Joël Mesot | Aus dem Ideen-Labor ETH
Kolumnen 2019
Kolumnen 2019
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Aus dem Ideen-Labor ETH
um 30 Prozent erhöht. Wenn sich die
Resultate in der laufenden Feldstudie
bestätigen, gewinnen nicht nur
die Betroffenen, sondern auch der
Bund, die Kantone und Gemeinden,
die im Asylbereich Geld einsparen
können. So unverzichtbar der Dialog
zwischen Wissenschaft und Politik auf
Augenhöhe auch ist, so gilt es, Unterschiede
zwischen beiden Welten anzuerkennen.
«Sich auf Expertenwissen
zu stützen, ist
eine wichtige Ressource
für die Politik.»
Sie unterscheiden sich zum einen in
ihren Denkweisen, zum andern in
den Geschwindigkeiten der Prozesse.
Während sich die Politik stark
an Legislaturperioden orientiert,
reifen wissenschaftliche Erkenntnisse
oft erst in der langen Frist. Die
wissenschaftliche Beratung denkt in
Szenarien.
transparent voneinander trennen.
Zentral ist, dass die Wissenschaft
durch keine Denkverbote eingeengt
wird und in ihrer Rolle als Beraterin
unabhängig bleibt. Das schliesst aus,
dass sie sich vor den einen oder anderen
Karren spannen lässt. Sie ist
Dienstleisterin, Entscheide bleiben
demokratisch gewählten Politikerinnen
und Politikern oder – in letzter
Instanz – dem Stimmvolk vorbehalten.
Im Idealfall fallen diese Entscheide in
Kenntnis der wichtigsten Fakten und
in Abwägung aller Vor- und Nachteile.
Auch in der Klimapolitik.
Links
Mit Wissenschaft Politik erreichen –
Empfehlungen der Akademie der Naturwissenschaften
(SCNAT)
Die Politik interessiert zusätzlich, was
gesellschaftlich akzeptiert und finanziell
machbar ist. Politikberatung
muss Fakten, deren Interpretation
und mögliche Handlungsoptionen
«Making sense of science» – Science
Advice for Policy by European Academies
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