Ausgabe 04-2009
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Inhalt & Impressum<br />
Inhalt<br />
Vorwort<br />
VDRK intern<br />
Mitgliederversammlung in Stuttgart • Von der Berufung<br />
zum Fachberuf • Dichtheitsprüfungen an Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
• Sachkunde für die<br />
Dichtheitsprüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
• Neues Wasserhaushaltsgesetz<br />
Branchentermine im Rückblick<br />
Azubi- und Studientage in Kassel • JT-elektronik in<br />
Velbert • 4. Nassabfallforum • Goldener Kanaldeckel<br />
<strong>2009</strong> • Lünener Tage der Grundstücksentwässerung<br />
Vorschau Branchentermine<br />
23. Lindauer Seminar • 24. Oldenburger Rohrleitungsforum<br />
• 8. Deutscher Schlauchlinertag<br />
Entsorga Enteco <strong>2009</strong> - Nachlese<br />
IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG • Wolfgang<br />
Rausch GmbH & Co. KG • iPEK International GmbH<br />
• Kummert GmbH • SPERING micro-systems gmbh<br />
• JT-elektronik GmbH<br />
Unternehmensprofile<br />
Gobs GmbH • USBDÜSEN GmbH • Feierabend +<br />
Fock GmbH • Umwelttechnik Franz Janßen GmbH •<br />
Trelleborg Pipe Seals GmbH • Kanal-Türpe Gochsheim<br />
GmbH & Co. KG • K.-H.-Trost • HOBAS Rohre<br />
GmbH • Insituform Rohrleitungssanierungstechniken<br />
GmbH • SPERING micro-systems gmbh • BEW •<br />
Rabmer Bau Grupe • adversi • Dipl.-Ing. Ulrich<br />
Winkler<br />
Produkte<br />
Umwelttechnik Franz Janßen GmbH • Spering microsystems<br />
gmbh • M+T Druckwassertechnik GmbH •<br />
Hradil Spezialkabel GmbH • URACA Pumpenfabrik<br />
GmbH & Co. KG • Bodenbender GmbH • PSL<br />
Handels GmbH • Funke Kunststoffe GmbH • ABT<br />
Elsener<br />
Recht so?<br />
Fortsetzung Arbeitgeberfalle Arbeitsrecht • Geschäftsführerhaftung<br />
Anwenderberichte<br />
Pader Kanal Technik-Rohr Frei GmbH & Co. KG • Rainer<br />
Kiel Kanalsanierung GmbH • Kanal-Türpe Gochsheim<br />
GmbH & Co. KG • Swietelsky-Faber GmbH •<br />
Insituform Rohrleitungssanierungstechniken GmbH<br />
Kleinanzeigen<br />
Aufnahmeantrag<br />
Seite<br />
3<br />
4<br />
20<br />
27<br />
30<br />
38<br />
52<br />
66<br />
72<br />
82<br />
83<br />
JT-elektronik GmbH<br />
Robert-Bosch-Straße 26<br />
D-88131 Lindau/Bodensee<br />
Telefon:<br />
+49 (0) 8382/96 73 60<br />
Telefax:<br />
+49 (0) 8382/96 73 666<br />
E-Mail: info@JT-elektronik.de<br />
www.JT-elektronik.de.de<br />
Die Beilagen für das RO-KA-TECH Journal schicken Sie bitte<br />
direkt an die Druckerei Hachenburg unter dem Kennwort<br />
„RO-KA-TECH Journal“ und <strong>Ausgabe</strong>.<br />
Anzeigen schicken Sie bitte auf CD an den VDRK. Anzeigen<br />
und Beiträge kleiner als 8 MB können Sie auch direkt per<br />
Mail an journal@vdrk.de schicken.<br />
Impressum<br />
Herausgeber & Redaktion:<br />
VDRK<br />
Verband Deutscher Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen e. V.<br />
Ludwig-Erhard-Str. 8<br />
D-34131 Kassel<br />
Telefon: +49 (0) 561-207567-0<br />
Telefax: +49 (0) 561-207567-29<br />
web: www.vdrk.de<br />
E-Mail: info@vdrk.de<br />
Satz und Gestaltung:<br />
Annett Sluke<br />
Produktion:<br />
Druckerei Hachenburg GmbH<br />
Saynstraße 18<br />
D-57627 Hachenburg<br />
Telefon: +49 (0) 2662-802-0<br />
Telefax: +49 (0) 2662-802-140<br />
web: www.druckerei-hachenburg.de<br />
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Zum Abdruck angenommene Beiträge gehen in das unbeschränkte<br />
Verfügungsrecht des Herausgebers über. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Die Beiträge der Autoren<br />
werden nicht auf Richtigkeit geprüft; sie stellen die Meinung des<br />
Autors, nicht die des Herausgebers dar. Die Redaktion behält sich vor<br />
Beiträge zu kürzen.<br />
VDRK e. V., Ludwig-Erhard-Str. 8, 34131 Kassel<br />
2 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Vorwort<br />
Sehr geehrte Leserinnen<br />
und Leser, sehr geehrte<br />
Kolleginnen und Kollegen,<br />
sehr geehrte Verbandsmitglieder,<br />
das Wahljahr <strong>2009</strong> neigt sich<br />
unweigerlich dem Ende, eine<br />
Fülle von Wahlen liegen hinter<br />
uns. Neben kommunalen Vertretern<br />
musste auch ein neuer Bundestag<br />
gewählt werden. Unsere<br />
Branche setzt viele Hoffnungen<br />
in die neue Regierung und erwartet<br />
wegweisende Entscheidungen.<br />
Nach der Novellierung des Wasserhaushaltsgesetzes<br />
sind die Ersten bereits von der alten Regierung, getroffen<br />
worden, bleibt zu hoffen, dass eine konsequente Umsetzung<br />
dieser Entscheidungen, durch die neue Regierung erfolgt.<br />
Auch in unserem Verband standen Neuwahlen für Vorstand<br />
und Beirat an, die anlässlich der Mitgliederversammlung und<br />
unseres 20-jährigen Jubiläums im Stuttgarter Mövenpick-Hotel<br />
durchgeführt wurden.<br />
Neben Umbesetzungen innerhalb des Vorstandes, gab es<br />
auch die neue Position der RKI-Meister zu integrieren und ab<br />
01.01.2010 einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des<br />
Verbandes zu schaffen. Mit unserem dann im Amt befindlichen<br />
Geschäftsführer Gerhard Treutlein, wird es einige organisatorische<br />
Veränderungen in der Struktur des Verbandes geben,<br />
die sich in der Mitgliederzahl und in der Außenwirkung des<br />
Verbandes widerspiegeln werden.<br />
Was mich als neuen Vorstandsvorsitzenden betrifft, möchte ich<br />
es nicht versäumen, mich für das entgegengebrachte Vertrauen<br />
zu bedanken und Ihnen zu versichern, die bewährten Strukturen<br />
weiterzuführen, aber auch für Neues offen zu sein.<br />
Bei meinem Vorgänger, Friedhelm de la Motte, möchte ich<br />
mich besonders bedanken. Er hat über viele Jahre im Vorstand<br />
bewiesen wie sehr ihm der Verband am Herzen liegt. Er war<br />
maßgeblich an der Schaffung des Berufsbildes und der ersten<br />
Meisterlehrgänge beteiligt und hat in einer sehr schwierigen<br />
Situation für das Überleben des Verbandes gesorgt, auch<br />
wenn ihm unter seiner Führung der Untergang des Verbandes,<br />
innerhalb kürzester Zeit, prophezeit wurde. Umso mehr freue<br />
ich mich, dass er mir als mein direkter Stellvertreter mit all<br />
seinem Wissen und seinen Erfahrungen zur Seite steht. Ich bin<br />
davon überzeugt, dass wir – der neu gewählte Vorstand – in<br />
Verbindung mit dem Beirat und dem Geschäftsführer eine zukunftsorientierte<br />
und schlagkräftige Truppe sind, die die Interessen<br />
des Verbandes in Zukunft vertreten wird.<br />
Aber auch ein noch so tatendurstiger Vorstand ist nur so gut<br />
wie die Zuarbeit, die ihm geliefert wird. Deshalb bitte ich Sie,<br />
liebe Verbandsmitglieder, wenden Sie sich mit Ihren großen<br />
und kleinen Problemen, mit Ihren Ideen mit Ihren Anregungen<br />
und Wünschen an uns, wir werden versuchen Ihre Bedürfnisse<br />
zu erfüllen und Ihr in uns gesetztes Vertrauen zu rechtfertigen.<br />
Helfen Sie mit unseren Verband zu stärken.<br />
Für die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage wünsche ich,<br />
auch im Namen des gesamten Vorstandes und Beirates, ein<br />
paar erholsame und besinnliche Stunden im Kreise Ihrer Lieben,<br />
für den Jahreswechsel alles Gute, sowie viel Erfolg und<br />
gute Geschäfte für das Jahr 2010.<br />
Andreas Herrmann<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Unseren Mitgliedern und Lesern<br />
wünschen wir ruhige & besinnliche<br />
Weihnachtsfeiertage,<br />
einen guten Rutsch<br />
und für 2010 alles Gute!<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 3
VDRK intern<br />
20 Jahre VDRK – Mitgliederversammlung im September<br />
<strong>2009</strong> in Stuttgart<br />
Im September endete die turnusmäßige zweijährige Amtszeit<br />
des bis dahin amtierenden Vorstands des VDRK – Verband<br />
Deutscher Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen e. V. Die<br />
diesjährige Mitgliederversammlung inklusive der anstehenden<br />
Vorstands- und Beiratswahlen wurde bewusst in Stuttgart<br />
durchgeführt. Zehn Firmeninhaber unterzeichneten damals<br />
im September vor 20 Jahren die Gründungsurkunde des Verbandes.<br />
Ihr Ziel war es, über Qualifikation der Mitarbeiter<br />
mehr Qualität in die Branche zu bringen. Man hatte bereits<br />
vor 20 Jahren erkannt, dass nur gut ausgebildetes Personal<br />
mit der rasanten Entwicklung der Technik Schritt halten kann.<br />
Nur durch das kontinuierliche Festhalten an diesen Zielen<br />
war es möglich den Lehrberuf „Fachkraft für Rohr-, Kanal und<br />
Industrieservice“ ins Leben zu rufen. Dies war aber die eine<br />
Seite, mehrere Vorstandsgenerationen mussten dafür kämpfen<br />
diesen Beruf auch in der Fachwelt bekannt zu machen.<br />
Konsequenterweise wurde mit der Schaffung des Berufsbildes<br />
auch die Meisterverordnung „Geprüfter Meister/-in für Rohr-,<br />
Kanal und Industrieservice“ verabschiedet. Seit 2006 konnten<br />
sich bereits 52 Unternehmer und/-oder Mitarbeiter zum Meister<br />
qualifizieren.<br />
Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung wurde dieser Entwicklung<br />
Rechnung getragen. Mit großer Mehrheit votierten<br />
die anwesenden Mitgliedsfirmen für die Schaffung eines weiteren<br />
Sitzes im Vorstand des Verbandes. Hierdurch wurden<br />
der Gruppe der Meister die Voraussetzungen und die Möglichkeiten<br />
geschaffen, ihre umfangreiche Ausbildung entsprechend<br />
ihrem Stellenwert in der Branche bekannt zu machen<br />
bzw. aufzuwerten.<br />
An der Spitze des VDRK Vorstandes kam es zu einer weiteren<br />
Veränderung. Herr Friedhelm de la Motte wollte nach zwei<br />
Amtsperioden den Platz für die jüngere Generation freimachen<br />
aber auch sein umfangreiches Wissen um den Ausbildungsberuf<br />
und die Vorstandstätigkeit weiter zur Verfügung<br />
stellen. Daher entschloss er sich, die Position des Vorsitzenden<br />
mit seinem bisherigen Stellvertreter, Herrn Andreas Herrmann,<br />
zu tauschen. Die Mitglieder honorierten diesen Entschluss mit<br />
ihrer großen Mehrheit bei der Abstimmung über die zu besetzenden<br />
Positionen. Der VDRK Vorstand setzt sich seit September<br />
<strong>2009</strong>, wie folgt zusammen:<br />
Gary Robinson; Gerhard Treutlein; Klaus-Dieter Zawisla; Dr. Olaf Kaufmann;<br />
Martin Cygiel (v.l.n.r. hinten); Andreas Herrmann; Friedhelm de la Motte; Robert<br />
Thoma (v.l.n.r. vorn)<br />
Andreas Herrmann<br />
- Vorsitzender -<br />
Friedhelm de la Motte<br />
- erster Stellvertreter -<br />
Dr. Olaf Kaufmann<br />
- zweiter Stellvertreter -<br />
Klaus-Dieter Zawisla<br />
- dritter Stellvertreter -<br />
Martin Cygiel<br />
- Vertreter der Fördermitglieder -<br />
Gary Robinson - Vertreter der Gruppe der RKI-Meister -<br />
Robert Thoma<br />
- Schriftführer -<br />
Gerhard Treutlein<br />
- Schatzmeister -<br />
Herr Gerhard Treutlein wird das Amt des Schatzmeisters bis<br />
zum 31.12.<strong>2009</strong> im VDRK bekleiden. Ab ersten Januar <strong>2009</strong><br />
wird Herr Treutlein als hauptamtlicher Geschäftsführer die Geschicke<br />
des Verbandes im Sinne des ehrenamtlichen Vorstandes<br />
sowie aller Mitgliedsunternehmen lenken und leiten.<br />
Auch der Beirat wurde nach zweijähriger Amtszeit neu gewählt,<br />
leider konnte sich bei dieser Wahl wieder keine weibliche Kandidatin<br />
durchsetzen. Erstmals in der Geschichte des VDRK-<br />
Beirats wurde ein Vertreter der Fördermitglieder in den Beirat<br />
gewählt. Herr Wolfgang Müller war bis September 2008 als<br />
Vertreter der Fördermitglieder im Vorstand vertreten. Weiterhin<br />
setzt sich der Beirat aus den Mitgliedern Hans-Dieter Jäger,<br />
Günter Butz, Heinrich Dröge, Rainer Wiebels, Frank Ropertz<br />
sowie Ulrich Haas zusammen. Ein großer Teil der Beiratsmitglieder<br />
hat bereits langjährige Erfahrung bei der Ausübung<br />
ihrer Funktionen sammeln können.<br />
Der neu gewählte Beirat: Heiner Dröge, Wolfgang Müller, Rainer Wiebels,<br />
Frank Ropertz, Dieter Jäger, Günter Butz, Ulrich Haas (v.l.n.r.); Moderator:<br />
Martin Cygiel<br />
Der neue Vorstand hat sich für die kommenden zwei Jahre<br />
große Ziele gesetzt. Zum einen die Mitgliederanzahl deutlich<br />
zu steigern um hierüber unter anderem mehr politisches Gewicht<br />
für die Branche in die Waagschale werfen zu können.<br />
Zum anderen den Stellenwert der Berufsausbildung und der<br />
Qualifikation zum Meister bei allen Auftraggebern, öffentlichen<br />
Institutionen und natürlich auch der allgemeinen Öffentlichkeit<br />
zu verdeutlichen. Es warten unzählige Aufgaben<br />
auf den neuen Vorstand. Auf diesem Wege wünschen wir dem<br />
Verband und der neuen Führungsspitze gutes Gelingen.<br />
Ralph Sluke<br />
4 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
VDRK intern<br />
Gary Robinson – Vertreter der Gruppe RKI-Meister<br />
Ich möchte mich kurz vorstellen<br />
– mein Name ist Gary Robinson,<br />
ich stamme gebürtig aus Süd Wales<br />
(GB), bin 39 Jahre alt und gelernter<br />
Industriemechaniker in der Fachrichtung<br />
Maschinen und Systemtechnik.<br />
7 Jahre nach meiner Ausbildung<br />
entwickelte sich die Metallbranche<br />
rückläufig und ich wurde dem freien<br />
Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt.<br />
Jetzt musste schnell eine Lösung her<br />
– ich hatte doch gerade erst eine Familie gegründet und diese<br />
wollte ernährt werden.<br />
Ich wechselte also in die Rohrreinigungsbranche zu einem Betrieb<br />
der ausschließlich Hausanschlüsse reinigte. Zwei Jahre<br />
später begann ich meinen Job als Rohr- und Kanalsanierer bei<br />
der Firma ANT GmbH in Maintal.<br />
Durch diverse Qualifikationen, Weiterbildungen und der firmeninternen<br />
Umstrukturierung im Jahre 2002 bekam ich die<br />
Möglichkeit mein praktisches Wissen in der Theorie anzuwenden<br />
– ich wechselte ins Büro zur Arbeitsplanung. Es stellte sich<br />
heraus, dass mir diese Aufgabe liegt und kurze Zeit später<br />
wurde ich zum Betriebsleiter befördert.<br />
Aufgrund der Entwicklungen am Markt (steigende Anforderungen<br />
an die Qualifikation und Arbeitsqualität des Betriebes)<br />
bekam ich die Möglichkeit die Weiterbildung zum „geprüften<br />
Meister für Rohr-, Kanal- und Industrieservice“ zu absolvieren.<br />
Dass dies für einen 37-Jährigen nicht leicht war brauche ich<br />
nicht besonders zu erwähnen – die meisten in meinem Alter<br />
wissen wie schwer das Lernen fällt wenn man seit Jahren nicht<br />
mehr „in der Schule“ war.<br />
Wie dem auch sei – seit Mai <strong>2009</strong> bin ich Meister für Rohr-,<br />
Kanal- und Industrieservice, und seit September <strong>2009</strong> vertrete<br />
ich die RKI-Meister im Vorstand des VDRK.<br />
Gemeinsam mit den RKI-Meistern werden wir versuchen den<br />
VDRK im Bereich der Aus- und Weiterbildung tatkräftig zu unterstützen.<br />
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.<br />
Gary Robinson<br />
Fördermitgliedertagung am 18.09.<strong>2009</strong> in Stuttgart:<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Fördermitglieder,<br />
nach zweimaliger Terminverschiebung zur Fördermitgliedertagung,<br />
hatten sich rund 20 Vertreter von 14 Fördermitgliedsfirmen<br />
zur Tagung in Stuttgart eingefunden. Ich möchte mich<br />
vorab auch bei Andreas Herrmann als stellvertretendem Vorstandsvorsitzenden<br />
und Ralph Sluke von der Geschäftsstelle für<br />
ihre Unterstützung und das rege Interesse aller Firmenvertreter<br />
und die konstruktiven Vorschläge und Anregungen zu den<br />
Tagesordnungspunkten bedanken. Ebenso wie für die guten<br />
Gespräche, die ich an diesem Wochenende mit VDRK Mitgliedern<br />
und Fördermitgliedern im Rahmen der anschließenden<br />
Mitgliederversammlung und Jubilarfeier führen durfte.<br />
Nach einem Rückblick auf den Verband und die durchaus<br />
positiven Entwicklungen, wie z. B. sinnvolle Kooperationen mit<br />
anderen Verbänden und guten Bilanzen konnte ich noch einmal<br />
eine kurze Zusammenfassung der zahlreichen Umfrageergebnisse<br />
zum Thema Rhythmuswechsel IFAT und der damit in<br />
2010 abgesagten RO-KA-TECH Messe präsentieren. Hierzu<br />
sei noch einmal erwähnt, dass die Meinungen der Aussteller<br />
sehr ausgeglichen waren, so dass uns die Vorstandsentscheidung<br />
gegen die Ausrichtung der Messe im nächsten Jahr nicht<br />
leicht fiel, letztlich jedoch überwiegend den Wünschen der<br />
Aussteller entsprach.<br />
Das Vorhaben, ein angemietetes Platzkontingent des VDRK für<br />
Mitglieder und Fördermitglieder als Gemeinschaftsstand anzubieten,<br />
wurde nach genauer Kalkulation der Geschäftsstelle<br />
aus wirtschaftlichen Gründen verworfen.<br />
Große Aufmerksamkeit fand meine Erläuterung zum Thema<br />
VDRK Qualitätspass, mit dem sich bereits qualifiziertes Fachpersonal<br />
zum Thema Grundstücksentwässerung, Dichtheitsprüfung<br />
und Sanierungsberatung ausweisen können, um den<br />
sogenannten „Kanalhaien“ die Haustürgeschäfte zu erschweren<br />
und verunsicherten Hausbesitzern eine klare Linie für<br />
Qualität in unserer Branche zu bieten. Ich kann Sie als VDRK<br />
Mitglied nur auffordern und bitten, den VDRK Qualitätspass<br />
zu propagieren und damit die hohe Wertigkeit dieser Initiative<br />
zu unterstützen.<br />
Auf ebenfalls großes Interesse stieß das neue Ausbildungsprogramm<br />
des VDRK. Hier sollen einerseits zukünftig zertifizierte<br />
Lehrgänge auf höchstem Niveau angeboten werden und andererseits<br />
nach dem Motto „Mitglieder für Mitglieder“ kostengünstige<br />
Workshops von interessierten Fördermitgliedsfirmen<br />
für VDRK Mitglieder stattfinden. Die Idee dazu ist, ein Netzwerk<br />
zu schaffen, indem sich Personal von VDRK Mitgliedsfirmen<br />
nach Möglichkeit ortsnah, über verschiedene Produkte oder<br />
Systeme ohne große Ausfallzeiten für den Betrieb informieren,<br />
oder auch weiterbilden können. Hierfür sollen ausdrücklich<br />
keine Zertifikate, sondern lediglich Teilnahmebescheinigungen<br />
erstellt werden, die einen Nachweis über Grundkenntnisse aus<br />
erster Hand belegen und auf der anderen Seite den Fördermitgliedern<br />
eine weitere Plattform bieten, sich zu präsentieren.<br />
Einige anwesenden Fördermitgliedsvertreter zeigten sich<br />
an dem Vorhaben sehr interessiert. Eine kurze Umfrage dazu<br />
folgt in Kürze bei den Fördermitgliedsfirmen.<br />
Herr Sluke von der Geschäftsstelle machte dazu im Nachgang<br />
den Vorschlag, auf der VDRK Homepage eine entsprechende<br />
Kommunikationsnische einzurichten.<br />
Alles in allem, war die Fördermitgliedertagung, trotz der noch<br />
geringen Beteiligung ein guter Erfolg und der Fortgang für<br />
hoffentlich weitere positive Verbandsentwicklung.<br />
Martin Cygiel<br />
- Vertreter der Fördermitglieder -<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 5
VDRK intern<br />
Damenprogramm: Veranstaltung im Rahmen der Mitgliederversammlung<br />
in Stuttgart am 18.09.<strong>2009</strong><br />
Weinerlebnistour<br />
Für die Initiatoren der Weinerlebnistour, dem Ehepaar Gobs,<br />
begann das Abenteuer in einer steckengebliebenen und verrauchten<br />
U-Bahn. Gerade noch rechtzeitig erreichten sie die<br />
Mitglieder des VDRK e. V. in der Hotelhalle, um gemeinsam<br />
die Tour zu beginnen. Eile war geboten, um die Straßenbahn<br />
nach Plochingen zu erreichen. Unser Ziel waren Weinberge in<br />
Obertürkheim mit anschließender Weinverkostung und Vesper.<br />
Fortuna, die Glücksgöttin, wollte, dass wir die Anschlussbahn<br />
verpassen und so warteten wir geduldig an der Haltestelle<br />
„Rohr“. Unser Treffen mit weiteren Mitgliedern am Bahnhof<br />
in Obertürkheim wurde mittels Handy abgestimmt. Ein Hoch<br />
auf die moderne Technik! Wir erreichten den Bahnhof Obertürkheim<br />
mit 20-minütiger Verspätung. Und nun ging es zu<br />
Fuß weiter.<br />
Unsere Stadtführerin Frau Schöpke-Bielefeld, wird liebevoll als<br />
„Reing’schmeckte“ bezeichnet, weil sie nach Stuttgart zugezogen<br />
ist. Gemeinsam wanderten wir nun durch schmale Gassen<br />
und an renovierten Altbauten von Obertürkheim vorbei.<br />
Frau Schöpke-Bielefeld zeigt uns das Gasthaus, in dem der<br />
Koch Frieder Wallenmaier amtierender Weltmeister im Maultaschenherstellen<br />
ist und im Guinness-Buch der Rekorde steht.<br />
Unsere Stadtführerin erzählte uns weiter, dass Maultaschen im<br />
Dialekt Herrgottsb’scheißerle genannt werden. Dieser Ausdruck<br />
wird auf einen Fastentrick der Mönche zurückgeführt.<br />
„Die Zisterzienser des Klosters Maulbronn erhielten während<br />
der Fastenzeit ein großes Stück Fleisch. Dieses wollten sie<br />
genießen und dabei keinen Anstoß erregen“, so Frau Schöpke-Bielefeld.<br />
„Deshalb hackten sie es klein und mischten es<br />
mit Kräutern und Spinat, um den Eindruck eines fleischlosen<br />
Mahles zu erwecken. Als zusätzliche Tarnung wurde die brisante<br />
Mischung in einem Nudelteig versteckt, der in kleine<br />
Portionen geteilt wurde“, führte sie weiter die Legende aus.<br />
Wir bestaunten die Andreaskirche, die nach der Instandsetzung<br />
und auf Wunsch des Spenders jederzeit zugänglich sein<br />
soll. Es folgten weitere wunderschön und liebevoll restaurierte<br />
Fachwerkhäuser bevor es in die Weinberge und damit auf den<br />
Württemberg ging. Es ging steil bergan, vorbei an vollen Rebstöcken,<br />
die mit den Namen der Weinsorten gekennzeichnet<br />
waren: „Trollinger“ heißt die älteste Traube der Region und<br />
weitere Sorten wie Riesling, Kerner, Müller-Thurgau u. v. a.<br />
die auf dem mineralreichen Boden und in dem warmen Klima<br />
wunderbar gedeihen.<br />
Noch steiler führte uns der Weg<br />
zur Grabkapelle hinauf. „Die<br />
Liebe höret nimmer auf“ war als<br />
Inschrift von weitem zu lesen.<br />
Frau Schöpke-Bielefeld erklärte<br />
uns, dass die Grabkapelle nach<br />
dem Tode der Königin Katharina<br />
Pawlowna (1788-1819) erbaut<br />
wurde und entstanden ist<br />
zwischen 1820 und 1824 nach<br />
dem Entwurf des in Italien geborenen<br />
Hofbaumeisters Giovanni<br />
Salucci an der Stelle der Burg<br />
Wirtemberg, der Stammburg des Hauses Württemberg. König<br />
Wilhelm I. (1781-1864) und die gemeinsame Tochter Maria<br />
Friederike Charlotte von Württemberg (1816-1887) sind in<br />
Die Grabkapelle mit der Inschrift „Die Liebe höret nimmer auf“<br />
dem Mausoleum bestattet. Uns Wanderern stand die Anstrengung<br />
ins Gesicht geschrieben, aber der Ausblick der sich uns<br />
bot, lohnte die Mühen. Durch leichten Dunst sahen wir das<br />
Wahrzeichen von Stuttgart: den Fernsehturm und das Riesenrad<br />
des Cannstadter Wasen. Der Blick reichte auch weit, weit<br />
in das zauberhafte Neckartal.<br />
Bergab ging es mit uns dann schneller. Vorbei an netten Häuschen,<br />
vor denen auf dem Bürgersteig abgepacktes Obst und<br />
Gemüse mit Preisangabe lag. Daneben stand eine kleine Kiste<br />
als „Kasse“. Ehrliches Obst und Gemüse aus dem jeweiligen<br />
eigenen Garten für ehrliche Touristen.<br />
Unser Durst wurde immer<br />
größer – doch Gott<br />
sei Dank wurde die Entfernung<br />
zum Weinlokal<br />
„Collegium Wirtemberg<br />
Weingärtner Rotenberg &<br />
Uhlbach“ immer kleiner.<br />
Es lockte die Weinprobe<br />
in Verbindung mit einem<br />
Vesperteller. Wir durften<br />
einen 2008 Edition Wirtemberg Weißburgunder trocken, einen<br />
2008 Rotenberger Schlossberg Riesling Spätlese, einen<br />
6 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
VDRK intern<br />
2007 Monarchie „Wilhelm“ Trollinger trocken und einen<br />
2007 Edition Wirtemberg Spätburgunder trocken probieren.<br />
Uns wurde auch ein Vortrag über die Führung der Genossenschaft<br />
und der Herstellung der Weine geboten, dem wir<br />
mit Interesse folgten. Die Winzergenossenschaft stellt qualitativ<br />
hochwertige Weine her und achtet bei ihren Mitgliedern<br />
streng auf die Einhaltung aller Richtlinien. Es wurde die Frage<br />
gestellt, warum reife Trauben abgeschnitten unter Rebstöcken<br />
bei unserer Wanderung durch die Weinberge zu sehen waren.<br />
Wir erfuhren, dass „auf den Boden geschnittene Trauben“ die<br />
Qualität der Trauben am Stock erhöht. Der betroffene Winzer<br />
hatte vermutlich nicht rechtzeitig Trauben ausgeschnitten.<br />
Während des Vortrags wurde der Vesperteller serviert, der sich<br />
als große Platte entpuppte, welche mit verschiedenen Sorten<br />
Schinken, Salami, Wurst und Käse belegt war. Jede einzelne<br />
Scheibe schmeckte wundervoll.<br />
Auf dem Rückweg zum Hotel teilten wir uns in mehrere Gruppen<br />
auf, da einige Mitglieder die gesellige Atmosphäre länger<br />
genießen wollten. Unsere Gruppe fuhr mit dem Bus, der Straßenbahn<br />
und der U-Bahn zum Hotel. Das von 15:00 Uhr bis<br />
22:00 Uhr Erlebte und der Wein machten rechtschaffen müde<br />
– es war ein schöner Tag und wahrhaft eine Weinerlebnistour.<br />
Herzlichen Dank, liebe Familie Gobs.<br />
Stuttgart-Sightseeing<br />
Uta Frohoff<br />
Geschäftsstelle VDRK<br />
Am Samstagmorgen wurde für alle, die nicht an der Verbandssitzung<br />
teilnahmen, ein Alternativprogramm angeboten. Die<br />
kleine Führung durch die Innenstadt begann am Stuttgarter<br />
Markthalle, die uns durch ihr südländisches Ambiente faszinierte.<br />
Um das schöne Wetter zu genießen suchten wir ein<br />
Café mit Sitzplätzen im Freien. Hier hatten wir die Gelegenheit<br />
uns zu unterhalten und dabei näher kennen zu lernen.<br />
Die Sehenswürdigkeiten, die wir im Anschluss betrachteten,<br />
waren die Stiftskirche, das Rathaus und der Marktplatz, auf<br />
dem gerade Wochenmarkt war. Wir genossen den Anblick der<br />
vielen bunten Herbstblumen und konnten noch einen Blick auf<br />
ein frisch getrautes Brautpaar werfen.<br />
In der Nähe des Bahnhofs verabschiedeten wir uns dann von<br />
Frau Gobs, der wir diese kurzweilige Stadtführung zu verdanken<br />
hatten. In kleinen Gruppen machten wir anschließend<br />
Stuttgart noch eine Weile unsicher, jede nach ihrem<br />
Geschmack. Die einen bummelten durch die Geschäfte auf<br />
der Königsstraße, die anderen ließen sich zu einem Plausch<br />
in einem Biergarten nieder. Fazit dieses Ausflugs: Stuttgart hat<br />
ein besonderes Flair, für jeden ist etwas dabei. Ich persönlich<br />
habe diesen Ausflug sehr genossen.<br />
Gabi Treutlein<br />
Das Ausflugsprogramm war ein voller Erfolg. Trotz einer brennenden<br />
U-Bahn auf der Strecke bei der Anreise nach Rohr, bei<br />
der sich im Nachgang einige Ehemänner „sorgenvoll“ nach<br />
dem Wohlbefinden ihrer Gattinnen erkundigten, konnten wir<br />
die Tour mit leichter Verspätung beginnen. Die Wanderung in<br />
den Weinbergen entpuppte sich als eine echte sportliche Herausforderung,<br />
zu der es eine üppige aber verdiente Brotzeit<br />
gab nebst ebenso verdienter Weinprobe, die wir im kleinen<br />
Kreis in vollen Zügen genossen haben. Die Rückreise per Bus<br />
und S-Bahn war entsprechend des Weinkonsums von guter<br />
Laune und Stimmung begleitet.<br />
Am folgenden Tag ging es dann in die Stuttgarter City, bei<br />
der die Shopping-Fans genauso auf die Kosten kamen, wie<br />
die Freunde des Sightseeings, begleitet von gemütlichen Cafébesuchen.<br />
An dieser Stelle noch einmal im Namen aller<br />
Teilnehmer ein herzliches Dankeschön an Frau Gobs für die<br />
hervorragende Vorbereitung.<br />
Simone Cygiel<br />
Hauptbahnhof. Frau Gobs, die sich und ihre Zeit zur Verfügung<br />
gestellt hatte, führte uns durch die City und gab kurze<br />
Informationen zu den jeweiligen Sehenswürdigkeiten. Am<br />
Staatstheater vorbei kamen wir zur Staatsgalerie, die uns durch<br />
ihren kühnen Baustil beeindruckte. Unter anderem sahen wir<br />
das Kunstgebäude und das Neue Schloss. Dieses beherbergt<br />
Repräsentationsräume und Ministerien der baden-württembergischen<br />
Landesverwaltung. Über den Karlsplatz zum Alten<br />
Schloss gekommen, fanden wir, dass es nun an der Zeit sei,<br />
eine kleine Unterbrechung einzulegen. Die Informationen<br />
mussten erst einmal „verdaut“ werden und die Füße benötigten<br />
eine Pause. Zuvor führte uns Frau Gobs noch durch die<br />
Für die Planung Ihres Werbebudgets für die<br />
erste <strong>Ausgabe</strong> des RO-KA-TECH Journals 2010<br />
beachten Sie bitte folgende Themenschwerpunkte:<br />
RO-KA-TECH Journal 1/2010<br />
Branchensoftwareaktuelle<br />
Entwicklungen<br />
Redaktionsschluss: 01.03.2010<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 7
VDRK intern<br />
Von der Berufung zum Fachberuf<br />
Technische Einrichtungen zum Ableiten von Abwasser sind<br />
teilweise 2.000 bis 4.000 Jahre alt. Mit dem Untergang der<br />
Kulturen verschwand auch das Wissen und damit auch der<br />
Gebrauch dieser Anlagen.<br />
Konzentrieren wir uns auf das Jahr 1842, nach einem Großbrand<br />
in Hamburg entstand die Chance die Stadt neu und<br />
verbessert wieder aufzubauen. Unter der Leitung eines englischen<br />
Ingenieurs entstand erstmalig in Deutschland ein flächendeckendes<br />
Kanalsystem, Siele genannt, Grundstück für<br />
Grundstück erhielt seinen eigenen Kanalanschluss.<br />
Es dauerte noch rund ein Vierteljahrhundert, bis weitere Städte<br />
diesem Beispiel folgten. Die rasant wachsende Industrialisierung<br />
und damit die Zunahme der Bevölkerungsdichte führten<br />
dazu, dass die Abwässer geordnet abgeleitet werden mussten.<br />
Seit der flächendeckenden Kanalisierung und Klärung der<br />
häuslichen und der industriellen Abwässer ist das Schreckgespenst<br />
der Volksseuchen aus dem Mittelalter gebannt.<br />
Durch die enorme Zunahme und Nutzung von Abwasserleitungen<br />
und Kanälen entstand ein milliardenschweres Anlagevermögen,<br />
das erstlinig unter der Erde verbaut ist.<br />
Dass diese Technik auch entsprechend den nutzungsspezifischen<br />
Vorgaben zu reinigen, zu pflegen und zu reparieren<br />
ist, wurde anfangs nicht entsprechend beachtet.<br />
Mehr als ein Jahrhundert ist vergangen, ohne dass die Entwässerungsnetze<br />
aus heutiger Sicht ordnungsgemäß gewartet<br />
wurden.<br />
Bei Störungen kamen zum Einsatz: Handschachtung, Spiegel,<br />
Bambus-, später Stahlgestänge, Kratzeimer und man höre<br />
und staune: Hunde. Handspiralen bei den Gas- und Wasserinstallateuren<br />
sind teilweise heute noch als „mittel-alterliches<br />
Relikt“ im Einsatz.<br />
Das erste „Hochdruck-Spülfahrzeug“ entstand vor über 50<br />
Jahren und war für die Stadt Duisburg lange Jahre im Einsatz.<br />
Erst ab den 60igern des vorherigen Jahrhunderts entstand ein<br />
regelrechter Boom an Firmengründungen mit dem Schwerpunkt<br />
Rohr- und Kanalreinigung.<br />
Zeitgleich, bis heute, entstand eine rasante Entwicklung von<br />
technischen Hilfsmitteln und anspruchsvollen technischen Gerätschaften<br />
und Sonderfahrzeugen.<br />
Der damit verbundene Anspruch an den jeweiligen Arbeitsplatz<br />
für die Ausführenden vor Ort steigt seither Jahr für Jahr.<br />
Mutige Kollegen aus dem Raum Stuttgart gründeten unter der<br />
Leitung von Hubertus Graf von Klot-Trautvetter den Verband<br />
deutscher Rohr- und Kanalreiniger e. V. (VDRK). Die damalige<br />
und heutige Zielsetzung heißt von Anfang an der Entwicklung<br />
eines branchenspezifischen Qualitätsstandards mitzuwirken<br />
und die damalige Zukunftsvision einen Lehrberuf zu schaffen,<br />
ist inzwischen gelebte Geschichte. Aber in den Gründerjahren<br />
scheiterte das hohe Ziel an dem zunächst geringen Durchsetzungsvermögen<br />
des Verbandes auf Grund von Bekanntheitsgrad<br />
und Mitgliederzahl.<br />
Seit ca. 1994 wächst nun der VDRK ebenfalls enorm und kann<br />
seine Parameter hinsichtlich dem Streben nach einem Berufsbild<br />
nach und nach durchsetzen.<br />
Handwerkskammern, HWK, IHK und DIHT usw. wurden kontaktiert<br />
und um Unterstützung für diesen Berufswunsch gebeten.<br />
Einige Kammern antworteten nicht einmal.<br />
1995 entstand dann ein Bildungsdreieck zwischen der Handwerkskammer<br />
Düsseldorf, der deutschen Lehranstalt für Agrartechnik<br />
(DEULA) in Kempen und dem VDRK, inzwischen in<br />
Kronberg/Taunus.<br />
Die Handwerkskammer Düsseldorf, schickte Herrn Zander<br />
ins Rennen und bei der DEULA nahm Dr. Thoer die Sache in<br />
die Hand.<br />
Außergewöhnliche Überzeugungsarbeit in eigenem Hause<br />
und im ZDH musste Hr. Zander aufwenden, um die vom<br />
VDRK erarbeiteten Vorgaben für eine Berufsfortbildung nach<br />
dem Berufsfortbildungsgesetz der Bundesrepublik durchzusetzen.<br />
Immerhin hatten wir bis dato erlebt, dass man sich mit<br />
„profanen Rohrreinigern“ und deren Berufswunsch nur ungern<br />
befasste.<br />
Heute wissen wir, dass die Überzeugungsarbeit von Herrn<br />
Zander, der eigentliche Einstieg in das heutige Berufsbild war.<br />
In Zusammenarbeit mit HWK Düsseldorf und Herrn Zander<br />
entstand dann der DEULA Lehrgang.<br />
Berufsfortbildung mit dem Ziel:<br />
Fortgebildete Fachkraft für Rohr- und Kanaltechnik. Dieser Lehrgang,<br />
unter der Direktion von Dr. Thoer und Lehrgangsleiter<br />
Bernd Holzapfel, wurde 10 Jahre an der DEULA durchgeführt.<br />
8 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
VDRK intern<br />
Im Auftrag der HWK Düsseldorf beantragte Herr Zander, dass<br />
der VDRK eine Prüfungskommission zusammenstellt, um den<br />
Lehrgang ordnungsgemäß zu prüfen.<br />
Der erste Lehrgang startete im Februar 1996, am 16. Juni<br />
1997 überreichte der Präsident der HWK Düsseldorf Hansheinz<br />
Hauser die ersten Urkunden für die fortgebildete Fachkraft<br />
den DEULA Absolventen. 10 Jahre lang, in insgesamt 13<br />
Lehrgängen haben über 170 Teilnehmer an den Lehrgängen<br />
teilgenommen und 8 österreichische Kollegen haben diese<br />
Lehrgänge ebenfalls zur Fortbildung durchlaufen. Das Berufsbild<br />
2003 zugeordnet, löste dann diesen Lehrgang ab.<br />
Heute bietet die DEULA ein weites Feld an Lehrgängen an,<br />
überbetriebliche Ausbildung für die Azubis seit 2003 mit großem<br />
Erfolg. Seit 2006 sponsert der VDRK einen Lehrgang für<br />
Azubis, die vor ihrer Abschlussprüfung stehen, um den KI-<br />
Schein und den Dichtheitskurs zu erwerben. Die Berufsprüfungen<br />
für den Lehrberuf werden ebenfalls an der DEULA<br />
durchgeführt. Die Bundesfachklassen des Hans-Schwier-Berufskollegs<br />
werden von der HWK Düsseldorf und von der IHK<br />
Duisburg geprüft.<br />
Mit besonderem Stolz zeigen wir auf, dass die ersten Meisterkurse<br />
in unserer Branche mit großem Erfolg, ebenfalls an der<br />
DEULA bereits durchgeführt wurden.<br />
Am 23.11.<strong>2009</strong> konnte sich der stellvertretende Vorsitzende<br />
des Verbandes vor Ort persönlich davon überzeugen, dass<br />
Meister-Lehrgang 3 vor Ort mit Arbeitssicherheit befasst, mit<br />
großem Elan seiner Abschlussprüfung entgegensteuert. Herr<br />
Holzapfel berichtet, dass Lehrgang 4 bereits sehr gut besetzt<br />
ist und in Kürze startet. Dr. Thoer begleitet den VDRK Vorstand<br />
zu einem Lehrgang für überbetriebliche Ausbildung Installationstechniken,<br />
der ebenfalls am gleichen Tage durchgeführt<br />
wurde.<br />
Natürlich verweist der VDRK mit Stolz auf seine ersten Meister,<br />
natürlich sind wir auf jeden ausgebildeten Lehrling stolz.<br />
Immerhin haben Vorstände des Verbandes lange Jahre daran<br />
gearbeitet, zeitweise unerträglichem Druck ausgesetzt, um<br />
dieses Ziel zu erreichen.<br />
1994/1995 konnten wir die Zukunftsvision, Berufsbild Voll-<br />
Lehrberufe über 3 Ausbildungsjahre nach und nach über die<br />
Berufsfortbildung und intensiv ab 1999 über das Kuratorium<br />
der deutschen Industrie und das Berufsbildungsinstitut der<br />
Bundesrepublik Deutschland beantragen und durchsetzen.<br />
Zu den heutigen Visionen des Verbandes:<br />
Dass noch erheblich mehr Ausbildungsbetriebe Azubis einstellen<br />
und ausbilden.<br />
Das trägt dann auch dazu bei, dass die staatlichen Berufsschulen<br />
nach und nach an Anzahl und damit an Nähe zum<br />
Betrieb zunehmen. Das Hans-Schwier-Berufskolleg ist dem<br />
derzeitigen Ansturm nicht mehr gewachsen. Die bekannt gute<br />
Ausbildung in diesen Bundesfachklassen muss nun auf andere<br />
Berufsschulzentren übergehen.<br />
Zurzeit ist die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass<br />
auch in den neuen Bundesländern ein Ausbildungszentrum für<br />
unsere Branche entsteht.<br />
Der derzeitige Vorstand des Verbandes begrüßt im Besonderen,<br />
dass die Meisterkurse so gut besetzt sind und nicht nachlassen.<br />
Liebe Kollegen, die Mehrzahl der Firmen sollte später<br />
einmal mit Meistern besetzt sein.<br />
Zu den Visionen gehört auch, dass der Zertifizierungswahnsinn<br />
in geordnete Bahnen gelenkt wird. Zurzeit wird mit Hilfe der<br />
HWK Düsseldorf dafür Sorge getragen, dass die Meisterausbildung<br />
noch weiter aufgewertet wird und die geprüften<br />
Damen und Herren nicht auch noch Lehrgänge für den KI-<br />
Schein und den Dichtheitskurs belegen müssen, immerhin sind<br />
vorgenannte Scheine Inhalt der Ausbildung. Unzumutbare Zustände<br />
müssen angefasst und erledigt werden, daher hierzu<br />
noch einen besonderen Dank an Herrn Direktor Dr. Thoer.<br />
Abschließend ist festzustellen, dass in diesem Artikel nicht alle<br />
Belange von damals bis heute aufgearbeitet werden.<br />
Hier soll aufgezeigt werden, dass wenn wenige Mitstreiter ein<br />
Ziel verfolgen und wenn dazu noch die richtigen „Mitspieler“<br />
gefunden werden, dann ist in dem vorliegenden Fall das Bildungsdreieck<br />
HWK Düsseldorf, die DEULA Rheinland und der<br />
VDRK für unsere Branche mit großem Erfolg seit ca. 15 Jahren<br />
für Sie, meine Damen und Herren Kollegen, tätig. Zwei Vorstände<br />
des Verbandes, die von Anfang an diesen riesigen Berg<br />
an Arbeit mit abgetragen haben:<br />
Klaus Dieter Zawisla heute als Prüfungsvorsitzender der HWK<br />
Düsseldorf für die Meisterfortbildung und Friedhelm de la<br />
Motte im Prüfungsausschuss der HWK seit 1996.<br />
Friedhelm de la Motte<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 9
VDRK intern<br />
Dichtheitsprüfungen an Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
Anforderungen an die Sachkunde – Zertifizierungswahn<br />
oder sinnvolle Weiterbildung?<br />
Abwasserkanäle und -leitungen müssen funktionssicher dauerhaft<br />
und dicht sein, dies bedeutet, sie müssen dauerhaft dicht<br />
sein, um zu funktionieren. Mit dieser Forderung sind alle Kanalnetzbetreiber<br />
in die Pflicht genommen, ihre Abwasseranlagen<br />
nicht nur einmal, im Rahmen der Bauabnahme (falls dieses<br />
überhaupt geschieht) auf Dichtheit zu prüfen, sondern diese<br />
Überprüfung in regelmäßigen Abständen zu wiederholen. Zu<br />
den Kanalnetzbetreibern gehören jedoch nicht nur die Gemeinden,<br />
die nach den jeweiligen Landeswassergesetzen Träger<br />
der Abwasserbeseitigungspflicht sind, sondern auch jeder<br />
Grundstückseigentümer, der Abwasser sammelt und ableitet.<br />
Der Verantwortungsbereich der Gemeinden für die Abwasserbeseitigung<br />
umfasst dabei auch die Einhaltung und Überwachung<br />
der Bau- und Betriebsanforderungen nach § 18 b<br />
WHG, nach dem sowohl beim Bau als auch beim Betrieb<br />
von Abwasseranlagen die allgemein anerkannten Regeln der<br />
Technik zu beachten sind. Die Forderung, auch beim Betrieb<br />
der Abwasseranlagen die anerkannten Regeln der Technik<br />
einzuhalten, findet sich ebenso in den einzelnen Landeswassergesetzen<br />
der Bundesländer als auch in den Entwässerungssatzungen<br />
der Gemeinden, wodurch jeder Grundstücksbesitzer,<br />
der eine Abwasseranlage betreibt, direkt angesprochen<br />
wird. Als Regel der Technik sind hier insbesondere die DIN<br />
EN 752 als auch die DIN 1986 in der jeweils aktuellen Fassung<br />
festgelegt. Durch den direkten Bezug zu den gesetzlichen<br />
Vorgaben dienen diese Normen somit als „Erfüllungsgehilfen“<br />
der Gesetze. Unter Beachtung der behördlichen und gesetzlichen<br />
Bestimmungen ist damit der Grundstückseigentümer für<br />
die fach- und zeitgerechte Umsetzung insbesondere der DIN<br />
1986 Teil 30 (s. Tabelle) verantwortlich.<br />
Diese bundesweit gültigen Vorgaben wurden in Nordrhein-<br />
Westfalen zum 01.01.2008 durch die Übernahme dieser Forderungen<br />
als § 61a in das Landeswassergesetz NRW konkretisiert.<br />
Hierbei wurden jedoch keine neuen Anforderungen<br />
geschaffen, sondern lediglich die bestehenden normativen<br />
Vorgaben zusammengefasst.<br />
I. E. sind u. a. die nachfolgenden Regelungen zur Durchführung<br />
von Dichtheitsprüfungen auf privaten Grundstücken zusammengestellt<br />
worden:<br />
§ 61a LWG, Abs. 3:<br />
Der Eigentümer eines Grundstückes hat im Erdreich oder unzugänglich<br />
verlegte Abwasserleitungen zum Sammeln oder<br />
Fortleiten von Schmutzwasser oder (Mischwasser) nach der<br />
Errichtung von Sachkundigen auf Dichtheit prüfen zu lassen.<br />
Über das Ergebnis der Dichtheitsprüfung ist eine Bescheinigung<br />
zu fertigen. Die Bescheinigung hat der (Grundstücksbesitzer)<br />
aufzubewahren und der Gemeinde auf Verlangen vorzulegen.<br />
Die Dichtheitsprüfung ist in Abständen von höchstens<br />
20 Jahren zu wiederholen.<br />
§ 61a LWG, Abs. 4:<br />
Bei bestehenden Abwasserleitungen muss die erste Dichtheitsprüfung<br />
nach Absatz 3 bei einer Änderung der Anlage, spätestens<br />
jedoch bis zum 31.12.2015 durchgeführt werden.<br />
§ 61a LWG, Abs. 5:<br />
Die Gemeinde soll durch Satzung abweichende Zeiträume für<br />
die erstmalige Prüfung nach Absatz 4 Satz 1 festlegen:<br />
• Wenn Sanierungsmaßnahmen an öffentlichen Abwasseranlagen<br />
im Abwasserbeseitigungskonzept nach § 53 oder in<br />
einem gesonderten Kanalsanierungs- oder Fremdwasserkonzept<br />
festgelegt sind.<br />
• Wenn die Gemeinde für abgegrenzte Teile ihres Gebietes<br />
die Kanalisation im Rahmen der Selbstüberwachungsverpflichtung<br />
nach § 61 überprüft.<br />
§ 61a LWG, Abs. 6:<br />
Die Gemeinde muss für bestehende Abwasserleitungen durch<br />
Satzung kürzere Zeiträume für die erstmalige Prüfung nach<br />
Absatz 4 Satz 1 festlegen, wenn sich diese in Wassergewinnungsgebieten<br />
befinden und diese<br />
• zur Fortleitung industriellen oder gewerblichen Abwassers<br />
dienen und vor dem 1. Januar 1990 errichtet wurden<br />
oder<br />
• zur Fortleitung häuslichen Abwassers dienen und vor dem<br />
1. Januar 1965 errichtet wurden.<br />
Die im § 61a LWG NRW zusammengestellten Forderungen<br />
stellen keine „Neuerungen“ bzw. „Erweiterungen“ dar, sondern<br />
überführen lediglich die normativen Vorgaben, die als<br />
„Erfüllungsgehilfe“ der gesetzlichen Vorgaben bundesweit gültig<br />
sind, in das Landeswassergesetz. Gleichzeitig ermöglicht es<br />
der § 61a den Gemeinden, die starre – durch die DIN 1986<br />
Teil 30 – vorgegebene Frist des 31.12.2015 anzupassen. Die<br />
Gemeinden müssen diese Frist für alle Abwasserleitungen in<br />
Wasserschutzgebieten verkürzen (was durch das ATV Arbeitsblatt<br />
A 142 ebenfalls bundeseinheitlich gegeben ist sowie<br />
durch den bisherigen § 45 der Landesbauordnung NRW bereits<br />
seit 1995 gefordert wurde), können jedoch in anderen<br />
Gebieten, z. B. durch den Erlass von Fristensatzungen diesen<br />
Termin auch verlängern.<br />
Grundsätzlich ist eine Dichtheitsprüfung nach Errichtung einer<br />
privaten Abwasserleitung durchzuführen (§ 61a Abs. 3), wobei<br />
diese Vorgabe bereits seit den siebziger Jahren des letzten<br />
Jahrhunderts durch die DIN 4033 sowie deren Nachfolger der<br />
DIN EN 1610 geregelt wird. Die Dichtheitsprüfung ist nach §<br />
61a Abs. 3 in Abständen von höchstens zwanzig Jahren zu<br />
wiederholen, wobei hier die Forderung der DIN 1986 Teil 30<br />
aufgegriffen wird. Hierdurch wird gesetzlich der Grundturnus<br />
für die Dichtheitsprüfung bei privaten Abwasserleitungen<br />
vorgegeben, d.h. der zeitliche Abstand von zwanzig Jahren<br />
markiert hierbei den maximal zulässigen Zeitraum zwischen<br />
zwei Dichtheitsprüfungen, wobei nicht ausgeschlossen wird,<br />
dass die Dichtheitsprüfung in einem kürzeren Zeitintervall als<br />
zwanzig Jahre durchgeführt wird. Der § 61a Abs. 4 LWG NRW<br />
regelt darüber hinaus – analog zur DIN 1986 Teil 30 –, dass<br />
bei bestehenden Abwasserleitungen die erste Dichtheitsprüfung<br />
bis zum 31.12.2015 durchzuführen ist.<br />
10 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
VDRK intern<br />
Der durch den Grundstückseigentümer zu prüfende Bereich<br />
umfasst gemäß § 61a Abs. 3 LWG NRW die auf seinem<br />
Grundstück im Erdreich oder unzugänglich verlegten Abwasserleitungen<br />
zum Sammeln oder Fortleiten von Schmutzwasser<br />
oder mit diesem vermischten Niederschlagswasser, sowie jene<br />
Abwasserleitungen, die Schmutzwasser einer Kleinkläranlage<br />
oder abflusslosen Grube zuführen sowie diese selbst. Geprüft<br />
werden müssen durch den Grundstückseigentümer alle<br />
Bestandteile der privaten Abwasserleitung einschließlich der<br />
verzweigten Leitungen unter der Bodenplatte sowie aller Einsteigschächte<br />
oder Inspektionsöffnungen, die in den Leitungsverlauf<br />
eingebaut sind. Ausgenommen von der Prüfpflicht sind<br />
lediglich Abwasserleitungen zur getrennten Beseitigung von<br />
Niederschlagswasser und Leitungen, die in dichten Schutzrohren<br />
so verlegt sind, dass austretendes Abwassers aufgefangen<br />
und erkannt wird.<br />
Die einzige wirkliche „Neuerung“ durch den § 61a LWG NRW<br />
zeigt sich in der Forderung, die Prüfung durch einen Sachkundigen<br />
durchführen zu lassen, wobei die Sachkunde durch den<br />
Runderlass „Anforderungen an die Sachkunde für die Durchführung<br />
der Dichtheitsprüfung von privaten Abwasserleitungen<br />
gem. § 61a LWG in Nordrhein-Westfalen“ des Ministeriums<br />
für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
vom 15.05.<strong>2009</strong> definiert wird.<br />
Durch diesen Runderlass werden Mindestanforderungen an<br />
den Sachkundigen und an die eingesetzte Technik definiert,<br />
wobei i. E. folgende Regelungen getroffen werden:<br />
• Anforderungen an die Ausbildung und Berufserfahrung des<br />
Sachkundigen<br />
• Anforderungen an die eingesetzte Technik<br />
• Feststellung der Sachkunde durch unabhängige Stellen.<br />
Sachkundige für die Dichtheitsprüfung können nach dem<br />
Runderlass nur sein:<br />
a) Ingenieure einer entsprechenden technischen Fachrichtung<br />
mit einer mehrjährigen Berufspraxis,<br />
b) öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige entsprechender<br />
Fachrichtungen, oder<br />
c) Personen mit abgeschlossener handwerklicher Ausbildung<br />
oder mit gleichwertiger Ausbildung und mehrjähriger Berufserfahrung<br />
in der Fachrichtung, in der sie tätig werden, insbesondere<br />
• Meister für Rohr-, Kanal- und Industrieservice,<br />
• Geprüfte Abwassermeister,<br />
• Staatlich geprüfte Techniker der Fachrichtung Bautechnik<br />
mit dem Schwerpunkt Tiefbau oder Kanalmeister oder<br />
geprüfte Poliere/Straßenbauermeister (Schwerpunkt Tief-<br />
/Kanalbau),<br />
• Installateur und Heizungsbauermeister.<br />
Als Mindestanforderung sind hier eine abgeschlossene handwerkliche<br />
Ausbildung und insbesondere eine mehrjährige Berufserfahrung<br />
anzusehen.<br />
Bezüglich der erforderlichen technischen Ausrüstung werden<br />
folgende Vorgaben getroffen:<br />
Sachkundige müssen nachweisen, dass ihnen für die Durchführung<br />
der verschiedenen Prüfungen und Tätigkeiten mindestens<br />
die nachfolgend aufgeführten Materialien und Geräte zur<br />
Reinigung, Inspektion sowie Dichtheitsprüfung von Abwasserleitungen<br />
bei Bedarf zur Verfügung stehen. Er muss zudem<br />
nachweisen, dass die eingesetzten Geräte entsprechend den<br />
Vorgaben der Hersteller gewartet und kalibriert werden.<br />
• Kanalreinigung, HD und mechanische Reinigungsgeräte für<br />
den Einsatz in Abwasserleitungen DN 80 – DN 200<br />
• Inspektion, Kamerasysteme mit Dreh-/Schwenkoptik als<br />
navigierbares/abbiegefähiges Kamerasystem zur Inspektion<br />
kompletter Abwasserleitungen im Einsatzbereich DN 80<br />
– 200. Die Kamera muss mindestens die Anforderungen<br />
nach DWA M 143-2 erfüllen.<br />
• Dichtheitsprüfung; Prüfgeräte für den Nachweis der Dichtheit<br />
für Durchmesser DN 80-200<br />
• Sicherheitsausrüstung zum Einstieg in abwassertechnische<br />
Anlagen<br />
Kritisch ist hier anzumerken, das nach Kenntnis der Verfasser<br />
Kamerasysteme mit Dreh-/Schwenkkopf als navigierbare<br />
Systeme im Nennweitenbereich DN 80 noch nicht vorhanden<br />
sind.<br />
Der Sachkundige muss durch Teilnahme an einer Schulung<br />
die Erlangung der besonderen Kenntnisse für die Durchführung<br />
von Dichtheitsprüfungen nachweisen, insbesondere die<br />
Kenntnisse von Gesetzen, Regelwerken mit den allgemein anerkannten<br />
Regeln der Technik in gültiger Fassung und deren<br />
sachgerechte Anwendung. Die Schulung muss den Sachkundigen<br />
die nachfolgenden Mindestkenntnisse vermitteln:<br />
• Gesetzliche Grundlagen und Rechtsvorschriften<br />
• Grundstücksentwässerungstechnik<br />
• Anforderungen an die Reinigung von Entwässerungsanlagen<br />
• TV-Kanalinspektion<br />
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RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 11
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• Praktische Durchführung von Kanalkamerabefahrungen<br />
• Praktische Durchführung von Druckprüfungen mit Wasser<br />
oder Luft.<br />
Der Runderlass koppelt hier die persönliche Sachkundeprüfung<br />
über theoretische Sachkenntnisse mit einer praktischen<br />
Prüfung – sowohl der TV-Befahrung als auch der Dichtheitsprüfung<br />
und dem Nachweis der Verfügbarkeit der technischen<br />
Ausrüstung.<br />
Der hier geforderte extrem umfangreiche Schulungsinhalt erfordert<br />
eine mindestens fünftägige Schulung, wobei hier Schulungsinhalte<br />
gefordert werden, die auch durch andere Sachkundenachweise<br />
– insbesondere dem KI-Schein sowie dem<br />
Sachkundenachweis zur Dichtheitsprüfung tangiert werden.<br />
Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass diese beiden Sachkundenachweise<br />
nur die Inspektion und Dichtheitsprüfung öffentlicher<br />
Kanalisationen umfassen. Die besonderen Schwierigkeiten<br />
und Probleme der privaten Grundstücksentwässerung<br />
werden hierbei nicht berücksichtigt, sodass die hierbei erworbene<br />
und nachgewiesene Sachkunde nur bedingt auf die Prüfung<br />
von Grundstücksentwässerungsanlagen übertragbar ist.<br />
Die Reinigung, Inspektion und Dichtheitsprüfung von Gebäude-<br />
und Grundstücksentwässerungsanlagen weist – gegenüber<br />
der Instandhaltung des öffentlichen Kanalnetzes – eine Reihe<br />
von erschwerenden Randbedingungen auf:<br />
• beengte Platzverhältnisse,<br />
• kleine Nennweiten ab DN 32,<br />
• „ungerader“ Rohrverlauf (mehrere Bögen im Leitungsverlauf),<br />
• Zugänglichkeit nur von einem Leitungsende z. B. durch<br />
eine Reinigungsöffnung,<br />
• im Regelfall keine gesicherten Erkenntnisse über Leitungsverlauf<br />
und Rohrmaterial in Gebäuden und auf Grundstücken.<br />
Insbesondere die beschränkte Zugänglichkeit zu den Untersuchungsobjekten<br />
nur von einem Leitungsende aus, führt dazu,<br />
dass, im Vergleich zur Inspektion und Prüfung öffentlicher Kanäle,<br />
auf Grundstücken mit unterschiedlichen Techniken gearbeitet<br />
werden muss.<br />
Im vorliegenden Fall handelt es sich, bei der durch den o.<br />
a. Runderlass geforderten Sachkundeschulung, nicht um eine<br />
im Rahmen des allseits monierten Zertifizierungswahns zusätzliche<br />
– zudem auch noch überflüssige, weil bereits durch<br />
andere Zertifikate abgedeckte – Zertifizierung, sondern um<br />
eine sinnvolle Weiterbildung, bei der die eventuell bereits vorhandenen<br />
Zertifikate eine wertvolle Grundlage bilden, diese<br />
alleine jedoch nicht ausreichen, den besonderen Randbedingungen<br />
der Prüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
zu genügen.<br />
Erste Erfahrungen der Verfasser mit Sachkundeschulungen<br />
in Zusammenarbeit mit dem BEW Duisburg zeigen, dass die<br />
Kombination von praktischer und theoretischer Weiterbildung<br />
praktikabel und aufschlussreich für die Bewertung der Kompetenz<br />
der Sachkundeanwärter ist. Das diese Schulungen durch<br />
die Fachfirmen, die sich hauptsächlich mit der Inspektion und<br />
Prüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen beschäftigen,<br />
zudem als sinnvolle Weiterbildung anerkannt werden, kann u.<br />
a. daran abgelesen werden, das rund 25 % der Teilnehmer,<br />
die bisher die Schulungen beim BEW Duisburg absolviert haben,<br />
gar nicht aus Nordrhein-Westfalen stammen und demzufolge<br />
auch nicht durch die Vorgaben des § 61a LWG NRW<br />
betroffen sind.<br />
Nächste Schulungstermine des BEW Duisburg:<br />
07.12. – 11.12.<strong>2009</strong><br />
18.01. – 22.01.<strong>2009</strong><br />
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RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 13
VDRK intern<br />
Tabelle 1 der DIN 1986-30<br />
Nr.<br />
Zeitspanne der Prüfung in/spätestens nach Jahren für Nr. 1 bis 3 und Prüfart<br />
1<br />
Erstprüfung vorhandener Grundleitungen, für die keine nachweisbare Prüfung stattgefunden hat<br />
Anlass/Prüfobjekt<br />
1.1 Bei wesentlichen baulichen<br />
Veränderungen und/oder<br />
Erweiterungen, wie<br />
Sanierung/ Totalumbau<br />
eines Gebäudes (> 50 %)<br />
1.2 Anlagen, über die durch<br />
An- und Umbauten nur<br />
Teilstrecken<br />
der<br />
Entwässerungsanlage<br />
betroffen sind (≤ 50 %)<br />
1.3 Anlagen zur Ableitung von<br />
häuslichem Abwasser oder<br />
Mischwasser einschließlich<br />
Anlagen mit geringen<br />
Erweiterungen, z. B.<br />
Dachgeschossausbauten<br />
1.4 Anlagen zur Ableitung von<br />
gewerblichem Abwasser<br />
2<br />
Gewerbliches Abwasser<br />
Häusliches Abwasser a) vor einer<br />
Abwasserbehandlungs<br />
anlage<br />
b) nach einer<br />
Abwasserbehandlungsanl<br />
age<br />
KA DR Frist KA DR Frist KA DR Frist<br />
— x — x — x<br />
x —<br />
x —<br />
im Zuge<br />
der<br />
Baumaßn<br />
ahmen<br />
bis zum<br />
31. Dez.<br />
2015<br />
— x<br />
— — — — x<br />
— — — — x<br />
im Zuge<br />
der<br />
Baumaßna<br />
hmen<br />
— x<br />
im Zuge der<br />
Baumaßnahm<br />
en<br />
— — — — — —<br />
umgehend<br />
a — x<br />
1.5 Abläufe und Zuleitungen in<br />
Verbindung mit VAwS-<br />
Anlagen b nach 5.2<br />
umgehend<br />
e — x<br />
bis zum Jahr<br />
20<strong>04</strong><br />
bis zum Jahr<br />
20<strong>04</strong> e<br />
Wiederkehrende Prüfung von Grundleitungen, für die ein anerkannter Dichtheitsnachweis vorliegt, in<br />
den nachstehenden Jahresintervallen<br />
Anlass/Prüfobjekt<br />
2.1 Maßnahmen wie Nr. 1.1,<br />
wenn Prüfung (DR) älter<br />
als 5 Jahre ist<br />
2.2 Anlage zur Ableitung von<br />
häuslichem Abwasser oder<br />
Mischwasser<br />
2.3 Anlage zur Ableitung von<br />
gewerblichem Abwasser<br />
2.4 Abläufe und Zuleitungen in<br />
Verbindung mit VAwS-<br />
Anlagen<br />
Gewerbliches Abwasser<br />
Häusliches Abwasser a) vor einer<br />
Abwasserbehandlungs<br />
anlage<br />
b) nach einer<br />
Abwasserbehandlungsanl<br />
age<br />
KA DR Frist KA DR Frist KA DR Frist<br />
— X<br />
im Zuge<br />
der<br />
Baumaßn<br />
ahmen<br />
— x<br />
im Zuge<br />
der<br />
Baumaßna<br />
hmen<br />
— x<br />
im Zuge der<br />
Baumaßnahme<br />
n<br />
x — 20 — — — — — —<br />
— — — — x 5 —- x c 15<br />
— — — — x 5 — x c 15<br />
14 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
VDRK intern<br />
DWA-Leitfaden: „Inspektion, Bewertung und Sanierung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
Nr.<br />
Zeitspanne der Prüfung in/spätestens nach Jahren für Nr. 1 bis 3 und Prüfart<br />
3<br />
Wiederkehrende Prüfung für Grundleitungen in Wassergewinnungsgebieten in den nachstehenden<br />
Jahresintervallen. Sofern eine Erstprüfung bestehender Anlagen noch nicht erfolgte, muss diese<br />
mindestens in der Zeitspanne der nachstehenden Fristen erfolgen.<br />
3.1 Schutzzone II<br />
Anlagen zur Ableitung von häuslichem und<br />
gewerblichem Abwasser<br />
KA<br />
DR<br />
Mindestzeitspanne wiederkehrender<br />
Prüfungen<br />
Jahre<br />
x — 1<br />
x und x 5<br />
3.2 Schutzzone III<br />
Anlagen zur Ableitung<br />
von häuslichem<br />
Abwasser<br />
Anlagen zur Ableitung<br />
von gewerblichem<br />
Abwasser und<br />
Abwasseranlagen als<br />
Auffangsystem in<br />
Verbindung mit VAwS-<br />
Anlagen<br />
x — 5 (10 d )<br />
x — 5<br />
— x<br />
Prüfung entsprechend dem Zustand und<br />
der Belastung der Anlage nach Bedarf in<br />
Abstimmung mit der zuständigen<br />
Überwachungsbehörde, jedoch vor einer<br />
Abwasserbehandlungsanlage<br />
mindestens alle 5 Jahre.<br />
Weitere Anforderung zur Inspektion und Instandsetzung zu den in der Tabelle genannten Maßnahmen.<br />
Abwasserrohre, die gleichzeitig der Aufnahme von Abwasser aus Auffangsystemen im Sinne von § 19g WHG (z. B.<br />
Rückhaltesysteme für Feuerlöschwasser oder in besonderen Fällen Leitungen für die Tankfeldentwässerung, d. h.<br />
Anlagen über den Anwendungsbereich der DVWK-Regeln 134/1997 hinaus) dienen, müssen innerhalb einer Zeitspanne<br />
von 5 Jahren nach der letzten Prüfung wiederkehrend einer Dichtheitsprüfungen (DR) unterzogen werden, soweit in der<br />
jeweiligen Genehmigung nach Landesrecht nichts anderes bestimmt ist.<br />
KA Kanalfernsehuntersuchung<br />
a<br />
b<br />
c<br />
d<br />
e<br />
Nach <strong>Ausgabe</strong> DIN 1986-30:1995-01 sollten die Prüfungen 1999 abgeschlossen werden. Wo dies noch nicht<br />
erfolgte, sind die Prüfungen jetzt durchzuführen.<br />
Als erstmalig geprüft gelten diese Abwasserleitungen nach den Technischen Regeln wassergefährdende Stoffe<br />
TRwS 134/1997 des DVWK "Abwasseranlagen als Auffangvorrichtungen", wenn sie in einer Zeitspanne bis 10<br />
Jahren<br />
(d. h. 1987) vor Veröffentlichung dieser Technischen Regel auf Dichtheit geprüft wurden und die Prüfergebnisse<br />
aufgezeichnet sind.<br />
Sofern nach der Erstprüfung keine baulichen oder verkehrstechnischen Änderungen mit Auswirkung auf die<br />
Entwässerungsanlage (statisch/dynamisch) erfolgt sind und die abwassertechnische Belastung nicht verändert<br />
wurde, kann im Einvernehmen mit der Überwachungsbehörde eine Prüfung mit der Kanalfernsehanlage (KA)<br />
durchgeführt werden.<br />
Sofern nach der ersten wiederkehrenden Prüfung keine baulichen oder verkehrstechnischen Änderungen mit<br />
Auswirkung auf die Entwässerungsanlage (statisch/dynamisch) erfolgt sind und die abwassertechnische Belastung<br />
nicht verändert wurde, können im Einvernehmen mit der Überwachungsbehörde die Intervalle für die<br />
wiederkehrende Prüfung verlängert oder auch verkürzt werden.<br />
Diese Leitungen werden ggf. mit stark kontaminiertem Abwasser aus VAwS-Anlagen bzw. mit unverdünnten<br />
wassergefährdenden Stoffen beaufschlagt, so dass hier die gleichen Fristen anzuwenden sind wie bei Anlagen mit<br />
gewerblichem Abwasser. Grundsätzlich wären auch diese Leitungen vor einer Abwasserbehandlungsanlage bereits<br />
bis 1999 zu prüfen gewesen. Insofern erfolgt mit der Aufnahme in Tabelle 1 eine Gleichstellung.<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 15
VDRK intern<br />
Sachkunde für die Dichtheitsprüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
Dichtheitsprüfung von Abwasserleitungen und Kanalanschlüssen<br />
auf Privatgrundstücken gemäß § 61a Landeswassergesetz<br />
in NRW<br />
Gemäß § 61a Landeswassergesetz in Nordrhein-Westfalen<br />
müssen die Eigentümer eines Grundstücks, die im Erdreich<br />
oder unzugänglich verlegten Abwasserleitungen zum Sammeln<br />
oder Fortleiten von Abwasser nach der Errichtung von<br />
Sachkundigen auf Dichtheit prüfen lassen. Bei bestehenden<br />
Abwasserleitungen muss die erste Dichtheitsprüfung bei einer<br />
Änderung, spätestens jedoch bis zum 31.12.2015 durchgeführt<br />
werden.<br />
Die Personen, die Dichtheitsprüfungen an privaten<br />
Grundstücksentwässerungsanlagen durchführen, müssen<br />
die notwendige Sachkunde gemäß eines Runderlasses<br />
des Umweltministeriums in Nordrhein-Westfalen<br />
nachweisen.<br />
Dieser 5-tägige Lehrgang vermittelt die erforderliche<br />
Sachkunde entsprechend der Anforderungen des Runderlasses<br />
IV-7-031 002 <strong>04</strong>07 des Umweltministeriums in<br />
NRW vom 31.03.<strong>2009</strong>. Wichtige Grundlagen (u. a. Entwässerungstechnik,<br />
Normen und Regelwerke) und die praktische<br />
Durchführung von TV-Kanalinspektionen und Dichtheitsprüfungen<br />
werden in umfassender Weise vermittelt. Des Weiteren<br />
werden die notwendigen Berechnungen erklärt und eingeübt.<br />
Die Erstellung des Prüfberichtes und die Beurteilung der geprüften<br />
Anlage werden ausführlich erläutert.<br />
Zum Abschluss des Lehrgangs hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit<br />
eine Prüfung zur Erlangung der Sachkunde zu absolvieren.<br />
Diese Prüfung besteht aus einer schriftlichen Kenntnisprüfung<br />
und einer eigenständigen praktischen Dichtheitsprüfung<br />
an einer realen Grundstücksentwässerungsanlage. Die praktische<br />
Prüfung umfasst<br />
• die Kamerabefahrung,<br />
• die Druckprüfung mit Wasser oder Luft sowie<br />
• den Nachweis der Schadensbewertung anhand eines Zustandserfassungskataloges.<br />
Jeder Teilnehmer erhält eine Bescheinigung über die Teilnahme<br />
am Lehrgang.<br />
Auf Wunsch kann jeder Prüfungsteilnehmer gegen Entrichtung<br />
einer zusätzlichen Gebühr in Höhe von 150,00 Euro die Zertifizierung<br />
durch das KomNetGEW erhalten.<br />
Zur Aufrechterhaltung der Sachkunde muss mindestens<br />
einmal innerhalb von drei Jahren eine anerkannte eintägige<br />
themenspezifische Fortbildungsveranstaltung besucht<br />
werden.<br />
Die Zielgruppen (u. a.)<br />
Kanal- und Rohrreiniger, Kanalsanierer, Kanalinspekteure, Kanalbauer,<br />
Fachkundige für Abscheidertechnik, Sachverständige<br />
für Abwasser- bzw. Kanalisationstechnik, Planungs- und Ingenieurbüros,<br />
Kanalbetreiber, Kommunen, Behördenvertreter<br />
Die Teilnahmevoraussetzungen<br />
Die Grundvoraussetzung für den Erwerb der Sachkunde für<br />
die Dichtheitsprüfung von privaten Abwasserleitungen ist:<br />
• ein abgeschlossenes Hochschul- bzw. Fachhochschulstudium<br />
entsprechender technischer Fachrichtung und mehrjährige<br />
Berufspraxis auf dem Gebiet der Abwasser- und<br />
Kanalisationstechnik oder<br />
• die Bestellung als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger<br />
entsprechender Fachrichtung oder<br />
• eine abgeschlossene Berufsausbildung (Facharbeiter,<br />
Meister, Techniker) entsprechender Fachrichtung und mehrjährige<br />
Berufspraxis auf dem Gebiet der Abwasser- und<br />
Kanalisationstechnik oder<br />
• ein Abschluss als Kanalsanierungsberater.<br />
Kurstermine/-zeiten<br />
18.01.-22.01.2010/22.03.-26.03.2010/28.06.-<br />
02.07.2010/ 5.11.-19.11.2010<br />
1. – 3. Tag 9:00 bis 17:00 Uhr<br />
4. Tag 9:00 bis 19:00 Uhr<br />
5. Tag 9:00 bis 15:00 Uhr<br />
Allgemeine Grundlagen<br />
• Anforderungen an die Sachkunde für die Dichtheitsprüfung<br />
von privaten Abwasserleitungen<br />
• Gesetzliche Grundlagen und Rechtsvorschriften<br />
• Grundlagen der Grundstücksentwässerungstechnik<br />
• Grundlagen der mechanischen und hydrodynamischen<br />
Rohrreinigung<br />
• Arbeitssicherheit und Hygiene<br />
> Baustellensicherung<br />
> Hygiene<br />
> Arbeiten am und im Kanal<br />
TV-Kanalinspektion<br />
• Technische Grundlagen<br />
• Normen und Regelwerke, u. a.<br />
> DIN EN 13508-2<br />
> ATV M 149-2<br />
• Zustandsbeurteilung<br />
• Praktische Übungen zur TV-Kanalinspektion<br />
Dichtheitsprüfung<br />
• Normen und Regelwerke, u. a.<br />
> DIN 1986-30<br />
16 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
VDRK intern<br />
> DIN EN 1610<br />
> DWA-M 143-6<br />
• Durchführung von Druckprüfungen mit Wasser und Luft<br />
• Praktische Übungen zur Dichtheitsprüfung<br />
• Erstellung des Prüfberichtes und Beurteilung der geprüften<br />
Grundstücksentwässerungsanlage<br />
• Qualitäts- und Gütesicherung<br />
Sanierungsverfahren<br />
• Reparaturverfahren<br />
• Renovationsverfahren<br />
• Erneuerung<br />
Lehrgangsabschlussprüfung<br />
• Schriftlicher Test<br />
• Praktische Lehrgangsabschlussprüfung: Eigenständige<br />
Dichtheitsprüfung an einer realen Grundstücksentwässerungsanlage<br />
(Die praktische Lehrgangsabschlussprüfung sollte mit einer eigenen<br />
technischen Ausrüstung, u. a. Dichtheitsprüfgerät, Absperrblasen, TV-<br />
Kamera, durchgeführt werden. Bei Bedarf können die notwendigen<br />
Gerätschaften gegen eine Leihgebühr vom BEW zur Verfügung gestellt<br />
werden.)<br />
Die Referenten<br />
• Dr.-Ing. Olaf Kaufmann ist Inhaber des Ingenieurbüros Dr.-<br />
Ing. Olaf Kaufmann (Bochum) und öffentlich bestellter und<br />
vereidigter Sachverständiger für Kanalisationstechnik und<br />
Dichtheitsprüfungen.<br />
• Dipl.-Ing. Robert Thoma (Würzburg) ist Inhaber des<br />
Sachverständigenbüros Thoma (Würzburg) und öffentlich<br />
bestellter und vereidigter Sachverständiger für Kanalinspektion<br />
und Kanalsanierung.<br />
Unterkunft und Verpflegung<br />
Eine Unterbringungsmöglichkeit bietet unser Seminarhotel.<br />
Es stehen 60 komfortabel eingerichtete Einzelzimmer mit DU/<br />
WC sowie TV und Telefon zur Verfügung. Eine eigene Küche<br />
sorgt für das leibliche Wohl. Der Übernachtungspreis beträgt<br />
einschließlich Frühstücksbuffet 65,50 Euro.<br />
Der Lehrgang „Sachkunde für die Dichtheitsprüfung von<br />
Grundstücksentwässerungsanlagen“ findet im<br />
statt.<br />
Bildungszentrum für die Entsorgungsund<br />
Wasserwirtschaft GmbH<br />
Dr.-Detlev-Karsten-Rohwedder-Straße 70<br />
D-47228 Duisburg-Rheinhausen<br />
Telefon: +49 (0) 2065/770-0<br />
Telefax: +49 (0) 2065/770-117<br />
E-Mail: info@bew.de<br />
Datum<br />
Kursnummer<br />
18.01.-22.01.2010 U130D1001<br />
22.03.-26.03.2010 U130D1003<br />
28.06.-02.07.2010 U130D1006<br />
15.11.-19.11.2010 U130D1011<br />
Die Teilnahmegebühr beträgt 1.375,00 Euro. Die ermäßigte<br />
Teilnahmegebühr gemäß Programm – bitte geben Sie die Entsorgergemeinschaft<br />
oder den Verband (z. B. VDRK) und Ihre<br />
Mitgliedsnummer an – beträgt 1.235,00 Euro.<br />
In der Teilnahmegebühr sind jeweils seminargebundene Unterlagen,<br />
das Mittagsbuffet sowie Erfrischungsgetränke enthalten.<br />
Die Kosten für die Zertifizierung durch das KomNetGEW betragen<br />
150,00 Euro.<br />
Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten finden Sie<br />
im Internet unter: www.bew.de<br />
Ansprechpartner für inhaltliche Fragen ist<br />
Herr Dr. Edgar Tschech<br />
Telefon: +49 (0) 2065/770-124 • E-Mail: tschech@bew.de<br />
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Bildungsstätte Essen<br />
Wimberstraße 1 • D-45239 Essen-Heidhausen<br />
Telefon: +49 (0) 201/8406-6<br />
Telefax: +49 (0) 201/8406-817<br />
Bildungsstätte Duisburg<br />
Dr.-Detlev-Karsten-Rohwedder-Straße 70<br />
D-47228 Duisburg-Reinhausen<br />
Telefon: +49 (0) 2065/770-0<br />
Telefax: +49 (0) 2065/770-117<br />
E-Mail: info@bew.de<br />
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RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 17
VDRK intern<br />
Kurse und Lehrgänge im Januar/Februar 2010 bei<br />
JT-elektronik<br />
Ein Unternehmen ist nur so gut wie seine Mitarbeiter…<br />
Diese Erfahrung haben Sie vielleicht schon selbst gemacht<br />
bzw. machen müssen. Auch in unserer Branche ist der Bedarf<br />
an qualifizierten Mitarbeitern hoch. Eine gute Ausbildung, permanente<br />
Weiterbildung und die bedarfsgerechte Qualifizierung<br />
sind wichtige Bausteine für ein erfolgreiches Arbeiten,<br />
eine konsequente Qualitätssicherung und damit natürlich<br />
auch für Ihren Erfolg!<br />
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, uns diesem Thema<br />
im Hause JT anzunehmen. Seit 1998 gibt es bei uns in Lindau<br />
ein eigenes Schulungsgebäude – unsere Seminarhalle –, wo<br />
wir unseren Kunden und Interessenten verschiedene Kurse und<br />
Lehrgänge zur Aus- und Weiterbildung anbieten. Kompetente,<br />
erfahrene Referenten und natürlich unsere Teilnehmer unterstützen<br />
diese Idee.<br />
Im Januar und Februar jeden Jahres bieten wir ein vielseitiges<br />
Kursprogramm zu den verschiedenen Bereichen in der Rohrund<br />
Kanalbranche, wie z. B.<br />
• Fachkunde und Weiterbildung für Leichtflüssigkeitsabscheideanlagen<br />
nach DIN 1999-100,<br />
• Fachkunde für Fettabscheideanlagen nach DIN 4<strong>04</strong>0-100,<br />
• Verfahren in der Kanalsanierung, Kanalsanierung von GEA<br />
sowie die Planung und Unterhaltung von GEA.<br />
Mit dem Hintergrund des zunehmenden Interesses für die Lagevermessung<br />
von Leitungssystemen bieten wir erstmalig einen<br />
allgemeinen Grundlagen-Kurs zur Vermessung und einen<br />
halbtägigen Lehrgang zur Vermessung aus Sicht einer Kommune<br />
an.<br />
Neben unseren eigenen Veranstaltungen werden in Zusammenarbeit<br />
mit der DWA Kurse zur Kanalinspektion und Dichtheitsprüfung<br />
in unseren Räumlichkeiten durchgeführt. Das<br />
vollständige Kursangebot mit Terminen finden Sie auf unserer<br />
Homepage: www.jt-elektronik.de. Gerne schicken wir Ihnen<br />
auch den Kursflyer auf Anfrage zu.<br />
JT-elektronik GmbH<br />
Sonja Jöckel<br />
Robert-Bosch-Straße 26<br />
D-88131 Lindau<br />
Telefon: +49 (0) 8382/96736-0<br />
Telefax: +49 (0) 8382/96736-66<br />
E-Mail: info@jt-elektronik.de<br />
www.jt-elektronik.de<br />
Neues Wasserhaushaltsgesetz<br />
Bund oder Land?<br />
In seinen jeweils letzten Sitzungen vor der Wahl am 26. September<br />
wurde von Bundestag und Bundesrat das neue Wasserhaushaltsgesetz<br />
(WHG) verabschiedet. Damit konnte der<br />
damalige Bundesumweltminister Gabriel dann doch noch<br />
einen kleinen Erfolg verbuchen, wenn ihm schon der große<br />
Wurf eines Umweltgesetzbuches nach Vorbild der zwölf Sozialgesetzbücher<br />
versagt blieb. Das novellierte WHG kann somit<br />
überwiegend zum 1. März 2010 in Kraft treten.<br />
Mit dem neuen WHG werden auf Bundesebene erstmals einheitliche<br />
Vorgaben zur Bewirtschaftung oberirdischer Gewässer,<br />
der Küstengewässer und des Grundwassers geschaffen.<br />
Die wesentlichen inhaltlichen Neuregelungen wurden vom<br />
Autor bereits im Journal 2/<strong>2009</strong> skizziert und sollen an dieser<br />
Stelle nicht noch einmal wiederholt werden, zumal sie – im<br />
Gegensatz zu den privaten und öffentlichen Betreibern – für<br />
die ausführenden Unternehmen der Rohr- und Kanal-Technik<br />
materiell nichts fundamental Neues bringen.<br />
Mit dem neuen Gesetz sind aber nicht nur neue Inhalte verbunden,<br />
sondern auch einige bedeutsame rechtssystematische<br />
Änderungen. Diese werden in der Kommentierung und Wertung<br />
bisweilen nicht ganz richtig oder zumindest irreführend<br />
wiedergegeben. Der vorliegende Beitrag soll hier ein wenig<br />
Aufklärungsarbeit leisten und mancher Aufgeregtheit und Befürchtung<br />
die Grundlage entziehen.<br />
Die zweifellos bedeutsamste rechtssystematische Veränderung<br />
zwischen altem und neuen WGH ist die, dass das neue WHG<br />
der sog. Rahmengesetzgebung des Bundes entzogen ist. „Rahmengesetzgebung”<br />
bedeutet, das der Bund zwar den allgemeinen<br />
Rechtsrahmen vorgibt, die gesetzgeberische Ausfüllung<br />
im Detail aber den Ländern vorbehalten ist. Wasserrecht<br />
ist somit (und bleibt es überwiegend noch bis zum 1. März<br />
2010) in erster Linie Landesrecht.<br />
Mit Geltung des neuen WHG ist das Wasserrecht jedoch<br />
– und hierzu war sogar eine Grundgesetzänderung im Zuge<br />
der Föderalismusreform Mitte 2006 notwendig – Gegenstand<br />
der sog. „konkurrierenden Gesetzgebung”. Dies bedeutet, der<br />
Bund hat grundsätzlich die alleinige Gesetzgebungskompetenz;<br />
erst wenn er hiervon keinen Gebrauch macht, können<br />
die Länder sich auftuende Regelungslücken in eigenem Ermessen<br />
schließen und entsprechende Gesetze erlassen.<br />
Ganz so einfach ist es jedoch nicht: Im geänderten Art. 72<br />
Absatz 3 Grundgesetz (GG) steht nämlich, dass die Länder in<br />
einigen Rechtsgebieten auch dann abweichende Regelungen<br />
treffen können, wenn der Bund von seiner Regelungskompetenz<br />
im Rahmen konkurrierender Gesetzgebung Gebrauch<br />
macht. Und hierzu gehört u. a. auch – wer hätte anderes erwartet<br />
– der „Wasserhaushalt”. Keine Ausnahme jedoch ohne<br />
Ausnahme: Bei „stoff- und anlagenbezogene Regelungen” soll<br />
es den Grundgesetzvorbehalt nicht geben (Art. 72 Absatz 3<br />
Nr. 5 GG).<br />
Etwas Unsicherheit könnte noch darüber bestehen, wie eng<br />
bzw. weit denn der Begriff „anlagenbezogen” zu fassen ist.<br />
Kaum Zweifel dürften darüber bestehen, dass z. B. wasserhaushaltsrechtliche<br />
Regelungen, die Klärwerke betreffen, an-<br />
18 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
VDRK intern<br />
lagenbezogen sind und von den Einschränkungen des GG<br />
nicht tangiert sind, mithin uneingeschränkt Bundesrecht unterliegen.<br />
Das Bundesumweltministerium hat jedoch auf ausdrückliche<br />
Nachfrage des Autors klargestellt, dass z. B. auch<br />
alle privaten Hausanschlüsse als „Anlagen” im Sinne von Art.<br />
72 Absatz 3 Nr. 5 GG zu werten sind.<br />
Damit bleibt es also letztlich für den Großteil aller wasserhaushaltsrechtlichen<br />
Regelungen dabei, dass der Bund in<br />
Zukunft das Sagen hat – wenn er denn etwas sagt, genauer<br />
gesagt: gesetzlich regelt. Weite Teile der Landes-Wassergesetze<br />
könnten somit mit Geltung des neuen WHG außer Kraft<br />
treten, wenn der Bund von seiner Option zur Rechtsetzung Gebrauch<br />
macht. Dies im Übrigen nicht nur, wie z. T. zu lesen, für<br />
entgegenstehende oder in Konkurrenz stehende Landesregelungen.<br />
Hierauf kommt es, so das Bundesumweltministerium,<br />
nicht an.<br />
Für die ausführenden Unternehmen der Rohr- und Kanaltechnik,<br />
insbesondere solchen, die in mehreren Bundesländern<br />
oder gar bundesweit tätig sind, sollte dies alles eigentlich eine<br />
sehr erfreuliche Entwicklung sein. Sie müssen, wenngleich nicht<br />
eigentlicher Adressat der Neuregelungen im WHG, in weiten<br />
Teilen ihres Betätigungsfeldes in mittlerer und ferner Zukunft<br />
nur noch bundeseinheitliche Regelungen beachten und sich<br />
nicht mehr mit bis zu 16 verschiedenen Landesregelungen<br />
herumschlagen. Zu welchem Maß an Unübersichtlichkeit und<br />
Rechtszersplitterung es führen kann, wenn jeder Landes-Umweltminister<br />
den Ehrgeiz entwickelt, individuelle Regelungen zu<br />
erlassen, zeigt sich aktuell bei den Vorgaben, die die Länder<br />
den Kommunen im Bereich der Dichtigkeitsprüfungen privater<br />
Hausanschlüsse machen. Während z. B. Nordrhein-Westfalen<br />
in einer Verwaltungsvorschrift (Runderlass) zur Umsetzung<br />
von DIN 1986 Teil 30 den Kommunen auf nur drei Seiten<br />
die einzuhaltenden Anforderungen an die Hand gibt, braucht<br />
Schleswig-Holstein hierfür eine 41-seitige „Handlungsempfehlung”<br />
mit 5 verschiedenen Optionsmodellen.<br />
Und was ist mit den wasserhaushaltsrechtlichen Regelungen,<br />
die nicht stoff- oder anlagenbezogen sind? Auch wenn die<br />
Länder gemäß Einschränkung durch Art. 72 Abs. 3 GG in<br />
diesem Bereich eigene und abweichende Regelungen erlassen<br />
dürfen, bleiben diese Bereiche Gegenstand konkurrierender<br />
Gesetzgebung. Dies hat allerdings eine geradezu aberwitzig<br />
erscheinende Konsequenz: Wenn der Bund in einem Bereich<br />
des nicht stoff- oder anlagenbezogem WHG z. B. eine Rechtsverordnung<br />
erlässt, so könnte ein Bundesland diese durch eine<br />
anderslautende (oder sogar gleichlautende!) Landesregelung<br />
wieder aufheben. Daraufhin, könnte dann wieder der Bund<br />
– er hat schließlich bei konkurrierender Gesetzgebung das<br />
Recht dazu – durch eine neue Bundesgesetzgebung die Landesregelung<br />
„kassieren”. Was das Bundesland aber wegen<br />
des Grundgesetz-Vorbehaltes durch eine neuerliche Landesgesetzgebung<br />
wiederum ändern könnte.<br />
Ein solches „Jo-Jo-Spiel” – die aktuellste Regelung ist immer<br />
die gültige – wäre natürlich im Sinne einer stetigen und nachhaltigen<br />
Rechtsanwendung unverantwortlich. Ein solches Hin<br />
und Her ist allerdings, wenn man sich die aktuellen Machtverhältnisse<br />
in Bundestag und Bundesrat vergegenwärtigt, eher<br />
eine theoretische Gedankenspielerei. Auch muss man sehen,<br />
dass der neue Bundesumweltminister, ganz anders als sein<br />
kantiger und streitlustiger Vorgänger, einen guten Draht in<br />
die Länder und zur Bundeskanzlerin hat. Allerdings kann man<br />
schon mit Staunen zur Kenntnis nehmen, was im Extremfall<br />
denkbar wäre ….<br />
Die Unternehmen der Rohr- und Kanal-Technik und damit<br />
auch die privaten Hauseigentümer dürfen durch den Wechsel<br />
von Rahmengesetzgebung zu konkurrierender Gesetzgebung<br />
im Bereich des Wasserrechts nun darüber spekulieren, ob der<br />
Bund z. B. für den Bereich der sog. „Dichtigkeitsprüfungen”<br />
das Heft des Handelns an sich ziehen und dem „Wildwuchs”<br />
an Landesregelungen – siehe oben – ein Ende bereiten wird,<br />
zumal mit Zeithorizont 2015 die Zeit hierzu sicherlich ausreichen<br />
würde.<br />
Trotz des gerade erst vollzogenen Wechsels an der Spitze<br />
des Bundesumweltministeriums von Sigmar Gabriel (SPD) zu<br />
Norbert Röttgen (CDU) sowie dem Komplett-Austausch der<br />
Staatssekretärsebene konnte der Autor dieses Beitrages eine<br />
Stellungnahme des zuständigen Ministerialbeamten in dieser<br />
Frage erhalten. Er schreibt: „Ich erwarte, dass die Bundesregierung<br />
auch im Bereich der Kanalisation von ihrem Recht<br />
Gebrauch machen wird, Regelungen zu treffen. Wann das ist,<br />
kann ich derzeit nicht definitiv sagen. Ich denke, die Arbeiten<br />
daran werden sicher noch vor 2015 beginnen.”<br />
Bernd Uhlmann<br />
Berlin<br />
Feierabend & Fock GmbH<br />
Langsdorf, Bahnhofstrasse 2<br />
18334 Lindholz<br />
Telefon: 03 83 20 - 64 933<br />
Telefax: 03 83 20 - 64 944<br />
www.feierabend-fock.de<br />
info@feierabend-fock.de<br />
... gut gelöst!<br />
2010<br />
Jahre<br />
1999 - <strong>2009</strong><br />
Wir danken unseren Kunden und Partnern für die gute Zusammenarbeit!<br />
Ihnen, unseren Freunden und den Lesern des RO-KA-TECH JOURNALS wünschen<br />
wir besinnliche Weihnachten sowie ein glückliches und erfolgreiches Jahr 2010!<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 19
Branchentermine im Rückblick<br />
Azubi- & Studientage Kassel <strong>2009</strong> eröffnen neue<br />
Perspektiven für Schüler und Unternehmen<br />
Auf den zweiten Azubi- & Studientagen Kassel trafen am<br />
30./31.10.<strong>2009</strong> rund 7.500 Besucher – 14- bis 18-jährige<br />
Schüler aus der Region Nordhessen in Begleitung ihrer Eltern<br />
oder Lehrer – auf über 90 Unternehmen, Berufsverbände und<br />
Hochschulen. Diese Zusammenkunft von Auszubildenden und<br />
Berufsorientierung für die Schüler und für unsere Branche eine<br />
ideale Möglichkeit, potenzielle Fachkräfte für unseren Beruf in<br />
der Rohr- und Kanalbranche zu motivieren.<br />
„Sehr gut vorbereitet, perfekt organisiert und hervorragend<br />
abgelaufen. Ein Gewinn für Nordhessen und die Wirtschaftsregion“.<br />
Mit diesen Worten kommentierte Alexander Weis von<br />
der Industrie und Handelskammer Kassel die Azubi- & Studientage.<br />
Wir sind der Meinung, dass diese Aussage auch auf<br />
die anderen Veranstaltungsregionen zutrifft.<br />
Der Veranstalter führt diese Azubitage bundesweit in großen<br />
Städten durch. Der Verband deutscher Rohr- und Kanal-<br />
Technik-Unternehmen wird im kommenden Jahr verstärkt von<br />
dieser Möglichkeit Gebrauch machen um einen möglichst<br />
großen Personenkreis über das Berufsbild und die Weiterbildung<br />
zum Meister zu informieren. Gern möchten wir dies mit<br />
interessierten Ausbildungsbetrieben und/oder Herstellern gemeinsam<br />
angehen.<br />
Ralph Sluke<br />
Studenten in spe mit ihren potenziellen Ausbildern erfolgte vor<br />
dem Hintergrund einer zunehmenden Nachfrage nach qualifizierten<br />
Nachwuchskräften, so IHK Hauptgeschäftsführer Dr.<br />
Walter Lohmeier beim offiziellen Messerundgang. Der unter<br />
anderem demografisch bedingte Bewerberrückgang und der<br />
Trend zu alternativen Ausbildungen wie dem Studium trage<br />
bei gleich bleibender Ausbildungsbereitschaft zu einem weiterhin<br />
hohen Bedarf an geeigneten Bewerbern bei. Auch beim<br />
Kasseler Entwässerungsbetrieb sei der Bewerberbedarf groß.<br />
„Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice“ erwarte<br />
eine fundierte, gut vergütete Ausbildung in einem zukunftssicheren<br />
Beruf mit garantiertem Arbeitsvertrag“, so Ulrike Wasmuth.<br />
Der VDRK beteiligte sich erstmals an dieser überregionalen<br />
Ausbildungsmesse um das von ihm maßgeblich mit geschaffene<br />
Berufsbild einem breit gefächerten Kreis von interessierten<br />
Jugendlichen vorzustellen. Bei zahlreichen Gesprächen<br />
mit Lehrern und Ausbildungsberatern konnte erläutert werden<br />
welch ein umfassender Ausbildungsberuf mit all seinen Facetten<br />
auf die jungen Menschen wartet. Der Kasseler Entwässerungsbetrieb<br />
hat zur Verdeutlichung ein stark verzweigtes „Miniaturrohrnetz“<br />
für die Befahrung mit einer Kamera auf ihrem<br />
Messestand aufgebaut, viele Jugendliche machten von der<br />
Erkundung mittels Kamera Gebrauch und stellten nicht selten<br />
fest, dass sich das Vorurteil „Rohrreiniger“ nicht bewahrheitet.<br />
Auf dem Freigelände stellte der KEB, ein komplett ausgestattetes<br />
Kamerafahrzeug dem Publikum vor. Bei allen Gesprächen<br />
kam zum Ausdruck, dass unser Berufsbild nur unzureichend<br />
bekannt ist, gerade Lehrer und Berater suchen verstärkt nach<br />
Ausbildungsperspektiven für Haupt- und Realschüler.<br />
Während zahlreiche Schulklassen den ersten Messetag nutzten,<br />
um die vielfältigen Berufsorientierungsangebote wahrzunehmen,<br />
prägte ein kontinuierlicher Strom an Besuchern mit<br />
einem hohen Maß an Eigeninitiative den zweiten Messetag.<br />
Insgesamt zeigten sich die Aussteller der Azubi- & Studientage<br />
Kassel <strong>2009</strong> sehr zufrieden mit dem regen Besucherzulauf.<br />
Die Azubi- & Studientage sind ein wichtiger Bestandteil in der<br />
Die Präsentation der ASYS-Befahrung im Vergleich mit einer herkömmlichen,<br />
durch einen Rohrreiniger untersuchten und dokumentierten Befahrung, wurde<br />
auf 2 Monitoren gegenübergestellt.<br />
Arbeitsrunde – Gedankenaustausch in Velbert<br />
Eine Vielzahl von Liegenschaften wird von Wohnungsbaugesellschaften<br />
betreut bzw. befindet sich im Eigentum derer. In<br />
Nordrhein-Westfalen hat speziell der § 61a und die Umsetzung,<br />
sowie die Kontrolle durch die Kommune nicht nur für<br />
lebhafte Diskussionen, sondern bei vielen Kommunen für einen<br />
baldigen Start gesorgt. Die generelle Frage ist, wie ist<br />
das Vorgehen bzw. welche Vorgaben werden definiert. In den<br />
EKVO, SÜVKAN, EWS wird der dichte Kanal gefordert und<br />
die DIN 1986-30 und andere Normen und Regularien geben<br />
Zeitfenster zur Überprüfung vor.<br />
Die Baugenossenschaft Niederberg e. G. Velbert hatte sich<br />
schon frühzeitig an die Umsetzung gemacht, aber mit welchem<br />
Erfolg? Vermutlich einmalig in NRW ist, dass sich mehrere<br />
Wohnungsbaugesellschaften zusammensetzten, um eine<br />
vernünftige und vor allem nachvollziehbare optische Dicht-<br />
20 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Branchentermine im Rückblick<br />
Herr Rückstein (Baugenossenschaft<br />
Niederberg e. G.) mit Herrn Tobias<br />
Jöckel (JT-elektronik GmbH) bei der<br />
Diskussion<br />
Herr Farcher, Herr Leschhorn (Spar- u.<br />
Bauverein e.G. Wohnungsbaugenossenschaft<br />
Velbert) und Herr Giuliani<br />
(Wohnungsbauges. Velbert mbH) diskutieren<br />
die Vorgehensweise.<br />
heitsprüfung auszuschreiben,<br />
zu vergeben und zu kontrollieren.<br />
Sogar das Invest in<br />
ein eigenes Equipment wurde<br />
überprüft. Die große Herausforderung<br />
war ein komfortables<br />
System auf dem Anbietermarkt<br />
abzufragen und<br />
auf die Eignung zu testen. Als<br />
noch größere Hürde zeigte<br />
sich, welches Personal mit<br />
welcher Qualifikation mit der<br />
ins Auge gefassten Technik<br />
arbeiten soll. Nur der Sachkundenachweis<br />
ist zu wenig.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt in<br />
der Diskussion war die Anforderung<br />
an Protokoll, Bericht<br />
und Fotodokumentation sowie<br />
die Archivierung aller o.<br />
g. Daten. Nach dem Test der<br />
unterschiedlichen Vorgehensweisen<br />
soll nun mit Lindauer<br />
Schere und dem Kanal-Lagevermesssystem<br />
LP-ASYS, der<br />
Erfassungssoftware nach dem Lünener Modell und der Strategiesoftware<br />
„Geis“ vorgegangen werden. Nur die Lindauer<br />
Schere erfüllt aktuell die optische Anforderung zum § 61a mit<br />
Farb-Dreh-Schwenkkopf, nur LP-ASYS kann mit einem Sensor<br />
die XYZ-Achsen bzw. Lage vermessen und entsprechend „gefüttert“<br />
einen maßstäblichen 3-D-Plan erstellen.<br />
Beim Lünener Modell ist der Schadenskatalog auf die wesentlichen<br />
Eingaben begrenzt und mit dem EDV-Programm „Geis“<br />
wird die wirtschaftliche Sanierungsplanung per PC durchgeklickt<br />
bzw. erstellt. Mehr davon erfahren Sie auch auf dem 23.<br />
Lindauer Seminar am 4. und 5. März 2010 in Lindau.<br />
JT-elektronik GmbH<br />
Ulrich Jöckel<br />
Robert-Bosch-Straße 26<br />
D-88131 Lindau<br />
Telefon: +49 (0) 8382/96736-0<br />
Telefax: +49 (0) 8382/96736-66<br />
E-Mail: info@jt-elektronik.de<br />
www.jt-elektronik.de<br />
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RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 21
Branchentermine im Rückblick<br />
Größtes deutsches Fachforum für Nassabfall-Entsorgung<br />
und Entsorgungstechnik<br />
4. Nassabfallforum im ostwestfälischen Schwalenberg<br />
Das 4. Nassabfallforum für Nassabfall-Experten und Entsorgungspraktiker<br />
am 25. und 26. September <strong>2009</strong> lockte über<br />
270 Besucher an zwei Tagen in das ostwestfälische Malerstädtchen<br />
Schwalenberg. Damit setzte sich die positive Resonanz<br />
aus wichtigen Bereichen der Fachwelt der letzten Jahre<br />
fort. Das diesjährige Nassabfallforum hatte als zentrale Themen<br />
die „Kosten- und Energieeffizienz“ bei der Bedienung und<br />
in der Ausstattung von Nassabfall-Entsorgungsfahrzeugen. 15<br />
anspruchsvolle Fachbeiträge bildeten die Basis für umfangreiche<br />
Diskussionen. Das Vortragsprogramm wurde durch<br />
eine Ausstellung von 21 Fachfirmen ergänzt.<br />
Wie in allen bisherigen Schwalenberger Nassabfall-Seminaren<br />
zeichnete sich auch in diesem Jahr das Unternehmen<br />
MÜLLER durch eine hervorragende Vorbereitung und Durchführung<br />
der Veranstaltung aus. Nach der Begrüßung durch<br />
Cheforganisator Dr. Volkwin Müller erfolgte ein Grußwort des<br />
Bundestagsabgeordneten Cajus J. Caesar (CDU), welcher u.<br />
a. Mitglied im Umweltausschuss und Berichterstatter in der<br />
Abfallwirtschaft ist. Die fachliche Leitung des Seminars lag in<br />
den Händen von Dipl.-Ing. Franz Hoppe (Hamburg Wasser).<br />
Nachstehend werden die Veranstaltungsinhalte kurz zusammengefasst.<br />
Kosten- und Energieeffizienz beim Fahrzeugbetrieb<br />
Im Eröffnungsreferat berichtete Klaus Diemert, Technischer<br />
Berater Kommunalfahrzeuge der Daimler AG, über den Zusammenhang<br />
zwischen der Auswahl einer individuellen Fahrzeuglösung<br />
durch den Entsorger und dem wirtschaftlichen<br />
Einsatz eines Entsorgungsfahrzeuges. Die Daimler AG stellt<br />
hier in Kooperation mit den Aufbauherstellern vorkonfigurierte<br />
Fahrzeuglösungen zur Verfügung.<br />
Dirk Reinsch vom FBS Fuhrpark Business Service GmbH Berlin<br />
wies auf Einsparungspotenziale durch ein professionelles Reifenmanagement<br />
hin und zeigte Möglichkeiten auf, wie private<br />
und kommunale Entsorger durch ein „4-Leben-Reifenkonzept“<br />
(Neureifen – Nachschneiden – Runderneuern – Nachschneiden)<br />
die Laufleistung von Reifen deutlich erhöhen kann, was<br />
am Ende die Wirtschaftlichkeit optimiert.<br />
Mit Kosteneffizienz durch einen passenden Aufbau für den<br />
geplanten Einsatzzweck beschäftigte sich Walter Schwarz vom<br />
Büro für Umwelttechnik & Transportlogistik e. K. in Klein Rönnau.<br />
Dabei betrachtete Herr Schwarz insbesondere relevante<br />
Aspekte vor der Fahrzeuginvestition. Dazu zählten u. a. einzelne<br />
Bereiche am Aufbau wie die Pumpensysteme, Behältergrößen<br />
und Antriebssysteme bis hin zur Beleuchtung, dem Reinigungszubehör<br />
und schließlich Telematiksystemen.<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Müller sen. von der MÜLLER Umwelttechnik<br />
GmbH & Co. KG untersuchte in seinem Referat Energie-<br />
und Kostenentwicklungen beim stationären Betrieb eines<br />
Nassfahrzeuges. Ausgehend von einer Betrachtung des Leistungsbedarfes<br />
bei Nenndrehzahl untersuchte er den Leistungsbedarf<br />
eines Nassfahrzeuges bei Drehzahlsenkung, wobei hier<br />
insbesondere eine Drehzahlsenkung der Hochdruckpumpe,<br />
der Vakuumpumpe sowie der Hydropumpe im Mittelpunkt<br />
standen. Im Rahmen einer abschließenden Betrachtung der<br />
Energie- und Kostenrelation zeigte Wolfgang Müller verschiedene<br />
Möglichkeiten zur Kraftstoffeinsparung beim Betrieb<br />
eines stationären Nassfahrzeuges auf.<br />
Über die Erreichung einer Kosteneffizienz durch den Einsatz<br />
von Telematiksystemen bei Entsorgungsfahrzeugen berichtete<br />
Dipl.-Ing. Anton Wech von der awe entwicklungs- und projektierung<br />
Gmbh in Augsburg. Anton Wech betrachtete hierbei<br />
die Möglichkeiten der Erfassung von Betriebsdaten und Bedienerinformationen<br />
durch Telematiksysteme sowie das Speichern<br />
und Auswerten der Prozessdaten. Zahlreiche Anwendungsbeispiele<br />
rundeten seinen Vortrag ab.<br />
Dipl.-Ing. Jörg Ney von der Kanalreinigungstechnik-Ney<br />
GmbH aus Schwalenberg zeigte am Beispiel seines beruflichen<br />
Werdegangs, wie Kosteneffizienz und eine qualifizierte<br />
Fahrzeugbedienung durch systematische Fahrerschulungen zu<br />
erreichen ist.<br />
Dipl.-Ing. Volker Steiner vom ASR Abfallentsorgungs- und<br />
Städtereinigungsbetrieb der Stadt Chemnitz führte in seinem<br />
Vortrag die Möglichkeiten der Erzielung von Kosteneffizienz<br />
beim Betrieb von Kanalfahrzeugen durch regelmäßige Fahrzeuginstandhaltung<br />
aus. Zentraler Bestandteil dabei waren<br />
Instandhaltungsstrategien und zu betrachtende Optimierungspotenziale,<br />
die Volker Steiner erläuterte.<br />
Dipl.-Ing. Helge Raddatz von Hamburg Wasser sprach über<br />
das Fuhrparkmanagement bei Hamburg Wasser und erläuterte<br />
die Schaffung einer neuen Fuhrparkorganisation, die<br />
zur Senkung von Fahrzeugkosten und zur Verbesserung der<br />
Auslastung der Fahrzeuge führte und darüber hinaus die Zufriedenheit<br />
der Nutzer erhöhte und die Rechtssicherheit beim<br />
Betrieb der Fahrzeuge gewährleistete.<br />
22 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Branchentermine im Rückblick<br />
Dipl.-Ing. Bernd Sackmann<br />
von der FBS Fuhrpark<br />
Business Service<br />
GmbH in Berlin beschäftigte<br />
sich in seinem Vortrag<br />
mit den Fahrzeugkosten<br />
von Nassabfall-Entsorgungsfahrzeugen<br />
am Beispiel<br />
eines Hochdruckspül-<br />
und Saugfahrzeuges<br />
mit Wasseraufbereitung.<br />
Dabei zeigte er besonders<br />
den Zusammenhang<br />
von Fahrzeugkosten und<br />
deren Einflussfaktoren<br />
auf und gab praktische<br />
Hinweise zur Reduzierung<br />
von Kraftstoffverbräuchen sowie Kosten in der Werkstatt und<br />
auf dem Betriebshof.<br />
Gesetzliche Vorschriften in der Nassabfall-Entsorgung<br />
und Inspektion<br />
Dr. Hans-Peter Obladen von der AKT Akademie für Kommunalfahrzeugtechnik<br />
GmbH in Berlin stellte das BKrFQG Berufskraftfahrerqualifizierungsgesetz<br />
vor, was auch ein wichtiges<br />
zukünftiges Thema für Fahrer von Nassabfall-Entsorgungsfahrzeugen<br />
darstellt. Ausgehend von den Herausforderungen,<br />
die sich durch das Gesetz ergeben, zeigte Dr. Obladen Nutzen<br />
und Ergebnisse von möglichen Schulungsinhalten auf und<br />
erhob die Entwicklung und Durchführung von zukünftigen<br />
Fahrerschulungskonzepten zu einer unternehmerischen Entscheidung.<br />
Dipl.-Ing. Karl Ellermann vom TÜV Nord Systems GmbH &<br />
Co. KG in Paderborn berichtete über Änderungen GGVSE/<br />
ADR ab 2010/2011 und wies auf Konsequenzen für Betreiber<br />
und Fahrer von Nassfahrzeugen hin, wobei er besonders die<br />
Kennzeichnungspflicht von wassergefährdenden und ölhaltigen<br />
Stoffen hervorhob. Am Beispiel eines Gefahrgutunfalls<br />
stellte Karl Ellermann die Anforderungen an Saug-Druck-Tanks<br />
dar und beschäftigte sich mit den sich daraus ergebenden besonderen<br />
Verantwortlichkeiten und Pflichten für Auftraggeber,<br />
Betreiber und Fahrer.<br />
In seinem Vortrag über den aktuellen Stand der Dichtheitsprüfung<br />
– mit praktischer Schachtprüfung während des Vortrages<br />
– wies Dipl.-Ing. Fred Hüpers von der ILL Ingenieurgesellschaft<br />
für Leitungsbau und Leitungsinstandhaltung mbH in Detmold<br />
darauf hin, nach welchen aktuellen Regelwerken insbesondere<br />
Grundstücksentwässerungsanlagen und deren Dichtheit<br />
geprüft werden müssen. Schwerpunkte setzte Fred Hüpers dabei<br />
auf technische Elemente der Grundstücksentwässerung,<br />
Strukturprobleme sowie besondere Rechtsgrundlagen, um abschließend<br />
verschiedene Prüfverfahren und Prüfsysteme vorzustellen.<br />
Abgerundet wurde das Fachforum und die dazugehörige<br />
Fachausstellung durch eine Abendveranstaltung am Freitag.<br />
Moderator und MÜLLER-Mann Wolfgang Furmanski führte<br />
durch einen mystischen Abend, der mit einem Dinner im<br />
Charme einer umgebauten und mit speziellen Lichteffekten<br />
ausgestatteten Industriehalle begann. Das Duo Infernale aus<br />
Paderborn bot eine orientalische Phantasie-Show mit einer<br />
Feuerperformance und Schlangentänzen. Anschließend stellte<br />
Geschäftsführer Volkwin Müller mit seiner Band Songs aus seinem<br />
brandneuen Album „Volkwin & Co. - Live“ (www.volkwin.<br />
de) vor. Höhepunkt des Showabends war anschließend die<br />
kaffeebraune Sambatänzerin Karina aus Sao Paulo, die den<br />
Industrie-Loft in einen brasilianischen Sambakessel verwandelte<br />
und die Zuschauer mit ihrer Animation und ihren Reizen<br />
reihenweise in ihren Bann zog.<br />
Das vierte Nassabfallforum war laut Aussage der Besucher<br />
ein „Muss“ für jeden MÜLLER-Fan und für alle, die es noch<br />
werden wollen.<br />
Müller Umwelttechnik GmbH & Co. KG<br />
Julius-Müller-Str. 3<br />
D-32816 Schieder-Schwalenberg<br />
Telefon: +49 (0) 5284/7090<br />
Telefax: +49 (0) 5284/7091-35<br />
E-Mail: info@mueller-umwelt.de<br />
www.mueller-umwelt.de<br />
Goldener Kanaldeckel <strong>2009</strong>: Grundstücksentwässerung,<br />
Hochwasserschutz, Fremdwasser<br />
In diesem Jahr hat das IKT zum achten Mal den Preis „Goldener<br />
Kanaldeckel“ vergeben. Während des IKT-Forums<br />
„SCHACHT <strong>2009</strong>“ wurden am 4. November <strong>2009</strong> drei Mitarbeiter<br />
von Stadtentwässerungen für ihre Projekte aus den<br />
Bereichen Grundstücksentwässerung, Hochwasserschutz und<br />
Fremdwasser geehrt.<br />
Goldener Kanaldeckel <strong>2009</strong>: Staatssekretär Dr. Alexander Schink, Stephan<br />
Ide, Stefan Müller, Heinz Brandenburg, Thomas Beiersdorf und Roland W. Waniek<br />
(v.l.n.r.)<br />
Die Laudationes hielt Staatssekretär Dr. Alexander Schink vom<br />
NRW-Umweltministerium. Ausgezeichnet mit einem Preisgeld,<br />
einer Trophäe in Form eines goldfarbenen Kanaldeckels mit<br />
einem Durchmesser von 10 cm und einer Anstecknadel wurden<br />
drei Projektleiter für ihren Einsatz in ganz unterschiedlichen<br />
Bereichen.<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 23
Branchentermine im Rückblick<br />
1. Platz:<br />
Dipl.-Ing. Heinz Brandenburg, gemeinsam mit Dipl.-Ing. Stefan<br />
Müller, Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR<br />
Projekt: „Umsetzung der Anforderungen zur Dichtheitsprüfung<br />
privater Anschlussleitungen in Köln“<br />
Preisgeld: 3.000,00 EUR<br />
2. Platz:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Thomas Beiersdorf, Stadt Elmshorn<br />
Projekt: „Aufstellung eines mit Messdaten kalibrierten Kanalnetzmodells<br />
in Zusammenwirken mit einem tidebehafteten<br />
Vorfluter“<br />
Preisgeld: 2.000 EUR<br />
3. Platz:<br />
Dipl.-Ing. Stephan Ide, Lilienthaler Entsorgungsbetriebe<br />
Projekt: „Web-Management im Bereich Schmutzwasserkanal“<br />
Preisgeld: 1.000 EUR<br />
Preisträger Heinz Brandenburg und Stefan Müller<br />
Unter dem Motto „Jot för Kölle!“<br />
macht die StEB Köln auf<br />
die Anforderungen des §61a für<br />
private Grundstückseigentümer<br />
aufmerksam. Brandenburg und<br />
Müller haben dazu eine Kommunikationskampagne<br />
ins Leben<br />
gerufen mit der zentralen Botschaft:<br />
Dichtheitsprüfung trägt<br />
zum Grundwasserschutz und zur<br />
Lebensqualität in Köln bei.<br />
Außerdem fördern Dichtheitsnachweise<br />
den Werterhalt von<br />
Freuen sich über den ersten Platz:<br />
Heinz Brandenburg und Stefan<br />
Müller<br />
Immobilien. Die beiden Projektleiter haben eine umfangreiche<br />
Informationskampagne konzipiert, die mit Hilfe einer Werbeagentur<br />
umgesetzt wurde. Dazu gehören u. a. ein Puppenspiel<br />
des berühmten Hänneschen-Theaters. Das trockene Thema<br />
Dichtheitsprüfung wird spielerisch und augenzwinkernd vermittelt.<br />
Weitere Instrumente sind ein Internetauftritt, Anschreiben,<br />
Präsentationen, Broschüren, Infofilme, Anzeigen, Infostände<br />
und Werbung auf StEB-Fahrzeugen.<br />
Diese Kampagne erfährt sehr große Resonanz in den Lokalzeitungen<br />
und im Lokalfernsehen. So wird in Köln die breite<br />
Öffentlichkeit über das Thema Dichtheitsnachweise für private<br />
Grundstücksleitungen aktiv und erfolgreich informiert. Dieses<br />
Projekt ist das größte seiner Art und hat bereits weit über die<br />
Grenzen Kölns hinaus große Beachtung gefunden.<br />
Preisträger Thomas Beiersdorf<br />
Der Preisträger überprüfte den Generalentwässerungsplan der<br />
Stadt Elmshorn mittels einer Durchfluss-Mess-Kampagne und<br />
stellte fest, dass dieser fehlerhaft ist. Es ergaben sich in der<br />
Praxis sehr hohe Abweichungen von bis zu 400% zu den berechneten<br />
Werten. Er erstellte daraufhin einen neuen, detaillierten<br />
Sanierungsstufenplan, der zahlreiche, bereits beschlossene<br />
hydraulische Sanierungsmaßnahmen überflüssig machte.<br />
Dies ersparte dem Gebührenzahler<br />
mehrere Millionen EUR.<br />
Gleichzeitig stimmte der Preisträger<br />
die Maßnahmen des neuen Sanierungsstufenplans<br />
mit den Notwendigkeiten<br />
des Hochwasserschutzes<br />
am sturmflutgefährdeten Vorfluter<br />
der Stadt Elmshorn ab. Dies ist ein<br />
Vorgehen, dessen Sinnhaftigkeit das<br />
Elbhochwasser im Jahr 2002 schlagartig<br />
verdeutlichte.<br />
Der Preisträger hat dieses sehr komplexe<br />
Projekt initiiert und mit Weitsicht<br />
und Ausdauer über mehrere Jahre hinweg geleitet und<br />
umgesetzt.<br />
Preisträger Stephan Ide<br />
Ziel der Lilienthaler Entsorgungsbetriebe<br />
ist es, Fremdwasser zu eliminieren,<br />
um die Abwassergebühren<br />
stabil halten zu können. Dazu führte<br />
der Preisträger ein internetbasiertes<br />
Managementsystem für die Schmutzwasserkanalisation<br />
ein.<br />
Zahlreiche Messeinrichtungen wurden<br />
eingerichtet, die Niederschläge<br />
und Grundwasser sowie Durchflussmengen<br />
an Regenrückhaltebecken<br />
und Pumpwerken messen. Das Auslesen<br />
der Messdaten erfolgt nicht<br />
mehr wie bislang üblich vor Ort an<br />
den Geräten.<br />
Ausgezeichnetes Engagement<br />
für den Hochwasserschutz:<br />
Thomas Beiersdorf<br />
Fremdwasserermittlung innovativ<br />
und bürgernah: Stephan<br />
Ide<br />
Vielmehr werden die Daten per Funk in Echtzeit an einen zentralen<br />
Server gesendet. Von dort aus werden sie mit einem<br />
Standard-Internetbrowser abgerufen und ausgewertet. Dies<br />
erspart im erheblichen Umfang Personalkosten.<br />
Die aus den großen Datenmengen gewonnenen Erkenntnisse<br />
werden eingesetzt, um die Sanierungsplanung des öffentlichen<br />
Kanalnetzes systematisch und kostengünstig aufzustellen.<br />
Ebenso werden sie zur Planung von Neubaugebieten genutzt.<br />
Das System ist darüber hinaus auch sehr bürgerfreundlich,<br />
weil es dem einzelnen Grundstückseigentümer sehr schnell<br />
aussagekräftige Daten für sein Grundstück liefert, nach denen<br />
er den Betrieb seiner Anlagen ausrichten kann.<br />
Somit hat der Preisträger mit seinem Internet-Projekt in einer<br />
kleinen Gemeinde mit weniger als 20.000 Einwohnern<br />
ein vorbildliches und preiswertes Managementsystem für die<br />
Schmutzkanalisation aufgebaut.<br />
IKT-Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH<br />
Exterbruch 1 • D-45886 Gelsenkirchen<br />
Telefon: +49 (0) 209/17806-0<br />
Telefax: +49 (0) 209/17806-88<br />
E-Mail: info@ikt.de • www.ikt.de<br />
24 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
CamMobile ®<br />
Profi 3<br />
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Das Inspektionssystem<br />
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Bezug auf ein Gebäude z.B. mit Hilfe einer<br />
Dreiecksmessung.<br />
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Zu- bzw. Abläufe und beginnen Sie sofort mit<br />
der Inspektion der von Ihnen ausgewählten<br />
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Das 3D-Rohrnetz wird in Echtzeit während der<br />
Inspektion parallel zum Live-Bild im<br />
CamMobile Profi3 erzeugt und ermöglicht<br />
Ihnen eine optimale Orientierung im Leitungsverlauf.<br />
Beim Befahren von Abzweigen wird die<br />
Nebenleitung automatisch angelegt und ist<br />
sofort im 3D-Modell sichtbar.<br />
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Wir stellen Ihnen das Profi 3<br />
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Kummert GmbH
Branchentermine im Rückblick<br />
Lünener Tage der Grundstücksentwässerung<br />
Private Grundstückseigentümer werden in Lünen nicht<br />
im Regen stehen gelassen. Ganz im Gegenteil!<br />
Die Experten aus der ganzen Republik: Martin Cygiel, Ulrich Jöckel, Christian<br />
Ahlschwede, Claus Externbrink, Gerold Caesperlein, Reinhold Urner (v.l.n.r.).<br />
Am 5. und 6. September war es so weit: Bereits zum zweiten<br />
Mal lud der Stadtbetrieb Abwasserbeseitigung Lünen AöR<br />
(SAL) zu den Tagen der Grundstücksentwässerung nach Lünen<br />
ein. Das Ziel: Endverbraucher und Dienstleister an einen<br />
Tisch zu bringen und das Thema Grundstücksentwässerung so<br />
zu präsentieren, dass es verstanden werden kann: durch gute<br />
Beratung vom Fachpersonal, Anschauungsobjekte und Raum<br />
für individuelle Fragen. Hierzu wählte der SAL wie schon 2006<br />
einen ungewöhnlichen Weg: Auf dem Gelände der Stadtwerke<br />
Lünen GmbH zauberte er eine repräsentative Zeltstadt mit<br />
einem einfallsreichen Rahmenprogramm, in der nicht nur die<br />
Aussteller Platz fanden sondern auch die Kinder und natürlich<br />
das leibliche Wohl nicht vergessen wurden.<br />
Experten aus der ganzen Republik waren angereist, stellten<br />
sich gemeinsam mit dem SAL in den von ihnen liebevoll ausgestalteten<br />
Zelten den Fragen der Hausbesitzer und nahmen<br />
sich fernab des Alltagstrotts besonders viel Zeit für das Suchen<br />
und Finden individueller Lösungen. Vom Pixi-Heft „Ich<br />
hab einen Freund, der ist Dachdecker“ für die Kleinen bis zum<br />
umfangreichen und hochwertigen Informationsmaterial für die<br />
„Großen“ – die gute und umfassende Vorbereitung und das<br />
Engagement der Aussteller waren überwältigend und erfüllten<br />
die Zeltstadt mit Leben. Auch der Bürgermeister der Stadt Lünen,<br />
Hans Wilhelm Stodollick, sowie viele Ratsmitglieder besuchten<br />
die Veranstaltung.<br />
Inspektion, Sanierung, Dichtheitsprüfung – auch in dem sehr gut<br />
abgestimmten Rahmenprogramm blieben keine Fragen offen. Im<br />
großen Experten-Zelt trafen sich Fachleute und Besucher zu Podiumsdiskussionen<br />
und Fachbeiträgen, die Reinhold Urner, Pressesprecher<br />
der Stadt Lünen, in seiner mitreißenden Art moderierte.<br />
Doch damit nicht genug: Ein Buchstabenrätsel führte interessierte<br />
Besucher durch die Zeltstadt. Mit dem richtigen Lösungswort<br />
winkte täglich die Chance auf einen handfesten Gewinn:<br />
eine TV-Inspektion<br />
ihres Grundstückes.<br />
Neben Hüpfburg,<br />
Baggerdiplom<br />
und kleinen Geschenken<br />
an den<br />
Aussteller-Ständen<br />
wartete auf die<br />
Kinder zweimal am<br />
Tag eine besondere<br />
Überraschung, bei<br />
der es auch gleich<br />
– wer hätte es gedacht<br />
– eine ganze<br />
Menge rund um<br />
das Thema Entwässerung<br />
zu lernen<br />
gab: das Bonner<br />
GuckMal-Figurentheater<br />
entführte<br />
sie im Märchenzelt<br />
in die Welt der<br />
kleinen Wasserfee<br />
Fenja Firn und ihres<br />
Freundes SALvatore.<br />
Obschon das Wetter<br />
nicht immer<br />
mitspielte, war die<br />
Veranstaltung gut<br />
besucht. Vielleicht<br />
„nicht so zahlreich<br />
wie erhofft, aber<br />
umso interessierter“ seien die Besucher gewesen, so das Fazit<br />
von SAL-Vorstand Claus Externbrink, der Organisatorin Rosi<br />
Evers und dem Team vom SAL.<br />
Auch für die Aussteller waren die Tage „anstrengend aber<br />
rundum gelungen“. Das besondere Ambiente, fachlich interessierte<br />
Besucher mit teils beeindruckend konkreten Fragen und<br />
am Abend der Austausch der Experten untereinander sorgten<br />
für eine Veranstaltung in durchweg angenehmer, kollegialer<br />
und inspirierender Atmosphäre. „Wir kommen gern wieder“,<br />
hieß es beim Abschied.<br />
Ingenieurbüro D.S.L.<br />
Dipl.Ing. Frank Diederich<br />
Zertifizierter Kanalsanierungsberater<br />
Königsbergerstr. 15 • D-49492 Westerkappeln<br />
Telefon: +49 (0) 54<strong>04</strong>/9580903<br />
Telefax: +49 (0) 54<strong>04</strong>/9580905<br />
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26 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Vorschau Branchentermine<br />
Damit in den Kanälen alles „richtig läuft“<br />
23. Lindauer Seminar „Praktische Kanalisationstechnik<br />
– Instandhaltung von Kanalisationen“ am<br />
4./5. März 2010<br />
Vor dem Hintergrund eines grundlegend neu strukturierten<br />
Wasserrechts richtet die JT-elektronik GmbH, Lindau,<br />
am 4. und 5. März 2010 das 23. Lindauer Seminar<br />
„Praktische Kanalisationstechnik – Instandhaltung von<br />
Kanalisationen“ aus. Eine gute Gelegenheit, sich in der<br />
Inselhalle Lindau nicht nur über die aktuellen rechtlichen<br />
und normativen Anforderungen ins Bild zu setzen, sondern<br />
darüber hinaus an praktischen Beispielen aus dem<br />
gesamten Bundesgebiet zu erfahren, wie man diesen<br />
Anforderungen mit geeigneten Instrumenten, Modellen<br />
und Technologien praktisch gerecht werden kann.<br />
beleuchtet, bildet den Schwerpunkt des zweiten Veranstaltungstages.<br />
Dabei werden interessante Innovationen ebenso<br />
betrachtet wie aktuelle Entwicklungstendenzen, etwa bei der<br />
Straßenentwässerung oder beim Schlauchliner-Einbau.<br />
Während der Veranstaltung<br />
werden mehr als 40<br />
Unternehmen ihr Angebot<br />
zur Seminar-Thematik im<br />
Rahmen der begleitenden<br />
Fachausstellung präsentieren.<br />
Technologie nicht<br />
nur zum Zuhören, sondern<br />
auch zum Anfassen<br />
gibt es aber nicht nur konferenzbegleitend<br />
im Foyer<br />
und im Nebensaal der<br />
Auf einen vollen Tagungssaal wie hier in<br />
<strong>2009</strong> hofft der Veranstalter auch für das<br />
23. Lindauer Abwasserseminar 2010.<br />
Lindauer Inselhalle, sondern – wie in den Vorjahren auch - am<br />
Tag der offenen Tür des Seminarveranstalters JT-elektronik am<br />
Freitagnachmittag (5. März) und Samstagvormittag (6. März<br />
2010) auf dem Werksgelände in der Robert-Bosch-Straße.<br />
Weitere Informationen, Programm und Anmeldeunterlagen<br />
erfahren Sie unter: www.JT-elektronik.de<br />
JT-elektronik GmbH<br />
Frau Sonja Jöckel<br />
Robert-Bosch-Straße 26 • D-88131 Lindau/Bodensee<br />
Telefon: +49 (0) 8382/96 73 60<br />
Telefax: +49 (0) 8382/96 73 666<br />
E-Mail: sonja.joeckel@jt-elektronik.de<br />
Licht ins Dunkel der kommunalen und privaten Entwässerungssysteme bringen<br />
– das will das 23. Lindauer Seminar „Praktische Kanalisationstechnik“ am 4.<br />
und 5. März 2010 in der Lindauer Inselhalle.<br />
Perspektivisches steht im Mittelpunkt des ersten Veranstaltungsvormittages,<br />
an dem es um Strategien der Stadtentwässerung<br />
geht, während sich der nachfolgende Vortragsblock schon<br />
konkreter mit der kommunalen Aufgabenerfüllung bei der<br />
Instandhaltung von Kanalisationen beschäftigt. Die Fremdwasserreduzierung<br />
und das Management des Bestandes an<br />
Grundstücksentwässerungen sind Themen, die hier besondere<br />
Aktualität haben und an Lösungsansätzen mit Modellcharakter<br />
illustriert werden. Der weitere Verlauf des ersten Veranstaltungstages<br />
ist dann unmittelbar dem privaten Leitungsbestand<br />
gewidmet, wobei das Spektrum der Vorträge von technischen<br />
bis zu organisatorischen Themen reicht. Auf besonderes Interesse<br />
dürfte u. a. stoßen, was ein Kommunikationsberater unter<br />
„bürgernaher Kommunikation bei der Grundstücksentwässerung“<br />
versteht. Wie die vernünftige und nachvollziehbare<br />
Umsetzung erfolgen könnte, darüber wird im Block „Grundstücksentwässerungsanlagen“<br />
referiert. Den Tagesabschluss<br />
bildet neuerlich die offene Diskussionsrunde unter dem bayerisch-zünftigen<br />
Motto „jetzt red´ i!“ bevor man sich dann zum<br />
gemeinsamen Abendessen in der Inselhalle trifft.<br />
Bewährt hat sich am Freitagmorgen der Themenblock „Aktuelle<br />
Berichte von Fachunternehmen“, bei dem Aussteller wieder<br />
über ihre Entwicklungen bzw. Neuerungen informieren.<br />
Die Kanalsanierung, organisatorisch wie verfahrenstechnisch<br />
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Robert-Bosch-Str. 26 • 88131 Lindau/B.<br />
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Wir sehen uns beim 23. LINDAUER SEMINAR<br />
am <strong>04</strong>. und 05. März 2010<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 27
Vorschau Branchentermine<br />
„Lebensadern der Gesellschaft“ im Blickpunkt:<br />
Das 24. Oldenburger Rohrleitungsforum am 11./12.<br />
Februar 2010<br />
Wenn Rohrleitungen die Lebensadern der Gesellschaft sind, wie das Motto<br />
des 24. Oldenburger Rohrleitungsforums unterstellt, dann ist dieser Versorgungsstollen<br />
der Stadtwerke Trier eine Hauptschlagader. Der 200 Meter lange<br />
Tunnel unterquert in 9 Meter Tiefe die Mosel, wurde aus Stahlbetonrohren DN<br />
3000 im Tunnelvortrieb gebaut und bündelt Trinkwasser-, Gas-, Starkstromund<br />
Telekommunikationsleitungen.<br />
Die moderne Gesellschaft funktioniert nur im Verbund<br />
– das ist im Zeitalter des allgegenwärtigen „Networking“<br />
fast eine Binsenweisheit. Eine wichtige physische<br />
Komponente dieses Verbundes ist seit fast einem Vierteljahrhundert<br />
Anlass und Thema des Oldenburger<br />
Rohrleitungsforums und 2010 sogar ausdrückliches<br />
Schwerpunktthema dieser Veranstaltung: Das Netzwerk<br />
von Ver- und Entsorgungsrohrleitungen, ohne das<br />
eine funktionierende Industriegesellschaft undenkbar<br />
wäre. Am 11. und 12. Februar 2010 lädt das Institut für<br />
Rohrleitungsbau Oldenburg (iro) die Fachwelt ein, über<br />
„Rohrleitungen und deren Netzwerke – Lebensadern<br />
der Gesellschaft“ zu diskutieren und parallel dazu eine<br />
Fachausstellung zu besuchen, deren Umfang trotz Wirtschaftskrise<br />
nicht im Mindesten abgenommen hat.<br />
So häufig der Vergleich der technischen Rohrleitungsinfrastrukturen<br />
mit den Gefäßsystemen des menschlichen Organismus<br />
auch bereits bemüht worden ist – die Metapher ist heute aktueller<br />
denn je. Denn den menschlichen Leitungsinfrastrukturen<br />
wie den gesellschaftlichen Leitungsnetzen ist eines gemeinsam:<br />
Hört auch nur eines der Systeme auf zu funktionieren, kollabiert<br />
das Ganze und zwar – je nach System – recht zügig. Ein Ausfall<br />
der Stromversorgung legt die Gesellschaft binnen Sekunden<br />
vollständig lahm – das geradezu sprichwörtliche Beispiel<br />
eines Infrastruktur-„Blackouts“. Beim Ausfall der Gas- und der<br />
Fernwärmeversorgung dauert der soziale Zusammenbruch in<br />
Abhängigkeit von Jahreszeit und Örtlichkeit etwas länger. Bei<br />
der Trinkwasserversorgung und der Abwasserentsorgung sind<br />
die Folgen um so schmerzhafter, da diese Systeme in engem<br />
Zusammenhang mit unserem eigenen biologischen Funktionieren<br />
und der subjektiven Lebensqualität stehen.<br />
Es gibt also viele gute Gründe, dass (rohr)leitungsgebundene<br />
Infrastrukturen jedes Jahr aufs Neue Thema einer Veranstaltung<br />
sind, die über 2.000 Fachleute an den Standort Oldenburg<br />
der Fachhochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth<br />
lockt. Im Zentrum der fachlichen Betrachtungen steht hier<br />
von je her nicht nur das einzelne Rohr als Bauelement, sondern<br />
Netzzusammenhänge im allerweitesten Sinne. Auch und<br />
– wegen des Mottos – gerade beim 24. Oldenburger Rohrleitungsforum<br />
2010 werden technische, organisatorische, rechtliche,<br />
ökonomische und ökologische Aspekte des Netzbetriebs<br />
gleichrangig nebeneinander gestellt und diskutiert.<br />
Wobei das Rohr im elementaren Sinne, als Werkstoff-System,<br />
natürlich auch nicht zu kurz kommt. Im Gegenteil: Neben den<br />
klassischen Werkstoffen Steinzeug, Beton, Stahl, Duktilguss,<br />
und PE hat sich nun Glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK)<br />
endgültig mit einem eigenen Vortragsblock im Programm des<br />
Oldenburger Rohrleitungsforums etabliert. Schwerpunktmäßig<br />
am Objekt Rohr im materiellen Sinne ausgerichtet sind<br />
auch die Beiträge, in denen es um Bautechnik geht – allen<br />
voran die beiden Vortragsblöcke, bei denen aktuelle Projekte<br />
des Horizontal Directional Drilling und spezielle Innovationen<br />
dieser grabenlosen Bautechnik im Fokus stehen. Darüber hinaus<br />
werden sehr spezielle Aspekte des Bauens thematisiert,<br />
z. B. die Arbeit an Offshore-Leitungen oder die Frage der<br />
Messtechniken und Messtoleranzen bei der Rohrverlegung<br />
mit HDD-Technologie. Der Neubau als Kongressthema wird<br />
folgerichtig abgerundet durch die aktuellen Technologien der<br />
Sanierung vorhandener Leitungen, z. B. von Fernwärmeanlagen;<br />
auch fehlt nicht die Frage nach der Bedeutung qualifizierter<br />
Ingenieurleistungen bei Planung, Bau und Sanierung<br />
von Leitungsinfrastrukturen.<br />
Ein brandaktuelles Thema ist Gegenstand der „Diskussion im<br />
Café“ 2010: „Intakte Hausanschlüsse: Wer soll das bezahlen,<br />
wer hat so viel Geld?“ ist eine Frage, die sich in den<br />
kommenden Jahren jedem deutschen Grundstücksbesitzer<br />
recht hautnah stellen wird. Sie ist um so aktueller, als seit August<br />
<strong>2009</strong> das neue Wasserhaushaltsgesetz die Prüfung und<br />
Instandsetzung von Grundstücksentwässerungsanlagen auf<br />
bundesrechtlicher Ebene unmissverständlich einfordert.<br />
Immer wieder – und auch in Oldenburg 2010 – ein Thema ist die Sanierung<br />
von Abwasserleitungen, insbesondere von Hausanschlusskanälen.<br />
Darüber hinaus jedoch beschäftigt sich beim 24. Oldenburger<br />
Rohrleitungsforum jeder Vortrag in irgendeiner Weise mit<br />
Netzzusammenhängen: Beginnend bei modernen EDV-Instru-<br />
28 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Vorschau Branchentermine<br />
menten als Grundlage des Managements von Netzzusammenhängen<br />
über die Frage der Kosten „sicherer“ Netze bis hin zur<br />
Tätigkeit der Bundesnetzagentur und ihrer künftigen Entwicklungsperspektiven.<br />
Das Leitungsnetze inzwischen Gegenstand<br />
eigenständiger hoch zukunftsträchtiger Studiengänge sind,<br />
zeigt das Beispiel des „Netzingenieurs“, für den es in Deutschland<br />
inzwischen gleich mehrere Leitstudiengänge gibt.<br />
Wie innovativ das Oldenburger Rohrleitungsforum auch im<br />
24. Jahr seines Bestehens ist, zeigt die Auseinandersetzung mit<br />
Themen wie der Gewinnung von Abwärme aus Abwasserströmen<br />
mit unterschiedlichen technischen Ansätzen.<br />
An anderer Stelle legt man in Oldenburg allerdings weniger<br />
Qualität auf Innovation, sondern setzt ausdrücklich auf konventionelle<br />
oldenburgische Rezepte, dafür in höchster Ausführungsqualität:<br />
Beim „Ollnburger Gröönkohlabend“, der für<br />
die Gourmets unter den Experten auch 2010 wieder zu den<br />
Highlights der Veranstaltung zählen dürfte.<br />
Um überschüssige Kalorien braucht sich dennoch niemand<br />
Sorgen zu machen: Die kann man problemlos beim Gang<br />
durch die sehr umfangreiche Begleitausstellung wieder ablaufen,<br />
die auch 2010 zum Oldenburger Rohrleitungsforum<br />
ebenso dazugehört wie der Grünkohl und das kommunikative<br />
Gedränge in den Fluren der Fachhochschule in Oldenburg.<br />
Rückkehr zu den Ursprüngen<br />
Institut für Rohrleitungsbau Oldenburg (iro)<br />
Ofener Straße 18 • D-26121 Oldenburg<br />
Telefon: +49 (0) 441/36 10 39 0<br />
Telefax: +49 (0) 441/36 10 39 10<br />
E-Mail: Ina.kleist@iro-online.de<br />
8. Deutscher Schlauchlinertag 2010 wieder in Hannover<br />
Dass der Deutsche Schlauchlinertag eine Notwendigkeit<br />
war und erfolgreich sein würde, waren dem Initiator<br />
Dipl.-Ing. Franz Hoppe und dem Veranstalter Dr.<br />
Igor Borovsky von der TAH bereits klar, als sie 2001<br />
in Hannover die erste Veranstaltung ins Leben riefen.<br />
Die jährlich wiederkehrende Veranstaltung, an der bis<br />
zu 600 Fachleute teilnehmen, hat sich inzwischen zu einer<br />
Institution der Abwasser-Fachwelt entwickelt. Durch<br />
ihren Erfolg wurden viele Entwicklungen angeschoben<br />
und das Schlauchlining endgültig zum Standardverfahren.<br />
Nun kehrt die Veranstaltung an ihren Ursprungsort<br />
zurück: Am 27. April 2010 findet im Convention Center<br />
Hannover der 8. Deutsche Schlauchlinertag statt.<br />
Den Status quo der Schlauchlining-Kanalsanierungstechnik zu<br />
kennen und zu diskutieren, daran besteht offensichtlich seit<br />
Jahren ein ungebrochenes Interesse. Beleg dafür ist, dass die<br />
Schlauchlinertage der letzten Jahre praktisch durchgehend bis<br />
auf den letzten Platz ausverkauft waren. Dr. Igor Borovsky als<br />
Veranstalter und Initiator Dipl.-Ing. Franz Hoppe, Hamburg,<br />
als inhaltlich Verantwortlicher der Veranstaltung sind daher zuversichtlich,<br />
dass dies auch im kommenden Frühjahr der Fall<br />
sein wird, wenn der Schlauchlinertag erstmals an seinen Ursprungsort<br />
Hannover zurückkehrt.<br />
Höhenflug: Der Schlauchlinertag als inzwischen etablierte Veranstaltungsinstitution<br />
hat in den letzten acht Jahren die Erwartungen seiner Begründer und<br />
Veranstalter voll erfüllt und maßgeblich zur Popularisierung dieses Sanierungsverfahrens<br />
in Deutschland beigetragen.<br />
Das Motto, unter dem diese Veranstaltung 2010 steht, zeigt,<br />
dass die klassischen Kernargumente pro Schlauchlining nach<br />
wie vor Geltung besitzen: „Schlauchlining schafft Zukunft,<br />
schützt Umwelt, spart Geld“. Während sich in der Politik nur<br />
langsam die Einsicht verbreitet, dass Abwasserkanäle als<br />
größtes kommunales Anlagevermögen vorrangige Aufmerksamkeit<br />
erfordern, gibt die Schlauchlining-Technologie schon<br />
heute wichtige Antworten auf die Fragen, die sich zwangsläufig<br />
aus gestiegenem Umweltbewusstsein und chronisch<br />
knappen Haushaltsmitteln ergeben. Das Schlauchliningverfahren<br />
ist bestens geeignet, die Lebensdauer vorhandender<br />
Abwassernetze deutlich zu erhöhen; Schlauchlining, rechtzeitig<br />
eingesetzt, erhöht die Wirtschaftlichkeit kommunaler Abwasserkonzepte<br />
entscheidend und hilft Gebühren-Explosionen<br />
zu vermeiden. Und da eine gegenüber dem Neubau deutlich<br />
wirtschaftlichere Lösung es erlaubt, bei vorgegebenem Etat<br />
die Schlagzahl in Sachen Kanalsanierung spürbar zu erhöhen,<br />
ist das Schlauchlining ein unmittelbarer Beitrag zu Gewässerund<br />
Bodenschutz und deshalb zukunftsweisend.<br />
In insgesamt 14 hoch aktuellen Referaten werden diese Zusammenhänge<br />
nicht nur analytisch betrachtet, sondern vor<br />
allem an Beispielen der praktischen Umsetzung illustriert. Das<br />
Spektrum der Themenschwerpunkte deckt dabei alle Abwassernetze<br />
von der häuslichen Grundstücksentwässerung über die<br />
kommunalen Netze bis hin zu den Abwasser-Entsorgungssystemen<br />
industrieller Großbetriebe ab. Vor diesem Hintergrund<br />
bleibt in Hannover sicherlich keine Frage zum Schlauchlining<br />
2010 ungestellt und unbeantwortet.<br />
Wer seine eigenen Fragen beantwortet haben will, hat auf<br />
der großzügigen begleitenden Ausstellung die Möglichkeit mit<br />
Schlauchlinerfirmen, Roboterherstellern, Rohrherstellern, Prüfinstituten,<br />
Ingenieurbüros und Städtevertretern Gespräche zu<br />
führen. Alles was im Schlauchlining und Umfeld Rang und<br />
Namen hat wird anzutreffen sein – allen voran die inzwischen<br />
14 Sponsoren aus der Branche, ohne deren jahrelange Unterstützung<br />
es den Deutschen Schlauchlinertag so nicht gäbe.<br />
Technische Akademie Hannover<br />
Herrn Dr. Igor Borovsky<br />
Wöhlerstraße 42 • D-30163 Hannover<br />
Telefon: +49 (0) 511/3943330 • Telefax: +49 (0) 511/3943340<br />
E-Mail: borovsky@ta-hannover.de<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 29
Nachlese ENTSORGA ENTECO <strong>2009</strong><br />
Messerückblick ENTSORGA<br />
Vom 27. bis zum 30. Oktober <strong>2009</strong> fand die „ENTSORGA –<br />
die offizielle Messe für Kreislaufwirtschaft und Umwelttechnik“<br />
– in Köln statt. Aussteller aus 30 Ländern präsentierten den<br />
rund 36.000 Fachbesuchern aus 90 Ländern ihre Produkte<br />
und Dienstleistungen aus dem Umweltsektor.<br />
So war auch die in Kiel ansässige Firma IBAK mit einem 400 m 2<br />
großen Messestand auf der Entsorga vertreten. IBAK ist mit einem<br />
Jahresumsatz von über 30 Mio. Euro und 52 Jahren Erfahrung<br />
– seit der Einführung des Kanalfernsehens durch das Unternehmen<br />
1975 – Marktführer in Herstellung und Vertrieb von Kanalrohr-Inspektionssystemen.<br />
Trotz der insgesamt rückläufigen Aussteller- und Besucherzahlen<br />
herrschte auf dem schon weit sichtbaren zentralen Stand<br />
der IBAK in Halle 7 steter Andrang durch interessierte Fachbesucher,<br />
die Genaueres zu den dort präsentierten zahlreichen<br />
neuen Produkten wissen wollten.<br />
Die neue Fahrwagen-Generation von IBAK: T 86, T 76, T 66<br />
Zu diesen gehört eine komplett neue Fahrwagen-Familie (T66,<br />
T76, T86), die die bewährten Fahrwagen Typ „KRA“ ablösen.<br />
Die neue T-Serie zeichnet sich durch eine aus dem Hause<br />
IBAK schon bekannte, aber noch erweiterte Modularität aus.<br />
So kann der kleinste Fahrwagen, der T66, je nach Einsatzbereich<br />
mit drei verschiedenen Kameraanschlüssen ausgestattet<br />
werden. T76 und T86 setzen sich jeweils im Baukastensystem<br />
aus der Fahrwagenbasis, der Kamerabasis, einer Höhenverstellung<br />
und den Rädern zusammen. Die Einzelkomponenten<br />
sind untereinander austauschbar, das heißt: Auf die Fahrwagenbasis<br />
des T76 passt die gleiche Kamerabasis wie auf den<br />
T86. Je nach Bedarf können die Fahrwagen vom Anwender<br />
selbst mit nur wenigen Handgriffen entsprechend ausgerüstet<br />
und umgebaut werden.<br />
An die neuen Fahrwagen passen alle aktuellen IBAK-Kameras;<br />
ebenso können Besitzer eines IBAK-KRA 75 oder -85 die<br />
vorhandenen Räder ebenfalls an ihren Nachfolgern einsetzen.<br />
Weitere Module und Erweiterungen befinden sich in der Planung;<br />
darunter z. B. ein sowohl auf dem T76 als auch auf<br />
dem T86 einsetzbares modulares Satelliten-Inspektionssystem<br />
LISY3 für Lateralinspektionen.<br />
Des Weiteren hat die<br />
IBAK-PANORAMO-Familie<br />
Zuwachs bekommen:<br />
Die PANORAMO 150.<br />
Wie die schon seit Jahren<br />
bewährte PANORA-<br />
MO (ab DN 200) und die<br />
Schachtkamera PANORA-<br />
MO SI verfügt sie über die<br />
Größenvergleich IBAK PANORAMO und<br />
PANORAMO 150<br />
bewährte 3-D-Scanner-Technologie – der Bediener erhält eine<br />
lückenlose Aufzeichnung der gesamten Rohruntersuchung als<br />
3-D-Film sowie eine abgewickelte Darstellung. Unschätzbarer<br />
Vorteil: Die Zustandsbewertung kann losgelöst von der Kanalbefahrung<br />
jederzeit im Büro erfolgen – und zwar so, als<br />
wäre der Inspekteur live direkt vor Ort. Der Betrachter kann<br />
sich ohne Blickbegrenzung frei im Kanal bewegen, in jeder<br />
Position anhalten, 360° schwenken, zoomen, in Zuläufe und<br />
sogar rückwärts schauen – und dies ohne jede Verfälschung<br />
des aufgenommenen Bildmaterials. Sämtliche Objekte wie<br />
Muffenversätze, einragende Stutzen etc. können so von allen<br />
Seiten in realer Ansicht genau untersucht werden.<br />
Die PANORAMO 150 ist lenkbar und kann schon ab DN 150<br />
eingesetzt werden. So ist sie zum Beispiel bestens geeignet,<br />
um mit Inliner sanierte 200er-Rohre zu inspizieren. Für die<br />
Untersuchung von Nennweiten bis ca. DN 350 und unterschiedliche<br />
Rohrmaterialien stehen auch für diese Kamera<br />
unterschiedliche Räder und Felgen sowie eine mechanische<br />
Höhenverstellung zur Verfügung. Abgerundet wird die PANO-<br />
RAMO-Familie durch die ebenfalls ausgestellte PANORAMO<br />
SI zur Schachtinspektion, die in den vergangenen 12 Monaten<br />
seit ihrer Einführung mit über 40 verkauften Systemen eine<br />
hervorragende Resonanz erfahren hat.<br />
Auch der ehemalige Bundesminister und in zahlreichen Funktionen<br />
aktiv für den Umweltschutz tätige Prof. Dr. Klaus Töpfer<br />
besuchte auf seinem Messerundgang zusammen mit Ministerin<br />
Thom den IBAK-Stand. Überrascht zeigten sich die beiden insbesondere<br />
darüber, dass die Kanalfernsehtechnik bereits seit<br />
vielen Jahrzehnten zur Verfügung steht, seit sie 1957 durch<br />
das Kieler Unternehmen ins Leben gerufen wurde.<br />
IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG<br />
Wehdenweg 122<br />
D-24148 Kiel<br />
Telefon: +49 (0) 431-7270-0<br />
Telefax: +49 (0) 431-7270-270<br />
E-Mail: info@ibak.de<br />
www.ibak.de<br />
IBAK PANORAMO 150 mit<br />
Profilrädern<br />
IBAK PANORAMO 150 mit<br />
Granulaträdern<br />
30 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Nachlese ENTSORGA ENTECO <strong>2009</strong><br />
Be-RAUSCH-ende NACHLESE zur<br />
ENTSORGA ENTECO<br />
„… mal ganz ehrlich gesagt, die Erwartungshaltung in Bezug<br />
auf einen messbaren Erfolg der diesjährigen ENTSORGA tendierte<br />
im Hause Rausch nahezu gegen Null!“ Die Messemüdigkeit<br />
und sicher auch eine mangelnde Akzeptanz insbesondere<br />
der ENTSORGA gegenüber, ließ sicherlich keine überschäumende<br />
Euphorie aufkommen und ein relativ schwacher Besucherandrang<br />
bestätigte dies auch, zumindest in den ersten<br />
Tagen. Doch im Rausch der Technik wandelte sich das Blatt<br />
und um den nicht erwarteten Erfolg gleich vorwegnehmen<br />
zu dürfen, konnten zum Ende der Veranstaltung Abschlüsse<br />
über 3 Fahrzeugeinbauversionen verbucht werden. Selbst das<br />
Messefahrzeug mit den Komponenten der M-Serie und dem<br />
PREMUS 600 als kombiniertem TV-Inspektions- und Dichtheitsprüfsystem<br />
wechselte am vorletzten Messetag den Besitzer.<br />
Um aber einer Euphorie der hier vielleicht existierenden<br />
Leserschaft aus den Kreisen der Messegesellschaft Köln vorzubeugen,<br />
kann dies sicher nicht als Messeerfolg bewertet werden.<br />
Hier stehen ganz klar die Rausch Mitarbeiter sowie die<br />
hervorragende Technik im Vordergrund.<br />
Im Mittelpunkt der Technik steht der lenkbare Fahrwagen<br />
L135 mit elektrischem Hubgetriebe als Basis für die Hauptkanaluntersuchung<br />
ab DN 135 mit den Kamerasystemen der<br />
M-Serie. Getreu dem Motto: Modular, praktisch, robust,<br />
bringt die M-Serie noch mehr Licht ins Dunkel! Die Kombination<br />
aus lenkbarem Fahrwagen L135 und Kamerasystem<br />
M150, ermöglicht die Untersuchung Ihres Hauptkanalnetzes<br />
M150<br />
bereits ab DN 135 inklusive der Hausanschlussuntersuchung<br />
bis ca. DN 1200 in einem Arbeitsgang vom Hauptkanal aus!<br />
Die Satellitenkamera KS 60 CL lässt sich dabei bis zu 40 m<br />
in den Hausanschluss einfahren und besticht nicht nur durch<br />
ihre Power-LED-Beleuchtung. Die Satellitenkamera KS 60 CL<br />
ist lenkbar und kann somit zur Untersuchung von verzweigten<br />
Grundstücksentwässerungsleitungen eingesetzt werden. Die<br />
grafische Darstellung des Leitungsverlaufs erfolgt über das optional<br />
erhältliche Navigationsmodul der Software PipeCommander.<br />
Ergänzend bietet das Modul M200 ein leistungsstarkes Kamerasystem<br />
ab DN 200 mit weiteren Features wie z. B. einem<br />
lasergestützten Messpunktsystem zur Schadensvermessung.<br />
Spülen der Hausanschlussleitungen vom Hauptkanal aus?<br />
Kein Problem, denn die Module der M-Serie können um das<br />
TSS-Spülsystem bereits ab DN 150 erweitert werden. Alternativ<br />
dazu bieten wir Ihnen eine Spüldüse zur Adaption an<br />
das Schiebekabel der Satellitenkamera KS 60 CL an. Somit<br />
kann die Hausanschlussleitung in einem Arbeitsgang zunächst<br />
gereinigt und dann inspiziert werden.<br />
Exaktes Vermessen und das bereits ab DN 135? „Null Problemo“<br />
für die KS 135<br />
SCAN, denn sie ist mit einem<br />
Lasersystem zur Rissbreitenund<br />
Deformationsmessung<br />
ausgestattet. Deformationen<br />
KS135<br />
können punktuell oder über<br />
die komplette Haltung erfasst<br />
werden! Und noch was: Die KS 135 SCAN, ebenso wie die<br />
KS 150D, stellen bei der Untersuchung von Hauptleitungen<br />
ein stets lagerichtiges Bild des Hauptkanals dar!<br />
Ach ja, unseren Kleinen haben wir ja auch noch: Der Fahrwagen<br />
L100cross findet seinen Einsatz in Kombination mit der KS<br />
60 CL ab DN 100 als Dreiachser und ergänzt Ihr TV-Inspektionssystem<br />
der M-Serie zu einem „Rund-um-Wohlfühlpaket“!<br />
Letztlich setzen wir mit der Rausch-Software PipeCommander<br />
besondere Akzente für eine noch effizientere Dokumentation<br />
der Kanalinspektion.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter www.rauschtv.com<br />
RAUSCH – Qualität von Grund auf!<br />
An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Kunden und Freunden<br />
des Hauses für die vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit in<br />
dem zurückliegenden, erfolgreichen<br />
Geschäftsjahr herzlich<br />
bedanken.<br />
Wir wünschen Ihnen, Ihren Familien<br />
und Ihrem Team ein besinnliches<br />
Weihnachtsfest und<br />
einen guten Rutsch ins neue<br />
Jahr. Für 2010 viel Glück und<br />
Erfolg.<br />
Last but not least gilt ein besonderer Dank auch dem gesamten<br />
Rausch Team, ohne dessen Einsatz dieser Erfolg wohl kaum<br />
möglich gewesen wäre!<br />
Wolfgang Rausch GmbH & Co.KG<br />
Electronic-Maschinenbau<br />
Brühlmoosweg 40<br />
D-88138 Weißensberg b. Lindau<br />
Telefon: +49 (0) 8389-898-0<br />
Telefax: +49 (0) 8389-898-41 + 40<br />
E-Mail: info@rauschtv.de<br />
www.rauschtv.com<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 31
Nachlese ENTSORGA ENTECO <strong>2009</strong><br />
Entsorga Enteco <strong>2009</strong> – Köln<br />
Man muss ja ehrlich sein, hohe Erwartungen hatte keiner an<br />
die Entsorga Enteco <strong>2009</strong>: rückläufige Ausstellerzahlen, Besucher<br />
aus Deutschland mit überdurchschnittlichem Anteil aus<br />
der NRW Region und internationale Besuche generell in geringerem<br />
Ausmaß als bei der IFAT.<br />
Auch die iPEK International GmbH und ihre Partner Geha-<br />
Tech, Gullyver und Ehle-HD hatten die Befürchtung, dass die<br />
Messe nicht erfolgreich werden könnte. Die Messehallen waren<br />
diesmal themenseitig sehr stark vermischt und so teilten<br />
sich die Kamerahersteller die Halle mit Kunststoffsortiermaschinen<br />
und anderen Produkten, welche wenig mit unserer<br />
Branche zu tun hatten.<br />
Der Besucheransturm hielt sich letztendlich tatsächlich in<br />
Grenzen, jedoch waren die Besucher hauptsächlich auf Entscheider-Niveau,<br />
was sehr gute Gespräche und im Falle von<br />
iPEK auch zu sehr guten Direktverkäufen auf<br />
der Messe führte.<br />
Sehr großes Interesse zeigten die Besucher<br />
vor allem am AGILIOS Schiebeschwenkkopf-<br />
System mit integrierter Berichtssoftware und<br />
Schadenskatalogen nach EN und ATV. Das<br />
Unternehmen freut sich über zahlreiche Bestellungen.<br />
Die einfach zu bedienende Software<br />
VISIONREPORT fand überdies großen<br />
Beifall und zeigt, dass iPEK ganz nah an den Bedürfnissen der<br />
Anwender entwickelt.<br />
Stolz ist das Unternehmen,<br />
dass es nun das SUPERVISION<br />
System ab DN 100 in Explosionsschutz<br />
ausgeführter Version<br />
anbieten kann. Nach den neuesten<br />
Standards der ATEX Richtlinien<br />
für den EX-Schutzbereich<br />
Zone I und II wurde das System<br />
zertifiziert. Die genaue Zertifizierung<br />
können sich interessierte<br />
Kunden auf der Website des Unternehmens herunterladen.<br />
Entsprechend der strengen neuen ATEX<br />
Vorgaben bietet iPEK damit einen zukunftssicheren<br />
EX-Schutz, welcher auch in den<br />
kommenden Jahren den Standard setzen<br />
wird. Mit dem iPEK EX-Schutz Zone I sind<br />
iPEK Kunden langfristig auf der sicheren<br />
Seite.<br />
Weitere iPEK Highlights waren u. a. die neu entwickelte<br />
REPORTable Box, welche dem Anwender eine komfortable<br />
Möglichkeit bietet, Videoaufzeichnungen und Inspektionsberichte<br />
auf dem VISIONCONT-<br />
ROL Bedienpult zu speichern und<br />
damit eine echte Schnittstelle zur<br />
ROVVER Anlage darstellt. Zwar ist eine Steuerung der ROV-<br />
VER Anlage bisher noch nicht möglich, jedoch kündigt das<br />
Unternehmen bereits an, auf der IFAT 2010 oder früher eine<br />
echte Produktinnovation in diesem Bereich zu präsentieren.<br />
Die iPEK Partner Gullyver, Ehle-HD und Geha-Tech präsentierten<br />
zudem weitere Nutzungsmöglichkeiten der flexiblen<br />
iPEK Produkte in Zusammenarbeit mit Absperr- und Druckprüftechnik,<br />
Spültechnik, Brunneninspektionen und sogar Lösungen<br />
für Fernwärmeleitungen.<br />
Rückblickend stellt der stellv. Geschäftsführer Sven Breitenfeld<br />
fest: „Gut, dass wir ausgestellt haben! Sollten aber noch weitere<br />
Unternehmen (auch aus anderen Branchen) der Entsorga<br />
den Rücken kehren, wird die Messe zukünftig allein durch<br />
die schlechte Strukturierung in den Hallen und den fehlenden<br />
Fachbesuchern unattraktiv und muss vor jeder Messe neu bewertet<br />
werden!“<br />
Das Unternehmen freut sich auf die kommende IFAT und bereits<br />
jetzt schon auf die RO-KA-TECH 2011.<br />
iPEK International GmbH<br />
See, Gewerbepark 22<br />
D-87477 Sulzberg<br />
Telefon: +49 (0) 8376/92180-0<br />
Telefax: +49 (0) 8376/92180-21<br />
E-Mail: info@ipek.at<br />
www.ipek.at<br />
A Unit of IDEX ENERGY & WATER<br />
32 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Nachlese ENTSORGA ENTECO <strong>2009</strong><br />
Messerückblick – Entsorga Enteco <strong>2009</strong><br />
Die Entsorga Enteco, die internationale Fachmesse für Kreislaufwirtschaft<br />
und Umwelttechnik, öffnete am 27.10.<strong>2009</strong> für<br />
vier Tage in Köln ihre Tore. Neben dem deutschen Fachpublikum<br />
interessierten sich auch zunehmend internationale Gäste<br />
für Produktneuheiten und Altbewährtes aus dem Gebiet der<br />
Inspektion von Grundstücksentwässerungsanlagen.<br />
und can3D ® liefert die Kummert GmbH allen Anwendern ein<br />
bedienerfreundliches, flexibles und vielseitiges System zur Inspektion<br />
von verzweigten Grundstücksentwässerungsanlagen.<br />
Kummert GmbH<br />
Albert-Einstein-Str. 8<br />
D-97447 Gerolzhofen<br />
Telefon: +49 (0) 9382/9727-0<br />
Telefax: +49 (0) 9382/9727-900<br />
E-Mail: info@kummert.de<br />
www.kummert.de<br />
ENTSORGA ENTECO <strong>2009</strong> …<br />
Zwei großzügig angelegte Messestände boten den Mitarbeitern<br />
der Kummert GmbH viel Raum für die individuelle und<br />
intensive Betreuung der Messebesucher. Wie erwartet, wurde<br />
auch diesmal eine Produktneuheit aus dem Hause Kummert<br />
präsentiert: Das CamMobile ® Profi 3 zur Inspektion von verzweigten<br />
Rohrleitungen und Grundstücksentwässerungsanlagen.<br />
Dieses Grundgerät steht für innovative TV-Inspektion<br />
auf höchstem Niveau und ist durch seinen modularen Aufbau<br />
vielseitig einsetzbar. Im Unterschied zum CamMobile ® Profi<br />
II kann die Einschreibung projektbezogener Daten schon im<br />
Vorfeld der Inspektion erfolgen. Die parallel zum Livebild eingeblendete<br />
3-D-Darstellung ermöglicht die Überprüfung der<br />
erfassten Schäden und Rohreigenschaften bereits während der<br />
Inspektion. Die aufgezeichneten Daten werden anschließend<br />
nur noch auf einen USB-Stick exportiert. Eine Nacharbeit im<br />
Büro entfällt somit vollständig.<br />
Viel Zuspruch bei den Messebesuchern fand der optional integrierbare<br />
Akku, mit dem das Grundgerät nun für 4-6 Stunden<br />
stromunabhängig betrieben werden kann. Bereits nach einem<br />
zweistündigen Ladevorgang ist der Akku wieder für den nächsten<br />
Einsatz bereit.<br />
Auf vielfachen Wunsch unserer Kunden bietet das CamMobile<br />
® Profi 3 jetzt die Möglichkeit, die im Inspektionsvideo eingeschriebenen<br />
Daten auch nachträglich zu ändern. Werden<br />
im Büro neue Feststellungen in der can3D ® Software eingegeben,<br />
erfolgt auch hier die Einblendung der Zustandstexte<br />
im Videobild.<br />
Unabhängig vom CamMobile ® Profi 3 können mit dem Modul<br />
Arbeitsvorbereitung schon vorab alle projektbezogenen<br />
Stammdaten eingegeben werden. Zur besseren Orientierung<br />
kann das Aufmaß der Liegenschaft erfasst und grafisch dargestellt<br />
werden. Hierbei sorgte der preisgünstige GPS-Empfänger,<br />
mit dem das Aufmaß durch georeferenzierte Daten<br />
präzisiert wird, für die große Überraschung.<br />
Mit der Kombination aus CamMobile ® Profi 3, CamFlex ®<br />
Vielleicht hat uns der eine oder andere vergeblich gesucht<br />
oder sogar vermisst. Nach der hervorragenden RO-KA-TECH<br />
im Frühjahr haben wir uns mit vielen anderen Ausstellern<br />
dieses Event gespart. Was aber nicht bedeutet, dass es keine<br />
Neuheiten gibt!<br />
Den digitalen Videorekorder easyDVR und die mobile Software<br />
easyCAM gibt es jetzt auch für Mini-Notebooks oder Netbooks.<br />
Das sind kleine und vor allem sehr preiswerte Notebooks, die<br />
wirklich tragbar sind. In jeder Beziehung. Die Verwendung<br />
eines Mini-Notebooks eröffnet zunächst eine enorme Kosteneinsparung,<br />
weil der Preis dieser Geräte bereits deutlich unter<br />
300,- Euro beginnt. Langfristig wird es sicher noch preiswerter<br />
zugehen und die angekündigten Modelle mit Touchscreen versprechen<br />
auch dem anspruchsvollen Anwender interessante<br />
Lösungen. Zur Standardausstattung gehören derzeit ein guter<br />
Bildschirm mit 10,1“ Diagonale und 1024x600 Bildpunkten,<br />
1-GB-Arbeitsspeicher, 160-GB-Festplatte, SD-Kartenleser,<br />
USB, LAN, Bluetooth und<br />
ein LiIon-Akku mit langer<br />
Laufzeit. Beim Betriebssystem<br />
empfiehlt sich noch<br />
immer Windows XP, verfügbare<br />
Treiber und ausgereifte<br />
Stabilität bleiben<br />
starke Argumente.<br />
Weil der Nutzen eines<br />
Bildschirms im breiten<br />
16:9-Format für die Darstellung<br />
von Rohren eher<br />
gering ausfällt, wird das<br />
Videobild weiter klassisch<br />
NetBook<br />
im Verhältnis 4:3 dargestellt.<br />
Die seitlichen freien Flächen eignen sich ideal für Menüleisten<br />
und Bedienelemente. Die Dateneingabe und Bedienung<br />
erfolgt hier wahlweise per Maus oder Tastatur, ganz nach<br />
Wunsch und Gewohnheit. Der Operator mit PC-Erfahrung<br />
findet ein gewohntes Umfeld vor und braucht sich nicht umzustellen.<br />
Einem Computereinsteiger erleichtert die einfache und<br />
übersichtliche Bedienung den Umstieg und die Arbeit.<br />
Mit dem Unterdrücken der normalen Windows-Oberfläche<br />
lässt sich unkontrollierte Installation von Software wirksam<br />
34 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Nachlese ENTSORGA ENTECO <strong>2009</strong><br />
unterbinden, damit sinkt das Risiko von Computerproblemen<br />
und Betriebsstörungen deutlich. Der Computereinsteiger wird<br />
nicht durch überflüssige Menüs und Eingabemöglichkeiten<br />
verunsichert. Trotzdem kann der Computer auf Wunsch auch<br />
weiter als solcher voll genutzt werden.<br />
So lässt sich über USB ein DVD-Brenner anschließen, damit<br />
Berichte, Fotos und Videos für den Auftraggeber komfortabel<br />
auf CD oder DVD kopiert werden können. Oder auf SD-Karten,<br />
USB-Sticks, USB-Wechselplatten usw. Die Möglichkeiten<br />
sind fast unbegrenzt. Im Büro können die Daten problemlos<br />
über USB, LAN oder drahtlos (WLAN) einfach und schnell weitergegeben<br />
und mit einer Bürosoftware verwaltet und weiterbearbeitet<br />
werden.<br />
Selbstverständlich werden alle gängigen Schadenskürzelsätze<br />
unterstützt, als Standard hält sich unverändert der Klassiker<br />
DWA-M 143-2 (ATV). Optional stehen EN13508-2 und<br />
DWA-M 149-2 zur Verfügung.<br />
beiten muss, löst seine Abspielproblematik mit dem großen<br />
Codec-Paket sicher und einfach. Hier deckt eine Kombination<br />
aus vier Codecs praktisch alle Kompressionsverfahren auf<br />
dem Markt ab. Eine hohe Zukunftssicherheit wird durch Updates<br />
gewährleistet, so bleibt man immer aktuell!<br />
Die Bürosoftware easyCAM office hat mal mit der Nachbearbeitung<br />
und Verwaltung der Berichte, Fotos und Videos im<br />
Büro begonnen. In der aktuellen Version „schluckt“ sie speziell<br />
in Verbindung mit dem Codec-Paket alles, was an Videos<br />
vorkommt. Daraus werden im Handumdrehen erstklassige Berichte,<br />
wie man sie von easyDVR-Videos und easyCAM-Inspektionen<br />
gewöhnt ist. Neu ist weiter der Import von Berichtsdaten<br />
aus Fremdsystemen!<br />
Mit der optionalen Zeichen- und Grafikfunktion „map“ lassen<br />
sich Pläne für Räume, Etagen, Häuser, Grundstücke und<br />
vieles mehr einfach und schnell zeichnen. Vorhandene Pläne<br />
werden einfach eingelesen und weiterverarbeitet. Der bearbeitete<br />
Lageplan wird jetzt an die bestehende Untersuchung<br />
automatisch angefügt. Eine neue Lupenfunktion erleichtert die<br />
Bearbeitung der Details, neue grafische Symbole steigern die<br />
Übersichtlichkeit. Damit ist die individuelle Präsentation für<br />
den Kunden perfekt.<br />
Ab 2010 gibt es für easyDVR/CAM-Systeme auch eine integrierte<br />
Dichtheitsprüfung zur Nachrüstung oder Erweiterung.<br />
Der große Vorteil besteht darin, dass derselbe Koffer oder<br />
Computer auch zur Dichtheitsprüfung genutzt werden kann<br />
und dass die Prüfberichte integriert mit den Untersuchungen,<br />
Fotos und Videos verwaltet und präsentiert werden können.<br />
Dies setzt sich konsequent im Büro mit easyCAM office fort.<br />
In den Projekten werden auch hier alle Dichtheitsprüfungen,<br />
Untersuchungen, Fotos und Videos verwaltet, dokumentiert<br />
und präsentiert.<br />
Damit die Untersuchungen dem Kunden auch ansprechend<br />
präsentiert werden können, steht neben dem klassischen<br />
Player auch ein moderner Player zur Verfügung. Hier sind besonders<br />
die als Hilfe integrierte Bedienungsanleitung und die<br />
Werbung für oder die Vorstellung des eigenen Unternehmens<br />
in Form einer Webseite hervorzuheben.<br />
Jeder, der sich schon einmal über nicht laufende Videos geärgert<br />
hat oder seinen Auftraggeber deswegen am Telefon<br />
hatte, wird diese Innovation besonders schätzen: Mit der Option<br />
Codec-Paket erhält man eine Lizenz für die zum Abspielen<br />
der Videos notwendigen Codecs. Weil diese Lizenz auch<br />
die Weitergabe an Kunden abdeckt, werden die Codecs Bestandteil<br />
der Inspektionssoftware und aller damit erzeugten<br />
Präsentationen. Damit wird das problemlose Abspielen von<br />
Videos mit easyDVIDEO unabhängig davon, ob der Zielrechner<br />
die Videos abspielen kann oder nicht. Die Videos laufen<br />
immer! Eine Installation von Codecs entfällt dauerhaft, auch<br />
lizenzrechtlich gibt es keine Fallstricke mehr. Das merkt der<br />
Empfänger Ihrer Videos daran, dass sie laufen und dies wohlgemerkt<br />
ohne Installation oder Eingriff auf dem Computer, wo<br />
das Video abgespielt wird!<br />
Wer häufig Videos von einfachen Aufzeichnungsgeräten oder<br />
Videos in weniger gängigen Kompressionsverfahren verareasyDVIDEO<br />
easyVision<br />
Günstiger Preis bei höchster Qualität für Bild, Foto und Video<br />
ist das Konzept von easyVIDEO, dem kompakten und digitalen<br />
Videorekorder. Erstmalig auf der RO-KA-TECH <strong>2009</strong> als<br />
Prototyp präsentiert, ist das Gerät jetzt ab 2010 lieferbar. Jetzt<br />
ist easyVIDEO noch kompakter, leichter, kleiner, stoßfest, lüfterlos<br />
und voll gekapselt. Es wird direkt auf USB-Stick oder andere<br />
USB-Medien in hoher MPEG-2-Qualität aufgezeichnet.<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 35
Nachlese ENTSORGA ENTECO <strong>2009</strong><br />
Fotos werden gleichzeitig als JPEG abgelegt. Die Bedienung<br />
ist supereinfach über den Touchscreen möglich. Das Gerät<br />
lässt sich problemlos in jedes TV-System integrieren und hat<br />
einen eigenen Monitor. Damit passt es hervorragend auch zu<br />
BNC-Anlagen ohne Monitor.<br />
Ja, und was war nun mit der ENTSORGA? Seit Ihrer Blütezeit<br />
in Essen hat sich diese Messe konsequent auf nicht mal mehr<br />
eine halbe Halle für unsere Branche in Köln <strong>2009</strong> vorgearbeitet.<br />
Und das war angesichts der Blumenkübel und Sitzecken<br />
auch noch zuviel. Zum Vergleich: Die IFAT 2008 bot knapp<br />
zwei große Hallen allein für unsere Branche und die RO-KA-<br />
TECH <strong>2009</strong> eine vergleichbare Fläche, beide Events waren<br />
ausgebucht, wenn nicht überbucht. Damit die Leere in Köln<br />
nicht zu sehr auffällt, fanden gleichzeitig noch zwei weitere<br />
Messen statt, unvorstellbar in München oder Kassel. Herrn<br />
Wutschigs Kommentar: „Ich habe es immer gesagt, die ENT-<br />
SORGA gehört entsorgt!“ Die KölnMesse arbeitet daran.<br />
Der neue VIP-Parkplatz P20<br />
R<br />
Das absolute Highlight dieser Messe war der neue VIP-Parkplatz<br />
P20, auf den der ENTSORGA-Besucher zwangsgeleitet<br />
wurde. Im Stil der ersten Nachkriegsjahre wurde hier ein<br />
Trümmergrundstück zum Eventparkplatz umgestaltet. Ein wenig<br />
abgelegen vielleicht, aber dafür mit 8,- Euro ein echtes<br />
Schnäppchen. So bleibt nach einem Tag ENTSORGA <strong>2009</strong><br />
die Gewissheit, dass die Absage als Aussteller eine gute Entscheidung<br />
war. Und damit war man nicht allein.<br />
Zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache: Wir ziehen<br />
zum Jahresende um. Im neuen Jahr starten wir in neuen Räumen<br />
an neuer Adresse:<br />
OPTIMESS<br />
SPERING micro-systems gmbh<br />
Europark C1<br />
Adenauerstraße 20<br />
D-52146 Würselen<br />
Telefon: +49 (0) 2405/42 44-0<br />
Telefax: +49 (0) 2405/42 44-22<br />
E-Mail: info@spering.de<br />
www.spering.de<br />
36 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Nachlese ENTSORGA ENTECO <strong>2009</strong><br />
Das war die ENTSORGA <strong>2009</strong><br />
Mit einem „Grummeln im Bauch“ haben wir uns auf diese<br />
Leitmesse für Umwelttechnologie vorbereitet.<br />
Der Wunsch eines Ausstellers ist es, grundsätzlich sein Produkt<br />
am Markt zu positionieren und die Akzeptanz und Anwendung<br />
zu erhöhen, um nicht zu sagen, sogar sich von den Wettbewerbern<br />
abzusetzen.<br />
Unsere erste ENTSORGA war 1982 in Essen und wir waren<br />
schon damals recht erfolgreich. Die Kanalinspektion im Feuerwehr-Einsatz,<br />
mit sw/ws Röhrenkamera und in großen Gehäusen<br />
eingebaut…<br />
Im Wandel der Zeit war der Messeplatz Essen zu klein und die<br />
Leitmesse für Umwelt zog nach Köln um. Auch die Produkte<br />
änderten sich und das Thema Kanalsanierung und Dichtheitsprüfung<br />
erweiterten die Ausstellung.<br />
Nach der diesjährigen Messe steht nun das „Aus“ für die<br />
ENTSORGA: ein<br />
neuer Name EN-<br />
TECO und das<br />
Datum vom 6.-9.<br />
Juni 2011 soll nun<br />
der in der Vergangenheit<br />
stetigen<br />
Verkleinerung entgegenwirken.<br />
Hier<br />
haben wir die Be-<br />
KfZ: 3,5t-Kastenwagen mit der Technik zur Inspektion,<br />
Erfassung und Lagevermessung<br />
LKW: 10 t mit Kofferaufbau, eingebauter HD-Technik<br />
und komplette TV-Technik<br />
fürchtung, dass<br />
die „Kanaler“ auf<br />
der Strecke bleiben.<br />
Fast parallel<br />
zur ENTECO findet<br />
die RO-KA-TECH<br />
2011 in Kassel<br />
statt, somit ist aus<br />
unserer heutigen<br />
Sicht der Messestandort<br />
Köln<br />
„ade“, aus unserer<br />
Sicht schade.<br />
Aber die diesjährige<br />
ENTSORGA<br />
war für uns ein voller Erfolg, obwohl ein Großteil der NRW-<br />
Gemeinden und Behörden die Messe nicht besuchten. In vielen<br />
Gesprächen konnten wir auf uns aufmerksam machen.<br />
Dass nun Lindauer Schere und speziell die 3D-XYZ-Verlaufsvermessung<br />
einen Standard definieren, hat uns sehr gefreut.<br />
Wir versuchten in den doch relativ teuren Entwicklungen eine<br />
Vorreiterrolle zu übernehmen. Das ist uns geglückt! Und wenn<br />
nun große Kommunen der gleichen Meinung sind, und sich<br />
für die gesamtheitliche Kanalinspektion mit Lagevermessung<br />
und GIS-Archivierung entscheiden, dann hat nicht nur der<br />
Arbeitgeber sondern auch sein Arbeitnehmer Erfolg, und am<br />
Ende der Kette aber auch unsere JT-elektronik gmbh.<br />
Mit den Firmen bluemetric für die GIS- und softwarebezogene<br />
3-D-Kanaldokumentation sowie mit der Firma Weiji, einem<br />
innovativen Start-up-Unternehmen für Bildbearbeitung und<br />
optical-technology (www.weiji.de), welche neue und sensationelle<br />
Bilder zur Schachtinspektion vor Ort und nachträglicher<br />
Bearbeitung liefert, haben wir die idealen Partner. Speziell für<br />
Sie, denn Software wird programmiert, aber der Service ist<br />
bei Ihnen. Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals bei<br />
allen unseren Messebesuchern. Wir denken, die vernünftige<br />
im Markt geforderte Technik anbieten zu können. Gesamtheitliche<br />
Betrachtungsweisen, dafür sind wir bekannt und dafür<br />
stehen wir auch!<br />
JT-elektronik GmbH<br />
Robert-Bosch-Straße 26<br />
D-88131 Lindau<br />
Telefon: +49 (0) 8382/96736-0<br />
Telefax: +49 (0) 8382/96736-66<br />
E-Mail: info@jt-elektronik.de<br />
www.jt-elektronik.de<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 37
Unternehmensprofile<br />
Gobs hilft Branche auf die Sprünge<br />
Firmengründer Siegfried Gobs übergibt Geschäfte<br />
an Sohn Bernhard<br />
en ganz herzlich bedanken. Mein Sohn wird die Geschäfte in<br />
meinem Namen und in gewohnter Qualität weiterführen“, so<br />
Siegfried Gobs.<br />
Insgesamt sorgen sieben Mitarbeiter dafür, dass den Kunden<br />
rund um die Uhr geholfen werden kann. Die Leistungen erstrecken<br />
sich vom Hochdruckspülen, Absaugen, Leeren und<br />
Entsorgen über den Einsatz von TV-Inspektions- oder Ortungssystemen<br />
bis hin zur „grabenlosen“ Sanierung defekter Rohrund<br />
Kanalleitungen.<br />
Gobs GmbH<br />
Rohr- und Kanalreinigung<br />
Bregenzer Straße 50<br />
D-7<strong>04</strong>69 Stuttgart<br />
Telefon: +49 (0) 711/851808<br />
Telefax: +49 (0) 711/813286<br />
E-Mail: info@gobs.de<br />
www.gobs.de<br />
Zwei Generationen Gobs GmbH Rohr- und Kanalreinigung in Feuerbach:<br />
Siegfried Gobs (links) übergibt die Geschäfte an seinen Sohn Bernhard, der<br />
einer der ersten Meister seines Berufsbildes ist.<br />
Die Gobs GmbH Rohr- und Kanalreinigung ist nicht nur im<br />
Stadtbezirk Feuerbach schon zu einer wahren Institution geworden.<br />
1973 startete Siegfried Gobs mit seiner Firma in der<br />
Banzhaldenstraße. Über 35 Jahre später – am 1. Juni dieses<br />
Jahres – erreichte er das Rentenalter und übergab die Geschäfte<br />
an seinen Sohn Bernhard, der einer der ersten Meister<br />
seines Berufsbildes ist.<br />
Siegfried Gobs hat mit seiner Firma eine Vorreiterrolle nicht<br />
nur in Feuerbach oder Stuttgart, sondern in der ganzen Republik<br />
eingenommen. Im Jahr 1973 gründete er sein Unternehmen<br />
in der Banzhaldenstraße, zog 4 Jahre später an den<br />
heutigen Standort Bregenzer Straße 50 und war 1989 eines<br />
von 10 Gründungsmitgliedern des Verbands Deutscher Rohrund<br />
Kanal-Technik-Unternehmen (VDRK).<br />
„Diese Unternehmer hatten erkannt, dass es an der Zeit war,<br />
sich in dieser Branche zu organisieren, um Qualität durch<br />
Bildung und Qualifikation an den Markt zu bringen“, heißt<br />
es auf der Internetseite des VDRK. Heute – genau 20 Jahre<br />
später – zählt der Verband rund 350 Mitglieder. Die Tendenz<br />
ist weiter steigend.<br />
Wie wichtig das Engagement von Siegfried Gobs war und ist,<br />
zeigt sich mittlerweile deutlich: Der Boom rund um die Inspektion<br />
und Dichtheitsprüfung der Grundstücksentwässerung ruft<br />
Anbieter unterschiedlichsten Zuschnitts auf den Plan. Darunter<br />
befinden sich allerdings nicht nur qualifizierte und seriöse Unternehmen.<br />
Um dagegen anzukommen, wurden das Berufsbild<br />
der „Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice“ und<br />
der darauf aufbauende Meisterlehrgang etabliert.<br />
Am 6. Mai 2008 wurden dann die ersten Meister in den Arbeitsmarkt<br />
verabschiedet. Mit dabei: Bernhard Gobs, der<br />
seit Mai 2002 zusammen mit seinem Vater Siegfried als Geschäftsführer<br />
der Gobs GmbH tätig ist. Nachdem Siegfried<br />
Gobs am 1. Juni dieses Jahres das Rentenalter erreicht hat,<br />
leitet sein Sohn die Firma in zweiter Generation. „Ich möchte<br />
mich bei allen Kunden für das entgegengebrachte Vertrau-<br />
20 Jahre USBDÜSEN<br />
Das Wochenende<br />
vom 23. und 24.<br />
Oktober nutzte die<br />
Firma USBDÜSEN,<br />
um sich bei Kunden<br />
und langjährigen<br />
Lieferanten für Ihre<br />
Unterstützung zu<br />
bedanken und lud<br />
im Rahmen des<br />
20-jährigen Firmenjubiläums<br />
zum „Tag der offenen Tür“ ein.<br />
An beiden Tagen stand ein Festzelt zur Verfügung, in dem ein<br />
etwa 15-köpfiges Catering-Team für die leibliche Verköstigung<br />
der geladenen Gäste sorgte und unter anderem Wildspezialitäten<br />
aus dem hohenloheschen Wald, als auch typisch schwäbisches<br />
Festessen servierte. Ein umfangreiches Angebot an<br />
erlesenen regionalen Weinsorten, frisch gezapften Bieren und<br />
sonstigen Getränken, rundete die Veranstaltung zu einer überaus<br />
gelungenen Feier, bis in die Abendstunden hinein, ab.<br />
Überrascht waren viele Besucher von der hohen Fertigungsund<br />
Prozesstechnologie.<br />
Der moderne<br />
Maschinenpark<br />
mit 5-Achs-Bearbeitungszentren,<br />
deren Daten über<br />
das derzeit höchstentwickelte<br />
online<br />
Übertragungsverfahren<br />
eingespeist<br />
werden, sorgte<br />
auch bei Technikern für großes Aufsehen. Um die Leistungsstärke<br />
der Maschinen zusätzlich unter Beweis zu stellen, wurden<br />
an beiden Tagen ca. 700 exklusive Präsente hergestellt<br />
und unter den Gästen verteilt.<br />
In der hauseigenen Schlosserei wurde den Besuchern die hohe<br />
Kunst des Schmiedens anhand der Herstellung eines Schacht-<br />
38 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Unternehmensprofile<br />
hakens und somit, die Spanne zwischen höchster Präzision<br />
und gekonnter Handarbeit vermittelt.<br />
Spezielle Berechnungsprogramme<br />
erlauben uns den<br />
Strömungsverlauf in Düsen<br />
zu simulieren und störende<br />
Strömungswirbel frühzeitig<br />
zu erkennen und durch entsprechende<br />
Maßnahmen zu<br />
beseitigen. Dieser gewonnene<br />
Vorteil fließt sowohl<br />
in die Weiterentwicklung<br />
bestehender Produkte, als<br />
auch in die Entwicklung<br />
neuer Produkte, zum Vorteil<br />
unserer Kunden, mit ein.<br />
Denn ständig wechselnde<br />
Anforderungen an Mensch<br />
und Maschine fordern immer wieder neue innovative Ideen<br />
bei gleichzeitiger Reduzierung der Kosten. Um den Erfolg<br />
eines Unternehmens auf Dauer sicherzustellen, ist es daher<br />
unerlässlich, den technischen Fortschritt frühstmöglich zu nutzen.<br />
Hiervon durften sich unsere Gäste bei der praktischen<br />
Vorführung unserer, zum Teil patentierten Produkten, auf dem<br />
hauseigenen Testgelände überzeugen.<br />
Wir danken unseren Gästen für das entgegengebrachte Vertrauen<br />
der vergangenen 20 Jahre und ihrem Beitrag an diesem<br />
gelungen Jubiläumfesttag.<br />
Für die Zukunft wünschen wir uns weiterhin viel Gemeinsamkeit<br />
mit unseren Kunden.<br />
USBDÜSEN – Unsere Technik ist Ihr Fortschritt!<br />
Feierabend und Fock – 10 Jahre mit Hochdruck<br />
und neuen Ideen<br />
Tag der offenen Tür und Betriebsjubiläum am 01.10.<strong>2009</strong> mit<br />
Präsentation von Spülfahrzeugen, Zubehör und Kanal-TV in<br />
den Fertigungshallen an der Ostsee.<br />
Der VDRK, vertreten durch die Herren Sluke und de la Motte,<br />
konnte sich vor Ort davon überzeugen, dass sich Qualitätsarbeit<br />
auch heute noch, sollen wir lieber sagen, gerade heute<br />
wieder auszahlt. Der Erfolg der 10-jährigen Firmengeschichte<br />
zeigt auf, dass hier mit einem erfolgreichen Management und<br />
einem hohen Qualitätsstandard, der Erfolg geradezu vorgegeben<br />
ist.<br />
Davon konnten sich auch die beiden Herren des Verbandes<br />
überzeugen.<br />
USBDÜSEN GmbH<br />
Ulrich Simpfendörfer<br />
Im Eisenhütle 4<br />
D-74626 Bretzfeld-Schwabbach<br />
Telefon: +49 (0) 7946 – 1413<br />
Telefax: +49 (0) 7946 – 1734<br />
E-Mail: u.simpfendoerfer@usbduesen.de<br />
www.usbduesen.de<br />
Dass Herr Feierabend in seiner Jubiläumsrede zuerst seine<br />
langjährigen Mitarbeiter hervorhebt und mit kleinen Präsenten<br />
die „Firmenbindung“ weiterhin stärkt, ist für die Zusammenarbeit<br />
von Geschäftsleitung und Mitarbeiter bezeichnend.<br />
Mit einem hervorragenden Betriebsklima werden auch erstklassige<br />
Ergebnisse erzielt.<br />
Zur gemütlichen Abendveranstaltung ist zu sagen, dass wir<br />
nicht nur Schwein gehabt haben, sondern wir haben es auch<br />
laut und lange krachen lassen. Ein Feuerwerk der Sinne. Ein<br />
Abend, der uns lange in guter Erinnerung bleiben wird. Wir,<br />
der VDRK, wünschen unserem langjährigen Fördermitglied<br />
allzeit Hochdruck in allen Belangen.<br />
Friedhelm de la Motte<br />
XI. RO-KA-TECH vom 24.-26.03.2011<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 39
Unternehmensprofile<br />
Ein viertel Jahrhundert Hightech für die Kanalsanierung<br />
Vor 25 Jahren entwickelte Franz Janßen ein innovatives System<br />
für die grabenlose Kanalsanierung: die „Janßen Riss- und<br />
Scherbensanierung“. In Münster wurde dieses Verfahren damals<br />
zum ersten Mal eingesetzt und begründet nach wie vor<br />
den Erfolg der Umwelttechnik Franz Janßen GmbH aus Goch<br />
– und auch die Stadt Münster gehört immer noch zu den Kunden<br />
des niederrheinischen Familienunternehmens.<br />
Firmengründer Franz Janßen mit dem ersten Sanierungswagen Anfang der<br />
80er Jahre.<br />
„Bereits seit 1984 sind die Janßen-Systeme zur grabenlosen<br />
Kanalsanierung bei uns erfolgreich im Einsatz“ berichtet Marco<br />
Otte vom Tiefbauamt der Stadt Münster. Vor einem viertel<br />
Jahrhundert wurde das patentierte Verfahren in Münster erstmalig<br />
zur Sanierung von Kanälen eingesetzt – die bis heute<br />
intakt sind. Das mittlerweile in zweiter Generation von den<br />
Geschwistern Anja und Niklas Janßen geführte Familienunternehmen<br />
setzt auf eine einzigartige Methode, die im Laufe der<br />
Jahre kontinuierlich weiterentwickelt wurde.<br />
„Unser Erfolg beruht vor allem auf dem von unserem Vater<br />
entwickelten Janßen-Verfahren“, erklärt der Wirtschaftsingenieur<br />
Niklas Janßen. Der sogenannte Janßen-Packer ermöglicht<br />
eine zuverlässige Abdichtung beschädigter Kanalrohre, ohne<br />
den Kanal zu Verengen. Denn der Packer wird in den Kanal<br />
gelassen und dichtet Risse mit einem speziellen Injektionsharz<br />
ab, der von innen nach außen gepresst wird – und das auch<br />
bei Grundwassereintritt. Die Abdichtung erfolgt automatisch<br />
und lückenlos über eine Distanz von einem Meter und mehr.<br />
Das patentierte Kanalsanierungssystem hat zwei entscheidende<br />
Vorteile: Zum einen ist der Janßen-Packer hohl, weshalb das<br />
Wasser im Kanal nicht aufgestaut oder umgeleitet werden<br />
muss, sondern einfach durch den Packer hindurchfließen<br />
kann. Das verringert den Arbeitsaufwand und spart somit Zeit<br />
und Kosten. Die zweite Besonderheit des Janßen-Verfahrens<br />
ist die Tatsache, dass auch Hohlräume außerhalb des Rohres<br />
mit dem Injektionsharz aufgefüllt werden. Auf diese Weise<br />
wird die Bettung des Kanalrohres stabilisiert. Zudem kann von<br />
oben kein Erdreich nachrutschen, wodurch einem Absacken<br />
der Straße entgegengewirkt wird. Für die Stadt Münster sind<br />
dies überzeugende Argumente, die besondere Janßen-Technik<br />
auch heute noch einzusetzen.<br />
Das Injektionsverfahren der „Janßen Riss- und Scherbensanierung“<br />
setzt sich nicht zuletzt durch die besonderen Eigenschaften<br />
des speziellen Injektionsharzes von anderen Methoden<br />
ab. Herkömmliche Verfahren verwenden häufig Gele als<br />
Dichtmittel für die grabenlose Kanalsanierung. Diese haben jedoch<br />
einen entscheidenden Nachteil: sie schrumpfen unter Trockenheit<br />
wieder ein. Mörtel oder Beton hingegen sind als Füllmaterial<br />
wiederum<br />
zu grob, um feine<br />
Risse abzudichten.<br />
Diese Probleme<br />
treten bei der Janßen-Methode<br />
nicht<br />
auf. Denn das<br />
beim Janßen-Verfahren<br />
verwendete<br />
Injektionsharz ist<br />
ausreichend flüssig,<br />
um auch kleine<br />
Rissbildungen zu<br />
sanieren, zugleich<br />
aber von hoher<br />
Haftzugfestigkeit.<br />
„Janßen-Sanierungsfahrzeug vor dem Washington<br />
Monument Memorial“.<br />
Überzeugt ist man<br />
von der „Janßen<br />
Riss- und Scherbensanierung“<br />
übrigens nicht nur<br />
diesseits des großen<br />
Teichs: Die in Deutschland bereits etablierte Technik wurde<br />
vor kurzem in die USA verkauft, wo sie derzeitig für die<br />
Sanierung des Washingtoner Kanalnetzes eingesetzt wird.<br />
Weitere Infos finden Sie unter www.janssen-umwelttechnik.de<br />
Umwelttechnik Franz Janßen GmbH<br />
Rohr & Kanal<br />
von-Monschaw-Straße 6 • D-47574 Goch<br />
Telefon: +49 (0) 2823/93920<br />
Telefax: +49 (0) 2823/939222<br />
E-Mail: info@janssen-umwelttechnik.de<br />
www.janssen-umwelttechnik.de<br />
23. Lindauer Seminar am 4. und 5. März 2010<br />
40 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Unternehmensprofile<br />
Aus Trelleborg epros wird Trelleborg Pipe Seals<br />
Duisburg GmbH<br />
Der über 2 Jahre dauernde Integrationsprozess in den<br />
weltweit agierenden schwedischen Trelleborg Konzern<br />
fand nun seinen Abschluss.<br />
Duisburg, 14. September <strong>2009</strong>. Seit 1992 ist der Name epros ®<br />
in der Rohr- und Kanaltechnikbranche ein Begriff. Das von Michael<br />
Mühlin noch unter dem Namen „epros Umweltschutztechnik<br />
GmbH“ gegründete Unternehmen ist spezialisiert auf<br />
die Entwicklung und den Vertrieb modernster grabenloser Sanierungssysteme<br />
zur Instandsetzung von Rohrleitungen in Kanalisation,<br />
Gebäuden und Industrieanlagen. Im Rahmen des<br />
Zusammenschlusses mit dem weltweit erfolgreich agierenden<br />
schwedischen Trelleborg Konzern im Jahre 2007 wurde dieser<br />
in Trelleborg epros GmbH umgewandelt. Eine wohlüberlegte<br />
Zwischenlösung, um den Kunden genügend Zeit zu geben,<br />
sich in Verbindung mit der Marke epros ® an den neuen Konzernnamen<br />
zu gewöhnen und die bis dahin – zumindest im<br />
deutschen Markt – noch eher unbekannte Trelleborg Gruppe<br />
besser kennen zu lernen. Gewissermaßen als Zeichen einer<br />
abschließend vollzogenen Integration wurde die Firmierung<br />
nunmehr nochmals geändert. Die Trelleborg epros GmbH firmiert<br />
deshalb seit dem 1. September als Trelleborg Pipe Seals<br />
Duisburg GmbH. Nahezu zeitgleich wurde auch die in England<br />
ansässige Tochtergesellschaft – vormals Trelleborg epros<br />
Ltd. „umgetauft“. Sie firmiert jetzt unter Trelleborg Pipe Seals<br />
Gateshead Ltd.<br />
Trelleborg setzt auf starke Marken<br />
Anspruchsvolle Lösungen für anspruchsvolle Problemstellungen<br />
seiner Kunden – meist komplexe Anforderungen zur industriellen<br />
Abdichtung, Isolierung, Dämmung und zum Materialschutz<br />
unter schwierigen Einsatzbedingungen – das sind<br />
die Herausforderungen, an denen sich Trelleborg seit über<br />
100 Jahren misst. Ob im Bereich Automotive oder Transport,<br />
ob im Marine- oder Offshore-Sektor oder in Luft- oder Raumfahrt,<br />
um nur einige zu nennen, Trelleborg sieht sich als eines<br />
der „führenden Technologie-Unternehmen in der Thermoplastik-<br />
und Kunststoffbranche mit einem einzigartigem Anwendungs-Know-how“,<br />
das seinen Kunden nicht nur tiefgehend<br />
ausgereifte Ingenieurleistungen sondern auch ein in der Breite<br />
angelegtes Spektrum an qualifizierten Lösungen anzubieten<br />
hat. Möglich ist dies unter anderem durch den besonders<br />
in den letzten Jahren stark forcierten Zukauf einiger renommierter<br />
und auf dem Markt bereits bekannter Marken innovativer<br />
technischer Unternehmen – integriert unter der starken<br />
Dachmarke des Konzerns. Die Bündelung und Verknüpfung<br />
der gemeinsamen Stärken unter dem Namen Trelleborg, ermöglicht<br />
es der Unternehmensgruppe heute, ihre Marktanteile<br />
weiter ausbauen zu können. „Wir dürfen ruhig ein wenig stolz<br />
darauf sein, dass epros Umweltschutztechnik im Jahre 2007<br />
aufgrund seiner besonderen Qualitäten von Trelleborg ausgewählt<br />
wurde, sich mit seiner starken Marke einzubringen“,<br />
resümiert Geschäftsführer Michael Mühlin (41), der Name<br />
„epros ® hat sich schließlich seit vielen Jahren etabliert. Unser<br />
Anspruch, unseren Kunden stets das beste Ergebnis und ein<br />
Höchstmaß an Qualität durch den Einsatz unserer Produkte<br />
und Methoden zu ermöglichen, steht in einer Linie mit dem<br />
Anspruch, dem auch Trelleborg konsequent folgt: für seine<br />
Kunden stets die 1. Wahl zu sein, wenn es darum geht komplexe<br />
technische Probleme zu meistern.“<br />
Unter dem Dach der Trelleborg Engineered Systems, Geschäftsbereich<br />
„Pipe Seals“, werden deshalb auch weiterhin<br />
die unter der Marke epros ® DrainSystems zusammengefassten<br />
Produkte und Lösungen aus dem ehemaligen Haus epros<br />
Umweltschutztechnik zu finden sein. „Dank der Synergien die<br />
durch den Zusammenschluss mit Trelleborg entstanden sind,<br />
können wir einfach schneller Verbesserungen, die die Praxisarbeit<br />
unserer Anwender erleichtern, anbieten. Derzeit arbeiten<br />
wir mit Hochdruck an der Optimierung einiger technischer<br />
Gerätschaften und an der Entwicklung noch anwenderfreundlicherer<br />
Komponenten“, verrät Andreas Bichler, Technischer<br />
Leiter und an Bord seit 2007. „Ende Oktober werden wir<br />
unseren Kunden 6 Produktverbesserungen und 7 Produktneuheiten<br />
fürs nächste Jahr vorstellen können.“<br />
Verstärkung auch in der Führungsriege<br />
Seit dem 1. September ist der Niederländer Hendrik Willem<br />
Hagenberg (44), als weiterer Geschäftsführer bestellt. Er sammelte<br />
zuletzt Konzernerfahrung bei Bosch und kam dann vor<br />
einem Jahr zu Trelleborg. Seither ist er für den Gesamtgeschäftsbereich<br />
„Pipe Seals“ im Konzern verantwortlich. Der<br />
studierte Betriebswirt wird den kaufmännischen Bereich der<br />
Duisburger Pipe Seals Sektion mitleiten. Unterstützt wird er dabei<br />
von der Controllerin Renate Linek (37), seit August 2007<br />
an Bord der Duisburger Crew. Ihr wurde jetzt Prokura erteilt.<br />
Die neue Führungsriege: Hendrik Willem Hagenberg (44), Geschäftsführer<br />
für den kfm. Bereich seit 01.09.<strong>2009</strong>; Michael Mühlin (41), Gründer<br />
und Geschäftsführer; Renate Linek (38), Leiterin Controlling, Prokuristin seit<br />
01.09.2008 (v.l.n.r.)<br />
Michael Mühlin (41), Gründer der epros GmbH und seit<br />
Übernahme in die Trelleborg Gruppe alleiniger Geschäftsführer<br />
freut sich über die Entlastung: „Ich werde mich dadurch<br />
künftig verstärkt auf die strategische Ausrichtung und die Neugeschäftsentwicklung<br />
konzentrieren können.“<br />
Für die Kunden bleibt (fast) alles beim Alten<br />
„Für unsere Kunden hat weder die Umfirmierung noch die erweiterte<br />
Geschäftsleitung direkte Auswirkungen“, fasst Regine<br />
Becker, seit 2008 verantwortlich für Marketing und Kommu-<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 41
Unternehmensprofile<br />
nikation, abschließend zusammen. „Sie müssen sich lediglich<br />
an den neuen Namen gewöhnen. Alle vertraglichen Rechte<br />
und Pflichten bleiben unverändert bestehen. Die vertrauten<br />
Ansprechpartner im Verkauf (Innen- und Außendienst) und im<br />
technischen Support stehen wie gehabt zur Verfügung. Und<br />
damit wir unseren Service weiter verbessern können, freuen<br />
wir uns über alle Vorschläge, Anregungen und konstruktive<br />
Kritik – gerne direkt an meine Adresse“. Und fügt hinzu: „Wir<br />
finden es sehr wichtig, dass unsere Kunden jederzeit den direkten<br />
Kontakt zu uns aufnehmen können; denn dass wir jetzt<br />
zu einem großen Konzern gehören, heißt ja nicht, dass wir unsere<br />
Bodenständigkeit und Nähe zu unseren Kunden verlieren<br />
möchten – wir sind immer gerne für sie da!“<br />
In allen Netzen breit und leistungsstark aufgestellt<br />
Zu den Einsatz-Highlights der letzten Jahre gehörte die Reinigung des Zuckerbergstollens<br />
bei Stuttgart. Im Bild das „Flaggschiff“ der Kanal-Türpe-Fahrzeugflotte<br />
vor dem Eingangsportal des fast drei Kilometer langen Bauwerks.<br />
Trelleborg Pipe Seals Duisburg GmbH<br />
Dr. Alfred-Herrhausen-Allee 36<br />
D-47228 Duisburg<br />
Internet: www.trelleborg.com/epros<br />
Ihr Ansprechpartner im Unternehmen:<br />
Regine Becker<br />
Marketing Communications Manager<br />
Telefon: +49 (0) 20 65/999-2<strong>04</strong><br />
Telefax:+49 (0) 20 65/999-222<br />
Wie ein guter Käse durfte die Beziehung zu<br />
Ihnen, unserer treuen Kundschaft, unseren<br />
Geschäftspartnern und Lieferanten im <strong>2009</strong><br />
reifen!<br />
Für Ihr Vertrauen bedanken wir uns herzlich<br />
und freuen uns auch im neuen Jahr auf eine<br />
gute Zusammenarbeit.<br />
Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben ein<br />
harmonisches und lichtvolles Weihnachtsfest,<br />
einen guten und motivierten Start ins<br />
2010 und nur das Beste im neuen Jahr.<br />
Herzlichst das bodus gmbh-Team<br />
Kanal-Türpe Gochsheim ist für die Zukunft technisch<br />
und personell gerüstet<br />
Wo immer heute anspruchsvolle Projekte der Inspektion<br />
oder Reinigung von Abwasserbauwerken unter schwierigen<br />
Randbedingungen realisiert werden, ist die Wahrscheinlichkeit<br />
sehr hoch, dass die Kanal-Türpe Gochsheim<br />
GmbH & Co KG das ausführende Unternehmen<br />
ist. Aber auch in Standards wie der Inspektion, Wartung<br />
und Sanierung öffentlicher Abwassernetze und privater<br />
Abwasserleitungen genießt das Traditionsunternehmen<br />
einen ausgezeichneten Ruf. Das Unternehmen ist bekannt<br />
als zuverlässiger, technisch exzellent ausgestatteter<br />
Dienstleistungspartner mit stets aktuell geschultem<br />
Fachpersonal.<br />
Die Kanal-Türpe Gochsheim GmbH ist bekannt als Partner für besonders anspruchsvolle<br />
Aufgaben. Da werden wenn nötig auch gleich mehrere leistungsstarke<br />
Fahrzeuge koordiniert zum Einsatz gebracht.<br />
Vor über 45 Jahren von Branchen-„Urgestein“ Arndt Türpe als<br />
klassisches Kanalreinigungsunternehmen gegründet, ist Kanal-<br />
Türpe Gochsheim bis heute ein erfolgreicher mittelständischer<br />
Familienbetrieb geblieben. Daran haben auch die Modernisierung<br />
und die Expansion des Unternehmens, die seit Jahren<br />
auf allen Ebenen stattfinden, nichts geändert. Die Zahl<br />
der Beschäftigten beläuft sich aktuell auf 75 Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiterinnen. Die Dienstleistungspalette hat sich über die<br />
42 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Unternehmensprofile<br />
Jahre hinweg so erweitert, dass man heute zu Recht von einer<br />
Vollabdeckung der gesamten Dienstleistungspalette rund um<br />
die Betreuung von Abwasser-Kanalisationsnetzen sprechen<br />
kann.<br />
Parallel dazu fand eine beachtliche geografische Expansion<br />
statt. War die Kanal-Türpe Gochsheim GmbH & Co. KG jahrzehntelang<br />
ein auf den süddeutschen Markt begrenzter Anbieter,<br />
so änderte sich dies mit Gründung einer Niederlassung<br />
in Gera. In Thüringen und Sachsen gehört Kanal-Türpe mittlerweile<br />
längst zu den führenden Unternehmen des Kanalservice-Marktes.<br />
Der erfolgreichen Ausweitung nach Osten folgte<br />
schon bald ein entschlossener Schritt nach Nordwesten: Von<br />
Blomberg / Lippe aus werden seit 2005 Kanäle und Abwasserbauwerke<br />
nicht nur in ganz Nordrhein-Westfalen und dem<br />
angrenzenden Niedersachsen betreut.<br />
Hier gelang Kanal-Türpe ein besonderer „Coup“, als für die<br />
Besetzung der Niederlassung große Teile des technischen<br />
Fachpersonals eines namhaften Wettbewerbers übernommen<br />
werden konnten, der kurz zuvor im Rahmen einer Konzern-<br />
Umstrukturierung liquidiert worden war. Mit diesem Schritt<br />
akquirierte man ein erhebliches Potenzial an hoch spezialisiertem<br />
Fachwissen in mindestens zwei wichtigen, sehr expansiven<br />
Marktsegmenten: Der Unterhaltung von Großprofilen/<br />
Abwasser-Sonderbauwerken und der Wartung von Deponie-<br />
Entwässerungssystemen. Im Ganzen betrachtet, bietet Kanal-<br />
Türpe Gochsheim heute eine praktisch lückenlose Bandbreite<br />
hochwertiger Dienstleistungen der gesamten Wertschöpfungskette<br />
vom Betrieb über die Wartung bis zur Instandhaltung von<br />
Abwasser-Kanalnetzen.<br />
Das tragende Fundamt<br />
ist bis heute in fast allen<br />
Niederlassungen der klassische<br />
Rohrservice, mit<br />
dem im Prinzip alles einmal<br />
angefangen hat: Die<br />
Behebung von Abfluss-<br />
Professionell auch in Standardsituationen<br />
der Kanalinstandhaltung: Kanal-Türpe-<br />
Fahrzeug für die Kanal-TV-Inspektion im<br />
Einsatz.<br />
und Rohrverstopfungen,<br />
das Entfernen von Wurzeln<br />
und Ablagerungen und Inkrustationen<br />
auf privaten<br />
sowie industriellen Grundstücken.<br />
An solche Notfalleinsätze schließt sich dann häufig<br />
eine Bestandsaufnahme mit modernsten TV-Kamera-Systemen<br />
an. Schon hier praktiziert man ein Prinzip, das sich auch durch<br />
alle anderen Dienstleistungsbereiche des Unternehmens wie<br />
ein roter Faden hindurch zieht: Leistungsstärke und Wirtschaftlichkeit<br />
durch konsequenten Einsatz der modernsten verfügbaren<br />
Technik im jeweiligen Aufgabenbereich.<br />
Mit seinem High-End-Equipment für Reinigung und Inspektion<br />
ist Kanal-Türpe Gochsheim in der Lage, praktisch jedes auftretende<br />
Problem zu lösen: Wenn es „hart auf hart“ kommt, führt<br />
an Kanal-Türpe-Technik und Kanal-Türpe-Erfahrung letztlich<br />
kein Weg vorbei. Dies hat bei vielen Auftraggebern zu dem<br />
durchaus schlüssigen Verhalten geführt, sich mit schwierigen,<br />
den Rahmen des üblichen sprengenden Fällen von vornherein<br />
an die Experten aus Gochsheim, Gera und Blomberg zu<br />
wenden.<br />
Auf Grundstücke, seien es private, öffentliche oder industri-<br />
elle, wird Kanal-Türpe deswegen nicht nur im Notfall gerufen.<br />
Der überwiegende Teil der Einsätze sind Aufgaben der<br />
routinemäßigen Betreuung von Abwasseranlagen, von der<br />
turnusmäßigen Unterhaltungsreinigung bis zur Inspektion<br />
von Schächten und Kanälen zur Erfüllung gesetzlicher Selbstüberwachungsvorschriften.<br />
Dazu gehört zur Abrundung dieser<br />
Leistungen auch die regelmäßige Entsorgung der Inhalte von<br />
Sinkkästen, Klärgruben und Abwasser-Sonderbauwerken.<br />
Unternehmensinterne Synergien zum Vorteil des Kunden: Kanal-Türpe verfügt<br />
sowohl über die Zulassung zum Transport flüssiger Abfallstoffe mit solchen<br />
Fahrzeugen als auch über eine eigene Behandlungsanlage für derartige Rückstände.<br />
Die Grundstücksentwässerung sieht man bei Kanal Türpe als<br />
einen Markt mit extrem hohem Expansionspotential an. Bundesweit<br />
stehen bekanntlich bis 2015 alle Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
zumindest zur TV-Inspektion an. Vielfach wird<br />
aber gemäß den gelten Vorschriften auch eine Dichtheitsprüfung<br />
der privaten Leitungen und Schächte notwendig sein<br />
– und wo Mängel festgestellt werden, ist eine Sanierung unumgänglich.<br />
An allen Standorten ist die Kanal-Türpe Gochsheim entsprechend<br />
gut aufgestellt, um diesen künftigen Anforderungen gerecht<br />
zu werden. Unter anderem wurde mit der aktuellsten am<br />
Markt derzeit erhältlichen navigationsfähigen Kameratechnik<br />
aufgerüstet. Diese liefert nicht nur exzellentes Bildmaterial und<br />
präzise Dokumentationen aus dem Untergrund als Grundlage<br />
der weiteren Arbeit.<br />
<strong>2009</strong> wurde zur Untersuchung einer staatlichen Immobilie<br />
in Würzburg ein neues Kamerasystem in Betrieb genommen.<br />
Dieses liefert simultan zur TV-Inspektion einen exakten Lageplan<br />
(3-D-Format) des Grundstücksentwässerungssystems<br />
– komplett automatisch, und ohne zusätzliche Vermessungsoder<br />
Ortungstätigkeiten. Damit ergab sich die Perspektive für<br />
eine sehr wichtige Dienstleistung auf hohem Niveau, denn<br />
fehlende oder falsche Planunterlagen waren und sind noch<br />
immer ein notorisches Problem auf den meisten Grundstücken.<br />
Kanal Türpe schafft hier mit der neuen Technik schnell<br />
und sehr wirtschaftlich Abhilfe. Da nun aber TV-Inspektionen<br />
nicht immer letzte Sicherheit in puncto Dichtheit schaffen, und<br />
weil in bestimmten Situationen der Gesetzgeber ausdrücklich<br />
eine Dichtheitsprüfung durch Druckbeaufschlagung fordert,<br />
bietet man konsequent auch diese ab DN 50 an.<br />
Was aber tun, wenn sich Hausanschlüsse, Grundleitungen und<br />
Revisionsschächte in den Prüfungen als schadhaft entpuppen?<br />
Auch hier steht Kanal Türpe Gochsheim seinen Kunden mit Rat<br />
und Tat sowie einer hoch aktuellen Palette von grabenlosen<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 43
Unternehmensprofile<br />
Sanierungsangeboten zur Seite. Dazu gehören Glasfaserbasierte<br />
Kurz- und Longliner-Systeme für die Reparatur partieller<br />
Defekte wie auch der Einsatz von Sanierungsrobotern und Einheiten<br />
zur Sanierung von Hausanschlussstutzen mit einem Gewebe-Hütchensystem.<br />
Ebenfalls im Grundstücks-Programm ist<br />
ein System zur kompletten Renovation von Leitungen durch<br />
Schlauchlining. Somit gilt das Unternehmensprinzip „auf jede<br />
Frage die richtige Antwort“ auch auf dem „Grundstück“ ohne<br />
Abstriche.<br />
In öffentlichen Kanalisationsnetzen ist Kanal-Türpe nicht nur<br />
für zuverlässige und wirtschaftliche Arbeit bekannt, sondern<br />
vor allem für die Entwicklung praktikabler Lösungen in Extremdimensionen.<br />
So schreckt man vor besonderen Längen<br />
und Bauwerksnennweiten weder in Sachen Inspektion zurück<br />
noch bei der Reinigung. Grundlage ist der Einsatz der stärksten<br />
am Markt verfügbaren HD-Saug-Spültechnik und extremen<br />
Zubehörs (wie 1.200 Meter lange Spülschläuche oder<br />
Fahrzeuge mit Schlauchlängen bis 1200 Meter erlauben auch Reinigungseinsätze<br />
in schwierigem Gelände, wo nicht anfahrbare Schächte extreme Reinigungsdistanzen<br />
erzwingen.<br />
600 Meter lange Kamerakabel). Dabei kommen dann stark<br />
„Weltrekord verdächtige“ Vorhaben heraus. Exemplarisch dafür<br />
ist die Reinigung des Zuckerbergstollens bei Stuttgart im<br />
Jahre 2006. Dieser Abwassersammler DN 2700 wurde auf<br />
einer Länge von fast drei Kilometern ohne Zwischenschächte<br />
gereinigt. Überhaupt ist die erfolgreiche Arbeit in Großprofilen<br />
längst eine Spezialität der Kanal Türpe Gochsheim<br />
GmbH & Co. KG. Da geht es dann nicht nur um „normale“<br />
Abwasser-Hauptsammler großer Nennweite. Einen sehr guten<br />
Ruf hat das Unternehmen inzwischen gerade bei nordrheinwestfälischen<br />
und niedersächsischen Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen.<br />
In den schwer zu reinigenden Dükerbauwerken<br />
des Dortmund-Ems-Kanals, des Rhein-Herne-Kanals und des<br />
Mittellandkanals gehen die Experten der Niederlassung Blomberg<br />
quasi ein und aus. Das liegt aber nicht nur an technischer<br />
Leistungsstärke, sondern auch an organisatorischer Erfahrung<br />
im Management solcher meist sehr sensiblen Großprojekte.<br />
Ganz ähnlich liegen die Dinge bei der starken Position, die<br />
sich Kanal-Türpe mittlerweile in deutschen Deponieentwässerungssystemen<br />
erarbeitet hat. Hier müssen in hoch explosiver<br />
Atmosphäre überlange Leitungen in einem oft sehr schwer zugänglichen<br />
Umfeld gewartet werden. Das Spektrum der Auf-<br />
bzw. TA Siedlungsabfall erledigt werden müssen, reicht von<br />
der Reinigung der Drainageleitungen über deren TV-Inspektion<br />
und Deformationsmessung bis hin zu Spezialitäten wie der<br />
regelmäßigen Neigungsmessung und Temperaturmessung in<br />
den Rohrsträngen. Für all diese Anforderungen bietet Kanal-<br />
Türpe Gochsheim nicht nur die passende Technologie, sondern<br />
bereits langjährig in diesem Bereich tätiges, qualifiziertes<br />
Fachpersonal.<br />
Das wissen auch industrielle Anlagenbetreiber zu schätzen.<br />
Denen bietet man über die klassischen Rohrdienstleistungen<br />
hinaus weitere artverwandte Services an, allem voran die Entsorgung<br />
und Wartung von Fett-, Öl- und Benzinabscheidern.<br />
Denn Kanal-Türpe Gochsheim verfügt auch über die notwendigen<br />
Zulassungen und Transportgenehmigungen als Entsorgungsdienstleister,<br />
um industrielle Reststoffe und Abfälle aus<br />
der gewerblichen Abwasserreinigung zu transportieren. Da<br />
kommt es „wie gerufen“ – wenngleich es natürlich kein Zufall<br />
ist –, dass sich im erweiterten Türpe-Unternehmenszusammenhang<br />
auch noch eine zugelassene, leistungsstarke Sonderabfall-Aufbereitungsanlage<br />
mit Standort im sächsischen Döben<br />
findet: Unternehmensinterne Synergien zum vollen Nutzen des<br />
Kunden oder anders formuliert: Vollständige Problemlösungen<br />
„aus einer Hand“.<br />
Konsequente Qualität ist ein Schlüsselbegriff im Selbstverständnis<br />
des von Arndt Türpe, Uwe Türpe und Gerhard Treutlein<br />
geleiteten mittelständischen Unternehmens. Da versteht<br />
es sich fast von selbst, dass Kanal-Türpe Gochsheim sich für<br />
dieses Ziel nicht nur in der täglichen Arbeit auf der Baustelle<br />
stark macht, sondern auch in reger Mitarbeit und Mitgliedschaft<br />
in Fachverbänden wie DWA und Gütegemeinschaft<br />
Gütezeichen Kanalbau. Besonders dicht ist das Verhältnis zum<br />
Verband Deutscher Rohr und Kanal-Technik-Unternehmens e.<br />
V. (VDRK). Hier ist Kanal-Türpe nicht nur Mitglied: Kanal-Türpe-Geschäftsführer<br />
Gerhard Treutlein ist seit 2005 zugleich<br />
VDRK Schatzmeister. Großen Wert legt das Unternehmen auch<br />
auf das Thema Aus- und Fortbildung. So finden jährlich 1 – 2<br />
Schulabgänger einen Ausbildungsplatz zur Fachkraft für Rohr-,<br />
Kanal- und Industrieservice bzw. Bürokaufrau/Bürokaufmann.<br />
Kanal-Türpe Gochsheim GmbH & Co. KG<br />
Herr Uwe Türpe<br />
Industriestraße 28<br />
D-97469 Gochsheim<br />
Telefon: +49 (0) 9721/7621-0<br />
Telefax: +49 (0) 9721/7621-19<br />
E-Mail: Info@kanaltuerpe.de<br />
www.kanaltuerpe.de<br />
44 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Unternehmensprofile<br />
Trost Spezialfahrzeugtechnik in neuem Betrieb!<br />
Nach Jahren der qualvollen Enge steht der Fima Trost seit dem<br />
Umzug nun endlich ausreichend Platz zur Verfügung. 550 m²<br />
reine Reparaturfläche (7 großzügige Arbeitsplätze für Großfahrzeuge),<br />
eine große Waschhalle und 1.500 m² Hoffläche<br />
tragen dazu bei das man die Kundenaufträge noch besser und<br />
effizienter erledigen kann.<br />
Im Jahre 2000 wurde man Vertragswerkstatt von Wiedemann<br />
und Reichhardt und 2002 auch für Müller Umwelttechnik.<br />
Seit diesem Jahr ist Firma Trost Servicewerkstatt für HAM-<br />
MELMANN Kanalspülpumpen und das Putzmeister DYNAJET<br />
Hochdrucksysteme-Programm.<br />
Verkehrsgünstig direkt am Wiesbadener Kreuz gelegen werden<br />
alle Fabrikate von Aufbauten und Pumpen gewartet und<br />
repariert.<br />
Ein eigenes Austauschprogramm sowie individuelle Neu- und<br />
Umbauten runden das Programm ab.<br />
Trost<br />
Spezialfahrzeugtechnik<br />
K.-H. Trost<br />
Werner-von-Siemens-Straße 5-9<br />
D-65719 Hofheim/Wallau<br />
Telefon: +49 (0) 6122/707090<br />
Telefax: +49 (0) 6122/7070927<br />
Seit 1994 ist Trost Spezialfahrzeugtechnik bei der Wartung und<br />
Reparatur von Fahrzeugen und Geräten zur Rohr- Kanal- und<br />
Industriereinigung die Fachwerkstatt im Rhein-Main-Gebiet.<br />
Seit Jahrzehnten zählt MÜLLER zu den Großen der Branche. Europaweit ist der Name MÜLLER inzwischen<br />
ein Synonym für qualitativ hochwertige Fahrzeuge und besondere technische Lösungen. Mit unseren<br />
Produkten erfüllen wir individuelle Kundenwünsche und bauen unsere Position in Europa kontinuierlich aus.<br />
Für unser Vertriebsgebiet Baden-Württemberg suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine(n)<br />
Gebietsverkäufer(in)<br />
Ihre Aufgaben<br />
Sie….<br />
• betreuen bestehende und akquirieren systematisch<br />
neue Kunden in Ihrem Verkaufsgebiet.<br />
• führen Verkaufsverhandlungen und unterstützen die<br />
Abwicklung der Verkaufsgeschäfte rund um den<br />
Kunden, für den Sie der Hauptansprechpartner sind.<br />
• nehmen an Messen und/oder regionalen<br />
Veranstaltungen teil.<br />
• analysieren ihr Verkaufsgebiet und berichten über alle<br />
im Zusammenhang mit dem Kunden stehenden<br />
Geschäftsaktivitäten.<br />
• berichten an den Vertriebsleiter Deutschland, dem Sie<br />
unterstehen.<br />
Unser Anforderungsprofil:<br />
Sie …<br />
• verfügen nachweislich über mehrjährige<br />
Außendienst-Erfahrung und Erfolge im<br />
Vertrieb von erklärungsbedürftigen<br />
Investitionsgütern, im Idealfall in der<br />
Nutzfahrzeugbranche.<br />
• können Menschen begeistern, treten<br />
überzeugend auf, packen die Dinge an und<br />
suchen zielstrebig den Erfolg.<br />
• sind kommunikativ, flexibel, teamfähig und<br />
belastbar.<br />
• arbeiten strukturiert, diszipliniert und gehen<br />
strategisch vor.<br />
• beherrschen die einschlägigen EDV-Tools.<br />
Wenn wir Ihr Interesse wecken konnten und Sie sich in dem oben genannten wieder finden, freuen wir uns<br />
auf Ihre aussagekräftige Bewerbung. Bitte senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Angabe<br />
Ihrer Gehaltsvorstellung an folgende Adresse:<br />
MÜLLER Umwelttechnik GmbH & Co KG<br />
Personal - Herrn W. Engelmann – Julius-Müller-Str. 3 – 32816 Schieder-Schwalenberg<br />
Tel.: 05284-709 162<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 45
Unternehmensprofile<br />
Vortrieb von HOBAS Druckrohren unter dem<br />
Rhein<br />
In der Schweiz wurden für das Pharmaunternehmen<br />
Novartis 433 m HOBAS Druckrohre PN 10 mit einem<br />
Außendurchmesser von 1.499 mm in Basel unter dem<br />
Rhein vorgetrieben. Nach nur 1,5 Monaten war der Vortrieb<br />
abgeschlossen. Neben einer Kurve mit einem Radius<br />
vom 1.000 m waren auch andere Herausforderungen<br />
zu meistern.<br />
Novartis zählt zu den weltweit führenden Anbietern innovativer<br />
pharmazeutischer Produkte. Der Konzern ist in über 140 Ländern<br />
tätig, aber stark in der Schweiz verankert. Novartis verwandelt<br />
den Industriekomplex des St.-Johann-Areals in Basel<br />
mit seinen Forschungs- und Produktionsstätten, Bürogebäuden<br />
und dem internationalen Hauptsitz in ein hochmodernes<br />
Forschungs-, Entwicklungs- und Managementzentrum.<br />
Die Nachhaltigkeitsstrategie der Firma Novartis hat das Ziel,<br />
den Energieverbrauch von Neubauten auf ein Drittel der Energie<br />
im Vergleich zu bestehenden Bauten zu senken. Bedingt<br />
durch diese Arealentwicklung sowie alternative Energiesysteme<br />
nimmt der Bedarf an Wasser zu Rückkühlzwecken in den<br />
nächsten Jahren zu. Verwendet wird dazu aufbereitetes Rheinwasser.<br />
Die Gesamtkapazität der bestehenden Fabrikwasseraufbereitungen<br />
beidseits des Rheins genügt für die nächsten<br />
10 bis 15 Jahre, um den steigenden Bedarf auf dem Campus-Areal<br />
zu decken. Jedoch mussten diese Systeme aufgrund<br />
dieser veränderten Anforderungen miteinander verbunden<br />
werden. Diese Verbindung wurde mittels einer Rohrleitung,<br />
welche unter dem Rhein verläuft, realisiert.<br />
Das Ingenieurbüro Rapp Infra wurde von Novartis mit der Umsetzung<br />
dieses Vorhabens<br />
beauftragt.<br />
Zunächst ging man<br />
von einer Doppelrohrleitung<br />
aus: In<br />
einem Vortriebsschutzrohr<br />
aus<br />
Stahlbeton sollte<br />
die eigentliche<br />
Druckrohrleitung<br />
HOBAS Druck-Vortriebsrohr DA 1499 mm, PN 10 in<br />
der Vorpressstation<br />
Herablassen des HOBAS Druck-Vortriebsrohres in<br />
die Baugrube<br />
geführt werden.<br />
Aufgrund der guten<br />
Beratung durch die<br />
Schweizer HOBAS<br />
Spezialisten wurde<br />
das Ingenieurbüro<br />
auf die Möglichkeit<br />
aufmerksam<br />
gemacht, dass das<br />
HOBAS Vortriebsrohr<br />
gleichzeitig als<br />
Druckrohr genutzt<br />
werden kann. Diese<br />
Methode besitzt<br />
neben den wirtschaftlichen Vorteilen auch den Vorteil, dass<br />
erheblich Bauzeit gespart wird. Die Schweizer Firma Implenia,<br />
die den Vortrieb ausführte, verfügt über gute Erfahrungen<br />
mit HOBAS Vortriebsrohren und hat dabei bisher sehr eng mit<br />
den deutschen HOBAS Spezialisten von der Technik und dem<br />
Produktmanagement zusammen gearbeitet. Auf diese Weise<br />
ist ein Gemeinschaftsprojekt Schweiz/Deutschland geboren<br />
worden.<br />
Schließlich erhielt HOBAS nach intensiven Recherchen und<br />
Variantenvergleichen den Auftrag und Mitte April <strong>2009</strong> wurden<br />
die ersten Vortriebsrohre geliefert. In diesem Projekt in<br />
Basel kamen HOBAS Druckvortriebsrohre mit der Druckklasse<br />
PN 10 und dem Außendurchmesser von 1.499 mm zum Einsatz.<br />
Da täglich 24 bis 30 m Vortriebsrohre gepresst werden<br />
konnten, wurde die Rohrverlegung bereits Ende Mai abgeschlossen:<br />
433 m Vortrieb in 1½ Monaten! Rekordzeit!<br />
Die Start- und Zielgruben für den Vortrieb wurden aus gebohrten<br />
Betonpfählen errichtet, die bis in 30 m Tiefe hineinreichten,<br />
damit beim Vortrieb innerhalb einer horizontalen<br />
Bodenschicht geblieben werden konnte. Wechselnde Bodenschichten<br />
unterhalb des Rheins hätten das ohnehin anspruchsvolle<br />
Projekt zusätzlich mit Risiken behaftet. Eine weitere Herausforderung<br />
dieses Projekts war der Vortrieb um die Kurve<br />
mit einem Radius von 1.000 m.<br />
Besonderheiten dieses Projektes:<br />
• besondere Anforderungen an die Vortriebsdruckrohrverbindungen<br />
(integrierte FWC PN 10)<br />
• erstmaliger Einsatz von PN 10 Druckvortriebsrohren mit<br />
einer Nennweite von 1.499 mm und einer Wandstärke von<br />
79 mm<br />
• erstmaliger Einsatz von Edelstahl-Vorpressstutzen in Vortriebsdruckrohren<br />
• Kurve im Druckrohrvortrieb, Radius 1.000 m<br />
Dieses Projekt zeichnet sich durch die hervorragende Zusammenarbeit<br />
von Außendienst, Technik, Herstellung und Lieferung<br />
aus den verschiedenen HOBAS Gesellschaften aus.<br />
Dieses einmalige Projekt wurde in der HOBAS Gruppe weltweit<br />
mit dem Titel „Projekt des Jahres <strong>2009</strong>“ ausgezeichnet.<br />
Dipl.-Ing. Wilfried Sieweke<br />
HOBAS Rohre GmbH<br />
Gewerbepark 1/Hellfeld<br />
D-17034 Neubrandenburg<br />
Telefon: +49 (0) 395/4528-0<br />
Telefax: +49 (0) 395/4528-100<br />
wilfried.sieweke@hobas.com.<br />
www.hobas.de<br />
46 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Unternehmensprofile<br />
Insituform setzt auf langjährige Erfahrung<br />
Insituform Rohrsanierungstechniken<br />
hat mit Jörg Brunecker<br />
einen langjährigen Experten<br />
der Rohrsanierung zurückgewonnen.<br />
Mit der soliden Produkterweiterung<br />
um die Integration des Schachtund<br />
Großprofilsegments, einem<br />
lichthärtenden Glasfaserliner und<br />
dem neuen Geschäftsbereich für<br />
die Sanierung von privaten Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
hat der Branchenpionier und<br />
Marktführer der Rohrsanierung, die Insituform Rohrsanierungstechniken<br />
GmbH (IRT), die strategischen Ziele neu justiert,<br />
Kräfte gebündelt und das Vertriebsnetz weiter den heutigen<br />
Anforderungen des Sanierungsmarktes angepasst.<br />
Für den Bereich Vertrieb/Marketing konnte zum 1. September<br />
Jörg Brunecker gewonnen werden. Herr Brunecker war<br />
– bevor er zwischenzeitlich als General Manager die Abteilung<br />
CPT Sales Europe leitete – bereits sieben Jahre für die Geschicke<br />
der IRT-Niederlassung in Hamburg verantwortlich.<br />
Der diplomierte Bauingenieur kehrte nach dem Ausscheiden<br />
des technischen Geschäftsführers Herrn Wilhelm Kröller zu<br />
Insituform zurück, um als Führungskraft sein umfangreiches<br />
Branchen-Know-how im Vertrieb und Marketing für den weiteren<br />
Ausbau der Marktführerschaft einzubringen.<br />
Seit nunmehr 15 Jahren ist Herr Brunecker in zentralen Führungspositionen<br />
im Bereich der grabenlosen Rohrsanierung,<br />
insbesondere auch in Europa, tätig. Diese Erfahrungen befähigen<br />
Herrn Jörg Brunecker, als Geschäftsführer der IRT-Tochtergesellschaften<br />
in der Slowakei, Tschechei und Ungarn auch<br />
in diesen vertrieblich anspruchsvollen Märkten das umfangreiche<br />
Portfolio von IRT flächendeckend zu vertreiben.<br />
Langfristige und nachhaltige Kundenbeziehungen, stabile Vertriebsstrukturen<br />
und eine intensive Gremien- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
sowie die Mitarbeit in Verbänden und Arbeitsgruppen<br />
stehen im Fokus von Herrn Brunecker.<br />
Für Deutschland übernahm Herr Rudolf Feldmeier, Dipl.-Betriebswirt<br />
(FH) – MBA (European University), welcher bereits<br />
seit 1992 im Unternehmen und seit 1999 kaufmännischer<br />
Geschäftsführer ist, die alleinige Geschäftsführung.<br />
Des Weiteren erfolgte durch die Integration der Niederlassung<br />
Northeim in die angrenzenden Profitcenter eine Neuverteilung<br />
der regionalen Zuständigkeiten. Die Kunden profitieren dabei<br />
direkt von der personellen Verschiebung der Führungs- zu<br />
Gunsten der Vertriebs- und Abwicklungsebene unter Beibehaltung<br />
der bewährten Standorte Northeim und Bad Soden-Salmünster<br />
mit ihren langjährigen, erfahrenen Mitarbeitern.<br />
SPERING micro-systems gmbh muss umziehen…<br />
... und wäre dabei fast obdachlos geworden. Danke Kommune<br />
und Wirtschaftsförderung für die Kündigung unseres jetzigen<br />
Domizils, auch im Namen unserer Nachbarn, der anderen<br />
betroffenen Mieter. Verstehen Sie nicht? Wir auch nicht, real<br />
praktizierte Mittelstandspolitik muss nicht nachvollziehbar sein.<br />
Vielleicht haben wir auch nur den Fehler gemacht, Gewerbesteuer<br />
zu zahlen und keine Kurzarbeit anzumelden. Jedenfalls<br />
zogen wir zusammen mit allen Mietern gemeinsam das große<br />
Los: 4 Monate für Standortsuche und Umzug. Manchmal wird<br />
man eben zu seinem Glück gezwungen …<br />
Mittlerweile freuen wir uns auf den Wegzug, denn unser Glück<br />
ist ein neuer und attraktiver Standort in angenehmer Umgebung.<br />
Mit der unübersehbaren optischen Aufwertung geht die<br />
deutliche Vergrößerung unserer Büro- und Laborfläche einher.<br />
Damit dokumentieren wir die erfreuliche Entwicklung des Unternehmens<br />
trotz schwieriger Zeit und setzen positive Zeichen<br />
für die Zukunft. Zum Zeitpunkt, als dieser Artikel entsteht, sind<br />
wir noch in den alten Räumen und zählen die Tage. Deshalb<br />
können wir hier unseren neuen Standort nur von außen zeigen.<br />
Wir werben um das Verständnis unserer Geschäftspartner,<br />
wenn umzugsbedingt in diesen Tagen nicht alles so rund wie<br />
sonst läuft. Unsere Produktion muss über den Jahreswechsel<br />
ruhen und auch der Notdienst kann mitunter eingeschränkt<br />
sein. Ab dem 12.01.2010 starten wir in neuem Ambiente am<br />
neuen Standort:<br />
SPERING micro-systems gmbh<br />
Europark C1<br />
Adenauerstraße 20<br />
D-52146 Würselen<br />
Telefon: +49 (0) 2405/42 44-0<br />
Telefax: +49 (0) 2405/42 44-22<br />
E-Mail: info@spering.de<br />
www.spering.de<br />
Insituform Rohrsanierungstechniken GmbH<br />
Porgesring 25 • D-22113 Hamburg<br />
Telefon: +49 (0) 40/736 05 30 • Telefax: +49 (0) 40/732 14 98<br />
E-Mail: brunecker@insituform.de • www.insituform.de<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 47
Unternehmensprofile<br />
Neuer IKT-Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Wachwechsel an der Spitze des IKT-Aufsichtsrats: Am 29. September<br />
<strong>2009</strong> wählte das Gremium Dipl.-Ing. Joachim Schulte<br />
zu seinem neuen<br />
Vorsitzenden. Sein<br />
langjähriger Vorgänger,<br />
Dr.-Ing.<br />
Eckhart Treunert,<br />
verabschiedete sich<br />
in den Ruhestand.<br />
Dipl.-Ing. Joachim Schulte, Dipl.-Ök. Roland W.<br />
Waniek und Dr.-Ing. Eckhart Treunert (v.l.n.r.)<br />
Joachim Schulte,<br />
57, ist Geschäftsführer<br />
der SEG<br />
Stadtentwässerung<br />
Schwerte GmbH. Er<br />
vertritt im Aufsichtsrat den „IKT-Förderverein der Netzbetreiber<br />
e. V.“, dessen Vorsitz er ebenfalls von Treunert übernommen<br />
hat. Der Verein hält 2/3 der Anteile an der gemeinnützigen IKT<br />
GmbH. Ihm gehören mittlerweile rund 120 Netzbetreiber an.<br />
Anlässlich der Amtsübergabe würdigte Schulte seinen Vorgänger<br />
als einen „Mann der ersten Stunde“, der das IKT seit seiner<br />
Gründung in unterschiedlichen Funktionen begleitet und dem<br />
das Institut viel zu verdanken hat. Er stellte das außerordentliche<br />
und langjährige Engagement Treunerts heraus. Treunert<br />
habe sein Amt mit Herz und Seele ausgeübt und sich nicht nur<br />
als oberster Kontrolleur gesehen, vielmehr habe er sich auch<br />
als Ratgeber und Förderer aktiv eingebracht.<br />
Den großen Dank der Belegschaft übermittelte Geschäftsführer<br />
Waniek und verwies darauf, dass Treunert nicht nur für<br />
die Geschäftsführung, sondern auch für die wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiter des IKT jederzeit zugänglich war. Schließlich habe<br />
sich Treunert immer als Ingenieur und Fachmann verstanden,<br />
der seinen Erfahrungsschatz mit Jüngeren sehr bereitwillig<br />
teilt.<br />
Dem IKT-Aufsichtsrat gehören neben dem Vorsitzenden Joachim<br />
Schulte an:<br />
• Dipl.-Ing. Rolf Bielecki, PhD, (Stiftung WSDTI) als stellvertretender<br />
Vorsitzender<br />
• Prof. Dr. Michael Brodmann (FH Gelsenkirchen)<br />
• Prof. Dr. F. Wolfgang Günthert (Universität der Bundeswehr<br />
München)<br />
• Dr.-Ing. Claus-Michael Müller (MC-Bauchemie Müller<br />
GmbH & Co. KG)<br />
• Dipl.-Ing. Norbert Stratemeier (Emschergenossenschaft)<br />
• Prof. Dr.-Ing. Markus Thewes (Ruhr-Universität Bochum)<br />
• Dipl.-Ing. Jörg Henning Werker (Stadtentwässerungsbetriebe<br />
Köln, AöR)<br />
Mehr zu den IKT-Fördervereinen und deren Mitgliedern erfahren<br />
Sie im Internet unter: www.ikt.de/mitglieder<br />
IKT-Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH<br />
Exterbruch 1 • D-45886 Gelsenkirchen<br />
Telefon: +49 (0) 209/17806-0<br />
Telefax: +49 (0) 209/17806-88<br />
E-Mail: info@ikt.de • www.ikt.de<br />
Der Kooperationspartner BEW (Bildungszentrum<br />
für die Entsorgungs- und Wasserwirtschaft) stellt<br />
sich vor<br />
Umweltschutz gilt als eine der wichtigsten nationalen- und internationalen<br />
Zukunftsbranchen. Private und kommunale Unternehmen,<br />
Verbände und Behörden müssen sich kontinuierlich<br />
auf sich schnell ändernde Gesetzgebung und immer neue<br />
Technologien im Bereich des Umweltschutzes sowie auf neue<br />
Rahmenbedingungen einstellen.<br />
BEW als 100%ige Beteiligungsgesellschaft des Ministeriums<br />
für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen erfüllt diese Aufgabe<br />
der Umweltbildung seit mehr als 25 Jahren. Der Bildungsauftrag<br />
orientiert sich an dem Gedanken, dass berufliche Bildung<br />
eine zentrale, gesellschaftliche Aufgabe ist, getragen vom<br />
Wissenstransfer auf einer innovativen Grundhaltung.<br />
BEW hat mit dem VDRK e. V. einen Kooperationsvertrag abgeschlossen<br />
um den Auftrag der Umweltbildung in konkrete am<br />
Arbeitsalltag orientierte Themenstellungen anzubieten, wie z. B.<br />
• Sachkunde für die Dichtheitsprüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
• Sachkunde für die Dichtheitsprüfung von Leitungen, Kanälen<br />
und Anlagen für Abwasser<br />
In Lehrgängen, Seminaren, Tagungen, Symposien und Workshops<br />
sollen unmittelbare Neuerungen der Umweltgesetzgebung<br />
auf europäischer Ebene, Bundes- und Länderebene in<br />
Unternehmen und Verbänden kommuniziert werden. Aktualisierte<br />
Regelungen, Innovationen bei Verfahren und Technologien<br />
sowie Anforderungen die sich aus dem Strukturwandel<br />
unserer Volkswirtschaft ergeben, finden Sie in den Seminarund<br />
Tagungsprogrammen.<br />
Alle Themenstellungen können auch als Inhouse-Veranstaltungen<br />
gebucht werden. Darüber hinaus erarbeitet das BEW<br />
mit seinen Kunden nach deren Zielvorgaben Personalentwicklungsmaßnahmen.<br />
Die Fortbildungsmaßnahmen finden entweder in den Bildungsstätten<br />
Duisburg oder Essen statt (einen ersten Eindruck<br />
gewinnen Sie unter www. BEW. de).<br />
Das BEW erwartet in diesem Sinne eine zukunfts- und zielorientierte<br />
Zusammenarbeit mit dem VDRK e. V. und seinen<br />
Mitgliedsunternehmen.<br />
Bildungsstätte Essen<br />
Wimberstraße 1 • D-45239 Essen-Heidhausen<br />
Telefon: +49 (0) 201/8406-6<br />
Telefax: +49 (0) 201/8406-817<br />
Bildungsstätte Duisburg<br />
Dr.-Detlev-Karsten-Rohwedder-Straße 70<br />
D-47228 Duisburg-Reinhausen<br />
Telefon: +49 (0) 2065/770-0<br />
Telefax: +49 (0) 2065/770-117<br />
E-Mail: info@bew.de<br />
www.bew.de<br />
48 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Unternehmensprofile<br />
Rohrsanierungsspezialist Rabmer erobert den asiatischen<br />
Markt<br />
Die Rabmer Bau Gruppe setzt - neben einer starken Präsenz<br />
in Europa - nun auch auf entfernte Märkte.<br />
Der Rohrsanierungsspezialist Rabmer beschäftigt sich schon<br />
seit über 20 Jahren mit so genannten „NO-DIG“-Technologien<br />
für die grabungsfreie Sanierung von Rohrleitungen aller<br />
Art und gilt als Vorreiter in diesem Bereich. Mit Hauptsitz in<br />
Österreich und Niederlassung in München ist die Firmengruppe<br />
mittlerweile mit einem umfangreichen Netzwerk von 14<br />
Tochterfirmen und einer Reihe von Partnern in ganz Europa<br />
tätig. Über die Tochterfirma r.tec GmbH werden nun sukzessiv<br />
Märkte in Übersee erschlossen.<br />
Bereits im Vorjahr hat Rabmer gemeinsam mit Partnerfirmen<br />
Projekte in Südamerika und Kanada abgewickelt. Für heuer hat<br />
sich das mittelständische Unternehmen den asiatischen Markt<br />
vorgenommen und auch bereits erste Projekte in Singapur akquiriert.<br />
Im Juli <strong>2009</strong> haben Rabmer Mitarbeiter gemeinsam<br />
mit einer Partnerfirma vor Ort die Sanierung einer Wasserleitung<br />
im Vergnügungspark „Sentosa Island“ erfolgreich ausgeführt<br />
und der nächste Auftrag konnte bereits fixiert werden.<br />
Im Dezember <strong>2009</strong> wird eine 3,6 km lange Druckleitung mit<br />
Rabmer-Technologie erneuert. Für uns ist der asiatische Markt<br />
sehr interessant. Gerade in den Metropolen wie Singapur gibt<br />
es großen Bedarf und auch bereits eine rege Nachfrage nach<br />
unseren grabenlosen Rohrsanierungstechnologien, erklärt die<br />
Geschäftsführerin Mag. Ulrike Rabmer-Koller.<br />
Grabenlose Rohrsanierung bedeutet Umwelt- und Klimaschutz<br />
Weltweit sind Rohrleitungen durch Alterung, Ablagerung und<br />
Korrosion beschädigt. Undichte Muffen, Risse und Löcher in<br />
Abwasser, Wasser-, Gas- , Industrie- oder Ölleitungen bedeuten<br />
eine Umweltgefahr bzw. eine Vergeudung der Ressourcen<br />
und erfordern eine dringende Bearbeitung. Herkömmliche<br />
Auswechslung der Rohrleitungen durch Aufgrabung ist meist<br />
sehr zeitaufwendig, teuer, lärmintensiv und oft mit erheblichen<br />
Verkehrsstörungen verbunden.<br />
Grabenlose Rohrsanierungstechnologien sind hier die Lösung:<br />
Das besondere daran ist, dass die Arbeiten mit wenig bzw. fast<br />
gänzlich ohne Erdarbeiten durchgeführt werden können. Die<br />
Installation der neuen Leitungen erfolgt im Abwasserbereich<br />
weitgehend über bestehende Schächte und im Druckleitungsbereich<br />
über kleine Installationsgruben. Im Durchschnitt können<br />
zwischen 100 - 250 m Leitung an einem Tag fertig saniert<br />
werden, wobei aber auch Installationslängen von über 500<br />
m ohne Grabung möglich sind. Dies bedeutet eine enorme<br />
Zeitersparnis im Vergleich zur herkömmlichen Auswechslung<br />
mittels Grabung.<br />
Innovation und Technologie<br />
Rabmer bietet unterschiedlichste Methoden zur Untersuchung,<br />
Reinigung und grabenlosen Sanierung von Rohrleitungen aller<br />
Art, wie z. B. Trinkwasser-, Gas-, Abwasser-, Öl- und Industrieleitungen<br />
an.<br />
„Mit unseren Verfahren können die Projekte kostengünstig und<br />
in sehr kurzer Bauzeit abgewickelt werden. Dadurch werden<br />
Verkehrsstaus verringert bzw. ganz verhindert. Dies wiederum<br />
bringt enorme volkswirtschaftliche Vorteile und große Einsparungen<br />
beim CO 2 -Ausstoß. Grabenlose Rohrsanierung ist somit<br />
auch ein wesentlicher Beitrag zum aktiven Klimaschutz,“<br />
erklärt Rabmer-Koller die Vorteile der grabenlosen Technologien.<br />
Pro Jahr werden vom Rohrsanierungsspezialisten aus OÖ<br />
mehr als 100 km Rohrleitungen erfolgreich saniert. Hauptaugenmerk<br />
wird dabei vor allem auf die rasche und wirtschaftliche<br />
Lösung von Problemen mit undichten Leitungen gelegt.<br />
Die grabenlose Sanierung von Rohrleitungen wurde von Rabmer<br />
Mitte der 80iger Jahre als einer der ersten in Österreich<br />
eingesetzt und seither laufend weiterentwickelt. „Die Rohrsanierung<br />
ist mittlerweile, neben dem herkömmlichen Hoch- und<br />
Tiefbau, der nur noch regional ausgeführt wird, der Hauptbereich<br />
des Unternehmens“, erklärt die Geschäftsführerin Rabmer-Koller.<br />
Die Rabmer Bau Gruppe wurde 1963 gegründet und befindet<br />
sich im Besitz der Familie Rabmer. Im vergangenen Jahr hat<br />
das Unternehmen mit 270 Mitarbeitern (nach Köpfen) einen<br />
Umsatz in Höhe von rund EUR 39 Mio. erwirtschaftet. Der<br />
Auslandsanteil lag bei über 65 %.<br />
Rabmer Bau Gruppe<br />
Bruckbachweg 23<br />
AT-4203 Altenberg bei Linz<br />
E-Mail: info@rabmer.at<br />
www.rabmer.at<br />
Wenn Feldhamster Rohr- und Kanaltechnik-Unternehmen<br />
gefährden<br />
Betriebsversicherungen müssen dringend an neues<br />
Recht angepasst werden<br />
Mit dem neuen Umweltschadensgesetz (USchadG) wurde die<br />
Umwelthaftungsrichtlinie der Europäischen Union in deutsches<br />
Recht umgesetzt. Und zwar rückwirkend zum 30. April 2007.<br />
Für den Unternehmer ergibt sich daraus die Verpflichtung,<br />
Umweltschäden zu vermeiden und evtl. eingetretene Schäden<br />
zu sanieren.<br />
Ältere Betriebs- und Umwelthaftpflichtversicherungen decken<br />
Ansprüche nach diesem neuen Gesetz nicht ab, da diese nur<br />
zivilrechtliche Ansprüche (wie Personen- oder Sachschäden)<br />
erfassen. Hierauf weist der Versicherungsberater Klaus Blumensaat<br />
hin. Nach dem USchadG besteht nun eine Lücke bei<br />
möglichen, rein öffentlich-rechtlichen Ansprüchen. Das besondere<br />
Risiko für die Kanaltechnikunternehmen und Bauunternehmen<br />
generell besteht darin, dass eine aus einem Umweltschaden<br />
entstehende Sanierungspflicht im Vergleich zu einer<br />
durch die Betriebshaftpflichtversicherung gedeckten Sanierung<br />
viel weitreichender und kostenaufwendiger sein kann.<br />
Unternehmer und Selbständige haften nun auch für ökologische<br />
Schädigungen<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 49
Unternehmensprofile<br />
• des Bodens<br />
• von Gewässern<br />
• geschützter Arten (Tiere und Pflanzen) und natürlicher<br />
Lebensräume (Biodervisität)<br />
Wenn beispielsweise ein Unternehmen auf einem Acker eine<br />
Baustraße walzt und durch die Verdichtung unabsichtlich eine<br />
Feldhamsterkolonie ausgerottet oder vertrieben wird, haftet es<br />
dafür. In der Folge können leicht fünf- bis sechsstellige Forderungen<br />
auf den Betrieb zukommen, denn es ist primär die<br />
Wiederherstellung des Ausgangszustandes des Ökosystems/<br />
Biotops am gleichen Ort zu betreiben. Führt die primäre Sanierung<br />
nicht zu einer vollständigen Wiederherstellung ist eine<br />
ergänzende Sanierung durch Schaffung gleichwertiger natürlicher<br />
Ressourcen als Ausgleich zu leisten. Denkbar sind auch<br />
umweltrelevante Folgen einer möglichen, fehlerhaften Sanierung<br />
von Mischwasserkanälen z. B. in Wasserschutzzonen.<br />
Ulrich Winkler gewinnt „Grabenlos-Foto“-Wettbewerb<br />
der ÖGL<br />
Ulrich Winkler, Ingenieur, Mediaberater und Mitbetreiber des<br />
Internetportals „Grundstücksentwässerung ONLINE“ ist jüngst<br />
eine besondere Ehre zuteil geworden: Er gewann den Fotowettbewerb<br />
„Grabenlos-Foto des Jahres“, den die Österreichische<br />
Gesellschaft für Grabenlosen Leitungsbau (ÖGL) alljährlich<br />
ausrichtet. Winklers Schwarzweiß-Foto „Rothebach-Düker“<br />
wählten die Besucher des Grabenlos-Symposiums <strong>2009</strong> der<br />
ÖGL in Loipersdorf aus zehn „Grabenlos“-Monatssiegerfotos.<br />
Ulrich Winkler, der seit vielen Jahren Bauwerke im Untergrund<br />
und die Arbeit an ihnen mit der Kamera dokumentiert, hatte<br />
außer mit dem „Rothebach-Düker“ bereits mit zwei weiteren<br />
Fotos Monatssiege im diesjährigen ÖGL-Wettbewerb errungen.<br />
Die Versicherungswirtschaft bietet inzwischen eine Umweltschadenversicherungen<br />
an. Diese beziehen sich aber überwiegend<br />
auf Umwelteinwirkungen, die von einer Betriebsstörung<br />
auf dem Betriebsgrundstück ausgehen. „Das ist jedoch für die<br />
Baubranche untypisch“, führt Klaus Blumensaat an. Insofern<br />
sollte jeder Unternehmer mit seinem Versicherer die Mitversicherung<br />
von Umweltschäden auf fremden Grundstücken als<br />
unmittelbare Folge eines sorgfaltswidrigen Verhaltens – auch<br />
ohne Vorliegen einer plötzlichen und unfallartigen Störung<br />
– vereinbaren.<br />
Nur dann wäre auch das vorgenannte beispielhafte Schadenereignis<br />
versichert.<br />
Auch Gefahrguttransporte z. B. mit Saug- und Spülfahrzeugen<br />
sollten gegen die Risiken aus dem neuen Umweltschadensgesetz<br />
versichert sein.<br />
Generell empfiehlt sich eine Überprüfung des bestehenden<br />
Versicherungskonzeptes. „Analysen in vielen Unternehmen<br />
der Kanaltechnik-Branche zeigen uns immer wieder, dass die<br />
vereinbarten Bedingungen nicht auf die spezifischen Risiken<br />
abgestimmt und die Versicherungskosten zu hoch sind“ so<br />
Blumensaat.<br />
Klaus Blumensaat ist gesetzlich zugelassener Versicherungsberater<br />
und Inhaber von adversi.<br />
adversi.<br />
Kanzlei für Versicherungsberatung<br />
Klaus Blumensaat<br />
RUHR-REEDER-HAUS<br />
Reichspräsidentenstr. 21-25<br />
D-45470 Mühlheim an der Ruhr<br />
Telefon: +49 (0) 208/3016479<br />
Telefax: +49 (0) 208/3016482<br />
E-Mail: info@adversi.de<br />
www.adversi.de<br />
Das ÖGL-Siegerfoto <strong>2009</strong>: Der „Rothebachdüker“ war das einzige zur Wahl<br />
stehende Schwarz-Weiß-Foto.<br />
Winkler betrachtet die Auszeichung aus Österreich als Ermutigung<br />
für den weiteren Ausbau seiner Ausstellung „Unter Uns“,<br />
mit der er 2010 auf Tournee gehen will. Ziel seiner Ausstellung:<br />
Unterirdische Infrastruktur, insbesondere Abwasserkanäle<br />
und Bauwerke, als Objekte der Fotokunst in einen anderen<br />
Wahrnehmungs-Zusammenhang als den rein technischen zu<br />
rücken. Ganz nebenbei ist die Ausstellung auch ein hoch wirkungsvolles<br />
Instrument der Öffentlichkeitsarbeit für das Thema<br />
Stadtentwässerung. Dazu Winkler: „Nur wenn wir sinnlich begreifen,<br />
was ,unter uns‘ für Werte schlummern – oder besser<br />
gesagt: arbeiten – werden wir Ihrer Erhaltung die notwendige<br />
politische und ökonomische Wertigkeit zugestehen.“<br />
Dipl.-Ing. Ulrich Winkler<br />
Im Bruche 12<br />
D-32791 Lage<br />
Telefon: +49 (0) 5232/9808827<br />
E-Mail: winkler-umweltberatung@t-online.de<br />
XI. RO-KA-TECH vom 24.-26.03.2011<br />
50 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Das Kieler Dreigestirn:<br />
Zuwachs in der IBAK-PANORAMO-Familie:<br />
Die PANORAMO 150, mit der Leitungsbefahrungen<br />
schon ab DN 150 möglich sind.<br />
Ob Rohrleitung oder Schachtbauwerk:<br />
Dank ultrakurzer Blitzbeleuchtung liefert<br />
die PANORAMO-Technik auch bei hoher<br />
Fahrgeschwindigkeit gestochen scharfe<br />
Bilder frei von den Bewegungsunschärfen<br />
konventioneller TV-Systeme. Und dies als<br />
lückenlose dreidimensionale Aufzeichnung<br />
der gesamten Rohrstrecke, die jederzeit<br />
bequem im Büro ausgewertet werden kann.<br />
Schärfer. Schneller. Wirtschaftlicher.<br />
Typisch IBAK eben.<br />
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IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG<br />
Wehdenweg 122 | 24148 Kiel<br />
Tel. <strong>04</strong>31 7270-0<br />
Fax <strong>04</strong>31 7270-270
Produkte<br />
Umwelttechnik Franz Janßen GmbH liefert Sanierungsfahrzeug<br />
in die USA<br />
Washington setzt auf Sanierungssysteme vom Niederrhein<br />
Zwei Jahre hatten die Stadtwerke der amerikanischen Metropole<br />
Washington D.C. (die Washington Suburban Sanitary<br />
Commission) in verschiedenen Pilotprojekten die Janßen-Sanierungstechniken<br />
auf Herz und Nieren geprüft. Zu Beginn<br />
des Jahres durchliefen die patentierten Systeme in der amerikanischen<br />
Hauptstadt dann erfolgreich die letzten Baustellentests<br />
– mit dem Ergebnis, dass die Umwelttechnik Franz Janßen<br />
GmbH nun ein spezielles Sanierungsfahrzeug an einen<br />
der renommiertesten Anbieter für Kanalsanierungen in den<br />
USA übergibt.<br />
Janßen-Fahrzeug im USA-Einsatz<br />
Die Reynolds Inc. hat bei den niederrheinischen Spezialisten<br />
für Kanalsanierung ein Kombi-Fahrzeug geordert, das mit<br />
spezieller Technologie ausgestattet ist. Mit der Janßen Rissund<br />
Scherbensanierung und der Janßen Stutzensanierung<br />
kommen dort zwei Systeme zum Einsatz, die neuerdings speziell<br />
für die Bedürfnisse des amerikanischen Kanalnetzes ausgelegt<br />
sind. Mit diesen besonderen Kanalsanierungssystemen<br />
will Reynolds in den nächsten Monaten mindestens 500 punktuelle<br />
Sanierungen in Washington durchführen.<br />
Die Kooperation zwischen Reynolds und Janßen ist das Ergebnis<br />
neuerer technischer Entwicklungen. Denn die besondere<br />
Harz-Injektionstechnik von Janßen wurde modernisiert und<br />
speziell auf die Bedürfnisse des amerikanischen Markts ausgerichtet.<br />
Vor allem der Einsatz in Kanalrohren mit sehr kleinen<br />
Durchmessern wurde in der Vergangenheit ermöglicht und getestet<br />
– mit positivem Ergebnis. Das System kam in amerikanischen<br />
Kanälen bereits mehrfach praktisch zum Einsatz und<br />
lieferte überzeugende Sanierungsresultate.<br />
Für Reynolds war dies ein wichtiges Argument, denn in den<br />
USA haben rund 70 Prozent der Kanäle einen Durchmesser<br />
von DN 200 und Haltungslängen von durchschnittlich 120<br />
Metern. An Stellen, an denen bei früheren Sanierungen Inliner<br />
verwendet wurden, sind die Innendurchmesser dieser Rohre<br />
noch weit geringer. Solche Kanäle sind dann häufig zu eng für<br />
herkömmliche Sanierungsgeräte oder -roboter – nicht aber für<br />
die von Janßen entwickelten Stutzenpacker und Fräsroboter.<br />
Der Erfolg der Janßen-Sanierungssysteme, die sich auf dem<br />
deutschen Markt bereits bewährt haben, liegt in der völligen<br />
Neukonstruktion des so genannten Janßen-Packers. Da der<br />
Außendurchmesser dieses Stutzenpackers gerade einmal 155<br />
Millimeter beträgt, wenn er nicht mit Druckluft beaufschlagt<br />
ist, kann er auch bei geringen Kanaldurchmessern von bis zu<br />
180 Millimetern eingesetzt werden. Für den Janßen-Packer<br />
sind daher nicht nur mit Inlinern versehene Kanäle, sondern<br />
auch die meisten Versätze im Kanal kein Problem.<br />
Janßen hat bereits vor einiger Zeit die bisher eingesetzten Packer<br />
komplett umkonstruiert und mit neuen technischen Komponenten<br />
ausgestattet. Zum Einsatz kommen Motoren, die<br />
auch im Schiffsbau oder von der NASA für die Pathfinder-Mission<br />
eingesetzt werden – überall dort also, wo Kraft auf kleinstem<br />
Raum erzeugt werden muss. Diese Motoren erfüllen im<br />
Janßen-Packer wichtige Aufgaben: von der Fortbewegung des<br />
Geräts über die Steuerung von Kameras bis hin zur Positionierung<br />
von Druckluft-Blasen an die exakte Sanierungsstelle.<br />
Ein weiterer entscheidender Vorteil ist das Zusammenspiel der<br />
Platz sparenden Technologie mit den bewährten Vorzügen des<br />
patentierten Harz-Injektionsverfahrens von Janßen, das grabenlos<br />
punktuelle Stutzensanierungen ermöglicht. Bei diesem<br />
Verfahren wird die Schadensstelle von innen nach außen mit<br />
einem speziellen Harz abgedichtet. Die genaue Abstimmung<br />
von Technologie und Material sorgt dafür, dass das Verfahren<br />
auch bei Wassereinbrüchen, Riss- und Scherbenbildungen zu<br />
erstklassigen Ergebnissen führt.<br />
Gegenüber anderen grabenlosen Sanierungsverfahren hat<br />
die Harz-Injektion nach der Janßen-Methode damit gravierende<br />
Vorteile. Gele, die häufig als Dichtmittel bei der Kanalsanierung<br />
verwendet werden, schrumpfen unter Feuchtigkeit<br />
beispielsweise wieder ein. Mörtel oder Beton wiederum sind<br />
als Füllmaterial oft zu grob, um feine Risse abzudichten. Diese<br />
Probleme treten bei der Janßen-Methode in der Regel nicht<br />
auf. Denn das beim Janßen-Verfahren verwendete Injektionsharz<br />
ist ausreichend flüssig, um auch kleine Rissbildungen zu<br />
sanieren, und zugleich von so hoher Haftzugfestigkeit, dass es<br />
schon bei geringem Materialauftrag zu erstklassigen Sanierungsergebnissen<br />
führt.<br />
Ein weiterer Pluspunkt des Verfahrens: Mit der Janßen-Methode<br />
werden zugleich auch Hohlräume außerhalb des Rohres aufgefüllt.<br />
So wird der Kanal von außen stabilisiert und zugleich<br />
verhindert, dass Erdreich von oben nachrutscht, Straßen absacken<br />
und somit Gefahrenpunkte für den Verkehr entstehen.<br />
Diese Kombination aus Hohlraumverfüllung und erneuerter<br />
Stabilität und Einsatzfähigkeit auf kleinsten Raum überzeugte<br />
letztlich auch den Kanalsanierungsdienstleister Reynolds, der<br />
die Technik nunmehr in den USA zu Einsatz bringt.<br />
Umwelttechnik Franz Janßen GmbH<br />
Rohr & Kanal<br />
von-Monschaw-Straße 6 • D-47574 Goch<br />
Telefon: +49 (0) 2823/93920<br />
Telefax: +49 (0) 2823/939222<br />
E-Mail: info@janssen-umwelttechnik.de<br />
www.janssen-umwelttechnik.de<br />
52 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Produkte<br />
Warum läuft das Video nicht?<br />
Keine wirklich neue Problematik, aber heute aktueller denn<br />
je. Warum ist das so? Dieser Artikel versucht, ein wenig Licht<br />
und Klarheit in das Dunkel um nichtlaufende (digitale) Videos,<br />
Codecs und die ewigen „Windowsprobleme“ zu bringen. Wer<br />
bei MPEG-1, MPEG-2, MPEG-4, DivX, VOB, H.264 usw. nur<br />
noch Bahnhof versteht, kann sich hier etwas Orientierung verschaffen.<br />
Dazu werden zunächst die Grundlagen ein wenig<br />
betrachtet, dann werden Lösungen erläutert und schließlich<br />
folgt ein Überblick über die heute gängigen Kompressionsverfahren.<br />
Hochwertiges Testbild<br />
Früher war das einfach: Die Videokassette lief oder lief nicht.<br />
Die zweite Variante war eindeutig der seltenere Fall, bedeutete<br />
aber in der Regel eine Neubefahrung mit entsprechendem<br />
Aufwand und Kosten. Die Videokassette ist jetzt endgültig auf<br />
dem Altenteil gelandet. CD, DVD, SD-Karte, USB-Stick und<br />
andere USB-Medien mit Bildern und Videos haben ihren Platz<br />
eingenommen, das Video ist jetzt immer digital. Vorausgesetzt,<br />
man hat bei der Aufnahme auf das richtige Kompressionsverfahren<br />
gesetzt, ist das Ergebnis erstklassig. Schwächen<br />
der TV-Anlage treten dafür jetzt gnadenlos zu Tage. Doch dazu<br />
später mehr.<br />
Bei der Endkontrolle läuft das Video perfekt, aber auf einem<br />
anderen Rechner bleibt der Bildschirm blau oder eine Fehlermeldung<br />
ersetzt den erwarteten Film. Passiert dies beim Kunden,<br />
ist die Blamage da und Ärger vorprogrammiert. Noch<br />
unangenehmer wird es mit Videos, die man auf seinen Rechner<br />
einliest und dann nicht weiterverarbeiten kann. Diese Videos<br />
kommen gern von einfachen und preiswerten Digitalrekordern.<br />
Die Ratschläge, einen Codec zu installieren oder die<br />
Videodaten zu konvertieren, machen nicht wirklich glücklich.<br />
Was kann man tun?<br />
Zum Verständnis muss zunächst ein wenig Theorie bemüht<br />
werden. Das Videosignal aus der TV-Anlage wird bei der<br />
Aufzeichnung, was jetzt Digitalisierung bedeutet, Bildpunkt<br />
für Bildpunkt erfasst und in Zahlenwerten gespeichert. Damit<br />
nicht genug, neben der Helligkeit muss natürlich auch die<br />
Farbe gespeichert werden. Dazu gibt es verschiedene Verfahren,<br />
zum einfacheren Verständnis sei hier nur ein Verfahren<br />
erläutert. Dabei wird jeder Bildpunkt in die roten, grünen und<br />
blauen Farbanteile zerlegt, die dann jeweils als Zahlwert gespeichert<br />
werden. Wem jetzt die roten, grünen und blauen<br />
Bildpunkte am Monitor einfallen, der liegt genau richtig. Wegen<br />
der geringeren Auflösung sind die Punkte besonders bei<br />
alten Bildröhren sehr gut zu erkennen. Dort hat nämlich der<br />
Elektronenstrahl Zeile auf Zeile das Bild geschrieben. Unten<br />
angekommen ging es mit dem nächsten Bild wieder von vorn<br />
und oben los. Daran hat sich bis heute nichts geändert, weil<br />
dieser Ablauf in der noch immer gültigen Fernseh- und Bildnorm<br />
festgelegt ist.<br />
Rechnen wir mal nach: Ein Bildpunkt besteht aus 3*8bit (rot,<br />
grün und blau). Aus 768 Bildpunkten pro Zeile und 576 Zeilen<br />
entsteht ein Bild. Das wiederholt sich dann 25-mal pro Sekunde.<br />
Nach einer Stunde fallen dann ca. 120 GB an. Jedem<br />
wird jetzt klar, dass selbst bei heutigen Festplattengrößen jede<br />
Platte schnell „überlaufen“ wird. Tut sie aber in der Realität<br />
nicht, warum?<br />
Weil dieser enorme Speicherbedarf nur bei digitalen Videoaufnahmen<br />
im rohen und „unbehandelten Zustand“ entstehen<br />
würde. Das wäre früher technisch gar nicht zu machen gewesen,<br />
doch die Filmindustrie als treibende Kraft hatte schon<br />
längst die Qualitätsvorteile digitaler Videotechnik erkannt.<br />
So löste man das Problem durch sogenannte Kompression.<br />
Man fasst hierbei schlicht gesagt einfach viele Bildpunkte mit<br />
gleicher Farbe und Helligkeit zusammen und beschreibt sie<br />
nur einmal für alle Punkte. Damit erreicht man eine deutliche<br />
Verringerung der Datenmenge. Diese Kompression ist natürlich<br />
im Detail komplex und basiert auf ausgefeilten mathematischen<br />
Verfahren. In den 80er Jahren wurde diese Technik<br />
als MPEG-1 bereits entwickelt und 1991 als Norm festgelegt.<br />
Damit begann das digitale Videozeitalter. Ein Anfangsproblem<br />
seinerzeit war, dass kaum ein normaler Computer in der Lage<br />
war, die laufenden Videodaten in Echtzeit zu komprimieren.<br />
Eine weitere Einschränkung entstand aus der Vorgabe, CDs<br />
mit einfacher Geschwindigkeit verwenden zu können. So war<br />
man gezwungen, die Auflösung oder Bildpunktezahl auf ein<br />
Viertel zu reduzieren, indem man die Bildpunkte pro Zeile und<br />
die Zeilenzahl halbierte. Folglich war die Bildqualität eher bescheiden.<br />
Die schnelle Entwicklung der Technik verdeutlicht,<br />
dass schon 1994 mit dem Nachfolger MPEG-2 diese Nachteile<br />
gelöst wurden. Wieviel Know-how hinter dieser so simpel<br />
wirkenden Technik steckt, dokumentieren vielleicht die über<br />
800 Patente, die allein MPEG-2 zugrunde liegen!<br />
Ein klassischer Videoplayer<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 53
Produkte<br />
Jetzt verstehen wir, wie es funktioniert. Aber wie läuft es auf<br />
dem Computer ab? Bei der Aufzeichnung benutzt der Computer<br />
einen Encoder, der die digitalisierten und rohen Videodaten<br />
in einen komprimierten Datenstrom umrechnet. Dieser<br />
wiederum wird dann in eine Datei gespeichert. Das Ganze<br />
kann mit einer Kombination aus spezieller Elektronik (Hardware)<br />
und Software oder nur mit Software vom Rechner selbst<br />
durchgeführt werden. Die letztgenannte Variante ist erst mit<br />
leistungsfähigeren Rechnern möglich geworden. Jetzt also<br />
liegt unser Video als MPEG zum Beispiel auf der Festplatte.<br />
Wenn man das Video wieder anschauen möchte, benötigt der<br />
Rechner dafür einen Decoder. Dieser Decoder ist eine Software,<br />
mit der ein Rechner in die Lage gelangt, eine MPEG-Datei „zu<br />
verstehen“. Dann kann er die Kompression umkehren und<br />
so alle Bildpunkte im praktischen Urzustand wiederherstellen.<br />
Das Ergebnis wird für uns als Video dargestellt und sichtbar.<br />
Diese Software heißt heute kurz Codec und muss auf dem<br />
Rechner, wo man das Video abspielen will, vorher installiert<br />
und registriert sein. Sonst ist Windows hilflos. Mit der Registration<br />
steht der Codec auch anderen Programmen auf dem<br />
Rechner zur Verfügung. Der Benutzer erkennt diesen Glückszustand<br />
daran, dass alle Programme und nicht nur der Mediaplayer<br />
oder Nero das Video abspielen. So sollte es ja sein.<br />
Leider kommen jetzt Microsoft und die Realitäten des Marktes<br />
dazu. Für jeden Videotyp, also für jedes Kompressionsverfahren,<br />
benötigt man eine Anweisung zur richtigen Darstellung<br />
in Form des passenden Codecs. Und jeder Hersteller möchte<br />
sein Videoformat in den Markt drücken, also sorgt man nach<br />
besten Kräften dafür, die Dinge wenigstens zu erschweren, die<br />
man letztlich nicht verhindern kann.<br />
Moderner Videoplayer<br />
Damit sind wir jetzt genau beim Titel des Artikels „Warum läuft<br />
das Video nicht?“ angekommen. Damit es läuft, muss der<br />
richtige Codec installiert sein. Und dies für jedes verwendete<br />
Videoformat und auf jedem Rechner, wo die Videos laufen<br />
sollen. Hier liegt das Problem, Sie müssen im Zweifelsfalle<br />
und erst recht dann, wenn das Video nicht läuft, genau diese<br />
Installation vornehmen. Das ist lästig. Jetzt muss man schon<br />
einschränkend anmerken, daß MPEG-4 in der Regel von Windows<br />
selbst unterstützt wird (siehe oben…) und dass MPEG-1<br />
bzw. MPEG-2 meist auf den Rechnern laufen, die ein DVD-<br />
Laufwerk und/oder einen Bildschirm im Format 16:9 besitzen.<br />
Hier muss der Verkäufer davon ausgehen, dass der Kunde<br />
auch Videofilme schaut, und vermeidet klugerweise den Installationsstress<br />
durch Aufspielen der Codecs vor dem Verkauf<br />
des Rechners.<br />
Warum werden nicht alle wichtigen Codecs grundsätzlich<br />
installiert, gibt es doch alle als Shareware oder kostenlosen<br />
Download im Internet? Weil die Codecs Geld kosten. Geld<br />
für die Entwicklung und Verbesserung und natürlich Geld für<br />
die Hersteller, die davon leben. Die kostenlosen Codecs sind<br />
in der Regel ausschließlich für den privaten Gebrauch erlaubt,<br />
lesen Sie bitte mal die Lizenzbedingungen! Außerdem ist selbst<br />
bei Shareware, die ja von Hause aus zunächst kostenlos ist<br />
und wo der Hersteller auf spätere Registrierung und Kauf hofft,<br />
jede Weitergabe strafbar! Das ist ein Grund, weshalb Hersteller<br />
von Kanalsoftware keine Codecs beilegen oder jeder Präsentation<br />
anfügen. Auch wenn hier derzeit noch wenig kontrolliert,<br />
überwacht und verfolgt wird, sollte man sich schon<br />
darüber im Klaren sein, dass die Nutzung für Rohrinspektionen<br />
sicher nicht als private Nutzung zu verstehen ist. Damit<br />
sprechen wir von gewerbsmäßiger Nutzung, den Rest denken<br />
Sie sich bitte selbst! Da der Markt rasant wächst, dürfte es nur<br />
noch eine Frage der Zeit sein, bis hier härtere Zeiten anbrechen.<br />
Man schaue dazu nur auf Microsoft und die Lizensierung<br />
durch Freischaltung! Fällt Ihnen hier auch die GEZ ein?<br />
Komisch, mir auch, aber wir wollen nicht abschweifen! In der<br />
Regel nennen Hersteller von Inspektionssoftware Bezugsquellen<br />
oder Internetadressen zum Download der nötigen Codecs.<br />
Und wie gesagt, mit den gängigsten Videoformaten gibt es<br />
relativ wenig Probleme.<br />
Wenn das so einfach ist, warum gibt es dann überhaupt<br />
so viele Kompressionsverfahren?<br />
Das fragt sich der Verfasser auch. Die beste Lösung ist sicherlich<br />
die weltweite Einigung und Festlegung auf ein Verfahren.<br />
Aber in der Realität kämpfen mehrere Anbieter um denselben<br />
Markt und versuchen, jeweils ihr System durchzudrücken.<br />
Das geht dann auch schon mal über den Preis, und schon<br />
sind wir wieder bei den preiswerten Digitalrekordern angekommen.<br />
Und die nutzen wir alle natürlich gern, weil auch<br />
wir unter Kostendruck stehen. Beobachten Sie bitte selbst<br />
die Veränderungen beim Fernsehen oder durch das Internet,<br />
wo die rasante Entwicklung immer schneller neue Techniken<br />
hervorbringt. Wir Inspekteure sind als Industrie-TV in diesem<br />
Markt so verschwindend klein, dass wir kaum die Entwicklung<br />
bestimmen können. Wir müssen uns auf diese Veränderungen<br />
einstellen, indem wir sie uns zunutze machen.<br />
So gibt es Anbieter von Inspektionstechnik, die selbst einen<br />
Vertrag mit den Codec-Herstellern schließen und die Lizensierungsproblematik<br />
damit für Ihre Nutzer und Kunden lösen.<br />
Das kann darin bestehen, dass diese Codecs zur Installation<br />
beiliegen und auch legal weitergegeben werden dürfen. Es<br />
gibt auch Hersteller, die Codecs in Ihre Produkte integrieren.<br />
Diese Lösung ist extrem komfortabel und kundenfreundlich,<br />
weil jede Installationstätigkeit jetzt entfällt. Die Videos laufen<br />
einfach und dies überall, egal ob auf dem Rechner bereits der<br />
passende Codec vorhanden ist oder nicht. Wenn man dann<br />
noch einen Mehrfach-Codec vorsieht, erstreckt sich der Komfort<br />
auf praktisch alle üblichen Videoformate. Nun werden<br />
auch fremde oder importierte Videos genauso sicher gespielt<br />
54 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Produkte<br />
und man braucht sich überhaupt nicht mehr um Codecs zu<br />
sorgen. Da man jetzt als lizensierter Anwender über volle Nutzungs-<br />
und Weitergaberechte verfügt, ist hier auch der oft und<br />
gern übersehene rechtliche Aspekt zuverlässig geregelt.<br />
Zum Schluss des Artikels kommen wir zu den Kompressionsverfahren.<br />
Ein Überblick und eine Beschreibung der gängigen<br />
Formate sollen Ihnen helfen, einen sicheren Weg durch den<br />
Dschungel zu finden und zuverlässig entscheiden zu können.<br />
Jetzt folgt die Werbung, bitte bleiben Sie dran!<br />
Bürosoftware<br />
MPEG ist die Abkürzung für Moving Picture Experts Group und<br />
steht für Fachleute aus der Filmindustrie. Damit war eine hohe<br />
Unabhängigkeit von PC und Windows gewährleistet, weil der<br />
Film im Zentrum des Interesses stand. Heute ist die Situation<br />
komplett verändert, beide Welten wachsen stetig zusammen.<br />
Leider gibt der Dateiname einer Videodatei aus unbekannter<br />
Quelle keine sichere Auskunft über das verwendete Kompressionsverfahren,<br />
so dass man im Zweifelsfalle über die Eigenschaften<br />
der Datei gehen oder ein Diagnoseprogramm nutzen<br />
muss. Gängige Endungen bei Video-Dateien sind: name.<br />
mpg, name.mpeg, name.mp4, name.vob, name.asf, name.<br />
wmv, name.264, name.h264, name.avi und viele mehr.<br />
MPEG-1 ist eines der ältesten Kompressionsverfahren und<br />
wurde bereits in den 80er Jahren entwickelt. Man wollte auf<br />
der klassischen (Audio-)CD mit einfacher Geschwindigkeit Videos<br />
abspielen können und musste deshalb die Datenrate auf<br />
max. 1,5 Mbit/s begrenzen. Das hat zur geringen Bildqualität<br />
mit nur 352 Bildpunkten und 288 Bildzeilen geführt, die<br />
einem Viertel der möglichen Fernsehbildauflösung entspricht.<br />
Die Aufzeichnung und Kompression erfolgt in der Regel durch<br />
Hardware mit Software, also sogenannte MPEG-Karten im PC<br />
oder externe Geräte mit USB-Schnittstelle. Als sogenannte Video-CD<br />
(VCD) setzte sich MPEG-1 im Markt durch. Vorteile<br />
sind noch immer die hohe Akzeptanz und die große PC-Unabhängigkeit,<br />
Nachteile sind die schlechte Bildqualtität und das<br />
veraltete Kompressionsverfahren. Empfehlung: Nicht mehr<br />
benutzen!<br />
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09.03.<strong>2009</strong> 22:19:54 Uhr<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 55
Produkte<br />
MPEG-2 ist die Weiterentwicklung und Verbesserung von<br />
MPEG-1 und wurde bereits 1994 eingeführt. Mit begrenzter<br />
Datenrate und Auflösung startete MPEG-2 zunächst als SVCD<br />
auf CDs. Erst mit der DVD fand MPEG-2 die angemessene Beachtung<br />
und Verbreitung, weil hier volle Auflösung und hohe<br />
Qualität überzeugten. MPEG-2 dürfte noch heute aufgrund<br />
der hohen Akzeptanz und Verbreitung den weitaus größten<br />
Marktanteil haben<br />
und wird auch vom<br />
digitalen Fernsehen<br />
verwendet. Für die<br />
TV-Inspektion ist die<br />
Auflösung 720 Bildpunkte<br />
und 576 Bildzeilen<br />
interessant, dies<br />
entspricht der vollen<br />
Fernsehbildauflösung.<br />
Mobile Inspektion<br />
Die Aufzeichnung und<br />
Kompression erfolgt<br />
in der Regel durch Hardware mit Software, also sogenannte<br />
MPEG-Karten im PC oder externe Geräte mit USB-Schnittstelle.<br />
Reine Softwarelösungen sind verfügbar, setzen aber<br />
leistungsfähige Rechner voraus. Vorteile sind noch immer die<br />
hohe Bildqualität und Akzeptanz und die große PC-Unabhängigkeit,<br />
gravierende Nachteile gibt es nicht. Empfehlung: Erste<br />
Wahl!<br />
MPEG-4 wurde ursprünglich für weniger leistungsstarke Geräte<br />
wie Mobiltelefone, Bildtelefone usw. entwickelt. Deshalb<br />
lag hier der Schwerpunkt auf hoher Kompression, damit der<br />
Datenstrom niedrig und die Dateien klein bleiben. So brachte<br />
das Internet folgerichtig den größten Schub für MPEG-4 in<br />
derselben Auflösung wie MPEG-1. Erst viel später etablierte<br />
sich MPEG-4 auch in voller Auflösung, erst dann ist es dem<br />
MPEG-2 voll ebenbürtig. Hierbei ist auch ein System entsprechender<br />
Leistung notwendig, weil MPEG-4 zumeist rein<br />
softwarebasiert codiert wird. MPEG-4 in niedriger Auflösung<br />
ist sehr weit verbreitet, MPEG-4 in voller Auflösung eher selten.<br />
Für die TV-Inspektion ist die hohe Auflösung 720 Bildpunkte<br />
und 576 Bildzeilen interessant, die mittlere Auflösung<br />
640 Bildpunkte und 480 Bildzeilen (VGA) akzeptabel und die<br />
niederige Auflösung 320 Bildpunkte und 240 Bildzeilen unbrauchbar.<br />
Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass die niedrige<br />
und mittlere Auflösung PC- und nicht TV-Formate sind… Vorteile<br />
sind die hohe Bildqualität (nur bei hoher Auflösung), die<br />
hohe Akzeptanz und die sehr große PC-Verträglichkeit (speziell<br />
bei mittlerer und niedriger Auflösung), gravierende Nachteile<br />
gibt es nur bei niedriger Auflösung. Empfehlung: Sehr interessant<br />
bei hoher Auflösung!<br />
H.264/MPEG-4 AVC ist ein relativ neues Kompressionsverfahren.<br />
AVC steht hier für Advanced Video Coding (Gesteigerte<br />
Videocodierung oder -kompression) und erklärt gleichzeitig<br />
den Zweck. Beim hochauflösenden Fernsehen fallen immense<br />
Datenmengen an, doppelte Bildpunkte pro Zeile und doppelte<br />
Zeilenzahl führen zu vierfacher Datenmenge. Genau für diesen<br />
Markt wurde H.264 entwickelt und glänzt mit etwa dreifacher<br />
Codierleistung verglichen mit MPEG-2. Damit steigt allerdings<br />
auch der Rechenaufwand um den Faktor 2…3! Weil in der TV-<br />
Inspektion hochauflösende Kameras eher selten sind, erreicht<br />
man mit H.264 sehr kompakte Dateigrößen bei hoher Qualität.<br />
Diese Eigenschaft hat H.264 in der TV-Überwachung ganz<br />
nach vorn katapultiert. H.264 ähnelt dem MPEG-4 stark und<br />
kommt in der Regel sogar mit derselben Dateiendung daher.<br />
Vor- und Nachteile wie bei MPEG-4, Empfehlung: Sehr interessant<br />
bei hoher Auflösung, aber noch wenig verbreitet!<br />
DivX entstand ursprünglich durch Knacken des Microsoft-<br />
MPEG-4-Codecs. Dieser Umstand mag erklären, dass Windows<br />
diesen Codec am liebsten zu ignorieren versucht.<br />
Nach der Installation ist die Wissenslücke geschlossen. DivX<br />
glänzt durch höhere Kompression im Vergleich zu MPEG-2<br />
und -4, frühere Schwächen bei schnellen Bildbewegungen bestehen<br />
nicht mehr. Stark verbreitet ist DivX im Heimbereich, bei<br />
Digitalkameras und Handys. DivX ähnelt stark dem MPEG-4,<br />
Vorteile wie bei bei MPEG-4 aber mit höherer Kompression,<br />
Nachteile wie bei MPEG-4 aber zusätzlich geringer Verbreitungsgrad.<br />
Empfehlung: Keine, weil für unsere Branche ohne<br />
Vorteil gegenüber MPEG-4 und wenig verbreitet!<br />
ASF ist kein Kompressionsverfahren, sondern ein Microsoft-<br />
Produkt. Der Name stand zunächst für Advanced Streaming<br />
Format (verbessertes Datenstromformat) und wurde später<br />
in Advanced System Format (verbessertes Systemformat) umbenannt.<br />
Genau das ist es auch: Ein Oberbegriff für Audio-<br />
(Ton) und/oder Videodaten ohne Festlegung für die Codierung.<br />
Microsoft hält hier ein Patent und behält sich mittlerweile<br />
nach Belieben vor, eine unerlaubte Nutzung zu unterbinden.<br />
Zumeist sind Videodaten in MPEG-4 codiert. Vor- und Nachteile<br />
wie unter MPEG-4, Empfehlung: Besser vermeiden!<br />
AVI ist auch kein Kompressionsverfahren, sondern ein Microsoft-Produkt.<br />
Der Name steht für Audio Video Interleave (Ton<br />
und Bild verzahnt) und ein recht betagtes Produkt als Oberbegriff<br />
für Audio- (Ton) und/oder Videodaten ohne Festlegung<br />
für die Codierung. Von den möglichen Codecs ist einzig<br />
MPEG-4 interessant. Vor- und Nachteile wie unter MPEG-4,<br />
Empfehlung: Besser vermeiden!<br />
VOB steht für die Dateiendung von MPEG-Daten auf VCDoder<br />
SVCD-Medien, siehe auch unter MPEG-1 und -2. Beim<br />
Import dieser Daten ist zu prüfen, ob die eingesetzte Software<br />
mit diesen Daten zurecht kommt oder nicht. Verbreitet sind<br />
VOB-Daten hauptsächlich im Heimbereich und eher selten in<br />
der Industrie-TV-Technik.<br />
Und wenn Sie jetzt noch einer mit MPEG-7 testet, einfach nur<br />
lächeln. MPEG-7 beschreibt Multimediainhalte und hat nichts<br />
mit Videokompression zu tun. Lächeln tun Sie deshalb, weil<br />
Sie in Sachen digitales Video jetzt nichts mehr aus der Ruhe<br />
bringen sollte.<br />
SPERING micro-systems gmbh<br />
Europark C1<br />
Adenauerstraße 20<br />
D-52146 Würselen<br />
Telefon: +49 (0) 2405/42 44-0<br />
Telefax: +49 (0) 2405/42 44-22<br />
E-Mail: info@spering.de<br />
www.spering.de<br />
56 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Produkte<br />
Pratissoli entwickelt die KF weiter<br />
Zwei Jahre nach der Markteinführung der Pratissoli KF können<br />
wir von einem vollen Erfolg sprechen. Von den Vorzügen der<br />
neuen KF Pumpe, wie z. B. dem Pumpenkopf aus Edelstahl<br />
oder die integrierte Plungerkühlung haben sich viele Kunden<br />
überzeugen lassen. Nach zwei Jahren im Einsatz konnten wir<br />
auch die höheren Standzeiten der Plungerabdichtungen unter<br />
Beweis stellen. Aber das ist kein Grund sich auf den „Lorbeeren“<br />
auszuruhen.<br />
Neue HRADIL Ersatzleitung für IBAK Panoramo<br />
Kanal-TV<br />
HRADIL Spezialkabel, Stuttgart hat sein Programm kompatibler<br />
Anschlussleitungen für Kanal-TV und Sanierungssysteme<br />
erweitert.<br />
Die neue 10-adrige Kanal-TV-Leitung mit Koaxkern sowie<br />
einem Spezial Lichtwellenleiter ist für den Einsatz an IBAK Panoramo<br />
TV-Systemen vorgesehen. Neben einem Preisvorteil<br />
von rund 40 % gegenüber der Originalleitung bietet HRA-<br />
DIL einige Verbesserungen in punkto Materialeigenschaften<br />
und Verschleißfestigkeit. So haben die HRADIL Ingenieure ein<br />
Aramid-Garn verbaut, das bei gleicher Zugfestigkeit weniger<br />
feuchtigkeitsempfindlich ist, als das im Original verwendete<br />
Stützgeflecht aus Kevlar Die HRADIL Leitung für IBAK Panoramo<br />
Systeme ist erhältlich sofort ab Lager – entweder in den<br />
Standardlängen, bzw. alternativ in beliebigen Längen und auf<br />
Wunsch konfektioniert mit Stecker.<br />
Pratissoli KF Pumpe<br />
Um die Beständigkeit der Pumpe gegen Recyclingwasser zu erhöhen<br />
und die Laufgeräusche zu mindern wurden in die Ventilteller<br />
Ringe aus hochzähem<br />
Kunststoff (TPV)<br />
eingelassen. Weiterhin<br />
wurden die Ventilplatten<br />
mit einer Führung aus<br />
Ventil<br />
hochfestem Kunststoff<br />
(PPA) versehen. Mit diesen<br />
Konstruktionsmerkmalen<br />
werden bei größeren Plungerpumpen seit vielen Jahren<br />
erfolgreich die Standzeiten der Ventilplatten verbessert. Diese<br />
Ventile werden jetzt auch in der Pumpenreihe KF eingesetzt.<br />
Die KF gibt es in 4 verschiedenen Ausführungen:<br />
• Förderleistung: bis 170 l/min<br />
• Betriebsdruck: bis 210 bar<br />
• Antriebsleistung: bis 40 kW<br />
Weiter Informationen finden Sie im Internet unter<br />
www.druckwassertechnik.de<br />
M+T Druckwassertechnik GmbH<br />
Peter-Joseph-Lenné-Straße 10<br />
D-51377 Leverkusen<br />
Telefon: +49 (0) 214/206930<br />
Telefax: +49 (0) 214/2069310<br />
E-Mail: post@druckwassertechnik.com<br />
www.druckwassertechnik.com<br />
Zu den Qualitätsmerkmalen der kompatiblen Leitungen von<br />
HRADIL gehört ohne Zweifel der Anspruch der schwäbischen<br />
Kabelentwickler, Originalkabel nicht „nur“ 1:1 nachzubauen,<br />
sondern einzelne Kabeleigenschaften zu optimieren. So<br />
wurde beim Ersatzkabel für IBAK Panoramo Kanal-TV-Systeme<br />
Aramid zur Zugentlastung statt Kevlar verwendet. HRADIL Entwicklungsleiter<br />
Dipl.-Ing. Volker Lichtinghagen erläutert: „Es<br />
besteht immer die Gefahr, dass Wasser über den Stecker in<br />
das Kabelinnere eindringen kann. Das von uns verwendete<br />
Aramid hat sich in vielen Fällen als deutlich widerstandfähiger<br />
gegenüber Feuchtigkeit erwiesen, als das üblicherweise eingesetzte<br />
Kevlar. Letztlich können wir so die Gesamtlebensdauer<br />
eines Kabels erhöhen“.<br />
Die kompatible IBAK<br />
Panoramo Leitung von<br />
HRADIL ist aufgebaut mit<br />
einem 75 Ohm Koax als<br />
Kern, darüber verseilt sind<br />
10 Adern mit 0.75 mm 2<br />
sowie ein Spezial – Lichtwellenleiter.<br />
Der Außendurchmesser<br />
beträgt 9,5<br />
mm. Der Mantel ist aus<br />
widerstandsfähigem TPE-<br />
U (11Y) mit Shorehärte<br />
(A) 92-95 gefertigt.<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 57
Produkte<br />
IBAK ist der weltweit größte Hersteller und Vertreiber von Kanal-<br />
und TV-Inspektionssystemen. Das 1945 in Kiel gegründete<br />
Unternehmen bietet eine breite Palette hochwertigster<br />
Kanal-TV-Inspektionssysteme. HRADIL Entwicklungsleiter Dipl.-<br />
Ing. Volker Lichtinghagen: „Viele unsere Kunden mit Kanal-TV-<br />
Systemen setzen IBAK Systeme ein und haben diese Leitung<br />
gefordert. Denn mittlerweile hat sich unser HRADIL Qualitätsanspruch<br />
bei kompatiblen Kabeln am Markt durchgesetzt.“<br />
HRADIL Spezialkabel GmbH<br />
Steinbeisstr. 4<br />
D-74321 Bietigheim-Bissingen<br />
Telefon: +49 (0) 714/278891-0<br />
Telefax: +49 (0) 714/27889-22<br />
E-Mail: info@hradil.de<br />
www.hradil.de<br />
Leistungsstarke und kompakte Kanalspülpumpe<br />
URACA entwickelt Vier-Plungerpumpe mit optimalem<br />
Leistungsgewicht für die Kommunaltechnik<br />
Zur noch effektiveren Reinigung von Großkanälen, Rohrleitungen,<br />
Brunnen und Schächten haben wir auf Basis der bewährten<br />
Drei-Plungerpumpe P3-45 eine Vier-Plungerpumpe<br />
mit optimalem Leistungsgewicht entwickelt. URACA reagiert<br />
damit auf die zunehmenden Anforderungen der Kanalspülunternehmen<br />
und bietet eine Kanalspülpumpe mit noch höherer<br />
Leistung zu einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis an. Eingesetzt<br />
wird die Vier-Plungerpumpe P4-45 in Spülfahrzeugen,<br />
um zuverlässig Ablagerungen, Inkrustationen, Sielhäute und<br />
organischen Bewuchs zu beseitigen.<br />
Die optional erhältliche Druckschmierung erlaubt einen Betrieb<br />
auch in Schräglagen – die Kanalspülpumpe ist damit in<br />
sehr bergigen Gegenden ebenfalls einsetzbar.<br />
Alle flüssigkeitsberührten Teile sind so konstruiert, dass sich<br />
die Pumpe für den Betrieb mit Recyclingwasser eignet. Zudem<br />
sind die Verschleißteile kostengünstig und identisch mit denen<br />
der P3-45. Deshalb lassen sich viele Teile für beide Pumpen<br />
verwenden. Der Benutzer hat dadurch immense Vorteile hinsichtlich<br />
Kosten, Wartung, Lagerung und Service.<br />
Bei der Entwicklung der P4-45 wurde großer Wert auf kompakte<br />
Maße und auf geringes Gewicht gelegt – die Hochdruckpumpe<br />
wiegt gerade mal 420 kg. Denn je weniger Raum sie<br />
im Spülfahrzeug einnimmt und je weniger sie von der höchstzulässigen<br />
Nutzlast des Fahrzeugs beansprucht, desto mehr<br />
freie Nutzlast kann aufgenommen werden und desto länger<br />
und effektiver können sich die Mitarbeiter in einem Schritt mit<br />
dem Reinigungsprozess beschäftigen – ohne das Fahrzeug<br />
entleeren zu müssen.<br />
URACA Pumpenfabrik GmbH & Co. KG<br />
URACA gehört zu den international führenden Herstellern von<br />
Plungerpumpen und Hochdruck-Reinigungssystemen. Das<br />
unabhängige, mittelständische Unternehmen wurde 1893 in<br />
Bad Urach gegründet und beschäftigt heute mehr als 300 Mitarbeiter,<br />
davon 28 Auszubildende. Der Umsatz liegt bei 63<br />
Millionen Euro, der Exportanteil beträgt mehr als 60 Prozent.<br />
Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit ist die Konstruktion<br />
und Fertigung von Hochdruck-Plungerpumpen und -Pumpenaggregaten<br />
für Betriebsdrücke bis 3.000 bar / 43,500 psi und<br />
Antriebsleistungen bis 2.600 kW / 3,500 HP sowie von komplexen<br />
Reinigungsanlagen.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter: www.URACA.de<br />
URACA Hochdruck-Kanalspülpumpe P4-45<br />
Die P4-45 leistet 175 kW und ist für Großprofilreinigung und<br />
Sonderanwendungen ausgelegt. Die Pumpe erzeugt einen maximalen<br />
Volumenstrom von mehr als 630 Liter Wasser pro Minute<br />
bei einem Druck von 150 bar. Alle positiven Eigenschaften<br />
der P3-45 wurden übernommen und weiter verbessert. Dazu<br />
gehören zum Beispiel die besonders robusten Pilzventile mit<br />
Elastomerdichtung sowie die integrierte Kreuzkopfabdichtung.<br />
Die Stopfbuchsen lassen sich einzeln austauschen – ohne<br />
Lösen der Saug- und Druckleitung. Federvorgespannte Dichtungsmanschetten<br />
bewirken eine definierte und damit fehlerfreie<br />
Vorspannung für lange und optimale Wartungsintervalle.<br />
URACA Pumpenfabrik GmbH & Co. KG<br />
Sirchinger Str. 15<br />
D-72574 Bad Urach<br />
Telefon: +49 (0) 7125 133-0<br />
Telefax: +49 (0) 7125 133-202<br />
E-Mail: info@uraca.de<br />
www.uraca.de<br />
58 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Produkte<br />
PL ® -Modul-System – sicher und effizient sanieren<br />
Das bewährte PL ® -Modul-System<br />
der Firma<br />
Bodenbender GmbH ist<br />
bis heute auf den unterschiedlichsten<br />
Fahrzeugen<br />
zum Einsatz gekommen.<br />
Egal ob Einsteiger oder<br />
erfahrener Anwender, unser<br />
System bietet für jeden Wunsch die beste Lösung.<br />
Die Idee hinter dem PL ® -<br />
Modul-System steckt in<br />
einem zweckmäßig und<br />
einfach aufzubauenden<br />
Arbeitsplatz, der allen<br />
Anforderungen des täglichen<br />
Einsatzes gerecht<br />
wird. Eine von Anfang<br />
an durchdachte Lösung<br />
ermöglicht es, die Module<br />
ohne großen Aufwand auch in anderen Fahrzeugen zum<br />
Einsatz zu bringen. Eine Erweiterung von der Point-Liner ® - auf<br />
die PL ® -Inliner-Sanierung ist jederzeit möglich.<br />
Um den unterschiedlichsten Gegebenheiten<br />
auf den Baustellen<br />
gerecht zu werden, sind die<br />
wichtigsten Geräte mobil und<br />
können auch außerhalb des<br />
Fahrzeugs zum Einsatz gebracht<br />
werden. Den Möglichkeiten sind<br />
hier kaum Grenzen gesetzt.<br />
Immer unerlässlicher wird die „Doku-Box“ im Bereich der professionellen<br />
Hausanschlusssanierung.<br />
In Verbindung mit der PL ® -<br />
Misch- und Dosieranlage<br />
für Combi-Tech EP Harz zur<br />
Inlinersanierung vermeidet<br />
diese hochwertige und<br />
elektronisch gesteuerte Anlage<br />
Mischfehler, optimiert<br />
Materialkosten und dokumentiert<br />
u. a. Inversionsdruck,<br />
Imprägnierspalt, Heizkurve, Vakuummessung.<br />
Die hohen Qualitätsanforderungen an die verwendeten Materialien<br />
werden so nachhaltig dokumentiert und können jederzeit<br />
nachgewiesen werden.<br />
Eine Voraussetzung, die immer<br />
mehr Auftraggeber fordern und<br />
zu schätzen wissen.<br />
Selbstverständlich schulen und<br />
zertifizieren wir unsere Kunden<br />
vor dem ersten Einsatz und stehen<br />
mit unserem technischen<br />
Support jederzeit zur Verfügung.<br />
Sprechen Sie uns an, gerne führen<br />
wir Ihnen unsere Produkte<br />
und Systeme persönlich vor.<br />
übrigens…<br />
unser PL ® -Inliner-System ist vom Deutschen Institut<br />
für Bautechnik zugelassen.<br />
DIBt-Zulassungsnummer: Z-42.3-440<br />
Das dabei verwendete Zweikomponenten-Epoxidharz Combi-<br />
Tec EP ist erhältlich in vorgefertigten 10 kg und 20 kg-Gebinden<br />
mit einer wahlweisen Topf- bzw. Reaktionszeit von 30<br />
oder 60 Minuten. Dieses Harz aus dem Hause Bodenbender<br />
GmbH erfüllt alle Anforderungen und genügt höchsten Qualitätsanforderungen.<br />
OLDODUR für das Mischwasserpumpwerk Emmerich<br />
Bei OLDODUR handelt es sich um eine Zwei-Komponenten-Sprühabdichtung<br />
auf Polyurethan-Flüssigharzbasis. Sie ist flexibel zu verarbeiten und in kurzer<br />
Zeit aufgebracht.<br />
Die Erwartungen voll erfüllt<br />
Bodenbender GmbH<br />
Goldbergstraße 32<br />
D-35216 Biedenkopf<br />
Telefon: +49 (0)6461/98 52-0<br />
Telefax: +49 (0)6461/98 52-23<br />
E-Mail: info@bodenbender.com<br />
www.bodenbender.com<br />
Mit einem Volumen von rund 1 Mio. Euro war es die größte<br />
und aufwändigste Maßnahme der Technischen Werke Emmerich<br />
am Rhein GmbH im Jahr 2005. Im Auftrag des Investors<br />
und Bauherrn GELSENWASSER AG wurde der Pumpensumpf<br />
des Mischwasserpumpwerkes an der Rheinpromenade aufwändig<br />
saniert. Nach dem Leerpumpen und dem Ausbau aller<br />
technischen Bauteile erhielt unter anderem die Betonoberflä-<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 59
Produkte<br />
che des Bauwerkes eine neue Beschichtung, die eine Korrosion<br />
des Betons auf Dauer verhindern soll. Dabei hat sich<br />
der Bauherr mit dem Einsatz von OLDODUR WS 56 für eine<br />
Zwei-Komponenten-Sprühabdichtung auf Polyurethan-Flüssigharzbasis<br />
entschieden, die mit einigen Vorteilen aufwarten<br />
kann. Dazu zählen zum Beispiel die hohe Beständigkeit gegenüber<br />
Schwefelwasserstoff sowie ausgezeichnete Hafteigenschaften<br />
auf Beton. Der flüssige, blau eingefärbte Kunststoff,<br />
der von der PSL Handels GmbH vertrieben wird, hat die an<br />
der Baumaßnahme beteiligten Parteien nicht nur aufgrund<br />
der schnellen und einfachen Verarbeitungsweise überzeugt.<br />
Zu der durchweg positiven Beurteilung haben auch die guten<br />
Ergebnisse der regelmäßigen Überprüfungen der OLDODUR-<br />
Beschichtung beigetragen, die nun seit vier Jahren die Erwartungen<br />
voll erfüllt.<br />
Das Tor zur Hölle<br />
„Die Sanierungsmaßnahme war nötig geworden, um weiterhin<br />
eine störungsfreie Abwasserentsorgung für die Ortsteile<br />
Emmerich, Elten, Hüthum, Borghees und Klein-Netterden<br />
sicherstellen zu können“, berichtet Dipl.-Ing. Guido Steinert,<br />
Technische Dienstleistungen Kanal- und Kläranlagen, GEL-<br />
SENWASSER AG. Der Pumpensumpf hat eine Abmessung von<br />
11,50 m x 4 m und ist 9 m tief. Durch Ihn werden bei Trockenwetterlage<br />
täglich ca. 12.000 m 3 Abwasser gepumpt, wobei es<br />
sich entsprechend der Bedeutung Emmerichs als Wirtschaftsstandort<br />
in der Hauptsache um industrielle Abwässer handelt.<br />
„Im Vorfeld sorgten die baulichen Besonderheiten – Leitwarte<br />
und Schalttechnik stehen unmittelbar über dem Pumpensumpf<br />
– für intensive Diskussionen bei der Erstellung eines geeigneten<br />
und möglichst wirtschaftlichen Sanierungskonzeptes“,<br />
erinnert sich Steinert. Viele Gespräche drehten sich vor allem<br />
um die von Schwefelwasserstoff stark zerfressene massive Betondecke.<br />
Das Gas entsteht beim so genannten Strippen oder<br />
Austreiben: Hierbei werden Inhaltsstoffe durch das Durchleiten<br />
von Gasen aus dem Abwasser entfernt und in einen gasförmigen<br />
Zustand überführt. Da es sich bei Schwefelwasserstoff<br />
um ein stark giftiges und zudem übel riechendes Gas handelt,<br />
wurde der Pumpensumpf von den Beteiligten augenzwinkernd<br />
als „Tor zur Hölle“ bezeichnet. „Die aggressiven Stoffe hatten<br />
die erste Bewehrungslage bereits angegriffen und die Statik<br />
war somit nicht mehr sichergestellt“, so Steinert weiter. Um die<br />
Zugänglichkeit weiter möglich zu machen wurde deshalb in<br />
einem ersten Schritt eine Stahlbrücke als Provisorium errichtet.<br />
Danach musste das am Pumpensumpf ankommende Abwasser<br />
umgeleitet werden. Aus diesem Grund wurde ein provisorisches<br />
Pumpwerk auf einem benachbarten Industriegelände<br />
in Betrieb genommen und ein zweites im Regenüberlaufbecken<br />
an der Rheinpromenade installiert. Die Ableitung des<br />
Abwassers erfolgte weiterhin über die Doppeldruckrohrleitung<br />
in der Rheinpromenade.<br />
entstehen Drücke von bis zu 2.000 bar – gereinigt. Insgesamt<br />
entfernten die Arbeiter den alten Beton bis in eine Tiefe von<br />
15 bis 20 cm. Nach der Wiederherstellung wurde die Oberfläche<br />
dann mit OLDODUR ausgekleidet. Diese Beschichtung<br />
besteht aus Polyurethan und soll eine Korrosion des Betons auf<br />
Dauer verhindern. Den bekannten blauen Kunststoff und die<br />
dazugehörige Verfahrenstechnik vertreibt die in Arnsberg ansässige<br />
PSL Handels GmbH. „Bei OLDODUR WS 56 handelt<br />
es sich um eine Zwei-Komponenten-Sprühabdichtung auf Polyurethan-Flüssigharzbasis,<br />
die nach dem Polyadditionsverfahren<br />
aushärtet“, erklärt Hans-Georg Loos, Technischer Leiter<br />
von PSL. „Im Gegensatz zu vergleichbaren, im Markt verfügbaren<br />
Produkten, kann der das Material mit einigen Vorteilen<br />
aufwarten“, ist Loos überzeugt. Dazu zählen eine hohe Beständigkeit<br />
gegenüber Schwefelwasserstoff sowie ausgezeichnete<br />
Hafteigenschaften auf Beton. „Und das selbst dann, wenn<br />
der Rohrwerkstoff nachträglich rückseitig durchfeuchtet wird“,<br />
hebt Loos eine besondere Stärke hervor. Anders als herkömmliche<br />
Polyurethane kann das Produkt auch auf mattfeuchte<br />
Untergründe als Schutzbeschichtung aufgetragen werden. Ein<br />
Umstand, der auch in Emmerich zu einem zügigen Forschritt<br />
der Arbeiten beigetragen hat, da die Spritzbetonoberfläche<br />
in noch relativ feuchtem Zustand beschichtet werden konnte.<br />
Hinzu kommt: OLDODUR ist bereits nach rund 20 Minuten<br />
trocken und begehbar.<br />
Schnell und einfach aufzutragen<br />
Für die Verarbeitung stellt PSL den Verarbeitern vor Ort mobile<br />
Dosieranlagen zur Verfügung. Die Geräte wurden speziell für<br />
die Verarbeitung von OLDODUR konzipiert und sind überaus<br />
einfach zu bedienen. Im Pumpensumpf des Mischwasserpumpwerkes<br />
in Emmerich wurde die Beschichtung nicht wie<br />
üblich in einer Stärke von 2,5 bis 3 mm aufgetragen, sondern<br />
auf besonderen Wunsch des Auftraggebers in einer Stärke<br />
von 4 mm. Innerhalb von nur einer Woche waren diese Arbeiten<br />
beendet. Abschließend wurden die neuen technischen<br />
Bauteile sowie die neuen Pumpen, die in den provisorischen<br />
Pumpwerken schon zum Einsatz kamen, als Ersatz für die alten<br />
Pumpen in das Mischwasserpumpwerk eingebaut.<br />
Der Pumpensumpf ist nun seit vier Jahren in Betrieb – zur<br />
vollsten Zufriedenheit von Betreiber und Auftraggeber. Regelmäßige<br />
Untersuchungen belegen, dass die neue Beschichtung<br />
das Bauwerk gegen die aggressiven Substanzen optimal<br />
schützt. Aufgrund der positiven Erfahrungen hat der Auftraggeber<br />
im Jahr 2008 auch die Zulaufgruppe des Klärwerks mit<br />
OLDODUR beschichtet.<br />
Hervorragende Materialeigenschaften<br />
Im Zuge der Sanierungsmaßnahme wurden die vorhandenen<br />
fast 25 Jahre alten Pumpen im Mischwasserpumpwerk mitsamt<br />
der zu ihr gehörenden elektronischen Steuerung ausgebaut.<br />
Danach wurde der Pumpensumpf zunächst leergepumpt<br />
und mit einem Höchstdruckwasserstrahl – bei dem Verfahren<br />
PSL Handels GmbH<br />
Kronenstraße 5<br />
D-59757 Arnsberg<br />
Telefon: +49 (0) 2932/893870<br />
Telefax: +49 (0) 2932/893871<br />
E-Mail: info@psl-handelsgmbh.de<br />
www.psl-handelsgmbh.de<br />
60 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Produkte<br />
Neuer Abwasserkanal für die Gemeinde Habichtswald<br />
CONNEX-Vorteile überzeugten Bauherrn und Planer<br />
Die Entscheidung für Kunststoffrohre ist für die Gemeinde Habichtswald<br />
ein Novum: Bislang waren in dem zum Landkreis<br />
Kassel gehörenden Gebiet bei Tiefbauarbeiten nämlich ausschließlich<br />
die Werkstoffe Steinzeug und Beton verlegt worden.<br />
Bei der Erneuerung des Abwasserkanals im Ortsteil Ehlen<br />
kommen jetzt jedoch CONNEX-Rohre von Funke zum Einsatz.<br />
Die Vorteile wie das leichte Gewicht dank PVC-U oder die<br />
Wandverstärkung SDR 34 hatten Bauherrn und Planer überzeugt.<br />
Verlegt werden in der Kohlenstraße/Erleweg größere<br />
Nennweiten als bislang: 250 m DN/OD 800, 60 m DN/OD<br />
500 bzw. 630 sowie 250 m DN/OD 400. Auch einige Hausanschlussleitungen<br />
werden erneuert. Der CONNEX-Anschluss<br />
mit integriertem Kugelgelenk erleichtert dabei das Einbinden.<br />
Just in time zur Baustelle: Das im Gegensatz zu anderen Rohrwerkstoffen niedrigere<br />
Gewicht der CONNEX-Kanalrohre macht sich nicht nur bei der Handhabung<br />
und bei der Verlegung sondern auch beim Transport positiv bemerkbar.<br />
Das Verständnis seitens der Bevölkerung und Gewerbetreibenden<br />
ist bei Baumaßnahmen eine wichtige Komponente.<br />
Eine strukturierte Zeitplanung ist deshalb das A und O. So wie<br />
im Ortsteil Ehlen in der Gemeinde Habichtswald. Die Überprüfung<br />
des Kanalnetzes gemäß der Eigenkontrollverordnung<br />
des Landes Hessen hatte hier gezeigt, dass die Kanalisation<br />
für die Nutzungsdauer typische Schäden aufwies. Um eine Erneuerung<br />
der Beton- und Steinzeugrohre führte demnach kein<br />
Weg vorbei. Zusammen mit dem Planungsbüro aqua geo consult<br />
GmbH erstellte die Gemeinde ein einwohnerfreundliches<br />
Baukonzept. „Das Projekt läuft über mehrere Jahre und ist in<br />
verschiedene Abschnitte gegliedert“, erzählt Bürgermeister<br />
Thomas Raue. „Im Ortsteil Ehlen sind insgesamt fünf Bauabschnitte<br />
geplant, die jeweils zwei bis fünf Straßenzüge umfassen.<br />
So halten sich die Beeinträchtigungen in überschaubaren<br />
Grenzen.“<br />
Vorteile überzeugten<br />
Mit dem Ablauf der Tiefbauarbeiten zufrieden: Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Hestermann,<br />
Polier Norbert Röhre, Bürgermeister Thomas Raue, Dipl.-Bauing. Jens<br />
Lüdecke, Dipl.-Ing. Björn Schröder und Dipl.-Ing. Martin Ritting (v. li.).<br />
Derzeit laufen die Arbeiten des zweiten Bauabschnittes in<br />
der Kohlenstraße/Erleweg. Da die bisherige Kanalisation<br />
mit Nennweiten zwischen DN 250 und DN 600 hydraulisch<br />
unterdimensioniert war, wurde aufgestockt. Verbaut werden<br />
Kunststoffrohre in den folgenden Gesamtlängen/Nennweiten:<br />
250 m DN/OD 800, 60 m DN/OD 500 bzw. 630 sowie 250<br />
m DN/OD 400. Im Rahmen der Arbeiten wird zusätzlich ein<br />
rund 30 Jahre alter Kanal aus Falzmuffenrohren der Nennweite<br />
DN 300 wieder aktiviert und für die Regenwasserableitung<br />
durch Kunststoffrohre DN/OD 400 ergänzt. Dass dieses<br />
Material in der Gemeinde Habichtswald zum Einsatz kommt,<br />
ist neu. Bislang hatten die Tiefbauer fast ausschließlich Steinzeug<br />
und Beton verarbeitet. „Wir haben uns im Vorfeld lange<br />
mit der Wahl des passenden Werkstoffs beschäftigt und die<br />
technischen Parameter kritisch unter die Lupe genommen“,<br />
erinnert sich Bauamtsleiter Dipl.-Ing. Björn Schröder. Nach<br />
eingehender Prüfung und im engen Austausch mit Funke-<br />
Fachberater Dipl.-Ing. Martin Ritting fiel die Wahl schließlich<br />
auf CONNEX-Rohre des Kunststoffrohrherstellers aus Hamm-<br />
Uentrop. „Was uns überzeugt hat, ist, dass Funke komplette<br />
Systeme anbietet. Die Rohre und Formstücke verfügen über<br />
eine Wandverstärkung SDR 34/SN 8 und sind somit deutlich<br />
belastbarer als herkömmliche Produkte“, fasst Schröder die<br />
Vorteile zusammen. Ritting fügt hinzu: „Bei Einbautiefen zwischen<br />
0,8 und 6,0 m – in Ehlen sind es 3 m Grabentiefe<br />
– liegt die Belastbarkeit bei SLW 60.“<br />
In zweifacher Hinsicht eine wirtschaftliche Lösung<br />
Das geringe Eigengewicht der Produkte aus PVC-U erweist sich<br />
vor Ort zudem als handfester Vorteil. In den Ortsteilen Dörnberg<br />
und Ehlen wohnen insgesamt rund 5.400 Einwohner in<br />
ca. 2.200 Haushalten. Die Platzverhältnisse sind eng. Bauleiter<br />
Dipl.-Ing. Karsten Brede von der bauausführenden Hermanns<br />
HTI-Bau GmbH & Co. KG: „Mit Blick auf den vorhandenen<br />
Raum haben sich die CONNEX-Rohre doppelt bezahlt<br />
gemacht. Sie sind in zweifacher Hinsicht eine wirtschaftliche<br />
Lösung: Zum einen, weil sie mit kleinerem Gerät zu handhaben<br />
sind und weil wegen des platzsparendes Einbaus weniger<br />
Aushub notwendig ist. Zudem ist die Baulänge von 3,0 m in<br />
geschlossenen Ortschaften sehr gut zu verlegen.“ Erleichtert<br />
wurden die Arbeiten auch durch das im Rohr fest integrierte<br />
2-Komponenten-CI ® -Dichtsystem. Es ist nicht herausnehmbar<br />
und kann deshalb beim Zusammenstecken weder vergessen<br />
noch herausgedrückt werden. „Das CONNEX-CI ® -Dichtsystem<br />
besteht aus einem Dichtbereich und einem gelben Stützring.<br />
Es wirkt durch zwei Dichtflächen. Sie gewährleisten selbst<br />
bei einer Abwinkelung von bis zu 3° eine dauerhafte Dichtigkeit.<br />
Einmal verpresst, erfüllt die Leitung jahrzehntelang seine<br />
Aufgabe ohne Funktionsverluste“, erklärt Funke-Fachberater<br />
62 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Produkte<br />
Ritting. Das einzige, was den Tiefbauern vor Ort die Arbeit<br />
erschwerte, war der schwierige Baugrund, wie Planer Dipl.-<br />
Bauing. Jens Lüdecke von agc-aqua geo consult beschreibt:<br />
„Es handelt sich um tonig-schluffiges Material, das mit vielen<br />
Steinen durchsetzt ist. In Verbindung mit den Schadensbildern<br />
und der streckenweisen Unterdimensionierung des Leitungsnetzes<br />
Grund genug, nicht nur punktuell die Schadensstellen<br />
zu sanieren, sondern in zusammenhängenden Haltungen.“<br />
tenbereich DN/OD 315 das HS ® -Kanalrohrsystem sowie im<br />
größeren Nennweitenbereich CONNEX-Rohre.<br />
Kugelgelenk hält Verbindung flexibel<br />
Gerade bei schwierigem Baugrund kommt es auf robustes<br />
Rohrmaterial an und sind flexible Leitungen von Vorteil.<br />
Hier überzeugt das CONNEX-Kanalrohrsystem ebenfalls: Im<br />
Rahmen der Tiefbaumaßnahme wurden zusätzlich die Hausanschlussleitungen<br />
zum Teil erneuert – dank des CONNEX-<br />
Anschlusses für die Tiefbauer ohne größere Schwierigkeiten.<br />
Polier Norbert Röhre ist von der Praxistauglichkeit des Bauteils<br />
begeistert: „Das Einbinden gelingt einfach und reibungslos.<br />
Das Bauteil besitzt ein integriertes Kugelgelenk. Damit sind<br />
die angeschlossenen Verbindungen in einem Bereich von 0°<br />
bis 11° schwenkbar.“ Nicht nur der Einbau ist dadurch vereinfacht;<br />
auch die Lebensdauer der Rohrleitung profitiert von der<br />
Flexibilität. Denn die Anschlussleitungen sind gelenkig, ohne<br />
dass die Stabilität beeinflusst wird. Damit erfüllt das Produkt<br />
die Anforderungen der ATV-DVWK-A139, wonach Hausanschlussleitungen<br />
so hergestellt und angeschlossen werden<br />
müssen, dass sie Bewegungen aufnehmen können.<br />
Funke Kunststoffe GmbH<br />
Siegenbeckstraße 15<br />
D-59071 Hamm-Uentrop<br />
Telefon: +49 (0) 2388/3071-0<br />
Telefax: +49 (0) 2388/371-550<br />
E-Mail: info@funkegruppe.de<br />
Die RS Technik AG entwickelt und vertreibt grabenlose Rohr- und Kanalisierungstechniken<br />
in einem internationalen Umfeld.<br />
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir für die Niederlassung in Deutschland<br />
(59192 Bergkamen) mehrere Mitarbeiter in den Bereichen Qualitätssicherung<br />
(3) und Verkauf (8).<br />
Ihre Aufgaben in der Qualitätssicherung:<br />
• Durchführen von Risikoanalysen, Qualitätsbeurteilungen,<br />
Reviews und Freigaben<br />
• Mitarbeit in Entwicklungsprojekten zum Erreichen<br />
vorgegebener Qualitätsziele<br />
• Defi nieren und Überwachen von Qualitätstests<br />
• Analysen bei Schadenfällen und Berichterstellung<br />
• Analysen von Schwachstellen und Umsetzen von<br />
Verbesserungsmassnahmen<br />
• Bearbeitung und Nachführung von Zustandsberichten (inkl. Hydraulik)<br />
• Zusammenarbeit mit technischen Prüfinstituten und Ingenieurbüros<br />
• Erstellung von technischen Unterlagen und Hilfestellung<br />
bei Ausschreibungen<br />
Praxistauglichkeit bewiesen: Das Einbinden mit dem CONNEX-Anschluss verläuft<br />
einfach und reibungslos. Das Bauteil besitzt ein integriertes Kugelgelenk.<br />
Damit sind die angeschlossenen Verbindungen in einem Bereich von 0° bis<br />
11° schwenkbar.<br />
Ob die neuen Hausanschlussleitungen bis auf die jeweiligen<br />
Grundstücke realisiert werden, entscheiden die Einwohner in<br />
Ehlen selbst. In mehreren Bürgerversammlungen hat die Gemeinde<br />
über die Arbeiten informiert. Mit Erfolg, wie Bürgermeister<br />
Raue erzählt: „Die Einwohner haben Sinn und Zweck<br />
der Tiefbaumaßnahmen verstanden und unterstützen das gesamte<br />
Vorhaben.“ Verständnis seitens der Bevölkerung und<br />
– da sind sich die Verantwortlichen vor Ort sicher – die richtige<br />
Entscheidung bei der Wahl des Rohres: Die Tiefbauarbeiten an<br />
der Kanalisation in der Kohlenstraße/Erleweg sind eine runde<br />
Sache. Im Bauamt der Gemeinde kann man sich vorstellen,<br />
auch in Zukunft Kunststoffrohre einzusetzen. Darüber, was in<br />
Frage kommt, hat man sich bereits informiert: im Nennwei-<br />
Ihre Aufgaben im Verkauf:<br />
• Eigenverantwortliche Marktbearbeitung<br />
• Kundenorientierter Verkauf, technische Beratung und Betreuung<br />
unserer Kunden<br />
• Kontinuierliche Erweiterung des Kundenkreises<br />
• Präsenz an internationalen Messen und an Veranstaltungen<br />
in Deutschland<br />
Unsere Anforderungen an die neuen Mitarbeiter:<br />
• abgeschlossenes technisches Studium<br />
• einwandfreie Deutsch- und gute Englisch-Kenntnisse<br />
• Gute EDV-Kenntnisse (MS-Office)<br />
• schnelle Auffassungsgabe, zielorientiertes Arbeiten,<br />
unternehmerisches Denken<br />
• Hoher Qualitätsanspruch<br />
• Teamfähigkeit, Selbstständigkeit und Zuverlässigkeit<br />
• Bereitschaft zu reisen<br />
• gepfl egtes, kompetentes Auftreten<br />
Sind Sie der Meinung, unser Team durch Ihre Qualifi kationen und Ihre<br />
Persönlichkeit bereichern zu können, dann senden Sie bitte Ihre vollständigen<br />
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RS Technik AG • Frau Claudia Baltis<br />
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RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 63
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die zur Rohrwand rechtwinklig angeordnete Werkzeugführung<br />
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ist durch den Aufbau in mehreren Segmenten<br />
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Notebook, welches den Betriebsablauf, die Datenverwaltung und die Protokollerstellung<br />
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Rechner abgespeichert und erleichtern damit die Vorbereitung und Durchf€hrung der<br />
Dichtheitspr€fung. Die verwendete Software wurde ausschlieƒlich f€r dieses GerÅt entwickelt<br />
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64 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Recht so?<br />
Fortsetzung<br />
Arbeitgeberfalle Arbeitsrecht<br />
bb) Kündigungsgründe im Anwendungsbereich des<br />
KSchG<br />
Wie bereits im letzten Teil dieses Beitrags dargestellt wurde,<br />
führt die Anwendbarkeit der Regelungen über den Kündigungsschutz<br />
dazu, dass auch eine ordentliche Kündigung des<br />
Arbeitsverhältnisses durch den Arbeitgeber eines Kündigungsgrundes<br />
bedarf. Auch wurde bereits darauf hingewiesen, dass<br />
das Gesetz insoweit zwischen einer personenbedingten, verhaltensbedingten<br />
und betriebsbedingte Kündigung differenziert,<br />
vgl. § 1 Abs. 2 S. 1 KSchG. Ausgehend davon gibt es also<br />
letztlich zwei Gruppen von Kündigungen, nämlich diejenigen,<br />
die in der Sphäre des Arbeitnehmers ihre Ursache haben (personen-<br />
und verhaltensbedingte Kündigungen) und diejenigen<br />
Kündigungen, die ihre Ursache in der Sphäre des Arbeitgebers<br />
haben (betriebsbedingte Kündigungen). Ausgehend von<br />
diesem unterschiedlichen Ursprung des Kündigungsgrundes,<br />
sind auch die Voraussetzungen in den beiden Fallgruppen zu<br />
unterscheiden.<br />
(1) Kündigungsgründe aus der Sphäre des Arbeitnehmers<br />
Kündigungsgründe aus der Sphäre des Arbeitnehmers können<br />
zu einer personen- oder verhaltensbedingten Kündigung des<br />
Arbeitgebers führen. Beide Gruppen von Kündigungsgründen<br />
müssen gegeneinander abgegrenzt werden. In beiden Fallgruppen<br />
ist allerdings zu beachten, dass gegebenenfalls auf<br />
entsprechende Gründe nicht sogleich mit einer Kündigung<br />
durch den Arbeitgeber reagiert werden kann. Vielfach erfordert<br />
eine Kündigung nämlich eine vorherige Abmahnung des<br />
Arbeitnehmers wegen eines vergleichbaren Vorkommnisses.<br />
(a) personenbedingte Kündigung<br />
Genießt ein Mitarbeiter Kündigungsschutz nach dem Kündigungsschutzgesetz<br />
kann eine Kündigung aus personenbedingten<br />
Gründen erfolgen. Wie sich bereits aus der Bezeichnung<br />
ergibt, müssen in diesem Falle Gründe in der Person<br />
des Arbeitnehmers vorliegen beziehungsweise eingetreten<br />
sein, die dazu führen, dass der Arbeitnehmer für eine Weiterbeschäftigung<br />
nicht geeignet erscheint. Die Gründe dafür<br />
können vielfältig sein.<br />
In Betracht kommen beispielsweise dauerhafte körperliche<br />
Einschränkungen aufgrund von Verletzungen oder Erkrankungen<br />
des Arbeitnehmers. Insoweit ist nicht entscheidend, ob<br />
diese durch oder während der Arbeit eingetreten sind. Maßgeblich<br />
ist allein, dass infolge der Erkrankung oder Verletzung<br />
der Arbeitnehmer (dauerhaft) nicht mehr die körperlichen<br />
(oder auch die seelischen) Voraussetzungen erfüllt, die an ihn<br />
gestellt werden. Zu denken ist beispielsweise an körperliche<br />
Einschränkungen aufgrund von Arbeitsunfällen, aber auch<br />
von Unfällen in der Freizeit, beispielsweise Sportverletzungen.<br />
Als Erkrankungen seien beispielsweise Bandscheiben- beziehungsweise<br />
Rückenleiden genannt, die dazu führen können,<br />
das der Arbeitnehmer nicht mehr in der Lage ist, bestimmte<br />
körperlich anspruchsvolle Tätigkeiten auszuführen.<br />
Wenn dies auch weniger häufig vorkommen dürfte, können<br />
auch seelische Erkrankungen dazu führen, dass der Arbeitnehmer<br />
für eine Weiterbeschäftigung ungeeignet erscheint. Das<br />
Thema Depressionen, das derzeit in aller Munde ist, sei hier<br />
nur beispielsweise erwähnt.<br />
Eine in Praxis häufig auftretende Konstellation sind Mitarbeiter<br />
mit „Alkoholproblemen“. Entschließt sich der Arbeitgeber,<br />
einem Mitarbeiter wegen dieser Probleme zu kündigen, kann<br />
sich bereits die Einordnung in die Systematik der Kündigungsgründe<br />
als schwierig erweisen. In Betracht kommt, dass es<br />
sich insoweit um einen verhaltensbedingten Grund handelt,<br />
es kann sich aber auch um einen personenbedingten Grund<br />
handeln. Es ist heutzutage anerkannt, dass „Alkoholsucht“<br />
eine Krankheit darstellt. Ist der Mitarbeiter in diesem Sinne<br />
alkoholabhängig (entsprechendes würde natürlich bei einem<br />
drogenabhängigen Mitarbeiter gelten) ist dies ein personenbedingter<br />
Grund, auf den eine Kündigung gegebenenfalls<br />
gestützt werden kann.<br />
Legt demgegenüber der Arbeitnehmer lediglich ein „undiszipliniertes“<br />
Trinkverhalten an den Tag, das heißt, kommt er<br />
beispielsweise nach durchzechter Nacht alkoholisiert an seinen<br />
Arbeitsplatz oder verstößt gegen ein betriebliches Verbot,<br />
während der Arbeitszeit Alkohol zu trinken, stellt dies einen<br />
verhaltensbedingten Grund dar. In solchen Fällen kann nämlich<br />
grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass es sich<br />
um für den Arbeitnehmer steuerbares Verhalten handelt, was<br />
bei einem tatsächlich Alkoholkranken gerade nicht mehr der<br />
Fall ist.<br />
Desweiteren hat für die Praxis die Frage Bedeutung, ob beziehungsweise<br />
unter welchen Voraussetzungen häufige (krankheitsbedingte)<br />
Fehlzeiten des Arbeitnehmers eine personenbedingte<br />
Kündigung rechtfertigen können. War der Arbeitnehmer<br />
tatsächlich wiederholt und über längere Zeiträume erkrankt,<br />
kommt gegebenenfalls eine personenbedingte Kündigung in<br />
Betracht. (Anderes hat selbstverständlich dann zu gelten, wenn<br />
den häufigen Fehlzeiten tatsächlich gar keine Erkrankungen zu<br />
Grunde liegen, sondern der Arbeitnehmer nur „krank feiert“.<br />
Dann allerdings wäre eine verhaltensbedingte Kündigung in<br />
Betracht zu ziehen, siehe dazu sogleich.)<br />
Anknüpfungspunkt für eine Kündigung können in solchen<br />
Fällen häufiger Erkrankung die finanziellen Auswirkungen im<br />
Hinblick auf die Verpflichtung des Arbeitgebers zur Entgeltfortzahlung<br />
sein. Insoweit ist aber stets zu beachten, dass nur<br />
die Fehlzeiten hinsichtlich der jeweiligen Erkrankung bis einschließlich<br />
der sechsten Krankheitswoche relevant sein können,<br />
weil danach ja die Verpflichtung des Arbeitgebers zur<br />
Entgeltfortzahlung entfällt. Neben erheblichen Fehlzeiten ist in<br />
solchen Fällen auch eine begründete und belegte negative<br />
Zukunftsprognose erforderlich. D. h., es muss davon auszugehen<br />
sein, dass es auch in Zukunft zu häufigen krankheitsbedingten<br />
Fehlzeiten kommen wird.<br />
Es müssen aber nicht zwingend Erkrankungen oder Verletzungen<br />
sein, die einen Arbeitnehmer für die Weiterbeschäftigung als<br />
ungeeignet erscheinen lassen. Vielmehr kann auch der (dauerhafte<br />
oder über einen längeren Zeitraum andauernde) Verlust<br />
einer für die Erfüllung der Anforderungen des Arbeitsplatzes<br />
erforderlichen Qualifikation die Eignung entfallen lassen. Zu<br />
denken ist beispielsweise an den Verlust der Fahrerlaubnis bei<br />
einem als Kraftfahrer beschäftigten Mitarbeiter.<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 65
Recht so?<br />
(b) verhaltensbedingte Kündigung<br />
Fast noch mannigfaltiger sind die Konstellationen, in denen<br />
eine verhaltensbedingte Kündigung in Betracht kommt. Allgemein<br />
formuliert ist dies bei den Gründen der Fall, die den Mitarbeiter<br />
für eine Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses aufgrund<br />
seines Verhaltens ungeeignet erscheinen lassen und eine Weiterbeschäftigung<br />
für den Arbeitgeber aus solchen Gründen<br />
also unzumutbar ist. Die Kündigung stellt in diesen Fällen keine<br />
Sanktion dar, der Arbeitgeber schützt sich durch sie nur vor<br />
weiterem Fehlverhalten.<br />
Als Beispiele für solche Gründe seien genannt der unsachgemäße<br />
Umgang mit Gerätschaften und Arbeitsmitteln entgegen<br />
den Arbeitsanweisungen oder sonstigen Vorgaben. Auch die<br />
Nichteinhaltung von Vorschriften des Arbeitsschutzes und der<br />
Arbeitssicherheit gehören hierher. Aber auch darüber hinaus<br />
kommt eine verhaltensbedingte Kündigung stets, wenn auch<br />
als letztes Mittel, dann in Betracht, wenn der Arbeitnehmer<br />
sich den Vorgaben des Arbeitgebers wiedersetzt. Dies gilt gleichermaßen,<br />
egal ob es sich um einzelne Anordnungen oder<br />
um generelle Vorgaben, beispielsweise in Form von allgemeinen<br />
Arbeitsanweisungen, handelt.<br />
Eine weitere wichtige Fallgruppe sind hier Verfehlungen des<br />
Arbeitnehmers gegenüber dem Arbeitgeber oder seinen Kollegen.<br />
Genannt seien hier Tätlichkeiten bis hin zu körperlichen<br />
Auseinandersetzungen, aber auch verbale Entgleisungen, wie<br />
beispielsweise Verunglimpfungen, Beleidigungen etc. Entsprechendes<br />
gilt auch bei Diebstahl, Unterschlagung, Betrug und<br />
Untreue des Arbeitnehmers.<br />
Nicht weniger wichtig in der Praxis sind die Fälle, in denen<br />
sich der Arbeitnehmer selbst „beurlaubt“ oder „krank feiert“.<br />
Dabei stellt sich im letztgenannten Fall vor allen Dingen das<br />
Problem der Beweisbarkeit für den Arbeitgeber. Leider zeigt<br />
die tägliche Praxis, dass Arbeitnehmer selbst bei „angekündigten“<br />
Erkrankungen, nicht selten zur Überraschung des Arbeitgebers,<br />
in der Lage sind, ein ärztliches Attest vorzulegen, das<br />
ihnen ihre Erkrankung bescheinigt. Dann ist es dem Arbeitgeber<br />
faktisch fast unmöglich, noch den Beweis anzutreten, dass<br />
der Arbeitnehmer tatsächlich nicht erkrankt ist. Die Gerichte<br />
legen jedenfalls dem ärztlichen Attest einen erheblichen Beweiswert<br />
bei, der durch den Arbeitgeber kaum zu erschüttern<br />
sein wird. Daher kann es sich in Fällen, in denen der Arbeitgeber<br />
den Verdacht hat, dass der Arbeitnehmer tatsächlich<br />
nicht erkrankt ist, empfehlen, noch während der „krankheitsbedingten<br />
Fehlzeit“ den medizinischen Dienst der Krankenkassen<br />
einzuschalten. Dieser wird dem Verdacht nachgehen und<br />
eigene Ermittlungen anstellen. Der medizinische Dienst hat ein<br />
Interesse daran, solche Fälle aufzudecken, kostet doch jede<br />
„Erkrankung“ die Kassen Geld.<br />
(c) Abmahnung als Kündigungsvoraussetzung<br />
Bei einer Kündigung aus Gründen, die ihre Ursache in der<br />
Sphäre des Arbeitnehmers haben, ist zu beachten, dass eine<br />
Kündigung grundsätzlich nur als so genannte „ultima ratio“,<br />
also als „(der Weisheit) letzter Schluss“ in Betracht kommt. Dies<br />
kann dazu führen, dass der Arbeitgeber nicht berechtigt ist,<br />
bereits das erste Vorkommnis oder die erste Verfehlung zum<br />
Anlass zu nehmen, das Arbeitsverhältnis durch Kündigung zu<br />
beenden. Er muss vielmehr gegebenenfalls durch (eine oder<br />
mehrere) Abmahnung(en) dem Arbeitnehmer zuvor erfolglos<br />
die Gelegenheit gegeben haben, dafür zu sorgen, dass solche<br />
beziehungsweise entsprechende Vorkommnisse oder Verfehlungen<br />
sich nicht wiederholen.<br />
Etwas vereinfacht ausgedrückt wird man sagen können, dass<br />
dann, wenn die Anlässe, die als Kündigungsgrund dienen<br />
sollen, vom Arbeitnehmer beherrschbar oder beeinflussbar<br />
sind, eine Kündigung ohne vorherige Abmahnung(en) rechtlich<br />
in aller Regel nicht zulässig sein wird. Daher spielt das<br />
Erfordernis vorheriger Abmahnung(en) vor allem im Bereich<br />
verhaltensbedingter Kündigungen eine Rolle. Auch bestimmte<br />
Fallgruppen, die den Grund für eine personenbedingte Kündigung<br />
liefern können, sind aber in dem Sinne vom Arbeitnehmer<br />
beeinflussbar, dass eine Kündigung grundsätzlich eine<br />
Abmahnung voraussetzt. Dies ist etwa dann denkbar, wenn<br />
die (bestehenden) Gründe in der Person des Arbeitnehmers<br />
durch diesen beziehungsweise mit dessen Mitwirkung beseitigt<br />
werden könnten. Gedacht sei in diesem Zusammenhang beispielsweise<br />
an behandelbare Erkrankungen in Fällen, in denen<br />
der Arbeitnehmer sich keiner Behandlung unterzieht. Dies<br />
kann beispielsweise in der oben genannten Konstellation der<br />
Alkoholerkrankung des Mitarbeiters der Fall sein.<br />
Leider kann keine allgemein gültige Regelung dazu aufgestellt<br />
werden, wann eine Kündigung nur nach vorheriger Abmahnung<br />
erforderlich ist und ob eine Abmahnung ausreicht oder<br />
gegebenenfalls sogar mehrere erfolglose Abmahnungen der<br />
Kündigung vorausgegangen sein müssen. Allgemein kann<br />
festgehalten werden, dass je schwerer die Vorkommnisse oder<br />
Verfehlungen sind, die zum Anlass für die Kündigung genommen<br />
werden, umso geringer die Anforderungen in Bezug auf<br />
das Thema Abmahnung sind; gegebenenfalls ist eine solche<br />
dann sogar entbehrlich. Umgekehrt kann in Fällen, in denen<br />
das Gewicht des einzelnen Anlasses nicht erheblich ist, sich<br />
solche Vorkommnisse oder Verfehlungen aber häufen und<br />
Ausdruck des Ungehorsams und der Disziplinlosigkeit des Arbeitnehmers<br />
sind, erforderlich sein, zunächst mehrere erfolglose<br />
Abmahnungen auszusprechen, bevor dann eine Kündigung<br />
erfolgen kann.<br />
Weiterhin kann zum Thema Abmahnung festgehalten werden,<br />
dass das Vorkommnis, welches Anlass für die Abmahnung war<br />
und dasjenige, welches später zum Anlass für die Kündigung<br />
genommen werden soll, nicht unbedingt identisch sein müssen.<br />
Dies gilt etwa dann, wenn der Arbeitnehmer immer wieder<br />
gegen – allerdings jeweils unterschiedliche – Anweisungen<br />
des Arbeitgebers verstoßen hat und deswegen abgemahnt<br />
worden ist. Auch in einem solchen Fall konnten die Abmahnungen<br />
die ihnen zugedachte Warnfunktion erfüllen, nämlich<br />
Arbeitnehmer anzuhalten, künftig die Arbeitsanweisungen des<br />
Arbeitgebers strikt zu befolgen, so dass sie für die spätere Kündigung<br />
„verwertbar“ sind.<br />
Allerdings ist zu beachten, dass frühere Abmahnungen nicht<br />
unbegrenzt lange zur Begründung einer späteren Kündigung<br />
herangezogen werden können. Im Laufe der Zeit verlieren diese<br />
nämlich ihre „Warnfunktion“, indem sie schlicht und einfach<br />
dem Arbeitnehmer nicht mehr präsent, also in Erinnerung<br />
sind.<br />
Darauf hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang auch noch-<br />
66 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Recht so?<br />
mals, dass Vorkommnisse, die durch den Arbeitgeber noch<br />
nicht einmal zum Anlass für eine Abmahnung genommen worden<br />
sind, grundsätzlich auch zur Begründung der Kündigung<br />
praktisch nicht verwertbar sein werden. Bei einer Abmahnung<br />
ist im Übrigen darauf zu achten, dass diese auch die geforderten<br />
(Mindest)Inhalte aufweist. Zu den Anforderungen an<br />
eine rechtlich belastbare, das heißt vor Gericht standhaltende<br />
Abmahnung sei auf Teil eins dieses Beitrages verwiesen.<br />
(d) Vorrang der Änderungskündigung<br />
Wie bereits erwähnt wurde, ist eine Kündigung zum Zwecke<br />
der Beendigung des Arbeitsverhältnisses nur als äußerstes Mittel<br />
zulässig. Dies hat zur Folge, dass der Arbeitgeber gegebenenfalls,<br />
bevor er eine Beendigungskündigung ausspricht,<br />
zunächst einmal prüfen muss, ob er den Arbeitnehmer nicht<br />
anderweitig im Betrieb beschäftigen kann. Dies spielt bei betriebsbedingten<br />
Kündigungen eine Rolle, dazu noch später,<br />
aber auch bei Kündigungen, die ihre Ursache in der Sphäre<br />
des Arbeitnehmers haben. In Fällen nämlich, in denen „Mängel“<br />
in der Person des Arbeitnehmers den Grund für die Kündigung<br />
liefern, beispielsweise in Form von körperlichen Einschränkungen<br />
infolge von Unfällen oder Erkrankungen, kann<br />
es durchaus möglich sein, dass der Arbeitnehmer in anderer<br />
Position im Unternehmen noch sinnvoll einsetzbar ist. Dann<br />
ist der Arbeitgeber grundsätzlich gehalten, ihm diese Position<br />
anzubieten. Er kann sich hierzu des Mittels einer so genannten<br />
Änderungskündigung bedienen. Diese Änderungskündigung<br />
bedarf im Anwendungsbereich des Kündigungsschutzgesetzes<br />
ebenso wie eine Kündigung mit dem Ziel der Beendigung<br />
des Arbeitsverhältnisses eines Kündigungsgrundes im<br />
bereits dargestellten Sinne. Der Arbeitnehmer hat dann zwei<br />
Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Entweder er akzeptiert<br />
die Änderungskündigung. Dann hat dies zur Folge, dass das<br />
Arbeitsverhältnis zu den geänderten Konditionen fortbesteht.<br />
Oder er akzeptiert die Änderung nicht. Dann wird aus der Änderungskündigung<br />
eine so genannte Beendigungskündigung,<br />
das heißt eine ganz „normale“ Kündigung, gerichtet auf Beendigung<br />
des Arbeitsverhältnisses.<br />
Beitrag wird fortgesetzt.<br />
Rechtsanwalt Kai A. Hannich<br />
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RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 67
Recht so?<br />
Geschäftsführerhaftung<br />
Einleitung<br />
Der Geschäftsführer ist für die Ausrichtung und den Kurs der<br />
Gesellschaft verantwortlich. In gleichem Maße wie er für die<br />
interne Unternehmensführung und die Mitprägung des Bildes<br />
des Unternehmens in der Öffentlichkeit in der Verantwortung<br />
steht, ist er bei seinem Handeln vielfältigen Haftungsrisiken<br />
ausgesetzt. So kann er bei Verletzung seiner Pflichten unter<br />
Umständen von den Gesellschaftern einer GmbH, von Behörden<br />
oder sonstigen Dritten in Anspruch genommen werden.<br />
Der Geschäftsführer sollte daher wissen, welche Verpflichtungen<br />
ihn treffen und wie er ihnen nachkommen kann. Nur<br />
durch die Kenntnis dieses grundsätzlichen Pflichtenkreises<br />
sind umsichtiges, vorausschauendes Handeln und eine planmäßige<br />
Unternehmensführung möglich. Gleichzeitig können<br />
durch die Beachtung dieser Regeln Fehler vermieden und kostenintensive<br />
Haftungsfälle ausgeschlossen bzw. auf ein Mindestmaß<br />
reduziert werden.<br />
Sicherlich birgt auch das Umweltrecht für die Geschäftsführung<br />
mit den Strafvorschriften der §§ 324 ff StGB große Risiken<br />
für die betriebliche Praxis. Gerade solche Unternehmen,<br />
die engen Bezug zum Umweltrecht haben, müssen insbesondere<br />
auch die zu wahrenden Zuverlässigkeitskriterien verschiedener<br />
umweltbezogener Gesetze im Auge halten. Sowohl<br />
Rechtsprechung wie auch diverse Vollzugshilfen aus dem exekutiven<br />
Apparat erweitern jedoch die Beurteilungsgrundlage<br />
der Zuverlässigkeit auch auf andere, nicht umweltbezogene<br />
Delikte. So eröffnen sich in der Praxis vielfach Risiken, die<br />
allgemeineren Deliktsgruppen, beispielsweise Betrug, Insolvenzverschleppung,<br />
Steuerhinterziehung oder -verkürzung zuzuordnen<br />
sind. Die folgenden Ausführungen berücksichtigen<br />
dieses Spektrum.<br />
I. Die Pflichten des Geschäftsführers<br />
Der Geschäftsführer ist dasjenige Organ einer Gesellschaft,<br />
dem die Führung der Geschäfte obliegt. Nach § 43 Abs. 1<br />
GmbHG hat der Geschäftsführer bei der Erfüllung dieser<br />
Pflicht „die Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmanns anzuwenden“.<br />
Das GmbH-Gesetz regelt stellenweise zwar einzelne<br />
Ausprägungen dieser Pflicht, eine abschließende Regelung<br />
fehlt jedoch.<br />
Zum einen treffen den Geschäftsführer Sorgfaltspflichten<br />
gegenüber der Gesellschaft. Diese erschöpfen sich zu einem<br />
großen Teil darin, bei rechtsgeschäftlichem Handeln die finanzielle<br />
Interessenslage der Gesellschaft zu beachten. In diesem<br />
Zusammenhang war der Bundesgerichtshof beispielsweise im<br />
Jahre 2008 mit der Frage befasst, wie es mit Blick auf die<br />
Sorgfaltspflichten eines Geschäftsführers zu bewerten ist, wenn<br />
dieser den Preis für einen Auftrag zu niedrig kalkuliert. Der<br />
Bundesgerichtshof hat die Frage dahingehend beantwortet,<br />
dass grundsätzlich die klagende Gesellschaft die Darlegungsund<br />
Beweislast dafür trifft, dass und inwieweit ihr durch ein<br />
möglicherweise pflichtwidriges Verhalten des Geschäftsführers<br />
ein Schaden entstanden ist. Im Gegenzug muss der beklagte<br />
Geschäftsführer aber beweisen, dass er bei der Parteivereinbarung<br />
die Sorgfalt eines ordentlichen und gewissenhaften<br />
Geschäftsleiters angewandt hat, der Preis folglich nicht für ihn<br />
erkennbar zu niedrig kalkuliert wurde.<br />
Zum anderen trifft den Geschäftsführer die Überwachungspflicht<br />
(compliance) gegenüber den Geschäftsleiterkollegen<br />
bei organinterner Arbeitsteilung und den nachgeordneten<br />
Unternehmensebenen. Die letztgenannte (vertikale) Überwachungspflicht<br />
verlangt von jedem Geschäftsführer, dass er in<br />
seinem Verantwortungsbereich für ein gesetzestreues Verhalten<br />
seiner Untergebenen sorgt. Dies regelt übrigens auch der<br />
für deutsche börsennotierte Gesellschaften geltende deutsche<br />
Corporate-Governance-Kodex. Unter Ziffer 4.1.3 wird ausdrücklich<br />
hervorgehoben, dass der Vorstand für die Einhaltung<br />
der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen<br />
Richtlinien zu sorgen und auf deren Beachtung durch die<br />
Konzernunternehmen hinzuwirken hat.<br />
Als Organ der Gesellschaft ist der Geschäftsführer der Gesellschaft<br />
gegenüber dazu verpflichtet, in allen Angelegenheiten,<br />
die das Interesse der Gesellschaft berühren, allein deren Wohl<br />
und Wehe und nicht seinen eigenen Nutzen oder den Vorteil<br />
anderer im Auge zu haben. Der Geschäftsführer verletzt seine<br />
Treuepflicht nicht nur bei einem „Griff in die Kasse“, sondern<br />
nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs auch dann,<br />
wenn er darauf hinwirkt, sich eine ihm nach dem Anstellungsvertrag<br />
nicht zustehende Vergütung von der Gesellschaft anweisen<br />
zu lassen, vgl. BGH, NZG 2008, 103.<br />
Zentrale Pflicht des Geschäftsführers ist die Legalitätspflicht.<br />
Die Gesetzestreue steht gleichsam an der Spitze der ihm obliegenden<br />
Pflichten. Einen Verstoß gegen seine Legalitätspflicht<br />
begeht etwa derjenige Geschäftführer, der die Zuständigkeit<br />
der Gesellschafterversammlung (§ 46 GmbHG) und somit<br />
die Wahrung der innergesellschaftlichen Kompetenzverteilung<br />
missachtet (interne Legalitätspflicht). Gleiches gilt, wenn<br />
er durch Einrichtung verdeckter Kassen dem Unternehmen<br />
erhebliche Vermögenswerte entzieht. Letzteres führt zu einer<br />
Strafbarkeit wegen Untreue im Sinne des § 266 Abs. 1 StGB.<br />
Daran ändert auch die wohlgemeinte Absicht nichts, diese<br />
Geldmittel bei späterer Gelegenheit im Interesse des Unternehmens<br />
einzusetzen. Eine Theorie des effizienten Gesetzesbruchs<br />
(„efficient breach of law“) gibt es nicht.<br />
II. Die zivilrechtliche Haftung des Geschäftsführers<br />
Der Geschäftsführer haftet grundsätzlich nur der Gesellschaft<br />
gegenüber, d. h. von Gläubigern der Gesellschaft kann er<br />
grundsätzlich nicht in Anspruch genommen werden. Gläubiger<br />
müssen sich deshalb an die Gesellschaft halten.<br />
Dennoch gibt es Ausnahmen von diesem Grundsatz:<br />
• Begeht der Geschäftsführer im Zusammenhang mit seiner<br />
dienstlichen Tätigkeit, etwa bei Abschluss eines Vertrages<br />
mit einem Dritten, eine Straftat, aus der diesem Dritten ein<br />
Schaden entsteht, so kann sich dieser Dritte nicht nur an die<br />
Gesellschaft halten, sondern zusätzlich den Geschäftsführer<br />
zivilrechtlich in Anspruch nehmen. Zu denken ist etwa<br />
an Fälle, in denen der Geschäftsführer im Namen der Gesellschaft<br />
einem Handwerker einen Auftrag erteilt, obwohl<br />
er erhebliche Zweifel daran hat, dass die Gesellschaft die<br />
Rechnung begleichen kann. Der Geschäftsführer begeht in<br />
diesem Fall einen Eingehungsbetrug und setzt sich einem<br />
zivilrechtlichen Schadensersatzanspruch aus § 823<br />
Abs. 2 BGB aus. Der Handwerker kann nun zwar grund-<br />
68 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Recht so?<br />
sätzlich die Gesellschaft auf Erfüllung des Vertrages bzw.<br />
auf Schadensersatz in Anspruch nehmen. Da diese ab unter<br />
Umständen nicht mehr zahlungsfähig ist, wird es sich aus<br />
sicht des Handwerkers empfehlen, zusätzlich den Geschäftsführer<br />
zu verklagen und Gesellschaft und Geschäftsführer<br />
als Gesamtschuldner in Anspruch zu nehmen. Es empfiehlt<br />
sich daher in Krisenzeiten nur die notwendigsten Aufträge zu<br />
erteilen und im Vorfeld abzuklären, ob die Behebung etwa<br />
von Gebäudeschäden durch den Hand-werker beispielsweise<br />
durch eine Bauwesenversicherung mit abgedeckt ist.<br />
Eine etwaige Deckungszusage durch die Versicherung sollte<br />
nicht nur mündlich eingeholt, sondern schriftlich dokumentiert<br />
werden.<br />
• Nach den neu eingeführten §§ 64 Satz 3 GmbHG, 92<br />
Abs. 2 Satz 3 AktG ist der Geschäftsführer neuerdings der<br />
Gesellschaft zum Ersatz von Zahlungen an die Gesellschafter<br />
verpflichtet, soweit diese zur Zahlungsunfähigkeit der<br />
Gesellschaft führen mussten. Diese neue Insolvenzverursachungshaftung<br />
ist im Zuge des im vergangenen Jahr in<br />
Kraft getretenen Gesetzes zur Modernisierung des GmbH-<br />
Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen (MoMiG)<br />
eingeführt worden. Hierdurch kommt zum Ausdruck, dass<br />
der Gesetzgeber den Geschäftsführer als Wächter über die<br />
Liquidität der Gesellschaft ansieht und ihn entsprechend in<br />
die Pflicht nimmt. Er wird in solchen Fällen als Anstifter oder<br />
Gehilfe einer existenzbedrohenden Vermögensverschiebung<br />
zur Verantwortung gezogen. Es wird daher also stets<br />
zu beachten sein, ob und in welchem Umfang Zahlungen<br />
an die Gesellschafter erfolgen sollen und ob diese unter<br />
Umständen zur Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaft führen<br />
können. Hier sollte gerade in Krisenzeiten anwaltlicher Rat<br />
eingeholt werden.<br />
• Zu beachten ist, dass eine zivilrechtliche Haftung des Geschäftsführers<br />
bereits dann in Betracht kommt, wenn zwar die<br />
Satzung der GmbH formwirksam beschlossen, die GmbH<br />
aber noch nicht ins Handelsregister eingetragen wurde. In<br />
dieser Gründungsphase steht primär die so genannte Handelndenhaftung<br />
nach § 11 Abs. 2 GmbHG im Vordergrund.<br />
Da in der Regel lediglich der Geschäftsführer in dieser<br />
Phase nach Außen hin in Erscheinung tritt, ist auch nur<br />
er von ihr betroffen. Er haftet dabei den Gläubigern akkzessorisch,<br />
d. h. abhängig von der rechtsgeschäftlich begründeten<br />
Verpflichtung der Vorgesellschaft. Der Geschäftsführer<br />
ist daher bereits in der Phase der Vor-GmbH gehalten, zu<br />
überlegen, ob und inwieweit er rechtsgeschäftlich tätig wird.<br />
Notfalls kann er für in dieser Phase begründete Verbindlichkeiten<br />
selbst in Anspruch genommen werden. Die Haftung<br />
des Geschäftsführers während der Gründungsphase hat<br />
Sicherungsfunktion für die Gläubiger, da der Geschäftsführer<br />
zwar im Namen und für die Rechnung einer bereits<br />
gegründeten aber mangels Eintragung noch nicht existenten<br />
Gesellschaft handelt. Die Handelndenhaftung beginnt mit<br />
Abschluss des notariell beurkundeten Gesellschaftsvertrags<br />
und erlischt mit Eintragung der GmbH ins Handelsregister.<br />
• Auch Personen die nicht selbst Geschäftsführer einer Gesellschaft<br />
sind, aber wesentlich auf die Geschäftsführung<br />
Einfluss nehmen (sog. faktische Geschäftsführer) können<br />
sich haftbar machen. Hierunter fallen beispielsweise Gesellschafter,<br />
Beiratsvorsitzende oder sonstige Dritte, sofern von<br />
ihnen eine wesentliche Einflussnahme auf die Geschäftsführung<br />
ausgeht. Handelt diese Person rein faktisch wie<br />
ein Geschäftsführer, so muss sie sich unter Umständen wie<br />
ein Organmitglied verantworten. Es droht dann neben der<br />
persönlichen Inanspruchnahme auch eine strafrechtliche<br />
Verantwortlichkeit, etwa wenn der faktische Geschäftsführer<br />
sich einer Insolvenzverschleppung schuldig macht.<br />
Allerdings muss die Einflussnahme des faktischen Geschäftsführers<br />
auch tatsächlich Außenwirkung entfaltet haben. Der<br />
Bundesgerichtshof hat hierzu ausgeführt, dass der Betroffene<br />
die Geschicke der Gesellschaft durch eigenes Handeln<br />
im Außenverhältnis, das die Tätigkeit des Geschäftsführers<br />
nachhaltig prägt, maßgeblich in die Hand genommen haben<br />
muss. Gemeint sind etwa Fälle, in denen der faktische<br />
Geschäfts-führer aus Konten der GmbH „per Hand“ eine<br />
Abbuchung vornimmt. Eine rein interne Einflussnahme wie<br />
beispielsweise durch Festlegung von Genehmigungsvorbehalten<br />
oder von Berichtspflichten begründet hingegen keine<br />
Haftung des Dritten als faktischer Geschäftsführer.<br />
Für den Geschäftsführer existieren jedoch folgende Verteidigungsmöglichkeiten:<br />
• Geschäftsleiterermessen und sorgfältige Entscheidungsvorbereitung:<br />
Der Bundesgerichtshof nimmt eine Haftungspriviligierung<br />
eines Geschäftsführers einer GmbH dann an, wenn das vom<br />
Geschäftsführer ausgeübte unternehmerische Ermessen auf<br />
einer sorgfältigen Ermittlung der Entscheidungsgrundlagen<br />
beruht. Dies erfordere, dass der Geschäftsführer in der konkreten<br />
Entscheidungssituation alle verfügbaren Informationsquellen<br />
tatsächlicher und rechtlicher Art ausschöpft und auf<br />
dieser Grundlage die Vor- und Nachteile der bestehenden<br />
Handlungsoptionen sorgfältig abschätzt und den erkennbaren<br />
Risiken Rechnung trägt. Es empfiehlt sich in diesem Zusammenhang,<br />
die jeweiligen Entscheidungsgrundlagen und hierzu<br />
angestellten Erwägungen schriftlich zu dokumentieren.<br />
• Vertrauen auf Informationen Dritter:<br />
Konsultiert ein Geschäftsleiter zur Bewältigung seiner Aufgaben<br />
einen fachkundigen Dritten, so kann er sich im Fall der<br />
Inanspruchnahme auf dessen besondere Sachkunde berufen.<br />
Der Bundesgerichtshof hat beispielsweise im Jahre 2007<br />
entschieden, dass ein organschaftlicher Vertreter einer Gesellschaft<br />
seine Insolvenzantragspflicht dann nicht schuldhaft<br />
verletzt, wenn er bei fehlender Sachkunde zur Klärung des<br />
Bestehens der Insolvenzreife der Gesellschaft den Rat eines<br />
unabhängigen, fachlich qualifizierten Berufsträgers eingeholt,<br />
diesen über sämtliche für die Beurteilung erheblichen Umstände<br />
ordnungsgemäß informiert hat und nach eigener Plausibilitätskontrolle<br />
der ihm daraufhin erteilten Antwort dem Rat<br />
gefolgt ist und von der Stellung des Insolvenzantrags abgesehen<br />
hat. Die Entscheidung betraf zwar ein Vorstandsmitglied<br />
einer Aktiengesellschaft, doch stellen die vorgenannten Leitlinien<br />
des Bundesgerichtshofs einen bereichsübergreifenden<br />
Vertrauensgrundsatz im gesamten Kapitalgesellschaftsrecht<br />
dar. Es ist jedoch darauf zu achten, dass der Sachkundige<br />
sorgfältig ausgesucht wird, da die Rechtsprechung strenge Anforderungen<br />
an die Auswahl von Auskunftspersonen stellt.<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 69
Recht so?<br />
• Berufung darauf, dass auch bei rechtmäßigem Alternativverhalten<br />
ein Schaden entstanden wäre:<br />
Der Einwand rechtmäßigen Alternativverhaltens wird von der<br />
Rechtsprechung grundsätzlich zugelassen. Aus der Rechtsprechung<br />
des Bundesgerichtshofs wird beispielsweise deutlich,<br />
dass allein der Verstoß eines Geschäftsführers gegen die innergesellschaftliche<br />
Kompetenzordnung allein noch nicht zur<br />
Schadensersatzpflicht führt. Der Bundesgerichtshof hatte in<br />
dem von ihm entschiedenen Fall darüber zu entscheiden, ob<br />
sich ein Gesellschaftergeschäftsführer einer GmbH schadensersatzpflichtig<br />
gemacht hatte, nachdem er sich eigenmächtig<br />
ein vierzehntes Monatsgehalt ausgezahlt hatte. Zwar hätte hier<br />
gemäß § 46 Nr. 5 GmbHG die Gesellschafterversammlung<br />
einer Gehaltserhöhung zustimmen müssen, doch kann der<br />
Geschäftsführer grundsätzlich den Beweis dafür antreten, dass<br />
der eingetretene Schaden auch bei Beachtung der gesellschaftsinternen<br />
Kompetenzordnung entstanden wäre.<br />
• Mitverschulden:<br />
Es verfängt jedoch nicht, den Einwand des Mitverschuldens<br />
eines anderen Gesellschaftsorgans ins Feld zu führen. Der<br />
Bundesgerichtshof hat wiederholt erklärt, dass sich ein GmbH-<br />
Geschäftsführer zu seiner Entlastung nicht auf das Mitverschulden<br />
eines weiteren Geschäftsführers berufen kann. Dies hat<br />
seinen Grund darin, dass die Mitgeschäftsführer im Verhältnis<br />
zur Gesellschaft eine Haftungsgemeinschaft bilden und somit<br />
gesamtschuldnerisch haften.<br />
III. Strafrechtliche Haftung des Geschäftsführers<br />
Kommt der Geschäftsführer trotz Kenntnis eines Insolvenzgrundes<br />
seiner Insolvenzantragspflicht nicht nach, so kann er<br />
sich nach § 84 GmbHG bei vorsätzlicher Begehung der Insolvenzverschleppung<br />
schuldig machen.<br />
Bei drohender Zahlungsunfähigkeit kann der Geschäftsführer<br />
sich als Kaufmann bei einem Handeln entgegen den Gepflogenheiten<br />
eines Kaufmanns wegen Bankrott gemäß § 283<br />
StGB strafbar machen.<br />
Werden Sozialversicherungsabgaben nicht gezahlt, kann dies<br />
als Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt gemäß<br />
§ 266 a StGB strafbar sein. Ist die Liquidität des Unternehmens<br />
gefährdet, kann es vorkommen, dass zwar die<br />
Nettolöhne an die Arbeitnehmer rechtzeitig, die Arbeitnehmerbeiträge<br />
aber mit Verzögerung oder gar nicht gezahlt werden.<br />
Die Nichtzahlung dieser Sozialversicherungsabgaben kann<br />
mit Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren bestraft werden.<br />
Für den Bereich des Produkthaftungsrechts, aber auch des<br />
Umweltstrafrechts ist das sog. Lederspray-Urteil des BGH aus<br />
dem Jahre 1990 noch immer von großer Bedeutung. Hierbei<br />
hatten Manager ein Lederspray in den Handel gebracht, nach<br />
dessen Gebrauch zahlreiche Personen erkrankt waren. Obwohl<br />
dies der Geschäftsführung bekannt war, unterließ sie aus<br />
Kostengründen, die gefährlichen Produkte zurückzurufen. Der<br />
BGH bejahte in diesem Fall erstmals die ressortübergreifende<br />
Verantwortlichkeit der Geschäftsleitung. Die Geschäftsleitung<br />
haftete für die verursachten Schäden strafrechtlich unter dem<br />
Gesichtspunkt der durch Unterlassen begangenen Körperverletzung.<br />
Haben in einer GmbH mehrere Geschäftsführer gemeinsam<br />
über die Anordnung eines Rückrufes zu entscheiden,<br />
so ist jeder Geschäftsführer verpflichtet, alles ihm Mögliche<br />
und Zumutbare zu tun, um diese Entscheidung herbeizuführen.<br />
Eine strafrechtliche Haftung ist auch dann begründet, wenn<br />
er es unterlässt, eine entsprechende Entscheidung herbeizuführen,<br />
weil er am Widerstand der anderen Geschäftsführer<br />
gescheitert wäre. Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs<br />
zeigt, dass die Anforderungen an die Verhaltenspflichten der<br />
Geschäftsführung gerade im Bereich des Inverkehrbringens<br />
von Produkten sehr hoch sind.<br />
Zur Vermeidung strafbaren Verhaltens bestehen gerade in<br />
einem arbeitsteilig organisierten Unternehmen folgende Verteidigungsmöglichkeiten:<br />
• Prinzip der innerbetrieblichen Verantwortungsdelegierung:<br />
In der Rechtsprechung ist anerkannt, dass interne Zuständigkeitsvereinbarungen<br />
und Delegierungen zu einer Beschränkung<br />
der Verantwortlichkeit führen. In einem solchen Fall reduziert<br />
sich die Verantwortlichkeit der Überwachungspflichtigen,<br />
die nur dann zu einem Einschreiten verpflichtet sind, wenn<br />
Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass eine ordnungsgemäße<br />
Erfüllung nicht gewährleistet ist. Für eine wirksame Aufgabendelegation<br />
ist insbesondere eine angemessene Einweisung<br />
des Pflichtenträgers in seinen Verantwortungsbereich erforderlich.<br />
Ihm ist Zugang zu Informationen zu verschaffen, aus denen<br />
er Einsicht in die Rechtslage nehmen kann und über den<br />
aktuellen Stand der Technik informiert wird. Außerdem kann<br />
die Schaffung hinreichender Handlungs- und Entscheidungsspielräume<br />
für den jeweiligen Aufgabenträger hilfreich sein.<br />
Berichts- und Dokumentationspflichten können dabei unterstützend<br />
wirken. Die Aufgabendelegierung sollte insbesondere<br />
schriftlich fixiert werden. Dem Pflichtenträger sollte Zugang zu<br />
Fortbildungen gewährt werden.<br />
• Berufung auf rechtmäßiges Alternativverhalten:<br />
Zulässigerweise kann vorgetragen werden, dass der eingetretene<br />
Schaden auch bei Beachtung der größtmöglichen Sorgfalt<br />
entstanden wäre. In einem solchen Fall kann der verantwortlichen<br />
Person kein Schuldvorwurf gemacht werden.<br />
• Verfolgungsverjährung:<br />
Die Verfolgungsverjährung verhindert die weitere Strafverfolgung<br />
einer bestimmten Tat. Die Verfolgungsverjährung ist<br />
von Amts wegen zu beachten. Zu berücksichtigen ist jedoch,<br />
dass die Verfolgungsverjährung beispielsweise durch die erste<br />
Vernehmung des Beschuldigten oder durch die Erhebung der<br />
öffentlichen Klage unterbrochen werden kann.<br />
Gerade der Nichtfeststellung eines Insolvenzgrundes sollte von<br />
unabhängiger Seite nachgegangen werden. Der Geschäftsführer<br />
sollte sämtliche Arbeitsschritte schriftlich dokumentieren,<br />
um im Zweifelsfall korrektes und umsichtiges Handeln<br />
nachweisen zu können.<br />
IV. Die Haftung des Geschäftsführers im Bereich von<br />
Ordnungswidrigkeiten<br />
Richtet sich eine bußgeldbewehrte Pflicht an die Abfallerzeuger,<br />
beispielsweise an die Abfallerzeuger-GmbH, so kann<br />
nach § 30 OWiG gegen diese eine Geldbuße festgesetzt werden.<br />
Es ist aber nach § 9 OWiG auch möglich, gegen den<br />
70 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Recht so?<br />
Geschäftsführer der GmbH bzw. sonst mit der Leitung eines<br />
Betriebs beauftragte Personen vorzugehen. Voraussetzung ist<br />
dabei jedoch immer, dass dem jeweiligen Beschäftigten wegen<br />
des bußgeldbewehrten Verstoßes gegen eine den Abfallerzeuger<br />
treffende Pflicht ein individueller Schuldvorwurf gemacht<br />
werden kann.<br />
Zu den am häufigsten im Bereich des Umweltrechts angewendeten<br />
Ordnungswidrigkeitentatbeständen zählen die §§ 61<br />
KrW-/AbfG, 62 BImSchG und 41 WHG.<br />
Im Ordnungswidrigkeitenbereich gibt es für die Geschäftsführer<br />
folgende Verteidigungsmöglichkeiten:<br />
• Prinzip der innerbetrieblichen Verantwortungsdelegierung<br />
• Berufung auf rechtmäßiges Alternativverhalten<br />
• Berufung darauf, dass es sich lediglich um einen geringfügigen<br />
Verstoß handelt:<br />
Gemäß dem auch im Ordnungswidrigkeitenrecht geltenden<br />
Opportunitätsprinzip, verankert in § 47 OWiG, ist die Behörde<br />
bei bloß geringfügigen Verstößen (so genannte Formalverstöße)<br />
nicht zum Einschreiten verpflichtet.<br />
• Berufung auf Verfolgungsverjährung gemäß § 31<br />
OWiG:<br />
Im Ordnungswidrigkeitsrecht sind die Verjährungsfristen erheblich<br />
kürzer als im Strafrecht (sechs Monate bis drei Jahre).<br />
Eine Berufung hierauf kann daher erfolgversprechend<br />
sein.<br />
V. Absicherung<br />
Die Gesellschaft sollte für ihre Organe und leitenden Angestellten<br />
eine so genannte Directors-and-Officers-Versicherung<br />
(D&O-Versicherung) abschließen. Die D&O-Versicherung ist<br />
eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung für die Organmitglieder<br />
eines Unternehmens und je nachdem, welche<br />
Police abgeschlossen wurde, auch für deren leitende Angestellte<br />
oder Prokuristen. Sie deckt Vermögensschäden ab, die<br />
dem Unternehmen oder Dritten durch fahrlässige Pflichtverletzungen<br />
der Organmitglieder entstehen. Der Abschluss einer<br />
solchen Versicherung ist unabdingbar, sie gewährt jedoch<br />
keinen lückenlosen Versicherungsschutz. Denn insbesondere<br />
werden Ansprüche von Unternehmen gegen versicherte Personen,<br />
die selbst am Unternehmen beteiligt sind, nur begrenzt<br />
ersetzt.<br />
Empfehlenswert ist des Weiteren der Abschluss einer so genannten<br />
Strafrechtsschutzversicherung. Bei einer solchen im<br />
Regelfall betrieblichen Versicherung sollte jeder, der einem<br />
strafrechtlichen Risiko unterliegt, sicherstellen, dem Schutz der<br />
Versicherung zu unterliegen.<br />
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RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 71
Anwenderberichte<br />
Höxter: Schlauchliner gegen Fremdwasser<br />
in der Altstadt<br />
Die gesetzliche Pflicht zur Dichtheitsprüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
in Nordrhein-Westfalen<br />
stößt sicher dem einen oder anderen Grundstückseigentümer<br />
sauer auf; etwas versüßt wird sie durch das<br />
Landes Förderprogramm „Abwasser NRW“: Nach diesem<br />
bis Ende 2011 laufenden Förderprogramm können<br />
die Eigentümer bis zu 30 % ihrer Sanierungskosten erstattet<br />
bekommen – vorausgesetzt, die Sanierung findet<br />
im Rahmen eines von der Kommune beschlossenen Programms<br />
zur Fremdwasserbekämpfung statt. Ein Musterbeispiel<br />
für kommunales Engagement einer Gemeinde<br />
im Sinne ihrer Bürger ist die Vorgehensweise der Stadt<br />
Höxter: Dort wurden drei Fremdwasser-Schwerpunktgebiete<br />
in der historischen Altstadt ausgewiesen, die man<br />
jetzt nach und nach abarbeitet. Bei der überraschend<br />
wirtschaftlichen Sanierung der privaten Hausanschlüsse<br />
und Grundstücksentwässerungen spiel(t)en Schlauchliner<br />
des Systems BRAWOLINER eine tragende Rolle, die<br />
von der Pader Kanal Technik-Rohr Frei GmbH & Co. KG<br />
installiert werden.<br />
Tränken eines 12 Meter langen BRAWOLINERs mit Epoxidharz.<br />
Das an der Weser gelegene Höxter hat, wie fast jede andere<br />
Kommune in NRW, Fremdwasser-Probleme in Teilen des Kanalnetzes.<br />
Problematisch ist hier jedoch die Lage der Fremdwasser-Brennpunkte:<br />
In großen Teilen der in der Weseraue gelegenen<br />
historischen Altstadt dringt Grundwasser über defekte<br />
öffentliche und private Kanäle ins System ein. Messungen<br />
ergaben einen Fremdwasseranteil von 64 % am Kläranlagen-<br />
Zufluss und begründeten akuten Handlungsbedarf. Parallel<br />
dazu unterliegen auch die Höxteraner Grundstückseigentümer<br />
als östlichste Bürger des Landes NRW den Forderungen<br />
des § 61a LWG, der eine Dichtheitsprüfung bis spätestens<br />
Ende 2015 fordert. Diese Vorschrift lässt aber auch eine noch<br />
frühere Terminierung der Prüfpflicht zu: Wo z. B. ein Programm<br />
zur Fremdwasser-Bekämpfung von der Kommune beschlossen<br />
wird, legt diese per Satzung den Umfang des Gebietes ebenso<br />
fest wie den Zeitpunkt, zu dem die Dichtheit nachgewiesen<br />
sein muss. Vor diesem Hintergrund hat der Rat der Stadt<br />
Höxter konsequent gehandelt: Im besonders Fremdwasserbetroffenen<br />
Bereich der historischen Altstadt wurden per Satzung<br />
drei Fremdwasser-Schwerpunktgebiete ausgewiesen, die Zug<br />
um Zug abgearbeitet werden. Hinzu kommt, dass in Teilen der<br />
Altstadt umfangreiche städtebauliche Investitionsmaßnahmen<br />
anstehen. Diese könnten aber nicht sinnvoll umgesetzt werden,<br />
wenn man nicht vorab für gesunde Verhältnisse im Untergrund<br />
sorgte.<br />
Beachtlich ist, wie bürgerfreundlich sich die Stadt bei der Realisierung<br />
der Fremdwasserprogramme der Fördermittel-Frage<br />
annimmt. Bei der Realisierung der Fremdwasserprogramme<br />
sind bezüglich der Fördermittel jedoch einige Vorgaben des<br />
Förderprogramms zu beachten. Denn die Grundstückseigentümer<br />
bekommen nur dann Zuschüsse, wenn diese über die<br />
Stadt bei der NRW-Bank beantragt werden. Zudem gibt es<br />
nur dann Geld, wenn die Sanierung zeitgleich mit Sanierungsmaßnahmen<br />
im öffentlichen Netz stattfinden und das komplette<br />
Leitungssystem eines Grundstücks einschließlich des auf<br />
öffentlicher Fläche liegenden Grundstücksanschlusses saniert<br />
worden ist. Der erste Fremdwasserschwerpunkt war auf einen<br />
Abwicklungszeitraum von Ende September 2007 bis Ende<br />
Oktober <strong>2009</strong> terminiert. Um eine breite private Beteiligung<br />
zu erreichen, übernahm die Stadt den kompletten organisatorischen<br />
Aufwand für die Projektabwicklung einschließlich der<br />
Fördermittelbeantragung. Für die 46 letztendlich im ersten<br />
Gebiet beteiligten Grundstücke wurde ein förderfähiger Anteil<br />
an den Sanierungskosten von 65.000 Euro geschätzt, bei der<br />
NRW-Bank beantragt und auch bewilligt.<br />
Nach erfolgreicher Durchführung des ersten Programms stellte<br />
sich aber heraus, dass der tatsächlich notwendige Sanierungsaufwand<br />
doch deutlich geringer lag, so dass letztlich<br />
nur 20.000 Euro (max. 30 % der Gesamtkosten im Einzelfall)<br />
ausgezahlt wurden. Zu dieser überraschend wirtschaftlichen<br />
Durchführung trug maßgeblich der massive Einsatz grabenloser<br />
Sanierungstechnik bei. Das Gros der defekten Leitungen<br />
wies Schadensbilder auf, die keinen Neubau erforderlich<br />
machten, so dass fast durchgängig eine Abdichtung der Systeme<br />
mit Schlauchlinern, im Einzelfalle mit GFK-Kurzlinern,<br />
durchgeführt werden konnte. Die PKT Pader Kanal Technik -<br />
Rohr Frei GmbH & Co. KG (Paderborn) installierte im Rahmen<br />
des ersten Sanierungsschwerpunktes in den Grundstücksentwässerungen<br />
und Anschlussleitungen der Altstadt Schlauchliner<br />
des BRAWOLINER-Systems von KOB, Wolfstein. Während<br />
der (auf einem mit Epoxydharz getränkten Polyesterschlauch<br />
basierende) BRAWOLINER als „Ur-Hausanschluss-Liner“<br />
auf die weitaus umfangreichsten Erfahrungen zurückblicken<br />
kann, ist zugleich PKT ein Anwender der ersten Stunde dieses<br />
Systems. Das Paderborner Unternehmen hat bis heute über<br />
46.000 Meter des hoch flexiblen Schlauchliners eingebaut,<br />
der speziell für den Einsatz in Bögen und wechselnden Nenn-<br />
Vorbereitung zum Einbau des Liners in den Anschlusskanal zum Falkenberger<br />
Hof, der 1503 erbaut wurde und heute das St.-Petri-Stift beherbergt: Auftrommeln<br />
des Liners (Foto links) und Befestigung des Liners am Führungsschlauch<br />
(Foto rechts).<br />
72 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Anwenderberichte<br />
weiten entwickelt und optimiert wurde.<br />
Der BRAWOLINER wird in einer Walzenanlage an Bord des<br />
Sanierungsfahrzeuges mit einem zweikomponentigen Epoxydharzsystem<br />
getränkt und dann mit Hilfe einer Drucktrommel<br />
im Inversionsverfahren pneumatisch in die defekten Leitungen<br />
eingeblasen. Dort presst er sich mit mindestens 0,3 bar Druck<br />
der schadhaften Rohrwand formschlüssig an, wobei aufgrund<br />
der Struktur des Materials die Faltenbildung in Bögen auf ein<br />
hydraulisch jederzeit tolerables Minimum reduziert ist. Der<br />
Liner wird mit thermischer Unterstützung binnen ca. 3 Stunden<br />
ausgehärtet und hat im Einbauzustand eine Wandstärke<br />
von mindestens 3 Millimetern. Das reicht aus, um zuverlässig<br />
die Wasserdichtheit des Liners sicherzustellen, der im Übrigen<br />
selbstverständlich über eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />
des Deutschen Instituts für Bautechnik Berlin (DIBT)<br />
verfügt.<br />
Der Liner wird mit Luftdruck von Revisionsschacht des Hauptkanals in Richtung<br />
des Gebäudekellers inversiert.<br />
Das hoch mobile Reversionstrommel-Verfahren bewährte sich<br />
in den historischen Gebäuden der Höxteraner Altstadt besonders:<br />
Mit dieser Technik plus BRAWOLINER können Liner<br />
sowohl von Schächten aus in Richtung Gebäude eingebaut<br />
werden, als auch umgekehrt von Gebäudekellern aus zum<br />
Hauptkanal hin. Das garantiert stets eine schnelle, saubere<br />
und letztlich hoch wirtschaftliche Sanierung. Nach den positiven<br />
Erfahrungen geht man in Höxter davon aus, dass der<br />
markant grüne Schlauchliner auch weiterhin eine maßgebliche<br />
Rolle bei der Sanierung spielen wird und dass die Abwassersysteme<br />
der Altstadt schon deutlich vor 2015 aufhören<br />
werden, zentrale Fremdwasserquelle des öffentlichen Kanalnetzes<br />
zu sein.<br />
Kontakt Bauausführung<br />
Pader Kanal Technik-Rohr Frei GmbH & Co. KG<br />
Teutoburger Str. 13<br />
D-331<strong>04</strong> Paderborn-Sennelager<br />
Telefon: +49 (0) 52 54/99 51-0<br />
Telefax: +49 (0) 52 54/36 18<br />
E-Mail: dmumm@pktec.de<br />
www.pktec.de<br />
Kontakt Schlauchlinersystem<br />
BRAWOLINER Karl Otto Braun KG<br />
Lauterstr. 50<br />
D-67752 Wolfstein<br />
Telefon: +49 (0)63<strong>04</strong>/74-0<br />
Telefax: +49 (0)63<strong>04</strong>/74-476<br />
E-Mail: alfred.bachmann@kob.de<br />
www.brawoliner.de<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 73
Anwenderberichte<br />
Lüneburg: Glasfaserliner für die Regenwasser-<br />
„Hauptschlagader“<br />
Für die Sanierung der wichtigsten innerstädtischen Regenwasser-Sammler<br />
setzte die RAINER KIEL Kanalsanierung<br />
GmbH aus Blomberg zum ersten Mal Schlauchliner<br />
des SAERTEX-Systems in der Nennweite DN 1200 mit<br />
großem Erfolg ein.<br />
Die jährliche Trockenlegung der Ilmenau zu Wartungszwecken definierte das<br />
Zeitfenster für die Durchführung von Sanierungsmaßnahmen an den in die<br />
Ilmenau einmündenden Regenwassersammlern der Lüneburger Innenstadt.<br />
Einmal im Jahr ist „Hausputz“ in Lüneburgs größtem Fließgewässer,<br />
der Ilmenau. Zum Großreinemachen wird der Fluss,<br />
der als Stadtgraben Teil des historischen Befestigungsrings<br />
Lüneburgs ist, für eine Woche komplett umgeleitet. Die Gelegenheit<br />
nutzt man üblicherweise, um Müll aus dem Flussbett<br />
zu entsorgen und um Wartungsarbeiten an den Stauwehren<br />
der Ilmenau durchzuführen. In der zweiten Oktoberwoche<br />
<strong>2009</strong> nutzte die Stadtentwässerung die Trockenlegung des<br />
Flusses zu einer Sanierungsmaßnahme. Im Verlauf der Friedenstraße<br />
münden die zentralen Regenwasser-Sammelkanäle<br />
der Innenstadt in die Ilmenau: Ein Betonkanal DN 1200 und<br />
zwei parallele Sammler DN 900. Sie alle waren durch jahrzehntelangen<br />
Betrieb sanierungsbedürftig. Fast jede Muffe war<br />
schadhaft und über weite Strecken machte sich in der Sohle<br />
Korrosion bemerkbar. Da die Rohre im Normalbetrieb aber<br />
von der Ilmenau her unter Rückstau stehen, war eine Sanierung<br />
nur in dem engen Zeitfenster während der Ilmenau-Sperrung<br />
möglich.<br />
Daraus ergab sich automatisch, dass hier nicht nur grabenlos<br />
saniert werden musste, sondern auch noch mit einer<br />
sehr schnellen Technik: Ein geradezu idealer Fall für die UV-<br />
Einziehen eines Schlauchliners über<br />
ein geöffnetes Schachtbauwerk.<br />
Lampenzug zur UV-Härtung der<br />
Glasfaser-Liner.<br />
Schlauchlining-Technologie.<br />
Die RAINER KIEL<br />
Kanalsanierung GmbH<br />
kam mit einem Angebot<br />
zum Zuge, das auf dem<br />
Einsatz von lichthärtenden<br />
SAERTEX-Linern basierte.<br />
Insgesamt waren zwischen<br />
dem 5. und dem 9. Oktober<br />
350 Meter Liner DN Kontrollpanel am Heck des SanierungsEinsatzfahrzeuges.<br />
900 bis DN 1200 in fünf<br />
Abschnitten einzubauen.<br />
Die mit UV-reaktivem UP-<br />
Harz getränkten SAERTEX-<br />
Glasfaserliner wurden<br />
jeweils per Winde in den<br />
Kanal eingezogen, beiderseits<br />
mit Arbeitspacker<br />
verschlossen und dann<br />
pneumatisch aufgestellt.<br />
Für das Aufkalibrieren<br />
derart voluminöser Liner<br />
hatte die RAINER KIEL Kanalsanierung<br />
GmbH noch<br />
einmal zusätzlich aufgerüstet.<br />
Durch Luftzufuhr<br />
aus dem eigentlichen Sanierungs-Einsatzfahrzeug<br />
von der einen Seite des<br />
Kanals und Unterstützung<br />
auf der Gegenseite durch<br />
ein eigens ausgerüstetes<br />
Kompressor-Fahrzeug<br />
lassen sich auch größte<br />
Liner in kürzester Zeit<br />
formschlüssig im Kanal<br />
aufstellen. Ein Highlight<br />
des KIEL-Equipments ist<br />
zweifellos die leistungsstarke<br />
Lichteinheit. Zwei<br />
Überwachung des Sanierungsvorganges<br />
im Steuerstand des hoch modernen Sanierungsfahrzeuges<br />
der Rainer Kiel Kanalsanierung<br />
GmbH.<br />
Mit einem SAERTEX-Liner sanierter Sammler<br />
DN 800.<br />
UV-Lampenmodule mit<br />
zusammen bis zu 8 x<br />
1.000 Watt Leistung können<br />
durch den Kanal gezogen werden, was die Aushärtungszeiten<br />
des Liners deutlich verkürzt. Die eigentliche Aushärtung<br />
der großen Rohre nahm jeweils kaum länger als drei Stunden<br />
pro Kanalhaltung in Anspruch.<br />
Das die Einbau-Parameter lückenlos gemessen und aufgezeichnet<br />
wurden, gehört bei lichthärtenden Schlauchlining-<br />
Verfahren inzwischen schon zu den Selbstverständlichkeiten,<br />
trägt aber zu einer durchgängig hohen Produktqualität bei.<br />
Diese bestätigte sich auch in Lüneburg. Allen in der Friedenstraße<br />
eingebauten Linern mit einer Wandstärke von 8 Millimetern<br />
im Einbauzustand attestierte das beauftragte Labor in<br />
jeder Hinsicht einwandfreie Prüfwerte.<br />
RAINER KIEL Kanalsanierung GmbH<br />
Blomberger Str. 36<br />
D-32825 Blomberg<br />
E-Mail: blomberg@rainerkiel.de<br />
74 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Anwenderberichte<br />
Großreinemachen beim WSA Rheine<br />
Kanal-Türpe säubert die Schleusen des Dortmund-Ems-Kanals<br />
Im Zuständigkeitsbereich des Wasser- und Schifffahrtsamtes<br />
(WSA) Rheine<br />
liegen mehrere<br />
Schleusen des Dortmund-Ems-Kanals,<br />
die mehrheitlich über<br />
100 Jahre alt sind;<br />
die 1974 gebaute<br />
Schleuse Altenrheine<br />
ist das jüngste der<br />
Zur Wartung der Stahlbauten trocken gelegt:<br />
Die 1974 gebaute Schleuse Altenrheine des<br />
Dortmund-Ems-Kanals.<br />
Bauwerke. Anfang<br />
Oktober wurden die<br />
Schleusenkammern<br />
vollständig leer gepumpt,<br />
um Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten<br />
durchführen zu können. Die Trockenlegung nutzte das<br />
WSA für eine Grundreinigung der Schleusenbecken und<br />
Stahlbauten. Aus der öffentlichen Ausschreibung dieser<br />
Maßnahmen ging die Kanal Türpe Gochsheim GmbH &<br />
Co. KG (Niederlassung Nordrhein-Westfalen) als Auftragnehmer<br />
hervor.<br />
5.100 Quadratmeter Stahlspundwand wurden<br />
in der Schleuse Altenrheine binnen einer Arbeitsschicht<br />
mit Wasserdruck grundgereinigt.<br />
An den Schleusen in Bevergern, Rodde, Venhaus, Hesselte<br />
und Gleesen mussten nach über 100 Betriebsjahren die<br />
Schleusentore erneuert<br />
werden – eine aus<br />
Sicherheitsgründen<br />
unausweichliche Sanierungsmaßnahme.<br />
In der mit 35 Jahren<br />
deutlich jüngeren-<br />
Schleuse Altenrheine<br />
standen routinemäßige<br />
Stahlbauertüchtigungs-Maßnahmen<br />
an. Da der Schiffsverkehr<br />
einerseits geringst<br />
möglich beeinträchtigt<br />
werden sollte, andererseits für die Dauer derartiger Maßnahmen<br />
natürlich komplett eingestellt werden muss, kam es auf<br />
eine gründliche Durchführung der Maßnahmen in kürzester<br />
Zeit an: Eine logistische Herausforderung, denn es musste<br />
leistungsstarkes Reinigungs-Equipment in hoher Konzentration<br />
bereit gestellt werden.<br />
Die Firma Kanal-Türpe Gochsheim GmbH hatte bei der Reinigung<br />
von Dükerbauwerken unter den Wasserstraßen Rhein-<br />
Herne-, Mittelland- und Dortmund-Ems-Kanal bereits mehrfach<br />
unter Beweis gestellt, dass es anspruchsvolle Aufgaben<br />
in der Kombination von High-End-Reinigungsfahrzeugen und<br />
erfahrenem Personal erfolgreich zu bewältigen vermag. Diese<br />
Kombination war auch in den Rheiner Schleusen letztlich für<br />
den Erfolg ausschlaggebend.<br />
Hier wurde phasenweise mit bis zu 6 Saug-Spülfahrzeugen<br />
zeitlich gearbeitet, um die Reinigungsaufgaben innerhalb des<br />
extrem knappen Zeitfensters von je einer Nachtschicht zu erledigen.<br />
Einzig in der 200 Meter langen Schleuse Altenrheine<br />
wurde in Tagschicht<br />
gearbeitet. Um der<br />
logistischen Herausforderung<br />
gerecht<br />
zu werden,<br />
zog Kanal-Türpe<br />
auch kombinierte<br />
HD-Saug-Spülfahrzeuge<br />
von anderen<br />
deutschen<br />
Niederlassungen<br />
des Unternehmens<br />
in Rheine zusammen.<br />
Zum einen mussten<br />
die vorhandenen<br />
Ablagerungen in<br />
den Schleusen mobilisiert<br />
und bis zu<br />
12 Meter hoch in<br />
die Fahrzeuge gesaugt<br />
werden. Darüber<br />
hinaus galt es<br />
die Stahlspundwände<br />
der Bauwerke<br />
mit scharfem Wasserstrahl<br />
von Ablagerungen,<br />
Algen,<br />
Muscheln usw. zu<br />
säubern, damit der<br />
Zustand der Stahlbauten<br />
begutachtet<br />
werden konnte.<br />
In Altenrheine, wie<br />
auch in allen an-<br />
High Tech am Schleusenrand: Bei jeder Schleusenreinigung<br />
im Bereichs des WSA Rheine waren<br />
mehrere leistungsstarke HD-Saug-Spülfahrzeuge<br />
gleichzeitig im Einsatz.<br />
Einsatzbesprechung vor Ort: Oliver Stolle, WSA-<br />
Außenbereichleiter Rheine (rechts), und Hermann<br />
Sigges, Niederlassungsleiter NRW der Kanal-Türpe<br />
Gochsheim GmbH.<br />
deren Schleusen,<br />
waren neben der<br />
Sohle immerhin 5.100 Quadratmeter Stahlspundwand binnen<br />
12 Stunden zu reinigen.<br />
Hier kamen jeweils zwei kombinierte HD-Saug-Spülfahrzeuge<br />
parallel zum Einsatz.<br />
Tatsächlich gelang es schließlich, die Maßnahme sowohl im<br />
vorgegebenen engen Zeitkorridor als auch qualitativ zur vollen<br />
Zufriedenheit des WSA Rheine zum Abschluss zu bringen: für<br />
beide Seiten ein besonderes Erfolgserlebnis.<br />
Kanal-Türpe Gochsheim GmbH & Co. KG<br />
Niederlassung Nordrhein-Westfalen<br />
Herrn Herrmann Sigges<br />
Nederlandpark 25<br />
D-32825 Blomberg<br />
Telefon: +49 (0) 5235/502 86-12<br />
E-Mail: hermann.sigges@kanaltuerpe.de<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 75
Anwenderberichte<br />
Detmold: Polyharnstoff-Beschichtung schützt Revisionsschächte<br />
gegen Korrosion<br />
Schachtbauwerke und Rohre aus Beton sind häufig stark<br />
korrosionsbelastet, das gilt vor allem, wenn Abwasser-<br />
Druckleitungen in sie münden. In dieser Konstellation<br />
macht massive biogene Schwefelsäure-Korrosion die<br />
ungeschützten Bauteile schnell und gründlich zum Sanierungsfall,<br />
wobei an die Sanierungslösungen besonders<br />
hohe Anforderungen zu stellen sind. In Detmold<br />
wurden fünf Schachtbauwerke mit entsprechender Problemstellung<br />
im Sommer <strong>2009</strong> durch Beschichtung mit<br />
dem Polyharnstoff-System GEPOTECH ® 11/22 der Indutec<br />
Rethmeier GmbH, Detmold, schnell, wirtschaftlich<br />
und nachhaltig saniert. Für die bauausführende Swietelsky-Faber<br />
GmbH, Niederlassung Blomberg, erweitert<br />
das erfolgreiche Vorhaben das Spektrum die Dienstleistungspalette<br />
rund um die Sanierung von Abwasserkanälen<br />
und -bauwerken.<br />
In einen im Norden der Stadt Detmold gelegenen Freigefällesammler<br />
wird Abwasser eines anderen Ortsteils über eine<br />
Druckleitung eingeleitet. Wie regelmäßig in solchen Fällen zu<br />
erwarten, kam es beim Kontakt des anaeroben Abwassers mit<br />
Sauerstoff in den Schächten zu massiven chemischen Reaktionen,<br />
bei denen sich Schwefelwasserstoff in Schwefelsäure<br />
umwandelt. Diese löste in kürzester Zeit den Zement aus dem<br />
Beton und führte zu schweren Korrosionsschäden, die unbehandelt<br />
mit dem Kollaps des Bauwerks enden würden.<br />
für die Oberflächensanierung von korrosiv angegriffenen mineralischen<br />
Abwasserbauwerken wie Revisionsschächten<br />
macht (siehe Kasten). Besonders wichtig ist seine Elastizität,<br />
die einen Einsatz auch in Bereichen ermöglicht, die dauerhaft<br />
mechanischen Schwingungen, etwa durch Verkehrsbelastung,<br />
ausgesetzt sind.<br />
Eigenschaftprofil von GEPOTECH-11/22<br />
Bruchdehnung 340 %<br />
Zugfestigkeit<br />
32,2 N/mm²<br />
Weiterreißfestigkeit<br />
126 N/mm²<br />
Shore-Härte<br />
62° Shore-D<br />
Abrieb<br />
80 mm³<br />
Rissüberbrückung<br />
2,0 mm<br />
Vor allem aber verfügt GEPOTECH ® 11/22 – als derzeit<br />
einziges Polyharnstoff-Beschichtungssystem – über eine allgemeine<br />
bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts<br />
für Bautechnik Berlin, so dass seinem Einsatz in privaten und<br />
öffentlichen Abwassersystemen auch formal nichts im Wege<br />
steht.<br />
Mit der Durchführung des Projektes wurde die Niederlassung<br />
Blomberg der Swietelsky-Faber GmbH durch den Systemhersteller<br />
beauftragt. Der Arbeitsablauf in den Detmolder<br />
Schächten steht exemplarisch für den Einsatz des Beschichtungssystems.<br />
Im ersten Arbeitsgang wurden die angegriffenen<br />
Betonoberflächen des Laufwerks im Wasserstrahlverfahren mit<br />
300 bar bis auf den gesunden Kern des Bauwerks grundgereinigt,<br />
um eine feste, griffige Oberfläche zu gewährleisten. Daraufhin<br />
brachte man den Primer GEOPRIME EP 11/22-thixo<br />
auf. Dieser ist ein speziell für feuchte Untergründe konzipiertes<br />
EP-Harz, das in diesem Falle per Quast aufgetragen wurde;<br />
bei größeren Flächen erfolgt die Applikation des Primers üblicherweise<br />
in Spritztechnik. Um die Haftung der Grundierung<br />
für die zweite Werkstoffkomponente zu optimieren, wurde flächendeckend<br />
Quarzsand mit 0,5 bis 1 mm Körnung auf die<br />
noch nicht erhärtete Grundierung aufgeworfen.<br />
Maroder Kontrollschacht vor der Sanierung<br />
Es galt also für die fünf Schächte eine Sanierungslösung zu<br />
finden, die einerseits zu einer Reprofilierung der erodierten<br />
Betonsubstanz führt und dabei andererseits ein Höchstmaß an<br />
nachhaltiger chemischer und mechanischer Resistenz bietet.<br />
Die den Umständen entsprechend optimale Lösung für die Sanierung<br />
der Schächte bot Beschichtungssystem GEPOTECH ®<br />
11/22 der zur Unternehmensgruppe Schomburg gehörenden<br />
Indutec Rethmeier GmbH, Detmold.<br />
GEPOTECH® 11/22 ist ein zweikomponentiges, Polyharnstoffbasiertes<br />
System, das zur Beschichtung feuchtigkeitsbelasteter<br />
mineralischer und metallischer Oberflächen eingesetzt wird.<br />
Das Material ist lösemittelfrei, beim Erhärten schrumpffrei<br />
und verfügt über Eigenschaften, die es zu einer idealen Lösung<br />
Schacht während der Sanierung: Der leuchtend blaue, auf EP-Harz basierende<br />
Primer des Systems wurde mit Quarzsand beaufschlagt, um die Haftung der 3<br />
mm starken Beschichtung mit GEPOTECH ® 11/22 zu optimieren.<br />
76 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Anwenderberichte<br />
Die markant leuchtend blaue Farbe des Primers hat im folgenden<br />
Arbeitsschritt, bei dem GEPOTECH ® 11/22 im Spritzverfahren<br />
aufgetragen wird, eine wichtige Bedeutung. Das<br />
System, das in variablen Schichtstärken von zwei bis 20 Millimetern<br />
aufgebracht werden kann, wurde in den Detmolder<br />
Schächten drei Millimeter stark aufgetragen. Dabei wird das<br />
Material mit 70 °C verarbeitet.<br />
Exakt ab dieser Material-Schichtstärke wird aber der blaue<br />
Ton des Primers unsichtbar; so wird optisch zuverlässig erkennbar,<br />
dass bzw. wann die notwendige Wandstärke erreicht<br />
ist. Ein spezifischer bautechnischer Pluspunkt dieser elastomeren<br />
Beschichtung ist seine sehr schnelle Reaktionszeit. Bereits<br />
nach einer Minute ist die soeben beschichtetet Oberfläche<br />
belastbar, was besonders auf begangenen Flächen in Abwasserbauwerken<br />
wichtig ist. Das beschleunigt nicht nur den<br />
Arbeitsablauf, sondern stellt sicher, dass Abwasserbauwerke<br />
sehr schnell wieder in Betrieb genommen werden können. So<br />
auch in Detmold; die Sanierung der Schächte nahm, von ihrer<br />
sicherheitstechnischen Nachrüstung durch neue Einstieghilfen<br />
abgesehen, nicht mehr als jeweils 2,5 Stunden in Anspruch.<br />
Damit stellt das Polyharnstoff-System GEPOTECH ® 11/22 ein<br />
ebenso schnelles wie nachhaltig wirksames Sanierungssystem<br />
für korrosionsbelastete und -gefährdete Abwasserbauwerke<br />
unterschiedlichster Größe und Geometrie dar.<br />
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RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 77<br />
om_anzeige_Ro-Ka-Tech_90x262_druck.indd 1 06.10.09 12:5
Anwenderberichte<br />
Grundstücksentwässerung in Erding: Wirtschaftliche<br />
Sanierung von Revisionsschächten<br />
Im Zuge der Kanalsanierung in Erding werden auch<br />
Hausanschlüsse und Revisionsschächte auf dem Grundstück<br />
systematisch untersucht und saniert. Der Abwasserzweckverband<br />
Erdinger Moos (AZV) als Auftraggeber und<br />
sein Ingenieurbüro sind dabei durchaus innovativ, was<br />
die Sanierungskonzepte angeht. Im Sanierungsschwerpunkt<br />
Müllerstraße wurden 42 defekte, überwiegend auf<br />
privaten Grundstücken gelegene Betonschächte schnell<br />
und wirtschaftlich mit dem neuen Beschichtungssystem<br />
GEPOTECH ® -11/22 der SCHOMBURG ICS GmbH, (Detmold)<br />
saniert. Bauausführendes Unternehmen war die<br />
Swietelsky-Faber GmbH (Surheim/Blomberg).<br />
Sanierungsfall: Maroder Revisionsschacht auf einem Erdinger Grundstück.<br />
Ein Schwerpunkt des Kanalsanierungsprogramms des AZV Erdinger<br />
Moos an der Peripherie von München war im Sommer<br />
und Herbst <strong>2009</strong> die Müllerstraße in Erding. Nachdem sich<br />
wegen starker Verwurzelung in den Anschlusskanälen der Müllerstraße<br />
wiederholt betriebliche Probleme ergeben hatten,<br />
ließ der Abwasserzweckverband Erdinger Moos 2008 eine<br />
gründliche Bestandsaufnahme in Form von TV-Inspektionen<br />
und – soweit sinnvoll – ergänzenden Dichtheitsprüfungen der<br />
Abwassersysteme in diesem Bereich durchführen. Sowohl die<br />
öffentlichen Mischwasserkanäle (bis DN 400) wurden einer<br />
Inspektion unterzogen als auch die einmündenden Hausanschlüsse<br />
bis zum Kontrollschacht auf dem Grundstück.<br />
Die sinnvollste Schnittstelle für Betrieb, Unterhalt sowie Planung<br />
und Durchführung von Kanalsanierungen ist ohne Zweifel der<br />
Kontrollschacht. Als Vorteil erwies sich das in der Satzung des<br />
AZV Erdinger Moos verankerte Angebot, den Kontrollschacht<br />
in den Bestand der öffentlichen Entwässerungseinrichtung zu<br />
übernehmen, sofern der Schacht bestimmte Mindestanforderungen<br />
an Lage und baulichen Zustand erfüllt. Die Eigentümer<br />
nicht übernahmefähiger Anlagen waren kooperationsbereit<br />
und ließen auf der Grundlage einer Kostenübernahmevereinbarung<br />
die Anlagen so umbauen, dass die Mindestanforderungen<br />
erfüllt werden. Dabei überzeugte vor allem das<br />
Argument, dass alle künftigen Instandhaltungskosten durch<br />
die Übernahme auf den AZV übergehen. So wurden fast alle<br />
Grundstückseigentümer in die Sanierungsmaßnahme eingebunden.<br />
Vor diesem Hintergrund konnte das Ingenieurbüro Pieper aus<br />
Forstern eine ganzheitliche, wie in der EN 752-5 für jede Kanalsanierung<br />
geforderte Bestandsaufnahme und Sanierungsplanung<br />
durchführen. Dieses nach Ausschreibung an die<br />
Swietelsky-Faber GmbH (Blomberg) vergebene Konzept sah<br />
neben der Sanierung von Hauptkanälen durch 9 Schlauchliner<br />
(ausgeführt mit dem lichthärtenden Berolina Liner System)<br />
und diverse punktuelle Reparaturmaßnahmen (überwiegend<br />
Kanalroboter System PRIMO) auch umfassende Sanierungsmaßnahmen<br />
auf den Grundstücken vor. Neben der Installation<br />
von 33 bogengängigen Schlauchlinern des BRAWOLINER-<br />
Systems und einigen Kurzlinern mit dem 3-P-Verfahren lag ein<br />
Schwerpunkt auf der Sanierung der Kontrollschächte auf dem<br />
Grundstück.<br />
Neben der üblichen Fremdüberwachung der Liner wurde bei<br />
diesem Projekt auch eine Fremdüberwachung der Kurzliner<br />
sowie des Schachtbeschichtungssystems über das Ingenieurbüro<br />
für Kunststofftechnik Siebert+Knipschild (München) vereinbart.<br />
Zusätzlich fand eine Eigenüberwachung des Schachtbeschichtungssystems<br />
durch die Schomburg ICS GmbH als<br />
Hersteller statt.<br />
Aufgrund gemeinsamer Zweifel von Auftraggeber und Ingenieurbüro<br />
an der Nachhaltigkeit einer Schachtsanierung mit herkömmlichen<br />
mineralischen Beschichtungsverfahren entschloss<br />
man sich für eine grundlegenden Alternativlösung und setzte<br />
auf eine Beschichtung mit dem neuen Beschichtungssystem<br />
GEPOTECH ® -11/22 der SCHOMBURG ICS GmbH (Detmold).<br />
GEPOTECH ® -11/22 ist ein zweiphasiges, auf einer<br />
Polyharnstoff-Verbindung basierendes lösemittelfreies System<br />
für die Beschichtung feuchter, mineralischer oder metallischer<br />
Oberflächen. GEPOTECH ® -11/22 zeichnet sich durch Korrosionsbeständigkeit,<br />
Schrumpffreiheit und nicht zuletzt durch<br />
eine hohe Elastizität aus und wurde eigens für den Einsatz auf<br />
feuchten Untergründen entwickelt.<br />
Arbeitsgrundlage der Beschichtung mit dem neuen Sanierungssystem<br />
ist – und<br />
war auch in Erding – eine<br />
gründliche Hochdruck-<br />
Vorreinigung, bei dem<br />
Schmutz entfernt und<br />
lose Betonsubstanz bis<br />
auf den gesunden Kern<br />
des Bauwerks abgetragen<br />
wurde, um eine nachhaltige<br />
Haftung der Beschichtung sicherzustellen. Nach der<br />
Grundreinigung und Reprofilierung von stärkeren Ausbrüchen<br />
von Schachtwänden und<br />
-sohle wurde ein Primer<br />
als erste Phase des Systems<br />
per Quast aufgetragen.<br />
Durch Zugabe von<br />
Quarzsand von 0,5 bis<br />
1 Millimeter Körnung auf<br />
den noch nicht gehärteten<br />
Primer wurde die Grundierung<br />
weiter optimiert.<br />
Der markant leuchtende<br />
Vorarbeit: Gründliche Hochdruckreinigung<br />
der Betonschächte.<br />
Erster Sanierungsschritt: Auftrag des Primers<br />
per Quast.<br />
blaue Primer erfüllt übrigens nicht nur eine physische Funktion<br />
als Haftgrundlage für die eigentliche Systembeschichtung,<br />
sondern hilft auch ganz praktisch beim Auftrag dieser zweiten<br />
Phase im Spritzverfahren und bei einer Materialtemperatur von<br />
78 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Anwenderberichte<br />
70 °C: Exakt dann, wenn das Primer-Blau endgültig unsichtbar<br />
wird, hat die GEPOTECH ® -Beschichtung die erforderliche<br />
Endstärke von 3 Millimetern<br />
erreicht. Danach geht<br />
alles ganz schnell: Nur<br />
eine Minute nachdem der<br />
Im Sprühverfahren wird die Hauptkomponenten<br />
des Systems GEPOTECH ® -11/22<br />
drei Millimeter stark auf die Schachtwände<br />
aufgetragen.<br />
Spritzvorgang beendet<br />
ist, sind die Polyharnstoff-Oberflächen<br />
bereits<br />
belastbar: Sohlen, die<br />
mit GEPOTECH ® -11/22<br />
beschichtet wurden, sind<br />
dann schon wieder begehbar.<br />
Damit trägt das<br />
System, das selbstverständlich<br />
über eine geltende DIBt-Zulassung verfügt, nicht nur<br />
zu einer dauerhaften und wirtschaftlichen, sondern auch zu<br />
einer sehr schnellen und reibungslosen Sanierung von Grundstücksentwässerungssystemen<br />
bei. Die Sanierungskolonnen<br />
von Swietelsky-Faber hielten sich in Sachen Schacht-Beschichtung<br />
selten länger als zweieinhalb Stunden auf einem Grundstück<br />
auf, wobei in der Regel die Schachtsanierung der letzte<br />
Arbeitsgang überhaupt auf dem jeweiligen Grundstück im<br />
Anschluss an Schlauchlining bzw. partielle Reparaturen (teils<br />
Schachtanschlüsse mit Kurzliner) war. In der Müllerstrasse in<br />
Erding konnte auf dieser Grundlage die geplante Sanierung<br />
der öffentlichen und – überwiegend – privaten Schachtbauwerke<br />
innerhalb von nur drei Arbeitswochen vollständig abge-<br />
schlossen werden.<br />
Einmal mehr wurde im<br />
Projekt Erding-Müllerstraße<br />
nicht nur die technische<br />
Funktionalität des GEPO-<br />
TECH ® -11/22-Systems,<br />
sondern auch seine Wirtschaftlichkeit<br />
überzeugend<br />
nachgewiesen.<br />
Schnell, wirtschaftlich und nachhaltig saniert:<br />
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Frau Britta Welker<br />
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E-Mail: britta.welker@schomburg.de<br />
Swietelsky-Faber GmbH<br />
Herr Wolfram Kopp<br />
Nederlandpark 25 • D-32825 Blomberg/Lippe<br />
Telefon: +49 (0) 5235/501 57 0<br />
Telefax: +49 (0)5235/501 57 20<br />
E-Mail: kopp@swietelsky-faber.de<br />
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Herr Dipl.-Ing. Norbert Pieper<br />
Am Zehentstadl 15 • D-85659 Forstern<br />
Telefon: +49 (0) 8124/910337<br />
Telefax: +49 (0) 8124/910294<br />
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RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong> | 79
Anwenderberichte<br />
Delmenhorst – Sanierung von 45 Hausanschlüssen<br />
mit 87°-Bögen<br />
Das Schadensbild hier: Ablagerungen, Undichtigkeiten sowie<br />
starke Muffenversätze im direkten Anschluss an die 87°-Bögen,<br />
da oftmals die angeschlossenen Rohre abgesackt waren.<br />
Aufgrund der Vielzahl an Ver- und Entsorgungsleitungen im<br />
Bereich der Fußgängerzone, konnten bei den Hausanschlussschächten<br />
größtenteils nur Uponorschächte DN 300 gesetzt<br />
werden. Diese wurden für die Wasserhaltungsarbeiten während<br />
der Sanierungsmaßnahme benötigt.<br />
Die äußeren Bedingungen dieser Baustelle waren „wie gemacht“<br />
für die Sanierung der Hausanschlussleitungen mittels<br />
der ferngesteuerten Anschlusssanierungs-Technik (FAS).<br />
Einfüllen des Harzes vor Imprägnierbeginn.<br />
Fertig imprägnierter Liner für den zeitnahen<br />
Einbau.<br />
Delmenhorst – mit ca. 77.000 Einwohnern die zehntgrößte<br />
Stadt Niedersachsens – hat auf 62 km² ein Kanalnetz von ca.<br />
565 km Gesamtlänge: davon ca. 302 km Schmutzwasserund<br />
ca. 263 km Niederschlagswasserkanäle einschl. Druckrohrleitungen.<br />
Die insgesamt ca. 40.000 Schmutzwasser- und<br />
Niederschlagswasserhausanschlüsse gehören ebenfalls in die<br />
Verantwortung der Stadtwerke Delmenhorst GmbH (SWD),<br />
welche für den Bau, den Betrieb und die Unterhaltung des<br />
öffentlichen Kanalnetzes zuständig ist.<br />
Zur Wiederherstellung der vollständigen Funktionsfähigkeit<br />
eines Teilstücks des Delmenhorster Abwassernetzes, entschied<br />
die SWD Gruppe 2008 im Bereich der Innenstadt 525 m<br />
Schmutzwasserhauptkanal DN 400 bzw. DN 450 mit dem Insituform-Schlauchlining-Verfahren<br />
zu sanieren. Der Kanal wies<br />
in diesem Abschnitt Undichtigkeiten mit zum Teil stark eindringendem<br />
Grundwasser sowie Risse auf. Ausschlaggebend dafür,<br />
dass nicht die offene Bauweise sondern die grabenlose<br />
Sanierung gewählt wurde, waren neben dem vorgefundenen<br />
Schadensbild die örtlichen Gegebenheiten: Der Schmutzwasserhauptkanal<br />
verläuft direkt unter der Fußgängerzone und<br />
liegt auf einer mittleren Tiefe von ca. 4,5 m unter OK Straße.<br />
Beauftragt wurde außerdem die anschließende Sanierung<br />
von 45 Hausanschlüssen. Da im gesamten Stadtgebiet ein<br />
vergleichsweise hoher Grundwasserspiegel anzutreffen ist,<br />
ist es für diese Anschlussleitungen charakteristisch, dass sie<br />
im Hauptkanal auf 12 Uhr angeschlossen und von dort aus<br />
senkrecht auf einer Länge von ca. 1-2 m aufgeständert sind<br />
(um möglichst schnell aus dem Grundwasserbereich heraus<br />
zu kommen). Es folgt ein 87°-Bogen in die Waagerechte und<br />
von dort aus verläuft die Anschlussleitung mit meist weiteren<br />
Bögen Inserat zum VDRK jeweiligen 186x32.75:Layout Haus. 1 23.10.<strong>2009</strong> 16:00 Seite 1<br />
Imprägnierung des Liners für die Sanierung<br />
der Hausanschlussleitungen.<br />
Vormontage des imprägnierten Liners<br />
auf das Einbaumodul.<br />
Besonderheit des Verfahrens ist der Einsatz aus dem nicht begehbaren<br />
Hauptkanal heraus in die Anschlussleitung hinein.<br />
Die Renovierung von Seitensträngen kann ohne das Vorhandensein<br />
von Revisionsöffnungen durchgeführt werden. Das<br />
FAS-Formstück aus korrosionsbeständigem Synthesefaserfilz<br />
wird auf der Baustelle entsprechend dem Einbindewinkel des<br />
Anschlusses und der gewünschten Einbautiefe angefertigt und<br />
unter Vakuum mit Epoxydharz imprägniert. Danach erfolgt die<br />
Vormontage auf einem Einbaumodul, wobei das Schlauchende<br />
in einen nach innen gestülpten Kalibrierschlauch gesteckt<br />
wird. Das Modul wird unter Verwendung einer TV-Kamera und<br />
Lasertechnik vor dem zu sanierenden Seitenanschluss positioniert.<br />
Anschließend wird das Formstück mit Hilfe des Kalibrierschlauches<br />
mit Druckluft in den Anschlusskanal hineingestülpt.<br />
Die Druckluft wird schließlich durch heißes Wasser ersetzt, welches<br />
im Kalibrierschlauch zirkuliert und das Formstück unter<br />
dem Anpressdruck des Stützschlauches in kurzer Zeit härtet.<br />
Die Übergänge laufen ohne Kantenbildung aus.<br />
Problematisch waren allerdings die schon erwähnten 87°-Bögen<br />
bzw. die dahinter abgesackten Rohre, da der Liner im Außenbogen<br />
genau vor diesen Muffenversatz läuft. Doch Dank<br />
der mehr als zehnjährigen Erfahrung und dem Know-how der<br />
Insituform-Anlagen-Crew, konnten letztendlich die meisten der<br />
45 Anschlüsse auch durch diese Bögen hindurch saniert werden.<br />
Streng überwacht wurden während des gesamten Projekts die<br />
Vorgaben der SWD und des Ordnungsamtes bzw. der Verkehrsbehörde:<br />
Anwohner, Geschäftsbetriebe des Einzelhan-<br />
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80 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
Anwenderberichte<br />
dels sowie Fußgänger minimal zu beeinträchtigen und sicher<br />
an den Baustellen vorbeizuführen.<br />
Es wurde z. B. vorgeschrieben, alle vorbereitenden Arbeiten<br />
für den Hauptkanal und die Anschlussleitungen gemeinsam<br />
innerhalb weniger Tage abzuwickeln. Auch musste die Maßnahme<br />
zwingend im Frühjahr/Frühsommer durchgeführt werden,<br />
um die Auswirkungen auf die Außengastronomie so gering<br />
wie möglich zu halten.<br />
Robotics<br />
Positionierung des Einbaumoduls vor die Hausanschlussleitung.<br />
Das enge Zeitfenster für Konfektionierung, Einbau und Härtung<br />
mit der FAS-Anlage beschränkte den Aufwand für Baustellenabsperrung<br />
und Aufrechterhaltung der Vorflut auf ein<br />
Minimum. Trotz der teilweise großen technischen Herausforderungen,<br />
konnten die 45 Hausanschlüsse in nur vier Wochen<br />
saniert werden.<br />
Fazit: Aufgrund des hervorragenden Zusammenspiels aller<br />
Beteiligten und Dank der ausgereiften ferngesteuerten Anschlusssanierungs-Technik<br />
(FAS), können die Delmenhorster<br />
auch in diesem Jahr wieder uneingeschränkt den Sommer auf<br />
den Terrassen in der Fußgängerzone genießen.<br />
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dritte <strong>Ausgabe</strong> des RO-KA-TECH Journals 2010<br />
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RO-KA-TECH Journal 2/2010<br />
Kanalreinigungstechniken<br />
Redaktionsschluss: 31.05.<strong>2009</strong><br />
RO-KA-TECH Journal 3/2010<br />
IFAT<br />
Grundstücksentwässerung<br />
Redaktionsschluss: 02.08.2010<br />
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Kanal Boban Abfluss-Kanal-Service<br />
Hainburg<br />
Bettina Hänsch GmbH<br />
Beratzhausen<br />
KMG Pipe Technologies GmbH<br />
Schieder-Schwalenberg<br />
UMTEC GmbH & Co. KG<br />
Alzenau<br />
Stobbe HBC-HBL<br />
Fürth<br />
Insituform Rohrsanierungstechniken GmbH<br />
Röthenbach<br />
NACHRUF<br />
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Hilmar Dettinger-Müller<br />
langjähriger geschäftsführender Gesellschafter und<br />
zuletzt Vorsitzender des Firmenbeirats der Uraca<br />
Pumpenfabrik GmbH & Co. KG (Bad Urach), verstarb<br />
am 21. September <strong>2009</strong> nach kurzer, schwerer<br />
Krankheit im Alter von 68 Jahren.<br />
Unser Mitgefühl gehört seiner Familie.<br />
Vorstand, Beirat und Mitgliedsunternehmen des<br />
VDRK Verband Deutscher<br />
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vierte <strong>Ausgabe</strong> des RO-KA-TECH Journals 2010<br />
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RO-KA-TECH Journal 4/2010<br />
IFAT - Nachlese<br />
Vorschau RO-KA-TECH 2011<br />
Redaktionsschluss: 22.11.2010<br />
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82 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2009</strong>
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