ausgerechnet das Bundesverkehrsministerium,<br />
das vom CSU-Politiker<br />
Andreas Scheuer geleitet wird, bringt<br />
einen möglichen Ansatzpunkt für<br />
eine Änderung der Rechtslage in die<br />
Debatte ein. „Umweltzonen werden<br />
auf Grund eines Luftreinhalteplans<br />
angeordnet“, hieß es unter Verweis<br />
auf den Paragrafen 40 des Bundes-<br />
Immissionsschutzgesetzes.Wenn ein<br />
solcher Plan dies vorsehe,könnte die<br />
zuständige Behörde den Straßenverkehr<br />
„beschränken oder verbieten“.<br />
Stets gelte aber der Grundsatz der<br />
Verhältnismäßigkeit, so Experten.<br />
Die Senatsverwaltung kann noch<br />
nicht mitteilen, ob und wie die<br />
Rechtslage anzupassen wäre. „Die<br />
Angelegenheit wird derzeit noch geprüft“,<br />
sagte Günthers Sprecher Jan<br />
Thomsen. „Sie ist nicht nur per se<br />
komplex, sondern auch durch umfangreiche<br />
Rechtsprechung und europarechtliche<br />
Aspekte geprägt.<br />
Wann ein Ergebnis vorliegen wird,<br />
können wir derzeit nicht sagen.“<br />
Spanner filmt in Festival-Duschen<br />
Die Veranstalter der „Fusion“ raten den Opfern, Anzeige zu erstatten<br />
VonPhilippe Debionne<br />
Bei dem linksalternativen Musikfestival<br />
„Fusion“ auf einem ehemaligen<br />
Militärflugplatz im mecklenburgischen<br />
Lärz nahe der Müritz<br />
ist es zu sexuellen Übergriffen in<br />
noch unbekanntem Ausmaß gekommen.<br />
Wie die Veranstalter aus Berlin<br />
nun mitteilten, wurden „Menschen<br />
in den Duschen gefilmt und vier Videos<br />
(…) auf der pornografischen<br />
PlattformxHamster online gestellt“.<br />
Die Videos waren öffentlich einsehbar.<br />
Mittlerweile sind sie auf der<br />
betroffenen Seite zwar gelöscht. Ob<br />
sie dennoch weiterhin in den Weiten<br />
des Internets kursieren, ist unklar.<br />
„Die Kamerawar offenbar so platziert,<br />
dass die Körper der gefilmten<br />
Menschen vom Schulterbereich abwärts<br />
erkennbar waren, und es gab<br />
mehrereNahaufnahmen vonweiblichen<br />
Körperteilen“, teilen die Veranstalter<br />
mit. „Gesichter oder Köpfe<br />
waren vordergründig nicht zu erkennen.“<br />
DieAufnahmen seien vermutlich<br />
aus einer abgestellten Tasche<br />
heraus aufgenommen worden. Man<br />
Der Spanner filmte offenbar aus einer in<br />
den Duschen abgestellten Tasche. GETTY<br />
habe „umgehend Strafanzeige erstattet“.<br />
Daraufhin seien die Videos<br />
„innerhalb von 24 Stunden von<br />
xHamster aus diesem Profil gelöscht“<br />
worden.<br />
Man sei „erschüttert und fassungslos<br />
darüber, dass diese Form<br />
von sexualisierter Gewalt an Orten<br />
stattfindet, in denen wir Antisexismus<br />
und Gewaltfreiheit als Grundkonsens<br />
verstehen“, so die Veranstalter.<br />
Zur Fusion kommen jährlich<br />
bis zu 70 000 Besucher.<br />
In diesem Zusammenhang wird<br />
nun zu klären sein, ob das traditionell<br />
eher angespannte Verhältnis der<br />
linksgerichteten Macher und Besucher<br />
der Fusion zur Polizei neu überdacht<br />
werden muss. Das Festival<br />
2019 hätte fast nicht stattgefunden,<br />
weil die Polizei gefordert hatte, erstmals<br />
auf dem Festivalgelände eine<br />
Wache einzurichten und „anlasslose<br />
Streifen“ durchzuführen. Dashatten<br />
Politiker der Linken und der Grünen<br />
scharf kritisiert. Schließlich wurde<br />
das Festival doch erlaubt –ohne Polizeiauf<br />
dem Gelände.<br />
Beiden Festivalmachernheißt es,<br />
noch sei„unklar,welche Konsequenzenwir<br />
aus diesen Vorfällen ziehen“.<br />
Das würden erst die Diskussionen<br />
der kommenden Wochen ergeben.<br />
Allerdings sei klar: „Diese Form von<br />
psychischem Missbrauch sollte unbedingt<br />
zur Anzeige gebracht werden.“<br />
Man versuche nun, den Täter<br />
zu identifizieren und lasse prüfen,<br />
wie und ob gegen ihn strafrechtlich<br />
vorgegangen werden kann.<br />
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06022020
12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />
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Berlin/Brandenburg<br />
NACHRICHTEN<br />
Ikea eröffnet im Spätsommer<br />
zwei kleinere Läden<br />
DerMöbelhändler Ikea kommt<br />
schneller als bislang bekannt mit einem<br />
neuen Ladenkonzept nach Berlin.<br />
In Pankowund in Potsdam sollen<br />
bis zum Spätsommer zwei kleine Läden<br />
entstehen, vonIkea „Planungsstudio“<br />
genannt. Daskündigte das<br />
Unternehmen am Mittwoch in Hofheim<br />
bei Frankfurtan. DieGeschäfte<br />
sollen nur über eine Fläche vonje<br />
500 bis 1000 Quadratmeter verfügen<br />
und nicht das volle Sortiment zeigen,<br />
sonderndie Kunden bei der Planung<br />
etwa vonKüchen oder Wandschränken<br />
unterstützen. In beiden Läden<br />
zusammen will Ikea bis zu 40 Mitarbeiter<br />
beschäftigen. Bislang hatte<br />
der Händler als Umsetzungszeitpunkt<br />
für das neue Konzept das Jahr<br />
2021 genannt. DerMöbelhändler<br />
betreibt in Berlin bereits vier große<br />
Einrichtungshäuser. (dpa)<br />
Polizei fahndet nach<br />
mutmaßlichem Sextäter<br />
EinMann soll in<br />
Reinickendorf<br />
eine 16-Jährige<br />
verfolgt und sexuell<br />
motiviert<br />
angegriffen haben.<br />
DerVorfall,<br />
den die Polizei<br />
am Mittwoch<br />
publik machte,ereignete sich bereits<br />
am 1. September vergangenen<br />
Jahres.Mit Fotos sucht die Polizei<br />
nun nach dem mutmaßlichen Täter.<br />
DerMann soll den Teenager am U-<br />
Bahnhof Paracelsus-Bad angesprochen<br />
und anschließend verfolgt<br />
und angegriffen zu haben, teilte die<br />
Polizei mit. DieJugendliche wehrte<br />
sich gegen den Angreifer und schrie<br />
um Hilfe,daraufhin flüchtete der<br />
Täter. (dpa)<br />
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Neue Verträge, teure Verträge<br />
Bevor der Mietendeckel kommt, fordern viele Eigentümer für freie Wohnungen mehr,als künftig erlaubt ist<br />
VonUlrich Paul<br />
Wenn der Mietendeckel<br />
kommt, gelten neue<br />
Mietobergrenzen für<br />
Wohnungen in Berlin.<br />
Doch noch vordem Inkrafttreten der<br />
neuen Regelung verlangen viele Vermieter<br />
für freie Wohnungen deutlich<br />
mehr Geld, als ihnen künftig zustehen<br />
soll. Dasgeht aus einer Untersuchung<br />
des Internetportals Immoscout<br />
24 hervor, die am Mittwoch<br />
veröffentlicht wurde. Der <strong>Berliner</strong><br />
Mieterverein rät zur Wachsamkeit.<br />
DieMieten vonknapp 95 Prozent<br />
aller in Berlin von Anfang 2019 bis<br />
Mitte Januar 2020 angebotenen<br />
Wohnungen lagen laut Immoscout<br />
über den zukünftig geltenden Oberwerten.<br />
Im Schnitt überschritten die<br />
Angebote der Vermieter die Mietobergrenzen<br />
um 5,92 Euro pro Quadratmeter.<br />
Im Ortsteil Mitte lagen<br />
laut Immoscout die Mieten von so<br />
gut wie allen angebotenen Wohnungen<br />
über den Oberwerten des Preisdeckels<br />
–zum Stichtag am 23. Januar<br />
2020 waren es laut dem Portal sogar<br />
100 Prozent.<br />
Mitte am teuersten<br />
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Kurz und gut – Neues rund um den Immobiliensektor<br />
Das geplante Gesetz: Mit<br />
dem Mietendeckel sollen die<br />
Mieten für fünf Jahre weitgehend<br />
eingefroren werden.<br />
Maßgeblich in laufenden<br />
Verträgen soll die Miete sein,<br />
die am 18. Juni 2019 wirksam<br />
vereinbartwar.<br />
Rechtsexperten antworten – Ihre Leserfragen zu Miete und Eigentum<br />
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werden Mietobergrenzen, die<br />
je nach Ausstattung und<br />
Bezugsfertigkeit zwischen<br />
3,92 und 9,80 Euro je Quadratmeter<br />
liegen. Je nach<br />
Lageund Ausstattung sind<br />
Zu- und Abschlägemöglich.<br />
GETTY IMAGES<br />
Die Absenkung: Liegt eine<br />
Miete mehr als 20 Prozent<br />
über dem Oberwert, gilt sie<br />
als überhöht. Der Mieter<br />
kann die Absenkung verlangen.<br />
Diese Regelung tritt allerdings<br />
erst neun Monate<br />
nach dem Gesetz in Kraft.<br />
Die Mietobergrenzen bewegen sich<br />
im Mietendeckel zwischen 3,92 und<br />
9,80 Euro je Quadratmeter, wobei es<br />
noch verschiedene Zuschläge oder<br />
Abschläge geben kann. DieDifferenz<br />
zwischen künftigen Obergrenzen<br />
und Mietangeboten war laut Immoscout<br />
zum Stichtag 23. Januar mit<br />
durchschnittlich 11,61 Euro pro<br />
Quadratmeter bei den ausgewerteten<br />
Offerten in Mitte am größten.<br />
Kreuzberg folgt mit einer Differenz<br />
von 9,34 Euro je Quadratmeter, danach<br />
Prenzlauer Berg mit 8,79 Euro<br />
je Quadratmeter und der Ortsteil<br />
Grunewald mit 8,23 Euro je Quadratmeter.<br />
Die geringsten Differenzen<br />
zwischen der zukünftig zulässigen<br />
Miete und der verlangten Miete gibt<br />
es der Untersuchung zufolge in Buckow<br />
mit 1,83 Euro je Quadratmeter<br />
und in Marzahn mit 1,40 Euro je<br />
Quadratmeter.<br />
„Die massive Überschreitung der<br />
Mietobergrenzen des Mietendeckels<br />
in den Immoscout-Angeboten kurz<br />
vor Inkrafttreten des Mietendeckels<br />
überrascht uns nicht“, sagt Reiner<br />
Wild, Geschäftsführer des <strong>Berliner</strong><br />
Mietervereins (BMV). „Denn rechtlich<br />
können diese hohen Mietabschlüsse<br />
heute und bis zu neun Monaten<br />
nach Inkrafttreten des Gesetzes<br />
nur durch die Mietpreisbremse<br />
abgefangen werden.“ Der Grund:<br />
Zwar werden die Mieten in laufenden<br />
Mietverhältnissen durch den<br />
Mietendeckel auf dem Niveau vom<br />
18. Juni 2019 festgeschrieben. Anders<br />
verhält es sich jedoch bei Mietvertragsabschlüssen.<br />
Hier gilt: In allen<br />
Verträgen, die bis zum Inkrafttreten<br />
des Mietendeckels abgeschlossen<br />
werden, wird die dabei<br />
vereinbarte Miete eingefroren –<br />
selbst wenn diese über der künftigen<br />
Obergrenzeliegt. DerMieter hat erst<br />
neun Monate später,wenn die Regelung<br />
zur Absenkung überhöhter<br />
Mieten in Kraft tritt, die Möglichkeit,<br />
die überhöhte Miete zu verringern –<br />
wenn die Miete mehr als 20 Prozent<br />
über dem Oberwert liegt.<br />
Mietpreisbremse als Ausweg<br />
Einzige Möglichkeit, um vor Ablauf<br />
der neun Monate gegen überzogene<br />
Forderungen beim Abschluss neuer<br />
Verträge vorzugehen, ist die Mietpreisbremse.Hier<br />
gilt: DerVermieter<br />
darf die ortsübliche Miete um<br />
höchstens zehn Prozent überschreiten.<br />
Liegt die vereinbarte Miete darüber,muss<br />
der Mieter dies „rügen“.<br />
Möglicher Nebeneffekt: Auf diese<br />
Weise sichernsich Mieter zumindest<br />
die Ansprüche aus der Mietpreisbremse,<br />
falls der Mietendeckel vom<br />
Bundesverfassungsgericht verworfen<br />
wird, so BMV-Chef Reiner Wild.<br />
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
kommentierte die Immoscout-Zahlen<br />
mit den Worten:<br />
„Sie zeigen, wie angespannt der <strong>Berliner</strong><br />
Wohnungsmarkt ist und wie<br />
schwierig es für Menschen mit kleinen<br />
und mittleren Einkommen ist,<br />
eine leistbareWohnung zu finden.“<br />
WasImmoscout ebenfalls festgestellt<br />
hat: Das Angebot an Mietwohnungen<br />
hat sich innerhalb eines Jahres<br />
umzirka 18 Prozent verringert.<br />
Gleichzeitig gibt es bei Offerten für<br />
Eigentumswohnungen ein Plus –<br />
von 40 Prozent bei unvermieteten<br />
Eigentumswohnungen und von 25<br />
Prozent bei vermieteten. Mieter geraten<br />
dadurch unter Druck. Um das<br />
zu verhindern, fordertder Senat vom<br />
Bund, Umwandlungen von Miet- in<br />
Eigentumswohnungen<br />
stärker einzuschränken.<br />
gesetzlich<br />
Gegen gefälschte Noten<br />
Potsdamer Institut kooperiert mit elf Unis gegen Betrüger<br />
VonJens Blankennagel, Potsdam<br />
Die gefälschten Lebensläufe oder<br />
Zeugnisse von Betrügern stellen<br />
weltweit ein wachsendes Problem<br />
dar. Gerade bei Hochschulabschlüssen.<br />
Immer wieder werden<br />
Fälle öffentlich, bei denen sich zum<br />
Beispiel Krankenpfleger als Ärzte<br />
ausgeben und sogar operieren. Für<br />
Schlagzeilen sorgte 2014 auch der<br />
Fall eines Flughafenplaners am BER<br />
in Schönefeld (Dahme-Spreewald),<br />
der gar kein Ingenieur war, sondern<br />
nur Technischer Zeichner.<br />
Initiativeging mit vonPotsdam aus<br />
Das Hauptproblem ist: In Zeiten der<br />
digitalen Technologien sind Zeugnisse<br />
oder Lebensläufe noch viel<br />
leichter zu manipulieren als früher.<br />
Das haben einige Hochschulen erkannt<br />
und wollen nun international<br />
mit einer gemeinsamen Vereinigung<br />
namens Digital Credentials Consortium<br />
(DCC) dagegen vorgehen. Die<br />
Initiativedafür ging aus vomPotsdamer<br />
Hasso Plattner Institut (HPI),<br />
der TU München und dem MIT,also<br />
dem Massachusetts Institute of<br />
Technology in den USA.<br />
„Im Rahmen des Projekts gibt es<br />
zwei Arbeitsgruppen“, sagte HPI-<br />
Sprecherin Christiane Rosenbach<br />
der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. Eine Gruppe<br />
kümmere sich um die technologische<br />
Seite,die andereumdie Sicherheit.<br />
„Wir sind in beiden Arbeitsgruppen<br />
vertreten, allerdings liegt<br />
unser Fokus auf dem technischen<br />
Bereich.“ Da können die Experten<br />
aus Potsdam ihre Expertise insbesondere<br />
imBereich dezentrale Systeme<br />
und Netzwerke einbringen.<br />
Im Digital Credentials Consortium<br />
haben sich zwölf international<br />
führende Unis zusammengeschlossen,<br />
um einen neuen Standard zu<br />
entwickeln, der einen sicheren und<br />
zuverlässigen Austausch sowie die<br />
Überprüfung akademischer Leistungsnachweise<br />
ermöglicht. Ziel ist<br />
es dabei, gemeinsam eine globale Infrastruktur<br />
für digitale akademische<br />
Leistungsnachweise aufzubauen.<br />
Das Ziel des Konsortiums ist es,<br />
dass es überprüfbare digitale akademische<br />
Zeugnisse gibt. Dafür soll<br />
eine „vertrauenswürdige, verteilte<br />
und gemeinsam genutzte Infrastruktur“<br />
aufgebaut werden. Diese soll<br />
dann zum allgemein anerkannten<br />
Standard werden für das Ausstellen,<br />
Speichern, Anzeigen und Überprüfen<br />
von digitalen akademischen<br />
Zeugnissen. Zuerst soll dieser Standard<br />
inder akademischen Welt genutzt<br />
werden, langfristig aber für<br />
sämtliche Bildungsnachweise und<br />
Zeugnisse.<br />
Berlkönig<br />
droht schon<br />
bald das Aus<br />
SPD will kein Steuergeld<br />
für Taxi-Konkurrenz<br />
VonPeter Neumann<br />
Seit September 2018 fährt der<br />
Berlkönig – ein Mittelding zwischen<br />
Sammeltaxi und Rufbus –<br />
durch die östliche Innenstadt. Doch<br />
Ende April 2020 droht dem Mobilitätsangebot<br />
das Aus, teilten die <strong>Berliner</strong><br />
Verkehrsbetriebe (BVG) mit. Der<br />
Vertrag mit ViaVan sei auf maximal<br />
zwei Jahrebefristet. Um das Angebot<br />
weiterführen zu können, müsste das<br />
Land Berlin das Angebot bestellen<br />
und bezahlen –ansonsten werde es<br />
„unwiderruflich“ enden, heißt es<br />
warnend in einem Schreiben an die<br />
Verkehrspolitiker der rot-rot-grünen<br />
Koalition. Spätestens Ende 2019<br />
hätte die BVGeine sogenannte „Vergabeabsichtsinformation“<br />
bekannt<br />
geben müssen. Doch die dafür erforderliche<br />
Absichtserklärung vom<br />
Land Berlin traf bis heute nicht ein.<br />
Dabei sei der Berlkönig ein Erfolg,<br />
so die BVG. Bislang wurden mehr als<br />
1,4 Millionen Fahrten absolviert, die<br />
mittlerweile 185 Limousinen werden<br />
in mehr als der Hälfte der Fälle von<br />
zwei oder mehr Fahrgästen genutzt.<br />
Die App wurde mehr als 333 000mal<br />
geladen, mehr als 200 000 Menschen<br />
haben sich als Kunden registriert.<br />
DerenBewertungen seien zu 97 Prozent<br />
gut oder sehr gut, hieß es.<br />
Gern würde die BVG den Berlkönig<br />
mit ihrem Partner ViaVan weiterführen<br />
und das Gebiet ausweiten.<br />
Zunächst nach Weißensee, Lichtenberg,<br />
Friedrichsfelde, Karlshorst,<br />
Schöneweide sowie Plänterwald,<br />
dann Richtung Westen –innerhalb<br />
des westlichen S-Bahn-Rings plus<br />
Wedding/Sprengelkiez, Eichkamp<br />
und Friedenau. Ziel sei es,den Fahrdienst<br />
in ganz Berlin anzubieten.<br />
1800 neue Arbeitsplätze<br />
Vonden 761 Fahrzeugen, die erforderlich<br />
wären, würden 74 barrierefrei<br />
sein. 1800 Vollzeit-Arbeitsplätze<br />
würden geschaffen –zuden attraktiven<br />
Bedingungen des Tarifvertrags<br />
Nahverkehr, der auch für Busfahrer<br />
gilt. DieZahl der Kilometer,die jährlich<br />
mit Autos in Berlin zurückgelegt<br />
werden, würde um mehr als 7,5 Millionen<br />
sinken, lautet ein weiteres Argument.<br />
11 000 Tonnen Kohlendioxid<br />
und 27 000 Kilo Stickoxide würden<br />
die Luft nicht belasten. EinBerlkönig<br />
legt im Schnitt zehnmal so viel<br />
Kilometer zurück wie ein Privatauto.<br />
Doch für ein flächendeckendes<br />
Angebot wären Zuschüsse des<br />
Landes erforderlich, die schrittweise<br />
steigen –auf 44 Millionen Euro im<br />
Jahr 2024. „Wir sind dagegen, dass<br />
das Taxigewerbe mit Steuergeldern<br />
kaputt gemacht wird“, sagte der<br />
SPD-Verkehrspolitiker Tino Schopf.<br />
Der Berlkönig trage nicht dazu bei,<br />
dass es in Berlin weniger Lärm und<br />
weniger Stau gibt, sagte der PankowerAbgeordnete.„Underkannibalisiertden<br />
Nahverkehr und das Taxi“ –<br />
indem er Fahrgäste abwirbt. Bestenfalls<br />
in den Außenbezirken gäbe es<br />
eine Daseinsberechtigung für ihn.<br />
Am 13. Februar kommen die rotrot-grünen<br />
Verkehrspolitiker mit<br />
Vertretern der BVG zusammen. „Wir<br />
wollen erst einmal weitere Informationen<br />
gewinnen“, so Schopf. „Wir<br />
werden keine Entscheidung treffen.“<br />
Werfährtsospät durch Nacht und Wind?<br />
Einer von 185 Berlkönigen. DAIMLER AG
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Marokko<br />
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100g =0,89<br />
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0| 99<br />
1| 11<br />
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Kl. I<br />
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1| 99 Landliebe Landkäse<br />
1| 49<br />
1| 29<br />
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100g Tafel<br />
*ausgenommen<br />
Bunte Vielfalt<br />
EDEKA Frucht-, Gemüse- oder<br />
Saft-Liebe<br />
Fruchtsäfte oder Nektare,<br />
versch. Sorten, pfandfrei<br />
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Danone<br />
Alberto<br />
0| 89 0| 79<br />
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versch. Sorten<br />
versch. Sorten und Fettstufen<br />
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100g =0,31<br />
100g =0,67<br />
4x115/6x120g<br />
250g Packung<br />
150g Packung<br />
Packung<br />
0| 77<br />
Storck Toffifee<br />
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1| 29<br />
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Frischkäse, versch. Sorten und<br />
versch. Sorten<br />
Schokolade<br />
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1l =2,96<br />
100g =0,71<br />
100g =0,72/0,53/0,40<br />
0,75l Flasche<br />
15 Stück =125g<br />
110/150/200g Packung/<br />
0| 99 3| 49 7| 99 2| 22<br />
Packung<br />
Becher<br />
Langnese<br />
Cremissimo<br />
175/250g Packung<br />
900/1000ml<br />
Schale<br />
110/125g Beutel<br />
0| 99 0| 99 1| 88<br />
Mövenpick<br />
Smirnoff<br />
Edle Komposition, Eilles oder<br />
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500g Packung<br />
Lorenz Saltletts<br />
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100g =0,57/0,40<br />
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versch. Sorten<br />
100g =0,90/0,79<br />
gemahlen, versch. Sorten<br />
1kg =6,98<br />
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versch. Sorten<br />
1l =2,09/1,88<br />
Vodka, 37,5% Vol.<br />
1l =11,41<br />
=tiefgefroren<br />
Diese Artikel sind in den mit dieser Werbung gekennzeichneten Märkten erhältlich. Alle Angebote gültig bis Samstag 08.02.2020, KW 06. Wir haben uns für diesen Zeitraum ausreichend bevorratet. Bitte entschuldigen Sie<br />
wenn die Artikel auf Grund der großen Nachfrage dennoch im Einzelfall ausverkauft sein sollten. Abgabe in häuslichen Mengen. Für Druckfehler übernehmen wir keine Haftung. EDEKA Markt Minden-Hannover GmbH,<br />
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14 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />
·························································································································································································································································································<br />
Familie<br />
Ausbrechen wollen sie, ausbrechen<br />
aus ihrer wattierten<br />
Welt, ihre anhänglichen<br />
Eltern einmal abschütteln<br />
und sich ganz allein durchschlagen.<br />
Ja, auch sie träumen von<br />
einem anderen Leben; aber anders<br />
als die Hippies in den 70er-Jahren<br />
sind die Abiturienten, die man vielleicht<br />
die „Gappies“ nennen könnte,<br />
nur Aussteiger auf Zeit.<br />
Emil zum Beispiel. Er hat als<br />
Deutscher mit seinen Elternein paar<br />
JahreinBrasilien gewohnt. In einem<br />
Viertel von Rio de Janeiro, wo es<br />
Springbrunnen gab, die in gepflegten<br />
Gärten vor sich hinplätscherten.<br />
Dass Brasilien ein Land der eskalierenden<br />
Gewalt ist, das wusste er nur<br />
aus der <strong>Zeitung</strong>. Doch nach dem Abi<br />
wollte er das andere Brasilien kennenlernen.<br />
Deshalb bewarb er sich<br />
bei der Freiwilligenorganisation<br />
„weltwärts“ und zog für ein Jahr in<br />
eine der ärmsten Favelas von Sao<br />
Paulo. Dort hat er sich um Straßenkinder<br />
gekümmert. Er hat mit ihnen<br />
Fußball gespielt, Hausaufgaben gemacht<br />
und vonDeutschland erzählt.<br />
„Ich habe viel mehr vonden Kindern<br />
gelernt als die Kinder von mir“, sagt<br />
Emil. „Ich habe gesehen, wie wenig<br />
man braucht, um zu leben, aber<br />
auch, wie wichtig es ist, zu teilen.“<br />
Wenn Emil abends in sein Wohnheim<br />
kam, kochte er sich Nudeln<br />
und wusch seine Wäsche. Bisher<br />
hatte das seine Mama für ihn gemacht.<br />
Emil war glücklich, diese<br />
Dinge jetzt selbst zu übernehmen.<br />
Zu seinen Elternhat er ein gutes Verhältnis;<br />
gerade deshalb versuchte er,<br />
sich so selten wie möglich zu melden.<br />
Wenn er nicht zu müde war,<br />
lernte er bis Mitternacht Portugiesisch<br />
oder ging ins Internet, um sich<br />
die Webseiten von verschiedenen<br />
Universitäten anzusehen. Damals<br />
hatte Emil noch keine Ahnung, was<br />
er studieren sollte und brauchte Zeit,<br />
um nachzudenken.<br />
Wunsch nach Entschleunigung<br />
DenWunsch nach Entschleunigung<br />
der eigenen Bildungsbiografie teilt<br />
Emil mit vielen jungen Leuten.„Gap<br />
Year“ heißt das Zauberwort dieser<br />
Generation, denn es beschwörtund<br />
bändigt all ihre Nöte, Ambitionen<br />
und Sehnsüchte. Bei einer repräsentativen<br />
Umfrage des Trendence-<br />
Instituts unter 21 000 Schülern<br />
wollten nur 44 Prozent direkt nach<br />
dem Abitur ein Studium aufnehmen.<br />
56 Prozent planten zunächst<br />
ein Jahr Pause, die große Mehrheit<br />
vonihnen im Ausland.<br />
Zugegeben, dieWahl des Studienfachs<br />
ist von einer gewissen existenziellen<br />
Tragweite. Aber warum fällt<br />
sie den Abiturienten heute so ungeheuer<br />
schwer? Ein wichtiger Grund<br />
ist natürlich G8, die Verkürzung der<br />
Gymnasialzeit: DerStoff muss in weniger<br />
Zeit gebüffelt werden. Der Unterricht<br />
reicht bis tief hinein in die<br />
Nachmittage, für ein außerschulisches<br />
Leben bleibt kaum noch Atem.<br />
Außerdem sind die Schüler einfach<br />
jünger und fühlen sich mit ihren<br />
siebzehn Jahren oft nicht reif für den<br />
Schritt an die Universität.<br />
Früher haben die Eltern oft die<br />
Ausbildung ihrer Kinder bestimmt.<br />
Heute verfolgen sie lieber einen individualistischen<br />
Ansatz, und als Sohn<br />
oder Tochter ist man sozusagen dazu<br />
verurteilt, frei zu sein. Hinzu kommt<br />
die Vielfalt der Möglichkeiten, die oft<br />
eine lähmendeWirkung hat. Allein in<br />
Deutschland werden 10 000 grundständige<br />
Studiengänge angeboten.<br />
Die<br />
Generation<br />
Gap<br />
Immer mehr junge Erwachsene<br />
nehmen nach dem Abitur eine<br />
Auszeit. Wastreibt sie dazu und<br />
was fangen sie mit dem<br />
geschenkten Jahr an?<br />
VonEva Corino<br />
Aber welcher ist der richtige? DieExplosion<br />
der Optionen steigert die<br />
Angst, sich falsch zu entscheiden, die<br />
Gier, alles auf einmal zu wollen, und<br />
erschwert, sich mit einer einzigen<br />
Studienrichtung zufriedenzugeben.<br />
Mitdem Wohlstand wachsen die Ansprüche:<br />
Das Studium muss hinführen<br />
zueinem Job, in dem man gut<br />
verdient, sich selbst verwirklicht –<br />
und außerdem ganz nebenbei noch<br />
die Welt rettet. Hier zeigten sich der<br />
flammende Idealismus der Bewegung<br />
„Fridays for Future“, aber auch<br />
eine mächtige Prägung durch die<br />
Konsumgesellschaft.<br />
Viele Elternder deutschen Mittelschicht<br />
sind nach dem Pisa-Schock<br />
in eine Art Bildungspanik verfallen,<br />
ständig besorgt, dass die eigenen<br />
Kinder nicht gerüstet sein könnten<br />
für den internationalen Arbeitsmarkt.<br />
Die heutigen Abiturienten<br />
haben also ein überdeutliches Bewusstsein<br />
dafür,dass sie in eine gute<br />
Ausbildung investieren, Fremdsprachen<br />
beherrschen und über interkulturelle<br />
Erfahrungen verfügen<br />
sollten. Diesen Auftrag haben sie<br />
verinnerlicht und deshalb denken<br />
sie selbst bei den wildesten Gap-<br />
Year-Projekten daran, wie das hinterher<br />
wohl auf ihrem Lebenslauf<br />
aussieht.<br />
Die Idee eines Lückenjahres ist<br />
nicht neu. Schon seit der Renaissance<br />
existiert die Tradition der<br />
„Grand Tour“, einer Bildungsreise<br />
für die Söhne des europäischen<br />
Adels und des gehobenen Bürgertums<br />
durch Südeuropa oder ins Heilige<br />
Land. Sie sollte der Erziehung<br />
der Zöglinge den letzten Schliff geben,<br />
Wissen und Sprachkenntnis<br />
vertiefen, für neue Eindrücke und<br />
wohl auch für das Erlangen einer gewissen<br />
erotischen Erfahrung sorgen.<br />
Zugleich ahnen die jungen Menschen,<br />
dass es eine Befreiung sein könnte, selbst<br />
einmal zu dienen, sich im Dienst einer<br />
größeren Gemeinschaft als nützlich und<br />
kompetent zu erleben.<br />
BERLINER ZEITUNG/SABINE HECHER<br />
Nur wenige konnten sich so etwas<br />
leisten. Heute ist die Grand Tour für<br />
immer größere Teile der deutschen<br />
Mittelschicht in Reichweite. Eine erstaunliche<br />
Entwicklung, die unseren<br />
Wohlstand sichtbar macht und das<br />
bereits erreichte Ausmaß der Globalisierung.<br />
Neu ist, dass inzwischen<br />
auch junge Frauen die Chance haben,<br />
so ihren Horizont zu erweitern.<br />
Sie gehen als Au-pair nach Kanada,<br />
machen work &travel inAustralien,<br />
unternehmen eine Rucksackreise<br />
nach China.<br />
Während diese Varianten der<br />
Grand Tour vorwiegend der Selbstoptimierung<br />
dienen, hat das freiwillige<br />
soziale Jahr auch den Impuls des<br />
Helfenwollens. Ich kenne junge Erwachsene,die<br />
sich um Waisenkinder<br />
in Tansania kümmern, um Schwerbehinderte<br />
im Libanon und um<br />
Flüchtlinge auf Sizilien.<br />
Sogar der Staat engagiert sich,<br />
wenn das Gap Year mit sozialer Arbeit<br />
kombiniert wird. Der Freiwilligendienst<br />
„weltwärts“ wirdzum Beispiel<br />
vom Bundesministerium für<br />
Entwicklung finanziert. Seit Gründung<br />
im Jahr 2008 sind bald<br />
40 000 Freiwillige ausgeschwärmt,<br />
um anderen und natürlich auch sich<br />
selbst bei der Entwicklung zu helfen.<br />
Manche spotten, das sei doch nichts<br />
weiter als ein „Egotrip ins Elend“.<br />
Gutausgebildete Helfer könnten viel<br />
mehr ausrichten als Leute,die frisch<br />
von der Schule kommen. Aber eine<br />
groß angelegte Evaluierung von<br />
„weltwärts“ zeigt, dass die Abiturienten<br />
durchaus Sinnvolles leisten können<br />
und wertvolle Einsichten in ihre<br />
Heimatländer zurücktragen.<br />
Doch weder Grand Tour noch soziales<br />
Jahr garantieren eine Klärung<br />
in der anstehenden Studienfachund<br />
Berufsfrage. Man muss nicht<br />
wie die Tochter eines befreundeten<br />
Architekten-Paares auf einem Gipfel<br />
des Himalaja das Aha-Erlebnis<br />
haben: Ich werde Umwelttechnik<br />
studieren! Manchmal kommt die<br />
Erleuchtung, meistens nicht.<br />
Unddann stehen die Backpacker<br />
nach einem Jahr wieder am <strong>Berliner</strong><br />
Flughafen, vonden erleichterten Eltern<br />
in Empfang genommen, und<br />
wissen immer noch nicht, was sie<br />
studieren wollen. Oft reicht es nicht,<br />
irgendwo im Abseits über das richtige<br />
Studienfach zu grübeln. Man<br />
braucht Informationen, Gespräche<br />
mit Menschen, die sich auskennen.<br />
Wenn man nicht weiß, ob man<br />
nun Geschichte oder VWL studieren<br />
will, dann sollte man beides ausprobieren.<br />
Eine soziale Arbeit ist gut,<br />
hilft da aber nicht unbedingt weiter.<br />
Es sei denn, es gibt einen direkten<br />
Zusammenhang – zum Beispiel,<br />
wenn eine junge Frau durch Care-<br />
Arbeit in einem Kinderheim herausfindet,<br />
dass sie gerne Sonderpädagogik<br />
studieren würde.<br />
Nicht alle, die den Mut zur Lücke<br />
haben, gehen auf Reisen. Manche<br />
bleiben auch einfach zu Hause und<br />
genießen nach dem Turbo-Abi das<br />
Nichtstun. Doch Vorsicht! Das<br />
Couch-Potato-Dasein mit Zeit im<br />
Überfluss und Tagen ohne Plan,<br />
Struktur und sinnvolle Aufgaben hat<br />
seine Tücken. Daszeigt das Buch der<br />
19-jährigen Olga Rogler mit dem<br />
sprechenden Titel „Jetzt chill ich erst<br />
mal und dann mach ich NICHTS.“<br />
Dort beschreibt sie ihr Gap Year im<br />
Elternhaus, und wie sie ihre Planlosigkeit<br />
zunächst genießt, dann aber<br />
in eine kleine Depression verfällt<br />
spät aufsteht und nächtelang Netflix-Serien<br />
sieht.<br />
Glücklich als Couch-Potato?<br />
Für die Elternvon Olga ist dieser Zustand<br />
bisweilen schwer auszuhalten.<br />
Sollen sie ihreTochter in Ruhe lassen<br />
oder ihr helfen, etwas Vernünftiges<br />
zu organisieren? Sollen sie ihr gar einen<br />
Ausbildungsweg diktieren, damit<br />
sie die Chance hat zu rebellieren?<br />
DieGeneration Gapist eine behütete<br />
und ja, vielleicht auch etwas verwöhnte<br />
Generation. Sie darf seit<br />
frühster Kindheit mitdiskutieren, hat<br />
eine beeindruckende Selbstständigkeit<br />
des Denkens und Meinens ausgebildet,<br />
ist aber eher hilflos im praktischen<br />
Handeln. Selten haben die<br />
jungen Leute Weisungen empfangen,<br />
selten zu Hausemitgeholfen. Eigentlich<br />
fanden sie nichts dabei, sich<br />
vonihren Elternbis ins späte Teenie-<br />
Alter bedienen zu lassen.<br />
Zugleich ahnen sie, dass es eine<br />
Befreiung sein könnte,selbst einmal<br />
zu dienen, sich im Dienst einer größeren<br />
Gemeinschaft als nützlich und<br />
kompetent zu erleben. Denn im Gefolge<br />
vonG8kam nicht nur eine Verkürzung,<br />
sondern auch eine Verflachung<br />
von Schule. Die sorgt dafür,<br />
dass unsere Kinder es nach dem Abi<br />
erst einmal gründlich satthaben,<br />
Fertig-Wissen in sich hineinzustopfen.<br />
Sie hungern danach, als ganze<br />
Menschen gefordertzusein.<br />
Nichts wünschen sie sich sehnlicher,<br />
als sich einmal durchschlagen<br />
zu dürfen in einem entlegenen Winkel<br />
dieser Erde,wodie Tentakeln der<br />
elterlichen Zuwendung sie nicht erreichen.<br />
Lassen wir sie ziehen!<br />
EvaCorino<br />
muss ihren ältesten Sohn<br />
auch bald ziehen lassen.<br />
Von nun an wirdesinder <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong> jeden Donnerstag eine<br />
Familienseite geben, Denn die moderne<br />
Familie ist ein Ortder Regeneration<br />
und der Revolution, der Verheißung<br />
und der Verhandlung. Das<br />
Verhältnis von Mann und Frau, Elternund<br />
Kindern, Familie und Beruf<br />
wird neu ausgelotet. Die traditionellen<br />
Muster lösen sich auf. Familie<br />
wird zur individuellen Erfindungsaufgabe.<br />
Ich sehe überall, wie die jungen<br />
Paare sich die Köpfe heißreden: Wie<br />
wollen wir leben? Und bei aller<br />
Liebe, wie können wir die Fürsorge-<br />
Arbeit gerechter aufteilen? Wieviel<br />
Zeit und Präsenz brauchen unsere<br />
Kinder? Kann ich als Mutter ein feministisches<br />
Selbstverständnis haben<br />
und trotzdem ein paar Jahre zu<br />
Hause bleiben? Und wie können Eltern<br />
und Großeltern einander helfen,<br />
obwohl sie in weit entfernten<br />
Städten wohnen?<br />
Ja,das Bedürfnis nach Diskussion<br />
ist groß, nach Austausch. Diese Seite<br />
ist der Versuch, darauf zu antworten.<br />
Modernes Familienleben hat viele<br />
Facetten. Hier soll es um Kindheit<br />
gehen, um Bildung, Partnerschaft,<br />
Vereinbarkeit, Altern und auch um<br />
Lebensfreude. Lang genug ging es<br />
immer nur um die Strapazen derVereinbarkeit,<br />
das Kind als Bremsklotz<br />
der Karriere. Höchste Zeit, hin und<br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
wieder mal an das Glück zu denken,<br />
das es bedeutet, Kinder aufwachsen<br />
zu sehen. Zu meiner Person: Mein<br />
Buch „Das Nacheinander-Prinzip“<br />
über die mutige Rückkehr in den Beruf<br />
nach Familienphasen hat eine<br />
lebhafte Debatte ausgelöst. Bei der<br />
Arbeit an diesem Buch und den Erfahrungen,<br />
die ich als Mutter von<br />
vier Kindern inDeutschland, Amerika<br />
und Belgien sammeln durfte,<br />
habe ich viel nachgedacht über das,<br />
was Familien heute umtreibt. Als<br />
junge Kulturjournalistin kam ich<br />
einst zur <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>, in einer<br />
Zeit des Aufbruchs.Nach 211 Monaten„Elternzeit“<br />
kehreich nun zurück<br />
und freue mich über die neue Aufgabe,eine<br />
Familienseite für die <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong> zu gestalten.<br />
Urbaner Familienjournalismus<br />
aus Berlin handelt von einem überaus<br />
lebendigen Mikrokosmos. Wir<br />
wollen die Vielfalt der Lebensformen<br />
einfangen. Wastut sich in den Kleinund<br />
Großfamilien, wie finden Alleinerziehende<br />
ihreWahlverwandtschaften?<br />
Wie fühlt es sich an, als Ex-Pat-<br />
Familie nach Berlin zu ziehen?<br />
In der Familienkolumne, die in<br />
Zukunft an dieser Stelle erscheint,<br />
werden auf humorvolle Weise Alltagserfahrungen<br />
geschildert: Feste,<br />
Gewohntheiten, Geschwisterstreit,<br />
Gespräche mit Kindern, der gemeinsame<br />
Gang durch die Jahreszeiten ...<br />
Außerdem wollen wir uns größerenThemen<br />
verschreiben, die in Artikelserien<br />
erforscht werden. Nach<br />
den Abenteuern derGeneration Gap<br />
beschäftigen wir uns mit der Zukunft<br />
der Schule. Welche der <strong>Berliner</strong><br />
Schulen sind gut und innovativ? Und<br />
wie können wir klug in die Bildung<br />
der jungen Generation investieren?<br />
Im Sommer widmen wir uns dem<br />
schönen Thema „Reisen, Lesen und<br />
Entdecken mit Kindern“, im Herbst<br />
den Tücken der Medienerziehung:<br />
Was tun, wenn der Sohn die halbe<br />
Nacht„Fortnite“ spielt und die Tochter<br />
auf „Germany’s next Topmodel“<br />
hinfiebert? Sie sehen, die Themen<br />
werden uns nicht ausgehen. Lesen<br />
Siemit!<br />
Herzlich, IhreEva Corino
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 – S eite 15<br />
·························································································································································································································································································<br />
Feuilleton<br />
Die Filmseite:<br />
„Das freiwilligeJahr“<br />
und weitere Kinostarts<br />
Seite 18<br />
„Der Ostbär wirkt gemütlicher.“<br />
Michael Busch über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der <strong>Berliner</strong> Wappentiere in der geteilten Stadt Seite 16<br />
Tellkamp<br />
Der Skandal<br />
vorm Skandal<br />
Cornelia Geißler<br />
wartet geduldig auf die<br />
„Turm“-Fortsetzung<br />
Bisher war es doch so: Etwas Unpassendes<br />
passiert, dann folgt<br />
der Skandal. Derzeit gerät die diese<br />
Aufregungsanordnung durcheinander.<br />
Esgeht um ein Buch, das noch<br />
nicht erschienen ist, um den neuen<br />
Roman vonUwe Tellkamp.<br />
Auch wir haben es in der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong> vergangene Woche für nötig<br />
gehalten, eine dpa-Meldung zu veröffentlichen,<br />
derzufolge das Buch im<br />
Frühjahr 2021 herauskommt. Eine so<br />
langfristige Vorankündigung ist eher<br />
unüblich; normalerweise befassen<br />
Journalisten sich mit bereits erhältlichen<br />
Titeln. Uwe Tellkamp erhielt<br />
2008 den Deutschen Buchpreis für<br />
den Roman „Der Turm“, seither erschienen<br />
kürzere Texte. Man wartet<br />
auf „Lava“, die seit langem annoncierte<br />
Fortsetzung der Dresdner Geschichte,<br />
aus deren Manuskript der<br />
Autor gelegentlich schon las.<br />
Uwe Tellkamp ist vor einiger Zeit<br />
mit einem anderen Thema öffentlich<br />
aufgetreten – mit rechtspopulistischen<br />
Thesen zur Asylpolitik. In<br />
mehreren Artikeln bringen die <strong>Zeitung</strong>en<br />
DieWelt und Welt am Sonntag<br />
Tellkamps politische Ansichten<br />
nun mit der Mutmaßung zusammen,<br />
das Erscheinen des Romans<br />
würde aus diesem Grund verzögert.<br />
Von einer „Tellkamp-Debatte“ ist<br />
dort die Rede. Doch aus dem Suhrkamp-Verlag<br />
heißt es, das Buch sei<br />
noch nicht fertig. Der Autor selbst,<br />
von der Süddeutschen <strong>Zeitung</strong> befragt,<br />
verweist an seinen Verlag.<br />
Gut möglich, dass die Aufregung<br />
von heute dem Verkauf des Buches<br />
im kommenden Jahr nutzt. Aber<br />
dem Schriftsteller Uwe Tellkamp<br />
schadet der „Debatten“-Vorlauf nur.<br />
Diejenigen, die seine Meinungen teilen,<br />
werden das Buch auf Stellen hin<br />
absuchen, die diese Haltung stützen.<br />
Diejenigen, die seine Position fragwürdig<br />
finden, werden überprüfen,<br />
in welcher literarischen Form sie in<br />
sein Schreiben Eingang gefunden<br />
hat. Die Frage, obTellkamps Roman<br />
als Roman etwas taugt, tritt hinter<br />
den politischen Beiklang zurück. Es<br />
geht dann nur noch um den Skandal.<br />
Das maximal Unvorstellbare<br />
In seinem Roman „Die Verwandelten“ lässt Thomas Brussig Jugendliche zu Tieren werden<br />
VonPetraKohse<br />
Thomas Brussig ist ein Geschichtenerzähler.<br />
Jeirrer,<br />
desto besser. Und dabei<br />
rechnet er eigentlich immer<br />
nur eins und eins zusammen<br />
und dann noch ein bisschen hoch.<br />
Bekannt wurde der 56-Jährige mit<br />
dem satirischen Entwicklungsroman<br />
„Helden wie wir“ (1995), in dem<br />
der Protagonist im November 1989<br />
den letzten Anstoß zur Grenzöffnung<br />
an der Bornholmer Straße gibt,<br />
indem er den Polizisten mit der Entblößung<br />
seines nach einer Operation<br />
übergroßen Gliedes schockiert.<br />
In dem Roman „Das gibts in keinem<br />
Russenfilm“, zwanzig Jahre später,<br />
macht Brussig sich selbst zum komischen<br />
Protagonisten und lässt dafür<br />
einfach die Mauer stehen.<br />
Dazwischen schrieb der diplomierte<br />
Film- und Fernsehdramaturg<br />
mindestens das Drehbuch zu Leander<br />
Haußmanns „Sonnenallee“<br />
(1999) und das Libretto zum Lindenberg-Musical<br />
„Hinterm Horizont“<br />
(2011). Er ist ein Fachmann für die<br />
Vermischung von Frechheit, Aberwitz<br />
und Sentiment, für die herzzerreißende<br />
Durchschaubarkeit und<br />
Lächerlichkeit der menschlichen Begierden.<br />
Insbesondere, wenn es um<br />
Deutsch-Deutsches geht.<br />
In naher Zukunft<br />
So könnten Brussigs Helden nach ihrer Verwandlung aussehen.<br />
In seinem neuen Roman wendet er<br />
sich dem Tierreich zu. Gewissermaßen.<br />
Aufdem Covervon„DieVerwandelten“<br />
ist ein Waschbärschwanz zu<br />
sehen, und tatsächlich geht es darum,<br />
dass sich zwei 16-jährige Jugendliche<br />
in Mecklenburg inWaschbären verwandelt<br />
haben. Die Geschichte darf<br />
hier natürlich nicht erzählt werden,<br />
aber sie spielt in naher Zukunft,<br />
bleibt immer erstaunlich und hat so<br />
viele Farben wie Beteiligte.<br />
Brussig ist ein stimmliches Multitalent,<br />
ein echter Puppenspieler,der<br />
mit der gleichen kriminellen Energie<br />
hinter die Larve des ehrgeizigen<br />
Mecklenburger Bürgermeisters<br />
springt wie hinter die der Intendantin<br />
eines westlichen Privatsenders<br />
und beider Gedankenwelten in wenigen<br />
Sätzen dreidimensional skizziert.<br />
Das Dreidimensionale scheint<br />
Brussigs Spezialität zu sein. Dass er<br />
hineinkriecht und voninnen erzählt,<br />
wo andere, vielleicht Juli Zehin„Unterleuten“,<br />
Ähnliches sehen, aber es<br />
nur vonaußen schraffieren.<br />
„Die Verwandelten“ ist ein wunderbar<br />
tänzelnder Gesellschaftsroman,<br />
der austeilt, ohne zu denunzieren;<br />
kaum eine Figur, vom schwäbischen<br />
Witzereißer bis zur mecklenburgischen<br />
Frickeljournalistin, bleibt<br />
dabei ohne Geschichte.Jeder reagiert<br />
auf das Unerhörte gemäß den eigenen<br />
Sehnsüchten und schreibt den<br />
GETTY<br />
anderen dabei nicht nur von einem<br />
Zimmer zum nächsten eine Whats-<br />
App-Nachricht, sondern auch über<br />
den Doppelschreibtisch hinweg.<br />
Etwas hemdsärmelig ist, wie ungerührt<br />
die Jugendlichen ihre Verwandlung<br />
hinnehmen und im Zentrum<br />
des brausenden Geschehens<br />
eine schwer vorstellbare Coolness<br />
performen. Aber vielleicht wäre das<br />
Gegenteil noch falscher gewesen –<br />
wer kriecht als Erwachsener literarisch<br />
schon ungestraft in eine jugendliche<br />
Psyche –, und in Zeiten<br />
des Virtuellen und des Rollenspiels<br />
ist die Verwandlung in einen Waschbären<br />
vielleicht tatsächlich nur ein<br />
weiterer Wunsch, der erfüllt werden<br />
konnte und jetzt stehen sie da, warten<br />
auf die eine Challenge,die sie auf<br />
das wiederum nächste Level hebt.<br />
Die Challenge kommt in Form<br />
der Medienwirklichkeit, aus dem<br />
Schnürboden schwebt sogar Ed<br />
Sheeran herab, ganz großes Geld<br />
wird verdient und wieder verloren,<br />
eine Jugendliebe zerbricht, eine Altersliebe<br />
bahnt sich an, und eine<br />
scheue Beobachterin schiebt sich<br />
erst ins Bild, wenn es, zumindest für<br />
einen der Beteiligten, zu spät ist.<br />
Haltung statt Halt<br />
„Die Verwandelten“ rechnet durch,<br />
wie wir auf das maximal Unvorstellbare<br />
reagieren könnten oder auch<br />
schon reagieren. Wie wir nach einer<br />
kurzen Schockstarre die Welle fixieren<br />
und unsere Badehosen festhalten,<br />
damit wir auch nach der nächsten<br />
Dusche nicht nackt dastehen,<br />
sondern gut aussehen: so als wüssten<br />
wir, was zu tun ist. Haltung statt<br />
Halt, Wirkung statt Wirksamkeit und<br />
immer ein Spruch statt eines Gesprächs.<br />
Wer bei diesem Buch als<br />
Letzter an den Klimawandel denkt,<br />
hat gewonnen.<br />
Schließlich gehören Waschbären,<br />
die zwar niedlich, aber eine Plage<br />
sind, zu einer Tierart, die nicht erfolgreich<br />
bejagt werden kann, weil<br />
sie auf Bestandsbedrohung mit der<br />
vermehrten Geburt von Weibchen<br />
reagiert. Wasalso tun, wenn die Natur<br />
sagt: Fuck you!? Aber die metaphorische<br />
Ebene forciert Brussig<br />
nicht, wenn er sie denn überhaupt<br />
intendiert hat. Das Wichtigste ist,<br />
dass diese Geschichte rollt, und sie<br />
rollt so gut in die Gegenwart hinein<br />
und wieder heraus, dass man zwischendurch<br />
sogar googelt, ob es<br />
diese oder jene Person vielleicht<br />
wirklich gibt. EinFamilienbuch übrigens.<br />
Ab zwölf würde ich sagen.<br />
Nach oben ohne Grenze.<br />
Thomas Brussig:Die Verwandelten. Wallstein,<br />
Göttingen 2020, 326 S.,20Euro<br />
Buchpremiere 27.2., 20 Uhr, Pfefferberg -Theater,Schönhauser<br />
Allee 176, Tel. 939358555<br />
NACHRICHTEN<br />
Spanischer Filmregisseur<br />
José Cuerda gestorben<br />
Derspanische Filmregisseur,Drehbuchautor<br />
und Produzent José Luis<br />
Cuerda ist tot. Cuerda starb am<br />
Dienstag im Alter von72Jahren in<br />
seiner Wohnung in Madrid, wie Angehörige<br />
nach ersten Medienberichten<br />
bestätigten. Zu den berühmtesten<br />
Filmen vonCuerda gehörten „La<br />
Lengua de las Mariposas“ (Die<br />
Zunge der Schmetterlinge,1999)<br />
und „Los Girasoles ciegos“ (Die blinden<br />
Sonnenblumen, 2008), der im<br />
In-und Auslandvielfach ausgezeichnet<br />
wurde und 2009 ins Rennen um<br />
den Oscarinder Kategorie „Bester<br />
nicht-englischsprachiger Film“ ging.<br />
DerMann aus Albacete galt in Spanien<br />
als Pionier und Meister der surrealistischen<br />
Komödie. (dpa)<br />
Regisseur und Produzent<br />
Gene Reynolds gestorben<br />
DerUS-Regisseur und Produzent<br />
Gene Reynolds ist im Alter von96<br />
Jahren gestorben, wie der Verband<br />
der Hollywood-RegisseureinLos<br />
Angeles mitteilte.Berühmtheit erlangte<br />
Reynolds durch die Serie<br />
„MASH“, die sich auf tragikomische<br />
Weise mit dem Korea-Krieg auseinandersetzte.Der<br />
1923 in Cleveland<br />
geborene Reynolds begann seine<br />
FilmkarriereimAlter vonzehn Jahrenals<br />
Kinderdarsteller.Später war<br />
Reynolds einer der Macher der Sitcom<br />
„MASH“, die von1972 bis 1983<br />
im US-Fernsehen ausgestrahlt<br />
wurde.Dreiseiner sechs Emmy-Auszeichnungen<br />
bekam Reynolds für<br />
„MASH“. Insgesamt war er für 24<br />
Emmys nominiert. (dpa)<br />
Dresdner Albertinum erhält<br />
Leihgabe aus den USA<br />
DasDresdner Albertinum erhält das<br />
Porträt „Adele im Hamsterpelz“ von<br />
Oskar Zwintscher (1870–1916) aus<br />
den USA. Im Zuge eines Forschungsprojekts<br />
zu dem Künstler konnte<br />
dessen Besitzer,der Sammler Jack<br />
Dalton, für eine längerfristige Leihgabe<br />
gewonnen werden, wie die<br />
Staatlichen Kunstsammlungen<br />
(SKD) am Mittwoch mitteilten. Das<br />
1914 entstandene Bild vonZwintschers<br />
Gattin ist ab Sonnabend im<br />
Klingersaal zu sehen. (dpa)<br />
UNTERM<br />
Strich<br />
Damenbesuch<br />
Du bist, was du<br />
riechst<br />
VonThilo Bock<br />
Das Telefon klingelt. Eigentlich schlafe<br />
ich noch. Würde nicht das Telefon klingeln.<br />
Es ist gerade mal neun und Jackson ist<br />
dran. Waswill der denn so früh? Im Gegensatz<br />
zu meinem ältesten Kumpel betrachte<br />
ich mich ja als gesellschaftlich gefestigt.<br />
Wenn der mich so mitten in der Nacht anruft,<br />
muss echt was Arges vorgefallen sein.<br />
„Kannst du mir Geschirr leihen?“, fragt er.<br />
„Seit wann brauchst du Geschirr?“, frage ich<br />
zurück. „Sind dir die Pizzakartons durchgeweicht?“<br />
Darauf geht Jackson nicht weiter<br />
ein. Ganz aufgeregt ist er. Ererwartet nämlich<br />
Damenbesuch. „Ich hab dir doch von<br />
Saskia erzählt.“<br />
In der Tat. Underwollte allen Ernstes mit<br />
ihr in eine Karaokebar.Wovon ich ihm abraten<br />
musste. Beim ersten Date schlimm singenden<br />
Leuten zuhören zu müssen, von denen<br />
einer noch was vonihr will und zu allen<br />
Überfluss einen Song wie „I am what Iam“<br />
zum Besten gibt …Keine vernünftige Frau<br />
steht auf so was.<br />
Während ich das denke, hat Jackson weitergeredet.<br />
Ich kriege gerade so mit, wie er<br />
sagt, das „Dirty Dancing“-Duett habe Saskia<br />
weichgemacht. Weshalb sie am Abend zum<br />
Candle-Light-Dinner zu ihm käme.Erhat sie<br />
tatsächlich zu sich eingeladen! Interessanter<br />
Plan. Jacksons kann vieles nicht, kochen<br />
kann er noch weniger. Und –sogibt er zu –<br />
das würde er wirklich lieber überspringen.<br />
ELISABETH BRINKMEIER<br />
Trotzdem sollte der Tisch gedeckt sein, damit<br />
Saskia zumindest glaubt, er hätte was vorbereitet.<br />
Und hat auch einen Trick parat: den<br />
wohldosierten Einsatz von Raumspray. Seit<br />
Jahren arbeiteten Backshops und andereLäden<br />
mit olfaktorischen Surrogaten. Potenzielle<br />
Kunden riechen vonWeitem bereits,was<br />
verkauft wird und wollen das unbedingt haben.<br />
Allerdings,soJackson, käme der Geruch<br />
gar nicht von den Waren, sondern aus dem<br />
Duftspender neben der Theke.<br />
„In deiner Bude mieft es jetzt wie beim<br />
Brezelaufbäcker am Hauptbahnhof?“, frage<br />
ich nach. „Unter anderem, ja“, sagt er.„Dazu<br />
eine mediterrane Kräuternote, unterstützt<br />
von dezentem Bratenduft und leichtem Karamellaroma.<br />
Zum Nachtisch gibt’s nämlich<br />
Crème brulée.“<br />
„Ach, Nachtischgibt es?“ Ichbin verwirrt.<br />
Doch nein, auch dieser Duft ist künstlich.<br />
Wasaber, wenn Saskia im Laufe der Nacht<br />
hungrig wird?„Soll vorkommen“, gebe ich zu<br />
bedenken. „Dann bestellen wir halt Pizza“,<br />
sagt Jackson. „Ist sowieso das Essen, was ich<br />
am besten kann. Also bestellen.“ Was nur,<br />
wenn sie lieber vom Braten und dem frisch<br />
gebackenen Brot kosten mag? Jackson gibt<br />
zu, dass ihm dieses Problem einiges Kopfweh<br />
bereitet habe. Und dann sei er auf das<br />
Geruchsset Wohnungsbrand gestoßen. Echt<br />
Wahnsinn, was es so alles gibt in diesem Internet!<br />
Er müsse lediglich auf die Fernbedienung<br />
des Duftspenders drücken und schnell<br />
in die Küche pesen, ein paar Malfluchen und<br />
mit irgendwas klappern.<br />
„Und wie kriegst du den Brandgeruch<br />
wieder aus dem Zimmer?“, frage ich skeptisch.<br />
„So richtig erotisch ist das ja nicht.“<br />
Jackson ist vorbereitet, dank dem Raumduft<br />
Blumenwiese.„Nur das Geschirr fehlt eben.<br />
Kann ich es nachher bei dir abholen?“<br />
„Klar“, sage ich. „Wenn’s dafür keinen<br />
künstlichen Duft gibt.“ –„Den gibt’s durchaus“,<br />
sagt Jackson. „Aber eher für Shops, die<br />
vorgeben, Keramik aus eigener Produktion<br />
zu verticken. Unddas wärekontraproduktiv.<br />
Am Ende will Saskia mit mir noch töpfern,<br />
statt in die Kiste!“
16 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />
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Feuilleton<br />
Spaß<br />
an hybrider<br />
Unterhaltung<br />
Wühlmäuse: Bodo Wartke<br />
beweist „Wandelmut“<br />
Mit<br />
eiserner<br />
Hand<br />
Ein Klavierabend mit<br />
Beatrice Rana<br />
VonTorsten Wahl<br />
Er sehe zwar aus wie Edward<br />
Snowden oder der erwachsene<br />
Harry Potter, kokettiert erinseinem<br />
Startlied „Sind Sie nicht?“ Erkannt<br />
wird eraber längst als Bodo Wartke,<br />
der Klavierkabarettist. Der Mann,<br />
der mal im kleinen Scheinbar-<br />
Varieté begann, tritt inzwischen viermal<br />
hintereinander ausverkauft bei<br />
denWühlmäusen auf, demnächst im<br />
Admiralspalast. „Wandelmut“ heißt<br />
sein neues Programm –und neu ist<br />
erstmal, dass sich seine familiäre Situation<br />
geändert hat. Spätestens als<br />
er die Zeilen „Der sabbert, ja“ mit<br />
„Sabbatjahr“ kombiniert, ist allen<br />
klar,dass es um seinen Sohn geht.<br />
In einem Medley aus früheren<br />
Hits spielt er vor, wie sich Begriffe,<br />
wie sich der Duft oder Berührungen<br />
wandeln, wenn man sie nicht mehr<br />
auf eine Frau, sondernauf ein Kleinkind<br />
bezieht. Doch in der neuen<br />
Rolle als Vater wendet sich Bodo<br />
Wartke nicht etwa ins pur Private –<br />
ganz im Gegenteil. Statt neckische<br />
Beziehungsdramen wie „Ja, Schatz“,<br />
sein Millionenhit auf Youtube, singt<br />
er heute ein halbes Dutzend elegische<br />
Balladen über die bedrohte<br />
Welt, die zunächst pathetisch klingen<br />
mögen, aber einen doch seltsam<br />
aufrütteln –vielleicht gerade weil sie<br />
von einem kommen, der ansonsten<br />
mit Albernheiten und Schüttelreimen<br />
auffällt und „Sauna“ mit „sau<br />
nah“ kombiniert.<br />
Mal verteidigt er energisch den<br />
„Hambacher Wald“, dann rechnet er<br />
mit Fundamentalisten, Nationalisten<br />
und Gangster-Rappern ab. „Das<br />
Land, in dem ich leben will“ ist eine<br />
Nationalhymne ganz eigener Art,<br />
weil er ein Land besingt, das bei Unrecht<br />
laut wird –und bei Nationalstolz<br />
ganz still. Mitunter verbindet<br />
Der Klavier-Kabarettist Bodo Wartke ist<br />
jetzt auch Vater.<br />
SVEN A. HAGOLANI<br />
Bodo Wartke sogar das Kinderlied<br />
mit globalen Botschaften. So wie er<br />
in „Pusten! Aua! Weg!“ die Schmerzen<br />
des Kindes einfach wegblasen<br />
kann, sinniert erdarüber, auch die<br />
Probleme der Welt mit Pusten lösen<br />
zu können. An musikalischen und<br />
textlichen Hybriden hat Bodo<br />
Wartke überhaupt seinen Spaß.<br />
Mozarts „Kleine Nachtmusik“<br />
trägt er als Boogie vor, Beethovens<br />
„Für Elise“ bekommt einen Text. Aus<br />
Helene Fischers „Atemlos“ macht er<br />
einen „Gangsterschlager“ mit einem<br />
Text im Stile des Gangsta-Rap –eine<br />
Szene, ander sich der Wortakrobat<br />
und Schnellsinger Wartke ohnehin<br />
gern reibt. So parodiert erLeute wie<br />
Haftbefehl, Kollegah, Farid Bang<br />
oder Bushido, den er in eine „rosa<br />
Glitzerfee“ verwandelt, und führtderenBehauptung,<br />
sie würden nur Rollen<br />
spielen, ad absurdum – eine<br />
leichte Aufgabe voreinem Publikum,<br />
das die vorgeführten Interpreten ohnehin<br />
nicht kennt. Er selbst geht<br />
deutlich spielerischer und origineller<br />
mit der deutschen Sprache um.<br />
Aus dem „Helter Skelter“ der Beatles<br />
wird „Hält-das-Geld-da?“ und aus<br />
Michael Jacksons „Bad“ schließlich<br />
der Rausschmeißer „ZuBett“.<br />
Bodo Wartke:Wandelmut 6. und 7. 2., 20 Uhr,<br />
bei den Wühlmäusen<br />
Doppelt gemoppelt<br />
Teilungsbedingt gab es etliche <strong>Berliner</strong> Institutionen in zweifacher Ausführung –selbst die Wappentiere<br />
VonMichael Busch<br />
Der Ostbär hat auf jeden<br />
Fall die längere Zunge.<br />
Sie ist dünn und lang<br />
und sehr rot. Er züngelt,<br />
als wollte er wie ein Frosch Insekten<br />
fangen. Ist der Bär ein verkleideter<br />
Frosch? Wenn es um seine Größe,<br />
seine Bedeutung geht, ist Berlin besonders<br />
nah am Wasser gebaut.<br />
Flüsse, Seen, Kanäle und Gewässer<br />
machen einen großen Teil seiner<br />
Stadtfläche aus. Der Frosch wäre als<br />
Wappentier nicht unangebracht, er<br />
würde die Stadt vor Eintagsfliegen<br />
schützen. Biszur Wiedervereinigung<br />
gibt es einen Ostbären und einen<br />
Westbären auf den jeweiligen Stadtwappen.<br />
Der Ostbär hat, wie gesagt eine<br />
längere Zunge, wirkt insgesamt gedrungener,<br />
dafür wirken seine Tatzen<br />
zierlicher als die des Westkollegen.<br />
Der wiederum kommt im<br />
Rumpf schlanker daher, hat als Zitat<br />
des lebenden Tieres einen Schwanzstummel<br />
und dickere Arme. Die<br />
Krallen leuchten blutgefärbt, das<br />
aufgerissene Maul mit der kleineren<br />
Zunge ist von scharfen Zähnen gefasst.<br />
Wie er auf seinem silbernen<br />
oder weißen Schild steht, hat er was<br />
von einem Karatekämpfer, der Ostberliner<br />
Bär ist mehr ein Zirkusjongleur,<br />
erwirkt gemütlicher. „Probiers<br />
mal mit Gemütlichkeit“, singt Balu,<br />
der Über-Bär im Dschungelbuch.<br />
„Dit is Berlin“, schrie HenryHübchen<br />
immer in „Pension Schöller“,<br />
der ersten Berlin-Komödie der Castorf-Volksbühne.<br />
Dieses Berlin war<br />
eine kuschlige Blase,bis es mehr und<br />
VonHarry Nutt<br />
Bahnwärter Thiel“ – aufmerksame<br />
Teilnehmer am Deutschunterricht<br />
erinnern sich – ist eine<br />
Novelle vonGerhartHauptmann aus<br />
dem Jahr 1887, in der das Leben eines<br />
redlichen und arbeitsamen<br />
Mannes nach dem Todseiner Frau<br />
aus den Fugen gerät.<br />
Zum obligatorischen Schulstoff<br />
wurde Gerhart Hauptmanns Geschichte<br />
nicht zuletzt deshalb, weil<br />
er in dem kurzen Prosastück nicht<br />
gerade mit gesellschaftspolitischen<br />
Symbolen geizt. Das Wärterhäuschen<br />
steht gewissermaßen für gefestigte<br />
sozialeVerhältnisse,die vonden<br />
vorbeirasenden Eisenbahnen auf<br />
dramatische Weise erschüttert werden.<br />
Thiels Sohn findet schließlich<br />
den Tod, und der brave Bahnwärter<br />
gleitet hinüber in eine schwere psychische<br />
Erkrankung.<br />
mehr in internationale Fahrwasser<br />
geriet und massenhaft Touristen anlockte,armesexy<br />
Partystadt.<br />
Längst sind die Maskottchen-Bärenaus<br />
dem Zwinger am Märkischen<br />
Museum verschwunden, er behaust<br />
jetzt eine Kunstgalerie. Dabei ist der<br />
martialische Westbär mit seinen<br />
blutroten Krallen erst seit 1954 im<br />
Einsatz, der Ostbär dagegen stammt<br />
noch von 1934 und hat sich aus einem<br />
viel zotteligeren Bären von<br />
1924, der Babylon-Berlin-Zeit, herausstilisiert.<br />
Ihm<br />
wurden die Krallen<br />
gestutzt.<br />
Ost- und Westbär<br />
traten zum<br />
ersten Mal auf einer<br />
Postkarte gemeinsam<br />
in Erscheinung,<br />
die die<br />
Initiative „Weltkulturerbe<br />
Doppeltes<br />
Berlin“ bewarb.<br />
Dieses von<br />
Architekten um Arno Brandlhuber<br />
initiierte Kunstprojekt war Teil einer<br />
Ausstellung über Architektur und<br />
Ideologie mit dem Titel „Between<br />
Walls und Windows“, 2012 am Haus<br />
der Kulturen derWelt.„Das Doppelte<br />
Berlin“ versammelte unter der<br />
These,dass es,bedingt durch die Teilung,<br />
zwei Berlins gibt und damit<br />
viele Kultur und Verwaltungsbauten<br />
in zweifacher Ausfertigung, unfreiwillige<br />
Paarkonstruktionen.<br />
Ziel des augenzwinkernden Projektes<br />
war es,das Doppelte Berlin auf<br />
die Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten<br />
zu hieven. So wurde die<br />
Kongresshalle am Alexanderplatz,<br />
jener visionär Das-Runde-Muss-Ins-<br />
Eckige Bauder schwebenden Flügelarchitektur<br />
der Schwangeren Auster<br />
am Tiergarten gegenübergestellt, die<br />
Volksbühnen Ost und West, die großen<br />
Bibliotheken, Universitäten,<br />
Opernhäuser, Springer-Hochhaus<br />
und Hochhäuser der Fischerinsel,<br />
Funkturm, Fernsehturm, Hansaviertel<br />
und Stalinallee, ein verspieltes<br />
Berlin-Memory aus architektonischen<br />
Pärchenbildungen.<br />
Aber nicht nur.Inder Ausstellung<br />
konnte man per<br />
Video die Bim-<br />
Pelzträger müssen draußen bleiben<br />
Der Münchner Klub Bahnwärter Thiel setzt ein exklusionspolitisches Zeichen<br />
„Bahnwärter Thiel“ ist stets auch<br />
als Kritik an der zerstörerischen<br />
Kräften der alle Lebensbereiche erfassenden<br />
Industrialisierung des<br />
späten 19. Jahrhunderts aufgefasst<br />
worden. Der artige Bahnwärter<br />
vermag weder sich<br />
noch seinen Sohn vor seiner<br />
dominanten zweiten<br />
Frau zu schützen, und als<br />
diese auch noch in sein<br />
Der Ostbär (rechts) mit der<br />
etwas längeren Zunge geht<br />
auf das Jahr 1934 zurück. Er<br />
nahm die Formen eines zehn<br />
Jahre älteren Vorgängersauf.<br />
Der Westbär (links) mit den<br />
roten Krallen stammt von<br />
1954 und ist heute das<br />
Wappentier für ganz Berlin.<br />
tur miteinander verbindet und für<br />
jedermann erlebbar macht.“ Das<br />
Bahnwärter Thiel ist ein Club im Stil<br />
des „industrial chic“. Gondeln, ausrangierte<br />
U-Bahnen und kunstvoll<br />
bemalte Seecontainer –<br />
<strong>Berliner</strong> mögen sich, wenn<br />
sie dabei an das RAW-Gelände<br />
denken, eine Vorstellung<br />
davon machen.<br />
Gesteigerte medienöffentliche<br />
Aufmerksamkeit<br />
hat das Bahnwärter Thiel<br />
nun aber mit einer sym-<br />
Schön, im „Thiel“<br />
aber verboten<br />
ARCHIV<br />
CORBIS RF STILLS<br />
bolpolitischen Entscheidung<br />
erlangt, die weit hineinreicht<br />
in die Sphären<br />
von Mode, Lebenswelt und Politik<br />
und Schluss macht mit dem Prinzip<br />
sozialer Egalität.<br />
Pelzträger müssen ab sofortdraußen<br />
bleiben, die Betreiber verstehen<br />
ihrVerdikt ausdrücklich im Sinne des<br />
Tierwohls. Man wolle ein Zeichen<br />
melbahnen im<br />
Britzer Garten<br />
und in der Wuhlheide<br />
vergleichen,<br />
die sich in<br />
ihrer Gartenzwerghaftigkeit<br />
aufs Niedlichste<br />
ergänzten.<br />
Interessant<br />
war auch ein Video,<br />
das die Zebras in Zoo und Tierpark<br />
beobachtete, ein Hinweis darauf,<br />
dass es jenseits der Architektur<br />
auch lebendige,kulturelle Dopplungen<br />
in der Stadt gab. Und überraschende<br />
Unterschiede,wie die Farbe<br />
des Grases in Ost und West, einerseits<br />
leuchtend, andererseits eben<br />
nicht.<br />
Jenseits der Ideologie der Architekturen<br />
ist die Baugeschichte des<br />
geteilten Berlin weitaus komplexer,<br />
dialogisch mehr als dialektisch. Wie<br />
viel wurde vomZuckerbäckerstil der<br />
Karl-Marx-Allee geschrieben und die<br />
kühle Moderne der internationalen<br />
Stararchitekten im Hansaviertel dagegengestellt,<br />
Aufmarschgebiet gegen<br />
Schlafstadt. Tatsächlich widerlegte<br />
bereits der dritte Bauabschnitt<br />
der Karl-Marx-Allee die These mit eigenen<br />
Stil-Ikonen der kalten Moderne,<br />
den Kinos International und<br />
Kosmos, Café Moskau, Hotel Berolina,<br />
die ihrerseits stilistisch eine Art<br />
Ost-Hansaviertel bilden.<br />
Und auch die beiden Bärenburschen<br />
sind sich doch sehr ähnlich.<br />
Wasdie Wappen unterscheidet, sind<br />
eher die Aufsätze auf den Wappenschildern,<br />
die auf der erwähnten<br />
Postkarte fehlen. Im Westen ist das<br />
eine fünfblätterige Laubkrone deren<br />
Stirnreif als Mauerwerk mit einem<br />
geschlossenen Torinder Mitte ausgestattet<br />
ist. Der ältere Entwurf, der<br />
in der DDR verwendet wurde, trägt<br />
fünf stilisierte Wehrtürme als Krone,<br />
die den Bebauungsplan für den Alexanderplatz<br />
mit den Hochhäusern<br />
vorwegzunehmen scheint. Für das<br />
wiedervereinte Berlin wurde 1990<br />
der jüngereWestbär übernommen.<br />
Wappen repräsentieren das<br />
Selbstbild der Stadt. Lange Zeit hat<br />
sich der Bär das Wappen mit den<br />
flatternden Adlern Preußens und<br />
Brandenburgs teilen müssen, bis es<br />
sich ausgeflattert hatte, die Adler<br />
Federnließen und der Bär ihnen die<br />
Zunge rausstrecken konnte als Alleinstellungsmerkmal<br />
einer Stadt,<br />
die sich ihrer selbst immer wieder<br />
vergewissern muss. Klaus Wowereits<br />
bunte Buddy Bären geben davonein<br />
beredtes Bild.<br />
Michael Busch istExperimentalfilm-Regisseur<br />
und Musiker.Erverantwortetdie Bewegtbildspartedes<br />
Projektes Modell Berlin.<br />
Wärterhäuschen eindringt,<br />
driftet die Geschichte,<br />
deren Anlass für<br />
Hauptmann ein historisches<br />
Bahnunglück an der<br />
Strecke von Erkner nach<br />
Fürstenwalde war,langsam, aber bestimmt<br />
in die Katastrophe ab.<br />
In München dient der Titel von<br />
Hauptmanns Novelle seit einiger<br />
Zeit als Name für ein Kulturprojekt<br />
im örtlichen Schlachthofviertel, das<br />
laut Selbstauskunft „Kunst und Kulsetzen,<br />
sagt Betreiber Daniel Hahn,<br />
der sich insgesamt für mehr Nachhaltigkeit<br />
in der Gastronomie starkmacht.<br />
So bietet das Bahnwärter<br />
Thiel keine Plastikstrohhalme an,<br />
ferner befindet sich ein Urban-Gardening-Projekt<br />
auf dem Areal.<br />
Hinsichtlich der Durchsetzung<br />
des Pelzverbots gibt man sich kompromisslos.<br />
Weil Pelz-Imitate kaum<br />
von echten Pelzen zu unterscheiden<br />
sind, schon gar nicht im Einlassgedränge,<br />
wird die Spezies der Pelzträger<br />
ganz grundsätzlich abgewiesen.<br />
So nachvollziehbar diese kulturelle<br />
Exklusionspraxis in modischer<br />
Hinsicht sein mag, wirft sie doch die<br />
Frage auf, wie man einem inflationär<br />
gesteigerten Bedürfnis nach Ausschluss<br />
und Regeln künftig begegnen<br />
soll. Ganz wie sein literarisches<br />
Vorbild jedenfalls scheint das Bahnwärter<br />
Thiel symbolpolitisch stark<br />
übercodiert.<br />
VonClemens Haustein<br />
InItalien ist das Singen Sache der<br />
Sänger. Unter den Pianisten hingegen<br />
herrscht im Gegensatz dazu<br />
ein Kultus der ingenieurhaften Klarheit,<br />
der Leuchtstärke, die so grell<br />
sein kann, dass es schmerzt –und<br />
der technischen Perfektion. So<br />
spielte die kühle Maria Tipo ebenso<br />
wie der Klangfarbensucher Aldo Ciccolini<br />
oder –ins Aristokratische gewendet<br />
– Arturo Benedetti<br />
Michelangeli. Dass sich Maurizio<br />
Pollini davon als großer Beethoven-<br />
Interpret abhebt, scheint als Ausnahme<br />
die Regel zu bestätigen.<br />
Auch Beatrice Rana, 27 Jahre alt<br />
und in Apulien aufgewachsen,<br />
kommt aus dieser Pianistentradition,<br />
die dem örtlichen Klima einen<br />
zuweilen eisig kristallinen Musizierstil<br />
gegenüberstellt. Schon auf ihrer<br />
Debüt-CD von 2016 wurde allerdings<br />
deutlich, dass ihr ebenso die<br />
melodische Wärme liegt. VomDirigenten<br />
Antonio Pappano an die<br />
Hand genommen gelang mit dem<br />
Orchestra Santa Cecilia eine feine<br />
Aufnahme von Tschaikowskys b-<br />
Moll-Klavierkonzert, schlank und<br />
geschwind in der Anmutung und<br />
doch voll Gefühl.<br />
Hingabe an das Melodische zelebrierte<br />
Beatrice Rana auch am<br />
Dienstag im Kammermusiksaal der<br />
Philharmonie, ihr zweiter <strong>Berliner</strong><br />
Auftritt, nachdem sie vordreiJahren<br />
bereits beim <strong>Berliner</strong> Klavierfestival<br />
gastiert hatte. In romantischer Intensität<br />
gibt sie die verzierte Instrumentalarie<br />
im zweiten Satz des „Italienischen<br />
Konzertes“ vonBach wieder,großist<br />
der Ton, die Grenzezum<br />
Knalligen nicht weit. Ähnlich ist der<br />
Eindruck bei Robert Schumanns<br />
„Konzert ohne Orchester“ op. 14<br />
(später 3. Klaviersonate genannt),<br />
Temperament mit Anmut: die Pianistin<br />
Beatrice Rana.<br />
PARLOPHONE RECORDS LTD<br />
das die italienische Pianistin mit gewaltigem<br />
Temperament und eisiger<br />
Selbstbeherrschung zugleich spielt.<br />
Und doch bleibt man ratlos, welche<br />
Empfindung etwa dem Thema des 2.<br />
Satzes mit seinen nachfolgendenVariationen<br />
zugrunde liegen könnte:<br />
ein Trauermarsch zwar,der in seiner<br />
Schwere hier aber kaum nachempfunden<br />
ist.<br />
Rundherum wurde es ziemlich<br />
laut. Wasnicht bedeutet, dass Rana<br />
das Gegenteil des äußersten Pianissimo<br />
nicht kennen würde. Sie setzt<br />
es aber selten ein. Stattdessen: eiserner<br />
Zugriff schon gleich zu Beginn<br />
des „Italienischen Konzertes“, bei<br />
dem sich der Schwung bald in forciertem<br />
Staccato-Gehakele auflöst.<br />
Das dient nicht einmal der Klarheit,<br />
Nebenstimme um Nebenstimme<br />
geht im aufgepeitschten Tönemeer<br />
verloren. Noch perkussiver wird es<br />
im zweiten Teil mit dem dritten Heft<br />
der „Iberia“-Impressionen von Isaac<br />
Albéniz und Igor Strawinskys „Petruschka“-Bearbeitung<br />
für Klavier.<br />
Rana spielt das mit rhythmischer Sicherheit<br />
und enormem technischen<br />
Vermögen (selten hört man die Oktav-Ketten<br />
der rechten Hand bei<br />
„Petruschka“ geläufiger), die scharfe<br />
Lautstärke und die Farbarmut ermüden<br />
aber,der Auftritt droht ins Sportiveabzugleiten.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 17<br />
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Feuilleton<br />
Martialisch und vieldeutig –eine Szene aus dem Laibach-Musical „Wir sind das Volk“.<br />
LAIBACH &VALNOIR<br />
Lasst die Toten singen<br />
Die slowenische Gruppe Laibach vertont Heiner Müller im HAU: „Wir sind das Volk“. Eine spekulative Einführung<br />
VonTobi Müller<br />
Laibach tragen ihr frühstes<br />
künstlerisches Mittel seit<br />
ihrer Gründung vor 40Jahren<br />
imNamen, nämlich die<br />
Provokation. Denn zuletzt waren es<br />
die Nazis, die Ljubljana Laibach<br />
nannten. In Jugoslawien war der<br />
Name natürlich verpönt, im heutigen<br />
Slowenien hat sich daran nichts<br />
geändert. Laibach gelten vielleicht<br />
auch deshalb als wichtigster Einfluss<br />
auf die deutschen Feuerwerksrocker<br />
Rammstein. Doch Laibach waren oft<br />
die besten Deuter ihrer selbst: Sie<br />
seien „Rammstein für Erwachsene“,<br />
während Rammstein „Laibach für<br />
Kinder“ aufführten.<br />
Als Anja Quickertvon der Internationalen<br />
Heiner-Müller-Gesellschaft<br />
mir von ihrer Idee erzählt hatte, Laibach<br />
mit Heiner Müller in ein„Musical“<br />
zu zwingen, schaute ich verblüfft<br />
aus derWäsche.Wie immer bei<br />
sofort einleuchtenden Ideen fragt<br />
man sich, warum noch niemand davordarauf<br />
gekommen war.Denn die<br />
Liaison passt fast zu gut. Zu verwandt<br />
sind ihre Themen, ihr Drängen,<br />
das Gespräch mit den Toten<br />
nicht ruhen zu lassen. Immer wieder<br />
zu horchen, wo die Gespenster der<br />
Vergangenheit weiter spuken, wo<br />
das Verdrängte von unsauber beerdigten<br />
Nationen und zu schnell vergessenen<br />
Biografien sein Ärmchen<br />
aus der Erde streckt wie das eigensinnige<br />
Kind in der Sammlung der<br />
Gebrüder Grimm.<br />
Aber dieser Titel: „Wir sind das<br />
Volk –Ein Musical“. Der Schlachtruf<br />
der besoffenen Wende, der es hier<br />
bestimmt an den Kragen geht! Dem<br />
Osten wird inder Kunst Gerechtigkeit<br />
widerfahren! Oder nicht? Mit<br />
solchen Rachegelüsten, seien sie<br />
noch so halbherzig ironisiert, lässt<br />
sich bei Laibach kein Staat machen.<br />
Das Wort Volk kommt gar nicht vor<br />
an diesem Abend. Und wenn Laibach<br />
eines vermieden haben wie<br />
Heiner Müller rauchfreie Bars, dann<br />
sind es eindeutige Botschaften an<br />
das richtige Leben. Kunst im Vollzug<br />
des Guten: nicht ihr Ding. Schließlich<br />
wussten beide, was die Sehnsucht<br />
der Eindeutigkeit mit der<br />
Kunst anrichtet: Müller konnte in<br />
den 60er-Jahren nicht mehr in der<br />
DDR arbeiten, Laibach wurden im<br />
Jugoslawien der Achtziger verboten.<br />
Damals war es der Staat, der Mehrdeutigkeit<br />
nicht aushielt. Heute fordern<br />
gesellschaftliche Bewegungen<br />
in ihrem Sinn erbauende Kunst.<br />
Doch im Hebbel am Ufer wird<br />
man kaum einen gesinnungsgemütlichen<br />
Abend sehen. Zum einen war<br />
die Verbindung von Heiner Müller<br />
und Musik und Theater immer dann<br />
fruchtbar,wenn Text und Musik und<br />
Performance nicht miteinander kuschelten,<br />
sondern ihre Autonomie<br />
behielten.<br />
Nicht aus Desinteresse, im Gegenteil,<br />
aus Respekt vor dem Text.<br />
Zum Beispiel bei RobertWilson, der<br />
1986 in Hamburg Müllers „Hamletmaschine“<br />
eine eigene Partitur aus<br />
formalisierten Gesten und klassischer<br />
Musik zur Seite stellte.<br />
Im HAU vertonen Laibach zum<br />
einen Texte von Müller, und zwar<br />
nicht mit dem kleinen Besteck:<br />
Schlagzeug, zwei Perkussionisten<br />
Wenn die Band Laibach eines<br />
vermieden hat wie Heiner Müller<br />
rauchfreie Bars, dann sind es<br />
eindeutige Botschaften an das richtige Leben.<br />
Kunst im Vollzug des Guten:<br />
nicht ihr Ding.<br />
der Band The Stroj, Streicher vom<br />
slowenischen Symphonieorchester,<br />
Gitarre, Klavier, Laptop und mehr.<br />
Und die beiden Schauspielerinnen<br />
Agnes Mann und Susanne Sachsse<br />
werden andere Texte sprechen. Bei<br />
aller handwerklichen Kompetenz<br />
auf der Bühne: Der Horror wären<br />
schöne Lieder von Laibach mit Texten<br />
Heiner Müllers.<br />
Vonden Laibach-Gründern steht<br />
niemand mehr auf der Bühne, auch<br />
wenn Milan Fras und Ivan Novak<br />
schon lange zum Kern gehören. Aber<br />
wovon eigentlich? Laibach war stets<br />
mindestens so sehr eine Band wie<br />
ein Brand, eine Marke, wie man es<br />
kapitalistisch sagen könnte.Oder ein<br />
Kollektiv,wenn man es eher sozialistisch<br />
fassen möchte und das Konzept<br />
stärker gewichtet als die Namen.<br />
Band, Brand, Marke, Kollektiv:<br />
Dasbeschreibt nicht nur die Arbeitsform<br />
von Laibach, sondern führt direkt<br />
in die ideologische oder,jenach<br />
Position des Betrachters, ideologiekritische<br />
Ästhetik der Gruppe.<br />
Denn Laibach gibt keine Ruhe<br />
und forciertÄhnlichkeiten zwischen<br />
scheinbaren Gegensätzen wie Kapitalismus<br />
und Kommunismus, Demokratie<br />
und Diktatur, Freiheitsversprechen<br />
und struktureller Gewalt.<br />
Laibach spart nichts aus und verwirrt<br />
dabei die Fronten. Das Volk<br />
zum Beispiel, das sind nicht einfach<br />
die andern, Tumben, Grölenden.<br />
Um es mit einem Zwischenspiel aus<br />
Müllers „Zement“ zu deuten: Du<br />
blickst dich selbst an, wenn du deinen<br />
Feind suchst.„Der Hass des Ausländers<br />
auf die Gemeinschaft“,<br />
schrieb Müller und meinte sich<br />
selbst als Geflüchteter, sei „grenzenlos.<br />
Ermündet in den Wunsch, aufgenommen<br />
zu werden in die gehasste<br />
Gemeinschaft.“<br />
Heute übernimmt Popoft eine andere<br />
Funktion, er hinkt den gesellschaftlichen<br />
Diskussionen hinterher<br />
und versucht, die richtigen Knöpfe zu<br />
drücken. Laibach kommen aus andernZeiten.<br />
Siefingen an mit Systemvergleichen<br />
im Kalten Krieg. Nach<br />
dem Zusammenbruch des Ostens<br />
befragten sie die Scheinliberalität des<br />
Westens,oder nahmen solche Fragen<br />
sogar vorweg, als sieWestklassiker der<br />
Popmoderne wie die Beatles grimmig<br />
coverten. Undvielleicht sind sie nun<br />
in einer Phase,inder die Kunst selbst<br />
in den Vordergrund rückt: als Verfahren,<br />
ins Offene zu kommen und das<br />
Unvorgesehene zu kalkulieren. Ihre<br />
Konzerte in Nordkorea 2015 waren<br />
noch einmal ein Versuch, den Kontrollverlust<br />
zur Praxis zu erheben. Es<br />
ist ein Kontrollverlust über Erzählungen,<br />
die wir manchmal als zu Ende erzählt<br />
erachten, aber die immerzu ihre<br />
Hand aus dem Grab strecken.<br />
Tobi Müller hält eine Einführung zu Laibachund<br />
Theater am 9. und am 10. Februar,19Uhr,HAU.<br />
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18 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />
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Film<br />
DVD-TIPP<br />
Untergang<br />
an der Elbe<br />
Jan Rybkowskis<br />
„Die unvergessene Nacht“<br />
über das Inferno von Dresden<br />
VonRalf Schenk<br />
Dresden, 13. Februar 1945. Ein<br />
polnischer KZ-Häftling flieht<br />
von einem Transport, irrt durch die<br />
Straßen, hungrig, erschöpft, einsam.<br />
Er erfährtkleine Gesten der Menschlichkeit:<br />
Eine Wirtin schiebt ihm Kuchen<br />
zu, eine Prostituierte gibt ihm<br />
Brot und Wurst. Kinder feiern Fasching.<br />
Damen in Pelzmänteln besuchen<br />
ein Barockkonzert. Bisdie Sirenen<br />
ertönen, feindliche Geschwader<br />
heranziehen und sich das Gesicht eines<br />
melancholischen Zirkusclowns<br />
im Dunkel verliert.<br />
„Die unvergessene Nacht“ beschreibt<br />
das Inferno der Zerstörung.<br />
Der Himmel voller Leuchtbomben.<br />
Das Pfeifen der Granaten. Todund<br />
Verderben. Die brennende deutsche<br />
Stadt, rekonstruiert ineinem polnischen<br />
Spielfilm. JanRybkowski, einst<br />
selbst als sogenannter Fremdarbeiter<br />
in Dresden, dreht ihn im Geist der<br />
SchwarzenSerie: eine Studie derVerlorenheit,<br />
das Individuum im Strudel<br />
des Untergangs.<br />
„Die unvergessene Nacht“ entsteht<br />
mit technischer Hilfe der Defa,<br />
Hunderte Dresdner wirken an den<br />
Massenszenen mit. Im DDR-Kino<br />
läuft der Film dann nicht, vermutlich<br />
stören sich die Zensoren an seinem<br />
Existenzialismus, den expressiven<br />
Schwarz-Weiß-Motiven, die als formalistisch<br />
abgestempelt werden.<br />
DasFernsehen zeigt ihn Jahrespäter<br />
unter seinem übersetzten Originaltitel<br />
„Heute Nacht stirbt eine Stadt“.<br />
Am Ende steht ein biblisches<br />
Bild: die Überfahrt über den<br />
Fluss, ins Leben,<br />
in den<br />
Tod. Die Zukunft<br />
liegt im<br />
Nirgendwo.<br />
NEU IM KINO<br />
Die unvergessene<br />
Nacht Polen 1961<br />
R: Jan Rybkowski, 75<br />
Min, 16,99 Euro<br />
ENKEL FÜR ANFÄNGER Deutschland<br />
2019. Regie: Wolfgang Groos. Die<br />
Rentner Karin, Gerhardund Philippa<br />
kennen sich von früher. Karin lebt<br />
mit ihrem Mann Harald zusammen.<br />
Der interessiert sich aber vorrangig<br />
für seine Eisenbahn und den Rasenmäher-Roboter.<br />
Gerhards Partner<br />
und sein Hund sind gerade verstorben.<br />
Philippa genießt das Rentnerdasein<br />
in ihrer befreiten Art ambesten.<br />
Sie bringt die anderen beiden<br />
auf die Idee, sich als ehrenamtliche<br />
Omas und Opas zu melden. In seiner<br />
Komödie „Enkel für Anfänger“<br />
nimmt sich der Regisseur Wolfgang<br />
Groos eines gesellschaftlichen Themas<br />
an, das gar nicht so lustig ist.<br />
Hinter den Gags und Dialogen verbirgt<br />
sich ein Film über Einsamkeit.<br />
In den Hauptrollen sind MarenKroymann,<br />
Barbara Sukowa und Heiner<br />
Lauterbach zu sehen.<br />
BUNTENLAND Deutchland 2019. Regie:<br />
Marc Pierschel. Als Milchbauer<br />
versorgt Jan Gerdes auf seinem Hof<br />
dreißig Kühe und verkauft Biomilch<br />
und Käse.Doch er hadertmit seinem<br />
Gewissen, als er seine Kühe bei sinkender<br />
Milchleistung an den<br />
Schlachthof verkaufen muss. Nach<br />
Burn-out und Scheidung trifft er den<br />
Entschluss, seinen Hof aufzugeben.<br />
An dem Tag als alle Kühe zum<br />
Schlachthof gebracht werden sollen,<br />
fehlt der Platz für die letzten zwölf<br />
Tiere. Es ist die Geburtsstunde von<br />
HofButenland. Dokumentarfilm.<br />
Hoffnungslos überfordert<br />
In ihrem Film „Das freiwillige Jahr“ beschäftigen sich Ulrich Köhler und Henner Winckler mit den<br />
komplizierten Freiheiten der Generation Maybe<br />
VonKarsten Munt<br />
Jette (Maj-Britt Klenke) kann sich nicht entscheiden.<br />
In der Falle<br />
GRANDFILM<br />
Jette (Maj-Britt Klenke) beginnt<br />
ein freiwilliges soziales Jahr in<br />
Costa Rica. Alles ist vorbereitet.<br />
Der Flug ist gebucht und sie,<br />
zusammen mit ihrem Vater Urs (Sebastian<br />
Rudolph), auf dem Wegzum<br />
Flughafen. Nurdie Entscheidung, ob<br />
sie dieses Jahr wirklich antreten<br />
möchte, hat Jette noch nicht getroffen.<br />
Genauer gesagt: noch nicht endgültig.<br />
Ihren Freund Mario (Thomas<br />
Schubert) –zudiesem Zeitpunkt vorübergehend<br />
ihr Ex-Freund –will sie<br />
nicht zurücklassen und die Heimat<br />
eigentlich auch nicht. So wird aus<br />
der Fahrt zum Flughafen innerhalb<br />
weniger Minuten ein kleines Familiendrama.<br />
Während sich Jette bei einem<br />
Zwischenstopp spontan mit<br />
Mario versöhnt, prügelt Urs auf die<br />
Wohnungstür seines Bruders ein,<br />
der Jettes Kamera rausgeben soll,<br />
aber einfach nicht aufwachen will.<br />
Nach dem langen Hinund Herist<br />
Urs schließlich der Einzige, der den<br />
Flughafen betritt. Jette und Mario<br />
nehmen, zunächst ausVersehen und<br />
dann in voller Absicht, die falsche<br />
Ausfahrt. Sie holen ihr Essen am<br />
Drive-in, haben SeximAuto und planen<br />
ihre Flucht nach Venedig. Das<br />
Abenteuer wird jedoch, genau wie<br />
das freiwillige Jahr und das Refugium<br />
von Papas Auto, amnächsten Morgen<br />
aufgegeben. Jette und ihr Vater<br />
stehen wieder am Anfang. Er zeigt<br />
Verständnis. Sie zeigt Reue. Beide<br />
bleiben hoffnungslos überfordert.<br />
„Das freiwillige Jahr“ ist zugleich<br />
Familiengeschichte und Generationenporträt.<br />
Wie bereits in Ulrich<br />
Köhlers Debütfilm „Bungalow“, der<br />
zeigt wie ein junger Mann dem liberalen<br />
Weltbild der Elternmit schlichter<br />
Untätigkeit begegnet, handelt<br />
auch seine neuester,gemeinsam mit<br />
Henner Winckler gedrehter Film von<br />
einem Generationenkonflikt, der<br />
nicht offen ausgetragen wird. Ursist<br />
als moderner, verständnisvoller Vater<br />
weder Feind- noch Vorbild für<br />
seine Tochter.Ihreabsolute Unfähigkeit<br />
sich zu entscheiden, sich festzulegen,<br />
ihrem Leben eine Richtung zu<br />
geben, scheint eben auch dadurch<br />
begünstigt, dass es keine Reibungsfläche<br />
im Elternhaus gibt. Ursist das<br />
Vorzeigeexemplar des gutbürgerlichen<br />
Deutschlands. Ein von der<br />
Stadt ins Dorf gezogener Arzt, der<br />
seiner Tochter ein soziales Jahr in<br />
Mittelamerika ermöglicht und<br />
gleichzeitig einen Flüchtling bei sich<br />
unterbringt. EinMann, der auf seine<br />
Worteauch Taten folgen lässt.<br />
Eine Tugend, die jedoch nicht<br />
übertragbar ist. Schon gar nicht auf<br />
die Generation Maybe, die befreit<br />
ist von den staatlich auferlegten<br />
Zwängen eines Wehr- oder Zivildienstes.<br />
Für Urs sind die Freiheit,<br />
die seine Tochter nun genießt, und<br />
ihre Unfähigkeit mit ihr umzugehen,<br />
eine Aufforderung, sie mit den<br />
eigenen Entscheidungen zu lenken.<br />
Langsam offenbart der Film, dass<br />
die Möglichkeiten, die der Vater seiner<br />
Tochter bieten möchte, primär<br />
Ausdruck seiner eigenen Unzufriedenheit<br />
sind. Sein Leben, das an einem<br />
Ortgestrandet ist, den er offensichtlich<br />
zu umschiffen gedacht<br />
hatte, soll nun durch die Tochter<br />
noch einmal abenteuerlich neu gelebt<br />
werden. Im Angesicht dieser<br />
Tatsache erscheint das freiwillige<br />
Jahr gar nicht mehr so freiwillig.<br />
Ein Umstand, den Köhler und<br />
Winckler in ihrem so schlicht inszenierten<br />
wie komplex angelegten<br />
Film zwischen dem privaten und<br />
dem gesellschaftlichen Raum, zwischen<br />
Tragik und Komik ansiedeln.<br />
Jette und Urswerden dabei zum Abbild<br />
einer gesamtdeutschen, bürgerlichen<br />
Realität, was dem Film mitunter<br />
etwas Schematisches gibt. Und<br />
doch integriert das Regieduo viele<br />
der symbolisch aufgeladenen Gesten<br />
geschickt in kleine, intime Alltagsmomente.<br />
Etwa wenn der Vater<br />
mit dem Laptop am Küchentisch die<br />
nächstbesten Reisemöglichkeiten<br />
vorliest, bis Jette ihn mit dem Dröhnen<br />
des Pürierstabs zum Schweigen<br />
bringt, ihm aber kurz darauf doch<br />
hilft, sich durch die Suchmaske der<br />
Webseite zu wühlen. Ob Jette wirklich<br />
fliegen möchte, weiß zu diesem<br />
Zeitpunkt keiner von den beiden.<br />
Aber vielleicht ist ihre Entscheidung<br />
diesmal tatsächlich freiwillig.<br />
DasfreiwilligeJahr Deutschland2019. Regie<br />
und Buch: Ulrich Köhler, Henner Winckler;Darsteller:Maj-BrittKlenke,<br />
Sebastian Rudolph,Thomas<br />
Schubert, Katrin Röver,u.a.; 86 Min.; Farbe.<br />
FSK:ohne Angabe<br />
Brian Kirks „21 Bridges“ folgt als ein Polizeifilm großen Vorbildern –bleibt aber insgesamt zu vage<br />
VonThomas Klein<br />
Nachspiel eines nächtlichen<br />
Überfalls: Vorund in einem italienischen<br />
Lokal in Brooklyn liegen<br />
tote Polizisten. Die beiden Schützen<br />
sind mit einigen Dutzend Kilo Kokain<br />
aus dem Restaurantkeller auf<br />
der Flucht. Derfür denTatortzuständige<br />
Polizei-Captain McKenna (J.K.<br />
Simmons) ist bestürzt vondem Blutbad,<br />
aber auch erleichtert, dass<br />
Kommissar Andre Davis (Chadwick<br />
Boseman) die Ermittlungen leitet.<br />
Davis kommt aus einer Familie von<br />
Polizisten, er gilt entgegen all seinen<br />
Beteuerungen als schießwütig; ganz<br />
unverblümt appelliert McKenna an<br />
den Kollegen, die beiden Täter nicht<br />
lebendig zu stellen. Das FBI, vertreten<br />
durch zwei unsympathische Anzugträger,<br />
ist auch schon vor Ort,<br />
jenseits der Stadtgrenzewäreder Fall<br />
ihreSache.<br />
Doch die Spur der Flüchtigen<br />
führt ins NewYorker Zentrum: Davis,imEinsatz<br />
mit der Drogenfahnderin<br />
Frankie Burns (Sienna Miller),<br />
lässt kurzerhand alle 21 Brücken,<br />
die Manhattan mit den Außenbezirken<br />
verbinden, sperren,<br />
ebenso Tunnel und Zugverbindungen.<br />
Die Täter sitzen in der Falle,<br />
ein Großaufgebot der Polizei soll<br />
sie aufspüren, die Jagd beginnt.<br />
Davis (Chadwick Boseman) und Burns (Sienna Miller)<br />
CONCORDE FILMVERLEIH<br />
tiven und der Ästhetik vergangener<br />
Zeiten: ein stetig komplizierter werdender<br />
Fall, ein einfallsreicher wie<br />
eiserner Ermittler, schmuddelige<br />
Seitenstraßen, Neonlicht, ein Sumpf<br />
aus Verbrechen und Korruption. Das<br />
erinnertandie Hochzeit der Polizeifilme<br />
in den Neunzigerjahren, an<br />
„L.A. Confidential“, „Im Vorhof der<br />
Hölle“ oder „Cop Land“, an Ferraras<br />
„Bad Lieutenant“, Lumets „Tödliche<br />
Fragen“ und immer wieder an Michael<br />
Manns düstern schillerndes<br />
Meisterwerk „Heat“.<br />
Doch den starken Vorbildern<br />
steht mit „21 Bridges“ ein doch nur<br />
Auf„21 Bridges“ war beachtliches<br />
Interesse gerichtet: Würde Hauptdarsteller<br />
Chadwik Boseman, als<br />
„Black Panther“ erster schwarzer<br />
Superhelden-Superstar,sich jenseits<br />
des Comic-Kinos beweisen können?<br />
Würde die erste,umfassend mit chinesischem<br />
Geld finanzierte Produktion<br />
der Brüder Anthony und Joe<br />
Russo, ihrerseits erfolgsverwöhnte<br />
Regisseure zweier „Captain America“-Filme<br />
und eines epischen<br />
„Avengers“-Zweiteilers, ein frischer,<br />
realistischer Thriller werden?<br />
Unerwartet altmodisch folgt nun<br />
„21 Bridges“ immer wieder den Moepigonaler<br />
Film mit wackliger Prämisse<br />
und sehr vagen Ambitionen<br />
gegenüber. Seltsam schwammig oszillierterzwischen<br />
kühlem, nüchternen<br />
Thrill und Actionshow, will mal<br />
ernst und nüchtern sein und dann<br />
doch auch mit choreografierten, blutigen<br />
Schauwerten auftrumpfen; nur<br />
eine mit Handkamera gefilmte Verfolgung<br />
durch eine leere Keller-Küche<br />
ist dabei wirklich spektakulär.<br />
Man erkennt hier zwar Chadwick<br />
Bosemans einnehmende Mischung<br />
aus grimmiger Entschlossenheit und<br />
lässigem Charme, aber er bleibt<br />
spürbar, fast schmerzhaft unterfordert,<br />
wie das ganze, eigentlich hervorragende<br />
Ensemble.<br />
Ein entgleister Einsatz. Am Ende<br />
bleiben nur zwei Dinge in Erinnerung:<br />
Einige wirklich originelle, gelungene<br />
Bilder von New York bei<br />
Nacht und Stephan James,der als einer<br />
der beiden Kriminellen auf der<br />
Flucht „21 Bridges“ immer wieder<br />
eine nervöse Energie und emotionale<br />
Haftung gibt, die dem Film<br />
sonst leider völlig fehlen.<br />
21 Bridges USA, China 2019. Regie: Brian Kirk,<br />
Drehbuch: Adam Mervis &MatthewMichael Carnahan,<br />
Kamera: Paul Cameron,Schnitt:Tim Murrell,<br />
Darsteller:ChadwickBoseman, Sienna Miller,Taylor<br />
Kitsch, Stephan James, J. K. Simmons<br />
u.a.; Farbe, 100 Minuten. FSK: ab 16 Jahren<br />
Horror<br />
in der<br />
Hütte<br />
Der etwas andere<br />
Familienfilm „The Lodge“<br />
VonMichael Kienzl<br />
Den GeschwisternAidan und Mia<br />
geht es wie vielen Trennungskindern:<br />
Weil sie nicht akzeptieren<br />
wollen, dass ihreFamilie zerbrochen<br />
ist, sperren sie sich gegen einen Neuanfang.<br />
Doch dasTrauma sitzt bei ihnen<br />
besonders tief. Nachdem derVater<br />
sich für ein Leben mit der jüngeren<br />
Grace entschieden hat, nahm<br />
sich die Mutter das Leben. Mit der<br />
neuen Freundin, der sie die Schuld an<br />
dieser Tragödie geben, müssen sie<br />
nun die Feiertage in einer abgelegenen<br />
Ferienhütte verbringen. DieVersöhnungsversuche<br />
vonGrace werden<br />
dabei so vehement abgeblockt, dass<br />
selbst vor loderndem Kaminfeuer<br />
noch eisige Stimmung herrscht.<br />
In ihrem englischsprachigen Debütfilm<br />
„The Lodge“ setzen die österreichischen<br />
Regisseure Veronika<br />
Franz und SeverinFiala auf ein ähnliches<br />
Horrorszenario wie in ihrem<br />
Überraschungserfolg „Ich seh, Ich<br />
seh“. Erneut wird eine Behausung<br />
zum lebensbedrohlichen Gefängnis<br />
und die Familie zur Keimzelle des<br />
Grauens. Wie die Kinder trägt auch<br />
Grace tiefe seelische Narben in sich.<br />
Ihr Vater war der Anführer eines fanatischen<br />
christlichen Kults, bei<br />
dem sich –bis auf Grace –alle Mitglieder<br />
das Leben genommen haben.<br />
Äußerlich scheint die junge<br />
Frau mittlerweile völlig normal zu<br />
sein, aber kaum fühlt sie sich unbeobachtet,<br />
schiebt sie sich mit zitternden<br />
Händen Tabletten in den Mund.<br />
„The Lodge“ schafft eine unheimliche<br />
und angespannte Situation, bei<br />
der sich nicht mehr genau sagen<br />
lässt, was Wirklichkeit und was Einbildung<br />
ist. Als Grace aufwacht, ist<br />
nicht nur der Strom ausgefallen,<br />
auch alle technischen Geräte sowie<br />
ihre Medikamente sind verschwunden.<br />
In dieser lebensgefährlichen<br />
Lage stellt sich die Frage,obdas Trio<br />
längst erfroren und in eine Art Fegefeuer<br />
geraten ist oder doch alles nur<br />
ein böser Streich der Kinder ist.<br />
Allerdings klingt dieses Szenario<br />
vielversprechender als es letztlich ist.<br />
Ein ganz normaler Horrorfilm will<br />
„The Lodge“ mit seinen kühlen Bildern<br />
und der trägen Erzählweise<br />
nicht sein. Aber auch sonst wissen<br />
Franz und Fiala mit ihrem Stoff für ein<br />
Kammerspiel nur wenig anzufangen.<br />
Weil man schon früh ahnt, was sich<br />
hinter dem Geheimnis verbirgt, muss<br />
man sich die meiste Zeit damit begnügen,<br />
der immer labileren Grace<br />
dabei zuzusehen, wie sie unter den<br />
extremen Bedingungen vonihrerVergangenheit<br />
eingeholt wird.<br />
Deren Darstellerin Riley Keough<br />
strahlt zwar eine angemessene Unruhe<br />
aus, aber ihre Figur ist so skizzenhaft<br />
gezeichnet, dass man ihrem<br />
psychischen Verfall nur distanziert<br />
zusieht. Da hilft es dann auch nicht<br />
mehr, dass der Film mit einem brutalen<br />
und nihilistischen Finale wieder<br />
an Intensität gewinnt. Die Frau,<br />
um dies es geht, ist einem zu diesem<br />
Zeitpunkt schon herzlich egal.<br />
TheLodge GB,USA, Kanada 2019. Regie: Severin<br />
Fiala,Veronika Franz. Darsteller: RileyKeough,<br />
Richard Armitage, AliciaSilverstone u.a.; 113 Minuten,<br />
Farbe. FSK: ab 16 Jahre<br />
Grace (RileyKeough) wird von ihrer Vergangenheit<br />
verfolgt.<br />
SQUAREONE
DieZukunbeginnthier<br />
Messe Ausbildung &Karriere<br />
14. &15. Februar 2020<br />
9–16 Uhr<br />
Cafe Moskau<br />
Karl-Marx-Allee 34<br />
10178 Berlin<br />
Eintritt<br />
kostenlos.<br />
BERLIN<br />
MESSEN
20 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />
·························································································································································································································································································<br />
Kinoprogramm<br />
KINOPROGRAMM VOM 6. FEBRUAR<br />
CHARLOTTENBURG<br />
Astor Film Lounge (✆ 883 85 51) Little Women 14.30,<br />
17.20, 20.15<br />
Cinema Paris (✆ 881 31 19) Intrige: An Officer and a<br />
Spy 14.30, 20.30; Intrige: AnOfficer and aSpy (OmU)<br />
17.30<br />
DelphiFilmpalast (✆ 3121026) Little Women 14.00,<br />
17.00, 20.00<br />
Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Ein verborgenes Leben<br />
14.00, 20.00; Sorry We Missed You (OmU) 17.40; 1917<br />
–Der Film (OmU) 21.00; Filmreihe #2030: 3Tage inQuiberon<br />
(OmenglU) 18.00; Das geheime Leben der Bäume<br />
15.20; Parasite 17.40; Jojo Rabbit (OmU) 15.30, 21.00;<br />
1917 –Der Film 13.40, 16.20,19.00, 21.40;Judy13.30,<br />
18.30; Judy (OmU) 16.00; Knives Out (OmU) 21.00; Knives<br />
Out (OF) 22.00; Les miserables 14.30, 19.30; Les<br />
miserables (OmU) 17.00; Einsam zweisam 16.30; The<br />
Peanut Butter Falcon (OmU) 19.00; Queen &Slim (OmU)<br />
21.15; Vom Gießen des Zitronenbaums 14.15<br />
Filmkunst 66 (✆ 882 1753) Congo Murder 22.15;<br />
Crescendo #makemusicnotwar 17.45; Das Vorspiel<br />
20.15; Kamikaze 1989 (OmenglU) 22.30; Parasite<br />
20.00; The Peanut Butter Falcon 18.00<br />
Kant Kino (✆ 319 98 66) Enkel für Anfänger 15.30,<br />
18.00, 20.30; Der kleine Rabe Socke 313.20; Die Heinzels<br />
14.00; Sorry We Missed You 15.50, 18.10, 20.30;<br />
Als Hitler das rosa Kaninchen stahl 15.15, 20.00; Der<br />
geheime Roman des Monsieur Pick 17.45; Lindenberg!<br />
17.00, 20.00; Spione Undercover 14.45; Knives Out<br />
15.15, 20.15; Latte Igel und der magische Wasserstein<br />
13.15; DasVorspiel 18.00<br />
Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) Atmos: Birds of Prey<br />
17.00, 19.45, 22.30; Die fantastische Reise des Dr. Dolittle<br />
14.30; 3D,Atmos: Star Wars IX 11.20; Bad Boys for<br />
Life 17.00, 20.00, 23.00; Jumanji 11.30, 14.15; Die Eiskönigin<br />
II 11.45; Enkel für Anfänger 14.20; Die Hochzeit<br />
20.10; Joker 23.00; 3D: Star Wars IX16.50; 21 Bridges<br />
23.00; Enkel für Anfänger 17.50, 20.20; Das perfekte<br />
Geheimnis 12.10, 15.00; 3D: Die fantastische Reise des<br />
Dr. Dolittle 14.00, 16.30, 19.00; Die fantastische Reise<br />
des Dr. Dolittle 11.30; Jojo Rabbit 21.30; Als Hitler das<br />
rosa Kaninchen stahl 11.40; Die Eiskönigin II 14.15; Die<br />
Hochzeit 16.45; Lindenberg! 19.30; Parasite 22.40; 21<br />
Bridges 19.45; Enkel für Anfänger 11.20; Die Hochzeit<br />
14.00; Knives Out 16.45, 22.15<br />
FRIEDRICHSHAIN<br />
b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) 2040 –Wir retten<br />
die Welt! (OmU) 13.00; Knives Out (OmU) 19.45; Die<br />
Kunst der Nächstenliebe (OmU) 14.30; Latte Igel und der<br />
magische Wasserstein 16.15; Miles Davis (OmU) 11.00;<br />
Once Upon aTime in...Hollywood (OmU)22.00; Varda par<br />
Agnes (OmU) 17.45; In Search (OmU) 12.45; Jeannette<br />
(OmU) 11.00; Joker (OmU) 22.45; Lindenberg! 14.30;<br />
Queen &Slim (OmU) 20.30; Systemsprenger(DFmenglU)<br />
16.45; Les miserables 18.45; ARainy Day In New York<br />
(OmU) 15.10; Einsam zweisam (OmU) 11.00; Die Eiskönigin<br />
II –Frozen 2(OmU) 16.45; The Farewell (OmenglU)<br />
18.30; The Lodge (OmU) 22.30; Motherless Brooklyn<br />
12.45; Parasite (OmenglU) 20.15<br />
Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Als Hitler das rosa<br />
Kaninchen stahl 16.00; Das geheime Leben der Bäume<br />
14.00, 18.15; Intrige: An Officer and aSpy (OmU) 20.15;<br />
Lindenberg! 22.45; Der geheime Roman des Monsieur<br />
Pick (OmU) 14.00; Midsommar –Director‘s Cut (OmU)<br />
22.00; Systemsprenger 16.00; Das Vorspiel 20.00<br />
UCI Luxe Kino Mercedes-Platz 1917 – Der Film<br />
17.00, 20.00, 23.00; 21 Bridges 20.10, 23.15; Bad<br />
Boys for Life 14.00, 16.45, 19.30, 22.30; Birds of Prey<br />
17.15, 19.45, 22.30; Birds ofPrey (OF) 18.10; IMAX:<br />
Birds of Prey 14.00, 17.00, 20.00, 23.00; Countdown<br />
20.50; Midnight Movie: Dark Gods 23.00; Die Eiskönigin<br />
II 14.30; Enkel für Anfänger 14.10, 17.30, 20.10,22.45;<br />
3D: Die fantastische Reise des Dr. Dolittle 14.00, 16.40,<br />
19.30, 22.10; Die fantastische Reise des Dr. Dolittle<br />
14.10, 16.50; Die fantastische Reise des Dr.Dolittle–The<br />
Voyage of Doctor Dolittle (OF) 17.10; The Grudge 23.10;<br />
Die Heinzels 13.50, 16.00; Die Hochzeit 14.30, 17.20,<br />
20.15; Jojo Rabbit 17.10, 19.50; Joker 22.40; Jumanji<br />
13.50, 16.15, 19.10; Kartoffelsalat 315.00; Knives Out<br />
14.10, 19.40; Knives Out (OF) 22.50; Lindenberg! 19.50;<br />
Little Women 14.20, 16.45, 20.00; The Lodge 22.10;<br />
SneakPreview22.30; Spione Undercover14.20; 3D: Star<br />
Wars IX 22.50; Star Wars IX 16.50; Die Wolf-Gäng 13.50<br />
Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) Das geheime Leben<br />
der Bäume 18.00; Knives Out (OmU) 20.00; The Lodge<br />
(OmU) 22.30; Congo Murder (OmU) 20.20; Porträt einer<br />
jungen Frau inFlammen (OmU) 22.45; Systemsprenger<br />
(OmenglU) 18.00<br />
HELLERSDORF<br />
CineStar (✆ 04 51/703 02 00) Bad Boys for Life<br />
19.50, 22.55; Birds ofPrey 13.50, 17.15,20.15, 23.00;<br />
Die Eiskönigin II 14.10, 16.45; Enkel für Anfänger 14.15,<br />
17.00, 19.40; 3D: Die fantastische Reise des Dr. Dolittle<br />
16.45, 22.55; Die fantastische Reise des Dr. Dolittle<br />
14.00, 20.00; Die Heinzels 14.00; Die Hochzeit 17.00,<br />
20.00; Joker22.50; Jumanji 16.30, 19.45, 22.45;Knives<br />
Out 23.00; Lindenberg! 16.20; 3D: Star Wars IX 19.20;<br />
Star Wars IX 22.45; Vier zauberhafte Schwestern 13.50;<br />
Die Wolf-Gäng 14.10<br />
Kino Kiste (✆ 998 74 81) Als Hitlerdas rosa Kaninchen<br />
stahl 19.00; Cats 13.30; Judy 16.55; Latte Igel und der<br />
magischeWasserstein 15.25<br />
HOHENSCHÖNHAUSEN<br />
CineMotion (✆ 038 71/211 4109) 1917 –Der Film<br />
18.00; 21 Bridges 19.40, 22.50; Die Addams Family<br />
12.30; Bad Boys for Life 17.00, 20.00, 22.30;<br />
Birds of Prey 14.30, 17.20, 20.00, 22.45; Countdown<br />
20.20, 22.40; Die Eiskönigin II 10.20, 12.10, 14.20;<br />
Enkel für Anfänger 15.10, 17.10,19.50; 3D: Die fantastische<br />
Reise des Dr. Dolittle 17.20; Die fantastische Reise<br />
des Dr.Dolittle 12.15, 14.50,20.30; Die Heinzels 10.30,<br />
12.15,14.40; Die Hochzeit 17.00, 19.50; Jumanji16.50,<br />
22.40; Der kleine Rabe Socke 10.30; Knives Out 22.15;<br />
Der König der Löwen 12.00; Latte Igel und der magische<br />
Wasserstein 12.50, 15.00; Lindenberg! 17.15; Das perfekteGeheimnis<br />
19.40; SpioneUndercover12.40, 14.45;<br />
3D: Star Wars IX 16.40; Star Wars IX 19.45, 22.20; Thomas<br />
und seine Freunde 10.20; Underwater 23.00; Vier<br />
zauberhafte Schwestern 12.20, 14.40; Die Wolf-Gäng<br />
12.30,15.00; Zombieland 223.00<br />
KREUZBERG<br />
Babylon (✆ 61 60 96 93) A SorryWeMissed You(OmU)<br />
16.20, 19.30, 21.50; B Jojo Rabbit(OmU)17.00, 21.30;<br />
Parasite (OmU) 18.40<br />
fsk amOranienplatz (✆ 614 24 64) Das freiwillige<br />
Jahr (OmenglU) 19.00; Sorry We Missed You (OmU)<br />
17.00,20.00,22.00; Varda par Agnes (OmU) 17.30; Les<br />
miserables (OmU) 20.45<br />
Moviemento (✆ 692 47 85) Als Hitler das rosa Kaninchen<br />
stahl 13.30, 16.00; Darkroom (OmenglU) 23.30;<br />
Systemsprenger 18.30; Vom Gießen des Zitronenbaums<br />
(OmU) 21.15; Als Hitler das rosa Kaninchen stahl 22.30;<br />
Jojo Rabbit (OmU) 10.00, 12.30, 15.00, 17.30, 20.00;<br />
Der Leuchtturm(OmU)21.30;Little Joe(OmU) 16.30;The<br />
Lodge (OmU) 14.00, 19.00; Quatsch und die Nasenbärenbande<br />
10.30<br />
Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) Messer im Herz<br />
–Uncouteau dans le coeur (OmU) 19.30; The Wild Boys<br />
–Les garcons sauvages (OmU) 21.30<br />
Sputnik (✆ 694 11 47) Als Hitler das rosa Kaninchen<br />
stahl (OmenglU) 18.30; PJ Harvey (OmU) 23.00; Shaun<br />
das Schaf 15.00; Das Vorspiel (OmenglU) 20.45; Les<br />
miserables (OmU) 16.30; 2020 Oscar Nominated Short<br />
Films (OF) 16.30; The Farewell (OmU) 19.45; Little Joe<br />
(OmU)21.45; Dermarktgerechte Mensch 15.00; Das Vorspiel<br />
(OmenglU) 18.00; Kinobar imSputnik Schönheit &<br />
Vergänglichkeit 18.30<br />
Yorck (✆ 78 91 32 40) Das geheime Leben der Bäume<br />
15.00; Little Women 17.20, 20.15; New Ein verborgenes<br />
Leben 19.40; Die Heinzels 15.00; Parasite 16.45,22.30<br />
KÖPENICK<br />
Kino Spreehöfe (✆ 538 95 90) Die Addams Family<br />
10.00; Bad Boys for Life 20.15; Birds of Prey 18.00,<br />
20.30; Die Eiskönigin II10.00, 12.45, 15.00; 3D: Die<br />
fantastische Reise des Dr.Dolittle 17.30, 20.00; Die fantastische<br />
Reise des Dr. Dolittle 13.15, 15.30; Die Heinzels<br />
12.00, 14.00, 15.45; Die Hochzeit 17.45, 20.00;<br />
Kartoffelsalat 313.00; Knives Out 17.15, 20.15; Latte<br />
Igel und der magische Wasserstein 10.00; Lindenberg!<br />
17.00;Spione Undercover10.00, 12.30;Vier zauberhafte<br />
Schwestern 10.00, 15.15; Die Wolf-Gäng 14.45<br />
Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) 1917 –Der Film<br />
13.00,17.30; Congo Murder 20.30; Experiment Sozialismus<br />
13.00; Intrige: An Officer and aSpy 15.00, 20.00;<br />
Lindenberg! 17.45; Little Women 17.30, 20.15; Nur die<br />
Füße tun mir leid –900 Kilometer Jakobsweg 13.15; Romys<br />
Salon 15.30; Die Wolf-Gäng 15.30<br />
MARZAHN<br />
UCI Kinowelt amEastgate (✆ 93 03 02 60) (Not)<br />
Perfect Man (OF) 11.30; 1917 –Der Film 19.50, 22.50;<br />
Bad Boys for Life 16.45, 19.45, 22.50; Birds of Prey<br />
14.15, 17.15, 20.00, 23.00; Midnight Movie: Dark Gods<br />
23.00; Die Eiskönigin II 11.45, 14.20; Enkel fürAnfänger<br />
11.45, 14.30, 17.15, 20.30, 23.10; 3D: Die fantastische<br />
Reise des Dr. Dolittle 20.00, 22.45; Die fantastische<br />
Reise des Dr. Dolittle 12.10, 14.45, 17.30; Die Heinzels<br />
11.45,14.05, 16.30; Die Hochzeit 17.00, 19.55; Jumanji<br />
14.00; Kartoffelsalat 312.00; Knives Out 19.45; Latte<br />
Igel und der magische Wasserstein 11.50; Lindenberg!<br />
17.20; Little Women 16.45,19.50; Das perfekte Geheimnis<br />
23.00; 3D: Star Wars IX 22.50; Star Wars IX 14.10;<br />
Die Wolf-Gäng 11.40, 14.05<br />
MITTE<br />
Acud (✆ 44 35 94 98) Einsam zweisam 18.30; Der kleine<br />
RabeSocke 317.00; Parasite 20.45; In Search (OmU)<br />
18.00; Mystify (OmU) 21.45; Das Vorspiel 19.45<br />
Babylon (✆ 242 5969) Fellini 100!: Fellinis Amarcord<br />
(OmenglU) 19.30; Joker (OmU) 22.30; Judy (OmU)<br />
17.00; Kill MeToday, Tomorrow I‘m Sick! 20.00; Lubitschs<br />
Geliebte: Die lustigeWitwe (OF) 22.00; IndoGerman Film:<br />
Malang (OmenglU) 19.15; Miles Davis 17.45; Lubitschs<br />
Geliebte: Ninotschka (OF) 17.15; Parasite 22.00<br />
Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73) Fritzi<br />
13.00; Der Leuchtturm (OmU) 22.15; Queen &Slim<br />
(OmU) 16.45, 19.30; Vom Gießen des Zitronenbaums<br />
(OmU) 14.45; Joker (OmU) 12.00, 19.00; The Lodge<br />
(OmU) 16.30, 21.45; Thomas und seine Freunde 10.15;<br />
Yung (OmenglU) 14.30<br />
CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) 1917 –Der<br />
Film 19.15, 23.00; 1917 –Der Film (OF) 17.10, 19.30;<br />
Als Hitler das rosa Kaninchen stahl 11.50; Bad Boys for<br />
Life 16.30, 20.00, 22.40; Bad Boys for Life (OF) 22.10;<br />
Birds of Prey 13.50, 16.50, 20.15, 22.50; Birds of Prey<br />
(OF) 11.00, 17.20, 19.45, 23.10; Countdown 22.00;<br />
Die Eiskönigin II 11.30, 14.30; Die Eiskönigin II–Frozen<br />
2(OF) 14.00; Enkel für Anfänger 11.15, 14.00, 16.40,<br />
19.20; 3D: Die fantastische Reise des Dr.Dolittle 16.45,<br />
20.00; Die fantastische Reise des Dr. Dolittle 12.00,<br />
14.15; Die Heinzels 11.00, 13.00, 15.10; Die Hochzeit<br />
17.30, 20.20; Joker 23.15; 3D: Jumanji 17.10; Jumanji<br />
11.45; Knives Out (OF) 20.10; Lindenberg! 14.30;<br />
Auf der Flucht durch den Busch: Tjostolv Moland (Tobias Santelmann)<br />
Congo Murder<br />
Die beiden Norweger Joshua<br />
French und Tjostolv Moland<br />
überqueren die Grenze zum<br />
Ostkongo, um ein Abenteuer<br />
zu erleben. Bald sind sie auf<br />
der Flucht –ihr Fahrer wurde<br />
tot aufgefunden. Sie werden<br />
festgenommen und in Kisangani<br />
ins Gefägnis gesteckt. Der<br />
The Lodge 23.15; Das perfekte Geheimnis 17.15; Spione<br />
Undercover 11.40; StarWars IX 22.30; Star Wars IX –Star<br />
Wars: The Rise of Skywalker (OF) 14.10; Die Wolf-Gäng<br />
11.15, 14.40<br />
Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) 1917 –Der Film<br />
(OmU) 19.00; Butenland 17.00; Ein verborgenes Leben<br />
(OmU) 21.15; Das Vorspiel (teilw.OmU) 14.45; Als Hitler<br />
das rosa Kaninchen stahl 14.00; Birds of Prey (OmU)<br />
19.15, 21.30; Lindenberg! 16.30; Ein verborgenes Leben<br />
(OmU) 14.00; Premiere: Das freiwillige Jahr (mit Gästen)<br />
20.00; Jojo Rabbit (OmU) 17.15; Das freiwillige Jahr<br />
14.45, 21.15; Sorry We Missed You (OmU) 19.00; Les<br />
miserables (OmU) 16.45; Jojo Rabbit (OmU) 22.15; Little<br />
Women (OmU) 14.00,16.45,19.30<br />
International (✆ 24 75 60 11) Jojo Rabbit (OmU)<br />
22.00; Little Women (OmU) 16.00,19.00<br />
Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) Wiederentdeckt: Besondere<br />
Kennzeichen: keine 18.30; Karbid und Sauerampfer<br />
21.00<br />
NEUKÖLLN<br />
Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44)<br />
1917 –Der Film 16.50, 19.30; 21Bridges 22.30; Ask<br />
TesadüfleriSever2(OmU) 16.50, 19.45, 22.40;Baba Parasi<br />
(OmU)17.00; Bad Boys forLife16.30, 19.45, 22.20;<br />
Birds of Prey 17.05, 20.00, 22.50; Birds of Prey (OF)<br />
19.50, 22.45; Countdown 19.30, 22.55; Die Eiskönigin<br />
II 12.15, 14.20, 16.45; Eltilerin Savasi (OmU) 20.15,<br />
22.45; 3D: Die fantastische Reise des Dr.Dolittle 14.20,<br />
19.45, 22.30; Die fantastische Reise des Dr. Dolittle<br />
12.00, 14.45,17.20; Die Heinzels 12.00,14.15,16.10;<br />
Jumanji 12.00, 14.00, 16.45; Der kleine Rabe Socke 3<br />
12.00; Rafadan Tayfa 2(OmU) 11.55, 14.00, 18.05; Spione<br />
Undercover 12.00, 14.15; Türkler Geliyor –Adelatin<br />
Kilici (OmU) 19.45, 22.30; Vier zauberhafte Schwestern<br />
12.00, 14.40; DieWolf-Gäng 12.00,14.00<br />
IL KINO (✆ 91 70 29 19) Als Hitler das rosa Kaninchen<br />
stahl (DFmenglU) 15.00; Land des Honigs (OmenglU)<br />
23.30; Parasite (OmenglU) 10.30, 21.00; Das Vorspiel<br />
(DFmenglU) 17.10; Les miserables (OmU) 13.00,19.00<br />
Neues Off (✆ 62 70 95 50) Birds of Prey (OF) 22.30;<br />
Queen &Slim (OmU) 16.30,19.30<br />
Passage (✆ 68 23 70 18) Little Women (OmU) 15.00,<br />
18.00, 21.00; 1917 –Der Film (OmU) 14.45, 17.20,<br />
20.00,22.30; Intrige: An Officer and aSpy 14.50, 17.40,<br />
20.30; Joker (OmU) 16.15, 18.45, 21.20<br />
REAL FICTION<br />
Vorwurf lautet Spionage und<br />
Mord. Ausgangspunkt für eine<br />
diplomatische Krise.Auf Tatsachen<br />
basierendes Politdrama<br />
um zwei Norweger, die im<br />
Kongo zum Tode verurteilt<br />
werden. Mit dem norwegischen<br />
Filmpreis Amanda gekürt.<br />
(BLZ)<br />
Rollberg (✆ 62 70 46 45) Birds of Prey (OF) 16.00,<br />
18.30, 21.00; Little Women (OF) 17.30, 20.30;The Lodge<br />
22.50; Parasite (OmenglU) 17.10, 20.00; 1917 –Der<br />
Film (OF) 16.40, 19.00; Jojo Rabbit (OF) 16.30, 21.40;<br />
Les miserables (OmenglU) 19.30, 22.00<br />
UCI Luxe Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34) 1917<br />
–Der Film 19.30; Bad Boys for Life 16.40, 20.30,22.30;<br />
Birds of Prey 16.50, 20.00, 23.00; Die Eiskönigin II<br />
11.45, 14.10; Enkel für Anfänger 14.30, 17.20, 20.10;<br />
3D: Die fantastische Reise des Dr.Dolittle 20.20,22.50;<br />
Die fantastische Reise des Dr. Dolittle 12.20, 15.00,<br />
17.30; Die Heinzels 12.35, 14.50; Die Hochzeit 17.00,<br />
19.50; Jumanji 17.10; Kartoffelsalat 312.10; Der kleine<br />
Rabe Socke 312.25; Knives Out 22.40; Das perfekte Geheimnis<br />
23.00; Vier zauberhafte Schwestern 14.40; Die<br />
Wolf-Gäng 12.00, 14.20<br />
Wolf (✆ 921 03 93 33) Flussfahrt mit Huhn 16.30; Das<br />
freiwillige Jahr (OmenglU) 19.00; Little Joe (OmU) 16.40;<br />
Sorry We Missed You (OmU) 21.10; Vom Gießen des Zitronenbaums<br />
(OmU) 19.00; Les miserables (OmU) 21.00<br />
PANKOW<br />
Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Das geheime<br />
Leben der Bäume 15.15; Die Heinzels 13.30; Little<br />
Women 17.30, 20.30; Enkel für Anfänger 15.50, 18.10,<br />
20.30; Spione Undercover 13.40<br />
PRENZLAUER BERG<br />
FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Little Women<br />
14.30, 17.20, 20.15; Parasite 20.00; Spione Undercover<br />
14.45; Ein verborgenes Leben 14.30, 18.00; Little Women<br />
(OmU) 21.30; 1917 –Der Film (OmU) 20.40; Das<br />
geheime Leben der Bäume 16.00; Die Heinzels 14.15;<br />
Sorry We Missed You 18.20; Intrige: AnOfficer and aSpy<br />
14.30, 17.00,20.30; Intrige: An Officer and aSpy (OmU)<br />
17.30<br />
Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00)<br />
1917 –Der Film (OmU) 17.15, 20.00, 22.50; Als Hitler<br />
das rosa Kaninchen stahl 15.00; Birds of Prey (OmU)<br />
20.15; Birds of Prey(OF)17.30, 23.00;Butenland 17.45;<br />
Ein verborgenes Leben 19.00;Die EisköniginII14.30; Enkelfür<br />
Anfänger14.15, 17.00, 19.00;Das geheimeLeben<br />
der Bäume 17.00; Die Heinzels 14.30; Intrige: AnOfficer<br />
and aSpy 19.30; Jojo Rabbit (OmU) 14.50, 20.00; Jojo<br />
Rabbit (OF) 16.30, 22.40; Knives Out 14.00; Knives Out<br />
(OmU) 22.40; Lindenberg! 19.30; Little Women 14.15;<br />
Little Women (OmU) 19.40; Little Women (OF) 16.40;<br />
Parasite 21.30; Queen &Slim (OmU) 22.30; Star Wars<br />
IX –Star Wars: The Rise of Skywalker (OmU) 22.30; Das<br />
Vorspiel 16.40; Die Wolf-Gäng 14.00<br />
Krokodil (✆ 44 04 92 98) FreiesLand 21.15; Gott existiert,<br />
ihr Name ist Petrunya –Gospod postoi, imeto i‘ e<br />
Petrunija (OmU) 19.30; Swimmingpool am Golan –Eine<br />
deutsche Familiengeschichte (teilw.OmU) 18.00<br />
UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) 1917 –<br />
Der Film 16.50, 19.50,22.40; 21 Bridges 19.50, 22.35;<br />
Als Hitler das rosa Kaninchen stahl 14.20; Bad Boys for<br />
Life 17.00, 19.40, 22.35; Birds of Prey 14.20, 17.00,<br />
20.00, 22.45; Countdown 22.40; Midnight Movie: Dark<br />
Gods 22.45; Die Eiskönigin II 12.10, 14.35; Enkel für<br />
Anfänger 14.35, 17.05, 19.40, 22.30; 3D: Die fantastische<br />
Reise des Dr. Dolittle 19.45; Die fantastische Reise<br />
des Dr.Dolittle 12.10,14.35,17.05; Das geheime Leben<br />
der Bäume 17.20; Die Heinzels 12.15,14.30, 17.10; Die<br />
Hochzeit 16.55, 19.40; Jumanji 14.25; Kartoffelsalat 3<br />
12.05; Knives Out 19.35, 22.40; Latte Igel und der magische<br />
Wasserstein 12.15; Little Women 16.45, 19.45;<br />
The Lodge 22.45; Mein Lotta-Leben –Alles Bingo mit<br />
Flamingo! 12.15; Sneak Preview 22.45; Spione Undercover<br />
12.10; Star Wars IX 14.15, 19.35; Systemsprenger<br />
16.50; Thomas und seine Freunde 12.15;Vier zauberhafte<br />
Schwestern 14.30; Die Wolf-Gäng 12.05, 14.25<br />
Zeiss-Großplanetarium (✆ 42 18 45 12) Into the<br />
Wild 20.30; Latte Igel und der magische Wasserstein<br />
14.00; The Peanut Butter Falcon 18.00; Shaun das Schaf<br />
16.00<br />
REINICKENDORF<br />
CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) 1917 –Der Film<br />
19.20, 22.20; 21 Bridges 19.50, 22.30; Als Hitler das<br />
rosa Kaninchen stahl 11.00; Bad Boys for Life 16.10,<br />
19.40, 22.45; Birds of Prey 11.50, 14.40,17.30, 20.15,<br />
23.00; Countdown 18.10, 20.35, 23.15; Die Eiskönigin<br />
II 11.00, 13.30; Enkel für Anfänger 14.00,16.40,19.30,<br />
22.15; 3D: Die fantastische Reise des Dr.Dolittle 17.00,<br />
19.15; Die fantastische Reise des Dr. Dolittle 11.40,<br />
14.15; The Grudge 23.00; Die Heinzels 11.20, 13.30,<br />
15.50; Die Hochzeit 16.50, 20.00; Jojo Rabbit 17.10;<br />
Joker 22.50; Jumanji 16.20; Kartoffelsalat 3 11.50;<br />
Knives Out 19.35; Latte Igel und der magische Wasserstein<br />
11.25; Lindenberg! 13.40; Das perfekte Geheimnis<br />
16.30; SpioneUndercover13.50; 3D: Star Wars IX 22.00;<br />
Vier zauberhafte Schwestern11.20,14.30;Die Wolf-Gäng<br />
11.10, 13.45<br />
SCHÖNEBERG<br />
Cinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 852 3004) Als<br />
Hitler das rosa Kaninchen stahl 14.00; Jojo Rabbit 17.00;<br />
Lindenberg! 20.00<br />
Cosima (✆ 85 07 58 02)Als Hitler das rosa Kaninchen<br />
stahl 20.15; Judy 18.00<br />
Odeon (✆ 78 70 40 19) Little Women (OmU) 14.30,<br />
17.30, 20.30<br />
Xenon (✆ 78 00 15 30) 2020 Oscar Nominated Short<br />
Films (OmU; LiveAction) 18.00; Judy (OmU) 20.15<br />
SPANDAU<br />
Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 0211) 1917 –<br />
Der Film 19.40, 22.40; Bad Boys for Life 16.40, 19.45,<br />
22.45; Birds of Prey 17.20, 20.15, 23.00; Die Eiskönigin<br />
II 10.00, 12.00, 14.15; 3D: Die fantastische Reise des<br />
Dr. Dolittle 19.30; Die fantastische Reise des Dr. Dolittle<br />
10.00, 12.30, 14.50,17.10; Die Heinzels 10.00, 12.20,<br />
14.30; Die Hochzeit 16.50, 19.45;Jumanji 16.35; Knives<br />
Out 22.35;SpioneUndercover10.00, 14.30;StarWarsIX<br />
22.10; Vier zauberhafteSchwestern12.15;Die Wolf-Gäng<br />
10.00, 12.10, 14.20<br />
Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81)Als Hitler<br />
das rosa Kaninchen stahl 13.45, 18.00; Der geheime<br />
Roman des Monsieur Pick 16.00; Judy 20.15<br />
STEGLITZ<br />
Adria (✆ 01 80/5050711) Little Women 14.00, 17.00,<br />
20.00<br />
Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20) 1917<br />
–Der Film 17.50, 19.45, 22.45; Bad Boys for Life 20.00,<br />
23.00; Birds of Prey 17.00, 20.00, 22.45; Birds of Prey<br />
(OF) 22.45; Die Eiskönigin II 10.00, 12.15, 14.25; Enkel<br />
für Anfänger 14.25, 17.00, 19.50; 3D: Die fantastische<br />
Reise des Dr. Dolittle 20.00; Die fantastische Reise des<br />
Dr.Dolittle 10.00,12.20,14.45, 17.20; Das geheime Lebender<br />
Bäume 16.45; Die Heinzels 10.00,12.00,14.00,<br />
15.55; Die Hochzeit 19.45; Jumanji 16.50; Knives Out<br />
17.00, 20.45, 22.35; Latte Igel und der magische Wasserstein<br />
10.00, 12.15; Spione Undercover 10.00, 12.00,<br />
14.30; Star Wars IX 22.25; Vier zauberhafte Schwestern<br />
10.00,12.15, 14.30;Die Wolf-Gäng 10.00, 12.10,14.25<br />
Thalia Movie Magic (✆ 774 34 40) Birds of Prey<br />
18.00, 20.30; Die Eiskönigin II 12.00; 3D: Die fantastische<br />
Reise des Dr.Dolittle 12.00, 18.15;Die fantastische<br />
Reise des Dr. Dolittle 10.00, 14.00, 16.00; Die Heinzels<br />
10.00, 14.00; Die Hochzeit 18.00, 20.30; Der kleine<br />
Rabe Socke 310.00, 14.00; Knives Out 20.30; Lindenberg!<br />
17.45; Sneak Preview 20.15; Spione Undercover<br />
12.00,15.45; Vier zauberhafte Schwestern12.00, 16.00;<br />
Die Wolf-Gäng 10.00, 14.00, 15.45<br />
TIERGARTEN<br />
Arsenal (✆ 26 95 51 00) Gaumont: Mein Vater, das<br />
Kind –Legarcu (OmU) 19.00; Gaumont: Die Qual vordem<br />
Ende –Lagueule ouverte (OmenglU) 21.00; Baskische<br />
Regisseurinnen: Irrintziaren Oihartzunak (u.a.; m.Gästen)<br />
19.30<br />
CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 806969)<br />
1917 –Der Film 13.15, 16.30, 19.30, 19.50, 22.40,<br />
23.00; 21 Bridges 17.35, 19.40, 22.20; Als Hitler das<br />
rosa Kaninchen stahl 16.45; Bad Boys for Life 13.45,<br />
17.00, 19.20, 22.10, 22.20; Birds of Prey 13.40, 16.30,<br />
17.00, 19.00, 20.15, 22.30, 23.00; Countdown 17.10,<br />
19.40, 23.00; Die Eiskönigin II 14.00;<br />
Enkel für Anfänger 14.00, 16.50, 20.15, 23.00; 3D: Die<br />
fantastische Reise des Dr. Dolittle 16.00, 20.15, 23.00;<br />
Die fantastische Reise des Dr. Dolittle 13.00, 16.30; Das<br />
geheime Leben der Bäume 16.50; Die Heinzels 13.30;<br />
Die Hochzeit 13.40, 16.00, 19.10; Jojo Rabbit 19.15,<br />
20.00, 22.45;Joker 19.30;Jumanji 12.45,13.25, 16.15,<br />
23.00; Kartoffelsalat 314.00; Knives Out 16.45, 20.30,<br />
23.00; Lindenberg! 16.20; Little Women 13.30, 16.15,<br />
16.50, 19.20, 19.40, 22.40; The Lodge 20.00, 23.00;<br />
Parasite 19.45; Das perfekte Geheimnis 16.30; Queen &<br />
Slim 22.40; Spione Undercover 13.00; 3D: Star Wars IX<br />
15.50,19.40; Star Wars IX 13.45, 22.15; Vier zauberhafte<br />
Schwestern 14.00<br />
Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) LittleWomen (OmU)<br />
19.00; Once Upon aTime in... Hollywood (OmU) 21.30<br />
TREPTOW<br />
Astra (✆ 636 16 50) Bad Boys for Life 20.00, 22.30;<br />
Birds of Prey 17.45, 20.15, 22.30; Die Eiskönigin II<br />
12.30; Enkel für Anfänger 16.00, 18.00, 20.15, 22.30;<br />
3D: Die fantastische Reise des Dr.Dolittle 20.00, 22.30;<br />
Die fantastische Reise des Dr. Dolittle 10.00, 12.30,<br />
15.00, 17.30; Das geheime Leben der Bäume 16.00,<br />
18.00; Die Heinzels 10.00, 12.00, 14.00, 16.00; Die<br />
Hochzeit 17.30, 20.00, 22.30; Jumanji 15.00; Spione<br />
Undercover 10.00; Vier zauberhafte Schwestern 10.00,<br />
12.00,14.00; Die Wolf-Gäng 10.00, 12.00, 14.00<br />
Casablanca (✆ 677 57 52) Als Hitler das rosa Kaninchen<br />
stahl 18.00; Once Upon aTime in... Hollywood<br />
20.30;The Peanut Butter Falcon 16.00<br />
CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00)<br />
1917 –Der Film 20.10, 22.50; 21Bridges 19.50, 23.00;<br />
Bad Boys for Life 17.00, 20.00, 22.45; Birds of Prey<br />
14.30, 17.20, 20.10, 23.00; Countdown 20.10, 22.55;<br />
Die Eiskönigin II 11.30, 14.20; Enkel fürAnfänger 14.10,<br />
16.55, 19.40; 3D: Die fantastische Reise des Dr. Dolittle<br />
17.10; Die fantastische Reise des Dr. Dolittle 11.55,<br />
14.30, 20.15; The Grudge 23.05; Die Heinzels 11.50,<br />
14.15, 16.30; Die Hochzeit 17.00, 19.50; Joker 22.55;<br />
3D: Jumanji 22.40; Jumanji 14.05, 17.15; Der kleine<br />
Rabe Socke 312.00; Knives Out 19.30; Latte Igel und<br />
der magischeWasserstein 11.55; Lindenberg! 16.35; 3D:<br />
Spione Undercover 11.30; Spione Undercover 14.10; 3D:<br />
Star Wars IX 11.30; Star Wars IX 16.45; Thomas und seine<br />
Freunde 11.45; Underwater 23.00; Vier zauberhafte<br />
Schwestern 14.05; Die Wolf-Gäng 12.00, 14.45<br />
WEDDING<br />
Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 0311) 1917 –Der<br />
Film 16.50, 19.45; Ask Tesadüfleri Sever 2–Liebe ist nur<br />
ein Zufall (OmU) 19.30, 22.20; Bad Boys for Life 16.50,<br />
19.50, 22.50; Birds of Prey16.50, 20.00, 22.45; Birdsof<br />
Prey (OF) 22.45; Die Eiskönigin II 12.00, 14.15; Eltilerin<br />
Savasi (OmU) 19.30; 3D: Die fantastische Reise des Dr.<br />
Dolittle 19.45, 22.30; Die fantastische Reise des Dr.Dolittle<br />
10.00, 12.30, 14.50, 17.10; Jumanji 14.20; Rafadan<br />
Tayfa 2:Göbeklitepe (OmU) 12.00, 14.00, 17.15;<br />
Spione Undercover 12.00; Star Wars IX16.00; Türkler<br />
Geliyor –Adelatin Kilici (OmU) 22.15; Vier zauberhafte<br />
Schwestern 12.00, 14.25; Die Wolf-Gäng 12.00, 14.15<br />
City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) Final Girls<br />
Film Fest: The DeeperYou Dig (OF) 20.00; Final Girls Film<br />
Fest: Kurzfilmprogramm (Social Ills) 18.00; Final Girls<br />
Film Fest: Kurzfilmprogramm (Graveyard Shift) 22.00<br />
WEISSENSEE<br />
BrotfabrikKino (✆ 471 40 01) Der Atem –The Breath<br />
(teilw.OmU) 22.00; Varda par Agnes (OmU) 20.00;Verrat<br />
–Förräderi (OmenglU; m. Vorfilm) 18.00<br />
Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) DieEiskönigin II 14.45;<br />
Der kleine Rabe Socke 3 13.00; Lindenberg! 17.00,<br />
19.45; Die fantastische Reise des Dr. Dolittle 11.00,<br />
13.15,15.30, 17.45, 20.00<br />
WILMERSDORF<br />
Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85) Miles Davis(OmU)<br />
15.30; Das Vorspiel 18.00; Les miserables (OmU) 20.30<br />
Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Das geheime Leben<br />
der Bäume 18.00; Little Women 15.15, 20.00; Die Wolf-<br />
Gäng 13.00<br />
ZEHLENDORF<br />
Bali (✆ 811 46 78) Becoming Animal 20.30; Dicktatorship<br />
–Macho Made in Italy 18.00; Dora und die goldene<br />
Stadt 16.00<br />
Capitol (✆ 831 64 17) Little Women 14.30, 17.30,<br />
20.30<br />
POTSDAM<br />
Filmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 81 12) Lemonade<br />
(OmU) 19.30; Workshop mit Filmbeispielen 16.00,<br />
17.30<br />
Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Butenland<br />
18.45; Ein verborgenes Leben 20.30; Enkel für Anfänger<br />
16.30,18.45; Das freiwillige Jahr 18.30; Das geheime Leben<br />
der Bäume 21.00; Die Heinzels14.15,16.15; Ich bin<br />
Anastasia 14.15; Jojo Rabbit 18.15, 20.45; Lindenberg!<br />
16.10, 20.45; Sorry We Missed You 14.00; Das Vorspiel<br />
16.15; Die Wolf-Gäng 14.00<br />
UCI Luxe Potsdam Center (✆ 03 31/233 70) 1917<br />
–Der Film 17.10,20.15, 23.00; Bad Boys for Life 17.00,<br />
20.00,23.00; Birds of Prey 13.50, 16.30, 20.00,23.00;<br />
Die Eiskönigin II 11.00,13.50; Enkel für Anfänger 14.00,<br />
17.30, 20.15; 3D: Die fantastische Reise des Dr. Dolittle<br />
11.00, 14.15, 16.45, 19.30, 23.00; Die fantastische<br />
Reise des Dr. Dolittle 11.00, 14.00; Die Heinzels 11.00,<br />
13.30, 15.30; Die Hochzeit 17.00, 20.00; 3D: Jumanji<br />
23.00; Jumanji 16.40; Kartoffelsalat 311.15; Knives Out<br />
23.00; Lindenberg! 19.40; Little Women 16.50, 19.50;<br />
Das perfekte Geheimnis 23.00; Shaun das Schaf 11.15;<br />
Star Wars IX 13.40, 22.50; Vier zauberhafte Schwestern<br />
11.15; Die Wolf-Gäng 11.10, 14.10<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
C. Bosch/Istockphoto<br />
TESTAMENTE<br />
FÜR DIE NATUR<br />
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Erde. Sie ist von der Erbschaftsteuer<br />
befreit und kommt somit<br />
zu 100% der Natur zugute. Oberstes<br />
Ziel des WWF ist die Bewahrung<br />
der biologischen Vielfalt.<br />
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CineStar Hellersdorf ·CineStar Tegel ·CineStar Treptower Park ·Kant Kinos ·Kino in der KulturBrauerei ·Titania Palast<br />
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Gaby Groeneveld<br />
Reinhardtstr. 18|10117 Berlin<br />
Telefon 030 311 777-730<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 21<br />
· ·<br />
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Kulturkalender<br />
AUSSTELLUNGEN 6. BIS 12. FEBRUAR<br />
LESUNGEN 6. BIS 12. FEBRUAR<br />
MUSEEN<br />
ALTE NATIONALGALERIE - Bodestr. 1-3, Mitte;<br />
✆ 266 42 42 42; Di–So/Feiert. 10–18, Do 10–20 Uhr:<br />
Kunstdes 19. Jahrhunderts; KampfumSichtbarkeit.<br />
Künstlerinnen der Nationalgalerie vor 1919 (bis<br />
8.3.20)<br />
ALTES MUSEUM - Am Lustgarten, Mitte;<br />
✆ 266 42 42 42; Di–So/Feiert. 10–18,Do10–20 Uhr:<br />
Starke Typen. Griechische Porträts der Antike (bis<br />
27.9.20); AntikeWelten. Griechen,Etrusker und Römer<br />
BERLINISCHE GALERIE - Alte Jakobstr. 124-128,<br />
Kreuzberg; ✆ 78 90 26 00; Mi–Mo 10–18 Uhr: Kunst<br />
in Berlin 1880–1980 Sammlungspräsentation (bis<br />
27.7.20); Bettina Pousttchi Fotografie, Skulptur und<br />
Architektur (bis 6.4.20); „LS“ und „S“ Beate Gütschow<br />
(bis 30.3.20); Gartenparade Atelierlebalto Gärten für<br />
die Berlinische Galerie<br />
BODE-MUSEUM - Am Kupfergraben 1, Mitte;<br />
✆ 266 42 42 42; Di–So/Feiert. 10–18,Do10–20Uhr:<br />
Bronzen wie Tiere Heide Dobberkau und ihre Tierwelten<br />
(bis 18.10.20); Perlentausch: Wissen,Welten,Werte<br />
temporäre Intervention (bis 19.4.20); Münzkabinett;<br />
Museum für Byzantinische Kunst; Skulpturensammlung<br />
BRÖHAN-MUSEUM - Schlossstr.1a, Charlottenburg;<br />
✆ 32 69 06 00; Di–So/Feiert. 10–18 Uhr: Nordic<br />
Design.DieAntwortaufs Bauhaus (bis 1.3.20); Blackbox<br />
#8: Abschied und Anfang.Ostdeutsche Porträts<br />
1989-1990 Stefan Moses Fotografie (bis 19.4.20)<br />
BRÜCKE-MUSEUM - Bussardsteig 9, Dahlem;<br />
✆ 831 20 29; Mi–Mo 11–17 Uhr: Unzertrennlich:<br />
Rahmen und Bilder der Brücke-Künstler (bis 15.3.20)<br />
DDR MUSEUM BERLIN - Karl-Liebknecht-Str.1,Mitte;<br />
✆ 847 12 37 31; tgl. 10–20, Sa10–22 Uhr;<br />
24./31.12.: 10–16 Uhr: Geschichte zum Anfassen<br />
originale Exponate,interaktive Multimediaanwendungen<br />
(bis 27.7.20); Letztes Jahr DDR –Aufbruch ins Ungewisse<br />
(bis 13.4.20)<br />
DEUTSCHE KINEMATHEK –MUSEUM FÜR FILM UND<br />
FERNSEHEN - Potsdamer Str. 2, Tiergarten;<br />
✆ 300 90 30; Mi–Mo/Feiert. 10–18, Do 10–20 Uhr:<br />
Fokus Fernsehen: Leben, sterben, Hochzeit feiern<br />
Die „Lindenstraße“ in der Mediathek Fernsehen (bis<br />
23.3.20); Brandspuren –Filmplakate aus dem Salzstock<br />
(bis 31.5.20); 120 Jahre Deutsche Filmgeschichte<br />
und Fernsehgeschichte in West und Ost (bis<br />
27.7.20); Du musst Caligari werden! Das virtuelle<br />
Kabinett historische Modelle, Zeichnungen u. a. (bis<br />
20.4.20)<br />
DEUTSCHES HISTORISCHES MUSEUM - Unter den<br />
Linden 2,Mitte; ✆ 20 30 40; tgl.10–18 Uhr: Deportiert<br />
nach Auschwitz –Sheindi Ehrenwalds Aufzeichnungen;<br />
Wilhelm und Alexander von Humboldt (bis<br />
19.4.20); Die Armbrust –Schrecken und Schönheit<br />
(bis 8.3.20)<br />
DEUTSCHES TECHNIKMUSEUM - Trebbiner Str. 9,<br />
Kreuzberg; ✆ 90 25 40; Di–Fr 9–17.30, Sa/So/Feiert.<br />
10–18 Uhr: Die Mathematik des Planeten Erde Multimediale<br />
+interaktiveExponate; Der erste Computer<br />
Konrad Zuse und der Beginn des Computerzeitalters;<br />
Elektropolis Berlin Nachrichtentechnik: Telegraphie,<br />
Telefon, Rundfunk und Fernsehen<br />
GEMÄLDEGALERIE KULTURFORUM - Matthäikirchplatz,<br />
Tiergarten; ✆ 266 42 42 42; Di–Fr 10–18, Do<br />
10–20, Sa/So/Feiert. 11–18 Uhr: Das Leben Raffaels<br />
–Zwölf Radierungen von Johannes Riepenhausen<br />
(bis 26.4.20); The Last Judgement Sculpture Anthony<br />
Caro (bis 12.7.20); Zu Mantegna und Bellini: Kunsttechnologie<br />
und Restaurierung; Raffael in Berlin. Die<br />
Madonnen der Gemäldegalerie (bis 26.4.20); Europäische<br />
Malerei vom 13. bis zum 18. Jahrhundert<br />
Bruegel, Dürer, Rembrandt u. a.; Virtuose Varianten<br />
aus der Werkstatt Gerard ter Borchs Sonderpräsentation<br />
in der Gemäldegalerie Berlin (bis 29.2.20)<br />
GEORG KOLBE MUSEUM - Sensburger Allee 25, Charlottenburg;<br />
✆ 304 21 44: herman de vries –How<br />
green is the grass? tgl. 10-18Uhr (bis 3.5.20)<br />
HAMBURGER BAHNHOF /MUSEUM FÜR GEGEN-<br />
WART BERLIN - Invalidenstr. 50-51, Tiergarten;<br />
✆ 39 78 34 11; Di–Fr 10–18, Do 10–20, Sa/So/<br />
Feiert. 11–18 Uhr: Preis der Nationalgalerie 2019<br />
Pauline Curnier Jardin, Simon Fujiwara, Flaka Haliti,<br />
Katja NovitskovaGruppenausstellung der Nominierten<br />
(bis 16.2.20); Bergama Stereo. Musikwerke bildender<br />
Künstler Cevdet Erek. Architektur- und Soundinstallation<br />
(bis 8.3.20); The Voice Before the Law Lawrence<br />
Abu Hamdan audiovisuelleund installative Arbeiten<br />
(bis 29.3.20); Zeit für Fragmente Werke aus der<br />
Sammlung Marx und der Sammlung der Nationalgalerie<br />
(bis 4.10.20); Die Sammlungen. The Collections.<br />
Les Collections<br />
JÜDISCHES MUSEUM - Lindenstr. 9-14, Kreuzberg;<br />
✆ 25 99 33 00; tgl. 10–20 Uhr: This Place Wendy<br />
Ewald, Martin Kollar,Josef Koudelka, Jungjin Lee, Gilles<br />
Peress u. a. Fotoausstellung (bis 19.4.20); Awie Jüdisch.<br />
In 22 Buchstaben durch die Gegenwart (bis<br />
19.4.20)<br />
KUNSTGEWERBEMUSEUM TIERGARTEN - Matthäikirchpl.<br />
4/6, Tiergarten; ✆ 266 29 02; Di–Fr 10–18,<br />
Sa/So/Feiert. 11–18 Uhr: Design Lab #5: Times of<br />
Waste –Was übrig bleibt (bis 22.3.20); Rokokowelten<br />
Neupräsentation der Porzellan- und Fayencesammlung<br />
KÄTHE-KOLLWITZ-MUSEUM - Fasanenstr. 24, Wilmersdorf;<br />
✆ 882 52 10; tgl.11–18 Uhr: Käthe Kollwitz<br />
und das Elend der Großstadt /Käthe KollwitzMutter<br />
und Kind (bis 3.5.20); Mehr als ein Leben. Dauerausstellung<br />
des Käthe-Kollwitz-Museums Berlin Käthe<br />
Kollwitz Grafik, Plastik<br />
MUSEUM BERGGRUEN - Schlossstr. 1,Charlottenburg;<br />
✆ 32 69 58 15; Di–Fr 10–18, Sa/So/Feiert.<br />
11–18 Uhr: Picasso/Scheibitz (bis 1.3.20); Picasso<br />
und seine Zeit Klassische Moderne –Picasso, Giacometti<br />
und Matisse<br />
MUSEUM EUROPÄISCHER KULTUREN - Arnimallee<br />
25, Dahlem; ✆ 266 42 42 42; Di–Fr 10–17, Sa/So/<br />
Feiert. 11–18 Uhr: Kulturkontakte. Leben in Europa;<br />
Fast Fashion –Slow Fashion (bis 2.8.20); comiXconnection<br />
Comic-Szene Südosteuropas (bis 29.3.20)<br />
MUSEUM FÜR FOTOGRAFIE /HELMUT NEWTON STIF-<br />
TUNG - Jebensstr.2,Charlottenburg; ✆ 266 42 42 42;<br />
Di–So/Feiert. 11–19, Do 11–20 Uhr: Blue Skies, Red<br />
Panic –Die 50er Jahre in Europa. Ein fotografischer<br />
Rückblick (bis 23.2.20); Helmut Newton’s Private<br />
Property; Ludwig Windstosser (bis 23.2.20); Body<br />
Performance Vanessa Beecroft, Yang Fudong, Inez &<br />
Vinoodh, Jürgen Klauke, Robert Longo u.a.(bis<br />
10.5.20)<br />
MUSEUM FÜR NATURKUNDE - Invalidenstr.43, Mitte;<br />
✆ 889 14 0- 85 91; Di–Fr 9.30–18, Sa/So/Feiert.<br />
10–18 Uhr: Humboldt-Intervention:„Ein langdauernder<br />
Werth“ –Alexander von Humboldts Mineral- und<br />
Gesteinssammlungen (bis 29.2.20); Evolution in Aktion<br />
Dauerausstellung<br />
NEUESMUSEUM - Bodestr.1-3, Mitte; ✆ 266 42 42 42;<br />
tgl./Feiert. 10–18, Do 10–20 Uhr: Die Krone von<br />
Kertsch. Schätze ausEuropasFrühzeit (bis 25.9.22);<br />
Berlins größteGrabung Forschungsareal Biesdorf (bis<br />
19.4.20)<br />
PERGAMONMUSEUM - Bodestr. 1-3, Mitte;<br />
✆ 266 42 42 42; tgl./Feiert. 10–18, Do 10–20 Uhr:<br />
Der Babel-Bibel-Streit (bis28.3.20); Traum und Trauma.<br />
Wiedereröffnung der Teppichsäle (bis 27.7.20);<br />
Kalligraph des Königs –Da’ud al-Hossaini (bis<br />
3.5.20)<br />
ANDERE ORTE<br />
AKADEMIE DER KÜNSTE HANSEATENWEG - Hanseatenweg<br />
10,Tiergarten; ✆ 200572000; Di–So11–19<br />
Uhr: Käthe-Kollwitz-Preis 2020: Weiter im Text Timm<br />
Ulrichs (bis 1.3.20); Di–So 11–19 Uhr: JungeAkademie<br />
(bis 23.2.20)<br />
C/O BERLIN - Hardenbergstr.22-24, Charlottenburg;<br />
✆ 284 44 16 62; tgl. 11–20 Uhr: Love, Ren Hang (bis<br />
29.2.20); Christopher Williams (bis 8.3.20); C/O<br />
Berlin Talent Award Sylvain Couzinet–Jacques (bis<br />
29.2.20)<br />
GROPIUS BAU - Niederkirchnerstr. 7,Kreuzberg; ✆<br />
25 48 60; Mi–Mo/Feiert. 10–19 Uhr: Six Songs, Swirling<br />
Gracefully in the Taut Air Akinbode Akinbiyi Fotografie<br />
(bis 17.5.20)<br />
HAUS DER KULTURENDERWELT - John-Foster-Dulles-<br />
Allee 10, Tiergarten; ✆ 39 78 71 75; Mi–Mo 12–19,<br />
Do 12–22 Uhr; 30.1.: 11–22 Uhr,31.1.–2.2.: 11–20<br />
Uhr: transmediale 2020 –End to End: The Eternal<br />
Network (bis 1.3.20)<br />
KUNSTRAUM KREUZBERG/BETHANIEN - Mariannenpl.<br />
2, Kreuzberg; ✆ 902 98 14 55; tgl. 10–22 Uhr;ab<br />
3.2.: So–Mi 10–20, Do–Sa 10–22 Uhr: CTM 2020:<br />
Interstitial Spaces (bis 15.3.20)<br />
„Brüder (Kain +Abel)“, 1983, Öl/Lw. CFA/W. BÜTTNER /VG BILDKUNST BONN 2010 (2)<br />
Ein politisch<br />
motivierter Realismus<br />
Die Galerie CFAzeigt Bilder des Hamburger<br />
Maler-Originals Werner Büttner<br />
VonIngeborg Ruthe<br />
Manche nennen Werner Büttner auch den Hamburger Kippenberger,<br />
wohl wegen der rabiaten, tabulosen Bildsprache,wegen<br />
der Drastik des Geschehens.Der früh gestorbene„Eulenspiegel“<br />
Martin Kippenberger war sein Freund. Undder Maler<br />
AlbertOehlen ist es bis heute,von Anfang an. Diebeiden gingen<br />
1979, nach der verrückten West-<strong>Berliner</strong> Zeit, zusammen nach<br />
Hamburg. Dortist Büttner inzwischen als Original vonder Alster<br />
bekannt und zudem Professor an der Hanseatischen Kunstakademie.<br />
Als Maler ist er Autodidakt. Er hat in den Siebzigern in<br />
West-Berlin zunächst Jura studiert, schmiss aber hin und gründete<br />
da zusammen mit Albert Oehlen die „Liga zur Bekämpfung<br />
des widersprüchlichen Verhaltens“ und 1980 die spektakuläre<br />
Vereinigung „Samenbank für DDR-Flüchtlinge“, zusammen mit<br />
GeorgHerold.<br />
Die Ateliergemeinschaft<br />
mit Oehlen war der Humus<br />
für rasch und heftig gemalte<br />
große, Bilder mit dickem<br />
Farbauftrag. Büttner<br />
wählte brauntoniges Kolor,<br />
anders als damals die „Jungen<br />
Wilden“, die „Boysvom<br />
Moritzplatz“ um Rainer<br />
Fetting mit ihren grellen<br />
Farben. Büttners Malerei<br />
und die Collagen von 1979<br />
bis 2019 füllen jetzt die Galeriewände<br />
vonCFA,und in<br />
den Arbeiten von damals<br />
wie heute liest man den<br />
programmatischen und exemplarischen<br />
Charakter,<br />
Werner Büttner:„Selbstbildnis im<br />
Kino“, 1981,Öl/Lw.<br />
die Lust am Provozieren,<br />
den Willen, mithilfe der<br />
Kunst die Welt ein wenig besser erklären zu können. Seine Bilder<br />
beziehen sich auf die gesellschaftliche Sphäre, damals auf die Situation<br />
in der Frontstadt Berlin, auf die deutsche Teilung, auf die<br />
unaufgearbeitete deutsche Geschichte und die neue Spießigkeit<br />
der BRD und heute auf die aus den Fugen geratene Welt. Büttner,<br />
Jahrgang 1954, war als Kind mit den Elternaus Jena in denWesten<br />
geflohen. Mit seinem politisch motivierten Realismus ärgerte er<br />
den der Abstraktion huldigenden Kunstbetrieb.Aber der war ihm<br />
schon immer ziemlich egal.<br />
ContemporaryFineArts(CFA),Grolmanstr.32/33. Bis 29. Februar,Di–Sa 10–18 Uhr<br />
DONNERSTAG, 6. FEBRUAR<br />
HANNE LIPPARD „Syzygy“ (2016),PerformativeLesung,<br />
Hamburger Bahnhof /Museum für Gegenwart Berlin,<br />
18.30, ✆ 39 78 34 11, Invalidenstr.50-51,Tiergarten<br />
SARAH BOSETTI, DANIEL HOTH, KARSTEN LAMPE, JAN<br />
VON IMICH, AIDIN HALIMI Couchpoetos –die lauschigste<br />
LesebühneBerlins!, Lovelite, 20.30, Haasestr.<br />
1, Friedrichshain<br />
CHRISTINAMOHR,ANNEOTTO, JULIANESTREICH UND<br />
LINUS VOLKMANN Grether-Salon: KRAWALLE &LIEBE,<br />
Lesung,Pop,Theorie und Gespräch, Mod.: Kerstin und<br />
Sandra Grether,LiteraturforumimBrecht-Haus,20.00,<br />
✆ 282 20 03, Chausseestr.125, Mitte<br />
MARIE-LUISE SCHWARZ-SCHILLING Kampfplatz Liebe<br />
–Wie viel Gleichberechtigung verträgt die Partnerschaft?,<br />
Lesung und Diskussion, Café Tasso, 20.00,<br />
✆ 48 62 47 08, Frankfurter Allee 11, Friedrichshain<br />
KONZEPT*FEUERPUDEL Anonyme Lesebühne mit Live-<br />
Illustrationen, Brotfabrik, 20.00, ✆ 471 40 01, Caligaripl.<br />
1, Weißensee<br />
SAHARA B.,GEIGERZÄHLER, DER PAPST &SEIN POR-<br />
SCHE &SPECIAL GUESTS Kopfstand Musikalische<br />
Lesung Nr. 45, Supamolly, 20.00, ✆ 29 00 72 94,<br />
Jessnerstr.41, Friedrichshain<br />
MARIANNE SUHR Schnee über Rossoschka. Eine Spurensuche,Buchhändlerkeller,20.30,<br />
✆ 55 14 93 58,<br />
Carmerstr.1,Charlottenburg<br />
WOLFGANG ULLRICH Selfies. Digitale Bildkulturen,<br />
Buchvorstellung, Haus am Waldsee, 19.30,<br />
✆ 801 89 35, Argentinische Allee 30, Zehlendorf<br />
FREITAG, 7.FEBRUAR<br />
FRANKIE HI-NRG MC „Ich mache mein Ding“–„Faccio<br />
la mia cosa“, Buchvorstellung (in italienischer Sprache),<br />
Italienisches Kulturinstitut, 18.00, ✆ 26 99 41 -0,<br />
Hildebrandstr.2,Tiergarten<br />
CREATIVE WRITING GROUP Lesen und Diskutieren<br />
eigener Texte (englisch/deutsch), Buchhändlerkeller,<br />
19.00, ✆ 55 14 93 58, Carmerstr.1,Charlottenburg<br />
BETTINA HITZER Krebs fühlen. Eine Emotionsgeschichte<br />
des 20. Jahrhunderts, Buchvorstellung und Gespräch<br />
,Urania, 20.00, ✆ 218 90 91,An der Urania 17, Schöneberg<br />
CHRISTIAN DIETERLE Romeo und Julia auf dem Dorfe,<br />
musikalische Lesung mit Gedichten vonGottfriedKeller,<br />
vertont von H.Wolf, J. Brahms, O. Schoeck, H. Pfitzner<br />
u. a., Vaganten Bühne, 20.00, ✆ 313 12 07, Kantstr.<br />
12a, Charlottenburg<br />
HANNES SONNTAG Solange esnoch geht, Autorenlesung<br />
& Klaviermusik, Schwartzsche Villa, 19.30,<br />
✆ 902 99 22 12, Grunewaldstr.55, Steglitz<br />
SAMSTAG, 8.FEBRUAR<br />
BERLINER STUDIERENDE <strong>Berliner</strong> Kaleidoskop –Eine<br />
Winterlesung,Z-Bar,20.00, ✆ 28 38 91 21, Bergstr.<br />
2, Mitte<br />
KATHRIN PASSIG, KAI WEYAND UND PHILIPP WEISS<br />
Geschichten vonder allgemeinen Undurchschaubarkeit,<br />
szenische Lesung mit Musik,Volksbühne Berlin, 20.00,<br />
✆ 24 06 57 77, Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte<br />
SONNTAG, 9.FEBRUAR<br />
HANS DUSCHKE, HORST EVERS, SUSANNE RIEDEL,<br />
HINARK HUSEN,ANDREAS SCHEFFLERUND JÜRGEN<br />
WITTE Der Frühschoppen: »Donald Duck Dich!», Schlot,<br />
13.00, ✆ 448 21 60, Invalidenstr.117, Mitte<br />
KALLESLAM –U20 Special, Mod.: Ortwin Bader-Iskraut,<br />
Kulturhaus Karlshorst, 19.00, ✆ 475 94 06 10, Treskowallee<br />
112, Karlshorst<br />
LAUSCHERLOUNGE Das tapfere Schneiderlein, Kinder-<br />
Livehörspiel, ufaFabrik, 15.00, ✆ 75 50 30,Viktoriastr.<br />
10-18, Tempelhof<br />
SARAH BOSETTI Ich habnichts gegenFrauen,du Schlampe!,<br />
Pfefferberg Theater,20.00, ✆ 939 35 85 55, Schönhauser<br />
Allee 176, Prenzlauer Berg<br />
MICHAEL LEESE Märchenfrühstück im Beduinenzelt,<br />
Restaurant eßkultur in den Museen Dahlem, 11.00,<br />
✆ 68 08 93 44,Takustr.38/40, Dahlem<br />
REFORMBÜHNE HEIM &WELT –ZuGast: Sarah<br />
Schmidt&Frollein,Volksbühne, 20.00, ✆ 24 06 57 77,<br />
Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte<br />
MONTAG, 10. FEBRUAR<br />
AUTORENFORUM Lesen –Zuhören –Diskutieren, Vorlesen<br />
unveröffentlichterTexte,SchwartzscheVilla,20.00,<br />
✆ 902 99 22 12, Grunewaldstr.55, Steglitz<br />
MARGARITA TSOMOU UND MATTHIAS WARSTAT<br />
Brecht-Tage 2020. Brecht und das Theater der Intervention:<br />
Brechts Texte zur Intervention, Lesen und kommentieren.<br />
Mod.: Christian Rakow, Literaturforum im<br />
Brecht-Haus, 20.00, ✆ 282 20 03, Chausseestr.125,<br />
Mitte<br />
TRISTAN GARCIA Das Siebte, Buchvorstellung,Mod.:<br />
Odile Kennel,Literaturhaus Berlin,19.30,✆ 887 28 60,<br />
Fasanenstr.23, Charlottenburg<br />
MARC-UWE KLING, JULIUS FISCHER, SEBASTIAN<br />
LEHMANN, MAIK MARTSCHINKOWSKY u.a.Lesedüne,<br />
mit Musik von Boris the Beast, SO36, 19.00,<br />
✆ 61 40 13 06, Oranienstr.190, Kreuzberg<br />
FRANCESCA MELANDRÍ Literaturrunde: „Alle, außer<br />
mir“, Lesung und Diskussion, Begine, 19.00,<br />
✆ 215 14 14, Potsdamer Str.139, Schöneberg<br />
SCHALL &RAUCH SLAM PoetrySlam Schattenwand,<br />
Kulturfabrik Moabit, 19.30, ✆ 397 50 56, Lehrter Str.<br />
35, Tiergarten<br />
RICHARD BURGER Wortservierungen: Else Lasker-<br />
Schüler zum Einhundertfünfzigsten,Literaturhaus Berlin,<br />
21.00, ✆ 887 28 60, Fasanenstr.23, Charlottenburg<br />
DIENSTAG, 11. FEBRUAR<br />
GABRIEL BERGER Allein gegen die DDR-Diktatur,<br />
Autorenlesung, Schwartzsche Villa, 19.00,<br />
✆ 902 99 22 12, Grunewaldstr.55, Steglitz<br />
HANNELORE KLEMP Alt bin ich, aber weise? –vergnügliche<br />
Geschichten aus ihrem Leben., Königin-Luise-<br />
Kirche Waidmannslust, 19.00, ✆ 411 11 45,Bondickstr.76,<br />
Waidmannslust<br />
ALAN DOAN MINH Kinderbuchklassiker in der Jurte,<br />
Vorlesestunde, Amerika-Gedenkbibliothek, 17.00,<br />
✆ 90 22 60, Blücherpl. 1, Kreuzberg<br />
BOV BJERG Literatur: „Serpentinen“, Buchpremiere.<br />
Moderation: Insa Wilke, Palais in der Kulturbrauerei,<br />
20.00, ✆ 405 04 73 10, Schönhauser Allee 36-39,<br />
Prenzlauer Berg<br />
ROBERT RAUH Literaturlive: Wandern wie Fontane –<br />
Fontanes Ruppiner Land, Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek,<br />
19.00,✆ 5556719,FrankfurterAllee 149,Lichtenberg<br />
LSD –LIEBE STATTDROGEN Lesebühne, Schokoladen<br />
Mitte, 19.00, ✆ 282 65 27, Ackerstr.169-170, Mitte<br />
ANTJE RÁVIK STRUBEL, PIEKE BIERMAN,<br />
JOSEPHINEAPRAKU Lucia Berlin „Abend im Paradies“<br />
&Fran Ross „Oreo“, Buchvorstellung, Literaturhaus<br />
Berlin, 19.30, ✆ 887 28 60, Fasanenstr.23, Charlottenburg<br />
PEACE, LOVE &POETRY –die Satire des modernen<br />
Dichterwettstreits!, frannz, 20.30, ✆ 726 27 93 33,<br />
Schönhauser Allee 36, Prenzlauer Berg<br />
KÜBRA GÜMÜSAY Sprache und Sein, Buchpräsentation,<br />
Maxim Gorki Theater,20.00, ✆ 20 22 11 15,Am<br />
Festungsgraben 2, Mitte<br />
REYHAN SAHIN Yalla, Feminismus!, Buchvorstellung,<br />
Fahimi, 19.00, Skalitzer Str.133, Kreuzberg<br />
MITTWOCH, 12. FEBRUAR<br />
ORTWIN BADER-ISKRAUT,SAMSON, JESKOHABERT,<br />
YO-PA Kiezpoeten Slam Show, lesebühne poetryslam,<br />
Mastul, 20.00, Liebenwalder Str.33, Wedding<br />
ARIS FIORETOS NellyB.s Herz, in Lesung und Gespräch,<br />
Moderation: WiebkePorombka, Literarisches Colloquium<br />
Berlin, 19.30, ✆ 816 99 60, Am Sandwerder 5,<br />
Wannsee<br />
PETERJAMIN Ohne jede Spur –wahre Geschichten von<br />
vermissten Menschen, Lesung &Gespräch, Nicolaische<br />
Buchhandlung,19.30, ✆ /8 52 40 05, Rheinstr.65,<br />
Friedenau<br />
ROLANDBORGARDS UND MICHAEL KLEEBERG Tiere,<br />
Buchvorstellung, Mod.: Asmus Trautsch, Literaturhaus<br />
Berlin, 19.30, ✆ 887 28 60, Fasanenstr.23, Charlottenburg<br />
LÜÜL Und ich folgemeiner Spur,Multimediale Lesung,<br />
ufaFabrik, 20.00, ✆ 75 50 30,Viktoriastr.10-18,Tempelhof<br />
KONZERTE 6. BIS 12. FEBRUAR<br />
DONNERSTAG,6.FEBRUAR<br />
HAUS DES RUNDFUNKS<br />
Kl. Sendesaal: 20 Uhr Liza Lim: The heart’s ear;<br />
Sarah Nemtsov: …beredtes Schweigen; John Cage:<br />
Living Room Music; HK Gruber:Frankenstein!! –Landesjugendensemble<br />
Neue Musik Berlin, Ltg.Jobst<br />
Liebrecht, HK Gruber (Chansonnier)<br />
PIERRE BOULEZ SAAL<br />
19.30 Uhr Johann Sebastian Bach: Das wohltemperierte<br />
Klavier,Band II –Sir András Schiff (Klavier)<br />
FREITAG,7.FEBRUAR<br />
ST.MARIENKIRCHE BERLIN<br />
19 Uhr Poulenc: „Quatre motets pour un temps de<br />
pénitence“; Sephardische Volkslieder;Fauré:Requiem<br />
d-Moll u.a. –Hochschulchor &Orchester der HfM<br />
Hanns Eisler Berlin, Consortium Musicum Berlin, Ltg.<br />
Ohad Stolarz, Prof. Justin Doyle u. a.<br />
GETHSEMANEKIRCHE<br />
20 Uhr Wagner:Vorspiel und „Isoldes Liebestod“ aus<br />
„Tristan und Isolde“; Brahms: „Ein deutsches Requiem“<br />
für Soli, Chor und Orchester op. 45 –Humboldts<br />
Philharmonischer Chor &Humboldts Studentische<br />
Philharmonie, Anne Bretschneider (Sopran), Günter<br />
Papendell (Bariton), Ltg.Constantin Alex<br />
PHILHARMONIE<br />
KMS: 20 Uhr „Ayres and Songs“ des englischen<br />
Barocks –Lucile Richardot (Mezzosopran), Sébastien<br />
Daucé (Orgel) und das Ensemble Correspondances<br />
SONNABEND,8.FEBRUAR<br />
KOMISCHE OPER<br />
Probebühne 1: 23 Uhr Nachtkonzert3Paris –Moskau!:<br />
Streichquartette vonRavel,Schostakowitsch<br />
und Strawinsky –Ansgard Dörsam, Stefan Adam<br />
(Violine), Anton Loginov(Viola) u. a.<br />
PIERRE BOULEZ SAAL<br />
19 Uhr Beethoven: Sonate G-Dur op. 31/1, Sonate<br />
d-Moll op. 31/2 „Der Sturm“, Sonate Es-Dur op.<br />
31/3, Sonate C-Dur op. 53 „Waldstein-Sonate“ –Daniel<br />
Barenboim (Klavier)<br />
SCHLOSS GLIENICKE<br />
16 Uhr Bach: Goldbergvariationen, Aria mit 30 Veränderungen<br />
in der Fassung für Streichtrio –Gideon-<br />
Klein-Trio des RSB<br />
PHILHARMONIE<br />
KMS: 20 Uhr Glinka: Ouvertüre zur Oper „Ruslan und<br />
Ljudmilla“; Arutjunjan: Konzertfür Trompete und<br />
Orchester;Rachmaninow: Vocalise op. 34 Nr.14;<br />
Glasunow: Rêverie Des-Dur op. 24; Peter Tschaikowsky:<br />
Symphonie Nr.6h-Moll op. 74 „Pathétique“ –<br />
Sinfonie Orchester Berlin, Ltg.StanleyDodds, Andre<br />
Schoch (Trompete), Stefan de LevalJezierski (Horn)<br />
KONZERTHAUS BERLIN<br />
Kl. Saal: 20 Uhr Streichquartette vonLudwig van<br />
Beethoven–Vogler-Quartett<br />
SONNTAG,9.FEBRUAR<br />
KÜHLHAUS BERLIN<br />
18 Uhr Buxtehude: Sonata aus „Gott hilf mir“, Sinfonia<br />
aus „Fürwahr er trug unsere Krankheit“; Raskatov:<br />
„Paradise lost?“ für Bläsernonett; Adams: „Become<br />
River“; Schumann: Sinfonie Nr.3„Rheinische“ –<br />
Become River:ensemble reflektor,Ltg.Martjin Dendievel<br />
KONZERTHAUS BERLIN<br />
Werner-Otto-Saal: 20 Uhr Fabián Panisello: „Les rois<br />
mages“, Musiktheater,dt. EA –ensemble unitedberlin<br />
SCHLOSS GLIENICKE<br />
16 Uhr Bach: Goldbergvariationen, Aria mit 30 Veränderungen<br />
in der Fassung für Streichtrio –Gideon-<br />
Klein-Trio<br />
PHILHARMONIE<br />
KMS: 16 Uhr Sonntagskonzert Nr. 2: Kontraste –musikalische<br />
Begegnungen zwischen gestern und heute:<br />
Kompositionen von FannyHensel, W. A. Mozart, B.<br />
Britten, Piotr Moss und K. Borsuk –Vokalensemble<br />
Acanto, Frauenchor Spandau, Studentenensemble<br />
der UdK<br />
KMS: 20 Uhr Sergej Prokofjew: Sinfonietta A-Dur op.<br />
5; Zoltán Kodály: Marosszéker Tänze; Jean Sibelius:<br />
Symphonie Nr.3C-Dur op. 52 –Junge Kammerphilharmonie<br />
Berlin, Ltg.Justin Doyle<br />
20 Uhr Mendelssohn Bartholdy: Die erste Walpurgisnacht<br />
op. 60; Poulenc: Gloria; Bruckner: Symphonie<br />
Nr.6A-Dur –Sinfonieorchester und Großer Chor des<br />
Collegium Musicum, Solist*innen, Ltg.Donka Miteva<br />
PIERRE BOULEZ SAAL<br />
18 Uhr Barber: „The Crucifixion“ aus „Hermit Songs“<br />
op. 29; Bacri: „All Through Eternity“ aus „Three Love<br />
Songs“ op. 96,„Alamar“ aus „Melodías de la<br />
melancolía“ op. 119a; Fauré: „Au bord de l’eau“ op.<br />
8/1 u. a. –Patricia Petibon (Sopran), Susan Manoff<br />
(Klavier)<br />
MONTAG,10. FEBRUAR<br />
KONZERTHAUS BERLIN<br />
14 Uhr Espresso-Konzert<br />
STAATSOPER UNTER DEN LINDEN<br />
Apollosaal: 20 Uhr Werke von Duparc, Strauss,<br />
Sergej Rachmaninow –Liedrecital Elsa Dreisig<br />
PHILHARMONIE<br />
KMS: 20 Uhr Maki Ishii: Thirteen Drums; Kalevi Aho:<br />
Sieidi; John Psathas: One StudyOne Summary;<br />
Martin Grubinger sen.: Prismatic Final Suite –Martin<br />
Grubinger &Friends (Percussionensemble)<br />
DIENSTAG,11. FEBRUAR<br />
KONZERTHAUS BERLIN<br />
Werner-Otto-Saal: 20 Uhr Building Bridges: Beethoven:<br />
Zehn Variationen über das Duett „La stessa, la<br />
stessissima“ von Salieri B-Dur; Busoni: Sonatina<br />
seconda; C. P. E. Bach: Sonate A-Dur; Brahms: Vier<br />
Balladen op. 10 –Chiara Opalio (Klavier)<br />
DEUTSCHE OPER<br />
Foyer: 20Uhr Rossini: Kantate „Giovanna d’Arco“;<br />
Menotti: „Canti della Iontananza“ u. a. –Lieder und<br />
Dichter: Italia –Matthew Newlin, Jacqueline Stucker,<br />
Karis Tucker und John Parr,Lesung: Daniela Danz<br />
PHILHARMONIE<br />
Foyer: 13Uhr Lunchkonzert<br />
KMS: 17 Uhr Stipendiat*innen der Karajan-Akademie<br />
der <strong>Berliner</strong> Philharmoniker Carte blanche<br />
STAATSOPER UNTER DEN LINDEN<br />
Apollosaal: 20 Uhr KammerkonzertV:Werke von<br />
Strauss, Schubert, Schumann –Yunna Weber (Violine),<br />
Joost Keizer (Viola), Aleisha Verner (Violoncello),<br />
Alina Shalamova (Klavier)<br />
MITTWOCH, 12. FEBRUAR<br />
PHILHARMONIE<br />
20 Uhr Strawinsky: Symphonie in drei Sätzen; Zimmermann:<br />
„Alagoana. Caprichos Brasileiros“, Ballettsuite;<br />
Sergej Rachmaninow: Symphonische Tänze op.<br />
45 –<strong>Berliner</strong> Philharmoniker,Ltg.Kirill Petrenko<br />
PIERRE BOULEZ SAAL<br />
19.30 Uhr Boulez Ensemble XXIII, Ltg.Zubin Mehta,<br />
Mojca Erdmann (Sopran)
22 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />
·························································································································································································································································································<br />
Kulturkalender<br />
BÜHNEN 6. BIS 12. FEBRUAR<br />
THEATER<br />
VonDoris Meierhenrich<br />
Jung und<br />
divers<br />
Premieren im DT und HAU<br />
Wenn man mit der DT-Dramaturgin<br />
Birgit Lengers spricht,<br />
ist das immer so, als schicke sie mit<br />
jedem Satz ein Extrapaket Lebensfreude<br />
mit. Ist esein Wunder, wenn<br />
sich diese Energie auch in den Arbeiten<br />
des „Jungen DT“ spiegelt, das sie<br />
seit zehn Jahren leitet? In jedem Fall<br />
lieferndie jungen DTler mittlerweile<br />
Theaterabende, die zum Vitalsten,<br />
auch Erstaunlichsten gehören, was<br />
man in dem Traditionshaus sehen<br />
kann. Das Besondere daran ist, wie<br />
sehr man in den Projekten immer<br />
den charakterbildenden Kern des<br />
Theaters selbst zutage treten sieht.<br />
Wie man spürt, dass sich im Austausch<br />
zwischen den Regieteams<br />
und den Spielbegeisterten zwischen<br />
12 und 20 Jahren etwas alle Betreffendes,<br />
absolut Wichtiges ereignet<br />
und wie sehr die Jugendlichen in den<br />
selbst erarbeiteten Rollen und Spielweisen<br />
über sich hinaus wachsen.<br />
Zum 10. Geburtstag nun wollen<br />
gleich zwei Premieren diese schöne<br />
Selbsterneuerungskraft des Theaters<br />
zeigen. Bevor mit den „Räubern“<br />
eine „Schiller-Überschreibung“ die<br />
Kammerspiele unsicher macht,<br />
kommt am Sonntag das Erfolgsstück<br />
„ConcordFloral“ des 31-jährigen Kanadiers<br />
Jordan Tannahill in die Box.<br />
Im DT heißt die Strichfassung<br />
„Das Gewächshaus“, was aufs Gleiche<br />
hinaus kommt, denn beides<br />
meint ein schrottreifes Glashaus am<br />
Rande einer Vorstadtsiedlung, in<br />
dem eine Gruppe Jugendlicher nicht<br />
nur ihren Freiheitsort findet, sondern<br />
auch einen gespenstischen<br />
Schmelztiegel für eigene Machtspiele<br />
und pubertäreEifersuchtsdramen,<br />
die –wer hätte es gedacht –den<br />
Erwachsenen gar nicht so fern sind.<br />
Und noch eines könnten beide<br />
Abende zeigen, nämlich dass sich<br />
die jungen Ensembles schon viel diverser,<br />
gesellschaftsnäher zusammen<br />
setzen, als so manches Groß-<br />
Ensemble.<br />
Unddamit sind wir schon mitten<br />
im Sprung über die S-Bahntrasse<br />
hinaus Richtung Hallesches Ufer ins<br />
HAU2, wo mit Anta Helena Reckes<br />
Münchner Gastspiel „Die Kränkung<br />
der Menschheit“ ein weiterer heißer<br />
Tipp aufwartet. Der großspurige Titel<br />
stammt aus einer Schrift Sigmund<br />
Freuds, mit der er selbst seine zweifellos<br />
einschneidende Entdeckung<br />
des triebgesteuerten Unterbewussten<br />
historisch einsortiert. Recke nun<br />
lässt das Unterbewusste, woesist,<br />
und nimmt sich Freuds Begriff „der<br />
Menschheit“ vor und bevölkert sie<br />
mit sehr anderen Wesen, als den libidonösen,<br />
weißen Männern, die<br />
Freud damit meinte.Was das mit unseren<br />
freudianischen Blicken macht,<br />
kann man ab heute prüfen, bevor es<br />
zum Theatertreffen wiederkehrt.<br />
DieKränkung der Menschheit HAU26.2., 19<br />
Uhr,8.2. 17 und 20.30 Uhr,9.2., 17 Uhr,<br />
Tel: 25900427<br />
Das Gewächshaus DT Box, 9., 10.,14.2., 19 Uhr<br />
Die Räuber Kammerspiele, „11.2.,19Uhr,<br />
14.2., 18.30 Uhr,Tel:28441225<br />
DEUTSCHES THEATER<br />
THEATER<br />
ADMIRALSPALAST r(47 99 74 99),<br />
Friedrichstr.101-102<br />
ATZE –MUSIKTHEATER r<br />
(81 79 91 88), Luxemburger Str.20<br />
BALLHAUS NAUNYNSTRASSE<br />
(75 45 37 25), Naunynstr.27<br />
BALLHAUS OST (47 99 74 74),<br />
Pappelallee 15<br />
BERLINER ENSEMBLE r(28 40 81 55),<br />
Bertolt-Brecht-Platz 1<br />
BERLINER KRIMINAL THEATER r<br />
(47 99 74 88), Palisadenstr.48<br />
BROTFABRIK r(471 40 02),<br />
Caligariplatz 1<br />
DEUTSCHE OPER BERLIN r<br />
(34 38 43 43), Bismarckstr.35<br />
DEUTSCHES THEATER r(28 44 12 25),<br />
Schumannstr.13a<br />
DT-KAMMERSPIELE/BOX &BAR r<br />
(28 44 12 25), Schumannstr.13a<br />
DOCK 11 (448 12 22),<br />
Kastanienallee 79<br />
GRIPS THEATER r(39 74 74 77),<br />
Altonaer Str.22<br />
GRIPS MITTE IM PODEWIL r<br />
(39 74 74 77), Klosterstr.68<br />
HAU 1r(25 90 04 27),<br />
Stresemannstr.29<br />
HAU 2r(25 90 04 27),<br />
Hallesches Ufer 32<br />
HEIMATHAFEN NEUKÖLLN r<br />
(56 82 13 33), Karl-Marx-Str.141<br />
KLEINES THEATER (821 20 21),<br />
Südwestkorso 64<br />
KOMISCHE OPER BERLIN (47 99 74 00),<br />
Behrenstr.55-57<br />
KOMÖDIE AM KU-DAMM IM SCHILLER<br />
THEATER r(88 59 11 88), Bismarckstr.110<br />
MAXIM GORKI THEATER/STUDIO r<br />
(20 22 11 15), Am Festungsgraben 2<br />
NEUKÖLLNER OPER r(68 89 07 77),<br />
Karl-Marx-Str.131-133<br />
PFEFFERBERG THEATER (93 93 58 555),<br />
Schönhauser Allee 176<br />
RADIALSYSTEM (288 78 85 88),<br />
Holzmarktstr.33<br />
RATIBORTHEATER (618 61 99),<br />
Cuvrystr.20<br />
RENAISSANCE-THEATER<br />
(312 42 02), Hardenbergstr.6<br />
SCHAUBUDE r(423 43 14),<br />
Greifswalder Str.81-84<br />
SCHAUBÜHNE r(89 00 23),<br />
Kurfürstendamm 153<br />
SCHLOSSPARKTHEATER (78 95 66 71 00),<br />
Schloßstr.48<br />
SOPHIENSAELE (283 52 66),<br />
Sophienstr.18<br />
STAATSOPER UNTER DEN LINDEN r<br />
(20 35 45 55), Unter den Linden 7<br />
TEMPODROM (69 53 38 85),<br />
Möckernstr.10<br />
THEATERANDER PARKAUE r<br />
(55 77 52 52), Parkaue 29<br />
THEATER DER KLEINEN FORM<br />
(29 35 04 61), Gubener Str.45<br />
THEATERDISCOUNTER (28 09 30 62),<br />
Klosterstr.44<br />
THEATERTHIKWA (61 202620),<br />
Fidicinstr.40<br />
THEATER UNTERM DACH<br />
(902 95 38 17), Danziger Str.101<br />
VAGANTENBÜHNE r(312 45 29),<br />
Kantstr.12a<br />
VOLKSBÜHNE r(24 06 57 77),<br />
R.-Luxemburg-Platz<br />
MUSICAL/REVUE/KABARETT<br />
BAR JEDER VERNUNFT r(883 15 82),<br />
Schaperstr.24<br />
BKA-THEATER r(202 20 07),<br />
Mehringdamm 34<br />
BÜHNENRAUSCH (44 67 32 64),<br />
Erich-Weinert-Str.27<br />
CHAMÄLEON THEATER (4000 59 0),<br />
Rosenthaler Str.40/41<br />
DISTEL r(204 47 04),<br />
Friedrichstr.101<br />
ESTREL SHOWTHEATER r<br />
(68 31 68 31), Sonnenallee 225<br />
FRIEDRICHSTADT-PALAST r<br />
(23 26 23 26), Friedrichstr.107<br />
KOOKABURRA (48 62 31 86),<br />
Schönhauser Allee 184<br />
MEHRINGHOF-THEATER r(691 50 99),<br />
Gneisenaustr.2a<br />
QUATSCH COMEDY CLUB<br />
(47 99 74 13), Friedrichstr.107<br />
SCHEINBAR VARIETÉ (784 55 39),<br />
Monumentenstr.9<br />
STACHELSCHWEINE (261 47 95),<br />
Tauentzienstr.9-10<br />
STAGE BLUEMAX THEATER BERLIN<br />
(01805/44 44), Marlene-Dietrich-Pl. 4<br />
STAGETHEATER DES WESTENS r<br />
(01805/44 44), Kantstr.12<br />
STAGETHEATER AM POTSD.PLATZ r<br />
(01805/44 44), Marlene-Dietrich-Pl. 1<br />
TIPI AM KANZLERAMT r<br />
(39 06 65 50), Große Querallee<br />
UFA FABRIK r(75 50 30),<br />
Viktoriastr. 10-18<br />
Donnerstag,6.2. Freitag,7.2. Sonnabend, 8. 2. Sonntag,9.2. Montag,10. 2. Dienstag, 11. 2. Mittwoch, 12. 2.<br />
Stomp<br />
20.00<br />
Darüber spricht man nicht 10.00<br />
Ronja Räubertochter 10.30<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
Einblicke 18.00, 19.30<br />
Die Blechtrommel 20.00<br />
keine Vorstellung<br />
Konzept*Feuerpudel. Anonyme Lesebühne<br />
mit Live-Illustrationen 20.00<br />
AMidsummer Night’s Dream<br />
19.30<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
Laura war hier<br />
10.00<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
Die Kränkungen der Menschheit<br />
19.00<br />
Daniel Norgren<br />
21.00<br />
keine Vorstellung<br />
Jim Knopf und Lukas der<br />
Lokomotivführer 11.00, 18.00<br />
Ab jetzt<br />
20.00<br />
keine Vorstellung<br />
Wolfskinder<br />
20.00<br />
Gevatter Tod/Rapunzel<br />
(Hexenberg Ensemble) 19.00<br />
Narziss und Echo<br />
(David Marton /Road Opera) 20.00<br />
keine Vorstellung<br />
Extrawurst<br />
20.00<br />
¡Ver-rückt!<br />
10.00<br />
Der kaukasische Kreidekreis<br />
19.30<br />
Ich bin nicht Mercury<br />
20.00<br />
Flush (Sheena McGrandles)<br />
20.00<br />
Falstaff<br />
19.30<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
Oz, Oz,Oz! (W)Rap The Wizard!<br />
20.00<br />
Verlorene Könige<br />
20.00<br />
Michael Kohlhaas<br />
20.00<br />
Technobodies 19.00 Don’t beevil<br />
19.30 Benvolio +Mercutio 20.00<br />
Irmgard Knef: Barrierefrei<br />
20.00<br />
Die Rockstars der Oper<br />
(The Cast –die Opernband) 20.00<br />
Impro-Überra(u)schungs-Show<br />
20.00<br />
Out of Chaos<br />
(Gravity &Other Myths) 20.00<br />
Eins auf die Presse 19.30<br />
Weltretten für Anfänger 20.00<br />
Thank you for the music –Die<br />
ABBA Story 20.00<br />
Vivid<br />
19.30<br />
Gnadenlos 2 (JohnnyArmstrong)<br />
20.00<br />
Die Live Show<br />
20.00<br />
Open StageVarieté<br />
(Andrea Baccomo, Mod.) 20.00<br />
Viel Tunnel am Ende des Lichts<br />
20.00<br />
Blue Man Group –The Show<br />
20.00<br />
Mamma Mia! –Das Musical mit<br />
den Hits vonABBA 19.30<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
Die Expertise war bedeutend höher<br />
(Fil) 20.00 Tante Polly 20.00<br />
Stomp<br />
20.00<br />
Darüber spricht man nicht 10.00<br />
Razzz for Kids 11.00<br />
Unrestricted Contact (Grupo Oito)<br />
20.00<br />
Ambient 1: Theatre for Airports<br />
(Hyperion) 20.00<br />
Die Dreigroschenoper 19.30<br />
Auf der Straße 20.00<br />
Die Mausefalle<br />
20.00<br />
Die Ratten (Amateurtheater Die<br />
Unverdrossenen) 20.00<br />
Die Entführung aus dem Serail<br />
19.30<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
Petra<br />
19.00<br />
Laura war hier<br />
10.00<br />
Egotrip (Kinderklub Rakete Jetzt!)<br />
18.00<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
Beziehungskiste 19.00<br />
The Teskey Brothers, Wilsn 21.00<br />
keine Vorstellung<br />
Rigoletto<br />
19.30<br />
Ab jetzt<br />
20.00<br />
In My Room<br />
19.30<br />
Wolfskinder<br />
20.00<br />
Body Play<br />
(Chaim Gebber-Open Scene) 20.00<br />
Narziss und Echo<br />
(David Marton /Road Opera) 20.00<br />
Gute Wahl (Die Gorillas)<br />
20.30<br />
Extrawurst<br />
20.00<br />
Schlemihl (Max Howitz)<br />
20.00<br />
status quo 20.00<br />
Amphitryon 20.30<br />
Ich bin nicht Mercury<br />
20.00<br />
Flush (Sheena McGrandles)<br />
20.00<br />
Balanchine |Forsythe |Siegal<br />
(Staatsballett Berlin) 19.30<br />
Wer bremst, verliert! 20.00<br />
Night of the Dance 20.00<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
Oz, Oz, Oz! (W)Rap The Wizard!<br />
20.00<br />
Verlorene Könige<br />
20.00<br />
Romeo und Julia auf dem Dorfe<br />
(Christian Dieterle) 20.00<br />
Eine Odyssee 19.00<br />
Hongkong-Proteste19.00<br />
Irmgard Knef: Barrierefrei<br />
20.00<br />
Die Rockstars der Oper<br />
(The Cast –die Opernband) 20.00<br />
Improvisiertes Theater 20.00<br />
Late Night Impro: Intimacy 23.00<br />
Out of Chaos<br />
(Gravity &Other Myths) 20.00<br />
Verdummungsverbot 19.30<br />
Weltretten für Anfänger 20.00<br />
Thank you for the music –Die<br />
ABBA Story 20.00<br />
Vivid<br />
19.30<br />
Ich kann alles erklären. Es ist<br />
nicht,wie es aussieht. 20.00<br />
Die Live Show 20.00<br />
Hot Shot (Mod.: Osan Yaran) 23.00<br />
Open Stage Varieté<br />
(Andrea Baccomo, Mod.) 20.00<br />
Viel Tunnel am Ende des Lichts<br />
20.00<br />
Blue Man Group –The Show<br />
20.00<br />
Mamma Mia! –Das Musical mit<br />
den Hits vonABBA 19.30<br />
Elvis –Das Musical<br />
20.00<br />
Am achtenTag schuf Gott die<br />
Boygroup (Altar Boyz) 20.00<br />
Die Expertise war bedeutend höher<br />
20.00 Fauler Zauber 20.00<br />
Stomp<br />
16.00, 20.00<br />
Teddybär tanzt 15.00<br />
Ronja Räubertochter 16.00<br />
Unrestricted Contact (Grupo Oito)<br />
20.00<br />
Ambient 1: Theatre for Airports<br />
(Hyperion) 20.00<br />
Die Dreigroschenoper 19.30<br />
Auf der Straße 20.00<br />
keine Vorstellung<br />
Die Ratten (Amateurtheater Die<br />
Unverdrossenen) 20.00<br />
Die Zauberflöte<br />
19.30<br />
Cry Baby<br />
19.30<br />
Ode<br />
20.00<br />
Petra<br />
19.00<br />
Laura war hier<br />
16.00<br />
Egotrip (Kinderklub Rakete Jetzt!)<br />
18.00<br />
Wir sind dasVolk –ein Musical<br />
20.00<br />
Die Kränkungen der Menschheit<br />
20.30<br />
Beziehungskiste<br />
19.00<br />
Jacke wie Hose<br />
20.00<br />
Frühlingsstürme 19.30<br />
Nachtkonzert 323.00<br />
Ab jetzt<br />
20.00<br />
Die Nacht von Lissabon 19.30<br />
Hamlet 20.00<br />
Wolfskinder<br />
20.00<br />
Aschenbrödel /Rapunzel 17.00,<br />
19.00 Open Stage 20.00<br />
Narziss und Echo<br />
(David Marton /Road Opera) 20.00<br />
Gurke oder Banane (Die Gorillas)<br />
16.30 Das große 7 20.30<br />
Halpern &Johnson 16.00<br />
Extrawurst 20.00<br />
Aschenputtel 15.00<br />
Schlemihl 20.00<br />
Amphitryon 20.00<br />
status quo 20.30<br />
<strong>Berliner</strong> Zeitensprünge 16.00<br />
Ich bin nicht Mercury 20.00<br />
Flush (Sheena McGrandles)<br />
20.00<br />
Führung 14.00, 16.00<br />
Medea 19.30<br />
Schneekönigin on Ice<br />
(Russian Circus On Ice) 19.00<br />
Haus der Zeit<br />
10.00<br />
Hans die Wanze<br />
11.00, 16.00<br />
Paradoxien. Denken. Üben. #2<br />
20.00<br />
Oz, Oz, Oz! (W)Rap The Wizard!<br />
20.00<br />
Dreck<br />
20.00<br />
Michael Kohlhaas<br />
20.00<br />
legende 19.30 Geschichten von<br />
der Undurchschaubarkeit 20.00<br />
Irmgard Knef: Barrierefrei<br />
20.00<br />
Die Rockstars der Oper 20.00<br />
Geisterstunde (Der Tod) 23.59<br />
Schnitzeljagd –ein Impro-Krimi<br />
(Tante EDMAs ImproLounge) 20.00<br />
Out of Chaos (Gravity &Other<br />
Myths) 18.00, 21.30<br />
Weltretten für Anfänger 17.00,<br />
20.00 Hauptquartier 19.30<br />
Thank you for the music –Die<br />
ABBA Story 20.00<br />
Vivid<br />
15.30, 19.30<br />
Ich kann alles erklären. Es ist<br />
nicht, wie es aussieht. 20.00<br />
Die Live Show<br />
19.00, 22.00<br />
Open StageVarieté<br />
(Andrea Baccomo, Mod.) 20.00<br />
Überall ist besser als nichts!<br />
16.00, 20.00<br />
Blue Man Group –The Show<br />
17.00, 20.30<br />
Mamma Mia! –Das Musical mit<br />
den Hits vonABBA 15.00, 19.30<br />
Elvis –Das Musical<br />
20.00<br />
Am achtenTag schuf Gott die<br />
Boygroup (Altar Boyz) 20.00<br />
Fauler Zauber 20.00 Gwennyn<br />
20.00 TamTam 20.00<br />
Stomp<br />
15.00, 19.00<br />
Darüber spricht man nicht 15.00<br />
Steffi und der Schneemann 16.00<br />
Unrestricted Contact (Grupo Oito)<br />
19.00<br />
Irmgard Knef: Barrierefrei<br />
19.00<br />
Schatz your Maus!<br />
(Willy Nachdenklich) 20.00<br />
Improvisiertes Theater (Raketos)<br />
19.00<br />
Out of Chaos<br />
(Gravity &Other Myths) 18.00<br />
Erst mal durchatmen!<br />
(Gastspiel Frieda Braun) 18.00<br />
Thank you for the music –Die<br />
ABBA Story 17.00<br />
Vivid 15.30 Glauben an die Möglichkeit<br />
der Erneuerung derWelt 19.30<br />
Humor Erectus –Open Stage<br />
19.00<br />
Die Live Show<br />
17.00<br />
Wenn zwei sich einen teilen<br />
20.00<br />
Viel Tunnel am Ende des Lichts<br />
18.00<br />
Blue Man Group –The Show<br />
18.00<br />
Mamma Mia! –Das Musical mit<br />
den Hits von ABBA 14.30, 19.00<br />
The Rocket Man –Die Elton John<br />
Story (Jimmy Love) 19.00<br />
keine Vorstellung<br />
Lauscherlounge: Tapfere Schneiderlein<br />
15.00 Fauler Zauber 19.00<br />
Where Are We Now (Sven Ratzke)<br />
20.00<br />
Theatersport Berlin: Das Match<br />
20.00<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
Skandal im Spreebezirk<br />
20.00<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
Viel Tunnel am Ende des Lichts<br />
20.00<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
Where Are We Now (Sven Ratzke)<br />
20.00<br />
Out of Chaos<br />
(Gravity &Other Myths) 20.00<br />
Skandal im Spreebezirk<br />
20.00<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />
Ab jetzt<br />
18.00<br />
Wolfskinder<br />
20.00<br />
Unrestricted Contact (Grupo Oito)<br />
20.00<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
Vivid<br />
19.30<br />
How to become a<strong>Berliner</strong> in one<br />
hour? (Karsten Kaie) 20.00<br />
Strictly Stand Up –The English<br />
Comedy Night 20.00<br />
keine Vorstellung<br />
Viel Tunnel am Ende des Lichts<br />
20.00<br />
Blue Man Group –The Show<br />
20.00<br />
Kaoshüter (Anna Mateur &The<br />
Beuys) 20.00 (P)<br />
Out of Chaos<br />
(Gravity &Other Myths) 20.00<br />
Die Ding-Show 19.30<br />
Skandal im Spreebezirk 20.00<br />
Stars inConcert: Special<br />
Moviestars 20.00<br />
keine Vorstellung<br />
Alice auf Anfang (Alice Köfer)<br />
20.00<br />
Strictly Stand Up–The English<br />
Comedy Night 20.00<br />
Open StageVarieté<br />
(Rick van Nöten, Mod.) 20.00<br />
Viel Tunnel am Ende des Lichts<br />
20.00<br />
Blue Man Group –The Show<br />
20.00<br />
keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
Ab jetzt<br />
20.00<br />
keine Vorstellung<br />
Die Unerhörte Musik<br />
20.00<br />
keine Vorstellung<br />
Mamma Mia! –Das Musical mit<br />
den Hits von ABBA 19.30<br />
Nornu –Die Show (Schwarzblond &<br />
Die Rossi Dance Company) 20.00<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />
Auf der Straße 18.00<br />
Die Dreigroschenoper 18.00<br />
Inspektor Campbells letzter Fall<br />
17.00<br />
Anna und die Wut<br />
11.00, 16.00<br />
Wer sagt dir was? 15.00<br />
Les Huguenots 16.00<br />
(Life on earth can be sweet)<br />
Donna 19.00<br />
Das Gewächshaus 19.00 (P)<br />
Hasta laWestler, Baby! 19.30<br />
Petra<br />
19.00<br />
keine Vorstellung<br />
Egotrip (Kinderklub Rakete Jetzt!)<br />
16.00<br />
Wir sind dasVolk –ein Musical<br />
20.00<br />
Die Kränkungen der Menschheit<br />
17.00<br />
keine Vorstellung<br />
Jacke wie Hose<br />
18.00<br />
Die Zauberflöte<br />
18.00<br />
Die Nacht von Lissabon<br />
18.00<br />
Der große Siegfried &Joy Familienzauber!<br />
15.00 Literatur Live 20.00<br />
Narziss und Echo<br />
(David Marton /Road Opera) 20.00<br />
Othello<br />
20.00<br />
keine Vorstellung<br />
Die Ratten (Amateurtheater Die<br />
Unverdrossenen) 20.00<br />
(Life on earth can be sweet)<br />
Donna 19.30<br />
keine Vorstellung<br />
Der Mörder ist immer der Gärtner<br />
20.00<br />
Die Ratten (Amateurtheater Die<br />
Unverdrossenen) 20.00<br />
Don Quijote<br />
20.00<br />
Felix Krull –Stunde der<br />
Hochstapler 20.00<br />
Der Tatortreiniger<br />
20.00<br />
keine Vorstellung<br />
Ausser sich 19.00<br />
4.48 Psychose 19.30<br />
keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />
Ab jetzt<br />
20.00<br />
Wolfskinder<br />
20.00<br />
keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />
Extrawurst<br />
16.00<br />
Aschenputtel (Kaufmann &Co.)<br />
15.00<br />
status quo 19.00 Der kaukasische<br />
Kreidekreis 19.30 Amphitryon 20.00<br />
Ich bin nicht Mercury 16.00<br />
Der letzte Raucher 20.00<br />
Flush (Sheena McGrandles)<br />
20.00<br />
Führung 12.00, 14.00<br />
Der Rosenkavalier 17.00 (P)<br />
Happy Chinese New Year –<br />
Gemeinsam nicht einsam 16.00<br />
keine Vorstellung<br />
Gordon und Tapir<br />
(Nicole Gospodarek) 11.00, 16.00<br />
Das Gewächshaus (Junges DT)<br />
19.00<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
Wir sind das Volk –ein Musical<br />
20.00<br />
keine Vorstellung<br />
11 Freunde<br />
19.00<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
status quo<br />
19.00<br />
Die Räuber (Junges DT) (P)<br />
19.00<br />
Anton macht’s klar<br />
10.00<br />
Extrawurst<br />
20.00<br />
Das kleine Blau und das kleine<br />
Gelb (Theater KaroAcht) 10.00<br />
status quo 19.00<br />
März 19.30<br />
Persona 19.30<br />
Frei-Boxen 20.00<br />
Anton macht’s klar<br />
10.00<br />
Ick &Berlin (Die Gorillas)<br />
20.30<br />
Extrawurst<br />
20.00<br />
Das kleine Blau und das kleine<br />
Gelb (Theater Karo Acht) 10.00<br />
März 19.30<br />
Peer Gynt 20.30 (P)<br />
keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />
Liedrecital Elsa Dreisig<br />
20.00<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
Bubble Jam (Rimini Protokoll)<br />
9.00, 18.00<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
Kammerkonzert V<br />
20.00<br />
Liam Gallagher<br />
20.00<br />
Zinnober in der grauen Stadt<br />
(United Puppets) 10.00<br />
Bubble Jam (Rimini Protokoll)<br />
9.00, 18.00<br />
keine Vorstellung<br />
Creation (Pictures for Dorian)<br />
(Gob Squad) 19.00<br />
13. Science Slam<br />
20.00<br />
Medea<br />
19.30<br />
Bibi &Tina<br />
17.00<br />
Zinnober in der grauen Stadt<br />
(United Puppets) 10.00<br />
keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />
Dreck<br />
20.00<br />
Menschen im Hotel<br />
18.00<br />
Unendlicher Spaß 18.00<br />
Reformbühne Heim &Welt 20.00<br />
Efterklang<br />
20.00<br />
Darüber spricht man nicht<br />
10.00<br />
Die Entführung aus dem Serail<br />
19.30<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
Hamlet<br />
20.00<br />
Let's Swing (Gunther Emmerlich &<br />
die Dresden Bigband) 20.00<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
School ofDisobedience12.00,<br />
15.00 Ryley Walker solo 20.00<br />
The Comedian Harmonists<br />
20.00<br />
Lieder und Dichter<br />
20.00<br />
keine Vorstellung<br />
keine Vorstellung<br />
Ich bin nicht Mercury<br />
20.00<br />
keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />
Darüber spricht man nicht 10.00<br />
Steffi und der Schneemann 10.30<br />
Jugend ohne Gott 19.30<br />
Sprache und Sein 20.00<br />
keine Vorstellung<br />
Hiob<br />
20.00<br />
Das Theater der Kinos<br />
18.00<br />
Oonagh<br />
20.00<br />
keine Vorstellung<br />
Miss Daisy und ihr Chauffeur<br />
20.00<br />
La traviata<br />
19.30<br />
keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />
Darüber spricht man nicht 10.00<br />
Ben liebt Anna 10.30<br />
Third Generation –Next<br />
Generation 19.30<br />
Ich bin nicht Mercury<br />
20.00<br />
Oz, Oz, Oz! (W)Rap The Wizard!<br />
20.00<br />
Die Ewigkeit im Dazwischen<br />
20.00<br />
Hiob<br />
20.00<br />
Lievalleen 20.00<br />
Tangonacht 20.30<br />
Dann isses halt so<br />
(Stefan Danziger) 20.00<br />
<strong>Berliner</strong> Impro-Stammtisch mit<br />
Podiumsdiskussion 19.30<br />
Neues aus QualityLand<br />
(Marc-Uwe Kling) 20.00<br />
Mamma Mia! –Das Musical mit<br />
den Hits von ABBA 18.30<br />
Nornu –Die Show (Schwarzblond &<br />
DieRossi Dance Company) 20.00<br />
Der kleine Drache Kokosnuss 16.30<br />
Und ich folge meiner Spur 20.00
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 – S eite 23 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Sport<br />
DFB-Pokal<br />
Hertha rückt<br />
zusammen<br />
Michael Jahn<br />
sieht positiveSignale nach<br />
einem frustrierendenAbend.<br />
Als nach 120 Minuten das Pokal-<br />
Drama zwischen Schalke 04 und<br />
Hertha BSC nach einem 3:2-Sieg für<br />
Schalke abgepfiffen wurde, war den<br />
Protagonisten nicht nach Statements<br />
zur sportlichen Situation zumute.Esging<br />
zuvorderst um die rassistischen<br />
Beleidigungen gegenüber<br />
dem <strong>Berliner</strong> Abwehrhünen Jordan<br />
Torunarigha, wegen der der Kontrollausschuss<br />
des Deutsche Fußball-Bunds<br />
nun ermittelt. Vondenen<br />
Schiedsrichter Harm Osmers erst<br />
verspätet erfahren haben soll.<br />
Torunarigha, 22, war während des<br />
Spiels mit Affenlauten von den Tribünen<br />
bedacht worden. Eine Mischung<br />
aus Rassismus und Dummheit,<br />
sie erklärt die Emotionen, die<br />
Torunarigha zeigte, als er in der Verlängerung<br />
gefoult wurde, als er mit<br />
einer Getränkekiste warf, was eine<br />
Gelb-Rote Karte zur Folge hatte. Der<br />
Platzverweis war wahrscheinlich<br />
nicht spielentscheidend, schwächte<br />
aber Herthas Team sehr,das immerhin<br />
19 Minuten der Nachspielzeit<br />
mit zehn Profis auskommen musste.<br />
Diese Niederlage,die vermeidbar<br />
war, könnte aber Hertha durchaus<br />
emotional gestärkt haben, weil das<br />
Team um Torunarigha noch enger<br />
zusammenrückte.<br />
Die ewige Sehnsucht<br />
Trainer Jürgen Klinsmann bleibt in<br />
diesem Jahr nur die Rolle des Kiebitzes,<br />
wenn am 23. Mai im<strong>Berliner</strong><br />
Olympiastadion das Finale im DFB-<br />
Pokal über die Bühne geht. Vorallem<br />
sein Vor-Vorgänger als Cheftrainer<br />
von Hertha BSC, der Ungar Pal Dardai,<br />
hatte sich in seiner viereinhalb<br />
Jahrelangen Amtszeit das große Ziel<br />
gesetzt, im eigenen „Wohnzimmer“<br />
endlich einmal mit seiner Mannschaft<br />
im Endspiel auf dem Rasen zu<br />
stehen. Bekanntlich vergeblich.<br />
Fakt ist: Selten hat eine Mannschaft<br />
von Hertha BSC in den zurückliegenden<br />
Wochen so viel richtig<br />
gemacht wie beim Pokal-Krimi auf<br />
Schalke, allerdings, und das ist die<br />
Krux, nur 75 Minuten lang. Klinsmann<br />
brachte gegenüber dem 0:0<br />
gegen Schalke in der Liga vorfünf Tagen<br />
fünf neue Profis ins Spiel, ließ<br />
das kampfstarke Team im 3-5-2-System<br />
antreten. Einkompaktes Mittelfeld<br />
stoppte lange die Schalker Angriffe.<br />
Und vorn wirbelten zwei<br />
Sturmspitzen, die zuvor noch nie zusammenspielt<br />
hatten: Pascal Köpke<br />
und der 23-Millionen-Euro-Mann<br />
Krzysztof Piatek, der noch vor einer<br />
Woche für den AC Mailand am Ball<br />
war. Das Team stand kompakt,<br />
spielte giftig und endlich auch mutig<br />
nach vorn. Der Masterplan schien<br />
aufzugehen, denn beide Angreifer<br />
trafen und Hertha beherrschte das<br />
Duell –bis dann die Schlussviertelstunde<br />
anbrach. Individuelle Fehler<br />
(Rune Jarstein, Maximilian Mittelstädt)<br />
und nun äußerst kampfstarke<br />
Schalker Gastgeber brachten die<br />
Wende.<br />
Hertha muss sich jetzt kräftig<br />
schütteln, kann sich nach dem Pokal-Aus<br />
ganz darauf konzentrieren,<br />
endgültig dem Tabellenkeller in der<br />
Bundesliga zu entfliehen. Wenn die<br />
Mannschaft am Sonnabend im<br />
Olympiastadion gegen Mainz über<br />
90 Minuten die Leistung abruft, die<br />
sie im Pokal leider nur 75 Minuten<br />
zeigen konnte,sollten drei Punkte in<br />
Berlin bleiben und der Sprung ins<br />
Mittelfeld der Tabelle gelingen. Das<br />
ist −bei allem menschlichen Drama<br />
−imMoment aus sportlicher Sicht<br />
noch wichtiger als das Erreichen des<br />
Viertelfinals im Pokal. Seite 1<br />
TorwartRafał Gikiewicz greift ein: Der 1. FC Union hat gegen den SV Verl mehr Mühe als gedacht.<br />
Maloche zwischen Mondkratern<br />
Der 1. FC Union zieht mit einem mühsamenSieggegenVerl erstmals seit 19 Jahren ins Pokal-Viertelfinale ein<br />
VonMathias Bunkus<br />
Es gehört zum schlechten<br />
Stil im Profifußball, als Auswärtsmannschaft<br />
über den<br />
Rasen des Gastgebers zu<br />
meckern. Die Devise der Spieler des<br />
1. FC Union ist deshalb in der Vergangenheit<br />
stets gewesen: Nicht nörgeln,<br />
schließlich muss auch der jeweilige<br />
Gegner auf dem vermeintlichen<br />
Acker kicken. So beschwerte<br />
sich auch am Mittwochabend im<br />
Nachklang des DFB-Pokal-Achtelfinalspiels<br />
beim Viertligisten SC Verl<br />
keiner der Köpenicker Kicker über<br />
die vereinzelt mondkratergroßen<br />
Löcher im Geläuf, auch wenn die offensichtlich<br />
dazu beitrugen, dass es<br />
dem Bundesligisten erst in der 86.<br />
Minute gelang, in Person vonRobert<br />
Andrich das entscheidende Tor<br />
zum1:0 (0:0)-Erfolg zu erzielen. Für<br />
die Eisernen ist es der erste Einzug<br />
ins Pokal-Viertelfinale seit 19 Jahren.<br />
Unions Trainer Urs Fischer überraschte<br />
vor dem Spiel mit einer Aufstellung,<br />
die, anders als angenommen,<br />
keinerlei personelle Rotation<br />
aufwies.Keine Spur vonder„zweiten<br />
Garde“ − der Schweizer vertraute<br />
demTeam, auf das er sich auch in der<br />
Liga stets verlassen konnte. Michael<br />
Parensen rückte in der Dreierkette<br />
für Neven Subotic in die Partie, Anthony<br />
Ujah ersetzte den in Dortmund<br />
glücklosen Yunus Malli.<br />
Der DFB ermittelt<br />
Nach den rassistischen Beleidigungen gegen Herthas Jordan Torunarigha beginnt die Aufarbeitung<br />
Geschäftsführer Michael Preetz<br />
von Hertha BSC hat Schiedsrichter<br />
Harm Osmers aufgrund rassistischer<br />
Beleidigungen gegen Verteidiger<br />
Jordan Torunarigha um<br />
Schutz für den <strong>Berliner</strong> Spieler gebeten.<br />
Er habe vorder Verlängerung im<br />
DFB-Pokal-Achtelfinale beim FC<br />
Schalke 04 zunächst mitTorunarigha<br />
gesprochen und dann den Vierten<br />
Offiziellen Sven Waschitzki und Referee<br />
Osmers über diesen Vorfall informiert„mit<br />
der Bitte versehen, unseren<br />
Spieler zu schützen“, sagte<br />
Preetz am Mittwoch in einer Mitteilung<br />
auf der Internetseite des Vereins.<br />
„Wir verurteilen jegliche Form<br />
von Rassismus auf das Schärfste!<br />
Rassistische Beleidigungen sind in<br />
jedem Stadion ebenso wie in jeder<br />
anderen Situation des Lebens zu verurteilen“,<br />
sagte Preetz. „Uns alle hat<br />
dieser Vorfall sehr getroffen und wir<br />
stehen geschlossen hinter unserem<br />
Spieler.“<br />
Empfehlungen der Fifa<br />
Die Bedeutung des Fußballs müsse<br />
noch stärker genutzt werden, um<br />
Rassismus und Diskriminierung aus<br />
der Gesellschaft zu verbannen, betonte<br />
der Manager. Erbedankte sich<br />
bei den Verantwortlichen des Revier-<br />
„Wir haben<br />
’Karo einfach’<br />
gespielt.“<br />
Die Intention war offensichtlich:<br />
Den Unionern war die Schwere der<br />
Aufgabe beim Regionalligisten vollends<br />
bewusst. Keiner sollte behaupten,<br />
dass Trainer Urs Fischer und<br />
sein Team dieses Achtelfinalspiel<br />
nicht Ernst nehmen würden. Der<br />
Schweizer hatte deshalb schon unter<br />
der Woche klargestellt: „Ich habe immer<br />
gesagt, dass es einem Profifußballer<br />
möglich sein sollte, auch mal<br />
eine englische Woche mit drei Spielen<br />
in acht Tagen schadlos zu überstehen.“<br />
Doch wer obdes namhaften Personals<br />
ein Fußballfeuerwerk vonSeiten<br />
der Eisernen erwartete, wurde<br />
(selber Schuld!) auch diesmal enttäuscht.<br />
Denn die Unioner zeigten<br />
wenig Initiative, schon früh in der<br />
Partie für klare Verhältnisse zu sorgen<br />
und ließen stattdessen den Gastgebern<br />
überraschend viel Platz, um<br />
ins Spiel zu finden. Nach 16 Minuten<br />
prüfte Stürmer Zlatko Janjic erstmals<br />
Unions TorwartRafal Gikiewicz.<br />
Drei Minuten später machte sich<br />
dann erstmal sder vermaledeite Rasen<br />
in der Verler Sportclub Arena bemerkbar.<br />
Sebastian Andersson erar-<br />
Robert Andrich Siegtorschütze des 1. FC Union im Pokalspiel<br />
gegen den SC Verl<br />
über die taktische Herangehensweise des Bundesligisten<br />
gegen den Viertligisten<br />
beitete sich halbrechts den Ball und<br />
kam frei zu Schuss,der weil die Kugel<br />
mächtig holperte, donnerte der<br />
Schwedische Nationalspieler sie,<br />
statt aufs Tor, in den westfälischen<br />
Abendhimmel.<br />
Besser machte es da der auffällige<br />
Christian Gentner, der drei Minuten<br />
vor der Pause vom Strafraumrand<br />
knapp übers Torschoss. Von einem<br />
Dreiklassenunterschied war bis dahin<br />
herzlich wenig zu bemerken.<br />
klubs „für die besonnene Reaktion“<br />
nach der 2:3-Niederlage. „Nur gemeinsam<br />
werden wir diesem Problem<br />
Herr werden.“<br />
Der Kontrollausschuss des Deutschen<br />
Fußball-Bundes hat inzwischen<br />
Ermittlungen eingeleitet. Hertha<br />
BSC und Torunarigha wurden zu<br />
einer Stellungnahme aufgefordert,<br />
wie der DFB am Mittwoch bestätigte.<br />
Eine Empfehlung des Weltverbandes<br />
Fifa sieht unter anderem vor, die Zuschauer<br />
via Durchsageaufzufordern,<br />
diskriminierende Beleidigungen zu<br />
unterlassen. Osmers habe aber in<br />
der Verlängerung keine weiteren<br />
Vorfälle wahrgenommen, sagte Peter<br />
CITY PRESS<br />
Was natürlich vornehmlich an<br />
den schwierigen Platzverhältnissen<br />
lag, wohl aber auch an einer gewissen<br />
Planlosigkeit der Eisernen, denen<br />
kein rechtes Mittel einfallen<br />
wollte,offensiv echte Akzente zu setzen.<br />
Was wiederum, in Anbetracht<br />
der individuellen Qualität des Gegners,<br />
einigermaßen befremdlich<br />
war.<br />
Das einzige Erfolgsrezept blieben<br />
daher auch im zweiten Durchgang<br />
Schüsse aus der Distanz. Zwei Minuten<br />
nach der Pause prüfte erneut<br />
GentnerVerls TorwartRobin Brüseke<br />
mit einem Volleyschuss, inder 59.<br />
Minute versuchte es der Mittelfeldspieler<br />
erneut vom Strafraumrand,<br />
doch den flatternden Ball konnte<br />
Brüsekeauch diesmal parieren.<br />
Eine ähnliche Herangehensweise<br />
wählte der eingewechselte Marius<br />
Bülter,der zweimal knapp neben das<br />
Torschoss (64., 65.) und so erstmals<br />
in der Partie über mehrere Minuten<br />
für etwas Druck sorgte. Die Verler<br />
Spieler waren zu diesem Zeitpunkt<br />
schon merklich an der Grenzezur Erschöpfung<br />
angelangt, stemmten<br />
sich aber weiter tapfer gegen das<br />
drohende Gegentor.<br />
Das gelang Robert Andrich<br />
schließlich auch erst vier Minuten<br />
vor dem Schlusspfiff. Natürlich mit<br />
einem satten Schuss aus der Distanz.<br />
Mehr war andiesem Abend und auf<br />
diesem Rasennicht drin.<br />
Sippel, der beim DFB im Team Elite-<br />
Schiedsrichter arbeitet.<br />
Auch die umstrittene Rote Karte<br />
für Schalke-Trainer David Wagner<br />
beschäftigt den DFB weiter. „Wir<br />
werden die Verhängung der Roten<br />
Karte überprüfen und vor allem danach<br />
überprüfen, ob es sich um eine<br />
offensichtliche Fehlentscheidung<br />
des Schiedsrichters handelt“, sagte<br />
Anton Nachreiner, Vorsitzender des<br />
DFB-Kontrollausschusses, dem Onlineportal<br />
des Senders Sport1. Platzverweise<br />
werden nachträglich allerdings<br />
nur bei einem ganz offensichtlichen<br />
Irrtum des Referees zurückgenommen.<br />
(dpa)<br />
Löcher<br />
in der<br />
Deckung<br />
RB Leipzig ist vor dem Spiel<br />
gegen Bayern aus der Spur<br />
VonFrank Hellmann,Frankfurt<br />
Dayot Upamecano war nur noch<br />
frustriert. Kurz vor Schluss, als<br />
sich das Pokal-Aus für RB Leipzig im<br />
Achtelfinale bei Eintracht Frankfurt<br />
(1:3) längst andeutete,spielte der Innenverteidiger<br />
einen begleiteten<br />
Pass ins Seitenaus. Enttäuscht<br />
schwang er ohne Ball das Schussbein<br />
durch –wie es Kicker im American<br />
Football probeweise tun. Der21-<br />
Jährige wirkt überspielt. „Wir können<br />
ihm keine Pause geben“, sagte<br />
Trainer Julian Nagelsmann, „demnach<br />
muss er da durch.“<br />
Den32-Jährigen ärgertdie Schaffenskrise<br />
vor dem Topspiel beim FC<br />
Bayern am Sonntag (18 Uhr). Sein<br />
Team ist nach drei sieglosen Spielen<br />
aus der Spur geraten, hat in der Liga<br />
die Tabellenführung verloren und als<br />
Vorjahresfinalist den Pokal verspielt.<br />
Gegen Frankfurt hatte Nagelsmann<br />
für seine Mannschaft keinen Plan,<br />
der aufging. Zum sechsten Mal in<br />
Folge gerieten die Sachsen in einem<br />
Pflichtspiel in Rückstand. Strukturelle<br />
Probleme negierte Nagelsmann<br />
nicht, wollte die weitereAnalyse aber<br />
mit den Profis angehen.<br />
Bayern im Hütter-Stil?<br />
Er scheint froh zu sein, dass sich am<br />
Wochenende die Ausgangslage ändert.<br />
„München wird etwas anderes,<br />
weil die Bayern nicht so tief wie<br />
Frankfurtstehen werden. DieBayern<br />
spielen eher weniger auf Konter. Es<br />
sei denn, Hansi Flick überrascht<br />
mich so wie AdiHütter.“Der Kollege<br />
hatte mit einem flexibel interpretierten<br />
4-3-3-System die Ausrichtung<br />
geändert, um das Pressing zu umgehen.<br />
Letztlich profitierte die Eintracht<br />
aber davon, dass das Leipziger<br />
Deckungszentrum löchrig ist.<br />
Wegen der Langzeitausfälle von<br />
Willi Orban und Ibrahima Konaté<br />
verteidigt Upamecano derzeit entweder<br />
mit Lukas Klostermann oder<br />
Marcel Halstenberg –beide sind eigentlich<br />
auf der Außenbahn stärker.<br />
Halstenberg unterlief das Handspiel<br />
vordem vonAndré Silvaverwandelten<br />
Strafstoß zum 0:1 (17.), Upamecano<br />
spielte den Fehlpass vor dem<br />
0:2 vonFilip Kostic (51.).<br />
Leipzig wirkt hinten nicht stabil<br />
und vorne nicht konsequent. „Uns<br />
hat im letzten Drittel die Effektivität<br />
gefehlt“, gab StürmerYussuf Poulsen<br />
zu. Timo Werner kam zu spät, um in<br />
der Offensivenoch für die Wende zu<br />
sorgen. Dass Nagelsmann auf seine<br />
schnellste Waffe bei den Bayern<br />
nicht erneut verzichtet, steht fest.<br />
Immerhin: Neuerwerbung Dani<br />
Olmo erzielte nach seiner Einwechslung<br />
nicht zufällig das einzige Tor<br />
(68.). Der technisch hochbegabte<br />
Spanier, 21, im Winter für 20 Millionen<br />
Euro Basisablöse von Dinamo<br />
Zagreb geholt, legte einen sehr zielgerichteten<br />
Auftritt hin, der RB in<br />
diesem Jahr noch helfen könnte.<br />
Und das, obwohl das Getränk des Sponsorsjaangeblich<br />
Flügel verleiht: Leipzigs<br />
Christopher Nkunku.<br />
DPA/ARNE DEDERT
24 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />
·························································································································································································································································································<br />
Sport<br />
Der Franzose<br />
im<br />
Dänen<br />
Fuchs Johan Koch sucht<br />
seine Life-Work-Balance<br />
VonCarolin Paul<br />
Johan Koch lag auf dem Boden und<br />
krümmte sich vor Schmerzen.<br />
Während das Publikum noch seinen<br />
Tor-Erfolg in der Bundesliga-Partie<br />
gegen die HBW Balingen-Weilstetten<br />
feierte, hatte der Füchse-Spieler<br />
zurücklaufend einen fiesen Schlag<br />
im Rippenbereich einstecken müssen<br />
und rang auf dem Parkett nach<br />
Luft.Wenngleich der Kreisläufer eine<br />
gewisse Härte durchaus gewohnt ist,<br />
dieser Kontakt kam selbst für ihn unerwartet.<br />
Dementsprechend argwöhnisch<br />
war sein Blick in Richtung<br />
der gegnerischen Bank, als er sich<br />
wieder aufgerappelt hatte.<br />
Die anwesenden Zuschauer<br />
durchzog ein kurzer Schock. Zu oft<br />
hatten die <strong>Berliner</strong> in letzter Zeit verletzungsbedingte<br />
Ausfälle kompensieren<br />
müssen und bei dem aktuellen<br />
Pensum wird jeder Mann gebraucht.<br />
Mitdem Spiel heute in Ludwigshafen<br />
und der EHF-Begegnung<br />
am Sonntag bei PAUC Aix en Provence<br />
(beide 19 Uhr) haben die<br />
Füchse drei Spiele in acht Tagen zu<br />
absolvieren, und wie schon gegen<br />
Balingen fehlen Kochs Pendant am<br />
Kreis Mijajlo Marsenic sowie Dejan<br />
Milosavljev, Simon Ernst, Mattias<br />
Zachrisson und Fabian Wiede.<br />
Auszeit mit Carlos<br />
Für den 29-Jährigen bedeutet das<br />
momentan eine höhere Verantwortung<br />
in der Abwehr und im Angriff<br />
sowie vor allem mehr Einsatzzeit.<br />
Eine Aufgabe, die Koch gerne annimmt.<br />
„Ich spiele ja Handball, um<br />
auf dem Feld zu sein und nicht nur,<br />
um zu trainieren“, erklärt der Däne,<br />
„es ist nicht das erste Mal, dass ich<br />
am Kreis allein bin und auch jetzt<br />
werde ich diese Rolle wieder versuchen<br />
zu erfüllen.“ Die körperliche<br />
Füchse-Profi Johan Koch ist nur schwer<br />
aufzuhalten.<br />
BERND KÖNIG<br />
Belastung kann er diesbezüglich natürlich<br />
nicht verneinen, viel mehr<br />
Wert misst der Däne allerdings den<br />
Reisestrapazen und der mentalen<br />
Anstrengung zu. Umso wichtiger sei<br />
es,zwischen den Spielen abzuschalten<br />
und sich mit mehr als nur Handball<br />
zu beschäftigen. Für Koch bietet<br />
sich dafür bei schönen Wetter beispielsweise<br />
eine Runde über den<br />
hiesigen Golfplatz an oder ein Spaziergang<br />
mit Hund Carlos.<br />
„Ich versuche so gut wie möglich<br />
Berlin zu erleben. Das geniale hier<br />
ist, dass es Kultur für alle Klassen und<br />
Typen gibt“, sagt der studierte Sportmanager<br />
und gelernte Bankkaufmann,„aber<br />
Kunst undWein –das ist<br />
meine Mischung.“ Aufden Besuch in<br />
der Galerie folgt im besten Fall ein<br />
französisches Essen gepaart mit einem<br />
Pinot Noir. Dalässt es sich der<br />
Handball-Profi, im Rahmen seiner<br />
sportlichen Tätigkeit versteht sich,<br />
gut gehen. Mittlerweile hat er sogar<br />
in ein dänisches Weingut investiert–<br />
weil man eben nie weiß, wie lange<br />
man wo als Athlet aktiv sein kann.<br />
Kochs Vertrag bei den Füchsen<br />
gilt bis 2021. Wenn er jedoch weiter<br />
mit seiner Durchsetzungskraft am<br />
Kreis und einer fast fehlerfreien<br />
Wurfquote überzeugt, sollte weiteren<br />
kulturellen und sportlichen<br />
Streifzügen nichts im Wege stehen.<br />
Aufmarsch der Kapitäne: Ludwig Müller betritt mit Bayern-Profi Franz Beckenbauer den Rasen des <strong>Berliner</strong> Olympiastadions. IMAGO IMAGES (2)<br />
Als Luggi den Medizinball schlug<br />
Hertha will ein Big-City-Club sein. Große Träume gab es schon früher –und klamme Kassen. Eine Chronik<br />
VonMichael Jahn<br />
Hertha BSC war im Januar<br />
2020 Weltspitze. Das ist<br />
kein Witz. 77 Millionen<br />
Euro investierte der Klub<br />
in der Winterpause für vier neue Profis,mehr<br />
als jeder andereVerein weltweit.<br />
Einer, der solche Großeinkäufe<br />
seiner Hertha gern erlebt hätte, war<br />
der 88-jährig im Dezember 2010 verstorbene<br />
Wolfgang Holst. Das Bundesliga-Urgestein,<br />
bei Hertha Obmann,<br />
Manager, Präsident und bis<br />
zuletzt die graue Eminenz desVereins<br />
lotste in den 60ern, 70ern und 80ern<br />
mehr als 100 Spieler nach Berlin. Das<br />
glich oft einem Kraftakt. Neben dem<br />
Gastronomen (Holst am Zoo) waren<br />
bisher nur die Manager Dieter Hoeneß<br />
und Michael Preetz so aktiv auf<br />
dem Spielermarkt wie Holst, dessen<br />
Überredungskünste in Verhandlungen<br />
legendär sind.<br />
Der ganz große Unterschied zwischen<br />
den Transferaktivitäten eines<br />
Michael Preetz und eines Wolfgang<br />
Holst: Holst hatte nie genügend Geld<br />
zur Verfügung, musste oft tricksen<br />
und ignorierte ab und anVerbote wie<br />
bei der Zahlung überhöhter Handgelder<br />
in den Gründerjahren der<br />
Liga. Dennoch gelangen ihm spektakuläre<br />
Verpflichtungen, Tops und<br />
auch Flops. Ehe ein Michael Preetz<br />
mit Millionen arbeiten konnte, ging<br />
es bei Herthas Spielerkäufen bescheidener<br />
aber auch spannend zu.<br />
Risikoreich, doch sehr erfolgreich<br />
war Holsts Deal mit dem beliebten<br />
Nationalspieler Ludwig„Luggi“ Müller,der<br />
Anfang der 70er in Mönchengladbach<br />
spielte. Holst suchte einen<br />
Abwehrchef und lockte Müller mit<br />
allerleiVersprechungen. Derwar wegen<br />
eines Schien- und Wadenbeinbruchs<br />
zehn Monate ausgefallen.<br />
Holst ließ Müller nach Berlin einfliegen.<br />
Trainer „Fiffi“ Kronsbein, der oft<br />
in Feldwebel-Manier regierte,unterzogden<br />
Spieler einem Leistungstest.<br />
Dermusste unter anderem 20 Medizinbälle<br />
in Serieschlagen.<br />
Holst zahlte 60 000 Mark Ablöse<br />
und ein Handgeld von 70000 Mark<br />
an Müller, der danach 97 Bundesligaspiele<br />
in Serie für Hertha bestritt<br />
und zehnmal per Elfmeter traf. Als<br />
Müller sein letztes Spiel für Hertha<br />
absolvierte, standen die Fans im<br />
Olympiastadion minutenlang auf<br />
den Tribünen, feierten ihn.<br />
Ein ähnlicher Coup schwebte<br />
Holst 1982/83 vor, als er Rainer Bonhof<br />
vom 1.FCKöln nach Berlin lotsen<br />
wollte. Der hatte in einem Europacup-Spiel<br />
der Kölner gegen den AS<br />
Rom eine leichte Verletzung erlitten,<br />
fühlte sich aber fit für einen Wechsel.<br />
Holst verhandelte, für 420 000 Mark<br />
Ablöse kam Bonhof zur Hertha.<br />
Doch in einem Auswärtsspiel in Düsseldorferlitt<br />
er auf eisigem Rasen einen<br />
Adduktorenabriss. Nach nur<br />
sechs Einsätzen wurde Bonhof<br />
Sportinvalide.Hertha stieg ab.<br />
Um zu illustrieren, um welche<br />
Summen es in den 1970er-Jahren<br />
ging, zwei Beispiele aus der Ära<br />
Holst: 1974 scheiterte ein Wechsel<br />
vonOttmar Hitzfeld, damals Spieler<br />
beim FC Basel, nach Berlin. Die Ablöse<br />
von 400 000 Mark war zu hoch,<br />
Hertha wieder mal klamm. 1975<br />
Real Madrid kann kommen<br />
Albas Basketballer sind mit Europas Elite auf Augenhöhe<br />
aber holte Holst den bulligen Torjäger<br />
Erwin Kostedde von den Offenbacher<br />
Kickers für 650 000 Mark zur<br />
Hertha.<br />
Oder nach dem Fall der Mauer<br />
im November 1989: Hertha war in<br />
die Erste Liga aufgestiegen und<br />
musste sich für die Saison 1990/91<br />
verstärken. Manager Horst Wolter<br />
ignorierte DDR-Nationalspieler, die<br />
wie die BFC-Spieler Andreas Thom,<br />
Thomas Doll oder Frank Rohde ab<br />
und an im Olympiastadion auf der<br />
Tribüne saßen.Wolter setzte auf den<br />
„Dieter Hoeneß und Aufsichtsratschef<br />
Robert Schwan hatten den Deal ohne das<br />
Wissen der anderen Aufsichtsräte eingefädelt,<br />
was später zu Krach führte.“<br />
Heinz Warneke erinnert sich an seine Zeit als Hertha-Aufsichtsrat, den Transfer von<br />
Bryan Roy und das Finanzgebaren der Klubführung Ende der Neunzigerjahre.<br />
Atio Garcia Reneses macht nach<br />
Spielen keine großen Worte,<br />
übertreibt es nicht mit Gesten. Nach<br />
dem 102:96-Sieg bei Armani Mailand<br />
sagte der Trainer der Basketballer von<br />
Alba Berlin: „Wir wussten, dass es<br />
sehr schwer werden würde, dajedes<br />
Spiel in der Euroleague schwer ist.“<br />
Und: In der Bundesliga, im BBL-Pokal<br />
und der Euroleague zu spielen, mit all<br />
den Reisen, sei sehr schwierig.„Daher<br />
freue ich mich sehr über die Fortschritte,<br />
die alle meine Spieler machen.“<br />
Nunist es nicht irgendein Sieg,<br />
irgendein Fortschritt, wenn ein deutschesTeam<br />
in Mailand gewinnt, beim<br />
Achten und Play-off-Kandidaten der<br />
Euroleague. Manager Marco Baldi<br />
war daher sehr stolz. „Wir waren in<br />
dieser Saison fast immer auf Augenhöhe,aber<br />
außer Lob blieb oft nichts<br />
hängen. Deshalb hat dem Team das<br />
richtig gut getan“, sagte der Geschäftsführer.Lange<br />
erfreuen können<br />
sich die <strong>Berliner</strong> aber nicht. Bereits an<br />
diesem Donnerstag wartet in der<br />
Arena am Ostbahnhof das Spitzenteam<br />
Real Madrid (20 Uhr). Für Baldi<br />
ist der spanische Meister„das Maßaller<br />
Dinge“, Alba Außenseiter. (BLZ)<br />
14-maligen Nationalspieler Uwe<br />
Rahn. Deutschlands Fußballer des<br />
Jahres 1987, Torschützenkönig mit<br />
24 Treffern, ließ Hertha in neue finanzielle<br />
Dimension vorstoßen.<br />
Zum ersten Mal wurde die Millionengrenzeüberschritten,<br />
Rahn kostete<br />
1,7 Millionen Mark, die an den<br />
1. FC Köln gingen. Doch er war über<br />
den Zenit seiner Karriere, oft verletzt<br />
und schoss in 21 Einsätzen lediglich<br />
fünf Tore. Hertha stieg mal<br />
wieder ab.<br />
Erst 1997 wurde Rahn als teuerster<br />
Hertha-Spieler vom Holländer<br />
Bryan Roy abgelöst. Manager Hoeneß<br />
zahlte 3,15 Millionen Mark an<br />
Nottingham Forest. Der brillante<br />
Techniker wurde in Berlin nie heimisch,<br />
zeigte selten sein großes Können.<br />
In neue Sphären drang Hertha<br />
dann im Dezember 1999 vor. Hoeneß<br />
holte den Brasilianer Alex Alves<br />
vonCruzeiroBelo Horizonte.Ablöse:<br />
15,2 Millionen Mark!Der langjährige<br />
Aufsichtsrat Heinz Warneke, von<br />
1972 bis 1974 auch Hertha-Präsident,<br />
erinnert sich: „Dieter Hoeneß<br />
und Aufsichtsratschef Robert<br />
Schwan hatten den Deal ohne das<br />
Wissen der anderen Aufsichtsräte<br />
eingefädelt, was später zu Krach<br />
führte. Das viele Geld auszugeben,<br />
war aber vertretbar, da wir in der<br />
Champions League spielten.“<br />
Alves beschäftigte gegnerische<br />
Abwehrreihen und die <strong>Berliner</strong> Medien,<br />
die viele verrückte Geschichten<br />
über den extrovertierten Mann bekamen.<br />
2000 schoss er das Tordes<br />
Jahres, einen Treffer aus 52 Metern<br />
Entfernung erzielt. Alves starb im<br />
November 2012 mit 37 Jahren an einer<br />
Knochenmarkserkrankung.<br />
2001 gelang Hoeneß ein Coup,als<br />
er den Brasilianer Marcelinho für 14<br />
Millionen Mark verpflichtete. Der<br />
gilt bis heute als einer der besten<br />
Hertha-Spieler überhaupt. Die Bilanz<br />
vonHoeneß: Er holte 106 Profis<br />
für insgesamt 75,3 Millionen Euro<br />
nach Berlin. Einmal schaffte es Hertha<br />
unter seiner Ägide in die Champions<br />
League, siebenmal gelang die<br />
Qualifikation für den Uefa-Cup.<br />
Beinahe eine Ewigkeit, bis 2017,<br />
blieb Alves an der Spitze der teuersten<br />
Hertha-Spieler, ehe Preetz den<br />
Stürmer Davie Selke für acht Millionen<br />
Euro von RBLeipzig kaufte. Es<br />
folgte die Transfer-Offensivevom Januar<br />
2020 mit Hilfe der Millionen<br />
von Investor Lars Windhorst. Am<br />
Dienstag im Pokalspiel in Gelsenkirchen<br />
kam der 23-Millionen-Euro-<br />
Mann Krzysztof Piatek, Herthas teuerster<br />
Angreifer aller Zeiten, erstmals<br />
von Beginn an zum Einsatz. Er<br />
schoss sein erstesTorfür Berlin –und<br />
schied mit den <strong>Berliner</strong>naus.<br />
Jetzt beginnt die Reiserei<br />
Den BR Volleys gelingt der 17. Sieg im 17. Ligaspiel<br />
Bundesliga-Volleyball ist in der<br />
<strong>Berliner</strong> Schmelinghalle erst wieder<br />
am 15. März zusehen. Zuvor reisen<br />
die BR Volleys durch Europa: von<br />
Lüneburg nach Ljubljana, zum DVV-<br />
Pokalfinale nach Mannheim, von<br />
dort direkt nach Kemerowo inSibirien.<br />
Auch wegen der langen Heimspielpause<br />
von 39 Tagen war der<br />
Mannschaft vonTrainer Cedric Enard<br />
am Mittwochabend daran gelegen,<br />
ihren Fans im Ligaspiel gegen Herrsching<br />
in bester Erinnerung zu bleiben<br />
–und nebenbei auch ungeschlagen.<br />
Beides gelang.Wobei die <strong>Berliner</strong><br />
beim 3:0 (25:20, 25:15, 25:23) vor<br />
3479 Zuschauern inden ersten zwei<br />
Sätzen elf, zwölf Punkte in Führung<br />
lagen, Herrsching glückte kein einziger<br />
Blockpunkt. <strong>Berliner</strong> Unkonzentriertheit<br />
sorgte für Ergebniskosmetik.<br />
Aber es ist nur ein kleiner Schritt von<br />
der Leichtigkeit zum Schlendrian. Im<br />
dritten Satz lag Berlin hinten, weshalb<br />
Enardseinen Stift verärgertzuBoden<br />
pfefferte.Ben Patch sorgte beim 23:22<br />
dann für die erste <strong>Berliner</strong> Führung,<br />
Cody Kessel verwandelte den Matchball.<br />
Sieg 17 in Spiel 17 war geschafft.<br />
Jetzt beginnt die Reiserei. (kah.)<br />
NACHRICHTEN<br />
Ab 2021 findet ein zweites<br />
Istaf Indoor statt<br />
LEICHTATHLETIK. Einen Tagnach<br />
dem Beinahe-Weltrekordvon Stabhochsprung-Europameister<br />
Armand<br />
Duplantis (Schweden) hat das<br />
Leichtathletik-Meeting in Düsseldorfeine<br />
Aufwertung erhalten. Am<br />
31. Januar 2021 wirddie Veranstaltung<br />
neben dem StammortBerlin (5.<br />
Februar) als zweites Istaf Indoor ausgetragen.<br />
Dies gaben die OrganisatorenamMittwoch<br />
bekannt.<br />
<strong>Berliner</strong> Segler sind wegen<br />
Coronavirus isoliert<br />
SEGELN. Zwei 470er-Segler aus Berlin<br />
sind bei einem Trainingsaufenthalt<br />
im Leistungszentrum der chinesischen<br />
Stadt Haikou vonden Folgen<br />
der schnellen Coronavirus-Ausbreitung<br />
betroffen. Der19Jahrealte<br />
Steuermann Daniel Göttlich und<br />
sein gleichaltriger Vorschoter Linus<br />
Klasen dürfen ihr Wohngebäude seit<br />
gut zwei Wochen nur mit Mundschutz<br />
und ausschließlich zum Segeln<br />
verlassen.<br />
Wasserfreunde Spandau<br />
überraschen bei Szolnoki<br />
WASSERBALL. Rekordmeister Spandau<br />
04 hat am Mittwochabend überraschend<br />
das Champions-League-<br />
Spiel bei Szolnoki VSK gewonnen.<br />
Die<strong>Berliner</strong> feierten am 8. Spieltag<br />
der Gruppe Adurch das 8:7 (2:3, 2:2,<br />
3:2, 1:0) bei Ungarns Spitzenteam einen<br />
wichtigen Sieg. BeiSpandau<br />
überragte Keeper Laszlo Baksa. Vier<br />
Minuten vorSchlus erzielte Maurice<br />
Jüngling in Überzahl das 8:7.<br />
CarlZeiss Jena trennt sich<br />
von Trainer Schmitt<br />
FUSSBALL. Drittligist FC Carl Zeiss<br />
Jena hat sich nach nur vier Monaten<br />
vonTrainer Rico Schmitt getrennt.<br />
Einen Grund nannte der Club in seiner<br />
Mitteilung nicht. Zuletzt hatte es<br />
jedoch Berichte über atmosphärische<br />
Störungen zwischen Schmitt<br />
und der Mannschaft gegeben. Der<br />
bisherige Assistenzcoach René<br />
Klingbeil übernimmt interimsweise.<br />
ZAHLEN<br />
Fußball<br />
DFB-Pokal, Achtelfinale<br />
BayerLeverkusen -VfB Stuttgart 2:1 (0:0)<br />
SC Verl -1.FCUnion 0:1 (0:0)<br />
FC Bayern -TSG Hoffenheim 4:3 (3:1)<br />
1. FC Saarbrücken -Karlsruher SC<br />
Eintracht Frankfurt-RBLeipzig 3:1<br />
1. FC K’lautern-Fort. Düsseldorf 2:5<br />
FC Schalke04-Hertha BSC<br />
3:2 n.V.<br />
Werder Bremen -Bor.Dortmund 3:2<br />
Handball<br />
BundesligaMänner<br />
RN Löwen−Melsungen Do., 19.00<br />
Magdeburg −Hannover Do., 19.00<br />
Bergischer HC −Flensburg Do., 19.00<br />
Balingen−Lemgo Do., 19.00<br />
Ludwigshafen-Fr.−Füchse Do., 19.00<br />
HSG Nordhorn−HSG Wetzlar So., 13.30<br />
THW Kiel −Erlangen So., 16.00<br />
Minden −Göppingen So., 16.00<br />
Stuttgart−Leipzig So., 16.00<br />
1 THW Kiel 21 630: 545 34: 8<br />
2 Flensburg 21 560: 488 32:10<br />
3 Hannover 21 611: 569 31:11<br />
4 Magdeburg 21 613: 557 30:12<br />
5 Füchse 21 609: 557 30:12<br />
6 RN Löwen 20 566: 524 28:12<br />
7 Melsungen 20 558: 538 25:15<br />
8 HSG Wetzlar 21 584: 581 22:20<br />
9 Leipzig 21 577: 580 22:20<br />
10 Bergischer HC 21 562: 570 17:25<br />
11 Erlangen 21 553: 576 16:26<br />
12 Lemgo 21 575: 603 16:26<br />
13 Göppingen 19 479: 499 15:23<br />
14 Balingen 21 581: 631 15:27<br />
15 Minden 20 527: 552 13:27<br />
16 Stuttgart 20 517: 573 12:28<br />
17 Ludwigsh.-Fr. 21 489: 534 12:30<br />
18 HSG Nordhorn 21 490: 604 2:40
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 25<br />
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Wegen der großen Zahl der Zuschriften<br />
ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu<br />
beantworten oder abzudrucken.<br />
Die Redaktion behält sich das Recht<br />
sinnwahrender Kürzungen vor.<br />
Mit gemeinschaftsstiftender<br />
Road Map Tesla anpacken<br />
Brandenburg: „Tesla lädt Anwohner zu<br />
Infonachmittag“ von SilkeNauschütz<br />
(5. Februar)<br />
Mit Geduld ist das ja schön und gut.<br />
Das ist aber kein zielführender Ansatz.<br />
Statt dem paternalistischen Appell<br />
wäreesangebracht, ein öffentliches<br />
Verständigungsformat aufzulegen<br />
„Wir entwickeln Brandenburg<br />
gemeinsam in Grünheide.“ So<br />
könnte man mit denen, die sich –<br />
hoffnungsfroh oder beunruhigt –betroffen<br />
fühlen, ausloten, was aus diesem<br />
Projekt möglichst Positives für<br />
die eigene Region werden kann. Gemeinsam<br />
ließe sich das mit einer gemeinschaftsstiftenden<br />
Road Map<br />
anpacken. Statt Regierungs- und Investoren-Audienzen<br />
für die BürgerInnen.<br />
Klaus Brake, Berlin-Wilmersdorf<br />
Wenn die Fördermittel des Landes<br />
Brandenburg erst mal verbraucht<br />
sind, wird Tesla genauso verschwinden<br />
wie Cargolifter und wie sie alle<br />
hießen. Macht euch doch nichts vor,<br />
ihr wisst doch alle, wie der Hase<br />
läuft. Denkt ihr,die machen den Unterschied?<br />
Ichglaube nicht.<br />
Bonnie Schwarzkatz, Facebook<br />
Bremsen, diskutieren, kritisieren<br />
und streiten, bis der Zug abgefahren<br />
ist und Deutschland zurückbleibt.<br />
Wie beim Bildungswesen, bei der E-<br />
Mobilität, bei der Digitalisierung in<br />
der Verwaltung und beim Ausbau<br />
der digitalen Infrastruktur (Internet<br />
und Funknetze).<br />
Torben Bonde Lauridsen, Facebook<br />
Erst sind alle gegen Atomkraft (zu gefährlich),<br />
dann gegen Kohlekraft (zu<br />
klimaschädlich), dann gegen Windkraftausbau<br />
(hässlich, Schattenwurf,<br />
Infraschall), dann gegen Verbrennungsmotoren<br />
(klimaschädlich)<br />
und jetzt auch noch gegen die Ansiedlung<br />
einer Fabrik für Elektroautos?<br />
Am besten klettern wir in<br />
Deutschland zurück auf die Bäume.<br />
Svenja Frerichs, Facebook<br />
Na klar, das hätte mich auch massiv<br />
gewundert, wenn man ein Werk,das<br />
Arbeit und Zukunft in den Bereich<br />
Berlin bringt, einfach so genehmigt.<br />
Das klappt doch hier niemals. In<br />
Deutschland stellt man sich gerne<br />
ein Bein. Und dann das Jammern<br />
nicht vergessen. Es ist ein Elend.<br />
Brigitte Meiners, Facebook<br />
Autos sind halt doch das Wichtigste<br />
in Deutschland, noch wichtiger als<br />
die eigene Existenz.<br />
Doreen Tietz, Facebook<br />
Gegen fünf Uhr mindestens<br />
14 bis 25 geparkte Autos<br />
Berlin: „BVGnimmt hundertAutos an<br />
den Haken“ von Peter Neumann<br />
(29. Januar)<br />
Daswirdauch Zeit. Alleine die Dreistigkeit:<br />
In Lankwitz zählt man schon<br />
gegen fünf Uhrmindestens 14 bis 25<br />
geparkte Autos. Sorichtig nach dem<br />
Motto „und jetzt erst recht!“ Es sollte<br />
auch nicht nur im Haltestellbereich<br />
abgeschleppt werden.<br />
AmyRothenburg,per E-Mail<br />
Das Fernsehballett der DDR 1982 in der Sonnabendabendshow „Ein Kessel Buntes“.<br />
Ein Stück Identität der Ostdeutschen<br />
Facebook: „DDR-Tanzensemble: Deutsches Fernsehballett wird Ende<br />
2021 aufgelöst“<br />
(2. Februar)<br />
Ich finde es wirklich großartig, dass sie sich so lange behaupten<br />
konnten und schade darum, dass wieder ein Stück Identität der<br />
Ostdeutschen verloren geht. Sirkka Neumann<br />
DasPublikum stirbt einfach weg. Meine Elternund mich interessiertes<br />
ebenso wenig wie andereinmeinem Alter oder dem meiner Kinder.Ich<br />
gucke eben gern„Criminal Minds“ und ähnlich gute Serien und Filme.<br />
Über 60 Jahre dasselbe zu bringen und vom Publikum denselben Geschmack<br />
zu erwarten, ist eh der baldige Tod. Shiva Braunschweig<br />
Kohleausstieg –die akute Krise ist da<br />
Politik: „Kampf gegen die Kohle“<br />
(3. Februar)<br />
Das Kohleausstiegsgesetz ist zum<br />
Verzweifeln. Acht Mitglieder der<br />
Kohlekommission haben resigniert,<br />
sehen den Kohlekompromiss als<br />
aufgekündigt an und vermissen bei<br />
der Bundesregierung einen Fahrplan<br />
für die Steigerung erneuerbarer<br />
Energien im Stromsektor. Warum<br />
verbrennen wir 20 weitere Jahre<br />
Kohle,wenn wir uns damit das Wasser<br />
abgraben und noch mehr die<br />
Erdüberhitzung ankurbeln? Weil die<br />
Kohle nicht schnell durch andere<br />
Energien ersetzt werden kann? Nun,<br />
in Krisen- und Kriegszeiten musste<br />
man immer mit weniger Energie<br />
auskommen. Viele wollen aber nicht<br />
wahrhaben, dass die akute Krise da<br />
ist, nachdem es schon lange einen<br />
Krieg gibt: den gegen die Natur, bei<br />
dem wir Menschen den Kürzeren<br />
ziehen. Noch wird bei uns so viel<br />
Energie für nicht Lebensnotwendiges<br />
aufgewendet, wird soviel Überflüssiges<br />
produziert.<br />
Verena Walter,Berlin-Schöneberg<br />
Ich bin sehr frustriert über die Entscheidung<br />
der Bundesregierung zu<br />
Kohlefrage, bzw. zur Frage nach unserer<br />
Zukunft angesichts der angespannten<br />
Umweltproblematik. Ich<br />
bin Bürgerin eines der reichsten,<br />
(und scheinbar) demokratischsten<br />
Länder der Erde und möchte es nicht<br />
hinnehmen, dass die meisten Kohlekraftwerke<br />
erst zwischen 2029 und<br />
2038 abgeschaltet werden.<br />
ElkeLehnst, per E-Mail<br />
Eigentlich müsste es „Kohleausstiegsbremsegesetz“<br />
heißen. Ich<br />
hatte gehofft, dass die Bundesregierung<br />
durch die Einsetzung der Kohlekommission<br />
das Engagement der<br />
Zivilgesellschaft in ihre Entscheidungsfindung<br />
mit einbezieht. Stattdessen<br />
wird der aufwendig erarbeitete<br />
Kompromiss der Kommission<br />
durch das Kohleausstiegsgesetz zugunsten<br />
der Interessen der ProfiteureamKohlegeschäft<br />
(RWE, LEAG,<br />
MIBRAG) über Bord geworfen.<br />
Insbesondere Herr Altmaier hat<br />
es im gleichen Zugunter der Richtlinienkompetenz<br />
der Kanzlerin über<br />
Jahre geschafft, den Fortschritt bei<br />
der Entwicklung der erneuerbaren<br />
Energien weitgehend abzuwürgen.<br />
Deutschland landet bei dieser Umweltpolitik<br />
aktuell auf den hinteren<br />
Rängen in Europa.<br />
Fazit: Die Anstrengungen der Zivilgesellschaft<br />
für eine Klimawende<br />
müssen wohl noch deutlich verstärkt<br />
werden, wenn die bisherigen Aktionen<br />
von Hunderttausenden Bürgerinnen<br />
und Bürgernbei der Bundesregierung<br />
bisher nur auf diese Resonanz<br />
gestoßen ist.<br />
Bodo Viebahn, Berlin-Zehlendorf<br />
Selbstverständlich wäreesbesser gewesen,<br />
man hätte das KraftwerkDatteln<br />
4nie gebaut. Aber nun steht es<br />
mal da. Ob es in Betrieb geht oder<br />
nicht, hat bei den weltweiten CO 2 -<br />
und HG-Emissionen keine Bedeutung.<br />
Wohl aber die investierte Arbeit,<br />
das verbrauchte Material und<br />
das investierte Geld in Deutschland.<br />
Es ist in diesem Einzelfall nicht vernünftig,<br />
den Abriss zu fordern, weil<br />
die BürgerInnen in NRW und darüber<br />
hinaus die Zeche dafür bezahlen<br />
müssten.<br />
Rolf Dombrowsky, Dortmund<br />
Ichbin sehr beeindruckt vonden Initiativen<br />
der Jugendlichen zum Kohleausstieg<br />
und für eine saubere Zukunft.<br />
Ichbin traurig über das Ergebnis<br />
der Kohleausstiegsverhandlungen.<br />
20 Jahre soll es dauern, bis das<br />
letzte Kohlekraftwerk abgeschaltet<br />
wird. Dasist wirklich sehr „weitsichtig“,<br />
aber für die Umwelt verantwortungslos.<br />
Eswär gut, auf die Jugend<br />
zu hören. Wasgibt es nun noch für<br />
Argumente, ein Elektroauto zu kaufen?<br />
Es ist schließlich egal, ob ich den<br />
fossilen Brennstoff direkt im Auto<br />
Die DDR hatte hervorragende Ballett-Ensembles und ebenso grandiose<br />
Choreografen. Es ist kaum noch was von übrig geblieben.<br />
Schade,alles unwiederbringlich weg.<br />
Elly VonHohenberg<br />
Sehr bedauerlich, ich habe sie immer gerne gesehen. Ebenso wie ich<br />
die großen Samstagabendshows vermisse.Gesine Bernotat<br />
Seien wir mal ehrlich, die Zeit großer Samstagabendfernsehshows, in<br />
denen solche Acts auftreten könnten –inder Form,wie sie es taten, als<br />
sie gegründet wurden –sind vorbei. Ramona Trenkler<br />
verbrenne oder mit Strom fahre, der<br />
aus fossilen Energieträgern erzeugt<br />
wird. Schade,dass es nicht mehr Engagement<br />
bei Politikern und Parteien<br />
für eine saubere Zukunft gibt.<br />
Es ist dies nur die Fortsetzung bekannter<br />
Mechanismen.<br />
Klaus Amberger,Berlin-Mahlsdorf<br />
Der Mensch an sich ist krank oder<br />
einfach nur dumm! Anders kann ich<br />
es mir nicht erklären.Warumwerden<br />
wegen einiger Tonnen Braunkohle<br />
funktionierende Ökosysteme und<br />
ganze Siedlungen plattgemacht?<br />
Warum wird inZeiten der Klimaerwärmung,<br />
dem Ausstieg aus der<br />
Atomenergie, der Verringerung des<br />
CO 2 -Ausstoßes auf diesen überaus<br />
dreckigen Brennstoff zurückgegriffen?<br />
Wir erleben gerade die Auswirkungen<br />
unseres jahrzehntelangen,<br />
hemmungslosen Energieverbrauchs!Wiralle<br />
stöhnen, wir alle erkennen<br />
die Folgen: Sommer werden<br />
immer wärmer, Pflanzen vertrocknen,<br />
Waldbrände wüten, Talsperren<br />
sind leer. Trotzdem ist es wichtiger,<br />
dass es Großkonzernen ein paar weitere<br />
Jahre gut geht. Natürlich muss<br />
auch unser aller Energieverbrauch<br />
sinken. So wie bisher kann es nicht<br />
weitergehen, denn letztlich bleibt<br />
die Umwelt auf der Strecke.<br />
Achim Bothmann, Nordstemmen<br />
Ich beziehe bereits seit 18 Jahren<br />
mein Warmwasser umweltfreundlich<br />
von der Solarthermie-Dachanlage,<br />
inden Monaten Mai bis September<br />
ausschließlich. Für Küche,<br />
Bad, Waschmaschine und Heizung.<br />
Nach wenigen Jahren hatte sich die<br />
Investition bereits durch Strom- und<br />
Heizöleinsparung amortisiert. Das<br />
hätte sich Vattenfall mal anschauen<br />
können. Aber man freut sich natürlich<br />
über jegliche Einsicht. Da besteht<br />
vielleicht auch für den baldigen<br />
Kohleausstieg noch Hoffnung?<br />
Günter Warnecke,<br />
Berlin-Zehlendorf<br />
DPA<br />
Nicht im Rahmen einer<br />
demokratischenDiskussion<br />
Berlin: „Wir müssen Schloss und Palast<br />
erklären“, von Maritta Tkalec<br />
(31. Januar)<br />
Herr Dorgerloh hält es für notwendig,<br />
etwas miteinander auszuhandeln<br />
und nach langen Diskussionen<br />
demokratisch zu entscheiden. Doch<br />
er stellt auch fest, dass die Verantwortlichen<br />
in seiner Stiftung festgestellt<br />
haben, dass es aus funktionalen,<br />
technischen und konzeptionellen<br />
Gründen nicht möglich ist, die<br />
Gläserne Blume im Schlossneubau<br />
wieder aufzustellen. Diese Entscheidung<br />
fand eben nicht im Rahmen einer<br />
demokratischen Diskussion<br />
statt, sondern wurde, öffentlich<br />
nicht nachvollziehbar, von wenigen<br />
Entscheidungsträgerngetroffen. Die<br />
öffentliche Diskussion fand erst<br />
nach Bekanntwerden dieser Entscheidung<br />
statt und ist, wie man aus<br />
der Fragestellung des Interviewers<br />
ersieht, nicht beendet. So wird daraus<br />
kein Ort für kulturelle Vielfalt<br />
und Demokratie.<br />
Klaus Ewert, per E-Mail<br />
Verbannung der Gläsernen<br />
Blume aus dem Schloss<br />
Der Abriss des Palastes der Republik<br />
erinnert mich in beschämender<br />
Weise an das hasserfüllte Kultur-Banausentum,<br />
das Walter Ulbricht mit<br />
dem Abriss des <strong>Berliner</strong> Schlosses an<br />
den Taglegte. Nur erscheint der Abriss<br />
des Palastes der Republik noch<br />
peinlicher, weil er in einem demokratischen<br />
Staat durchgeführt<br />
wurde. Dem schließt sich die Verbannung<br />
der originalen Gläsernen<br />
Blume aus dem neuen Schloss nahtlos<br />
an. Deshalb fordere ich nachdrücklich<br />
die Aufstellung der originalen<br />
Gläsernen Blume im <strong>Berliner</strong><br />
Schloss,umdieWürde des Ortes und<br />
seiner Geschichte zu bewahren.<br />
Joachim Bohm, per E-Mail<br />
Die EU, dieser alte, zahnlose<br />
und schwerfällige Tiger<br />
Seite 3: „Neue Zeitrechnung“ von Axel<br />
Veiel<br />
(3. Februar)<br />
UK hat die EU verlassen, diesen alten,<br />
zahnlosen und schwerfälligen<br />
Tiger,der nicht einmal diese unsägliche<br />
Zeitumstellerei beenden konnte.<br />
Boris Johnson kam, sah und siegte<br />
auf Etappen: „Get Brexit done, good<br />
luck UK!“<br />
Riggi Schwarz,<br />
Büchenbach<br />
Bedrohung geht von denen<br />
aus, die KI anwenden<br />
Netzwerk: „Der ewige Zweifel“ von Adrian<br />
Lobe<br />
(21. Januar)<br />
Bei Künstlicher Intelligenz (KI) wird<br />
immer das Bild des Emotionalen bemüht,<br />
jemand, der Angst vor Robotern<br />
hat. Aber bei allen Techniken<br />
geht die potenzielle Bedrohung von<br />
denen aus, die sie anwenden oder<br />
beherrschen. Nicht der Algorithmus<br />
ist böse, sondern sein Anwender,<br />
wenn mit ihm Ungleichheit und Ungerechtigkeit<br />
und soziale Gleichgültigkeit<br />
zugunsten von Gewinnmaximierung<br />
betrieben werden. Die<br />
Sorge–nicht die Angst –gilt einer digitalisierungshörigen<br />
Politik, die ihren<br />
Mangel an Sachkompetenz mit<br />
Willfährigkeit ausgleicht und auf ihre<br />
gut geschulten Berater hört. Demgilt<br />
die Verunsicherung, die Sie konstatieren,<br />
dass es keine Instanz gibt, die<br />
die technologischen Eigendynamiken<br />
marktbeherrschender Konzerne<br />
auf Augenhöhe begleitet und notfalls<br />
beschränkt zum Nutzen der Gesellschaft,<br />
der Individuen, der Schwachen.<br />
Bei der Elektrifizierung stellte<br />
sich die Frage nach dem Nutzen für<br />
den Einzelnen weniger als bei der<br />
Digitalisierung oder dem Einsatz<br />
von künstlicher Intelligenz. Es gab<br />
bei allen Stufen des „Fortschritts“<br />
auch Verlierer des Wandels, aber die<br />
Dimensionen haben sich derart verändert,<br />
wodurch Menschen ihr Auskommen<br />
erwirtschaften können,<br />
und wodurch die Gewinne erzielt<br />
werden, da kann eine Politik nicht<br />
zusehen und darauf hoffen, dass es<br />
der Marktschon richten wird.<br />
Petra Viek,<br />
per E-Mail<br />
Der Einsatz von Landminen<br />
ist einfach unmenschlich<br />
Politik: „US-Militär setzt künftig wieder<br />
Landminen ein“<br />
(3. Februar)<br />
Die Meldung über die Ankündigung<br />
der USA-Regierung, wieder Landminen<br />
einzusetzen, hat mich zutiefst<br />
erschüttert. Der Einsatz von Landminen<br />
ist verbrecherisch und unmenschlich.<br />
Bei meinen Besuchen<br />
in den FlüchtlingslagerninderWestsahara<br />
habe ich selbst die Folgen<br />
dieser furchtbaren Waffe gesehen.<br />
Noch immer lauern imSand der Saharaentlang<br />
des Sandwalles,der die<br />
befreiten vonden marokkanisch besetzten<br />
Gebieten der Westsahara<br />
trennt, die Überbleibsel des Westsaharakonfliktes,<br />
Artillerieblindgänger<br />
und vorallem Landminen.<br />
Hirten mit ihren Tierherden und<br />
Kinder sind heute die unschuldigen<br />
Opfer. Landminen gehören für immer<br />
aus den Arsenalen aller Armeen<br />
verbannt!<br />
Rolf Schneider,<br />
Berlin-Treptow<br />
Politiker,die aktiv handeln,<br />
sich nicht wegducken<br />
Titel: „FalkoLiecke–ein Politiker in<br />
Gefahr“ von Lutz Schnedelbach<br />
(3. Februar)<br />
So einen mutigen Politiker muss<br />
man unterstützen und schützen!<br />
Man findet sie nicht sehr oft: Politiker,<br />
die nicht nur verbal Flagge zeigen,<br />
sondern aktiv handeln, gegen<br />
Missstände vorgehen, sich nicht<br />
wegducken, offen und praktisch gegen<br />
Kriminelle vorgehen. Sie haben<br />
unsereSympathie verdient und sollten<br />
beispielgebend sein.<br />
Marion Tobias,<br />
per E-Mail
26 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />
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Wissenschaft<br />
Viele Bären werden zum Winter müde und ziehen sich zur Ruhe zurück.<br />
IMAGO IMAGES/STRUSSFOTO<br />
Dauerliegen ohne Muskelschwund<br />
VieleBären halten Winterschlaf. Erstaunlich ist, wie fit siedanach sind. Erkenntnisse über ihre Körpervorgänge sollen künftigen Therapien bei Menschen dienen<br />
VonKerstin Viering<br />
Dieser braunhaarige Patient<br />
würde wohl jedem<br />
Hausarzt die Schweißperlen<br />
auf die Stirn treiben.<br />
Denn einen ungesünderen Lebensstil<br />
kann mansich kaum vorstellen.<br />
Nicht nur, dass der Kerl sich im<br />
Herbst ein massives Übergewicht angefressen<br />
hat. Nein, er hat auch noch<br />
alle sportlichen Aktivitäten eingestellt<br />
und sich monatelang auf die faule<br />
Haut gelegt. Herz-Kreislauf-Probleme,<br />
Muskel- und Knochenschwund,<br />
Diabetes, wund gelegene<br />
Stellen –die Liste der dadurch drohenden<br />