Erfolg Magazin Ausgabe 2-2020
SPITZENLEISTUNG: Wie man zu außergewöhnlicher Performance gelangt RALF MÖLLER: Im Interview PAPST FRANZISKUS: Der Kämpfer für soziale Gerechtigkeit DWAYNE "THE ROCK" JOHNSON KOBE BRYANT: Erfolgsgeschichte GÜNTER BRANDL: Direktvertrieb als Chance ERFOLG BRAUCHT KEIN TALENT
SPITZENLEISTUNG: Wie man zu außergewöhnlicher Performance gelangt
RALF MÖLLER: Im Interview
PAPST FRANZISKUS: Der Kämpfer für soziale Gerechtigkeit
DWAYNE "THE ROCK" JOHNSON
KOBE BRYANT: Erfolgsgeschichte
GÜNTER BRANDL: Direktvertrieb als Chance
ERFOLG BRAUCHT KEIN TALENT
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Editorial
Bild: Rene Hundertpfund Cover: FBV Verlag
Julien Backhaus
Verleger und
Herausgeber
Noch mehr
Erfolg für Sie!
Das nächste Heft
erscheint am
30. April 2020
Spitzenleistung auf Abruf
In dieser Ausgabe geht es um Spitzenleistung. Diverse Artikel untersuchen
die Frage, wie Spitzenleistung entstehen kann und welche
Voraussetzungen dafür notwendig sind. Auch im Gespräch
mit Mr. Universum und Gladiator Ralf Möller versuchten
wir der Frage auf den Grund zu gehen, wie
man über das Mittelmaß hinaus kommen kann. Wie
Ralf so schön sagt: Wenn es anfängt, weh zu tun, dann
machen wir Fortschritte. Diese Erkenntnis teilen viele
Super-Erfolgreiche. Erst, wenn wir unsere gewohnte
und bequeme Komfortzone verlassen, ist Raum für
Wachstum. Sowohl persönlich, als auch beruflich.
Immer, wenn wir etwas tun wollen, das wir bisher nie
getan haben, entsteht vorerst Misserfolg. Weil wir es
schlichtweg noch nicht können. Das sieht dann bei
uns Menschen erst mal ziemlich komisch aus. Denken
Sie an die ersten Versuche, mit einem Fahrrad zu
fahren oder zu schwimmen. Der Erfolgsmuskel will
erst einmal trainiert werden. Denn durch die Wiederholungen
werden von Mal zu Mal kleine Verbesserungen
deutlich und irgendwann läuft es wie ge-
Das neue Buch von
Julien Backhaus ab
18.3. im Handel
schmiert. Das ist natürlich nicht nur bei Bewegungsabläufen so,
sondern bei Prozessen und Fähigkeiten in allen Lebenslagen. Wer
vorher stets als Single unterwegs war und sich plötzlich in einer
festen Beziehung wieder findet, wird sich anfangs erst
mal blöd anstellen. Ebenso im neuen Job oder mit zu
viel Geld. Lottogewinner oder Erben haben noch nicht
die finanziellen Verhaltensmuster, die es benötigt, mit
viel Geld umzugehen. Daher ist es dann auch schnell
wieder futsch. Spitzenleistung resultiert aus dem Beginn,
dem Mittelteil und einem niemals erreichten
Ende. Nur wer beginnt, kann gewinnen. Und nur wer
dran bleibt und stetig optimiert, kann das Rennen gewinnen
und Leistungen abrufen, wie es nur wenige tun.
Es ist der kleinste Teil der Menschheit, die auf hohem
Niveau leisten. Aber es sind die mit dem Grinsen im
Gesicht.
Viel Vergnügen beim Lesen
Ihr
Julien Backhaus
Impressum
Erfolg Magazin ISSN 25057342
Verlag Backhaus Verlag GmbH ist ein Unternehmen der
Backhaus Mediengruppe Holding GmbH, Geschäftsführender
Gesellschafter Julien Backhaus
Redaktion Erfolg Magazin
E-Mail: info@backhausverlag.de
Chefredakteur (V.i.S.d.P.) Julien D. Backhaus
Redaktion Martina Schäfer
Layout und Gestaltung Svenja Freytag
Herausgeber, Verleger Julien D. Backhaus
Anschrift: Zum Flugplatz 44, 27356 Rotenburg
Telefon (0 42 68) 9 53 04 91
E-Mail info@backhausverlag.de
Internet: www.backhausverlag.de
Onlineredaktion
E-Mail info@backhausverlag.de
Druck
BerlinDruck GmbH + Co KG
Oskar-Schulze-Str. 12, 28832 Achim
Telefon: (04 21) 4 38 710
Telefax: (04 21) 4 38 7133
E-Mail: info@berlindruck.de
Vertrieb
IPS Pressevertrieb GmbH
Carl-Zeiss-Str. 5, 53340 Meckenheim
Telefon +49 22 25 88 01-0
Telefax +49 22 25 88 01-4 99
www.ips-d.de
Folgen Sie uns auch auf
Verkauf/Abo
Achtung, Preisänderung:
Jahresabonnement Deutschland
bei 6 Ausgaben/Jahr EUR 39,00*
Einzelheft Deutschland
EUR 5,00* + EUR 1,50 Versand
Jahresabo Ausland EUR 48,50*
Einzelheft Ausland EUR 5,00*
+ EUR 4,00 Versand
*Preise inkl. 7 % MwSt.
Telefon (0 42 68) 9 53 04 91
E-Mail Verwaltung@backhausverlag.de
Autoren (Verantwortliche i.S.d.P)
Die Autoren der Artikel und Kommentare im Erfolg
Magazin sind im Sinne des Presserechts selbst
verantwortlich. Die Meinung des Autoren spiegelt
nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
Trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion
wird in keiner Weise Haftung für Richtigkeit
geschweige denn für Empfehlungen übernommen.
Für den Inhalt der Anzeigen sind die Unter nehmen
verantwortlich.
Vervielfältigung oder Verbreitung nicht ohne
Genehmigung.
Alle Rechte vorbehalten.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
3
INHALT 2/2020
Erfolg
Mister Universum –
Ralf Möller im Interview................................ 16
Sophia Ghasab – Die Eyebrow-Queen.......... 53
Leben
Papst Franziskus – Der Kämpfer für
soziale Gerechtigkeit...................................... 8
Michael Jagersbacher –
Dwayne „The Rock“ Johnson....................... 24
Kobe Bryant –
Die Erfolgsgeschichte eines
Basketball-Weltstars..................................... 32
Sebastian Kurz –
Ein Millenial als Politiker................................ 56
Sonstiges
Einstellung
Daniel Coyle –
Erfolg braucht kein Talent............................ 26
Nele Kreyßig –
Warum es Bullshit ist, andere
ändern zu wollen......................................... 29
Veit Lindau –
I love me....................................................... 38
Dirk Kreuter –
So bekommst du alles. was du willst............ 42
Brandon Webb, David Mann –
Angst überwinden wie ein Navy Seal............ 44
Sven Schultze –
Faszination ist keine Illusion.......................... 44
16
Bilder: Depositphotos/neneosan/Jean_Nelson/ProShooter/AnibalTrejo, Oliver Reetz, imago images/MediaPunch
Bühne beim Founder Summit....................... 48
Die Erfolg Magazin Brand Ambassadors....... 62
Die Erfolg Magazin-Top-Experten................. 63
Best of Web:
Schauen Sie doch mal online rein................. 64
Die Erfolg Magazin-Termine......................... 66
8
Papst
Franziskus
Gerechtigkeit
Ralf Möller
im Interview
4 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Story
Günter Brandl –
Warum Familie zum Business gehört............ 23
6
Wissen
Dr. Dr. Rainer Zitelmann –
Wie Sie mit zeitlosen Weisheiten
noch erfolgreicher werden............................. 6
Das Experiment:
Die 4-Tage-Woche....................................... 22
Hermann Scherer –
Warum unsichtbare Menschen
vergessen werden........................................ 40
Michael Ehlers –
Jedes Wort hat Macht.................................. 54
Jürgen Höller –
Wie kannst du mehr Geld verdienen?.......... 58
Goethe
Zitatsammlung
32
Kobe Bryant
Die Erfolgsgeschichte
24
I love me
Veit Lindau
38
Dwayne
„The Rock“
Johnson
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
5
Wissen
Johann Wolfgang
von Goethe
Von Dr. Dr. Rainer Zitelmann
Johann Wolfgang von Goethes
Weisheiten sind zeitlos. Er war einer
größten und der letzten Universalgelehrten
und selbst überaus
erfolgreich. Und er hat uns heute
immer noch viel zum Thema Erfolg
zu sagen. Der Historiker Dr.
Dr. Rainer Zitelmann hat für seinen Bestseller
„Die Kunst des erfolgreichen Lebens“
Weisheiten aus 2500 Jahren zusammengestellt
und kommentiert – darunter
auch diese sieben Zitate von Goethe zu
den Themen Entschlusskraft, Entscheidungen
fällen, Geld, Selbstdisziplin, Umgang
mit Niederlagen und Neid.
Wer lange bedenkt, der
wählt nicht immer das Beste.
Haben Sie das auch schon erlebt? Sie haben
immer und immer wieder hin- und
herüberlegt und waren sich unsicher, wie
Sie sich entscheiden sollen. Schließlich haben
Sie sich dann entschieden. War diese
Entscheidung wirklich besser, als wenn Sie
sich früher entschieden hätten? Wie lernen
wir, schnelle Entscheidungen zu fällen? Wir
müssen vor allem genau wissen, was wir wollen
und wonach wir suchen. Wenn wir das
nicht so genau wissen, wird es uns schwerer
fallen, uns in konkreten Situationen schnell
zu entscheiden. Entscheidungen fallen uns
sehr viel leichter, wenn wir ein klares Wertesystem,
klare Prinzipien haben. Prinzipien
erleichtern unsere Entscheidungen, weil wir
nicht lange nachdenken müssen. Schließlich
hilft es auch, wenn wir uns über die Prioritäten
völlig klar sind. Haben wir klare Prioritäten
festgelegt, dann können wir uns in jedem
Fall sehr viel schneller entscheiden, weil
wir wissen, was Vorrang hat und was erst an
zweiter oder dritter Stelle folgt.
Ein gesunder Mensch ohne
Geld ist halb krank.
Kennen Sie Sprüche wie „Lieber arm und
gesund als reich und krank“, „Geld ist nicht
alles“, „Geld allein macht nicht glücklich“?
Kein vernünftiger Mensch wird behaupten,
Geld allein mache glücklich, ebenso
wie es dumm wäre, zu behaupten, Sex allein
mache glücklich. Andererseits: Was
wäre ein Leben ohne oder mit nur wenig
Sex? Gerade Intellektuelle gefallen sich
darin, abschätzig über Geld zu sprechen
– obwohl die meisten von ihnen sich in
Wahrheit mehr davon wünschen dürften.
Goethe sagte, ein gesunder Mensch ohne
Geld sei halb krank. Ja, Armut und permanente
finanzielle Sorgen machen krank
und beeinträchtigen die Lebensqualität
ebenso, wie es eine ernste Krankheit tun
kann. Wenn Ihnen künftig jemand erzählt,
er sei lieber arm und gesund als krank und
reich, dann entgegnen Sie doch einfach,
Sie selbst seien lieber reich und gesund.
6 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Wissen
Wie Sie mit zeitlosen Weisheiten
noch erfolgreicher werden
Wer sich
nicht selbst befiehlt,
bleibt immer Knecht.
Friedrich Nietzsche drückte es so ähnlich
aus: „Dem wird befohlen, der sich nicht selber
gehorchen kann.“ Fällt es Ihnen schwer,
sich selbst zu gehorchen? Wie steht es mit
Ihrer Selbstdisziplin? Kommen Sie nur
dann pünktlich, wenn Sie – beispielsweise
im Berufsleben – eine Rüge für Unpünktlichkeit
befürchten müssen? Oder sind Sie
ganz aus freien Stücken pünktlich, auch im
Privatleben? Stehen Sie nur dann morgens
auf und arbeiten oder studieren, wenn Sie
es müssen, oder auch dann, wenn Sie es
nicht müssen? Wenn Sie nicht so gern anderen
gehorchen, dann müssen Sie lernen,
sich selbst zu gehorchen. Setzen Sie sich
beispielsweise selbst Termine, die zwei oder
drei Tage vor den Terminen liegen, die Ihnen
von Ihrem Chef oder Ihrem Kunden
gesetzt werden. Und lernen Sie, die Sachen
zu den selbst gesetzten – früheren – Terminen
fertigzustellen. Das ist eine gute Übung
darin, sich selbst zu gehorchen.
Alles in der Welt
kommt auf
einen gescheiten Einfall
und auf einen festen
Entschluss an.
Jedes große Werk, jedes Buch, jede Erfindung
und jedes Unternehmen begannen
mit einem „gescheiten Einfall“. Aber
ohne den „festen Entschluss“, diesen
Einfall auch umzusetzen, wären diese
Dinge niemals entstanden. Schreiben Sie
Ihre Einfälle auf und beginnen Sie unverzüglich
mit der Verwirklichung.
Vieles geht
in der Welt verloren,
weil man es zu geschwind
für verloren gibt.
Ist eine Niederlage vorübergehender Natur
oder sind Sie gescheitert? Haben Sie
eine Schlacht verloren oder den ganzen
Krieg? Die Antwort auf diese Frage
hängt in entscheidendem Maße von
Ihrer eigenen Einstellung ab. Wer eine
Sache „zu geschwind für verloren gibt“,
wie Goethe sagt, akzeptiert vorschnell
eine vorübergehende Niederlage als endgültig.
Ähnlich hat es Friedrich Schiller
formuliert: „Was man nicht aufgibt, hat
man nie verloren.“
Die Schwierigkeiten wachsen, je
näher man dem Ziele kommt.
Vom Verdienste
fordert man Bescheidenheit,
aber diejenigen, die
unbescheiden das Verdienst
schmälern, werden mit
Behagen angehört.
Die Hoffnung, dass wir in der Zukunft
vor kleinere Schwierigkeiten gestellt
werden, ist nur dann begründet, wenn
wir im Leben nicht wachsen, nicht vorankommen
wollen. Wenn wir aber
wachsen, werden die Probleme auf der
nächsten Stufe größer werden. Und sie
werden immer größer, je näher wir dem
Ziel kommen. Aber gleichzeitig steigen
unsere Kraft und unsere Problemlösungskompetenz
sowie unser Selbstvertrauen.
Denn mit jedem Problem, das wir
gelöst haben, haben wir neue Strategien
zur Problemlösung gelernt und ist unser
Selbstvertrauen gestiegen, künftige
Schwierigkeiten zu meistern. Hoffen Sie
daher nicht darauf, dass die Probleme
kleiner werden, sondern dass Ihre Problemlösungskompetenz
größer wird.
Lernen Sie, Probleme zu lieben, ganz im
Sinne des Jazzmusikers Duke Ellington:
„Probleme sind Gelegenheiten zu zeigen,
was man kann.“
Verlierer verbringen ihre Zeit damit, Erfolgreiche
schlecht zu machen und deren
Fehler und Schwächen hervorzuheben.
Sie können es nicht ertragen, wenn andere
erfolgreich und berühmt sind. Wieder
andere, die ebenfalls erfolglos sind,
hören ihnen gerne dabei zu und können
gar nicht genug erfahren von den wirklichen
oder vermeintlichen Schwächen
der Erfolgreichen. Davon lebt sogar eine
ganze Pressegattung, die Yellow Press
oder Regenbogenpresse. Wenn ein Erfolgreicher
stolz auf seine Leistung ist
und wagt, dies auch zu sagen, weisen die
Erfolglosen ihn zurecht und fordern ihn
auf, bescheiden zu sein.
„Die Kunst des
erfolgreichen Lebens“
von Dr. Dr. Rainer
Zitelmann,
erschienen
beim FinanzBuch Verlag
Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist erfolgreicher Immobilieninvestor
und mehrfacher Buchautor.
Bilder: Wikipedia/Joseph Karl Stieler (1828), Annayck Benth Cover: FBV Verlag
Zitate: Johann Wolfgang von Goethe
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
7
Leben
Papst Franziskus
Der Kämpfer für soziale Gerechtigkeit
8 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Leben
Bilder: Depositphotos/neneosan (2)
Was für ein Tag! Am 13.
März 2013 stieg der
Rauch aus dem Kamin
der Sixtinischen Kapelle
auf, die Glocken
läuteten und der Kardinalprotodiakon trat
mit einem: „Annuntio vobis gaudium magnum,
habemus Papam!“ („Ich verkünde
euch eine große Freude, wir haben einen
Papst!“) aus der Kirche, um den wartenden
Katholiken bekannt zu geben, dass der argentinische
Kardinal Jorge Mario Bergoglio
SJ der neue Papst Franziskus geworden
war. Dabei vereint der Neue gleich
mehrere für einen Papst ungewöhnliche
Eigenschaften. Zum einen ist er der erste
nicht-europäisch-stämmige Herrscher im
Vatikanstaat seit über 1200 Jahren und
ausgerechnet ein Südamerikaner. Zum anderen
ist der neue Kirchenhirte Jesuit, der
erste in diesem Amt. Diese Zugehörigkeit
dürfte zweifelsohne bei der Wahl großes
Gewicht gehabt haben.
Der Wegbereiter
Um zu verstehen, welch großer Umschwung
innerhalb der Kirchenspitze damit
von statten ging, ist es nötig, sich mit
Fanziskus’ Vorgänger, Benedikt XVI., zu
beschäftigen. Als einer der bedeutendsten
Theologen des 20. Jahrhunderts war der
ehemalige Kardinal Joseph Ratzinger zuletzt
Präfekt der Kongregation der Glaubenslehre,
ein neuerer Name für die Heilige
Inquisition. Als solcher war er als Hardliner
bekannt, sprach sich für das Zölibat aus,
gegen die südamerikanische Befreiungstheologie,
gleichgeschlechtliche Beziehungen
und hielt an einer erzkonservativen, im Humanae
vitae eng definierten katholischen
Sexuallehre „nur zu Fortpflanzungszwecken
innerhalb der Ehe“ fest. Mochte er im
Amt des Oberinquisitors in seiner Welt gewesen
sein, im Amt des Papstes war der bei
seiner Wahl 78-jährige es nicht. Er tat sich
schwer, nach dem recht fortschrittlichen Johannes
Paul II die Gläubigen auf seine konservative
Linie einzustimmen. Gern feierte
er seine Gottesdienste in barocker Pracht
und versuchte, modernere Strömungen
Zum einen ist er der erste
nicht-europäisch-stämmige
Herrscher im Vatikanstaat seit
über 1200 Jahren und
ausgerechnet ein
Südamerikaner. Zum anderen
ist der neue Kirchenhirte
Jesuit, der erste
in diesem Amt.
innerhalb der Kirche auszutrocknen. Dafür
näherte er sich der ultrakonservativen
Priesterbruderschaft St. Pius X. an, deren
Mitglieder unter anderem durch Holocaustleugnung
aufgefallen waren und
teils von Benedikts Vorgängern exkommuniziert
worden waren. Auch glaubenspolitisch
eckte er international gegenüber
Islam und Judentum an. Zum 28. Februar
2013 trat Benedikt XVI. nach acht Jahren
im Amt vom Papstthron zurück.
Schon bei der Papstwahl 2005 war Bergoglio
ein heißer Kandidat für den Petrusstuhl,
verzichtete aber angeblich zugunsten
Ratzingers auf die Kandidatur. Doch
als dieser sich aus dem Amt zurückzog,
schlug Bergoglios große Stunde.
Für was steht Franziskus
Papst Franziskus ist keineswegs ein
übermäßig progressiver Papst aber
wo Benedikt eine strenge Rückführung
zu alten Verhältnissen anstrebte,
stößt Franziskus mit Augenmaß
Richtung Moderne vor. Schon
die Wahl seines Papstnamens „Franziskus“
ist ein Statement. Abgeleitet
von seinem Vorbild Franz von Assisi
stellt auch er sein Handeln unter
die Leitwerte Armut, Frieden und
Schöpfungsliebe. Anzustreben sei
eine „arme Kirche für die Armen“. Die
Kirchenmittel sollten weniger in klerikalen
Pomp als in die Hilfe für Bedürftige
fließen. In seiner Antrittspredigt
wendet er sich an die Verantwortungsträger
in Wirtschaft und Politik: „Lasst
uns ‚Hüter‘ der Schöpfung, des in die
Natur hineingelegten Planes Gottes sein,
Hüter des anderen, der Umwelt. Lassen
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
9
Leben
wir nicht zu, dass Zeichen der Zerstörung
und des Todes den Weg dieser unserer
Welt begleiten.“ Er selbst geht beispielhaft
voraus. Er wohnt im Vatikan im
vatikanischen Gästehaus Santa Maria,
hält dort jeden Morgen mit den anderen
Bewohnern Morgenandacht. Er isst mit
allen anderen im Speisesaal, geht zu Fuß,
wo sich seine Vorgänger mit dem Auto
oder sogar der Sänfte transportieren ließen.
Miserando atque eligendo, also „mit
Erbarmen und Erwählen“ steht auf seinem
Papstwappen und ist konsequentes
Programm seiner Regentschaft.
Kämpfer zwischen den Fronten
Dass aus dem 1936 in Buenos Aires als
ältestes von vier Kindern geborenen, gelernten
Chemietechniker mit den italienischen
Vorfahren einmal ein Papst werden
würde, hatte niemand gedacht. 1958
schloss er sich dem Jesuitenorden an. Er
studierte Geisteswissenschaften in Chile,
und nach seiner Rückkehr nach Buenos
Lasst uns ‚Hüter‘ der Schöpfung,
des in die Natur hineingelegten
Planes Gottes sein, Hüter des
anderen, der Umwelt. Lassen wir
nicht zu, dass Zeichen der
Zerstörung und des Todes den
Weg dieser unserer Welt
begleiten.
Aires katholische Theologie und Philosophie.
Hier kam er mit der „Theologie
des Volkes“ seines geistigen Vaters Licio
Gera in Berührung, die sich an
die Befreiungstheologie anlehnt.
Im Kern steht sie dafür, dass die
Kirche solidarisch an der Seite
der Armen für deren Rechte und
Teilhabe an Gesellschaft und Kirche
zu kämpfen hat. 1969 empfing
er die Priesterweihe und leitete
von 1973 bis 1979 als Provinzial
den argentinischen Zweig der
Jesuiten. Er arbeitete als Theologiedozent
und Novizenmeister an
der Universidad del Salvador von
San Miguel, wo er auch für die
Besetzung der Ämter zuständig
war.
Im Jahr bevor er diesen Posten antrat,
schloss er sich allem Anschein nach der
Guardia de Hierro, der „Eisernen Garde“
an, die bis 1973 unter anderem unter Waffengebrauch
versuchte, die autoritäre Militärregierung
zu stürzen, um Joan
Domingo Peron wieder als Präsident
einzusetzen. So nutzte er
Er war und blieb volksnah, etwa
indem er die Comunione e
Liberazione, eine
antimarxistische, spirituelle
Freiwilligenbewegung auf ihren
Jahrestreffen mit seiner
Anwesenheit beehrte und für ein
Buch ihres Gründers warb.
auch seine neue Position als Provinzial,
um einige Mitglieder der
nationalistisch-peronistischen
Organisation in Führungsämter
der Jesuitenhochschule zu befördern.
2010 dementierte Bergoglio,
in die Gruppe involviert gewesen
zu sein.
In seine Zeit als Provinzial fällt
auch der nie ganz aufgeklärte
Fall der Jesuitenpriester Franz Jalics
und Orlando Yorio, letzterer Mitglied
der „Bewegung der Priester für die Dritte
Welt“, die in Bajo Flores, einem der großen
Slums von Buenos Aires, arbeiten. 1976,
nachdem ihre Versetzung in ein anderes
Bistum geplatzt war, wurden sie zusammen
mit anderen Jesuiten von Admiral Massera
entführt, verhört, gefoltert und erst fünf
Monate später freigelassen. Sie gaben später
an, Bergoglio habe durch den Entzug
des Kirchenschutzes diese Entführung erst
ermöglicht oder sie sogar selbst ans Militär
verraten. Über die nächsten Jahre wurden
immer wieder Beweise durch die Presse getrieben,
teils Bergoglio belastend, teils ihn
als Retter aus der Gefangenschaft darstellend.
Dieser Vorfall ist nur einer der vielen
Drahtseilakte, die der Kirchenvertreter
während der Militärdiktatur zu meistern
hatte. Dass es dabei zu Fehlern seinerseits
kam, kann er erst 2010 zugeben. Wie sehr
ihn die Geschehnisse belasteten, lässt sich
auch daran ablesen, dass er 1979 den Rat
einer Psychoanalytikerin suchte.
1980 führte ihn sein Weg in das Amt des
Rektors der Theologischen Fakultät von
San Miguel. 1992 ernannte ihn Johannes
Paul II zum Weihbischof in Buenos Aires
und Titualbischof von Auca, im Juni
folgte die Weihe zum Bischof. 1998 wurde
er Erzbischof von Buenos Aires.
Hier zeigt sich der praktische Sinn des
Kirchenfürsten, als er nach einem Finanzskandal
der Erzdiözese ihre Aktien
bei einer insolventen Kreditbank verkaufte.
Seitdem verwalten zwei internationale
Banken das Geld der Diözese auf zwei
ganz normalen Konten.
Er war und blieb volksnah, etwa indem
er die Comunione e Liberazione, eine
antimarxistische, spirituelle Freiwilligenbewegung
auf ihren Jahrestreffen
mit seiner Anwesenheit beehrte und
für ein Buch ihres Gründers warb. Er
setzte sich mit persönlichen Besuchen
und Hilfsprojekten in den Slums von
Buenos Aires für das Wohl der Armen
ein, half Drogensucht und die Repressalien
durch die Drogenkartelle zu be-
10 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Leben
kämpfen. Als er 2001 schließlich zum
Kardinal ernannt wurde, forderte er
die Gläubigen seines Landes auf, statt
Spenden für Flugreisen nach Rom zu
seiner Einweihungsfeier die gesammelten
Gelder lieber zur Hilfe für Arme
in der Nachbarschaft zu nutzen. Auch
als Kardinal hörte er nicht auf, sich gegen
Korruption, Verarmung und für
staatliche Unterstützung der Arbeiter
und Bauern einzusetzen. Auch die den
Menschenhandel und Zwangsprostitution
bekämpfende Fundacion Alameida
fand in ihm einen tatkräftigen Unterstützer.
In der „Evangelii nuntiandi
Lateinamerikas“ prangert er an: „Wir
leben im Teil der Welt mit der größten
Ungleichheit, der am meisten gewachsen
ist und das Elend am wenigsten
verringert hat. Die ungerechte Verteilung
der Güter dauert an und hat eine
Situation der sozialen Sünde entstehen
lassen, die zum Himmel schreit und die
Möglichkeiten eines erfüllteren Lebens
für so viele unserer Brüder begrenzt.“
Nur in Sachen Sexualität fand er kein
Verständnis für die 2010 in Argentinien
eingeführte Ehe für alle und versuchte
stattdessen eine gleichgeschlechtliche
Lebenspartnerschaft durchzudrücken.
Auch sieben Jahre nach seiner Wahl ist
Franziskus seiner Linie treu. Er praktiziert
Nähe zum einfachen Volk, wo
immer er kann. Ob er nun Obdachlose
Wir leben im Teil der Welt mit
der größten Ungleichheit, der
am meisten gewachsen ist
und das Elend am wenigsten
verringert hat. Die ungerechte
Verteilung der Güter dauert
an und hat eine Situation der
sozialen Sünde entstehen
lassen, die zum Himmel schreit
und die Möglichkeiten eines
erfüllteren Lebens für so viele
unserer Brüder
begrenzt.
besucht, für die er in den an den Petersplatz
angrenzenden Straßen drei Duschen
bauen lässt, oder hunderte Schlafsäcke
an sie verteilen lässt. Er benutzt
einen offenen Wagen oder einen normalen
Kleinwagen statt sicherheitsverglaster
Papamobile. Niemals lässt er Zweifel
aufkommen, dass er alle Menschen
als gleichwertig sieht und sich selbst als
Ersten unter Gleichen. Deshalb ließ er
auch den Volksaltar wieder in die Sixtinische
Kapelle einbauen, um mit dem
Gesicht zur Gemeinde Messe halten
zu können. Nach wie vor trägt er
sein eisernes Kardinalskreuz auf der
Brust, einen Fischerring aus vergoldetem
Silber und einfache, schwarze
Schuhe an den Füßen, statt der
ihm zustehenden roten Schuhe, des
Goldrings und des Goldkreuzes.
Wohin führt der Papst seine Kirche?
Das Zölibat erhitzt gerade in der westlichen
Kultur die Gemüter der Gläubigen
als sinnlose Zerreißprobe für
Kleriker und großes Unglück für die
„in Sünde“ mit ihnen lebenden Partner
und Kinder. Als es 1022 von Papst
Benedikt VIII gemeinsam mit Kaiser
Heinrich II eingeführt wurde, begründete
es sich zum einen dadurch, dass
Priester die Reinheit haben sollten, die
man als Voraussetzung befand, um
täglich Messen halten zu können. Aber
viel wichtiger war, dass so keine offiziell
erbberechtigten Kinder entstehen konnten,
die Anspruch auf Kirchenbesitz anmelden
hätten können. Während Franziskus
sich klar gegen eine allgemeine Aufhebung
entschieden hat, bezeichnete er das Zölibat
nicht als Glaubensartikel, sondern als untergeordnete
Norm. Sogar Ausnahmen aus
kulturellen Gründen sind für ihn denkbar.
Bilder: Depositphotos/neneosan/palinchak
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
11
Leben
Bild: imago images/Independent Photo Agency Int.
Da in der westlichen Welt der Glaube zu
einem großen Teil von Frauen und Müttern
in den Familien und Gemeinden
getragen wird, wurde auch der Ruf nach
Gleichberechtigung in Kirchenämtern
laut, besonders nach der Ordination von
Frauen. Franziskus lehnt das ab, wollte
2019 noch nicht einmal Bittstellerinnen zu
diesem Thema empfangen. Allerdings gab
er an, die Rolle der Frauen in der Kirche
theologisch stärken
zu wollen.
Auch bei der
Familienplanung
hat er
eine klare Linie.
Abtreibung bezeichnet
er als
„Auftragsmord“
und verbietet
sie auch nach
Vergewaltigung.
Künstliche Verhütungsmittel
lehnt er strikt ab.
Allerdings lässt
er Kondome zur
Krankheitseindämmung wie HIV ausnahmsweise
zu.
Letzteres dürfte auch für gleichgeschlechtliche
Paare interessant sein,
denen er eine Lebenspartnerschaft zugesteht,
auch wenn er gleichgeschlechtlichen
Sex als Sünde sieht. Auch die Adoption
von Kindern und die Ehe versagt er
Homosexuellen.
Kleriker, die sich sexuellen Missbrauchs
strafbar gemacht haben, werden unter
seiner Führung aus dem Kirchendienst
entlassen.
Schluss mit dem Mammon
Franziskus geht hart mit der katholischen
Kirche und der Kurie ins Gericht,
wirft ihr vor, sie sei egozentrisch,
habe aufgehört, ihren missionarischen
Pflichten nachzukommen und lebe nur
noch „um die einen oder anderen zu beweihräuchern“.
Die Kirchenoberen seien
teils „Funktionäre und Staatskleriker“,
statt die Hirten zu sein, die die Gläubigen
bräuchten, da die Kirche im Inneren
spirituell und nicht politisch sei. „Ich
möchte eine arme Kirche für die Armen“
fordert er nachdrücklich und immer
wieder und drängt darauf, sich um das
Wohl der Menschen und deren soziale
Wunden zu kümmern.
Auch die Adoption von
Kindern und die Ehe
versagt er Homosexuellen.
Kleriker, die sich sexuellen
Missbrauchs strafbar gemacht
haben, werden unter seiner
Führung aus dem
Kirchendienst entlassen.
Überhaupt, wer früher im Vatikan saß,
hatte ein im wahrsten Sinne des Wortes
goldenes Leben und musste sich unter
Franziskus doch sehr umstellen. Er begrenzte
oder schaffte eine ganze Reihe
von kirchlichen Ehrentiteln ab, die einzig
mehr Gehalt aber keine weitere Verantwortung
innehatten.
Kurz nach seinem Amtsantritt strich der
neue Papst erstmal kräftig die Sonderzahlung
für Vatikanangestellte
zum
Papstwechsel und
die Weihnachtsgratifikationen
der fünf das IOR
leitenden Kardinäle
zusammen.
Im Geldwäsche-
und Korruptionsskandal
griff
er hart durch,
entließ alle Verdächtigen,
setzte
eine Reformationskommission
ein und ließ eine
außenstehende Firma die Finanzkontakte
der Vatikanbank auf weitere Fälle der Geldwäsche
untersuchen.
Weitergreifend wurde ein Wirtschaftsrat
unter Kardinalsführung eingesetzt, um
die Finanzen und die Administration
von Kurie, Vatikanstaat und Heiligem
Stuhl zu händeln. Der wiederrum wird
von einem direkt dem Papst unterstellten
Wirtschaftssekretariat kontrolliert. Ein
Generalrevisor soll die Rechnungsprüfung
des Wirtschaftsrats durchführen.
Kampf gegen Ausbeutung
Auch international ist Franziskus ein
scharfer Kritiker der freien Marktwirtschaft,
wie sie derzeit besteht und sagt:
„Diese Wirtschaft tötet.“ Weil aber das
Gebot „Du sollst nicht töten“ heißt, sei
es Aufgabe der Kirche „Nein zur neuen
Vergötterung des Geldes“, „Nein zu
einem Geld, das regiert, statt zu dienen“,
„Nein zu einer Wirtschaft der Ausschließung“
zu sagen und „Nein zur sozialen
Ungleichheit, die Gewalt hervorbringt“.
Sein großes Ziel ist nicht weniger als die
„Globalisierung der Gleichgültigkeit“ abzuschaffen
und jedem Menschen der Erde
ein Leben in Würde und Frieden ohne
Not zu ermöglichen, im Einklang mit der
Schöpfung.
12 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Leben
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
13
Anzeige
Die Website als
Gesicht des
Unternehmens
Niklas Grewe weiß,
wie sie schlanker, smarter und
einprägsamer umsetzbar ist
Bilder: LuxTeufelsWild, Niklas Grewe
Sie lernen einen neuen Menschen kennen
und sehen ihm zuerst ins Gesicht. Sie wollen
eine neue Firma kennenlernen? Dann sehen
Sie zuerst auf die Website. Hier spielt sich
viel Unterbewusstes ab. Wie ansprechend
ist das Design? Wie intuitiv und reibungslos
ist die Seite zu bedienen? Behält sie auf
allen Geräten ihre Attraktivität und Nutzerfreundlichkeit?
Wie sehr diese Punkte
über die Gewinnung von Neukunden und
Geschäftsbeziehungen entscheiden, kann
Niklas Grewe nicht oft genug betonen. Der
Content Creator und Webdesigner verbindet
aktuelle Technologien mit smarten und
minimalistischen Oberflächen zu maximal
nutzerfreundlichen Websites. „Ich möchte
den Menschen wieder vor Augen führen,
wie intelligent, smart und einfach Websites
seien können“, sagt er zu seiner Überlegung
auch noch ein eigenes CMS zu entwickeln.
Schon in seiner Ausbildung zum Fachinformatiker
in einem kleinen Unternehmen
lernte er, seine Kunden sehr schnell
eigenständig in Fernwartung zu betreuen
und selbstständig
Problemursachen
und Lösungen zu
finden. Doch seine
Ich möchte den Menschen
wieder vor Augen führen, wie
intelligent, smart und einfach
Websites sein können.
eigentliche Liebe
gehörte immer der
Webentwicklung.
Gerade, dass immer mehr Anwendungen
wie das Office-Paket über Browser laufen
konnten, eröffneten für ihn jede Menge
Möglichkeiten. „Einen weiteren Vorteil sah
ich darin, dass man solche Anwendungen
plattformübergreifend nutzen konnte, egal
ob man ein Smartphone, Tablet oder Notebook
verwendet. Solange die Anwendung
im Web liegt, ist sie für jedes Gerät erreichbar“,
erläutert er. Er erwarb daher einige
Videokurse und lernte Programmieren.
Er beschäftigte sich mit den Grundlagen
HTML, CSS und JS sowie später auch mit
fortgeschritteneren Javascript-Frameworks
wie React, Vuejs oder Nuxtjs. Schon während
der Ausbildung legte er immer großen
Wert auf die optische Gestaltung einer Software.
Denn die Benutzeroberfläche
(UI/UX Design) entscheidet
maßgeblich
darüber, wie kompliziert
oder intuitiv
die Anwendung für
den Benutzer ist. Er
orientiert sich nach
wie vor an den großen Tech-Unternehmen
wie Apple, Tesla, Google, Spotify oder
Netflix und bemüht sich, diese Prinzipien
anzuwenden. Auch vor VR (Virtual Reality)
und AR (Augmented-Reality) macht er
nicht halt. „Ich möchte etwas Einzigartiges,
Professionelles und Elegantes erschaffen
und nicht auf eine Vorlage zurückgreifen,
die auch noch 1.000
Die eigene Story wird man
hingegen nie kopieren können.
Daher sollte man dieses kostbare
Gut für sich nutzen und
entsprechend präsentieren.
andere verwenden,
die obendrein weder
schön anzusehen
noch mobile-friendly
gestaltet ist.“
Er bewarb sich als
UI/UX-Designer, bekam die Stelle, mangels
Zeugnissen, in dem Bereich aber erst, nachdem
er einen interaktiven Prototypen einer
Demo-App an die Firma schickte. „Zeige
dem Unternehmen deine Expertise und du
hast gute Chancen auf eine Zusammenarbeit.
Nicht deine Bewerbung, sondern deine
Taten sind ausschlaggebend“, lernte er daraus.
Je länger er für das Unternehmen arbeitete,
desto mehr bewunderte er die Präzision
der ausgeführten Kundenprojekte.
Als er sich jedoch der Website und dem
Social Media-Auftritt des Unternehmens
annahm, erschrak er, wie wenig von dieser
qualitativen Excellence dort zu erkennen
war.
So kristallisierte sich bei Niklas Grewe die
Geschäftsidee heraus,
Unternehmen
und Einzelpersonen
dabei zu unterstützen,
einen einzigartigen,
eleganten
und professionellen
Eindruck zu hinterlassen
– vorrangig
bei Websites. Wenn er einen Online-Auftritt
umsetzt, ist ihm besonders wichtig,
dass vor allem auch die Story eines Business
nach Außen kommuniziert wird, in Form
eines Imagefilms, einer Timeline oder ähnlichem.
„Warum? Die Problematik im 21.
Jahrhundert besteht vor allem darin, dass
Informationen, Design und Bedienkonzepte
recht schnell kopiert werden. Die eigene
Story wird man hingegen nie kopieren
können. Daher sollte man dieses kostbare
Gut für sich nutzen und entsprechend präsentieren“,
erklärt er, „Ich verbinde Technik
und Design auf eine Art und Weise, dass
mehr Nutzen und Interaktivität entsteht“.
Zudem besteht sein Ziel darin, alle Inhalte
auf jeder Plattform so darzustellen, dass immer
ein Mehrwert
ersichtlich ist.
Mehr zu Niklas
Grewe und seinem
Business finden Sie
unter nebenstehendem
QR-Code.
14 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Dein Durchbruch
ins nachste Jahrzehnt!
22 August 2020
Andreas
Tissen
Dein Erfolgsnavigator
Das live Event in dusseldorf!
Powered by:
nick
vujicic
Der Weltstar
@geniusforum.eu
www.geniusforum.eu
Tickets und weitere
Infos unter:
www.geniusforum.eu
Erfolg
Es ist immer gut, wenn
man im Leben Ziele
und Vorstellungen hat.
Die hatte ich und bin
auch durch den Sport
da hingekommen, wo
ich heute bin.
16 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Erfolg
Mister
Universum
Ralf Möller Interview über Karriere,
seinen Erfolg und das Thema Stärke
Bilder Oliver Reetz
Bilder: Oliver Reetz
Ursprünglich hast du
Schwimmmeister gelernt
und warst auch bei der
Bundeswehr Sportler. Was
bedeutet Sport grundsätzlich
für dich?
Ich war mit sechs oder sieben Jahren, also
sehr früh, im Schwimmverein. Sport gibt
dir Disziplin, du lernst dran zu bleiben,
weil du ja ein Ziel hast. Im Schwimmen
ist es, der Schnellste zu werden. Im Bodybuilding
ist es, der Muskulöseste zu
werden, dir einen symmetrischen Körper
anzutrainieren. Es ist immer gut, wenn
man im Leben Ziele und Vorstellungen
hat. Die hatte ich und bin durch den Sport
da hingekommen, wo ich heute bin. Wenn
du Klimmzüge trainierst und deine Wiederholungen
machst, hören die meisten
bei sieben–acht Wiederholungen auf,
weil es anfängt zu schmerzen. Aber grade
in diesem Schmerzbereich muss man
drüber wegkommen und noch drei–fünf
Wiederholungen machen. Dazu bereit zu
sein ist der Unterschied zwischen einer
normalen oder einer erfolgreichen Karriere.
Das heißt kämpfen und durchbeißen,
auch wenn es weh tut. Das lässt sich vom
Sport aufs normale Leben übertragen. Es
wird uns nicht alles frei Haus geliefert, ob
du nun ein Unternehmen aufbaust oder im
Sport versuchst, irgendetwas zu erreichen.
Das schaffst du nur, wenn du mehr tust als
andere, mehr Zeit aufwendest und dann in
den Bereichen, wo es schmerzt, eben nicht
aufhörst, sondern weitermachst.
Du warst der erste Mister Universum.
Ich war nicht der erste Mister Universum
aber der erste, der vom IOC, also unter
olympischen Forderungen, getestet wurde.
Das heißt, wir wurden damals auf Doping
kontrolliert. Deshalb war 1986 der Titel
des Mister Universum etwas ganz Besonderes,
nicht nur, weil ich dort mit meiner
Körpergröße von 196 cm auch der Größte
war und damals knapp 130 kg hatte.
Du musst für alles kämpfen,
ob du nun ein Unternehmen
aufbaust oder im Sport
versuchst, irgendetwas zu
erreichen.
Bist du so ein ehrgeiziger, zielgerichteter
Typ, oder nimmst du es einfach, wie es
kommt? Du breitest dich ja nicht vor, um
Zehnter zu werden, oder?
Richtig, ich will Erster werden und dafür
muss ich ganz konsequent trainieren. Das
heißt, vier–fünf Stunden Training am Tag
einsetzen und im Bereich der Schmerzgrenze
auch darüber hinausgehen. Man
muss auch mal über sich selbst lachen
können und nicht immer alles so ernst
sehen. Wenn es aber zum Sport kommt
oder zu Filmarbeiten, also geschäftlichen
Sachen, muss man dann halt schon Kante
zeigen.
Du hast ja den Sport sozusagen an den
Nagel gehängt und bist Schauspieler geworden.
Warum?
Natürlich hatte ich Vorbilder, wie Arnold
und Jean-Claude van Damme, Dolph
Lundgren. Die Leute kamen aus dem
Kampfsport oder dem Bodybuilding und
haben Ende der 80er und in den 90er Jahren
eine riesen Karriere gemacht. Nachdem
ich den Weltmeistertitel gewonnen
hatte, bin ich in Amerika zu einem großen
Produzenten gegangen, bei dem auch
schon Jean-Claude van Damme zwei Jahre
vorher war.
Hat der auf dich gewartet?
Genau das eben nicht. Die warten auf
keinen Ralf Möller, der mit der LTU rüberfliegt,
aussteigt, kaum vernünftig Englisch
spricht und dann nach oben durchmarschiert.
Ich hatte den Vorteil, dass ich
weltbekannt im Bodybuilding war. Darauf
habe ich aufgebaut.
Ich habe eine Woche am Telefon gewartet.
Ich bin dann irgendwann ins Büro
gegangen und sagte: „Ich bin 12 Stunden
geflogen, um fünf Minuten mit Menahem
Golan zu sprechen“. Die Assistentin hat
hochtelefoniert. So habe ich Menahem
Golan kennengelernt. Unter anderem war
Carlo Ponti zu dem Zeitpunkt auch im Besprechungsraum
und war offen dafür. Wir
haben Fotos gemacht und man hat mich
direkt für den ersten Film „Cyborg“ mit
Jean-Claude Van Damme gecastet. Den
Erfolg für Cyborg hatten wir dann zusam-
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
17
Erfolg
men. Es war kein großer Job, drei Wochen,
aber es war der Anfang. Roland Emmerich
hat mich für Universal Soldier gebucht,
wieder mit Jean-Claude und Dolph Lundgren.
Das war der erste Film, der 1992
weit über hundert Millionen eingespielt
hat. Dadurch habe ich das Interesse von
Agenturen gewonnen, die mich vertreten
wollten.
Das heißt, Hollywood hat dich dann
tatsächlich auch willkommen geheißen.
Deutsche in Hollywood waren damals
noch nicht so Usus.
Nein, das ist auch heute noch nicht so.
Die da noch sind kannst du an der Hand
abzählen. Aber ich hatte auch eine Serie,
nämlich „Conan“, in der ich der Gute war.
Ich war also nicht der böse Deutsche.
Dann konntest du davon auch gleich
ganz gut leben?
Ja, aber nicht am Anfang. Dazu muss ich sagen,
ich hatte während meiner Zeit, in den
80er Jahren, Bodybuilding auch schon anders
vermarktet, als es bis dato üblich war.
Ich habe sieben Jahre mit Karstadt zusammengearbeitet
und in den 80er Jahren Maredo,
die Steakhouse Kette, promoted. Ich
hatte in der Boomzeit viele Seminare und
Gastauftritte, Eröffnungen von Studios. Ich
konnte mir dann schon mit 26 einen Porsche
Cabrio kaufen.
Ich kam aus normalen Arbeiterverhältnissen,
Vater Schweißer, Mutter hat Schuhe
verkauft, Einzelhandelskaufmann aus dem
Ruhrpott, Recklinghausen Süd, Arbeiterviertel.
Ich hatte meine Handelsschule, meine
mittlere Reife, also auch kein Abitur aber
ein gesundes Selbstvertrauen.
Wahrscheinlich lag es vor allen Dingen daran,
dass ich mit Bodybuilding eine Sportart
gewählt hatte, die man erklären musste und
die ich selbst erstmal irgendwo präsentieren
und vermarkten musste,
damit das überhaupt bekannt wurde.
Ich kann mich zum Beispiel daran
erinnern, da gab es auch die Fibo,
die große Fitness-Messe in Nürnberg,
mit Mercedes. Da hatten Lehrlinge
ihren Gesellenabschied, Hunderte
von Jugendlichen und überall
auf den Tischen lagen meine Autogrammkarten.
Dann sahen sie, das ist doch
der, der da vorne steht. Und während ich mit
Graf Vitzthum von Mercedes und den anderen
Silber- und Goldmedaillengewinnern
im Fechten, Tennis, Golf dastand, kamen die
immer zu mir und ich habe unterschrieben.
Da sagte Graf Vitzthum zu mir: „Die kennen
Sie aber“. Und ich sagte: „Ja, Bodybuilding ist
halt in den 80er Jahren schon im Kommen“.
Wenn ich dann nach Amerika gefahren bin,
bekam ich dort immer für zwei-drei Wochen
einen Mercedes hingestellt. Also dachten
sich die anderen Unternehmen, wenn der
mit Mercedes zusammenarbeitet, ist das
nicht schlecht. Mit Puma hatte ich meinen
ersten Vertrag. So hatte ich große Marken,
die sich mit mir identifizieren, sodass auch
die anderen sagten: „Mensch, wenn die das
machen, dann kann da was dran sein“.
Ich kam aus normalen Arbeiterverhältnissen,
Vater Schweißer, Mutter hat Schuhe verkauft,
Einzelhandelskaufmann aus dem Ruhrpott,
Recklinghausen Süd, Arbeiterviertel.
Auf der Fibo war ich Kommentator, habe
da eine Show gemacht oder einen Talk und
hatte Bodybuilder da. Ich habe dann auch
mal selbst gepost. Das war sehr populär. Wo
ich auftauchte oder es etwas unter meinem
Namen gab, gab es immer Unterhaltung.
Ich habe mit 180, 200 Kilo Bankdrücken gemacht
und bei der sechsten, siebten Wiederholung
noch gesprochen und gesagt, man
muss schön und langsam hoch und runterlassen.
Da lagen die auf dem Boden. Natürlich
haben die dann gesagt: „Naja, warte mal,
wenn der mal 50 oder 60 ist, dann wollen
wir mal sehen, wo der Muskel hängt. Wahrscheinlich
bis zur Kniekehle“. Aber heute,
mit 60, siehst du, ist noch alles da, wo es hingehört,
wenn man trainiert und fit ist. Und
deshalb sage ich heute noch mehr als damals,
dass man selbst in seinen Körper investieren
muss, weil wir alle älter werden.
Damit man auch mit 50, 60, 70
und darüber hinaus fit ist. Du
musst immer selbst dranbleiben.
Du scheinst ein kluger Marketingtyp
zu sein, gerade was
Aufmerksamkeit und Vermarktung
angeht.
Ich gehe nicht zu jeder Veranstaltung,
ich habe auch nicht
jede Werbung gemacht. Fastfood gab es
für mich nicht. Andere Kollegen oder andere
Sportbereiche haben für Bier Werbung
gemacht. Ich hätte es gemacht, wenn
es alkoholfrei gewesen wäre. Da habe ich
verzichtet.
Ich habe nicht immer nur an mich oder an
den Erfolg gedacht, sondern auch an die, denen
es vielleicht nicht so gut ging. Ich habe
18 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Erfolg
mit der damaligen Familienministerin Ursula
von der Leyen, „Starke Typen – stark
fürs Leben“ gemacht. Sigmar Gabriel war als
Wirtschaftsminister Schirmherr und der damalige
Ministerpräsident und noch ein paar
Ich habe nicht immer nur an mich
gedacht oder an den Erfolg, sondern auch
an die, denen es vielleicht nicht
so gut ging.
andere. Mir ging es darum, Vorurteile abzubauen,
dazu muss man Leute kennenlernen.
In den Zuschauerreihen saßen Unternehmer.
Und ich hab gesagt: „Mir geht es darum, dass
Ihr den Jugendlichen eine Chance gebt, ein
Praktikum bei euch zu machen.“ Und den
Jugendlichen habe ich gesagt: „Da müsst ihr
euch jetzt ein bisschen anstrengen. Ihr habt
hier eine Chance, euch zu präsentieren.“
Viele bekamen ein Praktikum und haben
danach teilweise auch den Beruf erlernt. Das
mache ich noch bis heute.
2008 war ich in Afghanistan, die Soldaten
haben mich dahin eingeladen. Ich habe
Fitnessgeräte rübergebracht. Ich wusste, die
Bundeswehrsoldaten sind da unter Einsatz
ihres Lebens, die müssen etwas für ihre
Fitness tun. In Masar-i-Scharif, gibt es heute
noch das Möller-Gym.
Ich warte nicht darauf, bis jemand auf mich
zukommt oder mich mit einer
Idee anspricht, sondern
ich gehe auch selbst los und
bringe Sachen zusammen.
Ich habe meine Netzwerkpunkte
nicht immer nur aus
Eigeninteresse verknüpft,
sondern manchmal auch, um
der Sache, den Jugendlichen
oder auch jemand anderem
zu helfen.
Man hat und soll Ziele und Träume haben.
Was dann aus dem Film wird, ob er erfolgreich
wird oder nicht, weiß man immer erst
nachher. Von zehn Filmen ist nur einer,
auch finanziell, wirklich richtig erfolgreich,
neun Filme gehen den Bach
runter.
Wie authentisch darf man
denn als deutscher Schauspieler
in den USA sein?
Gibt es da einen Druck,
sich anzupassen oder darf
man ruhig Deutscher bleiben?
Wir haben ja eine andere Mentalität,
eine andere Sprache sowieso.
Ich war ja schon früh in Amerika. Und ich
fuhr dort mit der Harley Davidson, die ich
von Deutschland mit rübergebracht habe.
Ich habe mich gewundert, als die Leute
mir den Daumen nach oben zeigten oder
sagten: „Mensch, hast du eine tolle Jacke
an“. Drüben lobt man sich, man baut
sich auf und das war sehr motivierend.
Das kennt man hier weniger. Und wenn
die Leute sagen: „Die Amerikaner sind ja
immer so oberflächlich“, dann sage ich:
„Stopp mal, der muss ja nicht mein Freund
fürs Leben werden, sondern der ist eben
nett und hilfsbereit“. Wenn man in jungen
Jahren schon viel reist, lernt man, erstmal
keine Vorurteile zu haben. Vor allen Dingen
ist es egal, welchen Glauben jemand
hat oder welche Hautfarbe jemand hat.
Das hat mich nie irgendwie dazu bewegt,
denjenigen nicht zu grüßen oder nicht mit
ihm zusammenzuarbeiten. Ich war immer
ein offener Mensch.
Du bist ein sehr zugänglicher Typ. Versuchen
Leute über dich an irgendwelche
anderen Leute ranzukommen oder Informationen
abzugreifen?
Ja, das bleibt nicht aus. Wenn ein Journalist
mir Fragen über Dritte stellt, sage ich:
„Das muss der Ihnen selbst beantworten“
oder „Zu dem Thema kann oder möchte
ich leider nichts sagen, aber alles was mich
betrifft, könnt ihr mich gerne fragen“. Und
wenn sie fragen: „Können wir nicht zu
dem den Kontakt haben?“, dann sage ich:
„Sicher, da gibt es ja die Agenturen, den
Ansprechpartner kann ich euch auch gerne
nennen. Dann geht ihr da mal hin.“
Viele junge Leute wollen gerne Schauspieler
werden und am liebsten auch in Hollywood.
Wie leicht oder schwer ist es denn
heute, in die Traumfabrik einzusteigen?
Man kann ja ruhig das Ziel zu haben, nach
Amerika zu gehen und dort erfolgreich zu
sein. In Amerika muss ich eine Arbeitsgenehmigung
haben, ich muss die Sprache
sprechen können und ich muss dann auch
die Luft haben. Das Schauspielgeschäft
ist ein taffes Geschäft, weil nicht immer
alles nur auf dich selbst ankommt. Beim
Sport schon: Wenn ich weit springe oder
Bild: Oliver Reetz
Du hast ja mit den ganzen
großen Stars, Oscarpreisträgern
und Co. zusammengearbeitet.
Hast du dir
das so vorgenommen oder
hat sich das entwickelt?
Natürlich freut man sich. Als
ich damals mit Ridley Scott
an Gladiator arbeiten konnte,
hatte ich vorher ein Casting
mit Steven Spielberg, der das
mit DreamWorks produziert
hat. Als ich den Anruf
bekam, war das so, als wenn
Jogi Löw einen Fußballer anruft
und sagt: „Du spielst jetzt
für die Nationalmannschaft“.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
19
Erfolg
nicht, liegt es daran, dass ich nicht gut genug
trainiert habe oder keinen guten Tag
habe. Aber beim Schauspielen musst oder
kannst du durch viele Castings gehen,
bevor du erstmals überhaupt die Chance
hast, in einem Film mitzumachen.
Du musst auch nicht nach Hollywood.
In Los Angeles wird eigentlich weniger
gedreht. Ich gehe zum Beispiel nächsten
Monat mit Bruce Willis nach Atlanta und
drehe dort einen Film. Atlanta, weil der
Produzent schaut und guckt wo was ist.
In Deutschland wird ja relativ wenig produziert
gegenüber dem, was sie einkaufen.
Das verändert sich auch. Meistens werden
ja eher Dokumentationen gezeigt, selten
werden Filme gemacht.
Sind denn die Hürden heute niedriger
oder höher als zu deiner Anfangszeit?
Hürden sind Hürden, die sind immer da.
Vor 30 Jahren bin ich da rüber gegangen
und konnte nach oben kommen. Heute
geht das auch, wenn du nicht aufgibst und
Talent hast. Du suchst Möglichkeiten und
musst halt dort sein.
Du hast so viele interessante Namen erwähnt.
Ob das jetzt Bruce Willis ist, oder
du oder Schwarzenegger, das sind alles
ganz feste Marken, die immer wieder für
Filme engagiert werden. Gibt es denn da
auch nachwachsende starke Marken? Ihr
habt ja alle jung angefangen.
Es gibt zwischen Hundert- und Zweihundertausend
arbeitslose Schauspieler in Los
Angeles. Viele
haben schon mit
14–15 angefangen,
wie Tom
Cruise. Ich war
damals schon
30, Arnold hat
auch erst mit 30
und Nick Nolte
erst mit fast 40
angefangen und
machte dann
seine große Karriere.
Aber es
gibt auch Leute,
die haben später
angefangen, weil
sie vorher eine
andere Karriere
verfolgt haben.
Schauspieler leben
ja von Gagen
und du hast ja auch viel über Sponsoring
gemacht. Hast du Spaß und Bock
auf Business? Suchst du sowas? Oder ist
das so das nötige Muss?
Man kann nur Sachen erfolgreich machen,
wenn man sie leidenschaftlich macht. Ich
bin nicht der einzige Filmschauspieler, der
Marken repräsentiert aber ich hab Spaß
daran. Ich habe sechs Jahre mit Audi, zwei
Jahre mit VW, zwei Jahre mit Porsche gearbeitet
– und die haben nur fünf Markenbotschafter
gehabt. Jetzt bin ich bei Mercedes,
und habe das G-Modell vorgestellt. Ich habe
Arnold mit eingebracht, beziehungsweise
den Kontakt hergestellt. Der ist natürlich
aus Graz, das Auto kommt von da, er hat es
in der Saison vor knapp zweieinhalb Jahren
vorgestellt. Ich kann mich auch zurücknehmen,
ich kann gerne was produzieren, ohne
im Scheinwerferlicht zu stehen. Damit hab
ich kein Problem.
Bist du auch hier und da produzierend
tätig?
Ja, ja! Das wissen zwar nur wenige Leute,
aber ich habe schon das ein oder andere produziert,
Filme und ähnliches. Wenn ein Geschäft
da ist, ist das, was da ist, ja im Grunde
schon verbraucht. Du musst also was Neues
machen. Das ist ja das Interessante: Sachen
finden.
Movinga beispielsweise ist eine App, die
kam vor drei Jahren zu mir. Für die bin ich
ja immer noch im Fernsehen mit Werbung
zu sehen. Sie hatten auch mal eine taffe Zeit,
in der es nicht so funktionierte. Da habe ich
gesagt, „okay, ich lass das laufen. Ihr müsst
mich jetzt nicht bezahlen. Wenn’s euch wieder
besser geht, bezahlt ihr mich wieder“.
Jetzt geht es ihnen wieder hervorragend und
ich bin immer noch dabei. Ich springe nicht
gleich ab, wenn’s mal nicht so läuft. Das ist
in der Branche bekannt. Wenn ich Verträge
mache, fragen sie, „Herr Möller, kommen Sie
zweimal oder viermal?“ Ich sage, „Schreibt
rein, was ihr wollt. Wenn ihr mich braucht,
bin ich da und wenn ich grade am Film arbeite,
geht’s halt nicht.“
Mercedes, BMW, die fragen mich ja selbst.
Für alle anderen Sachen gibt’s dann Michael
Caudera, der sitzt am Starnberger See,
macht schon mal andere Sachen. Aber ich
bin immer Teil des Ganzen. Wie Franz Josef
Strauß schon mal sagte „Wir brauchen keine
Gehirnprothese“. Ich bin eben immer offen
für neue Sachen und gehe auch in Vorlage.
Ich bin auch schon bei Projekten reingegangen,
da hab ich gesagt: „Da schauen wir jetzt
mal. Ich bringe meinen Namen und meine
Erfahrung mit und dann sehen wir, ob das
was wird.“ Die fragten: „Aber was wollen Sie
dafür?“ und ich: „wir gucken jetzt erstmal,
wie es läuft.“
Du bist auch Vater. Wie ist denn der Papa
Ralf?
Ich habe zwei Töchter, die sind mittlerweile
schon 22, die andere 29 Jahre alt. Die Ältere
Wenn ein Geschäft da ist, ist
das, was da ist, ja im Grunde
schon verbraucht. Du musst
also was Neues machen. Das
ist ja das Interessante: Sachen
finden.
ist künstlerisch, Designerin, und die andere
studiert Business und ist mit 22 schon im
Immobilienbereich erfolgreich. Die war mit
16 schon bester Absolvent, hat direkt einen
Job bekommen und war schon nach zwei
Monaten Verkäuferin des Monats.
Wie hast du die denn erzogen? Warst du
viel involviert? Bist du eher Trainer oder
mehr so ein Kuschelbär?
Am Anfang ist man als Vater gar nicht so
involviert. Ihre Mutter hat nen großen Job
gemacht, das muss man sagen. Aber ich war
immer da, wenn es dran war. Natürlich hab
ich sie dann im Älterwerden mal mit zum
Bild: Oliver Reetz
20 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Erfolg
Training, zum Fitness genommen. Ich habe
sie viel mitgenommen, wir sind viel gereist.
Sie haben viele Menschen kennen gelernt,
sind mit mir an Drehorten gewesen. Aber
das Schauspiel hat sie dann doch nicht interessiert.
Sie haben andere Jobs gefunden.
Ich bin unterstützend immer da. Wenn ich
sehe, dass sie in die falsche Richtung laufen
– heute sind sie ja alt genug – da kann ich
nicht mehr viel sagen. Da muss ich dann
ein bisschen taktisch vorgehen, um sie so zu
leiten, dass sie nicht ganz auf die Nase fallen
und immer noch das Gefühl haben, es selbst
gemacht zu haben.
Mit 60 fängt ja das Leben an. Gibt es bestimmte
Dinge, auf die du dich in den
nächsten Jahrzehnten konzentrieren
willst?
Ich bin noch nicht ganz vegan, aber beinahe.
Ich habe über 40 Jahre gerne Fleisch gegessen.
Erst habe ich angefangen weniger davon
zu essen, jetzt gar nicht mehr. Molkereiprodukte
auch nicht, dafür Reismilch. Wenn ich
hier bin, esse ich schon auch mal Fisch und
Shrimps und so, aber wenn ich drüben in
Amerika bin, kann ich mich zu 80–90 Prozent
gut ohne ernähren. Ich fühle mich wohl,
ich muss nicht hungern. Viele machen den
Fehler: die machen Diät um Diät und essen
danach das Dreifache und haben es ruckzuck
wieder drauf. Du musst danach leben,
ganz einfach. Aber das muss jeder selbst wissen,
ich erwarte von niemandem irgendwas.
Ich erzähle den Leuten nur von meinen Erfahrungen,
nämlich, dass ich mich, seitdem
ich mich anders ernähre,
dieses und jenes
weglasse, wohler und
besser fühle.
Das heißt, Schauspiel bleibt nach wie
vor?
Ja, nächstes Jahr mit Tim Miller und
David Fincher, von der Serie sind schon
zehn Bücher geschrieben. Wir hatten im
Februar angefangen, bis die sagten, „oh,
das ist teuer, da können wir gleich Filme
machen.“ Das ist also die Richtung. Was
Deutschland betrifft habe ich letztes Jahr
etwas mit Till und mit Henning Baum für
Warner Bros. gemacht. Wenn das stimmt,
mache ich auch gerne was in Deutschland.
Ansonsten schau ich, was international
läuft. Also immer weiter und ich
sehe der Sache mit großer Spannung und
Interesse entgegen. Es ist gut. Ich muss
nicht immer wissen, was morgen oder
nächste Woche ist. Klar, vom Verdienst
her ja, weil man ja auch einen gewissen
Lebensstil hat.
Manchmal ist es gar nicht so gut,
genau zu wissen, was da geplant ist.
Das klingt nach gehörig Gottvertrauen.
Manchmal ist es gar nicht so gut, genau zu
wissen, was da geplant ist. Du musst auch
mal reinspringen. Nur dann kann man
sich da beweisen. Nicht reinzuspringen
und zu sehen, was daraus geworden wäre,
ist viel schlimmer für mich als auf die Nase
zu fallen. Deshalb mach ich auch Sachen –
die mach ich einfach.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
21
Wissen
Sanna Marin, die finnische
Premierministerin, wünscht sich
für ArbeitnehmerInnen mehr
Zeit für Familie, Hobbies und
das gesamte Leben. Sie sieht
die 4-Tage-Woche als nächsten
Schritt in der Arbeitnehmer-
Evolution.
Das experiment:
Die finnische Premierministerin
spricht auf dem World
Economic Forum über ihre Ideen
und Wünsche, Arbeitnehmern
mehr Freizeit und Familienleben
zu ermöglichen.
Die vier-Tage-Woche
Microsoft steigert damit die Produktivität um 40 Prozent
Verkürzung der regulären Arbeitswoche
auf vier Tage á
sechs Stunden für ganz Finnland.
Im Januar 2020 sorgte
diese Meldung über die angebliche
Forderung der gerade einen Monat
vorher gewählten Premierministerin Finnlands,
Sanna Marin, für Aufsehen. Doch kurz
darauf wurde offiziell von der Regierung
dementiert: „Im Programm der finnischen
Regierung wird keine Vier-Tage-Woche erwähnt.
Das Thema ist nicht auf der Agenda
der finnischen Regierung. Premierministerin
Sanna Marin hat im August in einer Podiumsdiskussion
die Idee kurz vorgestellt, als
sie noch die Transportministerin war, neuere
Aktivitäten dazu haben nicht stattgefunden.“
Trotzdem verbreitet sich die Idee, gerade unter
den Kopfarbeitern, untergräbt geradezu
ketzerisch das Fundament der seit Ewigkeiten
zementierten 40 Stunden, die gefälligst
an fünf Arbeitstagen in der Woche abzuarbeiten
sind. Welche Utopie hatte Marin
im August 2019 als Szenario für die Zukunft
in den Raum gestellt? „Eine Vier-Tage-Arbeitswoche,
ein Sechs-Stunden-Arbeitstag,
warum könnte das nicht der nächste Schritt
sein? Sind acht Stunden die finale Wahrheit?
Ich denke, die Menschen verdienen mehr
Zeit mit ihren Familien, Hobbies, Leben.
Das könnte der nächste Schritt für uns im
Arbeitsleben sein.“
Weshalb eine kurze Woche?
Was ist also dran an dieser Zukunftsvision?
Alles Wunschdenken fauler Arbeitnehmer?
Mitnichten! Schon lange weisen Wissenschaftler
darauf hin, dass in acht Stunden
Anwesenheit am Arbeitsplatz nicht mehr
Arbeit geschafft wird als in sechs, eher im
Gegenteil. Nach sechs Stunden Arbeit ist
das Gehirn erholungsbedürftig. Eine Stunde
Mittagspause reicht nicht aus, um das Gehirn
zu voller Leistungsfähigkeit zu regenerieren.
Zusätzlich schlägt nach dem Mittagessen
das Suppenkoma zu und erschwert konzentriertes
Arbeiten. Ein Spaziergang hilft, ein
Nickerchen noch mehr, aber letzteres ist im
Büro eher schwer umzusetzen. Die Arbeit
geht langsamer von der Hand, die Fehlerquote
steigt – Fehler, die am nächsten Morgen
erst wieder aufgefangen werden müssen.
Das Gefühl, auf der Fahrt nach Hause nur
noch nasse Watte im Kopf zu haben, ist wohl
Bild: Privat, Depositphotos/dvoevnore, flickr/World Economic Forum
22 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 06/2019 . ERFOLG magazin
Wissen
den meisten bekannt. Jetzt noch Energie
aufbringen, dem Körper den Sport zuzumuten,
den er dringend braucht, um die Verspannungen
der Computer-Geier-Fehlhaltung
auszugleichen? Fehlanzeige. Oft reicht
es gerade mal für Abendbrot, bevor der
müde Körper in der warmen Umarmung
des Sofas versackt. Jammernde Kinder, das
dringende Einschreiben noch immer nicht
zur Post gebracht – Hammerschläge auf das
strapazierte Gemüt. Wie krank das macht,
zeigen Statistiken zu Krankheitsfehltagen,
Alkoholkonsum, Depression, Rückenleiden
und Burnout.
Eine Studie, die im Harvard Business Review
veröffentlicht wurde, zeigt, wer von
vornherein einen Sechs-Stunden-Tag vor
sich hat, geht anders zur Sache, zieht sein
Pensum zielstrebiger durch und ist in dieser
Zeit konzentriert bei der Sache. In der Folge
bekommt man mehr erledigt. Eine 2018
vom Workforce Institute auf Kronos veröffentlichte
Studie kam zu dem Ergebnis, dass
die Hälfte der teilnehmenden Vollzeitkräfte
glaubte, ihr Tages-Arbeitspensum auch in
fünf oder weniger Stunden täglich erledigen
zu können. Um es sportlich auszudrücken:
für einen Marathon schlagen Sie von Anfang
an ein ökonomischeres Tempo an als für einen
Fünf-Kilometer-Lauf, weil sie wissen,
dass Sie mit Ihren Kräften haushalten müssen.
Wer die Zeit hat, sich zu erholen, seine
gesundheitlichen und sozialen Bedürfnisse
zu befriedigen, kann mehr Leistung bringen.
Wer nur an vier Tagen arbeitet, hat drei Tage,
an denen er ausschlafen kann. Hier ist auch
die Zeit, die Dinge zu erledigen, die sonst als
bedrückende Welle vor sich hergeschoben
werden, wie Vorsorgetermine, Bank oder
Reifenwechsel. So werden auch Kraftressourcen
für außerbetriebliche Weiterbildung
frei, die dem Betrieb aber durchaus wieder
zugutekommen. Alles nur bonbonrosa
Wunschdenken, oder?
»Arbeite kurze Zeit, erhol dich
gut und lerne viel. Ich möchte,
dass die Arbeitnehmer über die
Erfahrung nachdenken, wie
sie dieselben Ergebnisse in 20
Prozent weniger Arbeitszeit
hinkriegen.«
– Takuya Hirano,
CEO Microsoft Japan
Das Microsoft-Experiment
Microsoft wagte das Praxisexperiment in
seiner japanischen Niederlassung. Der komplette
August 2019 stand unter der „Work-Life
Choice Challenge Summer 2019“. Vier
Freitage in Folge waren für die 2300 Angestellten
arbeitsfrei, ohne Einschränkung
der Bezahlung. Zusätzlich bekamen die Arbeitnehmer
etwa 1000 Dollar Urlaubsgeld.
Microsoft Japan Präsident und CEO Takuya
Hirano erklärte gegenüber dem Guardian:
„Arbeite kurze Zeit, erhol dich gut und lerne
viel. Ich möchte, dass die Arbeitnehmer über
die Erfahrung nachdenken, wie sie dieselben
Ergebnisse in 20 Prozent weniger Arbeitszeit
hinkriegen.“ Spielend, wie sich herausstellte.
Die Produktivität erlebte einen steilen 40
Prozent-Sprung nach oben. „Die Angestellten
waren produktiver, wahrscheinlich weil
sie viel glücklicher waren und sich leichter
auf die Arbeit konzentrieren konnten“, sagt
das Resümee. Daneben verzeichnete das Unternehmen
Einsparungen bei den Stromkosten
und im Verbrauch von Druckerpapier.
Noch ist nicht geklärt, ob und wann Microsoft
die Arbeitszeiten als Standard umsetzen
wird. „Im Sinne eines Wachstums-Mindsets
suchen wir immer nach neuen Möglichkeiten
der Innovation und wo wir den Hebel
an unserer Technologie ansetzen müssen,
um die Bedingungen für unsere Mitarbeiter
rund um den Globus zu verbessern“, sagt ein
Unternehmenssprecher.
Allerdings war Microsoft nicht der Pionier
dieses Experiments. Schon 2018 wagte der
neuseeländische Perpetual Guardian den
Schritt, seinen 240 Angestellten einen freien
Tag pro Woche mehr zu gönnen und wurde
mit ähnlichen Ergebnissen wie Microsoft Japan
belohnt.
Fazit:
Wenn ein Unternehmer darüber nachdenkt,
versuchsweise eine Vier-Tage-Arbeitswoche
einzuführen und gar den Mut hat, die Tages-Arbeitszeit
auf sechs Stunden zu setzen,
darf er das Experiment ohne Bauchschmerzen
wagen. Sollte er noch dazu in Erwägung
ziehen, diese Arbeitszeiten ohne Gehaltseinschränkungen
als Standard einzuführen,
darf er sich sicher sein, dass das im Wettbewerb
um den Gewinn und das Halten gut
ausgebildeter Fachkräfte ein Top-Argument
darstellt.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
23
Leben
Dwayne Douglas Johnson, auch
bekannt als „The Rock“, ist ein US-amerikanisch-kanadischer
Schauspieler und
ehemaliger Wrestler afrokanadisch-samoanischer
Abstammung. Als Wrestler erhielt
er insgesamt zehnmal den höchsten
Titel der WWE und war damit einer der
erfolgreichsten Akteure der Liga. Heute ist
er einer der erfolgreichsten Schauspieler
Hollywoods.
Die Erfolgsfaktoren von
Dwayne „The Rock“ Johnson
Dwayne Douglas „The Rock“
Johnson ist mit seinen 1,96
Zentimetern und 120 Kilogramm
nicht nur eine imposante
Erscheinung, sondern
derzeit wohl auch einer der gefragtesten
Schauspieler in Hollywood. Der amerikanisch-kanadische
Muskelberg wurde 1972
in Kalifornien geboren und begann seine
Karriere als Footballspieler, bevor er Profi-Wrestler
wurde und damit in die Fußstapfen
seines Vaters und Großvaters stieg.
Viele Sportler, die einen ähnlichen Werdegang
beschritten, können jedoch nicht
ansatzweise mit den schauspielerischen
Erfolgen von „The Rock“ mithalten. Derzeit
ist er im Film „Jumanji 2“ in unseren
Kinos zu bewundern. In diesem Artikel
sehen wir uns an, was Dwayne Johnson
anders als alle anderen macht und welches
seine Erfolgsfaktoren sind.
Wenn Niederlagen der Beginn einer Siegesserie
sind
Das sportliche Gen wurde Johnson von
seinem Vater in die Wiege gelegt, der selbst
ein afrokanadischer Wrestler (Künstlername
Rocky Johnson) war. Auch dessen Frau
hatte Bezug zum Wrestlingsport, da sie die
Tochter des samoanischen Wrestlers, Peter
Maivia, war. Seine
beeindruckende
Physis spielte er an
der University of Miami
im dort ansässigen
Football-Team
aus. Sein Talent verschaffte
ihm sogar
einen Platz im National-Championship-Team.
Der Weg
zum Profi-Footballer
schien vorgezeichnet. Doch er konnte ihn,
wortwörtlich, nicht gehen, da eine schwere
Knieverletzung ihn dazu zwang, die
Football-Karriere an den Nagel zu hängen.
Nach seinem Universitätsabschluss in Kriminologie
1995 versuchte er sich als Profi-Wrestler,
wie sein Vater und Großvater.
Mit sehr großem Erfolg. Er eilte von Sieg
zu Sieg.
»Er sah keinen Grund, die
eigenen Erwartungen ans
Leben herunter zu schrauben.
Und er hatte stets den Schlüssel
für alle späteren Erfolge in
der Hand, sich selbst […]«
Der legitime Nachfolger von Arnold
Schwarzenegger
Ab 2001 jedoch rückte eine andere Tätigkeit,
nämlich die des Schauspielens, mehr
und mehr in den Fokus von Johnson,
nachdem er bereits
kleinere Rollen
in den Serien
„Die wilden 70er“
und in „Star Trek:
Raumschiff Voyager“
erfolgreich
bekleidete. Seinen
ersten Auftritt in
einer Action-Rolle
verkörperte er in
„Die Mumie kehrt
zurück“. Dieser Film stellt den Startschuss
einer sensationellen Filmkarriere dar.
Denn die Produzenten entschlossen sich,
ein Prequel zur Mumie zu drehen – The
Scorpion King – in welchem Johnson die
Hauptrolle spielte. Er führte, aufgrund
seiner Erfahrung als Wrestler, beinahe alle
Stunts selbst durch und wusste zu begeistern.
24 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Leben
EIN FELS IN
DER BRANDUNG
Bilder: Imago images/Picturelux, Ronny Barthel
Der Film: „Welcome to the jungle“ bescherte
ihm sogar eine Nominierung für den
MTV Movie Award, was Zeitungen dazu
veranlasste, ihn als Nachfolger von Arnold
Schwarzenegger zu titulieren.
Das Imperium Johnson
Viele weitere Filme wie die „Fast-and-thefurious-Reihe“
folgten. Deshalb beschloss
er, mit seiner ehemaligen Frau, Dany Garcia,
eine Produktionsfirma zu gründen – die Seven
Bucks Productions, die fortan eine Vielzahl
von Johnson´s Projekten realisierte. Der
aktuelle Blockbuster: „Jumanji 2“ produziert
Dwayne ebenfalls selbst.
Derzeit führt Johnson die Liste der bestbezahlten
Hollywood-Schauspieler an. 2018
verdiente er beispielsweise knapp 124 Millionen
Dollar an Gagen. 2017 wurde er sogar
in den elitären Kreis der Academy of Motion
Picture Arts and Sciences (AMPAS) aufgenommen,
die für die Verleihung der Oscars
zuständig ist.
All dies zeigt, dass Dwayne Johnson ein
mittlerweile mehr als respektierter Schauspieler
auf den Filmbühnen dieser Welt ist,
der nicht nur wegen seiner Größe und seiner
muskulösen Statur Erfolg hat. Sehen wir
uns genauer an, was die wahren Gründe sein
könnten.
Mit 7 Dollar zum Erfolg
Es ist tatsächlich so, dass Johnson 1995 nur
mehr 7 Dollar in der Tasche hatte – dies ist
auch der Grund, weshalb seine Produktionsfirma
„7 Bucks“ heißt. Seine Knieverletzung
stellte den Tiefpunkt seines Lebens
dar. Viele würden ihre Träume aufgeben und
einen „normalen“ Job suchen. Nicht so „The
Rock“. Er sah keinen Grund, die eigenen
Erwartungen ans Leben herunter zu schrauben.
Und er hatte stets den Schlüssel für alle
späteren Erfolge in der Hand, sich selbst:
„1995 hatte ich noch sieben Dollar in meiner
Tasche und wusste eine Sache: Ich bin
verdammt pleite und eines Tages werde ich
es nicht mehr sein“. Dazu gehört natürliche
eine große Portion Selbstvertrauen: „Wenn
du morgens aufstehst und deine Füße den
Boden berühren, sagt der Teufel ‚Ach scheiße,
er*sie ist wach.‘ Diese Person solltest du
sein!“.
Wie Sie sehen, spielt es überhaupt keine Rolle,
von wo aus Sie starten. Das Fundament
für jeden Erfolg, aber eben auch Misserfolg,
stellen Sie selbst dar: „Erfolg beginnt immer
mit Selbstdisziplin. Es beginnt mit dir“.
Michael Jagersbacher
ist Kommunikationstrainer, Unternehmer und
Buchautor. Auf seinem Blog unter www.michael-jagersbacher.at
gibt er Tipps, wie man
sympathischer wird und mehr Profil erhält.
Selbstmitleid
Wie Sie anhand seines Werdeganges sehen,
gibt es nur selten den geraden Weg des Erfolges.
Sein Weg als Profi-Footballer war vorgezeichnet,
doch sein Knie hatte etwas dagegen.
Statt sich selbst zu bemitleiden, wurde
Johnson aktiv und ging weiter voran. Statt
kleinere Brötchen zu backen, ging er sogar
noch etliche Schritte weiter: „Don’t be afraid
to be ambitious about your goals. Hard work
never stops. Neither should your dreams”.
Um dies zu realisieren, nützt es nicht, sich
selbst zu bemitleiden, sondern wieder die
Kontrolle über das Steuer des eigenen Lebens
zu übernehmen, wenn es mal nicht so
läuft, wie erwartet: „When life puts you in
tough situations, don’t say “Why me”, just say
“Try me”. Bleiben Sie stets lösungsorientiert
und arbeiten Sie hart an der Realisierung Ihrer
Träume.
Inspiration für die Massen
Beinahe 170 Millionen Follower weist „The
Rock“ auf Instagram auf. Das macht ihn natürlich
für Sponsoring-Deals jeglicher Art
interessant. Doch nicht nur das. Mittlerweile
geht sogar das Gerücht um, dass Johnson in
naher Zukunft für das Amt des amerikanischen
Präsidenten kandidieren könnte.
Auch hier zeigen sich Parallelen zur Geschichte
von Arnold Schwarzenegger, doch
Dwayne könnte es, zumindest aus formaler
Sicht, tatsächlich schaffen.
Er ist vor allem deshalb so beliebt, weil er
Scherze auf seine Kosten nicht übelnimmt
und zeigt, dass er nicht nur das Trainings-Tier
ist, sondern vor allem auch ein
liebender Familienvater und ein Genussmensch.
Seine Pancake-Fotos sind im Netz
der Renner. Ein Bild, das den Muskelberg
beim Tee mit seiner kleinen Tochter zeigt,
weist beinahe 8 Millionen Likes auf.
Mit seiner Lockerheit und Vielschichtigkeit
könnte vielleicht wirklich eines Tages „The
Rock“ ins weiße Haus einziehen und dort
für Ordnung sorgen…
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
25
Einstellung
Erfolg braucht
kein talent
Der Schlüssel zu Höchstleistungen
in jedem Bereich
Brasilien bringt deshalb so
viele Stars hervor, weil brasilianische
Spieler seit den Fünfzigerjahren
mit einer Methode
trainieren, mit der sie
die Balltechnik schneller erlernen als mit
irgendeiner anderen Methode. Wie eine
Nation von Clarissas haben die Brasilianer
eine Technik entwickelt, mit der sie ihre
Lerngeschwindigkeit vervielfachen, und
wie Clarissa sind sie sich dessen kaum bewusst.
Ich nenne diese Methode »aktives
Lernen«, und wie wir noch sehen werden,
findet sie nicht nur im Fußball ihre Anwendung.
Was aktives Lernen bedeutet, lässt sich am
besten verstehen, wenn man es selbst ausprobiert.
Sehen Sie sich folgende Liste einige
Sekunden lang an und verwenden Sie
auf jede der beiden Spalten dieselbe Zeit.
Legen Sie nun das Buch zur Seite und versuchen
Sie, sich an so viele Paare wie möglich
zu erinnern. Aus welcher Spalte stammen
die meisten der gemerkten Paare?
A
Meer/Brise
Blatt/Baum
süß/sauer
Film/Star
Benzin/Motor
Schule/Universität
Truthahn/Füllung
Obst/Gemüse
Computer/Chip
Sessel/Sofa
Bei den meisten Menschen ist der Unterschied
erheblich: Sie erinnern sich an eine
weit größere Zahl der lückenhaften Paare
aus Spalte B. In Experimenten merken sich
die meisten Testpersonen dreimal so viele
Begriffe aus Spalte B wie aus Spalte A. Es
ist, als würde ihr Gedächtnis mit einem Mal
geschärft. Wenn es sich um eine Prüfung
handeln würde, dann würden Sie in Spalte
B um 300 Prozent besser abschneiden.
Aber Ihr Intelligenzquotient ist nicht
plötzlich in die Höhe geschnellt, als Sie
sich die rechte Spalte angesehen haben, Sie
haben sich nicht anders gefühlt, und – so
leid es mir tut – Sie sind nicht plötzlich
zum Genie geworden. Doch als sie die lückenhaften
Begriffe angesehen haben, ist
unbemerkt etwas Wichtiges passiert. Sie
haben eine Pause gemacht und ein paar
Millisekunden lang nachgedacht, und
diese paar Millisekunden waren entscheidend.
Sie haben sich die rechte Spalte nicht
anders angesehen als die linke – Sie haben
sie sich nur aktiver angesehen.
B
Brot/B_tter
Musik/T_xt
Sch_h/Strumpf
Telefon/H_rer
Chil_/Soße
Bleist_ft/Papier
Fluss/Sch_ff
Bi_r/Wein
Fernseher/Rad_o
Frühst_ck/Mittagessen
Nehmen wir ein weiteres Beispiel. Stellen
Sie sich vor, Sie treffen auf einer Party eine
Bekannte und versuchen verzweifelt, sich
an ihren Namen zu erinnern. Wenn Ihnen
jemand ihren Namen nennt, ist die Wahrscheinlichkeit
ziemlich groß, dass sie ihn
gleich wieder vergessen haben. Doch wenn
es Ihnen gelingt, sich selbst daran zu erinnern,
wenn Sie aktiv werden müssen und
nicht einfach nur passiv Information aufnehmen
– dann prägen Sie sich diesen Namen
ein. Das liegt nicht daran, dass diese Person
wichtiger wäre oder dass Sie plötzlich ein
besseres Gedächtnis hätten, sondern nur daran,
dass Sie selbst aktiver waren.
Oder nehmen wir an, Sie sitzen im Flugzeug
und sehen zum x-ten Mal dabei zu,
wie die Stewardess mit klaren Anweisungen
das Anlegen der Schwimmweste
vorführt. (»Auf Anweisung der Besatzung
ziehen Sie die Schwimmweste über den
Kopf, befestigen die Verschlüsse vorn und
ziehen die Gurte fest. Erst kurz bevor Sie
das Flugzeug verlassen, ziehen Sie an den
Auslösegriffen, um die Schwimmweste
aufzublasen. Sollte es erforderlich sein,
benutzen Sie die Ventile an den Seiten der
Weste, um diese aufzublasen.«) Nach einer
Stunde Flugzeit gerät die Maschine in Turbulenzen,
und der besorgte Kapitän fordert
die Passagiere auf, vorsichtshalber die
Schwimmwesten anzulegen. Wie schnell
wären Sie? Wohin gehören noch mal diese
Gurte? Und wie bläst man die Schwimmweste
auf?
Stellen Sie sich dagegen vor, Sie sitzen im
selben Flugzeug, doch diesmal schauen
Sie nicht zu, wie sich jemand anders eine
Schwimmweste anlegt, sondern Sie ziehen
sie selbst an. Sie legen sich die Weste
Bilder: Depositphotos/hkratky Cover: riva Verlag
26 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Einstellung
Jürgen Melzer,
ist einer von nur fünf Österreichern,
die ein Grand-Slam-
Turnier gewonnen haben. Mit
seinen beiden Titeln im Doppel
und seinem Erfolg im Mixed
zählt er zu den erfolgreichsten
Tennisspielern Österreichs.
um und experimentieren selbst mit den
Gurten und Ventilen. Eine Stunde nach
dem Start gerät die Maschine in Turbulenzen
und der Kapitän fordert Sie auf,
Ihre Schwimmweste anzulegen. Wie viel
schneller wären Sie?
Aktives Lernen basiert auf einem Widerspruch:
Wenn wir uns zielgerichtet mit
einem Gegenstand auseinandersetzen
– und uns dabei das Recht zugestehen,
Fehler zu machen und dumm auszusehen
– dann werden wir klüger. Anders ausgedrückt,
Erfahrungen, die uns dazu zwingen,
uns langsam
Aktives Lernen basiert auf einem Widerspruch:
Wenn wir uns zielgerichtet mit einem
Gegenstand auseinandersetzen – und uns dabei
das Recht zugestehen, Fehler zu machen und
dumm auszusehen – dann werden wir klüger.
voranzutasten,
Fehler zu machen
und diese zu korrigieren
– so als
würden wir einen
vereisten Abhang
hinaufsteigen und
dabei immer wieder
straucheln und ausrutschen – machen
uns schnell und graziös, ohne dass wir es
bemerken.
»Wir stellen uns oft vor, wir müssten eine
Leistung vollkommen mühelos hinlegen
können, doch so lernen wir nichts«, erklärt
Robert Bjork, der Mann, von dem auch die
eben genannten Beispiele stammen. Bjork
ist Leiter der Psychologischen Fakultät der
University of California in Los Angeles und
beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem
Gedächtnis und dem Lernen. Er ist ein gut
gelaunter Tausendsassa, der wissenschaftliche
Statistiken zum Gedächtnisverlust
genauso gern erörtert wie die Frage, warum
manche Basketballstars (z. B. Shaquille
O’Neal) bei Freiwürfen so oft daneben werfen,
und was sie dagegen tun können.
»Was anfangs wie ein Hindernis aussieht,
kann sich langfristig als positiv herausstellen«,
meint Bjork. »Eine tatsächliche
Begegnung, und wenn sie nur ein paar
Sekunden lang dauert, nützt mehr als hundertmal
Zuschauen.« Als Beleg zitiert Bjork
ein Experiment des Psychologen Henry
Roediger von der Washington University
in St. Louis. Studenten sollten einen
naturwissenschaftlichen Text studieren
und wurden dazu in zwei Gruppen eingeteilt.
Gruppe A beschäftigte sich vier
Unterrichtsstunden lang mit dem Text.
Gruppe B erörterte den Text dagegen
nur eine Stunde lang und schrieb in den
folgenden drei Stunden Prüfungen. Eine
Woche später wurden die beiden Gruppen
erneut getestet. Gruppe B erzielte
um 50 Prozent bessere Ergebnisse als
Gruppe A. Die Studenten hatten nur ein
Viertel der Unterrichtszeit auf den Text
verwendet und trotzdem mehr gelernt.
Bjorks Studentin Catherine Fritz erzählt,
sie habe diese Erkenntnis auf ihr Studium
angewendet und ihren Notendurchschnitt
um eine ganze Note verbessert.
Der Grund, so Bjork, liege in der Anlage
des menschlichen Gehirns. »Wir halten
unser Gehirn oft für eine Art Tonbandgerät,
doch diese Vorstellung ist falsch.
Es handelt sich um eine lebendige Struk-
Auszug aus Daniel Coyles
„Erfolg braucht kein Talent“
Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: riva
ISBN-13: 978-3742311771
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
27
Einstellung
Jessica Ann
Simpson ist eine
bekannte US-amerikanische
Pop-Sängerin
und Schauspielerin, die
mehrere Platin-Auzeichnungen
und viele
weitere gewann.
Wir halten unser Gehirn oft für
eine Art Tonbandgerät, doch
diese Vorstellung ist falsch. Es
handelt sich um eine lebendige
Struktur, ein nahezu unendlich
großes Gerüst. Je mehr
Impulse wir erzeugen, indem
wir uns einer Schwierigkeit
stellen und diese überwinden,
umso größer wird dieses Gerüst.
Und je größer das Gerüst,
umso schneller lernen wir.
– Robert Bjork
tur, ein nahezu unendlich großes Gerüst.
Je mehr Impulse wir erzeugen, indem
wir uns einer Schwierigkeit stellen und
diese überwinden, umso größer wird
dieses Gerüst. Und je größer das Gerüst,
umso schneller lernen wir.«
Wenn wir aktiv lernen, setzen wir die geltenden
Gesetze außer Kraft. Wir nutzen
unsere Zeit effektiver. Ein kleiner Einsatz
zeitigt große, dauerhafte Ergebnisse. Wir
haben einen Hebel in der Hand, mit dessen
Hilfe wir unsere Fehler in Fähigkeiten
Wir müssen unsere eigene
Lernzone finden, das heißt, die
optimale Differenz zwischen
dem, was wir können, und
dem, was wir erreichen wollen.
Wenn wir diese Zone finden,
stellt sich ein gewaltiger
Lerneffekt ein.
– Robert Bjork
verwandeln können. Der einzige Trick besteht
darin, uns Aufgaben zu suchen, die
unsere bisherigen Fähigkeiten ein klein
wenig übersteigen und die unseren Bemühungen
ein klares Ziel vorgeben. Mit blindem
Wollen allein erreichen wir nichts,
mit konkretem Strecken sehr wohl.
»Wir müssen unsere eigene Lernzone
finden, das heißt, die optimale Differenz
zwischen dem, was wir können, und dem,
was wir erreichen wollen«, erklärt Bjork.
»Wenn wir diese Zone finden, stellt sich ein
gewaltiger Lerneffekt ein.« Aktives Lernen
steht im Widerspruch zu unseren gängigen
Vorstellungen, und zwar aus zwei Gründen.
Erstens widerspricht es unserer Vorstellung
dessen, was Talent ausmacht. Unsere Intuition
sagt uns, dass Lernen und Talent so
sind wie Schleifstein und Messer: Lernen ist
zwar wichtig, doch ohne eine solide Klinge
sogenannter angeborener Fähigkeiten
bleibt es nutzlos. Aktives Lernen eröffnet
dagegen eine faszinierende Möglichkeit:
Lernen könnte erheblich wichtiger sein als
jede angeborene Fähigkeit.
Zweitens erscheint uns aktives Lernen paradox,
weil wir plötzlich Dinge auf uns nehmen
sollen, die wir gern vermeiden würden
– Fehler nämlich –, um diese in Fähigkeiten
zu verwandeln.
Bilder: Deposithphotos/everett225
28 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Einstellung
Warum es
Bullshit ist,
andere ändern
zu wollen
Der Weg zu mehr Toleranz und Erfolg
Bilder: Deposithphotos/IgorVetushko
Frau Kamm ist ein Morgenmuffel.
Wenn sie dann noch zusätzlich,
wie heute, verspätet zur
Arbeit kommt, sinkt ihre Stimmungstemperatur
unter null.
Ein Kollege hat ihr netterweise einen Kaffee
aus der Küche mitgebracht. Doch als Frau
Kamm einen Schluck nimmt, denkt sie nur:
„Schon wieder mit Zucker. Wir arbeiten seit
vier Jahren zusammen, und er hat es immer
noch nicht begriffen“. Und als die gut
gelaunte Projektassistenz das Büro betritt,
sich auf Frau Kamms Schreibtisch setzt und
ungefragt über den tollen Kinofilm plaudert,
den sie am Wochenende gesehen hat,
platzt Frau Kamm innerlich der Kragen:
„Hier haben wohl alle einen Knall“, denkt
sie, „können sich nicht einmal alle normal
benehmen?“.
Frau Kamms miese Laune hält noch einige
Stunden an und überträgt sich direkt und
indirekt auf die Kolleginnen und Kollegen
im Team. Viele sind plötzlich gereizt. Die
als Teamarbeit vorgesehene Projektarbeit
verkümmert zur mürrischen Kommunikation
auf Sparflamme. Der Arbeitseinsatz,
die Stimmung und die Performance leiden.
Spannend ist, dass vieles von dem, was Frau
Kamm von ihren Teammitgliedern sieht,
sie anders angehen/anders erledigen würde
(wenn man sie nur fragen würde!). Und das
zeigt sie – gerade an Tagen der schlechten
Stimmung – unmissverständlich. Das Team
reagiert mit Rückzug. Schlecht gelaunt geht
Frau Kamm abends nach Hause und regt
sich über ihre Kolleginnen und Kollegen auf.
Was sie nicht bemerkt hat: Sie ist mit voller
Wucht in die Bewertungsfalle und dem damit
verbundenen Werteverzehr getreten.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
29
Einstellung
Stromberg ist bekannt als einer der
miesepetrigsten Chefs des deutschen
Fernsehens. Er versucht geradlinig
und autoritär zu erscheinen, allerdings
sind seine bildhafte, unpräzise
Kommunikation, so wie unbeholfenes
und teils unsoziales Verhalten
passendere Beschreibungen seiner
Charakterzüge.
30 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Einstellung
Bild: imago images/Lumma Foto, Johannes Meger Cover: GABAL Verlag
Pinguine im Affengehege
In die Bewertungsfalle gelangen wir regelmäßig.
Viele glauben zu wissen, wie „es
richtig geht“. Sei es beim Entfachen der
Holzkohle auf der Grillparty, bei der Kindererziehung,
wann der passende Moment
für die Anschaffung eines Eigenheims ist,
oder eben bei der Lösung von Aufgaben
im Unternehmen. Warum? Weil wir durch
unsere eigene Brille auf die Welt blicken.
Diese Brille ist geschliffen aus unseren persönlichen
Erfahrungen, unserer Prägung
und unseren Genen. Was für den Einen
wahr und „richtig“ ist, kann für die andere
Person absoluter Blödsinn sein. Diese Einordnung
ist eine Frage der Persönlichkeit,
der Prägung und der individuellen Wahrnehmung.
Dabei entscheiden nur wir selbst darüber,
ob wir uns über etwas aufregen oder nicht.
Frau Kamm bewertet im oben gezeigten
Beispiel ihre Teammitglieder negativ: Der
Kaffee mit Zucker und der Smalltalk ihrer
Kollegin. Das führt zu einer Reihe unschöner
Verkettungen. Mit Wertungen anderer
tun wir anderen (und uns selbst!) selten
einen Gefallen. Im Bewertungs-Modus
stoßen wir regelmäßig unseren Mitmenschen
vor den Kopf, distanzieren uns von
Kolleginnen und Kollegen (oder sie sich
von uns), trüben das Arbeitsklima und
beeinflussen Freude und Engagement im
Team. Wer seine Mitmenschen regelmäßig
nach eigenem Maßstab bewertet, kann
sich genauso gut im Zoo über die Pinguine
aufregen, weil diese nicht so gut klettern
können, wie die Affen. Und auf diese Idee
würden Sie sicher nicht kommen, oder?
„Warum es Bullshit ist, andere
ändern zu wollen“
von Nele Kreyßig,
erschienen beim GABAL Verlag
Der Blick in den Spiegel
Wenn wir denken, unsere Mitmenschen
müssen „die Welt“ genauso sehen, verstehen
und bewältigen, wie wir selbst, dann
ist Verwunderung und Konfliktpotenzial
vorprogrammiert, denn es wird selten
funktionieren, dass meine eigene Herangehensweise
und Strategie zufällig auch
die der Teammitglieder ist. In solchen
Fällen ehrlich und offen zu sein und die
Chance der anderen (nicht eigenen!) Lösung
und Strategie zu be- und ergreifen,
das unterscheidet nicht nur eine „normale“
Führungskraft von einer richtig guten
Führungspersönlichkeit, denn das gilt für
jede/n in den unterschiedlichsten Kontexten!
Souveräne und wachstumsorientierte
Menschen haben sich von der Idee
verabschiedet, andere müssen die eigene
Weltsicht teilen und sich genauso verhalten,
wie sie. Zu dieser Überzeugung bzw.
zu dieser Haltung kommt, wer den Blick
in den Spiegel wagt und sich mit den eigenen
Werten und Bewertungsmustern
auseinandersetzt.
Worauf lege ich Wert? Was ist für mich
„normal“? Welche Einflüsse haben mich
geprägt? Unter welchen Rahmenbedingungen
habe ich gelernt? Welche Menschen
waren dabei entscheidend? Im
dynamischen Tagesgeschäft denken wir
selten darüber nach, wer wir sind und warum
wir uns verhalten, wie wir uns verhalten.
Doch genau hier, in der Selbstreflexion,
liegt der Schlüssel dazu, mit sich selbst
und mit anderen besonnener, klüger und
damit erfolgreicher umzugehen. Wer sich
selbst versteht, kann auch andere besser
verstehen!
Vielfalt: Der Performance-Motor
Mitglieder erfolgreicher Teams setzen sich
mit ihren eigenen Werten und den Werten
ihrer Mitmenschen auseinander. Dabei betrachten
sie deren demografischen und sozialen
Kontext, Bildungshintergrund und
die unterschiedlichen Karrierewege. Dann
erarbeiten sie gemeinsame Werteschnittmengen
(„wie wollen wir miteinander
arbeiten/umgehen?“) und wertschätzen
und fördern gleichzeitig die Unterschiedlichkeit
im Team. Denn Vielfalt ist eine
wichtige und oft unterschätzte Ressource:
In einer zunehmend komplexen Wirtschaftswelt
brauchen Unternehmen und
Teams die Vielfalt an Erfahrungen, Kompetenzen,
Zukunftsbildern und Weltanschauungen
ihrer Belegschaft.
Wer sich davon verabschiedet, andere
ändern zu wollen und wem es gelingt,
die Unterschiedlichkeiten von Menschen
im beruflichen und privaten Umfeld als
Chance zu begreifen, kann mit zwei positiven
Effekten rechnen: Mit einer Unternehmenskultur
der gegenseitigen Akzeptanz
und Aufrichtigkeit. Und mit einem
wirtschaftlichen Produktivitätsschub. Die
Unternehmensberatung McKinsey hat das
2018 in der Studie „Leistung durch Vielfalt“
anschaulich dargestellt. Frau Kamm
würde gelassener im Unternehmen auftreten,
positiv und inspirierend auf ihre
Kollegen und Kolleginnen wirken und gemeinsam
deutlich bessere Ergebnisse und
Erfolge erzielen.
Nele Kreyßig
ist Geschäftsführerin des HRperformance Instituts
in Freiburg. Die HR-Fachfrau, Rednerin und
Unternehmerin ist eine gefragte Dolmetscherin
zwischen den Welten „Mensch“ und „Unternehmen“
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
31
Leben
Die Erfolgsgeschichte eines Basketball-Weltstars
Kobe
Bryant
Kobe Bryant war ein hervorragender
Hubschrauberpilot
und flog seit Jahren mit seinem
Sikorsky S-76 auch alltägliche
Strecken, um in Los
Angeles Termine, Basketballtraining oder
Spiele zu absolvieren. Am 26. Januar 2020
hob er wie immer ab, um zu einem Basketball-Turnier
in Calabasas zu fliegen. Doch
diesmal stürzte sein Helikopter westlich
von Los Angeles auf ein Feld. Der 41-jährige
und seine 13-jährige Tochter Gianna
starben, daneben noch weitere sieben Passagiere.
Zurück bleiben seine Frau Vanessa,
drei weitere Kinder und eine fassungslose
Basketball-Fangemeinde, die um
einen der größten Stars in der Geschichte
der NBA trauert.
Kobe Bean Bryant stammt aus einer Basketball-Familie.
Sein Vater war Joe "Jellybean"
Bryant, seine Mutter Pamela Cox,
beide Berühmtheiten der amerikanischen
Basketball-Szene. Sein Vater spielte einige
Jahre in der italienischen Basketballliga,
weshalb die Familie einige Jahre in Italien
lebte.
Wie nicht anders zu erwarten, spielte der
Junge in der Highschool Basketball. Er
probierte sich auf allen fünf Positionen
aus und holte mit seiner Schulmannschaft
bei 90 Spielen 77 Siege innerhalb von drei
Jahren. Am Ende der Schulzeit war er mit
2883 Punkten der erfolgreichste High
School Player in Southeastern Pennsylvania.
Es hagelte Auszeichnungen. Kein
Wunder, dass John Lucas, Coach der Philadelphia-76ers,
für die schon sein Vater
auf dem Feld stand, ihn schon während
der Schulzeit
einlud, mit den
76ers zu trainieren.
Natürlich hätte
er ein Sportstipendium
für
verschiedene
Colleges sicher
gehabt, aber da
ihn nichts als
Basketball interessierte,
ging
er mit 17 Jahren
lieber direkt zur
NBA Draft.
Im ersten Jahr in der NBA ließ ihn der
Coach meist nur als Auswechselspieler
aufs Feld. Dafür gewann er den Slam Dunk
Contest als mit 18 Jahren Jüngster in der
NBA-Geschichte. Er wurde in das NBA
All-Rookie Second Team gewählt, machte
zwar einige Fehler, spielte aber mutig und
wurfgewaltig.
In seiner zweiten Saison verbesserte er sich
weiter, wurde zum jüngsten NBA All-Star
Game Starter. In der dritten Saison, 1998–
1999, startete er endgültig durch und
spielte bei den Lakers als Guard in sämtlichen
Spielen in der Startaufstellung. Es
war dem Verein 70 Millionen Dollar wert,
den Jungspund weitere sechs Jahre für die
Lakers zu verpflichten.
Ab 1999 konnte nichts und niemand
Bryant als Shooting Guard stoppen. All-
NBA, All-Star, All-Defensive Team – überall
war er dabei. Im Team mit Shaquille
O'Neal wurden die Lakers unter Coach
Phil Jackson über Jahre zu heißen Meisteraspiranten.
2002, als er 23 Jahre alt wurde,
war er der jüngste Spieler, der je drei Meisterschaften
gewonnen hatte.
2003/2004 musste er sich wegen des Vorwurfs
eines sexuellen Übergriffs vor Gericht
verantworten. Angeblich hatte er
eine 19-jährige Hotelangestellte in seinem
Hotelzimmer vergewaltigt. Bryant gab zu,
Sex mit der Anklägerin gehabt zu haben,
dieser sei aber einvernehmlich gewesen.
Nachdem die junge Frau sich weigerte,
auszusagen, wurde die Anklage fallen
gelassen. Eine spätere Zivilklage der Hotelangestellten
wurde außergerichtlich
beigelegt, und beinhaltete eine öffentliche
Entschuldigung des Basketballstars, ohne
dass er sich zu einer Schuld bekannte. In
der darauffolgenden Saison schlug sich
die mentale Be-
In der dritten Saison, 1998–
1999, startete er endgültig
durch und spielte bei den
Lakers als Guard in sämtlichen
Spielen in der Startaufstellung.
Es war dem Verein 70 Millionen
Dollar wert, den Jungspund
weitere sechs Jahre für
die Lakers zu verpflichten.
lastung durch
den Fall und
der damit einhergehende
Imageverlust
fürchterlich in
seiner Leistung
nieder.
Sein Trainer
Phil Jackson
schrieb in dieser
Zeit ein
Buch "The
Last Season:
A Team in Search Of Its Soul", in dem er
Kobe Bryant extremes Talent aber charakterliche
Mängel attestierte, insbesondere
einen befremdlichen Mix aus Arroganz,
Borniertheit und Unreife. Die übrigen
Teamkollegen bekamen bei weitem positiveres
Feedback.
Als Shaquille O'Neal und Phil Jackson das
Team verließen, saß der Verlust der Mannschaft
schwer im Genick. Erst 2005/2006
konnte Phil Jackson wieder als Lakers
Coach zurückgewonnen werden und kurz
darauf konnte Bryant an alte Leistungen
Bild: Depositphotos/ProShooter
32 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Leben
Kobe Bryant zählt zu den erfolgreichsten
Basketball-Spielern der NBA Geschichte
und wurde damit zum Vorbild für viele
junge Menschen und Basketball-Spieler.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
33
Leben
34 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Leben
Bild: Depositphotos/SamAronov
anknüpfen. 2006 begruben Kobe Bryant
und Shaquille O'Neal ihre jahrelang gehegte
Feindschaft mit einer Umarmung.
Kaum sechs Tage danach lieferte Bryant
in einem Match gegen die Toronto Raptors
mit 81 Punkten die zweithöchste jemals
von einem Spieler erreichte Punktzahl in
einem NBA-Spiel ab.
Eine Knieoperation verhinderte seinen Einsatz
in der darauffolgenden Saison. Dafür
lief er 2006/2007 wieder auf und konnte die
Saison als Top-Scorer abschließen.
Kobe Bryant bekam 2009/10 als jüngster in
der NBA Geschichte seine 25.000 erspielten
Punkte voll. Die Lakers sicherten sich ihren
Top-Sportler 2010 für weitere drei Jahre und
ließen dafür insgesamt 87 Millionen Dollar
Gehalt fließen. Der Sportler bedankte sich,
indem er der Mannschaft half, zum fünften
Mal Meister zu werden. Die nächsten Jahre
verflogen in einem Rausch an Erfolgen für
den baumlangen Afroamerikaner.
2013 endete die Glückssträhne aprupt mit
einem Achillessehnenriss, den zu kurieren
ihn acht Monate kostete. Kaum wieder
im Einsatz brach er sich nach dem sechsten
Spiel den seitlichen Schienbeinkopf
und fiel für den Rest der Saison aus. Hier
zeigte sich deutlich, was er bisher zum Erfolg
der Lakers beigetragen hatte, denn die
Mannschaft spielte ohne ihn die schlechteste
Saison der Vereinsgeschichte. Erst
zur Saison 2014/15 kehrte Bryant für seine
19. NBA-Saison zurück aufs Spielfeld. Im
Januar 2015 riss er sich die Schulter-Rotatorenmanschette
und wurde nach einer
Operation für den Rest der Saison krankgeschrieben.
Als er ins All-Star Game berufen
wurde, winkte er ab und kündigte
an, seine aktive Spielerkarriere zum Ende
der Saison zu beenden. Am 13. April 2016
erspielte er in seinem letzten Spiel mit den
Lakers gegen Utha Jazz mit 60 erzielten
Punkten einen 101:96 Sieg.
Musikalische Gehversuche
Weniger bekannt ist, dass Koby Bryant seit
der Highschool als Rapper in der Gruppe
"Cheizaw" auftrat. Sony Entertainment nahm
„Cheizsaw“ unter Vertrag, versuchte jedoch
schnell, die Gruppe zu zerschlagen. Man
wollte von Bryants NBA-Ruhm und Jugend
profitieren und ihn als Einzelstar herauszubringen.
1997 trat er bei einem Sway & King
Tech Konzert auf, nahm auch eine Strophe
Mamba, das trifft mich wirklich hart. Ich werde mich
immer daran erinnern, wie ich nach Spielen heimgekommen
bin, damit ich dir zuschauen konnte, wie du
das vierte Viertel dominierst! Du hast so viele rund um
die Welt inspiriert, mich eingeschlossen. Du wirst immer
vermisst werden. An dich wird sich immer erinnert werden.
Du wirst immer geliebt werden. Ruhe in Frieden
mit deinem Engel Gigi. Tiefstes Mitgefühl an Vanessa,
die Mädchen und allen Freunden und Familien derer,
die heute ihr Leben verloren haben!
– Dirk Nowitzki
für "Hold Me" auf und ist sogar auf O'Neals
Platte "Respect" mit "3 X's Dope" zu hören.
Bryants Underground Hiphop war Sony
nicht massentauglich genug, also versuchte
man, ihn dahingehend zu formen. Für sein
Debutalbum "Visions" wurde 2000 unter
anderem Tyra Banks verpflichtet, trotzdem
fiel der Testlauf beim Publikumg gründlich
durch. Sony ließ Bryant fallen wie eine heiße
Kartoffel. Daraufhin mitbegründete Bryant
selbst das Indipendent Plattenlable "Heads
High Entertainment", das sich nicht mal ein
Jahr hielt. Bryant wirkte noch in verschiedenen
Songs mit, eine nennenswerte Musikkarriere
wurde daraus jedoch nie.
Werbepartner Bryant
Natürlich wurden dem Überflieger jede
Menge lukrativer Werbeverträge angeboten.
1996/97 wurde er für sechs Jahre das
Adidas-Gesicht für 48 Millionen Dollar,
seine Unterschrift zierte den Equipment
KB 8 Schuh. Für Coca-Cola bewarb er
Sprite, lächelte von McDonald's Anzeigen.
Spalding's NBA Infusion Ball wurde von
ihm ebenso promoted wie Nutella und die
Russel Corporation. Nintendo brachte eine
eigene Videospielserie mit ihm heraus. Die
Vergewaltigungs-Anklage führte dazu, dass
er viele Werbepartner verlor. Nur Nike Inc.
stand zum kurz vor dem Vorfall unterschriebenen
40-45 Millionen Dollar Deal.
Nachdem es keinen Schuldspruch gegeben
hatte, kam Coca-Cola mit seinen Energy
Brands und Vitamin-Wasser Produkten zurück.
Einige Videos für die NBA zeigen ihn
ebenso wie Werbung für das Guitar Hero
World Tour Videospiel. Nike brachte mit
ihm weitere Schuhmodelle wie die Zoom
Kobe I-V auf den Markt. Nubeo warb mit
seinem Gesicht für Sport- und Luxusuhren
der "Black Mamba collection". Ab 2010
warb er zwei Jahre für Turkish Airlines.
Eigene Unternehmen
Kobe Bryant warb nicht nur für andere,
sondern gründete auch Kobe Inc., um
Sport-Marken zu versammeln und groß zu
machen. So kaufte er sich 2014 für sechs Millionen
Doller mit 10 Prozent bei Bodyarmor
SuperDrink ein. Inzwischen ist der Wert
seines Anteils auf etwa 200 Millionen Dollar
gestiegen.
Mit Jeff Stiebel gründete er 2016 die Venture
Capital Firma Bryant-Stibel. 100 Millionen
war es ihm wert, in verschiedene Medien-,
Daten-, Spiel- und Technologiefirmen zu
investieren. 2018 gewann Bryant mit seinem
Kurzfilm "Dear Basketball" den Academy
Award for Best Animated Short Film".
Dirk Nowitzki, der Bryant gut kannte
und sehr schätzte, schrieb zum Nachruf:
"Mamba, das trifft mich wirklich hart. Ich
werde mich immer daran erinnern, wie ich
nach Spielen heimgekommen bin, damit
ich dir zuschauen konnte, wie du das vierte
Viertel dominierst! Du hast so Viele rund
um die Welt inspiriert, mich eingeschlossen.
Du wirst immer vermisst werden. An
dich wird sich immer erinnert werden. Du
wirst immer geliebt werden. Ruhe in Frieden
mit deinem Engel Gigi. Tiefstes Mitgefühl
an Vanessa, die Mädchen und allen
Freunden und Familien derer, die heute
ihr Leben verloren haben!"
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
35
Story
DER WASSER-
VERKÄUFER
Günter Brandl schenkt dazu reines Wasser ein
Günter Brandl ist einer der erfolgreichsten
Vertriebsexperten, Coachs und Speaker im
deutschsprachigen Raum. Er ist seit vier Jahrzehnten
erfolgreicher Vollblutunternehmer und
Selfmade-Millionär.
Wasser, kühl und klar –
nichts stillt den Durst
besser, ist besser verträglich
für den Körper.
Zwei Liter soll ein
erwachsener Mensch davon täglich zu sich
nehmen, damit im Körper alles rund läuft
und er sich entgiften kann. Dafür muss das
Wasser aber vor allem eines sein: von hervorragender
Qualität. Gerade Kleinkinder,
ältere und Menschen mit geschwächtem
Immunsystem sind besonders auf schadstofffreies
Wasser angewiesen. Wenn das
Leitungswasser das nicht bieten kann, greift
der Kunde zur Mineralwasserflasche.
Doch als Nierenpatient hat Günter Brandl
seine ganz eigenen Erkenntnisse, was auf so
manch schickem Label steht, beispielsweise
„bei schwerer Herz- und Niereninsuffizienz
nicht trinken“. Als er sich 2005 einer Chemotherapie
unterziehen musste, ermahnte ihn
der Professor: „Jetzt müssen Sie viel Wasser
trinken, reines Wasser.“ Nach jeder der Sitzungen
fiel dieser Satz. Als er ihn zum dritten
Mal hörte, machte sich Brandl, für den
bis dato Wasser einfach Wasser gewesen
war, darüber Gedanken und recherchierte
„reines Wasser“. Er stieß auf Informationen
und Begriffe wie Quellwasser, Trinkwasser,
Leitungswasser, blaues Gold, Tafelwasser,
Mineralwasser, destilliertes Wasser, gefiltertes
Wasser, Brauchwasser. Er entdeckte
verschiedene Mineralwässer, die als „reine
Bergquellwässer“ angeboten werden, Mineralwässer
mit sehr geringem Mineraliengehalt
– was ihn sehr irritierte. Schließlich ist ja
weithin bekannt, dass der Körper Mineralien
benötigt und über das Wasser aufnimmt.
Ist das so? So lässt es einen zumindest die
Werbung vieler Mineralwasser-Hersteller
glauben. Außerdem fand er unzählige
Möglichkeiten der Wasseraufbereitung und
Filterung. Er las über Anlagen, die Schwermetalle,
Hormone, Arsen, Zyanid, Nitrate,
Fungizide, Pestizide, Medikamentenrückstände
und vieles mehr aus dem Wasser
absorbieren können. Brandl war irritiert,
warum es überhaupt so viele Filter und Filtertechniken
angeboten werden, wenn das
Wasser in Deutschland nachweislich beste
Qualität hat. Er fand Geräte, die klares,
weiches und reines Wasser ohne jegliche
Fremd- und Schadstoffe aus Leitungswasser
produzieren. Drei Monate dauerten die
Recherchen, in denen er mehr als 300 Webseiten
und Onlineshops fand, die Trinkwasser-Aufbereitungsanlagen
anbieten
und verkaufen. Auf etwa jeder dritten Seite
stand: „Zukunftsmarkt Wasser!“
„Als langjähriger Vertriebs- und Marketingprofi
fragte ich mich: Warum habe ich in all
den Jahren noch nichts von diesem Markt,
,dem Markt der Zukunft‘, wie er immer
wieder beschrieben wurde, gehört?“, erzählt
Brandl über die Ursprünge seines Geschäfts
und führt aus: „Ich trank seither nur noch
reines Bergquellwasser und entschied mich,
auch geschäftlich in dieser Branche tätig zu
werden“. Im September 2006 suchte er gemeinsam
mit seiner Frau Christine nach
einem geeigneten Hersteller, der ihrer Philosophie
„Nur das Beste oder nichts“ entsprach.
Nach etlichen Anläufen fanden sie
36 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Story
Bild: Stefan Winterstetter, Blitz und Pixel Martin Schäuble
einen Hersteller, dessen Anlage alle Probleme
der Membran- bzw. Osmose-Technologie
löste. Schlag auf Schlag wurden ein
Vertriebskonzept und die Verkaufsunterlagen
erstellt. Innerhalb von nur vier Wochen
wurde der Vertrieb im Juni 2007 aufgenommen.
„Ein Geschäft mit einem Produkt
für einen 100-Prozent-Markt,
mit Aha-Effekten und Nachfolgegeschäft;
ein Produkt, mit dem man
durch den Eigenverkauf an Endkunden
mehr als seinen Lebensunterhalt
– je nach Fleiß – ohne einen
einzigen Mitarbeiter verdienen
kann“, begeistert er sich.
Natürlich gab es auch Durststrecken.
Die größte Herausforderung
war sicherlich seine Krankheit, die
ihn zu fünf Jahren Dialyse zwang, dreimal
wöchentlich für sieben Stunden, und in einer
Nierentransplantation mündete. Nur durch
Selbstdisziplin, Ausdauer, starken Willen
und die uneingeschränkte Unterstützung
der Familie schaffte er es, die Firma weiter
zu leiten und wieder zu gesunden. Aber insgesamt
sieht Brandl sein Leben als großen
Erfolg: „Wenn ich aber einzelne Punkte benennen
soll, dann ist der mit Abstand größte
Erfolg meine Tochter, auf die ich sehr stolz
bin. Auch ein sehr großer Erfolg ist, dass ich
mehrere Unternehmen mit Millionenumsätzen
selbst aufgebaut habe und unzählige
Menschen zum Erfolg führen durfte.“
Eine riesige Leistung, wenn man die Anfänge
bedenkt. Als gelernter Schreiner merkte
er schon früh, dass der Lohn davon allein
nicht für mehr als ein sehr bescheidenes
Leben reicht. Auf der Suche nach weiteren
Verdienstmöglichkeiten kam er mit Direktvertrieb
in Kontakt. Sein damaliger Vermieter
holte ihn ins Boot, als es darum ging,
Luftbilder von Häusern an der Haustür an
die darin lebenden Besitzer zu verkaufen.
Anfangs klingelte noch sein Vermieter bei
den Leuten und ließ den jungen Brandl zuschauen,
später sollte er selbst verkaufen.
Allerdings kam ihm seine Schüchternheit
in den Weg, überhaupt erst zu klingeln. Erst
als sein Vermieter nochmals mit ihm an die
Haustür kam und klingelte, lernte er über
seinen Schatten zu springen. „Mir fiel alles
in die Hose: Ich stotterte nicht schlecht,
aber das Eis war gebrochen“, erinnert er
sich und sinniert kopfschüttelnd: „In allen
möglichen Situationen, in denen es auf
nichts ankommt, haben wir Mut, aber an
der Haustürglocke versagen wir, oder besser
gesagt, ich tat es damals.“ Trotzdem verkauften
sein Mentor und er an diesem Tag
Bilder für 760 DM. In der nächsten Woche
zog er erfolgreich allein los. Nach einigen
Jahren in der Luftbild-Branche wechselte er
in den Direktvertrieb von Staubsaugern bei
Kirby. Er baute sein eigenes Unternehmen,
die Günter Brandl GmbH, mit mehr als 20
Millionen DM Jahresumsatz auf, das er fast
20 Jahre lang führte und aus gesundheitlichen
Gründen verkaufte. Nach drei Jahren
Als langjähriger Vertriebs- und
Marketingprofi fragte ich mich:
Warum habe ich in all den Jahren
noch nichts von diesem Markt, ,dem
Markt der Zukunft‘, wie er immer
wieder beschrieben wurde, gehört?
Auszeit brachte ihn sein gesundheitlicher
Zustand auf Noni-Saft und damit in Kontakt
mit Network Marketing. Er nutzte die
Gelegenheit und akquirierte in zweieinhalb
Jahren 12.000 Vertriebspartner, wobei er
ein ganz neues System entwickelte, in welchem
keiner der neuen Vertriebspartner
weitere Vertriebspartner anwerben durfte.
Außergewöhnlich in der Branche. Obwohl
er in nur zweieinhalb Jahren die höchste
Position erreichte, war das Einkommen weit
entfernt von dem, was er in seiner Zeit im
klassischen Direktverkauf verdiente. Heute
erinnert er sich: „Auch mein Führungskreis
erzielte weitaus weniger Einkommen als
früher. Gemeinsam mussten wir feststellen,
dass wir uns dieses Geschäft wegen zu
geringer Einkommensmöglichkeiten nicht
leisten konnten. „In dieser Zeit kam die gesundheitliche
Flaute, die schließlich in das
Wasser-Geschäft mündete, das heute
mehr als hervorragend läuft.
Aber es müssen ja nicht alle auf die
harte Tour ihren Weg zum Erfolg
finden. So bietet Günter Brandl
seit Jahrzehnten erfolgsorientierten
Menschen an, die Vorteile
des Direktvertriebes kennenzulernen.
Er ist überzeugt, dass sie
mit dem Beruf des Verkäufers im
Direktvertrieb die Möglichkeit
haben, ihre Träume realisieren zu
können, mit sofort fünf- bis siebenstelligem
Verdienst, ohne immense Startinvestitionen.
„Ich will den Leuten bewusster
machen, was der Direktvertrieb eigentlich
ist. Viele glauben, das wäre das typische
Haus-zu-Haus-Geschäft. Wer nach
meinem Konzept arbeitet, das seit 39
Jahren sehr erfolgreich funktioniert, wird
immer genügend Adressen und Termine
haben und damit Verkäufe erzielen. Entscheidend
hierfür ist sicher das Produkt“,
versichert Günter Brandl und nimmt genießerisch
einen Schluck Wasser – natürlich
reines Wasser.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
37
Einstellung
I ME
Warum Selbstliebe oft missverstanden wird und
warum sie der Schlüssel für Erfolg ist
Als junger Mann hat mich
vor allem eins interessiert –
Erfolg.
Erfolg war für mich wie eine
Jagd. Auch heute liebe ich
es noch zu jagen, meine Grenzen herauszufordern
und mich an großen Zielen zu
messen. Doch nicht mehr um jeden Preis.
Ja, ich gebe es zu. Ich habe vor ca. 15 Jahren,
mehr oder weniger zufällig, das Thema
Selbstliebe für mich entdeckt. Auch
heute werde ich noch manchmal gefragt,
wie ein Erfolgstrainer, Unternehmer und
Businesspunk dazu kommt, Bücher über
Selbstliebe zu schreiben? Ganz einfach:
Weil Du ohne Selbstliebe jeden Erfolg vergessen
kannst.
Ein Mensch, der sich nicht liebt, ist wie ein
Fass ohne Boden. Keine Trophäe dieser Welt
kann das Loch stopfen, das Deine Selbstablehnung
in Dir offenhält.
Die Qualität Deiner Beziehung zu Dir ist
der Schlüssel zu allem, und alles, was Du
erlebst, ist ein Spiegel dieser Qualität.
Deine Partnerschaft, Deine Familie, Deine
Arbeit, Deine Finanzen und selbst Deine
Beziehung zu Gott zeigen Dir, ob beziehungsweise
wie sehr Du Dich liebst.
Ein Mensch, der sich nicht mag, kreiert unerfüllte
Beziehungen. Er kämpft um oder in
seiner Arbeit. Er verbiegt sich für Geld und
wenn er es hat, kann er es nicht richtig genießen.
Er wird eher krank als andere und erlebt
mehr Stress als nötig. Er erschafft zynische
Welten oder strafende Götter.
Der Autor Veit Lindau gilt als der Experte für
eine integrale Selbstverwirklichung des Menschen
im deutschsprachigen Raum. Er arbeitet
als Coach und Trainer und hat viele Bestseller-Bücher
geschrieben.
Wenn Du Dir hart begegnest, hastest Du
verkrampft durchs Leben. Wo andere
Wunder, Möglichkeiten und Geschenke
entdecken, stößt Du auf verschlossene
Türen und unüberwindbare Hürden. Du
bist davon überzeugt, dass Du Dir Glück
angestrengt verdienen musst. Das beweist
Du Dir und anderen durch die Erlebnisse,
die Du unbewusst produzierst. Das Leben
wird zu einem ewigen Krampf und Kampf.
Die Möglichkeiten fliegen Dir nicht zu
– wie es natürlicherweise der Fall wäre –
sondern Du rennst ihnen hinterher. Klingt
das anstrengend?
Es ist anstrengend. Für alle Beteiligten
und für Dich. Ich weiß, wovon ich spreche,
denn in meinem Leben war alles ein
Kampf. Ich habe um Liebe gekämpft. Ich
habe um Erfolg gerungen. Doch eigentlich
habe ich nur mit einem einzigen Wesen
Krieg geführt – mit mir selber. Nach
mittlerweile fünfundzwanzig Jahren der
Suche und des Findens und der Arbeit mit
tausenden Menschen wage ich zu behaupten:
Die Krankheit der Selbstablehnung ist
weitaus verbreiteter, als es auf den ersten
Blick scheint. Nicht jeder, der begeistert
von sich redet, mag sich wirklich. Nicht jeder,
der anderen Menschen Liebe schenkt,
hat genug für sich übrig. Der innere Krieg
der Selbstablehnung findet zum Teil auf
offenen Schauplätzen statt – wie zum Beispiel
bei einer zerstörerischen Sucht –,
doch meistens äußert er sich leise:
Bilder: Paradies Session, imago images/MediaPunch
38 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Einstellung
Lizzo ist eine US-amerikanische
Sängerin, Rapperin und Songschreiberin.
Ihre Musik bewegt sich zwischen
Genres wie Pop, R&B und
Hip-Hop und widmet sich dabei
Themen wie Diversität und Body
Positivity.
◆ In einer Berufswahl, die uns unglücklich
macht.
◆ In Zielen, die nicht unser Herz erfüllen,
sondern unser Image füttern sollen.
◆ In der tragischen Verwechslung unseres
eigenen Wertes mit dem Preis der Uhr an
unserer Hand.
◆ In unserem Perfektionsdrang und Optimierungswahn.
◆ In der Sabotage unseres Erfolgs und
Glücks.
◆ In dem Unvermögen, den Weg hin zu
unseren Zielen dankbar und entspannt
genießen zu können,
◆ In einer angespannten Beziehung zur
Welt, zur Schöpfung oder wie auch immer
Du es nennst.
◆ In zu wenig Lachen, zu wenig Spiel, zu
wenig Abenteuer.
◆ In dem Versuch, diese Schmalspurversion
unseres Lebens auch noch zu verteidigen
nach dem Motto: „Das Leben ist
eben kein Wunschkonzert“.
Meistens sind es eine Krise, pure Erschöpfung
oder ein Moment der Gnade, die Dich
zu einer radikalen Entscheidung zwingen:
Bist Du bereit, Dich selbst endlich anzunehmen,
und zwar genauso wie Du bist?
Leider sind Worte wie „Liebe“ oder „Hingabe“
in unserer Zeit zu abgedroschenen,
zu tausendfach missbrauchten Phrasen verkommen.
Trotzdem ich möchte es wagen,
ein so einfaches und oft wiederholtes Wort
wie Selbstliebe mit Dir zu teilen. Denn es
enthält eine heilsame und gleichsam explosive
Botschaft. Die Wahl, Dich so zu lieben,
wie Du bist, löst in einer zwanghaften
Leistungsgesellschaft eine kleine Erschütterung
aus. Ein Mensch, der sich auch in seinen
schwächsten Stunden annehmen kann,
ist frei und autark. Da er nicht um Anerkennung
betteln und um Sicherheit kämpfen
muss, lässt er sich nicht mehr in das absurde
Hamsterrad der Geschäftigkeit einspannen
– er gewinnt seine Würde zurück.
Wenn es Dir gelingt, in Dir auf eine entspannte
und ehrliche Weise nach Hause
zu kommen, wirst Du Dir Deine Ziele wesentlich
weiser aussuchen, den Weg dahin
lässiger gehen und guten Erfolg natürlich
anziehen.
◆ Wirklich erfolgreiche Menschen leben
auch erfüllt.
◆ Sie sind nicht talentierter als andere. Sie
mögen sich mehr. Sie achten sich tiefer.
Sie wissen, dass ihnen Glück und Erfolg
zusteht.
◆ Das Urteil, welches Du tief in Dir über
Dich selbst fällst, ist DAS zentrale Urteil
Deines Lebens. Es ist die Wurzel der von
Dir erfahrenen Realität.
◆ Hol Dich nach Hause.
◆ Stell Dich auf eine gesunde (nicht narzisstisch
aufgeblasene) Weise in den Mittelpunkt
Deines Lebens.
◆ Und der Erfolg wird folgen.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
39
Wissen
Warum unsichtbare
Menschen vergessen
werden
Hermann Scherer erklärt,
warum gut sein alleine nicht mehr ausreicht
Dr. Eckart von Hirschhausen ist
deutscher Moderator, Arzt, Zauberkünstler,
Kabarettist, Comedian
und Schriftsteller. 2008 gründete
er die Stiftung Humor hilft heilen,
um das therapeutische Lachen in
Medizin, Arbeitswelt und Öffentlichkeit
zu fördern.
40 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Wissen
Du bist gut und keiner weiß
es? Das ist das entscheidende
Problem. Denn gut
sein allein reicht nicht,
besser sein auch nicht. Es
bringt rein gar nichts, wenn es andere nicht
wissen.
er verlangt heute Honorarsätze im fünfstelligen
Bereich. Ob er ein guter Arzt ist?
Ob er mehr weiß als andere Mediziner?
Das zu beurteilen maße ich mir nicht an.
Was er ganz sicher besser gemacht hat als
viele seiner Kollegen: das Inszenieren und
Positionieren.
Mehr Beispiele gefällig? Gerne: Ich hatte
einmal eine Teilnehmerin, deren Tochter
mit dem Down-Syndrom zur Welt kam
und die sich genau mit diesem Thema
beschäftigte. Sie wollte anderen „Betroffenen“
helfen und ihnen Mut zusprechen.
Sie wollte das Thema kapitalisieren. Unmöglich?
Das dachte ich zunächst auch.
Mareike Fuisz hat einen Online-Kongress
ins Leben gerufen. Sie ist damit als Kongressveranstalterin
und als Rednerin bekannt
geworden.
Bilder: Christina Pörsch, imago images/Sven Simon
Denn Sichtbarkeit schlägt Kompetenz.
Immer!
In dem Moment, in dem es einen Kompetenten
und einen Bekannten gibt, wird
in der Regel der Bekannte vorgezogen.
Manchmal ist es noch schlimmer: Prominenz
schlägt Kompetenz. Das liegt an der –
phasenweise doch beschränkten – Arbeitsweise
unseres Gehirns. Das zieht nämlich
folgenden Schluss: Bekanntheitsgrad hebt
Nutzenvermutung. Der Umkehrschluss
lautet folglich: Unbekannt = kein Nutzen,
also vergessen wir das mal ganz schnell.
Und selbst wenn der Nutzen da ist, er ist –
wenn nicht bekannt – nicht sichtbar.
Deshalb ist mein Credo, für die Sichtbarkeit
zu Sorgen. Und zugegeben, ich bin
mittlerweile ziemlich streitbar geworden,
aber zum einen habe ich einfach die Nase
voll von inkompetenten Dampfplauderern,
die nichts können und dennoch erfolgreich
sind, und bin gleichzeitig traurig
über die Kompetenzträger, deren Wände
voller Diplome hängen, aber die kaum ihre
Miete zahlen können.
Beispiele gibt nicht nur die Medienwelt.
Einer hiervon ist der Philosoph Richard
David Precht. Der lebte von Arbeitslosengeld,
fasste dann die wichtigsten philosophischen
Gedanken
in dem Buch
„Wer bin ich und
wenn ja, wie viele“
verständlich zusammen,
promotete
das Buch im
Fernsehen und erlangt
damit große
Bekanntheit. Er
geht mittlerweile
in Talkshows ein
und aus und verlangt
Tagessätze
im fünfstelligen
Bereich.
Ähnlich gestaltet es sich bei Dr. Eckart
von Hirschhausen, der früher auch als
Zauberer auftrat. Oft kostenlos oder zu
geringen Honorarsätzen. Dann brachte er
sein Buch „Glück kommt selten allein…“
heraus und positionierte sich als kabarettistischer
Arzt. Eine Idee, die besonders
war. Er schoss damit durch die Decke und
ist heute aus den Medien und von den
Bühnen nicht mehr wegzudenken. Auch
Ein schönes Beispiel ist auch Giulia Enders
mit ihrem Buch „Darm mit Charme“.
Noch in ihrer Zeit als Studentin hat sie
einen Vortrag über das Thema Stuhlgang
gehalten, als ein Verlag auf sie zukam und
sie fragte, ob sie darüber nicht ein Buch
schreiben möchte.
Sie hat es getan.
Ich hätte gesagt,
das Ding geht in
die Hose. Der Titel
wurde mehr
als drei Millionen
Mal verkauft. Sie
hat damit nicht
nur einen riesigen
Bekanntheitsgrad
Und zugegeben, ich bin
mittlerweile ziemlich
streitbar geworden, aber
zum einen habe ich einfach
die Nase voll von inkompetenten
Dampfplauderern,
die nichts können und dennoch
erfolgreich sind, […].
Denn wer mit seinem
Thema unsichtbar bleibt,
weil er es nicht versteht,
seine Botschaft zu kommunizieren,
ist schneller
vergessen als die Zeitung
von gestern.
erlangt. Publikationen
dieser
Art zeichneten
sich bis dahin vor
allem durch eins aus: Unverständlichkeit.
Fachtermini. Komplexe Sätze. Formeln.
Ganz ehrlich: Wer steigt da nicht spätestens
nach zwei Seiten aus? Giulia Enders
hat hier ein Umdenken generiert. Viele
Gelehrte schreiben nun anders, so hat der
Mikrobiologe Professor Dr. Markus Egert
das Buch „Ein Keim kommt selten allein“
herausgebracht.
Das waren jetzt
Beispiele, mit
denen sich die
Autoren an die
extrovertierten
Menschen gerichtet
haben. An die,
die vielleicht etwas
lauter sind. Doch
was ist mit den leiseren
Menschen?
Das hat sich auch
Sylvia Löhken gefragt.
Und sie hat
sich dieses Themas
in ihrem Buch
„Leise Menschen
– starke Wirkung“ angenommen. Auch
damit hat sie den Nerv der Zeit getroffen,
denn auch dieser Titel hat es auf die Bestsellerliste
geschafft.
Hier reiht sich auch Stefanie Steinleitner
ein. Sie ist die Ehefrau eines Bäckers
und hält Vorträge zum Thema Brot. Etwas
eigentlich so Banales wie Brot. Etwas
so Alltägliches wie Brot. Doch vielleicht
liegt genau darin das Geheimnis. Brot ist
Grundnahrungsmittel.
Wir konsumieren
es alle
nahezu täglich.
Und wenn es dann
noch so wunderbar
inszeniert
und interpretiert
wird wie bei Stefanie
Steinleitner
– umso besser.
In meinem
GOLD-Programm,
das Menschen
zur Marke macht, wird deutlich, dass
man wirklich jedes Thema vermarkten kann,
dass man mit jedem Thema erfolgreich sein
kann, wenn man es richtig angeht, dem Kind
den richtigen Namen gibt und das Interesse
weckt. Das Credo muss lauten: Du bist gut -
und jeder weiß es.
Denn wer mit seinem Thema unsichtbar
bleibt, weil er es nicht versteht, seine
Botschaft zu kommunizieren, ist schneller
vergessen als die Zeitung von gestern.
Der Autor Hermann Scherer ist Berater, vielfacher
Buchautor und einer der erfolgreichsten
Motivationstrainer Deutschlands. Er macht
Menschen zu Marken, damit sie das verdienen,
was sie wert sind.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
41
Leben
So bekommst du alles,
was du willst
Was unterscheidet erfolgreiche
Menschen
vom Durchschnitt?
Als allererstes ihr
Mindset, ihre Glaubenssätze,
ihre Überzeugungen.
Was mir persönlich geholfen hat, ist die
Aussage: Du bist dein einziges Limit. Wer
darüber etwas länger nachdenkt, wird genau
das bestätigen können. Ob du dich
gesund ernährst, einen attraktiven Körper
hast, den richtigen Partner/Partnerin,
viel Geld hast, einen erfüllenden Beruf,
das Auto fährst, was du dir wünschst, all
das entscheidet sich zu allererst einmal
im Kopf.
Wenn in der Wissenschaft die Erfolge der
überdurchschnittlichen Menschen verglichen
werden, dann wird immer wieder
bestätigt, dass die Ausgangssituation für
die meisten keinen
großen Unterschied
ausmachen.
Der Unterschied ist
dann das Denken
und davon abgeleitet
die Handlungen, die dann wiederum
zu Ergebnissen führen.
Aus Angst zu weit zu gehen, gehen wir
meistens nicht weit genug.
Dieser Satz bringt es wunderbar auf den
Du bist dein einziges
Limit!
Punkt. In unserem inneren Dialog haben wir
selber große Zweifel und kommen genau wegen
dieser Zweifel dann nicht ins Handeln.
Wenn du das nächste Mal überlegst, ob du
einen Kunden anrufst
oder einen potentiellen
Partner ansprichst,
dann denk
an diesen Merksatz.
Was soll denn im
schlimmsten Fall passieren? Das Schlimmste,
was passiert ist die Geschichte, die du dir
selber in deinem Kopf erzählst.
Wenn du wieder mal zögerst, beruflich wie
privat, wenn du vorhast Kunden zu akqui-
42 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Leben
Bild: Depositphotos/AleksLischinskiy/SimpleFoto, BV Bestseller Verlag
rieren, wenn du deinen
Kunden ein Angebot
machen willst,
wenn du beruflich
Karriere machen
möchtest, oder wenn
du Single bist und
den richtigen Partner
gerne möchtest und
Zweifel aufkommen,
dann denk doch daran,
dass du nicht
die Entscheidung für
den Anderen triffst.
Lass den Anderen die Entscheidung treffen.
Ruf den Kunden an und lass ihn entscheiden,
ob das Angebot für ihn relevant
ist oder nicht. Bewirb dich initiativ oder auf
die Stellenanzeige und lass den Arbeitgeber
doch entscheiden, ob du der richtige Kandidat
bist. Sprich den Mann oder die Frau
doch einfach an und lass sie oder ihn entscheiden,
ob du in die engere Partnerwahl
gezogen wirst. Lass den Kunden
entscheiden, lass dein Gegenüber
entscheiden, hör auf, dir selbst die
Antwort zu geben.
Ein schönes Praxisbeispiel: Ein Unternehmen
schreibt eine neue Position
aus. Eine Frau liest die Stellenanzeige,
in der fünf Qualifikationen gefordert
werden. Sie bewirbt sich nicht, weil
sie nur vier erfüllt. Der Mann bewirbt
sich sofort, obwohl er nur eines von
fünf Kriterien erfüllt. Doch er sagt
sich, eine Absage habe ich schon, es kann
nur besser werden. Warum werden in der
deutschen Wirtschaft viele Jobs eher mit
Männern besetzt, als mit Frauen? Ein Faktor
ist, dass sich viele Frauen gar nicht erst bewerben.
Sie treffen die Entscheidung, anstatt
dem Arbeitgeber die Chance zu geben, dass
er sich entscheidet.
Du bekommst nicht das Geld, was dir zusteht,
du bekommst nicht den Erfolg, der dir
zusteht, sondern du bekommst das, was du
verhandelst. Vielleicht hast du das schon einmal
erlebt in deiner Karriere. Jemand kommt
neu ins Unternehmen, ein Quereinsteiger. Er
ist noch gar nicht lange im Unternehmen,
hat weniger Erfahrung als du und vielleicht
ist er auch weniger qualifiziert. Und doch erfährst
du irgendwann, dass er befördert wird,
auf die Position, die du gerne hättest. Oder
du erfährst, dass er mehr Geld verdient als
du, obwohl du schon viel länger da bist und
vielleicht auch fleißiger bist. Es geht nicht
darum, welche Leistung du ablieferst, es geht
darum, bist du in der Lage, deine Leistung
richtig zu kommunizieren? Richtig kommunizieren
heißt, bist du in der Lage dich und
deine Leistung zu verkaufen.
Wenn du alles haben willst, was
du willst, dann lerne den anderen
in den Mittelpunkt zu stellen und
ihm zu kommunizieren, welche
Vorteile er von diesem Deal,
diesem Angebot hat.
Den größten Fehler, den ich jeden Tag erlebe,
wenn ich andere beobachte, wie sie
Verhandlungen führen, ist die Ich-Bezogenheit.
Der Bewerber, der sich vorstellt
und seinen Gehaltswunsch damit rechtfertigt,
dass er gerade
umgezogen ist, dass er
einen hohen Leasingvertrag
laufen hat für seinen
privaten PKW und seine
Frau gerade das zweite
Mal schwanger ist. Das
nennt sich Ich-Bezogen.
Er braucht dieses Gehalt.
Doch der große Fehler
ist, er kommuniziert
nicht, was der Vorteil an
seinem Angebot für sein
Gegenüber ist.
Eine alte Verkäuferweisheit
ist: Der
Wurm muss dem
Fisch schmecken und
nicht dem Angler.
Genau dieses Prinzip
hat der Durchschnittsmensch
nicht
verstanden. Er geht
immer von seiner
Position aus, was er
braucht. Doch so
bekommst du nicht
alles, was du willst. Du bekommst das, was
übrig bleibt. Wenn du alles haben willst, was
du willst, dann lerne, den anderen in den
Mittelpunkt zu stellen und ihm zu kommunizieren,
welche Vorteile er von diesem Deal,
diesem Angebot, hat.
Ich habe einmal einen sehr erfolgreichen
Verkäufer kennengelernt. Er sagte: Ich bin
gar nicht so ein guter Verkäufer.
Was mich auszeichnet: ich habe
ein großes, offenes, ehrliches und
tiefes Interesse an den Wünschen
und Bedürfnissen meines Gegenübers.
Das bringt es auf den
Punkt. Was hat der andere von
deinem Angebot?!
Gerade in unserem Kulturkreis
wird das Fachwissen immer wieder
deutlich überschätzt. Natürlich
gibt es Berufe und Bereiche,
wo das Fachwissen im Vordergrund steht,
doch in den meisten Bereichen geht es
darum, kommunikative Fähigkeiten zu beherrschen.
Und die beiden wichtigsten sind
Marketing und Verkauf.
Dirk Kreuter
ist nicht nur einer der
gefragtesten Redner im
deutschsprachigen Raum.
Er ist auch Buchautor
und gibt sein Wissen zu den
Themen Vertrieb und Akquise
Seminaren weiter.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
43
Einstellung
Nelson Rolihlahla Mandela wurde
in Südafrika geboren und war
ein führender südafrikanischer Aktivist
und Politiker im Jahrzehnte
andauernden Widerstand gegen die
Apartheid sowie von 1994 bis 1999
der erste schwarze Präsident seines
Landes.
»Tapfer ist nicht derjenige,
der keine Angst hat,
sondern derjenige,
der seine Angst besiegt.«
– Nelson Mandela
Mein Freund
Kamal ist ein
Weltenbummler.
Er hat im Kloster
des Dalai
Lama mit tibetanischen Mönchen
meditiert, ist durch den Himalaya
gewandert und hat Nordspanien
auf dem Jakobsweg durchquert.
Er diente in der US-Armee und studierte
Medizin. Er hat mehrere Technologieunternehmen
gegründet, leitet seine eigene
Risikokapitalgesellschaft und ist ein Bestsellerautor.
Er ist eine beeindruckende
Erscheinung mit seiner wogenden silbernen
Mähne, seinem durchdringenden
Blick und dem gelassenen Auftreten eines
buddhistischen Meisters, der mit leiser
Stimme spricht. Dies ist ein Mann, der alles
mitbringt, was man für große Erfolge
braucht. Aber vor Kurzem fand ich heraus,
dass Kamal ein Geheimnis hatte.
Er konnte nicht schwimmen.
Es fiel mir schwer, das zu glauben. Und
Ich verbrachte mehr als ein Jahrzehnt
in der Marine und wurde
zum Navy SEAL ausgebildet. Es war
einfach unvorstellbar für mich, dass
er nicht schwimmen konnte.
ich war überzeugt, dass er übertrieb.
Vermutlich war er einfach ein schlechter
Schwimmer. Für mich ist das Schwimmen
so selbstverständlich wie das
Atmen. Ich wuchs im und auf dem
Wasser auf. Meine Familie lebte
jahrelang auf einem Segelboot. Ich
verbrachte mehr als ein Jahrzehnt
in der Marine und wurde zum
Navy SEAL ausgebildet. Es war
einfach unvorstellbar für mich,
dass er nicht schwimmen konnte.
Aber dieser imponierende Freund, der so
viele Begabungen besaß und in seinem
Leben so viel erreicht hatte, konnte tatsächlich
nicht schwimmen.
Ich begann, ihm damit auf die Nerven zu
Auszug aus Brandon Webbs
und David Manns
„Angst überwinden wie ein Navy Seal“
Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Riva
ISBN-13: 978-3742307125
44 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Einstellung
DER SPRUNG
INS TIEFE
WASSER
Cover: imago images/Zuma Press Cover: riva
gehen. Ich erklärte ihm, dass der menschliche
Körper zu mehr als 60 Prozent aus
Wasser besteht. War ihm bewusst, dass er
in seiner eigenen Haut bereits im Wasser
trieb? Ich fragte ihn belustigt, ob bei seiner
Zeugung die Eizelle vielleicht den Spermien
hatte entgegen schwimmen müssen, statt
umgekehrt.
»Wie ist es möglich, dass du nie Schwimmen
gelernt hast?« Es gab eine einfache
Antwort auf diese Frage.
Er hatte Angst.
Kamal hatte sein ganzes Leben furchtbare
Angst vor dem Wasser gehabt. Als er in der
Dominikanischen Republik gelebt hatte,
war er ein paarmal Kitesurfen gegangen.
Er trug dabei immer eine Schwimmweste,
aber das änderte nichts. Er hatte trotzdem
schreckliche Angst. Was, wenn er
abstürzte und im Wasser landete? Er erzählte
mir von den Besuchen bei seinem
Freund Tim Ferriss, der ein Haus
in den Hamptons besaß. Tim hatte
im Garten einen schönen Pool.
Seine Gäste ruhten sich dort aus,
planschten im Wasser und hatten
einen Riesenspaß. Es quälte Kamal,
dass er sich nie zu ihnen gesellen
konnte.
Mir wurde klar, dass mein Freund
sehr darunter litt, dass er nicht
schwimmen konnte. Und er hatte
durchaus versucht, es zu erlernen:
Er hatte Schwimmkurse belegt
und in Online-Workshops versucht, seine
Angst zu besiegen. Er hatte in San Francisco
eine Weile in einem Haus gewohnt,
zu dem das einzige beheizte olympische
Freiluftbecken der Stadt gehörte. Er hatte
einen Privatlehrer engagiert, aber auch
das hatte nicht funktioniert. Was seine
verschiedenen Schwimmlehrer auch versuchten,
Kamal konnte es nicht ertragen,
wenn seine Füße den Boden des Beckens
nicht mehr berührten, und geriet in Panik.
Jetzt dachte er darüber nach, in Florida an
einem Tauchkurs teilzunehmen. Zumindest
sagte er das. Aber ich sah, dass er es
vor sich herschob.
Ich hörte auf, ihn damit aufzuziehen, und
entschloss mich stattdessen, etwas dagegen
zu tun.
Ich hatte eine erholsame Woche daheim
in New York vor mir, und sagte zu Kamal:
»Wenn du dir eine Woche freinehmen
kannst, werde ich es dir beibringen. Aber
du musst dich verpflichten, dich jeden Tag
um dieselbe Zeit mit mir zu treffen, egal
Wenn du dir eine Woche freinehmen
kannst, werde ich es dir
beibringen. Aber du musst dich
verpflichten, dich jeden Tag um
dieselbe Zeit mit mir zu treffen, egal
ob es regnet oder die Sonne scheint.
Gib mir eine Woche, und ich werde
dir das Schwimmen beibringen.
ob es regnet oder die Sonne scheint. Gib
mir eine Woche, und ich werde dir das
Schwimmen beibringen.«
»In Ordnung«, sagte er.
Am verabredeten Morgen fuhr ich zum
New York Athletic Club, dem Sportverein,
der direkt beim Central Park liegt,
marschierte hinauf zum Schwimmbecken,
fand eine freie Bahn und ließ mich ins
Wasser gleiten. Ich war ein bisschen früher
da, um ein paar Längen zu schwimmen,
bevor Kamal eintraf. Als ich die Bahn entlang
glitt, reisten meine Gedanken zwei
Jahrzehnte in die Vergangenheit.
Sommer 1995. Es ist Nacht über dem Persischen
Golf. Unser H-60 »Seahawk«-Hubschrauber
kehrt mit seiner vierköpfigen
Besatzung, bestehend aus Pilot, Kopilot,
einem weiteren Crewmitglied und mir,
von einem Sonar-Einsatz zurück. Es ist
eine lange Nacht gewesen, und wir müssen
die Maschine auf einem in der Nähe
kreuzenden Zerstörer auftanken, um den
Rückweg zu dem Flugzeugträger zu schaffen,
den wir als unser Zuhause bezeichnen.
Der Pilot drosselt die Geschwindigkeit,
als wir uns dem unter uns liegenden
Schiff nähern. Landungen auf
Zerstörern sind immer heikel, aber in
dieser mondlosen Nacht ist das Manöver
besonders schwierig. Jemand
muss das Deck beobachten, während
wir hoch über dem Schiff die richtige
Landeposition suchen und den Piloten
dirigieren. Heute Nacht bin ich
der »Spotter«, der Mann, der unten
im Bauch des Vogels auf dem Platz
des Kanoniers sitzt.
Ich reiße die Tür auf und schaue auf der
Suche nach aufschlussreichen Lichtern
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
45
Einstellung
wusste. Er ignorierte unseren stotternden
Piloten und übernahm selbst die Kontrolle
über die Maschine, holte den Vogel aus
dem Wasser und setzte ihn sicher auf das
Deck des Zerstörers. Ich weiß bis heute
nicht, wie er das machte. Eigentlich war es
unmöglich. (Der Wartungsoffizier glaubte,
wir hätten uns die Geschichte ausgedacht,
doch als seine Leute das Heck des Hubschraubers
öffneten, ergossen sich 50 Liter
Wasser über ihre Füße.) Aber die Angst,
die wir in solchen Situationen empfinden,
ermöglicht es uns, unglaubliche Dinge zu
tun wenn wir wissen, wie wir die Angst kanalisieren
können.
Kennedy wusste das zum Glück, sonst
würden Sie diese Seiten nicht lesen, denn
ich wäre nicht mehr hier.
hinunter. Da sind keine. Das ist sonderbar.
Ich schaue nach vorne – und da sind
Lichter! Wie? Einen Atemzug lang bin
ich vollkommen desorientiert. Warum
sind die Lichter hier oben auf Augenhöhe,
wenn der Zerstörer unter uns im
Wasser liegt? Die Orientierungslosigkeit
währt nur Sekunden, denn als ich wieder
hinunterschaue, sehe ich genau unter mir
Wasser. Das aufgewühlte, schäumende
Wasser des Persischen Golfs, das um meine
Knöchel spült und mich gleich verschlucken
wird.
Oh, nein …
Wir stehen nicht hoch über dem Schiff
in der Luft. Unser Pilot hat uns direkt ins
Wasser gesetzt. Das Meerwasser sprudelt
in die Kabine, umfängt meine Beine,
steigt an den Wänden hinauf und sucht
nach dem Motor. Hey Baby, hier bin ich,
komm zu Papi. Oh, nein, das ist nicht gut!
Wenn der Motor absäuft, werden wir uns
auf den Kopf drehen, schnurstracks auf
den Grund des Meeres sinken und nie
wieder auftauchen.
»Aufsteigen!«, schreie ich in mein Mikrofon.
»Aufsteigen!«
An diesem Punkt beginnt der eigentliche
Spaß. Unser Pilot, der Mann, der die Crew
führen sollte, wird von Panik übermannt
– und reagiert nicht mehr. »Was ist hier
los?!«, schreit er, ohne irgendetwas zu
tun. »Oh Gott, oh Gott, oh Gott …!« Das
ist nicht, was du in einem Augenblick wie
diesem von deinem Hubschrauberpiloten
hören willst. Die Angst hat ihn gelähmt,
überwältigt, im Ganzen verschluckt.
Und deshalb werden wir alle jetzt sterben.
Ich beendete meine Längen und kletterte
aus dem Becken, um auf meinen Freund
zu warten.
Ich kannte das Gefühl, das Kamal gefangen
hielt. Und ich wusste, warum alle Lehrer,
die versucht hatten, ihm zu helfen, gescheitert
waren: Sie glaubten, sie müssten
ihm das Schwimmen beibringen. Aber
das war ein Irrtum. Kamal musste nicht
schwimmen lernen.
Er musste lernen,
die Angst
zu nutzen.
Im Verlauf der
SEAL-Ausbildung
versuchen
die Ausbilder,
dich im
Schwimmbecken
mit verschiedenen
Methoden
in Panik zu versetzen: Sie schicken
dich mit einer Sauerstoffflasche hinunter
und verknoten den Luftschlauch, um sich
anzusehen, ob du einen Weg findest, dich
aus deiner Notlage zu befreien. Du sitzt mit
dem Rücken zum Becken da und wartest, bis
du an der Reihe bist, und du hörst, wie der
Kamerad, der vor dir dran ist, im Wasser um
sich schlägt und ertrinkt. Mir machte das nie
zu schaffen, aber einige Kameraden versetzte
es in Todesangst. Ich konnte verstehen, warum.
Normalerweise habe ich keine Angst
vor dem Wasser, aber in jener Nacht über
dem Persischen Golf machte ich mir beinahe
in die Hose.
Dass wir nicht starben, lag daran, dass unser
Kopilot Kennedy die Angst zu nutzen
Aber die Angst, die wir in
solchen Situationen empfinden,
ermöglicht es uns, unglaubliche
Dinge zu tun wenn wir wissen,
wie wir die Angst kanalisieren
können.
Wie gesagt, wuchs ich am und im Wasser
auf. Ich verbrachte meine Kindheit und einen
großen Teil meines Erwachsenenlebens
im Wasser. Ich liebe das Meer. Aber es hat einen
Grund, dass Wasser eingesetzt wird, um
Menschen an den Rand des Wahnsinns zu
treiben und ihren Willen zu brechen. Nehmen
wir an, ich sage zu Ihnen: »Ich werde
Ihnen jetzt ein Tuch über den Mund legen
und es mit Wasser durchtränken.« Hört sich
eigentlich nicht so schlimm an, nicht wahr?
Aber es ist schlimm. Man kann damit willensstarke
Menschen
willenlos
machen. In meiner
militärischen
Ausbildung
lernte ich das
Waterboarding
kennen: Diese
Foltermethode
besteht im
Grunde darin,
einen Menschen
langsam und methodisch zu ertränken, in
dem man seine Atemwege unter Wasser
setzt. Diese Methode versetzt das Opfer in
einen ursprünglichen Schrecken.
Als Kind sah ich, wie ein Mädchen ertrank,
weil jemand unaufmerksam war. Ich war
dabei, als sie den Körper aus dem Wasser
holten und ihn auf das Deck des Bootes
legten. Sie war reglos wie eine Statue, ihr
Atem stand für immer still. Es war das
erste Mal, dass ich den hässlichen Tod aus
der Nähe sah. Ich werde es nie vergessen.
Seit damals habe ich allzu oft erlebt, wie der
Tod Menschen holte, darunter enge Freunde
und meinen besten Freund. Und ich habe
auch andere Tode gesehen – mein erstes Un-
Bild: Depositphotos/zabelin/AndreyBezuglov
46 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Einstellung
ternehmen wurde samt meinen Lebensersparnissen
ausgelöscht, meine Ehe löste sich
auf, Projekte scheiterten, Freundschaften
zerbrachen, mein Ego und meine Träume
wurden zerstört.
Ja, ich verstand,
warum
mein Freund
Angst hatte.
Wenige Minuten
später erschien
Kamal.
Pünktlich auf
die Minute.
Kamal sprang mit Anlauf ins
Becken, zog die Beine an und
landete mit einem gewaltigen
»Platsch!« im Wasser, um
wenige Augenblicke später mit
diesem breiten Grinsen
aufzutauchen
Wir setzten
uns an den
Beckenrand
und ließen die Füße ins Wasser hängen.
Ich glitt hinein, stieß mich ab und tauchte
unter. Er folgte mir und tauchte langsam
und angespannt ins Wasser ein, wobei er
sich mit beiden Händen an den Beckenrand
klammerte. Er war nie zuvor in einem
drei Meter tiefen Becken gewesen. »Ich bin
drin«, murmelte er, aber seine Körpersprache
schrie: Und nichts in der Welt wird
mich dazu bringen, den Rand loszulassen!
hatte noch nie ein so glückliches Gesicht
gesehen.
An besagtem dritten Tag, als er die zehn Längen
auf dem Rücken schwamm und begriff,
dass er tatsächlich
schwimmen
konnte, führten
wir am Ende der
Stunde ein interessantes
Gespräch.
»Du weißt, dass
schon einige
Leute versucht
haben, es mir
beizubringen«, sagte er. »Es klappte nie.
Sie ließen mich ins Wasser steigen, machten
mir die Schwimmbewegungen vor und
wurden ungeduldig, wenn ich es nicht
nachmachen konnte. Sie waren frustriert
und sagten: ›Es ist wirklich so einfach, du
musst es nur versuchen.‹ Aber ich konnte
es nicht ›nur versuchen‹. Die Angst war zu
groß.« Er sah hinüber zum anderen Ende
des Beckens.
»Bis heute«, sagte ich.
Er nickte. »Ja, bis heute.« Dann sah er mich
an und sagte: »Du solltest ein Buch darüber
schreiben.«
Hier ist es.
Wir machten uns an die Arbeit.
Am ersten Tag gingen wir es locker an,
fast zu locker.
Am zweiten Tag wiederholten wir die
Übungen des ersten Tages und gingen einen
Schritt weiter.
Am dritten Tag schwamm er zehn Längen
auf dem Rücken.
»Du schwimmst«, sagte ich. Er war überrascht,
als er begriff, dass er das tatsächlich
tat.
Am vierten Tag ließ er sich nicht vorsichtig
vom Beckenrand ins Wasser gleiten, sondern
nahm Anlauf und landete mit einer
gewaltigen Bombe im Becken. Überall
Wasser und Schaum, und dann tauchte
Kamal auf, grinsend wie ein kleiner Junge.
Es war die erste Arschbombe seines Lebens.
Und so begannen die übrigen Schwimmstunden:
Kamal sprang mit Anlauf ins
Becken, zog die Beine an und landete mit
einem gewaltigen »Platsch!« im Wasser,
um wenige Augenblicke später mit diesem
breiten Grinsen aufzutauchen. Er
war ein großes, grauhaariges Kind. Ich
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
47
Erfolg Magazin Founders Summit
BÜHNE BEIM
FOUNDER
SUMMIT
18.–19. APRIL
Kathrin Loborda
Moderatorin
Andreas Buhr
Der Experte für mehr Erfolg
im Business
Vortragstitel:
Mehr Erfolg im Business
Stephan Schmitt
Nils Ehrenfried
Dr. Gunnar Brehme
Dominik Goerke
Paradigmenwechsler und
Veranstalter vom
www.leadershipkongress.com
Vortragstitel:
Paradigmenwechsel Leadership
– von der Zahl zum
Mensch
Social Media Experte
Vortragstitel:
Meistere Social Media in 2020
Der Jugendcoach
Vortragstitel:
Raus aus dem Raster!
Experte für Charisma &
Erfolgsmanagement
Vortragstitel:
Charisma ist der Zugang zu
allem!
Julia Diehl, Tobi Förster
Janic Marty
Martin Limbeck
Sven Schultze
Bewusstseins- & Businesstransformation
Coaches
Vortragstitel:
Wie Du mit deinem Bewusstsein,
als Coach, Trainer &
Berater Dein Business auf
NEXT-LEVEL transformierst!
SmartFit ® Lifestyle Experte
Vortragstitel:
SmartFit ® –Lifestyle der Super-Erfolg-Reichen
Berater und Sparringpartner
für Führungskräfte
Vortragstitel:
LIMBECK.HIGH PERFORMANCE.
PRINZIP.
Experte für Motivation
Vortragstitel:
Magic your Life!
Bilder: privat
48 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Erfolg Magazin Founders Summit
Sebastian Hill
Leon Hüttl
Robert Gladitz
Hermann Scherer
Der Schmerzpapst
Vortragstitel:
Die Macht deines Körpers
Experte für Marketing und
Branding (speziell
Social-Media Marketing)
Vortragstitel:
Umsetzungsstärke
Coach für authentische
Expertenbusinesses
Vortragstitel:
Wie du ein Business aufbaust,
das wirklich die Welt verändert
(und nicht nur dich rich &
famous macht)
Businessexperte
Vortragstitel:
Q & A
Julie Strobach
Dominik Herz
Johannes Placzek
Oliver Fischer
Unternehmerin, Expertin
für Work-Life-Integration
Vortragstitel:
What the fuck is
Work-Life-Integration?
Experte für Vertrieb und
Umsetzung
Vortragstitel:
Scheitern als Chance – Wie du
deine Vision umsetzt!
Vertrieb & Coaching
Vortragstitel:
Die Wahrheit über Erfolgspauschalen
Immobilienkaufmann
und Coach
Vortragstitel:
Schnelle Immobilien-Deals
Tobias Rethaber
Benjamin Dau
Falk Berberich
Volker Wiedemann
Cashflow Experte Nr. 1
Vortragstitel:
Cashflow Hacks
Verkaufstrainer - Speaker
Verkauf und Vertrieb
Vortragstitel:
Was Unternehmen von Luxushotels
lernen können
TOP- Experte für Kampfkunst
Business und Franchise
Vortragstitel:
Skaliere dein Business mit deinem
eigenen Franchise System
Experte für Mehrwert
Vortragstitel:
Du lebst sowieso – lebe lieber
erfolgreich
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
49
Erfolg Magazin Founders Summit
Martin Pleißner
Onur Forrer
Alexander Felde
Julien Backhaus
Gründer von Whypreneur
und Unternehmer-
Mindset-Coach
Vortragstitel:
Bewusstsein im Business: Über
die neue Generation von sinnerfüllten
Unternehmern.
Experte für Verkauf- und
Persönlichkeitsentwicklung
Vortragstitel:
Unlock your Personality – Wie
Du es schaffst, Dein Potenzial
zu entfalten, indem du die Inspiration
anderer verwendest!
Geschäftsmann und
Wunschdenken-Experte
Vortragstitel:
Die Spielregeln
Verleger
Vortragstitel:
Egoismus im Business
Lorenzo Scibetta
Michail Kerasidis
Gregor Witkowski
Dr. des. Yasemin Yazan
Experte für Emotional
Public Speaking
Vortragstitel:
Das B.E.A.T. Prinzip - Finde
deine Botschaft und mach' sie
zum Ohrwurm der Menschen
Experte in Mindset & Networkmarketing
Vortragstitel:
Die 4 Phasen des Erfolges
Unternehmer, Performancecoach
und Onlinemarketing
Experte
Vortragstitel:
(Ver)lernen lernen – Wie du
die Lern- und Leistungsfähigkeit
maximierst und charismatischer
wirst.
Unternehmer, Speaker &
Experte für
Change Management &
Digitale Transformation
Vortragstitel:
Autorität kommt von Autor –
Deine Expertenpositionierung
Suad Abu Ijdai
Sebastian Schieke
Manuel Lojo
Überraschungsgast
Geschäftsführung von Sales
Shadow Advisor
Vortragstitel:
Detox your Mind!
Next Level for Entrepreneurs
and Leaders
Vortragstitel:
Werde der Leader in Deinem
Leben
Experte für Wirkung und
Kommunikation
Vortragstitel:
Heul leise – Erfolg ist laut genug!
Wie ein NoBullshit Mindset
Dich zum Erfolg führt!
???
Vortragstitel:
???
Bilder: privat
50 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
e-
Paper
Monatlich
gratis
wissen, was Sache ist
GRATIS abonnieren unter:
https://www.sachwert-magazin.de/kostenlose-online-ausgabe
Erfolg
Sophia
Ghasab
Die Eyebrow-Queen im Interview
It’s my
Charisma, Baby!
– Freddie Mercury
Sofia, du spielst nun in einer
Reality Serie. Wie kam es
dazu?
Aus der gemeinsamen Zeit.
Wir erleben lustige, verrückte,
aber auch traurige Momente gemeinsam
und daher wollten wir unsere Mitmenschen
daran teilhaben lassen. Nicht nur,
um unterhaltsam zu sein, sondern Tipps
weiterzugeben, wie wir uns schminken,
oder eben die Zuschauer motivieren,
etwas für sich zu
tun, denn nur
so haben wir es
auch für uns geschafft.
Nun kommentieren
die ersten,
ihr wollt
die Kardashians
kopieren. Ist da was dran?
Das höre ich oft, auch unter den Kommentaren
meiner Bilder, auf Instagram.
Die Kardashians sind eine Art Vorlage/
Inspiration. So, wie wir es für die Zuschauer
sind. Wir werden auch immer
gefragt, wo wir unsere Klamotten kaufen,
oder welche Make-up Produkte wir
verwenden. Das ist dann aber keine Kopie,
sondern eine Idee bzw. Inspiration,
die man sich holt.
Wie wichtig ist Selbstinszenierung
heute für Erfolg?
Viel wichtiger ist doch, wie man sich selbst
inszeniert. Dies führt dann zum gewünschten
Erfolg. Denn die ist der Schlüssel. Ich
halte mich gerne an den Satz, den einst
Freddie Mercury in einem Interview sagte
„It’s my Charisma, Baby!“. Es sind verschieden
Faktoren, die einen hervorheben, wenn
man sie auch dementsprechend umsetzt
und so dann auch erfolgreich bleibt.
Was glaubst du, wie weit kann es mit
der Serie gehen?
Wir sind authentisch und zeigen uns vor
der Kamera, wie wir sind. Wir geben private
Einblicke, die es so sonst nicht gibt.
Mit uns wird es nicht langweilig und
man sieht mehr von uns als nur einige
Sequenzen einer Story, daher gehe ich
von einer Langlebigkeit der Serie aus.
Bilder: Heks Sascha Haubold
52 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
09:41
Bibliothek
17:29 -20:45
Spitzenleistung
Erfolg Magazin Ausg. 02/20
ERFOLG GIBT’S
NICHT UMSONST.
ABER ZUM HÖREN
Das komplette Magazin
jetzt als Audiobook
downloaden!
Bilder: Depositphotos/blackzheep
Wissen
JEDES WORT
HAT MACHT
Wie Rhetorik Team-Erfolg bestimmt
und warum das nicht gesprochene
Wort manchmal am mächtigsten ist.
Spätestens seit den legendären
Auftritten von Steve Jobs ist die
charismatische Persönlichkeit,
die sich auf großer Bühne präsentieren
und inszenieren kann,
Rollenmodell für eine Generation von
Führungskräften. Oft genug wird Erfolg
sogar nur daran gemessen, ob und wie sich
jemand präsentieren kann. Wir bewundern
im Berufsleben viel zu oft denjenigen
oder diejenige, die im Teammeeting alle
Einwände mit einer eloquenten Bemerkung
vom Tisch wischt. Dabei vergessen
wir, dass beruflicher Erfolg heute vor allem
Teamerfolg ist. Die Rhetorik von Führungskräften
muss deshalb nicht nur nach
außen wirken, sondern vor allem nach innen.
Sie muss motivieren, sie muss Ziele
klar formulieren und sie muss werthaltiges
Feedback geben können. Vor allem müssen
Führungskräfte mit kommunikativen
Mitteln eine Atmosphäre schaffen, in der
das Team sein volles Potential entfalten
kann. Und das bedeutet, dass jedem Mitglied
des Teams die Möglichkeit gegeben
werden muss, seinen Beitrag zu leisten.
Der Teamerfolg sollte unbedingt im Fokus
stehen, denn der Erfolg des Teams schlägt
am Ende auf den Erfolg des Einzelnen
durch und ist Beweis guter – sprich erfolgreicher
– Führungsarbeit.
Die Motivation über
klassische Statussymbole
versagt bei ihnen. Erfolg
definiert sich auch über
ein insgesamt glückliches
Leben.
Die Motivation über klassische Statussymbole
versagt bei ihnen. Erfolg definiert sich
auch über ein insgesamt glückliches Leben.
Führungskräfte können dabei – zumindest
für das Berufsleben – den entscheidenden
Einfluss leisten, denn sie bestimmen den
Führungsstil. Und der wiederum wird
durch Kommunikation gelebt.
In der Praxis bedeutet dieses Prinzip, dass
Sie als Führungskraft vor allem eine angstfreie
und von Konflikten auf persönlicher
Ebene freie Atmosphäre schaffen müssen.
Fachliche Diskussionen, ein Ringen um die
beste Lösung, muss dagegen gefördert werden.
Dazu ist es von immenser Wichtigkeit,
dass Sie sich der nachgeordneten Wirkung
Ihrer Kommunikation bewusst sind. Jede
Kommunikation hat eine Wirkung und löst
im Gegenüber etwas aus. Es ist die Macht
des Wortes, Gefühle auszulösen! Und diese
Gefühle können bei Ihrem gegenüber positiv
oder negativ sein. Deshalb müssen Sie
in jedem Gespräch bereits die darin liegenden
möglichen Folgekonflikte mitdenken.
Jeder kann heute rhetorische Mittel und
den Einsatz kommunikativer Werkzeuge
erlernen. Aber erst die Erkenntnis, was Sie
mit diesen Mitteln jenseits ihres primären
Ziels bewirken können – und die Kontrolle
darüber – macht Sie zu einem wortmächtigen
Menschen. Der Weg zu dieser Erkenntnis
ist Empathie: die Fähigkeit und
die Bereitschaft, die Motive, Gefühle und
Persönlichkeitsmerkmale des Gegenübers
zu erkennen und nachzuempfinden – im
besten Fall verstehen zu können. Das heißt
aber ausdrücklich nicht, dass Sie bestimmten
Einstellungen und Aussagen zustimmen
müssen.
Es ist kein Klischee, sondern harte Realität,
dass eine Generation von Arbeitnehmern
auf den Markt kommt, die hochqualifiziert,
hochmobil und sehr selbstbewusst ist.
Diese Arbeitnehmer stellen an ihren Arbeitsplatz,
den sie sich bei entsprechender
Qualifikation aussuchen können, hohe Ansprüche.
Ihre Ansprüche drehen sich nicht
mehr allein um Firmenwagen und Gehalt.
54 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Wissen
In der Praxis bedeutet
dieses Prinzip, dass Sie
als Führungskraft vor
allem eine angstfreie
und von Konflikten auf
persönlicher Ebene freie
Atmosphäre schaffen
müssen.
Ich erkläre an einem Beispiel, was mit Folgekonflikten
gemeint ist: Sie stellen Ihrem
Team eine vertriebstechnische Innovation
vor. Jemand aus dem Team bringt wiederholt
Einwände vor. Sie fühlen sich herausgefordert.
Jetzt können Sie entweder
eine Konfliktkette in Gang setzen, in dem
Sie die Einwände als persönliche Angriffe
auffassen und zum Gegenangriff übergehen:
„Wir wissen ja langsam, dass Herr
X immer ganz besonders kompetent und
immer besonders skeptisch ist.“ Je nachdem
wie deutlich Ihre Reaktion ausfällt
verletzen Sie nicht nur den Vorbringer der
Einwände, sondern leisten einer Unkultur
der Einschüchterung Vorschub. Damit
schneiden Sie sich von einer ihrer wertvollsten
Ressourcen ab. Denn Sie schüchtern
nicht nur den einen Kollegen ein und
provozieren ihn, sondern sie signalisieren
allen Anwesenden „Widerspruch ist nicht
erwünscht.“
Michael Ehlers
ist Rhetorik-Trainer und bekannter Keynote-Speaker
und Moderator bei Großveranstaltungen.
Außerdem ist er auch
Social-Media-Experte und Buchautor.
Insbesondere bei der
Arbeit mit qualifizierten
Teams ist es manchmal
sogar wertvoller zuzuhören
und nichts zu sagen.
Mein Vorschlag wäre zu versuchen zu verstehen,
was die Einwände provoziert haben
könnte – vielleicht sind Sie am Ende
sogar berechtigt und bewahren Sie vor einer
Dummheit? Antworten Sie auf jeden
Fall mit einer klaren Ich-Botschaft. 1. Benennen
Sie wertungsfrei das auslösende
Verhalten. 2. Beschreiben Sie die Wirkung
des Verhaltens. 3. Drücken Sie das Gefühl
aus, welches durch die Wirkung aus dem
Verhalten bei Ihnen ausgelöst wird. „Wenn
Sie mich weiter so häufig unterbrechen,
verliere ich den Faden und ärgere mich
darüber.“ Bitten Sie darum, ab diesem
Zeitpunkt für weiteres Feedback die Diskussionsphase
am Ende der Präsentation
zu nutzen.
In stressigen Situationen neutral und ruhig
zu bleiben fällt Ihnen leichter, je besser Sie
verstehen, wie Sie in bestimmten Situationen
reagieren. Insbesondere bei der Arbeit
mit qualifizierten Teams ist es manchmal
sogar wertvoller zuzuhören und nichts
zu sagen. Nur weil ihnen die rhetorischen
Werkzeuge zur Verfügung stehen, heißt
das nämlich nicht, dass Sie sie in jeder Situation
einsetzen müssen. Vergessen Sie
nie, dass es – frei nach dem sehr erfolgreichen
Steve Jobs – nie darum geht, Recht
zu haben, sondern immer darum, Erfolg
zu haben.
Bilder: Depositphotos/razvanchirnoaga/VitalikRadko, Wosilat
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
55
Leben
Gebundene Ausgabe:
250 Seiten
Verlag:
FinanzBuch Verlag
ISBN-13:
978-3959722674
Von seiner Biografin Judith Grohmann
Das Erste, was einem ins
Auge sticht, sobald man
ihm begegnet, ist seine angenehme,
empathische Art.
Seine Ruhe und Gelassenheit
überstrahlen seine merklich dünne
Statur und seine Größe von knapp 1,90
Metern. Er geht mit einem Lächeln auf
den Lippen auf sein Gegenüber zu und
blickt ihm dabei tief in die Augen. Sein
Handschlag ist fest. Er strahlt Zuversicht
und Optimismus aus, das kennzeichnet
auch den Diplomaten in ihm. Immerhin
handelt es sich hier um einen Politiker der
jungen Generation, der gerade Geschichte
schreibt. Ein Millenial mit Charisma, der
sein Handwerk über die Jahre gelernt und
perfektioniert hat.
Dabei ist der Ende September 2019 wiedergewählte
Österreichische Bundeskanzler
Sebastian Kurz eine Ausnahmeerscheinung
auf dem internationalen politischen
Parkett. Charmant und redegewandt und
mit 33 Jahren jüngster Regierungschef der
Welt, wird er von den Medien seit Jahren
als »Wunderkind« (FAZ, Newsweek),
als »Polit-Popstar« (Tagesanzeiger) oder
als »Rockstar« (US-Botschafter Richard
Grenell in Breitbart News), bezeichnet.
Doch nicht immer sind die Charakterisierungen
in den Medien dem Kanzler
freundlich gesonnen, man hat ihn auch
schon mal »Trojanisches Pferd« (Le Monde)
genannt, etwa zu jener Zeit als er in
Koalition mit der rechten Partei FPÖ
stand. Trotzdem bleiben die Medien ihm
gegenüber meist respektvoll und er selbst
hat gelernt, nicht abzustumpfen und sich
auch nicht »jede Kritik und jeden Kommentar
sofort zu Herzen zu nehmen.«
Seine politische Erfolgsgeschichte ist beeindruckend:
Sebastian Kurz ist 1986 in
Wien im Arbeiterbezirk Meidling aufgewachsen.
Seine Eltern, der Vater ist Feinwerktechniker
und die Mutter Gymnasiallehrerin,
sind sein Rückzugshafen. Sie
haben ihm, so beschreibt er es heute, »ein
Wertefundament gegeben und ein unfassbares
Gefühl der Geborgenheit«, sie brachten
ihm aber auch bei, »dass in der Familie
jeder seinen Beitrag leisten muss.«
Sein Interesse an der Politik begann bereits
in jungen Jahren, denn er kam mit
seinen Eltern fast täglich an der Politischen
Akademie der Volkspartei, einer
Kaderschmiede für die Bildungsarbeit im
Bereich der politischen Parteien und der
Publizistik, vorbei. Mit 16 Jahren wurde
er erstmals bei der Volkspartei in seinem
Bezirk Meidling vorstellig, in einem politisch
turbulenten Jahr 2002, in dem sein
Vorgänger Wolfgang Schüssel gerade mit
dem Freiheitlichen Jörg Haider koalierte.
Kurz wollte in der Jugendorganisation der
Volkspartei – die Insider »JVP« nennen –
mitarbeiten. Als er seinem Gesprächspartner
sein Alter nannte, meinte der Mann
am anderen Ende der Leitung, dass »die
meisten bei der JVP älter seien« und wimmelte
ihn mit den Worten »Es ist besser,
du wartest noch ein paar Jahre, bis du studierst«
einfach ab. Doch Sebastian Kurz
ließ sich nicht abschütteln und versuchte
sein Glück sechs Monate später abermals
in einem anderen Bezirk, nämlich in der
Sebastian Kurz ist österreichischer
Kanzler und stellt mit seinen 33
Jahren eine deutliche Ausnahme im
Politiker-Alterdurchschnitt dar.
Wiener Innenstadt. Diesmal sprach er mit
Markus Figl, dem Großneffen des Österreichischen
Staatsvertragskanzlers Leopold
Figl. Dieser beschloss nach redlicher
Prüfung, den jungen Mann unter seine Fittiche
zu nehmen. So fand Sebastian Kurz
seinen politischen Anker.
Über die nächsten Monate begann Kurz
bei der JVP Innere Stadt anzudocken und
sich für die Politik immer mehr zu interessieren.
Er sei wissbegierig gewesen und
habe alles aufgesaugt »wie ein Schwamm«,
sagen seine Beobachter. Er verstand die
komplexesten Zusammenhänge und hatte
eine rasche Auffassungsgabe. Schon damals
entwickelte er sein erstes politisches
Projekt: das »Bezirksparlament« bei dem
während regelmäßig abgehaltener Sitzungen
die aktuellen Probleme des Bezirks
diskutiert wurden. So begann seine politische
Tätigkeit und innerhalb der Partei
machte er schnell Karriere. 2007 wurde er
Bezirksobmann der Jungen Volkspartei,
2008 deren Landesobmann, 2009 übernahm
er deren Bundesorganisation und
saß im Bildungsausschuss der Volkspartei
im Wiener Gemeinderat. 27jährig wurde
er 2011 Staatssekretär für »Integration«.
Er erklärte den Medien, er wolle eine Politik
machen, die nah am Leben sei und
trat gegen die andauernde Scheinheiligkeit
der anderen Parteien an. Er sagte weiter,
56 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Leben
Sebastian Kurz –
Ein Millenial als Kanzler
Wieso wird ein junger, charismatischer Mensch Politiker?
Seine Grundzugänge, seine Prinzipien –
ein Einblick in Sebastian Kurz’ Leben
Bilder: imago images/Xinhua, Michael Hetzmannseder Cover: FBV Verlag
er habe ein Problem mit dem Politjargon,
denn er »rede beruflich genauso wie privat«.
Diese Authentizität bewahrte er sich
übrigens bis heute auf. Sebastian Kurz
wollte nichts begrüßen, sondern vielmehr
»grad raus sagen«, was er gut fand und was
nicht. Auch dabei unterscheidet er sich
von den anderen erfahreneren Politikern.
Der Rennfahrer Niki Lauda brachte es einmal
auf den Punkt, als er über ihn sagte:
„Er ist transparent und kompetent.“
Sebastian Kurz saß in den ersten Jahren
seiner politischen Tätigkeit - als Staatssekretär
- bis spät in die Nacht am Schreibtisch
und baute sich mit Hilfe seiner politischen
Kontakte ein hilfreiches Netzwerk
aus Menschen auf, die mit ihm gemeinsam
etwas Positives erreichen wollten. Große
Entscheidungen werden bei ihm seither
immer »im Team diskutiert.« Bis zum Dezember
2011 war klar, dass Sebastian Kurz
reden konnte wie ein Profi und er hatte außerdem
ein Gespür für Themen und Menschen
– das erkannten
auch die
Journalisten. Mit
ihm bekam die
»Integrationspolitik«
in Österreich
mit einem Mal ein
Gesicht.
Er ist transparent
und kompetent.
– Niki Lauda
Ab September 2013 war er Außenminister
und brachte einen frischen Außenwind
in die internationale Politik: »Meine
Stärke ist es, nicht zu glauben, dass
ich der Gescheiteste bin, sondern dass
ich verschiedene Meinungen, Ideen und
Tipps zusammenführen kann«, erklärte
er in seinem Antrittsinterview im Kurier.
Um neue Strategien zu erarbeiten,
beschäftigte er eine Reihe externer Berater
aus den Bereichen Politik, Wirtschaft
und Kultur, die innovative Konzepte für
das österreichische Außenamt erarbeiten
mussten.
Die Vision, die er ab 2017, als er erstmals
zum Bundeskanzler gewählt wurde, für
Österreich aufbaute, baue genau auf den
Grundzügen seiner Familie auf: »auch in
einem Land (muss) jeder seinen Beitrag
leisten.« Dabei setzte er in seinen Wahlkämpfen
meist auf Understatement und
Pragmatismus, wie kein anderer Politiker
das vor ihm getan hatte. Er sei »ein Sympathieträger«,
der zuhören konnte, schrieben
die Medien, und er sei ein Stratege und
Organisationstalent, der selbst bei den heißesten
Diskussionen und kontroversesten
Interviewführungen in sich ruhend und
lächelnd Fragen beantwortete.
Seine Mitarbeiter erklärten mir, dass Kurz
oftmals fokussiert, also das Erreichen
eines Ziels oder das Lösen einer gestellten
Aufgabe. Und das sei, wie ich erfuhr, sein
Markenzeichen. Sebastian Kurz stellt dabei
einen neuen
Typus eines Politikers
dar: er ist
nicht der übliche
alte, schnoddrige
Mann, der sich
ab-und-zu Mal
zu Wort meldet,
sondern er verkörpert
etwas gänzlich Neues. Er selbst
beschrieb sich in einem Gespräch, dass
wir führten, während wir an seinem Buch
arbeiteten, so:
»Ich glaube zuerst einmal, dass wir in einer
Zeit leben, wo jeder politisch einen Beitrag
leisten darf. Egal, ob er männlich oder
weiblich, jung oder alt ist. Das war früher
sicher anders. Und zum Zweiten haben
wir ganz bewusst versucht, auch die traditionellen
Strukturen zu öffnen und uns
als Partei zu öffnen, indem wir Personen
dazu gewonnen haben, die sich für ein politisches
Amt engagieren und die aus den
Bereichen Wissenschaft, Zivilgesellschaft
oder Wirtschaft stammen. Und zum Dritten:
inhaltlich versuchen wir eigentlich etwas
unvoreingenommener heranzugehen
und einfach gute Lösungen für Herausforderungen
zu finden.«
Er sei ein Idealist und wolle in der Politik
etwas verändern. Wenn man ihn heute
fragt, welche Eigenschaft in der Politik zu
den wichtigsten zählt, dann antwortet er:
»Die Grundvoraussetzung in der Politik
ist es, Menschen zu mögen. Politiker, die
das nicht tun, können zwar auf Zeit erfolgreich
sein, aber niemals über eine längere
Dauer hinaus.« Mit derartigen Aussagen
hat er eine eindeutige Vorbildwirkung als
Politiker und trifft damit den Nagel auf
den Kopf.
Die Autorin Judith Grohmann ist eine österreichische
Journalistin und autorisierte Verfasserin
der offiziellen Biografie über den österreichischen
Bundeskanzler Sebastian Kurz.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
57
Wissen
Wie kannst du
mehr Geld
verdienen?
Jürgen Höller darüber, wie Einkommen
mit Selbstwert zusammen hängt
Der Schriftsteller George
Simenon schrieb einmal:
„Letztlich bekommt jeder
von uns genau das, was er
verdient –aber nur die Erfolgreichen
geben das zu…“
Vorausgesetzt dieses Zitat stimmt, bist Du
dann mit dem, was Du derzeit verdienst,
zufrieden? Hast Du das Gefühl, ausreichend
vergütet zu werden? Oder möchtest
Du gerne Deinen Verdienst erhöhen, vielleicht
sogar deutlich steigern? Und was sind
dann die Schlüsselfaktoren dazu, dass Du
Deinen Verdienst permanent erhöhst? Um
diese Fragen dreht es sich in diesem Beitrag.
Ich möchte Dir zunächst die Geschichte
von Red Adair erzählen:
Adair war eines von acht Kindern und
wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges
erlernte er den Beruf des Feuerwehrmannes.
Allerdings blieb er kein „normaler“
Feuerwehrmann, sondern erlernte
besondere Fertig- und Fähigkeiten bei der
Bekämpfung von Feuer, die mit gewöhnlichen
Löscheinsätzen nichts mehr zu tun
hatten.
Paul Neal Adair, bekannt als Red Adair,
war ein US-amerikanischer Feuerwehrmann
und Gründer der Firma Red Adair
zur Bekämpfung von Großbränden.
So setzte er beispielsweise gezielte Sprengstoffexplosionen
ein, bei denen so viel
Sauerstoff verbrannt wurde, dass die
Feuer dadurch schlagartig erloschen. International
berühmt wurde er 1991, als
er 117 brennende Ölquellen in Kuwait
nach dem Ende des Golfkrieges löschte.
Unvergessen ist folgende Begebenheit:
Ein kuwaitischer Ölscheich kehrte zurück
und fand seine beiden Ölquellen
lichterloh brennend vor. Der berühmteste
Feuerwehrmann der Welt, Red Adair,
erschien ihm als ideal, um den Brand
seiner Ölfelder zu löschen. Er fragte
Adair, wie lange er benötigen würde, und
dieser antwortete: „ca. drei Wochen pro
Ölfeld“. Und auf die Frage nach seinem
Preis nannte Adair eine höhere Millionensumme.
Daraufhin meinte der Ölscheich,
dass für drei Wochen Zeit dies
eine gewaltige Summe sei und Adair antwortete
ihm:
„Sie irren sich. Ich bekomme das Geld
nicht für drei Wochen meiner Zeit –
sondern für mein Know-how, wie jede
Ihrer Ölquellen innerhalb von drei Wochen
wieder eine Million Dollar pro Tag
Ertrag für Sie abwirft“.
Bilder: Wikipedia/Harry Pot, Depositphotos/dpfoxfoto, Johannes Arlt/laif
58 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Wissen
Warum erzähle ich diese Geschichte?
Sie drückt so treffend aus, wie jeder
Mensch sein Einkommen praktisch unbegrenzt
erhöhen kann. Es kommt gar
nicht so sehr darauf an, welche Schulbildung
man genoss, welche Titel man besitzt
oder welche Berufsausbildung man
absolvierte. Adair war ein „einfacher“
Feuerwehrmann – aber er lernte bei seinem
Mentor, dem Feuerwehrmann Myron
Kinley nach dem zweiten Weltkrieg
bereits besondere Methoden bei der
Brandbekämpfung.
Der Schlüssel für ein hohes Einkommen
besteht also darin, einzigartige Fähigkeiten
und Fertigkeiten zu entwickeln. Sich
so in einer Sache einzubohren, dass man
schließlich folgenden Weg geht:
Man findet ein Gebiet, auf das man sich
spezialisiert. Dieses Gebiet sollte einem
Spaß machen, sollte einem liegen, sollte
einen erfüllen.
Der nächste Schritt besteht darin, sich
in diesem Gebiet immer tiefer und tiefer
einzubohren. Alles Wissen aufzusaugen,
das es in diesem Bereich gibt. Die
Amerikaner sagen dazu „modelling of
excellence“. Als ich zum Beispiel 1986
den Plan hatte, zusammen mit meinen
zwei Partnern Gerlinde Meier und Jürgen
Scholl in Schweinfurt nicht irgendeinen
Fitnessclub zu eröffnen, sondern
dort den erfolgreichsten Fitnessclub
Deutschlands zu kreieren, besuchte
ich ca. 150 Fitnessclubs
in ganz Europa und in den USA.
Überall lernte ich, führte ich Gespräche,
lernte ich hier eine Strategie,
dort ein System und auch viele
kleine Tipps und Möglichkeiten
kennen.
Als wir schließlich dann den einen
Fitness-club in Schweinfurt eröffneten,
hatten wir bereits nicht nur
das Ziel der erfolgreichste Fitnessclub
Deutschlands zu werden, sondern auch
die Fähigkeiten und Fertigkeiten dazu.
Und was glaubst Du, was nur wenige
Jahre später der Fall war (bei immerhin
sechs weiteren Fitnessclubs damals,
unter anderem einem Mitbewerber, der
zwei Clubs hatte, die genauso groß waren,
aber lediglich den halben Monatsbeitrag
erhoben) – wir waren die Nummer
1 in Deutschland!
Jürgen Höller
ist Europas erfolgreichster Mentaltrainer
und schulte über 1,8 Millionen Menschen.
Seine über 60 Bücher, DVDs und
Audioprodukte fanden mehr als 8 Mio.
Leser und Hörer.
Bilder:Lado Alexi, Depositphotos/s_burkley, Jessica Wilkens
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
59
Einstellung
FASZINATION IST
KEINE ILLUSION!
Wie zieht man Menschen
in seinen Bann?
„Geschwindigkeit ist
keine Hexerei“ sagt der
Volksmund und liegt
zumindest in einem Fall meilenweit daneben:
David Copperfield. Seine Illusionen
sind atemberaubend und schnell
zugleich. Der weltberühmte Magier
verzaubert noch heute allabendlich sein
Publikum in Las Vegas. Und Copperfield
scheint seine Faszination auf die Menschen
über die Jahre nicht verloren zu haben.
Man muss wahrlich kein Magier sein, um für
seine Mitmenschen interessant zu wirken.
Die Gabe, jemanden in seinen Bann ziehen
zu können, ist aber durchaus eine Fähigkeit,
die Dich im Leben weit voranbringen wird.
Und da kann man von David Copperfield
eine Menge lernen.
Erzähle Geschichten!
Betrachtet man eine Illusion seiner Show,
so fällt auf, dass der eigentliche Trick nur
wenige Augenblicke andauert. Es ist vielmehr
die Geschichte, die Copperfield zu
jeder seiner Illusionen erzählt. Er gibt ihr
eine unverwechselbare Identität. Was ist
Deine Geschichte? Wir Menschen lieben es,
Geschichten zu hören. Wenn Du eine spannende
Story zu erzählen hast, dann hören dir
Menschen zu. Und wenn sie zudem noch
außergewöhnlich ist, dann ziehst Du deine
Zuhörer mit ihr in den Bann. Genau das ist
es, was erfolgreiche Menschen ausmacht: Sie
sind interessant und ziehen daie Aufmerksamkeit
auf sich. Man verbindet mit ihnen
bestimmte Stories. Ich bin der Überzeugung,
dass jeder Mensch eine Geschichte hat, die es
wert ist, erzählt zu werden.
Berühre die Menschen!
In einer seiner Liveshows erzählte Copperfield
einmal von einem Winter in seiner
Kindheit. Tagelang habe er aus dem Fenster
geschaut und auf Schnee gewartet. Sogar Papierschnipsel
hatte er in die Luft geworfen,
um zumindest die Illusion eines Schneefalls
zu erzeugen. Doch eines nachts sei er von
seinem Vater geweckt worden: „David, wach
auf und schau aus dem Fenster!“. Der kleine
Copperfield blickte hinaus und es schneite.
Und während er die Geschichte erzählt,
zaubert David wie aus dem Nichts einen
Schneesturm aus seinen Händen hervor. Die
Was nützt es gut zu sein, wenn
es keiner weiß?
– Hermann Scherer
ganze Bühne ist verschneit – Emotionen pur!
Wenn Du Menschen berührst, versetzt Du
sie in einen emotionalen Zustand, der eine
besondere Verbindung zu dir aufbaut. Du
ziehst dein Umfeld wahrlich in den Bann.
Alle Entscheidungen im Leben treffen wir
zunächst aus einer Emotion heraus und begründen
sie erst später rational. Wenn Du
das verstanden hast und das Spielfeld der
Emotionen beherrschst, wirst du Anderen
immer voraus sein. Faszinieren durch emotionales
Berühren.
Inszeniere Dich!
Ich erinnere mich an die Zeit zurück, als in
den 90er Jahren die TV-Specials von David
Sven Schultze ist Top Speaker. In seiner Keynote
„Magic your Life!“ verknüpft er die Kunst
der Magie mit der des Speakings und inspiriert
damit Menschen und Unternehmen zugleich.
Copperfield ausgestrahlt wurden. Gebannt
saß ich als kleiner Junge vor dem Fernseher
und sah ihm dabei zu, wie er die Freiheitsstaue
verschwinden ließ oder durch
die Chinesische Mauer ging. Mich hat das
so fasziniert, dass ich später beschloss,
selbst Illusionist zu werden, was ich
dann auch 15 Jahre lang war, bevor ich
Speaker wurde. Copperfield ist ein Meister
der Inszenierung. Jede große Illusion
wurde von ihm zelebriert. Angefangen
von der Geschichte, der Vermarktung
im Vorfeld bis hin zur medialen Begleitung
durch Presse und Fernsehen. Er verstand es
schon damals, auf sich aufmerksam zu machen.
Wir leben in einer Zeit, wo jeder um
unsere Aufmerksamkeit buhlt. Da braucht
es gute Ideen, um aus der Masse hervorzustechen.
Was ist Deine Idee, um dich in
Szene zu setzen? Der Schlüssel zum Erfolg
ist die Sichtbarkeit. Mein Mentor, Hermann
Scherer, fasst das gut zusammen: „Was nützt
es gut zu sein, wenn es keiner weiß?“.
Sei anders!
David Copperfield ist kein „normaler“
Künstler. Er polarisiert. Nicht zuletzt durch
seine jahrelange Beziehung zu Topmodel
Claudia Schiffer. Bis heute werfen ihm
böse Zungen vor, dass die Beziehung nur
inszeniert gewesen sei. Auch Copperfields
Illusionen sind anders, als die der gewöhnlichen
Magier. Bei seiner letzten Tournee
in Deutschland, ließ sich David über den
Köpfen der Zuschauer verschwinden und
zauberte sich in Bruchteilen einer Sekunde
auf die Insel Hawaii. Auf einer Leinwand
konnten die Zuschauer die Live-Übertragung
aus Hawaii mitverfolgen. Um zu
beweisen, dass er wirklich dort ist, hielt
Copperfield ein Foto in die Kamera, was er
zuvor mit einigen Zuschauern im Theatersaal
geschossen hatte. Anders zu sein, neu
zu denken und ungewöhnliche Wege zu
gehen, fasziniert insbesondere diejenigen,
die das eben nicht machen. Bist Du gewöhnlich?
Oder hast Du Ecken und Kanten,
die dich faszinierend wirken lassen?
Bist du anders, dann ziehst du Menschen
in deinen Bann. Normal kann ja jeder.
Bild: Dominik Pfau, Depositphotos/Jean Nelson
60 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Einstellung
David Copperfield ist ein aus dem
US-amerikanischen Raum stammender
Zauberkünstler. Bekannt wurde
er in den 1970er Jahren durch mehrere
TV-Auftritte und gibt bis heute
ungefähr 600 Live-Shows jährlich.
Er tritt in der ganzen Welt auf und
hat mehr Tickets als jeder andere
Solokünstler verkauft.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
61
Erfolg Magazin Brand Ambassadors
ERFOLG
D A S L E S E N E R F O L G R E I C H E
magazin
BRAND
AMBASSADORS
Mymtvtn
Unser Erfolgsrezept?
DSG! Und nein es handelt sich hierbei nicht
um ein Getriebe, sondern um Disziplin, Spaß
und Geduld! Wir bei myMTVTN haben gelernt,
dass diese 3 Faktoren unerlässlich für
deine Zielerreichung sind! Wann schaltest du
einen Gang höher und arbeitest endlich an
deinen Träumen?!
Finanzielle Zuflucht
Finanzielle Zuflucht ist eine Marke, welche sich
darauf spezialisiert, anderen Menschen in den
Bereichen Finanzen, Persönlichkeitsentwicklung
und Unternehmertum zu helfen. Bekannt
ist unsere Marke vor allem auf Instagram, wo
wir täglich neue und hilfreiche Beiträge veröffentlichen,
die Wissen vermitteln und zu innovativen
Denkanstößen anregen.
BMotivation
Unser Motto „Spreading the good vibes“
richtet sich an Menschen welche einen Traum
haben, jedoch noch nicht das richtige Mindset
besitzen, um diesen zu verwirklichen. Wenn
du dich für Persönlichkeitsentwicklung interessierst,
dann schaue gerne auf unserer Instagram
Seite bmotivation_de vorbei.
Maciej und Benny
@mymtvtn
@finanzielle_zuflucht
@bmotivation_de
Blickwinkel der Welten
Milliardenmotivation
Unternehmensmentor
Auf meiner Seite findest du Sprüche und Zitate
die zum nachdenken anregen. Dadurch
wächst du persönlich und lernst das Leben
mit all den Höhen und Tiefen kennen.
Ich freue mich, dich auf meiner Seite begrüßen
zu dürfen und mit dir diesen Weg zu
gehen.
Wir wollen Menschen auf ihrem Weg zum Erfolg
unterstützen und sie von A nach B bringen.
Die Mission von Milliarden Motivation besteht
darin, eine Starke Community von leistungsfähigen,
euphorischen, disziplinierten Menschen
aufzubauen - die einfach MEHR wollen. Die
einfach ehrgeizig und fleißig sind. Die nicht so
viel drum reden und einfach machen.
„Du bist der Grund warum ich es jeden
Morgen schaffe immer ein Stück weiter zu
kommen, mich weiter zu entwickeln und
über meine Grenzen hinauszuwachsen. Du
motivierst mich (und ich glaube auch ziemlich
viele andere Menschen) mit deinen Beiträgen
und hast mich auf den richtigen Weg
„gebracht“! Dafür wollte ich danke sagen“
– Maya L. (Abonnentin)
@blickwinkel.der.welten
@milliardenmotivation
@unternehmensmentor
Jammer nicht, lebe!
Boss Motivation
Vision Erfolg
Schon Einstein sagte, es gibt viele Wege zum
Glück, einer davon ist aufhören zu jammern.
Und ich hab mir das nach einem Schicksalsschlag
zum Lebensmotto gemacht .
Meine Seite/ Blog soll Dir eine Quelle der Inspiration
und Motivation sein.
Es lohnt sich seinen Träumen zu folgen und
nie aufzugeben.
Ich habe es selbst erlebt!
Ich @jammer_nicht_lebe
geh leben! Kommst Du mit?
Kennst du den Spruch „Zeige mir dein Umfeld
und ich sage dir wer du bist“? Dein Umfeld
hat einen riesigen Einfluss auf deine Gedanken,
deine Einstellung, aber vor allem auf
deine Taten! Das Gute: Durch Social Media
ist es heutzutage so leicht wie nie, dir zumindest
auf digitaler Basis das richtige Umfeld zu
schaffen. Warum Boss Motivation unbedingt
zu deinem Umfeld gehören sollte? Such uns
auf @bossmotivations
Instagram und überzeuge dich selbst!
Du willst mehr vom Leben? VisionErfolg ist
die erste Erfolgsplattform im deutschsprachigen
Raum. Unsere Mission ist es, Dich als
Deine Erfolgsmentoren zu einem selbstbestimmten
Leben nach DEINEN Vorstellungen
zu führen. Hört sich gut an? Schreibe jetzt
Deine Erfolgsgeschichte auf visionerfolg.de,
bis gleich!
@entrepreneurs.germany
Bilder: Privat
62 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Erfolg Magazin Top-Experten
TOP
EXPERTEN
Namen Fachgebiet Land
Ronny Wagner
Igor Goldenberg
Tobi Förster &
Julia Diehl
Geldcoaching und Vermögenssicherung
Innovative Versicherungs- und
Finanzkonzepte
Bewusstseins- & Businesstransformation
Michail Kerasidis Mindset & Network Marketing D
Sascha Rabe Vermögensberatung D
Janic Marty SmartFit Lifestyle CH
Sven Schultze Top Speaker Motivation D
August Krol Amazon Consulting D
Dominik Herz Vertrieb D
Phil Poosch Online Sales & Marketing D
Maik Besso
Sören Heß
Business Produkt- &
Konzeptentwicklung
Gesundheits- und
Schmerzcoaching
D
D
D
D
D
Namen Fachgebiet Land
Emilio Donaubauer Marketing & Branding D
Butrus Said Amazon D
Matthias Schmidt Berufsunfähigkeitsversicherung D
Michael Neumaier Kindersicherheit D
Simon Vogt
Linus Schlinke
Authentische Herzens-Business
Ideen
Online Marketing & Neukundengewinnung
Fi Hung Doan HR-Management A
Stephan Schmitt
Paradigmenwechsel/
New Leadership
Falk Berberich Kampfkunst Business D
Leon Hüttl Marketing & Branding D
David Schneck Transformation D
Stefan Jöbstl Sales international A
Jonathan Nägele E-Commerce D
D
D
D
Bild: Depositphotos.com/depositedhar
Hierbei handelt es sich um die neu aufgenommenen Top-Experten.
Die gesamte Liste finden Sie unter www.erfolg-magazin.de/top-experten/
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
63
Einstellung
Best of Web
BEST OF WEB
Die Top 10 SEO-Tipps für ein höheres Ranking
Die Suchmaschinenoptimierung ist ein
wichtiger Bestandteil der Strategie jeder
Webseite. Google und andere Suchmaschinen
wie Yahoo und Bing nehmen nicht
umsonst ständig Änderungen an ihren
Algorithmen vor, um eine bessere Sucherfahrung
für ihre Benutzer zu erzielen. Aus
diesem Grund ist es für jeden Webseitenbetreiber
wichtig, über die neuesten SEO-
Tricks auf dem Laufenden zu bleiben.
Vorausgesetzt, sie möchten einen höheren
Rang in den Suchmaschinen einnehmen.
Im folgenden Beitrag finden interessierte
Leser die Top 10 der wichtigsten SEO-
Tipps, um das SEO-Ranking zu verbessern
und qualifizierte Leads auf die Website zu
bringen.
SEO-Tipp #1: Seitenperformance
verbessern
Die Geschwindigkeit der Website
ist eines der am häufigsten überse-
henen SEO-Faktoren. Google nutzt
die Geschwindigkeit der Website seit
2010 als SEO-Ranking-Faktor. Nahezu
alle Webnutzer erwarten, dass eine
Internetseite in zwei Sekunden geladen
wird.
Viele verlassen die Seite schnell, wenn
sie nicht in drei Sekunden vollständig
aufgebaut ist. Dies zeigt, dass die Websitegeschwindigkeit
nicht nur für die
Suchmaschinen wichtig ist, sondern
auch für die Suchmaschinenbenutzer.
Diese werden die möglicherweise
nicht zur Website zurückzukehren,
wenn das Laden zu lange dauert.
Es gibt einige verschiedene Elemente,
die die Ladegeschwindigkeit…
Wie es weiter geht lesen Sie unter
www.erfolg-magazin.de
Obamas Liste: Die Bücher des
Jahres
Barack Obama hat seine jährliche Liste mit
Büchern veröffentlicht, die er 2019 besonders
gern gelesen hat. Er war bereits als
Präsident dafür bekannt, viel zu lesen und
bezeichnet seine Buchliste mittlerweile als
„nette kleine Tradition“.
Dies sind seine Buch-Empfehlungen:
The Age of Surveillance Capitalism: The
Fight for a Human Future at the New
Frontier of Power von Shoshana Zuboff
The Anarchy: The Relentless Rise of the
East India Company von William Dalrymple
Furious Hours: Murder, Fraud, and the
Last Trial of Harper Lee von Casey Cep
Girl, Woman, Other von Bernardine
Evaristo
…
Den Rest des Artikels lesen Sie unter
www.erfolg-magazin.de
64 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
Best of Web
Erfolgsfaktor: Wahre Präsenz
Beliebte Artikel auf www.erfolg-magazin.de
Erfolg – alle wollen ihn, doch was ist „Erfolg“?
Wie geht dieses „Erfolgreich-Sein“?
Ist es erlernbar?
Erfolg bezeichnet die geheimnisvolle
Fähigkeit, die wahren Wachstumsimpulse
zu erkennen, zu deuten und furchtlos
umzusetzen. Es sind die eigenen Gedanken,
Worte und Taten, die Erfolg und den
damit einhergehenden Reichtum gestalten.
Wer erfolgreich sein will, kommt nicht
umhin, die eigenen Ängste und inneren
Widerstände zu überwinden sowie zügig
und intuitiv Entscheidungen zu treffen.
All das ist nur möglich mit Präsenz, der
Grundlage für Erfolg.
Gern wird Präsenz mit „Charisma“ in
einen Topf geworfen. Dabei geht sie
deutlich darüber hinaus, denn der Aspekt
der Achtsamkeit im Hier und Jetzt ist
dabei von großer Bedeutung. Menschen,
die im Hier und Jetzt sind, handeln mutig
und unerschrocken. Wer dazu in der Lage
ist, hat in der Regel eine besonders anziehende
Ausstrahlung und ein sicheres, angenehmes
Auftreten. Wahre Präsenz ergibt
sich demnach aus den Faktoren Achtsam-
keit, Auftreten und Ausstrahlung (P = 3 x
A) und führt dazu, dass Menschen einen
spannend und faszinierend, mindestens im
wahrsten Sinne des Wortes „merkwürdig“
finden. Präsenz als Grundlage für Erfolg.
Dabei geht es nicht etwa darum, einfach
nur viel Raum einzunehmen, andere zu
übertönen und den Mittelpunkt für sich
zu beanspruchen. Dann ist eine Person
zwar für alle präsent, nicht jedoch in sich
ruhend mit Zugriff auf die eigene Weisheit.
Letzteres ist…
Wie es weiter geht lesen Sie unter
www.erfolg-magazin.de
Bilder: Depositphotos/garagestock/palinchak/yacobchuck1/phaendin/ikurucan, Sylke Gall Grafiken: Erfolg Magazin
Volkskrankheit Depression –
„Leiden Sie leise!?“
„Bei einem Armbruch trägt man einen
Gips. Das ist von außen für jeden
sichtbar und alle akzeptieren, dass man
krank ist. Bei einer Depression könnten
Sie sich ein Pflaster an die Stirn kleben,
aber das wäre lächerlich“, sagte die Ärztin
damals zu mir.
Nehmen Sie sich doch zwei Minuten
Zeit für eine kurze Selbstanalyse, denn
in Deutschland leiden etwa 8% der
Menschen an einer behandlungsbedürftigen
Depression. Die Dunkelziffer der
Betroffenen ist sicherlich viel höher. Im
Vergleich dazu bekommen circa 5% der
Deutschen eine Krebsdiagnose. An einer
Depression erkranken mehr Frauen (ca.
15%) als Männer (ca. 8%). Die Zahlen
variieren je nach Studie minimal. Einigkeit
herrscht bei…
Den gesamten Text finden Sie unter
www.erfolg-magazin.de
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
65
Erfolg Magazin Kalender
Leadershipkongress
Online-Kongress
15.–20. März 2020
Für Unternehmer, Selbstständige und Führungskräfte werden
an diesen Tagen über 40 Experten Antworten u.a. zu folgenden
Fragen geben: Wie finde und binde ich die richtigen Mitarbeiter?
Wie stelle ich mich im Zeitalter der Digitalisierung richtig auf? Wie
sichere ich meine und die Zukunftsfähigkeit meiner Mitarbeiter?
Folgende Referenten werden vom Leadership-Experten Stephan
Schmitt interviewt: Jürgen Höller, Boris Grundl, Jörg Löhr, Maxim
Mankevich, Dr. Renée Moore, Prof. Dr. Knoblauch, Alexander
Hartmann, Andreas Buhr, Martin Limbeck, Julien Backhaus,
Karl Pilsl, Oliver Geisselhart, uvm. Melden Sie sich unter www.
leadershipkongress.com kostenfrei an und werden auch Sie Teil der
Leadership-Offensive 2020.
W.I.N. Innovation Summit
Berlin,
21. März 2020
W.I.N Women in Network® ist das Netzwerk für Frauen in
Business und Karriere mit Weitblick und dem Interesse, ihr
persönliches, berufliches und virtuelles Netzwerk auszubauen.
Die Frauen der Community schätzen den Austausch mit Frauen
auf gleicher Augenhöhe, professionelle Empfehlungen und das
empathische Miteinander.
W.I.N bietet zahlreiche persönliche und virtuelle Möglichkeiten
für die Vernetzung. Aktuell im deutschsprachigem Raum und
ist auf internationalem Expansionskurs. Eine dieser Möglichkeiten
ist der jährliche W.I.N Business Kongress, der bereits
zum 8. Mal stattfindet und unter dem Motto „gemeinsam
grenzenlos netzwerken“ steht.
Don't stop believin'
Porsche Arena/Stuttgart,
24. März 2020
Norman Gräter will sein Können vor seinem bisher größten Publikum
unter Beweis stellen.Die Zuschauer erwartet eine weltweit
einzigartige und aufwändige Bühnenshow: Live begleitet durch
ein klassisches Orchester, blickt er auf seine ganz persönliche
Erfolgsgeschichte zurück – von der Idee und Buchung der Halle
im Jahre 2014 bis zur Zielerreichung im Jahr 2020. Gräter nimmt
sein Publikum mit auf seine Reise und zeigt den Besuchern, wie sie
ihre eigenen Ziele erreichen können. Als Wegbegleiter dient dabei
Gräters 6-jähriges Tagebuch mit all seinen erreichten Erfolgen,
Lernerfahrungen, Höhen und Tiefen, das jeder Besucher gratis am
Ende der Veranstaltung erhält. Seien Sie am 24.03.2020 live dabei
und werden Sie Teil dieser Vision!
Bühne Founder Summit
Wiesbaden,
18.– 19. April 2020
Die Entrepreneur University ist zurück in Wiesbaden und öffnet
wieder ihre Türen für das Erfolgsformat "The Founder Summit"!
Der Ort für jeden Unternehmer, Gründer und solche, die es werden
wollen. Es erwarten Sie 7.000 Teilnehmer, 120 Start-Ups, 70
Speaker, 9 Theme-Stages, Center Stage, Pitch-Arena, Big Final
Party und mehr! Sie können Teil des größten und spektakulärsten
Events im Bereich Startups, Entrepreneurship and Personal
Development Deutschlands werden! Sie erfahren Geheimnisse,
Tipps und Tricks, sowie die besten Strategien und Taktiken
der besten Unternehmer Deutschlands!
Bild: Benjamin Kurz Fotografie
66 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin
markt
GELDANLAGE UND LEBENSART
markt
GELDANLAGE UND LEBENSART
AUSGABE 1 · 2020
ABO
DE: 10,00 EUR
AT: 11,00 EUR
CH: 16,50 SFR
04
4 191095 007503
ESSEN DER ZUKUNFT
Fleischersatz abseits
von Steak, Burger & Co.
FINANZ-APPS
So einfach managen
Sie Ihr Geld
DIE AKTIEN-
FAVORITEN FÜR
DAS NEUE JAHR
DIE BÖRSEN-
TREIBER 2020
DESIGNKLASSIKER
Bequem investieren
und mit Stil relaxen
ERHALTEN SIE JEDE NEUE AUSGABE
VON marktEINBLICKE FREI HAUS
IM JAHRESABONNEMENT.
Für 40 Euro lesen Sie vier Ausgaben im Jahr.*
Einfach bestellen unter
shop.markteinblicke.de
marktEINBLICKE auch als App erhältlich
*Jahresabonnement D: 40 EUR (inkl. MwSt.) · Jahresabonnement Österreich: 44 EUR · Jahresabonnement Schweiz: 66 SFR
Andere Länder und Einzelhefte auf Nachfrage.
Ab 18. März im Handel
Cover: FBV Verlag