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NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe Juni 2019

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT.
NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

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Aus Liebe zur Natur.<br />

Nr. 25 | <strong>Juni</strong> <strong>–</strong> August 19 | CHF 7.90<br />

Natur erfahren<br />

Tanzender Kamm<br />

Natur erleben<br />

In der Urwelt<br />

des Gasterntals<br />

Natur bewahren<br />

Disteln bringen Leben<br />

in den Garten<br />

Natur erfahren<br />

Sommerlinde <strong>–</strong><br />

heilsamer Familienbaum<br />

Natur bewahren<br />

Sommer­Summen<br />

der Wildbienen<br />

Natur erleben<br />

Naturwärts <strong>–</strong><br />

Fels und Stein


Bauer Oppikofer begutachtet seine Naturaplan-Äpfel<br />

Natürlich.<br />

Weil es natürlich ist, der<br />

Umwelt und ihren Ressourcen<br />

Sorge zu tragen. Hier<br />

und überall auf der Welt.<br />

Richtig.<br />

Weil es richtig ist, respektvoll und<br />

achtsam mit der Natur<br />

und ihren Produkten umzugehen<br />

und nachhaltig zu handeln.<br />

Gut.<br />

Weil es gut ist, sich selbst etwas<br />

Gutes zu tun und das Beste<br />

der Natur mit gutem Gewissen<br />

zu geniessen.


EDITORIAL<br />

Impressum<br />

<strong>NATURZYT</strong> 7. Jahrgang<br />

Knaus Marketing- & Verlagsservice<br />

Sonnhalde 37<br />

8602 Wangen<br />

Redaktion<br />

Telefon 043 542 72 91<br />

redaktion@naturzyt.ch<br />

Anzeigen<br />

Michael Knaus<br />

Telefon 043 542 72 91<br />

michael.knaus@kmvs.ch<br />

Freie und ständige Mitarbeiter<br />

Virginia Knaus, Michael Knaus, Daniel<br />

Fleuti, Ernestine Astecker, Tobias Ryser,<br />

Deborah Millet, Olivia Scherrer,<br />

Isabelle Blum, Sebastian Wagener<br />

Grafik & Produktion<br />

Martina Roth<br />

Bildbearbeitung<br />

Heinz Weber<br />

Titelbild<br />

fotolia<br />

Korrektorat<br />

Christoph Meyer, Basel<br />

Druck<br />

AVD GOLDACH AG, 9403 Goldach<br />

Abonnementspreise<br />

4 <strong>Ausgabe</strong>n CHF 29.50 (inkl. 2.5% MwSt.),<br />

8 <strong>Ausgabe</strong>n CHF 56.50 (inkl. 2.5% MwSt.).<br />

Auslandabonnemente auf Anfrage.<br />

Abonnementsdienst<br />

Knaus Marketing & Verlagsservice<br />

Sonnhalde 37, 8602 Wangen<br />

Telefon 043 542 72 91, abo@<strong>NATURZYT</strong>.ch<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/abonnieren<br />

ISSN-Nummer 2296-2859<br />

© Alle Rechte vorbehalten.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />

aus drücklicher Genehmigung des Verlages.<br />

<strong>Das</strong> Magazin wird in der Schweiz auf<br />

100% Recycling papier gedruckt.<br />

Wachstum<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Vor 50 Jahren lebten auf der Erde knapp<br />

4 Milliarden Menschen <strong>–</strong> heute fast doppelt<br />

so viele. Damals wurden im Jahr knapp<br />

90 Millionen Tonnen Fleisch produziert<br />

<strong>–</strong> heute verbrauchen wir mehr als dreimal<br />

so viel. Es erstaunt daher auch nicht, bei<br />

diesem enormen Wachstum in 50 Jahren,<br />

dass sich auch die weltweiten CO 2<br />

-Emissionen<br />

von über 11 000 Tonnen mehr als verdreifacht<br />

haben auf über 36 000 Tonnen.<br />

Und auch die Prognosen für die nächsten<br />

30 Jahre zeigen ein Wachstum im Konsum<br />

und in der Weltbevölkerung von über 30%.<br />

Logisch, wird sich auch die CO 2<br />

-Emmission<br />

verändern.<br />

Im Frühjahr haben viele Jugendliche<br />

mit ihren Klimastreiks auf sich aufmerksam<br />

gemacht. «Wir sind hier, wird sind laut,<br />

weil man uns die Zukunft klaut» ist der<br />

Slogan. Sie gehen auf die Strasse, weil die<br />

Politik schläft und den Klimawandel ignoriert.<br />

Unterschiedlich sind die Meinungen<br />

in der Bevölkerung. Von gut, dass sich die<br />

Jugend für die Natur starkmacht, bis hin<br />

zum Unverständnis, dass die Jugend einfach<br />

die Schule schwänzt, um anschliessend<br />

sorglos mit dem Flugzeug zu verreisen.<br />

In speziellen Sendungen zum Klimastreik<br />

mit jungen Aktivisten, jungen Politikern<br />

wird viel diskutiert, aber wie bei den<br />

gestandenen Politikern wird keine Lösung<br />

und kein Konsens gefunden. Vorschläge, die<br />

günstigen Flugreisen zu verteuern, um den<br />

umweltfreundlicheren Bahnverkehr zu stärken<br />

und auszubauen, werden von Politikern<br />

abgelehnt, weil sich dann Sozialschwächere<br />

keine Flüge mehr leisten können. Und das<br />

sei nicht gerecht. Aber CO 2<br />

-Abgaben auf<br />

Heizöl sollen erneuerbare Energien fördern<br />

und dazu bewegen (zwingen), von den<br />

fossilen Brennstoffen wegzukommen.<br />

Ich persönlich sehe da keinen Unterschied,<br />

ausser wirtschaftliche Interessen.<br />

In der Diskussion bringt eine junge<br />

Aktivistin einen guten Einwand. Weshalb<br />

muss der Konsument für regionale,<br />

nachhaltig produ zierte Bio-Produkte<br />

mehr bezahlen als für herkömmliche,<br />

massiv CO 2<br />

-belastete Ware. Durch eine<br />

Änderung der Preisverhältnisse würde<br />

nachhaltiges Wirtschaften massiv<br />

gefördert und ein Umdenken bei der<br />

Massenproduktion gefördert. Was dazu<br />

führen könnte, bei wachsender Bevölkerung<br />

klimafreundlicher zu produzieren.<br />

Vielleicht verstehen wir uns dann<br />

wieder als Teil der Natur und nehmen<br />

stärker auf sie Rücksicht und lösen unsere<br />

egoistischen Profitprobleme. Falls uns das<br />

nicht gelingt, werden wir in den nächsten<br />

Jahren automatisch ausgebremst. Denn<br />

jedes Wachstum hat ein Ende und beginnt<br />

dann wieder von Neuem. <strong>Das</strong> sind die<br />

Gesetze der Natur <strong>–</strong> und weshalb denkt<br />

der Mensch, dass er über ihr steht?<br />

In diesem Sinne geniessen wir das<br />

Wachstum des Sommers, welches im<br />

Kreislauf gegen Herbst wieder enden wird.<br />

Herzlichst<br />

Ihr Michael Knaus<br />

<strong>NATURZYT</strong> 3


Seite 14<br />

Tanzender Kamm<br />

Seite 20<br />

Sommerlinde<br />

<strong>–</strong> heilsamer<br />

Familienbaum<br />

Inhalt<br />

3 Editorial/Impressum<br />

4 Inhaltsverzeichnis<br />

7 Wissenswertes<br />

Ist der Maulwurf wirklich blind?<br />

Wenn es im <strong>Juni</strong> und Juli im Garten glüht!<br />

8 Entdeckt & Fair<br />

Ein Set begeistert nicht nur Kinder! Ästhetik trifft Fair Trade.<br />

10 Bastel­Tipp<br />

Kakteen-Töpfe mit Holzdekor.<br />

62 Zu guter Letzt<br />

Digitaler Schutz für unterwegs.<br />

Natur erfahren<br />

12 Homöopathie für Mensch und Tier<br />

Apis <strong>–</strong> ein häufig verwendetes homöopathisches<br />

Mittel hilft nicht nur gegen Insektenstiche.<br />

14 Tanzender Kamm<br />

Im Hochzeitgewand säumt ein hoher, gezackter Kamm<br />

seinen Rücken und Schwanz bei balzendem Tanz.<br />

Der von ausgesetzten Fischen gefährdete Kammmolch.<br />

20 Sommerlinde <strong>–</strong> heilsamer Familienbaum<br />

Die Linde ist nicht nur Schutz- und Glücksbaum.<br />

Sie lindert auch fieberhafte Erkältungserkrankungen.<br />

22 Linde in der Kräuterapotheke<br />

Der Lindenblüten-Tee, das Lindenblüten-Bad und Lindenblüten-Balsam<br />

selber herstellen und anwenden.<br />

4 <strong>NATURZYT</strong>


INHALT<br />

Seite 40<br />

In der Urwelt des Gasterntals<br />

Seite 28<br />

Disteln bringen Leben<br />

in den Garten<br />

Seite 54<br />

Naturwärts <strong>–</strong> Fels und Stein<br />

Natur bewahren<br />

24 Tierisch gute Interviews<br />

Er liebt Balzrituale und ernährt sich rein pflanzlich.<br />

Columban Täuberich im Gespräch mit <strong>NATURZYT</strong>.<br />

28 Disteln bringen Leben in den Garten<br />

Disteln, Karden und Mannstreu bereichern den Garten in<br />

allen Aspekten. Sie bieten Wildbienen, Schmetterlingen,<br />

anderen Insekten und Vögeln reichhaltige Nahrung.<br />

34 Beerenhafter Sommergenuss in 3 Gängen<br />

Rucolasalat mit Kirschen zur Vorspeise, Pouletpäckli auf<br />

Zwetschenbeet zum Hauptgang und ein Crunchy-Parfait<br />

mit Holunder Himbeeren zum Dessert.<br />

36 Sommer­Summen der Wildbienen<br />

Heiss geht es zu und her bei den Wildbienen im Sommer.<br />

Natur erleben<br />

40 In der Urwelt des Gasterntals<br />

Die Kader macht mit dem Gasterntal, was sie will. Der<br />

Wildbach gestaltet den Talboden nach Lust und Laune.<br />

46 Sommer in den Bergen<br />

Drei Bergregionen laden ein, den Sommer in schönster<br />

Natur und mit der Bahn zu erleben.<br />

54 Naturwärts <strong>–</strong> Fels und Stein<br />

Naturwärts mit unserem Fotografen Tobias Ryser in eine<br />

Welt aus Fels und Stein.<br />

58 Kleinwalsertal <strong>–</strong> Aufsteigen zum Runterkommen<br />

Eine faszinierende Landschaft, ein beeindruckendes Bergpanorama,<br />

saftige Kräuterwiesen und die klare Bergluft<br />

hinterlassen nicht nur bei Wildtieren und Rindern Spuren.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 5


post.ch/klimaneutral<br />

PAKETE KLIMANEUTRAL VERSENDEN<br />

MIT ZUSÄTZLICH 5 RAPPEN<br />

Die Post ist da. Für alle.<br />

Auch für die Umwelt.


Wissenswertes<br />

WISSEN<br />

WENN ES IM JUNI UND JULI IM GARTEN GLÜHT…<br />

… dann sind die Glühwürmchen unterwegs.<br />

Der Name ist eigentlich irreführend, denn das<br />

Glühwürmchen ist kein Wurm, sondern ein Käfer.<br />

Es sind eher Leuchtkäfer. Bei uns sind drei Arten<br />

heimisch: der kleine Leuchtkäfer, der Grosse Leuchtkäfer<br />

und der Kurzflügel-Leuchtkäfer. Bei allen<br />

Arten können die Weibchen leuchten, aber bei<br />

den Männchen kann dies nur das Männchen des<br />

Kurzflügel-Leuchtkäfers. <strong>Das</strong> Leuchten dient<br />

schlicht der Partnersuche. <strong>Das</strong> Weibchen lockt<br />

damit die Männchen an. Bis zur Flugzeit verbringen<br />

die «Glühwürmchen» drei Jahre als Larve und<br />

sind der Schrecken von Schnecken, die sie mit einem<br />

Giftbiss überwältigen und fressen. Irgendwann<br />

beginnen sich die Larven zu verpuppen, bevor sie<br />

im <strong>Juni</strong> und Juli ihren letzten «leuchtenden» Lebensabschnitt<br />

verbringen <strong>–</strong> während dieser Paarungszeit<br />

frisst der Leuchtkäfer auch nicht mehr und<br />

zehrt von seinen Fettreserven. Nach der Paarung<br />

und Eiablage verglüht der Lebensmut. <strong>Das</strong> Glühwürmchen<br />

stirbt und aus den Eiern entsteht ein<br />

neuer Lebenszyklus. <strong>Das</strong> Glühwürmchen ist noch<br />

nicht gefährdet, aber sein Lebensraum nimmt<br />

durch die Intensivierung der Landwirtschaft ab.<br />

Auch die steigende Licht verschmutzung in Parks<br />

und Gärten macht den Glühwürmchen zu schaffen,<br />

denn die Männchen meiden das Licht, so gut es<br />

geht, zum Leid der Damen. Also Licht aus und<br />

Vorhang auf im <strong>Juni</strong> und Juli im Garten.<br />

IST DER MAULWURF WIRKLICH BLIND?<br />

Wenn wir etwas übersehen, heisst es immer:<br />

«Du bist blind wie ein Maulwurf.» Aber ist er<br />

wirklich blind? Den grössten Teil seines Lebens<br />

verbringt er unter der Erde, gräbt seine Gänge<br />

und ernährt sich von Insekten und Regenwürmern,<br />

die er beim Graben findet. Er kennt dadurch auch<br />

keinen Tag-und-Nachtrhythmus. Und wo es dunkel<br />

ist, muss man auch nichts sehen <strong>–</strong> oder? <strong>Das</strong><br />

stimmt auch, Maulwürfe sind aber deshalb nicht<br />

blind, aber gut sehen können sie auch nicht.<br />

Dafür kann er sehr gut riechen, hören und tasten<br />

und erspürt auch Erschütterungen, so nimmt<br />

er Geräusche von Regenwürmern oder Larven<br />

in seinen Gängen gut wahr. Unser Europäischer<br />

Maulwurf wird bis zu 17 Zentimeter lang und<br />

kann bis zu 120 Gramm wiegen. Sein Fell ist kurz<br />

und dicht. Schwanz, Nase und Füsse sind unbehaart.<br />

Die Ohröffnungen bleiben im Pelz praktisch<br />

verborgen und die Augen sind winzig und fast<br />

nicht zu sehen.<br />

Er gräbt übrigens auch nicht mit dem Maul,<br />

wie es aufgrund seines Namens anzunehmen wäre,<br />

dafür besitzt er seine Hände. Der Name kommt<br />

wahrscheinlich vom althochdeutschen Wort<br />

«Moltewurf». Molte bedeutet Erde, somit ist der<br />

Maulwurf übersetzt ein Erdwerfer. Wer einen Maulwurf<br />

im Garten hat, kann sich freuen, denn das<br />

be deutet, dass der Boden gesund ist, und auch wenn<br />

die Erdhügel, die er hinterlässt, nicht ins Gartenbild<br />

passen, frisst er im Gegenzug immerhin die<br />

Schädlinge unter der Erde.<br />

Text Michael Knaus Fotos Fotolia<br />

<strong>NATURZYT</strong> 7


Entdeckt & Fair<br />

Diese Sets begeistern nicht nur Kinder!<br />

Eine Schachtel oder ein kleiner<br />

Korb, ein paar Schnüre und<br />

ein Nachbar oder Spielkamerad.<br />

Erinnern Sie sich noch, wie<br />

Sie selbst als Kind mit diesen einfachen<br />

Hilfsmitteln ein paar Süssigkeiten oder<br />

einen Zettel mit einer Nachricht aus<br />

dem Fenster oder vom Balkon heruntergelassen<br />

und wieder hochgezogen<br />

haben? Dank den Menschen des Ateliers<br />

Passage gibt es das heute alles in einem<br />

Set. <strong>Das</strong> Seilbahnset mit einer roten<br />

Personengondel gibt es mit oder ohne<br />

Station und kann um ein Sesseli erweitert<br />

werden. Für Transporte gibt<br />

es noch ein separates Warengondelset<br />

in Rot oder Blau.<br />

<strong>Das</strong> Atelier Passage beschäftigt<br />

Menschen mit vorwiegend psychischen<br />

Beeinträchtigungen. In der hauseigenen<br />

Schreinerei werden dabei<br />

unter anderem verschiedene Holzspielwaren<br />

hergestellt.<br />

Die Personengondel mit Station<br />

(CHF 176), ohne Station (CHF 132),<br />

das Sesseli (CHF 29), das Warengondelset<br />

(CHF 52) sowie weitere<br />

Produkte des Ateliers Passage sind<br />

bei fairSCHENKEN (fairschenken.ch)<br />

erhältlich.<br />

Solarspar macht aus Sonne Strom.<br />

Werden Sie Mitglied und tragen Sie zur Energiewende bei.<br />

Der Verein Solarspar setzt sich seit über 25 Jahren für erneuerbare Energien und Energieeffizienz ein.<br />

Mit unseren Mitgliedern bauen und betreiben wir Solaranlagen für sauberen Strom.<br />

Zusammen mit uns schaffen Sie einen Mehrwert für die Umwelt. www.solarspar.ch/mitglied-werden<br />

Sonnenenergie gewinnen<br />

Solarspar CH-4450 Sissach T +41 61 205 19 19 www.solarspar.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> WILL DICH,<br />

DAMIT SIE<br />

WEITERWACHSEN KANN.<br />

Jetzt <strong>NATURZYT</strong> Gönner<br />

und Abonnent werden.<br />

Mehr dazu auf Seite 63 und 64.


Ästhetik trifft auf Fair Trade<br />

Unbrauchbarem neuen<br />

Nutzen verleihen: die zwei<br />

Designerinnen des Labels<br />

Mifuko zeigen, wie es geht.<br />

In Werkstätten inmitten Kenias<br />

fertigen sie Korbtaschen aus rezykliertem<br />

Plastik an, welche sich wunderbar<br />

als ästhetischer Stauraum für Dinge<br />

des Haushalts eignen. Mifuko, was<br />

so viel bedeutet wie «Tasche» in Swahili,<br />

ist zertifiziertes Mitglied der World<br />

Fair Trade Organisation.<br />

Es kombiniert traditionelle afrikanische<br />

Handwerkskunst mit finnischem<br />

Design. Den Gründerinnen liegt dabei<br />

nicht nur die Umwelt am Herzen, sie<br />

beschäftigen auch Frauen, welche körperlich<br />

beeinträchtigt oder HIV-positiv<br />

sind, und ermöglichen ihnen einen<br />

fairen Erwerb.<br />

Die Körbe in verschiedenen Grössen<br />

sind im Online-Shop changemaker.ch<br />

oder in den Läden in Baden ( Badstrasse 27),<br />

Basel (Marktgasse 16), Bern (Spitalgasse<br />

38) Luzern (Kramgasse 9),<br />

Schaffhausen (Vordergasse 55), Thun<br />

(Obere Hauptgasse 35), Winterthur<br />

(Obertor 33) oder Zürich (Marktgasse<br />

10) ab CHF 45.90 erhältlich.<br />

Martin Mägli<br />

Martin Mägli<br />

Multivision<br />

Multivision<br />

Naturwunder<br />

Schweiz<br />

Tobias Ryser<br />

Tobias Ryser<br />

08.11.<strong>2019</strong> Luzern Verkehrshaus Filmtheater<br />

08.11.<strong>2019</strong><br />

13.11.<strong>2019</strong><br />

Luzern<br />

Schwyz<br />

Verkehrshaus<br />

Mythenforum<br />

Filmtheater<br />

14.11.<strong>2019</strong><br />

13.11.<strong>2019</strong> Schwyz<br />

Cham Lorzensaal<br />

Mythenforum<br />

14.11.<strong>2019</strong><br />

19.11.<strong>2019</strong><br />

Cham<br />

Winterthur<br />

Lorzensaal<br />

Mülisaal<br />

19.11.<strong>2019</strong><br />

20.11.<strong>2019</strong><br />

Winterthur<br />

Zürich Volkshaus<br />

Mülisaal<br />

21.11.<strong>2019</strong><br />

20.11.<strong>2019</strong> Zürich<br />

Frauenfeld<br />

Volkshaus<br />

Casino<br />

21.11.<strong>2019</strong><br />

25.11.<strong>2019</strong><br />

Frauenfeld<br />

Bern Freies Gymnasium<br />

Casino<br />

25.11.<strong>2019</strong><br />

26.11.<strong>2019</strong><br />

Bern<br />

Münsingen<br />

Freies Gymnasium<br />

Schlossgut<br />

26.11.<strong>2019</strong> Münsingen Schlossgut<br />

28.11.<strong>2019</strong> Jona Kreuz<br />

28.11.<strong>2019</strong><br />

29.11.<strong>2019</strong><br />

Jona<br />

St. Gallen<br />

Kreuz<br />

Zentrum St. Mangen<br />

29.11.<strong>2019</strong><br />

03.03.2020<br />

St.<br />

Baden<br />

Gallen<br />

Pfarreisaal<br />

Zentrum<br />

Roter<br />

St. Mangen<br />

Turm<br />

03.03.2020<br />

04.03.2020<br />

Baden<br />

Solothurn<br />

Pfarreisaal<br />

Landhaus<br />

Roter Turm<br />

04.03.2020<br />

05.03.2020<br />

Solothurn<br />

Buchs AG Gemeindesaal<br />

Landhaus<br />

05.03.2020<br />

09.03.2020<br />

Buchs<br />

Riehen<br />

AG<br />

Landgasthof<br />

Gemeindesaal<br />

10.03.2020<br />

09.03.2020<br />

Münchenstein<br />

Riehen Landgasthof<br />

Kuspo<br />

10.03.2020<br />

11.03.2020<br />

Münchenstein<br />

Schaffhausen Kammgarn<br />

Kuspo<br />

11.03.2020 Schaffhausen Kammgarn<br />

12.03.2020 Wetzikon Kantonsschule Aula<br />

12.03.2020<br />

17.03.2020<br />

Wetzikon<br />

Thun Burgsaal<br />

Kantonsschule Aula<br />

17.03.2020<br />

18.03.2020<br />

Thun<br />

Spiez<br />

Burgsaal<br />

Lötschbergsaal<br />

18.03.2020<br />

19.03.2020<br />

Spiez<br />

Interlaken<br />

Lötschbergsaal<br />

Kirchgemeindehaus<br />

19.03.2020<br />

24.03.2020<br />

Interlaken<br />

Burgdorf Aula<br />

Kirchgemeindehaus<br />

Gsteighof<br />

24.03.2020<br />

25.03.2020<br />

Burgdorf<br />

Glarus Schützenhaus<br />

Aula Gsteighof<br />

25.03.2020<br />

26.03.2020<br />

Glarus<br />

Chur Titthof<br />

Schützenhaus<br />

26.03.2020 Chur Titthof<br />

Infos und Tickets:<br />

Infos und Tickets:<br />

www.naturwunder-schweiz.ch


Bastel­Tipp<br />

Kakteen-Töpfe mit<br />

Holzdekor<br />

10 <strong>NATURZYT</strong>


So machen wir’s<br />

Pflegeleichte Kakteen für<br />

drinnen und draussen sind<br />

diesen Sommer ein Must-have.<br />

Ausserdem ist auch der<br />

Holzlook total in. Also kombinieren<br />

wir das doch und upcyclen ein paar<br />

alte Kerzengläser oder Übertöpfe mit<br />

Holz, kleinen Zapfen, Blüten oder<br />

Ähnlichem, was wir grad zur Hand<br />

haben, und bestücken diese mit<br />

hübschen Kakteen oder Sukkulenten.<br />

Ein Blickfang für Tisch und Garten,<br />

welcher die Schönheit von Kakteen<br />

so richtig zur Geltung bringt.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spass<br />

und gute Handschuhe.<br />

Euer <strong>NATURZYT</strong>-DIY Team<br />

Virginia Knaus<br />

Text/Fotos Virginia Knaus<br />

Schritt für Schritt<br />

MATERIALLISTE:<br />

• Dünne Äste (Birke oder anderes,<br />

was gefällt), kleine Zapfen<br />

(Erlenzapfen oder Thuyazapfen<br />

etc.)<br />

• Filzblumen oder sonstiges Dekorationsmaterial<br />

• Alte Übertöpfe oder Kerzengläser<br />

• Altes Laken oder Zeitung als<br />

Unterlage<br />

• Gartenschere und Heissleimpistole<br />

• Sprühfarbe oder Glitter<br />

• Kakteen oder Sukkulenten passend<br />

zur Topfgrösse<br />

Schritt 1:<br />

Äste auf gewünschte Länge<br />

zurechtschneiden und in<br />

gewünschter Klebe­Reihenfolge<br />

bereitlegen.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Schritt 2:<br />

Zapfen mit Farbspray oder Glitter<br />

besprühen (muss nicht komplett<br />

eingefärbt sein) und trocknen lassen.<br />

Schritt 3:<br />

Holzstücke in der bereitgelegten<br />

Reihenfolge mit Heissleim fixieren.<br />

Danach mit den gefärbten Zapfen<br />

und den Filzblumen verzieren<br />

(ebenfalls mit Heissleim fixieren).<br />

Danach nur noch die Kakteen oder<br />

Sukkulenten einsetzen. Fertig.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 11


Homöopathie für Mensch und Tier<br />

Apis <strong>–</strong> ein Mittel<br />

nicht nur gegen Insektenstiche<br />

Apis mellifica ist ein häufig verwendetes homöopathisches Mittel,<br />

das aus der Honigbiene hergestellt wird und sehr vielfältig eingesetzt wird<br />

bei Beschwerden, bei denen Schwellungen im Vordergrund stehen.<br />

Mit dem Sommer beginnt<br />

für viele Menschen auch<br />

die Grillsaison. Auf die<br />

Grilladen freuen sich<br />

nebst Bratwurst-Liebhabern und Kotelett-<br />

Fans auch die zahlreichen Wespen. Sie<br />

können es kaum erwarten, ein Stück<br />

Fleisch abzuschneiden oder Dessert zu<br />

stibitzen. Und so passiert es allzu schnell,<br />

dass jemand von einer Wespe gestochen<br />

wird. Bei der Einstichstelle bildet sich<br />

innert kürzester Zeit eine schmerzhafte<br />

Schwellung. Die meisten werden als erste<br />

Mass nahme etwas Kühlendes auflegen,<br />

und wer eine homöopathische Apotheke<br />

zu Hause hat, wird ein paar Globuli des<br />

Mittels Apis zu sich nehmen.<br />

FOLGEN VON INSEKTENSTICHEN<br />

Apis mellifica ist das Hauptmittel, das<br />

homöopathisch bei Insektenstichen<br />

eingesetzt wird. Die Urtinktur dieses<br />

Mittels wird aus der Honigbiene<br />

hergestellt. Es ist also ein tierisches<br />

homöopathisches Mittel, im Gegensatz<br />

zu pflanzlichen oder mineralischen<br />

Mitteln. Wenn wir uns die Folgen<br />

eines Bienenstichs genau anschauen,<br />

können wir die typischen Symptome<br />

erkennen, die durch das Mittel Apis<br />

gelindert oder geheilt werden können:<br />

brennende oder stechende Schmerzen,<br />

eine Schwellung mit nur leichter Rötung<br />

der Haut und eine Erwärmung des<br />

Gewebes. Wir haben das Bedürfnis<br />

nach Kühlung, und die Schmerzen<br />

werden stärker bei Berührung oder<br />

Druck auf die betroffene Stelle und<br />

durch Wärme. Dies entspricht dem<br />

Ähnlichkeitsgesetz, dem wichtigsten<br />

Grundsatz der Homöopathie, dass<br />

«Ähnliches mit Ähnlichem geheilt<br />

wird».<br />

Apis wird generell bei Erkrankungen<br />

eingesetzt, die diese für den<br />

Bienenstich charakteristischen Symptome<br />

zeigen. Schwellungen sind Wasseransamm<br />

lungen im Gewebe und<br />

solche kommen nicht nur nach Insektenstichen<br />

vor. So wird Apis auch<br />

bei vielen anderen Erkrankungen<br />

ange wendet, bei denen sich Flüssig-<br />

12 <strong>NATURZYT</strong>


keit im Gewebe ansammelt. <strong>Das</strong> kann<br />

zum Beispiel eine Rachenentzündung<br />

sein mit blassrot geschwollenem Halszäpfchen,<br />

die durch kalte Getränke<br />

gelindert wird, oder eine Gelenksentzündung<br />

mit einem geschwollenen,<br />

warmen Gelenk, das bei Anwendung<br />

von kalten Umschlägen weniger<br />

schmerzt. Apis ist auch ein wichtiges<br />

Mittel bei Blasenentzündungen, wenn<br />

die Schmerzen stechend oder brennend<br />

sind und vor allem am Ende des<br />

Wasserlassens auftreten.<br />

Die Psyche von Patienten, die Apis<br />

benötigen, wird als nervös und reizbar<br />

beschrieben. Auch kann man eine<br />

Ungeschicklichkeit beobachten, die<br />

dazu führt, dass diese Patienten häufig<br />

unbeabsichtigt Dinge fallen lassen.<br />

Wer schon mal von einer Biene oder<br />

einer Wespe gestochen wurde, wird<br />

beim Grillieren wahrscheinlich etwas<br />

hysterisch auf die Wespen reagieren,<br />

eben mit nervösem, ärgerlichem<br />

Herumfuchteln.<br />

Olivia Scherrer ist Tierärztin und klassische<br />

Homöopathin für Mensch und Tier.<br />

Sie arbeitet in Zürich und Kloten. Weitere<br />

Informationen auf www.oliviascherrer.ch<br />

oder 076 528 41 81<br />

ALLERGIEN<br />

Eine andere häufige Indikation für den<br />

Einsatz von Apis sind Allergien. Diese<br />

können nach dem Genuss von bestimmten<br />

Nahrungsmitteln auftreten, durch<br />

Einatmen von Allergenen wie Pollen<br />

oder eben auch nach Insektenstichen.<br />

Die Symptome variieren stark, sind aber<br />

in der Regel mit dem Anschwellen der<br />

Schleimhäute oder der Haut verbunden.<br />

Sie reichen von lokalen Schwellungen<br />

über Juckreiz, Niesen bis zu Nesselausschlägen.<br />

Bei einigen Menschen<br />

führt die allergische Reaktion sogar<br />

zu einem lebensbedrohlichen ana phylak<br />

tischen Schock. Dies zeigt sich mit<br />

Symptomen wie Erbrechen, kaltem<br />

Schweiss, Atemnot, Herzrasen bis zur<br />

Bewusst losig keit. In einer solchen<br />

Situation muss natürlich unverzüglich<br />

ein Notarzt aufgesucht werden. Zum<br />

Glück reagieren nur etwa 3 Prozent<br />

der Bevölkerung allergisch auf Bienenund<br />

Wespenstiche. Und glücklicher weise<br />

können Menschen, die auf Bienenstiche<br />

allergisch reagieren, trotzdem<br />

den Honig geniessen. Dieser ist ein<br />

weiteres grosses Geschenk, das uns die<br />

Bienen zur Verfügung stellen, nebst<br />

dem homöopathischen Mittel.<br />

Text Olivia Scherrer Fotos Fotolia<br />

Homöopathie<br />

von OMIDA.<br />

Erhältlich in Apotheken und Drogerien.<br />

Dies sind zugelassene Arzneimittel. Lesen Sie die Angaben auf der Packung.


Tanzender<br />

Kamm<br />

Im Hochzeitgewand säumt ein hoher, gezackter<br />

Kamm seinen Rücken und Schwanz beim<br />

balzenden Tanz mit leichten Schlägen. In der Landtracht<br />

bildet sich sein Kamm fast zurück.<br />

Wenn es wärmer wird<br />

und die ersten Sonnenstrahlen<br />

die Natur<br />

erwärmen, verlassen<br />

auch die Kammmolche ihre Winterquartiere<br />

an Land und begeben sich<br />

zu den seichten Laichgewässern. Die<br />

Männchen sind etwas früher unterwegs<br />

und suchen sich geeignete Hochzeitsplätze<br />

aus. Im Wasser angekommen,<br />

entwickeln die Männchen ihr Wasser-<br />

Hochzeitsgewand, den hohen, stark<br />

gezackten Hautkamm auf Rücken und<br />

Schwanz, welcher an der Schwanzwurzel<br />

unterbrochen ist.<br />

MIT TANZENDEM KAMM AUF<br />

BRAUTSCHAU<br />

Es kommt durchaus vor, dass mehrere<br />

Männchen in ihrem Hochzeitsgewand<br />

um die Gunst eines Weibchens buhlen<br />

und mit einem aufwendigen und spektakulären<br />

Balztanz die Liebste entzücken.<br />

Nähert sich nun ein Weibchen, pflanzt<br />

sich das Männchen auf und beugt<br />

seinen Körper zu einem regelrechten<br />

Katzenbuckel, damit sein Kamm wunderbar<br />

zur Geltung kommt. Es wippt mit<br />

seinem Körper hin und her und wedelt<br />

dem Weibchen mittels seines Schwanzes<br />

Duftstoffe zu. Von Zeit zu Zeit versetzt<br />

er ihr sogar gezielte und kräftige<br />

Schwanzschläge. Zeigt sich das Weibchen<br />

von dem Gebärden beeindruckt,<br />

legt ihr das Männchen ein Samenpaket<br />

auf den Boden, welches dann vom<br />

Weibchen über seine Kloakenöffnung<br />

in ein spezielles Speicherorgan im<br />

Körperinneren aufgenommen wird.<br />

NUR JEDES ZWEITE EI SCHLÜPFT<br />

Es dauert zwei bis drei Wochen, bis das<br />

Weibchen die befruchteten Eier einzeln<br />

abzulegen beginnt. Und diese Arbeit ist<br />

nicht ohne, denn jedes der 200<strong>–</strong>400 Eier<br />

wird einzeln mithilfe der Hinterbeine in<br />

zusammengefaltete Blätter von Wasserpflanzen<br />

gelegt und verklebt. Dabei<br />

spielt eine wichtige Rolle der Flutende<br />

Schwaden (Glyceria fluitans), welcher in<br />

vielen Tümpeln vorkommt. Dieses<br />

aufwendige Ablaichen dauert mehrere<br />

Wochen und nur jedes zweite Ei wird sich<br />

vor dem Schlüpfen der Larven entwickeln.<br />

Gut erkennbar der hellgelbe<br />

bis orangerote Bauch<br />

mit schwarzen Punkten<br />

und Flecken.<br />

14 <strong>NATURZYT</strong>


<strong>NATURZYT</strong> 15<br />

NATUR ERFAHREN


Denn aufgrund einer genetischen Eigenheit<br />

des Kamm molches stirbt genau die<br />

Hälfte der Larven vor dem Schlüpfen<br />

ab. Die andere Hälfte schlüpft als kleine<br />

ca. 10 Millimeter lange Larve nach<br />

gut 2 Wochen und wächst stetig in den<br />

nächsten Monaten.<br />

AB AUF’S LAND<br />

Zwischen Mitte Juli und September verlassen<br />

die erwachsenen Kamm molche<br />

das Laichgewässer und ziehen sich<br />

Molche in der Schweiz<br />

In der Schweiz leben 5 Molcharten. <strong>Das</strong><br />

sind der Bergmolch, der Fadenmolch,<br />

der Kammmolch, der Alpenmolch und<br />

der Teichmolch. Sie gehören zu den<br />

Arten der Amphibien, die einen Schwanz<br />

tragen, und zur Ordnung der Schwanzlurche,<br />

wie die Salamander. Eier und<br />

Larven von Molchen sind immer stärker<br />

gefährdet durch Aussetzen von Heimtieren.<br />

Mehr dazu auf Seite 18<strong>–</strong>19.<br />

Richtung Landlebensraum zurück,<br />

welcher in der Regel in unmittelbarer<br />

Nähe liegt. Hier verliert das Männchen<br />

seine Wassertracht, resp. sein auffälliger<br />

Kamm bildet sich zurück. In<br />

feuchten und dunklen Unterschlüpfen,<br />

wie Höhlen unter Wurzeln, unter<br />

grossen Steinen und Steinhaufen,<br />

Altholzhaufen, Baumstämmen, Löchern<br />

in Waldböden und -höhlen verbringen<br />

sie den Tag. Nachts verlassen sie diese<br />

und gehen auf Beutefang. Während<br />

sich die Larven im Gewässer weiterentwickeln.<br />

GRÖSSTER EINHEIMISCHER MOLCH<br />

Der Kammmolch ist die grösste einheimische<br />

Molchart, die Weibchen<br />

können bis 18 Zentimeter Körperlänge<br />

erreichen, bei den Männchen liegt diese<br />

bei 16 Zentimeter. Der grosse Unterschied<br />

zwischen dem Männchen und<br />

dem Weibchen ist der drachenhafte<br />

Kamm, welcher an Rücken und Schwanz<br />

des Männchens wächst. Der Rücken<br />

und die Körper seiten sind dunkelbraun<br />

bis schwarz gefärbt, mit schwarzen<br />

rundlichen Flecken. Die Seiten sind<br />

mit kleinen weissen Punkten gespickt.<br />

Eine ähnliche Struktur wie Asphalt.<br />

Beiden ist der kontrastreiche hellgelbe<br />

bis orangerote Bauch mit schwarzen<br />

Punkten und Flecken gemeinsam. In<br />

der Landtracht sind die Molche bis<br />

auf die Bauchseite tiefschwarz und<br />

der Kamm des Männchens ist sehr<br />

stark zurückgebildet. Was die Nahrung<br />

anbelangt, sind sie nicht sehr wählerisch<br />

und fressen Regenwürmer, Nacktschnecken,<br />

Insekten und deren Larven,<br />

aber auch Amphibieneier und -larven.<br />

Der Kammmolch (Nördlicher Kammmolch)<br />

ist vom Alpenkammmolch<br />

16 <strong>NATURZYT</strong>


Ein Kammmolch­Männchen<br />

mit Kamm, welcher nur<br />

in der Wassertracht besteht.<br />

Die Kammmolche­Dame<br />

legt während der Laichzeit<br />

200<strong>–</strong>400 Eier einzeln ab.<br />

NATUR ERFAHREN<br />

(Italienischer Kammmolch) visuell<br />

schwer zu unterscheiden. Der wesentliche<br />

Unterschied ist eine grössere<br />

und unschärfere Seiten- und Bauchbemusterung<br />

und das Fehlen der kleinen<br />

weissen Punkte, auch ist der Kopf etwas<br />

schlanker beim Alpenkammmolch.<br />

VON DER LARVE ZUM JUNGMOLCH<br />

Die Larven entwickeln sich unterschiedlich<br />

schnell und halten sich oft<br />

im offenen Wasser auf, werden deshalb<br />

häufig von Insektenlarven oder<br />

meist ausgesetzten Fischen gefressen.<br />

So bringen es nur etwa 5 Prozent der<br />

Larven nach drei bis vier Monaten<br />

zur Metamorphose und damit zum<br />

Jungmolch, welcher das Laichgewässer<br />

ebenfalls verlässt und meistens im<br />

folgenden Frühjahr ins Geburtswasser<br />

zurückkehrt. Zur Fortpflanzung bereit<br />

werden sie jedoch erst nach zwei bis<br />

drei Jahren sein.<br />

GEFÄHRDETER KAMMMOLCH<br />

Der Kammmolch ist in der Schweiz stark<br />

gefährdet, einerseits durch die Zerstörung<br />

und Zerstückelung seines Lebensraumes,<br />

aber auch durch die Verschmutzung der<br />

Gewässer mit Pestiziden und Herbiziden.<br />

Es stehen immer weniger optimale<br />

Gewässer mit entsprechenden Uferzonen<br />

und optimalem Umfeld, wie Kleinweiher<br />

und Teiche mit krautreicher Unterwasserflora,<br />

zur Verfügung. Denn nur diese<br />

sind in der Regel fischfrei. Der Fisch ist<br />

der grösste Feind von Molcheiern und<br />

Larven und kann innert kurzer Zeit<br />

eine Population auslöschen. Und gerade<br />

deshalb ist es wichtig, auch keine<br />

Fische in Amphibiengewässer auszusetzen.<br />

Text Michael Knaus Fotos Fotolia<br />

Ab Juli bis September<br />

verlassen die Kammmolche<br />

das Laichgewässer und<br />

gehen zurück an Land.<br />

Der Kammmolch ist in der<br />

Schweiz gefährdet.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 17


Natur- und Tierschutz probleme<br />

im Umgang mit Exoten<br />

Schlangen, Geckos, Zierfische oder Papageien liegen im Trend.<br />

Allerdings sind sowohl die Haltung dieser Tiere als auch der dahinterstehende<br />

internationale Handel mit Exoten mit verschiedenen Tierund<br />

Artenschutzproblemen behaftet.<br />

Exotische Heimtiere wie Reptilien,<br />

Amphibien, Zierfische,<br />

Ziervögel oder Spinnen sind<br />

auch in der Schweiz sehr beliebt.<br />

Die Haltung von Exoten ist jedoch äusserst<br />

anspruchsvoll. Vertiefte Kenntnisse<br />

über die Bedürfnisse und das natürliche<br />

Verhalten der Tiere sind für die Sicherstellung<br />

ihres Wohlbefindens unerlässlich.<br />

Kann den hohen Anforderungen<br />

an eine artgerechte Haltung nicht nachgekommen<br />

werden, verlieren die Tiere<br />

häufig an Reiz und werden vernachlässigt<br />

oder abgeschoben, was nicht nur für die<br />

betroffenen Tiere selbst, sondern auch<br />

für die heimische Flora und Fauna gravierende<br />

Folgen haben kann.<br />

ANSPRUCHSVOLLE HALTUNGS­<br />

BEDINGUNGEN<br />

Um Exoten in <strong>Schweizer</strong> Heimtierhaltungen<br />

ein zumindest annäherungsweise<br />

tiergerechtes <strong>Das</strong>ein zu ermöglichen, ist<br />

spezifisches Fachwissen erforderlich.<br />

Häufig wird unterschätzt, wie schwierig<br />

die Haltung von exotischen Tieren<br />

eigentlich ist. So sind beispielsweise<br />

Reptilien und Amphibien als wechselwarme<br />

Tiere, die ihre Körpertemperatur<br />

nicht selbst regulieren können, stark von<br />

den klimatischen Bedingungen ihrer<br />

Umgebung abhängig. Die allermeisten<br />

Exoten sind zudem nicht an die hier<br />

herrschenden Klima- und Umweltbedingungen<br />

angepasst. Ihre Haltung muss<br />

daher sehr gut geplant und auf die jeweilige<br />

Tierart und ihre individuellen Bedürfnisse<br />

(etwa hinsichtlich Luft- und Wasserqualität,<br />

Luftfeuchtigkeit, Temperatur,<br />

UV-Licht und Nahrung) abgestimmt<br />

werden. Für die auf Erschütterungen<br />

besonders sensibel reagierenden Tiere<br />

stellen überdies vor allem auch Transporte<br />

eine grosse Belastung dar. Selbstverständlich<br />

spielen auch die Grösse und<br />

die Strukturierung der Gehege sowie<br />

der Umgang mit den Tieren eine wesentliche<br />

Rolle.<br />

ARTEN- UND TIERSCHUTZPROBLEME<br />

Mit der steigenden Nachfrage hat in<br />

den vergangenen Jahren der Handel mit<br />

exotischen Wildtieren stark zugenommen.<br />

Dieser ist jedoch sowohl aus Tierschutzals<br />

auch aus Artenschutzsicht höchst<br />

problematisch. So werden die Tiere in<br />

ihren Ursprungsländern häufig der<br />

freien Natur entnommen und bis zum<br />

Transport ins Bestimmungsland unter<br />

tierschutzwidrigen Bedingungen gehalten.<br />

Durch den Fang verursachte Verletzungen,<br />

aber auch Unterernährung oder<br />

sich schnell verbreitende Krankheiten<br />

haben bei gewissen Tierarten bereits<br />

vor dem Transport Sterblichkeitsraten<br />

von bis zu 50 Prozent zur Folge. Viele<br />

weitere Tiere sterben zudem bei der<br />

Beförderung in die Zielstaaten infolge<br />

der oftmals tierquälerischen Transportbedingungen.<br />

Zahlreiche auf dem internationalen<br />

Markt gehandelte Tierarten sind in ihren<br />

Beständen gefährdet oder sogar akut<br />

vom Aussterben bedroht. Trotz gesetz -<br />

licher Regulierung und behördlicher<br />

Kontrollen lässt die Nachfrage nach<br />

exotischen Heimtieren den Handel mit<br />

ihnen weltweit florieren. Viele auf dem<br />

Exotenheimtiermarkt beliebte Arten<br />

fallen jedoch unter den Schutz des internationalen<br />

Artenschutzabkommens<br />

CITES und dürften demnach eigentlich gar<br />

nicht oder nur mit offiziellen Dokumenten<br />

gehandelt werden. Andere Arten<br />

sind nur in ihren Herkunftsländern, d.h.<br />

durch die jeweilige nationale Artenschutzgesetzgebung,<br />

und nicht auf internatio-<br />

18 <strong>NATURZYT</strong>


naler Ebene geschützt. Gelingt es den<br />

Händlern, die Tiere aus dem Herkunftsland<br />

zu schmuggeln, bestehen keine<br />

Kontrollmechanismen im weiteren grenzüberschreitenden<br />

Handel mit ihnen.<br />

So können diese Exoten beispielsweise<br />

auch in die Schweiz gelangen und hier<br />

als Heimtiere verkauft werden. Angeboten<br />

werden die Tiere in der Regel<br />

im Internet, über Kleinanzeigen oder<br />

an Amphibien- und Reptilienbörsen.<br />

Eine Rotwangenschmuckschildkröte,<br />

gut erkennbar an der roten Wange.<br />

NATUR ERFAHREN<br />

AUSSETZEN IST STRAFBAR<br />

Gerade bei Tieren mit besonders hohen<br />

Haltungsansprüchen, wie es die meisten<br />

Exoten sind, führt eine unbedachte Anschaffung<br />

oft zu einer Überforderung<br />

ihrer Halter. Nicht selten werden die<br />

Tiere in der Folge aufgrund des verlorenen<br />

Interesses vernachlässigt oder in Auffangstationen<br />

abgeschoben. Im schlimmsten<br />

Fall werden sie ausgesetzt; zu denken<br />

ist dabei etwa an das Freilassen von<br />

Ziervögeln im Wald, an das Ausleeren<br />

von Aquarienfischen in Bäche, Weiher<br />

oder Seen oder an das Zurücklassen<br />

von Schildkröten und Amphibien an<br />

Gewässern. Sich eines Tieres einfach zu<br />

entledigen, ist jedoch nicht nur strafbar,<br />

sondern auch verantwortungslos und<br />

kann für das betroffene Tier gravierende<br />

Folgen haben. So droht den an ihre sichere<br />

Umgebung und regelmässige Versorgung<br />

gewöhnten Tieren der Tod durch Verhungern<br />

oder sie fallen ungewohnten<br />

Witterungseinflüssen oder Raubtieren<br />

zum Opfer.<br />

AUSWIRKUNGEN AUF DAS<br />

ÖKOSYSTEM<br />

Vermag sich ein Exot in freier Wildbahn<br />

durchzusetzen, kann dies ausserdem<br />

zu Folgeproblemen für das Ökosystem<br />

führen. So gliedert sich das ausgesetzte<br />

Tier in den heimischen Lebensraum<br />

ein und tritt dort als Räuber, Beute<br />

oder Konkurrent von gebietsansässigen<br />

Lebewesen auf. Vermehrt zu beobachten<br />

ist eine solche Eingliederung beispielsweise<br />

bei der Rotwangenschmuckschildkröte,<br />

die aufgrund ihres raschen Wachstums<br />

und der hohen Lebenserwartung<br />

von ihren Haltern nicht selten zunehmend<br />

als Last empfunden und deshalb<br />

ausgesetzt wird. In gewissen <strong>Schweizer</strong><br />

Gegenden haben sich infolgedessen grosse<br />

Populationen etabliert. <strong>Das</strong> ursprünglich<br />

aus Nordamerika stammende Reptil<br />

konkurriert in dichter Ufervegetation<br />

mit der Europäischen Sumpfschildkröte<br />

um das Nahrungsangebot und den<br />

Lebensraum.<br />

Folgenschwer ist das Aussetzen von<br />

Exoten ferner dann, wenn sie zu Fressfeinden<br />

von einheimischen, unter Umständen<br />

bereits bedrohten Arten werden.<br />

Nicht selten werden beispielsweise<br />

Goldfische in öffentlichen Gewässern<br />

ausgesetzt, weil das Aquarium für die<br />

wachsenden Tiere zu klein oder dessen<br />

Reinigung für den Halter zu umständlich<br />

geworden ist. Ein einziger Goldfisch vermag<br />

jedoch problemlos den gesamten<br />

Laich eines Froschweibchens aufzufressen,<br />

was das Ausbleiben von Nachkommen<br />

zur Folge hat. Der Goldfisch scheint ausgerechnet<br />

den Laich von bedrohten<br />

Amphibienarten, wie zum Beispiel jenen<br />

von Kammmolchen, zu bevorzugen und<br />

stellt damit einen weiteren Bedrohungsfaktor<br />

für die ohnehin schon stark geschrumpften<br />

Amphibien populationen dar.<br />

ETHISCHES DILEMMA<br />

Um heimische Arten zu schützen, sind<br />

hierzulande Massnahmen gegen sogenannt<br />

invasive Arten gestattet. Zu den<br />

invasiven Arten gehören all jene Tiere,<br />

die durch die Besiedelung von ihnen<br />

eigentlich gebietsfremden Lebensräumen<br />

das dortige Ökosystem negativ beeinflussen<br />

oder andere unerwünschte Auswirkungen<br />

haben, etwa in ökonomischer<br />

oder gesundheitlicher Hinsicht.<br />

Von der Gesetzgebung vorgesehen sind<br />

je nach Grad des befürchteten Schadens<br />

etwa Einschränkungen oder Verbote<br />

hinsichtlich des Handels oder der<br />

Haltung, aber auch die Tilgung <strong>–</strong> also<br />

die Ausrottung <strong>–</strong> ganzer Populationen.<br />

Eine solche Tilgung, aber auch bereits<br />

die Tötung einzelner Tiere, mag aus<br />

ökologischem Blickwinkel zwar effektiv<br />

erscheinen, ist jedoch aus (tier-)ethischer<br />

Sicht natürlich zu hinterfragen. <strong>Das</strong><br />

Prinzip der Verhältnismässigkeit gebietet<br />

es, stets die mildeste zur Verfügung<br />

stehende Massnahme zu wählen. Deshalb<br />

gilt es, alle anderen Optionen zum Schutz<br />

der heimischen Biodiversität eingehend<br />

zu prüfen, bevor eine Tilgung oder<br />

Tötung angeordnet wird. In jedem Fall<br />

hat die Tötung von Tieren so schonend<br />

wie möglich, also ohne die Zufügung<br />

unnötiger Schmerzen und Leiden,<br />

zu erfolgen. Dies gilt im Übrigen auch<br />

für Handlungen, die im Rahmen der<br />

Schädlingsbekämpfung vorgenommen<br />

werden. Selbst wenn die betäubungslose<br />

Tötung von Schädlingen gesetzlich erlaubt<br />

ist, sollte also auch hier stets das<br />

mildeste Mittel gewählt werden.<br />

PRÄVENTION<br />

Aus Gründen des Tier- und Artenschutzes<br />

ist von der privaten Haltung exotischer<br />

Tiere abzuraten. Wer sich dennoch der<br />

Verantwortung dieser Tierhaltung in<br />

zeitlicher, finanzieller und moralischer<br />

Hinsicht gewachsen fühlt, sollte sich<br />

zuerst bei Auffangstationen nach<br />

Verzichts- oder Findeltieren erkundigen.<br />

Ansonsten gilt es, eine seriöse <strong>Schweizer</strong><br />

Nachzucht aufzusuchen; vom Erwerb<br />

von Wildfängen ist gänzlich abzusehen.<br />

Zu beachten ist ferner auch, dass für<br />

die Haltung vieler exotischer Tierarten<br />

eine Bewilligung und eine Ausbildung<br />

notwendig sind. Darüber hinaus ist<br />

unbedingt sicherzustellen, dass sich die<br />

Tiere nicht ungewollt vermehren oder<br />

aus der Haltung entweichen können.<br />

Text MSc Gabriela Gschwend/<br />

Dr. iur. Michelle Richner, Tier im Recht (TIR)<br />

Fotos fotolia<br />

<strong>NATURZYT</strong> 19


Die wohlduftenden<br />

Blüten der Linde<br />

Ernestines Kräuterapotheke<br />

Sommerlinde <strong>–</strong><br />

heilsamer Familienbaum<br />

Die Linde als Zentrum vieler Dörfer war Schutz­ und<br />

Glücksbaum für die dort wohnenden Familien. Fieberhafte<br />

Erkältungserkrankungen werden durch die Linde gelindert.<br />

20 <strong>NATURZYT</strong>


BEGEGNUNG IN DER NATUR<br />

Lindenbäume trifft man in Laubmischwäldern,<br />

Parks und auf Dorf- oder<br />

Gemeindeplätzen. Sie werden gerne als<br />

Alleebaum gepflanzt. Linden können<br />

bis zu 40 m hoch und mehrere hundert<br />

Jahre alt werden. Sowohl die Sommerlinde<br />

(Tilia platyphyllos) als auch die<br />

Winterlinde (T. cordata) sind sehr stattliche<br />

Bäume mit einer breitgewölbten<br />

Krone. Beide Lindenarten sind essbar<br />

und in ihrer Heilwirkung gleichartig.<br />

Die herzförmigen Blätter sind etwas<br />

ungleichseitig mit einem gesägten Rand<br />

und bei der Sommerlinde grösser. Auf<br />

der Blattunterseite in den Winkeln<br />

zwischen den Blattnerven sind bei der<br />

Sommerlinde kleine weisse Haarbüschel<br />

zu sehen, bei der Winterlinde sind diese<br />

rötlich-braun. Die betörend duftenden,<br />

gelbweissen Blüten sind am Stiel mit<br />

einem zungenförmigen Hochblatt ver -<br />

wachsen. Die Linde blüht erst im Alter<br />

von 20 Jahren das erste Mal, aber dann<br />

entfalten sich jedes Jahr etwa 60 000<br />

Blüten, die Menschen und Bienen<br />

anziehen. Als wichtige Bienenweide<br />

wird sie von den Insekten bestäubt. Die<br />

Frucht ist eine kugelige, schwach behaarte<br />

Nuss, die sich bei Sommerlinde nicht<br />

zerdrücken lässt, bei der Winterlinde<br />

hingegen schon. Es gibt weitere Lindenarten,<br />

die aber oft schwierig zuzuordnen<br />

sind, was mit diversen Kreuzungen und<br />

Zuchtformen zusammenhängt.<br />

LINDE IM GARTEN<br />

Den Standort für einen Lindenbaum im<br />

Garten sollte man wohlüberlegt wählen,<br />

wenn man bedenkt, dass sie mehrere hundert<br />

Jahre alt werden kann. Linden lieben<br />

sonnige bis halbschattige Standorte mit<br />

nahrhaften, lockeren Böden. Am besten<br />

pflanzt man sie an einem freien Standort,<br />

damit sie sich voll entfalten kann.<br />

VOM WESEN DER LINDE<br />

Erhabenheit, Herzenskraft und Schönheit<br />

werden der Linde zugeschrieben.<br />

Der Name der Linde kommt aus dem<br />

althochdeutschen «Lind» was mild,<br />

sanft, weich, biegsam bedeutet. Die Linde<br />

verschafft «Linderung» also Erleichterung<br />

und Wohlergehen.<br />

Die Linde birgt die Eigenschaft der<br />

Selbstverjüngung in sich. Von den Ästen<br />

her treibt sie junge Baumwurzeln durch<br />

den hohlen Stamm in Richtung Boden<br />

und verankert diese in der Erde. So entsteht<br />

von innen heraus ein neuer Baum.<br />

Der alte Baum zerfällt dann langsam<br />

darum herum.<br />

GESCHICHTE UND BRAUCHTUM<br />

Die Linde wird in zahlreichen Volksliedern<br />

besungen: «Am Brunnen vor dem<br />

Tore, da steht ein Lindenbaum. Ich träumt<br />

in seinem Schatten so manchen süssen<br />

Traum …» Viele Geschichten, Gedichte,<br />

Legenden und Sagen erzählen von der<br />

Linde. Bei den Germanen galt die Linde<br />

als heiliger Baum und war der Göttin<br />

Freya geweiht, der Göttin des Glücks,<br />

der Liebe, Schönheit und Gerechtigkeit.<br />

Von unseren Ahnen wurde die Linde<br />

gern in die Dorfmitte gepflanzt. Unter<br />

dem Blätterdach der Linde traf man sich,<br />

um Nachrichten auszutauschen, oder<br />

es wurde bei Dorffesten und Hochzeiten<br />

unter ihr getanzt. In manchen Gegenden<br />

ist es Brauch, bei der Geburt des<br />

ersten Mädchens eine Linde zu pflanzen.<br />

<strong>Das</strong> weiche und elastische Lindenholz<br />

hat viele Künstler inspiriert, um wunderbare<br />

Schnitzwerke wie prachtvolle Altäre<br />

in alten Kirchen zu schaffen.<br />

ERNTE UND AUFBEWAHREN<br />

Knospen, Blätter, Blüten, Rinde und<br />

Bast werden von der Linde verwendet.<br />

Am Waldrand kann man an den tief<br />

herabhängenden Ästen oder von den<br />

Stockausschlägen, die dieser Baum<br />

bildet, Blätter besonders leicht ernten,<br />

ohne ihm zu schaden. Die Blätter<br />

werden von Mitte April bis Mitte <strong>Juni</strong><br />

gesammelt, die Blüten mitsamt dem<br />

Hochblatt spätestens 3 Tage nach dem<br />

Aufblühen, die Früchte von August<br />

bis September. <strong>Das</strong> Sammelgut rasch<br />

an einem schattigen und luftigen Ort<br />

trocknen und in sauberen, dunklen<br />

Gläsern verschlossen lagern. Der<br />

Wirkstoffgehalt nimmt bei längerer<br />

Lagerung ab, daher jedes Jahr neu ernten.<br />

Manchmal findet sich auf Blättern und<br />

Blüten ein schwarzbrauner Pilz, diese<br />

Teile müssen aussortiert werden.<br />

LINDE HILFT BEI ERKÄLTUNGS­<br />

ERKRANKUNGEN<br />

Lindenblüten haben sich seit Jahrhunderten<br />

bei Mensch und Tier bewährt, um<br />

Erkältungserkrankungen vorzubeugen.<br />

Lindenblatt in Herzform<br />

Wer durchgefroren nach Hause kommt,<br />

trinkt vorbeugend heissen Lindenblüten -<br />

tee. Der Tee mobilisiert über das Schwitzen<br />

die Entgiftung des Körpers und steigert<br />

die Abwehrkräfte. Aber auch zur Unterstützung<br />

bei fiebrigen Erkältungen werden<br />

Lindenblüten eingesetzt. Die Behauptung,<br />

man schwitze gleich stark durch das<br />

Trinken von heissem Wasser, wurde durch<br />

eine wissenschaftliche Studie widerlegt.<br />

Der Schweissausbruch nach dem Genuss<br />

von Lindenblütentee ist auf bestimmte<br />

Inhaltsstoffe, welche die Schweissdrüsen<br />

sensibilisieren, zurückzuführen. Ausserdem<br />

lindern Lindenblüten Hustenreiz<br />

und wirken leicht krampflösend auf die<br />

Bronchien. So erleichtern sie das Abhusten.<br />

Die in den Blüten enthaltenen ätherischen<br />

Öle wirken entzündungshemmend<br />

und antibakteriell. Flavonoide wirken<br />

Kräuterkurse und Kräuterrundgänge<br />

mit Ernestine<br />

Ernestine Astecker ist Allgäuer Wildkräuterführerin,<br />

Homöopathin und Apothekerin<br />

und arbeitet in eigener Gesundheitspraxis<br />

in Hedingen ZH. In Kräuterkursen und<br />

auf Kräuterrundgängen gibt sie gerne<br />

ihre Begeisterung und ihr Wissen über<br />

Kräuter weiter. Nähere Informationen zum<br />

Kursangebot unter www.eastecker.ch<br />

oder Telefon 043 322 86 70.<br />

NATUR ERFAHREN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 21


insbesondere kreislaufstärkend. Mit<br />

ihren Schleim- und Gerbstoffen haben<br />

Lindenblüten eine lindernde und<br />

einhüllende Wirkung.<br />

EINSCHLAFHILFE<br />

Lindenblütentee beruhigt und hilft beim<br />

Einschlafen. Eine halbe Stunde vor dem<br />

Schlafengehen 1 Tasse trinken. Ist auch für<br />

Kinder geeignet. Nur über einen Zeitraum<br />

von 2 Wochen einnehmen, dann pausieren.<br />

LINDENHOLZKOHLE<br />

Gepulverte Lindenholzkohle hat die<br />

Fähigkeit, das 50- bis 90fache ihrer eigenen<br />

Menge schädliche Fremdstoffe zu<br />

binden. Dadurch vermag sie Giftstoffe,<br />

wie sie bei Gärungsprozessen im Darm -<br />

bereich oder nach einer akuten Ver giftung<br />

entstehen, aufnehmen. Bei Durchfällen,<br />

Erbrechen, Stuhlverstopf ungen,<br />

Blähungen wird morgens und abends<br />

je 1 Messerspitze gepulverte Lindenkohle<br />

mit etwas Wasser eingenommen.<br />

Anschliessend müssen die gebundenen<br />

Giftstoffe samt Kohle mit einem leichten<br />

Abführmittel ausge schieden werden.<br />

Hier gilt es wieder, vermehrt Erfahrungen<br />

zu sammeln.<br />

LINDENBAST<br />

Der an der Innenseite der Rinde befindliche<br />

Bast wurde seit alters her zu Seilen,<br />

Matten, Kleidung und Schuhen verarbeitet.<br />

Frisch hergestellter Lindenbast<br />

wurde früher in der Volks medizin<br />

als Breiumschlag bei Wunden und<br />

Geschwüren angewendet.<br />

LINDE IN DER KRÄUTERKÜCHE<br />

Die jungen Blätter sind besonders weich,<br />

haben ein sehr feines Aroma und zerfliessen<br />

förmlich im Mund. Sie bereichern<br />

einen Salat, man kann sie aufs Butterbrot<br />

streuen oder wie Spinat dünsten. Die<br />

Blüten schmecken süsslich. Sie eignen<br />

sich sehr gut für Sirup, Gelee und zum<br />

Aromatisieren von Limonade. Auch<br />

die Früchte, das sind die jungen Samen,<br />

die sich kurz nach den Blüten bilden,<br />

sind essbar.<br />

Oder als Frühlingssalat: Ein bis zwei<br />

Handvoll junger, zarter Blätter von Linde,<br />

Buche und Spitzwegerich sammeln. Ein<br />

Dressing aus kaltgepresstem Öl, Apfelessig,<br />

etwas Zitronensaft, Kräutersalz<br />

und einem Schuss Sahne zubereiten und<br />

darunterrühren. Mit Gänseblümchen- und<br />

Ehrenpreisblüten verzieren. En Guetä.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser, wenn es<br />

mir gelingt, Sie mit diesem Artikel über<br />

die Linde zu animieren, selber einiges<br />

auszuprobieren und Erfahrungen mit<br />

den Schätzen der Natur zu sammeln,<br />

freut mich das sehr.<br />

Text/Fotos Ernestine Astecker<br />

Quellen und weiterführende Literatur<br />

Amber, C., Baumwelten. Huber, A.,<br />

Die Heilkraft der Bäume. Knauss, H.,<br />

Die Botschaft der Bäume, Bd.1 u. Bd.2.<br />

Storl, W.-D., <strong>Das</strong> Herz und seine<br />

heilenden Pflanzen. Strassmann, R.A.,<br />

Baumheilkunde. Willfort, R., Gesundheit<br />

durch Heilkräuter<br />

Linde<br />

in der Kräuterapotheke<br />

KALT ANGESETZTER LINDENBLÜTEN­<br />

TEE BEI HUSTEN<br />

1 TL getrocknete Lindenblüten mit<br />

1 Tasse kaltem Wasser aufgiessen und<br />

1 Stunde ziehen lassen, abseihen. Bei<br />

Bedarf vorsichtig auf eine milde Temperatur<br />

erwärmen. Mehrere Tassen über<br />

den Tag verteilt trinken. Durch das kalte<br />

Ansetzen bleiben die wertvollen Schleimstoffe<br />

erhalten, die sich wie ein sanfter<br />

Film über die gereizten Schleimhäute<br />

legen und spürbare Linderung bringen.<br />

BERUHIGUNGSBAD<br />

Ein Lindenblütenbad beruhigt Erwachsene<br />

und Kinder. Für Erwachsene<br />

4 Handvoll Lindenblüten mit 5 l heissem<br />

Wasser übergiessen, 10 Minuten ziehen<br />

lassen, abseihen und ins Badewasser<br />

giessen. Nach 15 Minuten baden, sofort<br />

ins Bett gehen. Für Kinder 2 Handvoll<br />

mit 1 l heissem Wasser überbrühen.<br />

SCHÖN MIT DER LINDE<br />

Lindenblütentee eignet sich auch für die<br />

Gesichtspflege. Ein Tüchlein mit dem Tee<br />

tränken und aufs Gesicht legen. <strong>Das</strong> beruhigt<br />

gereizte Haut und lindert Rötungen.<br />

Mit einem Tee aus den Blättern der Linde<br />

kann man nach der Wäsche die Haare<br />

spülen. <strong>Das</strong> entspannt die Kopfhaut.<br />

LINDENBLÜTEN-TEE<br />

FÜR MENSCH UND TIER<br />

1 TL getrocknete, zerkleinerte Blüten mit<br />

1 Tasse kochendem Wasser übergiessen,<br />

10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, abseihen,<br />

trinken. Mehrmals täglich 1 Tasse<br />

trinken. Bei Tieren wird der Tee so warm,<br />

wie ihn das Tier verträgt, mehrmals täglich<br />

verabreicht. Anwendung maximal<br />

2 Wochen, da Lindenblütentee kein<br />

Dauergetränk ist!<br />

Die Anwendung der angeführten Rezepturen<br />

erfolgt auf eigene Verantwortung und ersetzt<br />

keinen Arztbesuch. Eine Haftung der Ver fas serin<br />

bzw. der Redaktion ist ausgeschlossen.


Herstellung von heilkräftigem Lindenblatt-Balsam<br />

Die Lindenblätter beruhigen und<br />

entspannen gereizte und irritierte<br />

Haut und wirken hautpflegend.<br />

Durch die ätherischen Öle wird die<br />

harmonisierende und entzündungshemmende<br />

Wirkung verstärkt. Der<br />

Balsam ist für die ganze Familie<br />

geeignet.<br />

10 g frische Lindenblätter zerkleinern<br />

und in einem hitzebeständigen<br />

Becherglas mit 100 ml Bio-Mandelöl<br />

über giessen. Im Wasserbad bei 40°C<br />

20 Minuten lang erwärmen. Danach<br />

abfiltrieren.<br />

In 50 g des hergestellten Lindenblattöl<br />

je 5 g Bio-Sheabutter und Bienenwachs<br />

bei ca. 50° C schmelzen, kalt rühren.<br />

Am Schluss je 4 Tropfen ätherisches<br />

Palmarosaöl und Bergamottenöl sowie<br />

2 Tropfen Himalaya-Zedernöl darunterrühren.<br />

In 50 ml Salbendose abfüllen<br />

und verschliessen. Auf gute Qualität<br />

der Rohstoffe zu achten, ist wichtig.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 23


Tierisch gute Interviews<br />

Interview mit Colum<br />

24 <strong>NATURZYT</strong>


an Täuberich<br />

Wir sind nicht die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten,<br />

doch wir sehen die Dinge immer nur aus unserer Sicht.<br />

Wie aber wäre es, wenn wir hören könnten, was unsere 4-, 8-<br />

oder 111-beinigen Mitbewohner dieser Erde uns zu sagen haben?<br />

Was würden sie wohl über uns Menschen denken, und wie<br />

würden sie ihr Zusammenleben mit uns empfinden?<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Eine spannende Idee <strong>–</strong> sähen wir das ganze<br />

einmal aus ihrer Sicht und erführen, was<br />

sie uns alles zu sagen hätten. Naturzyt<br />

hat sich deshalb entschlossen, neue Wege<br />

aus zuprobieren und sich darüber Gedanken zu<br />

machen, was wäre, wenn sie wie wir sprächen und<br />

wir sie einfach fragen könnten.<br />

Keine Ruine ist ohne sie komplett und in<br />

keinem Park dürfen sie fehlen. An einem Ort<br />

werden sie gefüttert, vom anderen mit Stachelbändern<br />

vertrieben, denn manch einer mag doch<br />

lieber den Spatz auf der Hand. Sie hat Noah den<br />

Ölzweig gebracht, Jason und die Argonauten<br />

über den sicheren Weg geleitet, und in ihrem<br />

weissen Federkleid ist sie ein Symbol für den<br />

Heiligen Geist. Den Prinzen in Cinderella führte<br />

sie mit «Ruckediguh» zur richtigen Braut. Sogar<br />

ein Sternbild gibt es von ihr. Viel gesichtig, vielgeschichtig<br />

und vielschichtig sind sie und unser<br />

Verhältnis zu ihr <strong>–</strong> zu unserer Taube.<br />

Da unsere Redaktion gleich angrenzend an<br />

die Landwirtschaftszone liegt, sehen wir immer<br />

wieder verschiedene Vögel, welche sich auf den<br />

Weiden gleich neben unserem Redaktionsgebäude<br />

tummeln. So auch diesen Frühling einen ganzen<br />

Schwarm Tauben. So was hatten wir bisher noch<br />

nie. Also, was liegt da näher als ein kleines Interview<br />

mit einer dieser gurrenden Schönheiten.<br />

Hallo, ich bin Columban Täuberich, und es<br />

ist mir ein Vergnügen, mich euch mitzuteilen.<br />

HALLO COLUMBAN, ES IST SEHR NETT<br />

VON DIR, UNS EINBLICK IN DAS LEBEN<br />

EURER GATTUNG ZU GEWÄHREN.<br />

<strong>Das</strong> mache ich sehr gerne, wo soll ich denn<br />

anfangen?<br />

NAJA, AM BESTEN STELLST DU DICH ZUERST<br />

MAL VOR UND ERZÄHLST UNS VIELLEICHT,<br />

WIE UND WO IHR LEBT UND WAS IHR DEN<br />

GANZEN TAG SO MACHT.<br />

Hmhm, also. Mein Name ist Columban. Ich bin<br />

ein Ringel-Tauber aus der Gattung der Feldtauben.<br />

Wir Taubenvögel sind mit etwa 42 Gattungen<br />

und mehr als 300 Arten auf dieser Erde<br />

vertreten.<br />

WOW, DAS IST JA ENORM.<br />

Ja ja, so viele. Die Körpergrössen der diversen<br />

Gattungen variieren von der Grösse einer Lärche<br />

bis hin zur Grösse eines Huhns. Wir Ringeltauben<br />

liegen mit einer Flügellänge von ca. 35 Zentimetern<br />

und einem Gewicht von ca. 530 Gramm etwa in<br />

der Mitte. Und unsere Weibchen unterscheiden<br />

sich in der Grösse kaum von uns Männchen.<br />

WIE IST DENN DAS, SEID IHR AUCH ZUGVÖGEL?<br />

Nö, wir hier nicht, es gibt einige, die sind Kurzstrecken-Zieher,<br />

diejenigen, welche in etwas kälteren<br />

Gegenden leben, aber die meisten von uns<br />

bleiben ganzjährig am selben Ort, vor allem jene,<br />

die im Süden leben. Meine Schöne und ich leben<br />

jetzt schon seit 3 Jahren hier.<br />

HEISST DAS, DASS TAUBEN AUCH MONOGAM<br />

SIND, WIE ZUM BEISPIEL SCHWÄNE?<br />

<strong>NATURZYT</strong> 25


Nicht alle, die Kurzstrecken-Zieher leben meistens<br />

in Saison-Ehen, aber die, die nicht hin- und herziehen,<br />

bleiben oft ein und demselben Partner treu.<br />

So wie ich meiner wunderhübschen Marie. Ich<br />

wäre ja schön dumm, so eine wunderbare Gefährtin<br />

einfach wieder ziehen zu lassen. Mit meinem Balzflug,<br />

bei dem ich mehrfach mit meinen Flügeln beim<br />

Hochfliegen zusammenklatsche und danach mit<br />

waagerechten Flügeln und gespreizten Schwanzfedern<br />

nach unten segle, erobere ich sie mir jedes<br />

Jahr aufs Neue. Dieses Jahr haben wir schon<br />

unser drittes Gelege zusammen.<br />

Im Gespräch mit <strong>NATURZYT</strong><br />

Columban Täuberich, ein stattlicher Tauber aus der Familie der<br />

Columbidae. Stolzer Nachfahre einer Ringeltaube. Liebt Balzrituale<br />

und ernährt sich rein pflanzlich. Ist seit 3 Jahren Maries treuer<br />

Brutgefährte und hofft auf noch mindestens 10 weitere Jahre.<br />

WIE IST DAS DENN BEI EUCH? HABT IHR<br />

IMMER EIN UND DASSELBE NEST UND WO<br />

NISTET IHR?<br />

Hm, ja wir haben Glück. Dadurch, dass wir ortsansässig<br />

bleiben, habe ich unser Revier, sprich<br />

dort, wo wir nisten, bisher halten können. Wir<br />

verteidigen nämlich nur den Ort, an dem wir<br />

nisten, als unser Revier. Wir suchen uns aber den<br />

Nistplatz an einem günstigen Standort, an dem<br />

wir auch genügend Futter für uns und unsere<br />

Nestlinge finden. Ich habe für uns einen ganz<br />

tollen Platz auf einer grossen Föhre nahe dem<br />

Weideland erobert. Der ist gut getarnt und hoch<br />

oben, sodass uns sicher keine Katze erwischt<br />

und auch kein Raubvogel an uns herankommt.<br />

Es hat hier nämlich ziemlich viele Krähen und<br />

auch Milane und dadurch, dass wir in Siedlungsnähe<br />

sind, auch viele Menschen mit Hauskatzen.<br />

Aber ich pass da schon gut auf, dass nichts passiert.<br />

Es gibt aber auch welche, die nisten in Büschen<br />

oder Hecken. Auch in Scheunen oder direkt am<br />

Boden haben andere schon genistet. Kommt halt<br />

immer darauf an, wie viele von uns am selben<br />

Ort brüten und was überhaupt vorhanden ist. In<br />

der Stadt nimmt man halt auch mal mit einem<br />

Fensterbrett vorlieb, wenn man nichts anderes<br />

findet. Unsere Nester sind relativ flach und nur<br />

mit dünnen, laublosen Ästen zusammengefügt.<br />

Unseres haben wir auf einem ehemaligen Eichelhäher-Nest<br />

aufgebaut. Ich habe Marie die dünnen<br />

Zweige gebracht und sie hat diese kunstvoll auf<br />

dem ausgedienten Hähernest zusammengeflochten.<br />

So haben wir jetzt für unsere Kleinen ein kuscheliges<br />

und warmes Nest, in dem wir sie gefahrlos<br />

aufziehen können. So viel Glück hat nicht jeder.<br />

UND WAS STEHT DENN AUF EUREM SPEISE­<br />

PLAN? MAN SIEHT JA OFT, WIE MENSCHEN<br />

EUCH MIT TROCKENEM BROT FÜTTERN.<br />

MÖGT IHR DENN DAS GERNE?<br />

Naja, eigentlich sind wir nicht so heikel und auch<br />

sehr anpassungsfähig, nicht nur was unsere Wohngelegenheit,<br />

sondern auch was unsere Nahrung<br />

betrifft. Wir sind vorwiegend Vegetarier. Wir mögen<br />

Sämereien und Knospen, Eicheln und Bucheckern,<br />

aber auch Blüten und Beeren, wenn wir solche finden.<br />

Ab und an verspeisen wir auch kleine Schnecken,<br />

Schildläuse, Regenwürmer oder Raupen, um unseren<br />

Kalk- und Eiweissbedarf zu decken. Unsere Jungen<br />

füttern wir dann beide gemeinsam mit unserer<br />

Kropfmilch, so was machen nur wir Tauben, ebenso<br />

wie mit pflanzlicher Nahrung, welche wir fressen.<br />

Es gibt aber viele, vor allem die, welche in der Stadt<br />

leben, die ernähren sich nur von Brot. <strong>Das</strong> geht also<br />

auch. Du siehst, wir sind ziemlich anpassungsfähig<br />

und auch überhaupt nicht heikel.<br />

JA, DAS SEHE ICH WOHL. DU SAGTEST, IHR<br />

HÄTTET SCHON ZUM DRITTEN MAL ZUSAMMEN<br />

EIN GELEGE. WIE VIELE EIER HABT IHR DENN<br />

JEWEILS?<br />

Letztes Jahr hatten wir 2 im Frühling und eines<br />

im Herbst. Diesen Frühling hatten wir auch nur<br />

eines. Im Herbst gibt’s dann bestimmt wieder 2.<br />

Einzelne Eier sind eher selten, meistens haben<br />

Tauben immer 2 Eier. Die sind wunderschön<br />

elliptisch und mattweiss glänzend. Nach etwa<br />

17 Tagen schlüpften dann unsere Nestlinge aus<br />

und mit etwa 35 Tagen waren unsere Jungvögel<br />

bereits voll flugfähig. <strong>Das</strong> ist der Zeitpunkt, an<br />

dem wir ihnen zeigen wo wir unser Fressen finden<br />

und auf worauf zu achten ist. Danach sind sie<br />

auf sich gestellt. Suchen sich nach der Mauser ein<br />

Revier und balzen um ein Weibchen. Der ewige<br />

Kreislauf beginnt nun auch in ihrem Leben.<br />

26 <strong>NATURZYT</strong>


HABT IHR SCHON NESTLINGE VERLOREN,<br />

ODER HABT IHR BIS JETZT ALLE DURCH­<br />

GEBRACHT?<br />

Wir hatten bisher Glück, aber wir kennen solche<br />

aus unserer Schar, welche wir regelmässig beim<br />

Fressen auf der Weide treffen, die haben schon<br />

einige Nestlinge verloren. Meistens passiert das,<br />

wenn die Nester nicht gut genug geschützt sind<br />

und es im Frühling noch nicht genug zu essen gibt,<br />

sodass beide Elternteile lange wegbleiben müssen,<br />

um genügend Nahrung zu finden. Dann haben<br />

schon mal Krähen oder andere Beutegreifer sich<br />

so ein kleines Würmchen geholt und es gefressen.<br />

DAS IST ABER TRAURIG.<br />

Ja, das ist schon traurig, aber es gehört halt auch<br />

zu unserem Leben dazu. Alles ist ein Kreislauf.<br />

Wir kommen und wir gehen. Wir fressen den<br />

Wurm und die Krähe frisst uns. Stell dir doch mal<br />

vor, wir hätten niemanden, der uns fressen würde.<br />

Dann würden wir uns vermehren und vermehren,<br />

wir würden mit der Zeit alle Bucheckern und<br />

Eicheln fressen, ebenso die Sämereien und die<br />

Beeren. <strong>Das</strong> hiesse, dass es keine neuen Eichen und<br />

Buchen mehr geben würde und auch keine neuen<br />

Blumen und Sträucher mehr, da wir ja alles abfrässen<br />

was neues Leben verspräche. Irgendwann<br />

würden andere Tiere aussterben, weil wir ihre<br />

Nahrung wegfressen und nichts mehr nachwachsen<br />

kann. Und dann, irgendwann, würden wir auch<br />

anfangen auszusterben, weil wir uns unsere eigene<br />

Nahrung weggefressen haben. Dazu würde es<br />

kommen, wenn der Kreislauf des Lebens und der<br />

Natur unterbrochen werden würde. So was wollen<br />

wir ganz bestimmt nicht. <strong>Das</strong> wäre furchtbar.<br />

Deshalb leben wir mit unseren sogenannten Fressfeinden<br />

und machen das Allerbeste aus unserem<br />

Leben, und wenn wir es so richtig gut machen und<br />

uns Mühe geben, dann können wir sogar vielleicht<br />

17 Jahre alt werden. Wer weiss, was uns die Zukunft<br />

bringt.<br />

ICH ZIEHE DEN HUT VOR DEINER WEISHEIT,<br />

COLUMBAN. WENN ICH DIR DA SO ZUHÖRE,<br />

FRAGE ICH MICH, WELCHER FRESSFEIND UNS<br />

MENSCHEN DANN WOHL EINHALT IN UNSEREM<br />

ZERSTÖRUNGSWERK GEBIETEN WIRD?<br />

Ich würde sagen, das macht ihr schon selbst. Und<br />

wenn nicht, dann ist es wohl um uns alle geschehen.<br />

Macht das Beste aus eurer Zeit auf unserer Erde,<br />

achtet auf sie und ehrt sie. Lebt in Einheit mit ihr<br />

und seid ein Teil des ewigen Kreislaufs, dann klappt<br />

das schon. Seid zufrieden mit dem, was euch die<br />

Erde gibt. Ihr braucht nicht noch mehr, ihr habt<br />

doch schon alles, ihr müsst nur genauer hinschauen.<br />

DAS IST EIN GUTER RATSCHLAG VON DIR,<br />

COLUMBAN. WIR TUN UNSER BESTES, UM ES<br />

ZU BEHERZIGEN. WIR DANKEN DIR FÜR DAS<br />

AUFSCHLUSSREICHE GESPRÄCH UND WÜN­<br />

SCHEN DIR UND MARIE NOCH VIELE WUNDER­<br />

BARE JAHRE AUF UNSERER SCHÖNEN ERDE.<br />

Ich danke euch auch, dass ihr mir Gehör geschenkt<br />

habt. Manchmal tut es gut, die Welt von einer<br />

anderen Warte aus zu sehen. Ich wünsche euch<br />

ebenfalls noch viele schöne Augenblicke auf unser<br />

aller Welt.<br />

Text, Foto, Illustration Virginia Knaus<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Mittsommerfest von natUrban<br />

Programm Samstag, 22. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

14 Uhr bis 22 Uhr<br />

ab 14 Uhr<br />

um 18 Uhr<br />

ab 19 Uhr<br />

Bio-Snack-Buffet<br />

Pirmins Gartenrunde<br />

Kulinarisches Bio-Buffet<br />

Klänge aus dem Garten von Gadjolinos<br />

Schaugarten offen täglich bei Tageslicht<br />

Mehr Schönes unter www.naturban.ch<br />

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung<br />

Telefon 044 72 99 333<br />

www.naturban.ch oder<br />

eMail info@naturban.ch<br />

Pirmin Rohrer und Team<br />

natUrban Naturnahe Gartengestaltung Pirmin Rohrer Alte Kappelerstrasse 4 8926 Uerzlikon Tel. 044 72 99 333 info@naturban.ch


Natur im Garten<br />

Disteln bringen<br />

Leben in den Garten<br />

Disteln, Karden und Mannstreu bereichern den Garten in allen Aspekten.<br />

Sie bieten Wildbienen, Schmetterlingen, anderen Insekten und Vögeln reichhaltig<br />

Nahrung. Auch als robuste und vielseitige Zierpflanzen sind sie ein Gewinn.<br />

28 <strong>NATURZYT</strong>


Der Distelfink sitzt im<br />

Sommer und Herbst oft auf<br />

Disteln und klaubt mit<br />

seinem relativ langen und<br />

spitzen Schnabel die Samen<br />

aus den Fruchtständen. Geeignete<br />

Nahrungspflanzen<br />

sind für den Distelfink<br />

jedoch oft Mangelware,<br />

was nicht zuletzt durch<br />

unseren «Sauberkeitsfimmel»<br />

mitverursacht<br />

wird. (Foto Pixabay.com)<br />

Die Gewöhnliche Kratzdistel<br />

(Cirsium vulgare) wird<br />

vor allem durch Hummeln,<br />

aber auch Käfer und andere<br />

Insekten bestäubt. Furchenbienen<br />

sammeln sich darauf<br />

in Scharen. (Foto wivena)<br />

Disteln sind weit mehr als piksende<br />

«Unkräuter». Ökologisch<br />

wie optisch gesehen sind<br />

sie ein wahrer Gewinn für<br />

jeden Garten. Sie bieten zahlreichen Insekten<br />

und deren Raupen eine Menge Pollen<br />

und Nektar sowie Schutz und nähren mit<br />

ihren proteinreichen Samen diverse Vögel<br />

im Winter. Auch als Zierpflanzen sind sie<br />

eine Bereicherung. Viele Arten und Sorten<br />

haben wunderschöne Blüten und bringen<br />

mit silbrigem oder bläulichem Schimmer<br />

Abwechslung ins Grün. Disteln sind zudem<br />

sehr pflegeleicht, robust und die meisten<br />

kommen mit Trockenheit gut zurecht.<br />

Die Hochblüte ist im Sommer, aber auch<br />

ausserhalb der Blütezeit sind sie mit ihren<br />

Samenständen sehr dekorativ.<br />

VIELFÄLTIGE «DISTELN»<br />

Botanisch gesehen ist «Distel» keine eindeutige<br />

Bezeichnung. Die Gruppe umfasst<br />

verschiedene Arten und Gattungen der<br />

Carduoideae, einer Unterfamilie der Korbblütler<br />

(Asteraceae). Bei uns in Mitteleuropa<br />

sind vor allem die Kratzdisteln<br />

(Cirsium), Ringdisteln (Carduus) und<br />

Kletten (Arctium) verbreitet. Die Kugeldisteln<br />

(Echinops) gehören ebenfalls<br />

dazu. Zu den eingebürgerten Arten zählen<br />

die imposante Eselsdistel (Onopordum<br />

acanthium), die Mariendistel (Silybum<br />

marianum) und die Artischocken<br />

(Cynara). Distel ist auch Namensbestandteil<br />

der Gänsedisteln (Sonchus). Wegen<br />

ihres distelähnlichen Aussehens werden<br />

die Karden (Dipsacus) und der Mannstreu<br />

(Eryngium) umgangssprachlich<br />

manchmal auch als Disteln bezeichnet.<br />

Viele der Arten, darunter die Gewöhnliche<br />

Kratzdistel (Cirsium vulgare), die<br />

Nickende Distel (Carduus nutans), die<br />

Krause Ringdistel (Carduus crispus) und<br />

die Eselsdistel (Onopordum acanthium),<br />

sind zweijährig. Im ersten Jahr bilden sie<br />

Grundblätter (Rosette), im zweiten Jahr<br />

streckt sich der Spross, danach stirbt die<br />

Pflanze nach reicher Aussaat ab. Trotz der<br />

kurzen Lebensdauer erreichen manche von<br />

ihnen erstaunliche Ausmasse. Die Eselsdistel<br />

zum Beispiel kann über zwei Meter hoch<br />

werden. Kugeldisteln und Mannstreu hingegen<br />

treiben als Stauden jedes Jahr neu aus.<br />

Fast allen Disteln gemeinsam sind ihre<br />

piksenden Dornen. Mal ist die ganze Pflanze<br />

damit besetzt, mal nur die Blattränder,<br />

mal auch die Stängel und Blütenkelche. Auf<br />

alle Fälle können sich die meisten Disteln<br />

damit ganz gut vor potenziellem Frass<br />

schützen.<br />

GEEIGNET FÜR JEDEN STANDORT<br />

Disteln sind vom Sumpf bis zur Steppe<br />

verbreitet. Deshalb findet sich für jeden<br />

Gartenboden, ob trocken, frisch oder<br />

feucht, eine passende Art. Auch schwere<br />

Lehmböden sind für manche Arten kein<br />

Hindernis. Die gängigen Disteln für den<br />

Garten bevorzugen einen Platz in der<br />

vollen Sonne, tolerieren aber auch Halbschatten.<br />

Wichtig ist ein durchlässiger<br />

Boden mit gutem Wasserabzug, denn<br />

Staunässe mögen sie überhaupt nicht.<br />

Manche Arten wie die Gold- und die<br />

Silberdistel (Carlina vulgaris, Carlina<br />

acaulis) wachsen natürlicherweise eher auf<br />

mageren Böden. Ohne Düngung gedeihen<br />

sie aber auch in normaler Gartenerde.<br />

Dort fühlen sich auch die eleganten<br />

Kugeldisteln und die meisten anderen<br />

Disteln ausgesprochen wohl. Feuchter<br />

mögen es hingegen die Kohldistel (Cirsium<br />

oleraceum), die Sumpf-Kratzdistel<br />

(Cirsium palustre) und die Knollige<br />

Kratzdistel (Cirsium tuberosum). Auch<br />

der exotisch wirkende Alpen-Mannstreu<br />

(Eryngium alpinum) schätzt eher frischen<br />

sowie humus- und nährstoffreichen Boden.<br />

PFLEGELEICHT UND GENÜGSAM<br />

Disteln sind sehr genügsam und brauchen<br />

keine spezielle Pflege. Stehen sie am<br />

passenden Standort, sind Düngen und<br />

Wässern nicht nötig. Stauden wie die<br />

Kugeldistel (Echinops ritro) können<br />

nach der Blüte radikal zurückgeschnitten<br />

werden. So treiben sie nach etwa sechs<br />

bis sieben Wochen zuverlässig ein zweites<br />

Mal aus. Beim Mannstreu nach Möglichkeit<br />

Verblühtes regelmässig entfernen.<br />

Optimale Pflanzzeiten für die mehrjährigen<br />

Arten sind der Frühling und<br />

<strong>NATURZYT</strong> 29


Karden locken unzählige<br />

Insekten an, wie beispielsweise<br />

den Kaisermantel<br />

(Argynnis paphia). Im<br />

Winter liefern sie in ihren<br />

dekorativen Samenständen<br />

wertvolle Samenkörner.<br />

(Foto: wivena)<br />

Naturnaher Garten und Natur im Siedlungsraum<br />

Die wivena GmbH <strong>–</strong> Wir verbinden Natur <strong>–</strong> setzt sich für mehr Natur im<br />

Siedlungsraum ein. Dominique Schmuki, Landschaftsgärtner EFZ,<br />

Sebastian Wagener, Baumschulist EFZ, und Isabelle Blum, Dipl. Umwelt-<br />

Natw. ETH, beraten, planen und bauen naturnahe Gärten und<br />

Bepflanzungen im Aussenraum. Nähere Informationen zum kompletten<br />

Angebot unter www.wivena.ch oder Mobile 076 805 03 69<br />

der Herbst. Zweijährige Arten sät man<br />

am besten im Sommer oder Spätsommer<br />

gleich an Ort und Stelle, denn die langen<br />

Pfahlwurzeln lassen sich schlecht verpflanzen.<br />

Wichtig ist ein guter Wasserabzug<br />

im Untergrund, denn Staunässe<br />

vertragen die Wurzeln nicht. Grossen<br />

Disteln wie Eselsdisteln sollte man genügend<br />

Platz einräumen und nicht grad<br />

an den Wegrand pflanzen, um allfällige<br />

Berührungen zu vermeiden.<br />

Die staudigen Vertreter wie Kugeldisteln<br />

und Mannstreu bleiben im Winter<br />

standfest und sollten deshalb erst im Frühjahr<br />

vor dem Austrieb bodennah abgeschnitten<br />

werden. Im Herbst und Winter<br />

lässt man die Blütenstände stehen, denn<br />

sie geben Staudenbeeten Struktur und<br />

bieten Vögeln Nahrung.<br />

DISTELN UND PFLANZPARTNER<br />

Aufgrund ihrer schönen Optik und visuellen<br />

Bandbreite passen Disteln sowohl in<br />

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Mehr dazu auf Seite 63 und 64.


als auch in naturnahe Anlagen. Ihre Blüten<br />

wie auch ihr gesamter Wuchs haben einen<br />

starken Ausdruck. Hohe Arten wie Kohldistel<br />

(Cirsium oleraceum) oder Grosse<br />

Klette (Arctium lappa) sind hervorragende<br />

Strukturbildner, die sowohl in Einzelstellung<br />

als auch in Gruppen grossartig<br />

wirken. Niedrigere Arten wie Gold- und<br />

Silberdisteln eignen sich vor allem für<br />

Steingärten.<br />

Dank ihrer einzigartigen Gestalt sind<br />

Disteln erstaunlich vielseitig kombinierbar.<br />

Sie passen ebenso gut zu den Blütensonnen<br />

des Roten Sonnenhuts (Echinacea) wie zu<br />

den doldenförmigen Blütenständen der<br />

Schafgarbe (Achillea) oder zu den Blütenkerzen<br />

der Königskerze (Verbascum).<br />

Schöne Partner sind auch verschiedene<br />

Wolfs milcharten (Euphorbia). Ihr grüngelbes<br />

Laub harmoniert beispielsweise wunderbar<br />

mit dem Stahlblau der Edeldisteln.<br />

Halme von Schwingel (Festuca), Reitgras<br />

(Calamagrostis), Zittergras (Briza) oder<br />

Federgras (Stipa) lockern die markanten<br />

Konturen der wehrhaften Pflanzen. Einen<br />

ähnlichen Effekt haben filigrane Blütenstauden<br />

wie Skabiose (Scabiosa). Ihre zierlichen<br />

Einzelblüten umtanzen die hoch auf -<br />

ge richteten Disteln auf zauberhafte Weise.<br />

TIERE SCHÄTZEN DISTELN<br />

Als äusserst reichhaltige Nektar- und Pollenquelle<br />

sind Disteln wahre Magneten für<br />

Insekten aller Art. Speziell Schmetterlinge<br />

schätzen sie sehr. So ernährt die unscheinbare<br />

Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)<br />

bis zu 50 Falterarten, unter anderem den<br />

Distelfalter (Raupen-Futterpflanze), das<br />

Veränderliche Widderchen (Nektarpflanze),<br />

den Grossen Perlmuttfalter (Nektarpflanze),<br />

den Schachbrettfalter (Nektarpflanze)<br />

oder den Apollofalter (Nektar-<br />

Wildbienen, langrüsselige Hummeln und<br />

Schwebfliegen fliegen auf alle Disteln,<br />

aber besonders auf die hübsche Nickende<br />

Distel (Carduus nutans).<br />

Die nahrhaften ölhaltigen Samen<br />

vieler Disteln sind für den Distelfink<br />

reichhaltiges Winterfutter. Aber auch<br />

andere Finken- und Vogelarten picken die<br />

Samenkörner voller Eifer aus den starren<br />

Hüllen. Ameisen wiederum verbreiten die<br />

Samen durch Verschleppen. Auch kleine<br />

Säugetiere und Insekten schätzen die<br />

Samen, die sie anbohren, geschickt aus<br />

den Hüllen schlagen oder vom Erdboden<br />

aufsammeln.<br />

Disteln sind ein Gewinn für jeden<br />

Garten, optisch wie ökologisch.<br />

Text Isabelle Blum und<br />

Eher starre Disteln können effektvoll pflanze). Die Eselsdistel wiederum ist Sebastian Wagener<br />

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mit leichten Ziergräsern kombiniert wer- Nektarpflanze für den rotbindigen Samt- Fotos wivena, Pixabay,<br />

den. Die sanft wirkenden Ähren und falter und den Eselsdistel-Dickkopffalter. Dorothea Steffen<br />

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4. März 19<br />

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Libellennovelle<br />

Naturzyt<br />

2/19<br />

3. <strong>Juni</strong> 19<br />

Naturzyt<br />

3/19<br />

2. Sept. 19


Disteln für den Garten<br />

ALPEN-MANNSTREU<br />

ERYNGIUM ALPINUM<br />

mehrjährig Blütezeit: Juli bis August Höhe: 70 cm<br />

Standort: Beet, Balkon, sonnig, trocken <strong>–</strong> frisch,<br />

nährstoffarm <strong>–</strong> nährstoffreich Partner: Purpur-Witwenblume<br />

(Knautia macedonica), Quirlblütiger Salbei (Salvia verticillata),<br />

Blaustrahlhafer (Helictotrichon sempervirens)<br />

RUTHENISCHE KUGELDISTEL<br />

ECHINOPS RITRO<br />

mehrjährig Blütezeit: Juli bis September Höhe: 80<strong>–</strong>100 cm<br />

Standort: Beet, Balkon, sonnig, trocken <strong>–</strong> frisch,<br />

nährstoffarm <strong>–</strong> nährstoffreich Partner: Dunkle Königskerze<br />

(Verbascum nigrum), Gelbe Skabiose (Scabiosa ochroleuca),<br />

Kleines Mädesüss (Filipendula vulgaris)<br />

WILDE KARDE<br />

DIPSACUS FULLONUM<br />

zweijährig Blütezeit: Juli bis August Höhe: 100<strong>–</strong>200 cm<br />

Standort: Beet, Balkon, Kiesfläche, sonnig, halbschattig,<br />

eher nährstoffreich Partner: Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris),<br />

Moschusmalve (Malva moschata), Wilde Möhre (Daucus carota)<br />

GROSSE KLETTE<br />

ARCTIUM LAPPA<br />

zweijährig Blütezeit: Juli bis August Höhe: 100<strong>–</strong>200 cm<br />

Standort: Beet, Balkon, Kiesfläche, sonnig, halbschattig, mässig<br />

trocken <strong>–</strong> frisch, eher nährstoffreich Partner: Berg-Flockenblume<br />

(Cyanus montanus), Grosse Königskerze (Verbascum densiflorum),<br />

Rainfarn (Tanacetum vulgare)<br />

MARIENDISTEL<br />

SILYBUM MARIANUM<br />

zweijährig Blütezeit: Juli bis August Höhe: 150<strong>–</strong>200 cm<br />

Standort: Beet, Kiesfläche, sonnig, trocken <strong>–</strong> frisch,<br />

eher nährstoffarm Partner: Aufrechter Ziest (Stachys recta),<br />

Rosenmalve (Malva alcea), Rosmarin-Weidenröschen<br />

(Epilobium dodonaei)<br />

GEWÖHNLICHE BERG-DISTEL<br />

CARDUUS DEFLORATUS<br />

mehrjährig Blütezeit: <strong>Juni</strong> bis August Höhe: 40<strong>–</strong>80 cm<br />

Standort: Beet, Kiesfläche, sonnig, trocken <strong>–</strong> mässig trocken,<br />

eher nährstoffarm <strong>–</strong> eher nährstoffreich Partner: Knäuelglockenblume<br />

(Campanula glomerata), Ästige Graslilie<br />

(Anthericum ramosum), Goldschopf-Aster (Aster linosyris)<br />

32 <strong>NATURZYT</strong>


GEMEINE KRATZDISTEL<br />

CIRSIUM VULGARE<br />

zweijährig Blütezeit: Juli bis September Höhe: 80<strong>–</strong>150 cm<br />

Standort: Beet, Kiesfläche, sonnig, halbschattig, frisch <strong>–</strong> feucht,<br />

mässig nährstoffreich <strong>–</strong> sehr nährstoffreich Partner: Echter Eibisch<br />

(Althaea officinalis), Feld-Witwenblume (Knautia arvensis),<br />

Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum)<br />

STÄNGELLOSE KRATZDISTEL<br />

CIRSIUM ACAULE<br />

mehrjährig Blütezeit: Juli bis September Höhe: bis 30 cm<br />

Standort: Beet, Balkon, sonnig, trocken <strong>–</strong> frisch, mässig nährstoffwarm<br />

<strong>–</strong> mässig nährstoffreich Partner: Rundblättrige Glockenblume<br />

(Campanula rotundifolia), Gemeiner Andorn (Marrubium vulgare),<br />

Gemeines Sonnenröschen (Helianthemum nummularium)<br />

NATUR ERLEBEN<br />

NICKENDE DISTEL<br />

CARDUUS NUTANS<br />

zweijährig Blütezeit: <strong>Juni</strong> bis August Höhe: 30<strong>–</strong>100 cm<br />

Standort: Beet, Balkon, sonnig, trocken <strong>–</strong> feucht, mässig<br />

nährstoff reich <strong>–</strong> sehr nährstoffreich Partner: Muskateller-Salbei<br />

(Salvia sclarea), Färber-Hundskamille (Anthemis tinctoria),<br />

Wegwarte (Cichorium intybus)<br />

GOLDDISTEL<br />

CARLINA VULGARIS<br />

mehrjährig Blütezeit: Juli bis September Höhe: 20<strong>–</strong>50 cm<br />

Standort: Beet, Balkon, Wiese, mässig trocken <strong>–</strong> feucht,<br />

sehr nährstoffarm <strong>–</strong> mässig nährstoffreich Partner: Skabiosen-<br />

Flocken blume (Centaurea scabiosa), Heide-Nelke (Dianthus<br />

deltoides), Warzige Wolfsmilch (Euphorbia verrucosa)<br />

KOHL-KRATZDISTEL<br />

CIRSIUM OLERACEUM<br />

mehrjährig Blütezeit: <strong>Juni</strong> bis Oktober Höhe: 80<strong>–</strong>150 cm<br />

Standort: Wiese, Teichrand, halbschattig, frisch <strong>–</strong> feucht, mässig<br />

nährstoffreich <strong>–</strong> sehr nährstoffreich Partner: Kantiger Lauch<br />

(Allium angulosum), Pracht-Nelke (Dianthus superbus),<br />

Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre)<br />

KNOLLIGE KRATZDISTEL<br />

CIRSIUM TUBEROSUM<br />

mehrjährig Blütezeit: Juli bis August Höhe: 60<strong>–</strong>100 cm<br />

Standort: Beet, Balkon, Wiese, Teichrand, sonnig, halbschattig,<br />

frisch <strong>–</strong> feucht, eher nährstoffarm <strong>–</strong> mässig nährstoffreich<br />

Partner: Abbiskraut (Succisa pratensis), Sumpf-Schwertlilie<br />

(Iris sibirica), Trollblume (Trollius europaeus)<br />

<strong>NATURZYT</strong> 33


Beerenhafter Sommerge<br />

Vorspeise:<br />

RUCOLASALAT MIT KIRSCHEN<br />

Zutaten (für 4 Personen)<br />

1 EL Rotweinessig<br />

2 EL Zitronensaft<br />

6 EL Olivenöl<br />

½ TL Honig<br />

Salz, Pfeffer<br />

300 g Kirschen<br />

75 g Parmesan<br />

100 g Rucola<br />

50 g Rauchmandeln<br />

Essig, Zitronensaft, Öl und Honig<br />

zusammen verrühren, mit Salz<br />

und Pfeffer würzen. Kirschen<br />

halbieren und entsteinen, in die<br />

Sauce geben und 10<strong>–</strong>15 Minuten<br />

marinieren.<br />

Parmesan mit einem Sparschäler<br />

in Späne schneiden. Rucola und<br />

Rauchmandel zu den Kirschen<br />

geben und gut mischen.<br />

Parmesan darüberstreuen.<br />

Rezepte und Fotos in Kooperation mit <strong>Schweizer</strong> Obst verband. Mehr fruchtige Rezepte auf www.swissfruit.ch<br />

unikat<br />

«Für eine herzhafte,<br />

gesunde Ernährung»<br />

34 <strong>NATURZYT</strong>


<strong>NATURZYT</strong> kocht<br />

nuss in 3 Gängen<br />

Hauptgang:<br />

POULETPÄCKLI<br />

AUF ZWETSCHGENBEET<br />

Zutaten (für 4 Personen)<br />

4 Bio­Pouletbrüstchen<br />

Pfeffer<br />

8 Salbeiblätter<br />

100 g Rohschinken,<br />

in Tranchen geschnitten<br />

500 g Zwetschgen<br />

1,5 dl Rotwein<br />

1 dl Bouillon<br />

2 El Aceto balsamico<br />

2 El Butter, kalt<br />

Salz<br />

Poulet pfeffern, mit Salbeiblättern<br />

belegen und mit<br />

Rohschinken umwickeln.<br />

Zwetschgen halbieren, entsteinen<br />

und vierteln. Mit<br />

Rotwein und Bouillon in eine<br />

Gratinform geben. Pouletpäckli<br />

darauf legen.<br />

Im 220 Grad heissen Ofen<br />

ca. 25 Minuten garen.<br />

Sud in eine Pfanne giessen,<br />

Aceto balsamico beigeben.<br />

Bei grosser Hitze auf ca. 1,5 dl<br />

ein kochen. Butter portionenweise<br />

unterrühren. Sauce mit<br />

Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Pouletpäckli aufschneiden,<br />

mit Zwetschgen und Sauce<br />

anrichten.<br />

Dessert:<br />

CRUNCHY­PARFAIT<br />

MIT HOLUNDER­HIMBEEREN<br />

Zutaten (für 4 Personen)<br />

4 Förmchen à ca. 2,5 dl<br />

2 Eier<br />

50 g Zucker<br />

1 Prise Salz<br />

1 TL abgeriebene<br />

Bio­ Orangenschale<br />

75 g Knusper­Müeslimischung<br />

2,5 dl Rahm<br />

500 g Himbeeren<br />

2 EL Holunderblütensirup<br />

Eier, Zucker und Salz ca. 5 Minuten<br />

rühren, bis die Masse heller und<br />

schaumig ist. Orangenschale und<br />

Müeslimischung darunterrühren.<br />

Rahm steif schlagen. Die Hälfte<br />

mit dem Schwingbesen unter die<br />

Masse rühren. Rest mit Gummischaber<br />

sorgfältig darunterziehen.<br />

In Förmchen verteilen und<br />

ca. 4 Stunden im Tiefkühler<br />

gefrieren lassen.<br />

250 g Himbeeren mit Sirup<br />

pürieren. Restliche Himbeeren<br />

daruntermischen. Parfait aus<br />

den Förmchen lösen und mit<br />

der Sauce servieren.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 35


Wildbienen schützen<br />

Sommer-<br />

Summen<br />

Warm und trocken mögen es Wildbienen<br />

und so sind die herrlichen Sommermonate<br />

ein Eldorado vieler verschiedener Arten.<br />

Entdecken Sie sie im eigenen Garten, auf<br />

Reisen oder einfach in Balkonien.<br />

Heiss geht es zu und her bei<br />

den Wildbienen im Sommer.<br />

Jetzt werden fast wöchentlich<br />

neue Arten aktiv wie<br />

Wollbienen, Blattschneiderbienen, Hosenbienen,<br />

Schenkelbienen und Seidenbienen,<br />

aber auch die kleinere Mauerbienen-<br />

Arten, Maskenbienen, Löcherbienen<br />

und viele mehr.<br />

Kaum eine Blüte, an der jetzt bei<br />

Sonnenschein nicht im Minutentakt<br />

An- und Abflüge beobachtet werden<br />

können. Fleissig wird Nektar getrunken,<br />

Pollen gesammelt, nach Partnern gesucht.<br />

Auch die Bestäuber geniessen wie wir<br />

die längeren Tage <strong>–</strong> es summt, brummt<br />

und flattert herrlich.<br />

SOMMERFERIEN?<br />

NICHT FÜR WILDBIENEN!<br />

Während wir uns im Liegestuhl entspannen<br />

und es uns mit kühlem Getränk<br />

oder Glace gut gehen lassen, ist bei den<br />

Wildbienen Hochbetrieb. Gerade die<br />

spezialisierten Arten haben nur während<br />

der Blütezeit ihrer Lieblingspflanzen<br />

Zeit, genügend Pollen für die nächste<br />

Generation zu sammeln. So wird jede<br />

Sonnen stunde ausgiebig genutzt.<br />

MACHT WILDBIENEN DIE HITZE<br />

ZU SCHAFFEN?<br />

Unsere heimischen Arten sind gut<br />

an unser Klima angepasst. Besonders<br />

viele Arten lassen sich um die warme<br />

Mittagszeit beobachten, manche<br />

Hummel bei einer kleinen Pause im<br />

Schatten von Blättern.<br />

Problematisch ist hingegen die<br />

Klimaerwärmung für die alpinen<br />

Wildbienen-Arten, insbesondere<br />

Hummeln, die auf kühle Lebensräume<br />

angewiesen sind. Sie werden<br />

zunehmend von Arten aus tieferen<br />

Gebieten verdrängt, wenn das Klima<br />

wärmer wird. Ihr Überleben ist<br />

dadurch gefährdet und die Folgen<br />

für den Artenreichtum dort sind nicht<br />

absehbar.<br />

In den letzten 15 Jahren beobachten<br />

Entomologen auch, das immer häufiger<br />

Wildbienen-Arten als Folge des<br />

Klimawandels eine zweite Generation<br />

anlegen. <strong>Das</strong> bedeutet, die Jungen<br />

schlüpfen noch im selben Jahr und<br />

nisten erneut. So gibt es eine zusätzliche<br />

Sommergeneration bei einigen Sandbienen-,<br />

Mauerbienen- und Blattschneiderbienen-Arten.<br />

An Disteln können die schönsten<br />

Wildbienen­Beobachtungen<br />

gemacht werden: Hier das<br />

charmante Männchen der<br />

Gelbbindigen Furchenbiene.<br />

36 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR BEWAHREN<br />

Projekt Wildbienen schützen: Jedes Abo hilft!<br />

Mit dem Projekt konnte der Verlag <strong>NATURZYT</strong> die gemeinnützige<br />

Organisation wildBee.ch mit 8388 CHF aus Abos unterstützen.<br />

Mit diesen Fördermitteln konnten Schulbesuche durchgeführt,<br />

Führungen und Beratungen rund um Öffentlichkeitsund<br />

Sensibilierungsarbeit ermöglicht und die Arbeit an einem<br />

neuen Film aufgenommen werden.<br />

Möchten Sie die Arbeit von wildBee mit einer Spende<br />

direkt unterstützen?<br />

Spendenkonto IBAN CH27 0900 0000 8563 1032 5,<br />

wildBee.ch, 5725 Leutwil <strong>–</strong> Herzlichen Dank!


Der beliebte und wunderschöne<br />

Klatschmohn ist selten geworden.<br />

Ein Bild aus vergangenen Zeiten ...<br />

denn wo heute Pestizide gesprüht<br />

werden, verschwindet Mohn als<br />

Acker begleitflora.<br />

Disteln gehören zu den wichtigsten<br />

Bienenweiden und sollten in keinem<br />

Wildbienengarten fehlen <strong>–</strong> sie sind<br />

viel besser als ihr Ruf.<br />

WASSER ANBIETEN?<br />

Wildbienen trinken ausschliesslich<br />

Nektar und brauchen kein Wasser.<br />

Andere Arten wie Honigbienen und<br />

einige Wespenarten nutzen Wasser<br />

und tragen es in ihr Nest zur Kühlung.<br />

Ihnen kann man beispielsweise eine<br />

flache Schale mit feuchtem Moos<br />

anbieten, die sie bequem anfliegen<br />

können, ohne das Risiko, in tiefem<br />

Wasser zu ertrinken.<br />

SOMMER­BIENENWEIDEN<br />

Spezialisierte Wildbienen-Arten<br />

sammeln nur an bestimmten Pflanzenfamilien,<br />

deshalb brauchen sie gerade<br />

hier dringend grosse Blütenstände.<br />

Besonders wertvoll sind jetzt:<br />

Glockenblumen: alle Arten<br />

Korbblütler: alle Arten von Disteln,<br />

Schafgarbe, Flockenblumen, Färberkamille,<br />

Alant, Rindsauge, Rainfarn<br />

Doldenblütler:<br />

Wilde Möhre, Wiesen-Kerbel<br />

Raublattgewächse:<br />

Natterkopf, Ochsenzunge<br />

Kreuzblütler:<br />

Acker-Senf<br />

Schmetterlingsblütler:<br />

alle Kleearten, Vogel-Wicke, Platterbse<br />

Lippenblütler: alle Ziest-Arten,<br />

alle Salbei-Arten, Brunelle, Dost,<br />

Rosmarin, Thymian, Lavendel etc.<br />

Weiderichgewächse:<br />

Gilbweiderich, Blutweiderich<br />

Text Deborah Millett<br />

Fotos wildBee.ch<br />

Wildbienen und<br />

Bienenweiden entdecken<br />

Hier können Sie auf Entdeckungsreise<br />

zu den Bestäubern gehen:<br />

• Wildbienengarten in Leutwil<br />

Erlebnistage am 3. August und<br />

7. September: www.wildbee.ch/<br />

wildbienen-garten-leutwil<br />

• Wildbienen­Kalender<br />

im Papiliorama, Kerzers<br />

Arten nach Monaten entdecken, Blick<br />

ins Hummelnest www.papiliorama.ch/<br />

erleben/wild-seeland<br />

WILDBIENEN­PFLANZZIEGEL<br />

MIT FLORETIA­AUSZEICHNUNG<br />

Für den Sommer gibt es gleich zwei Pflanzziegel speziell<br />

für Wildbienen: einen für nährstoffreiche Böden und einen<br />

für magere Standorte. Mit den bereits gewachsenen<br />

Pflanzen von je 10 wertvollen Bienenweiden blüht es<br />

an sonnigen Standorten im Nu. Die Ziegel lassen<br />

sich mit 6 Spatenstichen ganz einfach einsetzen<br />

und versamen sich dann:<br />

www.sellana­shop.ch<br />

38 <strong>NATURZYT</strong>


Wildbienen-Porträt<br />

und wie Sie helfen können<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Die Garten­Wollbiene (Anthidium<br />

manicatum) ist eine besonders auffällige<br />

Wildbienenart im Sommer und in<br />

vielen Gärten zu beobachten. Wegen<br />

der schwarz-gelben Flecken auf dem<br />

Hinterleib kann sie auf den ersten Blick<br />

mit einer Wespe verwechselt werden.<br />

Auffällig ist besonders das territoriale<br />

Verhalten der Männchen: Sie «verteidigen»<br />

grosse Blütenstände als Nahrungsquellen<br />

für die Weibchen, um sie so<br />

zu beeindrucken und zur Paarung zu<br />

verführen. Dabei schrecken sie auch<br />

vor grösseren Verwandten wie Holzbienen<br />

oder gar Hornissen nicht zurück.<br />

Mit dem Dreizack am Hinterleibsende<br />

sind die Männchen gefürchtete Platzhirsche.<br />

Es ist eine der wenigen Wildbienen-Arten,<br />

bei denen das Männchen<br />

grösser ist als das Weibchen und<br />

es zu Mehrfach-Paarungen kommt.<br />

Gefährdung und Lebensraum:<br />

Diese Art ist in der Schweiz im Siedlungsgebiet<br />

oft häufig, ausserhalb<br />

deutlich seltener.<br />

Fördermöglichkeit:<br />

Schaffen Sie kleine Mauerspalten in<br />

Trockenmauern und pflanzen Sie stark<br />

behaarte Pflanzen wie den Wollziest<br />

als Nahrung und Baumaterial an.<br />

Originalgrösse:<br />

Flugzeit:<br />

13<strong>–</strong>18 mm<br />

FEB MAR APR MAI JUN JUL AUG SEP OKT<br />

Sie fördern damit auch die kleine<br />

Verwandte, die Spalten­Wollbiene<br />

(Anthidium manicatum) und deren<br />

Kuckucksbiene, die Punktierte Düsterbiene<br />

(Stelis punctatissima).<br />

Text Deborah Millett<br />

Fotos Albert Krebs, ETH Zürich,<br />

wildBee.ch Illustrationen soio.ch<br />

Baumaterial für die Brutzellen sind<br />

Pflanzenhaare, die mit den Mandibeln<br />

abgeschabt und in kleinen Wollbällchen<br />

zum Nest geflogen werden.<br />

Nistplatz sind trockene, kleine Spalten<br />

in Mauern, Felsspalten, Erdlöchern,<br />

verlassene Nester von Pelzbienen,<br />

aber auch weitere Hohlräume etc.<br />

Der Nesteingang wird sorgfältig<br />

getarnt und geschützt durch kleine<br />

Materialien wie Steinchen, Holzstücke,<br />

Halme, Blütenblätter etc.<br />

Typische Spuren vom Abschaben<br />

an stark behaarten Pflanzen wie<br />

Wollziest, Eselsdistel, Flockenblumen,<br />

Quitten, Sand­Strohblume etc.<br />

Die Woll­Brutzellen werden imprägniert<br />

mit pflanzlichen Drüsensekreten,<br />

gesammelt beispielweise an Geranium,<br />

Brombeere, Habichtskraut etc.<br />

Wollbienen mögen besonders Schmetterlings­<br />

und Lippenblütler: Hornklee,<br />

Hauhechel, Luzerne, Ziest­Arten,<br />

Salbei­Arten, Schwarznessel etc.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 39


Wildnis Gasterntal: Wo einst Kühe<br />

weideten, hat die Kander binnen Tagen<br />

den Talboden umgestaltet.<br />

In der Urwelt<br />

des Gasterntals<br />

Die Kander macht mit dem Gasterntal, was sie will. Der Wildbach<br />

gestaltet den Talboden nach Lust und Laune um, er knabbert an<br />

Wegen, Weiden und Wäldern, und er formt Auen und Wasserfälle von<br />

einzigartiger Schönheit. Eine Wanderung zur Urgewalt des Wassers.<br />

40 <strong>NATURZYT</strong>


Wasserfälle begleiten den Wanderer auf dem<br />

Weg zum Kanderfirn.<br />

Manchmal schicken die Berge riesige Brocken zu Tal, wie hier<br />

zuhinterst im Gasterntal.<br />

Oktober 2011. Eine Kaltfront bringt dem<br />

Gasterntal, einem Seitental bei Kandersteg<br />

im Berner Oberland, eine zünftige Ladung<br />

Schnee. Nichts Ungewöhnliches für die<br />

Jahreszeit. Doch der Kälte folgt die Wärme, und die hat<br />

es in sich. Die Temperatur schnellt in die Höhe, der<br />

Schnee schmilzt rasch, dazu giesst es wie aus Kübeln.<br />

Stundenlang. Am Morgen des 10. Oktober folgt das<br />

grosse Finale: Schlamm- und Gerölllawinen donnern<br />

von den steilen Bergen Richtung Talboden, die Kander,<br />

welche durch das Gasterntal nach Kandersteg fliesst,<br />

tritt über die Ufer und reisst alles mit, was sich ihr in<br />

den Weg stellt: Wege, Strassen, Brücken, Wiesen, Weide,<br />

Bäume, Felsbrocken.<br />

Besonders heftig trifft es den hinteren Teil des Tals<br />

zwischen dem Weiler Selden und dem Talschluss.<br />

Murgänge drängen die Kander von der einen Talseite<br />

auf die 30 Meter entfernte andere Talseite, das alte Flussbett;<br />

viel Weideland für die Kühe und Ziegen der Alp<br />

Heimritz und ein Teil der mächtigen Wälder verschwinden<br />

unter Schlamm und Geröll. Innert Stunden schafft<br />

die Natur eine neue Welt <strong>–</strong> eine Welt, die unter die<br />

Haut geht.<br />

ANSCHAUUNGSUNTERRICHT ZU NATURKRÄFTEN<br />

Wegbauern, Lernenden und Zivilschützern ist es zu<br />

verdanken, dass dem Wanderer das ehemalige Unwettergebiet<br />

heute wieder zugänglich ist. Wobei: Was heisst<br />

ehemalig? Auf der Wanderung von Selden zum<br />

Kanderfirn, an dessen Gletscherzunge die Kander entspringt,<br />

werden wir mehrmals Zeuge, wie die Natur den<br />

Menschen auf Trab hält, Rüfen und Felsbrocken zu<br />

Tal schickt und den ungezähmten Wildbach an Wegen,<br />

Brücken und Weiden knabbern lässt. Eindrücklicher<br />

als während der Wanderung von Selden zum Kanderfirn<br />

könnte Anschauungsunterricht zum Thema «Naturkräfte»<br />

nicht ausfallen.<br />

In Erinnerung bleiben wird bereits die Anfahrt von<br />

Kandersteg. Die Strasse ins Gasterntal wurde der Natur<br />

regelrecht abgetrotzt. In der Chlus, dem engen Talzugang,<br />

klebt sie an überhängenden Felsen, danach<br />

zwängt sie sich zwischen die steilen Bergflanken und<br />

die Kander, die im Gasterntal frei mäandriert und den<br />

Talboden mit vielen Flussarmen gestaltet. Im Weiler<br />

Selden ist für den Bus Endstation, weiter geht es zu<br />

Fuss. Beliebt ist der Aufstieg zum Lötschenpass, den<br />

ältesten Übergang zwischen Bern und Wallis. Schon<br />

die Römer sollen ihn benutzt haben, später folgten<br />

Säumer und Händler. Selden war damals ganzjährig<br />

bewohnt, in den Gasthäusern fanden die Reisenden<br />

Tisch und Bett. Als Mitte des 18. Jahrhunderts der<br />

einfacher zu begehende Weg über den Gemmipass<br />

eröffnet wurde, kam der Handelsverkehr zum Erliegen.<br />

Heute lebt man nur noch im Sommer im Tal, rund<br />

15 Menschen betreiben vier Gasthäuser und die<br />

Landwirtschaft.<br />

GERÖLL STATT WEIDEN<br />

In Selden lässt die Sonne auf sich warten: <strong>Das</strong> Gasterntal<br />

ist eng, die Berge hoch. Sie heissen Doldenhorn,<br />

Fründenhorn, Oeschinenhorn und Blüemlisalp im<br />

Norden und Altels, Balmhorn, Hockenhorn, Sackhorn<br />

und Birghorn im Süden und werden uns den ganzen<br />

Tag begleiten. Bis zur Hängebrücke im Gantbödeli<br />

<strong>NATURZYT</strong> 41


Am Kanderfirn entspringt die Kander und nimmt ihren Lauf durchs Gasterntal.<br />

dürfen wir wählen: rechte oder linke Talseite. Jede<br />

hat einen Weg, so lässt sich ab Selden eine schöne,<br />

kurze Runde wandern. Wir entscheiden uns für den<br />

in Gehrichtung rechten. Er fällt etwas sanfter aus,<br />

das passt zum Auftakt.<br />

Von Beginn weg zeigt die Kander, wer im Tal das<br />

Sagen hat. Der Regen vom Vortag reicht, dass der Bach<br />

Unmengen Wasser führt. Bald ist die Alp Heimritz und<br />

damit das Unwettergebiet von 2011 erreicht. Statt über<br />

Tipps & Infos<br />

Wanderung: Selden <strong>–</strong> Heimritz <strong>–</strong> Hängebrücke Gantbödeli <strong>–</strong> Kanderfirn<br />

(Uf de Schafgrinde) und zurück. Zwischen Selden und Hängebrücke Gantbödeli<br />

Rundweg. Hin auf der südlichen Talseite, zurück auf der nördlichen.<br />

Varianten: Wem der Aufstieg zum Kanderfirn zu lang ist, bekommt auf<br />

der Rundwanderung bis zur Hängebrücke auch viel mit von der Urwelt im<br />

hinteren Gasterntal. Wer Lust hat auf noch mehr Urwelt: in Selden übernachten<br />

und am nächsten Tag der wilden Kander entlang nach Kandersteg.<br />

Anforderungen: Guter Tritt und solide Kondition nötig. Die Wege sind<br />

bestens markiert, teilweise aber steil. Einzelne Abschnitte führen weglos<br />

über Geröll. Reine Wanderzeit gut fünf Stunden.<br />

An­ und Rückreise: Mit dem Zug nach Kandersteg, von dort Privatbus<br />

nach Selden Gasterntal.<br />

Reservation obligatorisch unter Telefon 033 671 11 72.<br />

Einkehr: In Selden zwei und im Heimritz ein Gasthaus mit<br />

Übernachtungs möglichkeit.<br />

Karten: Swisstopo-Wanderkarte 1:50 000, Blatt Jungfrau (264T);<br />

Swisstopo-Landeskarte 1:25 000, Blatt Lötschental (1268).<br />

Begleitete Wanderung: Der Tourenveranstalter Wildout Naturerlebnisse<br />

bietet in der Schweiz geführte Wanderungen und Schneeschuhtouren an.<br />

Die Touren eignen sich für jedermann, unterwegs sind wir in kleinen<br />

Gruppen. Die Daten sowie weitere Angebote für Wanderungen und<br />

Naturerlebnisse in der Schweiz sind ersichtlich unter www.wildout.ch.<br />

Infos gibt es auch unter Telefon 052 366 11 84.<br />

Weiden wandert man jetzt über Geröll, Sand und<br />

Matsch, statt saftigem Gras wachsen am Wegrand<br />

Himbeersträuche, die uns mit einem zweiten Frühstück<br />

erfreuen, und immer wieder kommt der Fluss<br />

dem Weg bedrohlich nah. Doch aller Tragik zum Trotz<br />

strahlt die Landschaft viel Faszinierendes aus; so<br />

viel ungebändigte Natur begegnet einem nicht oft.<br />

EIN GRUSS VOM STEINBOCK<br />

Nach dem Gantbödeli ist auf dem weiteren Aufstieg<br />

zum Kanderfirn ein Perspektivenwechsel angesagt.<br />

Vor uns liegt der steile Talschluss, dessen Felswände<br />

die Kander mit Wasserfällen verziert. Irgendwie müssen<br />

wir da rauf, die Frage ist wie. Die Moräne liefert<br />

die Antwort. Auf ihrem Rücken nimmt sie uns mit<br />

zum Schafgrind, dem kleinen Gipfel, der über dem<br />

Kanderfirn wacht. Einfach gestaltet sich die Sache<br />

nicht. Die Hänge sind lebendig, das Birghorn hat<br />

unlängst mehrere Steinlawinen zu Tal geschickt, die<br />

wir kraxelnd überwinden. Der wohl eindrücklichste<br />

Zeuge für die Kraft der Natur ist ein haushoher Felsblock,<br />

der seit 2011 neben dem Wanderweg liegt.<br />

Auf dem Schafgrind eröffnet sich nochmals eine<br />

andere Welt. Auf der einen Seite der Tiefblick zurück<br />

ins Gasterntal, auf der anderen Seite der Eispanzer des<br />

Kanderfirns, der sich bis zum Horizont zieht, dazwischen<br />

ein Geröllfeld mit einem Steinbock, der uns neugierig<br />

beäugt. Wer hier weiter will, braucht Gletscherausrüstung.<br />

Für uns Wanderer geht's auf demselben Weg<br />

zurück zur wackligen Hängebrücke Gantbödeli und<br />

dann auf der anderen Talseite nach Selden.<br />

Was bleibt, ist ein Gefühl der Ehrfurcht. Die Ehrfurcht<br />

vor der Natur, die in einem Tag umgestalten kann,<br />

was der Mensch über Jahrzehnte geschaffen hat.<br />

Text/Fotos Daniel Fleuti<br />

42 <strong>NATURZYT</strong>


Mehr Naturferien auch auf<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch<br />

Natur­ und Wanderferien<br />

NACKENMASSAGE<br />

Da müssen wir jetzt gleich mal alle<br />

enttäuschen, die bei uns im Hotel auf<br />

eine Wellness-Behandlung hoffen.<br />

Denn nur unsere Alpenschweine (eine<br />

uralte Rasse) bekommen von Theresa<br />

eine Nackenmassage. Saugut geht’s aber<br />

auch unseren menschlichen Gästen.<br />

Die geniessen unser urgemütliches<br />

Hotel und die radikal regionale Bio -<br />

küche von Haubenkoch Jeremias. <strong>Das</strong><br />

alles aber ohne Haute-Cuisine-Allüren,<br />

sondern ganz bodenständig <strong>–</strong> wie das<br />

Bild oben zeigt. Alle Infos gibt’s auf<br />

www.walserstuba.at<br />

FERIEN IM JUNGFRAU HOTEL<br />

WILDERSWIL<br />

<strong>Das</strong> Berner Oberland ist ein Juwel der<br />

Schweiz und lädt ein zu herrlichen<br />

Bahn-, Schiffs-, Wander- oder Gebirgsausflügen.<br />

<strong>Das</strong> JUNGFRAU HOTEL***<br />

in Wilderswil bei Interlaken steht an<br />

schönster Lage mit direktem Blick auf<br />

das Jungfrau-Massiv. Im Restaurant<br />

zum CHOCHTOPF können Sie als Gast<br />

zurücklehnen und sich kulinarisch verwöhnen<br />

lassen. Loggia, Wintergarten<br />

sowie eine sonnige Terrasse laden zum<br />

Verweilen ein. Direktbucher-Rabatt:<br />

www.jungfrau-hotel.ch, T 033 845 85 00<br />

NATUR ERLEBEN<br />

HOTEL POST BIVIO <strong>–</strong><br />

ATEMPAUSE VOM ALLTAG<br />

<strong>Das</strong> familiäre Hotel Post im Bündner<br />

Bergdorf Bivio liegt mitten im «Parc Ela»,<br />

dem grössten Naturpark der Schweiz.<br />

<strong>Das</strong> 3-Sterne-Haus blickt auf eine über<br />

200 Jahre alte Hotelgeschichte zurück.<br />

Bivio ist Ausgangsort in die traumhafte<br />

Bergwelt um den Julier- und Septimerpass.<br />

Vielseitige Wanderungen führen<br />

über Passübergänge, den geologischen<br />

Wanderpfad und zu Hoch- und Flachmooren,<br />

dies in einer einmaligen Flora<br />

und Fauna.<br />

Mehr Infos www.hotelpost-bivio.ch<br />

HIER BEGINNT IHR URLAUB<br />

<strong>Das</strong> 3-Sterne-Superior-Hotel & Restaurant<br />

La Siala liegt sonnenverwöhnt vor<br />

den Toren des idyllischen Bergdorfes<br />

Falera. Behagliche Wohlfühlatmosphäre,<br />

persönliches Engagement, kulinarische<br />

Raffinesse und erlebnisreiche Aktivtage<br />

erwarten Sie. Im beliebten Familien-,<br />

Bike- und Wanderparadies Flims<br />

Laax Falera laden zahlreiche Wanderwege,<br />

Mountainbike-Routen und<br />

Badeseen zum Erleben und Verweilen<br />

ein.<br />

Mehr Infos: Tel. +41 (0) 81 927 22 22,<br />

info@lasiala.ch, www.lasiala.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 43


Wandern mit Gewitter<br />

Während einer Wanderung von einem Gewitter überrascht<br />

zu werden, muss nicht sein. Mit guter Planung und regelmässigem<br />

Blick zum Himmel lässt sich abschätzen, ob über dem Kopf die<br />

Blitze zucken werden <strong>–</strong> und man kann rechtzeitig umdrehen oder<br />

sich in Sicherheit bringen.<br />

Die Wanderung begann so schön: der<br />

Himmel stahlblau, die Sonne prall,<br />

die Temperatur angenehm warm, dazu<br />

ein lauer Sommerwind. Drei Stunden<br />

später <strong>–</strong> der Gipfel ist fast erklommen <strong>–</strong> ist die Welt<br />

eine andere. Mächtige dunkle Wolken türmen sich<br />

am Himmel, die Luft ist schwülheiss, erste schwere<br />

Tropfen fallen, in der Ferne rollt ein Donner.<br />

GEWITTER KOMMEN NICHT UNERWARTET<br />

Gewitter gehören zu den grössten Gefahren auf<br />

einer Wanderung. <strong>Das</strong> Risiko, vom Blitz getroffen<br />

und lebensgefährlich verletzt zu werden, ist<br />

statistisch gesehen zwar gering. Geht das Gewitter<br />

aber direkt über einem nieder, ist das furchteinflössend<br />

und unangenehm. Zudem sind<br />

Gewitter begleitet von ergiebigen Regengüssen<br />

oder Hagel, einem markanten Temperaturrückgang<br />

und stürmischem Wind. Da kann schnell<br />

mal Panik aufkommen.<br />

Gewitter entstehen schnell, besonders in den<br />

Bergen. Kommt dazu, dass sich nicht prognostizieren<br />

lässt, wann und wo genau und ob überhaupt<br />

ein Unwetter niedergehen wird. Trotzdem: Der<br />

Blitz aus heiterem Himmel ist selten, Gewitter<br />

künden sich an und werden von den Meteorologen<br />

vorausgesagt. Mit umsichtiger Planung vor der<br />

Tour und der aufmerksamen Beobachtung des<br />

Himmels unterwegs kann man abschätzen, ob sich<br />

über dem Kopf etwas zusammenbraut.<br />

WETTERBERICHT ALS BASIS<br />

Die Planung beginnt zu Hause mit der Konsultation<br />

des Wetterberichts. Ratsam ist es, die Prognosen<br />

mehrerer Anbieter zu studieren und sich auf die ausführlichen<br />

Textwetterberichte zu stützen. Solche<br />

Berichte findet man bei Meteoschweiz, SRF Meteo<br />

und bei der Meteocentrale. Vergleicht man die<br />

Prognosen, wird man rasch feststellen, wie präzise<br />

und klar formuliert sie sind. Je vager der Bericht,<br />

desto labiler das Wettergeschehen. Und labiles Wetter<br />

ist im Frühling und Sommer oft mit Gewittern verbunden.<br />

Spricht der Meteorologe von einer Kaltfront,<br />

heisst es wachsam sein. Eine Kaltfront ist im Sommer<br />

von starken Gewittern begleitet. Am Himmel ist die<br />

herannahende Front meist gut sichtbar als scharfe<br />

Linie, hinter der sich ein kompaktes Wolkenband erstreckt.<br />

Kaltfronten ziehen mitunter schnell; sie genau<br />

zu beobachten und rechtzeitig umzudrehen oder Schutz<br />

zu suchen, ist ratsam. Weitere heikle Wetterlagen sind<br />

die sogenannte flache Druckverteilung, die Südwestlage<br />

und das Höhentief respektive der Kaltluft pfropfen.<br />

Liest man im Wetterbericht für «seine» Wanderregion<br />

dergleichen, folgt daraus: «Ich muss mit einem Gewitter<br />

rechnen, entsprechend planen und unterwegs das<br />

Wettergeschehen gut beobachten.»<br />

44 <strong>NATURZYT</strong>


WO DREHE ICH UM?<br />

Mit Gewittern planen heisst, in seine Tour Umkehrpunkte<br />

und Alternativen einzubauen. Gipfel, Grate<br />

und baumlose Hochebenen sind gefährliche Orte,<br />

wenn die Blitze vom Himmel zucken. Wer also bei<br />

einer Gewitterlage ein Gipfelziel anvisiert, sollte überlegen,<br />

wo nötigenfalls umgekehrt, abgekürzt oder<br />

die Route so geändert werden kann, sollte sicherstellen,<br />

dass man in Gelände unterwegs ist, das bei<br />

Bedarf Zuflucht bietet <strong>–</strong> ein Wald, ein Alpgebäude<br />

oder ein Berg gasthof zum Beispiel.<br />

Auf der Anreise und unterwegs geht sodann der<br />

Blick immer wieder Richtung Himmel. Bilden sich<br />

frühmorgens bereits kleine Türmchenwolken, die<br />

wieder zusammenfallen, deutet dies auf eine labile<br />

Lage und auf mögliche Gewitter hin. Wachsen tagsüber<br />

die Wolken, achte man auf deren Form. Breite<br />

Wolken sind gutmütig. Wolken hingegen, die rasch<br />

in die Höhe schiessen, haben das Potenzial zur<br />

Gewitterwolke. Solange ihr Umriss ausgefranst ist, geht<br />

von ihr wenig Gefahr aus. Heikler wird es, wenn<br />

die Ränder messerscharf erscheinen, sich die Wolke<br />

im oberen Bereich abflacht und die Form eines<br />

Ambosses annimmt. Solche Wolken sind Horte von<br />

Gewittern, die jederzeit losbrechen können.<br />

FÜSSE ZUSAMMEN UND KAUERN<br />

Vernimmt man den ersten Donner, heisst es zählen.<br />

Vergehen zwischen Blitz und Donner 30 Sekunden,<br />

ist das Gewitter noch 10 Kilometer entfernt. Je nach<br />

Windgeschwindigkeit bleibt eine Viertel- bis eine<br />

halbe Stunde, um einen sicheren Ort zu suchen,<br />

was man jetzt auch tun sollte. Gerät man trotzdem<br />

ins Unwetter, bietet die Kauerstellung Schutz:<br />

Die Füsse eng zusammenstellen und den Kopf<br />

zwischen die Arme ziehen, um möglichst wenig<br />

Angriffsfläche zu bieten. Die Nähe zu Metallenem<br />

wie Wanderstöcken und Pickel meiden, ebenso<br />

halte man sich fern von allein stehenden Bäumen<br />

oder Fliessgewässern. Gut geschützt ist man unter<br />

einer Felswand, wenn man sich zwei Meter davor<br />

in Kauerstellung begibt.<br />

30 Minuten nach dem letzten Donnergrollen ist<br />

das Gewitter so weit abgezogen, dass man die Tour<br />

fortsetzen kann <strong>–</strong> zumindest bis ins nächste Gasthaus,<br />

um die Kleider zu trocknen und den Schreck<br />

zu verdauen.<br />

Text/Fotos Daniel Fleuti<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Gemacht zum Wandern<br />

Die neue Wanderkarte für die Schweiz<br />

Informativer, verständlicher, intuitiver<br />

Verfügbar ab<br />

September <strong>2019</strong><br />

wohin<br />

swisstopo<br />

wissen<br />

Foto: <strong>Schweizer</strong> Wanderwege / C. Sonderegger<br />

<strong>Schweizer</strong>ische Eidgenossenschaft<br />

Confédération suisse<br />

Confederazione Svizzera<br />

Confederaziun svizra<br />

Bundesamt für Landestopografie swisstopo<br />

www.swisstopo.ch


<strong>NATURZYT</strong> Ferien­Special<br />

Sommer in<br />

46 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR ERLEBEN<br />

Drei Partner laden Sie ein, in<br />

den Bergen einen schönen<br />

Sommer in atemberaubender<br />

Natur zu erleben und zu geniessen.<br />

<strong>Das</strong> blaue Wunder der Natur im<br />

Lötschberger-Land auf der BLS-Strecke<br />

vom Thunersee ins Kandertal erfahren<br />

(Seite 48<strong>–</strong>49). Wandern über den grössten<br />

Gletscher oder hohe Brücken? Erholen<br />

am See? In der Ferienregion Interlaken<br />

gibt es vieles zu entdecken (Seite 50<strong>–</strong>51).<br />

Oder in der Biosfera Val Müstair durch<br />

die spektakuläre Gebirgslandschaft<br />

wandern und eine einzigartige Natur<br />

erleben (Seite 52<strong>–</strong>53). <strong>NATURZYT</strong><br />

und ihre Partner nehmen Sie mit auf<br />

Entdeckungsreise.<br />

Text Michael Knaus Foto fotolia<br />

den Bergen<br />

<strong>NATURZYT</strong> 47


WASSERSPEKTAKEL IM BERNER OBERLAND<br />

<strong>Das</strong> blaue Wunder der Natur trumpft im Lötschberger-Land auf der<br />

BLS-Strecke vom Thunersee bis ins Kandertal mit seiner ganzen Vielfältigkeit <strong>–</strong><br />

in seinen schönsten Farben und Formen.<br />

Gewaltige Tropfsteinformationen,<br />

ein grosser See mit<br />

Sicht auf die Alpenkette des<br />

Berner Oberlandes, kristallklare<br />

Bergseen, Wasser aus dem Berg für<br />

die Fischzucht und zur Bewässerung tropischer<br />

Pflanzen <strong>–</strong> der BLS RegioExpress<br />

Lötschberger bringt sie einfach und<br />

bequem zu den vielfältigsten Wasserwundern<br />

der Natur.<br />

ST. BEATUS­HÖHLEN ERFORSCHEN<br />

Direkt am Thunersee im Innern des<br />

Niederhorn-Massivs liegen die St. Beatus-<br />

Höhlen mit ihren Stalaktiten und Stalagmiten,<br />

die aus dem aus der Höhlendecke<br />

sickernden Wasser über Millionen von<br />

Jahren entstanden sind. Erkundet werden<br />

können die weiten Hallen und Schluchten<br />

auf einer geführten Tour oder auf eigene<br />

Faust. Der gut ausgebaute Rundweg ist mit<br />

einer neuen Beleuchtung ausgestattet,<br />

welche die einzelnen Objekte besonders<br />

schön in Szene setzt. Erreicht werden<br />

die Höhlen am besten mit dem BLS<br />

RegioExpress Lötschberger nach Thun<br />

und dann weiter mit einer schönen Schifffahrt<br />

auf dem Thunersee nach «Beatushöhlen-Sundlauenen».<br />

Mit dem RailAway-<br />

Kombi profitieren Besucher bei der Reise<br />

mit dem öffentlichen Verkehr von einer<br />

10% Ermässigung auf den Eintritt<br />

in die St. Beatus-Höhlen inklusive des<br />

Museums. bls.ch/beatus­hoehlen<br />

KRAFT DES WASSERS<br />

Von Tschingel im Kiental führt der wildromantische<br />

Kientaler Wildwasserweg<br />

vorbei an malerischen Bächen, tiefen<br />

Schluchten, tosenden Wasserfällen und<br />

entlang steiler Felswände hinauf auf die<br />

Griesalp. Von <strong>Juni</strong> bis August ist die Wassermenge<br />

wegen der Schneeschmelze sehr<br />

gross und daher besonders imponierend.<br />

Der Aufstieg dauert ca. eine Stunde, der<br />

Abstieg dann nur noch 35 Minuten. Ebenfalls<br />

ein eindrückliches Naturspektakel befindet<br />

sich in der Nähe von Adelboden <strong>–</strong> die<br />

Cholerenschlucht. Man erreicht sie, wenn<br />

man mit dem BLS RegioExpress Lötschberger<br />

bis nach Frutigen fährt und dann in<br />

den AFA Bus umsteigt. Von der Haltestelle<br />

«Tregel» dauert es nur 15 Minuten, und<br />

man steht vor der wilden Felsschlucht, die<br />

durchgehend mit Brücken und Treppen<br />

ausgebaut ist. Mitten durch Wasserfälle,<br />

Windungen und Gestein zu spazieren, ist<br />

ein prickelndes Erlebnis. Die Kraft des<br />

Wassers wird den Besuchern hier auf<br />

spektakuläre Art und Weise aufgezeigt.<br />

bls.ch/wildwasserweg, bls.ch/choleren<br />

DAS BERGWASSER IM<br />

TROPENHAUS FRUTIGEN<br />

<strong>Das</strong> Tropenhaus Frutigen mit seinem<br />

grossen bunten Garten und der Fisch-<br />

48 <strong>NATURZYT</strong>


Mit der neuen<br />

Höhlenbeleuchtung wirken<br />

Formen der St. Beatus­Höhlen<br />

noch intensiver.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Tiefe Schluchten, tosende<br />

Wasserfälle <strong>–</strong> die Kraft des<br />

Wassers auf dem Kientaler<br />

Wildwasserweg erleben.<br />

Eine romantische Ruderbootsfahrt<br />

auf dem Oeschinensee<br />

geniessen.<br />

zucht liegt im Kandertal. In der innovativen<br />

Erlebnisausstellung können<br />

Klein und Gross lernen, wie das Regenund<br />

Schmelzwasser, welches durch die<br />

Kalkschichten strömt und vom Gesteinsdruck<br />

erwärmt wird, die idealen Voraussetzungen<br />

schafft, um Pflanzen und<br />

Fische zu züchten.<br />

bls.ch/tropenhaus­frutigen<br />

DEN BLAUSEE UMRUNDEN<br />

<strong>Das</strong> Wasser im Blausee wird von einer<br />

unterirdischen Quelle gespeist und ist<br />

daher glasklar, was eine Fahrt mit dem<br />

Glasbodenboot besonders beeindruckend<br />

macht. Hinter der tiefblauen Farbe des<br />

Sees verbirgt sich eine traurige Geschichte.<br />

Der Legende nach stammt die Farbe von<br />

den blauen Augen eines jungen Mädchens,<br />

das sich aus Liebeskummer einst in den<br />

See stürzte. Daran erinnert die Skulptur<br />

des Künstlers Raffael Fuchs auf dem Grund.<br />

Umgeben ist der See von einem 20 Hektar<br />

grossen Naturpark mit Rundweg, Feuerstellen<br />

und Picknickplätzen. Der Eintritt<br />

in den Naturpark und die Anreise mit<br />

dem öffentlichen Verkehr sind online<br />

über den BLS-Freizeitshop buchbar.<br />

bls.ch/blausee<br />

DEN OESCHINENSEE ERLEBEN<br />

Der Oeschinensee ist ein Ausflugsziel<br />

für Natur- und Erlebnisgeniesser,<br />

das entweder ab Kandersteg auf einer<br />

1,5-stündigen Wanderung oder gemütlicher<br />

mit der Gondel ab Kandersteg<br />

hinauf zur Bergstation und dann in<br />

zirka 20 Minuten zu Fuss erreicht wird.<br />

Angekommen beim See, kann man<br />

wählen, ob ein kühles Getränk auf der<br />

Sonnenterrasse oder eine Fahrt mit<br />

dem Ruderboot, inklusive Fischen, das<br />

Richtige ist. Mit dem RailAway-Kombi<br />

profitieren Besucher bei der Reise mit<br />

dem öffentlichen Verkehr von einer<br />

20% Ermässigung auf Bahnfahrt und<br />

Zusatzleistungen. bls.ch/rudern<br />

<strong>Das</strong> Tropenhaus Frutigen feiert<br />

Jubiläum!<br />

Vor zehn Jahren öffnete das Tropenhaus<br />

Frutigen seine Türen. Im Jubiläumsjahr<br />

zeigt die Sonderausstellung «Die Rückkehr<br />

der Störe» auf, warum über die Hälfte<br />

der 26 Störarten vom Aussterben bedroht<br />

ist und welche Massnahmen zur Wiederansiedlung<br />

unternommen wurden. Daneben<br />

gibt es viele weitere Sonderaktivitäten.<br />

Im BLS-Freizeitshop profitieren Besucher<br />

von 20% Ermässigung auf die Bahnfahrt<br />

und 10% Ermässigung auf den Eintritt<br />

ins Tropenhaus.<br />

bls.ch/tropenhaus­frutigen<br />

<strong>NATURZYT</strong> 49


ERLEBE DIE FERIENREGION INTERLAKEN VOM SEE BIS IN DEN SCHNEE HINAUF<br />

PYRAMIDE, PERLE UND GLETSCHER<br />

Wandere auf dem grössten Gletscher der Alpen. Erhole dich in einem<br />

schwimmenden Wohnwagen. Überquere Hängebrücken am Thunersee und<br />

lerne und geniesse zugleich, während du gemütlich auf den Niesen fährst.<br />

Du hast soeben eine andere<br />

Welt betreten, ein hochalpines<br />

Winterwunderland,<br />

mitten im Sommer. Du<br />

stehst auf dem grössten Gletscher der<br />

Alpen, auf dem du gleich loswandern<br />

wirst. Bis hier hinauf aufs Jungfraujoch<br />

bist du gemütlich mit der Jungfraubahn<br />

zur höchstgelegenen Bahnstation<br />

Europas gefahren. Doch jetzt willst du<br />

losmarschieren, hinaus auf den Grossen<br />

Aletschgletscher und mitten durch das<br />

UNESCO-Welterbe Jungfrau-Aletsch.<br />

Schon kurz nach dem Abmarsch auf<br />

dem belebten Jungfraujoch betrittst du<br />

die unglaubliche Ruhe der Hochalpen.<br />

Du wanderst in einer Seilschaft durch<br />

eine stille, unfassbar eindrucksvolle,<br />

von Weiss- und Blautönen geprägte Welt<br />

aus Schnee und Eis. Nach rund vier<br />

Stunden erreichst du die gemütliche<br />

Konkordiahütte auf 2850 m ü. M. Am<br />

anderen Tag marschierst du kurz vor<br />

Sonnenaufgang weiter Richtung Tal.<br />

Es warten erneut unfassbare Eindrücke<br />

auf der rund sechsstündigen Etappe<br />

über den Aletschgletscher und dann<br />

hinauf zur Fiescheralp auf dich. Nach<br />

dem wohlverdienten Bierchen auf einer<br />

hübschen Sonnenterrasse reist du einfach<br />

und bequem mit der Bahn durch den<br />

Lötschberg zurück in die Ferienregion<br />

Interlaken.<br />

ENTSPANNUNG UND WASSERSPASS<br />

IN SPIEZ AM THUNERSEE<br />

Nach langen Wandertagen ist ein Tag<br />

am See genau das Richtige. In Spiez<br />

erwartet dich sogar eine schweizweite<br />

Neuheit: der Sealander, quasi ein kleiner,<br />

gemütlicher Amphibien-Wohnwagen,<br />

den du mieten kannst. Der Sealander<br />

ist als Wohnwagen-Anhänger strassentauglich<br />

und zugleich ein modernes<br />

Elektroboot. Ausgestattet mit Kochnische,<br />

Grill, Kühlschrank, Musikboxen<br />

und Badeleiter ist er ein Angebot<br />

für Geniesser und für vier Personen<br />

zugelassen. Geniesse die Ausfahrt<br />

an Land und vor allem auch auf dem<br />

Wasser.<br />

ODER DOCH AKTIVE ERHOLUNG<br />

AUF DEM KANUWEG?<br />

Kanufahren ist ein Sport für jedermann<br />

und auch für Anfänger bestens geeignet.<br />

In Faulensee stehen neben dem Sealander<br />

und zahlreichen Kanus auch Stand-up<br />

Paddles, Pedalos und führerschein-freie<br />

Motorboote bereit. Für einen unvergleichlichen<br />

Wasserspass, sei es gemütlich<br />

oder sportlich, ist Spiez in der Tat deine<br />

Perle.<br />

50 <strong>NATURZYT</strong>


Vier Hängebrücken<br />

spannen sich über eindrucksvolle<br />

Schluchten auf dem<br />

Panoramarundweg.<br />

Auf einer Wanderung mit<br />

grindelwaldSPORTS mitten<br />

im Sommer das Winterwunderland<br />

im UNESCO-Welterbe<br />

Jungfrau-Aletsch erleben.<br />

Wie ein Wunder wirkt der<br />

pyramidenförmige Niesen am<br />

Südufer des Thunersees.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Der Sealander ist als Wohnwagen-<br />

Anhänger strassentauglich und<br />

zugleich ein modernes Elektroboot.<br />

ÜBER HÄNGEBRÜCKEN RUND<br />

UM DEN THUNERSEE<br />

Eine lange, jedoch bestens etappierbare<br />

Wanderung führt dich auf dem Panoramaweg<br />

rund um den Thunersee.<br />

Vier Hängebrücken spannen sich über<br />

eindrucksvolle Schluchten oder tiefe<br />

Wassergräben. In Sigriswil überquerst<br />

du die 182 Meter tiefe Gummischlucht.<br />

In Beatenberg führt dich eine fast 80 Meter<br />

lange Brücke über den Sundgraben.<br />

Der Strättligsteg ist mit Jahrgang 1967<br />

die älteste Brücke am Panoramarundweg.<br />

Und eine echte Empfehlung ist die<br />

Hängebrücke über den Spissibach in<br />

Leissigen. Sie befindet sich an einem<br />

der schönsten Teilstücke des Panoramaweges<br />

rund um den Thunersee. Ab<br />

Aeschi ob Spiez spazierst du gemütlich<br />

über Wiesen und durch Wälder Richtung<br />

Meielisalp ob Leissigen. Kurz bevor du<br />

diese erreichst, passierst du ebendiese<br />

144 Meter lange Hängebrücke über den<br />

Spissibach. Weiter schlängelt sich der<br />

Weg bis auf die idyllische Meielisalp,<br />

wo dich eine Prachtaussicht erwartet.<br />

Lass dich im Hotel Meielisalp oder im<br />

äusserst charmanten Bed and Breakfast<br />

Finel kulinarisch verwöhnen und geniesse<br />

die Ruhe der Natur. Bestimmt wird dir<br />

dieser wunderschöne Ort lange in bester<br />

Erinnerung bleiben.<br />

LERNEN UND GENIESSEN<br />

AM NIESEN<br />

Runde deinen Ausflug in die Ferienregion<br />

Interlaken mit einem Ausflug auf die<br />

Pyramide am Thunersee, den Niesen,<br />

ab. Fahre mit der steilen Standseilbahn<br />

hinauf Richtung Gipfel. Neu erwarten<br />

dich am 22. August und 19. September<br />

kulinarische «Gschichtefahrte». Auf<br />

diesen Reisen darfst du dich von regionalen<br />

und saisonalen Köstlichkeiten aus<br />

der Niesenküche verwöhnen lassen.<br />

Bei anderen «Gschichtefahrte» gibt<br />

der ehemalige Berner Jagdinspektor<br />

Peter Juesy seine Faszination für die<br />

Wildtiere am Niesen weiter. Oben<br />

helfen dir Panoramakarten, dich im<br />

atem beraubenden 360-Grad Panorama<br />

zu orientieren. Ein Gipfelzvieri gibt<br />

es auch nach den Erzählungen der<br />

Abenteuer des Niesenfuchses oder des<br />

magischen Mühlsteins. Beides sind<br />

Geschichten, die vom Niesen inspiriert<br />

sind und sich am Berg abspielen.<br />

Dieses einmalige Erlebnis ist auf Kinder<br />

im Alter zwischen fünf bis acht Jahren<br />

ausgelegt.<br />

Text/Fotos Interlaken Tourismus<br />

<strong>NATURZYT</strong> 51


ALLEGRA ILLA BIOSFERA VAL MÜSTAIR<br />

… ODER EIN HAUCH VON KANADA<br />

Die Biosfera Val Müstair ist<br />

ein Regionaler Naturpark<br />

von nationaler Bedeutung<br />

und bildet gemeinsam mit<br />

dem <strong>Schweizer</strong>ischen Nationalpark<br />

und Teilen der Gemeinde Scuol das<br />

erste hochalpine UNESCO-Biosphärenreservat<br />

der Schweiz. Kein Wunder,<br />

erwartet uns in dem sonnigen Hochtal<br />

Val Müstair doch eine spektakuläre<br />

Gebirgslandschaft, in welcher ein<br />

Natur-Highlight das nächste jagt. Für<br />

viele bildet das Val Mora, ein lang<br />

gezogenes Paralleltal zum Val Müstair,<br />

das landschaftliche Juwel der Region.<br />

Aufgrund seiner Ursprünglichkeit und<br />

Abgeschiedenheit wähnt man sich<br />

hier in Kanada oder Alaska. Landschaftlich<br />

ist die Wanderung durchs Val Mora<br />

ein Traum, eine gute Kondition<br />

vorausgesetzt. Denn die Wanderroute<br />

ist 21 Kilometer lang und man benötigt<br />

ca. 6½ Stunden für die gesamte Tour.<br />

Doch wer sich davon nicht abschrecken<br />

lässt, erlebt einen zauberhaften Tag in<br />

der Abgeschiedenheit.<br />

<strong>Das</strong> Val Mora lässt keinen unberührt.<br />

Geradezu magisch ist die Stimmung<br />

dort, urtümlich und von rauem Schlag.<br />

Auf beiden Seiten türmen sich schroffe<br />

Berge, einige schaffen es über die<br />

Dreitausendermarke, darunter der<br />

Piz Murtaröl, mit 3180 m ü. M. der<br />

höchste Gipfel im Naturpark. Im weiten<br />

Talboden formen Föhren, Arven,<br />

Lärchen, Moore und der wilde Bergbach<br />

Aua da Val Mora die Landschaft.<br />

Der frühe Vogel fängt den Wurm.<br />

Daher starten wir unsere Wanderung<br />

am besten früh morgens am Ofenpass<br />

(2149 m ü. M.). <strong>Das</strong> erste Postauto<br />

entlässt uns bereits um sieben Uhr<br />

in die Freiheit. Gleich zu Beginn warten<br />

die einzigen schwierigen Passagen.<br />

Diese sind jedoch mit Seilen und<br />

Stufen gesichert und können von<br />

jedem gemeistert werden. Die filigranen<br />

Steintürme des Il Jalet sind ein<br />

Kunstwerk der Natur und erlauben<br />

tiefe Einblicke ins Val Müstair. Nun<br />

weitet sich die Landschaft. Unsere<br />

Blicke schweifen über die Ebene<br />

Jufplaun (2296 m ü. M.), einem Flachmoor<br />

von nationaler Bedeutung.<br />

<strong>Das</strong> Moor hatte man in den 70er-<br />

Jahren trocken gelegt, um Weideland<br />

zu gewinnen. 2013 wurde es mit<br />

Unter stützung des Naturparks renaturiert.<br />

Seither blüht es im Moor<br />

in allen Farben.<br />

52 <strong>NATURZYT</strong>


Die filigranen Steintürme<br />

des Il Jalet sind ein<br />

Kunstwerk der Natur.<br />

(Foto Daniel Fleuti)<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Ein landschaftliches Juwel<br />

<strong>–</strong> das Val Mora in der<br />

Biosfera Val Müstair.<br />

(Foto Gaudenz Danuser)<br />

Die beeindruckende<br />

Steinformation La Mumma<br />

Veglia (alte Mutter).<br />

(Foto Gaudenz Danuser)<br />

Und dann ist es so weit: <strong>Das</strong> Val Mora<br />

liegt vor uns! Was folgt, ist ein kurzer<br />

Abstieg zur Alp Mora (2080 m ü. M.).<br />

Sie ist die grösste Alp im Naturpark und<br />

dient der Milchproduktion. Verarbeitet<br />

wird die Milch in der neuen Chascharia<br />

(Käserei) in Müstair. Viele Produkte der<br />

Chascharia, darunter sämtliche Käsesorten,<br />

wurden inzwischen zertifiziert<br />

und mit dem begehrten Produktelabel<br />

des Naturparks Biosfera Val Müstair<br />

ausgezeichnet. Mit dem Label wird<br />

bescheinigt, dass die wichtigsten Rohstoffe<br />

aus dem Val Müstair stammen<br />

und die Herstellung der Produkte im<br />

Sinne der Nachhaltigkeit erfolgt.<br />

Nun geht es gemütlich weiter Richtung<br />

Döss Radond (2236 m ü. M.), was<br />

so viel wie sanfte Kuppel bedeutet.<br />

Die Kuppel bildet den Übergang vom<br />

Val Mora ins Val Vau, durch welches<br />

wir später ins Val Müstair absteigen<br />

werden. Doch bis wir Döss Radond erreichen,<br />

dauert es noch eine Weile.<br />

Aufsteigen ist angesagt. Sanft, aber<br />

stetig führt der breite Weg talaufwärts.<br />

Immer wieder halten wir inne. Ob<br />

farbenfrohe Blumen, knorrige Bäume,<br />

zackige Berge oder der majestätische<br />

Flug des Bartgeiers … es gibt immer<br />

etwas Neues zu entdecken.<br />

Kurz vor Döss Radond kommen<br />

wir an der Mumma Veglia (alte Mutter)<br />

vorbei, einer beeindruckenden Steinformation.<br />

Einst mussten die jungen<br />

Hirten, wenn sie erstmals zur Alp<br />

gingen, den Stein küssen. Sonst würden<br />

sie selbst zu Stein werden. Nach der<br />

Kuppe Döss Radond ändert sich das<br />

Landschaftsbild. Wir verlassen das<br />

Val Mora und steigen nun durch das<br />

enge und wilde Val Vau ab. Der Weg<br />

verläuft im Zickzack, kann aber<br />

mittels leicht zu findender Trampelpfade<br />

durch den lichten Arvenwald<br />

abgekürzt werden. Vorbei an mehreren<br />

Alpen und Alphütten erreichen unsere<br />

müden Füsse schlussendlich Valchava<br />

im Val Müstair. Eine beeindruckende<br />

Tagestour liegt hinter uns und bald<br />

auch hinter Ihnen! Besuchen Sie den<br />

Naturpark Biosfera Val Müstair und<br />

machen Sie sich auf, die schönsten<br />

Wanderungen selbst zu entdecken.<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.biosfera.ch<br />

Text Thorsten Frohn<br />

Fotos Gaudenz Danuser, Daniel Fleuti<br />

<strong>NATURZYT</strong> 53


Naturwärts <strong>–</strong> auf den Spuren der Natur<br />

Eine Welt aus Fels<br />

54 <strong>NATURZYT</strong>


Bergsee oberhalb des Maderanertals<br />

NATUR ERLEBEN<br />

und Stein<br />

<strong>NATURZYT</strong> 55


Im Frühsommer kann ich es jeweils kaum erwarten,<br />

bis sich die Bergwelt wieder schneefrei präsentiert<br />

und schöne Sommertouren anstehen. <strong>Das</strong> Wandern<br />

durch die verschiedenen Höhenstufen fasziniert mich<br />

dabei immer wieder, denn der Lebensraum und das Landschaftsbild<br />

verändern sich stetig.<br />

Über Bergwälder und Weiden gelangt man zur Baumgrenze.<br />

Von dort aus wird es steiniger, und man taucht<br />

ein in eine karge, faszinierende Welt aus Fels und Stein.<br />

In diesen Steinwüsten gibt es viel zu entdecken:<br />

Polsterpflanzen, Bergseen und Steine aller Art und Farbe.<br />

Ein Paradies für jeden Naturliebhaber. Ich wünsche Ihnen<br />

einen sonnigen und erlebnisreichen (Berg-)Sommer!!<br />

Text/Fotos Tobias Ryser<br />

Der Autor<br />

Tobias Ryser arbeitet als selbstständiger Fotograf mit Schwerpunkt Natur- und<br />

Landschaftsfotografie. Auf der Suche nach dem perfekten Moment legt er grossen<br />

Wert auf eine ästhetische Bildkomposition und atemberaubendes Licht.<br />

Tobias Ryser zählt zu den erfolgreichsten Naturfotografen der Schweiz,<br />

seine Bilder werden regelmässig publiziert und wurden bereits mehrfach ausgezeichnet<br />

in diversen nationalen und internationalen Wettbewerben.<br />

Mehr Informationen unter: www.tobias-ryser.ch, www.naturwaerts.ch<br />

Felsentor am<br />

Julierpass


Steingrat mit Blick<br />

zum Matterhorn<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Felsformation<br />

am Klausenpass


Alpenrosen­Wandern am<br />

Walmendingerhorn<br />

(Foto Dominik Berchtold)<br />

Aufsteigen<br />

zum Runterkommen<br />

Eine faszinierende Landschaft, ein beeindruckendes<br />

Bergpanorama, saftige Wiesenkräuter und die klare Bergluft<br />

hinterlassen nicht nur bei Wildtieren und Rindern Spuren.<br />

58 <strong>NATURZYT</strong>


ADVERTORIAL<br />

Naturerlebnisplatz<br />

Rohrweg<br />

Willkommen in<br />

einer der 6 ausgezeichneten<br />

GenussHütten<br />

Es ist längst kein Geheimnis<br />

mehr: <strong>Das</strong> gerade einmal<br />

15 Kilometer lange und bis<br />

zu sechs Kilometer breite<br />

in Vorarlberg gelegene Kleinwalsertal<br />

mit seinen vier Orten Riezlern, Hirschegg,<br />

Mittelberg und Baad ist ein wahres<br />

Wanderparadies.<br />

Eine faszinierende Landschaft, die<br />

gute Beschilderung und Infrastruktur<br />

am Wegesrand sowie eine Wanderern<br />

gegenüber ungemein aufgeschlossene<br />

Bevölkerung sind dabei nur drei starke<br />

Argumente. Da wird der verkehrstechnische<br />

Nachteil des Sacktals, das<br />

nur über einen einzigen Strassenzugang<br />

<strong>–</strong> kurioserweise über Deutschland <strong>–</strong><br />

verfügt, rasch zum Vorteil. Denn in<br />

einem der schönsten Hochgebirgstäler<br />

der Alpen können Wanderer so eine<br />

mittlerweile selten gewordene Naturruhe<br />

finden. Und das auf 185 Wanderwegekilometern,<br />

wobei mit dem<br />

benachbarten Oberstdorf fast noch<br />

einmal so viele dazukommen. <strong>Das</strong><br />

Beste: Die Naturliebhaber sind selbst<br />

im Tal immer auf der Höhe <strong>–</strong> alles spielt<br />

sich hier in der nicht nur aus gesundheitlichen<br />

Gründen optimalen Lage<br />

zwischen 1100 und 2500 Metern ab.<br />

AUFSTEIGEN UND RUNTERKOMMEN<br />

In Sachen Vielseitigkeit ist das Kleinwalsertal<br />

kaum zu übertreffen: Leichte<br />

Wanderungen auf der Talebene, Bergtouren,<br />

die etwas mehr Kondition erfordern,<br />

oder hochalpine Klettersteige.<br />

Die Kombination aus Bewegung und<br />

frischer Gebirgsluft ist der reinste<br />

Energie-Cocktail für die Gesundheit.<br />

Wer zu Fuss auf Entdeckungsreise geht,<br />

den erwartet aber vor allem Eines:<br />

ganz grosses Naturkino. Einen Moment<br />

innehalten und tief durchatmen, das<br />

wird mit einem fabelhaften Panorama<br />

und einem Blick hinter die Kulissen<br />

der faszinierenden Tier- und Blumenwelt<br />

belohnt. Genussvolle Pausen legt<br />

man am besten auf einer der gemütlichen<br />

Hütten oder in einem der idyllisch<br />

gelegenen Berggasthöfe ein.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 59


(Foto Dominik Berchtold)<br />

WANDERN IN DER GENUSSREGION<br />

13 Genusswirte haben sich im Kleinwalsertal<br />

den strengen Anforderungen<br />

im Hinblick auf Produktherkunft<br />

und -qualität verschrieben und wurden<br />

Natur­ und Genussregion<br />

Kleinwalsertal<br />

Ob stilvolles Wellnesshotel, komfortable<br />

Ferienwohnung oder rustikale Berghütte,<br />

bei allen beginnt ein vielfältiges Naturparadies<br />

direkt vor der Türe. Mit dem<br />

kostenlosen Walserbus sind alle Ausgangspunkte<br />

bequem erreichbar und<br />

die insgesamt acht Berg- und Sesselbahnen<br />

erleichtern den Aufstieg.<br />

Grenzenlos Wanderangebote<br />

Ab Euro 122 pro Person für drei Übernachtungen<br />

mit Frühstück inkl.<br />

unbeschränkte Nutzung sämtlicher<br />

Bergbahnen.<br />

Mehr Informationen sowie Angebote<br />

und vieles mehr unter Kleinwalsertal<br />

Tourismus eGen, Walserstrasse 264,<br />

A <strong>–</strong> 6992 Hirschegg/Vorarlberg,<br />

Telefon 0043 5517 51140<br />

oder www.kleinwalsertal.com<br />

durch die «GenussRegion Österreich» als<br />

GenussRegion für Wild und Rind ausgezeichnet.<br />

Mit diesem strengen Qualitätssiegel<br />

bekennen sich Wirte und Erzeuger<br />

zu regionalen Produkten, denn alle Grundzutaten<br />

für die Gerichte stammen aus dem<br />

Tal oder einem Lieferradius von 50 Kilometern.<br />

So werden die Transportwege<br />

minimal gehalten und die Natur, die<br />

die Wirtinnen und Wirte so sehr lieben,<br />

wird geschont. Ehren sache, dass hier<br />

auch die Milch zu 100 Prozent aus dem<br />

Kleinwalsertal stammt.<br />

Die ursprüngliche Küche der Walser<br />

ist zwar einfach, aber ausgewogen.<br />

Auf ihre Wurzeln sowie die typischen<br />

heimischen Alpenkräuter und Gewürze<br />

besinnen sich sechs Önsche Walser<br />

Chuche-Wirte und urige Wirtshäuser<br />

sowie 13 Genusswirte. Ihre Walserküche<br />

vertraut auf traditionelle Rezepte<br />

und entwickelt sie für unsere heutigen<br />

Ansprüche weiter. «Ausgezeichnete»<br />

Küche hat im Kleinwalsertal Tradition.<br />

1978 erkochte Ortwin Adam für das<br />

Ifenhotel den ersten Michelin-Stern<br />

für Österreich. Heute kommen auf<br />

die rund 5000 Einwohner im Kleinwalsertal<br />

neun Gault-Millau-Hauben,<br />

ein Michelin-Stern und zwei Grüne<br />

Hauben. Eine ähnliche «kulinarische<br />

Dichte» ist kaum sonst wo in Österreich<br />

anzutreffen.<br />

HAUTNAH ERLEBEN<br />

Die drei verschiedenen Höhenlagen,<br />

ein beeindruckendes Bergpanorama,<br />

saftige Wiesenkräuter, klare Bergluft<br />

und frisches Quellwasser <strong>–</strong> das alles<br />

geniessen nicht nur Einheimische und<br />

Gäste im Kleinwalsertal. Nein, auch<br />

die Wildtiere und Rinder kommen in<br />

diesen Genuss <strong>–</strong> anstatt eine Nummer<br />

von vielen Tausend in engen Ställen von<br />

Massentierhaltungsbetrieben zu sein.<br />

Und wissensinteressierte Naturliebhaber,<br />

Jugendliche und Erwachsene<br />

erfahren und erleben viel auf speziellen<br />

Wanderungen mit Naturexperten im<br />

Kleinwalsertal. Es wird erklärt, warum<br />

Bienen so wichtig sind. Welche Kräuter<br />

man essen kann und was eigentlich<br />

Permakultur ist. Und auch die ganz<br />

Jungen kommen nach einem Wildnistag<br />

als Kräuterkobold oder Wiesenelfe<br />

mit neuen Erlebnissen zurück, die<br />

Spuren hinterlassen haben.<br />

Text Kleinwalsertal Tourismus<br />

Fotos Dominik Berchtold, Kleinwalsertal<br />

Tourismus<br />

60 <strong>NATURZYT</strong>


Unsere Tipps<br />

SOMMER-ERLEBNISSE<br />

Lassen Sie sich inspirieren - unter www.kleinwalsertal.com<br />

HOTEL ALTE KRONE ***S<br />

Erleben Sie naturnahe Ferien im malerischen Ort Mittelberg und geniessen<br />

Sie traditionelle Köstlichkeiten aus der Walser Genussküche! <strong>Das</strong> Naturidyll<br />

bietet den perfekten Ort für Erholungssuchende und Aktivurlauber. Verbringen<br />

Sie eine entspannte Auszeit in gemütlich-sonniger Atmosphäre! 4 ÜN<br />

inkl. Halbpension ab € 296,- p.P.<br />

www.alte-krone.at<br />

Tel.: +43 (0) 5517 572 80<br />

TRAVEL CHARME IFEN HOTEL *****<br />

PURES ALPENGLÜCK.<br />

Sternegekrönte Kulinarik. 2.300 m² PURIA Spa. Grosszügige Zimmer und<br />

Suiten mit Terrasse oder Balkon. Österreichische Schmankerl. Alpiner<br />

Lifestyle inmitten der Walser Bergwelt. Länger bleiben lohnt sich. Ab 3<br />

Übernachtungen inkl. Frühstücksbuffet, Spa u.v.m ab € 312,- p.P.<br />

www.travelcharme.com/hotels/ifen-hotel<br />

Tel.: +43 (0) 5517 608 678<br />

HOTEL OSWALDA HUS - 100% BIO<br />

„Weil wir einfach so sind, wie wir sind“ <strong>–</strong> so könnte man uns Müllers am<br />

besten beschreiben. Im Bio-Hotel Oswalda Hus leben wir eine moderne<br />

und authentische Gastgeberschaft. Zimmer mit natürlichen, lebendigen<br />

Wohnräumen und eine Bio-Küche mit ausgewogenen, ehrlichen und<br />

geschmacksechten Gerichten.<br />

www.oswalda-hus.at<br />

Tel.: +43 (0) 5517 5929<br />

BIOHOTEL WALSERSTUBA<br />

Für g‘standene Mannsbilder und schneidige Wieber<br />

Statt 35° warmem Whirlpool und Wellness-Oase gibt‘s bei uns regionale<br />

Bio-Haubenküche <strong>–</strong> aber ohne dem abgehobenen Gourmet-Getue. Urige<br />

Stuben, gemütliche Suiten mit Kachelofen und 96 km 2 Wellnessanlage rund<br />

ums Haus. Kommt rein. Kommt runter. Kommt wieder.<br />

www.walserstuba.at<br />

Tel.: +43 (0) 5517 53460


Zu guter Letzt<br />

Digitaler Schutz für unterwegs<br />

Mit dem Hund «Chini»<br />

geht die 83­jährige<br />

Heidi K. spazieren und<br />

rutscht unglücklich aus.<br />

Die 17­jährige Downhill­Fahrerin<br />

Nina V. stürzt mitten im Wald in den<br />

Bündner Bergen. Beide alleine unterwegs.<br />

Niemand in der Nähe.<br />

Dies sind Notfallsituationen, die<br />

schneller geschehen können, als man<br />

denkt. Und für solche Situationen gibt es<br />

verschiedene Notfallsysteme, die per<br />

Knopfdruck Hilfe versprechen. Doch nicht<br />

jeder legt sich gerne ein sichtbares Notrufsystem<br />

ans Handgelenk. Gut, gibt es von<br />

Limmex und Smartwatcher, zwei <strong>Schweizer</strong><br />

Unternehmen, elegante Notrufsysteme<br />

versteckt in einer Uhr. So verspricht es die<br />

Werbung. <strong>NATURZYT</strong> macht den Test<br />

und bestellt die Limmex-Uhr, welche<br />

es nur in einer Ausführung gibt, sowie<br />

das Modell Chrono von Smartwatcher,<br />

welcher verschiedene Modelle im Angebot<br />

hat. <strong>Das</strong> Modell Chrono sieht ähnlich<br />

aus wie eine Smartwatch, finden unsere<br />

Testpersonen aber etwas grösser. <strong>Das</strong><br />

ist vielleicht auch der Grund, weshalb<br />

diese Modellreihe mittlerweile durch die<br />

Serie «Essence» ersetzt wurde.<br />

BEURTEILUNG DER UHR<br />

Beide Uhren, die wir erhalten haben, sind<br />

in einem Plastikgehäuse und mit Plastikarmbändern<br />

versehen, die Preise liegen<br />

knapp unter 400 Franken. Die Optik<br />

einer klassischen Uhr vermissen wir, dafür<br />

sind sie mit entsprechender Technik wie<br />

G3 und GPS ausgerüstet. Ein Telefon in<br />

der Uhr, was den Preis wieder rechtfertigt.<br />

Ein entsprechender Notruf wird per<br />

Knopfdruck bei beiden Uhren ausgelöst,<br />

mit unterschiedlichen Systemen.<br />

SMS ODER APP­MITTEILUNG<br />

ZUR ORTUNG<br />

Smartwatcher setzt auf eine Konferenzschaltung,<br />

das heisst, alle hinterlegten<br />

Kontakte werden gleichzeitig angerufen<br />

und können die Hilfe untereinander<br />

koordinieren. Vorteil: Die in Not geratene<br />

Person ist mit allen in Kontakt und nie<br />

alleine. Bei Limmex werden die Kontaktpersonen<br />

hintereinander angerufen. Sobald<br />

eine Person abnimmt, organisiert diese<br />

Hilfe. Zudem erhält die Person umgehend<br />

ein SMS mit dem Standort, wo sich die<br />

hilfesuchende Person aufhält. Bei Smartwatcher<br />

muss vorab eine App auf dem<br />

Smartphone installiert werden, damit<br />

eine Ortung möglich ist.<br />

Die Tonqualität und Lautstärke werden<br />

von der jungen Downhill-Fahrerin sowie<br />

von der älteren Dame als gut bis sehr gut<br />

beurteilt.<br />

INSTALLATION UND ABO’S<br />

Wer sich mit Internet auskennt, kann beide<br />

Uhren relativ schnell einrichten, die<br />

Notfallpersonen online integrieren usw.<br />

Bei Smartwatcher müssen die Notfallpersonen<br />

die App-installieren, geht<br />

dies vergessen, erfolgt keine Standortinformation.<br />

Hier punktet das System von<br />

Limmex mit dem Versand der SMS mit der<br />

Standortinformation. Bei den monatlichen<br />

Abonnementkosten punktet Smartwatcher,<br />

wobei ein Vergleich nicht ganz korrekt<br />

ist. Denn entweder wählt man das Abo<br />

«Familie und Freunde Plus» für CHF 20.<strong>–</strong><br />

oder «Notfallzentrale» für CHF 29.<strong>–</strong><br />

<strong>–</strong> heisst entweder werden nur Freunde<br />

oder die Notfallzentrale angerufen.<br />

Hier punktet das Abo «Care Plus» für<br />

CHF 35.<strong>–</strong> im Monat bei Limmex. Es<br />

werden zuerst drei definierte Kontakte<br />

informiert, und falls diese nicht erreichbar<br />

sind, wird die Notfallzentrale der<br />

Limmex kontaktiert.<br />

Beide Hersteller sind bemüht, laufend<br />

die Funktionen den Bedürfnissen anzupassen<br />

<strong>–</strong> so sind die neusten Modelle<br />

wasserfest, heute erst spritzwasserfest. Ein<br />

klares Fazit ist schwer abzugeben. Die<br />

Preise der Uhren bewegen sich im ähnlichen<br />

Rahmen, und sie tun, was sie sollen,<br />

und geben dadurch ein sicheres Gefühl.<br />

Die Grundsatzfrage für einen der beiden<br />

Uhrenmarken liegt in der Entscheidung,<br />

ob man eine Konferenzschaltung als<br />

sinnvoll erachtet oder nicht. Und wie<br />

der Kontaktablauf im Notfall sein soll.<br />

Für Heidi K. ist die Wahl auf die Limmex-<br />

Uhr gefallen, weil damit zuerst ihre<br />

beiden Kinder kontaktiert werden und<br />

dann, falls diese nicht erreichbar sind,<br />

die Limmex-Notfallzentrale. Für die<br />

junge Downhill-Fahrerin Nina, mit<br />

grossem Beziehungsnetz und Familie,<br />

kommen beide Uhren in Frage.<br />

Text Michael Knaus Fotos Fotolia,<br />

Claudia Vogelsanger<br />

62 <strong>NATURZYT</strong>


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zur Natur kostet. Unterstütze die <strong>NATURZYT</strong> und ihre Naturprojekte, aktuell<br />

Wildbienen, damit sie weiterwachsen kann. Werde Gönner und Abonnent.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Weil die Werbeeinnahmen<br />

im gesamten Printbereich<br />

rückläufig<br />

sind und auch die<br />

NATURYZT nicht verschont bleibt,<br />

sucht <strong>NATURZYT</strong> mittelfristig 1000 Gönner<br />

und gegen 6000 neue Abonnenten.<br />

<strong>NATURZYT</strong> will weiterhin als<br />

gedrucktes Magazin erscheinen, nicht<br />

nur weil Lesen bildet und Spass macht.<br />

Sondern auch weil spannende und<br />

lehrreiche Naturthemen, die Vielfältigkeit<br />

der Natur ohne digitale <strong>Ausgabe</strong>geräte<br />

schöner anzusehen sind. Es liest<br />

sich viel angenehmer, und der Bildgenuss<br />

auf Papier ist intensiver, ruhiger<br />

und schöner. Deshalb hilf uns, NATUR-<br />

ZYT auch in Zukunft in dieser Form<br />

herausgeben zu können. Jedes Abo<br />

zählt. Jeder Gönner trägt dazu bei.<br />

BRAUCHT ES DIE <strong>NATURZYT</strong>?<br />

Ein Gönner hat sich die Frage gestellt:<br />

«Braucht es die <strong>NATURZYT</strong>?» Seine<br />

Antwort war «Nein! Aber den Christbaum,<br />

den Osterhasen auch nicht» <strong>–</strong> und genau<br />

deshalb unterstützt er als Gönner die<br />

<strong>NATURZYT</strong>. «Die <strong>NATURZYT</strong> ist ein<br />

Super-Magazin, vielfältig, naturverbunden,<br />

schöne Gestaltung mit wunderbaren<br />

Bildern <strong>–</strong> und es wäre schade, darauf<br />

verzichten zu müssen.»<br />

WERDE GÖNNER UND ABONNENT<br />

Weshalb soll ich Abonnent für CHF 29.50,<br />

geschweige denn Gönner werden und<br />

zusätzlich mit CHF 100 im Jahr unterstützen?<br />

Weil sich <strong>NATURZYT</strong> für die<br />

Natur engagiert, darüber berichtet und<br />

sensibilisiert sowie auch Naturprojekte,<br />

aktuell Wildbienen, fördert und unterstützt.<br />

Und weil CHF 29.50 für 4 <strong>Ausgabe</strong>n<br />

im Jahr günstiger ist als die TVund-Radio-Gebühr<br />

für einen Monat.<br />

Und weshalb sollst du Gönner werden<br />

und zusätzlich CHF 100 im Jahr beisteuern?<br />

Weil du damit <strong>NATURZYT</strong><br />

hilfst und unterstützt:<br />

• weiterhin und noch stärker, naturnaher<br />

und kritischer berichten zu<br />

können;<br />

• die Vielfalt unser Natur aufzeigen<br />

zu können;<br />

• ein Sprachrohr für unsere Natur zu<br />

sein und zu sensibilisieren <strong>–</strong> nicht<br />

zu belehren;<br />

• unabhängig und frei berichten<br />

zu können.<br />

Und weil es dir wert bist und du<br />

finanziell die Möglichkeit hast, als<br />

Gönner <strong>NATURZYT</strong> zu unterstützen.<br />

Und weil dir <strong>NATURZYT</strong> nach Möglichkeit<br />

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<strong>NATURZYT</strong> 63


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