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Bahnsport aktuell Ausgabe 03/2020

Liebe BSA-Leser, ganz herzlich willkommen zu unserer März-Ausgabe. Jetzt ist er endlich da, der März und somit gleichsam die Tatsache, dass wir hierzulande auch endlich in den Genuss unseres heiß- geliebten Eisspeedwaysports kommen...

Liebe BSA-Leser,
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EISSPEEDWAY-WM<br />

Daniil Ivanov deklassierte in Kasachstan die<br />

Konkurrenz und man ging davon aus, dass der<br />

Titelverteidiger in seinem „Wohnzimmer“, auf<br />

der Heimbahn in Togliatti, wieder dominieren<br />

würde. Der 33-Jährige wurde am Sonnabend<br />

zwar seiner Favoritenrolle gerecht, aber die<br />

Aufgabe erwies sich als wesentlich schwieriger<br />

als erwartet. In der Qualifikation landete Ivanov<br />

vier Siege, aber im neunten Heat stürzte<br />

der Russe nach einem „Nahkampf“ mit Dmitry<br />

Komisevich und wurde von Artur Kusmierz aus<br />

Polen disqualifiziert. Im zweiten Semifinallauf<br />

lag Ivanov fast drei Runden lang an 3. Stelle<br />

und seine Chance, den Endlauf zu erreichen<br />

schwand von Sekunde zu Sekunde. Doch dann<br />

bekam der in Führung liegende Igor Kononov<br />

in der Kurve auf dem harten, brüchigen Eis große<br />

Probleme und Ivanov gelang es doch, seinen<br />

Teamkollegen von Mega-Lada zu überholen.<br />

Im Finale lag der Weltmeister hinter Komisevich<br />

an 2. Stelle, ehe er ausgangs der Zielkurve<br />

innen angriff und seinen Landsmann<br />

kurz vor der Ziellinie abfangen konnte. Es war<br />

Ivanovs dritter in Folge und 27. GP-Sieg insgesamt.<br />

Auch zum dritten Mal in Folge meldete<br />

sich Komisevich als Zweiter im Ziel. Der Russe<br />

holte in den Vorläufen 14 Punkte und kam im<br />

Semifinale als Erster ins Ziel. Deutlich besser<br />

als in Almaty fuhr Dinar Valeev. Der 24-Jährige<br />

siegte nach dem bereits erwähnten Malheur<br />

von Kononov im Semifinale, wurde im Endlauf<br />

Dritter und stand zum ersten Mal in dieser Saison<br />

auf dem Podium. Für eine große Sensation<br />

sorgte Evgeny Saidullin. Dass der Wildcardfahrer<br />

das Semifinale erreichte, war keine Überraschung,<br />

doch dann konnte sich der 19-Jährige<br />

im ersten Semifinalrennen enorm steigern. Er<br />

lag zunächst an 3. Stelle, aber dann gerieten<br />

sich Komi und Koltakov in die Haare und Letzterer<br />

wurde durchgereicht. Saidullin konnte in<br />

der Endphase alle Angriffe des dreifachen<br />

Weltmeister gekonnt abwehren und kam hinter<br />

Komisevich als Zweiter ins Ziel. Im Finale griff<br />

der Pilot von Mega-Lada nicht ins Geschehen<br />

ein und belegte letztendlich den 4. Platz.<br />

Neben sechs Russen erreichten zwei Ausländer<br />

das Semifinale. Martin Haarahiltunen kam<br />

aber im ersten Semifinale nicht über den<br />

4. Rang hinaus und dann musste sich auch<br />

Hans Weber der russischen Übermacht beugen.<br />

Der Deutsche erzielte in der Qualifikation<br />

nur 6 Zähler, aber diese Ausbeute reichte gerade<br />

noch, um nach 20 Heats Achter zu werden.<br />

Allerdings ließ Eishans einige Punkte liegen,<br />

denn er wurde im 5. Lauf wegen Verlassens der<br />

Strecke disqualifiziert und stürzte im dritten<br />

Durchgang in der Startkurve. Auch Franz Zorn<br />

und Harald Simon erzielten jeweils 6 Punkte.<br />

Da sie jedoch weniger 2. Plätze als Weber zu<br />

Top-Leistung: Hans Weber wurde am Sonntag Vierter<br />

verzeichnen hatten, schieden sie nach 20 Rennen<br />

als Neunter bzw. Zehnter denkbar knapp<br />

aus. Charly Ebner feierte in Togliatti seinen<br />

ersten GP-Laufsieg und belegte am Ende<br />

Rang 11.<br />

Am Sonntag schien es, als ob sich Ivanov erneut<br />

gegen die Konkurrenz durchsetzen könnte.<br />

Nach drei Durchgängen war der WM-Leader<br />

noch ungeschlagen, doch im 14. Lauf wurde er<br />

nur Dritter. Er kämpfte in der Anfangsphase mit<br />

Koltakov, aber dann griff Weber innen an, zog<br />

an den verdutzten Russen vorbei und siegte<br />

souverän. Ivanov erzielte in der Quali 12 Punkte<br />

und gewann das erste Semifinalrennen ungefährdet.<br />

Der Endlauf hatte es in sich und<br />

musste wiederholt werden. Kononov kam am<br />

besten aus den Bändern und ging in Front,<br />

wurde jedoch schon in der zweiten Kurve von<br />

Ivanov und Valeev überholt. Letzterer attackierte<br />

Ivanov ausgangs der Kurve sehr hart<br />

und es war schon ein großes Meisterstück,<br />

dass der Weltmeister sich auf dem Bike halten<br />

konnte. Völlig überraschend konnte er kurz<br />

später die Führung zurückerobern, danach jedoch<br />

musste er auf dem holprigen Eis kurz Gas<br />

wegnehmen, was Valeev sofort ausnutzte und<br />

letztendlich auf der 300 Meter langen Bahn unangefochten<br />

gewann. Trotz des 2. Ranges<br />

konnte Ivanov sehr zufrieden sein, denn Komisevich<br />

verpasste den Endlauf und wurde nur<br />

Siebter. Kononov kam zum ersten Mal aufs Podest.<br />

Siegerehrung Tag 2 (v.l.) Daniil Ivanov, Dinar Valeev und Igor Kononov<br />

Hans Weber bot am Sonntag eine hervorragende<br />

Leistung, aber der Rennanfang war alles andere<br />

als gut. Im dritten Heat attackierte der<br />

Bayer Zorn, riss dabei einen Strohballen heraus<br />

und wurde disqualifiziert. Danach lief es<br />

deutlich besser und sein sensationeller Sieg<br />

über Koltakov und Ivanov ließ aufhorchen. Weber<br />

errang in der Qualifikation 8 Zähler und<br />

zog in die nächste Runde, wo er für Furore<br />

sorgte. Der 35-Jährige lag zunächst an letzter<br />

Stelle, bis der führende Komisevich in der vorletzten<br />

Kurve ausfiel. Danach startete Weber<br />

einen Höllenritt, ging mit vollem Speed in die<br />

Zielkurve und zog außen an Koltakov vorbei,<br />

der gleich danach die Kontrolle über sein Motorrad<br />

verlor, stürzte und schließlich Tagesfünfter<br />

wurde. Kononov konnte den Sieg noch<br />

ins Ziel retten, während der Deutsche knapp<br />

dahinter Zweiter wurde und zum zweiten Mal<br />

in seiner sportlichen Laufbahn in den Endlauf<br />

gelangte. Im Finale stürzte der Schlierseer in<br />

der zweiten Runde, wurde vom Re-run ausgeschlossen<br />

und belegte letztendlich den unbeliebten<br />

4. Platz.<br />

Bester Österreicher am Sonntag war wieder<br />

Harald Simon. Der Waldviertler kam mit 8 Zählern<br />

ins Semifinale und belegte den 8. Tagesrang.<br />

Der 52-Jährige ist in der WM-Wertung derzeit<br />

bester Nicht-Russe und liegt mit 43 Punkten<br />

an 6. Position. Franz Zorn erkämpfte in der<br />

Qualifikation einen Zähler weniger, was für<br />

Platz 9 reichte, während Charly Ebner auf<br />

2 Punkte kam und Fünfzehnter wurde. Evgeny<br />

Saidullin konnte nicht an seinen Erfolg vom<br />

Vortag anknüpfen. Der junge Russe schloss<br />

das Turnier mit 7 Punkten als Zehnter ab. Da Niclas<br />

Svensson wegen einer Verletzung des<br />

Knöchels nicht fahren konnte, kam Lukas Hutla<br />

wieder zum Einsatz. Der Tscheche schrieb im<br />

Anatoli-Stepanov-Stadion am Wochenende<br />

insgesamt 5 Punkte und landete sowohl am<br />

Sonnabend als auch am Sonntag auf Rang 14.<br />

Die GP-Rennen in Togliatti fanden vor halbleeren<br />

Zuschauerrängen statt. Insgesamt verirrten<br />

sich am Rennwochenende höchstens zirka<br />

8000 Zuschauer in die moderne Sportstätte.<br />

Sicherlich hatten die niedrigen Temperaturen<br />

einen gewissen Einfluss darauf. Während der<br />

Veranstaltungen zeigte das Thermometer um<br />

die 15 Grad minus. • Text: Georg Dobes;<br />

Fotos: good-shoot.com/David Reygondeau<br />

12 BAHNSPORT AKTUELL März '20

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