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Ausgabe 04-2009

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Inhalt & Impressum<br />

Inhalt<br />

Vorwort<br />

VDRK intern<br />

Mitgliederversammlung in Stuttgart • Von der Berufung<br />

zum Fachberuf • Dichtheitsprüfungen an Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

• Sachkunde für die<br />

Dichtheitsprüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

• Neues Wasserhaushaltsgesetz<br />

Branchentermine im Rückblick<br />

Azubi- und Studientage in Kassel • JT-elektronik in<br />

Velbert • 4. Nassabfallforum • Goldener Kanaldeckel<br />

<strong>2009</strong> • Lünener Tage der Grundstücksentwässerung<br />

Vorschau Branchentermine<br />

23. Lindauer Seminar • 24. Oldenburger Rohrleitungsforum<br />

• 8. Deutscher Schlauchlinertag<br />

Entsorga Enteco <strong>2009</strong> - Nachlese<br />

IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG • Wolfgang<br />

Rausch GmbH & Co. KG • iPEK International GmbH<br />

• Kummert GmbH • SPERING micro-systems gmbh<br />

• JT-elektronik GmbH<br />

Unternehmensprofile<br />

Gobs GmbH • USBDÜSEN GmbH • Feierabend +<br />

Fock GmbH • Umwelttechnik Franz Janßen GmbH •<br />

Trelleborg Pipe Seals GmbH • Kanal-Türpe Gochsheim<br />

GmbH & Co. KG • K.-H.-Trost • HOBAS Rohre<br />

GmbH • Insituform Rohrleitungssanierungstechniken<br />

GmbH • SPERING micro-systems gmbh • BEW •<br />

Rabmer Bau Grupe • adversi • Dipl.-Ing. Ulrich<br />

Winkler<br />

Produkte<br />

Umwelttechnik Franz Janßen GmbH • Spering microsystems<br />

gmbh • M+T Druckwassertechnik GmbH •<br />

Hradil Spezialkabel GmbH • URACA Pumpenfabrik<br />

GmbH & Co. KG • Bodenbender GmbH • PSL<br />

Handels GmbH • Funke Kunststoffe GmbH • ABT<br />

Elsener<br />

Recht so?<br />

Fortsetzung Arbeitgeberfalle Arbeitsrecht • Geschäftsführerhaftung<br />

Anwenderberichte<br />

Pader Kanal Technik-Rohr Frei GmbH & Co. KG • Rainer<br />

Kiel Kanalsanierung GmbH • Kanal-Türpe Gochsheim<br />

GmbH & Co. KG • Swietelsky-Faber GmbH •<br />

Insituform Rohrleitungssanierungstechniken GmbH<br />

Kleinanzeigen<br />

Aufnahmeantrag<br />

Seite<br />

3<br />

4<br />

20<br />

27<br />

30<br />

38<br />

52<br />

66<br />

72<br />

82<br />

83<br />

JT-elektronik GmbH<br />

Robert-Bosch-Straße 26<br />

D-88131 Lindau/Bodensee<br />

Telefon:<br />

+49 (0) 8382/96 73 60<br />

Telefax:<br />

+49 (0) 8382/96 73 666<br />

E-Mail: info@JT-elektronik.de<br />

www.JT-elektronik.de.de<br />

Die Beilagen für das RO-KA-TECH Journal schicken Sie bitte<br />

direkt an die Druckerei Hachenburg unter dem Kennwort<br />

„RO-KA-TECH Journal“ und <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Anzeigen schicken Sie bitte auf CD an den VDRK. Anzeigen<br />

und Beiträge kleiner als 8 MB können Sie auch direkt per<br />

Mail an journal@vdrk.de schicken.<br />

Impressum<br />

Herausgeber & Redaktion:<br />

VDRK<br />

Verband Deutscher Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen e. V.<br />

Ludwig-Erhard-Str. 8<br />

D-34131 Kassel<br />

Telefon: +49 (0) 561-207567-0<br />

Telefax: +49 (0) 561-207567-29<br />

web: www.vdrk.de<br />

E-Mail: info@vdrk.de<br />

Satz und Gestaltung:<br />

Annett Sluke<br />

Produktion:<br />

Druckerei Hachenburg GmbH<br />

Saynstraße 18<br />

D-57627 Hachenburg<br />

Telefon: +49 (0) 2662-802-0<br />

Telefax: +49 (0) 2662-802-140<br />

web: www.druckerei-hachenburg.de<br />

E-Mail: info@druckerei-hachenburg.de<br />

Zum Abdruck angenommene Beiträge gehen in das unbeschränkte<br />

Verfügungsrecht des Herausgebers über. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Die Beiträge der Autoren<br />

werden nicht auf Richtigkeit geprüft; sie stellen die Meinung des<br />

Autors, nicht die des Herausgebers dar. Die Redaktion behält sich vor<br />

Beiträge zu kürzen.<br />

VDRK e. V., Ludwig-Erhard-Str. 8, 34131 Kassel<br />

2 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Vorwort<br />

Sehr geehrte Leserinnen<br />

und Leser, sehr geehrte<br />

Kolleginnen und Kollegen,<br />

sehr geehrte Verbandsmitglieder,<br />

das Wahljahr <strong>2009</strong> neigt sich<br />

unweigerlich dem Ende, eine<br />

Fülle von Wahlen liegen hinter<br />

uns. Neben kommunalen Vertretern<br />

musste auch ein neuer Bundestag<br />

gewählt werden. Unsere<br />

Branche setzt viele Hoffnungen<br />

in die neue Regierung und erwartet<br />

wegweisende Entscheidungen.<br />

Nach der Novellierung des Wasserhaushaltsgesetzes<br />

sind die Ersten bereits von der alten Regierung, getroffen<br />

worden, bleibt zu hoffen, dass eine konsequente Umsetzung<br />

dieser Entscheidungen, durch die neue Regierung erfolgt.<br />

Auch in unserem Verband standen Neuwahlen für Vorstand<br />

und Beirat an, die anlässlich der Mitgliederversammlung und<br />

unseres 20-jährigen Jubiläums im Stuttgarter Mövenpick-Hotel<br />

durchgeführt wurden.<br />

Neben Umbesetzungen innerhalb des Vorstandes, gab es<br />

auch die neue Position der RKI-Meister zu integrieren und ab<br />

01.01.2010 einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des<br />

Verbandes zu schaffen. Mit unserem dann im Amt befindlichen<br />

Geschäftsführer Gerhard Treutlein, wird es einige organisatorische<br />

Veränderungen in der Struktur des Verbandes geben,<br />

die sich in der Mitgliederzahl und in der Außenwirkung des<br />

Verbandes widerspiegeln werden.<br />

Was mich als neuen Vorstandsvorsitzenden betrifft, möchte ich<br />

es nicht versäumen, mich für das entgegengebrachte Vertrauen<br />

zu bedanken und Ihnen zu versichern, die bewährten Strukturen<br />

weiterzuführen, aber auch für Neues offen zu sein.<br />

Bei meinem Vorgänger, Friedhelm de la Motte, möchte ich<br />

mich besonders bedanken. Er hat über viele Jahre im Vorstand<br />

bewiesen wie sehr ihm der Verband am Herzen liegt. Er war<br />

maßgeblich an der Schaffung des Berufsbildes und der ersten<br />

Meisterlehrgänge beteiligt und hat in einer sehr schwierigen<br />

Situation für das Überleben des Verbandes gesorgt, auch<br />

wenn ihm unter seiner Führung der Untergang des Verbandes,<br />

innerhalb kürzester Zeit, prophezeit wurde. Umso mehr freue<br />

ich mich, dass er mir als mein direkter Stellvertreter mit all<br />

seinem Wissen und seinen Erfahrungen zur Seite steht. Ich bin<br />

davon überzeugt, dass wir – der neu gewählte Vorstand – in<br />

Verbindung mit dem Beirat und dem Geschäftsführer eine zukunftsorientierte<br />

und schlagkräftige Truppe sind, die die Interessen<br />

des Verbandes in Zukunft vertreten wird.<br />

Aber auch ein noch so tatendurstiger Vorstand ist nur so gut<br />

wie die Zuarbeit, die ihm geliefert wird. Deshalb bitte ich Sie,<br />

liebe Verbandsmitglieder, wenden Sie sich mit Ihren großen<br />

und kleinen Problemen, mit Ihren Ideen mit Ihren Anregungen<br />

und Wünschen an uns, wir werden versuchen Ihre Bedürfnisse<br />

zu erfüllen und Ihr in uns gesetztes Vertrauen zu rechtfertigen.<br />

Helfen Sie mit unseren Verband zu stärken.<br />

Für die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage wünsche ich,<br />

auch im Namen des gesamten Vorstandes und Beirates, ein<br />

paar erholsame und besinnliche Stunden im Kreise Ihrer Lieben,<br />

für den Jahreswechsel alles Gute, sowie viel Erfolg und<br />

gute Geschäfte für das Jahr 2010.<br />

Andreas Herrmann<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Unseren Mitgliedern und Lesern<br />

wünschen wir ruhige & besinnliche<br />

Weihnachtsfeiertage,<br />

einen guten Rutsch<br />

und für 2010 alles Gute!<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 3


VDRK intern<br />

20 Jahre VDRK – Mitgliederversammlung im September<br />

<strong>2009</strong> in Stuttgart<br />

Im September endete die turnusmäßige zweijährige Amtszeit<br />

des bis dahin amtierenden Vorstands des VDRK – Verband<br />

Deutscher Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen e. V. Die<br />

diesjährige Mitgliederversammlung inklusive der anstehenden<br />

Vorstands- und Beiratswahlen wurde bewusst in Stuttgart<br />

durchgeführt. Zehn Firmeninhaber unterzeichneten damals<br />

im September vor 20 Jahren die Gründungsurkunde des Verbandes.<br />

Ihr Ziel war es, über Qualifikation der Mitarbeiter<br />

mehr Qualität in die Branche zu bringen. Man hatte bereits<br />

vor 20 Jahren erkannt, dass nur gut ausgebildetes Personal<br />

mit der rasanten Entwicklung der Technik Schritt halten kann.<br />

Nur durch das kontinuierliche Festhalten an diesen Zielen<br />

war es möglich den Lehrberuf „Fachkraft für Rohr-, Kanal und<br />

Industrieservice“ ins Leben zu rufen. Dies war aber die eine<br />

Seite, mehrere Vorstandsgenerationen mussten dafür kämpfen<br />

diesen Beruf auch in der Fachwelt bekannt zu machen.<br />

Konsequenterweise wurde mit der Schaffung des Berufsbildes<br />

auch die Meisterverordnung „Geprüfter Meister/-in für Rohr-,<br />

Kanal und Industrieservice“ verabschiedet. Seit 2006 konnten<br />

sich bereits 52 Unternehmer und/-oder Mitarbeiter zum Meister<br />

qualifizieren.<br />

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung wurde dieser Entwicklung<br />

Rechnung getragen. Mit großer Mehrheit votierten<br />

die anwesenden Mitgliedsfirmen für die Schaffung eines weiteren<br />

Sitzes im Vorstand des Verbandes. Hierdurch wurden<br />

der Gruppe der Meister die Voraussetzungen und die Möglichkeiten<br />

geschaffen, ihre umfangreiche Ausbildung entsprechend<br />

ihrem Stellenwert in der Branche bekannt zu machen<br />

bzw. aufzuwerten.<br />

An der Spitze des VDRK Vorstandes kam es zu einer weiteren<br />

Veränderung. Herr Friedhelm de la Motte wollte nach zwei<br />

Amtsperioden den Platz für die jüngere Generation freimachen<br />

aber auch sein umfangreiches Wissen um den Ausbildungsberuf<br />

und die Vorstandstätigkeit weiter zur Verfügung<br />

stellen. Daher entschloss er sich, die Position des Vorsitzenden<br />

mit seinem bisherigen Stellvertreter, Herrn Andreas Herrmann,<br />

zu tauschen. Die Mitglieder honorierten diesen Entschluss mit<br />

ihrer großen Mehrheit bei der Abstimmung über die zu besetzenden<br />

Positionen. Der VDRK Vorstand setzt sich seit September<br />

<strong>2009</strong>, wie folgt zusammen:<br />

Gary Robinson; Gerhard Treutlein; Klaus-Dieter Zawisla; Dr. Olaf Kaufmann;<br />

Martin Cygiel (v.l.n.r. hinten); Andreas Herrmann; Friedhelm de la Motte; Robert<br />

Thoma (v.l.n.r. vorn)<br />

Andreas Herrmann<br />

- Vorsitzender -<br />

Friedhelm de la Motte<br />

- erster Stellvertreter -<br />

Dr. Olaf Kaufmann<br />

- zweiter Stellvertreter -<br />

Klaus-Dieter Zawisla<br />

- dritter Stellvertreter -<br />

Martin Cygiel<br />

- Vertreter der Fördermitglieder -<br />

Gary Robinson - Vertreter der Gruppe der RKI-Meister -<br />

Robert Thoma<br />

- Schriftführer -<br />

Gerhard Treutlein<br />

- Schatzmeister -<br />

Herr Gerhard Treutlein wird das Amt des Schatzmeisters bis<br />

zum 31.12.<strong>2009</strong> im VDRK bekleiden. Ab ersten Januar <strong>2009</strong><br />

wird Herr Treutlein als hauptamtlicher Geschäftsführer die Geschicke<br />

des Verbandes im Sinne des ehrenamtlichen Vorstandes<br />

sowie aller Mitgliedsunternehmen lenken und leiten.<br />

Auch der Beirat wurde nach zweijähriger Amtszeit neu gewählt,<br />

leider konnte sich bei dieser Wahl wieder keine weibliche Kandidatin<br />

durchsetzen. Erstmals in der Geschichte des VDRK-<br />

Beirats wurde ein Vertreter der Fördermitglieder in den Beirat<br />

gewählt. Herr Wolfgang Müller war bis September 2008 als<br />

Vertreter der Fördermitglieder im Vorstand vertreten. Weiterhin<br />

setzt sich der Beirat aus den Mitgliedern Hans-Dieter Jäger,<br />

Günter Butz, Heinrich Dröge, Rainer Wiebels, Frank Ropertz<br />

sowie Ulrich Haas zusammen. Ein großer Teil der Beiratsmitglieder<br />

hat bereits langjährige Erfahrung bei der Ausübung<br />

ihrer Funktionen sammeln können.<br />

Der neu gewählte Beirat: Heiner Dröge, Wolfgang Müller, Rainer Wiebels,<br />

Frank Ropertz, Dieter Jäger, Günter Butz, Ulrich Haas (v.l.n.r.); Moderator:<br />

Martin Cygiel<br />

Der neue Vorstand hat sich für die kommenden zwei Jahre<br />

große Ziele gesetzt. Zum einen die Mitgliederanzahl deutlich<br />

zu steigern um hierüber unter anderem mehr politisches Gewicht<br />

für die Branche in die Waagschale werfen zu können.<br />

Zum anderen den Stellenwert der Berufsausbildung und der<br />

Qualifikation zum Meister bei allen Auftraggebern, öffentlichen<br />

Institutionen und natürlich auch der allgemeinen Öffentlichkeit<br />

zu verdeutlichen. Es warten unzählige Aufgaben<br />

auf den neuen Vorstand. Auf diesem Wege wünschen wir dem<br />

Verband und der neuen Führungsspitze gutes Gelingen.<br />

Ralph Sluke<br />

4 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


VDRK intern<br />

Gary Robinson – Vertreter der Gruppe RKI-Meister<br />

Ich möchte mich kurz vorstellen<br />

– mein Name ist Gary Robinson,<br />

ich stamme gebürtig aus Süd Wales<br />

(GB), bin 39 Jahre alt und gelernter<br />

Industriemechaniker in der Fachrichtung<br />

Maschinen und Systemtechnik.<br />

7 Jahre nach meiner Ausbildung<br />

entwickelte sich die Metallbranche<br />

rückläufig und ich wurde dem freien<br />

Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt.<br />

Jetzt musste schnell eine Lösung her<br />

– ich hatte doch gerade erst eine Familie gegründet und diese<br />

wollte ernährt werden.<br />

Ich wechselte also in die Rohrreinigungsbranche zu einem Betrieb<br />

der ausschließlich Hausanschlüsse reinigte. Zwei Jahre<br />

später begann ich meinen Job als Rohr- und Kanalsanierer bei<br />

der Firma ANT GmbH in Maintal.<br />

Durch diverse Qualifikationen, Weiterbildungen und der firmeninternen<br />

Umstrukturierung im Jahre 2002 bekam ich die<br />

Möglichkeit mein praktisches Wissen in der Theorie anzuwenden<br />

– ich wechselte ins Büro zur Arbeitsplanung. Es stellte sich<br />

heraus, dass mir diese Aufgabe liegt und kurze Zeit später<br />

wurde ich zum Betriebsleiter befördert.<br />

Aufgrund der Entwicklungen am Markt (steigende Anforderungen<br />

an die Qualifikation und Arbeitsqualität des Betriebes)<br />

bekam ich die Möglichkeit die Weiterbildung zum „geprüften<br />

Meister für Rohr-, Kanal- und Industrieservice“ zu absolvieren.<br />

Dass dies für einen 37-Jährigen nicht leicht war brauche ich<br />

nicht besonders zu erwähnen – die meisten in meinem Alter<br />

wissen wie schwer das Lernen fällt wenn man seit Jahren nicht<br />

mehr „in der Schule“ war.<br />

Wie dem auch sei – seit Mai <strong>2009</strong> bin ich Meister für Rohr-,<br />

Kanal- und Industrieservice, und seit September <strong>2009</strong> vertrete<br />

ich die RKI-Meister im Vorstand des VDRK.<br />

Gemeinsam mit den RKI-Meistern werden wir versuchen den<br />

VDRK im Bereich der Aus- und Weiterbildung tatkräftig zu unterstützen.<br />

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.<br />

Gary Robinson<br />

Fördermitgliedertagung am 18.09.<strong>2009</strong> in Stuttgart:<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Fördermitglieder,<br />

nach zweimaliger Terminverschiebung zur Fördermitgliedertagung,<br />

hatten sich rund 20 Vertreter von 14 Fördermitgliedsfirmen<br />

zur Tagung in Stuttgart eingefunden. Ich möchte mich<br />

vorab auch bei Andreas Herrmann als stellvertretendem Vorstandsvorsitzenden<br />

und Ralph Sluke von der Geschäftsstelle für<br />

ihre Unterstützung und das rege Interesse aller Firmenvertreter<br />

und die konstruktiven Vorschläge und Anregungen zu den<br />

Tagesordnungspunkten bedanken. Ebenso wie für die guten<br />

Gespräche, die ich an diesem Wochenende mit VDRK Mitgliedern<br />

und Fördermitgliedern im Rahmen der anschließenden<br />

Mitgliederversammlung und Jubilarfeier führen durfte.<br />

Nach einem Rückblick auf den Verband und die durchaus<br />

positiven Entwicklungen, wie z. B. sinnvolle Kooperationen mit<br />

anderen Verbänden und guten Bilanzen konnte ich noch einmal<br />

eine kurze Zusammenfassung der zahlreichen Umfrageergebnisse<br />

zum Thema Rhythmuswechsel IFAT und der damit in<br />

2010 abgesagten RO-KA-TECH Messe präsentieren. Hierzu<br />

sei noch einmal erwähnt, dass die Meinungen der Aussteller<br />

sehr ausgeglichen waren, so dass uns die Vorstandsentscheidung<br />

gegen die Ausrichtung der Messe im nächsten Jahr nicht<br />

leicht fiel, letztlich jedoch überwiegend den Wünschen der<br />

Aussteller entsprach.<br />

Das Vorhaben, ein angemietetes Platzkontingent des VDRK für<br />

Mitglieder und Fördermitglieder als Gemeinschaftsstand anzubieten,<br />

wurde nach genauer Kalkulation der Geschäftsstelle<br />

aus wirtschaftlichen Gründen verworfen.<br />

Große Aufmerksamkeit fand meine Erläuterung zum Thema<br />

VDRK Qualitätspass, mit dem sich bereits qualifiziertes Fachpersonal<br />

zum Thema Grundstücksentwässerung, Dichtheitsprüfung<br />

und Sanierungsberatung ausweisen können, um den<br />

sogenannten „Kanalhaien“ die Haustürgeschäfte zu erschweren<br />

und verunsicherten Hausbesitzern eine klare Linie für<br />

Qualität in unserer Branche zu bieten. Ich kann Sie als VDRK<br />

Mitglied nur auffordern und bitten, den VDRK Qualitätspass<br />

zu propagieren und damit die hohe Wertigkeit dieser Initiative<br />

zu unterstützen.<br />

Auf ebenfalls großes Interesse stieß das neue Ausbildungsprogramm<br />

des VDRK. Hier sollen einerseits zukünftig zertifizierte<br />

Lehrgänge auf höchstem Niveau angeboten werden und andererseits<br />

nach dem Motto „Mitglieder für Mitglieder“ kostengünstige<br />

Workshops von interessierten Fördermitgliedsfirmen<br />

für VDRK Mitglieder stattfinden. Die Idee dazu ist, ein Netzwerk<br />

zu schaffen, indem sich Personal von VDRK Mitgliedsfirmen<br />

nach Möglichkeit ortsnah, über verschiedene Produkte oder<br />

Systeme ohne große Ausfallzeiten für den Betrieb informieren,<br />

oder auch weiterbilden können. Hierfür sollen ausdrücklich<br />

keine Zertifikate, sondern lediglich Teilnahmebescheinigungen<br />

erstellt werden, die einen Nachweis über Grundkenntnisse aus<br />

erster Hand belegen und auf der anderen Seite den Fördermitgliedern<br />

eine weitere Plattform bieten, sich zu präsentieren.<br />

Einige anwesenden Fördermitgliedsvertreter zeigten sich<br />

an dem Vorhaben sehr interessiert. Eine kurze Umfrage dazu<br />

folgt in Kürze bei den Fördermitgliedsfirmen.<br />

Herr Sluke von der Geschäftsstelle machte dazu im Nachgang<br />

den Vorschlag, auf der VDRK Homepage eine entsprechende<br />

Kommunikationsnische einzurichten.<br />

Alles in allem, war die Fördermitgliedertagung, trotz der noch<br />

geringen Beteiligung ein guter Erfolg und der Fortgang für<br />

hoffentlich weitere positive Verbandsentwicklung.<br />

Martin Cygiel<br />

- Vertreter der Fördermitglieder -<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 5


VDRK intern<br />

Damenprogramm: Veranstaltung im Rahmen der Mitgliederversammlung<br />

in Stuttgart am 18.09.<strong>2009</strong><br />

Weinerlebnistour<br />

Für die Initiatoren der Weinerlebnistour, dem Ehepaar Gobs,<br />

begann das Abenteuer in einer steckengebliebenen und verrauchten<br />

U-Bahn. Gerade noch rechtzeitig erreichten sie die<br />

Mitglieder des VDRK e. V. in der Hotelhalle, um gemeinsam<br />

die Tour zu beginnen. Eile war geboten, um die Straßenbahn<br />

nach Plochingen zu erreichen. Unser Ziel waren Weinberge in<br />

Obertürkheim mit anschließender Weinverkostung und Vesper.<br />

Fortuna, die Glücksgöttin, wollte, dass wir die Anschlussbahn<br />

verpassen und so warteten wir geduldig an der Haltestelle<br />

„Rohr“. Unser Treffen mit weiteren Mitgliedern am Bahnhof<br />

in Obertürkheim wurde mittels Handy abgestimmt. Ein Hoch<br />

auf die moderne Technik! Wir erreichten den Bahnhof Obertürkheim<br />

mit 20-minütiger Verspätung. Und nun ging es zu<br />

Fuß weiter.<br />

Unsere Stadtführerin Frau Schöpke-Bielefeld, wird liebevoll als<br />

„Reing’schmeckte“ bezeichnet, weil sie nach Stuttgart zugezogen<br />

ist. Gemeinsam wanderten wir nun durch schmale Gassen<br />

und an renovierten Altbauten von Obertürkheim vorbei.<br />

Frau Schöpke-Bielefeld zeigt uns das Gasthaus, in dem der<br />

Koch Frieder Wallenmaier amtierender Weltmeister im Maultaschenherstellen<br />

ist und im Guinness-Buch der Rekorde steht.<br />

Unsere Stadtführerin erzählte uns weiter, dass Maultaschen im<br />

Dialekt Herrgottsb’scheißerle genannt werden. Dieser Ausdruck<br />

wird auf einen Fastentrick der Mönche zurückgeführt.<br />

„Die Zisterzienser des Klosters Maulbronn erhielten während<br />

der Fastenzeit ein großes Stück Fleisch. Dieses wollten sie<br />

genießen und dabei keinen Anstoß erregen“, so Frau Schöpke-Bielefeld.<br />

„Deshalb hackten sie es klein und mischten es<br />

mit Kräutern und Spinat, um den Eindruck eines fleischlosen<br />

Mahles zu erwecken. Als zusätzliche Tarnung wurde die brisante<br />

Mischung in einem Nudelteig versteckt, der in kleine<br />

Portionen geteilt wurde“, führte sie weiter die Legende aus.<br />

Wir bestaunten die Andreaskirche, die nach der Instandsetzung<br />

und auf Wunsch des Spenders jederzeit zugänglich sein<br />

soll. Es folgten weitere wunderschön und liebevoll restaurierte<br />

Fachwerkhäuser bevor es in die Weinberge und damit auf den<br />

Württemberg ging. Es ging steil bergan, vorbei an vollen Rebstöcken,<br />

die mit den Namen der Weinsorten gekennzeichnet<br />

waren: „Trollinger“ heißt die älteste Traube der Region und<br />

weitere Sorten wie Riesling, Kerner, Müller-Thurgau u. v. a.<br />

die auf dem mineralreichen Boden und in dem warmen Klima<br />

wunderbar gedeihen.<br />

Noch steiler führte uns der Weg<br />

zur Grabkapelle hinauf. „Die<br />

Liebe höret nimmer auf“ war als<br />

Inschrift von weitem zu lesen.<br />

Frau Schöpke-Bielefeld erklärte<br />

uns, dass die Grabkapelle nach<br />

dem Tode der Königin Katharina<br />

Pawlowna (1788-1819) erbaut<br />

wurde und entstanden ist<br />

zwischen 1820 und 1824 nach<br />

dem Entwurf des in Italien geborenen<br />

Hofbaumeisters Giovanni<br />

Salucci an der Stelle der Burg<br />

Wirtemberg, der Stammburg des Hauses Württemberg. König<br />

Wilhelm I. (1781-1864) und die gemeinsame Tochter Maria<br />

Friederike Charlotte von Württemberg (1816-1887) sind in<br />

Die Grabkapelle mit der Inschrift „Die Liebe höret nimmer auf“<br />

dem Mausoleum bestattet. Uns Wanderern stand die Anstrengung<br />

ins Gesicht geschrieben, aber der Ausblick der sich uns<br />

bot, lohnte die Mühen. Durch leichten Dunst sahen wir das<br />

Wahrzeichen von Stuttgart: den Fernsehturm und das Riesenrad<br />

des Cannstadter Wasen. Der Blick reichte auch weit, weit<br />

in das zauberhafte Neckartal.<br />

Bergab ging es mit uns dann schneller. Vorbei an netten Häuschen,<br />

vor denen auf dem Bürgersteig abgepacktes Obst und<br />

Gemüse mit Preisangabe lag. Daneben stand eine kleine Kiste<br />

als „Kasse“. Ehrliches Obst und Gemüse aus dem jeweiligen<br />

eigenen Garten für ehrliche Touristen.<br />

Unser Durst wurde immer<br />

größer – doch Gott<br />

sei Dank wurde die Entfernung<br />

zum Weinlokal<br />

„Collegium Wirtemberg<br />

Weingärtner Rotenberg &<br />

Uhlbach“ immer kleiner.<br />

Es lockte die Weinprobe<br />

in Verbindung mit einem<br />

Vesperteller. Wir durften<br />

einen 2008 Edition Wirtemberg Weißburgunder trocken, einen<br />

2008 Rotenberger Schlossberg Riesling Spätlese, einen<br />

6 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


VDRK intern<br />

2007 Monarchie „Wilhelm“ Trollinger trocken und einen<br />

2007 Edition Wirtemberg Spätburgunder trocken probieren.<br />

Uns wurde auch ein Vortrag über die Führung der Genossenschaft<br />

und der Herstellung der Weine geboten, dem wir<br />

mit Interesse folgten. Die Winzergenossenschaft stellt qualitativ<br />

hochwertige Weine her und achtet bei ihren Mitgliedern<br />

streng auf die Einhaltung aller Richtlinien. Es wurde die Frage<br />

gestellt, warum reife Trauben abgeschnitten unter Rebstöcken<br />

bei unserer Wanderung durch die Weinberge zu sehen waren.<br />

Wir erfuhren, dass „auf den Boden geschnittene Trauben“ die<br />

Qualität der Trauben am Stock erhöht. Der betroffene Winzer<br />

hatte vermutlich nicht rechtzeitig Trauben ausgeschnitten.<br />

Während des Vortrags wurde der Vesperteller serviert, der sich<br />

als große Platte entpuppte, welche mit verschiedenen Sorten<br />

Schinken, Salami, Wurst und Käse belegt war. Jede einzelne<br />

Scheibe schmeckte wundervoll.<br />

Auf dem Rückweg zum Hotel teilten wir uns in mehrere Gruppen<br />

auf, da einige Mitglieder die gesellige Atmosphäre länger<br />

genießen wollten. Unsere Gruppe fuhr mit dem Bus, der Straßenbahn<br />

und der U-Bahn zum Hotel. Das von 15:00 Uhr bis<br />

22:00 Uhr Erlebte und der Wein machten rechtschaffen müde<br />

– es war ein schöner Tag und wahrhaft eine Weinerlebnistour.<br />

Herzlichen Dank, liebe Familie Gobs.<br />

Stuttgart-Sightseeing<br />

Uta Frohoff<br />

Geschäftsstelle VDRK<br />

Am Samstagmorgen wurde für alle, die nicht an der Verbandssitzung<br />

teilnahmen, ein Alternativprogramm angeboten. Die<br />

kleine Führung durch die Innenstadt begann am Stuttgarter<br />

Markthalle, die uns durch ihr südländisches Ambiente faszinierte.<br />

Um das schöne Wetter zu genießen suchten wir ein<br />

Café mit Sitzplätzen im Freien. Hier hatten wir die Gelegenheit<br />

uns zu unterhalten und dabei näher kennen zu lernen.<br />

Die Sehenswürdigkeiten, die wir im Anschluss betrachteten,<br />

waren die Stiftskirche, das Rathaus und der Marktplatz, auf<br />

dem gerade Wochenmarkt war. Wir genossen den Anblick der<br />

vielen bunten Herbstblumen und konnten noch einen Blick auf<br />

ein frisch getrautes Brautpaar werfen.<br />

In der Nähe des Bahnhofs verabschiedeten wir uns dann von<br />

Frau Gobs, der wir diese kurzweilige Stadtführung zu verdanken<br />

hatten. In kleinen Gruppen machten wir anschließend<br />

Stuttgart noch eine Weile unsicher, jede nach ihrem<br />

Geschmack. Die einen bummelten durch die Geschäfte auf<br />

der Königsstraße, die anderen ließen sich zu einem Plausch<br />

in einem Biergarten nieder. Fazit dieses Ausflugs: Stuttgart hat<br />

ein besonderes Flair, für jeden ist etwas dabei. Ich persönlich<br />

habe diesen Ausflug sehr genossen.<br />

Gabi Treutlein<br />

Das Ausflugsprogramm war ein voller Erfolg. Trotz einer brennenden<br />

U-Bahn auf der Strecke bei der Anreise nach Rohr, bei<br />

der sich im Nachgang einige Ehemänner „sorgenvoll“ nach<br />

dem Wohlbefinden ihrer Gattinnen erkundigten, konnten wir<br />

die Tour mit leichter Verspätung beginnen. Die Wanderung in<br />

den Weinbergen entpuppte sich als eine echte sportliche Herausforderung,<br />

zu der es eine üppige aber verdiente Brotzeit<br />

gab nebst ebenso verdienter Weinprobe, die wir im kleinen<br />

Kreis in vollen Zügen genossen haben. Die Rückreise per Bus<br />

und S-Bahn war entsprechend des Weinkonsums von guter<br />

Laune und Stimmung begleitet.<br />

Am folgenden Tag ging es dann in die Stuttgarter City, bei<br />

der die Shopping-Fans genauso auf die Kosten kamen, wie<br />

die Freunde des Sightseeings, begleitet von gemütlichen Cafébesuchen.<br />

An dieser Stelle noch einmal im Namen aller<br />

Teilnehmer ein herzliches Dankeschön an Frau Gobs für die<br />

hervorragende Vorbereitung.<br />

Simone Cygiel<br />

Hauptbahnhof. Frau Gobs, die sich und ihre Zeit zur Verfügung<br />

gestellt hatte, führte uns durch die City und gab kurze<br />

Informationen zu den jeweiligen Sehenswürdigkeiten. Am<br />

Staatstheater vorbei kamen wir zur Staatsgalerie, die uns durch<br />

ihren kühnen Baustil beeindruckte. Unter anderem sahen wir<br />

das Kunstgebäude und das Neue Schloss. Dieses beherbergt<br />

Repräsentationsräume und Ministerien der baden-württembergischen<br />

Landesverwaltung. Über den Karlsplatz zum Alten<br />

Schloss gekommen, fanden wir, dass es nun an der Zeit sei,<br />

eine kleine Unterbrechung einzulegen. Die Informationen<br />

mussten erst einmal „verdaut“ werden und die Füße benötigten<br />

eine Pause. Zuvor führte uns Frau Gobs noch durch die<br />

Für die Planung Ihres Werbebudgets für die<br />

erste <strong>Ausgabe</strong> des RO-KA-TECH Journals 2010<br />

beachten Sie bitte folgende Themenschwerpunkte:<br />

RO-KA-TECH Journal 1/2010<br />

Branchensoftwareaktuelle<br />

Entwicklungen<br />

Redaktionsschluss: 01.03.2010<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 7


VDRK intern<br />

Von der Berufung zum Fachberuf<br />

Technische Einrichtungen zum Ableiten von Abwasser sind<br />

teilweise 2.000 bis 4.000 Jahre alt. Mit dem Untergang der<br />

Kulturen verschwand auch das Wissen und damit auch der<br />

Gebrauch dieser Anlagen.<br />

Konzentrieren wir uns auf das Jahr 1842, nach einem Großbrand<br />

in Hamburg entstand die Chance die Stadt neu und<br />

verbessert wieder aufzubauen. Unter der Leitung eines englischen<br />

Ingenieurs entstand erstmalig in Deutschland ein flächendeckendes<br />

Kanalsystem, Siele genannt, Grundstück für<br />

Grundstück erhielt seinen eigenen Kanalanschluss.<br />

Es dauerte noch rund ein Vierteljahrhundert, bis weitere Städte<br />

diesem Beispiel folgten. Die rasant wachsende Industrialisierung<br />

und damit die Zunahme der Bevölkerungsdichte führten<br />

dazu, dass die Abwässer geordnet abgeleitet werden mussten.<br />

Seit der flächendeckenden Kanalisierung und Klärung der<br />

häuslichen und der industriellen Abwässer ist das Schreckgespenst<br />

der Volksseuchen aus dem Mittelalter gebannt.<br />

Durch die enorme Zunahme und Nutzung von Abwasserleitungen<br />

und Kanälen entstand ein milliardenschweres Anlagevermögen,<br />

das erstlinig unter der Erde verbaut ist.<br />

Dass diese Technik auch entsprechend den nutzungsspezifischen<br />

Vorgaben zu reinigen, zu pflegen und zu reparieren<br />

ist, wurde anfangs nicht entsprechend beachtet.<br />

Mehr als ein Jahrhundert ist vergangen, ohne dass die Entwässerungsnetze<br />

aus heutiger Sicht ordnungsgemäß gewartet<br />

wurden.<br />

Bei Störungen kamen zum Einsatz: Handschachtung, Spiegel,<br />

Bambus-, später Stahlgestänge, Kratzeimer und man höre<br />

und staune: Hunde. Handspiralen bei den Gas- und Wasserinstallateuren<br />

sind teilweise heute noch als „mittel-alterliches<br />

Relikt“ im Einsatz.<br />

Das erste „Hochdruck-Spülfahrzeug“ entstand vor über 50<br />

Jahren und war für die Stadt Duisburg lange Jahre im Einsatz.<br />

Erst ab den 60igern des vorherigen Jahrhunderts entstand ein<br />

regelrechter Boom an Firmengründungen mit dem Schwerpunkt<br />

Rohr- und Kanalreinigung.<br />

Zeitgleich, bis heute, entstand eine rasante Entwicklung von<br />

technischen Hilfsmitteln und anspruchsvollen technischen Gerätschaften<br />

und Sonderfahrzeugen.<br />

Der damit verbundene Anspruch an den jeweiligen Arbeitsplatz<br />

für die Ausführenden vor Ort steigt seither Jahr für Jahr.<br />

Mutige Kollegen aus dem Raum Stuttgart gründeten unter der<br />

Leitung von Hubertus Graf von Klot-Trautvetter den Verband<br />

deutscher Rohr- und Kanalreiniger e. V. (VDRK). Die damalige<br />

und heutige Zielsetzung heißt von Anfang an der Entwicklung<br />

eines branchenspezifischen Qualitätsstandards mitzuwirken<br />

und die damalige Zukunftsvision einen Lehrberuf zu schaffen,<br />

ist inzwischen gelebte Geschichte. Aber in den Gründerjahren<br />

scheiterte das hohe Ziel an dem zunächst geringen Durchsetzungsvermögen<br />

des Verbandes auf Grund von Bekanntheitsgrad<br />

und Mitgliederzahl.<br />

Seit ca. 1994 wächst nun der VDRK ebenfalls enorm und kann<br />

seine Parameter hinsichtlich dem Streben nach einem Berufsbild<br />

nach und nach durchsetzen.<br />

Handwerkskammern, HWK, IHK und DIHT usw. wurden kontaktiert<br />

und um Unterstützung für diesen Berufswunsch gebeten.<br />

Einige Kammern antworteten nicht einmal.<br />

1995 entstand dann ein Bildungsdreieck zwischen der Handwerkskammer<br />

Düsseldorf, der deutschen Lehranstalt für Agrartechnik<br />

(DEULA) in Kempen und dem VDRK, inzwischen in<br />

Kronberg/Taunus.<br />

Die Handwerkskammer Düsseldorf, schickte Herrn Zander<br />

ins Rennen und bei der DEULA nahm Dr. Thoer die Sache in<br />

die Hand.<br />

Außergewöhnliche Überzeugungsarbeit in eigenem Hause<br />

und im ZDH musste Hr. Zander aufwenden, um die vom<br />

VDRK erarbeiteten Vorgaben für eine Berufsfortbildung nach<br />

dem Berufsfortbildungsgesetz der Bundesrepublik durchzusetzen.<br />

Immerhin hatten wir bis dato erlebt, dass man sich mit<br />

„profanen Rohrreinigern“ und deren Berufswunsch nur ungern<br />

befasste.<br />

Heute wissen wir, dass die Überzeugungsarbeit von Herrn<br />

Zander, der eigentliche Einstieg in das heutige Berufsbild war.<br />

In Zusammenarbeit mit HWK Düsseldorf und Herrn Zander<br />

entstand dann der DEULA Lehrgang.<br />

Berufsfortbildung mit dem Ziel:<br />

Fortgebildete Fachkraft für Rohr- und Kanaltechnik. Dieser Lehrgang,<br />

unter der Direktion von Dr. Thoer und Lehrgangsleiter<br />

Bernd Holzapfel, wurde 10 Jahre an der DEULA durchgeführt.<br />

8 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


VDRK intern<br />

Im Auftrag der HWK Düsseldorf beantragte Herr Zander, dass<br />

der VDRK eine Prüfungskommission zusammenstellt, um den<br />

Lehrgang ordnungsgemäß zu prüfen.<br />

Der erste Lehrgang startete im Februar 1996, am 16. Juni<br />

1997 überreichte der Präsident der HWK Düsseldorf Hansheinz<br />

Hauser die ersten Urkunden für die fortgebildete Fachkraft<br />

den DEULA Absolventen. 10 Jahre lang, in insgesamt 13<br />

Lehrgängen haben über 170 Teilnehmer an den Lehrgängen<br />

teilgenommen und 8 österreichische Kollegen haben diese<br />

Lehrgänge ebenfalls zur Fortbildung durchlaufen. Das Berufsbild<br />

2003 zugeordnet, löste dann diesen Lehrgang ab.<br />

Heute bietet die DEULA ein weites Feld an Lehrgängen an,<br />

überbetriebliche Ausbildung für die Azubis seit 2003 mit großem<br />

Erfolg. Seit 2006 sponsert der VDRK einen Lehrgang für<br />

Azubis, die vor ihrer Abschlussprüfung stehen, um den KI-<br />

Schein und den Dichtheitskurs zu erwerben. Die Berufsprüfungen<br />

für den Lehrberuf werden ebenfalls an der DEULA<br />

durchgeführt. Die Bundesfachklassen des Hans-Schwier-Berufskollegs<br />

werden von der HWK Düsseldorf und von der IHK<br />

Duisburg geprüft.<br />

Mit besonderem Stolz zeigen wir auf, dass die ersten Meisterkurse<br />

in unserer Branche mit großem Erfolg, ebenfalls an der<br />

DEULA bereits durchgeführt wurden.<br />

Am 23.11.<strong>2009</strong> konnte sich der stellvertretende Vorsitzende<br />

des Verbandes vor Ort persönlich davon überzeugen, dass<br />

Meister-Lehrgang 3 vor Ort mit Arbeitssicherheit befasst, mit<br />

großem Elan seiner Abschlussprüfung entgegensteuert. Herr<br />

Holzapfel berichtet, dass Lehrgang 4 bereits sehr gut besetzt<br />

ist und in Kürze startet. Dr. Thoer begleitet den VDRK Vorstand<br />

zu einem Lehrgang für überbetriebliche Ausbildung Installationstechniken,<br />

der ebenfalls am gleichen Tage durchgeführt<br />

wurde.<br />

Natürlich verweist der VDRK mit Stolz auf seine ersten Meister,<br />

natürlich sind wir auf jeden ausgebildeten Lehrling stolz.<br />

Immerhin haben Vorstände des Verbandes lange Jahre daran<br />

gearbeitet, zeitweise unerträglichem Druck ausgesetzt, um<br />

dieses Ziel zu erreichen.<br />

1994/1995 konnten wir die Zukunftsvision, Berufsbild Voll-<br />

Lehrberufe über 3 Ausbildungsjahre nach und nach über die<br />

Berufsfortbildung und intensiv ab 1999 über das Kuratorium<br />

der deutschen Industrie und das Berufsbildungsinstitut der<br />

Bundesrepublik Deutschland beantragen und durchsetzen.<br />

Zu den heutigen Visionen des Verbandes:<br />

Dass noch erheblich mehr Ausbildungsbetriebe Azubis einstellen<br />

und ausbilden.<br />

Das trägt dann auch dazu bei, dass die staatlichen Berufsschulen<br />

nach und nach an Anzahl und damit an Nähe zum<br />

Betrieb zunehmen. Das Hans-Schwier-Berufskolleg ist dem<br />

derzeitigen Ansturm nicht mehr gewachsen. Die bekannt gute<br />

Ausbildung in diesen Bundesfachklassen muss nun auf andere<br />

Berufsschulzentren übergehen.<br />

Zurzeit ist die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass<br />

auch in den neuen Bundesländern ein Ausbildungszentrum für<br />

unsere Branche entsteht.<br />

Der derzeitige Vorstand des Verbandes begrüßt im Besonderen,<br />

dass die Meisterkurse so gut besetzt sind und nicht nachlassen.<br />

Liebe Kollegen, die Mehrzahl der Firmen sollte später<br />

einmal mit Meistern besetzt sein.<br />

Zu den Visionen gehört auch, dass der Zertifizierungswahnsinn<br />

in geordnete Bahnen gelenkt wird. Zurzeit wird mit Hilfe der<br />

HWK Düsseldorf dafür Sorge getragen, dass die Meisterausbildung<br />

noch weiter aufgewertet wird und die geprüften<br />

Damen und Herren nicht auch noch Lehrgänge für den KI-<br />

Schein und den Dichtheitskurs belegen müssen, immerhin sind<br />

vorgenannte Scheine Inhalt der Ausbildung. Unzumutbare Zustände<br />

müssen angefasst und erledigt werden, daher hierzu<br />

noch einen besonderen Dank an Herrn Direktor Dr. Thoer.<br />

Abschließend ist festzustellen, dass in diesem Artikel nicht alle<br />

Belange von damals bis heute aufgearbeitet werden.<br />

Hier soll aufgezeigt werden, dass wenn wenige Mitstreiter ein<br />

Ziel verfolgen und wenn dazu noch die richtigen „Mitspieler“<br />

gefunden werden, dann ist in dem vorliegenden Fall das Bildungsdreieck<br />

HWK Düsseldorf, die DEULA Rheinland und der<br />

VDRK für unsere Branche mit großem Erfolg seit ca. 15 Jahren<br />

für Sie, meine Damen und Herren Kollegen, tätig. Zwei Vorstände<br />

des Verbandes, die von Anfang an diesen riesigen Berg<br />

an Arbeit mit abgetragen haben:<br />

Klaus Dieter Zawisla heute als Prüfungsvorsitzender der HWK<br />

Düsseldorf für die Meisterfortbildung und Friedhelm de la<br />

Motte im Prüfungsausschuss der HWK seit 1996.<br />

Friedhelm de la Motte<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 9


VDRK intern<br />

Dichtheitsprüfungen an Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

Anforderungen an die Sachkunde – Zertifizierungswahn<br />

oder sinnvolle Weiterbildung?<br />

Abwasserkanäle und -leitungen müssen funktionssicher dauerhaft<br />

und dicht sein, dies bedeutet, sie müssen dauerhaft dicht<br />

sein, um zu funktionieren. Mit dieser Forderung sind alle Kanalnetzbetreiber<br />

in die Pflicht genommen, ihre Abwasseranlagen<br />

nicht nur einmal, im Rahmen der Bauabnahme (falls dieses<br />

überhaupt geschieht) auf Dichtheit zu prüfen, sondern diese<br />

Überprüfung in regelmäßigen Abständen zu wiederholen. Zu<br />

den Kanalnetzbetreibern gehören jedoch nicht nur die Gemeinden,<br />

die nach den jeweiligen Landeswassergesetzen Träger<br />

der Abwasserbeseitigungspflicht sind, sondern auch jeder<br />

Grundstückseigentümer, der Abwasser sammelt und ableitet.<br />

Der Verantwortungsbereich der Gemeinden für die Abwasserbeseitigung<br />

umfasst dabei auch die Einhaltung und Überwachung<br />

der Bau- und Betriebsanforderungen nach § 18 b<br />

WHG, nach dem sowohl beim Bau als auch beim Betrieb<br />

von Abwasseranlagen die allgemein anerkannten Regeln der<br />

Technik zu beachten sind. Die Forderung, auch beim Betrieb<br />

der Abwasseranlagen die anerkannten Regeln der Technik<br />

einzuhalten, findet sich ebenso in den einzelnen Landeswassergesetzen<br />

der Bundesländer als auch in den Entwässerungssatzungen<br />

der Gemeinden, wodurch jeder Grundstücksbesitzer,<br />

der eine Abwasseranlage betreibt, direkt angesprochen<br />

wird. Als Regel der Technik sind hier insbesondere die DIN<br />

EN 752 als auch die DIN 1986 in der jeweils aktuellen Fassung<br />

festgelegt. Durch den direkten Bezug zu den gesetzlichen<br />

Vorgaben dienen diese Normen somit als „Erfüllungsgehilfen“<br />

der Gesetze. Unter Beachtung der behördlichen und gesetzlichen<br />

Bestimmungen ist damit der Grundstückseigentümer für<br />

die fach- und zeitgerechte Umsetzung insbesondere der DIN<br />

1986 Teil 30 (s. Tabelle) verantwortlich.<br />

Diese bundesweit gültigen Vorgaben wurden in Nordrhein-<br />

Westfalen zum 01.01.2008 durch die Übernahme dieser Forderungen<br />

als § 61a in das Landeswassergesetz NRW konkretisiert.<br />

Hierbei wurden jedoch keine neuen Anforderungen<br />

geschaffen, sondern lediglich die bestehenden normativen<br />

Vorgaben zusammengefasst.<br />

I. E. sind u. a. die nachfolgenden Regelungen zur Durchführung<br />

von Dichtheitsprüfungen auf privaten Grundstücken zusammengestellt<br />

worden:<br />

§ 61a LWG, Abs. 3:<br />

Der Eigentümer eines Grundstückes hat im Erdreich oder unzugänglich<br />

verlegte Abwasserleitungen zum Sammeln oder<br />

Fortleiten von Schmutzwasser oder (Mischwasser) nach der<br />

Errichtung von Sachkundigen auf Dichtheit prüfen zu lassen.<br />

Über das Ergebnis der Dichtheitsprüfung ist eine Bescheinigung<br />

zu fertigen. Die Bescheinigung hat der (Grundstücksbesitzer)<br />

aufzubewahren und der Gemeinde auf Verlangen vorzulegen.<br />

Die Dichtheitsprüfung ist in Abständen von höchstens<br />

20 Jahren zu wiederholen.<br />

§ 61a LWG, Abs. 4:<br />

Bei bestehenden Abwasserleitungen muss die erste Dichtheitsprüfung<br />

nach Absatz 3 bei einer Änderung der Anlage, spätestens<br />

jedoch bis zum 31.12.2015 durchgeführt werden.<br />

§ 61a LWG, Abs. 5:<br />

Die Gemeinde soll durch Satzung abweichende Zeiträume für<br />

die erstmalige Prüfung nach Absatz 4 Satz 1 festlegen:<br />

• Wenn Sanierungsmaßnahmen an öffentlichen Abwasseranlagen<br />

im Abwasserbeseitigungskonzept nach § 53 oder in<br />

einem gesonderten Kanalsanierungs- oder Fremdwasserkonzept<br />

festgelegt sind.<br />

• Wenn die Gemeinde für abgegrenzte Teile ihres Gebietes<br />

die Kanalisation im Rahmen der Selbstüberwachungsverpflichtung<br />

nach § 61 überprüft.<br />

§ 61a LWG, Abs. 6:<br />

Die Gemeinde muss für bestehende Abwasserleitungen durch<br />

Satzung kürzere Zeiträume für die erstmalige Prüfung nach<br />

Absatz 4 Satz 1 festlegen, wenn sich diese in Wassergewinnungsgebieten<br />

befinden und diese<br />

• zur Fortleitung industriellen oder gewerblichen Abwassers<br />

dienen und vor dem 1. Januar 1990 errichtet wurden<br />

oder<br />

• zur Fortleitung häuslichen Abwassers dienen und vor dem<br />

1. Januar 1965 errichtet wurden.<br />

Die im § 61a LWG NRW zusammengestellten Forderungen<br />

stellen keine „Neuerungen“ bzw. „Erweiterungen“ dar, sondern<br />

überführen lediglich die normativen Vorgaben, die als<br />

„Erfüllungsgehilfe“ der gesetzlichen Vorgaben bundesweit gültig<br />

sind, in das Landeswassergesetz. Gleichzeitig ermöglicht es<br />

der § 61a den Gemeinden, die starre – durch die DIN 1986<br />

Teil 30 – vorgegebene Frist des 31.12.2015 anzupassen. Die<br />

Gemeinden müssen diese Frist für alle Abwasserleitungen in<br />

Wasserschutzgebieten verkürzen (was durch das ATV Arbeitsblatt<br />

A 142 ebenfalls bundeseinheitlich gegeben ist sowie<br />

durch den bisherigen § 45 der Landesbauordnung NRW bereits<br />

seit 1995 gefordert wurde), können jedoch in anderen<br />

Gebieten, z. B. durch den Erlass von Fristensatzungen diesen<br />

Termin auch verlängern.<br />

Grundsätzlich ist eine Dichtheitsprüfung nach Errichtung einer<br />

privaten Abwasserleitung durchzuführen (§ 61a Abs. 3), wobei<br />

diese Vorgabe bereits seit den siebziger Jahren des letzten<br />

Jahrhunderts durch die DIN 4033 sowie deren Nachfolger der<br />

DIN EN 1610 geregelt wird. Die Dichtheitsprüfung ist nach §<br />

61a Abs. 3 in Abständen von höchstens zwanzig Jahren zu<br />

wiederholen, wobei hier die Forderung der DIN 1986 Teil 30<br />

aufgegriffen wird. Hierdurch wird gesetzlich der Grundturnus<br />

für die Dichtheitsprüfung bei privaten Abwasserleitungen<br />

vorgegeben, d.h. der zeitliche Abstand von zwanzig Jahren<br />

markiert hierbei den maximal zulässigen Zeitraum zwischen<br />

zwei Dichtheitsprüfungen, wobei nicht ausgeschlossen wird,<br />

dass die Dichtheitsprüfung in einem kürzeren Zeitintervall als<br />

zwanzig Jahre durchgeführt wird. Der § 61a Abs. 4 LWG NRW<br />

regelt darüber hinaus – analog zur DIN 1986 Teil 30 –, dass<br />

bei bestehenden Abwasserleitungen die erste Dichtheitsprüfung<br />

bis zum 31.12.2015 durchzuführen ist.<br />

10 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


VDRK intern<br />

Der durch den Grundstückseigentümer zu prüfende Bereich<br />

umfasst gemäß § 61a Abs. 3 LWG NRW die auf seinem<br />

Grundstück im Erdreich oder unzugänglich verlegten Abwasserleitungen<br />

zum Sammeln oder Fortleiten von Schmutzwasser<br />

oder mit diesem vermischten Niederschlagswasser, sowie jene<br />

Abwasserleitungen, die Schmutzwasser einer Kleinkläranlage<br />

oder abflusslosen Grube zuführen sowie diese selbst. Geprüft<br />

werden müssen durch den Grundstückseigentümer alle<br />

Bestandteile der privaten Abwasserleitung einschließlich der<br />

verzweigten Leitungen unter der Bodenplatte sowie aller Einsteigschächte<br />

oder Inspektionsöffnungen, die in den Leitungsverlauf<br />

eingebaut sind. Ausgenommen von der Prüfpflicht sind<br />

lediglich Abwasserleitungen zur getrennten Beseitigung von<br />

Niederschlagswasser und Leitungen, die in dichten Schutzrohren<br />

so verlegt sind, dass austretendes Abwassers aufgefangen<br />

und erkannt wird.<br />

Die einzige wirkliche „Neuerung“ durch den § 61a LWG NRW<br />

zeigt sich in der Forderung, die Prüfung durch einen Sachkundigen<br />

durchführen zu lassen, wobei die Sachkunde durch den<br />

Runderlass „Anforderungen an die Sachkunde für die Durchführung<br />

der Dichtheitsprüfung von privaten Abwasserleitungen<br />

gem. § 61a LWG in Nordrhein-Westfalen“ des Ministeriums<br />

für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

vom 15.05.<strong>2009</strong> definiert wird.<br />

Durch diesen Runderlass werden Mindestanforderungen an<br />

den Sachkundigen und an die eingesetzte Technik definiert,<br />

wobei i. E. folgende Regelungen getroffen werden:<br />

• Anforderungen an die Ausbildung und Berufserfahrung des<br />

Sachkundigen<br />

• Anforderungen an die eingesetzte Technik<br />

• Feststellung der Sachkunde durch unabhängige Stellen.<br />

Sachkundige für die Dichtheitsprüfung können nach dem<br />

Runderlass nur sein:<br />

a) Ingenieure einer entsprechenden technischen Fachrichtung<br />

mit einer mehrjährigen Berufspraxis,<br />

b) öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige entsprechender<br />

Fachrichtungen, oder<br />

c) Personen mit abgeschlossener handwerklicher Ausbildung<br />

oder mit gleichwertiger Ausbildung und mehrjähriger Berufserfahrung<br />

in der Fachrichtung, in der sie tätig werden, insbesondere<br />

• Meister für Rohr-, Kanal- und Industrieservice,<br />

• Geprüfte Abwassermeister,<br />

• Staatlich geprüfte Techniker der Fachrichtung Bautechnik<br />

mit dem Schwerpunkt Tiefbau oder Kanalmeister oder<br />

geprüfte Poliere/Straßenbauermeister (Schwerpunkt Tief-<br />

/Kanalbau),<br />

• Installateur und Heizungsbauermeister.<br />

Als Mindestanforderung sind hier eine abgeschlossene handwerkliche<br />

Ausbildung und insbesondere eine mehrjährige Berufserfahrung<br />

anzusehen.<br />

Bezüglich der erforderlichen technischen Ausrüstung werden<br />

folgende Vorgaben getroffen:<br />

Sachkundige müssen nachweisen, dass ihnen für die Durchführung<br />

der verschiedenen Prüfungen und Tätigkeiten mindestens<br />

die nachfolgend aufgeführten Materialien und Geräte zur<br />

Reinigung, Inspektion sowie Dichtheitsprüfung von Abwasserleitungen<br />

bei Bedarf zur Verfügung stehen. Er muss zudem<br />

nachweisen, dass die eingesetzten Geräte entsprechend den<br />

Vorgaben der Hersteller gewartet und kalibriert werden.<br />

• Kanalreinigung, HD und mechanische Reinigungsgeräte für<br />

den Einsatz in Abwasserleitungen DN 80 – DN 200<br />

• Inspektion, Kamerasysteme mit Dreh-/Schwenkoptik als<br />

navigierbares/abbiegefähiges Kamerasystem zur Inspektion<br />

kompletter Abwasserleitungen im Einsatzbereich DN 80<br />

– 200. Die Kamera muss mindestens die Anforderungen<br />

nach DWA M 143-2 erfüllen.<br />

• Dichtheitsprüfung; Prüfgeräte für den Nachweis der Dichtheit<br />

für Durchmesser DN 80-200<br />

• Sicherheitsausrüstung zum Einstieg in abwassertechnische<br />

Anlagen<br />

Kritisch ist hier anzumerken, das nach Kenntnis der Verfasser<br />

Kamerasysteme mit Dreh-/Schwenkkopf als navigierbare<br />

Systeme im Nennweitenbereich DN 80 noch nicht vorhanden<br />

sind.<br />

Der Sachkundige muss durch Teilnahme an einer Schulung<br />

die Erlangung der besonderen Kenntnisse für die Durchführung<br />

von Dichtheitsprüfungen nachweisen, insbesondere die<br />

Kenntnisse von Gesetzen, Regelwerken mit den allgemein anerkannten<br />

Regeln der Technik in gültiger Fassung und deren<br />

sachgerechte Anwendung. Die Schulung muss den Sachkundigen<br />

die nachfolgenden Mindestkenntnisse vermitteln:<br />

• Gesetzliche Grundlagen und Rechtsvorschriften<br />

• Grundstücksentwässerungstechnik<br />

• Anforderungen an die Reinigung von Entwässerungsanlagen<br />

• TV-Kanalinspektion<br />

Wir danken unseren Geschäftspartnern<br />

für die gute Zusammenarbeit!<br />

Wir wünschen Ihnen ein frohes<br />

Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr!<br />

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RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 11


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TV-Inspektion ab DN 135 und zur haltungsweisen oder<br />

punktuellen Deformationsmessung.<br />

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VDRK intern<br />

• quantitative Dichtheitsprüfung<br />

• Zustandsbewertung von Leitungen, Anschlüssen und Stutzen<br />

• Sanierungsverfahren<br />

• Arbeitssicherheit<br />

• Praktische Durchführung von Kanalkamerabefahrungen<br />

• Praktische Durchführung von Druckprüfungen mit Wasser<br />

oder Luft.<br />

Der Runderlass koppelt hier die persönliche Sachkundeprüfung<br />

über theoretische Sachkenntnisse mit einer praktischen<br />

Prüfung – sowohl der TV-Befahrung als auch der Dichtheitsprüfung<br />

und dem Nachweis der Verfügbarkeit der technischen<br />

Ausrüstung.<br />

Der hier geforderte extrem umfangreiche Schulungsinhalt erfordert<br />

eine mindestens fünftägige Schulung, wobei hier Schulungsinhalte<br />

gefordert werden, die auch durch andere Sachkundenachweise<br />

– insbesondere dem KI-Schein sowie dem<br />

Sachkundenachweis zur Dichtheitsprüfung tangiert werden.<br />

Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass diese beiden Sachkundenachweise<br />

nur die Inspektion und Dichtheitsprüfung öffentlicher<br />

Kanalisationen umfassen. Die besonderen Schwierigkeiten<br />

und Probleme der privaten Grundstücksentwässerung<br />

werden hierbei nicht berücksichtigt, sodass die hierbei erworbene<br />

und nachgewiesene Sachkunde nur bedingt auf die Prüfung<br />

von Grundstücksentwässerungsanlagen übertragbar ist.<br />

Die Reinigung, Inspektion und Dichtheitsprüfung von Gebäude-<br />

und Grundstücksentwässerungsanlagen weist – gegenüber<br />

der Instandhaltung des öffentlichen Kanalnetzes – eine Reihe<br />

von erschwerenden Randbedingungen auf:<br />

• beengte Platzverhältnisse,<br />

• kleine Nennweiten ab DN 32,<br />

• „ungerader“ Rohrverlauf (mehrere Bögen im Leitungsverlauf),<br />

• Zugänglichkeit nur von einem Leitungsende z. B. durch<br />

eine Reinigungsöffnung,<br />

• im Regelfall keine gesicherten Erkenntnisse über Leitungsverlauf<br />

und Rohrmaterial in Gebäuden und auf Grundstücken.<br />

Insbesondere die beschränkte Zugänglichkeit zu den Untersuchungsobjekten<br />

nur von einem Leitungsende aus, führt dazu,<br />

dass, im Vergleich zur Inspektion und Prüfung öffentlicher Kanäle,<br />

auf Grundstücken mit unterschiedlichen Techniken gearbeitet<br />

werden muss.<br />

Im vorliegenden Fall handelt es sich, bei der durch den o.<br />

a. Runderlass geforderten Sachkundeschulung, nicht um eine<br />

im Rahmen des allseits monierten Zertifizierungswahns zusätzliche<br />

– zudem auch noch überflüssige, weil bereits durch<br />

andere Zertifikate abgedeckte – Zertifizierung, sondern um<br />

eine sinnvolle Weiterbildung, bei der die eventuell bereits vorhandenen<br />

Zertifikate eine wertvolle Grundlage bilden, diese<br />

alleine jedoch nicht ausreichen, den besonderen Randbedingungen<br />

der Prüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

zu genügen.<br />

Erste Erfahrungen der Verfasser mit Sachkundeschulungen<br />

in Zusammenarbeit mit dem BEW Duisburg zeigen, dass die<br />

Kombination von praktischer und theoretischer Weiterbildung<br />

praktikabel und aufschlussreich für die Bewertung der Kompetenz<br />

der Sachkundeanwärter ist. Das diese Schulungen durch<br />

die Fachfirmen, die sich hauptsächlich mit der Inspektion und<br />

Prüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen beschäftigen,<br />

zudem als sinnvolle Weiterbildung anerkannt werden, kann u.<br />

a. daran abgelesen werden, das rund 25 % der Teilnehmer,<br />

die bisher die Schulungen beim BEW Duisburg absolviert haben,<br />

gar nicht aus Nordrhein-Westfalen stammen und demzufolge<br />

auch nicht durch die Vorgaben des § 61a LWG NRW<br />

betroffen sind.<br />

Nächste Schulungstermine des BEW Duisburg:<br />

07.12. – 11.12.<strong>2009</strong><br />

18.01. – 22.01.<strong>2009</strong><br />

22.03. – 26.03.2010<br />

VDRK-Mitglieder erhalten Sonderkonditionen.<br />

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RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 13


VDRK intern<br />

Tabelle 1 der DIN 1986-30<br />

Nr.<br />

Zeitspanne der Prüfung in/spätestens nach Jahren für Nr. 1 bis 3 und Prüfart<br />

1<br />

Erstprüfung vorhandener Grundleitungen, für die keine nachweisbare Prüfung stattgefunden hat<br />

Anlass/Prüfobjekt<br />

1.1 Bei wesentlichen baulichen<br />

Veränderungen und/oder<br />

Erweiterungen, wie<br />

Sanierung/ Totalumbau<br />

eines Gebäudes (> 50 %)<br />

1.2 Anlagen, über die durch<br />

An- und Umbauten nur<br />

Teilstrecken<br />

der<br />

Entwässerungsanlage<br />

betroffen sind (≤ 50 %)<br />

1.3 Anlagen zur Ableitung von<br />

häuslichem Abwasser oder<br />

Mischwasser einschließlich<br />

Anlagen mit geringen<br />

Erweiterungen, z. B.<br />

Dachgeschossausbauten<br />

1.4 Anlagen zur Ableitung von<br />

gewerblichem Abwasser<br />

2<br />

Gewerbliches Abwasser<br />

Häusliches Abwasser a) vor einer<br />

Abwasserbehandlungs<br />

anlage<br />

b) nach einer<br />

Abwasserbehandlungsanl<br />

age<br />

KA DR Frist KA DR Frist KA DR Frist<br />

— x — x — x<br />

x —<br />

x —<br />

im Zuge<br />

der<br />

Baumaßn<br />

ahmen<br />

bis zum<br />

31. Dez.<br />

2015<br />

— x<br />

— — — — x<br />

— — — — x<br />

im Zuge<br />

der<br />

Baumaßna<br />

hmen<br />

— x<br />

im Zuge der<br />

Baumaßnahm<br />

en<br />

— — — — — —<br />

umgehend<br />

a — x<br />

1.5 Abläufe und Zuleitungen in<br />

Verbindung mit VAwS-<br />

Anlagen b nach 5.2<br />

umgehend<br />

e — x<br />

bis zum Jahr<br />

20<strong>04</strong><br />

bis zum Jahr<br />

20<strong>04</strong> e<br />

Wiederkehrende Prüfung von Grundleitungen, für die ein anerkannter Dichtheitsnachweis vorliegt, in<br />

den nachstehenden Jahresintervallen<br />

Anlass/Prüfobjekt<br />

2.1 Maßnahmen wie Nr. 1.1,<br />

wenn Prüfung (DR) älter<br />

als 5 Jahre ist<br />

2.2 Anlage zur Ableitung von<br />

häuslichem Abwasser oder<br />

Mischwasser<br />

2.3 Anlage zur Ableitung von<br />

gewerblichem Abwasser<br />

2.4 Abläufe und Zuleitungen in<br />

Verbindung mit VAwS-<br />

Anlagen<br />

Gewerbliches Abwasser<br />

Häusliches Abwasser a) vor einer<br />

Abwasserbehandlungs<br />

anlage<br />

b) nach einer<br />

Abwasserbehandlungsanl<br />

age<br />

KA DR Frist KA DR Frist KA DR Frist<br />

— X<br />

im Zuge<br />

der<br />

Baumaßn<br />

ahmen<br />

— x<br />

im Zuge<br />

der<br />

Baumaßna<br />

hmen<br />

— x<br />

im Zuge der<br />

Baumaßnahme<br />

n<br />

x — 20 — — — — — —<br />

— — — — x 5 —- x c 15<br />

— — — — x 5 — x c 15<br />

14 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


VDRK intern<br />

DWA-Leitfaden: „Inspektion, Bewertung und Sanierung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

Nr.<br />

Zeitspanne der Prüfung in/spätestens nach Jahren für Nr. 1 bis 3 und Prüfart<br />

3<br />

Wiederkehrende Prüfung für Grundleitungen in Wassergewinnungsgebieten in den nachstehenden<br />

Jahresintervallen. Sofern eine Erstprüfung bestehender Anlagen noch nicht erfolgte, muss diese<br />

mindestens in der Zeitspanne der nachstehenden Fristen erfolgen.<br />

3.1 Schutzzone II<br />

Anlagen zur Ableitung von häuslichem und<br />

gewerblichem Abwasser<br />

KA<br />

DR<br />

Mindestzeitspanne wiederkehrender<br />

Prüfungen<br />

Jahre<br />

x — 1<br />

x und x 5<br />

3.2 Schutzzone III<br />

Anlagen zur Ableitung<br />

von häuslichem<br />

Abwasser<br />

Anlagen zur Ableitung<br />

von gewerblichem<br />

Abwasser und<br />

Abwasseranlagen als<br />

Auffangsystem in<br />

Verbindung mit VAwS-<br />

Anlagen<br />

x — 5 (10 d )<br />

x — 5<br />

— x<br />

Prüfung entsprechend dem Zustand und<br />

der Belastung der Anlage nach Bedarf in<br />

Abstimmung mit der zuständigen<br />

Überwachungsbehörde, jedoch vor einer<br />

Abwasserbehandlungsanlage<br />

mindestens alle 5 Jahre.<br />

Weitere Anforderung zur Inspektion und Instandsetzung zu den in der Tabelle genannten Maßnahmen.<br />

Abwasserrohre, die gleichzeitig der Aufnahme von Abwasser aus Auffangsystemen im Sinne von § 19g WHG (z. B.<br />

Rückhaltesysteme für Feuerlöschwasser oder in besonderen Fällen Leitungen für die Tankfeldentwässerung, d. h.<br />

Anlagen über den Anwendungsbereich der DVWK-Regeln 134/1997 hinaus) dienen, müssen innerhalb einer Zeitspanne<br />

von 5 Jahren nach der letzten Prüfung wiederkehrend einer Dichtheitsprüfungen (DR) unterzogen werden, soweit in der<br />

jeweiligen Genehmigung nach Landesrecht nichts anderes bestimmt ist.<br />

KA Kanalfernsehuntersuchung<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

e<br />

Nach <strong>Ausgabe</strong> DIN 1986-30:1995-01 sollten die Prüfungen 1999 abgeschlossen werden. Wo dies noch nicht<br />

erfolgte, sind die Prüfungen jetzt durchzuführen.<br />

Als erstmalig geprüft gelten diese Abwasserleitungen nach den Technischen Regeln wassergefährdende Stoffe<br />

TRwS 134/1997 des DVWK "Abwasseranlagen als Auffangvorrichtungen", wenn sie in einer Zeitspanne bis 10<br />

Jahren<br />

(d. h. 1987) vor Veröffentlichung dieser Technischen Regel auf Dichtheit geprüft wurden und die Prüfergebnisse<br />

aufgezeichnet sind.<br />

Sofern nach der Erstprüfung keine baulichen oder verkehrstechnischen Änderungen mit Auswirkung auf die<br />

Entwässerungsanlage (statisch/dynamisch) erfolgt sind und die abwassertechnische Belastung nicht verändert<br />

wurde, kann im Einvernehmen mit der Überwachungsbehörde eine Prüfung mit der Kanalfernsehanlage (KA)<br />

durchgeführt werden.<br />

Sofern nach der ersten wiederkehrenden Prüfung keine baulichen oder verkehrstechnischen Änderungen mit<br />

Auswirkung auf die Entwässerungsanlage (statisch/dynamisch) erfolgt sind und die abwassertechnische Belastung<br />

nicht verändert wurde, können im Einvernehmen mit der Überwachungsbehörde die Intervalle für die<br />

wiederkehrende Prüfung verlängert oder auch verkürzt werden.<br />

Diese Leitungen werden ggf. mit stark kontaminiertem Abwasser aus VAwS-Anlagen bzw. mit unverdünnten<br />

wassergefährdenden Stoffen beaufschlagt, so dass hier die gleichen Fristen anzuwenden sind wie bei Anlagen mit<br />

gewerblichem Abwasser. Grundsätzlich wären auch diese Leitungen vor einer Abwasserbehandlungsanlage bereits<br />

bis 1999 zu prüfen gewesen. Insofern erfolgt mit der Aufnahme in Tabelle 1 eine Gleichstellung.<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 15


VDRK intern<br />

Sachkunde für die Dichtheitsprüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

Dichtheitsprüfung von Abwasserleitungen und Kanalanschlüssen<br />

auf Privatgrundstücken gemäß § 61a Landeswassergesetz<br />

in NRW<br />

Gemäß § 61a Landeswassergesetz in Nordrhein-Westfalen<br />

müssen die Eigentümer eines Grundstücks, die im Erdreich<br />

oder unzugänglich verlegten Abwasserleitungen zum Sammeln<br />

oder Fortleiten von Abwasser nach der Errichtung von<br />

Sachkundigen auf Dichtheit prüfen lassen. Bei bestehenden<br />

Abwasserleitungen muss die erste Dichtheitsprüfung bei einer<br />

Änderung, spätestens jedoch bis zum 31.12.2015 durchgeführt<br />

werden.<br />

Die Personen, die Dichtheitsprüfungen an privaten<br />

Grundstücksentwässerungsanlagen durchführen, müssen<br />

die notwendige Sachkunde gemäß eines Runderlasses<br />

des Umweltministeriums in Nordrhein-Westfalen<br />

nachweisen.<br />

Dieser 5-tägige Lehrgang vermittelt die erforderliche<br />

Sachkunde entsprechend der Anforderungen des Runderlasses<br />

IV-7-031 002 <strong>04</strong>07 des Umweltministeriums in<br />

NRW vom 31.03.<strong>2009</strong>. Wichtige Grundlagen (u. a. Entwässerungstechnik,<br />

Normen und Regelwerke) und die praktische<br />

Durchführung von TV-Kanalinspektionen und Dichtheitsprüfungen<br />

werden in umfassender Weise vermittelt. Des Weiteren<br />

werden die notwendigen Berechnungen erklärt und eingeübt.<br />

Die Erstellung des Prüfberichtes und die Beurteilung der geprüften<br />

Anlage werden ausführlich erläutert.<br />

Zum Abschluss des Lehrgangs hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit<br />

eine Prüfung zur Erlangung der Sachkunde zu absolvieren.<br />

Diese Prüfung besteht aus einer schriftlichen Kenntnisprüfung<br />

und einer eigenständigen praktischen Dichtheitsprüfung<br />

an einer realen Grundstücksentwässerungsanlage. Die praktische<br />

Prüfung umfasst<br />

• die Kamerabefahrung,<br />

• die Druckprüfung mit Wasser oder Luft sowie<br />

• den Nachweis der Schadensbewertung anhand eines Zustandserfassungskataloges.<br />

Jeder Teilnehmer erhält eine Bescheinigung über die Teilnahme<br />

am Lehrgang.<br />

Auf Wunsch kann jeder Prüfungsteilnehmer gegen Entrichtung<br />

einer zusätzlichen Gebühr in Höhe von 150,00 Euro die Zertifizierung<br />

durch das KomNetGEW erhalten.<br />

Zur Aufrechterhaltung der Sachkunde muss mindestens<br />

einmal innerhalb von drei Jahren eine anerkannte eintägige<br />

themenspezifische Fortbildungsveranstaltung besucht<br />

werden.<br />

Die Zielgruppen (u. a.)<br />

Kanal- und Rohrreiniger, Kanalsanierer, Kanalinspekteure, Kanalbauer,<br />

Fachkundige für Abscheidertechnik, Sachverständige<br />

für Abwasser- bzw. Kanalisationstechnik, Planungs- und Ingenieurbüros,<br />

Kanalbetreiber, Kommunen, Behördenvertreter<br />

Die Teilnahmevoraussetzungen<br />

Die Grundvoraussetzung für den Erwerb der Sachkunde für<br />

die Dichtheitsprüfung von privaten Abwasserleitungen ist:<br />

• ein abgeschlossenes Hochschul- bzw. Fachhochschulstudium<br />

entsprechender technischer Fachrichtung und mehrjährige<br />

Berufspraxis auf dem Gebiet der Abwasser- und<br />

Kanalisationstechnik oder<br />

• die Bestellung als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger<br />

entsprechender Fachrichtung oder<br />

• eine abgeschlossene Berufsausbildung (Facharbeiter,<br />

Meister, Techniker) entsprechender Fachrichtung und mehrjährige<br />

Berufspraxis auf dem Gebiet der Abwasser- und<br />

Kanalisationstechnik oder<br />

• ein Abschluss als Kanalsanierungsberater.<br />

Kurstermine/-zeiten<br />

18.01.-22.01.2010/22.03.-26.03.2010/28.06.-<br />

02.07.2010/ 5.11.-19.11.2010<br />

1. – 3. Tag 9:00 bis 17:00 Uhr<br />

4. Tag 9:00 bis 19:00 Uhr<br />

5. Tag 9:00 bis 15:00 Uhr<br />

Allgemeine Grundlagen<br />

• Anforderungen an die Sachkunde für die Dichtheitsprüfung<br />

von privaten Abwasserleitungen<br />

• Gesetzliche Grundlagen und Rechtsvorschriften<br />

• Grundlagen der Grundstücksentwässerungstechnik<br />

• Grundlagen der mechanischen und hydrodynamischen<br />

Rohrreinigung<br />

• Arbeitssicherheit und Hygiene<br />

> Baustellensicherung<br />

> Hygiene<br />

> Arbeiten am und im Kanal<br />

TV-Kanalinspektion<br />

• Technische Grundlagen<br />

• Normen und Regelwerke, u. a.<br />

> DIN EN 13508-2<br />

> ATV M 149-2<br />

• Zustandsbeurteilung<br />

• Praktische Übungen zur TV-Kanalinspektion<br />

Dichtheitsprüfung<br />

• Normen und Regelwerke, u. a.<br />

> DIN 1986-30<br />

16 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


VDRK intern<br />

> DIN EN 1610<br />

> DWA-M 143-6<br />

• Durchführung von Druckprüfungen mit Wasser und Luft<br />

• Praktische Übungen zur Dichtheitsprüfung<br />

• Erstellung des Prüfberichtes und Beurteilung der geprüften<br />

Grundstücksentwässerungsanlage<br />

• Qualitäts- und Gütesicherung<br />

Sanierungsverfahren<br />

• Reparaturverfahren<br />

• Renovationsverfahren<br />

• Erneuerung<br />

Lehrgangsabschlussprüfung<br />

• Schriftlicher Test<br />

• Praktische Lehrgangsabschlussprüfung: Eigenständige<br />

Dichtheitsprüfung an einer realen Grundstücksentwässerungsanlage<br />

(Die praktische Lehrgangsabschlussprüfung sollte mit einer eigenen<br />

technischen Ausrüstung, u. a. Dichtheitsprüfgerät, Absperrblasen, TV-<br />

Kamera, durchgeführt werden. Bei Bedarf können die notwendigen<br />

Gerätschaften gegen eine Leihgebühr vom BEW zur Verfügung gestellt<br />

werden.)<br />

Die Referenten<br />

• Dr.-Ing. Olaf Kaufmann ist Inhaber des Ingenieurbüros Dr.-<br />

Ing. Olaf Kaufmann (Bochum) und öffentlich bestellter und<br />

vereidigter Sachverständiger für Kanalisationstechnik und<br />

Dichtheitsprüfungen.<br />

• Dipl.-Ing. Robert Thoma (Würzburg) ist Inhaber des<br />

Sachverständigenbüros Thoma (Würzburg) und öffentlich<br />

bestellter und vereidigter Sachverständiger für Kanalinspektion<br />

und Kanalsanierung.<br />

Unterkunft und Verpflegung<br />

Eine Unterbringungsmöglichkeit bietet unser Seminarhotel.<br />

Es stehen 60 komfortabel eingerichtete Einzelzimmer mit DU/<br />

WC sowie TV und Telefon zur Verfügung. Eine eigene Küche<br />

sorgt für das leibliche Wohl. Der Übernachtungspreis beträgt<br />

einschließlich Frühstücksbuffet 65,50 Euro.<br />

Der Lehrgang „Sachkunde für die Dichtheitsprüfung von<br />

Grundstücksentwässerungsanlagen“ findet im<br />

statt.<br />

Bildungszentrum für die Entsorgungsund<br />

Wasserwirtschaft GmbH<br />

Dr.-Detlev-Karsten-Rohwedder-Straße 70<br />

D-47228 Duisburg-Rheinhausen<br />

Telefon: +49 (0) 2065/770-0<br />

Telefax: +49 (0) 2065/770-117<br />

E-Mail: info@bew.de<br />

Datum<br />

Kursnummer<br />

18.01.-22.01.2010 U130D1001<br />

22.03.-26.03.2010 U130D1003<br />

28.06.-02.07.2010 U130D1006<br />

15.11.-19.11.2010 U130D1011<br />

Die Teilnahmegebühr beträgt 1.375,00 Euro. Die ermäßigte<br />

Teilnahmegebühr gemäß Programm – bitte geben Sie die Entsorgergemeinschaft<br />

oder den Verband (z. B. VDRK) und Ihre<br />

Mitgliedsnummer an – beträgt 1.235,00 Euro.<br />

In der Teilnahmegebühr sind jeweils seminargebundene Unterlagen,<br />

das Mittagsbuffet sowie Erfrischungsgetränke enthalten.<br />

Die Kosten für die Zertifizierung durch das KomNetGEW betragen<br />

150,00 Euro.<br />

Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten finden Sie<br />

im Internet unter: www.bew.de<br />

Ansprechpartner für inhaltliche Fragen ist<br />

Herr Dr. Edgar Tschech<br />

Telefon: +49 (0) 2065/770-124 • E-Mail: tschech@bew.de<br />

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Bildungsstätte Essen<br />

Wimberstraße 1 • D-45239 Essen-Heidhausen<br />

Telefon: +49 (0) 201/8406-6<br />

Telefax: +49 (0) 201/8406-817<br />

Bildungsstätte Duisburg<br />

Dr.-Detlev-Karsten-Rohwedder-Straße 70<br />

D-47228 Duisburg-Reinhausen<br />

Telefon: +49 (0) 2065/770-0<br />

Telefax: +49 (0) 2065/770-117<br />

E-Mail: info@bew.de<br />

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RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 17


VDRK intern<br />

Kurse und Lehrgänge im Januar/Februar 2010 bei<br />

JT-elektronik<br />

Ein Unternehmen ist nur so gut wie seine Mitarbeiter…<br />

Diese Erfahrung haben Sie vielleicht schon selbst gemacht<br />

bzw. machen müssen. Auch in unserer Branche ist der Bedarf<br />

an qualifizierten Mitarbeitern hoch. Eine gute Ausbildung, permanente<br />

Weiterbildung und die bedarfsgerechte Qualifizierung<br />

sind wichtige Bausteine für ein erfolgreiches Arbeiten,<br />

eine konsequente Qualitätssicherung und damit natürlich<br />

auch für Ihren Erfolg!<br />

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, uns diesem Thema<br />

im Hause JT anzunehmen. Seit 1998 gibt es bei uns in Lindau<br />

ein eigenes Schulungsgebäude – unsere Seminarhalle –, wo<br />

wir unseren Kunden und Interessenten verschiedene Kurse und<br />

Lehrgänge zur Aus- und Weiterbildung anbieten. Kompetente,<br />

erfahrene Referenten und natürlich unsere Teilnehmer unterstützen<br />

diese Idee.<br />

Im Januar und Februar jeden Jahres bieten wir ein vielseitiges<br />

Kursprogramm zu den verschiedenen Bereichen in der Rohrund<br />

Kanalbranche, wie z. B.<br />

• Fachkunde und Weiterbildung für Leichtflüssigkeitsabscheideanlagen<br />

nach DIN 1999-100,<br />

• Fachkunde für Fettabscheideanlagen nach DIN 4<strong>04</strong>0-100,<br />

• Verfahren in der Kanalsanierung, Kanalsanierung von GEA<br />

sowie die Planung und Unterhaltung von GEA.<br />

Mit dem Hintergrund des zunehmenden Interesses für die Lagevermessung<br />

von Leitungssystemen bieten wir erstmalig einen<br />

allgemeinen Grundlagen-Kurs zur Vermessung und einen<br />

halbtägigen Lehrgang zur Vermessung aus Sicht einer Kommune<br />

an.<br />

Neben unseren eigenen Veranstaltungen werden in Zusammenarbeit<br />

mit der DWA Kurse zur Kanalinspektion und Dichtheitsprüfung<br />

in unseren Räumlichkeiten durchgeführt. Das<br />

vollständige Kursangebot mit Terminen finden Sie auf unserer<br />

Homepage: www.jt-elektronik.de. Gerne schicken wir Ihnen<br />

auch den Kursflyer auf Anfrage zu.<br />

JT-elektronik GmbH<br />

Sonja Jöckel<br />

Robert-Bosch-Straße 26<br />

D-88131 Lindau<br />

Telefon: +49 (0) 8382/96736-0<br />

Telefax: +49 (0) 8382/96736-66<br />

E-Mail: info@jt-elektronik.de<br />

www.jt-elektronik.de<br />

Neues Wasserhaushaltsgesetz<br />

Bund oder Land?<br />

In seinen jeweils letzten Sitzungen vor der Wahl am 26. September<br />

wurde von Bundestag und Bundesrat das neue Wasserhaushaltsgesetz<br />

(WHG) verabschiedet. Damit konnte der<br />

damalige Bundesumweltminister Gabriel dann doch noch<br />

einen kleinen Erfolg verbuchen, wenn ihm schon der große<br />

Wurf eines Umweltgesetzbuches nach Vorbild der zwölf Sozialgesetzbücher<br />

versagt blieb. Das novellierte WHG kann somit<br />

überwiegend zum 1. März 2010 in Kraft treten.<br />

Mit dem neuen WHG werden auf Bundesebene erstmals einheitliche<br />

Vorgaben zur Bewirtschaftung oberirdischer Gewässer,<br />

der Küstengewässer und des Grundwassers geschaffen.<br />

Die wesentlichen inhaltlichen Neuregelungen wurden vom<br />

Autor bereits im Journal 2/<strong>2009</strong> skizziert und sollen an dieser<br />

Stelle nicht noch einmal wiederholt werden, zumal sie – im<br />

Gegensatz zu den privaten und öffentlichen Betreibern – für<br />

die ausführenden Unternehmen der Rohr- und Kanal-Technik<br />

materiell nichts fundamental Neues bringen.<br />

Mit dem neuen Gesetz sind aber nicht nur neue Inhalte verbunden,<br />

sondern auch einige bedeutsame rechtssystematische<br />

Änderungen. Diese werden in der Kommentierung und Wertung<br />

bisweilen nicht ganz richtig oder zumindest irreführend<br />

wiedergegeben. Der vorliegende Beitrag soll hier ein wenig<br />

Aufklärungsarbeit leisten und mancher Aufgeregtheit und Befürchtung<br />

die Grundlage entziehen.<br />

Die zweifellos bedeutsamste rechtssystematische Veränderung<br />

zwischen altem und neuen WGH ist die, dass das neue WHG<br />

der sog. Rahmengesetzgebung des Bundes entzogen ist. „Rahmengesetzgebung”<br />

bedeutet, das der Bund zwar den allgemeinen<br />

Rechtsrahmen vorgibt, die gesetzgeberische Ausfüllung<br />

im Detail aber den Ländern vorbehalten ist. Wasserrecht<br />

ist somit (und bleibt es überwiegend noch bis zum 1. März<br />

2010) in erster Linie Landesrecht.<br />

Mit Geltung des neuen WHG ist das Wasserrecht jedoch<br />

– und hierzu war sogar eine Grundgesetzänderung im Zuge<br />

der Föderalismusreform Mitte 2006 notwendig – Gegenstand<br />

der sog. „konkurrierenden Gesetzgebung”. Dies bedeutet, der<br />

Bund hat grundsätzlich die alleinige Gesetzgebungskompetenz;<br />

erst wenn er hiervon keinen Gebrauch macht, können<br />

die Länder sich auftuende Regelungslücken in eigenem Ermessen<br />

schließen und entsprechende Gesetze erlassen.<br />

Ganz so einfach ist es jedoch nicht: Im geänderten Art. 72<br />

Absatz 3 Grundgesetz (GG) steht nämlich, dass die Länder in<br />

einigen Rechtsgebieten auch dann abweichende Regelungen<br />

treffen können, wenn der Bund von seiner Regelungskompetenz<br />

im Rahmen konkurrierender Gesetzgebung Gebrauch<br />

macht. Und hierzu gehört u. a. auch – wer hätte anderes erwartet<br />

– der „Wasserhaushalt”. Keine Ausnahme jedoch ohne<br />

Ausnahme: Bei „stoff- und anlagenbezogene Regelungen” soll<br />

es den Grundgesetzvorbehalt nicht geben (Art. 72 Absatz 3<br />

Nr. 5 GG).<br />

Etwas Unsicherheit könnte noch darüber bestehen, wie eng<br />

bzw. weit denn der Begriff „anlagenbezogen” zu fassen ist.<br />

Kaum Zweifel dürften darüber bestehen, dass z. B. wasserhaushaltsrechtliche<br />

Regelungen, die Klärwerke betreffen, an-<br />

18 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


VDRK intern<br />

lagenbezogen sind und von den Einschränkungen des GG<br />

nicht tangiert sind, mithin uneingeschränkt Bundesrecht unterliegen.<br />

Das Bundesumweltministerium hat jedoch auf ausdrückliche<br />

Nachfrage des Autors klargestellt, dass z. B. auch<br />

alle privaten Hausanschlüsse als „Anlagen” im Sinne von Art.<br />

72 Absatz 3 Nr. 5 GG zu werten sind.<br />

Damit bleibt es also letztlich für den Großteil aller wasserhaushaltsrechtlichen<br />

Regelungen dabei, dass der Bund in<br />

Zukunft das Sagen hat – wenn er denn etwas sagt, genauer<br />

gesagt: gesetzlich regelt. Weite Teile der Landes-Wassergesetze<br />

könnten somit mit Geltung des neuen WHG außer Kraft<br />

treten, wenn der Bund von seiner Option zur Rechtsetzung Gebrauch<br />

macht. Dies im Übrigen nicht nur, wie z. T. zu lesen, für<br />

entgegenstehende oder in Konkurrenz stehende Landesregelungen.<br />

Hierauf kommt es, so das Bundesumweltministerium,<br />

nicht an.<br />

Für die ausführenden Unternehmen der Rohr- und Kanaltechnik,<br />

insbesondere solchen, die in mehreren Bundesländern<br />

oder gar bundesweit tätig sind, sollte dies alles eigentlich eine<br />

sehr erfreuliche Entwicklung sein. Sie müssen, wenngleich nicht<br />

eigentlicher Adressat der Neuregelungen im WHG, in weiten<br />

Teilen ihres Betätigungsfeldes in mittlerer und ferner Zukunft<br />

nur noch bundeseinheitliche Regelungen beachten und sich<br />

nicht mehr mit bis zu 16 verschiedenen Landesregelungen<br />

herumschlagen. Zu welchem Maß an Unübersichtlichkeit und<br />

Rechtszersplitterung es führen kann, wenn jeder Landes-Umweltminister<br />

den Ehrgeiz entwickelt, individuelle Regelungen zu<br />

erlassen, zeigt sich aktuell bei den Vorgaben, die die Länder<br />

den Kommunen im Bereich der Dichtigkeitsprüfungen privater<br />

Hausanschlüsse machen. Während z. B. Nordrhein-Westfalen<br />

in einer Verwaltungsvorschrift (Runderlass) zur Umsetzung<br />

von DIN 1986 Teil 30 den Kommunen auf nur drei Seiten<br />

die einzuhaltenden Anforderungen an die Hand gibt, braucht<br />

Schleswig-Holstein hierfür eine 41-seitige „Handlungsempfehlung”<br />

mit 5 verschiedenen Optionsmodellen.<br />

Und was ist mit den wasserhaushaltsrechtlichen Regelungen,<br />

die nicht stoff- oder anlagenbezogen sind? Auch wenn die<br />

Länder gemäß Einschränkung durch Art. 72 Abs. 3 GG in<br />

diesem Bereich eigene und abweichende Regelungen erlassen<br />

dürfen, bleiben diese Bereiche Gegenstand konkurrierender<br />

Gesetzgebung. Dies hat allerdings eine geradezu aberwitzig<br />

erscheinende Konsequenz: Wenn der Bund in einem Bereich<br />

des nicht stoff- oder anlagenbezogem WHG z. B. eine Rechtsverordnung<br />

erlässt, so könnte ein Bundesland diese durch eine<br />

anderslautende (oder sogar gleichlautende!) Landesregelung<br />

wieder aufheben. Daraufhin, könnte dann wieder der Bund<br />

– er hat schließlich bei konkurrierender Gesetzgebung das<br />

Recht dazu – durch eine neue Bundesgesetzgebung die Landesregelung<br />

„kassieren”. Was das Bundesland aber wegen<br />

des Grundgesetz-Vorbehaltes durch eine neuerliche Landesgesetzgebung<br />

wiederum ändern könnte.<br />

Ein solches „Jo-Jo-Spiel” – die aktuellste Regelung ist immer<br />

die gültige – wäre natürlich im Sinne einer stetigen und nachhaltigen<br />

Rechtsanwendung unverantwortlich. Ein solches Hin<br />

und Her ist allerdings, wenn man sich die aktuellen Machtverhältnisse<br />

in Bundestag und Bundesrat vergegenwärtigt, eher<br />

eine theoretische Gedankenspielerei. Auch muss man sehen,<br />

dass der neue Bundesumweltminister, ganz anders als sein<br />

kantiger und streitlustiger Vorgänger, einen guten Draht in<br />

die Länder und zur Bundeskanzlerin hat. Allerdings kann man<br />

schon mit Staunen zur Kenntnis nehmen, was im Extremfall<br />

denkbar wäre ….<br />

Die Unternehmen der Rohr- und Kanal-Technik und damit<br />

auch die privaten Hauseigentümer dürfen durch den Wechsel<br />

von Rahmengesetzgebung zu konkurrierender Gesetzgebung<br />

im Bereich des Wasserrechts nun darüber spekulieren, ob der<br />

Bund z. B. für den Bereich der sog. „Dichtigkeitsprüfungen”<br />

das Heft des Handelns an sich ziehen und dem „Wildwuchs”<br />

an Landesregelungen – siehe oben – ein Ende bereiten wird,<br />

zumal mit Zeithorizont 2015 die Zeit hierzu sicherlich ausreichen<br />

würde.<br />

Trotz des gerade erst vollzogenen Wechsels an der Spitze<br />

des Bundesumweltministeriums von Sigmar Gabriel (SPD) zu<br />

Norbert Röttgen (CDU) sowie dem Komplett-Austausch der<br />

Staatssekretärsebene konnte der Autor dieses Beitrages eine<br />

Stellungnahme des zuständigen Ministerialbeamten in dieser<br />

Frage erhalten. Er schreibt: „Ich erwarte, dass die Bundesregierung<br />

auch im Bereich der Kanalisation von ihrem Recht<br />

Gebrauch machen wird, Regelungen zu treffen. Wann das ist,<br />

kann ich derzeit nicht definitiv sagen. Ich denke, die Arbeiten<br />

daran werden sicher noch vor 2015 beginnen.”<br />

Bernd Uhlmann<br />

Berlin<br />

Feierabend & Fock GmbH<br />

Langsdorf, Bahnhofstrasse 2<br />

18334 Lindholz<br />

Telefon: 03 83 20 - 64 933<br />

Telefax: 03 83 20 - 64 944<br />

www.feierabend-fock.de<br />

info@feierabend-fock.de<br />

... gut gelöst!<br />

2010<br />

Jahre<br />

1999 - <strong>2009</strong><br />

Wir danken unseren Kunden und Partnern für die gute Zusammenarbeit!<br />

Ihnen, unseren Freunden und den Lesern des RO-KA-TECH JOURNALS wünschen<br />

wir besinnliche Weihnachten sowie ein glückliches und erfolgreiches Jahr 2010!<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 19


Branchentermine im Rückblick<br />

Azubi- & Studientage Kassel <strong>2009</strong> eröffnen neue<br />

Perspektiven für Schüler und Unternehmen<br />

Auf den zweiten Azubi- & Studientagen Kassel trafen am<br />

30./31.10.<strong>2009</strong> rund 7.500 Besucher – 14- bis 18-jährige<br />

Schüler aus der Region Nordhessen in Begleitung ihrer Eltern<br />

oder Lehrer – auf über 90 Unternehmen, Berufsverbände und<br />

Hochschulen. Diese Zusammenkunft von Auszubildenden und<br />

Berufsorientierung für die Schüler und für unsere Branche eine<br />

ideale Möglichkeit, potenzielle Fachkräfte für unseren Beruf in<br />

der Rohr- und Kanalbranche zu motivieren.<br />

„Sehr gut vorbereitet, perfekt organisiert und hervorragend<br />

abgelaufen. Ein Gewinn für Nordhessen und die Wirtschaftsregion“.<br />

Mit diesen Worten kommentierte Alexander Weis von<br />

der Industrie und Handelskammer Kassel die Azubi- & Studientage.<br />

Wir sind der Meinung, dass diese Aussage auch auf<br />

die anderen Veranstaltungsregionen zutrifft.<br />

Der Veranstalter führt diese Azubitage bundesweit in großen<br />

Städten durch. Der Verband deutscher Rohr- und Kanal-<br />

Technik-Unternehmen wird im kommenden Jahr verstärkt von<br />

dieser Möglichkeit Gebrauch machen um einen möglichst<br />

großen Personenkreis über das Berufsbild und die Weiterbildung<br />

zum Meister zu informieren. Gern möchten wir dies mit<br />

interessierten Ausbildungsbetrieben und/oder Herstellern gemeinsam<br />

angehen.<br />

Ralph Sluke<br />

Studenten in spe mit ihren potenziellen Ausbildern erfolgte vor<br />

dem Hintergrund einer zunehmenden Nachfrage nach qualifizierten<br />

Nachwuchskräften, so IHK Hauptgeschäftsführer Dr.<br />

Walter Lohmeier beim offiziellen Messerundgang. Der unter<br />

anderem demografisch bedingte Bewerberrückgang und der<br />

Trend zu alternativen Ausbildungen wie dem Studium trage<br />

bei gleich bleibender Ausbildungsbereitschaft zu einem weiterhin<br />

hohen Bedarf an geeigneten Bewerbern bei. Auch beim<br />

Kasseler Entwässerungsbetrieb sei der Bewerberbedarf groß.<br />

„Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice“ erwarte<br />

eine fundierte, gut vergütete Ausbildung in einem zukunftssicheren<br />

Beruf mit garantiertem Arbeitsvertrag“, so Ulrike Wasmuth.<br />

Der VDRK beteiligte sich erstmals an dieser überregionalen<br />

Ausbildungsmesse um das von ihm maßgeblich mit geschaffene<br />

Berufsbild einem breit gefächerten Kreis von interessierten<br />

Jugendlichen vorzustellen. Bei zahlreichen Gesprächen<br />

mit Lehrern und Ausbildungsberatern konnte erläutert werden<br />

welch ein umfassender Ausbildungsberuf mit all seinen Facetten<br />

auf die jungen Menschen wartet. Der Kasseler Entwässerungsbetrieb<br />

hat zur Verdeutlichung ein stark verzweigtes „Miniaturrohrnetz“<br />

für die Befahrung mit einer Kamera auf ihrem<br />

Messestand aufgebaut, viele Jugendliche machten von der<br />

Erkundung mittels Kamera Gebrauch und stellten nicht selten<br />

fest, dass sich das Vorurteil „Rohrreiniger“ nicht bewahrheitet.<br />

Auf dem Freigelände stellte der KEB, ein komplett ausgestattetes<br />

Kamerafahrzeug dem Publikum vor. Bei allen Gesprächen<br />

kam zum Ausdruck, dass unser Berufsbild nur unzureichend<br />

bekannt ist, gerade Lehrer und Berater suchen verstärkt nach<br />

Ausbildungsperspektiven für Haupt- und Realschüler.<br />

Während zahlreiche Schulklassen den ersten Messetag nutzten,<br />

um die vielfältigen Berufsorientierungsangebote wahrzunehmen,<br />

prägte ein kontinuierlicher Strom an Besuchern mit<br />

einem hohen Maß an Eigeninitiative den zweiten Messetag.<br />

Insgesamt zeigten sich die Aussteller der Azubi- & Studientage<br />

Kassel <strong>2009</strong> sehr zufrieden mit dem regen Besucherzulauf.<br />

Die Azubi- & Studientage sind ein wichtiger Bestandteil in der<br />

Die Präsentation der ASYS-Befahrung im Vergleich mit einer herkömmlichen,<br />

durch einen Rohrreiniger untersuchten und dokumentierten Befahrung, wurde<br />

auf 2 Monitoren gegenübergestellt.<br />

Arbeitsrunde – Gedankenaustausch in Velbert<br />

Eine Vielzahl von Liegenschaften wird von Wohnungsbaugesellschaften<br />

betreut bzw. befindet sich im Eigentum derer. In<br />

Nordrhein-Westfalen hat speziell der § 61a und die Umsetzung,<br />

sowie die Kontrolle durch die Kommune nicht nur für<br />

lebhafte Diskussionen, sondern bei vielen Kommunen für einen<br />

baldigen Start gesorgt. Die generelle Frage ist, wie ist<br />

das Vorgehen bzw. welche Vorgaben werden definiert. In den<br />

EKVO, SÜVKAN, EWS wird der dichte Kanal gefordert und<br />

die DIN 1986-30 und andere Normen und Regularien geben<br />

Zeitfenster zur Überprüfung vor.<br />

Die Baugenossenschaft Niederberg e. G. Velbert hatte sich<br />

schon frühzeitig an die Umsetzung gemacht, aber mit welchem<br />

Erfolg? Vermutlich einmalig in NRW ist, dass sich mehrere<br />

Wohnungsbaugesellschaften zusammensetzten, um eine<br />

vernünftige und vor allem nachvollziehbare optische Dicht-<br />

20 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Branchentermine im Rückblick<br />

Herr Rückstein (Baugenossenschaft<br />

Niederberg e. G.) mit Herrn Tobias<br />

Jöckel (JT-elektronik GmbH) bei der<br />

Diskussion<br />

Herr Farcher, Herr Leschhorn (Spar- u.<br />

Bauverein e.G. Wohnungsbaugenossenschaft<br />

Velbert) und Herr Giuliani<br />

(Wohnungsbauges. Velbert mbH) diskutieren<br />

die Vorgehensweise.<br />

heitsprüfung auszuschreiben,<br />

zu vergeben und zu kontrollieren.<br />

Sogar das Invest in<br />

ein eigenes Equipment wurde<br />

überprüft. Die große Herausforderung<br />

war ein komfortables<br />

System auf dem Anbietermarkt<br />

abzufragen und<br />

auf die Eignung zu testen. Als<br />

noch größere Hürde zeigte<br />

sich, welches Personal mit<br />

welcher Qualifikation mit der<br />

ins Auge gefassten Technik<br />

arbeiten soll. Nur der Sachkundenachweis<br />

ist zu wenig.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt in<br />

der Diskussion war die Anforderung<br />

an Protokoll, Bericht<br />

und Fotodokumentation sowie<br />

die Archivierung aller o.<br />

g. Daten. Nach dem Test der<br />

unterschiedlichen Vorgehensweisen<br />

soll nun mit Lindauer<br />

Schere und dem Kanal-Lagevermesssystem<br />

LP-ASYS, der<br />

Erfassungssoftware nach dem Lünener Modell und der Strategiesoftware<br />

„Geis“ vorgegangen werden. Nur die Lindauer<br />

Schere erfüllt aktuell die optische Anforderung zum § 61a mit<br />

Farb-Dreh-Schwenkkopf, nur LP-ASYS kann mit einem Sensor<br />

die XYZ-Achsen bzw. Lage vermessen und entsprechend „gefüttert“<br />

einen maßstäblichen 3-D-Plan erstellen.<br />

Beim Lünener Modell ist der Schadenskatalog auf die wesentlichen<br />

Eingaben begrenzt und mit dem EDV-Programm „Geis“<br />

wird die wirtschaftliche Sanierungsplanung per PC durchgeklickt<br />

bzw. erstellt. Mehr davon erfahren Sie auch auf dem 23.<br />

Lindauer Seminar am 4. und 5. März 2010 in Lindau.<br />

JT-elektronik GmbH<br />

Ulrich Jöckel<br />

Robert-Bosch-Straße 26<br />

D-88131 Lindau<br />

Telefon: +49 (0) 8382/96736-0<br />

Telefax: +49 (0) 8382/96736-66<br />

E-Mail: info@jt-elektronik.de<br />

www.jt-elektronik.de<br />

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RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 21


Branchentermine im Rückblick<br />

Größtes deutsches Fachforum für Nassabfall-Entsorgung<br />

und Entsorgungstechnik<br />

4. Nassabfallforum im ostwestfälischen Schwalenberg<br />

Das 4. Nassabfallforum für Nassabfall-Experten und Entsorgungspraktiker<br />

am 25. und 26. September <strong>2009</strong> lockte über<br />

270 Besucher an zwei Tagen in das ostwestfälische Malerstädtchen<br />

Schwalenberg. Damit setzte sich die positive Resonanz<br />

aus wichtigen Bereichen der Fachwelt der letzten Jahre<br />

fort. Das diesjährige Nassabfallforum hatte als zentrale Themen<br />

die „Kosten- und Energieeffizienz“ bei der Bedienung und<br />

in der Ausstattung von Nassabfall-Entsorgungsfahrzeugen. 15<br />

anspruchsvolle Fachbeiträge bildeten die Basis für umfangreiche<br />

Diskussionen. Das Vortragsprogramm wurde durch<br />

eine Ausstellung von 21 Fachfirmen ergänzt.<br />

Wie in allen bisherigen Schwalenberger Nassabfall-Seminaren<br />

zeichnete sich auch in diesem Jahr das Unternehmen<br />

MÜLLER durch eine hervorragende Vorbereitung und Durchführung<br />

der Veranstaltung aus. Nach der Begrüßung durch<br />

Cheforganisator Dr. Volkwin Müller erfolgte ein Grußwort des<br />

Bundestagsabgeordneten Cajus J. Caesar (CDU), welcher u.<br />

a. Mitglied im Umweltausschuss und Berichterstatter in der<br />

Abfallwirtschaft ist. Die fachliche Leitung des Seminars lag in<br />

den Händen von Dipl.-Ing. Franz Hoppe (Hamburg Wasser).<br />

Nachstehend werden die Veranstaltungsinhalte kurz zusammengefasst.<br />

Kosten- und Energieeffizienz beim Fahrzeugbetrieb<br />

Im Eröffnungsreferat berichtete Klaus Diemert, Technischer<br />

Berater Kommunalfahrzeuge der Daimler AG, über den Zusammenhang<br />

zwischen der Auswahl einer individuellen Fahrzeuglösung<br />

durch den Entsorger und dem wirtschaftlichen<br />

Einsatz eines Entsorgungsfahrzeuges. Die Daimler AG stellt<br />

hier in Kooperation mit den Aufbauherstellern vorkonfigurierte<br />

Fahrzeuglösungen zur Verfügung.<br />

Dirk Reinsch vom FBS Fuhrpark Business Service GmbH Berlin<br />

wies auf Einsparungspotenziale durch ein professionelles Reifenmanagement<br />

hin und zeigte Möglichkeiten auf, wie private<br />

und kommunale Entsorger durch ein „4-Leben-Reifenkonzept“<br />

(Neureifen – Nachschneiden – Runderneuern – Nachschneiden)<br />

die Laufleistung von Reifen deutlich erhöhen kann, was<br />

am Ende die Wirtschaftlichkeit optimiert.<br />

Mit Kosteneffizienz durch einen passenden Aufbau für den<br />

geplanten Einsatzzweck beschäftigte sich Walter Schwarz vom<br />

Büro für Umwelttechnik & Transportlogistik e. K. in Klein Rönnau.<br />

Dabei betrachtete Herr Schwarz insbesondere relevante<br />

Aspekte vor der Fahrzeuginvestition. Dazu zählten u. a. einzelne<br />

Bereiche am Aufbau wie die Pumpensysteme, Behältergrößen<br />

und Antriebssysteme bis hin zur Beleuchtung, dem Reinigungszubehör<br />

und schließlich Telematiksystemen.<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Müller sen. von der MÜLLER Umwelttechnik<br />

GmbH & Co. KG untersuchte in seinem Referat Energie-<br />

und Kostenentwicklungen beim stationären Betrieb eines<br />

Nassfahrzeuges. Ausgehend von einer Betrachtung des Leistungsbedarfes<br />

bei Nenndrehzahl untersuchte er den Leistungsbedarf<br />

eines Nassfahrzeuges bei Drehzahlsenkung, wobei hier<br />

insbesondere eine Drehzahlsenkung der Hochdruckpumpe,<br />

der Vakuumpumpe sowie der Hydropumpe im Mittelpunkt<br />

standen. Im Rahmen einer abschließenden Betrachtung der<br />

Energie- und Kostenrelation zeigte Wolfgang Müller verschiedene<br />

Möglichkeiten zur Kraftstoffeinsparung beim Betrieb<br />

eines stationären Nassfahrzeuges auf.<br />

Über die Erreichung einer Kosteneffizienz durch den Einsatz<br />

von Telematiksystemen bei Entsorgungsfahrzeugen berichtete<br />

Dipl.-Ing. Anton Wech von der awe entwicklungs- und projektierung<br />

Gmbh in Augsburg. Anton Wech betrachtete hierbei<br />

die Möglichkeiten der Erfassung von Betriebsdaten und Bedienerinformationen<br />

durch Telematiksysteme sowie das Speichern<br />

und Auswerten der Prozessdaten. Zahlreiche Anwendungsbeispiele<br />

rundeten seinen Vortrag ab.<br />

Dipl.-Ing. Jörg Ney von der Kanalreinigungstechnik-Ney<br />

GmbH aus Schwalenberg zeigte am Beispiel seines beruflichen<br />

Werdegangs, wie Kosteneffizienz und eine qualifizierte<br />

Fahrzeugbedienung durch systematische Fahrerschulungen zu<br />

erreichen ist.<br />

Dipl.-Ing. Volker Steiner vom ASR Abfallentsorgungs- und<br />

Städtereinigungsbetrieb der Stadt Chemnitz führte in seinem<br />

Vortrag die Möglichkeiten der Erzielung von Kosteneffizienz<br />

beim Betrieb von Kanalfahrzeugen durch regelmäßige Fahrzeuginstandhaltung<br />

aus. Zentraler Bestandteil dabei waren<br />

Instandhaltungsstrategien und zu betrachtende Optimierungspotenziale,<br />

die Volker Steiner erläuterte.<br />

Dipl.-Ing. Helge Raddatz von Hamburg Wasser sprach über<br />

das Fuhrparkmanagement bei Hamburg Wasser und erläuterte<br />

die Schaffung einer neuen Fuhrparkorganisation, die<br />

zur Senkung von Fahrzeugkosten und zur Verbesserung der<br />

Auslastung der Fahrzeuge führte und darüber hinaus die Zufriedenheit<br />

der Nutzer erhöhte und die Rechtssicherheit beim<br />

Betrieb der Fahrzeuge gewährleistete.<br />

22 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Branchentermine im Rückblick<br />

Dipl.-Ing. Bernd Sackmann<br />

von der FBS Fuhrpark<br />

Business Service<br />

GmbH in Berlin beschäftigte<br />

sich in seinem Vortrag<br />

mit den Fahrzeugkosten<br />

von Nassabfall-Entsorgungsfahrzeugen<br />

am Beispiel<br />

eines Hochdruckspül-<br />

und Saugfahrzeuges<br />

mit Wasseraufbereitung.<br />

Dabei zeigte er besonders<br />

den Zusammenhang<br />

von Fahrzeugkosten und<br />

deren Einflussfaktoren<br />

auf und gab praktische<br />

Hinweise zur Reduzierung<br />

von Kraftstoffverbräuchen sowie Kosten in der Werkstatt und<br />

auf dem Betriebshof.<br />

Gesetzliche Vorschriften in der Nassabfall-Entsorgung<br />

und Inspektion<br />

Dr. Hans-Peter Obladen von der AKT Akademie für Kommunalfahrzeugtechnik<br />

GmbH in Berlin stellte das BKrFQG Berufskraftfahrerqualifizierungsgesetz<br />

vor, was auch ein wichtiges<br />

zukünftiges Thema für Fahrer von Nassabfall-Entsorgungsfahrzeugen<br />

darstellt. Ausgehend von den Herausforderungen,<br />

die sich durch das Gesetz ergeben, zeigte Dr. Obladen Nutzen<br />

und Ergebnisse von möglichen Schulungsinhalten auf und<br />

erhob die Entwicklung und Durchführung von zukünftigen<br />

Fahrerschulungskonzepten zu einer unternehmerischen Entscheidung.<br />

Dipl.-Ing. Karl Ellermann vom TÜV Nord Systems GmbH &<br />

Co. KG in Paderborn berichtete über Änderungen GGVSE/<br />

ADR ab 2010/2011 und wies auf Konsequenzen für Betreiber<br />

und Fahrer von Nassfahrzeugen hin, wobei er besonders die<br />

Kennzeichnungspflicht von wassergefährdenden und ölhaltigen<br />

Stoffen hervorhob. Am Beispiel eines Gefahrgutunfalls<br />

stellte Karl Ellermann die Anforderungen an Saug-Druck-Tanks<br />

dar und beschäftigte sich mit den sich daraus ergebenden besonderen<br />

Verantwortlichkeiten und Pflichten für Auftraggeber,<br />

Betreiber und Fahrer.<br />

In seinem Vortrag über den aktuellen Stand der Dichtheitsprüfung<br />

– mit praktischer Schachtprüfung während des Vortrages<br />

– wies Dipl.-Ing. Fred Hüpers von der ILL Ingenieurgesellschaft<br />

für Leitungsbau und Leitungsinstandhaltung mbH in Detmold<br />

darauf hin, nach welchen aktuellen Regelwerken insbesondere<br />

Grundstücksentwässerungsanlagen und deren Dichtheit<br />

geprüft werden müssen. Schwerpunkte setzte Fred Hüpers dabei<br />

auf technische Elemente der Grundstücksentwässerung,<br />

Strukturprobleme sowie besondere Rechtsgrundlagen, um abschließend<br />

verschiedene Prüfverfahren und Prüfsysteme vorzustellen.<br />

Abgerundet wurde das Fachforum und die dazugehörige<br />

Fachausstellung durch eine Abendveranstaltung am Freitag.<br />

Moderator und MÜLLER-Mann Wolfgang Furmanski führte<br />

durch einen mystischen Abend, der mit einem Dinner im<br />

Charme einer umgebauten und mit speziellen Lichteffekten<br />

ausgestatteten Industriehalle begann. Das Duo Infernale aus<br />

Paderborn bot eine orientalische Phantasie-Show mit einer<br />

Feuerperformance und Schlangentänzen. Anschließend stellte<br />

Geschäftsführer Volkwin Müller mit seiner Band Songs aus seinem<br />

brandneuen Album „Volkwin & Co. - Live“ (www.volkwin.<br />

de) vor. Höhepunkt des Showabends war anschließend die<br />

kaffeebraune Sambatänzerin Karina aus Sao Paulo, die den<br />

Industrie-Loft in einen brasilianischen Sambakessel verwandelte<br />

und die Zuschauer mit ihrer Animation und ihren Reizen<br />

reihenweise in ihren Bann zog.<br />

Das vierte Nassabfallforum war laut Aussage der Besucher<br />

ein „Muss“ für jeden MÜLLER-Fan und für alle, die es noch<br />

werden wollen.<br />

Müller Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />

Julius-Müller-Str. 3<br />

D-32816 Schieder-Schwalenberg<br />

Telefon: +49 (0) 5284/7090<br />

Telefax: +49 (0) 5284/7091-35<br />

E-Mail: info@mueller-umwelt.de<br />

www.mueller-umwelt.de<br />

Goldener Kanaldeckel <strong>2009</strong>: Grundstücksentwässerung,<br />

Hochwasserschutz, Fremdwasser<br />

In diesem Jahr hat das IKT zum achten Mal den Preis „Goldener<br />

Kanaldeckel“ vergeben. Während des IKT-Forums<br />

„SCHACHT <strong>2009</strong>“ wurden am 4. November <strong>2009</strong> drei Mitarbeiter<br />

von Stadtentwässerungen für ihre Projekte aus den<br />

Bereichen Grundstücksentwässerung, Hochwasserschutz und<br />

Fremdwasser geehrt.<br />

Goldener Kanaldeckel <strong>2009</strong>: Staatssekretär Dr. Alexander Schink, Stephan<br />

Ide, Stefan Müller, Heinz Brandenburg, Thomas Beiersdorf und Roland W. Waniek<br />

(v.l.n.r.)<br />

Die Laudationes hielt Staatssekretär Dr. Alexander Schink vom<br />

NRW-Umweltministerium. Ausgezeichnet mit einem Preisgeld,<br />

einer Trophäe in Form eines goldfarbenen Kanaldeckels mit<br />

einem Durchmesser von 10 cm und einer Anstecknadel wurden<br />

drei Projektleiter für ihren Einsatz in ganz unterschiedlichen<br />

Bereichen.<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 23


Branchentermine im Rückblick<br />

1. Platz:<br />

Dipl.-Ing. Heinz Brandenburg, gemeinsam mit Dipl.-Ing. Stefan<br />

Müller, Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR<br />

Projekt: „Umsetzung der Anforderungen zur Dichtheitsprüfung<br />

privater Anschlussleitungen in Köln“<br />

Preisgeld: 3.000,00 EUR<br />

2. Platz:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Thomas Beiersdorf, Stadt Elmshorn<br />

Projekt: „Aufstellung eines mit Messdaten kalibrierten Kanalnetzmodells<br />

in Zusammenwirken mit einem tidebehafteten<br />

Vorfluter“<br />

Preisgeld: 2.000 EUR<br />

3. Platz:<br />

Dipl.-Ing. Stephan Ide, Lilienthaler Entsorgungsbetriebe<br />

Projekt: „Web-Management im Bereich Schmutzwasserkanal“<br />

Preisgeld: 1.000 EUR<br />

Preisträger Heinz Brandenburg und Stefan Müller<br />

Unter dem Motto „Jot för Kölle!“<br />

macht die StEB Köln auf<br />

die Anforderungen des §61a für<br />

private Grundstückseigentümer<br />

aufmerksam. Brandenburg und<br />

Müller haben dazu eine Kommunikationskampagne<br />

ins Leben<br />

gerufen mit der zentralen Botschaft:<br />

Dichtheitsprüfung trägt<br />

zum Grundwasserschutz und zur<br />

Lebensqualität in Köln bei.<br />

Außerdem fördern Dichtheitsnachweise<br />

den Werterhalt von<br />

Freuen sich über den ersten Platz:<br />

Heinz Brandenburg und Stefan<br />

Müller<br />

Immobilien. Die beiden Projektleiter haben eine umfangreiche<br />

Informationskampagne konzipiert, die mit Hilfe einer Werbeagentur<br />

umgesetzt wurde. Dazu gehören u. a. ein Puppenspiel<br />

des berühmten Hänneschen-Theaters. Das trockene Thema<br />

Dichtheitsprüfung wird spielerisch und augenzwinkernd vermittelt.<br />

Weitere Instrumente sind ein Internetauftritt, Anschreiben,<br />

Präsentationen, Broschüren, Infofilme, Anzeigen, Infostände<br />

und Werbung auf StEB-Fahrzeugen.<br />

Diese Kampagne erfährt sehr große Resonanz in den Lokalzeitungen<br />

und im Lokalfernsehen. So wird in Köln die breite<br />

Öffentlichkeit über das Thema Dichtheitsnachweise für private<br />

Grundstücksleitungen aktiv und erfolgreich informiert. Dieses<br />

Projekt ist das größte seiner Art und hat bereits weit über die<br />

Grenzen Kölns hinaus große Beachtung gefunden.<br />

Preisträger Thomas Beiersdorf<br />

Der Preisträger überprüfte den Generalentwässerungsplan der<br />

Stadt Elmshorn mittels einer Durchfluss-Mess-Kampagne und<br />

stellte fest, dass dieser fehlerhaft ist. Es ergaben sich in der<br />

Praxis sehr hohe Abweichungen von bis zu 400% zu den berechneten<br />

Werten. Er erstellte daraufhin einen neuen, detaillierten<br />

Sanierungsstufenplan, der zahlreiche, bereits beschlossene<br />

hydraulische Sanierungsmaßnahmen überflüssig machte.<br />

Dies ersparte dem Gebührenzahler<br />

mehrere Millionen EUR.<br />

Gleichzeitig stimmte der Preisträger<br />

die Maßnahmen des neuen Sanierungsstufenplans<br />

mit den Notwendigkeiten<br />

des Hochwasserschutzes<br />

am sturmflutgefährdeten Vorfluter<br />

der Stadt Elmshorn ab. Dies ist ein<br />

Vorgehen, dessen Sinnhaftigkeit das<br />

Elbhochwasser im Jahr 2002 schlagartig<br />

verdeutlichte.<br />

Der Preisträger hat dieses sehr komplexe<br />

Projekt initiiert und mit Weitsicht<br />

und Ausdauer über mehrere Jahre hinweg geleitet und<br />

umgesetzt.<br />

Preisträger Stephan Ide<br />

Ziel der Lilienthaler Entsorgungsbetriebe<br />

ist es, Fremdwasser zu eliminieren,<br />

um die Abwassergebühren<br />

stabil halten zu können. Dazu führte<br />

der Preisträger ein internetbasiertes<br />

Managementsystem für die Schmutzwasserkanalisation<br />

ein.<br />

Zahlreiche Messeinrichtungen wurden<br />

eingerichtet, die Niederschläge<br />

und Grundwasser sowie Durchflussmengen<br />

an Regenrückhaltebecken<br />

und Pumpwerken messen. Das Auslesen<br />

der Messdaten erfolgt nicht<br />

mehr wie bislang üblich vor Ort an<br />

den Geräten.<br />

Ausgezeichnetes Engagement<br />

für den Hochwasserschutz:<br />

Thomas Beiersdorf<br />

Fremdwasserermittlung innovativ<br />

und bürgernah: Stephan<br />

Ide<br />

Vielmehr werden die Daten per Funk in Echtzeit an einen zentralen<br />

Server gesendet. Von dort aus werden sie mit einem<br />

Standard-Internetbrowser abgerufen und ausgewertet. Dies<br />

erspart im erheblichen Umfang Personalkosten.<br />

Die aus den großen Datenmengen gewonnenen Erkenntnisse<br />

werden eingesetzt, um die Sanierungsplanung des öffentlichen<br />

Kanalnetzes systematisch und kostengünstig aufzustellen.<br />

Ebenso werden sie zur Planung von Neubaugebieten genutzt.<br />

Das System ist darüber hinaus auch sehr bürgerfreundlich,<br />

weil es dem einzelnen Grundstückseigentümer sehr schnell<br />

aussagekräftige Daten für sein Grundstück liefert, nach denen<br />

er den Betrieb seiner Anlagen ausrichten kann.<br />

Somit hat der Preisträger mit seinem Internet-Projekt in einer<br />

kleinen Gemeinde mit weniger als 20.000 Einwohnern<br />

ein vorbildliches und preiswertes Managementsystem für die<br />

Schmutzkanalisation aufgebaut.<br />

IKT-Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH<br />

Exterbruch 1 • D-45886 Gelsenkirchen<br />

Telefon: +49 (0) 209/17806-0<br />

Telefax: +49 (0) 209/17806-88<br />

E-Mail: info@ikt.de • www.ikt.de<br />

24 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


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Bezug auf ein Gebäude z.B. mit Hilfe einer<br />

Dreiecksmessung.<br />

Definieren Sie Tiefe, Anzahl und Position der<br />

Zu- bzw. Abläufe und beginnen Sie sofort mit<br />

der Inspektion der von Ihnen ausgewählten<br />

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Das 3D-Rohrnetz wird in Echtzeit während der<br />

Inspektion parallel zum Live-Bild im<br />

CamMobile Profi3 erzeugt und ermöglicht<br />

Ihnen eine optimale Orientierung im Leitungsverlauf.<br />

Beim Befahren von Abzweigen wird die<br />

Nebenleitung automatisch angelegt und ist<br />

sofort im 3D-Modell sichtbar.<br />

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Kummert GmbH


Branchentermine im Rückblick<br />

Lünener Tage der Grundstücksentwässerung<br />

Private Grundstückseigentümer werden in Lünen nicht<br />

im Regen stehen gelassen. Ganz im Gegenteil!<br />

Die Experten aus der ganzen Republik: Martin Cygiel, Ulrich Jöckel, Christian<br />

Ahlschwede, Claus Externbrink, Gerold Caesperlein, Reinhold Urner (v.l.n.r.).<br />

Am 5. und 6. September war es so weit: Bereits zum zweiten<br />

Mal lud der Stadtbetrieb Abwasserbeseitigung Lünen AöR<br />

(SAL) zu den Tagen der Grundstücksentwässerung nach Lünen<br />

ein. Das Ziel: Endverbraucher und Dienstleister an einen<br />

Tisch zu bringen und das Thema Grundstücksentwässerung so<br />

zu präsentieren, dass es verstanden werden kann: durch gute<br />

Beratung vom Fachpersonal, Anschauungsobjekte und Raum<br />

für individuelle Fragen. Hierzu wählte der SAL wie schon 2006<br />

einen ungewöhnlichen Weg: Auf dem Gelände der Stadtwerke<br />

Lünen GmbH zauberte er eine repräsentative Zeltstadt mit<br />

einem einfallsreichen Rahmenprogramm, in der nicht nur die<br />

Aussteller Platz fanden sondern auch die Kinder und natürlich<br />

das leibliche Wohl nicht vergessen wurden.<br />

Experten aus der ganzen Republik waren angereist, stellten<br />

sich gemeinsam mit dem SAL in den von ihnen liebevoll ausgestalteten<br />

Zelten den Fragen der Hausbesitzer und nahmen<br />

sich fernab des Alltagstrotts besonders viel Zeit für das Suchen<br />

und Finden individueller Lösungen. Vom Pixi-Heft „Ich<br />

hab einen Freund, der ist Dachdecker“ für die Kleinen bis zum<br />

umfangreichen und hochwertigen Informationsmaterial für die<br />

„Großen“ – die gute und umfassende Vorbereitung und das<br />

Engagement der Aussteller waren überwältigend und erfüllten<br />

die Zeltstadt mit Leben. Auch der Bürgermeister der Stadt Lünen,<br />

Hans Wilhelm Stodollick, sowie viele Ratsmitglieder besuchten<br />

die Veranstaltung.<br />

Inspektion, Sanierung, Dichtheitsprüfung – auch in dem sehr gut<br />

abgestimmten Rahmenprogramm blieben keine Fragen offen. Im<br />

großen Experten-Zelt trafen sich Fachleute und Besucher zu Podiumsdiskussionen<br />

und Fachbeiträgen, die Reinhold Urner, Pressesprecher<br />

der Stadt Lünen, in seiner mitreißenden Art moderierte.<br />

Doch damit nicht genug: Ein Buchstabenrätsel führte interessierte<br />

Besucher durch die Zeltstadt. Mit dem richtigen Lösungswort<br />

winkte täglich die Chance auf einen handfesten Gewinn:<br />

eine TV-Inspektion<br />

ihres Grundstückes.<br />

Neben Hüpfburg,<br />

Baggerdiplom<br />

und kleinen Geschenken<br />

an den<br />

Aussteller-Ständen<br />

wartete auf die<br />

Kinder zweimal am<br />

Tag eine besondere<br />

Überraschung, bei<br />

der es auch gleich<br />

– wer hätte es gedacht<br />

– eine ganze<br />

Menge rund um<br />

das Thema Entwässerung<br />

zu lernen<br />

gab: das Bonner<br />

GuckMal-Figurentheater<br />

entführte<br />

sie im Märchenzelt<br />

in die Welt der<br />

kleinen Wasserfee<br />

Fenja Firn und ihres<br />

Freundes SALvatore.<br />

Obschon das Wetter<br />

nicht immer<br />

mitspielte, war die<br />

Veranstaltung gut<br />

besucht. Vielleicht<br />

„nicht so zahlreich<br />

wie erhofft, aber<br />

umso interessierter“ seien die Besucher gewesen, so das Fazit<br />

von SAL-Vorstand Claus Externbrink, der Organisatorin Rosi<br />

Evers und dem Team vom SAL.<br />

Auch für die Aussteller waren die Tage „anstrengend aber<br />

rundum gelungen“. Das besondere Ambiente, fachlich interessierte<br />

Besucher mit teils beeindruckend konkreten Fragen und<br />

am Abend der Austausch der Experten untereinander sorgten<br />

für eine Veranstaltung in durchweg angenehmer, kollegialer<br />

und inspirierender Atmosphäre. „Wir kommen gern wieder“,<br />

hieß es beim Abschied.<br />

Ingenieurbüro D.S.L.<br />

Dipl.Ing. Frank Diederich<br />

Zertifizierter Kanalsanierungsberater<br />

Königsbergerstr. 15 • D-49492 Westerkappeln<br />

Telefon: +49 (0) 54<strong>04</strong>/9580903<br />

Telefax: +49 (0) 54<strong>04</strong>/9580905<br />

E-Mail: info@ingenieurbuero-dsl.de<br />

www.ingenieurbuero-dsl.de<br />

26 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Vorschau Branchentermine<br />

Damit in den Kanälen alles „richtig läuft“<br />

23. Lindauer Seminar „Praktische Kanalisationstechnik<br />

– Instandhaltung von Kanalisationen“ am<br />

4./5. März 2010<br />

Vor dem Hintergrund eines grundlegend neu strukturierten<br />

Wasserrechts richtet die JT-elektronik GmbH, Lindau,<br />

am 4. und 5. März 2010 das 23. Lindauer Seminar<br />

„Praktische Kanalisationstechnik – Instandhaltung von<br />

Kanalisationen“ aus. Eine gute Gelegenheit, sich in der<br />

Inselhalle Lindau nicht nur über die aktuellen rechtlichen<br />

und normativen Anforderungen ins Bild zu setzen, sondern<br />

darüber hinaus an praktischen Beispielen aus dem<br />

gesamten Bundesgebiet zu erfahren, wie man diesen<br />

Anforderungen mit geeigneten Instrumenten, Modellen<br />

und Technologien praktisch gerecht werden kann.<br />

beleuchtet, bildet den Schwerpunkt des zweiten Veranstaltungstages.<br />

Dabei werden interessante Innovationen ebenso<br />

betrachtet wie aktuelle Entwicklungstendenzen, etwa bei der<br />

Straßenentwässerung oder beim Schlauchliner-Einbau.<br />

Während der Veranstaltung<br />

werden mehr als 40<br />

Unternehmen ihr Angebot<br />

zur Seminar-Thematik im<br />

Rahmen der begleitenden<br />

Fachausstellung präsentieren.<br />

Technologie nicht<br />

nur zum Zuhören, sondern<br />

auch zum Anfassen<br />

gibt es aber nicht nur konferenzbegleitend<br />

im Foyer<br />

und im Nebensaal der<br />

Auf einen vollen Tagungssaal wie hier in<br />

<strong>2009</strong> hofft der Veranstalter auch für das<br />

23. Lindauer Abwasserseminar 2010.<br />

Lindauer Inselhalle, sondern – wie in den Vorjahren auch - am<br />

Tag der offenen Tür des Seminarveranstalters JT-elektronik am<br />

Freitagnachmittag (5. März) und Samstagvormittag (6. März<br />

2010) auf dem Werksgelände in der Robert-Bosch-Straße.<br />

Weitere Informationen, Programm und Anmeldeunterlagen<br />

erfahren Sie unter: www.JT-elektronik.de<br />

JT-elektronik GmbH<br />

Frau Sonja Jöckel<br />

Robert-Bosch-Straße 26 • D-88131 Lindau/Bodensee<br />

Telefon: +49 (0) 8382/96 73 60<br />

Telefax: +49 (0) 8382/96 73 666<br />

E-Mail: sonja.joeckel@jt-elektronik.de<br />

Licht ins Dunkel der kommunalen und privaten Entwässerungssysteme bringen<br />

– das will das 23. Lindauer Seminar „Praktische Kanalisationstechnik“ am 4.<br />

und 5. März 2010 in der Lindauer Inselhalle.<br />

Perspektivisches steht im Mittelpunkt des ersten Veranstaltungsvormittages,<br />

an dem es um Strategien der Stadtentwässerung<br />

geht, während sich der nachfolgende Vortragsblock schon<br />

konkreter mit der kommunalen Aufgabenerfüllung bei der<br />

Instandhaltung von Kanalisationen beschäftigt. Die Fremdwasserreduzierung<br />

und das Management des Bestandes an<br />

Grundstücksentwässerungen sind Themen, die hier besondere<br />

Aktualität haben und an Lösungsansätzen mit Modellcharakter<br />

illustriert werden. Der weitere Verlauf des ersten Veranstaltungstages<br />

ist dann unmittelbar dem privaten Leitungsbestand<br />

gewidmet, wobei das Spektrum der Vorträge von technischen<br />

bis zu organisatorischen Themen reicht. Auf besonderes Interesse<br />

dürfte u. a. stoßen, was ein Kommunikationsberater unter<br />

„bürgernaher Kommunikation bei der Grundstücksentwässerung“<br />

versteht. Wie die vernünftige und nachvollziehbare<br />

Umsetzung erfolgen könnte, darüber wird im Block „Grundstücksentwässerungsanlagen“<br />

referiert. Den Tagesabschluss<br />

bildet neuerlich die offene Diskussionsrunde unter dem bayerisch-zünftigen<br />

Motto „jetzt red´ i!“ bevor man sich dann zum<br />

gemeinsamen Abendessen in der Inselhalle trifft.<br />

Bewährt hat sich am Freitagmorgen der Themenblock „Aktuelle<br />

Berichte von Fachunternehmen“, bei dem Aussteller wieder<br />

über ihre Entwicklungen bzw. Neuerungen informieren.<br />

Die Kanalsanierung, organisatorisch wie verfahrenstechnisch<br />

elektronik<br />

gmbh<br />

... Ihre erste Adresse<br />

• Lindauer Schere, ab DN 100 das ideale und<br />

perfekte Inspektionssystem für die verzweigte<br />

Kanal - GEA - Kontrolle<br />

• ASYS: LP-ASYS und geoASYS bop<br />

3D-Koordinaten-Kanalverlaufsvermess-System<br />

für die gesamtheitliche Grundstücksinspektion<br />

und georeferenzierte XYZ-Anschlusskanalverlaufsvermessung<br />

• Dichtheitsprüfequipment für Schacht, Haltung,<br />

Muffe, Anschluss, sowie Öl- und Fettabscheider,...<br />

• Digitale Kameratechnik mit sensationeller<br />

HR-Bildaufl ösung für die Schacht-/Haltungsinspektion<br />

und Dokumentation, Darstellung auf<br />

Twin-Screen-Technik<br />

• Sonderentwicklungen, Sanierungs- und Kabelverlege<br />

- Robotertechnologien, 3P-Kurzliner, ...<br />

• KFZ- Auf- und Ausbauten mit o. g.Techniken<br />

www.JT-elektronik.de<br />

Robert-Bosch-Str. 26 • 88131 Lindau/B.<br />

Tel. 0 83 82 / 96 73 60 • Fax 96 73 6 66<br />

Wir sehen uns beim 23. LINDAUER SEMINAR<br />

am <strong>04</strong>. und 05. März 2010<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 27


Vorschau Branchentermine<br />

„Lebensadern der Gesellschaft“ im Blickpunkt:<br />

Das 24. Oldenburger Rohrleitungsforum am 11./12.<br />

Februar 2010<br />

Wenn Rohrleitungen die Lebensadern der Gesellschaft sind, wie das Motto<br />

des 24. Oldenburger Rohrleitungsforums unterstellt, dann ist dieser Versorgungsstollen<br />

der Stadtwerke Trier eine Hauptschlagader. Der 200 Meter lange<br />

Tunnel unterquert in 9 Meter Tiefe die Mosel, wurde aus Stahlbetonrohren DN<br />

3000 im Tunnelvortrieb gebaut und bündelt Trinkwasser-, Gas-, Starkstromund<br />

Telekommunikationsleitungen.<br />

Die moderne Gesellschaft funktioniert nur im Verbund<br />

– das ist im Zeitalter des allgegenwärtigen „Networking“<br />

fast eine Binsenweisheit. Eine wichtige physische<br />

Komponente dieses Verbundes ist seit fast einem Vierteljahrhundert<br />

Anlass und Thema des Oldenburger<br />

Rohrleitungsforums und 2010 sogar ausdrückliches<br />

Schwerpunktthema dieser Veranstaltung: Das Netzwerk<br />

von Ver- und Entsorgungsrohrleitungen, ohne das<br />

eine funktionierende Industriegesellschaft undenkbar<br />

wäre. Am 11. und 12. Februar 2010 lädt das Institut für<br />

Rohrleitungsbau Oldenburg (iro) die Fachwelt ein, über<br />

„Rohrleitungen und deren Netzwerke – Lebensadern<br />

der Gesellschaft“ zu diskutieren und parallel dazu eine<br />

Fachausstellung zu besuchen, deren Umfang trotz Wirtschaftskrise<br />

nicht im Mindesten abgenommen hat.<br />

So häufig der Vergleich der technischen Rohrleitungsinfrastrukturen<br />

mit den Gefäßsystemen des menschlichen Organismus<br />

auch bereits bemüht worden ist – die Metapher ist heute aktueller<br />

denn je. Denn den menschlichen Leitungsinfrastrukturen<br />

wie den gesellschaftlichen Leitungsnetzen ist eines gemeinsam:<br />

Hört auch nur eines der Systeme auf zu funktionieren, kollabiert<br />

das Ganze und zwar – je nach System – recht zügig. Ein Ausfall<br />

der Stromversorgung legt die Gesellschaft binnen Sekunden<br />

vollständig lahm – das geradezu sprichwörtliche Beispiel<br />

eines Infrastruktur-„Blackouts“. Beim Ausfall der Gas- und der<br />

Fernwärmeversorgung dauert der soziale Zusammenbruch in<br />

Abhängigkeit von Jahreszeit und Örtlichkeit etwas länger. Bei<br />

der Trinkwasserversorgung und der Abwasserentsorgung sind<br />

die Folgen um so schmerzhafter, da diese Systeme in engem<br />

Zusammenhang mit unserem eigenen biologischen Funktionieren<br />

und der subjektiven Lebensqualität stehen.<br />

Es gibt also viele gute Gründe, dass (rohr)leitungsgebundene<br />

Infrastrukturen jedes Jahr aufs Neue Thema einer Veranstaltung<br />

sind, die über 2.000 Fachleute an den Standort Oldenburg<br />

der Fachhochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth<br />

lockt. Im Zentrum der fachlichen Betrachtungen steht hier<br />

von je her nicht nur das einzelne Rohr als Bauelement, sondern<br />

Netzzusammenhänge im allerweitesten Sinne. Auch und<br />

– wegen des Mottos – gerade beim 24. Oldenburger Rohrleitungsforum<br />

2010 werden technische, organisatorische, rechtliche,<br />

ökonomische und ökologische Aspekte des Netzbetriebs<br />

gleichrangig nebeneinander gestellt und diskutiert.<br />

Wobei das Rohr im elementaren Sinne, als Werkstoff-System,<br />

natürlich auch nicht zu kurz kommt. Im Gegenteil: Neben den<br />

klassischen Werkstoffen Steinzeug, Beton, Stahl, Duktilguss,<br />

und PE hat sich nun Glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK)<br />

endgültig mit einem eigenen Vortragsblock im Programm des<br />

Oldenburger Rohrleitungsforums etabliert. Schwerpunktmäßig<br />

am Objekt Rohr im materiellen Sinne ausgerichtet sind<br />

auch die Beiträge, in denen es um Bautechnik geht – allen<br />

voran die beiden Vortragsblöcke, bei denen aktuelle Projekte<br />

des Horizontal Directional Drilling und spezielle Innovationen<br />

dieser grabenlosen Bautechnik im Fokus stehen. Darüber hinaus<br />

werden sehr spezielle Aspekte des Bauens thematisiert,<br />

z. B. die Arbeit an Offshore-Leitungen oder die Frage der<br />

Messtechniken und Messtoleranzen bei der Rohrverlegung<br />

mit HDD-Technologie. Der Neubau als Kongressthema wird<br />

folgerichtig abgerundet durch die aktuellen Technologien der<br />

Sanierung vorhandener Leitungen, z. B. von Fernwärmeanlagen;<br />

auch fehlt nicht die Frage nach der Bedeutung qualifizierter<br />

Ingenieurleistungen bei Planung, Bau und Sanierung<br />

von Leitungsinfrastrukturen.<br />

Ein brandaktuelles Thema ist Gegenstand der „Diskussion im<br />

Café“ 2010: „Intakte Hausanschlüsse: Wer soll das bezahlen,<br />

wer hat so viel Geld?“ ist eine Frage, die sich in den<br />

kommenden Jahren jedem deutschen Grundstücksbesitzer<br />

recht hautnah stellen wird. Sie ist um so aktueller, als seit August<br />

<strong>2009</strong> das neue Wasserhaushaltsgesetz die Prüfung und<br />

Instandsetzung von Grundstücksentwässerungsanlagen auf<br />

bundesrechtlicher Ebene unmissverständlich einfordert.<br />

Immer wieder – und auch in Oldenburg 2010 – ein Thema ist die Sanierung<br />

von Abwasserleitungen, insbesondere von Hausanschlusskanälen.<br />

Darüber hinaus jedoch beschäftigt sich beim 24. Oldenburger<br />

Rohrleitungsforum jeder Vortrag in irgendeiner Weise mit<br />

Netzzusammenhängen: Beginnend bei modernen EDV-Instru-<br />

28 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Vorschau Branchentermine<br />

menten als Grundlage des Managements von Netzzusammenhängen<br />

über die Frage der Kosten „sicherer“ Netze bis hin zur<br />

Tätigkeit der Bundesnetzagentur und ihrer künftigen Entwicklungsperspektiven.<br />

Das Leitungsnetze inzwischen Gegenstand<br />

eigenständiger hoch zukunftsträchtiger Studiengänge sind,<br />

zeigt das Beispiel des „Netzingenieurs“, für den es in Deutschland<br />

inzwischen gleich mehrere Leitstudiengänge gibt.<br />

Wie innovativ das Oldenburger Rohrleitungsforum auch im<br />

24. Jahr seines Bestehens ist, zeigt die Auseinandersetzung mit<br />

Themen wie der Gewinnung von Abwärme aus Abwasserströmen<br />

mit unterschiedlichen technischen Ansätzen.<br />

An anderer Stelle legt man in Oldenburg allerdings weniger<br />

Qualität auf Innovation, sondern setzt ausdrücklich auf konventionelle<br />

oldenburgische Rezepte, dafür in höchster Ausführungsqualität:<br />

Beim „Ollnburger Gröönkohlabend“, der für<br />

die Gourmets unter den Experten auch 2010 wieder zu den<br />

Highlights der Veranstaltung zählen dürfte.<br />

Um überschüssige Kalorien braucht sich dennoch niemand<br />

Sorgen zu machen: Die kann man problemlos beim Gang<br />

durch die sehr umfangreiche Begleitausstellung wieder ablaufen,<br />

die auch 2010 zum Oldenburger Rohrleitungsforum<br />

ebenso dazugehört wie der Grünkohl und das kommunikative<br />

Gedränge in den Fluren der Fachhochschule in Oldenburg.<br />

Rückkehr zu den Ursprüngen<br />

Institut für Rohrleitungsbau Oldenburg (iro)<br />

Ofener Straße 18 • D-26121 Oldenburg<br />

Telefon: +49 (0) 441/36 10 39 0<br />

Telefax: +49 (0) 441/36 10 39 10<br />

E-Mail: Ina.kleist@iro-online.de<br />

8. Deutscher Schlauchlinertag 2010 wieder in Hannover<br />

Dass der Deutsche Schlauchlinertag eine Notwendigkeit<br />

war und erfolgreich sein würde, waren dem Initiator<br />

Dipl.-Ing. Franz Hoppe und dem Veranstalter Dr.<br />

Igor Borovsky von der TAH bereits klar, als sie 2001<br />

in Hannover die erste Veranstaltung ins Leben riefen.<br />

Die jährlich wiederkehrende Veranstaltung, an der bis<br />

zu 600 Fachleute teilnehmen, hat sich inzwischen zu einer<br />

Institution der Abwasser-Fachwelt entwickelt. Durch<br />

ihren Erfolg wurden viele Entwicklungen angeschoben<br />

und das Schlauchlining endgültig zum Standardverfahren.<br />

Nun kehrt die Veranstaltung an ihren Ursprungsort<br />

zurück: Am 27. April 2010 findet im Convention Center<br />

Hannover der 8. Deutsche Schlauchlinertag statt.<br />

Den Status quo der Schlauchlining-Kanalsanierungstechnik zu<br />

kennen und zu diskutieren, daran besteht offensichtlich seit<br />

Jahren ein ungebrochenes Interesse. Beleg dafür ist, dass die<br />

Schlauchlinertage der letzten Jahre praktisch durchgehend bis<br />

auf den letzten Platz ausverkauft waren. Dr. Igor Borovsky als<br />

Veranstalter und Initiator Dipl.-Ing. Franz Hoppe, Hamburg,<br />

als inhaltlich Verantwortlicher der Veranstaltung sind daher zuversichtlich,<br />

dass dies auch im kommenden Frühjahr der Fall<br />

sein wird, wenn der Schlauchlinertag erstmals an seinen Ursprungsort<br />

Hannover zurückkehrt.<br />

Höhenflug: Der Schlauchlinertag als inzwischen etablierte Veranstaltungsinstitution<br />

hat in den letzten acht Jahren die Erwartungen seiner Begründer und<br />

Veranstalter voll erfüllt und maßgeblich zur Popularisierung dieses Sanierungsverfahrens<br />

in Deutschland beigetragen.<br />

Das Motto, unter dem diese Veranstaltung 2010 steht, zeigt,<br />

dass die klassischen Kernargumente pro Schlauchlining nach<br />

wie vor Geltung besitzen: „Schlauchlining schafft Zukunft,<br />

schützt Umwelt, spart Geld“. Während sich in der Politik nur<br />

langsam die Einsicht verbreitet, dass Abwasserkanäle als<br />

größtes kommunales Anlagevermögen vorrangige Aufmerksamkeit<br />

erfordern, gibt die Schlauchlining-Technologie schon<br />

heute wichtige Antworten auf die Fragen, die sich zwangsläufig<br />

aus gestiegenem Umweltbewusstsein und chronisch<br />

knappen Haushaltsmitteln ergeben. Das Schlauchliningverfahren<br />

ist bestens geeignet, die Lebensdauer vorhandender<br />

Abwassernetze deutlich zu erhöhen; Schlauchlining, rechtzeitig<br />

eingesetzt, erhöht die Wirtschaftlichkeit kommunaler Abwasserkonzepte<br />

entscheidend und hilft Gebühren-Explosionen<br />

zu vermeiden. Und da eine gegenüber dem Neubau deutlich<br />

wirtschaftlichere Lösung es erlaubt, bei vorgegebenem Etat<br />

die Schlagzahl in Sachen Kanalsanierung spürbar zu erhöhen,<br />

ist das Schlauchlining ein unmittelbarer Beitrag zu Gewässerund<br />

Bodenschutz und deshalb zukunftsweisend.<br />

In insgesamt 14 hoch aktuellen Referaten werden diese Zusammenhänge<br />

nicht nur analytisch betrachtet, sondern vor<br />

allem an Beispielen der praktischen Umsetzung illustriert. Das<br />

Spektrum der Themenschwerpunkte deckt dabei alle Abwassernetze<br />

von der häuslichen Grundstücksentwässerung über die<br />

kommunalen Netze bis hin zu den Abwasser-Entsorgungssystemen<br />

industrieller Großbetriebe ab. Vor diesem Hintergrund<br />

bleibt in Hannover sicherlich keine Frage zum Schlauchlining<br />

2010 ungestellt und unbeantwortet.<br />

Wer seine eigenen Fragen beantwortet haben will, hat auf<br />

der großzügigen begleitenden Ausstellung die Möglichkeit mit<br />

Schlauchlinerfirmen, Roboterherstellern, Rohrherstellern, Prüfinstituten,<br />

Ingenieurbüros und Städtevertretern Gespräche zu<br />

führen. Alles was im Schlauchlining und Umfeld Rang und<br />

Namen hat wird anzutreffen sein – allen voran die inzwischen<br />

14 Sponsoren aus der Branche, ohne deren jahrelange Unterstützung<br />

es den Deutschen Schlauchlinertag so nicht gäbe.<br />

Technische Akademie Hannover<br />

Herrn Dr. Igor Borovsky<br />

Wöhlerstraße 42 • D-30163 Hannover<br />

Telefon: +49 (0) 511/3943330 • Telefax: +49 (0) 511/3943340<br />

E-Mail: borovsky@ta-hannover.de<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 29


Nachlese ENTSORGA ENTECO <strong>2009</strong><br />

Messerückblick ENTSORGA<br />

Vom 27. bis zum 30. Oktober <strong>2009</strong> fand die „ENTSORGA –<br />

die offizielle Messe für Kreislaufwirtschaft und Umwelttechnik“<br />

– in Köln statt. Aussteller aus 30 Ländern präsentierten den<br />

rund 36.000 Fachbesuchern aus 90 Ländern ihre Produkte<br />

und Dienstleistungen aus dem Umweltsektor.<br />

So war auch die in Kiel ansässige Firma IBAK mit einem 400 m 2<br />

großen Messestand auf der Entsorga vertreten. IBAK ist mit einem<br />

Jahresumsatz von über 30 Mio. Euro und 52 Jahren Erfahrung<br />

– seit der Einführung des Kanalfernsehens durch das Unternehmen<br />

1975 – Marktführer in Herstellung und Vertrieb von Kanalrohr-Inspektionssystemen.<br />

Trotz der insgesamt rückläufigen Aussteller- und Besucherzahlen<br />

herrschte auf dem schon weit sichtbaren zentralen Stand<br />

der IBAK in Halle 7 steter Andrang durch interessierte Fachbesucher,<br />

die Genaueres zu den dort präsentierten zahlreichen<br />

neuen Produkten wissen wollten.<br />

Die neue Fahrwagen-Generation von IBAK: T 86, T 76, T 66<br />

Zu diesen gehört eine komplett neue Fahrwagen-Familie (T66,<br />

T76, T86), die die bewährten Fahrwagen Typ „KRA“ ablösen.<br />

Die neue T-Serie zeichnet sich durch eine aus dem Hause<br />

IBAK schon bekannte, aber noch erweiterte Modularität aus.<br />

So kann der kleinste Fahrwagen, der T66, je nach Einsatzbereich<br />

mit drei verschiedenen Kameraanschlüssen ausgestattet<br />

werden. T76 und T86 setzen sich jeweils im Baukastensystem<br />

aus der Fahrwagenbasis, der Kamerabasis, einer Höhenverstellung<br />

und den Rädern zusammen. Die Einzelkomponenten<br />

sind untereinander austauschbar, das heißt: Auf die Fahrwagenbasis<br />

des T76 passt die gleiche Kamerabasis wie auf den<br />

T86. Je nach Bedarf können die Fahrwagen vom Anwender<br />

selbst mit nur wenigen Handgriffen entsprechend ausgerüstet<br />

und umgebaut werden.<br />

An die neuen Fahrwagen passen alle aktuellen IBAK-Kameras;<br />

ebenso können Besitzer eines IBAK-KRA 75 oder -85 die<br />

vorhandenen Räder ebenfalls an ihren Nachfolgern einsetzen.<br />

Weitere Module und Erweiterungen befinden sich in der Planung;<br />

darunter z. B. ein sowohl auf dem T76 als auch auf<br />

dem T86 einsetzbares modulares Satelliten-Inspektionssystem<br />

LISY3 für Lateralinspektionen.<br />

Des Weiteren hat die<br />

IBAK-PANORAMO-Familie<br />

Zuwachs bekommen:<br />

Die PANORAMO 150.<br />

Wie die schon seit Jahren<br />

bewährte PANORA-<br />

MO (ab DN 200) und die<br />

Schachtkamera PANORA-<br />

MO SI verfügt sie über die<br />

Größenvergleich IBAK PANORAMO und<br />

PANORAMO 150<br />

bewährte 3-D-Scanner-Technologie – der Bediener erhält eine<br />

lückenlose Aufzeichnung der gesamten Rohruntersuchung als<br />

3-D-Film sowie eine abgewickelte Darstellung. Unschätzbarer<br />

Vorteil: Die Zustandsbewertung kann losgelöst von der Kanalbefahrung<br />

jederzeit im Büro erfolgen – und zwar so, als<br />

wäre der Inspekteur live direkt vor Ort. Der Betrachter kann<br />

sich ohne Blickbegrenzung frei im Kanal bewegen, in jeder<br />

Position anhalten, 360° schwenken, zoomen, in Zuläufe und<br />

sogar rückwärts schauen – und dies ohne jede Verfälschung<br />

des aufgenommenen Bildmaterials. Sämtliche Objekte wie<br />

Muffenversätze, einragende Stutzen etc. können so von allen<br />

Seiten in realer Ansicht genau untersucht werden.<br />

Die PANORAMO 150 ist lenkbar und kann schon ab DN 150<br />

eingesetzt werden. So ist sie zum Beispiel bestens geeignet,<br />

um mit Inliner sanierte 200er-Rohre zu inspizieren. Für die<br />

Untersuchung von Nennweiten bis ca. DN 350 und unterschiedliche<br />

Rohrmaterialien stehen auch für diese Kamera<br />

unterschiedliche Räder und Felgen sowie eine mechanische<br />

Höhenverstellung zur Verfügung. Abgerundet wird die PANO-<br />

RAMO-Familie durch die ebenfalls ausgestellte PANORAMO<br />

SI zur Schachtinspektion, die in den vergangenen 12 Monaten<br />

seit ihrer Einführung mit über 40 verkauften Systemen eine<br />

hervorragende Resonanz erfahren hat.<br />

Auch der ehemalige Bundesminister und in zahlreichen Funktionen<br />

aktiv für den Umweltschutz tätige Prof. Dr. Klaus Töpfer<br />

besuchte auf seinem Messerundgang zusammen mit Ministerin<br />

Thom den IBAK-Stand. Überrascht zeigten sich die beiden insbesondere<br />

darüber, dass die Kanalfernsehtechnik bereits seit<br />

vielen Jahrzehnten zur Verfügung steht, seit sie 1957 durch<br />

das Kieler Unternehmen ins Leben gerufen wurde.<br />

IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG<br />

Wehdenweg 122<br />

D-24148 Kiel<br />

Telefon: +49 (0) 431-7270-0<br />

Telefax: +49 (0) 431-7270-270<br />

E-Mail: info@ibak.de<br />

www.ibak.de<br />

IBAK PANORAMO 150 mit<br />

Profilrädern<br />

IBAK PANORAMO 150 mit<br />

Granulaträdern<br />

30 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Nachlese ENTSORGA ENTECO <strong>2009</strong><br />

Be-RAUSCH-ende NACHLESE zur<br />

ENTSORGA ENTECO<br />

„… mal ganz ehrlich gesagt, die Erwartungshaltung in Bezug<br />

auf einen messbaren Erfolg der diesjährigen ENTSORGA tendierte<br />

im Hause Rausch nahezu gegen Null!“ Die Messemüdigkeit<br />

und sicher auch eine mangelnde Akzeptanz insbesondere<br />

der ENTSORGA gegenüber, ließ sicherlich keine überschäumende<br />

Euphorie aufkommen und ein relativ schwacher Besucherandrang<br />

bestätigte dies auch, zumindest in den ersten<br />

Tagen. Doch im Rausch der Technik wandelte sich das Blatt<br />

und um den nicht erwarteten Erfolg gleich vorwegnehmen<br />

zu dürfen, konnten zum Ende der Veranstaltung Abschlüsse<br />

über 3 Fahrzeugeinbauversionen verbucht werden. Selbst das<br />

Messefahrzeug mit den Komponenten der M-Serie und dem<br />

PREMUS 600 als kombiniertem TV-Inspektions- und Dichtheitsprüfsystem<br />

wechselte am vorletzten Messetag den Besitzer.<br />

Um aber einer Euphorie der hier vielleicht existierenden<br />

Leserschaft aus den Kreisen der Messegesellschaft Köln vorzubeugen,<br />

kann dies sicher nicht als Messeerfolg bewertet werden.<br />

Hier stehen ganz klar die Rausch Mitarbeiter sowie die<br />

hervorragende Technik im Vordergrund.<br />

Im Mittelpunkt der Technik steht der lenkbare Fahrwagen<br />

L135 mit elektrischem Hubgetriebe als Basis für die Hauptkanaluntersuchung<br />

ab DN 135 mit den Kamerasystemen der<br />

M-Serie. Getreu dem Motto: Modular, praktisch, robust,<br />

bringt die M-Serie noch mehr Licht ins Dunkel! Die Kombination<br />

aus lenkbarem Fahrwagen L135 und Kamerasystem<br />

M150, ermöglicht die Untersuchung Ihres Hauptkanalnetzes<br />

M150<br />

bereits ab DN 135 inklusive der Hausanschlussuntersuchung<br />

bis ca. DN 1200 in einem Arbeitsgang vom Hauptkanal aus!<br />

Die Satellitenkamera KS 60 CL lässt sich dabei bis zu 40 m<br />

in den Hausanschluss einfahren und besticht nicht nur durch<br />

ihre Power-LED-Beleuchtung. Die Satellitenkamera KS 60 CL<br />

ist lenkbar und kann somit zur Untersuchung von verzweigten<br />

Grundstücksentwässerungsleitungen eingesetzt werden. Die<br />

grafische Darstellung des Leitungsverlaufs erfolgt über das optional<br />

erhältliche Navigationsmodul der Software PipeCommander.<br />

Ergänzend bietet das Modul M200 ein leistungsstarkes Kamerasystem<br />

ab DN 200 mit weiteren Features wie z. B. einem<br />

lasergestützten Messpunktsystem zur Schadensvermessung.<br />

Spülen der Hausanschlussleitungen vom Hauptkanal aus?<br />

Kein Problem, denn die Module der M-Serie können um das<br />

TSS-Spülsystem bereits ab DN 150 erweitert werden. Alternativ<br />

dazu bieten wir Ihnen eine Spüldüse zur Adaption an<br />

das Schiebekabel der Satellitenkamera KS 60 CL an. Somit<br />

kann die Hausanschlussleitung in einem Arbeitsgang zunächst<br />

gereinigt und dann inspiziert werden.<br />

Exaktes Vermessen und das bereits ab DN 135? „Null Problemo“<br />

für die KS 135<br />

SCAN, denn sie ist mit einem<br />

Lasersystem zur Rissbreitenund<br />

Deformationsmessung<br />

ausgestattet. Deformationen<br />

KS135<br />

können punktuell oder über<br />

die komplette Haltung erfasst<br />

werden! Und noch was: Die KS 135 SCAN, ebenso wie die<br />

KS 150D, stellen bei der Untersuchung von Hauptleitungen<br />

ein stets lagerichtiges Bild des Hauptkanals dar!<br />

Ach ja, unseren Kleinen haben wir ja auch noch: Der Fahrwagen<br />

L100cross findet seinen Einsatz in Kombination mit der KS<br />

60 CL ab DN 100 als Dreiachser und ergänzt Ihr TV-Inspektionssystem<br />

der M-Serie zu einem „Rund-um-Wohlfühlpaket“!<br />

Letztlich setzen wir mit der Rausch-Software PipeCommander<br />

besondere Akzente für eine noch effizientere Dokumentation<br />

der Kanalinspektion.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter www.rauschtv.com<br />

RAUSCH – Qualität von Grund auf!<br />

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Kunden und Freunden<br />

des Hauses für die vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit in<br />

dem zurückliegenden, erfolgreichen<br />

Geschäftsjahr herzlich<br />

bedanken.<br />

Wir wünschen Ihnen, Ihren Familien<br />

und Ihrem Team ein besinnliches<br />

Weihnachtsfest und<br />

einen guten Rutsch ins neue<br />

Jahr. Für 2010 viel Glück und<br />

Erfolg.<br />

Last but not least gilt ein besonderer Dank auch dem gesamten<br />

Rausch Team, ohne dessen Einsatz dieser Erfolg wohl kaum<br />

möglich gewesen wäre!<br />

Wolfgang Rausch GmbH & Co.KG<br />

Electronic-Maschinenbau<br />

Brühlmoosweg 40<br />

D-88138 Weißensberg b. Lindau<br />

Telefon: +49 (0) 8389-898-0<br />

Telefax: +49 (0) 8389-898-41 + 40<br />

E-Mail: info@rauschtv.de<br />

www.rauschtv.com<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 31


Nachlese ENTSORGA ENTECO <strong>2009</strong><br />

Entsorga Enteco <strong>2009</strong> – Köln<br />

Man muss ja ehrlich sein, hohe Erwartungen hatte keiner an<br />

die Entsorga Enteco <strong>2009</strong>: rückläufige Ausstellerzahlen, Besucher<br />

aus Deutschland mit überdurchschnittlichem Anteil aus<br />

der NRW Region und internationale Besuche generell in geringerem<br />

Ausmaß als bei der IFAT.<br />

Auch die iPEK International GmbH und ihre Partner Geha-<br />

Tech, Gullyver und Ehle-HD hatten die Befürchtung, dass die<br />

Messe nicht erfolgreich werden könnte. Die Messehallen waren<br />

diesmal themenseitig sehr stark vermischt und so teilten<br />

sich die Kamerahersteller die Halle mit Kunststoffsortiermaschinen<br />

und anderen Produkten, welche wenig mit unserer<br />

Branche zu tun hatten.<br />

Der Besucheransturm hielt sich letztendlich tatsächlich in<br />

Grenzen, jedoch waren die Besucher hauptsächlich auf Entscheider-Niveau,<br />

was sehr gute Gespräche und im Falle von<br />

iPEK auch zu sehr guten Direktverkäufen auf<br />

der Messe führte.<br />

Sehr großes Interesse zeigten die Besucher<br />

vor allem am AGILIOS Schiebeschwenkkopf-<br />

System mit integrierter Berichtssoftware und<br />

Schadenskatalogen nach EN und ATV. Das<br />

Unternehmen freut sich über zahlreiche Bestellungen.<br />

Die einfach zu bedienende Software<br />

VISIONREPORT fand überdies großen<br />

Beifall und zeigt, dass iPEK ganz nah an den Bedürfnissen der<br />

Anwender entwickelt.<br />

Stolz ist das Unternehmen,<br />

dass es nun das SUPERVISION<br />

System ab DN 100 in Explosionsschutz<br />

ausgeführter Version<br />

anbieten kann. Nach den neuesten<br />

Standards der ATEX Richtlinien<br />

für den EX-Schutzbereich<br />

Zone I und II wurde das System<br />

zertifiziert. Die genaue Zertifizierung<br />

können sich interessierte<br />

Kunden auf der Website des Unternehmens herunterladen.<br />

Entsprechend der strengen neuen ATEX<br />

Vorgaben bietet iPEK damit einen zukunftssicheren<br />

EX-Schutz, welcher auch in den<br />

kommenden Jahren den Standard setzen<br />

wird. Mit dem iPEK EX-Schutz Zone I sind<br />

iPEK Kunden langfristig auf der sicheren<br />

Seite.<br />

Weitere iPEK Highlights waren u. a. die neu entwickelte<br />

REPORTable Box, welche dem Anwender eine komfortable<br />

Möglichkeit bietet, Videoaufzeichnungen und Inspektionsberichte<br />

auf dem VISIONCONT-<br />

ROL Bedienpult zu speichern und<br />

damit eine echte Schnittstelle zur<br />

ROVVER Anlage darstellt. Zwar ist eine Steuerung der ROV-<br />

VER Anlage bisher noch nicht möglich, jedoch kündigt das<br />

Unternehmen bereits an, auf der IFAT 2010 oder früher eine<br />

echte Produktinnovation in diesem Bereich zu präsentieren.<br />

Die iPEK Partner Gullyver, Ehle-HD und Geha-Tech präsentierten<br />

zudem weitere Nutzungsmöglichkeiten der flexiblen<br />

iPEK Produkte in Zusammenarbeit mit Absperr- und Druckprüftechnik,<br />

Spültechnik, Brunneninspektionen und sogar Lösungen<br />

für Fernwärmeleitungen.<br />

Rückblickend stellt der stellv. Geschäftsführer Sven Breitenfeld<br />

fest: „Gut, dass wir ausgestellt haben! Sollten aber noch weitere<br />

Unternehmen (auch aus anderen Branchen) der Entsorga<br />

den Rücken kehren, wird die Messe zukünftig allein durch<br />

die schlechte Strukturierung in den Hallen und den fehlenden<br />

Fachbesuchern unattraktiv und muss vor jeder Messe neu bewertet<br />

werden!“<br />

Das Unternehmen freut sich auf die kommende IFAT und bereits<br />

jetzt schon auf die RO-KA-TECH 2011.<br />

iPEK International GmbH<br />

See, Gewerbepark 22<br />

D-87477 Sulzberg<br />

Telefon: +49 (0) 8376/92180-0<br />

Telefax: +49 (0) 8376/92180-21<br />

E-Mail: info@ipek.at<br />

www.ipek.at<br />

A Unit of IDEX ENERGY & WATER<br />

32 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Nachlese ENTSORGA ENTECO <strong>2009</strong><br />

Messerückblick – Entsorga Enteco <strong>2009</strong><br />

Die Entsorga Enteco, die internationale Fachmesse für Kreislaufwirtschaft<br />

und Umwelttechnik, öffnete am 27.10.<strong>2009</strong> für<br />

vier Tage in Köln ihre Tore. Neben dem deutschen Fachpublikum<br />

interessierten sich auch zunehmend internationale Gäste<br />

für Produktneuheiten und Altbewährtes aus dem Gebiet der<br />

Inspektion von Grundstücksentwässerungsanlagen.<br />

und can3D ® liefert die Kummert GmbH allen Anwendern ein<br />

bedienerfreundliches, flexibles und vielseitiges System zur Inspektion<br />

von verzweigten Grundstücksentwässerungsanlagen.<br />

Kummert GmbH<br />

Albert-Einstein-Str. 8<br />

D-97447 Gerolzhofen<br />

Telefon: +49 (0) 9382/9727-0<br />

Telefax: +49 (0) 9382/9727-900<br />

E-Mail: info@kummert.de<br />

www.kummert.de<br />

ENTSORGA ENTECO <strong>2009</strong> …<br />

Zwei großzügig angelegte Messestände boten den Mitarbeitern<br />

der Kummert GmbH viel Raum für die individuelle und<br />

intensive Betreuung der Messebesucher. Wie erwartet, wurde<br />

auch diesmal eine Produktneuheit aus dem Hause Kummert<br />

präsentiert: Das CamMobile ® Profi 3 zur Inspektion von verzweigten<br />

Rohrleitungen und Grundstücksentwässerungsanlagen.<br />

Dieses Grundgerät steht für innovative TV-Inspektion<br />

auf höchstem Niveau und ist durch seinen modularen Aufbau<br />

vielseitig einsetzbar. Im Unterschied zum CamMobile ® Profi<br />

II kann die Einschreibung projektbezogener Daten schon im<br />

Vorfeld der Inspektion erfolgen. Die parallel zum Livebild eingeblendete<br />

3-D-Darstellung ermöglicht die Überprüfung der<br />

erfassten Schäden und Rohreigenschaften bereits während der<br />

Inspektion. Die aufgezeichneten Daten werden anschließend<br />

nur noch auf einen USB-Stick exportiert. Eine Nacharbeit im<br />

Büro entfällt somit vollständig.<br />

Viel Zuspruch bei den Messebesuchern fand der optional integrierbare<br />

Akku, mit dem das Grundgerät nun für 4-6 Stunden<br />

stromunabhängig betrieben werden kann. Bereits nach einem<br />

zweistündigen Ladevorgang ist der Akku wieder für den nächsten<br />

Einsatz bereit.<br />

Auf vielfachen Wunsch unserer Kunden bietet das CamMobile<br />

® Profi 3 jetzt die Möglichkeit, die im Inspektionsvideo eingeschriebenen<br />

Daten auch nachträglich zu ändern. Werden<br />

im Büro neue Feststellungen in der can3D ® Software eingegeben,<br />

erfolgt auch hier die Einblendung der Zustandstexte<br />

im Videobild.<br />

Unabhängig vom CamMobile ® Profi 3 können mit dem Modul<br />

Arbeitsvorbereitung schon vorab alle projektbezogenen<br />

Stammdaten eingegeben werden. Zur besseren Orientierung<br />

kann das Aufmaß der Liegenschaft erfasst und grafisch dargestellt<br />

werden. Hierbei sorgte der preisgünstige GPS-Empfänger,<br />

mit dem das Aufmaß durch georeferenzierte Daten<br />

präzisiert wird, für die große Überraschung.<br />

Mit der Kombination aus CamMobile ® Profi 3, CamFlex ®<br />

Vielleicht hat uns der eine oder andere vergeblich gesucht<br />

oder sogar vermisst. Nach der hervorragenden RO-KA-TECH<br />

im Frühjahr haben wir uns mit vielen anderen Ausstellern<br />

dieses Event gespart. Was aber nicht bedeutet, dass es keine<br />

Neuheiten gibt!<br />

Den digitalen Videorekorder easyDVR und die mobile Software<br />

easyCAM gibt es jetzt auch für Mini-Notebooks oder Netbooks.<br />

Das sind kleine und vor allem sehr preiswerte Notebooks, die<br />

wirklich tragbar sind. In jeder Beziehung. Die Verwendung<br />

eines Mini-Notebooks eröffnet zunächst eine enorme Kosteneinsparung,<br />

weil der Preis dieser Geräte bereits deutlich unter<br />

300,- Euro beginnt. Langfristig wird es sicher noch preiswerter<br />

zugehen und die angekündigten Modelle mit Touchscreen versprechen<br />

auch dem anspruchsvollen Anwender interessante<br />

Lösungen. Zur Standardausstattung gehören derzeit ein guter<br />

Bildschirm mit 10,1“ Diagonale und 1024x600 Bildpunkten,<br />

1-GB-Arbeitsspeicher, 160-GB-Festplatte, SD-Kartenleser,<br />

USB, LAN, Bluetooth und<br />

ein LiIon-Akku mit langer<br />

Laufzeit. Beim Betriebssystem<br />

empfiehlt sich noch<br />

immer Windows XP, verfügbare<br />

Treiber und ausgereifte<br />

Stabilität bleiben<br />

starke Argumente.<br />

Weil der Nutzen eines<br />

Bildschirms im breiten<br />

16:9-Format für die Darstellung<br />

von Rohren eher<br />

gering ausfällt, wird das<br />

Videobild weiter klassisch<br />

NetBook<br />

im Verhältnis 4:3 dargestellt.<br />

Die seitlichen freien Flächen eignen sich ideal für Menüleisten<br />

und Bedienelemente. Die Dateneingabe und Bedienung<br />

erfolgt hier wahlweise per Maus oder Tastatur, ganz nach<br />

Wunsch und Gewohnheit. Der Operator mit PC-Erfahrung<br />

findet ein gewohntes Umfeld vor und braucht sich nicht umzustellen.<br />

Einem Computereinsteiger erleichtert die einfache und<br />

übersichtliche Bedienung den Umstieg und die Arbeit.<br />

Mit dem Unterdrücken der normalen Windows-Oberfläche<br />

lässt sich unkontrollierte Installation von Software wirksam<br />

34 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Nachlese ENTSORGA ENTECO <strong>2009</strong><br />

unterbinden, damit sinkt das Risiko von Computerproblemen<br />

und Betriebsstörungen deutlich. Der Computereinsteiger wird<br />

nicht durch überflüssige Menüs und Eingabemöglichkeiten<br />

verunsichert. Trotzdem kann der Computer auf Wunsch auch<br />

weiter als solcher voll genutzt werden.<br />

So lässt sich über USB ein DVD-Brenner anschließen, damit<br />

Berichte, Fotos und Videos für den Auftraggeber komfortabel<br />

auf CD oder DVD kopiert werden können. Oder auf SD-Karten,<br />

USB-Sticks, USB-Wechselplatten usw. Die Möglichkeiten<br />

sind fast unbegrenzt. Im Büro können die Daten problemlos<br />

über USB, LAN oder drahtlos (WLAN) einfach und schnell weitergegeben<br />

und mit einer Bürosoftware verwaltet und weiterbearbeitet<br />

werden.<br />

Selbstverständlich werden alle gängigen Schadenskürzelsätze<br />

unterstützt, als Standard hält sich unverändert der Klassiker<br />

DWA-M 143-2 (ATV). Optional stehen EN13508-2 und<br />

DWA-M 149-2 zur Verfügung.<br />

beiten muss, löst seine Abspielproblematik mit dem großen<br />

Codec-Paket sicher und einfach. Hier deckt eine Kombination<br />

aus vier Codecs praktisch alle Kompressionsverfahren auf<br />

dem Markt ab. Eine hohe Zukunftssicherheit wird durch Updates<br />

gewährleistet, so bleibt man immer aktuell!<br />

Die Bürosoftware easyCAM office hat mal mit der Nachbearbeitung<br />

und Verwaltung der Berichte, Fotos und Videos im<br />

Büro begonnen. In der aktuellen Version „schluckt“ sie speziell<br />

in Verbindung mit dem Codec-Paket alles, was an Videos<br />

vorkommt. Daraus werden im Handumdrehen erstklassige Berichte,<br />

wie man sie von easyDVR-Videos und easyCAM-Inspektionen<br />

gewöhnt ist. Neu ist weiter der Import von Berichtsdaten<br />

aus Fremdsystemen!<br />

Mit der optionalen Zeichen- und Grafikfunktion „map“ lassen<br />

sich Pläne für Räume, Etagen, Häuser, Grundstücke und<br />

vieles mehr einfach und schnell zeichnen. Vorhandene Pläne<br />

werden einfach eingelesen und weiterverarbeitet. Der bearbeitete<br />

Lageplan wird jetzt an die bestehende Untersuchung<br />

automatisch angefügt. Eine neue Lupenfunktion erleichtert die<br />

Bearbeitung der Details, neue grafische Symbole steigern die<br />

Übersichtlichkeit. Damit ist die individuelle Präsentation für<br />

den Kunden perfekt.<br />

Ab 2010 gibt es für easyDVR/CAM-Systeme auch eine integrierte<br />

Dichtheitsprüfung zur Nachrüstung oder Erweiterung.<br />

Der große Vorteil besteht darin, dass derselbe Koffer oder<br />

Computer auch zur Dichtheitsprüfung genutzt werden kann<br />

und dass die Prüfberichte integriert mit den Untersuchungen,<br />

Fotos und Videos verwaltet und präsentiert werden können.<br />

Dies setzt sich konsequent im Büro mit easyCAM office fort.<br />

In den Projekten werden auch hier alle Dichtheitsprüfungen,<br />

Untersuchungen, Fotos und Videos verwaltet, dokumentiert<br />

und präsentiert.<br />

Damit die Untersuchungen dem Kunden auch ansprechend<br />

präsentiert werden können, steht neben dem klassischen<br />

Player auch ein moderner Player zur Verfügung. Hier sind besonders<br />

die als Hilfe integrierte Bedienungsanleitung und die<br />

Werbung für oder die Vorstellung des eigenen Unternehmens<br />

in Form einer Webseite hervorzuheben.<br />

Jeder, der sich schon einmal über nicht laufende Videos geärgert<br />

hat oder seinen Auftraggeber deswegen am Telefon<br />

hatte, wird diese Innovation besonders schätzen: Mit der Option<br />

Codec-Paket erhält man eine Lizenz für die zum Abspielen<br />

der Videos notwendigen Codecs. Weil diese Lizenz auch<br />

die Weitergabe an Kunden abdeckt, werden die Codecs Bestandteil<br />

der Inspektionssoftware und aller damit erzeugten<br />

Präsentationen. Damit wird das problemlose Abspielen von<br />

Videos mit easyDVIDEO unabhängig davon, ob der Zielrechner<br />

die Videos abspielen kann oder nicht. Die Videos laufen<br />

immer! Eine Installation von Codecs entfällt dauerhaft, auch<br />

lizenzrechtlich gibt es keine Fallstricke mehr. Das merkt der<br />

Empfänger Ihrer Videos daran, dass sie laufen und dies wohlgemerkt<br />

ohne Installation oder Eingriff auf dem Computer, wo<br />

das Video abgespielt wird!<br />

Wer häufig Videos von einfachen Aufzeichnungsgeräten oder<br />

Videos in weniger gängigen Kompressionsverfahren verareasyDVIDEO<br />

easyVision<br />

Günstiger Preis bei höchster Qualität für Bild, Foto und Video<br />

ist das Konzept von easyVIDEO, dem kompakten und digitalen<br />

Videorekorder. Erstmalig auf der RO-KA-TECH <strong>2009</strong> als<br />

Prototyp präsentiert, ist das Gerät jetzt ab 2010 lieferbar. Jetzt<br />

ist easyVIDEO noch kompakter, leichter, kleiner, stoßfest, lüfterlos<br />

und voll gekapselt. Es wird direkt auf USB-Stick oder andere<br />

USB-Medien in hoher MPEG-2-Qualität aufgezeichnet.<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 35


Nachlese ENTSORGA ENTECO <strong>2009</strong><br />

Fotos werden gleichzeitig als JPEG abgelegt. Die Bedienung<br />

ist supereinfach über den Touchscreen möglich. Das Gerät<br />

lässt sich problemlos in jedes TV-System integrieren und hat<br />

einen eigenen Monitor. Damit passt es hervorragend auch zu<br />

BNC-Anlagen ohne Monitor.<br />

Ja, und was war nun mit der ENTSORGA? Seit Ihrer Blütezeit<br />

in Essen hat sich diese Messe konsequent auf nicht mal mehr<br />

eine halbe Halle für unsere Branche in Köln <strong>2009</strong> vorgearbeitet.<br />

Und das war angesichts der Blumenkübel und Sitzecken<br />

auch noch zuviel. Zum Vergleich: Die IFAT 2008 bot knapp<br />

zwei große Hallen allein für unsere Branche und die RO-KA-<br />

TECH <strong>2009</strong> eine vergleichbare Fläche, beide Events waren<br />

ausgebucht, wenn nicht überbucht. Damit die Leere in Köln<br />

nicht zu sehr auffällt, fanden gleichzeitig noch zwei weitere<br />

Messen statt, unvorstellbar in München oder Kassel. Herrn<br />

Wutschigs Kommentar: „Ich habe es immer gesagt, die ENT-<br />

SORGA gehört entsorgt!“ Die KölnMesse arbeitet daran.<br />

Der neue VIP-Parkplatz P20<br />

R<br />

Das absolute Highlight dieser Messe war der neue VIP-Parkplatz<br />

P20, auf den der ENTSORGA-Besucher zwangsgeleitet<br />

wurde. Im Stil der ersten Nachkriegsjahre wurde hier ein<br />

Trümmergrundstück zum Eventparkplatz umgestaltet. Ein wenig<br />

abgelegen vielleicht, aber dafür mit 8,- Euro ein echtes<br />

Schnäppchen. So bleibt nach einem Tag ENTSORGA <strong>2009</strong><br />

die Gewissheit, dass die Absage als Aussteller eine gute Entscheidung<br />

war. Und damit war man nicht allein.<br />

Zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache: Wir ziehen<br />

zum Jahresende um. Im neuen Jahr starten wir in neuen Räumen<br />

an neuer Adresse:<br />

OPTIMESS<br />

SPERING micro-systems gmbh<br />

Europark C1<br />

Adenauerstraße 20<br />

D-52146 Würselen<br />

Telefon: +49 (0) 2405/42 44-0<br />

Telefax: +49 (0) 2405/42 44-22<br />

E-Mail: info@spering.de<br />

www.spering.de<br />

36 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Nachlese ENTSORGA ENTECO <strong>2009</strong><br />

Das war die ENTSORGA <strong>2009</strong><br />

Mit einem „Grummeln im Bauch“ haben wir uns auf diese<br />

Leitmesse für Umwelttechnologie vorbereitet.<br />

Der Wunsch eines Ausstellers ist es, grundsätzlich sein Produkt<br />

am Markt zu positionieren und die Akzeptanz und Anwendung<br />

zu erhöhen, um nicht zu sagen, sogar sich von den Wettbewerbern<br />

abzusetzen.<br />

Unsere erste ENTSORGA war 1982 in Essen und wir waren<br />

schon damals recht erfolgreich. Die Kanalinspektion im Feuerwehr-Einsatz,<br />

mit sw/ws Röhrenkamera und in großen Gehäusen<br />

eingebaut…<br />

Im Wandel der Zeit war der Messeplatz Essen zu klein und die<br />

Leitmesse für Umwelt zog nach Köln um. Auch die Produkte<br />

änderten sich und das Thema Kanalsanierung und Dichtheitsprüfung<br />

erweiterten die Ausstellung.<br />

Nach der diesjährigen Messe steht nun das „Aus“ für die<br />

ENTSORGA: ein<br />

neuer Name EN-<br />

TECO und das<br />

Datum vom 6.-9.<br />

Juni 2011 soll nun<br />

der in der Vergangenheit<br />

stetigen<br />

Verkleinerung entgegenwirken.<br />

Hier<br />

haben wir die Be-<br />

KfZ: 3,5t-Kastenwagen mit der Technik zur Inspektion,<br />

Erfassung und Lagevermessung<br />

LKW: 10 t mit Kofferaufbau, eingebauter HD-Technik<br />

und komplette TV-Technik<br />

fürchtung, dass<br />

die „Kanaler“ auf<br />

der Strecke bleiben.<br />

Fast parallel<br />

zur ENTECO findet<br />

die RO-KA-TECH<br />

2011 in Kassel<br />

statt, somit ist aus<br />

unserer heutigen<br />

Sicht der Messestandort<br />

Köln<br />

„ade“, aus unserer<br />

Sicht schade.<br />

Aber die diesjährige<br />

ENTSORGA<br />

war für uns ein voller Erfolg, obwohl ein Großteil der NRW-<br />

Gemeinden und Behörden die Messe nicht besuchten. In vielen<br />

Gesprächen konnten wir auf uns aufmerksam machen.<br />

Dass nun Lindauer Schere und speziell die 3D-XYZ-Verlaufsvermessung<br />

einen Standard definieren, hat uns sehr gefreut.<br />

Wir versuchten in den doch relativ teuren Entwicklungen eine<br />

Vorreiterrolle zu übernehmen. Das ist uns geglückt! Und wenn<br />

nun große Kommunen der gleichen Meinung sind, und sich<br />

für die gesamtheitliche Kanalinspektion mit Lagevermessung<br />

und GIS-Archivierung entscheiden, dann hat nicht nur der<br />

Arbeitgeber sondern auch sein Arbeitnehmer Erfolg, und am<br />

Ende der Kette aber auch unsere JT-elektronik gmbh.<br />

Mit den Firmen bluemetric für die GIS- und softwarebezogene<br />

3-D-Kanaldokumentation sowie mit der Firma Weiji, einem<br />

innovativen Start-up-Unternehmen für Bildbearbeitung und<br />

optical-technology (www.weiji.de), welche neue und sensationelle<br />

Bilder zur Schachtinspektion vor Ort und nachträglicher<br />

Bearbeitung liefert, haben wir die idealen Partner. Speziell für<br />

Sie, denn Software wird programmiert, aber der Service ist<br />

bei Ihnen. Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals bei<br />

allen unseren Messebesuchern. Wir denken, die vernünftige<br />

im Markt geforderte Technik anbieten zu können. Gesamtheitliche<br />

Betrachtungsweisen, dafür sind wir bekannt und dafür<br />

stehen wir auch!<br />

JT-elektronik GmbH<br />

Robert-Bosch-Straße 26<br />

D-88131 Lindau<br />

Telefon: +49 (0) 8382/96736-0<br />

Telefax: +49 (0) 8382/96736-66<br />

E-Mail: info@jt-elektronik.de<br />

www.jt-elektronik.de<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 37


Unternehmensprofile<br />

Gobs hilft Branche auf die Sprünge<br />

Firmengründer Siegfried Gobs übergibt Geschäfte<br />

an Sohn Bernhard<br />

en ganz herzlich bedanken. Mein Sohn wird die Geschäfte in<br />

meinem Namen und in gewohnter Qualität weiterführen“, so<br />

Siegfried Gobs.<br />

Insgesamt sorgen sieben Mitarbeiter dafür, dass den Kunden<br />

rund um die Uhr geholfen werden kann. Die Leistungen erstrecken<br />

sich vom Hochdruckspülen, Absaugen, Leeren und<br />

Entsorgen über den Einsatz von TV-Inspektions- oder Ortungssystemen<br />

bis hin zur „grabenlosen“ Sanierung defekter Rohrund<br />

Kanalleitungen.<br />

Gobs GmbH<br />

Rohr- und Kanalreinigung<br />

Bregenzer Straße 50<br />

D-7<strong>04</strong>69 Stuttgart<br />

Telefon: +49 (0) 711/851808<br />

Telefax: +49 (0) 711/813286<br />

E-Mail: info@gobs.de<br />

www.gobs.de<br />

Zwei Generationen Gobs GmbH Rohr- und Kanalreinigung in Feuerbach:<br />

Siegfried Gobs (links) übergibt die Geschäfte an seinen Sohn Bernhard, der<br />

einer der ersten Meister seines Berufsbildes ist.<br />

Die Gobs GmbH Rohr- und Kanalreinigung ist nicht nur im<br />

Stadtbezirk Feuerbach schon zu einer wahren Institution geworden.<br />

1973 startete Siegfried Gobs mit seiner Firma in der<br />

Banzhaldenstraße. Über 35 Jahre später – am 1. Juni dieses<br />

Jahres – erreichte er das Rentenalter und übergab die Geschäfte<br />

an seinen Sohn Bernhard, der einer der ersten Meister<br />

seines Berufsbildes ist.<br />

Siegfried Gobs hat mit seiner Firma eine Vorreiterrolle nicht<br />

nur in Feuerbach oder Stuttgart, sondern in der ganzen Republik<br />

eingenommen. Im Jahr 1973 gründete er sein Unternehmen<br />

in der Banzhaldenstraße, zog 4 Jahre später an den<br />

heutigen Standort Bregenzer Straße 50 und war 1989 eines<br />

von 10 Gründungsmitgliedern des Verbands Deutscher Rohrund<br />

Kanal-Technik-Unternehmen (VDRK).<br />

„Diese Unternehmer hatten erkannt, dass es an der Zeit war,<br />

sich in dieser Branche zu organisieren, um Qualität durch<br />

Bildung und Qualifikation an den Markt zu bringen“, heißt<br />

es auf der Internetseite des VDRK. Heute – genau 20 Jahre<br />

später – zählt der Verband rund 350 Mitglieder. Die Tendenz<br />

ist weiter steigend.<br />

Wie wichtig das Engagement von Siegfried Gobs war und ist,<br />

zeigt sich mittlerweile deutlich: Der Boom rund um die Inspektion<br />

und Dichtheitsprüfung der Grundstücksentwässerung ruft<br />

Anbieter unterschiedlichsten Zuschnitts auf den Plan. Darunter<br />

befinden sich allerdings nicht nur qualifizierte und seriöse Unternehmen.<br />

Um dagegen anzukommen, wurden das Berufsbild<br />

der „Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice“ und<br />

der darauf aufbauende Meisterlehrgang etabliert.<br />

Am 6. Mai 2008 wurden dann die ersten Meister in den Arbeitsmarkt<br />

verabschiedet. Mit dabei: Bernhard Gobs, der<br />

seit Mai 2002 zusammen mit seinem Vater Siegfried als Geschäftsführer<br />

der Gobs GmbH tätig ist. Nachdem Siegfried<br />

Gobs am 1. Juni dieses Jahres das Rentenalter erreicht hat,<br />

leitet sein Sohn die Firma in zweiter Generation. „Ich möchte<br />

mich bei allen Kunden für das entgegengebrachte Vertrau-<br />

20 Jahre USBDÜSEN<br />

Das Wochenende<br />

vom 23. und 24.<br />

Oktober nutzte die<br />

Firma USBDÜSEN,<br />

um sich bei Kunden<br />

und langjährigen<br />

Lieferanten für Ihre<br />

Unterstützung zu<br />

bedanken und lud<br />

im Rahmen des<br />

20-jährigen Firmenjubiläums<br />

zum „Tag der offenen Tür“ ein.<br />

An beiden Tagen stand ein Festzelt zur Verfügung, in dem ein<br />

etwa 15-köpfiges Catering-Team für die leibliche Verköstigung<br />

der geladenen Gäste sorgte und unter anderem Wildspezialitäten<br />

aus dem hohenloheschen Wald, als auch typisch schwäbisches<br />

Festessen servierte. Ein umfangreiches Angebot an<br />

erlesenen regionalen Weinsorten, frisch gezapften Bieren und<br />

sonstigen Getränken, rundete die Veranstaltung zu einer überaus<br />

gelungenen Feier, bis in die Abendstunden hinein, ab.<br />

Überrascht waren viele Besucher von der hohen Fertigungsund<br />

Prozesstechnologie.<br />

Der moderne<br />

Maschinenpark<br />

mit 5-Achs-Bearbeitungszentren,<br />

deren Daten über<br />

das derzeit höchstentwickelte<br />

online<br />

Übertragungsverfahren<br />

eingespeist<br />

werden, sorgte<br />

auch bei Technikern für großes Aufsehen. Um die Leistungsstärke<br />

der Maschinen zusätzlich unter Beweis zu stellen, wurden<br />

an beiden Tagen ca. 700 exklusive Präsente hergestellt<br />

und unter den Gästen verteilt.<br />

In der hauseigenen Schlosserei wurde den Besuchern die hohe<br />

Kunst des Schmiedens anhand der Herstellung eines Schacht-<br />

38 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Unternehmensprofile<br />

hakens und somit, die Spanne zwischen höchster Präzision<br />

und gekonnter Handarbeit vermittelt.<br />

Spezielle Berechnungsprogramme<br />

erlauben uns den<br />

Strömungsverlauf in Düsen<br />

zu simulieren und störende<br />

Strömungswirbel frühzeitig<br />

zu erkennen und durch entsprechende<br />

Maßnahmen zu<br />

beseitigen. Dieser gewonnene<br />

Vorteil fließt sowohl<br />

in die Weiterentwicklung<br />

bestehender Produkte, als<br />

auch in die Entwicklung<br />

neuer Produkte, zum Vorteil<br />

unserer Kunden, mit ein.<br />

Denn ständig wechselnde<br />

Anforderungen an Mensch<br />

und Maschine fordern immer wieder neue innovative Ideen<br />

bei gleichzeitiger Reduzierung der Kosten. Um den Erfolg<br />

eines Unternehmens auf Dauer sicherzustellen, ist es daher<br />

unerlässlich, den technischen Fortschritt frühstmöglich zu nutzen.<br />

Hiervon durften sich unsere Gäste bei der praktischen<br />

Vorführung unserer, zum Teil patentierten Produkten, auf dem<br />

hauseigenen Testgelände überzeugen.<br />

Wir danken unseren Gästen für das entgegengebrachte Vertrauen<br />

der vergangenen 20 Jahre und ihrem Beitrag an diesem<br />

gelungen Jubiläumfesttag.<br />

Für die Zukunft wünschen wir uns weiterhin viel Gemeinsamkeit<br />

mit unseren Kunden.<br />

USBDÜSEN – Unsere Technik ist Ihr Fortschritt!<br />

Feierabend und Fock – 10 Jahre mit Hochdruck<br />

und neuen Ideen<br />

Tag der offenen Tür und Betriebsjubiläum am 01.10.<strong>2009</strong> mit<br />

Präsentation von Spülfahrzeugen, Zubehör und Kanal-TV in<br />

den Fertigungshallen an der Ostsee.<br />

Der VDRK, vertreten durch die Herren Sluke und de la Motte,<br />

konnte sich vor Ort davon überzeugen, dass sich Qualitätsarbeit<br />

auch heute noch, sollen wir lieber sagen, gerade heute<br />

wieder auszahlt. Der Erfolg der 10-jährigen Firmengeschichte<br />

zeigt auf, dass hier mit einem erfolgreichen Management und<br />

einem hohen Qualitätsstandard, der Erfolg geradezu vorgegeben<br />

ist.<br />

Davon konnten sich auch die beiden Herren des Verbandes<br />

überzeugen.<br />

USBDÜSEN GmbH<br />

Ulrich Simpfendörfer<br />

Im Eisenhütle 4<br />

D-74626 Bretzfeld-Schwabbach<br />

Telefon: +49 (0) 7946 – 1413<br />

Telefax: +49 (0) 7946 – 1734<br />

E-Mail: u.simpfendoerfer@usbduesen.de<br />

www.usbduesen.de<br />

Dass Herr Feierabend in seiner Jubiläumsrede zuerst seine<br />

langjährigen Mitarbeiter hervorhebt und mit kleinen Präsenten<br />

die „Firmenbindung“ weiterhin stärkt, ist für die Zusammenarbeit<br />

von Geschäftsleitung und Mitarbeiter bezeichnend.<br />

Mit einem hervorragenden Betriebsklima werden auch erstklassige<br />

Ergebnisse erzielt.<br />

Zur gemütlichen Abendveranstaltung ist zu sagen, dass wir<br />

nicht nur Schwein gehabt haben, sondern wir haben es auch<br />

laut und lange krachen lassen. Ein Feuerwerk der Sinne. Ein<br />

Abend, der uns lange in guter Erinnerung bleiben wird. Wir,<br />

der VDRK, wünschen unserem langjährigen Fördermitglied<br />

allzeit Hochdruck in allen Belangen.<br />

Friedhelm de la Motte<br />

XI. RO-KA-TECH vom 24.-26.03.2011<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 39


Unternehmensprofile<br />

Ein viertel Jahrhundert Hightech für die Kanalsanierung<br />

Vor 25 Jahren entwickelte Franz Janßen ein innovatives System<br />

für die grabenlose Kanalsanierung: die „Janßen Riss- und<br />

Scherbensanierung“. In Münster wurde dieses Verfahren damals<br />

zum ersten Mal eingesetzt und begründet nach wie vor<br />

den Erfolg der Umwelttechnik Franz Janßen GmbH aus Goch<br />

– und auch die Stadt Münster gehört immer noch zu den Kunden<br />

des niederrheinischen Familienunternehmens.<br />

Firmengründer Franz Janßen mit dem ersten Sanierungswagen Anfang der<br />

80er Jahre.<br />

„Bereits seit 1984 sind die Janßen-Systeme zur grabenlosen<br />

Kanalsanierung bei uns erfolgreich im Einsatz“ berichtet Marco<br />

Otte vom Tiefbauamt der Stadt Münster. Vor einem viertel<br />

Jahrhundert wurde das patentierte Verfahren in Münster erstmalig<br />

zur Sanierung von Kanälen eingesetzt – die bis heute<br />

intakt sind. Das mittlerweile in zweiter Generation von den<br />

Geschwistern Anja und Niklas Janßen geführte Familienunternehmen<br />

setzt auf eine einzigartige Methode, die im Laufe der<br />

Jahre kontinuierlich weiterentwickelt wurde.<br />

„Unser Erfolg beruht vor allem auf dem von unserem Vater<br />

entwickelten Janßen-Verfahren“, erklärt der Wirtschaftsingenieur<br />

Niklas Janßen. Der sogenannte Janßen-Packer ermöglicht<br />

eine zuverlässige Abdichtung beschädigter Kanalrohre, ohne<br />

den Kanal zu Verengen. Denn der Packer wird in den Kanal<br />

gelassen und dichtet Risse mit einem speziellen Injektionsharz<br />

ab, der von innen nach außen gepresst wird – und das auch<br />

bei Grundwassereintritt. Die Abdichtung erfolgt automatisch<br />

und lückenlos über eine Distanz von einem Meter und mehr.<br />

Das patentierte Kanalsanierungssystem hat zwei entscheidende<br />

Vorteile: Zum einen ist der Janßen-Packer hohl, weshalb das<br />

Wasser im Kanal nicht aufgestaut oder umgeleitet werden<br />

muss, sondern einfach durch den Packer hindurchfließen<br />

kann. Das verringert den Arbeitsaufwand und spart somit Zeit<br />

und Kosten. Die zweite Besonderheit des Janßen-Verfahrens<br />

ist die Tatsache, dass auch Hohlräume außerhalb des Rohres<br />

mit dem Injektionsharz aufgefüllt werden. Auf diese Weise<br />

wird die Bettung des Kanalrohres stabilisiert. Zudem kann von<br />

oben kein Erdreich nachrutschen, wodurch einem Absacken<br />

der Straße entgegengewirkt wird. Für die Stadt Münster sind<br />

dies überzeugende Argumente, die besondere Janßen-Technik<br />

auch heute noch einzusetzen.<br />

Das Injektionsverfahren der „Janßen Riss- und Scherbensanierung“<br />

setzt sich nicht zuletzt durch die besonderen Eigenschaften<br />

des speziellen Injektionsharzes von anderen Methoden<br />

ab. Herkömmliche Verfahren verwenden häufig Gele als<br />

Dichtmittel für die grabenlose Kanalsanierung. Diese haben jedoch<br />

einen entscheidenden Nachteil: sie schrumpfen unter Trockenheit<br />

wieder ein. Mörtel oder Beton hingegen sind als Füllmaterial<br />

wiederum<br />

zu grob, um feine<br />

Risse abzudichten.<br />

Diese Probleme<br />

treten bei der Janßen-Methode<br />

nicht<br />

auf. Denn das<br />

beim Janßen-Verfahren<br />

verwendete<br />

Injektionsharz ist<br />

ausreichend flüssig,<br />

um auch kleine<br />

Rissbildungen zu<br />

sanieren, zugleich<br />

aber von hoher<br />

Haftzugfestigkeit.<br />

„Janßen-Sanierungsfahrzeug vor dem Washington<br />

Monument Memorial“.<br />

Überzeugt ist man<br />

von der „Janßen<br />

Riss- und Scherbensanierung“<br />

übrigens nicht nur<br />

diesseits des großen<br />

Teichs: Die in Deutschland bereits etablierte Technik wurde<br />

vor kurzem in die USA verkauft, wo sie derzeitig für die<br />

Sanierung des Washingtoner Kanalnetzes eingesetzt wird.<br />

Weitere Infos finden Sie unter www.janssen-umwelttechnik.de<br />

Umwelttechnik Franz Janßen GmbH<br />

Rohr & Kanal<br />

von-Monschaw-Straße 6 • D-47574 Goch<br />

Telefon: +49 (0) 2823/93920<br />

Telefax: +49 (0) 2823/939222<br />

E-Mail: info@janssen-umwelttechnik.de<br />

www.janssen-umwelttechnik.de<br />

23. Lindauer Seminar am 4. und 5. März 2010<br />

40 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Unternehmensprofile<br />

Aus Trelleborg epros wird Trelleborg Pipe Seals<br />

Duisburg GmbH<br />

Der über 2 Jahre dauernde Integrationsprozess in den<br />

weltweit agierenden schwedischen Trelleborg Konzern<br />

fand nun seinen Abschluss.<br />

Duisburg, 14. September <strong>2009</strong>. Seit 1992 ist der Name epros ®<br />

in der Rohr- und Kanaltechnikbranche ein Begriff. Das von Michael<br />

Mühlin noch unter dem Namen „epros Umweltschutztechnik<br />

GmbH“ gegründete Unternehmen ist spezialisiert auf<br />

die Entwicklung und den Vertrieb modernster grabenloser Sanierungssysteme<br />

zur Instandsetzung von Rohrleitungen in Kanalisation,<br />

Gebäuden und Industrieanlagen. Im Rahmen des<br />

Zusammenschlusses mit dem weltweit erfolgreich agierenden<br />

schwedischen Trelleborg Konzern im Jahre 2007 wurde dieser<br />

in Trelleborg epros GmbH umgewandelt. Eine wohlüberlegte<br />

Zwischenlösung, um den Kunden genügend Zeit zu geben,<br />

sich in Verbindung mit der Marke epros ® an den neuen Konzernnamen<br />

zu gewöhnen und die bis dahin – zumindest im<br />

deutschen Markt – noch eher unbekannte Trelleborg Gruppe<br />

besser kennen zu lernen. Gewissermaßen als Zeichen einer<br />

abschließend vollzogenen Integration wurde die Firmierung<br />

nunmehr nochmals geändert. Die Trelleborg epros GmbH firmiert<br />

deshalb seit dem 1. September als Trelleborg Pipe Seals<br />

Duisburg GmbH. Nahezu zeitgleich wurde auch die in England<br />

ansässige Tochtergesellschaft – vormals Trelleborg epros<br />

Ltd. „umgetauft“. Sie firmiert jetzt unter Trelleborg Pipe Seals<br />

Gateshead Ltd.<br />

Trelleborg setzt auf starke Marken<br />

Anspruchsvolle Lösungen für anspruchsvolle Problemstellungen<br />

seiner Kunden – meist komplexe Anforderungen zur industriellen<br />

Abdichtung, Isolierung, Dämmung und zum Materialschutz<br />

unter schwierigen Einsatzbedingungen – das sind<br />

die Herausforderungen, an denen sich Trelleborg seit über<br />

100 Jahren misst. Ob im Bereich Automotive oder Transport,<br />

ob im Marine- oder Offshore-Sektor oder in Luft- oder Raumfahrt,<br />

um nur einige zu nennen, Trelleborg sieht sich als eines<br />

der „führenden Technologie-Unternehmen in der Thermoplastik-<br />

und Kunststoffbranche mit einem einzigartigem Anwendungs-Know-how“,<br />

das seinen Kunden nicht nur tiefgehend<br />

ausgereifte Ingenieurleistungen sondern auch ein in der Breite<br />

angelegtes Spektrum an qualifizierten Lösungen anzubieten<br />

hat. Möglich ist dies unter anderem durch den besonders<br />

in den letzten Jahren stark forcierten Zukauf einiger renommierter<br />

und auf dem Markt bereits bekannter Marken innovativer<br />

technischer Unternehmen – integriert unter der starken<br />

Dachmarke des Konzerns. Die Bündelung und Verknüpfung<br />

der gemeinsamen Stärken unter dem Namen Trelleborg, ermöglicht<br />

es der Unternehmensgruppe heute, ihre Marktanteile<br />

weiter ausbauen zu können. „Wir dürfen ruhig ein wenig stolz<br />

darauf sein, dass epros Umweltschutztechnik im Jahre 2007<br />

aufgrund seiner besonderen Qualitäten von Trelleborg ausgewählt<br />

wurde, sich mit seiner starken Marke einzubringen“,<br />

resümiert Geschäftsführer Michael Mühlin (41), der Name<br />

„epros ® hat sich schließlich seit vielen Jahren etabliert. Unser<br />

Anspruch, unseren Kunden stets das beste Ergebnis und ein<br />

Höchstmaß an Qualität durch den Einsatz unserer Produkte<br />

und Methoden zu ermöglichen, steht in einer Linie mit dem<br />

Anspruch, dem auch Trelleborg konsequent folgt: für seine<br />

Kunden stets die 1. Wahl zu sein, wenn es darum geht komplexe<br />

technische Probleme zu meistern.“<br />

Unter dem Dach der Trelleborg Engineered Systems, Geschäftsbereich<br />

„Pipe Seals“, werden deshalb auch weiterhin<br />

die unter der Marke epros ® DrainSystems zusammengefassten<br />

Produkte und Lösungen aus dem ehemaligen Haus epros<br />

Umweltschutztechnik zu finden sein. „Dank der Synergien die<br />

durch den Zusammenschluss mit Trelleborg entstanden sind,<br />

können wir einfach schneller Verbesserungen, die die Praxisarbeit<br />

unserer Anwender erleichtern, anbieten. Derzeit arbeiten<br />

wir mit Hochdruck an der Optimierung einiger technischer<br />

Gerätschaften und an der Entwicklung noch anwenderfreundlicherer<br />

Komponenten“, verrät Andreas Bichler, Technischer<br />

Leiter und an Bord seit 2007. „Ende Oktober werden wir<br />

unseren Kunden 6 Produktverbesserungen und 7 Produktneuheiten<br />

fürs nächste Jahr vorstellen können.“<br />

Verstärkung auch in der Führungsriege<br />

Seit dem 1. September ist der Niederländer Hendrik Willem<br />

Hagenberg (44), als weiterer Geschäftsführer bestellt. Er sammelte<br />

zuletzt Konzernerfahrung bei Bosch und kam dann vor<br />

einem Jahr zu Trelleborg. Seither ist er für den Gesamtgeschäftsbereich<br />

„Pipe Seals“ im Konzern verantwortlich. Der<br />

studierte Betriebswirt wird den kaufmännischen Bereich der<br />

Duisburger Pipe Seals Sektion mitleiten. Unterstützt wird er dabei<br />

von der Controllerin Renate Linek (37), seit August 2007<br />

an Bord der Duisburger Crew. Ihr wurde jetzt Prokura erteilt.<br />

Die neue Führungsriege: Hendrik Willem Hagenberg (44), Geschäftsführer<br />

für den kfm. Bereich seit 01.09.<strong>2009</strong>; Michael Mühlin (41), Gründer<br />

und Geschäftsführer; Renate Linek (38), Leiterin Controlling, Prokuristin seit<br />

01.09.2008 (v.l.n.r.)<br />

Michael Mühlin (41), Gründer der epros GmbH und seit<br />

Übernahme in die Trelleborg Gruppe alleiniger Geschäftsführer<br />

freut sich über die Entlastung: „Ich werde mich dadurch<br />

künftig verstärkt auf die strategische Ausrichtung und die Neugeschäftsentwicklung<br />

konzentrieren können.“<br />

Für die Kunden bleibt (fast) alles beim Alten<br />

„Für unsere Kunden hat weder die Umfirmierung noch die erweiterte<br />

Geschäftsleitung direkte Auswirkungen“, fasst Regine<br />

Becker, seit 2008 verantwortlich für Marketing und Kommu-<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 41


Unternehmensprofile<br />

nikation, abschließend zusammen. „Sie müssen sich lediglich<br />

an den neuen Namen gewöhnen. Alle vertraglichen Rechte<br />

und Pflichten bleiben unverändert bestehen. Die vertrauten<br />

Ansprechpartner im Verkauf (Innen- und Außendienst) und im<br />

technischen Support stehen wie gehabt zur Verfügung. Und<br />

damit wir unseren Service weiter verbessern können, freuen<br />

wir uns über alle Vorschläge, Anregungen und konstruktive<br />

Kritik – gerne direkt an meine Adresse“. Und fügt hinzu: „Wir<br />

finden es sehr wichtig, dass unsere Kunden jederzeit den direkten<br />

Kontakt zu uns aufnehmen können; denn dass wir jetzt<br />

zu einem großen Konzern gehören, heißt ja nicht, dass wir unsere<br />

Bodenständigkeit und Nähe zu unseren Kunden verlieren<br />

möchten – wir sind immer gerne für sie da!“<br />

In allen Netzen breit und leistungsstark aufgestellt<br />

Zu den Einsatz-Highlights der letzten Jahre gehörte die Reinigung des Zuckerbergstollens<br />

bei Stuttgart. Im Bild das „Flaggschiff“ der Kanal-Türpe-Fahrzeugflotte<br />

vor dem Eingangsportal des fast drei Kilometer langen Bauwerks.<br />

Trelleborg Pipe Seals Duisburg GmbH<br />

Dr. Alfred-Herrhausen-Allee 36<br />

D-47228 Duisburg<br />

Internet: www.trelleborg.com/epros<br />

Ihr Ansprechpartner im Unternehmen:<br />

Regine Becker<br />

Marketing Communications Manager<br />

Telefon: +49 (0) 20 65/999-2<strong>04</strong><br />

Telefax:+49 (0) 20 65/999-222<br />

Wie ein guter Käse durfte die Beziehung zu<br />

Ihnen, unserer treuen Kundschaft, unseren<br />

Geschäftspartnern und Lieferanten im <strong>2009</strong><br />

reifen!<br />

Für Ihr Vertrauen bedanken wir uns herzlich<br />

und freuen uns auch im neuen Jahr auf eine<br />

gute Zusammenarbeit.<br />

Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben ein<br />

harmonisches und lichtvolles Weihnachtsfest,<br />

einen guten und motivierten Start ins<br />

2010 und nur das Beste im neuen Jahr.<br />

Herzlichst das bodus gmbh-Team<br />

Kanal-Türpe Gochsheim ist für die Zukunft technisch<br />

und personell gerüstet<br />

Wo immer heute anspruchsvolle Projekte der Inspektion<br />

oder Reinigung von Abwasserbauwerken unter schwierigen<br />

Randbedingungen realisiert werden, ist die Wahrscheinlichkeit<br />

sehr hoch, dass die Kanal-Türpe Gochsheim<br />

GmbH & Co KG das ausführende Unternehmen<br />

ist. Aber auch in Standards wie der Inspektion, Wartung<br />

und Sanierung öffentlicher Abwassernetze und privater<br />

Abwasserleitungen genießt das Traditionsunternehmen<br />

einen ausgezeichneten Ruf. Das Unternehmen ist bekannt<br />

als zuverlässiger, technisch exzellent ausgestatteter<br />

Dienstleistungspartner mit stets aktuell geschultem<br />

Fachpersonal.<br />

Die Kanal-Türpe Gochsheim GmbH ist bekannt als Partner für besonders anspruchsvolle<br />

Aufgaben. Da werden wenn nötig auch gleich mehrere leistungsstarke<br />

Fahrzeuge koordiniert zum Einsatz gebracht.<br />

Vor über 45 Jahren von Branchen-„Urgestein“ Arndt Türpe als<br />

klassisches Kanalreinigungsunternehmen gegründet, ist Kanal-<br />

Türpe Gochsheim bis heute ein erfolgreicher mittelständischer<br />

Familienbetrieb geblieben. Daran haben auch die Modernisierung<br />

und die Expansion des Unternehmens, die seit Jahren<br />

auf allen Ebenen stattfinden, nichts geändert. Die Zahl<br />

der Beschäftigten beläuft sich aktuell auf 75 Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen. Die Dienstleistungspalette hat sich über die<br />

42 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Unternehmensprofile<br />

Jahre hinweg so erweitert, dass man heute zu Recht von einer<br />

Vollabdeckung der gesamten Dienstleistungspalette rund um<br />

die Betreuung von Abwasser-Kanalisationsnetzen sprechen<br />

kann.<br />

Parallel dazu fand eine beachtliche geografische Expansion<br />

statt. War die Kanal-Türpe Gochsheim GmbH & Co. KG jahrzehntelang<br />

ein auf den süddeutschen Markt begrenzter Anbieter,<br />

so änderte sich dies mit Gründung einer Niederlassung<br />

in Gera. In Thüringen und Sachsen gehört Kanal-Türpe mittlerweile<br />

längst zu den führenden Unternehmen des Kanalservice-Marktes.<br />

Der erfolgreichen Ausweitung nach Osten folgte<br />

schon bald ein entschlossener Schritt nach Nordwesten: Von<br />

Blomberg / Lippe aus werden seit 2005 Kanäle und Abwasserbauwerke<br />

nicht nur in ganz Nordrhein-Westfalen und dem<br />

angrenzenden Niedersachsen betreut.<br />

Hier gelang Kanal-Türpe ein besonderer „Coup“, als für die<br />

Besetzung der Niederlassung große Teile des technischen<br />

Fachpersonals eines namhaften Wettbewerbers übernommen<br />

werden konnten, der kurz zuvor im Rahmen einer Konzern-<br />

Umstrukturierung liquidiert worden war. Mit diesem Schritt<br />

akquirierte man ein erhebliches Potenzial an hoch spezialisiertem<br />

Fachwissen in mindestens zwei wichtigen, sehr expansiven<br />

Marktsegmenten: Der Unterhaltung von Großprofilen/<br />

Abwasser-Sonderbauwerken und der Wartung von Deponie-<br />

Entwässerungssystemen. Im Ganzen betrachtet, bietet Kanal-<br />

Türpe Gochsheim heute eine praktisch lückenlose Bandbreite<br />

hochwertiger Dienstleistungen der gesamten Wertschöpfungskette<br />

vom Betrieb über die Wartung bis zur Instandhaltung von<br />

Abwasser-Kanalnetzen.<br />

Das tragende Fundamt<br />

ist bis heute in fast allen<br />

Niederlassungen der klassische<br />

Rohrservice, mit<br />

dem im Prinzip alles einmal<br />

angefangen hat: Die<br />

Behebung von Abfluss-<br />

Professionell auch in Standardsituationen<br />

der Kanalinstandhaltung: Kanal-Türpe-<br />

Fahrzeug für die Kanal-TV-Inspektion im<br />

Einsatz.<br />

und Rohrverstopfungen,<br />

das Entfernen von Wurzeln<br />

und Ablagerungen und Inkrustationen<br />

auf privaten<br />

sowie industriellen Grundstücken.<br />

An solche Notfalleinsätze schließt sich dann häufig<br />

eine Bestandsaufnahme mit modernsten TV-Kamera-Systemen<br />

an. Schon hier praktiziert man ein Prinzip, das sich auch durch<br />

alle anderen Dienstleistungsbereiche des Unternehmens wie<br />

ein roter Faden hindurch zieht: Leistungsstärke und Wirtschaftlichkeit<br />

durch konsequenten Einsatz der modernsten verfügbaren<br />

Technik im jeweiligen Aufgabenbereich.<br />

Mit seinem High-End-Equipment für Reinigung und Inspektion<br />

ist Kanal-Türpe Gochsheim in der Lage, praktisch jedes auftretende<br />

Problem zu lösen: Wenn es „hart auf hart“ kommt, führt<br />

an Kanal-Türpe-Technik und Kanal-Türpe-Erfahrung letztlich<br />

kein Weg vorbei. Dies hat bei vielen Auftraggebern zu dem<br />

durchaus schlüssigen Verhalten geführt, sich mit schwierigen,<br />

den Rahmen des üblichen sprengenden Fällen von vornherein<br />

an die Experten aus Gochsheim, Gera und Blomberg zu<br />

wenden.<br />

Auf Grundstücke, seien es private, öffentliche oder industri-<br />

elle, wird Kanal-Türpe deswegen nicht nur im Notfall gerufen.<br />

Der überwiegende Teil der Einsätze sind Aufgaben der<br />

routinemäßigen Betreuung von Abwasseranlagen, von der<br />

turnusmäßigen Unterhaltungsreinigung bis zur Inspektion<br />

von Schächten und Kanälen zur Erfüllung gesetzlicher Selbstüberwachungsvorschriften.<br />

Dazu gehört zur Abrundung dieser<br />

Leistungen auch die regelmäßige Entsorgung der Inhalte von<br />

Sinkkästen, Klärgruben und Abwasser-Sonderbauwerken.<br />

Unternehmensinterne Synergien zum Vorteil des Kunden: Kanal-Türpe verfügt<br />

sowohl über die Zulassung zum Transport flüssiger Abfallstoffe mit solchen<br />

Fahrzeugen als auch über eine eigene Behandlungsanlage für derartige Rückstände.<br />

Die Grundstücksentwässerung sieht man bei Kanal Türpe als<br />

einen Markt mit extrem hohem Expansionspotential an. Bundesweit<br />

stehen bekanntlich bis 2015 alle Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

zumindest zur TV-Inspektion an. Vielfach wird<br />

aber gemäß den gelten Vorschriften auch eine Dichtheitsprüfung<br />

der privaten Leitungen und Schächte notwendig sein<br />

– und wo Mängel festgestellt werden, ist eine Sanierung unumgänglich.<br />

An allen Standorten ist die Kanal-Türpe Gochsheim entsprechend<br />

gut aufgestellt, um diesen künftigen Anforderungen gerecht<br />

zu werden. Unter anderem wurde mit der aktuellsten am<br />

Markt derzeit erhältlichen navigationsfähigen Kameratechnik<br />

aufgerüstet. Diese liefert nicht nur exzellentes Bildmaterial und<br />

präzise Dokumentationen aus dem Untergrund als Grundlage<br />

der weiteren Arbeit.<br />

<strong>2009</strong> wurde zur Untersuchung einer staatlichen Immobilie<br />

in Würzburg ein neues Kamerasystem in Betrieb genommen.<br />

Dieses liefert simultan zur TV-Inspektion einen exakten Lageplan<br />

(3-D-Format) des Grundstücksentwässerungssystems<br />

– komplett automatisch, und ohne zusätzliche Vermessungsoder<br />

Ortungstätigkeiten. Damit ergab sich die Perspektive für<br />

eine sehr wichtige Dienstleistung auf hohem Niveau, denn<br />

fehlende oder falsche Planunterlagen waren und sind noch<br />

immer ein notorisches Problem auf den meisten Grundstücken.<br />

Kanal Türpe schafft hier mit der neuen Technik schnell<br />

und sehr wirtschaftlich Abhilfe. Da nun aber TV-Inspektionen<br />

nicht immer letzte Sicherheit in puncto Dichtheit schaffen, und<br />

weil in bestimmten Situationen der Gesetzgeber ausdrücklich<br />

eine Dichtheitsprüfung durch Druckbeaufschlagung fordert,<br />

bietet man konsequent auch diese ab DN 50 an.<br />

Was aber tun, wenn sich Hausanschlüsse, Grundleitungen und<br />

Revisionsschächte in den Prüfungen als schadhaft entpuppen?<br />

Auch hier steht Kanal Türpe Gochsheim seinen Kunden mit Rat<br />

und Tat sowie einer hoch aktuellen Palette von grabenlosen<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 43


Unternehmensprofile<br />

Sanierungsangeboten zur Seite. Dazu gehören Glasfaserbasierte<br />

Kurz- und Longliner-Systeme für die Reparatur partieller<br />

Defekte wie auch der Einsatz von Sanierungsrobotern und Einheiten<br />

zur Sanierung von Hausanschlussstutzen mit einem Gewebe-Hütchensystem.<br />

Ebenfalls im Grundstücks-Programm ist<br />

ein System zur kompletten Renovation von Leitungen durch<br />

Schlauchlining. Somit gilt das Unternehmensprinzip „auf jede<br />

Frage die richtige Antwort“ auch auf dem „Grundstück“ ohne<br />

Abstriche.<br />

In öffentlichen Kanalisationsnetzen ist Kanal-Türpe nicht nur<br />

für zuverlässige und wirtschaftliche Arbeit bekannt, sondern<br />

vor allem für die Entwicklung praktikabler Lösungen in Extremdimensionen.<br />

So schreckt man vor besonderen Längen<br />

und Bauwerksnennweiten weder in Sachen Inspektion zurück<br />

noch bei der Reinigung. Grundlage ist der Einsatz der stärksten<br />

am Markt verfügbaren HD-Saug-Spültechnik und extremen<br />

Zubehörs (wie 1.200 Meter lange Spülschläuche oder<br />

Fahrzeuge mit Schlauchlängen bis 1200 Meter erlauben auch Reinigungseinsätze<br />

in schwierigem Gelände, wo nicht anfahrbare Schächte extreme Reinigungsdistanzen<br />

erzwingen.<br />

600 Meter lange Kamerakabel). Dabei kommen dann stark<br />

„Weltrekord verdächtige“ Vorhaben heraus. Exemplarisch dafür<br />

ist die Reinigung des Zuckerbergstollens bei Stuttgart im<br />

Jahre 2006. Dieser Abwassersammler DN 2700 wurde auf<br />

einer Länge von fast drei Kilometern ohne Zwischenschächte<br />

gereinigt. Überhaupt ist die erfolgreiche Arbeit in Großprofilen<br />

längst eine Spezialität der Kanal Türpe Gochsheim<br />

GmbH & Co. KG. Da geht es dann nicht nur um „normale“<br />

Abwasser-Hauptsammler großer Nennweite. Einen sehr guten<br />

Ruf hat das Unternehmen inzwischen gerade bei nordrheinwestfälischen<br />

und niedersächsischen Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen.<br />

In den schwer zu reinigenden Dükerbauwerken<br />

des Dortmund-Ems-Kanals, des Rhein-Herne-Kanals und des<br />

Mittellandkanals gehen die Experten der Niederlassung Blomberg<br />

quasi ein und aus. Das liegt aber nicht nur an technischer<br />

Leistungsstärke, sondern auch an organisatorischer Erfahrung<br />

im Management solcher meist sehr sensiblen Großprojekte.<br />

Ganz ähnlich liegen die Dinge bei der starken Position, die<br />

sich Kanal-Türpe mittlerweile in deutschen Deponieentwässerungssystemen<br />

erarbeitet hat. Hier müssen in hoch explosiver<br />

Atmosphäre überlange Leitungen in einem oft sehr schwer zugänglichen<br />

Umfeld gewartet werden. Das Spektrum der Auf-<br />

bzw. TA Siedlungsabfall erledigt werden müssen, reicht von<br />

der Reinigung der Drainageleitungen über deren TV-Inspektion<br />

und Deformationsmessung bis hin zu Spezialitäten wie der<br />

regelmäßigen Neigungsmessung und Temperaturmessung in<br />

den Rohrsträngen. Für all diese Anforderungen bietet Kanal-<br />

Türpe Gochsheim nicht nur die passende Technologie, sondern<br />

bereits langjährig in diesem Bereich tätiges, qualifiziertes<br />

Fachpersonal.<br />

Das wissen auch industrielle Anlagenbetreiber zu schätzen.<br />

Denen bietet man über die klassischen Rohrdienstleistungen<br />

hinaus weitere artverwandte Services an, allem voran die Entsorgung<br />

und Wartung von Fett-, Öl- und Benzinabscheidern.<br />

Denn Kanal-Türpe Gochsheim verfügt auch über die notwendigen<br />

Zulassungen und Transportgenehmigungen als Entsorgungsdienstleister,<br />

um industrielle Reststoffe und Abfälle aus<br />

der gewerblichen Abwasserreinigung zu transportieren. Da<br />

kommt es „wie gerufen“ – wenngleich es natürlich kein Zufall<br />

ist –, dass sich im erweiterten Türpe-Unternehmenszusammenhang<br />

auch noch eine zugelassene, leistungsstarke Sonderabfall-Aufbereitungsanlage<br />

mit Standort im sächsischen Döben<br />

findet: Unternehmensinterne Synergien zum vollen Nutzen des<br />

Kunden oder anders formuliert: Vollständige Problemlösungen<br />

„aus einer Hand“.<br />

Konsequente Qualität ist ein Schlüsselbegriff im Selbstverständnis<br />

des von Arndt Türpe, Uwe Türpe und Gerhard Treutlein<br />

geleiteten mittelständischen Unternehmens. Da versteht<br />

es sich fast von selbst, dass Kanal-Türpe Gochsheim sich für<br />

dieses Ziel nicht nur in der täglichen Arbeit auf der Baustelle<br />

stark macht, sondern auch in reger Mitarbeit und Mitgliedschaft<br />

in Fachverbänden wie DWA und Gütegemeinschaft<br />

Gütezeichen Kanalbau. Besonders dicht ist das Verhältnis zum<br />

Verband Deutscher Rohr und Kanal-Technik-Unternehmens e.<br />

V. (VDRK). Hier ist Kanal-Türpe nicht nur Mitglied: Kanal-Türpe-Geschäftsführer<br />

Gerhard Treutlein ist seit 2005 zugleich<br />

VDRK Schatzmeister. Großen Wert legt das Unternehmen auch<br />

auf das Thema Aus- und Fortbildung. So finden jährlich 1 – 2<br />

Schulabgänger einen Ausbildungsplatz zur Fachkraft für Rohr-,<br />

Kanal- und Industrieservice bzw. Bürokaufrau/Bürokaufmann.<br />

Kanal-Türpe Gochsheim GmbH & Co. KG<br />

Herr Uwe Türpe<br />

Industriestraße 28<br />

D-97469 Gochsheim<br />

Telefon: +49 (0) 9721/7621-0<br />

Telefax: +49 (0) 9721/7621-19<br />

E-Mail: Info@kanaltuerpe.de<br />

www.kanaltuerpe.de<br />

44 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Unternehmensprofile<br />

Trost Spezialfahrzeugtechnik in neuem Betrieb!<br />

Nach Jahren der qualvollen Enge steht der Fima Trost seit dem<br />

Umzug nun endlich ausreichend Platz zur Verfügung. 550 m²<br />

reine Reparaturfläche (7 großzügige Arbeitsplätze für Großfahrzeuge),<br />

eine große Waschhalle und 1.500 m² Hoffläche<br />

tragen dazu bei das man die Kundenaufträge noch besser und<br />

effizienter erledigen kann.<br />

Im Jahre 2000 wurde man Vertragswerkstatt von Wiedemann<br />

und Reichhardt und 2002 auch für Müller Umwelttechnik.<br />

Seit diesem Jahr ist Firma Trost Servicewerkstatt für HAM-<br />

MELMANN Kanalspülpumpen und das Putzmeister DYNAJET<br />

Hochdrucksysteme-Programm.<br />

Verkehrsgünstig direkt am Wiesbadener Kreuz gelegen werden<br />

alle Fabrikate von Aufbauten und Pumpen gewartet und<br />

repariert.<br />

Ein eigenes Austauschprogramm sowie individuelle Neu- und<br />

Umbauten runden das Programm ab.<br />

Trost<br />

Spezialfahrzeugtechnik<br />

K.-H. Trost<br />

Werner-von-Siemens-Straße 5-9<br />

D-65719 Hofheim/Wallau<br />

Telefon: +49 (0) 6122/707090<br />

Telefax: +49 (0) 6122/7070927<br />

Seit 1994 ist Trost Spezialfahrzeugtechnik bei der Wartung und<br />

Reparatur von Fahrzeugen und Geräten zur Rohr- Kanal- und<br />

Industriereinigung die Fachwerkstatt im Rhein-Main-Gebiet.<br />

Seit Jahrzehnten zählt MÜLLER zu den Großen der Branche. Europaweit ist der Name MÜLLER inzwischen<br />

ein Synonym für qualitativ hochwertige Fahrzeuge und besondere technische Lösungen. Mit unseren<br />

Produkten erfüllen wir individuelle Kundenwünsche und bauen unsere Position in Europa kontinuierlich aus.<br />

Für unser Vertriebsgebiet Baden-Württemberg suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine(n)<br />

Gebietsverkäufer(in)<br />

Ihre Aufgaben<br />

Sie….<br />

• betreuen bestehende und akquirieren systematisch<br />

neue Kunden in Ihrem Verkaufsgebiet.<br />

• führen Verkaufsverhandlungen und unterstützen die<br />

Abwicklung der Verkaufsgeschäfte rund um den<br />

Kunden, für den Sie der Hauptansprechpartner sind.<br />

• nehmen an Messen und/oder regionalen<br />

Veranstaltungen teil.<br />

• analysieren ihr Verkaufsgebiet und berichten über alle<br />

im Zusammenhang mit dem Kunden stehenden<br />

Geschäftsaktivitäten.<br />

• berichten an den Vertriebsleiter Deutschland, dem Sie<br />

unterstehen.<br />

Unser Anforderungsprofil:<br />

Sie …<br />

• verfügen nachweislich über mehrjährige<br />

Außendienst-Erfahrung und Erfolge im<br />

Vertrieb von erklärungsbedürftigen<br />

Investitionsgütern, im Idealfall in der<br />

Nutzfahrzeugbranche.<br />

• können Menschen begeistern, treten<br />

überzeugend auf, packen die Dinge an und<br />

suchen zielstrebig den Erfolg.<br />

• sind kommunikativ, flexibel, teamfähig und<br />

belastbar.<br />

• arbeiten strukturiert, diszipliniert und gehen<br />

strategisch vor.<br />

• beherrschen die einschlägigen EDV-Tools.<br />

Wenn wir Ihr Interesse wecken konnten und Sie sich in dem oben genannten wieder finden, freuen wir uns<br />

auf Ihre aussagekräftige Bewerbung. Bitte senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Angabe<br />

Ihrer Gehaltsvorstellung an folgende Adresse:<br />

MÜLLER Umwelttechnik GmbH & Co KG<br />

Personal - Herrn W. Engelmann – Julius-Müller-Str. 3 – 32816 Schieder-Schwalenberg<br />

Tel.: 05284-709 162<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 45


Unternehmensprofile<br />

Vortrieb von HOBAS Druckrohren unter dem<br />

Rhein<br />

In der Schweiz wurden für das Pharmaunternehmen<br />

Novartis 433 m HOBAS Druckrohre PN 10 mit einem<br />

Außendurchmesser von 1.499 mm in Basel unter dem<br />

Rhein vorgetrieben. Nach nur 1,5 Monaten war der Vortrieb<br />

abgeschlossen. Neben einer Kurve mit einem Radius<br />

vom 1.000 m waren auch andere Herausforderungen<br />

zu meistern.<br />

Novartis zählt zu den weltweit führenden Anbietern innovativer<br />

pharmazeutischer Produkte. Der Konzern ist in über 140 Ländern<br />

tätig, aber stark in der Schweiz verankert. Novartis verwandelt<br />

den Industriekomplex des St.-Johann-Areals in Basel<br />

mit seinen Forschungs- und Produktionsstätten, Bürogebäuden<br />

und dem internationalen Hauptsitz in ein hochmodernes<br />

Forschungs-, Entwicklungs- und Managementzentrum.<br />

Die Nachhaltigkeitsstrategie der Firma Novartis hat das Ziel,<br />

den Energieverbrauch von Neubauten auf ein Drittel der Energie<br />

im Vergleich zu bestehenden Bauten zu senken. Bedingt<br />

durch diese Arealentwicklung sowie alternative Energiesysteme<br />

nimmt der Bedarf an Wasser zu Rückkühlzwecken in den<br />

nächsten Jahren zu. Verwendet wird dazu aufbereitetes Rheinwasser.<br />

Die Gesamtkapazität der bestehenden Fabrikwasseraufbereitungen<br />

beidseits des Rheins genügt für die nächsten<br />

10 bis 15 Jahre, um den steigenden Bedarf auf dem Campus-Areal<br />

zu decken. Jedoch mussten diese Systeme aufgrund<br />

dieser veränderten Anforderungen miteinander verbunden<br />

werden. Diese Verbindung wurde mittels einer Rohrleitung,<br />

welche unter dem Rhein verläuft, realisiert.<br />

Das Ingenieurbüro Rapp Infra wurde von Novartis mit der Umsetzung<br />

dieses Vorhabens<br />

beauftragt.<br />

Zunächst ging man<br />

von einer Doppelrohrleitung<br />

aus: In<br />

einem Vortriebsschutzrohr<br />

aus<br />

Stahlbeton sollte<br />

die eigentliche<br />

Druckrohrleitung<br />

HOBAS Druck-Vortriebsrohr DA 1499 mm, PN 10 in<br />

der Vorpressstation<br />

Herablassen des HOBAS Druck-Vortriebsrohres in<br />

die Baugrube<br />

geführt werden.<br />

Aufgrund der guten<br />

Beratung durch die<br />

Schweizer HOBAS<br />

Spezialisten wurde<br />

das Ingenieurbüro<br />

auf die Möglichkeit<br />

aufmerksam<br />

gemacht, dass das<br />

HOBAS Vortriebsrohr<br />

gleichzeitig als<br />

Druckrohr genutzt<br />

werden kann. Diese<br />

Methode besitzt<br />

neben den wirtschaftlichen Vorteilen auch den Vorteil, dass<br />

erheblich Bauzeit gespart wird. Die Schweizer Firma Implenia,<br />

die den Vortrieb ausführte, verfügt über gute Erfahrungen<br />

mit HOBAS Vortriebsrohren und hat dabei bisher sehr eng mit<br />

den deutschen HOBAS Spezialisten von der Technik und dem<br />

Produktmanagement zusammen gearbeitet. Auf diese Weise<br />

ist ein Gemeinschaftsprojekt Schweiz/Deutschland geboren<br />

worden.<br />

Schließlich erhielt HOBAS nach intensiven Recherchen und<br />

Variantenvergleichen den Auftrag und Mitte April <strong>2009</strong> wurden<br />

die ersten Vortriebsrohre geliefert. In diesem Projekt in<br />

Basel kamen HOBAS Druckvortriebsrohre mit der Druckklasse<br />

PN 10 und dem Außendurchmesser von 1.499 mm zum Einsatz.<br />

Da täglich 24 bis 30 m Vortriebsrohre gepresst werden<br />

konnten, wurde die Rohrverlegung bereits Ende Mai abgeschlossen:<br />

433 m Vortrieb in 1½ Monaten! Rekordzeit!<br />

Die Start- und Zielgruben für den Vortrieb wurden aus gebohrten<br />

Betonpfählen errichtet, die bis in 30 m Tiefe hineinreichten,<br />

damit beim Vortrieb innerhalb einer horizontalen<br />

Bodenschicht geblieben werden konnte. Wechselnde Bodenschichten<br />

unterhalb des Rheins hätten das ohnehin anspruchsvolle<br />

Projekt zusätzlich mit Risiken behaftet. Eine weitere Herausforderung<br />

dieses Projekts war der Vortrieb um die Kurve<br />

mit einem Radius von 1.000 m.<br />

Besonderheiten dieses Projektes:<br />

• besondere Anforderungen an die Vortriebsdruckrohrverbindungen<br />

(integrierte FWC PN 10)<br />

• erstmaliger Einsatz von PN 10 Druckvortriebsrohren mit<br />

einer Nennweite von 1.499 mm und einer Wandstärke von<br />

79 mm<br />

• erstmaliger Einsatz von Edelstahl-Vorpressstutzen in Vortriebsdruckrohren<br />

• Kurve im Druckrohrvortrieb, Radius 1.000 m<br />

Dieses Projekt zeichnet sich durch die hervorragende Zusammenarbeit<br />

von Außendienst, Technik, Herstellung und Lieferung<br />

aus den verschiedenen HOBAS Gesellschaften aus.<br />

Dieses einmalige Projekt wurde in der HOBAS Gruppe weltweit<br />

mit dem Titel „Projekt des Jahres <strong>2009</strong>“ ausgezeichnet.<br />

Dipl.-Ing. Wilfried Sieweke<br />

HOBAS Rohre GmbH<br />

Gewerbepark 1/Hellfeld<br />

D-17034 Neubrandenburg<br />

Telefon: +49 (0) 395/4528-0<br />

Telefax: +49 (0) 395/4528-100<br />

wilfried.sieweke@hobas.com.<br />

www.hobas.de<br />

46 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Unternehmensprofile<br />

Insituform setzt auf langjährige Erfahrung<br />

Insituform Rohrsanierungstechniken<br />

hat mit Jörg Brunecker<br />

einen langjährigen Experten<br />

der Rohrsanierung zurückgewonnen.<br />

Mit der soliden Produkterweiterung<br />

um die Integration des Schachtund<br />

Großprofilsegments, einem<br />

lichthärtenden Glasfaserliner und<br />

dem neuen Geschäftsbereich für<br />

die Sanierung von privaten Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

hat der Branchenpionier und<br />

Marktführer der Rohrsanierung, die Insituform Rohrsanierungstechniken<br />

GmbH (IRT), die strategischen Ziele neu justiert,<br />

Kräfte gebündelt und das Vertriebsnetz weiter den heutigen<br />

Anforderungen des Sanierungsmarktes angepasst.<br />

Für den Bereich Vertrieb/Marketing konnte zum 1. September<br />

Jörg Brunecker gewonnen werden. Herr Brunecker war<br />

– bevor er zwischenzeitlich als General Manager die Abteilung<br />

CPT Sales Europe leitete – bereits sieben Jahre für die Geschicke<br />

der IRT-Niederlassung in Hamburg verantwortlich.<br />

Der diplomierte Bauingenieur kehrte nach dem Ausscheiden<br />

des technischen Geschäftsführers Herrn Wilhelm Kröller zu<br />

Insituform zurück, um als Führungskraft sein umfangreiches<br />

Branchen-Know-how im Vertrieb und Marketing für den weiteren<br />

Ausbau der Marktführerschaft einzubringen.<br />

Seit nunmehr 15 Jahren ist Herr Brunecker in zentralen Führungspositionen<br />

im Bereich der grabenlosen Rohrsanierung,<br />

insbesondere auch in Europa, tätig. Diese Erfahrungen befähigen<br />

Herrn Jörg Brunecker, als Geschäftsführer der IRT-Tochtergesellschaften<br />

in der Slowakei, Tschechei und Ungarn auch<br />

in diesen vertrieblich anspruchsvollen Märkten das umfangreiche<br />

Portfolio von IRT flächendeckend zu vertreiben.<br />

Langfristige und nachhaltige Kundenbeziehungen, stabile Vertriebsstrukturen<br />

und eine intensive Gremien- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

sowie die Mitarbeit in Verbänden und Arbeitsgruppen<br />

stehen im Fokus von Herrn Brunecker.<br />

Für Deutschland übernahm Herr Rudolf Feldmeier, Dipl.-Betriebswirt<br />

(FH) – MBA (European University), welcher bereits<br />

seit 1992 im Unternehmen und seit 1999 kaufmännischer<br />

Geschäftsführer ist, die alleinige Geschäftsführung.<br />

Des Weiteren erfolgte durch die Integration der Niederlassung<br />

Northeim in die angrenzenden Profitcenter eine Neuverteilung<br />

der regionalen Zuständigkeiten. Die Kunden profitieren dabei<br />

direkt von der personellen Verschiebung der Führungs- zu<br />

Gunsten der Vertriebs- und Abwicklungsebene unter Beibehaltung<br />

der bewährten Standorte Northeim und Bad Soden-Salmünster<br />

mit ihren langjährigen, erfahrenen Mitarbeitern.<br />

SPERING micro-systems gmbh muss umziehen…<br />

... und wäre dabei fast obdachlos geworden. Danke Kommune<br />

und Wirtschaftsförderung für die Kündigung unseres jetzigen<br />

Domizils, auch im Namen unserer Nachbarn, der anderen<br />

betroffenen Mieter. Verstehen Sie nicht? Wir auch nicht, real<br />

praktizierte Mittelstandspolitik muss nicht nachvollziehbar sein.<br />

Vielleicht haben wir auch nur den Fehler gemacht, Gewerbesteuer<br />

zu zahlen und keine Kurzarbeit anzumelden. Jedenfalls<br />

zogen wir zusammen mit allen Mietern gemeinsam das große<br />

Los: 4 Monate für Standortsuche und Umzug. Manchmal wird<br />

man eben zu seinem Glück gezwungen …<br />

Mittlerweile freuen wir uns auf den Wegzug, denn unser Glück<br />

ist ein neuer und attraktiver Standort in angenehmer Umgebung.<br />

Mit der unübersehbaren optischen Aufwertung geht die<br />

deutliche Vergrößerung unserer Büro- und Laborfläche einher.<br />

Damit dokumentieren wir die erfreuliche Entwicklung des Unternehmens<br />

trotz schwieriger Zeit und setzen positive Zeichen<br />

für die Zukunft. Zum Zeitpunkt, als dieser Artikel entsteht, sind<br />

wir noch in den alten Räumen und zählen die Tage. Deshalb<br />

können wir hier unseren neuen Standort nur von außen zeigen.<br />

Wir werben um das Verständnis unserer Geschäftspartner,<br />

wenn umzugsbedingt in diesen Tagen nicht alles so rund wie<br />

sonst läuft. Unsere Produktion muss über den Jahreswechsel<br />

ruhen und auch der Notdienst kann mitunter eingeschränkt<br />

sein. Ab dem 12.01.2010 starten wir in neuem Ambiente am<br />

neuen Standort:<br />

SPERING micro-systems gmbh<br />

Europark C1<br />

Adenauerstraße 20<br />

D-52146 Würselen<br />

Telefon: +49 (0) 2405/42 44-0<br />

Telefax: +49 (0) 2405/42 44-22<br />

E-Mail: info@spering.de<br />

www.spering.de<br />

Insituform Rohrsanierungstechniken GmbH<br />

Porgesring 25 • D-22113 Hamburg<br />

Telefon: +49 (0) 40/736 05 30 • Telefax: +49 (0) 40/732 14 98<br />

E-Mail: brunecker@insituform.de • www.insituform.de<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 47


Unternehmensprofile<br />

Neuer IKT-Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Wachwechsel an der Spitze des IKT-Aufsichtsrats: Am 29. September<br />

<strong>2009</strong> wählte das Gremium Dipl.-Ing. Joachim Schulte<br />

zu seinem neuen<br />

Vorsitzenden. Sein<br />

langjähriger Vorgänger,<br />

Dr.-Ing.<br />

Eckhart Treunert,<br />

verabschiedete sich<br />

in den Ruhestand.<br />

Dipl.-Ing. Joachim Schulte, Dipl.-Ök. Roland W.<br />

Waniek und Dr.-Ing. Eckhart Treunert (v.l.n.r.)<br />

Joachim Schulte,<br />

57, ist Geschäftsführer<br />

der SEG<br />

Stadtentwässerung<br />

Schwerte GmbH. Er<br />

vertritt im Aufsichtsrat den „IKT-Förderverein der Netzbetreiber<br />

e. V.“, dessen Vorsitz er ebenfalls von Treunert übernommen<br />

hat. Der Verein hält 2/3 der Anteile an der gemeinnützigen IKT<br />

GmbH. Ihm gehören mittlerweile rund 120 Netzbetreiber an.<br />

Anlässlich der Amtsübergabe würdigte Schulte seinen Vorgänger<br />

als einen „Mann der ersten Stunde“, der das IKT seit seiner<br />

Gründung in unterschiedlichen Funktionen begleitet und dem<br />

das Institut viel zu verdanken hat. Er stellte das außerordentliche<br />

und langjährige Engagement Treunerts heraus. Treunert<br />

habe sein Amt mit Herz und Seele ausgeübt und sich nicht nur<br />

als oberster Kontrolleur gesehen, vielmehr habe er sich auch<br />

als Ratgeber und Förderer aktiv eingebracht.<br />

Den großen Dank der Belegschaft übermittelte Geschäftsführer<br />

Waniek und verwies darauf, dass Treunert nicht nur für<br />

die Geschäftsführung, sondern auch für die wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiter des IKT jederzeit zugänglich war. Schließlich habe<br />

sich Treunert immer als Ingenieur und Fachmann verstanden,<br />

der seinen Erfahrungsschatz mit Jüngeren sehr bereitwillig<br />

teilt.<br />

Dem IKT-Aufsichtsrat gehören neben dem Vorsitzenden Joachim<br />

Schulte an:<br />

• Dipl.-Ing. Rolf Bielecki, PhD, (Stiftung WSDTI) als stellvertretender<br />

Vorsitzender<br />

• Prof. Dr. Michael Brodmann (FH Gelsenkirchen)<br />

• Prof. Dr. F. Wolfgang Günthert (Universität der Bundeswehr<br />

München)<br />

• Dr.-Ing. Claus-Michael Müller (MC-Bauchemie Müller<br />

GmbH & Co. KG)<br />

• Dipl.-Ing. Norbert Stratemeier (Emschergenossenschaft)<br />

• Prof. Dr.-Ing. Markus Thewes (Ruhr-Universität Bochum)<br />

• Dipl.-Ing. Jörg Henning Werker (Stadtentwässerungsbetriebe<br />

Köln, AöR)<br />

Mehr zu den IKT-Fördervereinen und deren Mitgliedern erfahren<br />

Sie im Internet unter: www.ikt.de/mitglieder<br />

IKT-Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH<br />

Exterbruch 1 • D-45886 Gelsenkirchen<br />

Telefon: +49 (0) 209/17806-0<br />

Telefax: +49 (0) 209/17806-88<br />

E-Mail: info@ikt.de • www.ikt.de<br />

Der Kooperationspartner BEW (Bildungszentrum<br />

für die Entsorgungs- und Wasserwirtschaft) stellt<br />

sich vor<br />

Umweltschutz gilt als eine der wichtigsten nationalen- und internationalen<br />

Zukunftsbranchen. Private und kommunale Unternehmen,<br />

Verbände und Behörden müssen sich kontinuierlich<br />

auf sich schnell ändernde Gesetzgebung und immer neue<br />

Technologien im Bereich des Umweltschutzes sowie auf neue<br />

Rahmenbedingungen einstellen.<br />

BEW als 100%ige Beteiligungsgesellschaft des Ministeriums<br />

für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen erfüllt diese Aufgabe<br />

der Umweltbildung seit mehr als 25 Jahren. Der Bildungsauftrag<br />

orientiert sich an dem Gedanken, dass berufliche Bildung<br />

eine zentrale, gesellschaftliche Aufgabe ist, getragen vom<br />

Wissenstransfer auf einer innovativen Grundhaltung.<br />

BEW hat mit dem VDRK e. V. einen Kooperationsvertrag abgeschlossen<br />

um den Auftrag der Umweltbildung in konkrete am<br />

Arbeitsalltag orientierte Themenstellungen anzubieten, wie z. B.<br />

• Sachkunde für die Dichtheitsprüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

• Sachkunde für die Dichtheitsprüfung von Leitungen, Kanälen<br />

und Anlagen für Abwasser<br />

In Lehrgängen, Seminaren, Tagungen, Symposien und Workshops<br />

sollen unmittelbare Neuerungen der Umweltgesetzgebung<br />

auf europäischer Ebene, Bundes- und Länderebene in<br />

Unternehmen und Verbänden kommuniziert werden. Aktualisierte<br />

Regelungen, Innovationen bei Verfahren und Technologien<br />

sowie Anforderungen die sich aus dem Strukturwandel<br />

unserer Volkswirtschaft ergeben, finden Sie in den Seminarund<br />

Tagungsprogrammen.<br />

Alle Themenstellungen können auch als Inhouse-Veranstaltungen<br />

gebucht werden. Darüber hinaus erarbeitet das BEW<br />

mit seinen Kunden nach deren Zielvorgaben Personalentwicklungsmaßnahmen.<br />

Die Fortbildungsmaßnahmen finden entweder in den Bildungsstätten<br />

Duisburg oder Essen statt (einen ersten Eindruck<br />

gewinnen Sie unter www. BEW. de).<br />

Das BEW erwartet in diesem Sinne eine zukunfts- und zielorientierte<br />

Zusammenarbeit mit dem VDRK e. V. und seinen<br />

Mitgliedsunternehmen.<br />

Bildungsstätte Essen<br />

Wimberstraße 1 • D-45239 Essen-Heidhausen<br />

Telefon: +49 (0) 201/8406-6<br />

Telefax: +49 (0) 201/8406-817<br />

Bildungsstätte Duisburg<br />

Dr.-Detlev-Karsten-Rohwedder-Straße 70<br />

D-47228 Duisburg-Reinhausen<br />

Telefon: +49 (0) 2065/770-0<br />

Telefax: +49 (0) 2065/770-117<br />

E-Mail: info@bew.de<br />

www.bew.de<br />

48 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Unternehmensprofile<br />

Rohrsanierungsspezialist Rabmer erobert den asiatischen<br />

Markt<br />

Die Rabmer Bau Gruppe setzt - neben einer starken Präsenz<br />

in Europa - nun auch auf entfernte Märkte.<br />

Der Rohrsanierungsspezialist Rabmer beschäftigt sich schon<br />

seit über 20 Jahren mit so genannten „NO-DIG“-Technologien<br />

für die grabungsfreie Sanierung von Rohrleitungen aller<br />

Art und gilt als Vorreiter in diesem Bereich. Mit Hauptsitz in<br />

Österreich und Niederlassung in München ist die Firmengruppe<br />

mittlerweile mit einem umfangreichen Netzwerk von 14<br />

Tochterfirmen und einer Reihe von Partnern in ganz Europa<br />

tätig. Über die Tochterfirma r.tec GmbH werden nun sukzessiv<br />

Märkte in Übersee erschlossen.<br />

Bereits im Vorjahr hat Rabmer gemeinsam mit Partnerfirmen<br />

Projekte in Südamerika und Kanada abgewickelt. Für heuer hat<br />

sich das mittelständische Unternehmen den asiatischen Markt<br />

vorgenommen und auch bereits erste Projekte in Singapur akquiriert.<br />

Im Juli <strong>2009</strong> haben Rabmer Mitarbeiter gemeinsam<br />

mit einer Partnerfirma vor Ort die Sanierung einer Wasserleitung<br />

im Vergnügungspark „Sentosa Island“ erfolgreich ausgeführt<br />

und der nächste Auftrag konnte bereits fixiert werden.<br />

Im Dezember <strong>2009</strong> wird eine 3,6 km lange Druckleitung mit<br />

Rabmer-Technologie erneuert. Für uns ist der asiatische Markt<br />

sehr interessant. Gerade in den Metropolen wie Singapur gibt<br />

es großen Bedarf und auch bereits eine rege Nachfrage nach<br />

unseren grabenlosen Rohrsanierungstechnologien, erklärt die<br />

Geschäftsführerin Mag. Ulrike Rabmer-Koller.<br />

Grabenlose Rohrsanierung bedeutet Umwelt- und Klimaschutz<br />

Weltweit sind Rohrleitungen durch Alterung, Ablagerung und<br />

Korrosion beschädigt. Undichte Muffen, Risse und Löcher in<br />

Abwasser, Wasser-, Gas- , Industrie- oder Ölleitungen bedeuten<br />

eine Umweltgefahr bzw. eine Vergeudung der Ressourcen<br />

und erfordern eine dringende Bearbeitung. Herkömmliche<br />

Auswechslung der Rohrleitungen durch Aufgrabung ist meist<br />

sehr zeitaufwendig, teuer, lärmintensiv und oft mit erheblichen<br />

Verkehrsstörungen verbunden.<br />

Grabenlose Rohrsanierungstechnologien sind hier die Lösung:<br />

Das besondere daran ist, dass die Arbeiten mit wenig bzw. fast<br />

gänzlich ohne Erdarbeiten durchgeführt werden können. Die<br />

Installation der neuen Leitungen erfolgt im Abwasserbereich<br />

weitgehend über bestehende Schächte und im Druckleitungsbereich<br />

über kleine Installationsgruben. Im Durchschnitt können<br />

zwischen 100 - 250 m Leitung an einem Tag fertig saniert<br />

werden, wobei aber auch Installationslängen von über 500<br />

m ohne Grabung möglich sind. Dies bedeutet eine enorme<br />

Zeitersparnis im Vergleich zur herkömmlichen Auswechslung<br />

mittels Grabung.<br />

Innovation und Technologie<br />

Rabmer bietet unterschiedlichste Methoden zur Untersuchung,<br />

Reinigung und grabenlosen Sanierung von Rohrleitungen aller<br />

Art, wie z. B. Trinkwasser-, Gas-, Abwasser-, Öl- und Industrieleitungen<br />

an.<br />

„Mit unseren Verfahren können die Projekte kostengünstig und<br />

in sehr kurzer Bauzeit abgewickelt werden. Dadurch werden<br />

Verkehrsstaus verringert bzw. ganz verhindert. Dies wiederum<br />

bringt enorme volkswirtschaftliche Vorteile und große Einsparungen<br />

beim CO 2 -Ausstoß. Grabenlose Rohrsanierung ist somit<br />

auch ein wesentlicher Beitrag zum aktiven Klimaschutz,“<br />

erklärt Rabmer-Koller die Vorteile der grabenlosen Technologien.<br />

Pro Jahr werden vom Rohrsanierungsspezialisten aus OÖ<br />

mehr als 100 km Rohrleitungen erfolgreich saniert. Hauptaugenmerk<br />

wird dabei vor allem auf die rasche und wirtschaftliche<br />

Lösung von Problemen mit undichten Leitungen gelegt.<br />

Die grabenlose Sanierung von Rohrleitungen wurde von Rabmer<br />

Mitte der 80iger Jahre als einer der ersten in Österreich<br />

eingesetzt und seither laufend weiterentwickelt. „Die Rohrsanierung<br />

ist mittlerweile, neben dem herkömmlichen Hoch- und<br />

Tiefbau, der nur noch regional ausgeführt wird, der Hauptbereich<br />

des Unternehmens“, erklärt die Geschäftsführerin Rabmer-Koller.<br />

Die Rabmer Bau Gruppe wurde 1963 gegründet und befindet<br />

sich im Besitz der Familie Rabmer. Im vergangenen Jahr hat<br />

das Unternehmen mit 270 Mitarbeitern (nach Köpfen) einen<br />

Umsatz in Höhe von rund EUR 39 Mio. erwirtschaftet. Der<br />

Auslandsanteil lag bei über 65 %.<br />

Rabmer Bau Gruppe<br />

Bruckbachweg 23<br />

AT-4203 Altenberg bei Linz<br />

E-Mail: info@rabmer.at<br />

www.rabmer.at<br />

Wenn Feldhamster Rohr- und Kanaltechnik-Unternehmen<br />

gefährden<br />

Betriebsversicherungen müssen dringend an neues<br />

Recht angepasst werden<br />

Mit dem neuen Umweltschadensgesetz (USchadG) wurde die<br />

Umwelthaftungsrichtlinie der Europäischen Union in deutsches<br />

Recht umgesetzt. Und zwar rückwirkend zum 30. April 2007.<br />

Für den Unternehmer ergibt sich daraus die Verpflichtung,<br />

Umweltschäden zu vermeiden und evtl. eingetretene Schäden<br />

zu sanieren.<br />

Ältere Betriebs- und Umwelthaftpflichtversicherungen decken<br />

Ansprüche nach diesem neuen Gesetz nicht ab, da diese nur<br />

zivilrechtliche Ansprüche (wie Personen- oder Sachschäden)<br />

erfassen. Hierauf weist der Versicherungsberater Klaus Blumensaat<br />

hin. Nach dem USchadG besteht nun eine Lücke bei<br />

möglichen, rein öffentlich-rechtlichen Ansprüchen. Das besondere<br />

Risiko für die Kanaltechnikunternehmen und Bauunternehmen<br />

generell besteht darin, dass eine aus einem Umweltschaden<br />

entstehende Sanierungspflicht im Vergleich zu einer<br />

durch die Betriebshaftpflichtversicherung gedeckten Sanierung<br />

viel weitreichender und kostenaufwendiger sein kann.<br />

Unternehmer und Selbständige haften nun auch für ökologische<br />

Schädigungen<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 49


Unternehmensprofile<br />

• des Bodens<br />

• von Gewässern<br />

• geschützter Arten (Tiere und Pflanzen) und natürlicher<br />

Lebensräume (Biodervisität)<br />

Wenn beispielsweise ein Unternehmen auf einem Acker eine<br />

Baustraße walzt und durch die Verdichtung unabsichtlich eine<br />

Feldhamsterkolonie ausgerottet oder vertrieben wird, haftet es<br />

dafür. In der Folge können leicht fünf- bis sechsstellige Forderungen<br />

auf den Betrieb zukommen, denn es ist primär die<br />

Wiederherstellung des Ausgangszustandes des Ökosystems/<br />

Biotops am gleichen Ort zu betreiben. Führt die primäre Sanierung<br />

nicht zu einer vollständigen Wiederherstellung ist eine<br />

ergänzende Sanierung durch Schaffung gleichwertiger natürlicher<br />

Ressourcen als Ausgleich zu leisten. Denkbar sind auch<br />

umweltrelevante Folgen einer möglichen, fehlerhaften Sanierung<br />

von Mischwasserkanälen z. B. in Wasserschutzzonen.<br />

Ulrich Winkler gewinnt „Grabenlos-Foto“-Wettbewerb<br />

der ÖGL<br />

Ulrich Winkler, Ingenieur, Mediaberater und Mitbetreiber des<br />

Internetportals „Grundstücksentwässerung ONLINE“ ist jüngst<br />

eine besondere Ehre zuteil geworden: Er gewann den Fotowettbewerb<br />

„Grabenlos-Foto des Jahres“, den die Österreichische<br />

Gesellschaft für Grabenlosen Leitungsbau (ÖGL) alljährlich<br />

ausrichtet. Winklers Schwarzweiß-Foto „Rothebach-Düker“<br />

wählten die Besucher des Grabenlos-Symposiums <strong>2009</strong> der<br />

ÖGL in Loipersdorf aus zehn „Grabenlos“-Monatssiegerfotos.<br />

Ulrich Winkler, der seit vielen Jahren Bauwerke im Untergrund<br />

und die Arbeit an ihnen mit der Kamera dokumentiert, hatte<br />

außer mit dem „Rothebach-Düker“ bereits mit zwei weiteren<br />

Fotos Monatssiege im diesjährigen ÖGL-Wettbewerb errungen.<br />

Die Versicherungswirtschaft bietet inzwischen eine Umweltschadenversicherungen<br />

an. Diese beziehen sich aber überwiegend<br />

auf Umwelteinwirkungen, die von einer Betriebsstörung<br />

auf dem Betriebsgrundstück ausgehen. „Das ist jedoch für die<br />

Baubranche untypisch“, führt Klaus Blumensaat an. Insofern<br />

sollte jeder Unternehmer mit seinem Versicherer die Mitversicherung<br />

von Umweltschäden auf fremden Grundstücken als<br />

unmittelbare Folge eines sorgfaltswidrigen Verhaltens – auch<br />

ohne Vorliegen einer plötzlichen und unfallartigen Störung<br />

– vereinbaren.<br />

Nur dann wäre auch das vorgenannte beispielhafte Schadenereignis<br />

versichert.<br />

Auch Gefahrguttransporte z. B. mit Saug- und Spülfahrzeugen<br />

sollten gegen die Risiken aus dem neuen Umweltschadensgesetz<br />

versichert sein.<br />

Generell empfiehlt sich eine Überprüfung des bestehenden<br />

Versicherungskonzeptes. „Analysen in vielen Unternehmen<br />

der Kanaltechnik-Branche zeigen uns immer wieder, dass die<br />

vereinbarten Bedingungen nicht auf die spezifischen Risiken<br />

abgestimmt und die Versicherungskosten zu hoch sind“ so<br />

Blumensaat.<br />

Klaus Blumensaat ist gesetzlich zugelassener Versicherungsberater<br />

und Inhaber von adversi.<br />

adversi.<br />

Kanzlei für Versicherungsberatung<br />

Klaus Blumensaat<br />

RUHR-REEDER-HAUS<br />

Reichspräsidentenstr. 21-25<br />

D-45470 Mühlheim an der Ruhr<br />

Telefon: +49 (0) 208/3016479<br />

Telefax: +49 (0) 208/3016482<br />

E-Mail: info@adversi.de<br />

www.adversi.de<br />

Das ÖGL-Siegerfoto <strong>2009</strong>: Der „Rothebachdüker“ war das einzige zur Wahl<br />

stehende Schwarz-Weiß-Foto.<br />

Winkler betrachtet die Auszeichung aus Österreich als Ermutigung<br />

für den weiteren Ausbau seiner Ausstellung „Unter Uns“,<br />

mit der er 2010 auf Tournee gehen will. Ziel seiner Ausstellung:<br />

Unterirdische Infrastruktur, insbesondere Abwasserkanäle<br />

und Bauwerke, als Objekte der Fotokunst in einen anderen<br />

Wahrnehmungs-Zusammenhang als den rein technischen zu<br />

rücken. Ganz nebenbei ist die Ausstellung auch ein hoch wirkungsvolles<br />

Instrument der Öffentlichkeitsarbeit für das Thema<br />

Stadtentwässerung. Dazu Winkler: „Nur wenn wir sinnlich begreifen,<br />

was ,unter uns‘ für Werte schlummern – oder besser<br />

gesagt: arbeiten – werden wir Ihrer Erhaltung die notwendige<br />

politische und ökonomische Wertigkeit zugestehen.“<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Winkler<br />

Im Bruche 12<br />

D-32791 Lage<br />

Telefon: +49 (0) 5232/9808827<br />

E-Mail: winkler-umweltberatung@t-online.de<br />

XI. RO-KA-TECH vom 24.-26.03.2011<br />

50 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Das Kieler Dreigestirn:<br />

Zuwachs in der IBAK-PANORAMO-Familie:<br />

Die PANORAMO 150, mit der Leitungsbefahrungen<br />

schon ab DN 150 möglich sind.<br />

Ob Rohrleitung oder Schachtbauwerk:<br />

Dank ultrakurzer Blitzbeleuchtung liefert<br />

die PANORAMO-Technik auch bei hoher<br />

Fahrgeschwindigkeit gestochen scharfe<br />

Bilder frei von den Bewegungsunschärfen<br />

konventioneller TV-Systeme. Und dies als<br />

lückenlose dreidimensionale Aufzeichnung<br />

der gesamten Rohrstrecke, die jederzeit<br />

bequem im Büro ausgewertet werden kann.<br />

Schärfer. Schneller. Wirtschaftlicher.<br />

Typisch IBAK eben.<br />

NEU!<br />

IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG<br />

Wehdenweg 122 | 24148 Kiel<br />

Tel. <strong>04</strong>31 7270-0<br />

Fax <strong>04</strong>31 7270-270


Produkte<br />

Umwelttechnik Franz Janßen GmbH liefert Sanierungsfahrzeug<br />

in die USA<br />

Washington setzt auf Sanierungssysteme vom Niederrhein<br />

Zwei Jahre hatten die Stadtwerke der amerikanischen Metropole<br />

Washington D.C. (die Washington Suburban Sanitary<br />

Commission) in verschiedenen Pilotprojekten die Janßen-Sanierungstechniken<br />

auf Herz und Nieren geprüft. Zu Beginn<br />

des Jahres durchliefen die patentierten Systeme in der amerikanischen<br />

Hauptstadt dann erfolgreich die letzten Baustellentests<br />

– mit dem Ergebnis, dass die Umwelttechnik Franz Janßen<br />

GmbH nun ein spezielles Sanierungsfahrzeug an einen<br />

der renommiertesten Anbieter für Kanalsanierungen in den<br />

USA übergibt.<br />

Janßen-Fahrzeug im USA-Einsatz<br />

Die Reynolds Inc. hat bei den niederrheinischen Spezialisten<br />

für Kanalsanierung ein Kombi-Fahrzeug geordert, das mit<br />

spezieller Technologie ausgestattet ist. Mit der Janßen Rissund<br />

Scherbensanierung und der Janßen Stutzensanierung<br />

kommen dort zwei Systeme zum Einsatz, die neuerdings speziell<br />

für die Bedürfnisse des amerikanischen Kanalnetzes ausgelegt<br />

sind. Mit diesen besonderen Kanalsanierungssystemen<br />

will Reynolds in den nächsten Monaten mindestens 500 punktuelle<br />

Sanierungen in Washington durchführen.<br />

Die Kooperation zwischen Reynolds und Janßen ist das Ergebnis<br />

neuerer technischer Entwicklungen. Denn die besondere<br />

Harz-Injektionstechnik von Janßen wurde modernisiert und<br />

speziell auf die Bedürfnisse des amerikanischen Markts ausgerichtet.<br />

Vor allem der Einsatz in Kanalrohren mit sehr kleinen<br />

Durchmessern wurde in der Vergangenheit ermöglicht und getestet<br />

– mit positivem Ergebnis. Das System kam in amerikanischen<br />

Kanälen bereits mehrfach praktisch zum Einsatz und<br />

lieferte überzeugende Sanierungsresultate.<br />

Für Reynolds war dies ein wichtiges Argument, denn in den<br />

USA haben rund 70 Prozent der Kanäle einen Durchmesser<br />

von DN 200 und Haltungslängen von durchschnittlich 120<br />

Metern. An Stellen, an denen bei früheren Sanierungen Inliner<br />

verwendet wurden, sind die Innendurchmesser dieser Rohre<br />

noch weit geringer. Solche Kanäle sind dann häufig zu eng für<br />

herkömmliche Sanierungsgeräte oder -roboter – nicht aber für<br />

die von Janßen entwickelten Stutzenpacker und Fräsroboter.<br />

Der Erfolg der Janßen-Sanierungssysteme, die sich auf dem<br />

deutschen Markt bereits bewährt haben, liegt in der völligen<br />

Neukonstruktion des so genannten Janßen-Packers. Da der<br />

Außendurchmesser dieses Stutzenpackers gerade einmal 155<br />

Millimeter beträgt, wenn er nicht mit Druckluft beaufschlagt<br />

ist, kann er auch bei geringen Kanaldurchmessern von bis zu<br />

180 Millimetern eingesetzt werden. Für den Janßen-Packer<br />

sind daher nicht nur mit Inlinern versehene Kanäle, sondern<br />

auch die meisten Versätze im Kanal kein Problem.<br />

Janßen hat bereits vor einiger Zeit die bisher eingesetzten Packer<br />

komplett umkonstruiert und mit neuen technischen Komponenten<br />

ausgestattet. Zum Einsatz kommen Motoren, die<br />

auch im Schiffsbau oder von der NASA für die Pathfinder-Mission<br />

eingesetzt werden – überall dort also, wo Kraft auf kleinstem<br />

Raum erzeugt werden muss. Diese Motoren erfüllen im<br />

Janßen-Packer wichtige Aufgaben: von der Fortbewegung des<br />

Geräts über die Steuerung von Kameras bis hin zur Positionierung<br />

von Druckluft-Blasen an die exakte Sanierungsstelle.<br />

Ein weiterer entscheidender Vorteil ist das Zusammenspiel der<br />

Platz sparenden Technologie mit den bewährten Vorzügen des<br />

patentierten Harz-Injektionsverfahrens von Janßen, das grabenlos<br />

punktuelle Stutzensanierungen ermöglicht. Bei diesem<br />

Verfahren wird die Schadensstelle von innen nach außen mit<br />

einem speziellen Harz abgedichtet. Die genaue Abstimmung<br />

von Technologie und Material sorgt dafür, dass das Verfahren<br />

auch bei Wassereinbrüchen, Riss- und Scherbenbildungen zu<br />

erstklassigen Ergebnissen führt.<br />

Gegenüber anderen grabenlosen Sanierungsverfahren hat<br />

die Harz-Injektion nach der Janßen-Methode damit gravierende<br />

Vorteile. Gele, die häufig als Dichtmittel bei der Kanalsanierung<br />

verwendet werden, schrumpfen unter Feuchtigkeit<br />

beispielsweise wieder ein. Mörtel oder Beton wiederum sind<br />

als Füllmaterial oft zu grob, um feine Risse abzudichten. Diese<br />

Probleme treten bei der Janßen-Methode in der Regel nicht<br />

auf. Denn das beim Janßen-Verfahren verwendete Injektionsharz<br />

ist ausreichend flüssig, um auch kleine Rissbildungen zu<br />

sanieren, und zugleich von so hoher Haftzugfestigkeit, dass es<br />

schon bei geringem Materialauftrag zu erstklassigen Sanierungsergebnissen<br />

führt.<br />

Ein weiterer Pluspunkt des Verfahrens: Mit der Janßen-Methode<br />

werden zugleich auch Hohlräume außerhalb des Rohres aufgefüllt.<br />

So wird der Kanal von außen stabilisiert und zugleich<br />

verhindert, dass Erdreich von oben nachrutscht, Straßen absacken<br />

und somit Gefahrenpunkte für den Verkehr entstehen.<br />

Diese Kombination aus Hohlraumverfüllung und erneuerter<br />

Stabilität und Einsatzfähigkeit auf kleinsten Raum überzeugte<br />

letztlich auch den Kanalsanierungsdienstleister Reynolds, der<br />

die Technik nunmehr in den USA zu Einsatz bringt.<br />

Umwelttechnik Franz Janßen GmbH<br />

Rohr & Kanal<br />

von-Monschaw-Straße 6 • D-47574 Goch<br />

Telefon: +49 (0) 2823/93920<br />

Telefax: +49 (0) 2823/939222<br />

E-Mail: info@janssen-umwelttechnik.de<br />

www.janssen-umwelttechnik.de<br />

52 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Produkte<br />

Warum läuft das Video nicht?<br />

Keine wirklich neue Problematik, aber heute aktueller denn<br />

je. Warum ist das so? Dieser Artikel versucht, ein wenig Licht<br />

und Klarheit in das Dunkel um nichtlaufende (digitale) Videos,<br />

Codecs und die ewigen „Windowsprobleme“ zu bringen. Wer<br />

bei MPEG-1, MPEG-2, MPEG-4, DivX, VOB, H.264 usw. nur<br />

noch Bahnhof versteht, kann sich hier etwas Orientierung verschaffen.<br />

Dazu werden zunächst die Grundlagen ein wenig<br />

betrachtet, dann werden Lösungen erläutert und schließlich<br />

folgt ein Überblick über die heute gängigen Kompressionsverfahren.<br />

Hochwertiges Testbild<br />

Früher war das einfach: Die Videokassette lief oder lief nicht.<br />

Die zweite Variante war eindeutig der seltenere Fall, bedeutete<br />

aber in der Regel eine Neubefahrung mit entsprechendem<br />

Aufwand und Kosten. Die Videokassette ist jetzt endgültig auf<br />

dem Altenteil gelandet. CD, DVD, SD-Karte, USB-Stick und<br />

andere USB-Medien mit Bildern und Videos haben ihren Platz<br />

eingenommen, das Video ist jetzt immer digital. Vorausgesetzt,<br />

man hat bei der Aufnahme auf das richtige Kompressionsverfahren<br />

gesetzt, ist das Ergebnis erstklassig. Schwächen<br />

der TV-Anlage treten dafür jetzt gnadenlos zu Tage. Doch dazu<br />

später mehr.<br />

Bei der Endkontrolle läuft das Video perfekt, aber auf einem<br />

anderen Rechner bleibt der Bildschirm blau oder eine Fehlermeldung<br />

ersetzt den erwarteten Film. Passiert dies beim Kunden,<br />

ist die Blamage da und Ärger vorprogrammiert. Noch<br />

unangenehmer wird es mit Videos, die man auf seinen Rechner<br />

einliest und dann nicht weiterverarbeiten kann. Diese Videos<br />

kommen gern von einfachen und preiswerten Digitalrekordern.<br />

Die Ratschläge, einen Codec zu installieren oder die<br />

Videodaten zu konvertieren, machen nicht wirklich glücklich.<br />

Was kann man tun?<br />

Zum Verständnis muss zunächst ein wenig Theorie bemüht<br />

werden. Das Videosignal aus der TV-Anlage wird bei der<br />

Aufzeichnung, was jetzt Digitalisierung bedeutet, Bildpunkt<br />

für Bildpunkt erfasst und in Zahlenwerten gespeichert. Damit<br />

nicht genug, neben der Helligkeit muss natürlich auch die<br />

Farbe gespeichert werden. Dazu gibt es verschiedene Verfahren,<br />

zum einfacheren Verständnis sei hier nur ein Verfahren<br />

erläutert. Dabei wird jeder Bildpunkt in die roten, grünen und<br />

blauen Farbanteile zerlegt, die dann jeweils als Zahlwert gespeichert<br />

werden. Wem jetzt die roten, grünen und blauen<br />

Bildpunkte am Monitor einfallen, der liegt genau richtig. Wegen<br />

der geringeren Auflösung sind die Punkte besonders bei<br />

alten Bildröhren sehr gut zu erkennen. Dort hat nämlich der<br />

Elektronenstrahl Zeile auf Zeile das Bild geschrieben. Unten<br />

angekommen ging es mit dem nächsten Bild wieder von vorn<br />

und oben los. Daran hat sich bis heute nichts geändert, weil<br />

dieser Ablauf in der noch immer gültigen Fernseh- und Bildnorm<br />

festgelegt ist.<br />

Rechnen wir mal nach: Ein Bildpunkt besteht aus 3*8bit (rot,<br />

grün und blau). Aus 768 Bildpunkten pro Zeile und 576 Zeilen<br />

entsteht ein Bild. Das wiederholt sich dann 25-mal pro Sekunde.<br />

Nach einer Stunde fallen dann ca. 120 GB an. Jedem<br />

wird jetzt klar, dass selbst bei heutigen Festplattengrößen jede<br />

Platte schnell „überlaufen“ wird. Tut sie aber in der Realität<br />

nicht, warum?<br />

Weil dieser enorme Speicherbedarf nur bei digitalen Videoaufnahmen<br />

im rohen und „unbehandelten Zustand“ entstehen<br />

würde. Das wäre früher technisch gar nicht zu machen gewesen,<br />

doch die Filmindustrie als treibende Kraft hatte schon<br />

längst die Qualitätsvorteile digitaler Videotechnik erkannt.<br />

So löste man das Problem durch sogenannte Kompression.<br />

Man fasst hierbei schlicht gesagt einfach viele Bildpunkte mit<br />

gleicher Farbe und Helligkeit zusammen und beschreibt sie<br />

nur einmal für alle Punkte. Damit erreicht man eine deutliche<br />

Verringerung der Datenmenge. Diese Kompression ist natürlich<br />

im Detail komplex und basiert auf ausgefeilten mathematischen<br />

Verfahren. In den 80er Jahren wurde diese Technik<br />

als MPEG-1 bereits entwickelt und 1991 als Norm festgelegt.<br />

Damit begann das digitale Videozeitalter. Ein Anfangsproblem<br />

seinerzeit war, dass kaum ein normaler Computer in der Lage<br />

war, die laufenden Videodaten in Echtzeit zu komprimieren.<br />

Eine weitere Einschränkung entstand aus der Vorgabe, CDs<br />

mit einfacher Geschwindigkeit verwenden zu können. So war<br />

man gezwungen, die Auflösung oder Bildpunktezahl auf ein<br />

Viertel zu reduzieren, indem man die Bildpunkte pro Zeile und<br />

die Zeilenzahl halbierte. Folglich war die Bildqualität eher bescheiden.<br />

Die schnelle Entwicklung der Technik verdeutlicht,<br />

dass schon 1994 mit dem Nachfolger MPEG-2 diese Nachteile<br />

gelöst wurden. Wieviel Know-how hinter dieser so simpel<br />

wirkenden Technik steckt, dokumentieren vielleicht die über<br />

800 Patente, die allein MPEG-2 zugrunde liegen!<br />

Ein klassischer Videoplayer<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 53


Produkte<br />

Jetzt verstehen wir, wie es funktioniert. Aber wie läuft es auf<br />

dem Computer ab? Bei der Aufzeichnung benutzt der Computer<br />

einen Encoder, der die digitalisierten und rohen Videodaten<br />

in einen komprimierten Datenstrom umrechnet. Dieser<br />

wiederum wird dann in eine Datei gespeichert. Das Ganze<br />

kann mit einer Kombination aus spezieller Elektronik (Hardware)<br />

und Software oder nur mit Software vom Rechner selbst<br />

durchgeführt werden. Die letztgenannte Variante ist erst mit<br />

leistungsfähigeren Rechnern möglich geworden. Jetzt also<br />

liegt unser Video als MPEG zum Beispiel auf der Festplatte.<br />

Wenn man das Video wieder anschauen möchte, benötigt der<br />

Rechner dafür einen Decoder. Dieser Decoder ist eine Software,<br />

mit der ein Rechner in die Lage gelangt, eine MPEG-Datei „zu<br />

verstehen“. Dann kann er die Kompression umkehren und<br />

so alle Bildpunkte im praktischen Urzustand wiederherstellen.<br />

Das Ergebnis wird für uns als Video dargestellt und sichtbar.<br />

Diese Software heißt heute kurz Codec und muss auf dem<br />

Rechner, wo man das Video abspielen will, vorher installiert<br />

und registriert sein. Sonst ist Windows hilflos. Mit der Registration<br />

steht der Codec auch anderen Programmen auf dem<br />

Rechner zur Verfügung. Der Benutzer erkennt diesen Glückszustand<br />

daran, dass alle Programme und nicht nur der Mediaplayer<br />

oder Nero das Video abspielen. So sollte es ja sein.<br />

Leider kommen jetzt Microsoft und die Realitäten des Marktes<br />

dazu. Für jeden Videotyp, also für jedes Kompressionsverfahren,<br />

benötigt man eine Anweisung zur richtigen Darstellung<br />

in Form des passenden Codecs. Und jeder Hersteller möchte<br />

sein Videoformat in den Markt drücken, also sorgt man nach<br />

besten Kräften dafür, die Dinge wenigstens zu erschweren, die<br />

man letztlich nicht verhindern kann.<br />

Moderner Videoplayer<br />

Damit sind wir jetzt genau beim Titel des Artikels „Warum läuft<br />

das Video nicht?“ angekommen. Damit es läuft, muss der<br />

richtige Codec installiert sein. Und dies für jedes verwendete<br />

Videoformat und auf jedem Rechner, wo die Videos laufen<br />

sollen. Hier liegt das Problem, Sie müssen im Zweifelsfalle<br />

und erst recht dann, wenn das Video nicht läuft, genau diese<br />

Installation vornehmen. Das ist lästig. Jetzt muss man schon<br />

einschränkend anmerken, daß MPEG-4 in der Regel von Windows<br />

selbst unterstützt wird (siehe oben…) und dass MPEG-1<br />

bzw. MPEG-2 meist auf den Rechnern laufen, die ein DVD-<br />

Laufwerk und/oder einen Bildschirm im Format 16:9 besitzen.<br />

Hier muss der Verkäufer davon ausgehen, dass der Kunde<br />

auch Videofilme schaut, und vermeidet klugerweise den Installationsstress<br />

durch Aufspielen der Codecs vor dem Verkauf<br />

des Rechners.<br />

Warum werden nicht alle wichtigen Codecs grundsätzlich<br />

installiert, gibt es doch alle als Shareware oder kostenlosen<br />

Download im Internet? Weil die Codecs Geld kosten. Geld<br />

für die Entwicklung und Verbesserung und natürlich Geld für<br />

die Hersteller, die davon leben. Die kostenlosen Codecs sind<br />

in der Regel ausschließlich für den privaten Gebrauch erlaubt,<br />

lesen Sie bitte mal die Lizenzbedingungen! Außerdem ist selbst<br />

bei Shareware, die ja von Hause aus zunächst kostenlos ist<br />

und wo der Hersteller auf spätere Registrierung und Kauf hofft,<br />

jede Weitergabe strafbar! Das ist ein Grund, weshalb Hersteller<br />

von Kanalsoftware keine Codecs beilegen oder jeder Präsentation<br />

anfügen. Auch wenn hier derzeit noch wenig kontrolliert,<br />

überwacht und verfolgt wird, sollte man sich schon<br />

darüber im Klaren sein, dass die Nutzung für Rohrinspektionen<br />

sicher nicht als private Nutzung zu verstehen ist. Damit<br />

sprechen wir von gewerbsmäßiger Nutzung, den Rest denken<br />

Sie sich bitte selbst! Da der Markt rasant wächst, dürfte es nur<br />

noch eine Frage der Zeit sein, bis hier härtere Zeiten anbrechen.<br />

Man schaue dazu nur auf Microsoft und die Lizensierung<br />

durch Freischaltung! Fällt Ihnen hier auch die GEZ ein?<br />

Komisch, mir auch, aber wir wollen nicht abschweifen! In der<br />

Regel nennen Hersteller von Inspektionssoftware Bezugsquellen<br />

oder Internetadressen zum Download der nötigen Codecs.<br />

Und wie gesagt, mit den gängigsten Videoformaten gibt es<br />

relativ wenig Probleme.<br />

Wenn das so einfach ist, warum gibt es dann überhaupt<br />

so viele Kompressionsverfahren?<br />

Das fragt sich der Verfasser auch. Die beste Lösung ist sicherlich<br />

die weltweite Einigung und Festlegung auf ein Verfahren.<br />

Aber in der Realität kämpfen mehrere Anbieter um denselben<br />

Markt und versuchen, jeweils ihr System durchzudrücken.<br />

Das geht dann auch schon mal über den Preis, und schon<br />

sind wir wieder bei den preiswerten Digitalrekordern angekommen.<br />

Und die nutzen wir alle natürlich gern, weil auch<br />

wir unter Kostendruck stehen. Beobachten Sie bitte selbst<br />

die Veränderungen beim Fernsehen oder durch das Internet,<br />

wo die rasante Entwicklung immer schneller neue Techniken<br />

hervorbringt. Wir Inspekteure sind als Industrie-TV in diesem<br />

Markt so verschwindend klein, dass wir kaum die Entwicklung<br />

bestimmen können. Wir müssen uns auf diese Veränderungen<br />

einstellen, indem wir sie uns zunutze machen.<br />

So gibt es Anbieter von Inspektionstechnik, die selbst einen<br />

Vertrag mit den Codec-Herstellern schließen und die Lizensierungsproblematik<br />

damit für Ihre Nutzer und Kunden lösen.<br />

Das kann darin bestehen, dass diese Codecs zur Installation<br />

beiliegen und auch legal weitergegeben werden dürfen. Es<br />

gibt auch Hersteller, die Codecs in Ihre Produkte integrieren.<br />

Diese Lösung ist extrem komfortabel und kundenfreundlich,<br />

weil jede Installationstätigkeit jetzt entfällt. Die Videos laufen<br />

einfach und dies überall, egal ob auf dem Rechner bereits der<br />

passende Codec vorhanden ist oder nicht. Wenn man dann<br />

noch einen Mehrfach-Codec vorsieht, erstreckt sich der Komfort<br />

auf praktisch alle üblichen Videoformate. Nun werden<br />

auch fremde oder importierte Videos genauso sicher gespielt<br />

54 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Produkte<br />

und man braucht sich überhaupt nicht mehr um Codecs zu<br />

sorgen. Da man jetzt als lizensierter Anwender über volle Nutzungs-<br />

und Weitergaberechte verfügt, ist hier auch der oft und<br />

gern übersehene rechtliche Aspekt zuverlässig geregelt.<br />

Zum Schluss des Artikels kommen wir zu den Kompressionsverfahren.<br />

Ein Überblick und eine Beschreibung der gängigen<br />

Formate sollen Ihnen helfen, einen sicheren Weg durch den<br />

Dschungel zu finden und zuverlässig entscheiden zu können.<br />

Jetzt folgt die Werbung, bitte bleiben Sie dran!<br />

Bürosoftware<br />

MPEG ist die Abkürzung für Moving Picture Experts Group und<br />

steht für Fachleute aus der Filmindustrie. Damit war eine hohe<br />

Unabhängigkeit von PC und Windows gewährleistet, weil der<br />

Film im Zentrum des Interesses stand. Heute ist die Situation<br />

komplett verändert, beide Welten wachsen stetig zusammen.<br />

Leider gibt der Dateiname einer Videodatei aus unbekannter<br />

Quelle keine sichere Auskunft über das verwendete Kompressionsverfahren,<br />

so dass man im Zweifelsfalle über die Eigenschaften<br />

der Datei gehen oder ein Diagnoseprogramm nutzen<br />

muss. Gängige Endungen bei Video-Dateien sind: name.<br />

mpg, name.mpeg, name.mp4, name.vob, name.asf, name.<br />

wmv, name.264, name.h264, name.avi und viele mehr.<br />

MPEG-1 ist eines der ältesten Kompressionsverfahren und<br />

wurde bereits in den 80er Jahren entwickelt. Man wollte auf<br />

der klassischen (Audio-)CD mit einfacher Geschwindigkeit Videos<br />

abspielen können und musste deshalb die Datenrate auf<br />

max. 1,5 Mbit/s begrenzen. Das hat zur geringen Bildqualität<br />

mit nur 352 Bildpunkten und 288 Bildzeilen geführt, die<br />

einem Viertel der möglichen Fernsehbildauflösung entspricht.<br />

Die Aufzeichnung und Kompression erfolgt in der Regel durch<br />

Hardware mit Software, also sogenannte MPEG-Karten im PC<br />

oder externe Geräte mit USB-Schnittstelle. Als sogenannte Video-CD<br />

(VCD) setzte sich MPEG-1 im Markt durch. Vorteile<br />

sind noch immer die hohe Akzeptanz und die große PC-Unabhängigkeit,<br />

Nachteile sind die schlechte Bildqualtität und das<br />

veraltete Kompressionsverfahren. Empfehlung: Nicht mehr<br />

benutzen!<br />

innovative kanalsanierung<br />

Wir haben den bogen raus!<br />

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RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 55


Produkte<br />

MPEG-2 ist die Weiterentwicklung und Verbesserung von<br />

MPEG-1 und wurde bereits 1994 eingeführt. Mit begrenzter<br />

Datenrate und Auflösung startete MPEG-2 zunächst als SVCD<br />

auf CDs. Erst mit der DVD fand MPEG-2 die angemessene Beachtung<br />

und Verbreitung, weil hier volle Auflösung und hohe<br />

Qualität überzeugten. MPEG-2 dürfte noch heute aufgrund<br />

der hohen Akzeptanz und Verbreitung den weitaus größten<br />

Marktanteil haben<br />

und wird auch vom<br />

digitalen Fernsehen<br />

verwendet. Für die<br />

TV-Inspektion ist die<br />

Auflösung 720 Bildpunkte<br />

und 576 Bildzeilen<br />

interessant, dies<br />

entspricht der vollen<br />

Fernsehbildauflösung.<br />

Mobile Inspektion<br />

Die Aufzeichnung und<br />

Kompression erfolgt<br />

in der Regel durch Hardware mit Software, also sogenannte<br />

MPEG-Karten im PC oder externe Geräte mit USB-Schnittstelle.<br />

Reine Softwarelösungen sind verfügbar, setzen aber<br />

leistungsfähige Rechner voraus. Vorteile sind noch immer die<br />

hohe Bildqualität und Akzeptanz und die große PC-Unabhängigkeit,<br />

gravierende Nachteile gibt es nicht. Empfehlung: Erste<br />

Wahl!<br />

MPEG-4 wurde ursprünglich für weniger leistungsstarke Geräte<br />

wie Mobiltelefone, Bildtelefone usw. entwickelt. Deshalb<br />

lag hier der Schwerpunkt auf hoher Kompression, damit der<br />

Datenstrom niedrig und die Dateien klein bleiben. So brachte<br />

das Internet folgerichtig den größten Schub für MPEG-4 in<br />

derselben Auflösung wie MPEG-1. Erst viel später etablierte<br />

sich MPEG-4 auch in voller Auflösung, erst dann ist es dem<br />

MPEG-2 voll ebenbürtig. Hierbei ist auch ein System entsprechender<br />

Leistung notwendig, weil MPEG-4 zumeist rein<br />

softwarebasiert codiert wird. MPEG-4 in niedriger Auflösung<br />

ist sehr weit verbreitet, MPEG-4 in voller Auflösung eher selten.<br />

Für die TV-Inspektion ist die hohe Auflösung 720 Bildpunkte<br />

und 576 Bildzeilen interessant, die mittlere Auflösung<br />

640 Bildpunkte und 480 Bildzeilen (VGA) akzeptabel und die<br />

niederige Auflösung 320 Bildpunkte und 240 Bildzeilen unbrauchbar.<br />

Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass die niedrige<br />

und mittlere Auflösung PC- und nicht TV-Formate sind… Vorteile<br />

sind die hohe Bildqualität (nur bei hoher Auflösung), die<br />

hohe Akzeptanz und die sehr große PC-Verträglichkeit (speziell<br />

bei mittlerer und niedriger Auflösung), gravierende Nachteile<br />

gibt es nur bei niedriger Auflösung. Empfehlung: Sehr interessant<br />

bei hoher Auflösung!<br />

H.264/MPEG-4 AVC ist ein relativ neues Kompressionsverfahren.<br />

AVC steht hier für Advanced Video Coding (Gesteigerte<br />

Videocodierung oder -kompression) und erklärt gleichzeitig<br />

den Zweck. Beim hochauflösenden Fernsehen fallen immense<br />

Datenmengen an, doppelte Bildpunkte pro Zeile und doppelte<br />

Zeilenzahl führen zu vierfacher Datenmenge. Genau für diesen<br />

Markt wurde H.264 entwickelt und glänzt mit etwa dreifacher<br />

Codierleistung verglichen mit MPEG-2. Damit steigt allerdings<br />

auch der Rechenaufwand um den Faktor 2…3! Weil in der TV-<br />

Inspektion hochauflösende Kameras eher selten sind, erreicht<br />

man mit H.264 sehr kompakte Dateigrößen bei hoher Qualität.<br />

Diese Eigenschaft hat H.264 in der TV-Überwachung ganz<br />

nach vorn katapultiert. H.264 ähnelt dem MPEG-4 stark und<br />

kommt in der Regel sogar mit derselben Dateiendung daher.<br />

Vor- und Nachteile wie bei MPEG-4, Empfehlung: Sehr interessant<br />

bei hoher Auflösung, aber noch wenig verbreitet!<br />

DivX entstand ursprünglich durch Knacken des Microsoft-<br />

MPEG-4-Codecs. Dieser Umstand mag erklären, dass Windows<br />

diesen Codec am liebsten zu ignorieren versucht.<br />

Nach der Installation ist die Wissenslücke geschlossen. DivX<br />

glänzt durch höhere Kompression im Vergleich zu MPEG-2<br />

und -4, frühere Schwächen bei schnellen Bildbewegungen bestehen<br />

nicht mehr. Stark verbreitet ist DivX im Heimbereich, bei<br />

Digitalkameras und Handys. DivX ähnelt stark dem MPEG-4,<br />

Vorteile wie bei bei MPEG-4 aber mit höherer Kompression,<br />

Nachteile wie bei MPEG-4 aber zusätzlich geringer Verbreitungsgrad.<br />

Empfehlung: Keine, weil für unsere Branche ohne<br />

Vorteil gegenüber MPEG-4 und wenig verbreitet!<br />

ASF ist kein Kompressionsverfahren, sondern ein Microsoft-<br />

Produkt. Der Name stand zunächst für Advanced Streaming<br />

Format (verbessertes Datenstromformat) und wurde später<br />

in Advanced System Format (verbessertes Systemformat) umbenannt.<br />

Genau das ist es auch: Ein Oberbegriff für Audio-<br />

(Ton) und/oder Videodaten ohne Festlegung für die Codierung.<br />

Microsoft hält hier ein Patent und behält sich mittlerweile<br />

nach Belieben vor, eine unerlaubte Nutzung zu unterbinden.<br />

Zumeist sind Videodaten in MPEG-4 codiert. Vor- und Nachteile<br />

wie unter MPEG-4, Empfehlung: Besser vermeiden!<br />

AVI ist auch kein Kompressionsverfahren, sondern ein Microsoft-Produkt.<br />

Der Name steht für Audio Video Interleave (Ton<br />

und Bild verzahnt) und ein recht betagtes Produkt als Oberbegriff<br />

für Audio- (Ton) und/oder Videodaten ohne Festlegung<br />

für die Codierung. Von den möglichen Codecs ist einzig<br />

MPEG-4 interessant. Vor- und Nachteile wie unter MPEG-4,<br />

Empfehlung: Besser vermeiden!<br />

VOB steht für die Dateiendung von MPEG-Daten auf VCDoder<br />

SVCD-Medien, siehe auch unter MPEG-1 und -2. Beim<br />

Import dieser Daten ist zu prüfen, ob die eingesetzte Software<br />

mit diesen Daten zurecht kommt oder nicht. Verbreitet sind<br />

VOB-Daten hauptsächlich im Heimbereich und eher selten in<br />

der Industrie-TV-Technik.<br />

Und wenn Sie jetzt noch einer mit MPEG-7 testet, einfach nur<br />

lächeln. MPEG-7 beschreibt Multimediainhalte und hat nichts<br />

mit Videokompression zu tun. Lächeln tun Sie deshalb, weil<br />

Sie in Sachen digitales Video jetzt nichts mehr aus der Ruhe<br />

bringen sollte.<br />

SPERING micro-systems gmbh<br />

Europark C1<br />

Adenauerstraße 20<br />

D-52146 Würselen<br />

Telefon: +49 (0) 2405/42 44-0<br />

Telefax: +49 (0) 2405/42 44-22<br />

E-Mail: info@spering.de<br />

www.spering.de<br />

56 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Produkte<br />

Pratissoli entwickelt die KF weiter<br />

Zwei Jahre nach der Markteinführung der Pratissoli KF können<br />

wir von einem vollen Erfolg sprechen. Von den Vorzügen der<br />

neuen KF Pumpe, wie z. B. dem Pumpenkopf aus Edelstahl<br />

oder die integrierte Plungerkühlung haben sich viele Kunden<br />

überzeugen lassen. Nach zwei Jahren im Einsatz konnten wir<br />

auch die höheren Standzeiten der Plungerabdichtungen unter<br />

Beweis stellen. Aber das ist kein Grund sich auf den „Lorbeeren“<br />

auszuruhen.<br />

Neue HRADIL Ersatzleitung für IBAK Panoramo<br />

Kanal-TV<br />

HRADIL Spezialkabel, Stuttgart hat sein Programm kompatibler<br />

Anschlussleitungen für Kanal-TV und Sanierungssysteme<br />

erweitert.<br />

Die neue 10-adrige Kanal-TV-Leitung mit Koaxkern sowie<br />

einem Spezial Lichtwellenleiter ist für den Einsatz an IBAK Panoramo<br />

TV-Systemen vorgesehen. Neben einem Preisvorteil<br />

von rund 40 % gegenüber der Originalleitung bietet HRA-<br />

DIL einige Verbesserungen in punkto Materialeigenschaften<br />

und Verschleißfestigkeit. So haben die HRADIL Ingenieure ein<br />

Aramid-Garn verbaut, das bei gleicher Zugfestigkeit weniger<br />

feuchtigkeitsempfindlich ist, als das im Original verwendete<br />

Stützgeflecht aus Kevlar Die HRADIL Leitung für IBAK Panoramo<br />

Systeme ist erhältlich sofort ab Lager – entweder in den<br />

Standardlängen, bzw. alternativ in beliebigen Längen und auf<br />

Wunsch konfektioniert mit Stecker.<br />

Pratissoli KF Pumpe<br />

Um die Beständigkeit der Pumpe gegen Recyclingwasser zu erhöhen<br />

und die Laufgeräusche zu mindern wurden in die Ventilteller<br />

Ringe aus hochzähem<br />

Kunststoff (TPV)<br />

eingelassen. Weiterhin<br />

wurden die Ventilplatten<br />

mit einer Führung aus<br />

Ventil<br />

hochfestem Kunststoff<br />

(PPA) versehen. Mit diesen<br />

Konstruktionsmerkmalen<br />

werden bei größeren Plungerpumpen seit vielen Jahren<br />

erfolgreich die Standzeiten der Ventilplatten verbessert. Diese<br />

Ventile werden jetzt auch in der Pumpenreihe KF eingesetzt.<br />

Die KF gibt es in 4 verschiedenen Ausführungen:<br />

• Förderleistung: bis 170 l/min<br />

• Betriebsdruck: bis 210 bar<br />

• Antriebsleistung: bis 40 kW<br />

Weiter Informationen finden Sie im Internet unter<br />

www.druckwassertechnik.de<br />

M+T Druckwassertechnik GmbH<br />

Peter-Joseph-Lenné-Straße 10<br />

D-51377 Leverkusen<br />

Telefon: +49 (0) 214/206930<br />

Telefax: +49 (0) 214/2069310<br />

E-Mail: post@druckwassertechnik.com<br />

www.druckwassertechnik.com<br />

Zu den Qualitätsmerkmalen der kompatiblen Leitungen von<br />

HRADIL gehört ohne Zweifel der Anspruch der schwäbischen<br />

Kabelentwickler, Originalkabel nicht „nur“ 1:1 nachzubauen,<br />

sondern einzelne Kabeleigenschaften zu optimieren. So<br />

wurde beim Ersatzkabel für IBAK Panoramo Kanal-TV-Systeme<br />

Aramid zur Zugentlastung statt Kevlar verwendet. HRADIL Entwicklungsleiter<br />

Dipl.-Ing. Volker Lichtinghagen erläutert: „Es<br />

besteht immer die Gefahr, dass Wasser über den Stecker in<br />

das Kabelinnere eindringen kann. Das von uns verwendete<br />

Aramid hat sich in vielen Fällen als deutlich widerstandfähiger<br />

gegenüber Feuchtigkeit erwiesen, als das üblicherweise eingesetzte<br />

Kevlar. Letztlich können wir so die Gesamtlebensdauer<br />

eines Kabels erhöhen“.<br />

Die kompatible IBAK<br />

Panoramo Leitung von<br />

HRADIL ist aufgebaut mit<br />

einem 75 Ohm Koax als<br />

Kern, darüber verseilt sind<br />

10 Adern mit 0.75 mm 2<br />

sowie ein Spezial – Lichtwellenleiter.<br />

Der Außendurchmesser<br />

beträgt 9,5<br />

mm. Der Mantel ist aus<br />

widerstandsfähigem TPE-<br />

U (11Y) mit Shorehärte<br />

(A) 92-95 gefertigt.<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 57


Produkte<br />

IBAK ist der weltweit größte Hersteller und Vertreiber von Kanal-<br />

und TV-Inspektionssystemen. Das 1945 in Kiel gegründete<br />

Unternehmen bietet eine breite Palette hochwertigster<br />

Kanal-TV-Inspektionssysteme. HRADIL Entwicklungsleiter Dipl.-<br />

Ing. Volker Lichtinghagen: „Viele unsere Kunden mit Kanal-TV-<br />

Systemen setzen IBAK Systeme ein und haben diese Leitung<br />

gefordert. Denn mittlerweile hat sich unser HRADIL Qualitätsanspruch<br />

bei kompatiblen Kabeln am Markt durchgesetzt.“<br />

HRADIL Spezialkabel GmbH<br />

Steinbeisstr. 4<br />

D-74321 Bietigheim-Bissingen<br />

Telefon: +49 (0) 714/278891-0<br />

Telefax: +49 (0) 714/27889-22<br />

E-Mail: info@hradil.de<br />

www.hradil.de<br />

Leistungsstarke und kompakte Kanalspülpumpe<br />

URACA entwickelt Vier-Plungerpumpe mit optimalem<br />

Leistungsgewicht für die Kommunaltechnik<br />

Zur noch effektiveren Reinigung von Großkanälen, Rohrleitungen,<br />

Brunnen und Schächten haben wir auf Basis der bewährten<br />

Drei-Plungerpumpe P3-45 eine Vier-Plungerpumpe<br />

mit optimalem Leistungsgewicht entwickelt. URACA reagiert<br />

damit auf die zunehmenden Anforderungen der Kanalspülunternehmen<br />

und bietet eine Kanalspülpumpe mit noch höherer<br />

Leistung zu einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis an. Eingesetzt<br />

wird die Vier-Plungerpumpe P4-45 in Spülfahrzeugen,<br />

um zuverlässig Ablagerungen, Inkrustationen, Sielhäute und<br />

organischen Bewuchs zu beseitigen.<br />

Die optional erhältliche Druckschmierung erlaubt einen Betrieb<br />

auch in Schräglagen – die Kanalspülpumpe ist damit in<br />

sehr bergigen Gegenden ebenfalls einsetzbar.<br />

Alle flüssigkeitsberührten Teile sind so konstruiert, dass sich<br />

die Pumpe für den Betrieb mit Recyclingwasser eignet. Zudem<br />

sind die Verschleißteile kostengünstig und identisch mit denen<br />

der P3-45. Deshalb lassen sich viele Teile für beide Pumpen<br />

verwenden. Der Benutzer hat dadurch immense Vorteile hinsichtlich<br />

Kosten, Wartung, Lagerung und Service.<br />

Bei der Entwicklung der P4-45 wurde großer Wert auf kompakte<br />

Maße und auf geringes Gewicht gelegt – die Hochdruckpumpe<br />

wiegt gerade mal 420 kg. Denn je weniger Raum sie<br />

im Spülfahrzeug einnimmt und je weniger sie von der höchstzulässigen<br />

Nutzlast des Fahrzeugs beansprucht, desto mehr<br />

freie Nutzlast kann aufgenommen werden und desto länger<br />

und effektiver können sich die Mitarbeiter in einem Schritt mit<br />

dem Reinigungsprozess beschäftigen – ohne das Fahrzeug<br />

entleeren zu müssen.<br />

URACA Pumpenfabrik GmbH & Co. KG<br />

URACA gehört zu den international führenden Herstellern von<br />

Plungerpumpen und Hochdruck-Reinigungssystemen. Das<br />

unabhängige, mittelständische Unternehmen wurde 1893 in<br />

Bad Urach gegründet und beschäftigt heute mehr als 300 Mitarbeiter,<br />

davon 28 Auszubildende. Der Umsatz liegt bei 63<br />

Millionen Euro, der Exportanteil beträgt mehr als 60 Prozent.<br />

Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit ist die Konstruktion<br />

und Fertigung von Hochdruck-Plungerpumpen und -Pumpenaggregaten<br />

für Betriebsdrücke bis 3.000 bar / 43,500 psi und<br />

Antriebsleistungen bis 2.600 kW / 3,500 HP sowie von komplexen<br />

Reinigungsanlagen.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter: www.URACA.de<br />

URACA Hochdruck-Kanalspülpumpe P4-45<br />

Die P4-45 leistet 175 kW und ist für Großprofilreinigung und<br />

Sonderanwendungen ausgelegt. Die Pumpe erzeugt einen maximalen<br />

Volumenstrom von mehr als 630 Liter Wasser pro Minute<br />

bei einem Druck von 150 bar. Alle positiven Eigenschaften<br />

der P3-45 wurden übernommen und weiter verbessert. Dazu<br />

gehören zum Beispiel die besonders robusten Pilzventile mit<br />

Elastomerdichtung sowie die integrierte Kreuzkopfabdichtung.<br />

Die Stopfbuchsen lassen sich einzeln austauschen – ohne<br />

Lösen der Saug- und Druckleitung. Federvorgespannte Dichtungsmanschetten<br />

bewirken eine definierte und damit fehlerfreie<br />

Vorspannung für lange und optimale Wartungsintervalle.<br />

URACA Pumpenfabrik GmbH & Co. KG<br />

Sirchinger Str. 15<br />

D-72574 Bad Urach<br />

Telefon: +49 (0) 7125 133-0<br />

Telefax: +49 (0) 7125 133-202<br />

E-Mail: info@uraca.de<br />

www.uraca.de<br />

58 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Produkte<br />

PL ® -Modul-System – sicher und effizient sanieren<br />

Das bewährte PL ® -Modul-System<br />

der Firma<br />

Bodenbender GmbH ist<br />

bis heute auf den unterschiedlichsten<br />

Fahrzeugen<br />

zum Einsatz gekommen.<br />

Egal ob Einsteiger oder<br />

erfahrener Anwender, unser<br />

System bietet für jeden Wunsch die beste Lösung.<br />

Die Idee hinter dem PL ® -<br />

Modul-System steckt in<br />

einem zweckmäßig und<br />

einfach aufzubauenden<br />

Arbeitsplatz, der allen<br />

Anforderungen des täglichen<br />

Einsatzes gerecht<br />

wird. Eine von Anfang<br />

an durchdachte Lösung<br />

ermöglicht es, die Module<br />

ohne großen Aufwand auch in anderen Fahrzeugen zum<br />

Einsatz zu bringen. Eine Erweiterung von der Point-Liner ® - auf<br />

die PL ® -Inliner-Sanierung ist jederzeit möglich.<br />

Um den unterschiedlichsten Gegebenheiten<br />

auf den Baustellen<br />

gerecht zu werden, sind die<br />

wichtigsten Geräte mobil und<br />

können auch außerhalb des<br />

Fahrzeugs zum Einsatz gebracht<br />

werden. Den Möglichkeiten sind<br />

hier kaum Grenzen gesetzt.<br />

Immer unerlässlicher wird die „Doku-Box“ im Bereich der professionellen<br />

Hausanschlusssanierung.<br />

In Verbindung mit der PL ® -<br />

Misch- und Dosieranlage<br />

für Combi-Tech EP Harz zur<br />

Inlinersanierung vermeidet<br />

diese hochwertige und<br />

elektronisch gesteuerte Anlage<br />

Mischfehler, optimiert<br />

Materialkosten und dokumentiert<br />

u. a. Inversionsdruck,<br />

Imprägnierspalt, Heizkurve, Vakuummessung.<br />

Die hohen Qualitätsanforderungen an die verwendeten Materialien<br />

werden so nachhaltig dokumentiert und können jederzeit<br />

nachgewiesen werden.<br />

Eine Voraussetzung, die immer<br />

mehr Auftraggeber fordern und<br />

zu schätzen wissen.<br />

Selbstverständlich schulen und<br />

zertifizieren wir unsere Kunden<br />

vor dem ersten Einsatz und stehen<br />

mit unserem technischen<br />

Support jederzeit zur Verfügung.<br />

Sprechen Sie uns an, gerne führen<br />

wir Ihnen unsere Produkte<br />

und Systeme persönlich vor.<br />

übrigens…<br />

unser PL ® -Inliner-System ist vom Deutschen Institut<br />

für Bautechnik zugelassen.<br />

DIBt-Zulassungsnummer: Z-42.3-440<br />

Das dabei verwendete Zweikomponenten-Epoxidharz Combi-<br />

Tec EP ist erhältlich in vorgefertigten 10 kg und 20 kg-Gebinden<br />

mit einer wahlweisen Topf- bzw. Reaktionszeit von 30<br />

oder 60 Minuten. Dieses Harz aus dem Hause Bodenbender<br />

GmbH erfüllt alle Anforderungen und genügt höchsten Qualitätsanforderungen.<br />

OLDODUR für das Mischwasserpumpwerk Emmerich<br />

Bei OLDODUR handelt es sich um eine Zwei-Komponenten-Sprühabdichtung<br />

auf Polyurethan-Flüssigharzbasis. Sie ist flexibel zu verarbeiten und in kurzer<br />

Zeit aufgebracht.<br />

Die Erwartungen voll erfüllt<br />

Bodenbender GmbH<br />

Goldbergstraße 32<br />

D-35216 Biedenkopf<br />

Telefon: +49 (0)6461/98 52-0<br />

Telefax: +49 (0)6461/98 52-23<br />

E-Mail: info@bodenbender.com<br />

www.bodenbender.com<br />

Mit einem Volumen von rund 1 Mio. Euro war es die größte<br />

und aufwändigste Maßnahme der Technischen Werke Emmerich<br />

am Rhein GmbH im Jahr 2005. Im Auftrag des Investors<br />

und Bauherrn GELSENWASSER AG wurde der Pumpensumpf<br />

des Mischwasserpumpwerkes an der Rheinpromenade aufwändig<br />

saniert. Nach dem Leerpumpen und dem Ausbau aller<br />

technischen Bauteile erhielt unter anderem die Betonoberflä-<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 59


Produkte<br />

che des Bauwerkes eine neue Beschichtung, die eine Korrosion<br />

des Betons auf Dauer verhindern soll. Dabei hat sich<br />

der Bauherr mit dem Einsatz von OLDODUR WS 56 für eine<br />

Zwei-Komponenten-Sprühabdichtung auf Polyurethan-Flüssigharzbasis<br />

entschieden, die mit einigen Vorteilen aufwarten<br />

kann. Dazu zählen zum Beispiel die hohe Beständigkeit gegenüber<br />

Schwefelwasserstoff sowie ausgezeichnete Hafteigenschaften<br />

auf Beton. Der flüssige, blau eingefärbte Kunststoff,<br />

der von der PSL Handels GmbH vertrieben wird, hat die an<br />

der Baumaßnahme beteiligten Parteien nicht nur aufgrund<br />

der schnellen und einfachen Verarbeitungsweise überzeugt.<br />

Zu der durchweg positiven Beurteilung haben auch die guten<br />

Ergebnisse der regelmäßigen Überprüfungen der OLDODUR-<br />

Beschichtung beigetragen, die nun seit vier Jahren die Erwartungen<br />

voll erfüllt.<br />

Das Tor zur Hölle<br />

„Die Sanierungsmaßnahme war nötig geworden, um weiterhin<br />

eine störungsfreie Abwasserentsorgung für die Ortsteile<br />

Emmerich, Elten, Hüthum, Borghees und Klein-Netterden<br />

sicherstellen zu können“, berichtet Dipl.-Ing. Guido Steinert,<br />

Technische Dienstleistungen Kanal- und Kläranlagen, GEL-<br />

SENWASSER AG. Der Pumpensumpf hat eine Abmessung von<br />

11,50 m x 4 m und ist 9 m tief. Durch Ihn werden bei Trockenwetterlage<br />

täglich ca. 12.000 m 3 Abwasser gepumpt, wobei es<br />

sich entsprechend der Bedeutung Emmerichs als Wirtschaftsstandort<br />

in der Hauptsache um industrielle Abwässer handelt.<br />

„Im Vorfeld sorgten die baulichen Besonderheiten – Leitwarte<br />

und Schalttechnik stehen unmittelbar über dem Pumpensumpf<br />

– für intensive Diskussionen bei der Erstellung eines geeigneten<br />

und möglichst wirtschaftlichen Sanierungskonzeptes“,<br />

erinnert sich Steinert. Viele Gespräche drehten sich vor allem<br />

um die von Schwefelwasserstoff stark zerfressene massive Betondecke.<br />

Das Gas entsteht beim so genannten Strippen oder<br />

Austreiben: Hierbei werden Inhaltsstoffe durch das Durchleiten<br />

von Gasen aus dem Abwasser entfernt und in einen gasförmigen<br />

Zustand überführt. Da es sich bei Schwefelwasserstoff<br />

um ein stark giftiges und zudem übel riechendes Gas handelt,<br />

wurde der Pumpensumpf von den Beteiligten augenzwinkernd<br />

als „Tor zur Hölle“ bezeichnet. „Die aggressiven Stoffe hatten<br />

die erste Bewehrungslage bereits angegriffen und die Statik<br />

war somit nicht mehr sichergestellt“, so Steinert weiter. Um die<br />

Zugänglichkeit weiter möglich zu machen wurde deshalb in<br />

einem ersten Schritt eine Stahlbrücke als Provisorium errichtet.<br />

Danach musste das am Pumpensumpf ankommende Abwasser<br />

umgeleitet werden. Aus diesem Grund wurde ein provisorisches<br />

Pumpwerk auf einem benachbarten Industriegelände<br />

in Betrieb genommen und ein zweites im Regenüberlaufbecken<br />

an der Rheinpromenade installiert. Die Ableitung des<br />

Abwassers erfolgte weiterhin über die Doppeldruckrohrleitung<br />

in der Rheinpromenade.<br />

entstehen Drücke von bis zu 2.000 bar – gereinigt. Insgesamt<br />

entfernten die Arbeiter den alten Beton bis in eine Tiefe von<br />

15 bis 20 cm. Nach der Wiederherstellung wurde die Oberfläche<br />

dann mit OLDODUR ausgekleidet. Diese Beschichtung<br />

besteht aus Polyurethan und soll eine Korrosion des Betons auf<br />

Dauer verhindern. Den bekannten blauen Kunststoff und die<br />

dazugehörige Verfahrenstechnik vertreibt die in Arnsberg ansässige<br />

PSL Handels GmbH. „Bei OLDODUR WS 56 handelt<br />

es sich um eine Zwei-Komponenten-Sprühabdichtung auf Polyurethan-Flüssigharzbasis,<br />

die nach dem Polyadditionsverfahren<br />

aushärtet“, erklärt Hans-Georg Loos, Technischer Leiter<br />

von PSL. „Im Gegensatz zu vergleichbaren, im Markt verfügbaren<br />

Produkten, kann der das Material mit einigen Vorteilen<br />

aufwarten“, ist Loos überzeugt. Dazu zählen eine hohe Beständigkeit<br />

gegenüber Schwefelwasserstoff sowie ausgezeichnete<br />

Hafteigenschaften auf Beton. „Und das selbst dann, wenn<br />

der Rohrwerkstoff nachträglich rückseitig durchfeuchtet wird“,<br />

hebt Loos eine besondere Stärke hervor. Anders als herkömmliche<br />

Polyurethane kann das Produkt auch auf mattfeuchte<br />

Untergründe als Schutzbeschichtung aufgetragen werden. Ein<br />

Umstand, der auch in Emmerich zu einem zügigen Forschritt<br />

der Arbeiten beigetragen hat, da die Spritzbetonoberfläche<br />

in noch relativ feuchtem Zustand beschichtet werden konnte.<br />

Hinzu kommt: OLDODUR ist bereits nach rund 20 Minuten<br />

trocken und begehbar.<br />

Schnell und einfach aufzutragen<br />

Für die Verarbeitung stellt PSL den Verarbeitern vor Ort mobile<br />

Dosieranlagen zur Verfügung. Die Geräte wurden speziell für<br />

die Verarbeitung von OLDODUR konzipiert und sind überaus<br />

einfach zu bedienen. Im Pumpensumpf des Mischwasserpumpwerkes<br />

in Emmerich wurde die Beschichtung nicht wie<br />

üblich in einer Stärke von 2,5 bis 3 mm aufgetragen, sondern<br />

auf besonderen Wunsch des Auftraggebers in einer Stärke<br />

von 4 mm. Innerhalb von nur einer Woche waren diese Arbeiten<br />

beendet. Abschließend wurden die neuen technischen<br />

Bauteile sowie die neuen Pumpen, die in den provisorischen<br />

Pumpwerken schon zum Einsatz kamen, als Ersatz für die alten<br />

Pumpen in das Mischwasserpumpwerk eingebaut.<br />

Der Pumpensumpf ist nun seit vier Jahren in Betrieb – zur<br />

vollsten Zufriedenheit von Betreiber und Auftraggeber. Regelmäßige<br />

Untersuchungen belegen, dass die neue Beschichtung<br />

das Bauwerk gegen die aggressiven Substanzen optimal<br />

schützt. Aufgrund der positiven Erfahrungen hat der Auftraggeber<br />

im Jahr 2008 auch die Zulaufgruppe des Klärwerks mit<br />

OLDODUR beschichtet.<br />

Hervorragende Materialeigenschaften<br />

Im Zuge der Sanierungsmaßnahme wurden die vorhandenen<br />

fast 25 Jahre alten Pumpen im Mischwasserpumpwerk mitsamt<br />

der zu ihr gehörenden elektronischen Steuerung ausgebaut.<br />

Danach wurde der Pumpensumpf zunächst leergepumpt<br />

und mit einem Höchstdruckwasserstrahl – bei dem Verfahren<br />

PSL Handels GmbH<br />

Kronenstraße 5<br />

D-59757 Arnsberg<br />

Telefon: +49 (0) 2932/893870<br />

Telefax: +49 (0) 2932/893871<br />

E-Mail: info@psl-handelsgmbh.de<br />

www.psl-handelsgmbh.de<br />

60 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Produkte<br />

Neuer Abwasserkanal für die Gemeinde Habichtswald<br />

CONNEX-Vorteile überzeugten Bauherrn und Planer<br />

Die Entscheidung für Kunststoffrohre ist für die Gemeinde Habichtswald<br />

ein Novum: Bislang waren in dem zum Landkreis<br />

Kassel gehörenden Gebiet bei Tiefbauarbeiten nämlich ausschließlich<br />

die Werkstoffe Steinzeug und Beton verlegt worden.<br />

Bei der Erneuerung des Abwasserkanals im Ortsteil Ehlen<br />

kommen jetzt jedoch CONNEX-Rohre von Funke zum Einsatz.<br />

Die Vorteile wie das leichte Gewicht dank PVC-U oder die<br />

Wandverstärkung SDR 34 hatten Bauherrn und Planer überzeugt.<br />

Verlegt werden in der Kohlenstraße/Erleweg größere<br />

Nennweiten als bislang: 250 m DN/OD 800, 60 m DN/OD<br />

500 bzw. 630 sowie 250 m DN/OD 400. Auch einige Hausanschlussleitungen<br />

werden erneuert. Der CONNEX-Anschluss<br />

mit integriertem Kugelgelenk erleichtert dabei das Einbinden.<br />

Just in time zur Baustelle: Das im Gegensatz zu anderen Rohrwerkstoffen niedrigere<br />

Gewicht der CONNEX-Kanalrohre macht sich nicht nur bei der Handhabung<br />

und bei der Verlegung sondern auch beim Transport positiv bemerkbar.<br />

Das Verständnis seitens der Bevölkerung und Gewerbetreibenden<br />

ist bei Baumaßnahmen eine wichtige Komponente.<br />

Eine strukturierte Zeitplanung ist deshalb das A und O. So wie<br />

im Ortsteil Ehlen in der Gemeinde Habichtswald. Die Überprüfung<br />

des Kanalnetzes gemäß der Eigenkontrollverordnung<br />

des Landes Hessen hatte hier gezeigt, dass die Kanalisation<br />

für die Nutzungsdauer typische Schäden aufwies. Um eine Erneuerung<br />

der Beton- und Steinzeugrohre führte demnach kein<br />

Weg vorbei. Zusammen mit dem Planungsbüro aqua geo consult<br />

GmbH erstellte die Gemeinde ein einwohnerfreundliches<br />

Baukonzept. „Das Projekt läuft über mehrere Jahre und ist in<br />

verschiedene Abschnitte gegliedert“, erzählt Bürgermeister<br />

Thomas Raue. „Im Ortsteil Ehlen sind insgesamt fünf Bauabschnitte<br />

geplant, die jeweils zwei bis fünf Straßenzüge umfassen.<br />

So halten sich die Beeinträchtigungen in überschaubaren<br />

Grenzen.“<br />

Vorteile überzeugten<br />

Mit dem Ablauf der Tiefbauarbeiten zufrieden: Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Hestermann,<br />

Polier Norbert Röhre, Bürgermeister Thomas Raue, Dipl.-Bauing. Jens<br />

Lüdecke, Dipl.-Ing. Björn Schröder und Dipl.-Ing. Martin Ritting (v. li.).<br />

Derzeit laufen die Arbeiten des zweiten Bauabschnittes in<br />

der Kohlenstraße/Erleweg. Da die bisherige Kanalisation<br />

mit Nennweiten zwischen DN 250 und DN 600 hydraulisch<br />

unterdimensioniert war, wurde aufgestockt. Verbaut werden<br />

Kunststoffrohre in den folgenden Gesamtlängen/Nennweiten:<br />

250 m DN/OD 800, 60 m DN/OD 500 bzw. 630 sowie 250<br />

m DN/OD 400. Im Rahmen der Arbeiten wird zusätzlich ein<br />

rund 30 Jahre alter Kanal aus Falzmuffenrohren der Nennweite<br />

DN 300 wieder aktiviert und für die Regenwasserableitung<br />

durch Kunststoffrohre DN/OD 400 ergänzt. Dass dieses<br />

Material in der Gemeinde Habichtswald zum Einsatz kommt,<br />

ist neu. Bislang hatten die Tiefbauer fast ausschließlich Steinzeug<br />

und Beton verarbeitet. „Wir haben uns im Vorfeld lange<br />

mit der Wahl des passenden Werkstoffs beschäftigt und die<br />

technischen Parameter kritisch unter die Lupe genommen“,<br />

erinnert sich Bauamtsleiter Dipl.-Ing. Björn Schröder. Nach<br />

eingehender Prüfung und im engen Austausch mit Funke-<br />

Fachberater Dipl.-Ing. Martin Ritting fiel die Wahl schließlich<br />

auf CONNEX-Rohre des Kunststoffrohrherstellers aus Hamm-<br />

Uentrop. „Was uns überzeugt hat, ist, dass Funke komplette<br />

Systeme anbietet. Die Rohre und Formstücke verfügen über<br />

eine Wandverstärkung SDR 34/SN 8 und sind somit deutlich<br />

belastbarer als herkömmliche Produkte“, fasst Schröder die<br />

Vorteile zusammen. Ritting fügt hinzu: „Bei Einbautiefen zwischen<br />

0,8 und 6,0 m – in Ehlen sind es 3 m Grabentiefe<br />

– liegt die Belastbarkeit bei SLW 60.“<br />

In zweifacher Hinsicht eine wirtschaftliche Lösung<br />

Das geringe Eigengewicht der Produkte aus PVC-U erweist sich<br />

vor Ort zudem als handfester Vorteil. In den Ortsteilen Dörnberg<br />

und Ehlen wohnen insgesamt rund 5.400 Einwohner in<br />

ca. 2.200 Haushalten. Die Platzverhältnisse sind eng. Bauleiter<br />

Dipl.-Ing. Karsten Brede von der bauausführenden Hermanns<br />

HTI-Bau GmbH & Co. KG: „Mit Blick auf den vorhandenen<br />

Raum haben sich die CONNEX-Rohre doppelt bezahlt<br />

gemacht. Sie sind in zweifacher Hinsicht eine wirtschaftliche<br />

Lösung: Zum einen, weil sie mit kleinerem Gerät zu handhaben<br />

sind und weil wegen des platzsparendes Einbaus weniger<br />

Aushub notwendig ist. Zudem ist die Baulänge von 3,0 m in<br />

geschlossenen Ortschaften sehr gut zu verlegen.“ Erleichtert<br />

wurden die Arbeiten auch durch das im Rohr fest integrierte<br />

2-Komponenten-CI ® -Dichtsystem. Es ist nicht herausnehmbar<br />

und kann deshalb beim Zusammenstecken weder vergessen<br />

noch herausgedrückt werden. „Das CONNEX-CI ® -Dichtsystem<br />

besteht aus einem Dichtbereich und einem gelben Stützring.<br />

Es wirkt durch zwei Dichtflächen. Sie gewährleisten selbst<br />

bei einer Abwinkelung von bis zu 3° eine dauerhafte Dichtigkeit.<br />

Einmal verpresst, erfüllt die Leitung jahrzehntelang seine<br />

Aufgabe ohne Funktionsverluste“, erklärt Funke-Fachberater<br />

62 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Produkte<br />

Ritting. Das einzige, was den Tiefbauern vor Ort die Arbeit<br />

erschwerte, war der schwierige Baugrund, wie Planer Dipl.-<br />

Bauing. Jens Lüdecke von agc-aqua geo consult beschreibt:<br />

„Es handelt sich um tonig-schluffiges Material, das mit vielen<br />

Steinen durchsetzt ist. In Verbindung mit den Schadensbildern<br />

und der streckenweisen Unterdimensionierung des Leitungsnetzes<br />

Grund genug, nicht nur punktuell die Schadensstellen<br />

zu sanieren, sondern in zusammenhängenden Haltungen.“<br />

tenbereich DN/OD 315 das HS ® -Kanalrohrsystem sowie im<br />

größeren Nennweitenbereich CONNEX-Rohre.<br />

Kugelgelenk hält Verbindung flexibel<br />

Gerade bei schwierigem Baugrund kommt es auf robustes<br />

Rohrmaterial an und sind flexible Leitungen von Vorteil.<br />

Hier überzeugt das CONNEX-Kanalrohrsystem ebenfalls: Im<br />

Rahmen der Tiefbaumaßnahme wurden zusätzlich die Hausanschlussleitungen<br />

zum Teil erneuert – dank des CONNEX-<br />

Anschlusses für die Tiefbauer ohne größere Schwierigkeiten.<br />

Polier Norbert Röhre ist von der Praxistauglichkeit des Bauteils<br />

begeistert: „Das Einbinden gelingt einfach und reibungslos.<br />

Das Bauteil besitzt ein integriertes Kugelgelenk. Damit sind<br />

die angeschlossenen Verbindungen in einem Bereich von 0°<br />

bis 11° schwenkbar.“ Nicht nur der Einbau ist dadurch vereinfacht;<br />

auch die Lebensdauer der Rohrleitung profitiert von der<br />

Flexibilität. Denn die Anschlussleitungen sind gelenkig, ohne<br />

dass die Stabilität beeinflusst wird. Damit erfüllt das Produkt<br />

die Anforderungen der ATV-DVWK-A139, wonach Hausanschlussleitungen<br />

so hergestellt und angeschlossen werden<br />

müssen, dass sie Bewegungen aufnehmen können.<br />

Funke Kunststoffe GmbH<br />

Siegenbeckstraße 15<br />

D-59071 Hamm-Uentrop<br />

Telefon: +49 (0) 2388/3071-0<br />

Telefax: +49 (0) 2388/371-550<br />

E-Mail: info@funkegruppe.de<br />

Die RS Technik AG entwickelt und vertreibt grabenlose Rohr- und Kanalisierungstechniken<br />

in einem internationalen Umfeld.<br />

Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir für die Niederlassung in Deutschland<br />

(59192 Bergkamen) mehrere Mitarbeiter in den Bereichen Qualitätssicherung<br />

(3) und Verkauf (8).<br />

Ihre Aufgaben in der Qualitätssicherung:<br />

• Durchführen von Risikoanalysen, Qualitätsbeurteilungen,<br />

Reviews und Freigaben<br />

• Mitarbeit in Entwicklungsprojekten zum Erreichen<br />

vorgegebener Qualitätsziele<br />

• Defi nieren und Überwachen von Qualitätstests<br />

• Analysen bei Schadenfällen und Berichterstellung<br />

• Analysen von Schwachstellen und Umsetzen von<br />

Verbesserungsmassnahmen<br />

• Bearbeitung und Nachführung von Zustandsberichten (inkl. Hydraulik)<br />

• Zusammenarbeit mit technischen Prüfinstituten und Ingenieurbüros<br />

• Erstellung von technischen Unterlagen und Hilfestellung<br />

bei Ausschreibungen<br />

Praxistauglichkeit bewiesen: Das Einbinden mit dem CONNEX-Anschluss verläuft<br />

einfach und reibungslos. Das Bauteil besitzt ein integriertes Kugelgelenk.<br />

Damit sind die angeschlossenen Verbindungen in einem Bereich von 0° bis<br />

11° schwenkbar.<br />

Ob die neuen Hausanschlussleitungen bis auf die jeweiligen<br />

Grundstücke realisiert werden, entscheiden die Einwohner in<br />

Ehlen selbst. In mehreren Bürgerversammlungen hat die Gemeinde<br />

über die Arbeiten informiert. Mit Erfolg, wie Bürgermeister<br />

Raue erzählt: „Die Einwohner haben Sinn und Zweck<br />

der Tiefbaumaßnahmen verstanden und unterstützen das gesamte<br />

Vorhaben.“ Verständnis seitens der Bevölkerung und<br />

– da sind sich die Verantwortlichen vor Ort sicher – die richtige<br />

Entscheidung bei der Wahl des Rohres: Die Tiefbauarbeiten an<br />

der Kanalisation in der Kohlenstraße/Erleweg sind eine runde<br />

Sache. Im Bauamt der Gemeinde kann man sich vorstellen,<br />

auch in Zukunft Kunststoffrohre einzusetzen. Darüber, was in<br />

Frage kommt, hat man sich bereits informiert: im Nennwei-<br />

Ihre Aufgaben im Verkauf:<br />

• Eigenverantwortliche Marktbearbeitung<br />

• Kundenorientierter Verkauf, technische Beratung und Betreuung<br />

unserer Kunden<br />

• Kontinuierliche Erweiterung des Kundenkreises<br />

• Präsenz an internationalen Messen und an Veranstaltungen<br />

in Deutschland<br />

Unsere Anforderungen an die neuen Mitarbeiter:<br />

• abgeschlossenes technisches Studium<br />

• einwandfreie Deutsch- und gute Englisch-Kenntnisse<br />

• Gute EDV-Kenntnisse (MS-Office)<br />

• schnelle Auffassungsgabe, zielorientiertes Arbeiten,<br />

unternehmerisches Denken<br />

• Hoher Qualitätsanspruch<br />

• Teamfähigkeit, Selbstständigkeit und Zuverlässigkeit<br />

• Bereitschaft zu reisen<br />

• gepfl egtes, kompetentes Auftreten<br />

Sind Sie der Meinung, unser Team durch Ihre Qualifi kationen und Ihre<br />

Persönlichkeit bereichern zu können, dann senden Sie bitte Ihre vollständigen<br />

Bewerbungsunterlagen mit aktuellem Foto an den Hauptsitz in der Schweiz.<br />

RS Technik AG • Frau Claudia Baltis<br />

Bachweg 3 • CH 8133 Esslingen • www.rstechnik.com<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 63


Produkte<br />

ABT Roboter «RO 1OOO»<br />

Der zuverlässige Fräsroboter ohne Elektronik<br />

Haben Sie sich auch schon über reparaturanfällige Fräsroboter<br />

geärgert? Vielfach ist die Elektronik oder die Elektrik defekt,<br />

weil Wasser in den Roboter eingedrungen ist. Damit ist jetzt<br />

Schluss! Mit dem Roboter RO 1000 setzen Sie auf Hydraulik<br />

statt Elektronik!<br />

Sämtliche Funktionen wie Drehen, Ein- und Ausfahren des<br />

Werkzeugs, Vor- und Rückschub funktionieren einfach und<br />

präzise über die Hydraulikhebel an der Steuereinheit. Durch<br />

die zur Rohrwand rechtwinklig angeordnete Werkzeugführung<br />

wird genaues Fräsen und saubere Schnitte garantiert. Die Bogengängigkeit<br />

ist durch den Aufbau in mehreren Segmenten<br />

gewährleistet. Bei Öl-Druckverlust begibt sich der Roboter<br />

mechanisch in die Grundstellung und kann daher auch im<br />

Störungsfall sicher aus dem Rohr gezogen werden.<br />

Der wasserbetriebene ABT Doppel-Turbo Fräsmotor sorgt für<br />

höchste Fräsleistung. Der Betrieb ist schon mit 230-V-Hochdruckgeräten<br />

möglich. Noch bessere Leistung wird beim Betrieb<br />

am Spülfahrzeug erzielt.<br />

Da unser Roboter rein mechanisch/hydraulisch aufgebaut ist<br />

und keine Elektronik besitzt, kann die Wartung einfach von Ihrem<br />

Operateur ausgeführt werden. Sie sparen Zeit und Geld.<br />

Der kompakte, mobile ABT Roboter RO 1000 wird einfach<br />

am Hochdruckgerät angeschlossen und Ihre Arbeit kann beginnen.<br />

Einsatz findet dieses System von DN 100-250 und DN 150-<br />

300 (mit optionalem Fahrwagen-System).<br />

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:<br />

www.abt-kanalroboter.ch<br />

Telefon: +41 (0) 55 280 54 54<br />

Druckmesskoffer DMK-703<br />

Dicht oder undicht ? Der Druckmesskoffer DMK-703 gibt uns die Antwort.<br />

In Verbindung mit handels€blichen Absperreinrichtungen und Druckerzeugern ist er in der<br />

Lage, die Dichtheit von Abwasserrohren, Muffen, SchÅchten, KlÅranlagen, Fettabscheidern<br />

sowie ‚l- und Benzinabscheidern jeglicher Dimension zu pr€fen. Die Grundausstattung<br />

erlaubt die Pr€fung von Abwasserrohren, Muffen und SchÅchten mit Luft. Optional ist er f€r<br />

die Pr€fung mit Wasser vorbereitet. Der Druckmesskoffer DMK-703 besitzt ein integriertes<br />

Notebook, welches den Betriebsablauf, die Datenverwaltung und die Protokollerstellung<br />

steuert. Alle f€r den Pr€feinsatz wesentlichen Parameter der gÅngigen Pr€fnormen sind im<br />

Rechner abgespeichert und erleichtern damit die Vorbereitung und Durchf€hrung der<br />

Dichtheitspr€fung. Die verwendete Software wurde ausschlieƒlich f€r dieses GerÅt entwickelt<br />

und ist als jÅhrliches Update kostenlos erhÅltlich. Sein neuartiger Anzeigecontroller hat eine<br />

Aufl„sung von 0,1 mm Wasserverlust. Dadurch lassen sich groƒe WasseroberflÅchen in<br />

kurzer Zeit mit hoher Genauigkeit messen. Auch f€r die …berpr€fung von in Betrieb<br />

befindlichen Hausanschl€ssen nach † 61a Landeswassergesetz NRW ist der Druckmesskoffer<br />

DMK-703 durch sein Programm zur Rohrsystempr€fung bestens geeignet. Die Firma HÅrke<br />

aus Remscheid hat daf€r ein spezielles Hausanschlusspr€fset bis DN 250 bereitgestellt. Die<br />

bei vielen Auftraggebern erforderliche Sachkunde k„nnen Sie in einem zweitÅgigen Grundkurs<br />

mit abschlieƒender Pr€fung erwerben. Der Druckmesskoffer DMK-703 ist nach den Vorgaben<br />

der LGA W€rzburg zertifiziert. Zertifizierungsnummer 53 61 303 - 01<br />

Weitere Produktinformationen:<br />

Unser digitales Messsystem KSS01 f€r die Pr€fung von Abscheideranlagen nach DIN 1999-100<br />

und DIN 4<strong>04</strong>0-100 wurde von der LGA W€rzburg mit einer Genauigkeit von 0.1 mm zertifiziert<br />

und kann in Verbindung mit einem handels€blichen PC €ber die USB-Schnittstelle<br />

betrieben<br />

werden. Zertifizierungsnummer 73 81 405 - 01<br />

Der Verkauf und die Betreuung erfolgt €ber Ihre KaRo-Vertretungen vor Ort oder €ber die Firma GeHa-Tech Deutschlandweit.<br />

Weitere Infos unter der Internetadresse : http://www.sicom-systems.de<br />

64 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Recht so?<br />

Fortsetzung<br />

Arbeitgeberfalle Arbeitsrecht<br />

bb) Kündigungsgründe im Anwendungsbereich des<br />

KSchG<br />

Wie bereits im letzten Teil dieses Beitrags dargestellt wurde,<br />

führt die Anwendbarkeit der Regelungen über den Kündigungsschutz<br />

dazu, dass auch eine ordentliche Kündigung des<br />

Arbeitsverhältnisses durch den Arbeitgeber eines Kündigungsgrundes<br />

bedarf. Auch wurde bereits darauf hingewiesen, dass<br />

das Gesetz insoweit zwischen einer personenbedingten, verhaltensbedingten<br />

und betriebsbedingte Kündigung differenziert,<br />

vgl. § 1 Abs. 2 S. 1 KSchG. Ausgehend davon gibt es also<br />

letztlich zwei Gruppen von Kündigungen, nämlich diejenigen,<br />

die in der Sphäre des Arbeitnehmers ihre Ursache haben (personen-<br />

und verhaltensbedingte Kündigungen) und diejenigen<br />

Kündigungen, die ihre Ursache in der Sphäre des Arbeitgebers<br />

haben (betriebsbedingte Kündigungen). Ausgehend von<br />

diesem unterschiedlichen Ursprung des Kündigungsgrundes,<br />

sind auch die Voraussetzungen in den beiden Fallgruppen zu<br />

unterscheiden.<br />

(1) Kündigungsgründe aus der Sphäre des Arbeitnehmers<br />

Kündigungsgründe aus der Sphäre des Arbeitnehmers können<br />

zu einer personen- oder verhaltensbedingten Kündigung des<br />

Arbeitgebers führen. Beide Gruppen von Kündigungsgründen<br />

müssen gegeneinander abgegrenzt werden. In beiden Fallgruppen<br />

ist allerdings zu beachten, dass gegebenenfalls auf<br />

entsprechende Gründe nicht sogleich mit einer Kündigung<br />

durch den Arbeitgeber reagiert werden kann. Vielfach erfordert<br />

eine Kündigung nämlich eine vorherige Abmahnung des<br />

Arbeitnehmers wegen eines vergleichbaren Vorkommnisses.<br />

(a) personenbedingte Kündigung<br />

Genießt ein Mitarbeiter Kündigungsschutz nach dem Kündigungsschutzgesetz<br />

kann eine Kündigung aus personenbedingten<br />

Gründen erfolgen. Wie sich bereits aus der Bezeichnung<br />

ergibt, müssen in diesem Falle Gründe in der Person<br />

des Arbeitnehmers vorliegen beziehungsweise eingetreten<br />

sein, die dazu führen, dass der Arbeitnehmer für eine Weiterbeschäftigung<br />

nicht geeignet erscheint. Die Gründe dafür<br />

können vielfältig sein.<br />

In Betracht kommen beispielsweise dauerhafte körperliche<br />

Einschränkungen aufgrund von Verletzungen oder Erkrankungen<br />

des Arbeitnehmers. Insoweit ist nicht entscheidend, ob<br />

diese durch oder während der Arbeit eingetreten sind. Maßgeblich<br />

ist allein, dass infolge der Erkrankung oder Verletzung<br />

der Arbeitnehmer (dauerhaft) nicht mehr die körperlichen<br />

(oder auch die seelischen) Voraussetzungen erfüllt, die an ihn<br />

gestellt werden. Zu denken ist beispielsweise an körperliche<br />

Einschränkungen aufgrund von Arbeitsunfällen, aber auch<br />

von Unfällen in der Freizeit, beispielsweise Sportverletzungen.<br />

Als Erkrankungen seien beispielsweise Bandscheiben- beziehungsweise<br />

Rückenleiden genannt, die dazu führen können,<br />

das der Arbeitnehmer nicht mehr in der Lage ist, bestimmte<br />

körperlich anspruchsvolle Tätigkeiten auszuführen.<br />

Wenn dies auch weniger häufig vorkommen dürfte, können<br />

auch seelische Erkrankungen dazu führen, dass der Arbeitnehmer<br />

für eine Weiterbeschäftigung ungeeignet erscheint. Das<br />

Thema Depressionen, das derzeit in aller Munde ist, sei hier<br />

nur beispielsweise erwähnt.<br />

Eine in Praxis häufig auftretende Konstellation sind Mitarbeiter<br />

mit „Alkoholproblemen“. Entschließt sich der Arbeitgeber,<br />

einem Mitarbeiter wegen dieser Probleme zu kündigen, kann<br />

sich bereits die Einordnung in die Systematik der Kündigungsgründe<br />

als schwierig erweisen. In Betracht kommt, dass es<br />

sich insoweit um einen verhaltensbedingten Grund handelt,<br />

es kann sich aber auch um einen personenbedingten Grund<br />

handeln. Es ist heutzutage anerkannt, dass „Alkoholsucht“<br />

eine Krankheit darstellt. Ist der Mitarbeiter in diesem Sinne<br />

alkoholabhängig (entsprechendes würde natürlich bei einem<br />

drogenabhängigen Mitarbeiter gelten) ist dies ein personenbedingter<br />

Grund, auf den eine Kündigung gegebenenfalls<br />

gestützt werden kann.<br />

Legt demgegenüber der Arbeitnehmer lediglich ein „undiszipliniertes“<br />

Trinkverhalten an den Tag, das heißt, kommt er<br />

beispielsweise nach durchzechter Nacht alkoholisiert an seinen<br />

Arbeitsplatz oder verstößt gegen ein betriebliches Verbot,<br />

während der Arbeitszeit Alkohol zu trinken, stellt dies einen<br />

verhaltensbedingten Grund dar. In solchen Fällen kann nämlich<br />

grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass es sich<br />

um für den Arbeitnehmer steuerbares Verhalten handelt, was<br />

bei einem tatsächlich Alkoholkranken gerade nicht mehr der<br />

Fall ist.<br />

Desweiteren hat für die Praxis die Frage Bedeutung, ob beziehungsweise<br />

unter welchen Voraussetzungen häufige (krankheitsbedingte)<br />

Fehlzeiten des Arbeitnehmers eine personenbedingte<br />

Kündigung rechtfertigen können. War der Arbeitnehmer<br />

tatsächlich wiederholt und über längere Zeiträume erkrankt,<br />

kommt gegebenenfalls eine personenbedingte Kündigung in<br />

Betracht. (Anderes hat selbstverständlich dann zu gelten, wenn<br />

den häufigen Fehlzeiten tatsächlich gar keine Erkrankungen zu<br />

Grunde liegen, sondern der Arbeitnehmer nur „krank feiert“.<br />

Dann allerdings wäre eine verhaltensbedingte Kündigung in<br />

Betracht zu ziehen, siehe dazu sogleich.)<br />

Anknüpfungspunkt für eine Kündigung können in solchen<br />

Fällen häufiger Erkrankung die finanziellen Auswirkungen im<br />

Hinblick auf die Verpflichtung des Arbeitgebers zur Entgeltfortzahlung<br />

sein. Insoweit ist aber stets zu beachten, dass nur<br />

die Fehlzeiten hinsichtlich der jeweiligen Erkrankung bis einschließlich<br />

der sechsten Krankheitswoche relevant sein können,<br />

weil danach ja die Verpflichtung des Arbeitgebers zur<br />

Entgeltfortzahlung entfällt. Neben erheblichen Fehlzeiten ist in<br />

solchen Fällen auch eine begründete und belegte negative<br />

Zukunftsprognose erforderlich. D. h., es muss davon auszugehen<br />

sein, dass es auch in Zukunft zu häufigen krankheitsbedingten<br />

Fehlzeiten kommen wird.<br />

Es müssen aber nicht zwingend Erkrankungen oder Verletzungen<br />

sein, die einen Arbeitnehmer für die Weiterbeschäftigung als<br />

ungeeignet erscheinen lassen. Vielmehr kann auch der (dauerhafte<br />

oder über einen längeren Zeitraum andauernde) Verlust<br />

einer für die Erfüllung der Anforderungen des Arbeitsplatzes<br />

erforderlichen Qualifikation die Eignung entfallen lassen. Zu<br />

denken ist beispielsweise an den Verlust der Fahrerlaubnis bei<br />

einem als Kraftfahrer beschäftigten Mitarbeiter.<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 65


Recht so?<br />

(b) verhaltensbedingte Kündigung<br />

Fast noch mannigfaltiger sind die Konstellationen, in denen<br />

eine verhaltensbedingte Kündigung in Betracht kommt. Allgemein<br />

formuliert ist dies bei den Gründen der Fall, die den Mitarbeiter<br />

für eine Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses aufgrund<br />

seines Verhaltens ungeeignet erscheinen lassen und eine Weiterbeschäftigung<br />

für den Arbeitgeber aus solchen Gründen<br />

also unzumutbar ist. Die Kündigung stellt in diesen Fällen keine<br />

Sanktion dar, der Arbeitgeber schützt sich durch sie nur vor<br />

weiterem Fehlverhalten.<br />

Als Beispiele für solche Gründe seien genannt der unsachgemäße<br />

Umgang mit Gerätschaften und Arbeitsmitteln entgegen<br />

den Arbeitsanweisungen oder sonstigen Vorgaben. Auch die<br />

Nichteinhaltung von Vorschriften des Arbeitsschutzes und der<br />

Arbeitssicherheit gehören hierher. Aber auch darüber hinaus<br />

kommt eine verhaltensbedingte Kündigung stets, wenn auch<br />

als letztes Mittel, dann in Betracht, wenn der Arbeitnehmer<br />

sich den Vorgaben des Arbeitgebers wiedersetzt. Dies gilt gleichermaßen,<br />

egal ob es sich um einzelne Anordnungen oder<br />

um generelle Vorgaben, beispielsweise in Form von allgemeinen<br />

Arbeitsanweisungen, handelt.<br />

Eine weitere wichtige Fallgruppe sind hier Verfehlungen des<br />

Arbeitnehmers gegenüber dem Arbeitgeber oder seinen Kollegen.<br />

Genannt seien hier Tätlichkeiten bis hin zu körperlichen<br />

Auseinandersetzungen, aber auch verbale Entgleisungen, wie<br />

beispielsweise Verunglimpfungen, Beleidigungen etc. Entsprechendes<br />

gilt auch bei Diebstahl, Unterschlagung, Betrug und<br />

Untreue des Arbeitnehmers.<br />

Nicht weniger wichtig in der Praxis sind die Fälle, in denen<br />

sich der Arbeitnehmer selbst „beurlaubt“ oder „krank feiert“.<br />

Dabei stellt sich im letztgenannten Fall vor allen Dingen das<br />

Problem der Beweisbarkeit für den Arbeitgeber. Leider zeigt<br />

die tägliche Praxis, dass Arbeitnehmer selbst bei „angekündigten“<br />

Erkrankungen, nicht selten zur Überraschung des Arbeitgebers,<br />

in der Lage sind, ein ärztliches Attest vorzulegen, das<br />

ihnen ihre Erkrankung bescheinigt. Dann ist es dem Arbeitgeber<br />

faktisch fast unmöglich, noch den Beweis anzutreten, dass<br />

der Arbeitnehmer tatsächlich nicht erkrankt ist. Die Gerichte<br />

legen jedenfalls dem ärztlichen Attest einen erheblichen Beweiswert<br />

bei, der durch den Arbeitgeber kaum zu erschüttern<br />

sein wird. Daher kann es sich in Fällen, in denen der Arbeitgeber<br />

den Verdacht hat, dass der Arbeitnehmer tatsächlich<br />

nicht erkrankt ist, empfehlen, noch während der „krankheitsbedingten<br />

Fehlzeit“ den medizinischen Dienst der Krankenkassen<br />

einzuschalten. Dieser wird dem Verdacht nachgehen und<br />

eigene Ermittlungen anstellen. Der medizinische Dienst hat ein<br />

Interesse daran, solche Fälle aufzudecken, kostet doch jede<br />

„Erkrankung“ die Kassen Geld.<br />

(c) Abmahnung als Kündigungsvoraussetzung<br />

Bei einer Kündigung aus Gründen, die ihre Ursache in der<br />

Sphäre des Arbeitnehmers haben, ist zu beachten, dass eine<br />

Kündigung grundsätzlich nur als so genannte „ultima ratio“,<br />

also als „(der Weisheit) letzter Schluss“ in Betracht kommt. Dies<br />

kann dazu führen, dass der Arbeitgeber nicht berechtigt ist,<br />

bereits das erste Vorkommnis oder die erste Verfehlung zum<br />

Anlass zu nehmen, das Arbeitsverhältnis durch Kündigung zu<br />

beenden. Er muss vielmehr gegebenenfalls durch (eine oder<br />

mehrere) Abmahnung(en) dem Arbeitnehmer zuvor erfolglos<br />

die Gelegenheit gegeben haben, dafür zu sorgen, dass solche<br />

beziehungsweise entsprechende Vorkommnisse oder Verfehlungen<br />

sich nicht wiederholen.<br />

Etwas vereinfacht ausgedrückt wird man sagen können, dass<br />

dann, wenn die Anlässe, die als Kündigungsgrund dienen<br />

sollen, vom Arbeitnehmer beherrschbar oder beeinflussbar<br />

sind, eine Kündigung ohne vorherige Abmahnung(en) rechtlich<br />

in aller Regel nicht zulässig sein wird. Daher spielt das<br />

Erfordernis vorheriger Abmahnung(en) vor allem im Bereich<br />

verhaltensbedingter Kündigungen eine Rolle. Auch bestimmte<br />

Fallgruppen, die den Grund für eine personenbedingte Kündigung<br />

liefern können, sind aber in dem Sinne vom Arbeitnehmer<br />

beeinflussbar, dass eine Kündigung grundsätzlich eine<br />

Abmahnung voraussetzt. Dies ist etwa dann denkbar, wenn<br />

die (bestehenden) Gründe in der Person des Arbeitnehmers<br />

durch diesen beziehungsweise mit dessen Mitwirkung beseitigt<br />

werden könnten. Gedacht sei in diesem Zusammenhang beispielsweise<br />

an behandelbare Erkrankungen in Fällen, in denen<br />

der Arbeitnehmer sich keiner Behandlung unterzieht. Dies<br />

kann beispielsweise in der oben genannten Konstellation der<br />

Alkoholerkrankung des Mitarbeiters der Fall sein.<br />

Leider kann keine allgemein gültige Regelung dazu aufgestellt<br />

werden, wann eine Kündigung nur nach vorheriger Abmahnung<br />

erforderlich ist und ob eine Abmahnung ausreicht oder<br />

gegebenenfalls sogar mehrere erfolglose Abmahnungen der<br />

Kündigung vorausgegangen sein müssen. Allgemein kann<br />

festgehalten werden, dass je schwerer die Vorkommnisse oder<br />

Verfehlungen sind, die zum Anlass für die Kündigung genommen<br />

werden, umso geringer die Anforderungen in Bezug auf<br />

das Thema Abmahnung sind; gegebenenfalls ist eine solche<br />

dann sogar entbehrlich. Umgekehrt kann in Fällen, in denen<br />

das Gewicht des einzelnen Anlasses nicht erheblich ist, sich<br />

solche Vorkommnisse oder Verfehlungen aber häufen und<br />

Ausdruck des Ungehorsams und der Disziplinlosigkeit des Arbeitnehmers<br />

sind, erforderlich sein, zunächst mehrere erfolglose<br />

Abmahnungen auszusprechen, bevor dann eine Kündigung<br />

erfolgen kann.<br />

Weiterhin kann zum Thema Abmahnung festgehalten werden,<br />

dass das Vorkommnis, welches Anlass für die Abmahnung war<br />

und dasjenige, welches später zum Anlass für die Kündigung<br />

genommen werden soll, nicht unbedingt identisch sein müssen.<br />

Dies gilt etwa dann, wenn der Arbeitnehmer immer wieder<br />

gegen – allerdings jeweils unterschiedliche – Anweisungen<br />

des Arbeitgebers verstoßen hat und deswegen abgemahnt<br />

worden ist. Auch in einem solchen Fall konnten die Abmahnungen<br />

die ihnen zugedachte Warnfunktion erfüllen, nämlich<br />

Arbeitnehmer anzuhalten, künftig die Arbeitsanweisungen des<br />

Arbeitgebers strikt zu befolgen, so dass sie für die spätere Kündigung<br />

„verwertbar“ sind.<br />

Allerdings ist zu beachten, dass frühere Abmahnungen nicht<br />

unbegrenzt lange zur Begründung einer späteren Kündigung<br />

herangezogen werden können. Im Laufe der Zeit verlieren diese<br />

nämlich ihre „Warnfunktion“, indem sie schlicht und einfach<br />

dem Arbeitnehmer nicht mehr präsent, also in Erinnerung<br />

sind.<br />

Darauf hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang auch noch-<br />

66 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Recht so?<br />

mals, dass Vorkommnisse, die durch den Arbeitgeber noch<br />

nicht einmal zum Anlass für eine Abmahnung genommen worden<br />

sind, grundsätzlich auch zur Begründung der Kündigung<br />

praktisch nicht verwertbar sein werden. Bei einer Abmahnung<br />

ist im Übrigen darauf zu achten, dass diese auch die geforderten<br />

(Mindest)Inhalte aufweist. Zu den Anforderungen an<br />

eine rechtlich belastbare, das heißt vor Gericht standhaltende<br />

Abmahnung sei auf Teil eins dieses Beitrages verwiesen.<br />

(d) Vorrang der Änderungskündigung<br />

Wie bereits erwähnt wurde, ist eine Kündigung zum Zwecke<br />

der Beendigung des Arbeitsverhältnisses nur als äußerstes Mittel<br />

zulässig. Dies hat zur Folge, dass der Arbeitgeber gegebenenfalls,<br />

bevor er eine Beendigungskündigung ausspricht,<br />

zunächst einmal prüfen muss, ob er den Arbeitnehmer nicht<br />

anderweitig im Betrieb beschäftigen kann. Dies spielt bei betriebsbedingten<br />

Kündigungen eine Rolle, dazu noch später,<br />

aber auch bei Kündigungen, die ihre Ursache in der Sphäre<br />

des Arbeitnehmers haben. In Fällen nämlich, in denen „Mängel“<br />

in der Person des Arbeitnehmers den Grund für die Kündigung<br />

liefern, beispielsweise in Form von körperlichen Einschränkungen<br />

infolge von Unfällen oder Erkrankungen, kann<br />

es durchaus möglich sein, dass der Arbeitnehmer in anderer<br />

Position im Unternehmen noch sinnvoll einsetzbar ist. Dann<br />

ist der Arbeitgeber grundsätzlich gehalten, ihm diese Position<br />

anzubieten. Er kann sich hierzu des Mittels einer so genannten<br />

Änderungskündigung bedienen. Diese Änderungskündigung<br />

bedarf im Anwendungsbereich des Kündigungsschutzgesetzes<br />

ebenso wie eine Kündigung mit dem Ziel der Beendigung<br />

des Arbeitsverhältnisses eines Kündigungsgrundes im<br />

bereits dargestellten Sinne. Der Arbeitnehmer hat dann zwei<br />

Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Entweder er akzeptiert<br />

die Änderungskündigung. Dann hat dies zur Folge, dass das<br />

Arbeitsverhältnis zu den geänderten Konditionen fortbesteht.<br />

Oder er akzeptiert die Änderung nicht. Dann wird aus der Änderungskündigung<br />

eine so genannte Beendigungskündigung,<br />

das heißt eine ganz „normale“ Kündigung, gerichtet auf Beendigung<br />

des Arbeitsverhältnisses.<br />

Beitrag wird fortgesetzt.<br />

Rechtsanwalt Kai A. Hannich<br />

Kanststraße 2<br />

D-97074 Würzburg<br />

Telefon: +49 (0) 931/2050680<br />

Telefax: +49 (0) 931/2050689<br />

E-Mail: info@ra-hannich.de<br />

www.ra-hannich.de<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 67


Recht so?<br />

Geschäftsführerhaftung<br />

Einleitung<br />

Der Geschäftsführer ist für die Ausrichtung und den Kurs der<br />

Gesellschaft verantwortlich. In gleichem Maße wie er für die<br />

interne Unternehmensführung und die Mitprägung des Bildes<br />

des Unternehmens in der Öffentlichkeit in der Verantwortung<br />

steht, ist er bei seinem Handeln vielfältigen Haftungsrisiken<br />

ausgesetzt. So kann er bei Verletzung seiner Pflichten unter<br />

Umständen von den Gesellschaftern einer GmbH, von Behörden<br />

oder sonstigen Dritten in Anspruch genommen werden.<br />

Der Geschäftsführer sollte daher wissen, welche Verpflichtungen<br />

ihn treffen und wie er ihnen nachkommen kann. Nur<br />

durch die Kenntnis dieses grundsätzlichen Pflichtenkreises<br />

sind umsichtiges, vorausschauendes Handeln und eine planmäßige<br />

Unternehmensführung möglich. Gleichzeitig können<br />

durch die Beachtung dieser Regeln Fehler vermieden und kostenintensive<br />

Haftungsfälle ausgeschlossen bzw. auf ein Mindestmaß<br />

reduziert werden.<br />

Sicherlich birgt auch das Umweltrecht für die Geschäftsführung<br />

mit den Strafvorschriften der §§ 324 ff StGB große Risiken<br />

für die betriebliche Praxis. Gerade solche Unternehmen,<br />

die engen Bezug zum Umweltrecht haben, müssen insbesondere<br />

auch die zu wahrenden Zuverlässigkeitskriterien verschiedener<br />

umweltbezogener Gesetze im Auge halten. Sowohl<br />

Rechtsprechung wie auch diverse Vollzugshilfen aus dem exekutiven<br />

Apparat erweitern jedoch die Beurteilungsgrundlage<br />

der Zuverlässigkeit auch auf andere, nicht umweltbezogene<br />

Delikte. So eröffnen sich in der Praxis vielfach Risiken, die<br />

allgemeineren Deliktsgruppen, beispielsweise Betrug, Insolvenzverschleppung,<br />

Steuerhinterziehung oder -verkürzung zuzuordnen<br />

sind. Die folgenden Ausführungen berücksichtigen<br />

dieses Spektrum.<br />

I. Die Pflichten des Geschäftsführers<br />

Der Geschäftsführer ist dasjenige Organ einer Gesellschaft,<br />

dem die Führung der Geschäfte obliegt. Nach § 43 Abs. 1<br />

GmbHG hat der Geschäftsführer bei der Erfüllung dieser<br />

Pflicht „die Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmanns anzuwenden“.<br />

Das GmbH-Gesetz regelt stellenweise zwar einzelne<br />

Ausprägungen dieser Pflicht, eine abschließende Regelung<br />

fehlt jedoch.<br />

Zum einen treffen den Geschäftsführer Sorgfaltspflichten<br />

gegenüber der Gesellschaft. Diese erschöpfen sich zu einem<br />

großen Teil darin, bei rechtsgeschäftlichem Handeln die finanzielle<br />

Interessenslage der Gesellschaft zu beachten. In diesem<br />

Zusammenhang war der Bundesgerichtshof beispielsweise im<br />

Jahre 2008 mit der Frage befasst, wie es mit Blick auf die<br />

Sorgfaltspflichten eines Geschäftsführers zu bewerten ist, wenn<br />

dieser den Preis für einen Auftrag zu niedrig kalkuliert. Der<br />

Bundesgerichtshof hat die Frage dahingehend beantwortet,<br />

dass grundsätzlich die klagende Gesellschaft die Darlegungsund<br />

Beweislast dafür trifft, dass und inwieweit ihr durch ein<br />

möglicherweise pflichtwidriges Verhalten des Geschäftsführers<br />

ein Schaden entstanden ist. Im Gegenzug muss der beklagte<br />

Geschäftsführer aber beweisen, dass er bei der Parteivereinbarung<br />

die Sorgfalt eines ordentlichen und gewissenhaften<br />

Geschäftsleiters angewandt hat, der Preis folglich nicht für ihn<br />

erkennbar zu niedrig kalkuliert wurde.<br />

Zum anderen trifft den Geschäftsführer die Überwachungspflicht<br />

(compliance) gegenüber den Geschäftsleiterkollegen<br />

bei organinterner Arbeitsteilung und den nachgeordneten<br />

Unternehmensebenen. Die letztgenannte (vertikale) Überwachungspflicht<br />

verlangt von jedem Geschäftsführer, dass er in<br />

seinem Verantwortungsbereich für ein gesetzestreues Verhalten<br />

seiner Untergebenen sorgt. Dies regelt übrigens auch der<br />

für deutsche börsennotierte Gesellschaften geltende deutsche<br />

Corporate-Governance-Kodex. Unter Ziffer 4.1.3 wird ausdrücklich<br />

hervorgehoben, dass der Vorstand für die Einhaltung<br />

der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen<br />

Richtlinien zu sorgen und auf deren Beachtung durch die<br />

Konzernunternehmen hinzuwirken hat.<br />

Als Organ der Gesellschaft ist der Geschäftsführer der Gesellschaft<br />

gegenüber dazu verpflichtet, in allen Angelegenheiten,<br />

die das Interesse der Gesellschaft berühren, allein deren Wohl<br />

und Wehe und nicht seinen eigenen Nutzen oder den Vorteil<br />

anderer im Auge zu haben. Der Geschäftsführer verletzt seine<br />

Treuepflicht nicht nur bei einem „Griff in die Kasse“, sondern<br />

nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs auch dann,<br />

wenn er darauf hinwirkt, sich eine ihm nach dem Anstellungsvertrag<br />

nicht zustehende Vergütung von der Gesellschaft anweisen<br />

zu lassen, vgl. BGH, NZG 2008, 103.<br />

Zentrale Pflicht des Geschäftsführers ist die Legalitätspflicht.<br />

Die Gesetzestreue steht gleichsam an der Spitze der ihm obliegenden<br />

Pflichten. Einen Verstoß gegen seine Legalitätspflicht<br />

begeht etwa derjenige Geschäftführer, der die Zuständigkeit<br />

der Gesellschafterversammlung (§ 46 GmbHG) und somit<br />

die Wahrung der innergesellschaftlichen Kompetenzverteilung<br />

missachtet (interne Legalitätspflicht). Gleiches gilt, wenn<br />

er durch Einrichtung verdeckter Kassen dem Unternehmen<br />

erhebliche Vermögenswerte entzieht. Letzteres führt zu einer<br />

Strafbarkeit wegen Untreue im Sinne des § 266 Abs. 1 StGB.<br />

Daran ändert auch die wohlgemeinte Absicht nichts, diese<br />

Geldmittel bei späterer Gelegenheit im Interesse des Unternehmens<br />

einzusetzen. Eine Theorie des effizienten Gesetzesbruchs<br />

(„efficient breach of law“) gibt es nicht.<br />

II. Die zivilrechtliche Haftung des Geschäftsführers<br />

Der Geschäftsführer haftet grundsätzlich nur der Gesellschaft<br />

gegenüber, d. h. von Gläubigern der Gesellschaft kann er<br />

grundsätzlich nicht in Anspruch genommen werden. Gläubiger<br />

müssen sich deshalb an die Gesellschaft halten.<br />

Dennoch gibt es Ausnahmen von diesem Grundsatz:<br />

• Begeht der Geschäftsführer im Zusammenhang mit seiner<br />

dienstlichen Tätigkeit, etwa bei Abschluss eines Vertrages<br />

mit einem Dritten, eine Straftat, aus der diesem Dritten ein<br />

Schaden entsteht, so kann sich dieser Dritte nicht nur an die<br />

Gesellschaft halten, sondern zusätzlich den Geschäftsführer<br />

zivilrechtlich in Anspruch nehmen. Zu denken ist etwa<br />

an Fälle, in denen der Geschäftsführer im Namen der Gesellschaft<br />

einem Handwerker einen Auftrag erteilt, obwohl<br />

er erhebliche Zweifel daran hat, dass die Gesellschaft die<br />

Rechnung begleichen kann. Der Geschäftsführer begeht in<br />

diesem Fall einen Eingehungsbetrug und setzt sich einem<br />

zivilrechtlichen Schadensersatzanspruch aus § 823<br />

Abs. 2 BGB aus. Der Handwerker kann nun zwar grund-<br />

68 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Recht so?<br />

sätzlich die Gesellschaft auf Erfüllung des Vertrages bzw.<br />

auf Schadensersatz in Anspruch nehmen. Da diese ab unter<br />

Umständen nicht mehr zahlungsfähig ist, wird es sich aus<br />

sicht des Handwerkers empfehlen, zusätzlich den Geschäftsführer<br />

zu verklagen und Gesellschaft und Geschäftsführer<br />

als Gesamtschuldner in Anspruch zu nehmen. Es empfiehlt<br />

sich daher in Krisenzeiten nur die notwendigsten Aufträge zu<br />

erteilen und im Vorfeld abzuklären, ob die Behebung etwa<br />

von Gebäudeschäden durch den Hand-werker beispielsweise<br />

durch eine Bauwesenversicherung mit abgedeckt ist.<br />

Eine etwaige Deckungszusage durch die Versicherung sollte<br />

nicht nur mündlich eingeholt, sondern schriftlich dokumentiert<br />

werden.<br />

• Nach den neu eingeführten §§ 64 Satz 3 GmbHG, 92<br />

Abs. 2 Satz 3 AktG ist der Geschäftsführer neuerdings der<br />

Gesellschaft zum Ersatz von Zahlungen an die Gesellschafter<br />

verpflichtet, soweit diese zur Zahlungsunfähigkeit der<br />

Gesellschaft führen mussten. Diese neue Insolvenzverursachungshaftung<br />

ist im Zuge des im vergangenen Jahr in<br />

Kraft getretenen Gesetzes zur Modernisierung des GmbH-<br />

Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen (MoMiG)<br />

eingeführt worden. Hierdurch kommt zum Ausdruck, dass<br />

der Gesetzgeber den Geschäftsführer als Wächter über die<br />

Liquidität der Gesellschaft ansieht und ihn entsprechend in<br />

die Pflicht nimmt. Er wird in solchen Fällen als Anstifter oder<br />

Gehilfe einer existenzbedrohenden Vermögensverschiebung<br />

zur Verantwortung gezogen. Es wird daher also stets<br />

zu beachten sein, ob und in welchem Umfang Zahlungen<br />

an die Gesellschafter erfolgen sollen und ob diese unter<br />

Umständen zur Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaft führen<br />

können. Hier sollte gerade in Krisenzeiten anwaltlicher Rat<br />

eingeholt werden.<br />

• Zu beachten ist, dass eine zivilrechtliche Haftung des Geschäftsführers<br />

bereits dann in Betracht kommt, wenn zwar die<br />

Satzung der GmbH formwirksam beschlossen, die GmbH<br />

aber noch nicht ins Handelsregister eingetragen wurde. In<br />

dieser Gründungsphase steht primär die so genannte Handelndenhaftung<br />

nach § 11 Abs. 2 GmbHG im Vordergrund.<br />

Da in der Regel lediglich der Geschäftsführer in dieser<br />

Phase nach Außen hin in Erscheinung tritt, ist auch nur<br />

er von ihr betroffen. Er haftet dabei den Gläubigern akkzessorisch,<br />

d. h. abhängig von der rechtsgeschäftlich begründeten<br />

Verpflichtung der Vorgesellschaft. Der Geschäftsführer<br />

ist daher bereits in der Phase der Vor-GmbH gehalten, zu<br />

überlegen, ob und inwieweit er rechtsgeschäftlich tätig wird.<br />

Notfalls kann er für in dieser Phase begründete Verbindlichkeiten<br />

selbst in Anspruch genommen werden. Die Haftung<br />

des Geschäftsführers während der Gründungsphase hat<br />

Sicherungsfunktion für die Gläubiger, da der Geschäftsführer<br />

zwar im Namen und für die Rechnung einer bereits<br />

gegründeten aber mangels Eintragung noch nicht existenten<br />

Gesellschaft handelt. Die Handelndenhaftung beginnt mit<br />

Abschluss des notariell beurkundeten Gesellschaftsvertrags<br />

und erlischt mit Eintragung der GmbH ins Handelsregister.<br />

• Auch Personen die nicht selbst Geschäftsführer einer Gesellschaft<br />

sind, aber wesentlich auf die Geschäftsführung<br />

Einfluss nehmen (sog. faktische Geschäftsführer) können<br />

sich haftbar machen. Hierunter fallen beispielsweise Gesellschafter,<br />

Beiratsvorsitzende oder sonstige Dritte, sofern von<br />

ihnen eine wesentliche Einflussnahme auf die Geschäftsführung<br />

ausgeht. Handelt diese Person rein faktisch wie<br />

ein Geschäftsführer, so muss sie sich unter Umständen wie<br />

ein Organmitglied verantworten. Es droht dann neben der<br />

persönlichen Inanspruchnahme auch eine strafrechtliche<br />

Verantwortlichkeit, etwa wenn der faktische Geschäftsführer<br />

sich einer Insolvenzverschleppung schuldig macht.<br />

Allerdings muss die Einflussnahme des faktischen Geschäftsführers<br />

auch tatsächlich Außenwirkung entfaltet haben. Der<br />

Bundesgerichtshof hat hierzu ausgeführt, dass der Betroffene<br />

die Geschicke der Gesellschaft durch eigenes Handeln<br />

im Außenverhältnis, das die Tätigkeit des Geschäftsführers<br />

nachhaltig prägt, maßgeblich in die Hand genommen haben<br />

muss. Gemeint sind etwa Fälle, in denen der faktische<br />

Geschäfts-führer aus Konten der GmbH „per Hand“ eine<br />

Abbuchung vornimmt. Eine rein interne Einflussnahme wie<br />

beispielsweise durch Festlegung von Genehmigungsvorbehalten<br />

oder von Berichtspflichten begründet hingegen keine<br />

Haftung des Dritten als faktischer Geschäftsführer.<br />

Für den Geschäftsführer existieren jedoch folgende Verteidigungsmöglichkeiten:<br />

• Geschäftsleiterermessen und sorgfältige Entscheidungsvorbereitung:<br />

Der Bundesgerichtshof nimmt eine Haftungspriviligierung<br />

eines Geschäftsführers einer GmbH dann an, wenn das vom<br />

Geschäftsführer ausgeübte unternehmerische Ermessen auf<br />

einer sorgfältigen Ermittlung der Entscheidungsgrundlagen<br />

beruht. Dies erfordere, dass der Geschäftsführer in der konkreten<br />

Entscheidungssituation alle verfügbaren Informationsquellen<br />

tatsächlicher und rechtlicher Art ausschöpft und auf<br />

dieser Grundlage die Vor- und Nachteile der bestehenden<br />

Handlungsoptionen sorgfältig abschätzt und den erkennbaren<br />

Risiken Rechnung trägt. Es empfiehlt sich in diesem Zusammenhang,<br />

die jeweiligen Entscheidungsgrundlagen und hierzu<br />

angestellten Erwägungen schriftlich zu dokumentieren.<br />

• Vertrauen auf Informationen Dritter:<br />

Konsultiert ein Geschäftsleiter zur Bewältigung seiner Aufgaben<br />

einen fachkundigen Dritten, so kann er sich im Fall der<br />

Inanspruchnahme auf dessen besondere Sachkunde berufen.<br />

Der Bundesgerichtshof hat beispielsweise im Jahre 2007<br />

entschieden, dass ein organschaftlicher Vertreter einer Gesellschaft<br />

seine Insolvenzantragspflicht dann nicht schuldhaft<br />

verletzt, wenn er bei fehlender Sachkunde zur Klärung des<br />

Bestehens der Insolvenzreife der Gesellschaft den Rat eines<br />

unabhängigen, fachlich qualifizierten Berufsträgers eingeholt,<br />

diesen über sämtliche für die Beurteilung erheblichen Umstände<br />

ordnungsgemäß informiert hat und nach eigener Plausibilitätskontrolle<br />

der ihm daraufhin erteilten Antwort dem Rat<br />

gefolgt ist und von der Stellung des Insolvenzantrags abgesehen<br />

hat. Die Entscheidung betraf zwar ein Vorstandsmitglied<br />

einer Aktiengesellschaft, doch stellen die vorgenannten Leitlinien<br />

des Bundesgerichtshofs einen bereichsübergreifenden<br />

Vertrauensgrundsatz im gesamten Kapitalgesellschaftsrecht<br />

dar. Es ist jedoch darauf zu achten, dass der Sachkundige<br />

sorgfältig ausgesucht wird, da die Rechtsprechung strenge Anforderungen<br />

an die Auswahl von Auskunftspersonen stellt.<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 69


Recht so?<br />

• Berufung darauf, dass auch bei rechtmäßigem Alternativverhalten<br />

ein Schaden entstanden wäre:<br />

Der Einwand rechtmäßigen Alternativverhaltens wird von der<br />

Rechtsprechung grundsätzlich zugelassen. Aus der Rechtsprechung<br />

des Bundesgerichtshofs wird beispielsweise deutlich,<br />

dass allein der Verstoß eines Geschäftsführers gegen die innergesellschaftliche<br />

Kompetenzordnung allein noch nicht zur<br />

Schadensersatzpflicht führt. Der Bundesgerichtshof hatte in<br />

dem von ihm entschiedenen Fall darüber zu entscheiden, ob<br />

sich ein Gesellschaftergeschäftsführer einer GmbH schadensersatzpflichtig<br />

gemacht hatte, nachdem er sich eigenmächtig<br />

ein vierzehntes Monatsgehalt ausgezahlt hatte. Zwar hätte hier<br />

gemäß § 46 Nr. 5 GmbHG die Gesellschafterversammlung<br />

einer Gehaltserhöhung zustimmen müssen, doch kann der<br />

Geschäftsführer grundsätzlich den Beweis dafür antreten, dass<br />

der eingetretene Schaden auch bei Beachtung der gesellschaftsinternen<br />

Kompetenzordnung entstanden wäre.<br />

• Mitverschulden:<br />

Es verfängt jedoch nicht, den Einwand des Mitverschuldens<br />

eines anderen Gesellschaftsorgans ins Feld zu führen. Der<br />

Bundesgerichtshof hat wiederholt erklärt, dass sich ein GmbH-<br />

Geschäftsführer zu seiner Entlastung nicht auf das Mitverschulden<br />

eines weiteren Geschäftsführers berufen kann. Dies hat<br />

seinen Grund darin, dass die Mitgeschäftsführer im Verhältnis<br />

zur Gesellschaft eine Haftungsgemeinschaft bilden und somit<br />

gesamtschuldnerisch haften.<br />

III. Strafrechtliche Haftung des Geschäftsführers<br />

Kommt der Geschäftsführer trotz Kenntnis eines Insolvenzgrundes<br />

seiner Insolvenzantragspflicht nicht nach, so kann er<br />

sich nach § 84 GmbHG bei vorsätzlicher Begehung der Insolvenzverschleppung<br />

schuldig machen.<br />

Bei drohender Zahlungsunfähigkeit kann der Geschäftsführer<br />

sich als Kaufmann bei einem Handeln entgegen den Gepflogenheiten<br />

eines Kaufmanns wegen Bankrott gemäß § 283<br />

StGB strafbar machen.<br />

Werden Sozialversicherungsabgaben nicht gezahlt, kann dies<br />

als Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt gemäß<br />

§ 266 a StGB strafbar sein. Ist die Liquidität des Unternehmens<br />

gefährdet, kann es vorkommen, dass zwar die<br />

Nettolöhne an die Arbeitnehmer rechtzeitig, die Arbeitnehmerbeiträge<br />

aber mit Verzögerung oder gar nicht gezahlt werden.<br />

Die Nichtzahlung dieser Sozialversicherungsabgaben kann<br />

mit Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren bestraft werden.<br />

Für den Bereich des Produkthaftungsrechts, aber auch des<br />

Umweltstrafrechts ist das sog. Lederspray-Urteil des BGH aus<br />

dem Jahre 1990 noch immer von großer Bedeutung. Hierbei<br />

hatten Manager ein Lederspray in den Handel gebracht, nach<br />

dessen Gebrauch zahlreiche Personen erkrankt waren. Obwohl<br />

dies der Geschäftsführung bekannt war, unterließ sie aus<br />

Kostengründen, die gefährlichen Produkte zurückzurufen. Der<br />

BGH bejahte in diesem Fall erstmals die ressortübergreifende<br />

Verantwortlichkeit der Geschäftsleitung. Die Geschäftsleitung<br />

haftete für die verursachten Schäden strafrechtlich unter dem<br />

Gesichtspunkt der durch Unterlassen begangenen Körperverletzung.<br />

Haben in einer GmbH mehrere Geschäftsführer gemeinsam<br />

über die Anordnung eines Rückrufes zu entscheiden,<br />

so ist jeder Geschäftsführer verpflichtet, alles ihm Mögliche<br />

und Zumutbare zu tun, um diese Entscheidung herbeizuführen.<br />

Eine strafrechtliche Haftung ist auch dann begründet, wenn<br />

er es unterlässt, eine entsprechende Entscheidung herbeizuführen,<br />

weil er am Widerstand der anderen Geschäftsführer<br />

gescheitert wäre. Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs<br />

zeigt, dass die Anforderungen an die Verhaltenspflichten der<br />

Geschäftsführung gerade im Bereich des Inverkehrbringens<br />

von Produkten sehr hoch sind.<br />

Zur Vermeidung strafbaren Verhaltens bestehen gerade in<br />

einem arbeitsteilig organisierten Unternehmen folgende Verteidigungsmöglichkeiten:<br />

• Prinzip der innerbetrieblichen Verantwortungsdelegierung:<br />

In der Rechtsprechung ist anerkannt, dass interne Zuständigkeitsvereinbarungen<br />

und Delegierungen zu einer Beschränkung<br />

der Verantwortlichkeit führen. In einem solchen Fall reduziert<br />

sich die Verantwortlichkeit der Überwachungspflichtigen,<br />

die nur dann zu einem Einschreiten verpflichtet sind, wenn<br />

Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass eine ordnungsgemäße<br />

Erfüllung nicht gewährleistet ist. Für eine wirksame Aufgabendelegation<br />

ist insbesondere eine angemessene Einweisung<br />

des Pflichtenträgers in seinen Verantwortungsbereich erforderlich.<br />

Ihm ist Zugang zu Informationen zu verschaffen, aus denen<br />

er Einsicht in die Rechtslage nehmen kann und über den<br />

aktuellen Stand der Technik informiert wird. Außerdem kann<br />

die Schaffung hinreichender Handlungs- und Entscheidungsspielräume<br />

für den jeweiligen Aufgabenträger hilfreich sein.<br />

Berichts- und Dokumentationspflichten können dabei unterstützend<br />

wirken. Die Aufgabendelegierung sollte insbesondere<br />

schriftlich fixiert werden. Dem Pflichtenträger sollte Zugang zu<br />

Fortbildungen gewährt werden.<br />

• Berufung auf rechtmäßiges Alternativverhalten:<br />

Zulässigerweise kann vorgetragen werden, dass der eingetretene<br />

Schaden auch bei Beachtung der größtmöglichen Sorgfalt<br />

entstanden wäre. In einem solchen Fall kann der verantwortlichen<br />

Person kein Schuldvorwurf gemacht werden.<br />

• Verfolgungsverjährung:<br />

Die Verfolgungsverjährung verhindert die weitere Strafverfolgung<br />

einer bestimmten Tat. Die Verfolgungsverjährung ist<br />

von Amts wegen zu beachten. Zu berücksichtigen ist jedoch,<br />

dass die Verfolgungsverjährung beispielsweise durch die erste<br />

Vernehmung des Beschuldigten oder durch die Erhebung der<br />

öffentlichen Klage unterbrochen werden kann.<br />

Gerade der Nichtfeststellung eines Insolvenzgrundes sollte von<br />

unabhängiger Seite nachgegangen werden. Der Geschäftsführer<br />

sollte sämtliche Arbeitsschritte schriftlich dokumentieren,<br />

um im Zweifelsfall korrektes und umsichtiges Handeln<br />

nachweisen zu können.<br />

IV. Die Haftung des Geschäftsführers im Bereich von<br />

Ordnungswidrigkeiten<br />

Richtet sich eine bußgeldbewehrte Pflicht an die Abfallerzeuger,<br />

beispielsweise an die Abfallerzeuger-GmbH, so kann<br />

nach § 30 OWiG gegen diese eine Geldbuße festgesetzt werden.<br />

Es ist aber nach § 9 OWiG auch möglich, gegen den<br />

70 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Recht so?<br />

Geschäftsführer der GmbH bzw. sonst mit der Leitung eines<br />

Betriebs beauftragte Personen vorzugehen. Voraussetzung ist<br />

dabei jedoch immer, dass dem jeweiligen Beschäftigten wegen<br />

des bußgeldbewehrten Verstoßes gegen eine den Abfallerzeuger<br />

treffende Pflicht ein individueller Schuldvorwurf gemacht<br />

werden kann.<br />

Zu den am häufigsten im Bereich des Umweltrechts angewendeten<br />

Ordnungswidrigkeitentatbeständen zählen die §§ 61<br />

KrW-/AbfG, 62 BImSchG und 41 WHG.<br />

Im Ordnungswidrigkeitenbereich gibt es für die Geschäftsführer<br />

folgende Verteidigungsmöglichkeiten:<br />

• Prinzip der innerbetrieblichen Verantwortungsdelegierung<br />

• Berufung auf rechtmäßiges Alternativverhalten<br />

• Berufung darauf, dass es sich lediglich um einen geringfügigen<br />

Verstoß handelt:<br />

Gemäß dem auch im Ordnungswidrigkeitenrecht geltenden<br />

Opportunitätsprinzip, verankert in § 47 OWiG, ist die Behörde<br />

bei bloß geringfügigen Verstößen (so genannte Formalverstöße)<br />

nicht zum Einschreiten verpflichtet.<br />

• Berufung auf Verfolgungsverjährung gemäß § 31<br />

OWiG:<br />

Im Ordnungswidrigkeitsrecht sind die Verjährungsfristen erheblich<br />

kürzer als im Strafrecht (sechs Monate bis drei Jahre).<br />

Eine Berufung hierauf kann daher erfolgversprechend<br />

sein.<br />

V. Absicherung<br />

Die Gesellschaft sollte für ihre Organe und leitenden Angestellten<br />

eine so genannte Directors-and-Officers-Versicherung<br />

(D&O-Versicherung) abschließen. Die D&O-Versicherung ist<br />

eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung für die Organmitglieder<br />

eines Unternehmens und je nachdem, welche<br />

Police abgeschlossen wurde, auch für deren leitende Angestellte<br />

oder Prokuristen. Sie deckt Vermögensschäden ab, die<br />

dem Unternehmen oder Dritten durch fahrlässige Pflichtverletzungen<br />

der Organmitglieder entstehen. Der Abschluss einer<br />

solchen Versicherung ist unabdingbar, sie gewährt jedoch<br />

keinen lückenlosen Versicherungsschutz. Denn insbesondere<br />

werden Ansprüche von Unternehmen gegen versicherte Personen,<br />

die selbst am Unternehmen beteiligt sind, nur begrenzt<br />

ersetzt.<br />

Empfehlenswert ist des Weiteren der Abschluss einer so genannten<br />

Strafrechtsschutzversicherung. Bei einer solchen im<br />

Regelfall betrieblichen Versicherung sollte jeder, der einem<br />

strafrechtlichen Risiko unterliegt, sicherstellen, dem Schutz der<br />

Versicherung zu unterliegen.<br />

Jäger Rechtsanwälte<br />

Kantstraße 2 • D-97074 Würzburg<br />

Telefon: +49 (0) 931/32284-30<br />

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Der Lanz Bulldog unter den Fahrwagen.<br />

Mit scharfem Blick in alle Richtungen: Die IBAK-Kamera „ARGUS 5“ können Sie drehen und wenden, wie Sie<br />

wollen – das Bild bleibt immer aufrecht und lagerichtig. Dadurch verlieren Sie nie die Orientierung. Die Verbindung<br />

mit dem kleinsten IBAK-Fahrwagen – dem T 66 – ergibt ein flexibles, vielseitig einsetzbares Kraftpaket.<br />

Modular. Mit System. Typisch IBAK eben.<br />

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IBAK wünscht allen Geschäftspartnern<br />

und Freunden frohe Feste!<br />

IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG<br />

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RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 71


Anwenderberichte<br />

Höxter: Schlauchliner gegen Fremdwasser<br />

in der Altstadt<br />

Die gesetzliche Pflicht zur Dichtheitsprüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

in Nordrhein-Westfalen<br />

stößt sicher dem einen oder anderen Grundstückseigentümer<br />

sauer auf; etwas versüßt wird sie durch das<br />

Landes Förderprogramm „Abwasser NRW“: Nach diesem<br />

bis Ende 2011 laufenden Förderprogramm können<br />

die Eigentümer bis zu 30 % ihrer Sanierungskosten erstattet<br />

bekommen – vorausgesetzt, die Sanierung findet<br />

im Rahmen eines von der Kommune beschlossenen Programms<br />

zur Fremdwasserbekämpfung statt. Ein Musterbeispiel<br />

für kommunales Engagement einer Gemeinde<br />

im Sinne ihrer Bürger ist die Vorgehensweise der Stadt<br />

Höxter: Dort wurden drei Fremdwasser-Schwerpunktgebiete<br />

in der historischen Altstadt ausgewiesen, die man<br />

jetzt nach und nach abarbeitet. Bei der überraschend<br />

wirtschaftlichen Sanierung der privaten Hausanschlüsse<br />

und Grundstücksentwässerungen spiel(t)en Schlauchliner<br />

des Systems BRAWOLINER eine tragende Rolle, die<br />

von der Pader Kanal Technik-Rohr Frei GmbH & Co. KG<br />

installiert werden.<br />

Tränken eines 12 Meter langen BRAWOLINERs mit Epoxidharz.<br />

Das an der Weser gelegene Höxter hat, wie fast jede andere<br />

Kommune in NRW, Fremdwasser-Probleme in Teilen des Kanalnetzes.<br />

Problematisch ist hier jedoch die Lage der Fremdwasser-Brennpunkte:<br />

In großen Teilen der in der Weseraue gelegenen<br />

historischen Altstadt dringt Grundwasser über defekte<br />

öffentliche und private Kanäle ins System ein. Messungen<br />

ergaben einen Fremdwasseranteil von 64 % am Kläranlagen-<br />

Zufluss und begründeten akuten Handlungsbedarf. Parallel<br />

dazu unterliegen auch die Höxteraner Grundstückseigentümer<br />

als östlichste Bürger des Landes NRW den Forderungen<br />

des § 61a LWG, der eine Dichtheitsprüfung bis spätestens<br />

Ende 2015 fordert. Diese Vorschrift lässt aber auch eine noch<br />

frühere Terminierung der Prüfpflicht zu: Wo z. B. ein Programm<br />

zur Fremdwasser-Bekämpfung von der Kommune beschlossen<br />

wird, legt diese per Satzung den Umfang des Gebietes ebenso<br />

fest wie den Zeitpunkt, zu dem die Dichtheit nachgewiesen<br />

sein muss. Vor diesem Hintergrund hat der Rat der Stadt<br />

Höxter konsequent gehandelt: Im besonders Fremdwasserbetroffenen<br />

Bereich der historischen Altstadt wurden per Satzung<br />

drei Fremdwasser-Schwerpunktgebiete ausgewiesen, die Zug<br />

um Zug abgearbeitet werden. Hinzu kommt, dass in Teilen der<br />

Altstadt umfangreiche städtebauliche Investitionsmaßnahmen<br />

anstehen. Diese könnten aber nicht sinnvoll umgesetzt werden,<br />

wenn man nicht vorab für gesunde Verhältnisse im Untergrund<br />

sorgte.<br />

Beachtlich ist, wie bürgerfreundlich sich die Stadt bei der Realisierung<br />

der Fremdwasserprogramme der Fördermittel-Frage<br />

annimmt. Bei der Realisierung der Fremdwasserprogramme<br />

sind bezüglich der Fördermittel jedoch einige Vorgaben des<br />

Förderprogramms zu beachten. Denn die Grundstückseigentümer<br />

bekommen nur dann Zuschüsse, wenn diese über die<br />

Stadt bei der NRW-Bank beantragt werden. Zudem gibt es<br />

nur dann Geld, wenn die Sanierung zeitgleich mit Sanierungsmaßnahmen<br />

im öffentlichen Netz stattfinden und das komplette<br />

Leitungssystem eines Grundstücks einschließlich des auf<br />

öffentlicher Fläche liegenden Grundstücksanschlusses saniert<br />

worden ist. Der erste Fremdwasserschwerpunkt war auf einen<br />

Abwicklungszeitraum von Ende September 2007 bis Ende<br />

Oktober <strong>2009</strong> terminiert. Um eine breite private Beteiligung<br />

zu erreichen, übernahm die Stadt den kompletten organisatorischen<br />

Aufwand für die Projektabwicklung einschließlich der<br />

Fördermittelbeantragung. Für die 46 letztendlich im ersten<br />

Gebiet beteiligten Grundstücke wurde ein förderfähiger Anteil<br />

an den Sanierungskosten von 65.000 Euro geschätzt, bei der<br />

NRW-Bank beantragt und auch bewilligt.<br />

Nach erfolgreicher Durchführung des ersten Programms stellte<br />

sich aber heraus, dass der tatsächlich notwendige Sanierungsaufwand<br />

doch deutlich geringer lag, so dass letztlich<br />

nur 20.000 Euro (max. 30 % der Gesamtkosten im Einzelfall)<br />

ausgezahlt wurden. Zu dieser überraschend wirtschaftlichen<br />

Durchführung trug maßgeblich der massive Einsatz grabenloser<br />

Sanierungstechnik bei. Das Gros der defekten Leitungen<br />

wies Schadensbilder auf, die keinen Neubau erforderlich<br />

machten, so dass fast durchgängig eine Abdichtung der Systeme<br />

mit Schlauchlinern, im Einzelfalle mit GFK-Kurzlinern,<br />

durchgeführt werden konnte. Die PKT Pader Kanal Technik -<br />

Rohr Frei GmbH & Co. KG (Paderborn) installierte im Rahmen<br />

des ersten Sanierungsschwerpunktes in den Grundstücksentwässerungen<br />

und Anschlussleitungen der Altstadt Schlauchliner<br />

des BRAWOLINER-Systems von KOB, Wolfstein. Während<br />

der (auf einem mit Epoxydharz getränkten Polyesterschlauch<br />

basierende) BRAWOLINER als „Ur-Hausanschluss-Liner“<br />

auf die weitaus umfangreichsten Erfahrungen zurückblicken<br />

kann, ist zugleich PKT ein Anwender der ersten Stunde dieses<br />

Systems. Das Paderborner Unternehmen hat bis heute über<br />

46.000 Meter des hoch flexiblen Schlauchliners eingebaut,<br />

der speziell für den Einsatz in Bögen und wechselnden Nenn-<br />

Vorbereitung zum Einbau des Liners in den Anschlusskanal zum Falkenberger<br />

Hof, der 1503 erbaut wurde und heute das St.-Petri-Stift beherbergt: Auftrommeln<br />

des Liners (Foto links) und Befestigung des Liners am Führungsschlauch<br />

(Foto rechts).<br />

72 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Anwenderberichte<br />

weiten entwickelt und optimiert wurde.<br />

Der BRAWOLINER wird in einer Walzenanlage an Bord des<br />

Sanierungsfahrzeuges mit einem zweikomponentigen Epoxydharzsystem<br />

getränkt und dann mit Hilfe einer Drucktrommel<br />

im Inversionsverfahren pneumatisch in die defekten Leitungen<br />

eingeblasen. Dort presst er sich mit mindestens 0,3 bar Druck<br />

der schadhaften Rohrwand formschlüssig an, wobei aufgrund<br />

der Struktur des Materials die Faltenbildung in Bögen auf ein<br />

hydraulisch jederzeit tolerables Minimum reduziert ist. Der<br />

Liner wird mit thermischer Unterstützung binnen ca. 3 Stunden<br />

ausgehärtet und hat im Einbauzustand eine Wandstärke<br />

von mindestens 3 Millimetern. Das reicht aus, um zuverlässig<br />

die Wasserdichtheit des Liners sicherzustellen, der im Übrigen<br />

selbstverständlich über eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />

des Deutschen Instituts für Bautechnik Berlin (DIBT)<br />

verfügt.<br />

Der Liner wird mit Luftdruck von Revisionsschacht des Hauptkanals in Richtung<br />

des Gebäudekellers inversiert.<br />

Das hoch mobile Reversionstrommel-Verfahren bewährte sich<br />

in den historischen Gebäuden der Höxteraner Altstadt besonders:<br />

Mit dieser Technik plus BRAWOLINER können Liner<br />

sowohl von Schächten aus in Richtung Gebäude eingebaut<br />

werden, als auch umgekehrt von Gebäudekellern aus zum<br />

Hauptkanal hin. Das garantiert stets eine schnelle, saubere<br />

und letztlich hoch wirtschaftliche Sanierung. Nach den positiven<br />

Erfahrungen geht man in Höxter davon aus, dass der<br />

markant grüne Schlauchliner auch weiterhin eine maßgebliche<br />

Rolle bei der Sanierung spielen wird und dass die Abwassersysteme<br />

der Altstadt schon deutlich vor 2015 aufhören<br />

werden, zentrale Fremdwasserquelle des öffentlichen Kanalnetzes<br />

zu sein.<br />

Kontakt Bauausführung<br />

Pader Kanal Technik-Rohr Frei GmbH & Co. KG<br />

Teutoburger Str. 13<br />

D-331<strong>04</strong> Paderborn-Sennelager<br />

Telefon: +49 (0) 52 54/99 51-0<br />

Telefax: +49 (0) 52 54/36 18<br />

E-Mail: dmumm@pktec.de<br />

www.pktec.de<br />

Kontakt Schlauchlinersystem<br />

BRAWOLINER Karl Otto Braun KG<br />

Lauterstr. 50<br />

D-67752 Wolfstein<br />

Telefon: +49 (0)63<strong>04</strong>/74-0<br />

Telefax: +49 (0)63<strong>04</strong>/74-476<br />

E-Mail: alfred.bachmann@kob.de<br />

www.brawoliner.de<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 73


Anwenderberichte<br />

Lüneburg: Glasfaserliner für die Regenwasser-<br />

„Hauptschlagader“<br />

Für die Sanierung der wichtigsten innerstädtischen Regenwasser-Sammler<br />

setzte die RAINER KIEL Kanalsanierung<br />

GmbH aus Blomberg zum ersten Mal Schlauchliner<br />

des SAERTEX-Systems in der Nennweite DN 1200 mit<br />

großem Erfolg ein.<br />

Die jährliche Trockenlegung der Ilmenau zu Wartungszwecken definierte das<br />

Zeitfenster für die Durchführung von Sanierungsmaßnahmen an den in die<br />

Ilmenau einmündenden Regenwassersammlern der Lüneburger Innenstadt.<br />

Einmal im Jahr ist „Hausputz“ in Lüneburgs größtem Fließgewässer,<br />

der Ilmenau. Zum Großreinemachen wird der Fluss,<br />

der als Stadtgraben Teil des historischen Befestigungsrings<br />

Lüneburgs ist, für eine Woche komplett umgeleitet. Die Gelegenheit<br />

nutzt man üblicherweise, um Müll aus dem Flussbett<br />

zu entsorgen und um Wartungsarbeiten an den Stauwehren<br />

der Ilmenau durchzuführen. In der zweiten Oktoberwoche<br />

<strong>2009</strong> nutzte die Stadtentwässerung die Trockenlegung des<br />

Flusses zu einer Sanierungsmaßnahme. Im Verlauf der Friedenstraße<br />

münden die zentralen Regenwasser-Sammelkanäle<br />

der Innenstadt in die Ilmenau: Ein Betonkanal DN 1200 und<br />

zwei parallele Sammler DN 900. Sie alle waren durch jahrzehntelangen<br />

Betrieb sanierungsbedürftig. Fast jede Muffe war<br />

schadhaft und über weite Strecken machte sich in der Sohle<br />

Korrosion bemerkbar. Da die Rohre im Normalbetrieb aber<br />

von der Ilmenau her unter Rückstau stehen, war eine Sanierung<br />

nur in dem engen Zeitfenster während der Ilmenau-Sperrung<br />

möglich.<br />

Daraus ergab sich automatisch, dass hier nicht nur grabenlos<br />

saniert werden musste, sondern auch noch mit einer<br />

sehr schnellen Technik: Ein geradezu idealer Fall für die UV-<br />

Einziehen eines Schlauchliners über<br />

ein geöffnetes Schachtbauwerk.<br />

Lampenzug zur UV-Härtung der<br />

Glasfaser-Liner.<br />

Schlauchlining-Technologie.<br />

Die RAINER KIEL<br />

Kanalsanierung GmbH<br />

kam mit einem Angebot<br />

zum Zuge, das auf dem<br />

Einsatz von lichthärtenden<br />

SAERTEX-Linern basierte.<br />

Insgesamt waren zwischen<br />

dem 5. und dem 9. Oktober<br />

350 Meter Liner DN Kontrollpanel am Heck des SanierungsEinsatzfahrzeuges.<br />

900 bis DN 1200 in fünf<br />

Abschnitten einzubauen.<br />

Die mit UV-reaktivem UP-<br />

Harz getränkten SAERTEX-<br />

Glasfaserliner wurden<br />

jeweils per Winde in den<br />

Kanal eingezogen, beiderseits<br />

mit Arbeitspacker<br />

verschlossen und dann<br />

pneumatisch aufgestellt.<br />

Für das Aufkalibrieren<br />

derart voluminöser Liner<br />

hatte die RAINER KIEL Kanalsanierung<br />

GmbH noch<br />

einmal zusätzlich aufgerüstet.<br />

Durch Luftzufuhr<br />

aus dem eigentlichen Sanierungs-Einsatzfahrzeug<br />

von der einen Seite des<br />

Kanals und Unterstützung<br />

auf der Gegenseite durch<br />

ein eigens ausgerüstetes<br />

Kompressor-Fahrzeug<br />

lassen sich auch größte<br />

Liner in kürzester Zeit<br />

formschlüssig im Kanal<br />

aufstellen. Ein Highlight<br />

des KIEL-Equipments ist<br />

zweifellos die leistungsstarke<br />

Lichteinheit. Zwei<br />

Überwachung des Sanierungsvorganges<br />

im Steuerstand des hoch modernen Sanierungsfahrzeuges<br />

der Rainer Kiel Kanalsanierung<br />

GmbH.<br />

Mit einem SAERTEX-Liner sanierter Sammler<br />

DN 800.<br />

UV-Lampenmodule mit<br />

zusammen bis zu 8 x<br />

1.000 Watt Leistung können<br />

durch den Kanal gezogen werden, was die Aushärtungszeiten<br />

des Liners deutlich verkürzt. Die eigentliche Aushärtung<br />

der großen Rohre nahm jeweils kaum länger als drei Stunden<br />

pro Kanalhaltung in Anspruch.<br />

Das die Einbau-Parameter lückenlos gemessen und aufgezeichnet<br />

wurden, gehört bei lichthärtenden Schlauchlining-<br />

Verfahren inzwischen schon zu den Selbstverständlichkeiten,<br />

trägt aber zu einer durchgängig hohen Produktqualität bei.<br />

Diese bestätigte sich auch in Lüneburg. Allen in der Friedenstraße<br />

eingebauten Linern mit einer Wandstärke von 8 Millimetern<br />

im Einbauzustand attestierte das beauftragte Labor in<br />

jeder Hinsicht einwandfreie Prüfwerte.<br />

RAINER KIEL Kanalsanierung GmbH<br />

Blomberger Str. 36<br />

D-32825 Blomberg<br />

E-Mail: blomberg@rainerkiel.de<br />

74 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Anwenderberichte<br />

Großreinemachen beim WSA Rheine<br />

Kanal-Türpe säubert die Schleusen des Dortmund-Ems-Kanals<br />

Im Zuständigkeitsbereich des Wasser- und Schifffahrtsamtes<br />

(WSA) Rheine<br />

liegen mehrere<br />

Schleusen des Dortmund-Ems-Kanals,<br />

die mehrheitlich über<br />

100 Jahre alt sind;<br />

die 1974 gebaute<br />

Schleuse Altenrheine<br />

ist das jüngste der<br />

Zur Wartung der Stahlbauten trocken gelegt:<br />

Die 1974 gebaute Schleuse Altenrheine des<br />

Dortmund-Ems-Kanals.<br />

Bauwerke. Anfang<br />

Oktober wurden die<br />

Schleusenkammern<br />

vollständig leer gepumpt,<br />

um Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten<br />

durchführen zu können. Die Trockenlegung nutzte das<br />

WSA für eine Grundreinigung der Schleusenbecken und<br />

Stahlbauten. Aus der öffentlichen Ausschreibung dieser<br />

Maßnahmen ging die Kanal Türpe Gochsheim GmbH &<br />

Co. KG (Niederlassung Nordrhein-Westfalen) als Auftragnehmer<br />

hervor.<br />

5.100 Quadratmeter Stahlspundwand wurden<br />

in der Schleuse Altenrheine binnen einer Arbeitsschicht<br />

mit Wasserdruck grundgereinigt.<br />

An den Schleusen in Bevergern, Rodde, Venhaus, Hesselte<br />

und Gleesen mussten nach über 100 Betriebsjahren die<br />

Schleusentore erneuert<br />

werden – eine aus<br />

Sicherheitsgründen<br />

unausweichliche Sanierungsmaßnahme.<br />

In der mit 35 Jahren<br />

deutlich jüngeren-<br />

Schleuse Altenrheine<br />

standen routinemäßige<br />

Stahlbauertüchtigungs-Maßnahmen<br />

an. Da der Schiffsverkehr<br />

einerseits geringst<br />

möglich beeinträchtigt<br />

werden sollte, andererseits für die Dauer derartiger Maßnahmen<br />

natürlich komplett eingestellt werden muss, kam es auf<br />

eine gründliche Durchführung der Maßnahmen in kürzester<br />

Zeit an: Eine logistische Herausforderung, denn es musste<br />

leistungsstarkes Reinigungs-Equipment in hoher Konzentration<br />

bereit gestellt werden.<br />

Die Firma Kanal-Türpe Gochsheim GmbH hatte bei der Reinigung<br />

von Dükerbauwerken unter den Wasserstraßen Rhein-<br />

Herne-, Mittelland- und Dortmund-Ems-Kanal bereits mehrfach<br />

unter Beweis gestellt, dass es anspruchsvolle Aufgaben<br />

in der Kombination von High-End-Reinigungsfahrzeugen und<br />

erfahrenem Personal erfolgreich zu bewältigen vermag. Diese<br />

Kombination war auch in den Rheiner Schleusen letztlich für<br />

den Erfolg ausschlaggebend.<br />

Hier wurde phasenweise mit bis zu 6 Saug-Spülfahrzeugen<br />

zeitlich gearbeitet, um die Reinigungsaufgaben innerhalb des<br />

extrem knappen Zeitfensters von je einer Nachtschicht zu erledigen.<br />

Einzig in der 200 Meter langen Schleuse Altenrheine<br />

wurde in Tagschicht<br />

gearbeitet. Um der<br />

logistischen Herausforderung<br />

gerecht<br />

zu werden,<br />

zog Kanal-Türpe<br />

auch kombinierte<br />

HD-Saug-Spülfahrzeuge<br />

von anderen<br />

deutschen<br />

Niederlassungen<br />

des Unternehmens<br />

in Rheine zusammen.<br />

Zum einen mussten<br />

die vorhandenen<br />

Ablagerungen in<br />

den Schleusen mobilisiert<br />

und bis zu<br />

12 Meter hoch in<br />

die Fahrzeuge gesaugt<br />

werden. Darüber<br />

hinaus galt es<br />

die Stahlspundwände<br />

der Bauwerke<br />

mit scharfem Wasserstrahl<br />

von Ablagerungen,<br />

Algen,<br />

Muscheln usw. zu<br />

säubern, damit der<br />

Zustand der Stahlbauten<br />

begutachtet<br />

werden konnte.<br />

In Altenrheine, wie<br />

auch in allen an-<br />

High Tech am Schleusenrand: Bei jeder Schleusenreinigung<br />

im Bereichs des WSA Rheine waren<br />

mehrere leistungsstarke HD-Saug-Spülfahrzeuge<br />

gleichzeitig im Einsatz.<br />

Einsatzbesprechung vor Ort: Oliver Stolle, WSA-<br />

Außenbereichleiter Rheine (rechts), und Hermann<br />

Sigges, Niederlassungsleiter NRW der Kanal-Türpe<br />

Gochsheim GmbH.<br />

deren Schleusen,<br />

waren neben der<br />

Sohle immerhin 5.100 Quadratmeter Stahlspundwand binnen<br />

12 Stunden zu reinigen.<br />

Hier kamen jeweils zwei kombinierte HD-Saug-Spülfahrzeuge<br />

parallel zum Einsatz.<br />

Tatsächlich gelang es schließlich, die Maßnahme sowohl im<br />

vorgegebenen engen Zeitkorridor als auch qualitativ zur vollen<br />

Zufriedenheit des WSA Rheine zum Abschluss zu bringen: für<br />

beide Seiten ein besonderes Erfolgserlebnis.<br />

Kanal-Türpe Gochsheim GmbH & Co. KG<br />

Niederlassung Nordrhein-Westfalen<br />

Herrn Herrmann Sigges<br />

Nederlandpark 25<br />

D-32825 Blomberg<br />

Telefon: +49 (0) 5235/502 86-12<br />

E-Mail: hermann.sigges@kanaltuerpe.de<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 75


Anwenderberichte<br />

Detmold: Polyharnstoff-Beschichtung schützt Revisionsschächte<br />

gegen Korrosion<br />

Schachtbauwerke und Rohre aus Beton sind häufig stark<br />

korrosionsbelastet, das gilt vor allem, wenn Abwasser-<br />

Druckleitungen in sie münden. In dieser Konstellation<br />

macht massive biogene Schwefelsäure-Korrosion die<br />

ungeschützten Bauteile schnell und gründlich zum Sanierungsfall,<br />

wobei an die Sanierungslösungen besonders<br />

hohe Anforderungen zu stellen sind. In Detmold<br />

wurden fünf Schachtbauwerke mit entsprechender Problemstellung<br />

im Sommer <strong>2009</strong> durch Beschichtung mit<br />

dem Polyharnstoff-System GEPOTECH ® 11/22 der Indutec<br />

Rethmeier GmbH, Detmold, schnell, wirtschaftlich<br />

und nachhaltig saniert. Für die bauausführende Swietelsky-Faber<br />

GmbH, Niederlassung Blomberg, erweitert<br />

das erfolgreiche Vorhaben das Spektrum die Dienstleistungspalette<br />

rund um die Sanierung von Abwasserkanälen<br />

und -bauwerken.<br />

In einen im Norden der Stadt Detmold gelegenen Freigefällesammler<br />

wird Abwasser eines anderen Ortsteils über eine<br />

Druckleitung eingeleitet. Wie regelmäßig in solchen Fällen zu<br />

erwarten, kam es beim Kontakt des anaeroben Abwassers mit<br />

Sauerstoff in den Schächten zu massiven chemischen Reaktionen,<br />

bei denen sich Schwefelwasserstoff in Schwefelsäure<br />

umwandelt. Diese löste in kürzester Zeit den Zement aus dem<br />

Beton und führte zu schweren Korrosionsschäden, die unbehandelt<br />

mit dem Kollaps des Bauwerks enden würden.<br />

für die Oberflächensanierung von korrosiv angegriffenen mineralischen<br />

Abwasserbauwerken wie Revisionsschächten<br />

macht (siehe Kasten). Besonders wichtig ist seine Elastizität,<br />

die einen Einsatz auch in Bereichen ermöglicht, die dauerhaft<br />

mechanischen Schwingungen, etwa durch Verkehrsbelastung,<br />

ausgesetzt sind.<br />

Eigenschaftprofil von GEPOTECH-11/22<br />

Bruchdehnung 340 %<br />

Zugfestigkeit<br />

32,2 N/mm²<br />

Weiterreißfestigkeit<br />

126 N/mm²<br />

Shore-Härte<br />

62° Shore-D<br />

Abrieb<br />

80 mm³<br />

Rissüberbrückung<br />

2,0 mm<br />

Vor allem aber verfügt GEPOTECH ® 11/22 – als derzeit<br />

einziges Polyharnstoff-Beschichtungssystem – über eine allgemeine<br />

bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts<br />

für Bautechnik Berlin, so dass seinem Einsatz in privaten und<br />

öffentlichen Abwassersystemen auch formal nichts im Wege<br />

steht.<br />

Mit der Durchführung des Projektes wurde die Niederlassung<br />

Blomberg der Swietelsky-Faber GmbH durch den Systemhersteller<br />

beauftragt. Der Arbeitsablauf in den Detmolder<br />

Schächten steht exemplarisch für den Einsatz des Beschichtungssystems.<br />

Im ersten Arbeitsgang wurden die angegriffenen<br />

Betonoberflächen des Laufwerks im Wasserstrahlverfahren mit<br />

300 bar bis auf den gesunden Kern des Bauwerks grundgereinigt,<br />

um eine feste, griffige Oberfläche zu gewährleisten. Daraufhin<br />

brachte man den Primer GEOPRIME EP 11/22-thixo<br />

auf. Dieser ist ein speziell für feuchte Untergründe konzipiertes<br />

EP-Harz, das in diesem Falle per Quast aufgetragen wurde;<br />

bei größeren Flächen erfolgt die Applikation des Primers üblicherweise<br />

in Spritztechnik. Um die Haftung der Grundierung<br />

für die zweite Werkstoffkomponente zu optimieren, wurde flächendeckend<br />

Quarzsand mit 0,5 bis 1 mm Körnung auf die<br />

noch nicht erhärtete Grundierung aufgeworfen.<br />

Maroder Kontrollschacht vor der Sanierung<br />

Es galt also für die fünf Schächte eine Sanierungslösung zu<br />

finden, die einerseits zu einer Reprofilierung der erodierten<br />

Betonsubstanz führt und dabei andererseits ein Höchstmaß an<br />

nachhaltiger chemischer und mechanischer Resistenz bietet.<br />

Die den Umständen entsprechend optimale Lösung für die Sanierung<br />

der Schächte bot Beschichtungssystem GEPOTECH ®<br />

11/22 der zur Unternehmensgruppe Schomburg gehörenden<br />

Indutec Rethmeier GmbH, Detmold.<br />

GEPOTECH® 11/22 ist ein zweikomponentiges, Polyharnstoffbasiertes<br />

System, das zur Beschichtung feuchtigkeitsbelasteter<br />

mineralischer und metallischer Oberflächen eingesetzt wird.<br />

Das Material ist lösemittelfrei, beim Erhärten schrumpffrei<br />

und verfügt über Eigenschaften, die es zu einer idealen Lösung<br />

Schacht während der Sanierung: Der leuchtend blaue, auf EP-Harz basierende<br />

Primer des Systems wurde mit Quarzsand beaufschlagt, um die Haftung der 3<br />

mm starken Beschichtung mit GEPOTECH ® 11/22 zu optimieren.<br />

76 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Anwenderberichte<br />

Die markant leuchtend blaue Farbe des Primers hat im folgenden<br />

Arbeitsschritt, bei dem GEPOTECH ® 11/22 im Spritzverfahren<br />

aufgetragen wird, eine wichtige Bedeutung. Das<br />

System, das in variablen Schichtstärken von zwei bis 20 Millimetern<br />

aufgebracht werden kann, wurde in den Detmolder<br />

Schächten drei Millimeter stark aufgetragen. Dabei wird das<br />

Material mit 70 °C verarbeitet.<br />

Exakt ab dieser Material-Schichtstärke wird aber der blaue<br />

Ton des Primers unsichtbar; so wird optisch zuverlässig erkennbar,<br />

dass bzw. wann die notwendige Wandstärke erreicht<br />

ist. Ein spezifischer bautechnischer Pluspunkt dieser elastomeren<br />

Beschichtung ist seine sehr schnelle Reaktionszeit. Bereits<br />

nach einer Minute ist die soeben beschichtetet Oberfläche<br />

belastbar, was besonders auf begangenen Flächen in Abwasserbauwerken<br />

wichtig ist. Das beschleunigt nicht nur den<br />

Arbeitsablauf, sondern stellt sicher, dass Abwasserbauwerke<br />

sehr schnell wieder in Betrieb genommen werden können. So<br />

auch in Detmold; die Sanierung der Schächte nahm, von ihrer<br />

sicherheitstechnischen Nachrüstung durch neue Einstieghilfen<br />

abgesehen, nicht mehr als jeweils 2,5 Stunden in Anspruch.<br />

Damit stellt das Polyharnstoff-System GEPOTECH ® 11/22 ein<br />

ebenso schnelles wie nachhaltig wirksames Sanierungssystem<br />

für korrosionsbelastete und -gefährdete Abwasserbauwerke<br />

unterschiedlichster Größe und Geometrie dar.<br />

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RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 77<br />

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Anwenderberichte<br />

Grundstücksentwässerung in Erding: Wirtschaftliche<br />

Sanierung von Revisionsschächten<br />

Im Zuge der Kanalsanierung in Erding werden auch<br />

Hausanschlüsse und Revisionsschächte auf dem Grundstück<br />

systematisch untersucht und saniert. Der Abwasserzweckverband<br />

Erdinger Moos (AZV) als Auftraggeber und<br />

sein Ingenieurbüro sind dabei durchaus innovativ, was<br />

die Sanierungskonzepte angeht. Im Sanierungsschwerpunkt<br />

Müllerstraße wurden 42 defekte, überwiegend auf<br />

privaten Grundstücken gelegene Betonschächte schnell<br />

und wirtschaftlich mit dem neuen Beschichtungssystem<br />

GEPOTECH ® -11/22 der SCHOMBURG ICS GmbH, (Detmold)<br />

saniert. Bauausführendes Unternehmen war die<br />

Swietelsky-Faber GmbH (Surheim/Blomberg).<br />

Sanierungsfall: Maroder Revisionsschacht auf einem Erdinger Grundstück.<br />

Ein Schwerpunkt des Kanalsanierungsprogramms des AZV Erdinger<br />

Moos an der Peripherie von München war im Sommer<br />

und Herbst <strong>2009</strong> die Müllerstraße in Erding. Nachdem sich<br />

wegen starker Verwurzelung in den Anschlusskanälen der Müllerstraße<br />

wiederholt betriebliche Probleme ergeben hatten,<br />

ließ der Abwasserzweckverband Erdinger Moos 2008 eine<br />

gründliche Bestandsaufnahme in Form von TV-Inspektionen<br />

und – soweit sinnvoll – ergänzenden Dichtheitsprüfungen der<br />

Abwassersysteme in diesem Bereich durchführen. Sowohl die<br />

öffentlichen Mischwasserkanäle (bis DN 400) wurden einer<br />

Inspektion unterzogen als auch die einmündenden Hausanschlüsse<br />

bis zum Kontrollschacht auf dem Grundstück.<br />

Die sinnvollste Schnittstelle für Betrieb, Unterhalt sowie Planung<br />

und Durchführung von Kanalsanierungen ist ohne Zweifel der<br />

Kontrollschacht. Als Vorteil erwies sich das in der Satzung des<br />

AZV Erdinger Moos verankerte Angebot, den Kontrollschacht<br />

in den Bestand der öffentlichen Entwässerungseinrichtung zu<br />

übernehmen, sofern der Schacht bestimmte Mindestanforderungen<br />

an Lage und baulichen Zustand erfüllt. Die Eigentümer<br />

nicht übernahmefähiger Anlagen waren kooperationsbereit<br />

und ließen auf der Grundlage einer Kostenübernahmevereinbarung<br />

die Anlagen so umbauen, dass die Mindestanforderungen<br />

erfüllt werden. Dabei überzeugte vor allem das<br />

Argument, dass alle künftigen Instandhaltungskosten durch<br />

die Übernahme auf den AZV übergehen. So wurden fast alle<br />

Grundstückseigentümer in die Sanierungsmaßnahme eingebunden.<br />

Vor diesem Hintergrund konnte das Ingenieurbüro Pieper aus<br />

Forstern eine ganzheitliche, wie in der EN 752-5 für jede Kanalsanierung<br />

geforderte Bestandsaufnahme und Sanierungsplanung<br />

durchführen. Dieses nach Ausschreibung an die<br />

Swietelsky-Faber GmbH (Blomberg) vergebene Konzept sah<br />

neben der Sanierung von Hauptkanälen durch 9 Schlauchliner<br />

(ausgeführt mit dem lichthärtenden Berolina Liner System)<br />

und diverse punktuelle Reparaturmaßnahmen (überwiegend<br />

Kanalroboter System PRIMO) auch umfassende Sanierungsmaßnahmen<br />

auf den Grundstücken vor. Neben der Installation<br />

von 33 bogengängigen Schlauchlinern des BRAWOLINER-<br />

Systems und einigen Kurzlinern mit dem 3-P-Verfahren lag ein<br />

Schwerpunkt auf der Sanierung der Kontrollschächte auf dem<br />

Grundstück.<br />

Neben der üblichen Fremdüberwachung der Liner wurde bei<br />

diesem Projekt auch eine Fremdüberwachung der Kurzliner<br />

sowie des Schachtbeschichtungssystems über das Ingenieurbüro<br />

für Kunststofftechnik Siebert+Knipschild (München) vereinbart.<br />

Zusätzlich fand eine Eigenüberwachung des Schachtbeschichtungssystems<br />

durch die Schomburg ICS GmbH als<br />

Hersteller statt.<br />

Aufgrund gemeinsamer Zweifel von Auftraggeber und Ingenieurbüro<br />

an der Nachhaltigkeit einer Schachtsanierung mit herkömmlichen<br />

mineralischen Beschichtungsverfahren entschloss<br />

man sich für eine grundlegenden Alternativlösung und setzte<br />

auf eine Beschichtung mit dem neuen Beschichtungssystem<br />

GEPOTECH ® -11/22 der SCHOMBURG ICS GmbH (Detmold).<br />

GEPOTECH ® -11/22 ist ein zweiphasiges, auf einer<br />

Polyharnstoff-Verbindung basierendes lösemittelfreies System<br />

für die Beschichtung feuchter, mineralischer oder metallischer<br />

Oberflächen. GEPOTECH ® -11/22 zeichnet sich durch Korrosionsbeständigkeit,<br />

Schrumpffreiheit und nicht zuletzt durch<br />

eine hohe Elastizität aus und wurde eigens für den Einsatz auf<br />

feuchten Untergründen entwickelt.<br />

Arbeitsgrundlage der Beschichtung mit dem neuen Sanierungssystem<br />

ist – und<br />

war auch in Erding – eine<br />

gründliche Hochdruck-<br />

Vorreinigung, bei dem<br />

Schmutz entfernt und<br />

lose Betonsubstanz bis<br />

auf den gesunden Kern<br />

des Bauwerks abgetragen<br />

wurde, um eine nachhaltige<br />

Haftung der Beschichtung sicherzustellen. Nach der<br />

Grundreinigung und Reprofilierung von stärkeren Ausbrüchen<br />

von Schachtwänden und<br />

-sohle wurde ein Primer<br />

als erste Phase des Systems<br />

per Quast aufgetragen.<br />

Durch Zugabe von<br />

Quarzsand von 0,5 bis<br />

1 Millimeter Körnung auf<br />

den noch nicht gehärteten<br />

Primer wurde die Grundierung<br />

weiter optimiert.<br />

Der markant leuchtende<br />

Vorarbeit: Gründliche Hochdruckreinigung<br />

der Betonschächte.<br />

Erster Sanierungsschritt: Auftrag des Primers<br />

per Quast.<br />

blaue Primer erfüllt übrigens nicht nur eine physische Funktion<br />

als Haftgrundlage für die eigentliche Systembeschichtung,<br />

sondern hilft auch ganz praktisch beim Auftrag dieser zweiten<br />

Phase im Spritzverfahren und bei einer Materialtemperatur von<br />

78 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Anwenderberichte<br />

70 °C: Exakt dann, wenn das Primer-Blau endgültig unsichtbar<br />

wird, hat die GEPOTECH ® -Beschichtung die erforderliche<br />

Endstärke von 3 Millimetern<br />

erreicht. Danach geht<br />

alles ganz schnell: Nur<br />

eine Minute nachdem der<br />

Im Sprühverfahren wird die Hauptkomponenten<br />

des Systems GEPOTECH ® -11/22<br />

drei Millimeter stark auf die Schachtwände<br />

aufgetragen.<br />

Spritzvorgang beendet<br />

ist, sind die Polyharnstoff-Oberflächen<br />

bereits<br />

belastbar: Sohlen, die<br />

mit GEPOTECH ® -11/22<br />

beschichtet wurden, sind<br />

dann schon wieder begehbar.<br />

Damit trägt das<br />

System, das selbstverständlich<br />

über eine geltende DIBt-Zulassung verfügt, nicht nur<br />

zu einer dauerhaften und wirtschaftlichen, sondern auch zu<br />

einer sehr schnellen und reibungslosen Sanierung von Grundstücksentwässerungssystemen<br />

bei. Die Sanierungskolonnen<br />

von Swietelsky-Faber hielten sich in Sachen Schacht-Beschichtung<br />

selten länger als zweieinhalb Stunden auf einem Grundstück<br />

auf, wobei in der Regel die Schachtsanierung der letzte<br />

Arbeitsgang überhaupt auf dem jeweiligen Grundstück im<br />

Anschluss an Schlauchlining bzw. partielle Reparaturen (teils<br />

Schachtanschlüsse mit Kurzliner) war. In der Müllerstrasse in<br />

Erding konnte auf dieser Grundlage die geplante Sanierung<br />

der öffentlichen und – überwiegend – privaten Schachtbauwerke<br />

innerhalb von nur drei Arbeitswochen vollständig abge-<br />

schlossen werden.<br />

Einmal mehr wurde im<br />

Projekt Erding-Müllerstraße<br />

nicht nur die technische<br />

Funktionalität des GEPO-<br />

TECH ® -11/22-Systems,<br />

sondern auch seine Wirtschaftlichkeit<br />

überzeugend<br />

nachgewiesen.<br />

Schnell, wirtschaftlich und nachhaltig saniert:<br />

Beschichteter Revisionsschacht.<br />

SCHOMBURG ICS GmbH<br />

Frau Britta Welker<br />

Aquafin-Straße 2-8 • D-32760 Detmold<br />

Telefon: +49 (0) 5231/953 173<br />

Telefax: +49 (0)5231/953 390<br />

E-Mail: britta.welker@schomburg.de<br />

Swietelsky-Faber GmbH<br />

Herr Wolfram Kopp<br />

Nederlandpark 25 • D-32825 Blomberg/Lippe<br />

Telefon: +49 (0) 5235/501 57 0<br />

Telefax: +49 (0)5235/501 57 20<br />

E-Mail: kopp@swietelsky-faber.de<br />

Ing.-Büro Norbert Pieper<br />

Herr Dipl.-Ing. Norbert Pieper<br />

Am Zehentstadl 15 • D-85659 Forstern<br />

Telefon: +49 (0) 8124/910337<br />

Telefax: +49 (0) 8124/910294<br />

E-Mail: info@ib-norbertpieper.de<br />

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RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 79


Anwenderberichte<br />

Delmenhorst – Sanierung von 45 Hausanschlüssen<br />

mit 87°-Bögen<br />

Das Schadensbild hier: Ablagerungen, Undichtigkeiten sowie<br />

starke Muffenversätze im direkten Anschluss an die 87°-Bögen,<br />

da oftmals die angeschlossenen Rohre abgesackt waren.<br />

Aufgrund der Vielzahl an Ver- und Entsorgungsleitungen im<br />

Bereich der Fußgängerzone, konnten bei den Hausanschlussschächten<br />

größtenteils nur Uponorschächte DN 300 gesetzt<br />

werden. Diese wurden für die Wasserhaltungsarbeiten während<br />

der Sanierungsmaßnahme benötigt.<br />

Die äußeren Bedingungen dieser Baustelle waren „wie gemacht“<br />

für die Sanierung der Hausanschlussleitungen mittels<br />

der ferngesteuerten Anschlusssanierungs-Technik (FAS).<br />

Einfüllen des Harzes vor Imprägnierbeginn.<br />

Fertig imprägnierter Liner für den zeitnahen<br />

Einbau.<br />

Delmenhorst – mit ca. 77.000 Einwohnern die zehntgrößte<br />

Stadt Niedersachsens – hat auf 62 km² ein Kanalnetz von ca.<br />

565 km Gesamtlänge: davon ca. 302 km Schmutzwasserund<br />

ca. 263 km Niederschlagswasserkanäle einschl. Druckrohrleitungen.<br />

Die insgesamt ca. 40.000 Schmutzwasser- und<br />

Niederschlagswasserhausanschlüsse gehören ebenfalls in die<br />

Verantwortung der Stadtwerke Delmenhorst GmbH (SWD),<br />

welche für den Bau, den Betrieb und die Unterhaltung des<br />

öffentlichen Kanalnetzes zuständig ist.<br />

Zur Wiederherstellung der vollständigen Funktionsfähigkeit<br />

eines Teilstücks des Delmenhorster Abwassernetzes, entschied<br />

die SWD Gruppe 2008 im Bereich der Innenstadt 525 m<br />

Schmutzwasserhauptkanal DN 400 bzw. DN 450 mit dem Insituform-Schlauchlining-Verfahren<br />

zu sanieren. Der Kanal wies<br />

in diesem Abschnitt Undichtigkeiten mit zum Teil stark eindringendem<br />

Grundwasser sowie Risse auf. Ausschlaggebend dafür,<br />

dass nicht die offene Bauweise sondern die grabenlose<br />

Sanierung gewählt wurde, waren neben dem vorgefundenen<br />

Schadensbild die örtlichen Gegebenheiten: Der Schmutzwasserhauptkanal<br />

verläuft direkt unter der Fußgängerzone und<br />

liegt auf einer mittleren Tiefe von ca. 4,5 m unter OK Straße.<br />

Beauftragt wurde außerdem die anschließende Sanierung<br />

von 45 Hausanschlüssen. Da im gesamten Stadtgebiet ein<br />

vergleichsweise hoher Grundwasserspiegel anzutreffen ist,<br />

ist es für diese Anschlussleitungen charakteristisch, dass sie<br />

im Hauptkanal auf 12 Uhr angeschlossen und von dort aus<br />

senkrecht auf einer Länge von ca. 1-2 m aufgeständert sind<br />

(um möglichst schnell aus dem Grundwasserbereich heraus<br />

zu kommen). Es folgt ein 87°-Bogen in die Waagerechte und<br />

von dort aus verläuft die Anschlussleitung mit meist weiteren<br />

Bögen Inserat zum VDRK jeweiligen 186x32.75:Layout Haus. 1 23.10.<strong>2009</strong> 16:00 Seite 1<br />

Imprägnierung des Liners für die Sanierung<br />

der Hausanschlussleitungen.<br />

Vormontage des imprägnierten Liners<br />

auf das Einbaumodul.<br />

Besonderheit des Verfahrens ist der Einsatz aus dem nicht begehbaren<br />

Hauptkanal heraus in die Anschlussleitung hinein.<br />

Die Renovierung von Seitensträngen kann ohne das Vorhandensein<br />

von Revisionsöffnungen durchgeführt werden. Das<br />

FAS-Formstück aus korrosionsbeständigem Synthesefaserfilz<br />

wird auf der Baustelle entsprechend dem Einbindewinkel des<br />

Anschlusses und der gewünschten Einbautiefe angefertigt und<br />

unter Vakuum mit Epoxydharz imprägniert. Danach erfolgt die<br />

Vormontage auf einem Einbaumodul, wobei das Schlauchende<br />

in einen nach innen gestülpten Kalibrierschlauch gesteckt<br />

wird. Das Modul wird unter Verwendung einer TV-Kamera und<br />

Lasertechnik vor dem zu sanierenden Seitenanschluss positioniert.<br />

Anschließend wird das Formstück mit Hilfe des Kalibrierschlauches<br />

mit Druckluft in den Anschlusskanal hineingestülpt.<br />

Die Druckluft wird schließlich durch heißes Wasser ersetzt, welches<br />

im Kalibrierschlauch zirkuliert und das Formstück unter<br />

dem Anpressdruck des Stützschlauches in kurzer Zeit härtet.<br />

Die Übergänge laufen ohne Kantenbildung aus.<br />

Problematisch waren allerdings die schon erwähnten 87°-Bögen<br />

bzw. die dahinter abgesackten Rohre, da der Liner im Außenbogen<br />

genau vor diesen Muffenversatz läuft. Doch Dank<br />

der mehr als zehnjährigen Erfahrung und dem Know-how der<br />

Insituform-Anlagen-Crew, konnten letztendlich die meisten der<br />

45 Anschlüsse auch durch diese Bögen hindurch saniert werden.<br />

Streng überwacht wurden während des gesamten Projekts die<br />

Vorgaben der SWD und des Ordnungsamtes bzw. der Verkehrsbehörde:<br />

Anwohner, Geschäftsbetriebe des Einzelhan-<br />

<br />

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80 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


Anwenderberichte<br />

dels sowie Fußgänger minimal zu beeinträchtigen und sicher<br />

an den Baustellen vorbeizuführen.<br />

Es wurde z. B. vorgeschrieben, alle vorbereitenden Arbeiten<br />

für den Hauptkanal und die Anschlussleitungen gemeinsam<br />

innerhalb weniger Tage abzuwickeln. Auch musste die Maßnahme<br />

zwingend im Frühjahr/Frühsommer durchgeführt werden,<br />

um die Auswirkungen auf die Außengastronomie so gering<br />

wie möglich zu halten.<br />

Robotics<br />

Positionierung des Einbaumoduls vor die Hausanschlussleitung.<br />

Das enge Zeitfenster für Konfektionierung, Einbau und Härtung<br />

mit der FAS-Anlage beschränkte den Aufwand für Baustellenabsperrung<br />

und Aufrechterhaltung der Vorflut auf ein<br />

Minimum. Trotz der teilweise großen technischen Herausforderungen,<br />

konnten die 45 Hausanschlüsse in nur vier Wochen<br />

saniert werden.<br />

Fazit: Aufgrund des hervorragenden Zusammenspiels aller<br />

Beteiligten und Dank der ausgereiften ferngesteuerten Anschlusssanierungs-Technik<br />

(FAS), können die Delmenhorster<br />

auch in diesem Jahr wieder uneingeschränkt den Sommer auf<br />

den Terrassen in der Fußgängerzone genießen.<br />

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dritte <strong>Ausgabe</strong> des RO-KA-TECH Journals 2010<br />

beachten Sie bitte folgende Themenschwerpunkte:<br />

RO-KA-TECH Journal 2/2010<br />

Kanalreinigungstechniken<br />

Redaktionsschluss: 31.05.<strong>2009</strong><br />

RO-KA-TECH Journal 3/2010<br />

IFAT<br />

Grundstücksentwässerung<br />

Redaktionsschluss: 02.08.2010<br />

Wir begrüßen neue Mitglieder:<br />

Mission Rohrfrei<br />

Andreas Nitzinger<br />

Herdecke<br />

Abwassertechnik Sießer<br />

Ditzingen<br />

Kanal Boban Abfluss-Kanal-Service<br />

Hainburg<br />

Bettina Hänsch GmbH<br />

Beratzhausen<br />

KMG Pipe Technologies GmbH<br />

Schieder-Schwalenberg<br />

UMTEC GmbH & Co. KG<br />

Alzenau<br />

Stobbe HBC-HBL<br />

Fürth<br />

Insituform Rohrsanierungstechniken GmbH<br />

Röthenbach<br />

NACHRUF<br />

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Symbol seines Lebens<br />

Hilmar Dettinger-Müller<br />

langjähriger geschäftsführender Gesellschafter und<br />

zuletzt Vorsitzender des Firmenbeirats der Uraca<br />

Pumpenfabrik GmbH & Co. KG (Bad Urach), verstarb<br />

am 21. September <strong>2009</strong> nach kurzer, schwerer<br />

Krankheit im Alter von 68 Jahren.<br />

Unser Mitgefühl gehört seiner Familie.<br />

Vorstand, Beirat und Mitgliedsunternehmen des<br />

VDRK Verband Deutscher<br />

Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen e. V.<br />

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vierte <strong>Ausgabe</strong> des RO-KA-TECH Journals 2010<br />

beachten Sie bitte folgende Themenschwerpunkte:<br />

RO-KA-TECH Journal 4/2010<br />

IFAT - Nachlese<br />

Vorschau RO-KA-TECH 2011<br />

Redaktionsschluss: 22.11.2010<br />

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82 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>


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