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unternehmen Ausgabe71 März 2020

Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten. Ausgabe 71 - März 2020

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36<br />

MACHEN <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Ein Schritt nach vorn<br />

Teamviewer Das Göppinger Software<strong>unternehmen</strong> profitiert vom<br />

anhaltenden Nachhaltigkeitstrend und fährt in seinem ersten Jahr<br />

an der Börse deutliche Gewinne ein.<br />

Großer Auftritt für das Göppinger Software-Unternehmen: Beim Börsengang im vergangenen Jahr in<br />

Frankfurt waren viele Teamviewer-Mitarbeiter mit dabei.<br />

Wir haben<br />

signifikant<br />

höhere Anfragen<br />

für Homeoffice-<br />

Lösungen.<br />

Oliver Steil<br />

Geschäftsführer<br />

Börsengang, Aufnahme in<br />

den M-Dax und nun ein<br />

sattes Plus bei den Umsatzzahlen:<br />

Für Teamviewer<br />

ging es im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr nach vorn. Die<br />

Aufnahme in den M-Dax war<br />

eine „Veredelung unseres Unternehmens“,<br />

resümiert Geschäftsführer<br />

Oliver Steil. Die Göppinger<br />

Softwarefirma hatte Ende<br />

September vergangenen Jahres<br />

den Börsengang gewagt, im Dezember<br />

rückte das Unternehmen<br />

dann in den Börsenindex auf.<br />

„Das hat uns zum einen intern<br />

einen Ruck gegeben. Zudem bekommen<br />

wir seither mehr Aufmerksamkeit<br />

gerade bei Investoren.“<br />

Alles in allem habe der Börsengang<br />

dem Technologie<strong>unternehmen</strong><br />

einen „echten Fortschritt<br />

gebracht“, betont der Geschäftsführer.<br />

Das zeigt sich auch in den Geschäftszahlen.<br />

2019 stieg der Umsatz<br />

um 51 Prozent auf 390 Millionen<br />

Euro. Im gleichen Zeitraum<br />

erzielte das Unternehmen, das<br />

rund 840 Mitarbeiter weltweit<br />

beschäftigt, einen Überschuss<br />

von 111 Millionen Euro. Noch ein<br />

Jahr zuvor hatte die auf Fernwartungssoftware<br />

spezialisierte Firma<br />

ein Minus von mehr als<br />

12 Millionen Euro verzeichnet.<br />

„Diese Entwicklung ist für uns<br />

noch wichtiger als der Börsengang“,<br />

sagt Steil. „Wir haben abgeliefert,<br />

was wir versprochen<br />

haben.“ Für das laufende Jahr erwartet<br />

Steil ein Umsatzwachstum<br />

auf bis zu 430 Millionen<br />

Euro. „Wir werden unsere<br />

Wachstumsstrategie weiterhin in<br />

vollem Tempo umsetzen.“<br />

Grundlage für die selbstbewusste<br />

Prognose sind dem Geschäftsführer<br />

zufolge die Abgrenzung<br />

zu Konkurrenzprodukten<br />

gepaart mit der „starken Profitabilität“<br />

des Unternehmens.<br />

Zudem seien neue Produkte etwa<br />

für Groß<strong>unternehmen</strong> gut angenommen<br />

worden.<br />

Voraussichtlich Ende des<br />

zweiten Quartals steht zudem<br />

der Umzug in die neue mehr als<br />

8500 Quadratmeter große Firmenzentrale<br />

an. In den Neubau<br />

in der Göppinger Innenstadt<br />

sollte eigentlich die Stadtverwaltung<br />

einziehen. Nach Fürsprache<br />

der örtlichen Kreissparkasse<br />

stimmte der Gemeinderat für<br />

eine Umwidmung und ermöglichte<br />

so den zeitnahen Umzug<br />

des IT-Spezialisten. „Das ist auch<br />

dringend notwendig“, erklärt<br />

Kommunikationschefin Martina<br />

Dier. Da der Platz am bisherigen<br />

Hauptsitz bereits knapp ist, habe<br />

das Unternehmen bereits zusätzliche<br />

Flächen angemietet. „Das<br />

ist auf Dauer aber unpraktisch.“<br />

Computer verbinden<br />

Rund 464 000 Kunden haben bislang<br />

eine Teamviewer- Software<br />

abonniert, mit der Computer<br />

etwa für Konferenzen oder Fernwartungen<br />

miteinander verbunden<br />

werden können. „Wir profitieren<br />

von Megatrends“, erklärt<br />

Steil. Einerseits infolge der fortschreitenden<br />

Digitalisierung, andererseits<br />

aufgrund des wachsenden<br />

Nachhaltigkeitsbewusstseins.<br />

„Homeoffice-Angebote<br />

kann man unter dem Aspekt des<br />

Umweltschutzes betrachten, die<br />

Betriebe sparen dadurch aber vor<br />

allem auch Geld.“ In welchem<br />

Umfang sich diese Trends im<br />

Umsatzplus widerspiegeln, lasse<br />

sich derzeit jedoch nicht quantifizieren.<br />

Aktuell spürbar seien jedoch<br />

die Auswirkungen des<br />

Corona-Virus in China auf<br />

das Geschäft des Göppinger<br />

Unternehmens. „Wir haben<br />

signifikant höhere Anfragen<br />

für Homeoffice-Lösungen“,<br />

erläutert Oliver Steil. [!] <br />

<br />

Julia Kling

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