Taxi Times München - 1. Quartal 2020
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MÜNCHEN<br />
ANTRAG AUF LEICHTERE PRÜFUNG<br />
SCHNELLER ZUR<br />
ORTSKUNDE<br />
TVM-PLÄNE<br />
Wandel und Wachstum<br />
ELEKTRO-TAXIS<br />
Kleine Fortschritte<br />
POSITIONSPAPIER AN REITER<br />
<strong>Taxi</strong> wird Chefsache
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INHALT<br />
FOTO: Adobe Stock / anvaka Ruslan Galiullin KARTE: anvaka MONTAGE: Raufeld Medien<br />
<strong>München</strong>s <strong>Taxi</strong>gewerbe ist mit einer alarmierenden Zahl ins neue<br />
Jahr gestartet. 2.000 Arbeitsplätze sind derzeit unbesetzt – weil<br />
die nötigen Fahrer fehlen. Das klingt für eine Stadt mit 1,45 Millionen<br />
Einwohnern nicht dramatisch. Setzt man es aber in Relation<br />
zu den 3.500 <strong>Taxi</strong>konzessionen der Landeshauptstadt, sind fast<br />
zwei Drittel der Münchner <strong>Taxi</strong>s nicht ausreichend besetzt.<br />
Genau das war der Ansatz für eine Prüfungsstoff-Überarbeitung<br />
des für <strong>Taxi</strong>fahrer vorgeschriebenen Ortskundenachweises. Künftig<br />
sollen auf den Stadtplänen nur mehr 60 Prozent der bisher eingezeichneten<br />
Straßen zu markieren sein, sollen statt bisher 300<br />
nur noch 120 Adressen gewusst und auch nur noch zwei anstelle<br />
von fünf Fahrtrouten beschrieben werden.<br />
Die einzelnen Aufgabentypen bleiben also unverändert, doch<br />
das Lernstoff-Volumen wird reduziert. Das Ziel ist, die Hürde<br />
hoch zu halten, aber bereits in etwa drei bis fünf Wochen zur<br />
Prüfungsreife zu gelangen, um dem <strong>Taxi</strong>gewerbe wieder einen<br />
fairen Zugang zu Arbeitskräften zu ermöglichen, der seit 2017<br />
in <strong>München</strong> nicht mehr gegeben ist. Warum sich die Fahrersituation<br />
so entscheidend verändert hat, beschreiben wir auf den<br />
Seiten 8 und 13.<br />
Erarbeitet wurde das vereinfachte Prüfungskonzept von den<br />
beiden <strong>Taxi</strong>zentralen IsarFunk und <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG gemeinsam<br />
mit dem <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> (TVM). Beantragt wurde der<br />
Reformvorschlag bereits am 25. September bei der Münchner<br />
Führerscheinstelle. Eine Entscheidung steht vier Monate später<br />
immer noch aus. Nun hat der Oberbürgermeister (OB) Dieter Reiter<br />
versprochen, sich um eine schnelle Bearbeitung zu kümmern.<br />
Es war nicht das einzige Signal pro <strong>Taxi</strong>, das der OB, der am<br />
15. März gerne wiedergewählt werden möchte (aussichtsreichste<br />
Gegenkandidatinnen sind Katrin Habenschaden und Kristina<br />
Frank), in jenem Gespräch aussendete, das er am 17. Januar mit<br />
den Vertretern des <strong>Taxi</strong>gewerbes führte. Diese hatten ein vierseitiges<br />
Positionspapier im Gepäck und somit ein Spektrum an Themen,<br />
die es in dem rund einstündigen Gespräch mit Herrn Reiter<br />
zu besprechen galt. Wir fassen die Ergebnisse auf den Seiten 6,<br />
14 und 23 zusammen.<br />
Gerade im Dauerkonflikt mit Uber hat sich der OB klar zum<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe positioniert. Selbiges tat auch die Richterin des<br />
Frankfurter Landgerichts, als sie Uber den Betrieb der App aufgrund<br />
dreier nachgewiesener Mängel untersagte. Warum das trotzdem<br />
nicht für einen Vermittlungsstopp der App reichte und jetzt<br />
auch Free Now in den juristischen Fokus rücken muss, lesen Sie<br />
ab Seite 9.<br />
Das Uber-Urteil stellte den Schlusspunkt eines äußerst turbulenten<br />
<strong>Taxi</strong>-Jahres dar, in dem die Branche an vielen Orten und<br />
Fronten für einen fairen Wettbewerb gekämpft hat. Dass man dabei<br />
vieles erreicht hat, zeigt unser großer Rückblick ab Seite 16. Er<br />
zeigt aber auch, dass der Kampf noch lange nicht vorbei ist. Es<br />
braucht weiterhin großes Engagement von allen und gleichzeitig<br />
eine hohe geistige Beweglichkeit. So wie bei den Veränderungen<br />
der Ortskundeprüfung.<br />
– die Redaktion –<br />
AUS DEM GERICHTSSAAL<br />
4 Stadt verliert Standplatz-Streit<br />
TAXI WIRD CHEFSACHE<br />
6 Gespräch mit OB Dieter Reiter<br />
TITELSTORY ORTSKUNDE<br />
8 Branche will reduzierten Lernstoff<br />
WETTBEWERB<br />
9 Frankfurter Uber-Verbot ohne Folgen<br />
10 Auch Free Now muss vor Gericht<br />
TAXIVERBAND MÜNCHEN (TVM)<br />
12 Neue und alte Ziele für die <strong>2020</strong>er-Jahre<br />
ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
14 Digital ist kein Monopol der Anderen<br />
KONTROLLEN<br />
15 Hausbesuche bei Mietwagenbetrieben<br />
RÜCKBLICK 2019<br />
16 Das weltweite <strong>Taxi</strong>-Ringen<br />
E-MOBILITÄT<br />
20 Der Kia Soul EV im <strong>Taxi</strong>-Test<br />
22 Ladesäule am <strong>Taxi</strong>stand – nur in Stuttgart<br />
23 OB Reiter will Elektro-<strong>Taxi</strong>s<br />
REGELN UND BAUSTELLEN<br />
24 Vergessene Verkehrsregeln<br />
26 Münchner Stau-Baustellen<br />
26 Impressum<br />
UNTER<br />
STÜTZER<br />
DES TAXI<br />
GEWERBES<br />
TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
3
MELDUNGEN<br />
NEWSTICKER<br />
NEUE VERKEHRSMINISTERIN<br />
Kerstin Schreyer (CSU) ist seit 6. Februar neue<br />
Verkehrsministerin im Kabinett der bayerischen<br />
Staatsregierung. Sie tritt die Nachfolge<br />
von Dr. Hans Reichhart an, der seinen Posten<br />
zur Verfügung gestellt hat, weil er bei der<br />
anstehenden Kommunalwahl als Landrat für<br />
Günzburg kandidiert. Reichhart hatte im März<br />
letzten Jahres bei einer der Münchner <strong>Taxi</strong>demos<br />
gesprochen und versichert, dass man kein<br />
Sozialdumping erlauben werde.<br />
Im Zuge der nach wie vor geplanten Änderung<br />
des Personenbeförderungsgesetzes ist es wichtig,<br />
engen Kontakt mit sämtlichen Verkehrsministern<br />
der 16 Bundesländer zu halten,<br />
denn einer PBefG-Novelle muss neben dem<br />
Bundestag auch der Bundesrat mehrheitlich<br />
zustimmen. Dort wiederum geben die Staatsregierungen<br />
die Richtung vor. Insofern wäre<br />
es gut, wenn sich die neue Verkehrsministerin<br />
sehr schnell und eindeutig pro <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
positioniert – ähnlich wie dies zahlreiche<br />
Amtskollegen aus den anderen Bundesländern<br />
bereits getan haben.<br />
jh<br />
Kerstin Schreyer wird Nachfolgerin von Reichhart.<br />
OHNE FÜHRERSCHEIN<br />
Auf schwarze Schafe und „Anti-Kollegen“ kann<br />
das Münchner <strong>Taxi</strong>gewerbe gerne verzichten,<br />
dann bleiben der Branche auch solche peinlichen<br />
und rufschädigenden Medienmeldungen<br />
erspart: Diese hatten Mitte Januar darüber<br />
berichtet, dass am Flughafen in der Münchner<br />
Nordallee bei einer Routinekontrolle ein <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
ohne Führerschein ins Netz gegangen<br />
war. Das schwarze Schaf der <strong>Taxi</strong>branche war<br />
zur Zeit der Kontrolle glücklicherweise ohne<br />
Fahrgäste unterwegs. Zur großen Überraschung<br />
war der „Kollege“ nicht zum ersten Mal beim<br />
Fahren ohne Führerschein erwischt worden.<br />
Bereits im Dezember, nur einen Tag, nachdem<br />
seine Fahrerlaubnis eingezogen wurde, ging<br />
der Verkehrssünder der Polizei ins Netz. Schade<br />
nur, dass dieser „Anti-Kollege“ offensichtlich<br />
nicht aus seinen Fehlern lernen will. jh<br />
ADAC:<br />
SCHULTERSCHLUSS<br />
MIT DEM TAXI<br />
Die <strong>Taxi</strong>unternehmer konnten direkt vor Ort den<br />
kennzeichengebundenen Schutzbrief beantragen.<br />
Seit einiger Zeit stellte der ADAC in den Geschäftsbedingungen klar,<br />
dass das <strong>Taxi</strong> als Firmenwagen einzustufen ist und nicht über die<br />
private ADAC-Mitgliedschaft abgesichert wird. In <strong>München</strong> war im<br />
Nachgang die Verunsicherung groß, deshalb hat der ADAC Südbayern<br />
e. V. im Rahmen einer Infoveranstaltung den Sachverhalt<br />
klargestellt und mit einem maßgeschneiderten Angebot gezeigt, dass<br />
die <strong>Taxi</strong>unternehmer weiterhin willkommen sind.<br />
Für alle Unternehmer konnte Dieter Weberstetter vom Prüfzentrum<br />
des ADAC Südbayern ein neues Vertragsmodell vorstellen. Nach<br />
wie vor benötigt jeder Unternehmer eine klassische ADAC-Mitgliedschaft,<br />
zusätzlich kann er pro Fahrzeug seiner <strong>Taxi</strong>flotte einen fahrzeuggebundenen<br />
Schutzbrief abschließen. Im Schadensfall können<br />
die Fahrer dann weiterhin wie gewohnt den Service des ADAC nutzen,<br />
müssen aber das Kennzeichen des Fahrzeugs angeben.<br />
Die Veranstaltung am 23. Januar nutzten rund 50 <strong>Taxi</strong>unternehmer,<br />
um sich umfassend zu dem Thema zu informieren. Für Kurzentschlossene,<br />
die direkt vor Ort den kennzeichengebundenen Schutzbrief<br />
abgeschlossen haben, zeigte sich der ADAC großzügig und legte ein<br />
Fahrsicherheitstraining als Dankeschön obendrauf.<br />
sg<br />
GEBURTSHILFE<br />
Von Kindern, die im <strong>Taxi</strong> zur Welt gekommen sind, hört man immer<br />
wieder. Glauben kann man es aber erst, wenn es einem selber passiert<br />
ist. So berichtete unser Leser Stefan Hammer von der <strong>Taxi</strong> Cab<br />
GmbH eine unglaubliche Geschichte, die am 19. Januar vonstattenging.<br />
Aus einer Routinefahrt wurde ein sehr besonderer Moment,<br />
denn eine dreiköpfige Familie, die auf dem Weg ins Kinderkrankenhaus<br />
war, kam dort zu viert an. Als die hochschwangere Frau in Stefan<br />
Hammers <strong>Taxi</strong> eingestiegen war, rief er sofort den Notarzt. Der<br />
half bei der Geburt im <strong>Taxi</strong>. Nur wenige Minuten später war die<br />
Familie zu viert und konnte dann doch noch die Fahrt ins Krankenhaus<br />
antreten. So kam es, dass wenige Minuten nach seiner Geburt<br />
das <strong>Taxi</strong> 382 seinen jüngsten Fahrgast überhaupt beförderte. sg<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> Center Ostbahnhof GmbH, Atelier Krammer / Margot Krammer<br />
4 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
STADT MÜNCHEN VERLIERT<br />
RECHTSSTREIT IN LEIPZIG<br />
AUS DEM GERICHTSSAAL<br />
<strong>Taxi</strong>s dürfen nur an dafür ausgeschilderten Halteplätzen auf Kunden warten.<br />
So sah es bisher die Münchner <strong>Taxi</strong>ordnung vor. Wenn sich ein Taxler daran aber<br />
nicht halten will, darf ihm die Behörde trotzdem kein Bußgeld auferlegen.<br />
So sieht es seit 22. Januar <strong>2020</strong> das<br />
Leipziger Bundesverwaltungsgericht.<br />
Die Richter bestätigten damit<br />
die Ansicht des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs.<br />
Dieser hatte bereits im Juni<br />
2018 der Klage eines Münchner <strong>Taxi</strong>fahrers<br />
stattgegeben. Jener Fahrer hatte sich nicht<br />
an einem Standplatz bereitgestellt, sondern<br />
wartete unmittelbar vor einer Nachtbar<br />
(Schumanns, bekanntlich 200 Meter vom<br />
Standplatz Odeonsplatz entfernt).<br />
Doch statt der Fahrgäste kam eine Kontrolle<br />
der Aufsichtsbehörde und brummte<br />
dem Nachtfahrer eine Geldsbuße über<br />
200 Euro auf. Nunmachte sich der <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
sein Jurastudium zunutze und blätterte<br />
den entsprechenden Gesetzestext des Personenbeförderungsgesetzes<br />
(PBefG) durch.<br />
Dort stieß er auf den § 47, Absatz 1:<br />
„Verkehr mit Taxen ist die Beförderung von<br />
Personen mit Personenkraftwagen, die der<br />
Unternehmer an behördlich zugelassenen<br />
Stellen bereithält …“. Und weil genau das<br />
so im PBefG steht, muss der <strong>Taxi</strong>fahrer nun<br />
kein Bußgeld bezahlen – obwohl er sich<br />
genau nicht an einer solchen behördlich<br />
zugelassen Stelle bereitgehalten hat.<br />
Das klingt zunächst widersprüchlich,<br />
doch im besagten Fall lag der Fehler tiefer:<br />
Die Stadt <strong>München</strong> hatte sich nicht auf das<br />
PBefG berufen, sondern auf eine ähnlich<br />
lautende Regelung in der eigenen <strong>Taxi</strong>ordnung.<br />
Und genau diese Regelung sei unzulässig,<br />
meinte nun das höchste deutsche<br />
Verwaltungsgericht – weil es ja schließlich<br />
schon im PBefG steht.<br />
Offizielle Begründung des Gerichts: „Das<br />
Personenbeförderungsgesetz ermächtigt<br />
nicht zum Erlass einer Rechtsverordnung,<br />
die gebietet, dass <strong>Taxi</strong>s nur an behördlich<br />
ca. 200m<br />
Wenn sich der Kollege in Sichtweite vor den<br />
korrekt wartenden Kollegen unerlaubt bereitstellt,<br />
darf ihn die Stadt dafür nicht bestrafen.<br />
zugelassenen Stellen bereitgehalten werden<br />
dürfen.“ Rechtsverordnungen dürften<br />
lediglich den Umfang der Betriebspflicht,<br />
die Ordnung auf Taxenständen sowie die<br />
Einzelheiten des Dienstbetriebs regeln. Die<br />
Standplatzpflicht würde unter keinen dieser<br />
drei Regelungsbereiche fallen.<br />
Als Laie möchte man an dieser Stelle<br />
einwerfen, dass es letztlich doch egal sei,<br />
wo das Verbot einer Bereitstellung außerhalb<br />
der zugelassenen Stellen geschrieben<br />
steht. Das Dumme aus Sicht der beklagten<br />
Stadt <strong>München</strong> war nur, dass es zwar<br />
besagte Regelung im § 47 gibt, das PBefG<br />
aber keine Bußgelder in solchen Fällen<br />
vorsieht. Das heißt nun aber nicht, dass es<br />
keine Standplatzpflicht mehr für <strong>Taxi</strong>s gibt,<br />
wie es die „Süddeutsche Zeitung“ fälschlicherweise<br />
interpretierte. Die Kommunen<br />
(Behörden) dürfen sehr wohl weiterhin<br />
die Plätze bestimmen, an denen <strong>Taxi</strong>s ordnungsgemäß<br />
auf Kundschaft warten sollen.<br />
Aber: Wenn sich ein <strong>Taxi</strong>fahrer nicht daran<br />
hält, haben die Kommunen keine Handhabe,<br />
ihn zu bestrafen.<br />
Und doch gibt es einen Unterschied: Das<br />
Warten innerhalb ausgewiesener Stellen ist<br />
erlaubt. Das Warten außerhalb solcher Stellen<br />
kann immerhin von der Polizei wegen<br />
Falschparkens geahndet werden. Dann kostet<br />
es aber nur 15 Euro und nicht 200 Euro.<br />
Und die Moral von der Geschicht?<br />
Bestrafe einen Taxler nicht, der sich dann<br />
als verkappter Jurist entpuppt … jh<br />
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TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
5
TAXI WIRD CHEFSACHE<br />
TAXI WIRD<br />
ZUR<br />
CHEFSACHE<br />
Das Münchner <strong>Taxi</strong>gewerbe hat ein<br />
Positionspapier an Oberbürgermeister Dieter<br />
Reiter übergeben. Der OB nahm sich für ein<br />
daran anschließendes Gespräch ausgiebig Zeit.<br />
Unter der Headline „Fairer Wettbewerb für die Mobilität<br />
von morgen – Starker ÖPNV für <strong>München</strong>“ hatten der<br />
Vorstand der <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG sowie des <strong>Taxi</strong>verbands<br />
<strong>München</strong> TVM und die Geschäftsführung der IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
ein gemeinsames Positionspapier erarbeitet. Darin wird das<br />
<strong>Taxi</strong> als Teil der Lösung dargestellt, wenn es für die Stadt darum<br />
geht, den Wandel der städtischen Mobilität politisch und zukunftsorientiert<br />
zu gestalten.<br />
„Das Ziel, Mobilität für jeden zu gewähren in einem attraktiven<br />
innerstädtischen Verkehrskonzept, ist die Aufgabe eines funktionsfähigen<br />
ÖPNV, zu dem das <strong>Taxi</strong> gehört. Das Gewerbe will gestalten“,<br />
heißt es in dem Positionspapier. Deshalb beteilige man sich<br />
bereits an der Modellstadt 2030 und biete sein Wissen und Ideen<br />
auch für weitere Initiativen an, wie zum Beispiel die Inzell-<br />
Initiative.<br />
Neben dem Versprechen der Teilnahme an Zukunftsprojekten<br />
stellt das Positionspapier aber auch eine Reihe von Forderungen<br />
auf. „Die Fahrgeschwindigkeit des <strong>Taxi</strong>s hat sich in den vergangenen<br />
Jahren stetig reduziert und liegt im Schnitt bei ca. 25 km/h“,<br />
rechnet die Branche vor und regt deshalb eine Bevorzugung der<br />
<strong>Taxi</strong>s in der Verkehrsstruktur an, indem sie beispielsweise die<br />
Busspuren mitbenutzen dürfen. Ein weiteres Problem seien die<br />
zunehmend schlechteren Möglichkeiten zum Halten in zweiter<br />
Reihe (Beispiel Fraunhoferstraße). Das mache es unmöglich, den<br />
Fahrgast in seine Wohnung zu begleiten, und bedeute eine enorme<br />
Einschränkung für die Sicherung der Mobilität für alle. Oberbürgermeister<br />
Reiter hat hier Verbesserungen angekündigt (die<br />
Fraunhoferstraße wird neu konzipiert werden), damit <strong>Taxi</strong>s in<br />
Zukunft rechtssichere Haltemöglichkeiten erhalten und die Mobilität<br />
jedes Kunden gewährleistet bleibt.<br />
Generell, so die <strong>Taxi</strong>vertreter, solle die Branche bei gravierenden<br />
Veränderungen der Verkehrsstruktur mit eingebunden sein,<br />
wie z. B. bei der geänderten Verkehrsführung der Brienner Straße<br />
oder des Viktualienmarktes. In diesem Punkt konnte OB Reiter<br />
eine konkrete Zusage machen. Die Durchfahrt durch die Brienner<br />
Straße werde zukünftig den <strong>Taxi</strong>s erlaubt.<br />
Sehr eindringlich formuliert das <strong>Taxi</strong>gewerbe die Forderung,<br />
das <strong>Taxi</strong>gewerbe vor unfairem Wettbewerb zu schützen, denn dieser<br />
führe jährlich zu einem Umsatzrückgang von acht Prozent.<br />
„<strong>Taxi</strong>s sind Teil der Daseinsvorsorge und des öffentlichen Personennahverkehrs“,<br />
erinnert das Positionspapier. „Als solches sind<br />
sie verpflichtet, Beförderung für jedermann, rund um die Uhr,<br />
flächendeckend und zu festen Preisen anzubieten.“<br />
Unternehmen wie Uber und Free-Now-Ride (ehemals mytaxi) würden<br />
dagegen nur die Nachfrage nach betriebswirtschaftlich lukrativen<br />
Fahrten bedienen. Dazu agieren diese kapitalgestützten<br />
und daher extrem profitverpflichteten Unternehmen nach dem<br />
klassischen Marktprinzip von Angebot und Nachfrage. Ist die<br />
Nachfrage groß, steigt der Preis. Eine Fahrt dieser Anbieter am<br />
Silvesterabend ist bei gleicher Strecke mindestens doppelt so teuer<br />
wie an normalen Tagen (siehe Seite 16 bzw. 19).<br />
Auch die fehlende gesellschaftspolitische und arbeitgeberrechtliche<br />
Verantwortung wird im Positionspapier klar angesprochen.<br />
„Uber und Free-Now-Ride stellen sich als eine Vermittlungsplattform<br />
dar, die 25 % vom Ertrag der von ihr vermittelten Fahrten<br />
bekommt. Ob der Fahrer angestellt ist, und wenn ja, unter welchen<br />
Bedingungen, oder ob er seine Pausen und Arbeitszeiten einhält,<br />
wird von Unternehmen wie Uber oder Free-Now-Ride nicht überprüft.<br />
Das ist gefährlich für den Kunden und unsozial für die<br />
Arbeitnehmer.“ Das <strong>Taxi</strong>gewerbe hingegen sei Arbeitgeber und<br />
übernehme Verantwortung, zahle Mindestlohn und Abgaben für<br />
seine Angestellten sowie Steuern.<br />
BRIENNER STRASSE WIRD FÜR TAXIS ERLAUBT<br />
Reiter gab an diesem Punkt ein klares Bekenntnis zum <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
ab. Sonderregelungen wie beispielsweise die Durchfahrt der<br />
Brienner Straße würden nur für <strong>Taxi</strong>s gelten, garantiert nicht für<br />
Uber- und Mietwagen, versicherte der Oberbürgermeister. Auch<br />
bei möglichen zukünftigen Durchfahrtsbeschränkungen sieht er<br />
den Zugang des <strong>Taxi</strong>s weiterhin gewährleistet. Reiter gab aber auch<br />
zu bedenken, dass es letztlich die Kunden seien, die auf Angebote<br />
von Uber & Co. zurückgreifen. Es sei keine Frage, dass illegales<br />
Handeln nicht akzeptiert werden darf. Der Fahrgast springt aber<br />
vor allem deshalb auf den Uber-Zug auf, weil das Angebot für ihn<br />
billiger erscheint. Für das <strong>Taxi</strong>gewerbe ist es deshalb immens<br />
wichtig, weiterhin auf die rechtlichen Verfehlungen des Wettbewerbers<br />
hinzuweisen, es ist aber auch unbedingt nötig, selbst<br />
seine (hohe) Qualität beizubehalten und sich mitzuentwickeln.<br />
Reiter wunderte sich in diesem Zusammenhang darüber, dass<br />
die Branche jetzt eine Erleichterung der Ortskunde wünsche, weil<br />
diese doch auch ein wichtiges Qualitätsmerkmal sei. Die Gewerbevertreter<br />
konnten die Hintergründe dieses Antrags (siehe Seite 8)<br />
jedoch plausibel erklären und dabei auch auf eine rasche Entscheidung<br />
durch das KVR bzw. die Führerscheinstelle drängen. Reiter<br />
sagte zu, sich zu diesem Punkt mit Frau Dr. Wehr, der Leiterin<br />
der Münchner Führerscheinstelle, auszutauschen.<br />
FOTO: Michael Nagy / Presseamt <strong>München</strong><br />
6 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
TAXI WIRD CHEFSACHE<br />
Gruppenfoto nach dem OB-Gespräch:<br />
Thomas Kroker (links) und Jörg Wohlfahrt<br />
(2. v. r., beide <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG), Christian<br />
Hess (2. v. l.), IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale, sowie<br />
Gregor Beiner (3. v. l.) und Florian Bachmann<br />
(rechts, beide vom <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong><br />
TVM). In der Mitte (3. v. r.) <strong>München</strong>s<br />
Oberbürgermeister Dieter Reiter.<br />
Die hier versprochene Verstärkung „von oben“ fordert die Branche<br />
auch bei den weiteren großen Wettbewerbsverzerrungen – denjenigen,<br />
die durch die täglichen Verstöße der Uber- und Free-Now-<br />
Partner im Bereich der Rückkehrpflicht und illegalen Bereitstellung<br />
entstehen. „Um den Zusammenbruch des Gewerbes zu verhindern,<br />
benötigt unsere Branche die klare Unterstützung der Politik“,<br />
heißt es im Positionspapier. „Kommunale Aufsichtsbehörden müssen<br />
– mehr als bisher – durch regelmäßige Kon trollen sicherstellen,<br />
dass die Regeln für die Personenbeförderung eingehalten<br />
werden.“ Dem KVR kann man bei diesem Punkt weniger einen<br />
Vorwurf machen (siehe auch Seite 15), doch die <strong>Taxi</strong>branche fordert<br />
bei diesem Punkt die Abstimmung der Aufsichtsbehörden<br />
untereinander, damit die Münchner Bemühungen nicht ins Leere<br />
laufen, weil in den angrenzenden Landkreisen Wildwest ermöglicht<br />
wird.<br />
Ganz konkret verwies die <strong>Taxi</strong>branche in diesem Zusammenhang<br />
auf das „Hamburger Modell“, mit dem die dortige Behörde<br />
seit Jahren nicht nur für „saubere“ <strong>Taxi</strong>betriebe sorgt, sondern<br />
auch die Überflutung der Stadt durch Mietwagen verhindert. Reiter<br />
sagte auch hier zu, dieses Konzept mit dem KVR zu besprechen.<br />
Gregor Beiner, Vorstand des TVM und einer der Teilnehmer<br />
der OB-Gesprächsrunde, zog gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> ein positives<br />
Fazit. Zwei <strong>Taxi</strong>zentralen, die zwar bei der Fahrzeugvermittlung<br />
durchaus im Wettbewerb zueinander stehen, und der <strong>Taxi</strong>verband<br />
haben sich gegenüber der Stadtspitze als geschlossene Einheit<br />
präsentiert, die an einem Strang zieht, wenn es darum geht, den<br />
Slogan des Positionspapiers zu erreichen: „Fairer Wettbewerb für<br />
die Mobilität von morgen – Starker ÖPNV für <strong>München</strong>“. jh<br />
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ORTSKUNDE<br />
SCHNELLER<br />
ZUR PRÜFUNG<br />
Das Münchner <strong>Taxi</strong>gewerbe hat eine Reduzierung des Ortskunde-Lehrstoffs<br />
beantragt. Es ist eine notwendige Zwischenlösung, um die dramatische<br />
Wettbewerbsverzerrung zwischen <strong>Taxi</strong>s und Mietwagen aufzuweichen.<br />
Auf den ersten Blick mag ein solcher<br />
Antrag verwundern, ist die<br />
Ortskunde doch gerade die Stärke<br />
des Gewerbes. Doch ein paar nackte Zahlen<br />
belegen, dass eine Umkehr vom bisherigen<br />
Verfahren dringend nötig ist: 2.000 verfügbare<br />
Arbeitsplätze können Münchner <strong>Taxi</strong>betriebe<br />
derzeit nicht besetzen, weil ihnen<br />
das Fahrpersonal fehlt. Nachwuchs ist nicht<br />
in Sicht. Gerade einmal 300 Fahrer haben<br />
sich bei der <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG im Jahr 2019<br />
zum Datenfunkkurs angemeldet. Bei Isar-<br />
Funk, der kleineren der beiden Zentralen,<br />
ist die Zahl naturgemäß noch niedriger.<br />
Dem gegenüber steht eine demografische<br />
Entwicklung: Altersbedingt haben rund<br />
150 bis 180 <strong>Taxi</strong>fahrer die Branche verlassen.<br />
Diese Entwicklung ist auch die Folge<br />
eines Teilnehmer-Rückgangs bei den beiden<br />
wichtigsten Münchner <strong>Taxi</strong>schulen.<br />
Hatten sich 2016 bei der <strong>Taxi</strong>schule <strong>München</strong><br />
(integriert in den <strong>Taxi</strong>verband) noch<br />
384 angehende <strong>Taxi</strong>fahrer für den Vorbereitungskurs<br />
zur Ortskundeprüfung angemeldet,<br />
waren es 2017 nur noch 298, ein Jahr<br />
später 202 und im Jahr 2019 gar nur noch<br />
187. Florian Bachmann spricht von einer<br />
„drastische Reduzierung“ (siehe Seite 12).<br />
Noch schlimmer erwischte es die <strong>Taxi</strong>schule<br />
der <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG: Von 201 im<br />
Jahr 2017 ging die Zahl der Anmeldungen<br />
2019 auf 54 zurück. Ein Rückgang um fast<br />
75 Prozent.<br />
Damit entsteht ein Teufelskreislauf, denn die<br />
Verbände und Zentralen, die im Sinne ihrer<br />
Mitgliedsunternehmen für Nachschub sorgen<br />
sollen, können diesen Auftrag nur noch<br />
mit wirtschaftlichen Verlusten realisieren.<br />
Die <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG hat bereits die Reißleine<br />
gezogen und die <strong>Taxi</strong>schule zum Jahreswechsel<br />
eingestellt. Die Schüler werden<br />
vom <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> übernommen.<br />
„Langfristig gesehen wird über eine Kooperation<br />
mit der eG nachgedacht“, berichtet<br />
Bachmann. Geplant sei die Gründung einer<br />
gemeinsamen Schule mit Zertifikat.<br />
EXISTENZBEDROHENDE ZAHLEN<br />
Wer mit solchen existenzbedrohenden Zahlen<br />
konfrontiert wird, muss sich natürlich<br />
auf Ursachenforschung begeben – und<br />
landet dabei letztlich im Jahr 2017, als der<br />
Gesetzgeber – ohne vorher mit der Branche<br />
gesprochen zu haben – handstreichartig<br />
eine Änderung in der Berufszugangsverordnung<br />
beschloss. Seitdem müssen Mietwagenfahrer<br />
keine Ortskunde mehr<br />
nachweisen, wenn sie in Städten mit mehr<br />
als 50.000 Einwohnern Personen gewerblich<br />
befördern. Für <strong>Taxi</strong>fahrer ist dieser<br />
Ortskundenachweis nach wie vor verpflichtend.<br />
Aus dieser Neuregelung resultierte<br />
eine massive Wettbewerbsverzerrung,<br />
denn parallel zum Fahrerschwund (den<br />
übrigens auch die öffentlichen Verkehrsbetriebe<br />
beklagen) hat sich die Zahl der<br />
Münchner Mietwagenkonzessionen in den<br />
letzten Jahren verdoppelt (siehe Seite 17).<br />
Interessenten an einem Beruf in der Personenbeförderung<br />
landen heute bei Mietwagenunternehmen,<br />
weil sie dort sofort einen<br />
Arbeitsplatz bekommen, während sie als<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer erst eine mehrmonatige Vorbereitung<br />
auf die Ortskundeprüfung absolvieren<br />
müssen. „Das <strong>Taxi</strong>gewerbe stirbt nicht<br />
wegen Uber, es stirbt schon vorher wegen<br />
Fahrermangel“, prognostiziert Thomas Kroker,<br />
Vorstand der <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG.<br />
Der Wettbewerb der <strong>Taxi</strong>branche mit<br />
Uber, Free Now & Co. um Fahrgäste hat sich<br />
somit zu einer Konkurrenz um das Fahrpersonal<br />
erweitert. Langfristig wird es darum<br />
gehen, „dass für alle Formen der gewerblichen<br />
Personenbeförderung mit Pkw eine<br />
einheitliche Qualifikation vorgeschrieben<br />
wird“, wie es im Positionspapier an den<br />
Oberbürgermeister heißt (siehe Seite 6).<br />
Doch bis das seinen Weg durch die rechtlichen<br />
Instanzen gegangen ist, bedarf es<br />
einer wirksamen Zwischenlösung. Deshalb<br />
sollte die Stadt <strong>München</strong> schnell reagieren.<br />
Jede Woche, in der der im Oktober gestellte<br />
Antrag unbehandelt auf dem Schreibtisch<br />
der Führerscheinstelle liegt, ist eine vergeudete<br />
Woche. <br />
jh<br />
FOTO: Adobe Stock / anvaka Ruslan Galiullin KARTE: anvaka MONTAGE: Raufeld Medien<br />
8 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
WETTBEWERB<br />
EIN URTEIL<br />
UND KEINE<br />
FOLGEN<br />
Kurz vor Weihnachten spricht ein<br />
Frankfurter Gericht ein<br />
Wettbewerbsverbot für Uber aus. Doch<br />
über dieses Geschenk konnte sich das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe nur sehr kurz freuen.<br />
Hinter diesen Türen wurde das Urteil gefällt.<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, <strong>Taxi</strong> Kocer<br />
Für viele Taxler war der 19. Dezember<br />
wie eine verfrühte Bescherung.<br />
An diesem Tag verbot das Landgericht<br />
Frankfurt dem Unternehmen Uber,<br />
weiterhin Aufträge zu vermitteln, weil man<br />
erstens über keine eigene Mietwagengenehmigung<br />
verfüge, zweitens es technisch<br />
ermögliche, dass Aufträge direkt ins Fahrzeug<br />
der Partner vermittelt werden, und<br />
drittens keine ausreichenden Kontrollmaßnahmen<br />
einsetze, um die Partner von den<br />
Verstößen der Rückkehrpflicht abzuhalten.<br />
Solange diese Missstände nicht aufgehoben<br />
sind, wird Uber eine weitere Fahrtenvermittlung<br />
untersagt.<br />
Zur Urteilsverkündung waren Dieter<br />
Schlenker und Rechtsanwalt Herwig Kollar<br />
erschienen, beide vom Kläger <strong>Taxi</strong><br />
Deutschland, dem Zusammenschluss der<br />
größten und wichtigsten <strong>Taxi</strong>zentralen. Die<br />
Uber-Anwälte waren gar nicht erst aufgetaucht,<br />
dafür hatten sich vier Unternehmer<br />
aus <strong>München</strong> auf den Weg nach Frankfurt<br />
gemacht. Sie wollten live dabei sei, wenn<br />
es zum Verbot kommt, und sie sollten<br />
nicht enttäuscht werden. Zumindest nicht<br />
im Gerichtssaal. Die Ernüchterung kam in<br />
den nächsten Tagen und sie kam in zwei<br />
Etappen. Zunächst, weil auf den Straßen<br />
<strong>München</strong>s noch genauso viele Uber-Wagen<br />
herumfuhren wie vorher. Der nächste Tiefschlag<br />
kam dann kurz vor Weihnachten, als<br />
Uber sehr medienwirksam erklärte, man<br />
habe sein Geschäftsmodell umgestellt und<br />
erfülle nun alle im Urteil bemängelten<br />
Punkte.<br />
Zu diesem Zeitpunkt war das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
noch damit beschäftigt, die vom Gericht<br />
geforderte Sicherheitsleistung zu hinterlegen,<br />
um damit überhaupt erst die Voraussetzung<br />
zu schaffen, dass jenes Urteil auch<br />
vollstreckt werden kann.<br />
BERUFUNG IST MÖGLICH<br />
Rechtsanwalt Kollar erklärte das Prozedere<br />
in einem Interview mit dem Veröffentlichungsorgan<br />
„Report“ des Bundesverbands<br />
<strong>Taxi</strong> und Mietwagen e. V.: „Es handelte sich<br />
hier um ein Urteil der ersten Instanz, gegen<br />
das natürlich Berufung eingelegt werden<br />
kann“, sagt Kollar. „Damit ist es nicht<br />
rechtskräftig. Das heißt in der Praxis, man<br />
kann es nicht endgültig vollstrecken. Da<br />
gibt es bestimmte Voraussetzungen, dazu<br />
Freude über ein<br />
gerechtes Urteil:<br />
Diese vier Münchner<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
sind am<br />
19. Dezember<br />
zum Frankfurter<br />
Landgericht<br />
gefahren, um<br />
live bei der<br />
Urteilsverkündung<br />
dabei zu<br />
sein.<br />
gehört die Sicherheitsleistung.“ Deren<br />
Höhe werde vom Landgericht bestimmt, so<br />
Kollar weiter. Dabei habe es sich um eine<br />
Summe von 150.000 Euro gehandelt, die<br />
<strong>Taxi</strong> Deutschland als Klägerin bei Gericht<br />
einzahlen musste.<br />
„Da muss erst die Gerichtskasse nach<br />
einem Beschluss angewiesen werden“,<br />
blickt Kollar hinter die Kulissen. „Die Formalitäten<br />
geschahen auch relativ schnell,<br />
einen Tag vor Weihnachten war das Geld<br />
hinterlegt. Durch die Feiertage und den Jahreswechsel<br />
habe ich am 10. Januar die Hinterlegungsbescheinigung<br />
bekommen. Dann<br />
habe ich mir eine vollstreckbare Ausfertigung<br />
des Urteils von der Geschäftsstelle des<br />
Landgerichts erteilen lassen. Das ist mehr<br />
als das einfache Urteil. Und damit sowie<br />
der Hinterlegungsbescheinigung über die<br />
150.000 Euro bin ich dann zu der Kanzlei<br />
in Berlin gegangen, die Uber vertritt.“<br />
Kollar beschreibt die Übergabe der vollstreckbaren<br />
Ausfertigung am 15. Januar<br />
als unspektakulär. Wichtig sei, dass man<br />
nun dem Gericht die Verstöße anzeigen<br />
könne, denn die angekündigte Änderung<br />
des Geschäftsmodells reiche aus Kollars<br />
Sicht nicht aus.<br />
Genau das wird aber nun wieder das<br />
Landgericht Frankfurt entscheiden müssen<br />
– anhand der Anzeigen und dokumentierten<br />
Beweise, die ab dem 16. Januar in<br />
ganz Deutschland gesammelt wurden. In<br />
<strong>München</strong> hatte dafür der TVM die Federführung<br />
übernommen. Was genau erforderlich<br />
war, um gerichtsfeste Beweise zu<br />
sammeln, erfahren <strong>Taxi</strong>unternehmer und<br />
-fahrer beim <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> (Kontaktdaten<br />
siehe Seite 12). Eines sei an dieser<br />
Stelle schon mal verraten. Für die<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer und -unternehmer wird es noch<br />
ein langer Kampf gegen Uber und Free Now.<br />
Bis zur nächsten Bescherung wird man<br />
abermals viel Geduld brauchen. jh<br />
TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
9
WETTBEWERB<br />
ERFOLG<br />
AUF PUMP<br />
1,3 Millionen Mietwagenfahrten hat Free Now<br />
bereits durchgeführt – mit Kunden, die<br />
größtenteils von <strong>Taxi</strong>fahrern an Land gezogen<br />
wurden. Eine Bilanz mit üblem Beigeschmack.<br />
In einer Pressemeldung vom 8. Januar<br />
blickte der Fahrtenvermittler Free Now<br />
laut eigener Aussage auf ein „erfolgreiches<br />
Jahr“ zurück. Man habe einen Anstieg<br />
der Unternehmenszahlen verzeichnet und<br />
die Anzahl der Touren um 120 Prozent auf<br />
300 Millionen Fahrten gesteigert. Über<br />
39 Millionen Fahrgäste würden die Services<br />
weltweit nutzen. Insgesamt hätte die Unternehmensgruppe<br />
einen Plattformumsatz von<br />
über zwei Milliarden Euro erwirtschaftet.<br />
Wie sich das allerdings auf die Bilanz auswirkt,<br />
wird in der Pressemeldung nicht<br />
erwähnt. Bisherige Bilanzveröffentlichungen<br />
haben für Free Now stets hohe Verluste<br />
ausgewiesen. Erfolg auf Pump.<br />
Zufrieden zeigte sich Free Now<br />
über seinen Service „Ride“, über<br />
den sich die bisherigen mytaxi-<br />
Kunden anstelle eines <strong>Taxi</strong>s nun<br />
einen Mietwagen bestellen können.<br />
„Ride wurde sukzessive in sechs<br />
deutschen Städten (Berlin, Düsseldorf,<br />
Frankfurt, Hamburg, Köln,<br />
<strong>München</strong>) ausgerollt und in den<br />
ersten Monaten bereits über<br />
1,3 Millionen mal genutzt“, berichtet<br />
Free Now.<br />
Angelockt wurden diese Kunden<br />
durch absolute Billig-Fahrten.<br />
So mussten Berliner Ride-Fahrgäste<br />
beispielsweise für eine Fahrt<br />
quer durch die Stadt lediglich fünf<br />
Euro bezahlen. Eine Eins-zu-eins-<br />
Kopie der Uber-Strategie. Von solchen<br />
wirtschaftlich völlig irrealen<br />
Dumpingpreisen berichtet Free<br />
Now allerdings nicht. Auch nicht<br />
darüber, dass man gegenüber dem<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe zum Verräter mutierte,<br />
indem man einen Großteil dieser<br />
1,3 Millionen Fahrten aus dem<br />
Pool der bisherigen mytaxi-Fahrten<br />
abschöpfte. Jene Kunden, die<br />
man also in Zusammenarbeit mit<br />
den <strong>Taxi</strong>fahrern aufgebaut hatte, wurden<br />
diesen weggenommen. Entsprechend groß<br />
war die Empörung der <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />
im Sommer 2019 – mit der Folge, dass zahlreiche<br />
Unternehmen die Zusammenarbeit<br />
aufgekündigt haben. Alleine in <strong>München</strong><br />
haben Unternehmer mit rund 800 <strong>Taxi</strong>konzessionen<br />
mit doppelt so vielen Fahrern<br />
die Zusammenarbeit beendet – verbunden<br />
mit der klaren Aufforderung, auch sämtliche<br />
personenbezogenen Daten zu löschen.<br />
IST WAS SCHIEFGELAUFEN?<br />
Doch daran will sich Free Now nicht halten.<br />
Ein Münchner Mehrwagenunternehmer<br />
berichtet gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, dass<br />
Bei dieser Fahrtanfrage wird deutlich, wie sehr Free Now<br />
die Ride-Fahrten mit Mietwagen rabattiert – und wie teuer<br />
das <strong>Taxi</strong> demgegenüber dargestellt wird.<br />
einer seiner Fahrer per E-Mail aufgefordert<br />
wurde, doch wieder aktiv zu werden.<br />
„Bist du noch an einer Zusammenarbeit<br />
mit Free Now interessiert? Du bist registriert<br />
und freigeschaltet und wir fragen<br />
uns, ob vielleicht irgendwas schiefgelaufen<br />
ist“, schreibt Andy Schwedler vom Münchner<br />
Büro. Ja, möchte man da antworten,<br />
da läuft einiges schief. Zum Beispiel, dass<br />
Free Now die Daten nicht gelöscht hat. Oder<br />
auch, dass man die angestellten <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
anspricht und sie über den Kopf des Unternehmers<br />
hinweg abzuwerben versucht.<br />
Über solche taxifeindlichen Methoden<br />
liest man in der besagten Pressemeldung<br />
natürlich nichts. Stattdessen<br />
versucht Alexander Mönch, Free-<br />
Now-General- Manager Deutschland<br />
und Österreich, zu beschwichtigen:<br />
„Auch das <strong>Taxi</strong> wird weiterhin<br />
umfassend von unseren Kunden<br />
über die Free-Now-App gebucht“,<br />
wird Mönch in der Pressemeldung<br />
zitiert. Bedauerlich aus <strong>Taxi</strong>sicht<br />
ist allerdings, dass diese Kunden<br />
gleich im Anschluss an ihre <strong>Taxi</strong>fahrt<br />
ein Angebot bekommen, bei<br />
der nächsten Fahrt doch „Ride“ zu<br />
benutzen und somit auf Mietwagen<br />
umzusteigen.<br />
Offensichtlicher kann man sich<br />
kaum von seinem ehemaligen Partner<br />
distanzieren. Es wirkt wie eine<br />
Scheidung, bei der man nach außen<br />
so tut, als wäre man noch verheiratet,<br />
sich intern aber das gemeinsame<br />
Haus samt Mobiliar unter den<br />
Nagel reißt. Funktionieren kann<br />
das allerdings nur, solange es weiterhin<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer und -fahrer<br />
gibt, die mit Free Now immer<br />
noch gemeinsam unter einem Dach<br />
schlafen, obwohl man ihnen längst<br />
die Bettdecke und die Matratze<br />
weggenommen hat. <br />
jh<br />
FOTO: Pixabay, Screenshot<br />
10 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
WETTBEWERB<br />
RECHTLICH AUF<br />
KRIEGSFUSS<br />
Free Now will mit »Ride« dem US-<br />
Vermittler Uber Konkurrenz machen<br />
und setzt dabei auf sehr ähnliche<br />
Geschäftsmodelle. Deshalb könnten die<br />
Argumente für ein Uber-Verbot auch für<br />
den früheren mytaxi-Anbieter gelten.<br />
FOTO: Screenshot<br />
Verschiedene Münchner Mehrwagenbetriebe und Mitglieder<br />
des <strong>Taxi</strong>verbands <strong>München</strong> (TVM) haben sich kürzlich<br />
dazu entschlossen, eine Klage gegen Free Now zu<br />
prüfen – gegen jenen Fahrtenvermittler, der früher als mytaxi im<br />
Wettbewerb zu den <strong>Taxi</strong>zentralen stand, mittlerweile aber seinen<br />
<strong>Taxi</strong>kunden unter der Marke „Free Now“ eine Fahrt in einem<br />
Mietwagen schmackhaft macht – indem man die Mietwagenfahrt<br />
preislich weit unterhalb des <strong>Taxi</strong>tarifs anbietet.<br />
Free Now tritt mit diesen Mietwagen-Fahrten (Ride) in unmittelbare<br />
Konkurrenz zu Uber. Auch sie treten nur als Plattform auf<br />
und vermitteln die Fahrten an angeschlossene eigenständige Mietwagenpartner.<br />
Auch Free Now gibt den Preis vor, zu dem der<br />
Unternehmer fahren muss. Und wie bei Uber hat auch der Free-<br />
Now-Kunde das Gefühl, dass er von einem Fahrzeug und Fahrer<br />
des Unternehmens selber befördert wird. Diesen Eindruck will<br />
Free Now ganz bewusst bei den Kunden wecken, was auch aus<br />
einer Pressemeldung des Unternehmens vom 8. Januar <strong>2020</strong> hervorgeht.<br />
Dort kündigt das Unternehmen weitere Expansionen an.<br />
Wörtlich heißt es dazu: „In diesem Zusammenhang legt Free Now<br />
den Fokus verstärkt auf Nachhaltigkeit und vergrößert seine Elektroflotte.<br />
Schon im ersten <strong>Quartal</strong> <strong>2020</strong> wird Free Now in Hamburg<br />
60 Teslas auf die Straße bringen, die dann über die Ride-Funktion<br />
in der App gebucht werden können.“<br />
FREE NOW = UBER?<br />
Ähnlich wie im Fall Uber müsste solch ein öffentliches Auftreten<br />
jeden Richter davon überzeugen, auch Free Now als Fahrtenvermittler<br />
einzustufen, der eine eigene Mietwagenlizenz beantragen<br />
muss. Dazu kommt: Beim Thema Rückkehrpflicht und Auftragsannahme<br />
am Betriebssitz des Mietwagenpartners kann man Free<br />
Now ähnliche Verfehlungen vorwerfen wie Uber: Es fehlen klare<br />
technische Features in der Free-Now-App, die Verstöße gegen die<br />
Rückkehrpflicht durch die Mietwagenpartner rechtssicher ausschließen.<br />
Denn dass diese Verstöße täglich auch von Free-Now-<br />
Partnern begangen werden, liegt auf der Hand, handelt es sich<br />
doch größtenteils um identische Partner. Nahezu täglich entdeckt<br />
man in Kleinanzeigenportalen Jobangebote von Mietwagenunternehmen,<br />
die Fahrer für Uber und Free Now suchen. Wer also für<br />
Uber nachgewiesenermaßen gegen Rückkehrpflicht und andere<br />
Regelungen verstößt, dürfte als Free-Now-Partner kaum anders<br />
verfahren. Das erfolgreiche Beweise-Sammeln gegen Uber-Verstöße<br />
wird nun also auf Free-Now-Partner ausgeweitet. jh<br />
Dieser Screenshot belegt eindeutig, dass Mietwagenpartner (hier am<br />
Beispiel Berlin) sowohl für Uber als auch für Free Now unterwegs sind.<br />
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TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
11
TAXIVERBAND MÜNCHEN TVM<br />
Wenn viele<br />
Mitglieder hinter<br />
dem TVM stehen,<br />
erreicht man auch<br />
die dringend<br />
nötige politische<br />
Unterstützung.<br />
WACHSEN FÜR<br />
DEN WANDEL<br />
Der TVM blickt auf erfolgreich bewältigte Aufgaben<br />
im Jahr 2019 zurück und wird sich mit einigen<br />
Veränderungen den Herausforderungen der<br />
<strong>2020</strong>er-Jahre stellen.<br />
Die umfangreiche Tagesordnung<br />
zur turnusgemäßen Jahreshauptversammlung<br />
des <strong>Taxi</strong>verbands<br />
<strong>München</strong> (TVM) Ende letzten Jahres machte<br />
deutlich, wie vielfältig die Aufgaben des<br />
vergangenen Jahres waren und dass einiger<br />
Neustrukturierungen und Maßnahmen<br />
nötig sind, um auch in den nun folgenden<br />
TAXIVERBAND MÜNCHEN E. V. (TVM)<br />
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Tel. / Verband: +49 (0)89 / 45 05 41 13<br />
Tel. / <strong>Taxi</strong>schule: +49 (0)89 / 49 00 44 94<br />
E-Mail: info@taxiverband-muenchen.de<br />
www.taxiverband-muenchen.de<br />
Presserechtlich verantwortlich für<br />
die TVM-Seiten: Florian Bachmann<br />
Redaktion: Florian Bachmann (fb), Simon<br />
Günnewig (sg) und Jürgen Hartmann (jh)<br />
<strong>2020</strong>er-Jahren gewerbepolitisch gut aufgestellt<br />
zu sein. Dazu bedarf es auch einer<br />
noch breiteren Unterstützung durch die<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer aus der Stadt und dem<br />
gesamten Umkreis – aber dazu später mehr.<br />
Vorab gleich mal das wichtigste Ergebnis<br />
der Versammlung: Alle TVM-Vorstände<br />
wurden einstimmig wiedergewählt, die<br />
kommenden Aufgaben werden also weiterhin<br />
unter der Führung von Florian Bachmann,<br />
Gregor Beiner, Karl-Heinz Wölfle<br />
und Gert Wohlgemuth bewältigt. In bewegten<br />
Zeiten ist eine personelle Konstanz sehr<br />
wichtig. Im Namen meiner drei Vorstandskollegen<br />
möchte ich mich an dieser Stelle<br />
für das Vertrauen bei allen unseren Mitgliedern<br />
herzlich bedanken.<br />
Gewerbepolitisch standen für den Verband<br />
im vergangenen Jahr die Aktivitäten<br />
gegen Uber und Free Now im Vordergrund.<br />
Informiert wurde über den aktuellen Sachstand<br />
zum Gerichtsverfahren gegen Uber,<br />
die Fortschritte bei den Nachweisen der<br />
Verstöße gegen die Rückkehrpflicht und<br />
das Aufstellungsverbot sowie darüber, welche<br />
Rolle der Verband im September bei<br />
der Kündigung von 800 Fahrzeugen bei<br />
Free Now innehatte. Bei mehreren<br />
Gesprächsrunden im bayerischen Verkehrsministerium,<br />
bayerischen Landtag,<br />
Rathaus und in der IHK konnte der Verband<br />
die Positionen des <strong>Taxi</strong>gewerbes gut darstellen<br />
und ist dort auch durchaus auf offene<br />
Ohren und Verständnis gestoßen.<br />
Seit mehreren Jahren nimmt auch die<br />
Elektromobilität einen breiten Stellenwert<br />
in der Arbeit des TVM ein. Der Umstieg auf<br />
nicht-fossile Antriebe fällt noch immer vielen<br />
Unternehmern trotz Förderprogrammen<br />
und behördlicher Unterstützung schwer. Der<br />
Verband bietet jedem Unternehmer Beratung<br />
und Begleitung beim Umstieg an. Nach der<br />
Strompreiserhöhung durch die Stadtwerke im<br />
Laufe des Jahres 2019 und den zwar versprochenen,<br />
aber immer noch fehlenden Schnelllademöglichkeiten<br />
für den <strong>Taxi</strong>bereich fällt es<br />
aktuell schwer, gute und stichhaltige Argumente<br />
für einen Umstieg zu finden.<br />
INKLUSIONSTAXI WIRD<br />
GEFÖRDERT<br />
Eine positive Meldung konnte bezüglich<br />
der Förderung von Inklusionstaxis gegeben<br />
werden. Die Stadt wird bei ihren Bemühungen,<br />
die EU-Behindertenrechtskonvention<br />
umzusetzen, auch den Umbau von <strong>Taxi</strong>fahrzeugen<br />
finanziell fördern. Es wurde ein<br />
gutes und schlüssiges Konzept durch die<br />
Stadt entwickelt, welches aktuell noch<br />
einer letzten juristischen Prüfung unterzogen<br />
wird. Im Laufe des Jahres soll dann die<br />
Umsetzung folgen. Der TVM wird über alle<br />
verfügbaren Kanäle informieren und bietet<br />
auch hier Beratung und Begleitung beim<br />
Umstieg auf diesen neuen Kundenkreis an.<br />
Dass sich das <strong>Taxi</strong>gewerbe zur Sicherung<br />
seiner Existenz bewegen muss, ist<br />
mittlerweile bei vielen Kollegen angekom-<br />
FOTO: Pixabay<br />
12 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
TAXIVERBAND MÜNCHEN TVM<br />
WARUM DER TVM DEN ORTSKUNDESTOFF REDUZIEREN WILL<br />
Nach langer Diskussion und ganz sicher mit schwerem Herzen<br />
haben die <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG und der <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong><br />
im vergangenen Jahr einen gemeinsamen Antrag auf<br />
Reduzierung des Prüfungsstoffes zur Ortskundeprüfung bei<br />
der Führerscheinstelle des KVR gestellt. Der massive Mangel<br />
an Fahrern in den Betrieben lässt aktuell keine andere Möglichkeit<br />
zu. Gleichzeitig wurde eine Qualitätssicherung der<br />
neuen Fahrer durch regelmäßige Schulungen im laufenden<br />
Betrieb sichergestellt.<br />
Die Münchner Mehrwagenbetriebe klagen seit Jahren über<br />
den akuten Fahrermangel. Durch die Abschaffung der Ortskunde<br />
für Mietwagen im Jahr 2017 hat sich diese Situation<br />
noch deutlich verschärft. Bis der Gesetzgeber hier vielleicht<br />
wieder eine einheitliche Berufszugangsordnung für <strong>Taxi</strong> und<br />
Mietwagen herstellt, vergeht aller Voraussicht nach noch sehr<br />
viel Zeit. Um hier vorab Abhilfe schaffen zu können, wurde die<br />
Reduzierung des Prüfungsstoffes diskutiert und ein konkreter<br />
Vorschlag erarbeitet. Dieser sieht im Vergleich eine Reduzierung<br />
für die Ortskundeprüfung um etwas mehr als die Hälfte<br />
des aktuellen Stoffes vor. So können Interessenten schneller<br />
auf die Prüfung vorbereitet werden und ihre Arbeit als Fahrer<br />
aufnehmen. Um aber dennoch die Qualität der Fahrer auf dem<br />
jetzigen hohem Niveau halten zu können, wird von beiden<br />
Zentralen und dem <strong>Taxi</strong>verband eine laufende praxisorientierte<br />
Weiterbildung durchgeführt. Geplant ist, diese Ausbildung<br />
mit der Funkvermittlung zu koppeln, wer also keine Ausbildung<br />
besucht bekommt auch keine Aufträge.<br />
Wann die Stadt <strong>München</strong>, beziehungsweise die Führerscheinstelle<br />
über den Antrag entscheidet ist noch offen. Vermutlich<br />
wird auch die <strong>Taxi</strong>kommission mit in die Entscheidung<br />
eingebunden. Wir hoffen, dass die Umsetzung noch bis zum<br />
Sommer erfolgen kann.<br />
men. Über die vielen neuen Mobilitätskonzepte<br />
zu schimpfen und zu wettern, hilft<br />
nicht mehr weiter. Aus diesem Grunde<br />
befürwortet der <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> die<br />
im Aufbau befindliche Kooperation mit<br />
Isartiger, dem Sharingmodell der Münchner<br />
Verkehrsbetriebe. Das Konzept sieht<br />
eine breite Beteiligung des Münchner <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
vor, verbunden ist damit auch<br />
eine Stärkung des <strong>Taxi</strong>s als öffentliches<br />
Verkehrsmittel. Was CleverShuttle und<br />
andere Anbieter als neue Erfindungen darstellen,<br />
kann das <strong>Taxi</strong>gewerbe schon lange<br />
und es hat bereits viel Erfahrung mit Sammel-<br />
und Shuttletransporten.<br />
Seine wesentliche Finanzierung erreicht<br />
der <strong>Taxi</strong>verband über die Schulungen, beispielsweise<br />
durch die Vorbereitungskurse<br />
zur Unternehmerprüfung, die seit Jahren<br />
sehr gut besucht sind. Dies hat sich auch<br />
2019 nicht verändert. Eine drastische Reduzierung<br />
an Teilnehmern musste aber die<br />
<strong>Taxi</strong>schule hinnehmen. Seit 2017, als die<br />
Ortskundeprüfung für Mietwagen abgeschafft<br />
wurde, sind die Anmeldezahlen<br />
massiv zurückgegangen. Zwar konnten die<br />
Anmeldezahlen von 2019 im Vergleich zu<br />
2018 fast gleich gehalten werden, insgesamt<br />
sind die Rückgänge aber doch so<br />
erheblich, dass der Betrieb der <strong>Taxi</strong>schule<br />
nicht mehr kostendeckend möglich ist. Da<br />
die <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG ihre Schulungen aus<br />
eben denselben Gründen zum Jahresende<br />
eingestellt hat, übernimmt der TVM<br />
zunächst deren Interessenten. Langfristig<br />
gesehen wird über eine Kooperation mit<br />
der eG nachgedacht. Eventuell wird eine<br />
gemeinsame zertifizierte Schule gegründet.<br />
Laut Satzung können im <strong>Taxi</strong>verband<br />
<strong>München</strong> alle Unternehmer Mitglied werden,<br />
die ein <strong>Taxi</strong>unternehmen im Pflichtfahrgebiet<br />
<strong>München</strong> betreiben. Erneut<br />
wurde bei der Jahreshauptversammlung<br />
die Diskussion geführt, die Mitgliedschaft<br />
endlich auch intensiv zu bewerben, mit dem<br />
Ziel, eine Organisationsstruktur des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
für den gesamten Wirtschaftsgroßraum<br />
<strong>München</strong> zu erreichen. Der<br />
Anstieg der Mitgliedszahlen des Verbands<br />
ist wichtig für den bevorstehenden Mobilitätswandel.<br />
Wenn der Verband hier mit<br />
den Stimmen besonders vieler Mitglieder<br />
sprechen kann, dann erhöht sich auch das<br />
Gehör bei Politikern, Behörden und sonstigen<br />
Entscheidungsträgern. Der Vorstand<br />
nimmt dies als eine der wichtigsten Aufgaben<br />
für <strong>2020</strong> mit aus der Versammlung.<br />
Vor den jährlichen Wahlen zum Vorstand<br />
wurde noch von den Mitgliedern<br />
über eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge<br />
diskutiert. Immerhin zwölf Jahre wurden<br />
die Mitgliedsbeiträge nicht erhöht, da aber<br />
der Arbeitsaufwand für den Vorstand aufgrund<br />
neuer Herausforderungen ständig<br />
steigt, erscheint eine Anpassung mittlerweile<br />
doch gerechtfertigt. Dies sahen auch die<br />
Mitglieder so, die vorgeschlagene Erhöhung<br />
wurde einstimmig beschlossen. Damit liegt<br />
der Mindestbeitrag für kleine <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />
künftig bei 66 Euro pro Jahr, für größere<br />
Betriebe wird der Beitrag auf 2 Euro<br />
pro Monat und Fahrzeug (24 Euro pro Jahr<br />
und Fahrzeug) angehoben. Die Höchstgrenze<br />
der Mitgliedsbeiträge wird weiterhin bei<br />
20 Fahrzeugen erreicht. fb<br />
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TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
13
ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
DIGITAL IST<br />
KEIN<br />
MONOPOL DER<br />
ANDEREN<br />
Das Münchner <strong>Taxi</strong>gewerbe hat gegenüber dem Oberbürgermeister klare<br />
und selbstbewusste Positionen bezogen. Einige Punkte daraus sind aus Sicht<br />
der IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale besonders bemerkenswert.<br />
Eine gute Stunde hatte sich <strong>München</strong>s Oberbürgermeister<br />
(OB) Dieter Reiter für ein persönliches Gespräch Zeit<br />
genommen. Dabei ging es natürlich um Uber, aber auch<br />
um einheitliche Ausbildungs- und Qualitätsstandards sowie um<br />
Verkehrs- und Mobilitätsaspekte, bei deren Planungen das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
als Teil des öffentlichen Personennahverkehrs eng einbezogen<br />
werden muss.<br />
ZUKUNFT DES ÖPNV<br />
Mobilität von morgen ist automatisch mit dem Zauberwort „Digitalisierung“<br />
verknüpft – ein Begriff, den die neuen Wettbewerber<br />
wie Uber und Free Now allzu gerne auf ihre Fahnen schreiben.<br />
Doch digital ist kein Monopol der anderen – es ist ein Leistungsmerkmal<br />
des <strong>Taxi</strong>gewerbes, an dem auch IsarFunk seinen Anteil<br />
hat. Wer über die App taxi.eu ein IsarFunk-<strong>Taxi</strong> bestellt, ist damit<br />
automatisch ein Teil des großen <strong>Taxi</strong>-Zusammenschlusses unzähliger<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen in Deutschland und in vielen europäischen<br />
Ländern.<br />
Doch damit nicht genug. Durch zusätzliche Schnittstellen wird<br />
ein taxi.eu-Kunde selbst dort, wo taxi.eu keine Partner hat, an ein<br />
lokales <strong>Taxi</strong>unternehmen vermittelt. Und wenn kein digitales<br />
Angebot vorliegt, wird eine Telefonnummer angeboten. Diese<br />
umfassende Flächenabdeckung erreicht keiner der Wettbewerber,<br />
die ausschließlich digital unterwegs sind. Diese großflächige Vernetzung<br />
macht die <strong>Taxi</strong>branche auch für externe Partner interessant,<br />
die in ihren multimodalen Mobilitätsapps neben ÖPNV,<br />
Car-Sharing, Rent-Angeboten und Rollernutzung eben auch die<br />
individuelle, hochwertige Einzelbeförderung anbieten wollen. Die<br />
Kooperation zwischen Sixt und den beiden Münchner <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
ist ein Beispiel, die zukünftige Zusammenarbeit mit der MVG<br />
bei IsarTiger ein zweites.<br />
DIGITALE VERMITTLUNG<br />
Last, but not least ermöglicht die digitale Vermittlungstechnik, die<br />
bei <strong>Taxi</strong>zentralen seit den 1990er-Jahren zum Einsatz kommt und<br />
seitdem immer den neu entwickelten technischen Möglichkeiten<br />
angepasst wurde, seit Jahren die reibungslose Abwicklung derjenigen<br />
Sammelverkehre, die früher noch als Anruf-Sammel-<strong>Taxi</strong><br />
(AST) abgewickelt wurden und heute – da appgesteuert – als „On<br />
Demand-Pooling“ deklariert werden. Auch das ist kein Monopol<br />
der anderen wie CleverShuttle & Co. Auch das kann das <strong>Taxi</strong> genauso.<br />
Mit einem entscheidenden Unterschied: Für On-Demand-Verkehre<br />
mit dem <strong>Taxi</strong> muss kein Gesetz geändert werden und es<br />
gibt auch keinen Grund, jene rosinenpickenden Wettbewerber mit<br />
Sondergenehmigungen den Markt überfluten zu lassen.<br />
„Die Digitalisierung bietet die Chance, den Verkehr neu und<br />
besser zu organisieren“, steht im Positionspapier des Münchner<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes an OB Reiter. „Sie darf aber nicht dazu führen, dass<br />
die bestehenden und bewährten Strukturen in der öffentlichen<br />
Daseinsversorgung zerstört werden.“ In diesem Sinne war die<br />
Unterstützung und das klare Bekenntnis von OB Reiter ein positives<br />
Signal vom höchsten Politiker <strong>München</strong>s. <br />
ch<br />
FOTOS: pixabay, Munich-Airport<br />
ISARFUNK TAXIZENTRALE GMBH & CO. KG<br />
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Rosenheimer Straße 139, 81671 <strong>München</strong><br />
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Telefon / Verwaltung: 089 / 45 054-100<br />
E-Mail: verwaltung@isarfunk.de<br />
www.isarfunk.de,<br />
www.facebook.com/isarfunk450540<br />
Redaktion und presserechtlich verantwortlich für diese Seiten:<br />
Christian Hess<br />
In diesen Tagen geht die lang ersehnte Ladeinfrastruktur<br />
am <strong>Taxi</strong>-Großspeicher in der Wartungsallee<br />
am Flughafen <strong>München</strong> in Betrieb:<br />
Zwei Ladestationen vom Typ ABB Terra 54 CJG<br />
mit jeweils einem Anschluss der Ladestandards<br />
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Kürze zur Verfügung. Sie garantieren zukünftig<br />
eine schnelle Lademöglichkeit für elektrisch<br />
betriebene <strong>Taxi</strong>s, um während des Tages nachladen<br />
zu können.<br />
ch<br />
14 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
KONTROLLEN<br />
HAUSBESUCHE BEI<br />
MIETWAGENUNTERNEHMERN<br />
Die Anzahl der Münchner Mietwagen-Konzessionen hat sich in den vergangenen<br />
vier Jahren verdoppelt. Das hat sich auch auf die Mietwagenkontrollen des<br />
Kreisverwaltungsreferats (KVR) ausgewirkt.<br />
FOTO: Whats-App-Gruppe<br />
Immer wieder wiesen die Münchner <strong>Taxi</strong>verbände,<br />
Zentralen und Unternehmer auf die systematischen<br />
Fehltritte der Mietwagenfahrer hin, die in<br />
<strong>München</strong> häufig für Uber und Free Now im Einsatz<br />
sind. Lange Zeit war unklar, ob das KVR als zuständige<br />
Behörde die Sorgen des Gewerbes ernst nimmt<br />
und ausreichend Mietwagenkontrollen durchführt.<br />
Auf Druck der SPD und der Linken wurden jetzt erste<br />
Zahlen veröffentlicht. Sie zeigen neben einer großen<br />
Anzahl festgestellter Ordnungswidrigkeiten auch,<br />
dass dringend mehr Personal für die Kontrollen bewilligt<br />
werden muss.<br />
Wie die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) im Januar<br />
berichtete , mussten anhand der durchgeführten Mietwagen-Kontrollen<br />
allein 2019 exakt 147 Ordnungswidrigkeitsverfahren<br />
gegen das Mietwagengewerbe<br />
eingeleitet werden. Für 39 Mietwagenunternehmer<br />
kann das sogar zu einem Widerruf der Lizenz führen.<br />
Die Mehrheit der fehlgeleiteten Unternehmer, bei denen ein Verstoß<br />
festgestellt werden konnte, müssen mit einer Geldbuße und<br />
einem Eintrag im Gewerbezentralregister rechnen. Im Vergleich<br />
zu den acht Widerrufsverfahren von 2015 eine ordentliche Steigerung,<br />
allerdings ist auch die Anzahl der kontrollierten Mietwagen<br />
von 80 im Jahre 2015 auf über 413 (2019) angestiegen.<br />
Unter den 773 in <strong>München</strong> registrierten Mietwagen (Stand<br />
Dezember 2019) gab es aber auch größere Fische zu vermelden.<br />
Das KVR hatte erstmalig aufgrund von konkreten Verdachtsmomenten<br />
mehrere Unternehmen mit „Hausbesuchen“ überrascht.<br />
Der Vorwurf der ungenehmigten Personenbeförderung wurde, so<br />
die „Süddeutsche Zeitung“, zu 100 Prozent bestätigt. Wie das KVR<br />
weiterhin gegenüber der „SZ“ berichtete, wurden von den durchsuchten<br />
Unternehmen rund 370.000 Euro mit der illegalen Personenbeförderung<br />
erwirtschaftet.<br />
POLITISCHE UNTERSTÜTZUNG<br />
Die Kontrollen zeigen, dass das Münchner <strong>Taxi</strong>gewerbe mittlerweile<br />
auch von der Politik immer mehr Wertschätzung erfährt und die<br />
Rolle des Gewerbes als Teil des ÖPNV gefestigt wird. Das meint auch<br />
die Münchner „Abendzeitung“, die den SPD-Vize-Fraktionschef<br />
Christian Vorländer als <strong>Taxi</strong>unterstützer benennt. Einen langfristigen<br />
Durchblick hat auch die Rathausreporterin Emily Engels in<br />
einem Kommentar der Münchner „Abendzeitung“ bewiesen, denn<br />
sie hat die Mentalität der „neuen“ Fahrdienstanbieter als aggressiv<br />
und zerstörerisch für das alteingesessene <strong>Taxi</strong>gewerbe bezeichnet<br />
und setzt Uber mit CleverShuttle und Free Now auf eine Stufe.<br />
Die bisherigen Mietwagenkontrollen konnten nur durchgeführt<br />
werden, weil die Betriebsprüfungen bei den <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />
reduziert wurden. Mit neuen Mitarbeitern will das KVR die Kontrollen<br />
ausweiten, allerdings nicht nur im Mietwagenbereich, sondern<br />
auch im <strong>Taxi</strong>gewerbe. Das KVR prognostiziert, dass die<br />
Anzahl der Mietwagen weiterhin ansteigen wird. Zum einen, weil<br />
In <strong>München</strong> dokumentieren die Kollegen seit Jahren die Verstöße diverser<br />
Mietwagenfahrer. Jetzt schaut auch das KVR genauer hin.<br />
immer mehr Fahrdienstvermittler in <strong>München</strong> Fuß fassen wollen<br />
beziehungsweise ihren Dienst ausweiten wollen, zum anderen,<br />
weil aufgrund des Wegfalls der Ortskundeprüfung für Mietwagenfahrer<br />
für viele Fahrer die Hürde für eine Personenbeförderung<br />
im Mietwagensektor deutlich niedriger liegt als für die Erlaubnis<br />
zum <strong>Taxi</strong>fahren. Für das Gewerbe gehört diese Erkenntnis<br />
zum Tagesgeschäft, denn die Suche nach Fahrern wird immer<br />
schwieriger.<br />
Deutschlandweit haben die Münchner Kontrollen im <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
Aufsehen erregt. Die Kollegen begrüßen die Maßnahmen,<br />
fragen aber auch kritisch nach, wie Mietwagen kontrolliert werden,<br />
die keine Konzession in <strong>München</strong> haben. Auch Aufforderungen<br />
aus Berlin werden laut, dass das LABO als dortige zuständige<br />
Instanz es dem Münchner KVR gleichtut und seine Kontrollen<br />
ausweitet und vermehrt vor Hotspots wie Clubs oder dem Flughafen<br />
Tegel kontrolliert. <br />
sg<br />
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DES TAXI<br />
GEWERBES<br />
TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
15
RÜCKBLICK 2019<br />
DAS WELTWEITE RINGEN<br />
UM DEN ERHALT DES<br />
TAXIGEWERBES<br />
Ein Rückblick auf das Jahr 2019 verdeutlicht, wie viel in Bezug auf die<br />
Konfrontation von <strong>Taxi</strong>s und solchen, die es gerne wären, weltweit passiert ist.<br />
JANUAR<br />
u Aufreger am Neujahrsmorgen:<br />
Surgepricing<br />
bei Uber. Für eine<br />
Tour, die mit dem <strong>Taxi</strong><br />
knapp 25 Euro kostet,<br />
verlangt Uber zwischenzeitlich<br />
99,23 Euro.<br />
u In der zweiten<br />
Januarwoche untersagt<br />
das Brüsseler<br />
Handelsgericht Uber<br />
den Betrieb – und sie<br />
machen trotzdem weiter<br />
(TT „Stadt Brüssel“).<br />
u Ab Mitte Januar streiken die <strong>Taxi</strong>fahrer in<br />
ZUM NACHLESEN<br />
Die in Klammern mit dem Kürzel<br />
TT angegeben Begriffe eignen<br />
sich als Suchbegriffe, um auf<br />
der Online-Seite der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
(www.taxi-times.com) direkt den<br />
passenden Artikel zu finden. Die mit<br />
dem Kürzel TA versehenen Begriffe<br />
führen auf www.taxi-agentur.de<br />
zu genaueren Informationen.<br />
Madrid und Barcelona.<br />
Für die Kollegen in Barcelona<br />
wird es sehr bald<br />
gut ausgehen, 15 Minuten<br />
Karenzzeit werden<br />
eingeführt und Uber<br />
und Cabify ziehen sich<br />
zurück. Die Kollegen<br />
in Madrid werden nach<br />
16 Tagen ihren Streik<br />
ergebnislos beenden<br />
(TT „warum streiken“,<br />
„Barcelona“).<br />
u Nach vier tödlichen<br />
Verkehrsunfällen in Amsterdam reagiert<br />
Uber am 2<strong>1.</strong><strong>1.</strong> mit einer Erhöhung des<br />
Zugangsalters für Fahrer von 18 auf 21<br />
Jahre (TT „Uber-Tote“).<br />
u Am 25.<strong>1.</strong> werden in den USA neue Forschungsergebnisse<br />
bekannt, die zeigen,<br />
dass Uber und Lyft eine verheerende Auswirkung<br />
auf den öffentlichen Nahverkehr<br />
haben (TA „verheerende“).<br />
u Das schriftliche Urteil zu UberBlack ist<br />
ab dem 29.<strong>1.</strong> online. Uber wird als Verkehrsdienstleister<br />
eingestuft, die App verstößt<br />
gegen das PBefG und UberBlack ist<br />
verboten. Zeitgleich wird die Bilanz von<br />
mytaxi für das Jahr 2018 bekannt: 17,6 Millionen<br />
Verlust (TT „schriftliches Urteil“,<br />
„Millionenverluste“).<br />
FEBRUAR<br />
u Moia verdoppelt seine Fahrzeugflotte in<br />
Hannover ab dem <strong>1.</strong>2. und ist ab jetzt im<br />
gesamten Stadtgebiet verfügbar (TT „Fahrzeugflotte“).<br />
Am gleichen Tag treten in New<br />
York gegen die Proteste der <strong>Taxi</strong>fahrer Staugebühren<br />
in Kraft (TT „<strong>Taxi</strong>-Proteste“).<br />
u Moia wollte mit eintausend Fahrzeugen<br />
in Berlin den Verkehr erproben. Der Verkehrssenat<br />
versagt am 8.2. die Genehmigung<br />
(TT „nicht genehmigt“).<br />
u Am 12.2. wird eine Parteispende des<br />
größten Anteilseigners von Ennoo Safedriver<br />
in Höhe von 300.000 Euro an die FDP<br />
bekannt (TT „Verflechtungen“).<br />
u <strong>Taxi</strong>fahrer in Buenos Aires und Bukarest<br />
protestieren am 13.2. gegen Uber und andere<br />
illegale Fahrdienste.<br />
u Am 15.2. wird ein sogenanntes Eckpunktepapier<br />
bekannt, in dem das Bundesverkehrsministerium<br />
seine Zukunftsvorstellungen<br />
von der Deregulierung der<br />
<strong>Taxi</strong>branche offenbart (TT „Punkte des<br />
Grauens“).<br />
u Ubers Bilanz für 2018 wird bekannt:<br />
1,8 Milliarden US-Dollar Verlust (TT „Uber<br />
verklagt“).<br />
u In Mexiko Stadt protestieren <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
am 20.2. gegen Mietwagendienste, die über<br />
digitale Plattformen vermittelt werden.<br />
u Bei einer <strong>Taxi</strong>-Kundgebung vor dem Ver-<br />
FOTOS: Kirschkowski, Axel Rühle, Adobe Stock / storm, Screenshot<br />
16 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
RÜCKBLICK 2019<br />
kehrsministerium in Berlin am 2<strong>1.</strong>2. gegen<br />
das Eckpunktepapier wird Scheuer ausgepfiffen<br />
(TT „Scheuers Antwort“).<br />
u Auf einer Pressekonferenz in Berlin am<br />
22.2. geben Daimler und BMW die Fusion<br />
ihrer „Mobilitätsdienste“ bekannt. Aus<br />
mytaxi soll Free Now werden<br />
(TT „Neuer Name für<br />
mytaxi“).<br />
u Taiwan präsentiert am 22.2. eine Lösung<br />
für das „Uber-Problem“. Mietwagen dürfen<br />
nur noch Stunden- und Tagessätze berechnen<br />
(TA „stundenweise“).<br />
u Am 24.2. wird bekannt, dass in Amsterdam<br />
reger Handel mit Uber-Fahrerkonten<br />
betrieben wird, sodass ohne die nötigen<br />
Papiere Personen befördert werden können.<br />
u In Belgien beschließt das Parlament am<br />
25.2. die Deregulierung des <strong>Taxi</strong>-„Marktes“,<br />
unter anderem durch Preisfreigabe, Entkopplung<br />
des Bediengebietes vom Betriebssitz<br />
und Aufhebung der Kontingentierung.<br />
MÄRZ<br />
u Am 13.3. demonstriert das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
in Bayern. mytaxi überschreitet eine rote<br />
Linie und bietet <strong>Taxi</strong>fahrern eine Prämie<br />
von 50 Euro, wenn sie mytaxi-Aufträge ausführen,<br />
anstatt zu protestieren. Am selben<br />
Tag erhält CleverShuttle in Berlin die<br />
Genehmigung, seine Flotte von 30 auf<br />
150 Wagen zu erweitern (TT „Streikbrecher“,<br />
TA „Cleverlabo“).<br />
u Am 2<strong>1.</strong>3. gibt Flixbus bekannt, künftig<br />
in Deutschland mit Uber zu kooperieren<br />
(TT „Flixbus“).<br />
u Die Verbandsspitze des BZP spricht am<br />
22.3. mit Minister Scheuer. „Es war ein<br />
intensives Gespräch, bei dem wir den Eindruck<br />
hatten, dass viele unserer Argumente<br />
im Verkehrsministerium endlich angekommen<br />
sind.“ (TT „BZP berichtet“)<br />
u Die Frühjahrstagung des BZP am 26.3.<br />
in Hamburg bringt nicht nur einen neuen<br />
Namen für den Verband, sondern auch den<br />
Beschluss, „im Ernstfall nicht an der Ortskundeprüfung<br />
festzuhalten“<br />
(TT „neues<br />
Logo“).<br />
u In Montreal (Kanada) und Tiflis (Georgien)<br />
demonstrieren am 27.3. <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
gegen Uber & Co.<br />
u Am 28. März demonstrieren <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
in Hannover gegen die Liberalisierungspläne<br />
von Verkehrsminister Scheuer (TT „Althusmann“).<br />
u In Rumänien wird am 29.3. eine Gesetzesänderung<br />
bezüglich Mietwagen<br />
beschlossen, Uber sieht sich nicht betroffen<br />
und macht weiter wie bisher. Am gleichen<br />
Tag geht Lyft an die New Yorker Börse (TA<br />
„<strong>Taxi</strong>geschäft“, „stinkreich“).<br />
APRIL<br />
Euro-<strong>Taxi</strong>-2_01-2016.qxp_Layout 1 29.0<strong>1.</strong>16 10:28 Seite 1<br />
u Tausende <strong>Taxi</strong>fahrer blockieren am 5.4.<br />
das Stadtzentrum von Montreal und<br />
demonstrieren gegen Deregulierung.<br />
u Am 8.4. stellt sich nicht nur der Deutsche<br />
Städtetag gegen Scheuers Eckpunkte, auch<br />
die Partei Die Linke bekundet dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
ihre Solidarität. In Prag und Warschau<br />
protestieren <strong>Taxi</strong>fahrer gegen Uber<br />
und gegen Deregulierung (TT „Städtetag“,<br />
TT „Die Linken“, TA „Regierungsgesetze“,<br />
TA „Warschau gegen Uber“).<br />
u Absolut unvergessen: der bundesweite<br />
Aktionstag des <strong>Taxi</strong>gewerbes am 10.4.<br />
gegen Scheuers Eckpunkte (TT „Liveticker“)<br />
mit über zehntausend demonstrierenden<br />
<strong>Taxi</strong>s. <strong>München</strong>s Taxler beteiligen<br />
sich mit einer beeindruckenden Mahnwache<br />
vor der CSU-Parteizentrale. Als Reaktion<br />
darauf positionieren sich verschiedene<br />
deutsche Politiker für das <strong>Taxi</strong>gewerbe (TT<br />
„Demo-Erfolg“).<br />
u Der Tag danach gehört dann bereits wieder<br />
Uber: Der US-Vermittler startet in Köln<br />
(TT „<strong>Taxi</strong>frust“). In New York reicht Uber<br />
seinen Börsenprospekt ein, in dem unter<br />
anderem zugegeben wird, dass man sich<br />
als Konkurrenz zum ÖPNV betrachtet. In<br />
Buenos Aires legen gegen Uber protestierende<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer schon am zweiten Tag den<br />
Verkehr lahm (TA „höllischer Donnerstag“).<br />
u Kurz nachdem mytaxi in Hamburg<br />
begonnen hat, mit mytaximatch und Dumpingpreisen<br />
Pooling anzubieten, startet<br />
Moia am 15.4. in Hamburg die Erprobung,<br />
ebenfalls mit Dumpingpreisen (TT „Dumpingpreise“).<br />
u Am 16.4. wird dem Uber-Partner Ennoo<br />
Safedriver in Düsseldorf der Betrieb untersagt<br />
(TT „Aus für Ennoo Safedriver“).<br />
u Über eintausend <strong>Taxi</strong>fahrer protestieren<br />
am 17.4. in Bukarest, 200 Kollegen treten<br />
in einen Hungerstreik (TT „Hungerstreik“).<br />
u Am 25.4. wird bekannt, dass mytaxi auf<br />
angeschlossene <strong>Taxi</strong>unternehmer zugeht,<br />
in der Absicht, sie vom Umstieg auf Mietwagen<br />
zu überzeugen (TT „Mietwagenpartner“).<br />
u Die Stadt Stuttgart verweigert Clever-<br />
Shuttle am 29.4.die Genehmigung zur<br />
beantragten Erweiterung der Flotte von 15<br />
auf 100 Wagen (TT „Expansion“). u<br />
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17
RÜCKBLICK 2019<br />
MAI<br />
u Frankfurter <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
mischen sich<br />
mit „Scheuerwehr“-<br />
Plakaten unter die<br />
Teilnehmer der<br />
<strong>1.</strong>-Mai-Kundgebungen<br />
(TT „<strong>1.</strong> Mai in<br />
Frankfurt“).<br />
u Verkehrsexperten der SPD nehmen am<br />
9.5. Stellung zu Scheuers Eckpunkten (TT<br />
„SPD grenzt sich ab“).<br />
u Die Findungskommission tagt am 10.5.<br />
in Berlin. Die Mitglieder sind sich einig,<br />
dass eine Neuregelung des PBefG kommen<br />
muss. Das <strong>Taxi</strong>gewerbe hält vor dem Ministerium<br />
eine Mahnwache ab (TT „Vor der<br />
Tür“). Am selben Tag geht Uber an die New<br />
Yorker Börse. Der Kurs der Aktien wird<br />
schon in den ersten Tagen deutlich unter<br />
den Ausgabewert fallen.<br />
u Am 13.5. bekommt <strong>Taxi</strong> Ruf Köln vor<br />
Gericht zum 99. Mal Recht gegen illegal<br />
agierende Mietwagenunternehmen (TT<br />
„Dauersieger“).<br />
u Die Kapten-App (Daimler) tritt ab dem<br />
16.5. in London in Konkurrenz zu Uber.<br />
u Etwa eintausend <strong>Taxi</strong>s beteiligen sich am<br />
23.5. in Frankfurt an einem <strong>Taxi</strong>korso<br />
gegen Uber (TT „Impressionen“).<br />
u In Jena beschäftigen sich Juristen am<br />
24.5. auf einer Tagung bei der Forschungsstelle<br />
für Verkehrsmarktrecht mit den Möglichkeiten<br />
der Gestaltung eines neuen<br />
PBefG. Es kommen vorwiegend Freunde<br />
der Eckpunkte zu Wort.<br />
u Bei einer Infoveranstaltung am 27.5. in<br />
<strong>München</strong> stellt Sixt dem <strong>Taxi</strong>gewerbe seine<br />
künftige Kooperation mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
vor: App-Bestellungen werden über die<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen vermittelt (TT „Strategisch“).<br />
u Am 29.5. wird beim <strong>Taxi</strong>zentralenkongress<br />
Eurocab die Gründung der <strong>Taxi</strong> Europa<br />
AG verkündet. Damit will man die App<br />
taxi.eu stärken (TT „<strong>Taxi</strong> Europa“).<br />
u Zum 3<strong>1.</strong>5. muss Uber XL seinen Dienst<br />
in der Türkei einstellen (TT „abgeschaltet“).<br />
JUNI<br />
u Am 3.6. demonstrieren <strong>Taxi</strong>fahrer in<br />
Mexiko für eine schärfere Regulierung des<br />
Ride-Hailing. In <strong>München</strong> darf Clever-<br />
Shuttle seine Flotte verdoppeln (TT „Mehr<br />
Clever“).<br />
u In Berlin wird am 6.6. eine <strong>Taxi</strong>-Kundgebung<br />
vor der Senatsverwaltung für Verkehr<br />
abgehalten (TT „starkes Signal“).<br />
u 1<strong>1.</strong>6.: Die „Scheuerwehr“-Tour durch<br />
16 Bundesländer beginnt. Sie macht am<br />
19.6. auch in <strong>München</strong> Station (TT „Rückblick<br />
auf alle Stationen“).<br />
u In Honduras schließen sich die <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
den Gewerkschaftsprotesten gegen die<br />
Reform des Landesverkehrsgesetzes an.<br />
u Am 16.6. gründet der Verband Deutscher<br />
Verkehrsunternehmen das „VDV New Mobility<br />
Forum“: Uber ist dabei, das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
nicht (TT „Boot“).<br />
u In Indien wird am 19.6. das Ride-Hailing<br />
reguliert (TA „Aggregatoren“).<br />
u Am 27.6. werden die Vorgaben der<br />
Hamburger Verkehrsbehörde bezüglich<br />
der Gründung von Mietwagenunternehmen<br />
bekannt (TT „Hamburger<br />
Modell“). In Berlin endet an diesem Tag<br />
die „Scheuerwehr“-Tour, quasi unter Ausschluss<br />
der Öffentlichkeit und ohne Mahnwache<br />
vor dem Roten Rathaus (TT „ohne<br />
Mahnwache“).<br />
u Zyperns <strong>Taxi</strong>fahrer protestieren gegen<br />
den Wertverlust ihrer Lizenzen und gegen<br />
Bolt (Daimler).<br />
JULI<br />
u CleverShuttle startet am <strong>1.</strong>7. in Kiel (TT<br />
„Rosinenpicker-Zeiten“).<br />
u Free Now kündigt am 2.7. an, zukünftig<br />
auch an Mietwagen zu vermitteln (TT<br />
„mytaxi wird Free Now“).<br />
u Das österreichische Parlament stimmt am<br />
3.7. dem neuen <strong>Taxi</strong>gesetz zu (TT „sagt ja“).<br />
u taxi.eu wird am 10.7. Mitglied beim IRU<br />
(International Road Transport Union). (TT<br />
„IRU“)<br />
u Die Stadt Innisfil in Kanada wollte Geld<br />
sparen und ließ den ÖPNV durch Uber ausführen.<br />
Am 16.7. wird bekannt, dass das<br />
Experiment gescheitert ist: Statt Einsparungen<br />
gab es deutliche Mehrkosten (TT<br />
„Innisfil“).<br />
u Ab dem 17.7. gibt es Uber auch in Hamburg<br />
(TT „Ungebremst?“).<br />
ES IST NICHTS ENTSTANDEN – AUSSER …<br />
Das Jahr 2019 stand im <strong>Taxi</strong>gewerbe – nicht nur in Deutschland<br />
– für den stetigen Kampf, Argumenten über die Nützlichkeit<br />
vorhandener Gesetze Ausdruck zu verleihen. Nötig<br />
wurde dies aufgrund einer in diesem Ausmaß bislang nicht<br />
gekannten Ignoranz ebendieser Gesetze durch die Konzerne<br />
der Gig Economy. Deren Aktivitäten zeichnen sich durch<br />
Lobbyarbeit für Gesetzesänderungen aus, durch märchenhafte<br />
Selbstdarstellungen in den Medien, durch unablässiges<br />
Verbrennen von Geld sowie durch das Kaufen von mehr und<br />
mehr Kundschaft für ebenfalls quasi gekaufte Mietwagenunternehmen.<br />
All das untergräbt den öffentlichen Personennahverkehr.<br />
Die Politik hierzulande träumt weiter von einer neuen Mobilität,<br />
die durch Privatisierung der Daseinsvorsorge beispielsweise<br />
Städte wie Hamburg und Berlin international als gutes<br />
Beispiel vorzeigbar machen soll. In Wahrheit ist man dabei<br />
völlig auf die Versprechungen der Konzerne hereingefallen.<br />
Es ist bislang nichts entstanden als mehr Arbeit für Gerichte,<br />
mehr prekäre Arbeitsverhältnisse und mehr Verkehr in den<br />
betroffenen Städten. Allein Italien, Israel, Taiwan, die Türkei<br />
und Barcelona scheinen erfolgreich gewesen zu sein.<br />
Yvonne Schleicher ist <strong>Taxi</strong>fahrerin in Berlin und Autorin dieses<br />
Rückblicks.<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Günni, Adobe Stock / alphaspirit, storm, Screenshot<br />
18 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
RÜCKBLICK 2019<br />
u Am 24.7.kommt die Frage auf, wie es sein<br />
kann, dass Sixt mit Rabatten auf <strong>Taxi</strong>fahrten<br />
wirbt (TT „Sixt Rabatt“).<br />
u Uber muss nach einem Gerichtsbeschluss<br />
aufgrund einer fehlenden Gewerbelizenz<br />
am 25.7. in Wien seinen Betrieb<br />
einstellen. Am 3<strong>1.</strong>7. hat sich Uber eine Reisebürolizenz<br />
besorgt und vermittelt weiter<br />
(TT „vorübergehend“, „vermittelt wieder“).<br />
AUGUST<br />
u Die Klage von <strong>Taxi</strong> Deutschland gegen<br />
Uber wird am <strong>1.</strong>8. eingereicht (TT „permanente<br />
Rechtsverstöße“).<br />
u Free Now startet am 28.8. sein Mietwagenangebot<br />
in Berlin – mit Dumpingpreisen<br />
(TT „Fünf Euro pro Fahrt“).<br />
SEPTEMBER<br />
u Free Now ist ab dem 3.9. auch in Frankfurt<br />
buchbar (TT „Der volkswirtschaftliche<br />
Schaden“).<br />
u In Hamburg stellt sich am 3.9.heraus,<br />
dass Moia Fahrten ohne Sinn und Verstand<br />
bündelt. Es entstehen mehr gefahrene Kilometer,<br />
als wenn jeder Kunde ein eigenes<br />
Auto benutzt hätte.<br />
u Am 4.9. erscheint eine Studie über den<br />
Einfluss von Lobbyisten der Gig Economy<br />
auf die EU-Kommission (TA „Überbeeinflussung“).<br />
u Die Findungskommission trifft am 13.9.<br />
zum zweiten Mal zusammen, angeblich soll<br />
die Rückkehrpflicht erhalten bleiben (TT<br />
„Hintertürchen“).<br />
u Ab dem 16.9. ist Free Now in <strong>München</strong><br />
am Start (TT „Billiger als<br />
Uber“). Am 18.9. kündigen<br />
Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
für 800 Wagen die<br />
Zusammenarbeit mit Free<br />
Now auf (TT „Übergabe“).<br />
u Am 18.9. wird in Kalifornien<br />
das Gesetz „AB5“<br />
unterzeichnet: Die Gig Economy<br />
sieht Zeiten als<br />
Arbeitgeber entgegen (TA<br />
„Sacramento“).<br />
u London am 24.9.: Statt<br />
der beantragten fünf Jahre<br />
bekommt Uber in London<br />
nur eine Lizenz für zwei<br />
Monate.<br />
u Köln begrüßt Free Now am 25.9. (TT „A…<br />
namens <strong>Taxi</strong>“), während Leipziger <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
gegen CleverShuttle demons trieren (TT<br />
„Zorn des Leipziger <strong>Taxi</strong>gewerbes“).<br />
u Der Bundesverband <strong>Taxi</strong> veranstaltet am<br />
26.9. <strong>Taxi</strong> Driving Innovation in Berlin und<br />
bietet damit <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmern<br />
und Vertretern von Politik, Verwaltung<br />
und Wissenschaft ein offenes Forum.<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> ist dabei und streamt die einzelnen<br />
Beiträge live ins Internet (TT „<strong>Taxi</strong><br />
Driving“).<br />
OKTOBER<br />
Für das <strong>Taxi</strong> wird kein Preis<br />
angezeigt, die Fahrt mit dem<br />
Mietwagen kostet nur 40<br />
Euro (statt bisher 70).<br />
u Tausende <strong>Taxi</strong>fahrer protestieren am<br />
7.10. in Mexiko City gegen Ride-Hailing.<br />
u Circa dreitausend <strong>Taxi</strong>fahrer protestierten<br />
am 9.10. in Belgrad gegen uberähnliche<br />
App-Anbieter.<br />
u Am 14.10. stellt CleverShuttle seinen<br />
Dienst in Hamburg, Stuttgart und Frankfurt<br />
ein (TT „Sammeldienst“).<br />
u Das Aus für<br />
Uber erfolgt<br />
in der Türkei<br />
am 16.10. (TA<br />
„Zugang zur<br />
App“).<br />
u Das Oberlandesgericht<br />
Wien entscheidet<br />
am 18.10.,<br />
dass eine Reisebürolizenz<br />
für Uber nicht ausreichend<br />
ist. Also gibt es ein erneutes Uber-Verbot –<br />
und sie machen trotzdem weiter (TT „Uber-<br />
Verbot in Wien“).<br />
u Am 22.10. wird ein Kölner<br />
Gerichtsurteil aus dem<br />
Juli bekannt, welches<br />
UberX verbietet. Wegen<br />
Problemen bei der Urteilszustellung<br />
ist es bis heute<br />
nicht rechtskräftig (TT<br />
„UberX-Verbot“).<br />
NOVEMBER<br />
u Am <strong>1.</strong>1<strong>1.</strong> verbietet Genf<br />
Uber die Tätigkeit in seinem<br />
Kanton (TA „Genf verbietet“).<br />
u In New York wird am<br />
3.1<strong>1.</strong> Ubers Klage gegen<br />
die Deckelung der Neuzulassungen abgewiesen.<br />
u Die Findungskommission sagt ihr für den<br />
8.1<strong>1.</strong> geplantes drittes Treffen am selben<br />
Tag überraschend ab (TT „abgesagt“).<br />
u In London fliegt am 12.1<strong>1.</strong> der Betrug bei<br />
Mietwagenprüfungen auf (TT „gekauft“).<br />
u Stuttgart gehört ab dem 13.1<strong>1.</strong> nun auch<br />
zu den Uber-Städten (TT „Uber vermittelt“).<br />
Am selben Tag beginnt Moia in London ein<br />
Pilotprojekt.<br />
u Am 15.1<strong>1.</strong> wird bekannt, dass der Bund<br />
ca. 20-mal mehr Forschungsgelder in die<br />
Kfz-Entwicklung investiert als in die Infrastruktur<br />
des ÖPNV (TA „Hinter den Vorhang“).<br />
u London beschließt am 25.1<strong>1.</strong>, Ubers<br />
Lizenz nicht zu verlängern (TT „in London<br />
verboten“). Mitte Dezember wird Uber<br />
dagegen Beschwerde einlegen, bis darüber<br />
entschieden ist, vermitteln sie weiter (TT<br />
„London-Verbot“).<br />
u Am 28.1<strong>1.</strong> wird bekannt, dass Indien eine<br />
Provisionsobergrenze für per App vermittelte<br />
Fahrten in Höhe von 10 Prozent<br />
erwägt (TA „erwägt“).<br />
DEZEMBER<br />
u In Paris wird Uber am 15.12. in Berufung<br />
wegen „unlauteren Wettbewerbs“ und<br />
„elektronischer Wilderei“ verurteilt (TA<br />
„Wilderei“).<br />
u Am 19.12. fällt das Frankfurter Uber-<br />
Urteil. Uber ist somit in Deutschland verboten<br />
– vollstreckbar wird dieses Urteil<br />
Mitte Januar <strong>2020</strong> (TT „persönlich zugestellt“).<br />
u In Kolumbien wird Uber am 20.12. verboten<br />
(TT „Liste wird länger“).<br />
u Leipziger <strong>Taxi</strong>fahrer und -unternehmer<br />
kündigen am 23.12. eine Verbandsgründung<br />
für Januar <strong>2020</strong> an, um sich besser<br />
gegen CleverShuttle wehren zu können (TT<br />
„mehr Power“).<br />
u Surgepricing bei Uber in der Silvesternacht.<br />
Für eine Tour um drei Uhr morgens<br />
müssen Fahrgäste 250 Euro bezahlen. Es<br />
ist schon so normal, dass es gar kein Aufreger<br />
mehr ist … <br />
ys<br />
TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
19
E-MOBILITÄT<br />
Bis die Batterie mit Wechselstrom vollgeladen ist, vergehen<br />
fast neun Stunden.<br />
EIN E-TAXI<br />
MIT 204 PS<br />
Der neue Kia e-Soul liegt voll im Trend überarbeiteter<br />
Elektromodelle: Größere Batterien und damit mehr Reichweite<br />
machen ihn jetzt auch für den Einsatz als Stadttaxi interessant.<br />
Nur die Ladedauer ist in <strong>München</strong> unzureichend.<br />
Anders als manch ein deutscher<br />
Autohersteller hat das koreanische<br />
Unternehmen Kia mit dem<br />
e-Niro und dem e-Soul schon heute zwei<br />
vollelektrische <strong>Taxi</strong>s im Portfolio. Das allererste<br />
E-<strong>Taxi</strong> auf Basis des Kia Soul der ersten<br />
Generation feierte 2018 auf dem<br />
Münchner E-<strong>Taxi</strong>-Tag seine Premiere. Das<br />
Fazit der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Redaktion lautete<br />
damals, dass der Einsatz des Kia Soul EV<br />
weniger im bedarfsorientierten Stadtverkehr,<br />
sondern mehr im ländlich geprägten<br />
Bereich liege, da die dort anfallenden Krankenfahrten<br />
die Reichweite besser planbar<br />
machen. Ein Ansatz, der recht gut zur<br />
damaligen Reichweite von maximal<br />
250 Kilometern passte. Jetzt durften wir<br />
die zweite Generation des elektrischen Soul<br />
testen. Neben der optischen Auffrischung,<br />
die dem e-Soul richtig gut steht, hat er auch<br />
massiv bei der Reichweite zugelegt.<br />
Auf Wunsch kann der e-Soul mit zwei<br />
unterschiedlichen Motorisierungen bestellt<br />
werden. Daran gekoppelt ist auch der Energiegehalt<br />
der Batterie. Die Einstiegsmotorisierung<br />
leistet beispielweise 136 PS und<br />
wird von einer 39,2-kWh-Batterie gespeist.<br />
Die Topmotorisierung fällt mit 204 PS deutlich<br />
stärker aus und bezieht ihre Energie<br />
aus einer 64-kWh-Batterie. Auffällig ist,<br />
dass beide Antriebe mit 15,6 und 15,7 kWh<br />
Stromverbrauch auf 100 Kilometern sehr<br />
nah beieinanderliegen. Überraschend ist,<br />
dass in der Praxis die Werte tatsächlich<br />
erreicht wurden. Voraussetzung für den<br />
im Vergleich zu anderen E-Fahrzeugen<br />
recht geringen Stromverbrauch war allerdings<br />
der Verzicht auf die Klimaanlage und<br />
die Wahl des sparsamsten Fahrmodus. Der<br />
Wagen nutzt dann jede Möglichkeit, um<br />
Energie zurückzugewinnen.<br />
REICHWEITE WÄHLBAR<br />
Die Höchstgeschwindigkeit ist im sparsamen<br />
eco+ Modus auf 90 Stundenkilometer<br />
beschränkt, weshalb man diesen Modus<br />
sicherlich nicht während der Fahrt zum<br />
Flughafen einsetzen dürfte. Innerorts,<br />
wo der e-Soul sich richtig wohlfühlt, stört<br />
das aber nicht. Laut Werksangaben soll so<br />
die 64-kWh-Version bis zu 452 Kilometer<br />
weit fahren können. Dem e-Soul mit der<br />
kleineren Batterie wird eine kombinierte<br />
Reichweite von immerhin 276 Kilometer<br />
attestiert.<br />
Die von uns getestete Version mit 204 PS<br />
Leistung ist für den Einsatz als <strong>Taxi</strong> eigentlich<br />
schon übermotorisiert. Eine Beschleunigung<br />
von 0 auf 100 in nur 7,9 Sekunden<br />
spielt in der Praxis keine Rolle. Das Drehmoment<br />
von 395 Newtonmetern liegt bei<br />
beiden Motorisierungen an.<br />
Einige Monate nach seinem Marktstart<br />
im April 2019 ist der neue e-Soul mittlerweile<br />
auch mit einem <strong>Taxi</strong>paket vom Oldenburger<br />
Spezialisten Intax erhältlich. Dieses<br />
ist ab Werk bestellbar und kostet für alle<br />
Kia-<strong>Taxi</strong>s einheitlich <strong>1.</strong>200 Euro netto.<br />
Darin inbegriffen ist bereits die Folierung<br />
in Hellelfenbein. Ohne Folierung zahlt man<br />
Guter Schwerpunkt:<br />
Die schweren Batterien sind<br />
zwischen den beiden<br />
Achsen verbaut.<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Kia Deutschland<br />
20 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
E-MOBILITÄT<br />
Nichts für lange Fahrten, aber für die<br />
taxiüblichen Strecken reicht der Platz.<br />
Da greift man gerne zu:<br />
Das Lenkrad kann beheizt werden.<br />
nur die Hälfte. Dafür bekommt man eine<br />
Taxametervorrüstung und eine speziell<br />
angefertigte Konsole, die im Dachhimmel<br />
verbaut ist. Zusätzlich sind alle notwendigen<br />
Kabel für die Montage eines Dachzeichens<br />
und eines Funkgerätes vorhanden.<br />
Weiterhin sind die zentrale Innenlichtschaltung<br />
und die <strong>Taxi</strong>-Notalarmanlage<br />
Bestandteil der Umrüstung.<br />
Natürlich macht dem e-Soul auch Kälte<br />
zu schaffen, aber dank eines ausgeklügelten<br />
Vorheizsystems kann die Batterie<br />
bereits schon dann auf Temperatur<br />
gebracht werden, wenn der Wagen noch an<br />
der Ladestation hängt. Gleiches gilt natürlich<br />
auch für den Innenraum, der ebenfalls<br />
vortemperiert werden kann. Dank einer<br />
Wärmepumpe, die das Kühlwasser des<br />
Elektroantriebs zur Wärmegewinnung<br />
nutzt, wird dazu wenig Energie benötigt.<br />
Für das Einstiegsmodell, welches ab<br />
28.563 Euro kostet, sind diese beiden sinnvollen<br />
Erweiterungen empfehlenswert,<br />
schlagen aber mit <strong>1.</strong>084 Euro zu Buche.<br />
Ab dem Ausstattungsniveau Vision<br />
gehören Vorheizung und Wärmepumpe<br />
zum Serienumfang dazu. Die für den <strong>Taxi</strong>betrieb<br />
empfehlenswerte Lederausstattung<br />
ist leider erst ab dem Ausstattungsniveau<br />
Spirit für <strong>1.</strong>252 Euro erhältlich. Sie verfügt<br />
bereits über eine Sitzheizung für vier Sitzplätze<br />
und über eine Sitzbelüftung für die<br />
vorderen Sitze zusätzlich. Wer mit dem Einstiegsmodell<br />
liebäugelt, aber nicht auf die<br />
Lederausstattung verzichten will, dem<br />
kann der <strong>Taxi</strong>umrüster Intax weiterhelfen.<br />
Dort kann man sowohl Kunstleder als auch<br />
Teil- bzw. Volllederausstattungen bestellen.<br />
Ohne Aufpreis können farbig abgesetzte<br />
Ziernähte mitbestellt werden.<br />
Bei den Abmessungen entspricht der<br />
e-Soul mit seinen knapp 4,20 Metern<br />
Länge in etwa dem VW T-Roc. Beim Platzangebot<br />
des e-Soul, der sich im Übrigen<br />
den Antriebsstrang mit dem größeren<br />
e-Niro teilt, muss man einige Abstriche<br />
machen. Im Innenraum beispielsweise ist<br />
das Platzangebot in der zweiten Reihe, im<br />
Vergleich zum gewohnten <strong>Taxi</strong>standart, eingeschränkt.<br />
Auch beim Kofferraum kann<br />
man keine Wunder erwarten. Knapp über<br />
300 Liter soll er fassen, allerdings ist der<br />
Kofferraum mit einem doppelten Boden ausgestattet.<br />
Lässt man den Zwischenboden zu<br />
Hause, dann kann man im e-Soul – wie auch<br />
schon bei seinem 30 mm kürzeren Vorgänger<br />
– ohne Weiteres mehrere Trolleys aufrecht<br />
im Gepäckabteil transportieren.<br />
SCHALTWIPPEN AM LENKRAD<br />
Im Fahrbetrieb macht der kleine Crossover<br />
einen sehr guten Eindruck. Gerade was die<br />
Leistung angeht, ist man mit der 204-PS-<br />
Version mehr als ausreichend motorisiert.<br />
Starkes Beschleunigen quittiert der e-Soul<br />
mit heftig trampelnden Vorderrädern, bis<br />
sie die Elektronik wieder eingefangen hat.<br />
Bereits dem Einstiegsmodell hat Kia einen<br />
geschwindigkeitsabhängigen Tempomaten<br />
inklusive einer Stopp-&-Go-Funktion spendiert.<br />
Der Stauassistent folgt bei dichtem<br />
Verkehr automatisch dem Vordermann.<br />
Gewöhnungsbedürftig hingegen erweist<br />
sich der aktive Spurhalteassistent, weil er<br />
das Auto gefühlt immer ein wenig zu weit<br />
links in der Spur hält. Bei der Bremsenergie-Rekuperation<br />
hat Kia ein intelligentes<br />
System ausgeklügelt. Neben der manuellen<br />
Beeinflussung durch Schaltwippen am<br />
Lenkrad gibt es auch eine vorausschauende<br />
Rekuperation, die in Abhängigkeit des<br />
vorausfahrenden Verkehrs oder dank Informationen<br />
des Navigationssystems den Grad<br />
der Bremsenergierückgewinnung anpasst.<br />
Damit der e-Soul im <strong>Taxi</strong>alltag keine Reichweitenprobleme<br />
bekommt, gibt es eine<br />
Vielzahl an Lademöglichkeiten. Im serienmäßigen<br />
Lieferumfang ist ein Ladegerät<br />
enthalten, mit dessen Hilfe die E-<strong>Taxi</strong>s an<br />
einer handelsüblichen Haushaltssteckdose<br />
aufgeladen werden können. Schneller geht<br />
es allerdings an den städtischen Normalladestation,<br />
die bis zu 22 kW Wechselstrom<br />
zur Verfügung stellen. An diesen Ladesäulen<br />
lädt der e-Soul leider nur mit 7,4 kW,<br />
was sehr schade ist, denn aktuell ist diese<br />
Art von Ladesäule in den Städten noch am<br />
weitesten verbreitet. Andere E-<strong>Taxi</strong>s können<br />
das deutlich besser und schneller. Richtig<br />
gut macht sich der e-Soul allerdings an<br />
einer DC-Schnellladesäule. Dank des serienmäßigen<br />
CCS-Steckers können beide<br />
Varianten des e-Soul mit bis zu 100 kW<br />
geladen werden. Laut Kia sind die Lithium-Polymer-Akkus<br />
in weniger als einer<br />
Stunde von 0 auf 80 % geladen. Einziger<br />
Haken: Solche Ladestationen sind in <strong>München</strong><br />
wirklich rar gesät.<br />
Noch rarer dürfte nur der e-Soul an<br />
einem <strong>Taxi</strong>stand sein. Am Auto kann es<br />
eigentlich nicht liegen, denn bis auf eine<br />
Einschränkung beim Innenraum ist er ein<br />
durchdachtes und zeitgemäßes Auto. In der<br />
Schweiz und in den Niederlanden ist Kias<br />
e-Soul auch bereits als <strong>Taxi</strong> anerkannt.<br />
Warum fehlt in Deutschland noch die<br />
Akzeptanz? <br />
sg<br />
Venczel_02-2016.qxp_Layout 1 03.02.16 16:15 Seite<br />
Verkehrsmedizinische<br />
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TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />
21
E-MOBILITÄT<br />
Während in Stuttgart eine erste Schnellladesäule direkt am Halteplatz<br />
von Fachleuten der städtischen Koordinierungsstelle Elektro mobilität<br />
und den Stadtwerken eingeweiht wurde ...<br />
... gibt es in <strong>München</strong>-Pasing immerhin einen Ladeplatz exklusiv für<br />
<strong>Taxi</strong>s. Der <strong>Taxi</strong>-Standplatz ist allerdings 150 Meter entfernt.<br />
DIE ERSTE SCHNELL-<br />
L ADESÄULE EXKLUSIV<br />
AM TAXISTAND …<br />
… steht leider in Stuttgart. In <strong>München</strong> kommt der Ausbau<br />
der Ladeinfrastruktur nur langsam in Bewegung.<br />
In Stuttgart tut sich was, so könnte man sagen, denn die Medien<br />
haben deutschlandweit über die erste Schnellladesäule am<br />
<strong>Taxi</strong>stand berichtet. Im Dezember vergangenen Jahres wurde<br />
in der baden-württembergischen Landeshauptstadt auf Bestreben<br />
der Stadtverwaltung und der Stadtwerke-Tochter Energiedienste<br />
Stuttgart (EDS) die erste Schnellladesäule an einem <strong>Taxi</strong>stand in<br />
Betrieb genommen. Zwei zusätzliche Schnellladesäulen sollen<br />
mittelfristig an weiteren Halteplätzen folgen.<br />
Jeder dieser Ladesäulen ist mit drei Ladepunkten ausgestattet.<br />
Zwei davon sind auf eine Ladung mit 50 kW Gleichstrom ausgelegt<br />
und unterscheiden sich nur durch den verwendeten Stecker. Der<br />
dritte Ladepunkt lädt mit Wechselstrom und mit maximal 11 kW.<br />
Für eine positive Umweltbilanz wird der „<strong>Taxi</strong>“-Strom zu 100 %<br />
mithilfe regenerativer Energien, wie beispielsweise Windkraft,<br />
erzeugt.<br />
Der Strompreis wird bewusst durch Förderungen auf dem gleichen<br />
Niveau gehalten wie der Stuttgarter Haushaltsstrom. Pro<br />
Kilowattstunde sind 28,40 Cent fällig. In <strong>München</strong> ist das Schnellladen<br />
deutlich teurer. An einem Schnelllader der Stadtwerke sind<br />
rund 10 Cent mehr zu zahlen.<br />
Man merkt, dass sich in Stuttgart die Stadtverwaltung für den<br />
elektrischen <strong>Taxi</strong>verkehr einsetzt. Michael Hagel von der städtischen<br />
Koordinierungsstelle Elektromobilität unterstreicht das:<br />
„Als Stadt ergreifen wir viele Maßnahmen, um die Luft in Stuttgart<br />
zu verbessern. Eine zukunftsfähige und klimafreundliche Mobilität<br />
ist dabei ein wichtiger Baustein. Dazu gehört auch, den elektrischen<br />
<strong>Taxi</strong>verkehr zu fördern. Weil <strong>Taxi</strong>s im ganzen Stadtgebiet<br />
unterwegs sind und von vielen Leuten wahrgenommen werden,<br />
sind sie nicht zuletzt ein sichtbarer Werbeträger für neue Mobilitätsformen.“<br />
In <strong>München</strong> sieht es mit der Ladeinfrastruktur derzeit noch ein<br />
wenig trister aus. Zwar gibt es auf <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Nachfrage vom<br />
Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) den Hinweis auf eine<br />
Ladesäule am Wensauer Platz, bei der ein Ladepunkt exklusiv<br />
E-<strong>Taxi</strong>s vorbehalten ist. Darüber hinaus kann die Millionenmetropole<br />
auf öffentlichem Grund der Landeshauptstadt <strong>München</strong> aber<br />
nur eine Schnellladesäule in der Englschalkinger Straße und eine<br />
öffentlich zugängliche DC-Ladesäule auf Privatgrund des Olympiageländes<br />
unmittelbar beim Olympiaturm vorweisen.<br />
Dass der Ausbau der Schnellladeinfrastruktur nicht weiter<br />
vorangeschritten ist, wird vom RGU damit entschuldigt, dass im<br />
Jahre 2019 keine eichrechtskonformen Schnellladestationen verfügbar<br />
waren. Trotz allem muss sich das RGU die Frage gefallen<br />
lassen, was 2017 und 2018 passiert ist. Selbst wenn es keine Säulen<br />
gab, hätten theoretisch die geeigneten Standorte entsprechend<br />
vorbereitet werden können. Dann hätte man Zeit gespart und<br />
müsste nur noch die Ladesäule installieren. Die <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
bestärkt diese Unentschlossenheit bei ihrer Kaufentscheidung<br />
sicherlich nicht. Kein Unternehmer würde ohne eine funktionierende<br />
Lade infrastruktur in die E-Mobilität investieren.<br />
Immerhin haben die Hersteller der Ladesäulen versprochen,<br />
dass die eichrechtskonformen Schnellladesäulen <strong>2020</strong> kommen<br />
werden. Eine Standortplanung liegt vor. Einige Orte davon sollen<br />
sogar in räumlicher Nähe zu einem <strong>Taxi</strong>stand liegen. Der Standort<br />
für E-<strong>Taxi</strong>-Schnelllader ist ein wichtiger Faktor. In Stuttgart hat<br />
man bewusst den <strong>Taxi</strong>stand gewählt, denn dort muss man kaum<br />
mit Falschparkern rechnen. Das dortige Gewerbe ist sich aber noch<br />
uneins, ob genau da Ladesäulen Sinn machen. Wie auch immer<br />
die optimale Lösung aussehen mag: Die Ladesäulen sollten im<br />
Stadtzentrum stehen und nicht am Stadtrand. <br />
sg<br />
FOTO: Landeshauptstadt Stuttgart / Thomas Hörner, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
22 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
E-MOBILITÄT<br />
DAS TAXIGEWERBE<br />
BEREICHERT DEN<br />
TECHNOLOGIE-HORIZONT<br />
Beim persönlichen Treffen des OB Reiter mit den Vertretern des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
war auch die Elektromobilität ein zentrales Thema.<br />
Die Gelegenheit wurde unter anderem dazu genutzt, dem<br />
Münchner Stadtoberhaupt darzustellen, wie sich das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe auf eine emissionsfreie Zukunft vorbereitet.<br />
Schon jetzt wird das Münchner Gewerbe bundesweit als Vorreiter<br />
bezüglich der E-Mobilität angesehen. Zum aktuellen Zeitpunkt<br />
sind 25 E-Fahrzeuge als <strong>Taxi</strong> im Einsatz. Das Ziel ist eindeutig: Das<br />
Engagement bezüglich der emissionsfreien Mobilität in <strong>München</strong><br />
soll weiter ausgebaut werden. Dabei soll in Zukunft der Fokus<br />
nicht ausschließlich auf der E-Mobilität liegen, sondern man will<br />
sich auch der Brennstoffzellentechnologie öffnen.<br />
Wenn es um alternative Antriebe geht, leistet das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
einen wichtigen Anteil bei der Aufklärungsarbeit. Beispielsweise<br />
wurde bei der App taxi.eu eine Option integriert, mit der man<br />
europaweit bei der <strong>Taxi</strong>bestellung ein E-<strong>Taxi</strong> bestellen kann. Gleiches<br />
gilt für die beiden Münchner <strong>Taxi</strong>zentralen. Sie vermitteln<br />
dem Fahrgast jederzeit ein E-<strong>Taxi</strong>, dessen Fahrer fundierte und<br />
umfängliche Auskunft über die eingesetzte Technologie geben<br />
kann. Mit den eingesetzten Fahrzeugen und den Fahrern wird in<br />
<strong>München</strong> die E-Mobilität sichtbar und macht das <strong>Taxi</strong>gewerbe zu<br />
einem Botschafter für alternative Antriebe.<br />
Beim Gespräch über die Anzahl der bislang in <strong>München</strong> zugelassenen<br />
E-<strong>Taxi</strong>s erkundigte sich Oberbürgermeister Reiter nach<br />
den Hemmschwellen, welche die E-Mobilität im <strong>Taxi</strong>gewerbe blockieren.<br />
Diese Anspielung auf die umfangreiche E-<strong>Taxi</strong>-Förderung<br />
der Stadt <strong>München</strong> wurde von den Gewerbevertretern begrüßt, es<br />
wurde aber auch darauf hingewiesen, dass neben einer finanziellen<br />
Förderung noch weitere Hürden zu nehmen sind. Als Beispiel<br />
wurde über die Notwendigkeit weiterer Anreize berichtet, damit<br />
speziell die Fahrer sich für die alternativen Antriebe begeistern<br />
lassen. Die aktuell auf Eis gelegte Vorfahrtsregelung am Münchner<br />
Flughafen wäre ein Beispiel dafür. Für den Fall, dass bei der<br />
Die erste Generation des Toyota Mirai ist derzeit noch das einzige<br />
umrüstbare Fahrzeug mit Brennstoffzelle.<br />
Durchsetzung der Priorisierung nichts weitergehen würde, erklärte<br />
sich der Oberbürgermeister bereit, im Rahmen seiner Schirmherrschaft,<br />
das Projekt weiter voranzubringen. Weiterhin konnte<br />
auch der mangelhafte Ausbau der Münchner DC-Schnellladeinfrastruktur<br />
(S. 22) angesprochen werden und die damit verbundenen<br />
Probleme mit dem Strompreis. Das <strong>Taxi</strong>gewerbe ist durch<br />
den Umstieg von den sogenannten Sessions Fees, bei denen pro<br />
Ladevorgang oder nach einem bestimmten Zeitraum ein einmaliger<br />
Betrag anfiel, auf die kilowattstundengenaue Abrechnung<br />
verunsichert: Denn in Abhängigkeit davon, welches E-<strong>Taxi</strong> der<br />
Unternehmer einsetzt, ist im Vergleich mit der Abrechnung nach<br />
verbrauchtem Strom eine sehr große preisliche Differenz festzustellen.<br />
Was unter Umständen die Kalkulation der Betriebskosten<br />
auf den Kopf stellt. Auch deshalb schlugen die Gewerbevertreter<br />
eine Strompreisgarantie für das <strong>Taxi</strong>gewerbe vor. <br />
sg<br />
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TAXI JANUAR / <strong>2020</strong><br />
23
VERKEHRSREGELN<br />
VERGESSENE<br />
VERKEHRSREGELN<br />
Zum Riskieren von Knöllchen, Gefährdung oder Unfällen haben <strong>Taxi</strong>fahrer viel<br />
mehr Gelegenheit als andere. Wir erinnern an leicht vermeidbare Gefahren.<br />
Eine beliebte Weisheit sagt: Wer arbeitet, macht Fehler, wer<br />
viel arbeitet, macht viele Fehler, und wer Routine hat,<br />
macht besonders viele Fehler. In diesem Beitrag behandeln<br />
wir neben kuriosen Begebenheiten auch Gefahren im Straßenverkehr,<br />
die bei Profis schnell in der Routine untergehen und teuer<br />
oder im schlimmeren Fall gefährlich sein können.<br />
Die Vorfahrtsfalle lauert in Sendling oder in Schwabing.<br />
EINBAHNSTRASSE:<br />
WAS DÜRFEN FALSCHFAHRER?<br />
FAHRRADSTRASSE:<br />
ZUM DURCHFAHREN TABU<br />
Die De-la-Paz Straße ist im<br />
vergangenen Jahr zur Fahrradstraße<br />
erklärt worden.<br />
Eine Fahrradstraße (Zeichen<br />
244.1) hat eigentlich<br />
den Sinn, Radfahrer vor<br />
Kraftverkehr zu schützen.<br />
Praktischerweise entlastet<br />
sie im günstigen Fall<br />
auch den Kraftverkehr,<br />
indem sie den Fahrradverkehr<br />
bündelt. Die Clemensstraße<br />
als parallel<br />
zur Herzogstraße verlaufende<br />
Fahrradstraße ist ein Versuch, Verkehrsarten zu<br />
trennen. Die StVO verlangt von Autofahrern, Fahrradstraßen<br />
zu meiden, auch wenn sie eine vermeintlich<br />
günstige Durchfahrt darstellen. Oft dürfen Anlieger<br />
Fahrradstraßen laut Zusatzschild mit Kfz benutzen.<br />
Dann ist zu beachten, dass Tempo 30 gilt und Radfahrer<br />
hier nebeneinander fahren dürfen, ohne dass sie Kfz ein<br />
Überholen ermöglichen müssen. <strong>Taxi</strong>fahrer sind aber<br />
meistens keine Anlieger. Und: Das Zeichen regelt nicht<br />
die Vorfahrt. An der Kreuzung Margaretenplatz/An der<br />
Stemmerwiese in Untersendling etwa gilt nach wie vor<br />
die Rechts-vor-links-Regel.<br />
In einem Wohngebiet ohne Vorfahrtstraßen, wo an<br />
Kreuzungen laut Straßenverkehrsordnung (StVO) die<br />
Rechts-vor-links-Regel gilt (§ 8, Abs. 31), nehmen wir<br />
als Beispiel Sendling, befahren Sie die Daiserstraße in<br />
Richtung Wackersberger Straße und kommen an die<br />
Kreuzung Oberländerstraße, an der rechts eine Einbahnstraße<br />
(Zeichen 220-20) beginnt. Aus dieser kommt in<br />
verkehrter Richtung ein Auto. Muss man ihm, da es von<br />
rechts kommt, die Vorfahrt gewähren, obwohl der Fahrer<br />
sich „kriminell“ verhält? Gegenfrage: Muss man jemandem<br />
die Vorfahrt lassen, der einen Rucksack Rauschgift<br />
im Auto hat und bei Karstadt klaut? Selbstverständlich<br />
gilt die Rechts-vor-links-Regel unabhängig davon, was<br />
die Betroffenen ansonsten so anstellen. Wenn Sie es<br />
da rauf ankommen lassen, ihm die Vorfahrt zu nehmen,<br />
und es zum Unfall kommt, wird es mit Sicherheit teuer<br />
für Sie. Bedenken Sie auch, dass Radfahrer vielerorts<br />
von der Einbahnstraßenregelung ausgenommen sind<br />
und bei plötzlichem, unerwartetem Auftauchen mitunter<br />
völlig legal unterwegs sind. Das verkehrte Befahren<br />
einer Einbahnstraße kostet Ihren potenziellen Unfallgegner<br />
übrigens nur schnäppchenhafte 25 Euro, solange es<br />
nicht in einer Amokfahrt ausartet.<br />
TAXISTAND: WER DARF HIER WAS?<br />
Der einzige Ort im Straßenverkehr, wo <strong>Taxi</strong>s sich unbegrenzt<br />
lange mit ein- oder ausgeschaltetem Dachzeichen<br />
bereithalten dürfen, ist der <strong>Taxi</strong>halteplatz, auf Amtsdeutsch<br />
Taxenstand (Zeichen 229). Für alle anderen<br />
besteht hier absolutes Halteverbot. Dass man hier nicht<br />
parken darf und beim Verlassen des Autos mit einer<br />
Umsetzung (= amtsdeutsch für Abschleppen) rechnen<br />
muss, ist bekannt.<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
24 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
VERKEHRSREGELN<br />
BUSSONDERFAHRSTREIFEN: FÜR MÜNCHNER TAXIFAHRER MEIST TABU<br />
Fragt man frische P-Schein-Absolventen, was man als<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer darf, was andere nicht dürfen, so liegt auf<br />
Platz 1 die Antwort „Halten in zweiter Reihe“, wobei die<br />
Definition von „Halten“ sich dann schon als weniger<br />
bekannte Größe entpuppt, zumindest wenn man<br />
den berühmten schweren Koffer erwähnt, der<br />
klapprigen Omas im vierten Stock gehört.<br />
In Berlin kom mt übrigens meist „auf der Busspur<br />
fahren“ als erste Antwort, denn die dortigen<br />
Politiker betrachten das <strong>Taxi</strong> weitgehend als<br />
gleichberechtigtes öffentliches Verkehrsmittel, das<br />
es verdient hat, schneller voranzukommen, sodass<br />
<strong>Taxi</strong>s hier fast alle Busspuren mitbenutzen dürfen. In<br />
<strong>München</strong> ist das leider nicht der Fall.<br />
Der geneigte Leser weiß, dass das hier abgebildete<br />
Schild (Zeichen 245) ausschließlich für Linienbusse<br />
gilt und nicht für Reisebusse, Einsatzfahrzeuge, <strong>Taxi</strong>s,<br />
Lkw, Elektroautos, Skateboardpiloten, E-Scooter oder<br />
Radfahrer. Diese dürfen nur bei entsprechender Zusatzkennzeichnung<br />
(etwa „<strong>Taxi</strong> frei“, Zeichen<br />
1026-30) die Busspur mitbenutzen. Unberechtigte<br />
Benutzung eines Sonderfahrstreifens<br />
macht 15 Euro, im<br />
Kombi-Sparpaket mit Bus oder Straßenbahn<br />
behindern 35 Euro.<br />
Wenig bekannt ist eine andere Regelung.<br />
Sonderfahrstreifen haben ja den<br />
Sinn, dass man auf ihnen schneller<br />
Dieses Zusatzzeichen<br />
regelt, ob <strong>Taxi</strong>s auf die<br />
Busspur dürfen.<br />
vo rankommt. Stellen Sie sich vor, alle stehen im Stau,<br />
aber die für <strong>Taxi</strong>s zugelassene Busspur ist frei, sodass<br />
Sie mit triumphierendem Lächeln 50 km/h fahren. Jetzt<br />
entschließt sich am Rand ein Fußgänger, spontan die<br />
Straßenseite zu wechseln, sieht den Stau und trabt über<br />
die Straße. Ehe Sie sich versehen, gibt es ein unschönes<br />
Geräusch, und Sie haben mächtig Ärger.<br />
Um diese Gefahr auszuschließen, regelt die StVO,<br />
dass auf einer Busspur nur „geringfügig schneller“<br />
gefahren werden darf als auf den Fahrstreifen daneben<br />
(§7, Abs. 2a). Das heißt, wenn bei Stau der Verkehr<br />
nebenan stillsteht, darf man genau genommen nur<br />
Schrittgeschwindigkeit fahren.<br />
Ebenso wenig bekannt: Für <strong>Taxi</strong>s gilt wie für Busse,<br />
dass Halten auf Busspuren nur an Bushaltestellen<br />
erlaubt ist, und das nur, solange kein Bus behindert<br />
wird (Anlage 2 zu § 41, Abs. 1, Abschn. 5, Nr. 25). Nun<br />
gibt es sicherlich praktikablere Verhaltensweisen, als<br />
einem Winker durch das offene Beifahrerfenster zuzurufen,<br />
er möge schnell bis zur nächsten<br />
Bushaltestelle vorlaufen, weil man erst<br />
dort halten dürfe. Doch tun wir generell<br />
und überall gut daran, uns bei jeglichem<br />
Halten die Mühe zu machen, ein Plätzchen<br />
mit minimaler Behinderung des übrigen<br />
Verkehrs zu suchen. Das ist ein kleiner<br />
Aufwand – der das Image des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
enorm verbessern kann. ar<br />
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BAUSTELLEN<br />
BAU-<br />
»STEHEN«<br />
FOTO: Pixabay<br />
Auch dieses Jahr wird es wieder zahlreiche Baustellen<br />
in <strong>München</strong> geben. Umfangreiche Sanierungsarbeiten<br />
oder Verlegungen von Leitungen schränken den<br />
Verkehr deutlich ein. Die größten Projekte zählen wir<br />
an dieser Stelle auf.<br />
Neben den bereits altbekannten<br />
bestehenden Baustellen wird es ab<br />
April auf der Herzog-Heinrich-<br />
Straße zwischen Lindwurmstraße und<br />
Georg-Hirth-Platz eng. Wegen der geplanten<br />
Arbeiten wird hier bis zum Beginn des<br />
Oktoberfestes eine Einbahnregelung in<br />
Richtung Süden umgesetzt. Der Verkehr<br />
Richtung Norden wird über die Goethestraße<br />
umgeleitet.<br />
Zeitlich fast parallel kommt es ab Mitte<br />
März zu Einschränkungen auf den Ludwigsbrücken.<br />
Dann werden nämlich<br />
Behelfsbrücken für Radfahrer und Fußgänger<br />
montiert. In mehreren Nächten wird es<br />
deshalb zu einer Vollsperrung kommen. Ab<br />
Mai, wenn die eigentliche Sanierung<br />
beginnt, wird die Ludwigsbrücke dann auch<br />
tagsüber zu einem Engpass. Pro Fahrtrichtung<br />
gibt es dann nur noch eine Fahrspur.<br />
ROLLENDES, NÄCHTLICHES HINDERNIS<br />
STELLT DIE STADT AUF DEN KOPF<br />
Acht Monate lang kommt es auf der<br />
Schwanthalerstraße zu Bauarbeiten. Zwischen<br />
der Paul-Heyse- und der Sonnenstraße<br />
wird ab April der Verkehr nur einspurig<br />
in Richtung Zentrum fließen. Während der<br />
Wiesnzeit wird die Baustelle pausieren.<br />
Bereits jetzt ist die Theresienstraße zwischen<br />
Amalien- und Ludwigstraße zu einer<br />
Einbahnstraße geworden und kann nur in<br />
Richtung Westen befahren werden. Bis zum<br />
März wollen die Münchner Stadtwerke dort<br />
Fernwärmeleitungen verlegen.<br />
Nach der Fußball-EM ab Mitte Juli wird<br />
es in Schwabing zu mehr Verkehr durch<br />
zahlreiche zusätzliche MVG-Linienbusse<br />
kommen. Wegen Arbeiten am Streckennetz<br />
der Linien U3 und U6 werden bis zum<br />
Wiesnbeginn im Zwei-Minuten-Takt SEV-<br />
Pendelbusse das Verkehrsaufkommen auf<br />
der Leopoldstraße deutlich erhöhen. sg<br />
Ab Frühjahr sollen zwei neue Gasturbinen vom Donauhafen Kelheim zum<br />
Heizkraftwerk Süd transportiert werden. Die beiden Schwergewichte wiegen<br />
380 beziehungsweise 520 Tonnen und stellen die Logistiker vor eine Mammutaufgabe.<br />
Mit 90 Metern Länge und über fünf Metern Durchmesser können die<br />
Turbinen keine Unterführung passieren und werden nachts über die Ingolstädter<br />
Straße bis zur Schäftlarnstraße transportiert. Da derzeit noch die Statik der<br />
geplanten Route getestet wird, ist die genaue Streckenführung noch nicht<br />
bekannt. Sicher ist aber, dass ab Mitte März viele Münchner Kreuzungen nachts<br />
ohne Ampelanlage auskommen müssen.<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag<br />
taxi-times Verlags GmbH,<br />
Frankfurter Ring 193 a<br />
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26 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI
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unsere Berichterstattung auf keinen Fall reduzieren. Das<br />
sind wir gerade in der jetzigen Phase allen <strong>Taxi</strong>unter-<br />
nehmern schuldig, aber auch den Politikern und Aufsichtsbehörden,<br />
die ebenfalls zu unseren Lesern gehören.<br />
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