19.02.2020 Aufrufe

syndicom magazin Nr. 15

Das syndicom-Magazin bietet Informationen aus Gewerkschaft und Politik: Die Zeitschrift beleuchtet Hintergründe, ordnet ein und hat auch Platz für Kultur und Unterhaltendes. Das Magazin pflegt den Dialog über Social Media und informiert über die wichtigsten Dienstleistungen, Veranstaltungen und Bildungsangebote der Gewerkschaft und nahestehender Organisationen.

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16<br />

Eine bessere<br />

Arbeitswelt<br />

Die vierte, fünfte und<br />

sechste Gewalt<br />

Mit den Arbeitsbedingungen für Journalist*innen<br />

haben sich in den letzten<br />

Jahren auch die Vielfalt und die Qualität<br />

der Information in beunruhigender<br />

Weise verschlechtert. Für die Sicherung<br />

unseres demokratischen<br />

Systems ist politisches Eingreifen unerlässlich<br />

geworden – im Bewusstsein,<br />

dass sich Journalismus nicht mehr auf<br />

Werbeeinnahmen wird stützen können.<br />

Und dass die Finanzierung der<br />

privaten Medien, die ursprünglich ein<br />

Gegengewicht zur Macht des Staates<br />

bilden sollten, vollständig reformiert<br />

werden muss. In Erwartung einer Reform<br />

der Bundesgesetze im Mediensektor<br />

haben einige tüchtige Kantone<br />

schon ein paar kleine Schritte nach<br />

vorne gemacht. Bern hat sich für eine<br />

Unterstützung der Medien ausgesprochen<br />

und will einen Vorschlag für indirekte<br />

Hilfen zum Erhalt der SDA-Regionalbüros<br />

prüfen. Die Waadt hat<br />

beschlossen, Lokalmedien gezielt zu<br />

unterstützen. Es ist zu hoffen, dass<br />

auch im Tessin bald etwas geht.<br />

Nicola Morellato<br />

In jedem Stockwerk ein anderes Blatt:<br />

Erste Kantone führen Hilfen zur Sicherung des Medienpluralismus ein. (© Fotomelia)<br />

Unser Medienpolitisches Positionspapier:<br />

Bit.ly/2uEVss1<br />

Die Zeitautonomie<br />

zurückgeben<br />

Giorgio Pardini, Leiter Sektor ICT und<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Die Fabrikglocke ertönt. Der Arbeitstag<br />

ist zu Ende. Klingt fremd? Ist es<br />

zum Glück auch. Der Kampf um die<br />

Arbeitszeitsouveränität hat eine lange<br />

Tradition in der Arbeitendenbewegung.<br />

Ein Teil davon ist der Sieg um<br />

den 8-Stunden-Tag. Seit den 1960er-<br />

Jahren hat sich die Arbeitszeitverkürzung<br />

jedoch kontinuierlich verlangsamt.<br />

Heute verschwimmen die Grenzen<br />

zwischen Freizeit und Arbeit.<br />

Immer erreichbar, häufig auf Abruf.<br />

Flexibilität wird zur Norm. Höhere Arbeitsdichte,<br />

ständige Erreichbarkeit,<br />

Überstunden, Personalabbau.<br />

Damit in der digitalen Transformation<br />

den Arbeitnehmenden die<br />

Zeitautonomie zurückgegeben werden<br />

kann, braucht es lebensabschnittsgerechte<br />

Arbeitszeitmodelle.<br />

Gerade vor dem Hintergrund von ständigem<br />

Personalabbau ist eine Verkürzung<br />

der effektiv geleisteten Arbeitszeit<br />

essenziell. Solche Modelle<br />

steigern die Produktivität der geleisteten<br />

Arbeit – und sie sind wichtige Faktoren,<br />

um echte Gleichstellung in der<br />

Gesellschaft zu erreichen. Beruf und<br />

Familie werden durch die Verkürzung<br />

der Arbeitszeit besser vereinbar. Mehr<br />

Zeit und sicherere Arbeitsplätze.<br />

Die Fabrikglocke ist Geschichte –<br />

die Zeitautonomie aber immer noch<br />

gefährdet. Was die Arbeitswelt von<br />

morgen braucht, ist eine Verkürzung<br />

der effektiv geleisteten Arbeitszeit.<br />

Für eine sozial verträgliche Digitalisierung<br />

sowie echte Gleichstellung.

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