Mitteldeutsche Wirtschaft Ausgabe 2/2020
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Das Mitgliedermagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
Schwerpunkt: Kleinunternehmen
Meister im Multitasking
Wie Kleinunternehmer alles im Griff
behalten - plus Tipps für erfolgreiche
Gründung und Entwicklung (S. 26)
„Den Stecker nicht herausziehen!“
Wie sich IHK und Handwerkskammer
auf ihrem Neujahrsempfang für
Versorgungssicherheit einsetzen (S. 6)
Zuwanderung als Chance
Wie Firmen ausländische
Fachkräfte gewinnen
können (S. 11)
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editorial
Lassen Sie uns mal machen!
Diese Überschrift könnte das Motto nicht nur für dieses Editorial,
sondern für die gesamten kommenden 20er Jahre sein. Und zwar
in mehrfacher Hinsicht:
1. Nur Mut!
Unternehmer sind die Triebkraft der Wirtschaft. Wirtschaftlich
auf eigenen Beinen zu stehen, erfordert Mut – jeden Tag Neues
zu wagen ebenso. Noch mehr unternehmerischer Mut täte sicher
gut. Mehr Unternehmer braucht das Land! Allerdings wagen immer
weniger Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit. Die
Zahl der jährlichen Neugründungen hat sich im vergangenen
Jahrzehnt nahezu halbiert. Zugleich wird es für die Gründer der
1990er Jahre immer schwerer, einen Nachfolger zu finden.
Die Zurückhaltung ist verständlich. Rund drei Viertel der neu gegründeten Unternehmen
überstehen die ersten fünf Jahre nicht. Der Rucksack an Schwierigkeiten, den Starter
schultern müssen, ist unnötig schwer. Abhilfe schaffen könnte der eine oder andere
Kniff, den wir im vorliegenden Heft aufzeigen.
Prof. Dr. Steffen Keitel, Präsident der
Industrie- und Handelskammer
Halle-Dessau und Prof. Dr. Thomas
Brockmeier, Hauptgeschäftsführer
2. Für die Freiheit
Vorschriften, Abgaben und auch das oft negative öffentliche Meinungsbild engen die
unternehmerischen Freiheiten immer weiter ein. Dabei waren es doch maßgeblich Sie,
die Unternehmerinnen und Unternehmer unserer Region, die mit Ihren Betrieben die
Wirtschaft hierzulande in den vergangenen 30 Jahren erfolgreich aufgebaut haben.
So manche Vorschrift von heute hätte den Gründergeist wohl auch damals schon
vertrieben … „Lassen Sie uns mal machen!“ rufen wir deshalb in Ihrem Namen Politik,
Verwaltung und Gesellschaft zu. Denn das hat in der Geschichte bisher immer besser
funktioniert als jede staatlich gelenkte Wirtschaft.
3. Mit starker Stimme
Sie haben ein Recht darauf, dass diese Tatsache nicht in Vergessenheit gerät. Ihre Interessen
sollen mit der Kraft des Arguments eingebracht werden – auch darauf haben Sie
ein Recht! Beispiel Braunkohleausstieg: Natürlich wird diese Region ihren Beitrag zum
CO 2
-Abbau leisten – nach der De-Industrialisierung der vormaligen DDR-Wirtschaft
übrigens schon zum zweiten Mal. Aber wir machen uns für eine Perspektive mit sicherer
und bezahlbarer Energie für die Region ebenso stark wie für die strukturelle Weiterentwicklung
unserer Wirtschaft.
Das muss immer wieder gesagt werden. Lassen Sie uns mal machen!
Prof. Dr. Steffen Keitel
Prof. Dr. Thomas Brockmeier
Die „Mitteldeutsche Wirtschaft“ ist das
Magazin der IHK Halle-Dessau. Wir
informieren hier über Themen, die aus
Sicht der IHK für die Wirtschaft unserer
Region relevant oder für Sie als
Unternehmerin und Unternehmer
nützlich sein könnten. Als IHK-Mitglied
erhalten Sie das Heft regelmäßig.
Wie gefällt Ihnen die neue
„Mitteldeutsche Wirtschaft“?
Auf Ihre Rückmeldung unter
miwi@halle.ihk.de sind wir gespannt.
Dort können Sie uns übrigens auch
mitteilen, wenn Sie das Magazin
zukünftig nicht in der gedruckten
Version, sondern nur online unter
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lesen möchten.
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 1
26
Meister im Multitasking
Praxistipps für Kleinunternehmer
6
„Ausbau Ost“
Neujahrsempfang von IHK und Handwerkskammer:
Der Bundeswirtschaftsminister
zu Besuch in Halle (Saale)
Inhalt
februar 2020
1 EDITORIAL
4 BLICK ins land
48 veranstaltungen
50 BÖRSEN
52 Wir für sie
54 BESCHLÜSSE
56 IMPRESSUM
IHK-Service schnell gefunden:
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Mehr Infos online
Querverweis im Inhalt
WIRTSCHAFT
& REGION
6
Was – Wann – Wo
Neujahrsempfang von IHK und Handwerkskammer
– und weitere Nachrichten
10
Zahlen – Daten – Fakten
Lage gut, Ausblick pessimistisch:
Die Konjunktur in Sachsen-Anhalt
11
Fachkräfte
Zuwanderung als Chance
Top-Ausbildungsbetrieb aus Köthen
24
Branchenfokus
Wissenswertes zur Dienstleistungswirtschaft
schwerpunkt:
Meister im Multitasking
26
Musicals zum Dessert
Vom Start-up zum Millionenprojekt
Hilfe für Einzelkämpfer
100 Tipps für Kleinunternehmer
Wo unterstützt der Steuerberater
Umsatz verdreifacht,
Arbeitsplätze geschaffen
Acht Dinge, die sich 2020 ändern
2
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
11
Zuwanderung als Chance
Ausländische Fachkräfte gewinnen
41
Neue Regelungen
für Ausbildungsbetriebe
WIRTSCHAFT
& ENGAGEMENT
35
Ausschüsse und Arbeitskreise
Aktuelle Themen aus den Gremien:
Regeln für wassergefährdende Stoffe
Kundenzufriedenheit im Tourismus
Maklerkosten-Splitting
37
Interessenvertretung
Neue Regeln beim Immobilienverkauf
38
Vollversammlung
Netzwerk IHK-Ehrenamt:
Stephanie Brauer engagiert sich in der
Vollversammlung
WIRTSCHAFT
& PRAXISWISSEN
40
Recht
Rechtsprechungssplitter
Neue Regelungen für Ausbildungsbetriebe
Weiterbildungspflicht für Versicherungsvermittler
und -berater
„Rückvermeisterung“ – Was bedeutet sie für
IHK-Unternehmen?
45
Energie und Umwelt
Neue Onlinedatenbank
46
Finanzierung und Förderung
Mehr Geld für Forschung in Unternehmen
Zuschüsse für innovative Produkte
38
Netzwerk IHK-Ehrenamt: Stephanie Brauer
engagiert sich in der Vollversammlung
46
Mehr Geld für Forschung
Personalausgaben steuerlich
fördern lassen
Die Mitteldeutsche Wirtschaft im Web:
https://miwi.halle.ihk.de/
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 3
lick ins land
4
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
Glück gehabt!
Beim Neujahrsempfang von IHK und Handwerkskammer in der Georg-Friedrich-Händel-
Halle in Halle (Saale) mischten sich die Schornsteinfegermeister Jens Malcherczyk, Lars
Hermann und Frank Hampe (v. l. n. r.) unter die 650 Gäste aus Wirtschaft,
Politik und Gesellschaft. Sie waren als Glücksbringer engagiert. Somit dürfte 2020 für
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der die Industrie- hallesche und Gastronomin Handelskammer Christina Halle-Dessau Lich (l.) ein 02/2020 besonders glückliches Jahr werden! 5
WIRTSCHAFT & REGION
was – wann – wo
„Den Stecker nicht wieder herausziehen!“
Hochrangiger Besuch beim dritten gemeinsamen
Neujahrsempfang von Handwerkskammer
und IHK Ende Januar: Bundeswirtschaftsminister
Peter Altmaier diskutierte mit
Unternehmerinnen und Unternehmern, wie
der „Ausbau Ost“ nach dem Braunkohleausstieg
weitergehen kann.
Die beiden Präsidenten Prof. Dr. Steffen Keitel
von der IHK und Thomas Keindorf von der
Handwerkskammer machten deutlich, wie
wichtig eine sichere und bezahlbare Energieversorgung
für die Unternehmen der Region
ist: Mit dem Ende der Braunkohleverstromung
drohe Berlin, „vielen unserer Industriebetrieben
den Stecker herauszuziehen“,
warnte der IHK-Präsident. Wenn die Lücke
zwischen der gesicherten Leistung aus Windund
Sonnenenergie und der erforderlichen
Grundlast nicht geschlossen wird, dann
könnten die Lichter in der Zukunft bei „kalter
Dunkelflaute“ öfter einmal ausgehen. Da
wurde es finster im Saal – allerdings zunächst
einmal nur für eine Einlage.
einzusetzen. Das Gesetz, mit dem die vom
Kohleausstieg betroffenen Reviere gefördert
werden sollen, befindet sich im Bundestag.
Die IHK tritt dafür ein, vor allem die Unternehmen
in den betroffenen Revieren stark zu machen
– damit diese neue Arbeitsplätze schaffen
können. „Wenn wir ehrlich sind, dann
leistet das ‚Strukturstärkungsgesetz‘ in seiner
bisherigen Form leider keinen nennenswerten
Beitrag“, hob der IHK-Präsident hervor.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier:
„Wir wollen nicht Umwelt- und Klimaschutz
um jeden Preis – koste es, was es wolle!“
Beim Blick ins Jahr 2040 leuchteten die
beiden Präsidenten ihre Rednerpulte mit
Grubenlampen aus.
Bessere Unternehmensförderung unverzichtbar
Als das Licht wieder anging, ermutigten die
beiden Präsidenten den Bundeswirtschaftsminister,
sich für eine echte Unternehmensförderung
im sogenannten Strukturstärkungsgesetz
Festredner Bundesminister Altmaier versicherte
der Region seine Unterstützung. Den
rund 650 Gästen im Saal aus Politik, Wirtschaft,
Wissenschaft und Verwaltung rief er
zu: „Wir haben nicht nur die energiewirtschaftliche
Sicht der Dinge im Blick, sondern
gestalten den Umbauprozess in den betroffenen
Kohleregionen aktiv und zukunftsgerichtet
mit. Keiner wird zurückgelassen: Wir sichern
die Beschäftigten über das Instrument
des Anpassungsgeldes zusätzlich ab und stellen
hierfür bis zu 4,8 Milliarden Euro zur Verfügung.“
Die beiden Präsidenten gaben dem
Bundesminister mit auf den Rückweg nach
Berlin: „Wir nehmen Sie beim Wort!“
IHK-Präsident Prof. Dr. Steffen Keitel (l.) und Bundesminister
Peter Altmaier (Mitte) zollten Ministerpräsident
Dr. Reiner Haseloff ihren Respekt: Der sachsen-anhaltische
Regierungschef hatte sich vehement und erfolgreich dafür
eingesetzt, das Kraftwerk in Schkopau nicht vorzeitig
abzuschalten.
IHK Halle-Dessau
Leiterin Büro Präsident
und Hauptgeschäftsführer
Cordula Henke
Tel. 0345 2126-245
chenke@halle.ihk.de
6
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
WIRTSCHAFT & REGION
Sachsen-Anhalts
Ernährungswirtschaft
punktet in
Berlin
Smoothies aus gefriergetrockneten Früchten,
alkoholfreier Wein oder blaues Bier aus Algen
– Sachsen-Anhalt ist Vorreiter, was innovative,
gesunde und nachhaltige Nahrungsmittel
betrifft. Das zeigte sich einmal mehr auf der
Grünen Woche in Berlin (17. bis 26. Januar
2020). 102 Aussteller aus dem Ernährungsgewerbe
und dem Tourismus beteiligten sich an
der weltgrößten Verbrauchermesse. Mit vielen
Neuentwicklungen wolle Sachsen-Anhalt zeigen,
dass seine Produkte „qualitativ spitze,
aber auch innovativ“ sind, sagte Umweltministerin
Prof. Dr. Claudia Dalbert (Grüne), die
gleich zwei Bio-Regionalpreise übergeben
konnte: an das Unternehmen Hülsenreich für
seine gerösteten Kichererbsen und an NutriPur
für seine veganen Frucht-Softies. Dalbert betonte
auch die Bedeutung des Ernährungsgewerbes
für das Land. Rund 22.500 Menschen
arbeiten demnach in der Branche, die laut Statistischem
Landesamt 2018 rund 7,5 Millionen
Euro Umsatz erzielte – etwa 18 Prozent des
Gesamtumsatzes im Verarbeitenden Gewerbe.
Drei Fragen an…
Hans Albrecht Zieger, im Vorstand des Netzwerks Ernährungswirtschaft
Sachsen-Anhalt und Aussteller auf der Grünen Woche
Auf der Grünen Woche
waren zahlreiche Verbraucher
und Fachbesucher
vertreten – wie
kamen die Produkte
made in Sachsen-Anhalt
denn an?
Hans Albrecht Zieger:
Ausgesprochen gut! International,
aber auch
bei Besuchern aus Berlin
und dem Umland.
Man merkt, die Verbraucher
setzen sich verstärkt mit gesunder und
bewusster Ernährung auseinander. Außerdem
haben sie Interesse an neuen Produkten.
Die Grüne Woche ist daher ideal, um
Neuheiten vorzustellen.
Die Exportzahlen der Ernährungswirtschaft
im Land haben sich positiv entwickelt –
woran liegt das?
Zieger: Zum einen an der guten Qualität
der Produkte, zum anderen an dem hohen
Grad an Lebensmittelsicherheit, den unsere
Produzenten aufgrund der eingeführten
Standards bieten. Dies erzeugt
internationale Nachfrage,
wodurch wir in der
Lage sind neue, auch preislich
attraktivere Märkte zu
erschließen.
Wie wollen die Betriebe
international noch stärker
durchstarten?
Zieger: Dafür ist es erforderlich,
mit guten Präsentationskonzepten
auf den
führenden Lebensmittelmessen der Zielmärkte
aufzutreten. Dazu braucht es aber
auch die notwendige Unterstützung von
Landesseite, denn diese Maßnahmen sind
mit erheblichen Kosten verbunden. Gleichzeitig
sind wir Hersteller auf möglichst
niedrige Handelsbarrieren und weitestgehend
offene Märkte angewiesen. Die aktuellen
politischen Tendenzen laufen jedoch
eher in eine andere Richtung. Hier wünschen
wir uns mehr Dialog und eine Entspannung
der wirtschaftspolitischen Entwicklung.
Innovativ, gesund und
nachhaltig produziert:
auf der Grünen Woche
zeigten die sachsenanhaltischen
Hersteller,
dass sie auch international
in der ersten Liga mitspielen.
Beim Besuch von
Wirtschaftsminister
Prof. Armin Willingmann
erläuterten ihm die ausstellenden
Firmen ihre
Exportstrategien: Während
einige mit neuen Produkten
ihre Märkte erweitern,
richten andere die Verpackungen
und Produktnamen
ihrer Verkaufsschlager
für den Export neu
aus. In jedem Fall zähle
„made in Germany“
weiterhin als herausragendes
Qualitätssiegel.
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 7
WIRTSCHAFT & REGION
IHK gibt Orientierung
zu Gewerbemieten
Der mittlere Wert für Büromieten liegt im
Landkreis Anhalt-Bitterfeld bei einem
Quadratmeterpreis von 5,48 Euro ohne
Nebenkosten. Für Einzelhandelsflächen
hingegen beträgt der Zentralwert 6,19
Euro pro Quadratmeter. Für Dessau-Roßlau
gelten entsprechend 5,10 Euro bzw.
5,78 Euro, für den Salzlandkreis 5,40
Euro bzw. 7,00 Euro und für den Landkreis
Wittenberg 8,51 Euro bzw. 6,54 Euro.
Dies ist ein Ergebnis des Orientierungsrahmens
für Gewerbemieten, den die IHK
jetzt neu aufgelegt hat.
Der kostenfreie Orientierungsrahmen für
Gewerbemieten steht unter www.halle.ihk.de,
Dok.-Nr. 4496752 zum Abruf bereit.
Leichter gründen
Vom Geschäftsmodell über den Businessplan
bis zur Finanzierung: Die bundesweite „Gründerplattform“
ebnet den Weg zum eigenen
Unternehmen. Ab sofort sind die Gründungsberatungen
und Fördermittelinformationen
sowie die Veranstaltungshinweise der IHK
Halle-Dessau Teil dieses kostenfreien Onlineangebots
von Bundeswirtschaftsministerium
und Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Als
regionaler Partner der Plattform steht die IHK
ratsuchenden Gründern zudem mit vielfältigem
Expertenwissen zur Seite. Letztlich sollen
so mehr Jungunternehmer den Schritt in die
Selbstständigkeit wagen. Denn laut IHK hat
sich die Zahl der Neugründungen im südlichen
Sachsen-Anhalt zwischen 2009 und
2019 jährlich von 7.800 auf 4.600 reduziert.
Welche Herausforderungen die Gründerinnen
und Gründer speziell in und um Halle (Saale)
zu bewältigen haben, zeigt auch die Gründerstudie
2019 „Metropolregion Halle“ der Commerzbank:
So finanzieren vier von fünf hiesigen
Gründern ihr Start-up allein. Knapp die
Hälfte startet mit weniger als 20.000 Euro.
Bürokratie ist demnach die größte Hürde bei
der Gründung – und Fachkräftemangel das
größte Hindernis bei der Weiterentwicklung
der Firma. Trotz Startschwierigkeiten: Knapp
zwei Drittel aller Gründer in Halle (Saale) würden
sich noch einmal selbstständig machen.
https://gruenderplattform.de
Innovative Ideen gesucht
Quelle: Metropolregion Halle, Gründerstudie 2019
Bereits am 11. März endet die Anmeldefrist
für den IQ Innovationspreis Mitteldeutschland
2020. Gefragt sind neuartige
Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen
aus den Clustern Automotive, Chemie/
Kunststoffe, Energie/Umwelt/Solarwirtschaft,
Informationstechnologie und Life
Sciences. Wer Innovationen für biologisch
abbaubare Kunststoffe zur Produktreife
geführt hat, kann sich bis zum 30. April
2020 für den internationalen BIOPOLY-
MER Innovation Award 2020 bewerben.
Berufsorientierung auf Augenhöhe: Die IHK-Azubis (Bildmitte) beraten bei
der Messe „Chance“ in Halle (Saale) im Januar Gleichaltrige.
www.iq-mitteldeutschland.de
www.polykum.de/biopolymer-award
8
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 9
WIRTSCHAFT & REGION
Zahlen Daten Fakten
Lage gut – Ausblick pessimistisch
Immer zu Jahresbeginn legt die Landesarbeitsgemeinschaft
der beiden sachsenanhaltischen
Industrie- und Handelskammern
ihren gemeinsamen Konjunkturbericht
vor. Botschaft diesmal: Der Abwärtstrend, der
schon 2018 begonnen hatte, setzte sich im
vergangenen Jahr fort. Ende 2019 war die
Stimmung der sachsen-anhaltischen Unternehmen
in der IHK-Konjunkturumfrage so
trübe wie schon lange nicht mehr. Fünfjahrestief!
Der Geschäftsklimaindex ist auf den niedrigsten
Wert seit 2015 gefallen. Hier wird gegeneinander
gerechnet, wie die rund 900 befragten
Unternehmen im Land ihr aktuelles
„
Die Wirtschaft im Land hat im
vergangenen Jahr konjunkturell
weiter an Fahrt verloren. Eine
Aufhellung ist auch 2020 nicht zu
erwarten. Zu groß erscheinen die
anstehenden Herausforderungen:
Braunkohleausstieg,
Veränderungen in der
Automobilzulieferindustrie,
globale politische Spannungen
und der bevorstehende Brexit.“
Klaus Olbricht
Präsident der IHK Magdeburg
Geschäft und ihre Zukunftsaussichten einschätzen.
Dabei ist die Lagebewertung gar nicht so
schlecht. Der Bau brummt weiter. Und der
sachsen-anhaltische Handel bewertete sein
Geschäftsjahr 2019 als solide gut. Auch die
Verkehrs- und Logistikunternehmen meldeten
zuletzt gute Geschäfte.
Was allerdings auf die Stimmung drückt, ist
die Perspektive. Deutlich wird das etwa in der
Saisonbereinigter Geschäftsklimaindex
der Gesamtwirtschaft
40
30
20
10
0
-10
-20
2009 2011 2013 2015 2017 2019
2010 2012 2014 2016 2018
Quelle: eigene Berechnungen
Dienstleistungswirtschaft: Die Lage wurde
2019 in dieser Branche meist besser bewertet
als 2018. Aber nach den Geschäftsaussichten
für die kommenden Monate gefragt, überwiegt
der Pessimismus klar. Vor allem Dienstleister,
die für andere Unternehmen tätig
werden, spüren die Verunsicherung, die beispielsweise
auch bei den Industrieunternehmen
auf die Stimmung drückt.
Übrigens war das Bruttoinlandsprodukt
Sachsen-Anhalts im 1. Halbjahr 2019 noch
leicht gestiegen – preisbereinigt um 0,6 Prozent.
Die IHK-Konjunkturexperten rechnen
allerdings nicht damit, dass sich dieser Trend
fortsetzt, sondern dass das Wachstum angesichts
der rückläufigen Entwicklung weiter
sinken wird.
„
Der Arbeits- und Fachkräftemangel
ist das größte Risiko
für die Entwicklung unserer
Mitgliedsunternehmen.
Das kommende Fachkräfteeinwanderungsgesetz
eröffnet
neue Chancen. Damit wir aber
im Wettbewerb um die klugen
Köpfe bestehen, brauchen wir
im Land transparente und
einheitliche Prüfverfahren.
Und natürlich müssen wir
ausländische Fachkräfte von der
Attraktivität des Standorts
überzeugen.“
Prof. Dr. Steffen Keitel
Präsident der IHK Halle-Dessau
IHK Halle-Dessau
Standortpolitik
Danny Bieräugel
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10
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
FACHKRÄFTE
Zuwanderung als Chance
Ausländische Fachkräfte gewinnen: Viele heimische Unternehmen können ihren
Personalbedarf längst nicht mehr decken. Die gezielte Einwanderung von
ausländischen Fachkräften könnte hier Abhilfe schaffen. Rechtsgrundlage ist das
Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das am 1. März 2020 in Kraft tritt.
Um dem Mangel an Fachkräften künftig zu
begegnen, werden Unternehmen neben bekannten
und oft bereits ausgeschöpften Rekrutierungskanälen
verstärkt auf die Zuwanderung
aus dem Ausland setzen müssen. Zugang
zum deutschen Arbeitsmarkt erhalten Arbeits-
oben: Samer Alghanim (26) kam Ende 2014 als
Bürgerkriegsflüchtling aus Syrien nach Deutschland.
Zunächst bei der IHK Halle-Dessau als Praktikant beschäftigt,
lernt er heute bereits im zweiten Ausbildungsjahr den Beruf
des Kaufmanns für Büromanagement.
und Fachkräfte dabei im Zuge einer Anerkennung
der im Heimatland erworbenen Bildungsabschlüsse
oder aber indem jungen
Menschen eine Ausbildung mit Jobperspektive
in Deutschland ermöglicht wird.
Erleichterungen für Unternehmen
Hier soll ein von der Bundesregierung 2019
initiiertes Paket an Gesetzen zu Asylrecht, Abschiebungen
und Einwanderung den Weg
bereiten. Mit diesem sogenannten Migrationspaket
wurden insgesamt neun Gesetze
und eine Verordnung verabschiedet, welche
die Beschäftigung und Ausbildung Geflüchteter
sowie die Einstellung ausländischer Fachkräfte
aus einem Drittstaat, also außerhalb
der EU, betreffen. Obwohl sich die Gesetze auf
ganz unterschiedliche Aspekte beziehen, zielen
sie alle hauptsächlich darauf ab, Erleichterungen
für Unternehmen zu schaffen.
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 11
WIRTSCHAFT & REGION
So werden unter anderem Lücken in der
Förderung für Geflüchtete in Ausbildung
und Beschäftigung geschlossen, aber
auch neue Regelungen für die Ausbildungsduldung
erlassen. Daneben soll
das ab März 2020 in Kraft tretende
Fachkräfteeinwanderungsgesetz die Einreisebestimmungen
für qualifizierte Arbeitskräfte
aus dem Nicht-EU-Ausland
erleichtern.
„Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz
- und was Sie dazu wissen
sollten“ - IHK-Veranstaltung am
18. Februar 2020 in Lutherstadt
Wittenberg
Die IHK Halle-Dessau unterstützt diese
neuen Möglichkeiten, qualifizierte
Beschäftigte aus dem Ausland für die
Erfordernisse hiesiger Unternehmen
zu finden und ihnen den Weg nach
Sachsen-Anhalt zu ebnen. 2020 bietet
sie mehrere Veranstaltungen zum
Thema „Finden und Binden von ausländischen
Fachkräften“ an – die
nächste am 18. Februar in Lutherstadt
Wittenberg. Vor dem Hintergrund
des Gesetzespakets werden
Unternehmen hier Wege aufgezeigt,
wie sie vorgehen können und was sie
bei der Einstellung von Zugewanderten
zu beachten haben.
Anzeige
Weitere Informationen unter
www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 157133423
Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz –
die wesentlichen Eckpunkte
Einheitlicher Fachkräftebegriff
Als Fachkraft gelten Personen aus Ländern
außerhalb der EU, die folgende Kriterien erfüllen:
• eine in Deutschland qualifizierte Berufsausbildung
oder
• eine mit einer inländischen qualifizierten
Berufsausbildung gleichwertige ausländische
Berufsqualifikation oder
• einen deutschen, einen anerkannten ausländischen
oder einen einem deutschen
Hochschulabschluss vergleichbaren ausländischen
Hochschulabschluss
Wegfall der Vorrangprüfung
Für Fachkräfte mit anerkannter Berufsqualifikation
und einem konkreten Arbeitsplatzangebot
entfällt die Vorrangprüfung – das heißt,
der Arbeitgeber muss nicht mehr nachweisen,
dass er keinen passenden Deutschen und
auch keinen EU-Bürger für die Arbeitsstelle
gefunden hat. Die Vorrangprüfung gilt jedoch
weiter für den Zugang zur Berufsausbildung.
Wegfall der Positivliste
Des Weiteren entfällt die Begrenzung auf sogenannte
Engpassberufe. Somit muss der
anerkannte Beruf der Fachkraft nicht mehr
auf einer „Positivliste“ der Bundesagentur für
Arbeit stehen.
Erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten
Künftig werden auch die Beschäftigungsmöglichkeiten
erweitert. So muss die qualifizierte
Beschäftigung in Deutschland nicht
mehr genau der Qualifikation entsprechen,
sondern kann artverwandt sein (beispielsweise
kann eine Bäckerin auch als Konditorin
arbeiten).
Qualifizierungsmaßnahmen
Verbesserungen gibt es auch bei der Durchführung
von Qualifizierungsmaßnahmen in
Deutschland. Bei Vorliegen eines geprüften
ausländischen Abschlusses lassen sich Anerkennungsverfahren
zum Beispiel im Rahmen
von Vermittlungsabsprachen der Bundesagentur
für Arbeit vollständig im Inland
durchführen.
Beschleunigte Verfahren
Ferner können durch gebündelte Zuständigkeiten
bei zentralen Ausländerbehörden und
beschleunigte Verfahren für Fachkräfte die
Prozesse verkürzt und vereinfacht werden.
IHK Halle-Dessau
International
Katalin Stolzki
Tel. 0345 2126-234
kstolzki@halle.ihk.de
12
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
WIRTSCHAFT & REGION
Wenn ein konkretes Arbeitsplatzangebot, eine
vollanerkannte Berufsqualifikation und, soweit
erforderlich, die Zustimmung der Bundesagentur
für Arbeit vorliegt, können Fachkräfte
in allen Berufen, zu denen sie ihre
Qualifikation befähigt, arbeiten. Darüber hinaus
gibt es Ausnahmen – ein Auszug*:
Voraussetzungen
auf einen Blick
• Fachkräfte ab 45 Jahren benötigen
für eine Einreise zur Beschäftigung
ein Gehalt von mindestens 55 Prozent
der jährlichen Beitragsbemessungsgrenze
in der allgemeinen Rentenversicherung
(2020: 3.795 Euro brutto/
Monat) oder eine angemessene Altersvorsorge.
Somit soll ein Zuzug in
die Sozialsysteme verhindert werden.
• Personen mit einer anerkannten Berufsqualifikation
können ohne Arbeitsplatz
einreisen und sechs Monate
nach einer Arbeit suchen. Voraussetzung
hierfür ist, dass sie über deutsche
Sprachkenntnisse verfügen und
ihren Lebensunterhalt sichern können.
Eine Probebeschäftigung von zehn
Stunden pro Woche ist zulässig.
• Fachkräfte mit ausgeprägten berufspraktischen
Kenntnissen (IT-Berufe)
erhalten auch ohne formale Qualifikation
einen Aufenthaltstitel.
Voraussetzung hierfür ist unter anderem,
dass sie in den letzten sieben
Jahren mindestens drei Jahre einschlägige
Berufserfahrung gesammelt
haben und das Gehalt mindestens 60
Prozent der jährlichen Beitragsbemessungsgrenze
in der allgemeinen
Rentenversicherung beträgt.
Die ausführlichen Regelungen sind zu finden unter
www.halle.ihk.de, Dok.-Nr.: 4683720
Was müssen Unternehmen beachten?
Fragen an Kerstin Majewski,
Ausländerbeauftragte der Agentur für Arbeit Halle:
Ab März 2020 greift das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz
– was bedeutet dies
für Unternehmen?
Kerstin Majewski: Schon heute haben Arbeitgeber
Schwierigkeiten, für bestimmte
Qualifikationen, Regionen und Branchen qualifizierte
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
zu finden. Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz
(FKEG) soll daher eine gezielte und
erhöhte Zuwanderung von qualifizierten
Fachkräften aus Drittstaaten gewährleisten –
insbesondere durch eine weitere Öffnung des
deutschen Arbeitsmarktes und Erleichterungen
im Anerkennungs- und Visaverfahren.
„
Das Gesetz regelt ausschließlich
den Zuzug von Fachkräften und
berührt nicht die Regelungen zur
Einreise ungelernter- oder
geringqualifizierter Personen aus
Drittstaaten in den deutschen
Arbeitsmarkt.“
Wie unterstützt die Agentur für Arbeit Unternehmen
bei der Gewinnung von ausländischen
Fachkräften konkret?
Majewski: Die Agentur für Arbeit Halle unterstützt
als kompetenter Beratungspartner
zu Themen der Fachkräftesicherung. Dazu
können Arbeitgeber jederzeit eine Beratung
beim Ansprechpartner/-in im gemeinsamen
Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit
Halle und des Jobcenters Halle (Saale) in Anspruch
nehmen. Zusätzlich bieten wir kostenfrei
Themenabende rund um diese Fragen
an. Die Bundesagentur prüft zudem bei der
Umsetzung des FKEG die Einhaltung der
Lohn-und Arbeitsbedingungen.
Was müssen Unternehmen bei der Einstellung
von zugewanderten Fachkräften beachten?
Majewski: Der Arbeitgeber muss unter anderem
prüfen, ob der potenzielle Mitarbeiter
die beabsichtigte Beschäftigung auch ausüben
darf. Zudem hat er eine Kopie des Aufenthaltstitels
aufzubewahren. Ab 1. März
2020 sind Unternehmen auch verpflichtet,
die Ausländerbehörde innerhalb einer Frist
von vier Wochen zu informieren, wenn die
Beschäftigung vorzeitig beendet wird.
Es soll demnächst eine zentrale Servicestelle
für die Berufsanerkennung geben. Was hat
es damit auf sich?
Majewski: Die Servicestelle ergänzt bestehende
Beratungsangebote. Sie agiert im Sinne
eines „Second-Level-Supports“. Erstinformationen
werden wie bisher etwa über die
Hotline „Arbeiten und Leben in Deutschland“
gegeben. Die Servicestelle leitet ausländische
Fachkräfte durch das Anerkennungsverfahren
und entlastet zuständige Stellen, unterstützt
Personen bei der Orientierung am Arbeitsmarkt
und der Wahl einer Region in
Deutschland.
Agentur für Arbeit Halle
Kerstin Majewski
Beauftragte für Chancengleichheit
am Arbeitsmarkt (BCA)
Stabsstelle der Vorsitzenden der Geschäftsführung
Schopenhauerstraße 2
06114 Halle (Saale)
Tel. 0345 5249-1426
www.arbeitsagentur.de
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 13
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Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
WIRTSCHAFT & REGION
Mitarbeiter aus Vietnam?
Beim Thema Fachkräfte aus dem Ausland steht immer wieder auch das
südostasiatische Vietnam im Fokus – ein Land mit junger Bevölkerung und
historisch engen Verflechtungen zu Deutschland. Eine Delegationsreise ebnete
den Weg für weitere Kooperationen.
Der vietnamesische Staat steht dem deutschen
Werben um Fachkräfte offen gegenüber. Verspricht
er sich damit doch die Qualifizierung
eines Teils seiner jungen Menschen, von denen
noch heute etwa die Hälfte jedes Jahr ohne
Ausbildung in den lokalen Arbeitsmarkt drängt.
Ein Umstand, der bereits zahlreiche Initiativen
von deutscher Seite auf den Plan gerufen hat,
um jungen Vietnamesen in Deutschland eine
Ausbildung zu ermöglichen – zumeist in Gastronomie
und Pflege, jedoch auch in gewerblichen
Berufen. So gibt es etwa eine Initiative
des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes
Sachsen-Anhalt zur Ausbildung vietnamesischer
Jugendlicher in Berufen rund um Hotellerie
und Gastronomie.
Delegationsreise der regionalen
Wirtschaft
Gründe genug für Wirtschaftsminister Prof.
Armin Willingmann, das Thema näher in den
Blick zu nehmen. Gemeinsam mit Vertretern
aller gewerblichen Kammern des Landes sowie
von Unternehmen und Hochschulen informierte
er sich im Rahmen einer Delegationsreise
im November letzten Jahres zum
Stand deutsch-vietnamesischer Fachkräfteaktivitäten.
Azubis auch für deutschen Markt
Die Delegation besuchte Berufsbildungseinrichtungen
und Universitäten im Großraum
Ho-Chi-Minh-Stadt sowie in der südlichen
Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Prof. Armin Willingmann (l.)
unterhält sich mit dem Rektor des Berufsbildungszentrums Lilama 2, Nguyen Khan Cuong (2. v. r.).
Provinz Binh Dinh. Höhepunkt bildete die Unterzeichnung
eines „Memorandum of Understanding“
zur Unterstützung eines neu in Ho-
Chi-Minh-Stadt zu schaffenden Bildungscampus
Deutschland. Hier sollen junge
Vietnamesen nach deutschen Berufsbildungsstandards
ausgebildet werden – sowohl für
den Fachkräftebedarf in Vietnam als auch für
den deutschen Arbeitsmarkt. Planungen gehen
von jährlich circa 600 Absolventen ab 2025
aus (etwa zwei Drittel davon für einen Einsatz
in Deutschland). Sachsen-Anhalt will hier mit
seinem Expertenwissen an Berufsschulen und
Hochschulen mitwirken und unterstützen.
Kooperation hat Potenzial
Deutlich wurde, dass Vietnam in der Berufsausbildung
Partner sein möchte und kann.
Jedoch ist kurzfristig, durch das
bislang nur wenig ausgebaute
Berufsbildungssystem, kaum ein
signifikanter Transfer fertig ausgebildeter
Fachkräfte zu erwarten.
Die Kooperation mit Vietnam
wird den deutschen Fachkräfteengpass
allein nicht beseitigen
können. Sie hat aber das Potenzial,
ein entscheidender Faktor bei
dessen Bekämpfung zu sein.
IHK Halle-Dessau
International
Ralph Seydel
Tel. 0345 2126-284
rseydel@halle.ihk.de
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 15
WIRTSCHAFT & REGION
„Nicht mehr
Anlaufstellen für Unternehmen
– eine Auswahl
Zentrum für Migration und Arbeitsmarkt:
Das Zentrum für Migration und
Arbeitsmarkt (ZEMIGRA) ist eine landesweite
Informationsstelle zu Fragen
rund um das Thema Arbeitsmarktintegration
von zugewanderten Menschen.
Die Angebote richten sich an Unternehmen,
ehrenamtlich Engagierte, regionale
und kommunale Akteure sowie
Verwaltungsmitarbeitende im Land
Sachsen-Anhalt, die im Kontext Migration
und Arbeitsmarkt tätig sind.
www.zemigra.sachsen-anhalt.de
Make it in Germany: Auf dem Portal
der Bundesregierung erhalten Arbeitgeber
Informationen, welche Möglichkeiten
es gibt, ausländische Fachkräfte zu
gewinnen. In Praxisbeispielen berichten
Unternehmen über ihre Erfahrungen.
Unterstützt wird „Make it in Germany“
durch ein persönliches Beratungsangebot:
die Hotline „Arbeiten und Leben in
Deutschland“ und einen Chat Service.
www.make-it-in-germany.com
KAUSA-Servicestelle/JOBSTARTERplus-Projekte:
Die KAUSA-Servicestelle
Sachsen-Anhalt Süd unterstützt kleine
und mittelständische Unternehmen
(KMU) – darunter solche, die von Migrantinnen
und Migranten geführt werden
– sowie Migrantinnen und Migranten,
um deren Anteil an der dualen
Ausbildung zu erhöhen.
Die JOBSTARTERplus-Projekte, gefördert
vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung, unterstützen mit konkreten
Dienstleistungen KMU in allen
Fragen der Berufsausbildung.
www.ihkbiz.de/projekte/747-kausa.html
wegzudenken!“
Auch die MuR-Stahlbau GmbH in Naumburg ist dringend
auf Fachkräfte angewiesen. Ohne die Migranten
hätte Geschäftsführer Thomas Ratzka ein Problem …
„
Vor rund zweieinhalb Jahren
haben wir uns zum ersten Mal
damit auseinandergesetzt.
Mittlerweile beschäftigen wir
jeweils zwei Iraker und Syrer sowie
einen Mitarbeiter aus Indien. Dazu
haben wir einen Auszubildenden
zum Konstruktionsmechaniker aus
Eritrea. Die Leute sind bei uns
nicht mehr wegzudenken.“
Thomas Ratzka
Geschäftsführer der MuR-Stahlbau GmbH
Die MuR-Stahlbau GmbH mit Sitz in Naumburg
(Saale) plant, berechnet und konstruiert
unter anderem Stahlmasten und Zubehör für
unterschiedliche Kunden. Dabei ist das Unternehmen
auf gut ausgebildete Mitarbeiter
angewiesen.
Unterstützung erhalten
Unterstützung bei der Fachkräftesuche hat
sich der aktuell 80 Arbeitnehmer zählende
Betrieb vor allem bei Bildungsträgern gesucht.
„Mit denen steht und fällt alles. Denn
die Bildungsträger, in unserem Fall der Internationale
Bund in Naumburg, selektieren
nach Eignung und vermitteln. Dann bieten
wir ein Praktikum an und entscheiden, ob
der Bewerber bei uns bleiben darf“, erklärt
der Geschäftsführer.
Doch so einfach wie es sich vielleicht anhört,
war und ist es dann doch nicht. Denn die
sprachliche Hürde sei, gerade wenn es um
Arbeitsschutz gehe, nicht immer klein. „Besondere
Anleitungen und Einweisungen in
die Arbeitsabläufe haben uns Geld gekostet.
Aber das wird ja in den ersten Monaten von
der Agentur für Arbeit gefördert“, rät Ratzka,
sich auch hier Hilfe zu suchen.
Offenheit ist das A und O
Generell müsse man Vorurteile außen vor
lassen. Denn auch für behinderte Menschen
hat sich das Naumburger Unternehmen geöffnet.
Seit Jahren gebe es eine gute Zusammenarbeit
mit der Behindertenwerkstatt
der Caritas in Osterfeld und mittlerweile ist
auch ein gehörloser Mitarbeiter angestellt
worden.
„Man muss sich, auch auf die Ausländer,
einlassen und mit den verschiedenen Kulturen
umgehen können. Das kann man dann
auch nicht immer so gut mit der deutschen
Kultur vergleichen. Aber generell fordern wir
von ihnen genauso 100 Prozent Leistung,
wie von den deutschen Kollegen“, so Ratzka.
Und nur aufgrund des Fachkräftemangels
müsse man doch niemanden zwangsweise
behalten.
MuR-Stahlbau GmbH
Dechantengrund 1
06618 Naumburg (Saale)
Tel. 03445 78300
www.mur-stahlbau.de
16
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
Geschäftsführer Thomas Ratzka
mit seinem irakischen Mitarbeiter Zaher Issaie
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 an einem Schweißgerät 17
WIRTSCHAFT & REGION
Glücksgriff mit Softwareentwicklern
aus Iran und Serbien
Die Software beim Ultraschallsensorik-Spezialisten SONOTEC kommt
nicht von der Stange. Sie wird entwickelt. Im vorigen Jahr konnte das hallesche
Unternehmen die Softwareentwickler Alireza Doagooei aus dem Iran
und Dragan Balaneskovic aus Serbien einstellen.
Mit gegenwärtig über 170 Mitarbeitern hat
sich SONOTEC als Spezialist in der Ultraschallmesstechnik
am Markt etabliert. Wegen
der stetig wachsenden Anforderungen an die
Software der SONOTEC-Geräte und deren
Programmierung hatte das Unternehmen im
November 2018 eine Jobausschreibung für
Softwareentwickler veröffentlicht, in der ersten
Bewerbungsphase jedoch keinen geeigneten
deutschen Kandidaten identifiziert. „Als
über Netzwerke bzw. Eigeninitiative die Bewerbungen
des Iraners Alireza Doagooei, der
bereits in Deutschland lebte und arbeitete,
und des damals noch in seiner Heimat Serbien
tätigen Dragan Balaneskovic bei uns ein-
Alireza Doagooei (vorn) und
Dragan Balaneskovic sind Software-
Entwickler bei Sonotec.
gingen, sahen wir unsere Anforderungen
dahingegen zum Großteil erfüllt“, rekapituliert
Witte.
Unterstützung auch von der IHK
Weil er und seine Kollegin bis dato keinerlei
Erfahrungen mit der Einstellung und Beschäftigung
von Nicht-EU-Ausländern hatten, wurde
ein Fragenkatalog aufgestellt, was konkret
bei der Einstellung von solchen Arbeitnehmern
und vor einem Vertragsabschluss zu beachten
ist und welche Anträge und Dokumente unbedingt
einzureichen sind. „Von der Agentur für
Arbeit, dem Bundesamt für Migration und
Flüchtlinge sowie von der IHK erhielten wir
dazu umfassende Informationen. So erfuhren
wir, dass für unsere beiden Kandidaten sowohl
ein Aufenthaltstitel als auch eine Arbeitserlaubnis
vorliegen muss“, schildert Witte.
„
Wir sind sehr froh,
dass wir diese
beiden Kollegen unter Vertrag
nehmen konnten!“
Markus Witte
Personalleiter bei Sonotec
Antragsverfahren unkompliziert
„Damit Alireza Doagooei bei der Ausländerbehörde
in Halle (Saale) sowie Dragan Balaneskovic
bei der deutschen Botschaft in Serbien
die erforderlichen Genehmigungen beantragen
konnten, haben wir ihnen eine verbindliche
Einstellungszusage respektive einen bereits
unterschriftsreifen Arbeitsvertrag
ausgestellt“, erläutert er. Das eigentliche Antragsverfahren
sei dann „unkompliziert und
mit gerade einmal vier Wochen Dauer erfreulich
kurz abgelaufen“, so Witte. Während Dragan
Balaneskovic sich aktuell um die Verlängerung
seines zunächst bis Ende März 2020
befristeten Visums kümmert, besitzt sein Kollege
Alireza Doagooei bereits laufende Genehmigungen
bis August 2021. Daneben steht für
die beiden Nicht-EU-Beschäftigen perspektivisch
auch an, sich um den Erhalt der sogenannten
Blauen Karte EU zu bemühen. Diese
ermöglicht als Sonderrichtlinie für Hochqualifizierte
eine längere Aufenthaltsdauerdauer.
SONOTEC GmbH
Nauendorfer Straße 2
06112 Halle (Saale)
Tel. 0345 133 17-0
www.sonotec.de
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Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 19
Anzeige
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Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
WIRTSCHAFT & REGION
Auf die Sportsachen
der Azubis aufgepasst
Was zeichnet einen Top-Ausbildungsbetrieb aus? Zum Beispiel der familiäre
Kontakt. Das zeigt das Beispiel der Hans Abel GmbH & Co. KG.
Das Betonwerk in Köthen nimmt die Ausbildung ernst. Die Geschäftsführerin
Sabine Hohmann-Abel berichtet.
Im Jahr 1925 als Zimmerei in Köthen gegründet,
hat sich die Hans Abel GmbH & Co. KG zu
einem mittlerweile 80 Mitarbeiter zählenden
Unternehmen entwickelt, das Betonbauteile
anfertigt. Schon früh hat der Betrieb junge
Menschen ausgebildet. Auch Sabine Hohmann-Abel
engagiert sich sehr für die Lehrlinge
im kaufmännischen und gewerblichen
Bereich.
Frühzeitige Berufsorientierung
„Um an die Jugendlichen heranzutreten, nehmen
wir an Messen zur Berufsfindung und
an Tagen der offenen Tür in Schulen teil. Da
wir ein kleines Unternehmen sind, beschränken
wir uns auf die regionale Suche“, erklärt
Hohmann-Abel. Außerdem pflegt der Betrieb
einen engen Kontakt zu Schulen und bietet
Werksführungen an. Zur Berufsfindung können
interessierte Schüler dann ein Praktikum
absolvieren. Längere Praktika in den Sommerferien
werden sogar vergütet. „Selbst
wenn einem Praktikanten der Beruf nicht zusagt,
wird er seinen Freunden davon erzählen.
Dann bewirbt sich vielleicht jemand anders
bei uns“, so die Geschäftsführerin.
Nic Weinert absolviert bei der
Hans Abel GmbH & Co. KG Betonwerk
Köthen im ersten Lehrjahr
seine Ausbildung zum Betonfertigbauer.
Übertarifliche Bezahlung
Wer dann seine Ausbildung im Betonwerk
absolviert, profitiert zum einen von der Bezahlung,
die leicht über dem branchenüblichen
Tarif liegt. Zum anderen genießen die
Lehrlinge weitere finanzielle Vorteile: Da die
Berufsschule im etwa 70 Kilometer entfernten
Eilenburg im Blockunterricht stattfindet,
zahlt der Betrieb die Kosten im Internat. Dadurch
sollen die Auszubildenden finanziell
entlastet werden und ausreichend Zeit haben,
sich auf ihre Prüfungen vorzubereiten.
Denn wer einen bestimmten Notendurchschnitt
auf seinem Zeugnis erzielt, erhält einen
monatlichen Bonus von 50 bis 150 Euro.
Allgemeines Engagement wird mit zusätzlichen
Wertgutscheinen von bis zu 44 Euro pro
Monat honoriert.
Familiäres Umfeld
Doch nicht nur finanziell werden die Auszubildenden
gut umsorgt. „Wir leisten auch viel
Erziehungsarbeit“, erklärt Candy Emmer, Assistentin
der Geschäftsführung und Ausbilderin
im kaufmännischen Bereich. „Es gibt
Azubis, die in der Berufsschule ihre Sportsachen
vergessen, dadurch nicht an den Leistungskontrollen
teilnehmen können und ihren
Notendurchschnitt ruinieren. Wir weisen
unsere Lehrlinge auch auf solche Kleinigkeiten
hin“, fügt sie mit einem Schmunzeln hinzu.
Inzwischen absolvieren auch vier Flüchtlinge
von insgesamt 11 Azubis ihre Aus-
bildung im Betonwerk Abel, die etwas mehr
Betreuung brauchen. So begleiten die Mitarbeiter
die jungen Leute auf Ämter und zu
Botschaften. Aufgrund der flachen Hierarchien
im Familienunternehmen sei das alles
kein Problem.
„
Heutzutage muss man sichtbar
sein, um gefunden zu werden.
Vielleicht gibt die Auszeichnung
als „Top-Ausbildungsbetrieb“
dem ein oder anderen Schüler
den letzten Ruck, sich bei uns
zu bewerben.“
Sabine Hohmann-Abel
Geschäftsführerin der Hans Abel GmbH & Co. KG
Betonwerk Köthen
Hans Abel GmbH & Co. KG
Betonwerk Köthen
Prosigker Kreisstraße 1
06366 Köthen
Tel. 03496 5089-0
www.abel-beton.de
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 21
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Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 23
WIRTSCHAFT & REGION
BRANCHEnfokus
Hätten Sie’s gewusst?
Die Dienstleistungswirtschaft im südlichen Sachsen-Anhalt ist ein
Wirtschaftsfaktor, der leicht übersehen werden kann. Viele Einzelkämpfer,
die zum Teil im Nebenerwerb die unterschiedlichsten Aufgaben beackern,
prägen das Bild – oder besser: das Mosaik. Ein Marktüberblick.
Eine starke Branche
Rund 20.000 Dienstleistungsbetriebe haben laut Unternehmensregister*
ihren Sitz im IHK-Bezirk Halle-Dessau.
Insgesamt sind in Sachsen-Anhalt 37.376 Dienstleister
aktiv – das sind 46 Prozent aller gelisteten Unternehmen.
* Erfasst werden Firmen mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten oder
einem steuerbaren Umsatz von mindestens 17.500 Euro pro Jahr. In Segmenten
wie Gesundheit oder Erziehung werden nur Teilbereiche der jeweiligen
Branche abgebildet.
Vielfältig aufgestellt
Der Kernbereich der Dienstleistungswirtschaft – ohne die
Unternehmen aus Handel, Verkehr und Gastgewerbe –
umfasst über 550 Einzelbranchen, etwa Finanz- und Versicherungen,
Grundstück- und Wohnungswesen, Information
und Kommunikation, Hausmeisterdienste, Werbung
und Marktforschung oder Unternehmensberatungen.
Mit 23 Prozent konzentrieren sich dabei die meisten
Dienstleistungsbetriebe in Sachsen-Anhalt im Bereich
freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen.
Dazu gehören Werbung und Marktforschung,
Architektur- und Ingenieurbüros, Wirtschaftsprüfung,
Steuerberatung sowie Rechtsanwälte. Ihre
Büros haben sie oft in den kreisfreien Städten und Landkreisen
mit hoher Gewerbedichte. Mit einem Anteil von
28 Prozent sind sie am stärksten in Halle (Saale) vertreten.
Die Wirtschaftskraft vor Ort, die sich auch in der
Kaufkraft widerspiegelt, ist hier ein wesentlicher Indikator.
Eine weitere große Gruppe erbringt Dienstleistungen
im Gesundheits- und Sozialwesen (20 Prozent).
Dieses Segment umfasst Krankenhäuser, Ärzte, Pflegedienste,
Kindergärten sowie Altenheime und beschäftigt
auch die meisten Erwerbstätigen.
Prognostizierte Kaufkraft
im IHK-Bezirk nach Kreisen 2019 (pro Kopf)
IHK-Bezirk Halle-Dessau
20.476 E
Quelle: Michael Bauer Research GmbH, basierend
auf Statistischem Bundesamt
Überwiegend klein
88 Prozent der Betriebe, die in Sachsen-Anhalt Dienstleistungen
für Unternehmen oder Privathaushalte erbringen,
haben zwischen null und neun Beschäftigte.
Weniger als ein Prozent haben 250 und mehr Beschäftigte.
Wenn es um Kunst, Unterhaltung oder Erholung
geht, sind besonders viele Kleinunternehmen auf dem
Markt. Aber auch bei der Finanz- und Versicherungs-
Saalekreis.........................................................................................21.648 E
Stadt Dessau-Roßlau.................................................................. 21.119 E
Burgenlandkreis........................................................................... 20.805 E
Landkreis Wittenberg................................................................. 20.696 E
Landkreis Anhalt-Bitterfeld..................................................... 20.054 E
Stadt Halle (Saale)....................................................................... 19.982 E
Salzlandkreis.................................................................................. 19.794 E
Landkreis Mansfeld-Südharz.................................................. 19.575 E
IHK Halle-Dessau
Standortpolitik
Danny Bieräugel
Tel. 0345 2126-236
dbieraeuge@halle.ihk.de
24
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
dienstleistung ist der Anteil der Klein- und Kleinstunternehmen
vergleichsweise hoch.
Conny Tuchscherer aus dem Seegebiet Mansfelder Land hatte sich 2017 im
Nebenerwerb mit Fotoarbeiten und Grafikdesign selbstständig gemacht.
Seit 2018 ist sie nun hauptberuflich tätig.
Anders ist es übrigens in der Gruppe Erziehung und Unterricht.
Mit fünf Prozent der Unternehmen ist dieser
Bereich in Sachsen-Anhalt prozentual relativ klein, weist
aber im Durchschnitt die größten Betriebe im Dienstleistungsgewerbe
auf: Hier haben mehr als ein Drittel der
Betriebe zehn und mehr Beschäftigte.
Viele „Freizeit“-Unternehmer
Laut aktuellem IHK-Dienstleistungsreport arbeitet gut jeder
dritte Dienstleister im Nebenerwerb. Im IHK-Bezirk sind
dabei einige Bereiche besonders stark vertreten: kreative,
künstlerische und unterhaltende Tätigkeiten, Werbung und
Marktforschung sowie Informations- und Versicherungsdienstleistungen.
Vor allem Studenten und Arbeitnehmer
nutzen hier die Chance auf Zusatzeinkünfte.
Keine großen Jahresumsätze
Laut IHK-Dienstleistungsreport macht fast die Hälfte
(44 Prozent) der Vollzeit-Dienstleistungsunternehmen im
IHK-Bezirk weniger als 50.000 Euro Jahresumsatz. Etwa
ein Viertel liegen über 250.000 Euro.
Anteil der Kleinunternehmen
in Sachsen-Anhalt 2017 (0 bis 9 Beschäftigte nach Branchengruppen)
Kunst, Unterhaltung und Erholung.....................................................................95 %
Grundstücks- und Wohnungswesen..................................................................94 %
Erbringung von Finanz- und Versicherungsleistungen..............................93 %
Freiberufliche, wiss. u. techn. Dienstleistungen.............................................93 %
Information und Kommunikation........................................................................88 %
Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen ......................................................83 %
Gesundheits- und Sozialwesen.............................................................................80 %
Erziehung und Unterricht........................................................................................65 %
Dienstleistungswirtschaft gesamt.......................................................................88 %
Gesamtwirtschaft........................................................................................................85 %
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; eigene Berechnungen
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 25
Schwerpunkt Kleinunternehmer – meister im Multitasking
Musicals zum Dessert
Mit ihrem Bühnenshow-Format hat die ehemalige Musicaldarstellerin
Katja Wiesigkstrauch aus Raguhn ein erfolgreiches Geschäftsmodell entwickelt.
„
Nach einer dreijährigen Musical-Ausbildung an der Stage
School Hamburg wollte sich die heute 31-Jährige von unregelmäßigen
Rollenangeboten emanzipieren und ging
2014 mit ihrer Idee „Musical Night meets Dinner“ an den
Start. „Das schafft eine klassische Win-Win-Situation: Ich
habe regelmäßig Auftritte; Restaurants und Hotels steigern
Auslastung und Umsatz“, erläutert sie.
Kunden gewinnen
Nachdem sich Wiesigkstrauch im Bekanntenkreis zu Basics
einer Unternehmensgründung informiert hatte und
von ihren Eltern mit einem kleinen Startkapital versehen
worden war, ging es darum bekannt zu werden und Kunden
zu gewinnen. „Die Frage war, wie ich ohne großes
Budget wirkungsvoll nach außen kommuniziere. Ich habe
Gründerin Katja Wiesigkstrauch mit ihrem
Bühnenkollegen Martin Lorenz bei einer ihrer Shows
im Heidehotel Lubast
mich also bei Hotels und Restaurants etwa im Dreieck
Bernburg – Wittenberg – Leipzig vorgestellt und die Gastronomen
quasi als Multiplikatoren für die Kundenansprache
und unsere gemeinsam aufgesetzten Veranstaltungsangebote
genutzt – ein Ansatz, der nach und nach Früchte
trug“, rekapituliert Wiesigkstrauch. Als die ersten „Musical
Night meets Dinner“-Abende erfolgreich über die
Bühne gegangen waren und die Zahl der Auftritte dank
einsetzender Mundpropaganda plus intensivierter Social-
Media-Aktivitäten rasch wuchs, steckte die Gründerin die
Erlöse in qualitatives Wachstum: „So habe ich hochwertige
Werbebanner angeschafft und in möglichst opulente
Kostüme investiert: Je näher sich die Gäste am Original-
Musical fühlen, desto öfter kommen sie wieder.“
Partnerschaften zentral
Ein wesentlicher Entwicklungsschritt sei die Kooperation
mit dem Ticket-Systemanbieter Reservix gewesen. „Nicht
wenige scheuen den Aufwand, zum Kartenkauf
extra ins Hotel oder Restaurant zu müssen.
Über meinen Webshop lässt sich jetzt
alles bequem von zu Hause erledigen“, betont
Wiesigkstrauch. Seit Beginn von zentraler Bedeutung
ist zudem der von ihr konsequent
gelebte Netzwerk-Gedanke. „Ich habe befreundete
Musical-Darsteller, die als Freelancer
mit mir die Show gestalten, und –
ebenfalls in freier Mitarbeiterschaft – einen
eigenen Techniker.“ Um das Unternehmen
erfolgreich zu etablieren, verfeinerte Katja
Wiesigkstrauch zudem die saisonale Planung.
„Ein erster Lerneffekt war, dass die Leute spätestens
nach einem Jahr eine komplett neue
Show sehen wollen – dem wir Rechnung tragen.
Und: Während ich im Sommerhalbjahr
bei Hochzeiten oder Firmenevents auftrete,
packe ich meine ,Musical Night meets Dinner’
hauptsächlich in die Zeit zwischen Ende September
und April. In der Nebensaison springen
gerade die Hoteliers besonders gut auf
solcherlei Angebote mit Magnetwirkung an.“
Ein erster
Lerneffekt war,
dass die Leute
spätestens
nach einem
Jahr eine
komplett neue
Show sehen
wollen.“
Katja Wiesigkstrauch
Musical Night meets Dinner
Musical Night meets
Dinner
Katja Wiesigkstrauch
Priorauer Straße 51
06779 Raguhn-Jeßnitz
OT Raguhn
Tel. 0178 6932344
www.musicalnightmeetsdinner.com
26
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
Schwerpunkt Kleinunternehmer – meister im Multitasking
Vom Start-up zum Millionenprojekt
2016 als Zwei-Personen-Betrieb gestartet, beschäftigen Romy Meyer
und Vico Acker von der Kamillus GmbH mittlerweile 68 Mitarbeiter.
Das Konzept ihres mobilen Pflegedienstes haben sie sukzessive ausgebaut.
Mit einem mobilen Pflegedienst und dem innovativen
Konzept „ambulant geführter Wohngruppen“, waren
Romy Meyer und Vico Acker 2016 in die Selbstständigkeit
gestartet. Rasch wuchs die Zahl der Mitarbeiter von zehn
auf 35 (die „Mitteldeutsche Wirtschaft“ berichtete). Heute
hat Kamillus 68 Beschäftigte. „Wir haben im Mai 2018
im nah gelegenen Riestedt zwei weitere ambulant geführte
WGs mit insgesamt 24 Plätzen eingerichtet“, schildert
Vico Acker den Entwicklungsschritt, der mit jeder
Menge Herausforderungen verbunden war. Und Romy
Meyer ergänzt: „Zunächst brauchten wir auf einen Schlag
20 Mitarbeiter mehr – die wir allerdings zügig fanden. Es
hat sich offenbar herumgesprochen, dass wir uns um
eine besonders familienfreundliche Dienstplanung bemühen,
zudem die Möglichkeit zum wohnortnahen Arbeiten
bieten.“
Administrative Abläufe angepasst
Damit einhergehend wurden auch die administrativen
Abläufe im Unternehmen angepasst – so etwa eine
mittlere Führungsebene mit zwei stellvertretenden Pfle-
gedienstleitungen,
zwei Standortverantwortlichen
sowie einem
Fahrdienstleiter
eingezogen, die sich
jetzt eigenverantwortlich
um Tourenund
Dienstplanung
kümmern. „Uns Gesellschaftern
bietet
das Entlastung und
mehr Zeit, uns mit
strategischen Themen
wie Struktur, PR
und Weiterbildung
zu befassen, erläutert
Meyer. Zudem
habe das Unternehmen
seine Buchhaltung personell aufgestockt und eine
komplett neue EDV eingeführt und last but not least
wurde, begleitet von intensiver Beratung durch die IHK-
Geschäftsstelle Sangerhausen, die Umwandlung der früheren
GbR in eine oHG und nunmehr GmbH vorgenommen
– und damit der kommende Entwicklungsschritt
vorbereitet:
Neues Finanzierungsvorhaben
„Wir haben das Areal des ehemaligen Schachtkindergartens
in Sangerhausen erworben und werden dort in den
nächsten zwei Jahren 23 seniorengerecht eingerichtete
Wohneinheiten für betreutes Wohnen schaffen“, blickt
Romy Meyer voraus. Und Vico Acker ergänzt: „Im Zusammenwirken
mit einem bei Kamillus neu eingetretenen
Gesellschafter wollen wir an diesem Standort auch eine
Großküche errichten, die sich auf Kinder- und Seniorenverpflegung
spezialisiert.“ Insgesamt umfasst das
Schachtkindergarten-Projekt ein Finanzierungsvolumen
von 4,7 Millionen Euro – eine Zahl, die die beiden mittlerweile
gestandenen Unternehmer nicht (mehr) schreckt.
Die beiden Gründer Vico
Acker und Romy Meyer
stehen in einem der
liebevoll eingerichteten
Räume an ihrem
inzwischen zweiten
Unternehmensstandort in
Riestedt.
„
Zunächst
brauchten wir
auf einen
Schlag 20
Mitarbeiter
mehr .“
Romy Meyer
Gründerin Kamillus GmbH
Kamillus GmbH
Darrweg 4,
06526 Sangerhausen
Tel. 03464 5441890
www.kamillus-sgh.de
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 27
Schwerpunkt Kleinunternehmer – meister im Multitasking
Hilfe für Einzelkämpfer
Die meisten Dienstleister, Händler und Gastronomen im IHK-Bezirk
Halle-Dessau sind kleine Betriebe mit wenigen Mitarbeitern, etwa 32.000 davon
sogar Solounternehmer. Diese „Einzelkämpfer“ stehen vor besonderen
Herausforderungen. Die „Mitteldeutsche Wirtschaft“ gibt Hilfestellung für
den Unternehmeralltag.
28
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
Schwerpunkt Kleinunternehmer – meister im Multitasking
Besondere Herausforderungen
Kleinunternehmer sind in der Regel Unternehmer aus
Leidenschaft, die für ihre Idee brennen. Sie sind experimentierfreudig
und stark aufgaben- und imageorientiert.
Ihren Unternehmeralltag bewältigen sie meist alleine,
teilweise mit Hilfe von Angestellten oder der Familie. Sie
kümmern sich um neue Kunden, arbeiten Aufträge ab,
quälen sich durch den Behörden- und Gesetzesdschungel
und stemmen die Kosten und Abgabenlast. Immer begleitet
von Gedanken wie: „Reicht es diesen Monat noch?“,
„Kann ich die Familie künftig auch versorgen?“, „Bloß
nicht krank werden!“, „Was macht die Konkurrenz?“, „Wie
behalte ich meine Ziele im Auge?“
Gründe für Geschäftsaufgabe
Beispielsweise geben über 77 Prozent aller Gründer im
Dienstleistungsbereich ihr Unternehmen in den ersten
fünf Jahren wieder auf, 57 Prozent davon in den ersten
drei Jahren – dies geht aus Untersuchungen der IHK hervor.
Die Gründe dafür sind vielseitig. Sie reichen von wirtschaftlichen
oder persönlichen Gründen bis hin zu einem
Branchen-, Standort- oder Inhaberwechsel.
Grund für die Beendigung
der Selbstständigkeit
25%
Unwirtschaftlichkeit
32%
Persönliche Gründe
Die meisten Abbrüche erfolgen
aus persönlichen Gründen,
ohne wirtschafttichen Zwang.
Die IHK berät
Familie oder Freunde sind oft müde, sich die täglichen
Sorgen aus der Firma anzuhören oder können diese nur
schwer nachvollziehen. Konstruktive Expertenhilfe auf
Augenhöhe zeigt, welche konkreten Wege in einer
schwierigen Situation möglich sind: Welche praktischen
Hinweise helfen unmittelbar? Wie haben andere Unternehmer
die Herausforderungen erfolgreich gemeistert?
Von welchen Impulsen aus anderen Branchen kann ich
profitieren? Die IHK gibt schnell und unkompliziert einen
Überblick. Die Fachberater stehen mit Rat und Tat für alle
Fragen zur Verfügung:
Einfach Wunschtermin vereinbaren –
per E-Mail: start@halle.ihk.de oder unter
Telefon 0345 2126- …
Branchenspezifische oder
betriebswirtschaftliche Fragen -262
Erfinderberatung -265
Finanzierungsaspekte -272
18%
Besserer Job
4%
Anderer Grund
Quelle: KfW-Gründungsmonitor
2%
Insolvenz
20%
Befristet angelegt
Krisenbewältigung -272
Orientierung im Tagesgeschäft -262
Rechtliche Auskünfte,
etwa im Arbeits-, Gewerbe-, Handelsund
Gesellschaftsrecht -226
IHK Halle-Dessau
Starthilfe und
Unternehmensförderung
Clemens Winkel
Tel. 0345 2126-273
cwinkel@halle.ihk.de
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 29
Schwerpunkt KleinunternehmeR – meister im Multitasking
100 Tipps für Kleinunternehmer
Die IHK hat 100 praktische Tipps für Kleinunternehmer zusammengestellt, um den Alltag effektiv zu meistern.
Die „Mitteldeutsche Wirtschaft“ präsentiert ein Best Of*.
Überleben und wachsen
Auftragsspitzen bewältigen:
7 Alternativen
für Vollzeitbeschäftigte:
Nr. 14400
SUCHEN UND FINDEN
Lästige Preisdiskussionen
vermeiden:
Nr. 4666542
Mehr Flexibilität erreichen –
Warum 5 Konten sinnvoll sind:
Nr. 624136
Die hier aufgeführten
Praxistipps finden
interessierte Unternehmer
jeweils auf der IHK-Homepage
unter www.halle.ihk.de,
indem sie die entsprechende
Nummer ins Suchfeld
eingeben.
*Die komplette Linksammlung
gibt es unter
www.halle.ihk.de,
Dok.-Nr. 3820438.
Wer liefert was –
Produkte und Lieferanten finden.
Mit Anbietern verbinden:
www.wlw.de
Zum passenden Förderprogramm
gelangen:
www.foerderdatenbank.de
Kostenfreie Musterverträge
downloaden – von AGB
bis Unternehmenskauf:
www.frankfurt.ihk.de
Marketing
ABC erfolgreicher
Flyer-Erstellung:
Nr. 624396
Alle Kundensinne
bewusst nutzen:
Nr. 4049042
Ohne „Zwangs-Duzen“ mehr
Umsatz:
Nr. 4398728
So werden Unternehmen wirtschaftlicher:
> konkrete Ziele festlegen mit Umsetzungsplan
> klaren Kundenfokus bestimmen
> Mitbewerber suchen und vergleichen
> Kostenüberblick behalten
Ausführliche Tipps dazu im Beitrag
„Elf Schritte zum Unternehmer-Glück“,
Dok.-Nr. 3801204
30
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
Schwerpunkt KleinunternehmeR – meister im Multitasking
Zwei Marketingtipps zum Frühlingsanfang
Der Wechsel der Jahreszeit lässt sich gut für eine Werbeaktion
– zum Beispiel ein Gewinnspiel – nutzen. Optimal
ist der langersehnte Frühlingsbeginn am 20. März.
So können Händler beispielsweise ein Gewinnspiel mit
der Frage starten: „Schätzen Sie die Temperatur! Wie
warm wird es am 1. Frühlingstag?“. Alle Teilnehmer, die
richtig getippt haben, erhalten einen Sonnenschirm
oder einen anderen passenden Preis, je nach Branche
und Zielgruppe.
Die Umstellung auf die Sommerzeit am 29. März 2020
erzeugt am ersten Tag der Arbeitswoche immer großen
Katzenjammer. Warum das Thema nicht einmal für eine
Werbeaktion nutzen – nach dem Motto: „Ich schenke Ihnen
die verlorene Stunde!“ So könnte ein Sonnenstudio
seinen Kunden einen Gutschein über eine Gratisstunde
schenken oder ein Serviceunternehmen eine einstündige
kostenlose Erstberatung anbieten.
Wichtige Veranstaltungen im Frühjahr
5. März: „Nachfolge regional“: Expertensprechtag
in Halle (Saale), Dok.-Nr. 157131643
19. März: Fachthementag „Datenschutz“ in
Halle (Saale), Dok.-Nr. 157132269
24. März: Attraktive Arbeitgeber durch Digitalisierung?!
in Halle (Saale), Dok.-Nr. 157132343
26. März: Branchentreff Hausmeisterdienste in
Halle (Saale), Dok.-Nr. 15774717
16. März: Preise clever gestalten – Fehler vermeiden,
mehr verkaufen in Halle (Saale), Dok.-Nr.
15773148
11. Mai: Workshop Handelsvertreter in Halle
(Saale), Dok.-Nr. 157133386
12. Mai: Workshop Handelsvertreter in Dessau-
Roßlau, Dok.-Nr. 157133387
11. Juni: Branchentreff wirtschaftliche Dienstleister
in Halle (Saale), Dok.-Nr. 15773610
Multifunktionale Überlastung erfolgreich bewältigen
Aufträge hereinholen, mit Kunden verhandeln, Arbeitsabläufe
organisieren, das Team führen und Rechnungen
schreiben – Inhaber von kleinen und mittleren Unternehmen
müssen die gesamte Palette an Führungsaufgaben
allein bewältigen. Und dafür haben sie noch nicht einmal
acht Stunden am Tag Zeit. Denn sie müssen in aller Regel
gemeinsam mit ihrem Team an der Umsetzung von Kundenaufträgen
arbeiten. Das nennt man „multifunktionale
Überlastung“.
Wie sich diese erfolgreich bewältigen lässt, erfahren interessierte
Unternehmer unter ihk-praxiswissen.de – gefüllt
mit Hintergrundwissen und erläuternden Filmbeiträgen.
ihk-praxiswissen.de
Expertenhilfe kompakt
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 31
Schwerpunkt KleinunternehmeR – meister im Multitasking
Was können Kleinunternehmer
von ihrem Steuerberater erwarten?
Steuerliche Beratung und Betreuung mit Zahlungsterminüberwachung
gegenüber Finanzamt und Sozialversicherungsträgern,
Hinweise zu Steuersparmöglichkeiten;
oft ist der Steuerberater dabei eine wichtige
Vertrauensperson, teils auch über unternehmerische
Belange hinaus
Finanzbuchführung mit digitaler Vernetzung: Alle
Belege bleiben bei dem Unternehmer
Lohnbuchführung mit Nachweisen für Finanzamt
und Sozialversicherungsträger
Gewinnermittlungen und Erklärungen, zum Beispiel
Erstellen von Handels- und Steuerbilanzen, sämtlicher
Steuererklärungen, Einheitswerterklärungen für die
Bewertung der Grundstücke
Betriebsprüfungen, Vertretung vor dem Finanzamt,
Sozialversicherungsträger und Zoll
Rechtsbehelfe, Vertretung im Einspruchsverfahren bei
Finanzämtern, Steuerstraf- und Bußgeldverfahren
… und was nicht?
keine Entscheidungen zu Unternehmensführung und
Investitionen
keine rechtliche Beratung oder Vertretung, ausschließlich
Steuer- und Sozialversicherungsrecht
kein Entwurf von Verträgen oder Testamenten
i.d.R. keine Beratung, Antragsstellung und Abrechnung
öffentlicher Fördermittel
i.d.R. keine Erstellung von finanzierungsfähigen
Businessplänen beziehungsweise Unternehmenskonzepten
Kleinschmidt & Partner
Steuerberater mbB
Wolf-Dieter Kleinschmidt
Steuerberater und Rechtsbeistand,
Mitglied der
Rechtsanwaltskammer
Braunschweig
Breite Straße 88–90
06406 Bernburg (Saale)
Tel. 03471 354 354
www.kleinschmidt-steuerberatung.de
Zu den Leistungen wie
Antragstellung öffentlicher
Fördermittel oder Erstellen
von finanzierungsfähigen
Businessplänen berät die
IHK im ersten Schritt.
IHK Halle-Dessau
Starthilfe und
Unternehmensförderung
Jörg Prochner
Tel. 0345 2126-433
jprochner@halle.ihk.de
32
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
Schwerpunkt KleinunternehmeR – meister im Multitasking
Umsatz verdreifacht, Arbeitsplätze
geschaffen
Wie es gelingen kann, zwei kleine Betriebe erfolgreich zu übernehmen und
weiterzuentwickeln, zeigt sich am Beispiel des Unternehmerpaars
Michael Raschke und Diana Winter aus Weißenfels. Das Erfolgsrezept:
ein langer Atem.
Raschke führt seit 2016 den „Essen-auf-Rädern“-Dienst
von Peter Buller, seine Freundin übernahm den Pflegedienst
von Bullers Frau Brunhilde im gleichen Gebäude.
„Das Haus haben wir dann gleich mitgekauft – das ist mit
der Rampe, der Behindertentoilette und dem Mehrzweckraum
ideal für diese Zwecke“, sagt Raschke.
Den Schritt in die Selbstständigkeit haben er und seine
Freundin bisher nicht bereut. Auch wenn sehr viel zu tun
ist. „Wir haben jeweils kaum mal einen Tag mit weniger
als 14, 15 Stunden Arbeit und uns erst im vergangenen
Jahr 14 Tage Urlaub gegönnt. Aber solange uns das Ganze
Spaß macht, ist das völlig in Ordnung“, meint der Unternehmer.
Umsatz verdreifacht
Und der Spaß kommt durch den Erfolg: Mit einer gehörigen
Portion Engagement und neuen Ideen konnte Raschke
den Umsatz des Unternehmens mittlerweile verdreifachen.
Während vor allem Senioren dem Essen-auf-Rädern-Aspekt
treu geblieben sind, hat der Weißenfelser das
Angebot im Catering-Bereich stark erweitert. „Ich biete
unter dem Motto ‚Wir organisieren, Sie feiern‘ den kompletten
Service an. Neben dem Essen liefern wir auch das
Geschirr, Zelte und Unterhaltung, wenn das gewünscht
wird“, erzählt Raschke.
Zeit und Geld investiert
Doch bis er soweit war, musste der Kleinunternehmer viel
Zeit und Geld investieren. „Das war teilweise regelrechtes
Klinkenputzen. Ich bin zu Unternehmen gegangen und
habe meinen Flyer dagelassen. Im Cateringbereich ging es
vor allem um die Qualität. Wenn die Gäste zufrieden wa-
Nach der Unternehmensübernahme hat
„Essen auf Rädern“-Geschäftsführer
Michael Raschke sein Angebot im
Catering-Bereich stark erweitert.
ren, haben sie gern meine Visitenkarten mitgenommen“,
erklärt der 48-Jährige. Unterstützung gab es am Anfang
auch durch die IHK. Der Weißenfelser Geschäftsstellenleiter
Tobias Voigt lieferte eine entsprechende Einschätzung
und zusammen mit den guten Bilanzen seines Vorgängers
war es dann für Michael Raschke kein Problem, Geld von
den Banken zu bekommen.
18 Arbeitsplätze geschaffen
Bei seiner Freundin Diana Winter war es ein bisschen einfacher,
weil sie einen sehr großen Kundenstamm eines der
ersten Pflegedienste in Weißenfels übernehmen konnte.
Den hat die 52-Jährige aber mittlerweile verdoppelt. Insgesamt
haben beide 18 Arbeitsplätze geschaffen. Winter
beschäftigt zehn Pflegekräfte, Raschke hat fünf Angestellte
vor allem in der Küche und drei Fahrer zur Aushilfe.
Essen auf Rädern
Michael Raschke
Röntgenweg 2
06667 Weißenfels
Tel. 03443 23 83 31
www.essenaufraedernwsf.de
„
Es läuft gut, ja.
Aber das ist
noch lange kein
Grund, sich
darauf auszuruhen.
Die
Konkurrenz
schläft ja
nicht.“
Michael Raschke
Geschäftsführer
„Essen auf Rädern“
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 33
Schwerpunkt KleinunternehmeR – meister im Multitasking
Acht Dinge, die sich 2020
für Kleinunternehmer ändern
1 6
Höhere Kleinunternehmergrenze
Als Kleinunternehmer nach Umsatzsteuergesetz
galt bisher, wer im Vorjahr weniger als 17.500 Euro und
im laufenden Jahr voraussichtlich nicht mehr als 50.000
Euro Umsatz erzielt. Die Vorjahresgrenze wurde auf
22.000 Euro angehoben.
2
Gesetzlicher Mindestlohn steigt
Seit Januar 2020 müssen Arbeitgeber mindestens
9,35 Euro brutto pro Stunde zahlen (bisher 9,19 Euro).
Zudem steigen etliche Branchenmindestlöhne. Die Änderung
gilt ebenfalls bei der Beschäftigung von Studenten,
sofern es sich nicht um bestimmte Praktika handelt.
3
Kurzfristig Beschäftigte: Höhere Grenze für
Pauschalbesteuerung
Arbeitgeber dürfen jetzt bei kurzfristig Beschäftigten
eine pauschale Lohnsteuer von 25 Prozent ansetzen,
wenn der durchschnittliche Arbeitslohn pro Arbeitstag
120 Euro nicht übersteigt. Zuvor lag der Grenzbetrag bei
72 Euro.
4
Verschärfte Meldepflichten im Transparenzregister
Unternehmen (jurist. Personen des Privatrechts, eingetragene
Personengesellschaften) müssen, sofern sie nach
dem Geldwäschegesetz zur Meldung verpflichtet sind,
neben Angaben zu den wirtschaftlichen Berechtigten sowie
Art und Umfang des wirtschaftlichen Interesses nun
zum Beispiel auch die Staatsangehörigkeit benennen –
ansonsten drohen Bußgelder. Der Kreis der Verpflichteten
wurde erweitert. Außerdem ist das Register jetzt öffentlich
auch ohne Nachweis eines berechtigten Interesses
einsehbar.
5
Neue Kassenpflichten: immer mit Bon
Nach den verschärften Vorgaben des Kassengesetzes
für Gastronomen, Hotels, Einzelhändler und andere
bargeldintensive Betriebe müssen Kunden jetzt immer
einen Kassenbeleg erhalten, in Papierform oder elektronisch.
Die Registrierkassen sind mit zertifizierten technischen
Sicherheitseinrichtungen auszustatten. (Die „Mitteldeutsche
Wirtschaft“ berichtete.)
Mehr Fairness im Onlinehandel
Mitte Juli 2020 wird die Platform-to-Business-
Verordnung (P2B-Verordnung) in der EU verpflichtend.
Sie zwingt Onlineplattformen wie Amazon oder Check24,
AGBs klar verständlich zu verfassen, leicht verfügbar zu
halten und zu erklären, wann und warum der Zugang für
Händler gesperrt werden kann. Sie müssen die Rankingkriterien
offenlegen, nach denen Produkte und Dienstleistungen
in der Ergebnisliste erscheinen. Nicht zuletzt
müssen sie informieren, wenn eine bezahlte Einflussnahme
darauf möglich ist.
7
Gewerbesteuerbefreiung für Betreiber von
Photovoltaikanlagen
Gilt für Solaranlagen bis zu einer installierten Leistung
von zehn kW. Damit entfällt zugleich die IHK-Mitgliedschaft.
8
Kürzerer Zugriff auf Datenverarbeitungssysteme
für steuerliche Zwecke
Bisher musste der Zugriff auf ein altes DV-System zehn
Jahre aufrechterhalten werden. Jetzt genügt es, wenn der
Steuerpflichtige fünf Jahre nach einem Systemwechsel
oder einer Datenauslagerung einen maschinell lesbaren
und auswertbaren Datenträger mit den gespeicherten
Steuerunterlagen vorhält.
Einen ausführlichen
Überblick über diese
und weitere Neuerungen
erhalten interessierte
Unternehmer bei der IHK.
Einfach eine E-Mail mit
dem Betreff „Steuerinfo“
an start@halle.ihk.de
senden.
IHK Halle-Dessau
Starthilfe und
Unternehmensförderung
Clemens Winkel
Tel. 0345 2126-273
cwinkel@halle.ihk.de
34
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
WIRTSCHAFT & enGAGEMENT
ausschüsse und arbeitskreise
Neue Regeln für
wassergefährdende Stoffe
Ein Gesetzentwurf bringt Neuerungen beim Umgang mit wassergefährdenden
Stoffen. Der IHK-Arbeitskreis (AK) Betrieblicher Umweltschutz begrüßt die
vorgesehenen Änderungen – allerdings gehen sie ihm noch nicht weit genug.
Mittels zahlreicher Klarstellungen und aktualisierter
Bezüge soll die neue „Änderungsverordnung
über Anlagen zum Umgang mit
wassergefährdenden Stoffen“ (AwSV) Widersprüche
in der 2017 in Kraft getretenen Verordnung
beseitigen. Zudem nimmt sie Konkretisierungen
vor. Von den insgesamt 47
Änderungen sind die Abgrenzung der Biogasanlagen
von Jauche-, Gülle- und Silageanlagen
(JGS), die Ergänzung der Anforderungen
an Umschlagsanlagen sowie neu aufgenommene
Anforderungen an die Löschwasserrückhaltung
hervorzuheben.
Die Neuerungen gelten etwa
für Biogasanlagen.
Für JGS- und Biogasanlagen werden die Begriffsbestimmungen
konkretisiert. So handelt
es sich künftig auch dann um eine JGS-Lageranlage,
wenn die gelagerte oder abgefüllte
Jauche, Gülle oder der Festmist einer Biogasanlage
zugeführt werden. Lageranlagen
für Gärsubstrate und -reste gelten dagegen
grundsätzlich als Biogasanlagen.
Zu Schwierigkeiten führt bislang die Anforderung,
dass Umschlagsflächen für flüssige wassergefährdende
Stoffe flüssigkeitsundurchlässig
sein müssen. In der Praxis gab es Ausnahmen
für bestimmte Gruppen wie Einzelhändler.
Künftig sollen pauschal Flächen ausgenommen
werden, wenn: weniger als 50 Tonnen
wassergefährdende Stoffe pro
Jahr umgeschlagen werden,
nicht mehr als ein Kubikmeter
pro Woche oder nicht mehr als
50 Mal im Jahr umgeschlagen
wird. Die Begriffsbestimmung
für das Umschlagen bleibt dagegen
unverändert.
Neuregelung zur Löschwasserrückhaltung
Die wesentlichste Änderung
ist der neue Paragraf 20 mit
Anlage 2a zur Löschwasserrückhaltung.
Bisher wird lediglich
auf die anerkannten
Regeln der Technik verwiesen.
Künftig werden generelle Ausnahmetatbestände
definiert. Darunter fallen beispielsweise
Heizölverbraucheranlagen, Anlagen mit
doppelwandigen Behältern aus Stahl, Anlagen
bis zu einer Masse wassergefährdender
Stoffe von fünf Tonnen oder Anlagen mit einer
Erddeckung von mindestens 0,5 Metern.
Für alle anderen Anlagen ist das notwendige
Rückhaltevolumen des anfallenden Löschund
Niederschlagswassers nach vorgegebenen
Verfahren zu ermitteln. Eine wichtige
Einflussgröße ist die Brandfläche.
Für den AK Betrieblicher Umweltschutz bleiben
Fragen offen. So ist der Begriff „Brandfläche“
neu und muss für die jeweiligen Anlagen
bestimmt werden. Die Anmerkungen
des AK fließen in die Stellungnahme des
Deutschen Industrie- und Handelskammertags
zum Gesetzentwurf ein.
Informationen erhalten interessierte
Unternehmer unter www.halle.ihk.de,
Dok.-Nr. 4666002.
IHK Halle-Dessau
Innovation und Umwelt
Andreas Scholtyssek
Tel. 0345 2126-203
ascholtyss@halle.ihk.de
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 35
WIRTSCHAFT & enGAGEMENT
ausschüsse und arbeitskreise
Kundenzufriedenheit steigern,
Landesimage verbessern
Die sachsen-anhaltische Tourismuswirtschaft kann ihre Qualität noch heben.
Unabhängige Untersuchungen zeigen, dass die Kundenzufriedenheit bei den
Besuchern unseres Landes unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Nicht zuletzt
deshalb hat der IHK-Tourismusausschuss das Thema „Qualitätsaufbau und
-sicherung“ zu seinem Schwerpunkt gemacht.
Die Menge der Qualitätssiegel und -zertifikate
ist auch in Sachsen-Anhalt kaum überschaubar
– vielfältig und mitunter sehr speziell
zeigen sich deren Zielgruppen,
Prüfobjekte und Prüfkriterien. Einstimmige
Erkenntnis des IHK-Tourismusausschusses:
Oberstes Ziel jeglicher Qualitätsmaßnahmen
und Zertifizierungen ist es, Kundenerwartungen
zu erfüllen. Letztlich muss jedes Unternehmen
selbst entscheiden, welches Siegel
oder welche Zertifizierung in der Außendarstellung
sinnvoll ist.
3. Bestandsaufnahme: Siegel und Zertifikate …
Für das Urteil von Gästen und Besuchern ist
vor allem wichtig, wie attraktiv die jeweiligen
Reiseregionen sind. Alle Maßnahmen in den
einzelnen Betrieben, Qualität zu sichern und
zu steigern, erfordern daher eine ergänzende
Arbeit am Image Sachsen-Anhalts.
Um die Gästezufriedenheit im sachsen-anhaltischen
Tourismus grundlegend zu analysieren,
sind breitere Ansätze notwendig und
hilfreich. Das gilt etwa für Untersuchungen,
die sich auf Zufriedenheitswerte verweilender
Gäste stützen. Sie machen deutlich, wie
TOP 4 – Ausschussschwerpunktthema
Starthilfe und Unternehmensförderung
Destinationen insgesamt bewertet werden –
und für Sachsen-Anhalt als Reiseland zeigen
sie: Nachholbedarf.
Vier von fünf Gästen sind zufrieden
Der sogenannte TrustScore etwa fasst die
Gästebewertungen für Unterkunftsbetriebe
auf rund 250 Onlineplattformen zu einem
Gesamtwert zusammen. Maximal 100 Punkte
können dabei erreicht werden. Sachsen-Anhalt
lag 2018 mit 81,9 Punkten knapp hinter
dem Bundes- als auch dem ostdeutschen
Durchschnitt zurück (83,5 und 83,0 Punkte).
Während die Harzregion mit 83,4 Punkten
noch vergleichsweise gut abschnitt, lagen
etwa Anhalt-Wittenberg (80,8) und Halle,
Saale-Unstrut (79,9) zurück. Fazit: Nur vier
von fünf Gästen sind zufrieden.
Woran dies liegen könnte, darüber gibt
das „Sparkassen-Tourismusbarometer“ Auskunft
– auch hier sind 100 Punkte das Maximum.
Lage und Service werden dabei mit
jeweils mehr als 90 Punkten sehr gut bewertet.
Abstriche machen die Gäste beim Preis,
Sitzung IHK-Tourismusausschuss am 20. November 2019 10
Nur eine kleine Auswahl der
im Gastgewerbe „gängigen“
Qualitätssiegel und
-zertifikate
36
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
WIRTSCHAFT & enGAGEMENT
den Zimmern und dem WLAN-Angebot. Im
deutschlandweiten Vergleich der Bewertungskategorien
fällt indes auf, dass in Sachsen-Anhalt
fast alle Kategorien schlechter
beurteilt werden als im Bundesdurchschnitt.
Tourismusbarometer
Sachsen-Anhalt 2018
100
90,0
74,7
70,0
Maximale Punktzahl
Lage und Service
Preis
Zimmer
45,5
WLAN-Angebot
Interessenvertretung
Quelle: Sparkassen-Tourismusbarometer
Maklerkosten-Splitting: Neue Regeln
beim Immobilienverkauf
Eine Imagekampagne für das Land
Die Diskussion im Tourismusausschuss machte
deutlich, dass hier zwei Baustellen zu bearbeiten
sind. Die Kundenerwartungen zu
erfüllen, wird Aufgabe jedes einzelnen Unternehmens
sein. Allerdings dürften alle Einzelinitiativen
nutzlos bleiben, wenn Sachsen-
Anhalt nicht zugleich sein Image verbessert.
Die IHK wird deshalb weiter darauf dringen,
dass die zuständigen Institutionen im Land
gemeinsam an einer übergreifenden Imagekampagne
arbeiten: Staatskanzlei, Wirtschaftsministerium,
Investitions- und Marketinggesellschaft
und der Landestourismusverband.
Die Kampagne sollte dann auch in
den „Masterplan Tourismus“ aufgenommen
werden, der aktuell angepasst wird.
Und der Tourismusausschuss bleibt am Thema
dran …
IHK Halle-Dessau
Starthilfe und Unternehmensförderung
Antje Bauer
Tel. 0345 2126-262
abauer@halle.ihk.de
Geteiltes Leid ist halbes Leid, dachte sich
wohl das Bundesministerium der Justiz und
für Verbraucherschutz – und stellte einen
Gesetzentwurf „über die Verteilung der
Maklerkosten bei der Vermittlung von Kaufverträgen
über Wohnungen und Einfamilienhäuser“
vor. Bislang liegt die Höhe dieser
Provision im marktwirtschaftlichen Ermessen
der Beteiligten. Üblich sind zwischen
drei und sieben Prozent des Kaufpreises. Die
Aufteilung wird regional unterschiedlich
gehandhabt, meist zahlt der Käufer. Nun soll
eine bundeseinheitliche Regelung diese Freizügigkeit
des Wettbewerbs beschränken –
und die Maklercourtage generell zwischen
Verkäufer und Käufer aufgeteilt werden.
Einschränkung der Vertragsfreiheit?
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag
(DIHK) kritisiert das Gesetzvorhaben
als Eingriff in die Vertragsfreiheit – wie auch
die IHK Halle-Dessau, die sich wie andere
IHKn bundesweit in die Stellungnahme des
DIHK eingebracht hat. Laut DIHK sehe der
aktuelle Referentenentwurf zwar kein „Bestellerprinzip“
(wer den Makler bestellt, bezahlt
die Zeche) und auch keinen „Provisi-
onsdeckel“ vor, trotzdem sei die Branche in
zwei gegensätzliche Positionen gespalten.
Entgegengesetzte Standpunkte
Die eine Seite halte nach DIHK-Angaben eine
gesetzliche Regulierung der Maklerprovision
für „nicht sachgerecht“ und befürchte Einschränkungen
in der Berufsausübung für
Immobilienmakler – speziell in Ballungsräumen
mit hoher Nachfrage und geringer Zahlungsbereitschaft
der Verkäufer. So prognostiziere
der Referentenentwurf Umsatzrückgänge
um rund 96 Millionen Euro pro Jahr
für die Makler. Die Verschiebung der Kosten
im Umfang von 634 Millionen Euro zulasten
der Verkäufer bedeute einen Eingriff in den
Marktprozess. Die andere Seite betrachte die
Aufteilung des Vermittlungsentgelts allerdings
als fair, so der DIHK. Im Sommer 2020
soll das Gesetz in Kraft treten.
IHK Halle-Dessau
Standortpolitik
Hendrik Senkbeil
Tel. 0345 2126-255
hsenkbeil@halle.ihk.de
IHK Halle-Dessau
Starthilfe und
Unternehmensförderung
Clemens Winkel
Tel. 0345 2126-273
cwinkel@halle.ihk.de
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 37
WIRTSCHAFT & enGAGEMENT
Vollversammlung
Netzwerk IHK-Ehrenamt
Stephanie Brauer ist Geschäftsführerin der Salamander Productions GmbH
in Köthen. Mit ihrer Firma will sie neue Wege in der Kommunikation beschreiten,
sich auf die Themen Umwelt und Humanität konzentrieren. 2018 wurde die
Jungunternehmerin in die IHK-Vollversammlung gewählt.
Was hat Sie als Gründerin bewogen, sogleich
für die IHK-Vollversammlung zu kandidieren?
Stephanie Brauer: Ich habe als Medienproduzentin
lange im Ausland gelebt und gearbeitet.
Nach meiner Rückkehr in die Heimat
habe ich ein solches ehrenamtliches Engagement
als gute Möglichkeit betrachtet, mich in
der Region zu vernetzen: Zum einen erhoffe
ich mir, zügig wieder ein Gefühl dafür zu bekommen,
wie die Dinge, gerade wirtschaftlich-politisch,
hierzulande laufen, zum anderen
möchte ich mich ganz gezielt mit meinen
beruflichen und interkulturellen Erfahrungen
in dieses Gremium einbringen.
Wie meinen Sie das konkret?
Brauer: Gerade weil ich so viel gereist bin,
habe ich einen Vergleich, wie sich andere Regionen
als attraktive Standorte präsentieren
und wie sie es schaffen, Leute anzuziehen. Da
haben wir hier noch Potenzial:
„
Wir sind mehr als Luther
und Bauhaus. Und: Wir haben
eine gute Grundunterstützung
für Unternehmer, Stichwort
Förderprogramme.“
Wenn aber Köthen einen Gewerbesteuerhebesatz
von 436 Prozent hat – wo ist da der
Anreiz, sich hier anzusiedeln, gerade wenn
man, wie ich, ein im Grunde nicht an einen
bestimmten Ort gebundenes Business betreibt?
Wie bringen Sie die ehrenamtliche Arbeit im
Unternehmensalltag unter?
Brauer: Da ich viel im Zug sitze, kann ich
während dieser Zeit die mit meinem IHK-Engagement
in Zusammenhang stehenden Unterlagen
durcharbeiten. Weil ich bei den Vollversammlungsterminen
nicht immer persönlich
anwesend sein kann, bin ich gewiss auch
eine Treiberin in Sachen Digitalisierung (lacht).
Ich freue mich, dass inzwischen sämtliche
Dokumente auch online verfügbar sind.
Mit Ihrem Unternehmen wollen Sie neue
Wege in der Kommunikation beschreiten –
was versprechen Sie sich diesbezüglich von
der IHK im Allgemeinen und der Vollversammlung
im Besonderen?
Brauer: Ich sehe da eine Wechselbeziehung:
Wenn sich Kommunikation viel stärker auf die
von einer Firma oder Institution vertretenen
und authentisch gelebten Werte als aufs „Produkt“
konzentriert, bindet man Menschen
deutlich intensiver und nachhaltiger an sich.
Deswegen haben konkrete Ansätze wie etwa
der, die IHK-Hauptgeschäftsstelle zu einem
komplett ökologischen Gebäude zu machen
oder jener, den IHK-Mitgliedern mehr greifbare
Plattformen zu persönlichem Austausch zu
bieten, meine Sympathie – und tatkräftige
Unterstützung!
Ihre Startphase in der Vollversammlung
ist um – wie fällt Ihre Kosten-Nutzen-
Bilanz aus?
Brauer: Ich habe ein viel besseres Gespür für
die IHK-Abläufe und die mitunter langsam
mahlenden „Mühlen“ von Politik und wirtschaftlicher
Selbstverwaltung bekommen. Auf
dieser Basis möchte ich mich künftig noch
stärker inhaltlich einbringen.
Die Fragen stellte Andreas Löffler.
Salamander Productions GmbH
Stephanie Brauer
Merzien, Neue Str. 18
06369 Köthen (Anhalt)
info@salpro.media
https://salamander-productions.com
38
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
Stephanie Brauer will sich auch zukünftig in der
IHK-Vollversammlung dafür engagieren,
den Unternehmensstandort im südlichen Sachsen-Anhalt
noch attraktiver zu machen.
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 39
WIRTSCHAFT & praxiswissen
recht
OLG Naumburg:
Bestimmte DSGVO-Verstöße durch
Mitbewerber abmahnbar
Nach wie vor ist umstritten, ob Verstöße gegen
die DSGVO abgemahnt werden können.
Nachdem das Landgericht Magdeburg diese
Frage verneint hat, kam das Oberlandesgericht
(OLG) Naumburg im Berufungsverfahren
nun zu einem anderen Ergebnis (Urteil
OLG Düsseldorf: Grundpreisangabe auch bei Nahrungsergänzungsmitteln
in Kapselform
Müssen bei Nahrungsergänzungsmitteln in
Kapselform Grundpreise angegeben werden?
Nein, urteilte zuletzt das Oberlandesgericht
(OLG) Celle. Das OLG Düsseldorf (Urteil vom
15. August 2019, Az.: 15 U 55/19) hat diese
Frage nun anders entschieden. Es handle sich
vom 7. November 2019, Az.: 9 U 6/19). Hintergrund
ist die Frage, ob es sich bei den Vorschriften
der DSGVO um Marktverhaltensregeln
handelt und inwiefern die DSGVO die
Durchsetzung dieser Rechte abschließend
regelt. Nach Auffassung des OLG muss dies
jeweils im Einzelfall geprüft werden. Stellt
danach die konkrete Regelung der DSGVO,
gegen die verstoßen wurde, eine solche
Marktverhaltensregel dar, steht einer Abmahnung
auch durch Konkurrenten nichts im
Weg. Im betreffenden Fall ging es um den
Vertrieb von apothekenpflichtigen Medikamenten
eines Apothekers über Amazon.
Ausführliche Aussagen bzw.
der Wortlaut des Urteils
unter www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 4645782
um Produkte, die nach Gewicht angeboten
werden. Ein Händler hatte über seinen Onlineshop
Nahrungsergänzungsmittel in Kapselform
angeboten, ohne den Grundpreis
anzugeben. Dabei handelte es sich um Aminosäure-Produkte,
die als Kapseln zu je 30
Stück in einer Verpackung verkauft wurden.
Das OLG Düsseldorf entschied, dass der Beklagte
gegen § 2 Abs. 1 PreisangabenV verstoßen
habe, indem er keinen Grundpreis
angegeben hat.
Immobilienmakler: Werbung
mit „provisionsfrei“ ist unzulässig
Wie das Oberlandesgericht Brandenburg
entschieden hat, stellt es eine wettbewerbswidrige
Werbung mit Selbstverständlichkeiten
dar, wenn für die Vermittlung
von Mietwohnungen mit einer Provisionsfreiheit
geworben wird (Urteil vom
22. Oktober 2019, Az.: 6 U 54/18). Das Urteil
erging gegen einen Plattformbetreiber,
der mit den Aussagen „Null-Provision-
Marktplatz für provisionsfreie Immobilien“,
„Deutschlands größter Markplatz für
provisionsfreie Immobilien“ u. ä. geworben
hatte.
Ausführliche Aussagen bzw.
der Wortlaut des Urteils
unter www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 4655474
Markenrecht: „Aceto Balsamico
di Modena“ schützt
nicht „aceto“ und „balsamico“
Die Bezeichnung „Aceto Balsamico di Modena“
ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung.
Der Europäische Gerichtshof
(EuGH) hat entschieden, dass von diesem
Schutz nicht auch die Begriffe „aceto“ und
„balsamico“ erfasst sind (Urteil vom 4. Dezember
2019, Rs. C-432/18). Der Schutz
erstrecke sich nicht auf einzelne Begriffe,
die für sich genommen keinen geografischen
Bezug haben.
Ausführliche Aussagen bzw.
der Wortlaut des Urteils
unter www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 4655486
Ausführliche Aussagen bzw.
der Wortlaut des Urteils
unter www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 4654528
IHK Halle-Dessau
Recht und Fair Play
Dr. Ute Jähner
Tel. 0345 2126-226
ujaehner@halle.ihk.de
40
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
WIRTSCHAFT & praxiswissen
Neue Regelungen
für Ausbildungsbetriebe
Mehr Attraktivität, Flexibilität, internationale Anschlussfähigkeit und
eine Entlastung des Ehrenamtes in der Beruflichen Bildung – das sind wichtige
Ziele, die mit dem modernisierten Berufsbildungsgesetz (BBiG) erreicht
werden sollen. Die neuen Regelungen sind zum 1. Januar 2020 in Kraft getreten.
Die „Mitteldeutsche Wirtschaft“ stellt die wichtigsten vor.
Mindestausbildungsvergütung
Die neue Mindestausbildungsvergütung gilt
erstmals für Ausbildungsverhältnisse mit Vertragsabschluss
ab 1. Januar 2020. Die Höhe ist
geregelt bis zum Jahr 2023 und passt sich ab
2024 jährlich an die durchschnittliche Entwicklung
aller Ausbildungsvergütungen an.
Die Ausbildungsvergütung hängt davon ab, in
welchem Kalenderjahr die Ausbildung beginnt.
Wenn Arbeitgeber tarifgebunden sind,
gilt die tariflich festgesetzte Höhe der Ausbildungsvergütung.
Tarifverträge haben Vorrang
vor der Mindestausbildungsvergütung. Ist der
Ausbildungsbetrieb nicht tarifgebunden, darf
er den branchenüblichen Tarif um höchstens
20 Prozent unterschreiten, jedoch nicht die
Mindestausbildungsvergütung. Die Höhe der
Vergütung berechnet sich jeweils auf Basis
des Jahres, in dem die Ausbildung begonnen
wurde – mit gesetzlich festgelegten Steigerungssätzen.
Für 2020 gelten folgende Sätze:
Beginn der Ausbildung 2020
(01.01.-31.12.2020)
1. Ausbildungsjahr
515 E
2. Ausbildungsjahr
515 E +18 % 608 E
3. Ausbildungsjahr
515 E +35% 695 E
4. Ausbildungsjahr
515 E +40% 721 E
Teilzeitberufsausbildung jetzt für alle
Jeder Azubi kann seit dem 1. Januar 2020 den
betrieblichen Teil seiner Ausbildung in Teilzeit
absolvieren. Anders als bislang muss hierfür
kein besonderer Grund mehr nachgewiesen
werden. Zu beachten ist, dass die Einbeziehung
der Berufsschulzeiten in das Teilzeitmodell
stets zwischen Betrieb, Auszubildenden
und Berufsschule abgestimmt werden muss.
Freistellung vom Berufsschulunterricht
vor und nach der Berufsschule
Erwachsene Azubis werden Jugendlichen bei
der Freistellung für Berufsschul- und Prüfungszeiten
gleichgestellt. Beginnt der Berufsschulunterricht
vor 9 Uhr, so darf ein
volljähriger Azubis zukünftig nicht mehr vorher
in seinem Ausbildungsbetrieb beschäftigt
werden.
Sowohl jugendliche als auch volljährige Azubis
sind vom Ausbildungsunternehmen freizustellen:
• für die Teilnahme am Berufsschulunterricht
• an einem Berufsschultag mit mehr als fünf
Unterrichtsstunden von mindestens je 45 Minuten,
einmal in der Woche
• in Berufsschulwochen mit einem planmäßigen
Blockunterricht von mindestens 25
Stunden an mindestens fünf Tagen
• an dem Arbeitstag unmittelbar vor dem
Tag der schriftlichen Abschlussprüfung
Berufe durchlässiger
Bei aufeinander aufbauenden Ausbildungsberufen
mit gestreckter Abschlussprüfung ist es
künftig möglich, dass Azubis, welche die Abschlussprüfung
eines drei- oder dreieinhalbjährigen
Ausbildungsberufs nicht bestanden
haben, auf Antrag den Abschluss des zweijährigen
Ausbildungsberufs erwerben können.
Dafür müssen sie im ersten Teil der Abschlussprüfung
mindestens ausreichende Leistungen
erreicht haben. Zudem werden Azubis vom
ersten Teil der Abschluss- oder Zwischenprüfung
eines drei- oder dreieinhalbjährigen
Ausbildungsberufes befreit, wenn sie die Abschlussprüfung
des zweijährigen Berufes bestanden
haben. Beide Varianten setzen voraus,
dass die jeweiligen Ausbildungsordnungen
die Durchlässigkeit ausdrücklich vorsehen.
Bestehende Ausbildungsordnungen müssen
daher noch angepasst werden, bevor die neuen
Regelungen greifen können.
In den kommenden Ausgaben berichtet die
„Mitteldeutsche Wirtschaft“ an dieser Stelle
über Änderungen im Bereich Fortbildungen
sowie im Prüfungswesen.
IHK Halle-Dessau
Aus- und Weiterbildung
Dr. Simone Danek
Tel. 0345 2126-346
sdanek@halle.ihk.de
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 41
WIRTSCHAFT & praxiswissen
Weiterbildungspflicht für
Versicherungsvermittler und -berater
Die Versicherungsbranche hat seit dem Jahr 2018 eine normierte Weiterbildungsverpflichtung
in der Gewerbeordnung (GewO).
Aufgrund langwieriger Regelungsakte des
Gesetzgebers in der ergänzenden Versicherungsvermittlerverordnung
(VersVermV) war
die Rechtsanwendung lange als durchaus wirr
zu bezeichnen. Diese Unklarheiten sind beseitigt.
Für die Praxis bedeutet dies Folgendes:
Rechtsgrundlagen
Rechtsgrundlagen sind § 34d Abs. 9 S. 2
GewO i.V.m. § 7 VersVermV*.
Sinn und Zweck
Sinn und Zweck der Weiterbildung ist es, die
Fachkompetenz sowie die personale Kompetenz
des Vermittlers aufrechtzuerhalten. Im
Vordergrund steht hierbei der Kundennutzen.
Wer ist zur Weiterbildung verpflichtet?
Die Weiterbildungsverpflichtung gilt für Vertreter,
Makler, Berater mit jeweils eigener Erlaubnis,
für gebundene Vermittler und für alle
unmittelbar bei der Vermittlung mitwirkende
beschäftigte Personen. Auch Inhaber einer
sogenannten Schubladenerlaubnis (gewerblich
nicht aktive Erlaubnisinhaber ohne Registrierung)
unterliegen der Pflicht.
Zuständigkeiten
Als Erlaubnis- und Registerbehörden sind
grundsätzlich die IHKn für die Kontrolle der
Pflichteinhaltung zuständig. Eine Ausnahme
gilt für die gebundenen Versicherungsvermittler:
Hier obliegt die Kontrolle dem haftungsgebenden
Versicherungsunternehmen.
Ähnliches gilt für die produktakzessorischen
Vermittler. Diese unterfallen zwar nicht der
hier besprochen Weiterbildungspflicht. Sie
müssen sich aber nach § 48 VAG fortbilden,
was wiederum ihr jeweiliges Versicherungsunternehmen
sicherstellen muss.
Die Weiterbildung
Die Weiterbildung umfasst 15 Stunden im
Kalenderjahr; darüber hinausgehende Stunden
sind möglich, können aber nicht auf/für
das nächste Kalenderjahr übertragen/angerechnet
werden.
Inhalte des aufrechtzuerhaltenden Fachwissens
regelt Anlage 1 der VersVermV, Mindestanforderungen
an die Qualität regelt
Anlage 3.
Die Weiterbildungsformate sind vielfältig, wie
z.B. Präsenzform, Selbststudium mit nachweisbarer
Lernerfolgskontrolle, betriebliche
Maßnahmen, E-Learning oder eine Kombination
aus verschiedenen Formaten.
Anerkannt wird auch eine neu erworbene Berufsqualifikation
nach § 5 VersVermV.
Ausnahmen
Ausnahmen oder eine verkürzte Stundenanzahl
sind im Gesetz oder der Verordnung
nicht vorgesehen. Es kann aber Konstellationen
geben, bei denen die Weiterbildungspflichtigen
aus diversen Gründen während
des laufenden Kalenderjahres ihrer Weiterbildungspflicht
nicht oder nicht vollständig
nachkommen konnten. Hier ist jeder Einzelfall
individuell zu prüfen.
Durch Weiterbildung sollen Versicherungsvermittler und
-berater ihre Kompetenzen aufrechterhalten.
42
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
WIRTSCHAFT & praxiswissen
Delegation der Weiterbildungspflicht
In bestimmten gesetzlich geregelten Fällen,
kann die Weiterbildung ggfs. delegiert (§ 34d
Abs. 9 Satz 4 GewO) werden.
Nähere Details dazu finden sich unter
www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 4306280.
Doppelte Weiterbildungspflicht
Es besteht keine „doppelte“ Weiterbildungspflicht
im Umfang von 30 Stunden für Personen,
die sowohl weiterbildungspflichtige
Beschäftigte als auch weiterbildungspflichtige
Aufsichtspersonen im Rahmen der Delegation
nach § 34d Abs. 9 Satz 4 GewO sind.
Es bleibt in diesen Fällen bei einem Weiterbildungsumfang
von 15 Stunden.
Nachweise und Unterlagen
Die von der Weiterbildungspflicht Betroffenen
haben die Unterlagen und Nachweise
darüber fünf Jahre auf einem dauerhaften
Datenträger aufzubewahren
Kontrolle der Weiterbildungsverpflichtung
Soweit die IHKn zuständig sind, kommen diese
für eine Kontrolle der Weiterbildungsverpflichtung
auf die Gewerbetreibenden zu. Die
Überprüfung liegt im Ermessen der IHKn. Das
heißt, Unterlagen oder sonstige Dokumentationen
der Weiterbildung sind nicht unaufgefordert
an die IHK zu übersenden.
Rechtsfolgen bei Verstoß
Verstöße gegen die Weiterbildungsverpflichtung
als solche sowie gegen die Dokumentation
der Weiterbildung oder die Aufbewahrungspflicht
dazu und gegen die
Aufforderung der IHK i.R.d. gesetzlichen
Kontrollen sind ordnungswidrig und mit
Bußgeldern bewehrt. Sie können sich zudem
letztlich auf die gewerberechtliche Zuverlässigkeit
durchschlagen und den Widerruf der
Erlaubnis zur Folge haben.
Die vollständige VersVermV ist zu finden unter
www.gesetze-im-internet.de/versvermv_2018/
* Weitere Informationen unter
www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 4306280
IHK Halle-Dessau
Recht und Fair Play
Ass. jur. Christiane Loertzer
Tel. 0345 2126-305
cloertzer@halle.ihk.de
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Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 43
WIRTSCHAFT & praxiswissen
„Rückvermeisterung“ –
Was bedeutet sie für IHK-Unternehmen?
Mit der Novelle der Handwerksordnung 2004
kam für zahlreiche Berufe das Ende der Meisterpflicht.
Als zulassungsfreie Handwerke
konnten sie selbstständig ausgeübt werden.
Nun hat die Bundesregierung beschlossen,
zwölf dieser Berufe wieder dem Meistervorbehalt
zu unterwerfen. Das Gesetz soll Anfang
2020 in Kraft treten.
Wieder meisterpflichtig:
Behälter- und Apparatebauer
Betonstein- und Terrazzohersteller
Böttcher
Drechsler und Holzspielzeugmacher
Estrichleger
Fliesen-, Platten- und Mosaikleger
Glasveredler
Orgel- und Harmoniumbauer
Parkettleger
Raumausstatter
Rollladen- und Sonnenschutztechniker
Schilder- und Lichtreklamehersteller
IHK-Betriebe betroffen
Die Gesetzesänderung betrifft IHK-Unternehmen,
wenn sie eine dieser Tätigkeiten neben
ihren Handels- oder Dienstleistungsaktivitäten
ausführen. Wer also einen Fliesenhandel
betreibt und zudem -verlegung anbietet, war
bisher oft nicht bei der Handwerkskammer
eingetragen – sofern der Handel die umsatzstärkere
Tätigkeit darstellte. Gleiches gilt zum
Beispiel für Werbeagenturen, die Lichtreklameschilder
selbst herstellen.
Bestandsschutz, aber…
Laut Gesetzentwurf für die „Rückvermeisterung“
dürfen betroffene Firmen ihre handwerklichen
Tätigkeiten weiterhin im Nebenbetrieb
ausüben. Allerdings müssen sie innerhalb
eines Jahres nach Inkrafttreten des Gesetzes
die Eintragung in die Handwerksrolle
beantragen. Ausgenommen ist nur, wer die
handwerkliche Tätigkeit als „unerheblichen
handwerklichen Nebenbetrieb“ ausübt.
Unerheblicher handwerklicher Nebenbetrieb
...
... setzt einen Hauptbetrieb voraus, der den
Schwerpunkt der Tätigkeit darstellt. Hauptund
Nebenbetrieb müssen fachlich, organisatorisch
und wirtschaftlich verbunden sein. Als
unerheblich gilt der Nebenbetrieb nur, wenn
er die Arbeitszeit eines ohne Hilfskräfte Vollzeit
arbeitenden Betriebs des jeweiligen Handwerkszweigs
im Jahr nicht überschreitet (ca.
1664 Stunden). Das betrifft auch Ein-Personen-Unternehmen.
Ansonsten sind handwerkliche
Nebenbetriebe grundsätzlich in der
Handwerksrolle einzutragen.
Für die Eintragung in die Handwerksrolle ist
keine meisterliche Qualifikation nötig. Die Betriebe
müssen lediglich nachweisen, dass sie
bereits vor Inkrafttreten der Gesetzesänderung
handwerkliche Tätigkeiten ausgeführt
haben. Dies kann durch die Gewerbeanmeldung
oder Rechnungen erfolgen. Allerdings
ist damit die zusätzliche Mitgliedschaft bei
der Handwerkskammer inklusive Beitragspflicht
verbunden. Zudem fallen für die Eintragung
Gebühren an.
Vorsicht: Wegfall Bestandsschutz
Ändert sich später die personelle Zusammensetzung
der Unternehmensleitung, ist innerhalb
von sechs Monaten die notwendige
handwerkliche Qualifikation – ein Meister! –
nachzuweisen. Betroffene IHK-Unternehmen,
die neben ihrem Handels- oder Dienstleistungsschwerpunkt
handwerkliche Leistungen
erbringen, können das weitere Vorgehen mit
ihrer IHK besprechen.
Beitragspflicht bei der IHK besteht für
gemischt-gewerbliche Unternehmen, wenn
der Gewerbebetrieb einen in kaufmännischer
Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb
erfordert und der Umsatz des nichthandwerklichen/-handwerksähnlichen
Bereichs über 130.000 Euro/Jahr liegt.
IHK Halle-Dessau
Starthilfe und Unternehmensförderung
Clemens Winkel
Tel. 0345 2126-273
cwinkel@halle.ihk.de
Daniel Loeschke
Tel. 0345 2126-267
dloeschke@halle.ihk.de
44
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
WIRTSCHAFT & praxiswissen
Energie und Umwelt
Neue Onlinedatenbank
für die Umwelt- und Energiebranche
Mit dem IHK ecoFinder bieten die Industrieund
Handelskammern (IHKn) Unternehmen
der Umwelt- und Energiebranche eine neue
Internetplattform. Das Portal ist eine Weiterentwicklung
der Datenbank IHK-UMFIS und
führt diesen erfolgreichen Service fort: Modern
und nutzerfreundlich gibt der IHK eco-
Finder einen bundesweiten Überblick über
Dienstleistungsunternehmen, Berater, Hersteller
und Händler in der Umwelt- und Energiebranche
und ihr Leistungsspektrum.
Unter www.ihk-ecofinder.de können
Unternehmen der Umwelt- und
Energiebranche kostenlos ihr Leistungsprofil
darstellen und so neue Geschäftskontakte
und Kooperationen anbahnen.
Welche Unternehmen können sich eintragen?
Im IHK ecoFinder können sich Unternehmen
präsentieren, die Produkte oder Dienstleistungen
u. a. in folgenden Bereichen anbieten:
• Abfallverwertung und -entsorgung,
• Energie- und Ressourceneffizienz bzw.
erneuerbare Energien,
• Umwelt- und Energiemanagement,
• Umwelt- und Energietechnik,
• Umweltschutz
Dienstleistungsunternehmen, Berater sowie
Hersteller und Händler der Umwelt- und
Energiebranche können ihr Leistungsprofil
kostenlos einstellen.
Welche Vorteile bietet der IHK ecoFinder?
Der IHK ecoFinder dient dazu, direkt mit potenziellen
Kunden und Partnern im In- und
Ausland in Kontakt zu treten. Das Portal ist
eine nutzerfreundliche, barrierefreie und sichere
Webanwendung. Sie lässt sich sowohl
mit mobilen Endgeräten wie Smartphones
und Tablets als auch vom PC aus nutzen. Eingetragene
Unternehmen profitieren von einer
komfortablen Datenpflege und den Werbemaßnahmen,
mit denen die IHKn das Onlineportal
vermarkten.
Wie kann ein Unternehmen sein Leistungsprofil
veröffentlichen?
Unternehmen können ihre Daten selbst online
unter www.ihk-ecofinder.de erfassen. Hierbei
wird der Nutzer intuitiv durch den Anmeldeprozess
geleitet - von der Eingabe der Unternehmensdaten
bis hin zur detaillierten Erfassung
des Leistungsprofils. Die Eintragungen
werden durch die regionale IHK qualitätsgesichert.
Mithilfe eines eigenen Benutzerzugangs
haben die eingetragenen
Unternehmen die
Möglichkeit, jederzeit selbst ihre
Daten zu pflegen und somit aktuell
zu halten.
IHK Halle-Dessau
Innovation und Umwelt
Silvana Theis
Tel. 0345 2126-263
stheis@halle.ihk.de
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 45
WIRTSCHAFT & praxiswissen
FINANZIERUNG
Mehr Geld für Forschung
in Unternehmen
Erstmals können sich alle steuerpflichtigen Unternehmen in Deutschland
Personalausgaben in der Forschung und Entwicklung (FuE) steuerlich fördern
lassen. Dies betrifft sowohl die Grundlagenforschung als auch die industrielle
Forschung sowie die experimentelle Entwicklung.
Die Bemessungsgrundlage für die neue Forschungszulage
sind die im Wirtschaftsjahr
entstandenen förderfähigen Aufwendungen
bis maximal zwei Millionen Euro. Die Forschungszulage
beträgt 25 Prozent der Personalausgaben,
höchstens 500.000 Euro. Bei einer
Auftragsforschung erhält der Auftraggeber
die Förderung. Die förderfähigen Aufwendungen
liegen hier bei 60 Prozent des an den Auftragnehmer
gezahlten Entgelts. Der Auftragnehmer
muss jedoch seinen Sitz in der EU
haben oder in einem Staat, für den das Ab-
Leichtbaumaterialien beispielsweise für die
Automobilbranche werden am Fraunhofer IMWS
entwickelt und optimiert. Solche Kooperationen
werden nun steuerlich gefördert.
kommen über den Europäischen Wirtschaftsraum
gilt. Neben eigenbetrieblicher und Auftragsforschung
sind ebenfalls FuE-Vorhaben
in Kooperation mit anderen Unternehmen
oder Forschungseinrichtungen begünstigt.
Förderfähige Aufwendungen in einem
FuE-Vorhaben sind:
dem Lohnsteuerabzug unterliegende Arbeitslöhne
für Arbeitnehmer, die in begünstigten
FuE-Vorhaben mitwirken sowie Ausgaben des
Arbeitgebers für die Zukunftssicherung des
Arbeitnehmers; Eigenleistungen eines Einzelunternehmers,
dabei maximal 40 Arbeitsstunden
pro Woche à 40 Euro. Insgesamt darf die
Summe aller staatlichen Beihilfen für ein FuE-
Vorhaben pro Unternehmen 15 Millionen Euro
nicht überschreiten. Kumulierungen bzw.
Doppelförderung sind ausgeschlossen.
Wie erfolgt die Antragstellung?
Der Antrag auf die Forschungszulage wird
nach Ablauf des Wirtschaftsjahres, in dem die
jeweiligen Aufwendungen entstanden sind,
beim zuständigen Finanzamt gestellt. Grundlage
ist eine Bescheinigung zur Förderfähigkeit
des FuE-Vorhabens. Diese lässt sich vorab
oder während eines FuE-Vorhabens beantragen,
um den Rechtsanspruch zu klären. Die
bescheinigende Stelle ist allerdings noch nicht
festgelegt, da die Zustimmung des Bundesrates
zur Regelung des Bescheinigungsverfahren
noch offen ist (Stand: 8. Januar 2020). Die
Forschungszulage wird im Übrigen vollständig
auf die Einkommens- oder Körperschaftsteuer
angerechnet. Nach den Vorgaben der
EU-Kommission bekommt bei Kapitalgesellschaften
das Unternehmen die Förderung
direkt, bei Personengesellschaften erhalten es
die Gesellschafter.
IHK Halle-Dessau
Innovation und Umwelt
Dr. Sophie Kühling
Tel. 0345 2126-265
skuehling@halle.ihk.de
46
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
WIRTSCHAFT & praxiswissen
Zuschüsse für innovative Produkte
und Verfahren
Innovationspotenziale ausschöpfen, Wettbewerbsfähigkeit sichern, Wirtschaftskraft
stärken. Mit dem Landesförderprogramm Forschung und Entwicklung unterstützt
die Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB) Einzelprojekte, Gemeinschaftsprojekte
mehrerer Unternehmen sowie Verbundprojekte von Unternehmen und Hochschulen
in den Bereichen industrielle Forschung und experimentelle Entwicklung.
Fördergegenstand
• Einzel-, Gemeinschafts- und Verbundprojekte
• innovative technologieorientierte Projekte
(Produkte/Verfahren) mit Bezug zu Leitmärkten
der Regionalen Innovationsstrategie 2014
bis 2020
• industrielle Forschung und experimentelle
Entwicklung
• Prozess- und Organisationsinnovationen
• Förderfähig sind Ausgaben für:
- Personal, Instrumente und Ausrüstungen,
Leistungen Dritter, sonstige Betriebsausgaben
- Bezuschussung bei kleinen und mittleren
Unternehmen (KMU) für die Anmeldung von
Patenten u. a. gewerblichen Schutzrechten für
Projektergebnisse
• Große Unternehmen: Nachweis einer signifikanten
Erweiterung des Projektgegenstandes
und/oder einer signifikanten Zunahme
der Gesamtausgaben für Projektgegenstand
und/oder signifikante Beschleunigung des
Abschlusses des betreffenden Projektgegenstandes
durch Förderung
Antragsberechtigung
• Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft
(Positivliste des Koordinierungsrahmens, Förderausschluss
von Branchen siehe landesspezifische
Regelungen zur GRW)
• Forschungseinrichtungen
• Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt
als Mitantragsteller im Rahmen von Verbundprojekten
• Anmeldung von Patenten u. a. gewerblichen
Schutzrechten im Rahmen des geförderten
Projektes: Zuschuss in Höhe von bis zu
50 Prozent der förderfähigen Ausgaben, max.
25 TEUR pro (Teil-)Projekt
Antragstellung
• Antragstellung erfolgt vor Maßnahmenbeginn
bei der IB
Sonstiges
• Einreichung einer Projektskizze zum geplanten
Vorhaben vor Antragstellung (auch
für Verbundprojekte möglich)
• nach Entscheidung über Förderwürdigkeit
Einreichung der Anträge möglich
Fördervoraussetzungen
• Betriebsstätte und überwiegende Projektdurchführung
in Sachsen-Anhalt
• qualifiziertes Gutachten zur Prüfung des
innovativen Gehalts des Projektes kann von
der IB verlangt oder selbst eingeholt werden
• Verbundprojekte: mind. ein KMU, wissenschaftlicher
Anteil 10 bis 40 Prozent des Projektumfangs,
mind. 60 Prozent des unternehmerischen
Anteils durch KMU
• Gemeinschaftsprojekte: mind. ein KMU,
max. 70 Prozent der förderfähigen Ausgaben
pro Unternehmen
Förderhöhe
• Zuwendung als Projektförderung in Form
einer Anteilsfinanzierung (Zuschuss)
• industrielle Forschung und experimentelle
Entwicklung: Zuschuss in Höhe von bis zu
500 TEUR pro (Teil-)Projekt und Zuwendungsempfänger;
für Vorhaben mit Prototypen, Pilotlinien
oder Pilotprojekte: Zuschuss in Höhe
von bis zu max. drei Mio. EUR
• Basisbeihilfeintensität: industrielle Forschung
50 Prozent, experimentelle Entwicklung
25 Prozent; Erhöhung auf max. 80 Prozent
der förderfähigen Ausgaben möglich
• Prozess- und Organisationsinnovationen: Zuschuss
in Höhe von bis zu 50 Prozent für KMU,
bis zu 15 Prozent für große Unternehmen
Mehr Informationen:
www.ib-sachsen-anhalt.de | Unternehmen |
Innovativ sein: Forschung und Entwicklung ab 2018
Ansprechpartner: IB-Förderberater 0800 5600757
(kostenfreie Hotline)
IHK Halle-Dessau
Innovation und Umwelt
Dr. Sophie Kühling
Tel. 0345 2126-265
skuehling@halle.ihk.de
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 47
VeranstaltungEn
Anhalt-Bitterfeld
18. Februar 2020
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK-Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen, Andresenstr.
1a, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. 03493 37570
3. März 2020
Nachfolge regional: Praxistipps zur Unternehmensnachfolge
IHK Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen, Andresenstraße
1 a, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. 0345 2126-452
17. März 2020
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK-Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen, Andresenstr. 1a,
06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. 03493 37570
Burgenlandkreis
11. Februar 2020
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK-Geschäftsstelle Weißenfels, Markt 6, 06667 Weißenfels,
Tel. 03443 4325-31
12. Februar 2020
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK-Kontaktbüro Naumburg, Bahnhofstraße 48, Zimmer
204 (2. Etage), 06618 Naumburg, Tel. 03445 732958
26. Februar 2020
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK-Kontaktbüro Naumburg, Bahnhofstraße 48, Zimmer
204 (2. Etage), 06618 Naumburg, Tel. 03445 732958
10. März 2020
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK-Geschäftsstelle Weißenfels, Markt 6, 06667 Weißenfels,
Tel. 03443 4325-31
24. März 2020
IHK vor Ort: Erfolgreich international verkaufen
IHK-Geschäftsstelle Weißenfels, Markt 6, 06667 Weißenfels,
Tel. 03443 4325-31
25. März 2020
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK-Kontaktbüro Naumburg, Bahnhofstraße 48, Zimmer
204 (2. Etage), 06618 Naumburg, Tel. 03445 732958
Dessau-Roßlau
13. Februar 2020
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK-Geschäftsstelle Dessau, Lange Gasse 3,
06844 Dessau-Roßlau, Tel. 0340 26011-0
12. März 2020
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK-Geschäftsstelle Dessau, Lange Gasse 3, 06844
Dessau-Roßlau, Tel. 0340 26011-0
17. März 2020
Business Roundtable „Herausforderung China meistern“
Golf-Park Dessau, Junkerstraße 52, 06847 Dessau-Roßlau,
Tel. 0345 2126-284
17. März 2020
IHK vor Ort: Erfolgreich international verkaufen
IHK-Geschäftsstelle Dessau, Lange Gasse 3,
06844 Dessau-Roßlau, Tel. 0340 26011-0
Halle (Saale) / Saalekreis
13. Februar 2020
Nachfolge regional: Planung, Risiken und Bewertung
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),
Tel. 0345 2126-452
19. Februar 2020
Beratung zum Schutz geistigen Eigentums
TGZ I, Weinbergweg 23, 06120 Halle (Saale),
Tel. 0345 2126-265
22. Februar 2020
Jobmesse
HALLE MESSE, Messestraße 10, 06116 Halle (Saale)
25. Februar 2020
Wirtschaftsstammtisch Russland
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),
Tel. 0345 2126-284
27. Februar 2020
Tax-Compliance
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),
Tel. 0345 2126-223
4. März 2020
Tag der Versicherungswirtschaft
Globana-Hotel, Frankfurter Str. 4, 04435 Schkeuditz,
Tel. 0345 2126-362
5. März 2020
„Nachfolge regional“: Expertensprechtag
IHK Halle-Dessau, ServiceCenter, Franckestraße 5, 06110
Halle (Saale), Tel. 0345 2126-452
10. März 2020
Alles Entscheidende zur Selbstständigkeit in 90 Minuten
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),
Tel. 0345 2126-216
16. März 2020
Umweltrecht aktuell
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),
Tel. 0345 2126-203
18. März 2020
Seminar: Aus- und Einfuhr von Ersatzteilen und Zubehör
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),
Tel. 0345 2126-282
18. März 2020
Beratung zum Schutz geistigen Eigentums
TGZ I, Weinbergweg 23, 06120 Halle (Saale),
Tel. 0345 2126-265
19. März 2020
Fachthementag „Datenschutz“
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),
Tel.: 0345 2126-223
20. bis 22. März 2020
SaaleBau
HALLE MESSE, Messestraße 10, 06116 Halle (Saale)
24. März 2020
Attraktive Arbeitgeber durch Digitalisierung?!
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),
Tel. 0345 2126-272
26. März 2020
Branchentreff privater Hausmeisterdienste
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),
Tel. 0345 2126-273
Magdeburg
25. Februar 2020
Vergabe von freiberuflichen Leistungen unter
Beachtung der aktuellen EuGH-Rechtsprechung
Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes
Sachsen-Anhalt, Turmschanzenstraße 25, 39114 Magdeburg,
Tel. 0391 6230-446
3. März 2020
E-Vergabe - aktuelle Entwicklung, Probleme aller Art
und Rechtsprechung
Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes
Sachsen-Anhalt, Turmschanzenstraße 25, 39114 Magdeburg,
Tel. 0391 6230-446
24. März 2020
Vergaberecht für Fördermittelempfänger
Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes
Sachsen-Anhalt, Turmschanzenstraße 25, 39114 Magdeburg,
Tel. 0391 6230-446
Mansfeld-Südharz
18. Februar 2020
IHK-Start-Tag für Gründer
IHK-Geschäftsstelle Sangerhausen, Ewald-Gnau-Str. 1 b,
06526 Sangerhausen, Tel. 03464 260959-10
26. Februar 2020
IHK-Start-Tag für Gründer
IHK-Kontaktbüro Eisleben, Vicariatsgasse 4,
06295 Lutherstadt Eisleben, Tel. 03464 260959-10
10. März 2020
IHK-Start-Tag für Gründer
IHK-Geschäftsstelle Sangerhausen, Ewald-Gnau-Str. 1 b,
06526 Sangerhausen, Tel. 03464 260959-10
12. März 2020
Preisverleihung „Unternehmergeist Mansfeld-Südharz“
für das Jahr 2019
Spengler-Museum Sangerhausen, Bahnhofstraße 33,
06526 Sangerhausen, Tel. 03464 260959-11
18. März 2020
IHK-Start-Tag für Gründer
IHK-Kontaktbüro Eisleben, Vicariatsgasse 4,
06295 Lutherstadt Eisleben, Tel. 03464 260959-10
Salzlandkreis
4. März 2020
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK-Kontaktbüro Bernburg, Schlossstraße 11, 06406
Bernburg, Tel. 03471 659-505
Wittenberg
18. Februar 2020
Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz
Stiftung der LEUCOREA Wittenberg, Collegienstraße 62,
06886 Lutherstadt Wittenberg, Tel. 03491 670121
27. Februar 2020
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK-Kontaktbüro Wittenberg, Lutherstraße 56,
06886 Lutherstadt Wittenberg, Tel. 03491 670121
24. März 2020
Jessener UnternehmerDIALOG „Aktuelles zum
Arbeitsrecht“
Volksbank Elsterland eG, Baderhag 6, 06917 Jessen,
Nähere Informationen
zu den Veranstaltungen unter
www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 1953
48
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
VeranstaltungEn
25. Februar 2020, 17 Uhr in Halle (Saale)
Wirtschaftsstammtisch Russland
Trotz Herausforderungen im Russlandgeschäft
sehen die Absatzchancen für eine Vielzahl
deutscher Produkte positiv aus.
Beim nächsten Wirtschaftsstammtisch der
IHK können Unternehmer, die in Russland
aktiv sind, über ihre Erfahrungen sprechen.
Darüber hinaus berichtet Dagmar Lorenz, Expertin
für Recht und Steuern in Russland,
zum aktuellen russischen Wirtschaftsrecht
und beantwortet Fragen. Um Anmeldung zur
kostenlosen Veranstaltung wird gebeten.
Mehr unter
www.halle.ihk.de, Dok.-Nr. 157132947
19. März 2020, 9 bis 14.30 Uhr
in Halle (Saale)
Fachthementag „Datenschutz“
Der Datenschutz und die Datenschutzgrundverordnung
(DSGVO) waren zwei der
juristischen Top-Themen, die Unternehmen
in den letzten beiden Jahren besonders beansprucht
haben. Bei einem Fachthementag
bietet die IHK hierzu ein Update und geht
auf aktuelle Entwicklungen ein. Neben einem
Zwischenfazit zur DSGVO erfahren die
Teilnehmer vor allem Wissenswertes zum
Verarbeitungsverzeichnis, zur Auftragsdatenverarbeitung
und zum Bußgeldkonzept.
In einem Vortrag über den Datenschutz im
Arbeitsrecht geht es insbesondere darum,
wie sich Personaldaten rechtssicher erheben,
speichern und nutzen lassen.
Mehr unter
www.halle.ihk.de, Dok.-Nr.: 157132269
18. Februar 2020, 18 bis 21 Uhr in Halle (Saale)
Marktpotenziale in Nigeria nutzen
Welche Chancen der westafrikanische Staat
Nigeria deutschen Unternehmen bietet und
wie sich dort erfolgreich Geschäfte machen
Kap Verde
Westsahara
Gambia
Senegal
Sierra Leone
Mauretanien
Guinea
Liberia
Guinea-
Bissau
Elfenbeinküste
Marokko
Mali
Burkina
Faso
Ghana
1. Togo
2. Benin
3. São Tomé und Príncipe
4. Äquatorialguinea
5. Rwanda
6. Burundi
7. Malawi
8. Swasiland
9. Lesotho
Algerien
1. 2.
Niger
Nigeria
3.
Tunesien
Kamerun
4.
Gabun
Libyen
Rep.
Kongo
Tschad
Zentralafrik.
Republik
Angola
Namibia
Sudan
Südsudan
Demokratische
5.
Republik
Kongo 6.
Botswana
Südafrika
Sambia
Simbabwe
9.
8.
Uganda
Tansania
7.
Eritrea
Äthiopien
Kenia
Mosambik
Dschibuti
Somalia
Komoren
Madagaskar
Seychellen
lassen – darum geht es beim zweiten Mitteldeutschen
Unternehmerstammtisch Afrika.
Yussuf Tuggar, nigerianischer Botschafter in
Deutschland, informiert im lockeren
Austausch über den Markt,
dort bereits tätige Unternehmen
berichten über ihre Er-
Ägypten
fahrungen und eine mehrköpfige
Wirtschaftsdelegat
i o n a u s
Nigeria stellt
deutsch-nigerianische
Investitionsvorhaben
im Infrastrukturbereich
vor.
Der Stammtisch
ist die erste Veranstaltung
aus
der Reihe „Afrika
im Fokus – Kooperation als Zukunftschance“
der IHK Halle-Dessau in Kooperation mit dem
EZ-Scout für die Bundesländer Sachsen-Anhalt
und Thüringen. 2020 finden weitere Veranstaltungen
zum Thema in Halle (Saale)
statt:
April 2020
Auftaktveranstaltung „Afrika im Fokus“: Geschäftsmöglichkeiten
in Nord-, Süd-, West- und Ostafrika
13. Mai 2020
Förder- und Finanzierungsinstrumente für Geschäfte und
Investitionen in Afrika
Juni 2020
Delegationsreise nach Marokko und Senegal
23. September 2020
„Doing Business in Afrika“ – Praxistipps für Geschäftsreisen
nach Afrika
November 2020
Unternehmerstammtisch Afrika
Mehr unter:
www.halle.ihk.de, Dok.-Nr.: 157133359
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 49
BÖRSEN
IHK-Recyclingbörse
Hinweis: Interessenten werden gebeten, über
die Internetseite www.ihk-recyclingboerse.de
direkt Kontakt zu den Inserenten der nachfolgenden
Angebote/Nachfragen aufzunehmen.
Kontakt:
Silvana Theis, Telefon: 0345 2126-263, stheis@halle.ihk.de.
Unternehmen sucht europaweit Metallschlamm,
Metallpulver, Metallstaub, Filterstäube,
Filterkuchen, Walzzunder, Schleifschlamm,
Strahlmittel zur Aufbereitung.
(HAL-N-6180-3)
Gewerbeflächenbörse
Kontakt:
Elisabeth Günther, Tel. 0345 2126-266, eguenther@halle.ihk.de
Für die Richtigkeit der Angaben übernehmen
wir keine Haftung!
Weitere Informationen unter www.halle.ihk.
de (Dok.-Nr. 2504)
06385 Aken (Elbe): Unternehmer vermietet/
-pachtet/-kauft Gewerbefläche ca. 1.000 m²
(Lager 150 m², Geschäftsfläche 350 m², Restfläche
650 m², 2 Außenterrassen, ausreichend
Parkplätze); direkt am Elbufer bzw. am Elbradweg
R2 und Europaweg R1; Bj. 1996, Modernisierung
2016; aus-/umbau- und erweiterungsfähig,
nicht teilbar; Flüssiggas; ehemalige Nutzung:
Gasthaus (brauereifrei, fester eingearbeiteter
Personalstamm vorhanden, Bereitschaft
einer Bank zur Finanzierung bei Übernahme);
geeignet für DL-Branche. (GB-1338)
Unternehmensbörse
„nexxt-change“
Die Unternehmensbörse dient einerseits dem
Ziel, Unternehmen auf der Suche nach einem
geeigneten Nachfolger oder aktiven Teilhaber
behilflich zu sein und andererseits, den Existenzgründern
die Suche nach einem Unternehmen
für eine Übernahme zu erleichtern.
Kontakt:
Susann Sommer, Tel. 0345 2126-452, Fax: 0345 212644-452,
ssommer@halle.ihk.de
Erfolgreicher Elektroinstallationsbetrieb im
Raum Bernburg-Halle-Magdeburg zu verkaufen.
(157414)
Handelsunternehmen für Kinderprodukte
mit besonderem Design sucht einen Nachfolger.
(157412)
Gut gebuchtes Gasthaus in der Dübener Heide
steht zum Verkauf. (157411)
Kooperationsangebote
aus der Datenbank des Enterprise
Europe Networks (EEN)
Interessenten finden diese und weitere Kooperationsangebote
unter http://een-sachsen-anhalt.de/dienstleistungen/partnersuche.html
Ansprechpartnerin:
Katharina Berger, Tel. 0391/5693-342,
berger@magdeburg.ihk.de
Silikonformen – Lieferanten gesucht: Ein
junges belgisches Unternehmen ist spezialisiert
auf die Entwicklung und Produktion von
modernen und minimalistischen Vasen, Töpfen
und anderen Wohnaccessoires. Dazu
gießt das Unternehmen Jesmonit, einen wasserbasierten
Verbundwerkstoff, in selbst hergestellte
Silikonformen. Aufgrund der gestiegenen
Nachfrage und der nur begrenzten
Produktionskapazitäten sucht das Unternehmen
im Rahmen eines Herstellungsvertrages
einen Produktionspartner im Ausland.
(EG0919 BE01)
Schlauchverpackungen für Flüssigkeiten
– Vertriebspartner und Auftraggeber gesucht:
Ein kleines polnisches Unternehmen,
das sich auf die Herstellung von Schlauchverpackungen
für Flüssigkeiten wie Lebensmittel
und chemische Produkte spezialisiert
hat, bietet seine Produktionsmöglichkeiten
an und sucht nach Distributoren. Die Schläuche,
die einen Zapfhahn beinhalten, sind aus
hochwertigen Materialien gefertigt und eignen
sich für die Lagerung von Waren wie:
Saft, Wasser, Lebensmittel, chemische Substanzen
und Alkohol. Alle Verpackungen haben
eine Bescheinigung für den Kontakt mit
Lebensmitteln. Das Unternehmen ist an einer
Zusammenarbeit auf der Grundlage der Vertriebsdienstleistungen
und Produktionsverträge
interessiert. (EG0919 PL02)
Elektrische Schalttafeln und Metallwerke
– Vertriebspartner und Auftraggeber
gesucht: Ein bulgarisches Unternehmen,
das im Bereich der Energietechnik tätig ist,
stellt Geräte der Nieder- und Mittelspannung,
Elektroinstallationen und verschiedene
Arten von Schaltanlagen her und bietet
auch Metallbearbeitung an. Das Unternehmen
sucht Partner für Vertrieb und Herstellung
für eine langfristige Zusammenarbeit.
(EG0919 BG02)
Automatisierte Probenahme von Stoffen
– Vertriebspartner gesucht: Ein finnisches
Unternehmen bietet eine neue Lösung für
die automatisierte Probenahme von Biomasse,
Zellstoffen, Konzentraten oder Agrofood.
Die neuartige Technologie ist innovativ und
vollautomatisch und ermöglicht die Entnahme
repräsentativer Proben aus dem LKW
oder Bahnwagen vor dem Entladen. Es eignet
sich für verschiedene Arten von festen
und zerkleinerten Materialien. Gesucht werden
Vertriebspartner oder Handelsvertreter.
(EG0919 FI01)
Naturkosmetik aus nativem Olivenöl und
Hanföl – Vertriebspartner gesucht: Das
Start-up aus Apulien (Süditalien) legt Wert
auf Gesundheit und Wohlbefinden und
möchte den Gedanken einer nachhaltigen
Welt verbreiten. Das Unternehmen produziert
Naturkosmetik (Seifen, Körperlotionen, Öle,
Cremes) mit geringer Umweltbelastung nach
den Prinzipien der Öko-Kosmetik. Die Hauptzutaten
sind: natives Olivenöl extra, Eselsmilch,
Hanföl und Yerba Mate. Es werden
neue Händler gesucht. (EG0919 IT02)
50
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
BÖRSEN
Chemische Hygiene- und Kaffeeprodukte
– Vertrieb angeboten: Das in Großbritannien
ansässige Unternehmen liefert derzeit landesweit
chemische Hygiene- und Kaffeeprodukte
für den Hotel- und Freizeitsektor in Großbritannien.
Das Unternehmen bietet eine Vertriebsvereinbarung
für ausländische Hersteller/
Lieferanten an, die ähnliche Produkte auf dem
britischen Markt etablieren möchten. Das Unternehmen
ist bestrebt, sein Produktportfolio
bei hauptsächlich Verbrauchs- und Einwegprodukten
sowohl für bestehende als auch für
neue Kunden über eine Vertriebsvereinbarung
mit Partnern aus Europa und darüber hinaus
zu erweitern, die Marktanteile in Großbritannien
gewinnen wollen. (EG0919 UK01)
Unternehmensberatung, Marketing, Vertriebsunterstützung
– Auftraggeber gesucht:
Das britische Unternehmen verfügt
über mehr als 25 Jahre Erfahrung im Handel
mit Lebensmitteln, Öl, Dünger, Tierfutter und
Solar-Energie-Produkten und möchte Unternehmen,
die im Rahmen einer Exklusivitätsvereinbarung
in neue Märkte expandieren
wollen, einen Handelsvertretervertrag anbieten.
Das britische Unternehmen kann auch
umfangreiche Marketingunterstützung in
den folgenden Bereichen anbieten: Merchandising
und Promotion, Aktivitäten und in der
Entwicklung neuer Produkte, im Design, in
der Verpackung und in der technischen Produktentwicklung.
(EG0919 UK04)
Passive isotherme Wärmematte – Joint-
Venture- oder Lizenzvereinbarung gesucht:
Das britische Spezialunternehmen hat eine
isotherme Wärmematte für die Herstellung
von Kühlregalen für Supermarktvitrinen entwickelt.
Der Vorteil der Wärmematte besteht
darin, dass sie ein passives Gerät ist, da sie keine
externe Energie benötigt, um zu funktionieren,
und eine konstante Oberflächentemperatur
von bis zu 1°C über ihre Oberfläche bietet,
indem sie einfach entweder einer Heiz- oder
Kühlquelle ausgesetzt wird. Aufgrund dieser
neuartigen Funktionalität ist sie ideal für den
Einsatz in Situationen, in denen eine schnelle,
effiziente und stabile Temperaturregelung erforderlich
ist.(EG0919 UK09)
Anti-Spastik-Handorthese – Partner für
Vertrieb und Joint Venture gesucht: Ein
ungarisches Start-up-Unternehmen im Bereich
Medizintechnologie entwickelt eine
aktive Anti-Spastik-Handorthese. Sie ersetzt
die fehlende Entlastungsfunktion der Finger
bei denen, die unter spastischen Lähmungen
der Hand leiden. Ein erster Prototyp wurde
bereits getestet. Die erste Produktfreigabe
wird für Mitte 2020 erwartet. Gesucht werden
Handelsvertreter, Händler oder Joint
Venture Partner. (EG0919 HU02)
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Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 51
wir für Sie
Die IHK Halle-Dessau
auf einen Blick
Präsidium
Präsident
Prof. Dr. Steffen Keitel
Vizepräsidenten
Konrad Dormeier, Matthias Gabler, Dr. Christof Günther,
Jens-Uwe Jahnke, Daniel König, Kerstin Kühne, Maik Pinnig,
Michael Pirl, Thies Schröder, Jörg Schlichting, Michael Schrodke,
Elke Simon-Kuch
Ausschuss für Finanzdienstleistungen
Handelsausschuss
Tourismusausschuss
Berufsbildungsausschuss
Vollversammlung
66 Mitglieder
Sachverständigenausschuss
Verkehrsausschuss
Ausschuss für Industrie, Agrar- und Baugewerbe
Standortpolitik
Prof. Dr. Thomas Brockmeier
Kommissarischer Leiter
Sekretariat
Bianka Meyer
Grundsatzfragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik
Hendrik Senkbeil, Danny Bieräugel
Arbeitsmarktpolitik, Konjunktur, Statistik
Danny Bieräugel, Daniel Moritz
Regionalpolitik, Gesundheits-, Kreativund
Immobilienwirtschaft
Hendrik Senkbeil
Wirtschaftsjunioren
Danny Bieräugel
Starthilfe und Unternehmensförderung
Antje Bauer
Geschäftsführerin
Sekretariat
Claudia Roschk, Laura Lennicke
Mittelstands-, Handels- und Tourismuspolitik
Antje Bauer
Existenzgründung
Jana Bieräugel, Jörg Prochner
Unternehmenssicherung, -nachfolge und -finanzierung
Achim Schaarschmidt
Handel
Daniel Loeschke
Tourismus, Gastgewerbe und Freizeitwirtschaft
Daniela Wiesner
Dienstleistungswirtschaft
Clemens Winkel
ServiceCenter
Jörg Prochner (Leiter), Jana Bieräugel, Max Kuschfeld,
Andre Markovic, Susann Sommer,
Anne Wasilewski-Brumme
Stand: 1. Dezember 2019
Aus- und Weiterbildung
Hauptgeschäftsstelle
Halle (Saale)
Dr. Simone Danek
Geschäftsführerin
Sekretariat
Kim Vanessa Sokol
Bildungspolitik
Dr. Simone Danek
Bildungsaktivitäten, -organisation
Dr. Sylvia Voigt, Jana Krüper
Ausbildung
Björn Bosse
Gewerbliche und kaufmännische Abschlussprüfungen
Roswitha Boy, Katharina Engel, Nadine Kaiser,
Melissa Olschak, Theresa Rößler, Mike Romonath,
Liane Waldmann, Matthias Weißbarth
Aus- und Weiterbildungsberater
Berit Credo (Sangerhausen), Dominique Dietze (Weißenfels),
Kathrin Lorisch (Dessau), Cornelia Rasch (Saalekreis),
Matthias Schwarze (Halle), Julia Wünsch (Bitterfeld-
Wolfen)
Fortbildungsprüfung/Sachkunde
Sabine Krüger
Fortbildung
Kornelia Hufenreuter, Franziska Otto, Manuela Schröter
Fach-/Sachkunde
Frauke Lindner, Eileen Zarski
Projekt „ValiKom Transfer“
Dr. Kathrin Rheinländer
Projekt „Kammerkoordinierung Zukunftschance
Assistierte Ausbildung“
Simone Henschel
Haus der kleinen Forscher/Begabtenförderung
Kathrin Olejnik
Innovation und Umwelt
International
Birgit Stodtko
Geschäftsführerin
Sekretariat
Jenny Regeer
Messen
Anja Klepzig
Außenwirtschaftspolitik
Birgit Stodtko
Außenwirtschafts- und Zollrecht,
Außenwirtschaftsdokumente, Carnets
Diana Hofmann, Anja Klepzig
Asien, Russland, Ost- und Südeuropa
Ralph Seydel
EU, EU-Projekte, EFTA, Lateinamerika
Michael Drescher
Afrika, Australien, MENA-Region, Nordamerika
Katalin Stolzki
EZ-Scout
Katy Schröder
Reinhard Schröter
Stellv. Hauptgeschäftsführer
Sekretariat, Börsen
Elisabeth Günther
Industrie-, Energie-, Umwelt- und Verkehrspolitik
Reinhard Schröter
Energie- und Umweltförderung, Umweltmanagement
Silvana Theis
Industrie, Energie
Franziska Böckelmann (Stellvertretende Geschäftsführerin)
Innovation, Forschung und Entwicklung,
Technologietransfer
Dr. Sophie Kühling
Umwelt, Raumordnung
Andreas Scholtyssek
Verkehr/Fachkunde
Alf Rost
52
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
Hauptgeschäftsführer
Prof. Dr. Thomas Brockmeier
Stellv. Hauptgeschäftsführer
Reinhard Schröter
Hauptgeschäftsführung
Leiterin Büro Präsident und Hauptgeschäftsführer
Cordula Henke
Sekretariat
Stefanie Glaw, Stefanie Neumärker
Kooperationszentrum „Energiesicherheit“
Dr. Uwe Schrader
Öffentlichkeitsarbeit
Markus Rettich (Leiter/Pressesprecher)
Nadine Behrendt, Lisa Marschner, Isabel Reimann,
Vanessa Schneider
Arbeitskreis Außenwirtschaft
Arbeitskreis Innovation und Technologietransfer
Arbeitskreis Bildung
Arbeitskreis IHK-Finanzen
und -Liegenschaften
Recht und Fair Play
Arbeitskreis Energiepolitik
Arbeitskreis Betrieblicher Umweltschutz
Dr. Ute Jähner
Geschäftsführerin
Sekretariat
Vanessa Schneider, Andrea Dietrich
Rechtspolitik
Dr. Ute Jähner
Wettbewerbsrecht, Steuerrecht
Dr. Ute Jähner
Berufsrecht Finanzdienstleister, Gewerberecht, Datenschutz,
Außergerichtliche Streitbeilegung
Christiane Loertzer
Sachverständigenwesen, Handels- und Gesellschaftsrecht,
Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht, Handelsregister/Firmenrecht
Heike Sommer
Handelsregister/Firmenrecht (Sachbearbeitung), Ausländerangelegenheiten
Petra Scheibe
Versicherungsvermittler und Finanzdienstleister
(Sachbearbeitung)
Karin Sandig
Zentrale Dienste
Dr. Markus Reinhardt
Geschäftsführer
Sekretariat
Lisa Sophie Schmidt
Finanzen, QMB, Personal, Syndikus
Dr. Markus Reinhardt
Personal
Oliver Schmidt
Organisationsrecht, Datenschutzbeauftragter
Jens Hoffmann
Organisation, Archiv, Bibliothek
Christoph Renftle, Jonas Meyer, Heimo Hauser
EDV
Bettina Schonert (Leiterin), Jörg Grabowsky, Martin Zieschang
Rechnungswesen/Controlling
Jens Hoffmann (Leiter), Nadine Haufe, Undine Heinrich,
Daniela Jobs, Nadine Kupfer
Mitgliederdaten/Beiträge
Matthias Mohr (Leiter), Thomas Arentz, Martin Backhaus,
Mandy Donath, Sabine Schröder, Marko Schubert,
Frank Volkmar, Eileen Warzecha, Elisabeth Wirl,
Renate Wolff, Matthias Wulf
Innere Dienste
Stefan Andrick, Uwe Aschenbach, René Brunner,
Daniel Moritz, Martina Wolf, Matthias Reschauer
(Fuhrpark/Kraftfahrer)
Geschäftsstellen
und
Kontaktbüros
Geschäftsstelle Sangerhausen
Frank Lehmann
Geschäftsstellenleiter, QMB
Ewald-Gnau-Straße 1 b, 06526 Sangerhausen
Tel.: 03464 260959-0, Fax: 03464 26095919
Michael Axt, Norman Böttcher
Kontaktbüro Eisleben
Vicariatsgasse 4, 06295 Lutherstadt Eisleben
Tel.: 03475 6678186, Fax: 03464 26095919
Michael Axt
Geschäftsstelle Dessau
Sven Horn
Geschäftsstellenleiter
Lange Gasse 3, 06844 Dessau-Roßlau
Tel.: 0340 26011-0, Fax: 0340 260114421
Birgit Enkerts, Sibylle Lohmann, Viola Wagner
Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen
Andresenstraße 1a, 06766 Bitterfeld-Wolfen
Tel.: 03493 3757-0, Fax: 03493 37574424
Andreas Baer, Birgit Enkerts, Katja Schneider
Kontaktbüro Bernburg
Schloßstraße 11, 06406 Bernburg (Saale)
Tel.: 03471 659505, Fax: 0340 260114424
Sibylle Lohmann
Kontaktbüro Wittenberg
Lutherstraße 56, 06886 Lutherstadt Wittenberg
Tel.: 03491 670121, Fax: 03493 37574424
Andreas Baer
Geschäftsstelle Weißenfels
Tobias Voigt
Geschäftsstellenleiter
Markt 6, 06667 Weißenfels
Tel.: 03443 4325-0, Fax: 03443 432544-10
Tina Jahr, Sylvia Strößner, Matthias Walther
Kontaktbüro Naumburg
Bahnhofstr. 48, 06618 Naumburg (Saale)
Tel.: 03445 732958, Fax: 03443 432544-10
Matthias Walther
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 53
eschlüsse
Beschlüsse der IHK-Vollversammlung
Ausbildungsregelung über die Berufsausbildung zum Fachpraktiker/zur
Fachpraktikerin für Lebensmitteltechnik – Aufhebungsbeschluss
Die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau hebt aufgrund des Beschlusses des Berufsbildungsausschusses
vom 15. Oktober 2019 als zuständige Stelle nach § 66 Absatz 1 BBiG
in Verbindung mit § 79 Absatz 4 BBiG vom 23. März 2005 (BGBl. I S. 931), zuletzt geändert
durch § 24 des Gesetzes vom 20. Dezember 2011, die Ausbildungsregelung für die Berufsausbildung
von behinderten Menschen zum Fachpraktiker/zur Fachpraktikerin für Lebensmitteltechnik
auf.
Der vorstehende, vom Berufsbildungsausschuss der Industrie- und Handelskammer Halle-
Dessau am 15. Oktober 2019 beschlossene, Beschluss wird hiermit ausgefertigt.
Halle (Saale), 26. November 2019
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau
gez.
Prof. Dr. Steffen Keitel
Präsident
Prof. Dr. Thomas Brockmeier
hauptgeschäftsführer
Bekanntmachung gemäß § 22 Abs.2 der Sachverständigenordnung
der IHK (SVO)
Der von der IHK Halle-Dessau öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige Ernst
Wolfgang Schulz aus Halle (Saale) erklärte gegenüber der IHK, dass er ab dem 1. Januar 2020
nicht mehr als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für „Baumaschinen und
Maschinen sowie Anlagen der Fördertechnik, Schäden und Bewertung“ tätig sein möchte.
Damit ist gemäß § 22 Abs.1 a) SVO seine öffentliche Bestellung zum 31. Dezember 2019
erloschen.
Nachruf auf das ehemalige Mitglied der IHK-Vollversammlung:
Zum Tod von Regina Gröger (1950–2019)
Die IHK Halle-Dessau trauert um Frau Regina Gröger, die sich lange Jahre
ehrenamtlich in der IHK-Vollversammlung engagiert hat. Am 8. April
1950 in Dessau geboren, war sie eine Unternehmerin der ersten Stunde.
1990 hatte sie mit der SAGA GmbH einen Getränkegroßhandel gegründet,
deren Geschäftsführerin sie bis Oktober 2019 war und der von ihrem
Sohn fortgeführt wird. In der Stadt Dessau-Roßlau war Regina Gröger
aber vor allem als Gastronomin bekannt: Ob im Ratskeller, im Kornhaus
oder im Brauhaus, das sie aus einer Ruine heraus saniert und dessen
Biermarke sie weitergeführt hat – sie hinterließ ihre persönliche Handschrift
und trug mit dazu bei, dass sich die Restaurants zu Vorzeigeobjekten
der Dessauer Gastronomieszene entwickelten.
Mit Herzblut für Dessau rief Regina Gröger 2003 den Verein zur Förderung
der Stadtkultur ins Leben und war jahrelang dessen hochengagierte
Vorsitzende. Der Verein organisiert seit 2004 das alljährliche Leopoldsfest
als historisches Stadtfest in der Tradition des „Alten Dessauers“.
Vielfältig ehrenamtlich engagiert setzte sich die Unternehmerin von 1996
bis 2004 auch in der IHK-Vollversammlung sowie im IHK-Handelsausschuss
für die Belange der regionalen Wirtschaft ein. Stets im Blick hatte
sie dabei die Bedürfnisse der Kunden, denen sich auch der Handel anpassen
musste, was Frau Gröger mit ihren Unternehmen gelungen ist.
Bis zu ihrer Erkrankung im Juni 2019 hat Regina Gröger weiterhin als
Unternehmerin gearbeitet. Wie ihre Familie mitteilte, ist sie am 5. Dezember
2019 im Alter von 69 Jahren in Dessau-Roßlau verstorben. Unser
tiefes Mitgefühl gilt ihren Angehörigen. Wir sind sehr traurig und trauern
mit ihnen. Regina Gröger war Unternehmerin mit Leib und Seele. Die
regionale Wirtschaft verliert mit ihr eine ihrer engagiertesten Vertreterinnen.
Die IHK Halle-Dessau wird Frau Regina Gröger stets ein ehrendes
Andenken bewahren.
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54
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020 55
zu guter letzt
3.898 neue Ausbildungsverträge hat die
IHK im vergangenen Jahr registriert. Das sind 3,3 Prozent mehr
als 2018. Nachdem die Einträge zwei Jahre in Folge rückläufig
waren, haben sich damit wieder mehr Nachwuchskräfte für eine
kaufmännische oder gewerblich-technische Lehre entschieden.
Zuwächse verzeichneten unter anderem Ausbildungsberufe
wie Eisenbahner im Betriebsdienst, Mechatroniker, Fachinformatiker,
Köche und Immobilienkaufleute.
Vorschau Die nächste Ausgabe erscheint am 14. März 2020.
Impressum
Mitteldeutsche Wirtschaft – Mitgliedermagazin der
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau
30. Jahrgang Nr. 1/2020
Herausgeber
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau
Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale)
Postfach 200 754, 06008 Halle (Saale)
www.halle.ihk.de, info@halle.ihk.de
Tel. 0345 2126-0, Fax 0345 2126-105
Redaktion
Isabel Reimann (verantw.), Tel. 0345 2126-202,
Fax 0345 212644-202, ireimann@halle.ihk.de
Markus Rettich (Leitung), Tel. 0345 2126-204
Redaktionelle Mitarbeit: Cathrin Günzel
Externe Autoren dieser Ausgabe: Andreas Löffler (S. 18, 26,
27, 38), Matthias Voss (S. 17, 33) Nicole Kirbach (S. 21),
Wolf-Dieter Kleinschmidt (S. 32), Annette Karstedt-Meierrieks
– DIHK (S. 44)
Die Beiträge externer Autoren geben die Meinung des Autors,
jedoch nicht unbedingt die Ansicht der IHK wieder.
Erscheinungsweise: 10 Mal im Jahr
Erscheinungstermin: 14. Februar 2020
Jahrgang 2020
Anzeigen und Verlag
Prüfer Medienmarketing Endriß & Rosenberger GmbH
Jägerweg 1, 76532 Baden-Baden
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medienmarketing@pruefer.com, www.pruefer.com
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Layoutkonzept
Jo Schaller & Angela Schubert
Mühlpforte 2, 06108 Halle (Saale)
Druck und buchbinderische Verarbeitung
Druckhaus Schütze GmbH
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Tel. 0345 565-2411, Fax 0345 565-2412
Unser Schwerpunkt im März:
Digitalisierung in der Kundenansprache
Berufsorientierung:
Wie Betriebe über Projekte
und Praxislerntage Schüler
als zukünftige Fachkräfte
gewinnen können.
Kooperationen mit Afrika:
Welche Möglichkeiten der
Zusammenarbeit das Land
Nigeria für exportierende
Unternehmen aus Sachsen-
Anhalt bietet.
Umweltmanagement:
Warum sich die LEUNA-
Harze GmbH seit 20 Jahren
EMAS-zertifizieren lässt.
Wie gefällt Ihnen die neue „Mitteldeutsche Wirtschaft“?
Auf Ihre Rückmeldung unter miwi@halle.ihk.de sind wir gespannt. Dort können Sie
uns auch mitteilen, wenn Sie das Magazin zukünftig nicht in der gedruckten Version,
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Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen
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ist offizielles Organ der IHK Halle-Dessau und wird Kammerzugehörigen
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Bezugsgebühren zugestellt. Für andere Bezieher beträgt das
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2,00 Euro. Nachdruck nur mit Quellenangabe. Für den Nachdruck
signierter Beiträge ist die Genehmigung des Verfassers
erforderlich. Vervielfältigungen für den innerbetrieblichen
Gebrauch sind gestattet. Für unverlangt eingesandte
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Abbildungen
Afrika_ii-graphics _stock.adobe.com: S. 49 (unten); Agentur
für Arbeit Halle: S. 13, AMG: S. 7 (unten); Andreas Löffler:
S. 3 (r. oben); 18, 25, 26, 27, 39; Angelov_stock.adobe.com:
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Mahler: S. 10 (l.); fineart-collection_stock.adobe.com:
S. 35; Fraunhofer IMWS/Sven Döring: S. 3 (r. unten), 46;
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(l. oben), 8, 11, 15; Kleinschmidt & Partner Steuerberater mbB:
S. 32 (oben); Matthias Voss: S. 17, 33; Michael Luz
(Zeichnungen, Cover, S. 2 (r.), S. 31 (Foto im Screenshot),
28–32; MQ-Illustrations_stock.adobe.com: S. 3 (l. unten);
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Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/2020
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10. März 2020
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01_2020 Ploeger 16.01.2020 17:35 Uhr Seite 1
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