Mut&Liebe 33/2019 Offenbacher sind überall
Liebe Leserinnen und Leser, Im Urlaub am Meer, in unberührter Natur oder interessanten Städten fällt es schon mal auf: Woanders ist es eigentlich auch ganz schön (nein, sogar viel schöner), also warum wieder zurück nach Offenbach? Manchmal ist es eine Liebe, eine Arbeitsmöglichkeit oder eine Kleinanzeige und man lebt plötzlich am anderen Ende der Welt oder wenigstens in Berlin. Angeregt vom Fernweh haben wir Kontakt zu Ausgewanderten aufgenommen und mit ihnen über ihr jetziges Leben 'out of Offenbach' gesprochen. 'Offenbacher sind überall' ist natürlich in erster Linie die Sticker- und facebook-Kampagne, die seit Jahren die Spuren der Offenbacher*innen in aller Welt markiert. (mal reinschauen unter www.facebook.com/OffenbacherSindUberall). Wir haben uns den Slogan für diese Mut&Liebe Ausgabe mal kurz ausgeborgt. (Vielen Dank an Alex und Lukas). Ansonsten gibt es für Reiselustige, Zurückgekehrte und Hiergebliebene in der neuen Mut&liebe Ausgabe wieder viel zu entdecken und wie immer im Dezember, auch zu gewinnen. Mit unserem Mut&Liebe Weihnachts-Gewinnspiel und schönen Geschenketipps lohnt sich der Einkaufsbummel in der Stadt besonders. Am 7. und 14. Dez. öffnen wir auch wieder unseren MUT&LIEBE WEIHNACHTSLADEN in der Galerie Artycon (Sa., 11.00 – 16.00 Uhr). Von Kunst bis Kalender, Kreatives und Büchern bieten wir Passendes für Mut&Liebe Leser*innen. Eine große Auswahl an 'Guter Kunst zu kleinen Preisen' findet man in diesem Jahr auch wieder im 'SUPERLADEN', diesmal in der Frankfurter Str. 1, (ehem. ESPRIT) auf 300 qm!, 7. bis 23. Dez., täglich von 12.00 – 19.00 Uhr. Und ebenfalls jede Menge Kunst gibt es beim KUNSTVEREIN im KOMM, (Aliceplatz, 1.Stock) bis zum 28. Dez., täglich Mo. bis Sa. 14.00 – 20.00 Uhr, zu sehen und zu kaufen. Dann eine entspannte Vorweihnachtszeit, schöne Feiertage und ein gutes neues Jahr wünscht Euer Mut&Liebe Team
Liebe Leserinnen und Leser,
Im Urlaub am Meer, in unberührter Natur oder interessanten Städten fällt es schon mal auf: Woanders ist es eigentlich auch ganz schön (nein, sogar viel schöner), also warum wieder zurück nach Offenbach? Manchmal ist es eine Liebe, eine Arbeitsmöglichkeit oder eine Kleinanzeige und man lebt plötzlich am anderen Ende der Welt oder wenigstens in Berlin. Angeregt vom Fernweh haben wir Kontakt zu Ausgewanderten aufgenommen und mit ihnen über ihr jetziges Leben 'out of Offenbach' gesprochen.
'Offenbacher sind überall' ist natürlich in erster Linie die Sticker- und facebook-Kampagne, die seit Jahren die Spuren der Offenbacher*innen in aller Welt markiert. (mal reinschauen unter www.facebook.com/OffenbacherSindUberall). Wir haben uns den Slogan für diese Mut&Liebe Ausgabe mal kurz ausgeborgt. (Vielen Dank an Alex und Lukas).
Ansonsten gibt es für Reiselustige, Zurückgekehrte und Hiergebliebene in der neuen Mut&liebe Ausgabe wieder viel zu entdecken und wie immer im Dezember, auch zu gewinnen. Mit unserem Mut&Liebe Weihnachts-Gewinnspiel und schönen Geschenketipps lohnt sich der Einkaufsbummel in der Stadt besonders.
Am 7. und 14. Dez. öffnen wir auch wieder unseren MUT&LIEBE WEIHNACHTSLADEN in der Galerie Artycon (Sa., 11.00 – 16.00 Uhr). Von Kunst bis Kalender, Kreatives und Büchern bieten wir Passendes für Mut&Liebe Leser*innen. Eine große Auswahl an 'Guter Kunst zu kleinen Preisen' findet man in diesem Jahr auch wieder im 'SUPERLADEN', diesmal in der Frankfurter Str. 1, (ehem. ESPRIT) auf 300 qm!, 7. bis 23. Dez., täglich von 12.00 – 19.00 Uhr. Und ebenfalls jede Menge Kunst gibt es beim KUNSTVEREIN im KOMM, (Aliceplatz, 1.Stock) bis zum 28. Dez., täglich Mo. bis Sa. 14.00 – 20.00 Uhr, zu sehen und zu kaufen.
Dann eine entspannte Vorweihnachtszeit, schöne Feiertage und ein gutes neues Jahr wünscht
Euer Mut&Liebe Team
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mut
33
S T A D T M A G A Z I N
DEZEMBER/JANUAR/FEBRUAR 2019/20
KOSTENLOS
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die Seele“
MUT&LIEBE / GUDE /
Liebe Leserinnen und Leser,
Im Urlaub am Meer, in unberührter Natur oder interessanten Städten fällt es schon mal auf:
woanders ist es eigentlich auch ganz schön (nein, sogar viel schöner), also warum wieder
zurück nach Offenbach? Manchmal ist es eine Liebe, eine Arbeitsmöglichkeit oder eine
Kleinanzeige und man lebt plötzlich am anderen Ende der Welt oder wenigstens in Berlin.
Angeregt vom Fernweh haben wir Kontakt zu Ausgewanderten aufgenommen und mit ihnen
über ihr jetziges Leben 'out of Offenbach' gesprochen.
'Offenbacher sind überall' ist natürlich in erster Linie die Sticker- und facebook-Kampagne,
die seit Jahren die Spuren der Offenbacher*innen in aller Welt markiert. (mal reinschauen unter
www.facebook.com/OffenbacherSindUberall). Wir haben uns den Slogan für diese Mut&Liebe
Ausgabe mal kurz ausgeborgt. (Vielen Dank an Alex und Lukas).
Ansonsten gibt es für Reiselustige, Zurückgekehrte und Hiergebliebene in der neuen Mut&liebe
Ausgabe wieder viel zu entdecken und wie immer im Dezember, auch zu gewinnen. Mit unserem
Mut&Liebe Weihnachts-Gewinnspiel und schönen Geschenketipps lohnt sich der Einkaufsbummel
in der Stadt besonders.
Am 7. und 14. Dez. öffnen wir auch wieder unseren
MUT&LIEBE WEIHNACHTSLADEN in der Galerie Artycon
(Sa., 11.00 – 16.00 Uhr). Von Kunst bis Kalender, Kreatives und
Büchern bieten wir Passendes für Mut&Liebe Leser*innen.
Eine große Auswahl an 'Guter Kunst zu kleinen Preisen' findet
man in diesem Jahr auch wieder im 'SUPERLADEN', diesmal in
der Frankfurter Str. 1, (ehem. ESPRIT) auf 300qm!, 7. bis 23.
Dez., täglich von 12.00 – 19.00 Uhr. Und ebenfalls jede Menge
Kunst gibt es beim KUNSTVEREIN im KOMM, (Aliceplatz, 1.
Stock) bis zum 28. Dez., täglich Mo. bis Sa. 14.00 – 20.00 Uhr,
zu sehen und zu kaufen.
Dann eine entspannte Vorweihnachtszeit,
schöne Feiertage und ein gutes neues Jahr
wünscht Euer Mut&Liebe Team
Von Kunst bis Kalender / Ausstellung & Verkauf
Galerie Artycon, Wilhelmsplatz 2 / Offenbach
Sa. 07. + 14. Dezember / 11.00 – 16.00 Uhr
IMPRESSUM
MUT&LIEBE – Stadtmagazin Offenbach am Main
V.i.s.d.P: Petra Baumgardt und Wolfgang Malik GbR
Magazin Mut&Liebe, Brinkstr. 47, 63069 Offenbach
Tel.: 069 854541
Mail: info@mutundliebeoffenbach.de
www.mulionline.de
Redaktion: Petra Baumgardt, Wolfgang Malik
Layout: Petra Baumgardt • www.grafikdesign-baumgardt.de
Fotos: wie jeweils angegeben oder Rechte bei den
jeweiligen Personen
Titel: Illustration: © ArdeaA – Adobe Stock
Druck: Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG,
Frankfurt
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
Kostenlose Auslage im ganzen Stadtgebiet, u.a.:
OF InfoCenter, Gastronomie, Jugend- & Kulturstätten, vhs,
OF-Bildungsbüro, Buchläden, Museen, Stadtbücherei, Einzelhandel,
Arztpraxen, Rathaus, Sana Klinikum OF, Wochenmarkt
Nächste Ausgabe: 1. März 2020
(Anzeigenschluss: 16.02.2020)
Die Veröffentlichung von Veranstaltungsterminen erfolgt ohne
Gewähr. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung der
Herausgeber gestattet. Dieses gilt auch für Aufnahmen in elektronische
Datenbanken und vervielfältigungen auf CD-ROM.
Für Druck- und Satzfehler besteht keine Haftung.
Auflage: 5.000 St.
3
THEMA
8 Offenbacher in aller Welt
10 Costa Rica – im kleinen Paradies zwischen Atlantik und
Pazifik
12 Hibba Kauser in Kambodscha
14 Wandeln zwischen den Welten – Georgia Bellou, Athen
16 In Offenbach die Akkus laden – Beate Gegenwart, Wales
20 Kamikaze im Mittelmeer – Harry Rothe in Formentera
22 Wenn aus vier Zeilen eineinhalb Jahre werden –
einmal Schottland hin und zurück....
26 Heimat ist, wo deine Freunde sind – ein Offenbacher in Berlin
29 Berlin ist riesig, Offenbach ist eine kleine Weltstadt und
"Kunst ist gut" – Eva Moll
SPECIAL
32 Weihnachts-Gewinnspiel
34 Schönes Schenken – gesehen in Offenbach
PROJEKT
39 Geschichten, die das Leben schreibt... Biografin Rihab Dubau
INKLUSION
40 LEBENSRÄUME wird vierzig
MUT&LIEBE SPECIAL
Weihnachts-Gewinnspiel
& GESCHENKTIPPS AUS OFFENBACH
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
SCHÖN & GUT
44 Passepartout – fair fashion manufactory
46 4 Zimmer & Garten
LESEN
48 Lieblingsbücher aus der Redaktion
KINO
50 Kinoevents, Musik und Tanz im filmklubb
54 Ladenkino wird 25
KUNSTWERK
52 Cordels – wer sich leibt, der schmückt sich
55 Nachgang: Torsten Uhde
56 Georg Dick – Habseligkeiten Zurückgelassen
GOURMET
58 Osteria Enoteca by Alfredo
60 Süßes aus dem Netz – Italienische Zitronenkekse
TIPP | ERLEBEN
62 MUT&LIEBE Tipps
66 Weihnachtsspecials
HÖRBAR
63 CD-Tipps von Udo Boll
75 Cartoon von Leonore Poth MUT&LIEBE
WEIHNACHTSLADEN
in der Galerie Artycon, Sa. 7. + 14. Dez.
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
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MUT&LIEBE / SPECIAL /
wir gratulieren:
bam – buchladen am markt
mit buchhandlungspreis 2019
ausgezeichnet
Im Oktober 2019 wurde der bam – Buchladen am Markt
bereits zum 2. Mal als "hervorragende Buchhandlung" mit
dem Deutschen Buchhandlungspreis ausgezeichnet.
Gewürdigt werden damit inhabergeführte Buchhandlungen,
die mit einem besonderem Sortiment, Veranstaltungen,
Lesungen und/oder der Leseförderung das kulturelle Leben
vor Ort bereichern. Bundesweit wurden 118 Buchhandlungen
in drei Preiskategorien von der Staatsministerin für
Kultur und Medien, Monika Grütters, in Rostock ausgezeichnet,
davon kamen 15 aus Hessen. Wir gratulieren Inhaberin
Andera Tuscher und dem Team des Buchladens am Markt und
bedanken uns für die engagierte Arbeit für das literarischen
und kulturelle Angebot in unserer Stadt.
Monika Grütters, Staatministerin für Kultur & Medien
und Andrea Tuscher, bam – Buchladen am Markt
OF InfoCenter, Salzgäßchen 1.
Alle Infos und teilnehmende Partner finden Sie unter:
www.offenbach.de/grossesherz
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schenken.
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Innenstadt stärken
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Unter dem Motto „Offenbachs großes Herz“ hat die
Offenbacher Stadtinformation Gesellschaft mbH
(OSG) vor einem Jahr einen branchenübergreifenden
Geschenkgutschein für Offenbach auf den
Markt gebracht. Kundinnen und Kunden können
mit dem Gutschein Freude verschenken und gleichzeitig
den Einzelhandel und damit die Innenstadt
– Offenbachs großes Herz – stärken.
Ob Buchladen oder Musikhaus, Kaffeerösterei oder
Weinladen, Modehaus oder Metzgerei, Apotheke
oder Kaufhaus, Friseur oder Optiker, Restaurant
oder Marktstand, Koffer oder Hotel: Über 40 Offenbacher
Institutionen beteiligen sich schon am
stadtweiten Gutscheinsystem und es werden immer
mehr. Der Gutschein ist eine tolle Geschenkidee
für jeden Anlass, mit der die Kundinnen und
Kunden gleichzeitig den lokalen Einzelhandel, die
Gastronomie und den Offenbacher Wochenmarkt
unterstützen können. Er gibt einen Anreiz, das vielseitige
Angebot und den kundenorientieren Service
des Einzelhandels in der Fußgängerzone und
in der gesamten Stadt zu erkunden.
Die Gutscheine sind im OF InfoCenter im Salzgässchen
1 zum Wert von 5, 25, 50 und auch 10 Euro
in vier verschiedenen Motiven erhältlich. Kunden
erkennen die teilnehmenden Geschäfte an einem
Plakat oder Aufkleber am Eingang mit dem Visual
Key: Offenbachs großem Herzen.
Stricktreffs am 10. Dezember / 14. Januar /
30. Januar / 11. Februar / 27. Februar, jeweils ab 19.00 Uhr
Alle Infos unter maschenwahn.eu
Eine Liste mit allen teilnehmenden Einzelhändlern
und Gastronomen ist im Internet unter
www.offenbach.de/grossesherz zu finden.
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
7
Fotos von www.facebook.com/OffenbacherSindUberall
MUT&LIEBE / THEMA /
offenbacher in
aller welt
von Alexander Knöß
Seit einigen Jahren findet man in den entlegensten Winkel der Welt,
auf nahezu allen Kontinenten, kleine gelbe Aufkleber, die aussehen wie gängige Ortseingangsschilder
aus Deutschland. Ob zu Land, zu Wasser, unter Wasser oder in der Luft. Keine Sehenswürdigkeit,
kein Restaurant, kein Naturereignis, keine Menschen und keine Tiere sind vor den Offenbachern sicher, die
die Aufkleber hinterlassen oder in die Kamera halten. „Offenbacher sind überall“ steht darauf und diese
kleinen Sticker sind weltweit Zeuge, dass tatsächlich schon mal ein/e Offenbacher*in dort gewesen ist.
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MUT&LIEBE / THEMA /
Entstanden ist die Idee zu „Offenbacher
sind überall“ in einer
Bar. Hinter der Idee stehen die
leidenschaftlichen Offenbacher
und Kickers-Fans Alex und Lukas,
die sich eher durch Zufall rund um
die Offenbacher Kickers kennen
lernten und seitdem befreundet sind.
Ein Bekannter von Lukas reist viel durch die
Welt und hat den Grafiker gebeten einen Sticker zu
entwerfen, den er bei seinen etlichen Reisezielen hinterlassen
kann. Der Slogan wurde schnell gefunden
und die grafische Darstellung rundete die Idee ab.
Zunächst war angedacht die Aktion nur für den Bekannten
durchzuführen, bis Alex und Lukas auf die
Idee kamen die Sticker mit den Reisezielen der
Nutzer auf Facebook zu verbreiten. Richtig in Fahrt
kam das Projekt aber erst durch die Community rund
um die Offenbacher Kickers. Dass „Offenbacher sind
überall“ eine derart große Resonanz gefunden hat
überraschte die beiden Produzenten jedoch nicht.
Die Nachfrage war von Beginn an sehr groß und bei
den Auswärtsfahrten der Fanclubs des OFC fanden
sich reichlich Abnehmer.
Seitdem feiert der kleine Sticker seinen Siegeszug
durch die Welt. Eine Statistik, wo die Aufkleber mittlerer
Weile überall zu finden sind, gibt es nicht. Die
einzige nachvollziehbare Quelle sind die Veröffentlichungen
auf dem Facebook-Account. Fest steht
jedoch, dass sich diese einfache, wie geniale Idee
in den letzten Jahren zum wahrscheinlich weltweit
verbreitesten Werbemittel für Offenbach entwickelte
und in sehr vielen Städten, Ländern und Orten der
Welt kleben.
Mittlerer Weile sind Duplikate aufgetaucht, die versuchen
die Aktion zu kopieren und auf andere Städte
zu münzen. Auch werden die Sticker ohne Zutun der
Initiatoren kopiert und vervielfältigt. Doch das kümmert
die Aktivisten wenig. Ihnen ist es eher wichtig
zu unterstreichen, dass „Offenbacher sind überall“
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
aus ihrer Sicht eine absolute Nonprofit-Aktion
ist. Einen Onlineshop für die legendären
Sticker oder den T-Shirts gibt
es nicht. Der Aufwand wäre im Vergleich
zum Ertrag auch zu groß.
Zu erwerben sind die Sticker ausschließlich
beim Kickers-Fan-Museum
in der Aschaffenburger
Straße in Bieber. Einen Teil des
Gewinns aus dem Verkauf des
Merchandise erhält, nach Abzug
der Produktionskosten, das Museum
und mit dem anderen Teil werden
weitere Vereine und Aktionen in Offenbach
unterstützt.
Seit Beginn von „Offenbacher sind überall“ gab es
für die Freunde keine negativen Erfahrungen. Im Gegenteil,
die Community wächst stetig und die Rückmeldungen
sind ausschließlich positiv. Alex und
Lukas würden sich sicher freuen, wenn die Nutzer
die Sticker im Kickers-Fan-Museum erstehen, um die
Idee und dadurch die Vereine weiterhin unterstützen
zu können.
Facebook-Account der Aktion:
www.facebook.com/OffenbacherSindUberall
Sticker, T-Shirts und mehr gibt es beim
Kickers-Fan-Museum, Aschaffenburger Str. 65,
63073 Offenbach am Main;
Di.: 19.00 – 22.00 Uhr, F.: 16.00 – 20.00 Uhr,
Sa./So.: 10.00 – 13.00 Uhr und nach Vereinbarung
(bei Auswärtsspielen geschlossen).
9
MUT&LIEBE / THEMA /
MUT&LIEBE / THEMA /
Jörg Münch, im Stadtkrankenhaus (wie es damals
noch hieß) geboren, ein Offenbacher Bub durch und
durch. Nach einer Lehre zum Restaurantfachmann
und einigen Stationen in der Gastronomie kam sein
Zug 2004 wieder in Offenbach an. Mit Bruder Eric
übernimmt er das Markthaus am Wilhelmsplatz, ein
nicht zu unterschätzender Impuls für das heutige Erscheinungsbild
des Platzes (sic). Die Wege trennen
sich 2012: Eric bleibt dem Markthaus treu und Jörg
betreibt das MÜNCH im Offenbacher Westend. Er
möchte zeigen, dass gute Gastronomie nicht nur am
Wilhelmsplatz funktioniert.
Mit seiner Frau Tina (frei nach den Pet Shop Boys:
East End boy meets West End girl), auch sie eine
waschechte Offenbacherin, verbringt er den Urlaub
Costa Rica -
2016 in Costa Rica und, wie es der Zufall so will, verlieben
sie sich in eine kleine Stadt an der Pazifikküste:
Sámara auf der Halbinsel Guanacaste. Es reift
der Entschluss, etwas Neues zu beginnen. Das Klima,
die unglaublich netten, hilfsbereiten Menschen, die
Flora und Fauna reizen, über Auswandern nachzudenken.
Winterfreaks sind wir beide nicht, obwohl ich ja auch
Schweizer Wurzeln habe, sagt Jörg.
Mit den modernen Kommunikationsmitteln ist es
möglich, den Kontakt in die alte Heimat zu Familie
und Freunden aufrecht zu erhalten. Ein nicht unwesentlicher
Punkt, wenn es so weit weg geht. 2017
wird im Markthaus mit einer Münchnerin der Kaufvertrag
abgeschlossen. Jetzt sind sie stolze Besitzer
im kleinen paradies zwischen
atlantik und pazifik
von Thomas Lemnitzer
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DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
MUT&LIEBE / THEMA /
© Lemnitzer-Fotografie
Tina und Jörg Münch. Gemeinsam mit Bruder Eric führte er das Markthaus am Wilhelmsplatz.
eines typischen Hauses auf Stelzen mit Garten und Pool in einer nicht touristischen,
eher ruhigeren Ecke von Sámara, Costa Rica.
Nach Umbau und Renovierung mithilfe eines einheimische Architekten und viel Eigenleistung
konnte im Dezember 2018 die Sámara Chillout Lodge eröffnet werden.
Nur zehn Minuten vom Strand entfernt ist das kleine, moderne Hotel mit 5 Zimmern
ein Hingucker mit gehobener Ausstattung. Kleine Details sind aus Treibgut und anderen
Fundstücken gestaltet, was die familiäre Atmosphäre unterstreicht. Frühstück
gibt’s mit tropischen Früchten im Garten, wo mit etwas Glück Tukane zu Besuch kommen,
die sich lärmend füttern lassen – im wahrsten Sinne chillig.
Was vermisst man dann? Manchmal gutes dunkles Brot und guten Käse (auf Grund des
Klimas kaum herzustellen), aber das vermissen wir Deutschen ja fast überall. Ansonsten
ist es ein Paradies.
Und wenn ihr in Offenbach seid? Familie, Freunde, Markthaus, Wochenmarkt und, wenn
es passt, natürlich auf den Berg zu den Kickers.
Info, Kontakt, Buchung:
Boutique-Hotel
SÁMARA CHILLOUT LODGE
www.samarachilloutlodge.com
info@samarachilloutlodge.com
Tel: 00506 6025 1389
Whats app.00506 84156439
Del Super Delfín 500 Mts Norte,
100 Mts Este
Sámara, Nicoya, Guanacaste
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
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MUT&LIEBE / THEMA /
hibba kauser hat in
kambodscha freunde fürs
leben gefunden
„Es ist toll, wie gut die Kinder hier drauf sind. Als
ich noch in Offenbach war, dachte ich, es sei hier trist
für sie, aber sie spielen und machen einen fröhlichen
Eindruck“, erzählt Hibba Kauser. Die ehemalige Stadtschulsprecherin
von Offenbach lebt seit Januar 2019
in Battambang, im Nordwesten von Kambodscha,
einer Stadt mit über 180.000 Einwohnern. Die Provinz
drumherum gilt als „Reiskorb“ von Kambodscha.
Der Tourismus spielt noch keine große Rolle, doch
üben die ruhige Provinzstadt-Atmosphäre mit französischer
Kolonialarchitektur und eine tropische
Bilderbuchlandschaft einen zunehmenden Reiz auf
Besucher aus.
In nächster Nachbarschaft leben die Menschen allerdings
in großer Armut. Dort riecht es nach Müll
und verbranntem Plastik. Hier arbeitet Hibba für ein
Jahr in einem Kinderprojekt der Thüringisch-Kambodschanischen
Gesellschaft (TGK) im Rahmen des
Freiwilligen Dienstes nach ihrem Abitur. Das Kinderprojekt
befindet sich auf der Mülldeponie von Battambang,
wo Menschen vom Verkauf des Abfalls an
NGOs leben und sich inmitten des Mülls ein Dorf gebaut
haben. „Die Müllberge hier sind wirklich enorm und
sie wachsen leider immer noch. Anfangs war ich davon
sehr schockiert“, erzählt sie. Bei dem Müll handelt es
sich hauptsächlich um Plastik, das in der Kommune
gesammelt und hierher gebracht wird. Der Plastikmüll
wird auf der Deponie zum Teil auch verbrannt,
weil es keine andere Müllentsorgung gibt. Mittendrin
leben Hunde und Kühe, schwirren Insekten.
Ingrid Walter, walter-wortware.de
Drei wichtige Ziele des Projektes sind deshalb, dass
die Kinder, die hier leben, Hygiene lernen, duschen
und Zähne putzen, regelmäßige Mahlzeiten erhalten
und gemeinsam essen. Aber auch, dass sie zusammen
lernen und zur Schule gehen, damit sie später
bessere Chancen haben – und evtl. in der Tourismusbranche
arbeiten können. Im ersten Halbjahr 2019
betreute Hibba vormittags in der sogenannten „Day
Care“ kleinere Kinder, die direkt auf der Deponie leben.
Am Anfang war die Kommunikation schwierig,
weil sie die Sprache noch nicht konnte und die Kinder
kein Englisch sprechen. Inzwischen aber lernt
Hibba Khmer und kann sich zumindest mündlich verständigen.
Khmer ist die Muttersprache des gleichnamigen
Volkes, das 90 Prozent der Bevölkerung in
Kambodscha ausmacht. Es gibt eine eigene Khmer-
Schrift, die Hibba gerade erlernt, um noch besser
in Kambodscha zurechtzukommen, auch lesen und
zwischen den Sprachen wechseln zu können. Denn
mittlerweile unterrichtet sie im Projekt ältere Kinder
am Nachmittag in englischer Sprache.
Die TKG hat auf der Deponie ein Sozialzentrum eingerichtet,
das ihnen mit einem überdachten Sortierplatz,
einer Kompostierungsanlage und sanitären
Einrichtungen einen Raum für ein gesünderes Leben
bietet. Es gibt Räume zur Kinderbetreuung und für
den Unterricht, einen Raum für ein professionelles
Zirkustraining, einen Fußballplatz sowie einen Spielplatz
für die Kleinen. Zwei angestellte Sozialarbeiter*innen
unterrichten und spielen mit den Kindern
und sind gleichzeitig Ansprechpartner für soziale
Probleme. Unterstützt wird ihre Arbeit von Freiwilligen
aus Deutschland. Das Zentrum dient nicht nur
als Begegnungsstätte für die Kinder der Müllsammlerfamilien,
sondern auch für bedürftige Kinder aus
der näheren Umgebung.
„Die Kinder begegnen mir so offen und liebenswürdig.
Trotz ihrer schwierigen Lebenssituation lachen sie und
sind füreinander da, wie Geschwister. Wie sie miteinander
umgehen, hat mich nachdenklich gemacht über unseren
eigenen Umgang in Deutschland“, sagt sie. „Nicht
nur ich bringe den Kindern etwas bei, sondern sie mir
12 DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/2O
MUT&LIEBE / THEMA /
auch.“ In Kambodscha sind die öffentlichen Schulen
zwar kostenlos, aber es fallen zusätzliche Kosten für
Uniform, Materialien, etc. an, weshalb die meisten Familien
es sich nicht leisten können, ihre Kinder zur
Schule zu schicken. Hierbei leistet die TKG große Hilfe,
denn durch die Vermittlung von Pat*innen hilft sie,
den Schulbesuch zu finanzieren.
Hibba selbst wohnt nicht auf der Deponie, sondern
in einem Appartement in Battambang und muss sich
um ihre Belange selbst kümmern. Bei ihren täglichen
Erledigungen hat sie Kontakte zu gleichaltrigen Einheimischen
gefunden, die sie ohne Vorbehalte aufnahmen
und ihr halfen, sich zurechtzufinden in dem
fremden Land. Daraus wurden enge Freundschaften,
die sie auch weiterhin pflegen möchte. Sie betont,
dass die Mentalität in Kambodscha sich von der unseren
deutlich unterscheidet. „Die Menschen sind offen
und hilfsbereit. Sie denken nichts Böses voneinander.
Davon sollten wir uns eine Scheibe abschneiden und
stärker aufeinander zugehen.“ Sie weiß schon jetzt,
dass ihr der Abschied von Kambodscha und den
Menschen dort schwerfallen wird, aber sie freut sich
natürlich auf ihre Familie und Freunde – und darauf,
Thüringisch-Kambodschanischen Gesellschaft
(TGK)
Die TKG wurde im Mai 2000 gegründet. Mit dem
Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ möchte der
Verein durch Projekte in den Bereichen Schulbildung,
Umwelt, Landwirtschaft sowie Medien den
Menschen aus Kambodscha in Anpassung an die
landestypische Lebenssituation eine persönliche
Weiterentwicklung ermöglichen. Um Projekte
besser planen und umsetzen zu können, wurde
ebenfalls im Jahr 2000 die NGO Cambodian
Education and Waste Management Organization
in Phnom Penh, Kambodscha gegründet. Paten
für das Projekt sind immer willkommen.
Kontakt: Christel Neumann
C.b.neumann@t-online.de • tkgev.org
mal wieder Döner und Falafel in Offenbach zu essen.
In Kambodscha isst sie am liebsten Dumplings (Teigtaschen
gefüllt mit den unterschiedlichsten Leckerbissen
wie Gemüse, Tofu, Pilzen oder auch Fleisch
und Fisch).
13
MUT&LIEBE / THEMA /
wandeln zwischen
den weltengeorgia
bellou,athen
von Christina Dirlich
Neugierde und eine große Portion Mut. Über beide
Eigenschaften verfügt Georgia Bellou. Als die junge
Frau Offenbach 2009 verließ, ging sie in das Land
ihrer Eltern. Trotzdem begann für sie dort ein Abenteuer
mit offenem Ausgang. Heute arbeitet sie als
Sozialpädagogin an einer deutschen Privatschule in
Athen. Mit Mann und Sohn lebt sie in der griechischen
Metropole. Sie hat ihr Glück gefunden. Und ist
sich dennoch sicher: „Mein Zuhause, ein Gefühl von
Heimat, das habe ich in Deutschland.“
„Ich würde gerne zwischen den Welten leben“, sagt
Georgia Bellou. Zwei Monate Athen, anschließend
zwei Monate Offenbach. Das wäre ihr Traum. Derzeit
kommt sie ein- bis zweimal im Jahr zurück. Auch, um
ihre Schwester zu besuchen. Denn die lebt noch immer
in Offenbach.
In Athen genießt Georgia Bellou das pralle Kulturangebot,
das die Stadt bietet, genauso wie die Möglichkeiten,
die das Leben am Meer offenbart. Die viele
Sonne gebe den Menschen ein besonderes Gefühl
von Freiheit, sagt sie. Dennoch gibt es Dinge, die
Georgia Bellou vermisst. Den Weihnachtsmarkt zum
Beispiel, das deutsche Essen. Und ihre Freunde natürlich.
Dabei macht die deutsche Sprache und Kultur auch
in Griechenland einen Gutteil des Alltags von Georgia
Bellou aus. An der Schule, an der sie arbeitet,
lernen die Kinder Deutsch und Griechisch. In der
Vorschule betreut sie Fünf- und Sechsjährige. Auf
spielerische Art und Weise eignen sich die Kinder
das Wissen an. Vom Kindergarten über die Vorschule
bis zu den in Griechenland üblichen sechs
Grundschuljahren umfasst das Bildungsangebot
der Schule. Feste wie Erntedank, Nikolaus oder Ostern
werden in deutscher Tradition gefeiert. Mitten
in der griechischen Metropole lebt die Sozialpädagogin
also während der Arbeit in einer Art deutschem
Mikrokosmos.
Anfangs sei es für sie nicht einfach gewesen in
Athen, erzählt Georgia Bellou. Ihre Eltern stammen
aus einer anderen Ecke Griechenlands. Die Hauptstadt
kannte sie nicht. Und obwohl sie griechisch
fließend sprechen konnte – die Schriftsprache
bleibt bis heute zuweilen eine Herausforderung.
„Es war ein schönes Abenteuer“, sagt sie über die Anfangszeit.
Aber sie ließ sich nicht entmutigen und
fand schließlich ihren Weg.
14 DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/2O
Georgia Bellou, Jahrgang 1980, ist zunächst in Offenbach,
später nahe Bremen aufgewachsen. Nach
dem Schulabschluss kehrte sie nach Hessen zurück
und lernte zunächst den Beruf der Masseurin
und medizinischen Bademeisterin. Sie arbeitete
drei Jahre und entschloss sich dann, Sozialpädagogik
zu studieren. Bereits während des Studiums
ging Georgia Bellou nach Griechenland.
In Patras arbeitete sie ein halbes Jahr lang in
einem Heim für Mädchen. Ein Leben im Ausland
– dort kam sie auf den Geschmack. Nach ihrem
Abschluss dann wagte sie den Schritt. „Ich habe
mir gedacht, ich habe nichts zu verlieren.“ Georgia
Bellou wurde für ihren Mut belohnt. Und wandelt
heute auf ihre Art zwischen der Athener und der
Offenbacher Welt.
Bewegen
neu lernen…
„…das Unmögliche möglich,
das Mögliche leicht, das
Leichte elegant machen.“
Dr. Moshé Feldenkrais
Feldenkrais
Offene Gruppen jeden
Donnerstag um 12 und 19 Uhr
PraXis MiTTWOllen
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und Feldenkrais
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DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
15
MUT&LIEBE
in offenbach die
akkus laden
ein interview mit beate gegenwart, wales
von Angelika Amborn-Morgenstern
Viermal im Jahr ein Update, das ist das Mindeste,
um den Kontakt zu Offenbach zu halten. Als Mut&
Liebe-Abonnentin bist du ja selbst an der Steilküste
von Wales immer auf dem neuesten Stand. Du weißt,
was sich am Hafen tut oder im Gastro-Bereich oder
für welches Konzert du dir bei deinem nächsten Offenbach-Trip
unbedingt Karten besorgen musst. Du
bist auf dem Laufenden, wenn du hier ankommst.
Und das ist relativ regelmäßig. Der Kontakt zu Offenbach
ist nicht abgebrochen, als du damals mit 21
Jahren Rucksack, Koffer und Zeichenmappe gepackt
hast, um in Wales Kunst zu studieren. Beate, was hat
dich damals gereizt, von Frankfurt auf die Kunstschule
in Swansea zu wechseln? War es Abenteuerlust,
der Wunsch nach einem Cut, Opposition oder
fachliche Neugier?
Beate Gegenwart: Damals war ich im vierten Semester
Kunst und Englisch in Frankfurt. Ich wollte mehr Kunst,
weniger Englisch; ich war so neugierig, wollte erleben,
Neues lernen. In kurz, ich hatte 'Fernweh'. In Frankfurt
wurde ein Auslandsjahr in England angeboten und ich
stürzte mich mit voller Energie auf diese Möglichkeit. Es
war der pure Zufall, dass der Austauschdienst für mich
Swansea wählte, eine kleine Stadt an der Westküste
von Wales. Dort unterrichtete ich erst mal ein Jahr lang
Englisch an einer Gesamtschule. Aber mein Bedürfnis
und meine Leidenschaft mich nur mit Kunst auseinandersetzen
zu können, hat mich nicht losgelassen. Dann
kam dort das Angebot Kunst zu studieren, spezifisch
Keramik, und ja, ich habe auch diese Chance ergriffen.
Dieser Weg führte dann über mehrere Universitäten in
Swansea, Cardiff und Bristol zu zwei Masters of Art.
Nach deinem Studium in Wales hast du dir keine
Rückfahrkarte nach Offenbach besorgt, sondern fingst
an, an der felsigen Steilküste von Wales Wurzeln zu
schlagen, ausgerechnet in Wales, wo angeblich mehr
Schafe als Einwohner leben. Was hat dir damals dabei
geholfen? Doch bestimmt nicht der viele Regen, der
Nebel oder der Dauerwind.
Wales ist wunderschön, besonders unsere kleine Halbinsel
Gower, direkt bei Swansea. Dort lebe ich jetzt mit
meinem Mann fünf Minuten vom Strand in einer herrlichen
Gegend. Die Gower ist landschaftlich etwas ganz
Besonderes; sie ist ein gut gehütetes Geheimnis.
Three Cliffs Bay in
Wales, aktueller
Wohnort von
Beate Gegenwart
16
SEPTEMBER / OKTOBER / NOVEMBER 2019
MUT&LIEBE / THEMA /
Beate Gegenwart und
Dr. Stefan Soltek im
Klingspor Museum,
September 2019 mit
einem ihrer Künstler-
Bücher, die dort zum
Bestand gehören.
Und Süd-Wales ist keineswegs im Nirgendwo. Swansea
hat ungefähr die Größe von Offenbach; wir sind eine
Stunde von Cardiff, der Hauptstadt, entfernt und ich bin
ganz schnell in London. Auch das Wetter ist ein Mythos.
Ja, es weht fast immer ein Wind, wie das am Meer so ist,
aber dadurch gibt es kein 'Dauer Grau' und Regen, sondern
es scheint jeden Tag irgendwann die Sonne. Und es
gibt viel Sonne. Als ich damals kam, konnte ich fast nicht
glauben, wie schön es war und habe mich in das Meer
verliebt, die leeren, weißen Sandstrände, die unendlich
weite Sicht. Man muss sich vorstellen, dass Frankfurt
damals nicht das Frankfurt von heute war, sondern eher
grau und unzugänglich. Dazu kam auch, dass ich sehr
schnell Freundschaften knüpfen konnte und mit offenen
Armen empfangen wurde. Viele dieser Menschen gehören
auch heute noch zu meinem Freundeskreis. Natürlich
waren auch diverse Männer im Spiel.
In Wales hast du dann Karriere gemacht und den
Durchbruch als Künstlerin geschafft. Nicht als lokale,
sondern als international Anerkannte. Die wenigsten
Künstlerinnen aus Offenbach waren Hochschuldozentinnen
und den wenigsten öffnen sich die Türen
der Galerien und Museen in London oder in den USA,
wenn sie ihre Kunst dort ausstellen wollen. Wie hast
du das alles erreicht?
Nach meinem ersten Master of Arts wurde ich Hochschuldozentin
und habe mich enorm in der Lehrtätigkeit
eingesetzt. Parallel dazu habe ich meine eigene,
kreative Arbeit entwickelt, was an Universitäten auch
verlangt, erwartet und unterstützt wird. Dieses Umfeld
bietet die Herausforderung, die Grenzen zu überschreiten,
Forschung zu betreiben und internationale
Netzwerke aufzubauen. Das habe ich dann mit viel, viel
Arbeit und Energie getan. Ich war immer interessiert
an dem Neuem, wie zum Beispiel digitalen Techniken,
wie Laser Cutting; damals vor 15 Jahren war das noch
Neuland. Dazu habe ich unermüdlich an Konzepten gearbeitet
und recherchiert.
Über die Jahre habe ich gelernt, dass der Alleingang
nicht alles ist. Heute bringe ich gerne als Kuratorin
Künstler zu interessanten Ausstellungen zusammen.
Inzwischen bist du in Wales verheiratet, hast durch
deine offene kontaktfreudige Art einen großen Bekannten-
und Freundeskreis und bist fachlich international
vernetzt. Trotzdem fühlst du dich nach wie
vor in Offenbach verwurzelt. Spiegelt sich das auch
in deinen Arbeiten wider? Ich denke da an so etwas
wie eine Kulturfusion à la Frida Kahlo. Mein Kleid
hängt dort, hat sie eins ihrer Bilder genannt. Gibt es
da vielleicht Parallelen?
Ja, die 'Ent-/Verwurzelung', Identität und Sprache sind
die immer wiederkehrenden Themen in meiner Arbeit
und dadurch immer präsent. Das geht nicht anders und
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
17
MUT&LIEBE / THEMA /
Kulturell hat Offenbach viel zu bieten. Besonders
das Klingspor Museum, das Museum für Typografie,
Künstlerbuch und Handschrift, ist hervorragend und
Weltklasse. Die permanente Sammlung an Künstlerbüchern
ist nicht nur in Deutschland einzigartig
sondern auch in der Welt. Hast du aus deiner Perspektive
in Offenbach in der letzten Zeit irgendwelche
Ereignisse, Maßnahmen, Trends oder Tendenzen
beobachtet, die du besonders spannend findest oder
auch ablehnst?
Aus meiner Sicht gibt es besonders zwei Tendenzen, die
hervorstechen:
Die Entwicklung in den 'Quartieren' mit den vielen Integration-Projekten
ist einfach beeindruckend und sehr
wichtig. Ich freue mich, diese Initiativen mit zu erleben
und daran teilzunehmen.
Beate Gegenwart in ihrem Atelier in Wales
Die Erschließung des Hafengebiets ist von meiner Sicht
aus auch sehr positiv und ich hoffe, dass es sich dort
voll entfaltet und lebhaft entwickelt.
ist ganz tief in mir drin. Und natürlich spiegelt sich das
in einer ästhetischen, visuellen Kulturfusion wider. Ein
Beispiel sind die drei Künstlerbücher, die dauerhaft im
Klingspor Museum vertreten sind.
Es sind dreieckige Bücher, die sich mit drei Gedichtszyklen
Paul Celan's befassen. Die Symbolik, wie zum
Beispiel die leeren Handschuhe, greifen die Thematik
des abwesenden Körpers auf.
Wer wie du mit seiner Kunst zwischen Großbritannien
und den USA, Deutschland und anderen europäischen
Ländern unterwegs ist, hat hohe Maßstäbe
wenn es darum geht Großstädte einzuschätzen. Wie
schneidet Offenbach dabei ab? Immerhin, Offenbach
gehört zu den Städten, in denen du deine Kunstspur
gesetzt hast.
Ich liebe Offenbach. Es ist eine dynamische Stadt, besonders
was die Städteplanung betrifft und den sozialen
Bereich. Es ist viel los und trotzdem hat es einen
heimeligen Charakter. Es gibt sehr schöne Ecken und
auch viel Grün. Ich gehe zum Beispiel gerne in den Hafen
2, wo alle Generationen und viele junge Familien
und Kinder sozusagen am 'Strand' zusammen kommen.
Am Main fühle ich mich immer ganz besonders wohl;
ich liebe das Wasser.
Du hast zwar in Großbritannien Karriere gemacht,
bist fachlich international anerkannt, aber du bist
und bleibst dort eine Ausländerin vom europäischen
Festland. Auch wenn an eurer Steilküste die Brexit-
Wogen nicht ganz so hoch schlagen wie in London, so
wirst du doch wahrscheinlich ständig in Brexit-Diskussionen
verwickelt. Wie ist die Stimmung bei euch
Gibt man dir zu verstehen, dass du auf der anderen
Seite stehst?
Die Großstädte, besonders London, sind total multi-kulturell
und haben auch gegen den Brexit gestimmt. Auch
wir im Freundeskreis kennen eigentlich niemanden, der
dafür ist. Wie kann das sein? Es zeigt, wie zerspalten
das Land ist; es gibt Streit, Familien brechen auseinander.
Für uns ist es schrecklich, und wir fürchten unsere
parlamentarische Demokratie bedroht. Es gibt fast keine
andere Diskussion mehr.
Ich habe persönlich nie ein Vorurteil zu spüren bekommen.
Im Gegenteil, Leute entschuldigen sich bei mir.
Dennoch, ich fühle mich sehr der Politik ausgeliefert
und wie schnell sich das Leben von 'ich bin hier zu Hause
' zu 'ich bin Ausländer' ändern kann. Aber, wenn Sie
diesen Artikel lesen, kann die Situation sich auch schon
wieder geändert haben.
18 DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
© Katrin Köster
Du kommst wie gesagt regelmäßig nach Offenbach,
back to the roots. Was ist es, das dich immer wieder
hier her zieht? Was ist dir hier wichtig? Worauf
freust du dich am meisten, wenn du hier ankommst?
Am meisten und ganz besonders freue ich mich auf
unsere große Familie; dazu kommt die vertraute Umwelt
und natürlich die Muttersprache.
Offenbach ist für dich also so etwas wie eine Lade-
Station für deine inneren Akkus. Du frischst alte Erinnerungen
auf und sorgst dafür, dass deine Offenbacher
Wurzeln gewässert werden?
Ja, das stimmt. Mein Opa hatte die Gärtnerei Georg
Gegenwart in der Friedensstr. 146 und Felder auf dem
Buchhügel. Dort ermöglichte er, ungefähr 1955, jedem
seiner drei Söhne, ein kleines Reihenhaus zu bauen. Als
ich mit drei Jahren auf den Buchhügel zog, gab es dort
nur eine Sandstraße und weit und breit keine anderen
Häuser. Auch die Rhönstraße und der Ring existierten
nicht. Wir waren von Feldern umgeben und ich erinnere
mich gut, wie ich mit meinem Opa Spargel stechen
gegangen bin und im Obstgarten in den Bäumen gesessen
habe und mich mit Mirabellen, Aprikosen und
Zwetschgen vollgestopft habe oder daran wie ich alleine
Drachen im Stoppelfeld steigen ließ. Mein Opa
hatte einen Ackergaul, (Rex) zum Pflügen, auf dessen
riesigen Rücken wir oft als Kinder gesetzt wurden. Jetzt
hat sich der Buchhügel total verändert und ist Teil der
Stadt geworden; dennoch scheinen ein paar der alten
Bäume noch zu stehen und der Wetterpark bildet eine
Oase in der sich verbreitenden Stadt.
Auch am Wochenmarkt werden viele Erinnerungen
wach. Unser Opa hatte einen Stand auf dem Markt und
ich habe dort als Kleinkind viel Zeit verbracht. Also, der
Markt gehört fest zu meinem 'Auflade Programm'.
Deine Identität als ehemalige Offenbacherin hast du
behalten, sonst wäre dein Bezug zu Offenbach nicht
so engagiert. Wenn du dich noch immer mit unserer
Stadt identifizieren kannst, hast du da schon einmal
mit Comeback-Gedanken gespielt? Gerade vor dem
Brexit-Hintergrund wäre das ja denkbar?
Beruflich bin ich jetzt flexibler und die Option halb
Offenbach, halb Wales könnte ich mir gut vorstellen.
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DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20 19
MUT&LIEBE / THEMA /
Q
kamikaze im mittelmeer
....Ich seh die Wälder meiner Sehnsucht,
den weiten sonnengelben Strand.
Der Himmel leuchtet wie Unendlichkeit,
die bösen Träume sind verbannt...
Ton-Steine-Scherben, Land in Sicht, 1975
Die Texte und Musik von Ton-Steine-Scherben, der legendären
Polit-Rock-Band der 70er und 80er, prägten
eine ganze Generation. In Offenbach und der Region
brachte Schall & Rauch die Songs und eigene Stücke
authentisch auf die improvisierten Bühnen in den
Jugendzentren und besetzten Häusern. (Gegründet
wurde die Band 1976 übrigens von Berry Blue, heute
als Jazz-Musiker in der Region bekannt). Einer der
Musiker war Harry Rothe (Kampfname: Kamikaze) an
der Gitarre. Seit 1984 lebt er am sonnengelben Strand
von Formentera, der kleinen Hippie- und Aussteigerinsel
neben Ibiza im Mittelmeer. Per Telefon sprachen
wir mit dem alten Bekannten.
Wie bist Du nach Formentera gekommen?
Harry Rothe: Ich bekam eine Einladung, in einem Restaurant
Musik zu machen und bin dann einfach dageblieben.
Das war eine ganz spontane Entscheidung, die
ich bis heute nicht bereut habe.
harry rothe in formentera
von Wolfgang Malik
Was machst Du beruflich und gab es Schwierigkeiten,
Fuß zu fassen?
Ich habe zum Glück nach dem Abi ein Handwerk gelernt,
Maschinenschlosser bei der Firma Mabeg. Handwerk
geht immer, ich bin ein alter Schrauber und mache alles
'was brummt'. Die Schwierigkeit war hauptsächlich, die
Leute zu überzeugen, dass ich sowas kann. Einem Musiker
hat man dies nicht so zugetraut. Auftritte habe ich
auch regelmäßig hier in der Gegend. Oft lade ich auch
internationale Musiker ein zu gemeinsamen Sessions
und spiele in diversen Bands.
Hast Du noch Kontakte nach Offenbach?
Zu einigen Offenbacher Musikern habe ich noch Kontakt
und sie kommen auch öfter hier vorbei. Im letzten
Jahr war ich seit langer Zeit mal wieder in Offenbach
und habe meinen 60. Geburtstag im Wiener Hof gefeiert.
Die Entwicklung der Stadt finde ich schon grausam,
ich kann mir nicht mehr vorstellen, hier zu wohnen.
Ansonsten ist jetzt Formentera meine Heimat und ich
komme selten nach Offenbach.
Wie hat Dich Offenbach geprägt?
In Offenbach ging es schon immer etwas härter zur
Sache. Damals wurden kulturelle Dinge vernachlässigt
20 DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
MUT&LIEBE / THEMA /
und auch kaputtgemacht. Besonders für Jugendliche
aus dem linken Spektrum gab es kein Angebot.
Man musste selbst etwas bewegen, sonst
gab es garnichts.
Bist Du weiterhin politisch aktiv?
Ja, aber eher bei kommunalpolitschen Themen,
u.a. mit Benefizkonzerten oder ähnlichem.
Was sind die größten Unterschiede zu einem
Leben in Deutschland?
Hier gibt es allgemein ein lockeres Lebensgefühl,
mehr Sonne und gute Laune. Durch das
warme Klima braucht man auch nicht soviel,
man kann viel günstiger leben.
Gibt es etwas, was Du vermisst?
Ja, einen guten Schoppen Apfelwein, den bekommt
man hier nicht.
Wo siehst Du Dich in Zukunft?
Ich bin jetzt hier zuhause und werde auch im
Alter hier bleiben, weiter Musik machen und
sehe da keine größeren Probleme.
Danke für das Gespräch und wir kommen
Dich gerne mal besuchen.
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MUT&LIEBE / THEMA /
wenn aus vier zeilen
eineinhalb jahre werden
einmal schottland und zurück...
von Denise Freidank
Wer liest heutzutage eigentlich noch Kleinanzeigen?
Der knappe Vierzeiler, mit zielgerichtetem
Suche... eingeleitet, von dick gedruckter Chiffre abgerundet
– im digitalen Zeitalter weicht er zunehmend
dem entsprechenden Onlineangebot.
Familie Prophet jedoch kann mit Fug und Recht behaupten,
dass sie die aufmerksame Lektüre des Annoncenteils
ihrer Zeitung um die eine oder andere
Portion Lebenserfahrung reicher gemacht hat: Es
beginnt damit, dass Dieter Prophet seine langjährige
Anstellung in der Klimatechnikbranche verliert. Plötzliche
Arbeitslosigkeit: ein Schock! Doch Prophet ist
keiner, der in solch einer Situation gleich aufgibt, im
Gegenteil: Er ist einer, der die Dinge direkt angeht.
Hunderte erfolglose Bewerbungen später war trotzdem
klar: Die Chancen stehen – trotz gutem technischen
Know-hows – ausgesprochen schlecht! Seine
Frau Brigitte arbeitet zu dieser Zeit im Zeitvertrag.
Sie pflegt jedoch parallel noch ihre kranken Eltern.
Als auch ihr Vertrag nicht verlängert wird, droht der
Familie das, was sie immer und mit allen Mitteln verhindern
wollte: der Absturz in Hartz IV.
Was dann geschieht, klingt fast ein bisschen nach
Fügung des Schicksals:
Am schönen Küchentisch ihrer urigen Wohnung mit
Blick auf den Wilhelmsplatz sitzt das Ehepaar Prophet,
als ihr die unscheinbare Kleinanzeige ins Auge
springt: Hausverwalter-Ehepaar für B&B-Pension
in Schottland gesucht. Die geforderten technischen
Qualifikationen zur Verwaltung der Haustechnik des
kleinen Anwesens mit fünf Gästezimmern und Frühstücksservice
am Fuße der Highlands besitzt Dieter
Prophet allemal.
Die Prophets sind keine Familie, die lange fackelt:
Einige wenige Telefonate und intensive Familiendebatten
später ist die Sache für Dieter und Brigitte
klar: Wir versuchen das einfach mal! Das war im Dezember
2010.
Kurzerhand wird Tochter Cora mitsamt Freund in die
Offenbacher Wohnung umgesiedelt und das Nötigste
gepackt. Die Sylvestersause wird kurzerhand zur
fulminanten Abschiedsparty umorganisiert und im
Januar 2011 stehen die Prophets mit genau je einer
Reisetasche am Flughafen.
Wir wussten damals gar nicht, was uns erwartet!, sagt
Brigitte heute: Es war wirklich der absolute Sprung
ins kalte Wasser. Wie dieser sich in Realität gestalten
kann, erfahren sie dann bereits auf dem Weg vom
Zielflughafen zur neuen Bleibe: Die neuen Arbeitgeber
eröffnen telefonisch, dass sich der bestehende
Personalstamm aufgelöst habe. Zimmerpflege, Frühstücksservice,
Gästebetreuung, Gartenpflege – alles
hinge in der Luft. Ob denn die Prophets Interesse
hätten, diese Aufgaben gemeinschaftlich zu übernehmen?
Gedacht hatte sich Brigitte das Ganze anders:
Ankommen, einleben und dann in aller Ruhe
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MUT&LIEBE / THEMA /
nach einem Job umschauen. Aber, wenn die Prophets
eins sind, dann flexibel. Also lautet das Motto erneut:
Wir versuchen das einfach mal! Die nächste Überraschung
wartet bei Besichtigung der neuen Bleibe,
zirca 150 Kilometer von Edinburgh entfernt. Kalt,
feucht, muffig und ohne Heizung – so empfängt sie
das kleine Häuschen. Mein erster Impuls war: Ich will
sofort wieder heim!, lacht Brigitte heute, wenn sie an
diesen ersten Tag in Schottland denkt: Wir haben uns
angesehen und uns war sofort klar: Nein! Hier bleiben
wir auf keinen Fall! Es heißt also erneut Umdisponieren!
Die folgenden Wochen im Hotel und die eigenhändige
Renovierung des neuen Zuhauses zehren
an den Nerven, lassen Zweifel aufkommen: Wird, ja,
kann das alles überhaupt funktionieren? Aber Familie
Prophet ist entschlossen: Ein Jahr halten wir das
auf jeden Fall durch! Wenn es nicht klappt, haben wir
es wenigstens versucht.
Und, als die neue Bleibe dann fertig ist, als sie renoviert,
eingerichtet und mit den eigenen Habseligkeiten
bestückt ist – da ist es plötzlich richtig gemütlich
geworden, da ist es fast schon ein bisschen wie
zu Hause. Ab da wird dann alles besser!
Im März, April beginnt in Schottland die Touristensaison
und für Dieter und Brigitte somit der Ernst
des neuen Auslandslebens. Das B&B ist ausgebucht.
Im 24/7-Modus umsorgt das Ehepaar die Gäste, pflegt
das zugehörige parkgleiche Grundstück und die Gewächshäuser,
kümmert sich um Küche, Einkauf und
die täglich neu bewohnten Gästezimmer – steht kurzerhand
immer als präsenter Ansprechpartner zur
Verfügung. Drei bis vier Tage im Monat haben sie frei,
ansonsten wird geackert. Das war manchmal schon
sehr anstrengend, erinnert sich Brigitte zurück, aber
dann natürlich auch wieder sehr schön! Jeden Tag neue
Gäste aus aller Welt, eine Natur wie aus dem Bilderbuch.
Wir hatten auch gute Kontakte ins Dorf und haben keinen
der wöchentlichen Pub-Stammtische verpasst.
Im nahe gelegenen150-Seelen-Dorf – ein Pub, ein
Hotel, eine Schokolaterie und sonst eigentlich nichts
– spricht sich das Engagement der Offenbacher
schnell rum: Ach, IHR seid die Deutschen, heißt es
dann oft beim Einkaufen. Brigitte und Dieter werden
allgemein freundlich empfangen, offen, interessiert.
Die Schotten seien generell sehr viel entspannter und
zugewandter als die Deutschen, findet Dieter, da wird
beispielsweise an der Kasse immer auch ein persönliches
Wort gewechselt, da redet man noch miteinander.
Es ist alles weniger schnelllebig, weniger stressig
dort.
Eineinhalb Jahre leben die Prophets dieses Leben abseits
allen Städtischen und mit Full-Time-Verantwortung
für Pension, Anwesen und Gästebetreuung. Dass
sie das, was sie am Fuße der Highlands tagein tagaus
geleistet haben, nicht nur aus tiefsten Herzen heraus,
sondern auch noch ausgesprochen erfolgreich getan
haben, zeigt ein kurzer Blick auf die Buchungszahlen:
Saisonbelegung vor Einstieg der Prophets: um die 150
Personen. Saisonbelegung während ihrer Wirkungszeit:
über 600! Premiumbewertungen, zufriedene
Gäste – sowas spricht sich rum. >>
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MUT&LIEBE / THEMA /
Im ersten Heimaturlaub – wir haben praktisch vier
Wochen durchgefeiert, es war einfach toll! – treibt
die Sehnsucht nach dem Offenbacher Alltag,
nach Tochter und Freundeskreis dann aber doch
schnell Früchte. Wie lange wollen wir das noch
machen? Ein Jahr? Ein halbes? Wieder ist es eine
Kleinanzeige, die die Entscheidung bringt: Tigerpalast
und Palmengarten suchen Handwerker!
Dass es kaum eine Woche dauert, bis der Vertrag
auf dem Tisch liegt, mag auch an der Erfahrung
und Verantwortungsfähigkeit liegen, die Dieter
Prophet durch seine Schottlandtätigkeit nachweisen
kann.
Bis April 2012 versorgen die Prophets das B&B
in Schottland. Im Juni soll der neue Job in der
alten Heimat beginnen – es muss also, wie gewohnt,
schnell gehen. Wir sind mit einem lachenden
und einem weinenden Auge abgereist. Es war
eine anstrengende, aber auch sehr schöne Zeit! Am
Ende haben wir uns dann aber natürlich doch wieder
auf den gewohnten Offenbacher Trubel gefreut!,
sagt Brigitte heute.
Was bleibt? Was nimmt man mit aus eineinhalb
Jahren in der Schottischen Wildnis?
Auf jeden Fall die Erkenntnis, dass es sich lohnt,
Mut zu haben, Dinge einfach mal auszuprobieren,
offen zu sein! Und natürlich die Liebe zu Land und
Leuten; wir reisen noch immer regelmäßig nach
Schottland.
Heute sitzt Familie Prophet wieder wie eh und je
am Küchentisch ihrer schönen Wohnung am Wilhelmsplatz.
Die Wände sind geziert von bunten,
materialreichen Collagen verschiedenster Größe
– auch so eine Leidenschaft, die Dieter aus der
temporären Wahlheimat mitgenommen hat.
Tochter Cora hat inzwischen geheiratet und
wohnt ein paar Straßen weiter. Dass sie, als ihre
Eltern im Sommer 2012 ihre Rückkehr aus Edinburgh
ankündigten, die problemlose Wohnungssuche
nicht Immoscout oder geschickter Maklerwahl,
sondern den örtlichen Kleinanzeigen zu
verdanken hat, braucht ja im Grunde gar nicht
mehr erwähnt zu werden…
24
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MUT&LIEBE / THEMA /
MUT&LIEBE THEMA heimat ist, wo deine
freunde sind
ein offenbacher in berlin
von Christine Ciampa
Matthias Maith ist mit seinem 16-jährigen Sohn Oscar für ein paar
Tage zu Besuch in Offenbach. Auf dem Programm: Zeit mit der Familie
und alten Freunden verbringen, das Auswärtsspiel der Kickers gegen
Astoria Walldorf, Nierenspieß auf dem Wochenmarkt und – als spezielle
Überraschung für Star Wars-Fan Oscar – eine Todessternwaffel mit roter
Grütze und blauer Sahne in Nerd’s Cantina. Nicht zu vergessen: Apfelwein,
Handkäse und Fleischwurst in rauhen Mengen zu sich nehmen.
Vor 32 Jahren hat es den 54-jährigen passionierten
Leser und Fußball-Liebhaber nach Berlin gezogen.
Der älteste von drei Brüdern aus einer alteingesessenen
Bürgeler Familie ist auf die Uhland-Grundschule
gegangen, „75 Meter von unserer Haustür
entfernt“, war Messdiener in St. Pankratius und mit
Sparta Bürgel Meister in der C-Jugend. Seinen ersten
Kinofilm – „ein Woody Allen“ – hat er im Kino-Center
in der Großen Marktstraße gesehen, dort wo heute
Rossmann residiert. Mit 12 durfte er seinen Vater
zum ersten Mal ins Stadion begleiten. „Boah, die
große weite Welt, Flutlicht, 30.000 Leute. Es war aufregend“,
erinnert er sich.
Anstatt im Unterricht im Rudolf-Koch-Gymnasium
saßen Matthias und seine Freunde öfter im Wintergarten
Café auf der B-Ebene oder bei Eiern im Glas
und Schinkenbrötchen im Café Hebeis. „Wir hatten
zwar vorher ausgerechnet, wieviele Stunden wir maximal
fehlen durften, aber irgendwie war es eine Fehlkalkulation,“
erzählt er. Was dazu führte, dass sie die
11. Klasse im Kollektiv wiederholen mussten. Zum
Abitur hat es 1984 trotzdem gereicht.
Der Hobby-Schauspieler begann, Theaterwissenschaften,
Germanistik und Sinologie an der Goethe-
Universität Frankfurt zu studieren. Im Mai `87 fuhr
er zu einem deutschlandweiten Sinologen-Treffen
ins damalige West-Berlin und war auf Anhieb von
der Stadt fasziniert. „Die Sonne schien, die Berliner
waren freundlich und offen. Es war sozusagen Liebe
auf den ersten Blick“. Kurzentschlossen schrieb er
sich für das Wintersemester an der FU Berlin ein.
Den Sommer über „malochte“ er bei MAN Roland
und im Offenbacher Stadttheater, um sich die „Erstausstattung“
für den Start in sein neues Leben zu
verdienen.
Damals wie heute war es das Wichtigste, eine bezahlbare
Bleibe zu finden. Nach einer Woche in
der Jugendherberge hatte der Neuberliner Glück:
Ausgerechnet ein berühmter Landsmann, Rosa von
Praunheim, nahm ihn als Untermieter in seine riesige
Altbauwohnung in Wilmersdorf auf. Der Deal:
Einmal wöchentlich kümmerte sich Matthias um die
Mutter des exzentrischen Filmregisseurs, die dieser
von Frankfurt zu sich nach Berlin geholt hatte.
„Ein bisschen Heimweh“ hatte der Exil-Offenbacher
am Anfang schon, gibt er zu. Doch die Freunde kamen
ihn besuchen, und nicht nur die, auch „Überraschungsgäste,
Leute, die einfach mal nach Berlin
wollten“. Klar, Berlin war eine „ganz andere Hausnummer“
als die alte Heimat: keine Sperrstunde,
endlose Nächte, unzählige coole Kneipen und Clubs.
Trotz des verlockenden Nachtlebens ging er auch
arbeiten. „Mein Studium habe ich mir komplett selbst
verdient“, betont Matthias. Darauf ist er noch heute
stolz. Er hat als Nachtwächter, Barmann, Ticketverkäufer
und als Kellner in der Rehwiese gejobbt, dem
damals ersten und einzigen Berliner Sterne-Restaurant
in Zehlendorf.
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MUT&LIEBE / THEMA /
Matthias` Berlin-Geheimtipp:
„Zur Quelle“ in Alt-Moabit, eine der
letzten alten Berliner Eckkneipen,
mit toller Musikbox!
1996 schloss er sein Studium mit einem Magister
in Theaterwissenschaften ab. Er gab den großen
Traum, seinen Lebensunterhalt als professioneller
Schauspieler zu verdienen, auf und stürzte sich
in die Arbeit als Presse- und Marketingleiter für
das Berliner Schillertheater, die ihm der bekannte
Musical-Produzent Wolfgang Bocksch angeboten
hatte. Nach dessen Pleite arbeitslos geworden,
absolvierte Matthias eine kaufmännische Weiterbildung
und heuerte 2001 bei einem großen
amerikanischen Konzern an, für den er bis heute
als Medizinprodukteberater tätig ist.
Hat er in Berlin Kontakte zu anderen Hessen?
„Zur Übertragung des Pokalspiels Eintracht gegen
Kickers war ich mal in der Hessischen Landesvertretung,
zusammen mit vielen anderen Offenbachern
und Frankfurtern. Seither bin ich auf der Mailing-Liste“,
grinst er. Seine Kickers-Leidenschaft ist,
neben Familie und langjährigen Freundschaften,
ein starkes Bindeglied zur alten Heimat. Aus Solidarität
hat sich Matthias auch für die laufende
Saison wieder eine Dauerkarte gekauft, obwohl er
es höchstens zu zwei Spielen ins Stadion schafft.
Was bedeutet Heimat für ihn? „Heimat ist nicht
an einen Ort gebunden. Heimat ist dort, wo deine
Freunde sind,“ sagt er mit Nachdruck. Und wie
hat sich Offenbach in seinen Augen verändert
in all den Jahren, seit er weggezogen ist? „Der
S-Bahn-Anschluss hat der Stadt gutgetan, sie ist
weltoffener und internationaler geworden. Fast ein
bisschen wie Berlin, nur eben kleiner.“ „Aber so einen
schönen Wochenmarkt wie hier haben wir nicht in
Berlin“, ergänzt sein Sohn Oscar. Die beiden werden
mit Sicherheit wiederkommen ….
KJK Sandgasse
Sandgasse 26 | VVk: www.adticket.de – KJK
www.offenbach.de/kjk-sandgasse-gesamtveranstaltungen
Di, 03.12. | Patrick Steinbach & Günter Bozem
VVK+AK: 5 €
Do, 12.12. | 16.00 Uhr | KINDERVORSTELLUNG
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Eine humorvolle und spannende Geschichte mit
LIVE Musik, die auf vielen Instrumenten virtuos vom
Ensemble „Acht Ohren Trio“ gespielt wird.
Ein Musikalisches Erzähltheater für alle ab 6 Jahren.
Eintritt 3 €
Fr, 20.12. | Thomas Blug´s Rockanarchie
VVK: 15 € zzG / AK: 19 €
VORSCHAU FEBRUAR BIS MÄRZ 2020:
Fr, 28.02. Häders Ascherfreitag:
Manfred Häder & BÄND plus specian guest
Di., 10.03. Pat McManus Band (Irland)
Sa. 21.03. Rockheroes
(Allstar-Projekt aus dem Rodgau)
"Acht Ohren Trio" Foto: Peter Hahn
Sa. 28.03. Stoned Immaculate (DOORS-Tribute)
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
27
MUT&LIEBE / INFO /
Freie Plätze für Coworker
Kreative Räume bei offenbar e.V.
Konzentrierte Arbeitsatmosphäre herrscht in den Räumen des offenbar e.V. Während ein junger
Mann in seinen Text versunken am Laptop schreibt, gießt die Kollegin eine Tür weiter in der Werkstatt
Beton in kleine Silikonformen. Schreibtischarbeitsplätze, Werkstatt, Atelierbereich, Dunkelkammer
– die Möglichkeiten, kreativ zu werden, sind in den Räumen in der Domstraße 57 groß.
Egal, ob man schreiben, werkeln, malen, drucken will. Und Liebhaber der analogen Fotografie
finden im offenbar sogar eine Dunkelkammer. Seit zweieinhalb Jahren existiert der Verein für
kreatives Arbeiten und Coworking bereits.
Einige Coworkerinnen und Coworker arbeiten in den Räumen in Vollzeit in ihrem Job. Andere gehen
ihrer Nebenbeschäftigung oder ihrem Hobby nach. Offenbar, der Verein für kreatives Arbeiten und
Coworking, bietet für vielerlei Projekte den passenden Raum. Und sucht derzeit weitere Coworkerinnen
und Coworker.
Durch den Wegzug von Coworkern sind im offenbar endlich wieder Plätze frei geworden. In dem
gemeinnützigen Verein variieren die Nutzungsgebühren zwischen 60 Euro für einen Tag in der
Woche, 110 Euro für zwei bis drei Tage in der Woche sowie 175 für einen festen Arbeitsplatz, den
der Mieter so oft wie er will nutzen kann. Interessenten können einen Termin vereinbaren, um sich
die Räume anzuschauen. WLAN, Spind und nette Coworking- Kollegen gibt es inklusive.
Neugierig geworden: Dann schreib eine E-Mail an hallo@offenbar-offenbach.de
Offenbar e.V., Domstraße 57, 63067 Offenbach
www.offenbar-offenbach.de • Facebook: @offenbaroffenbach
28 JUNI / JULI / AUGUST 2019
MUT&LIEBE / THEMA /
MUT&LIEBE / INFO /
eva moll in berlin
„Mir geht’s hier gut und ich bin inzwischen
auch regional in Berlin angekommen“, sagt
Eva Moll. Die Künstlerin, Kuratorin und
Galeristin mit Wurzeln in Offenbach lebt
und arbeitet jetzt seit sechs Jahren in der
deutschen Hauptstadt. Sie liebt den internationalen
Spirit in Berlin, der immer wieder
frischen Wind aus der ganzen Welt in
die Kunstszene fegt.
berlin ist riesig,
offenbach ist eine kleine weltstadt
und „kunst ist gut“
Skulptur von Ottmar Hörl in der Galerie "Art von Frei", Foto: Ingrid Walter
Eva Moll, Foto: Erik Kleindorf, 2019 Berlin
von Ingrid Walter, Walter Wortware
Durch die Möglichkeit, ihre eigenen Bilder in der
Berliner Galerie Koeppe Contemporary auszustellen,
kam sie 2014 nach Berlin und wollte nicht mehr
weg. Bei der Recherche nach weiteren Ausstellungsmöglichkeiten
kam ihr die Idee, eine eigene Galerie
zu eröffnen und auf diese Weise selbst einen Raum
für zeitgenössische Kunst zu schaffen.
Tatsächlich fand sich ein Laden in Berlin Mitte, am
Rosenthaler Platz, wo Eva Moll die Galerie „Art von
Frei“ gründete. Der Raum klemmte wie ein Schaukasten
an einer markanten Stelle zwischen den
Häusern in der Brunnenstraße und blickte direkt
auf die Schrift-Installation von Jean Remy von Matt
am Haus gegenüber: „Dieses Haus stand früher in
einem anderen Land". Im Inneren rohe Betonwände
und ein „Balkon“, den man nur mit Hilfe einer Leiter
erklimmen konnte – all das von außen gut einsehbar
und wie geschaffen für eine zeitgenössische
Galerie ohne Schwellenangst. Die Leiter nahm Eva
Moll in ihr Logo für die Galerie auf und der Raum
in der Brunnenstraße 187 wurde ihr künstlerischer
Spielplatz. Hier fanden drei Jahre lang Kunstaktionen,
Ausstellungen und Lesungen statt, die in Berlin
von sich Reden machten. So wurde die Galerie ein
beliebter Treffpunkt der zeitgenössischen Berliner
Kunstszene.
29
MUT&LIEBE / THEMA /
30
Galerie "Art von Frei" im Hintergrund Arbeiten von Geet Chorley,
Foto: Ingrid Walter
Künstler*innen, die Eva Moll mit „Art von Frei“ seit
dem vertritt, sind ebenfalls durch den Großstadtpuls
geprägt und gehören den zeitgenössischen Strömungen
Aktionskunst, Post-Pop- und Urban Art an.
Darunter befinden sich beispielsweise Li Alin, Jim
Avignon, Sascha Boldt, Ottmar Hörl, Jina Park und
Jens-Ole Remmers. Auch Offenbacher Künstler wie
Jos Diegel, Marcus Sendlinger oder Geet Chorley
haben in der Brunnenstraße Ausstellungen und Performances
realisiert. Ihre Medien sind ebenso bunt
farbenfroh und gehen von Malerei, Skulptur und
Zeichnung über Collage Fotoarbeiten bis hin zu Virtueller
Realität, Happening und Aktionskunst.
Als der Quadratmeterpreis der Galerie um mehr als
das Doppelte angehoben wurde, musste sie sich etwas
Neues einfallen lassen und beschloss die örtliche
Bindung aufzugeben. Seit 2018 führt Eva Moll
„Art von Frei“ als mobile und virtuelle Galerie weiter.
Dafür hat sie den Kunstraum in 3D abfilmen lassen,
so dass er nun als Layout für die virtuell begehbare
Galerie dient. Der Geschäftssitz der Galerie, wo Eva
Moll ihr Büro hat, befindet sich Unter den Linden 10.
Bei allen Veränderungen bleibt sie ihrem Motto
„Kunst ist gut“ treu und teilt dieses mit anderen
Künstler*innen und Kunstliebhaber*innen. „Für mich
gibt es keine schlechte Kunst. Kunst hat die Menschheit
weitergebracht und die Menschen brauchen sie als
Basis“, ist sie überzeugt und so agiert sie auch in der
Berliner Kunstszene.
Die Künstler, mit denen Eva Moll arbeitet, stellen
nun ihre Kunstwerke in der virtuellen Galerie aus. So
kann man demnächst mit einer 3-D-Brille die Installation
V-Dream der in Montreal geborenen und in
Berlin arbeitenden Künstlerin Li Alin erleben. Die Installation
nutzt das technische Potential der virtuellen
Realität sowie Licht und Ton, um das Phänomen
des luziden Träumens (in dem sich der Träumende
seines Traums bewusst ist) sichtbar zu machen.
Mit der mobilen Galerie kuratiert Eva Ausstellungen
in ganz Deutschland, so beispielsweise bei der
Aktion „Kunst Privat!“ im Lindner Hotel & Residence
Main Plaza in Frankfurt am Main, der „Add Art“ in
Hamburg, bei der sich Unternehmen für die Kunst
öffnen, oder für die Finanzagenturen der Deutsche
Bank. Veranstaltungen finden an Standorten von
Kooperationspartnern statt. Darunter ein dokumentierter
Artist Talk mit Akram Assam bei der „Akademie
der Künste/Junge Akademie“, eine wechselnde
Dauerausstellung beim „Studio 183“ am BIKINI
Berlin oder bei dem „Green Tech Festival“ von Nico
Rosberg. Des Weiteren findet Austausch im Bereich
der Aktionskunst mit der Ausstellungshalle „Atelier
Montez“ in Rom und „Arts in Action“ in New York
statt. Die Künstlerin war jahrelanges aktives Mitglied
beim Kunstverein Familie Montez in Frankfurt
am Main, in dem ihre Kunst Teil der Sammlung ist,
worüber sie sehr froh ist. Eva Moll begreift Kunst
als internationale Bewegung, das ist ihr auch durch
ihren langjährigen Aufenthalt in New York und ihre
Touren durch ganz Amerika und halb Europa im Namen
der Kunst bewusst geworden.
Bevor sie sich entschloss, nach Berlin zu ziehen,
war sie in der Offenbacher Kunstszene sehr aktiv. Sie
hatte neben ihrem Studio in Brooklyn ein weiteres
Atelier in der Mato-Fabrik und engagierte sich ehrenamtlich
beim KUNST RAUM MATO e.V. Der Verein
fördert auch heute, nach dem Abriss der Mato-Fabrik,
zeitgenössische künstlerische Projekte.
Im Sommer 2019 war Eva Moll Teil der Gruppenausstellung
„10 PORTIONEN, BITTE“ mit Künstlern
des KUNST RAUM MATO (Offenbach) und dem Zentralwerk
(Dresden) bei Lutz Jahnke in der afip. Sie
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
MUT&LIEBE / THEMA /
kommt immer wieder gerne in die Region und mag
das internationale Flair hier. „Speziell Offenbach ist
eine kleine Weltstadt, aber Berlin ist einfach riesig.
Dort wäre Offenbach nur ein Kiez“. Mittlerweise hat
sie nicht nur in der Kunstszene Fuß gefasst, sondern
auch in Berlins Herz. „Ich halte mich am meisten
in Berlin Mitte auf und hier gefällt es mir auch
am besten.“ Dort stellt sie zum Beispiel regelmäßig
ihre eigene Kunst auf dem „Berliner Kunstmarkt an
der Museumsinsel“ aus, der, wie sie findet, eine tolle
Plattform ist, um mit Kunstinteressierten aus der
ganzen Welt ins Gespräch zu kommen. Insgesamt
ist es ihre Passion, getreu ihrem Motto, Kunst unter
die Leute zu bringen – denn „Kunst ist gut“.
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dass Sie es gesucht haben.
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Ausgesucht schöne Bücher und Kalender fürs neue Jahr.
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Bringen Sie Ihr Leben zur Sprache!
Ihre private Biografie – ein besonderes Geschenk
Sie müssen nicht berühmt sein, um Ihre Biografie schreiben zu lassen!
Es ist für jeden Menschen ein ganz besonderer Moment, die eigene
Lebensgeschichte als schön gestaltetes Buch in den Händen zu halten.
Als Geschenk an sich selbst, für die Familie, gute Freunde und alle
anderen, die Sie an Ihren Erinnerungen teilhaben lassen möchten.
Im Vordergrund steht dabei die Würdigung Ihres Lebens im
privaten Kreis, weniger eine Veröffentlichung.
Rihab Dubau Biografin
www.sunnyside-biografieatelier.de • Offenbach
38 DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
MUT&LIEBE / PROJEKT /
geschichten, die das
leben schreibt...
biografin rihab dubau
Schon als Kind betrachtete Rihab Dubau gerne die
alten Fotografien ihrer Oma und ließ sich von ihr die
dazugehörigen Familiengeschichten erzählen. Der Lebenslauf
ihrer im New Yorker Stadtviertel Sunnyside
lebenden Tante inspirierte sie viele Jahre später zu
ihrem ersten Biografieprojekt.
„Aufgewachsen während der NS-Zeit, floh Tante Gisela
mit 16 Jahren allein aus der damaligen DDR in den Westen.
Hier lernte sie einen US-Soldaten kennen, heiratete
und ging mit ihm in die USA", erzählt Rihab Dubau. "Diese
Lebensgeschichte für sie und die Familie festzuhalten,
hat mich sehr begeistert."
162 Seiten sind es geworden, „From Ribnitz to New
York – Stations of my Life“, eine eindrucksvolle Erinnerung
und ein Zeitdokument auch über die persönliche
Geschichte hinaus. Hardcover, schön gestaltet und in
einer kleinen Auflage gedruckt, ist dies eine besondere
Würdigung eines mutigen Lebens. Die Angehörigen
in den USA bekamen so einen ganz neuen Zugang zu
ihren Wurzeln. „Das Buch hat alle auch etwas stolz gemacht,"
so Rihab Dubau.
Durch die langjährige Praxis als Sozialpädagogin,
Personalentwicklerin, Beraterin und Coach ist Rihab
Dubau geübt darin, einfühlsam und vertrauensvoll
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
mit Menschen umzugehen. Neben ihrem Interesse
für Menschen und deren Geschichte ist das Schreiben
eine weitere Leidenschaft von ihr. Bestärkt durch das
gelungene Buchprojekt, absolvierte sie eine Weiterbildung
beim Biografiezentrum in München und bietet
seither Biografiearbeit für Interessierte an.
„Dabei geht es nicht um ‚besondere‘ oder ‚prominente‘
Menschen. Jeder Lebensweg ist einzigartig und die Beschäftigung
mit dem eigenen Leben und der Familiengeschichte
kann eine schöne und wichtige Auseinandersetzung
sein", so Dubau. „Das Ganze ist natürlich ein
zeitintensives Projekt, das seinen Preis hat. Sich eine
persönliche Biografie schreiben zu lassen, ist eine wunderbare
Möglichkeit, das eigene Leben rückwirkend zu
betrachten und ihm einen würdigen Rahmen zu geben.
Im privaten Kreis kann man anschließend alle daran teilhaben
lassen, die einem wichtig sind. Außerdem eignet
es sich als besonderes Geschenk für Eltern, Großeltern
und andere liebe Menschen, deren Erinnerungen man
gerne bewahren möchte.“
Wer nicht gleich das ganze Leben zur Sprache bringen
möchte, für den gibt es vielleicht ein besonderes Ereignis,
das festgehalten oder gewürdigt werden soll,
in Form eines kleinen Büchleins oder einer hochwertigen
Broschüre. Oder manchmal will vielleicht schon
länger etwas gesagt werden, wozu man selbst einfach
keine Worte findet. Eine Entschuldigung, eine Erklärung,
die man einem anderen Menschen zusenden
oder als Erbe hinterlassen möchte, um Aussöhnung zu
schaffen. Auch dies könnte mit Hilfe von Rihab Dubau
verschriftlicht werden.
„Mit meinem Biografie-Atelier kombiniere ich zwei Dinge,
die mich besonders begeistern: Das Interesse an
Menschen und ihrer Geschichte sowie das Schreiben von
guten Texten."
Im Internet unter www.sunnyside-biografieatelier.de
finden Interessierte weitere Informationen und den
Kontakt zum Biografieatelier von Rihab Dubau.
39
MUT&LIEBE / INKLUSION /
LEBENSRÄUME wird vierzig
von Johann Kneißl, www.allemunde.de
In der Geschichte der deutschen Psychiatrie kam vor vier Jahrzehnten der Stein kräftig ins Rollen.
Entscheidender Auslöser dazu war die Psychiatrieenquete der 1970er Jahre. Über 100 Jahre prägten
die Anstaltspsychiatrien mit über 1.000 Betten das Bild der Versorgung psychisch erkrankter Menschen,
die größtenteils entmündigt und isoliert hinter geschlossenen Mauern leben mussten. Erst in den
letzten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Psychiatrie zu einer Komplementärwissenschaft
aus Medizin, Psychologie, Soziologie und Sozialarbeit. Die Sozialpsychiatrie nahm ihren
Lauf. Der 1980 gegründete Verein Lebensräume und die neu eingerichtete Psychiatrische Klinik am
Stadtkrankenhaus waren tragende Säulen der Reformbewegung in Deutschland. 2020 begeht die
Stiftung Lebensräume ihr 40. Jubiläum.
„Dreimal die Woche konfektioniere
ich vormittags für zwei
Stunden Messeprospekte.
Das steigert meinen Selbstwert
und ist gut für die Wirtschaft“,
sagt die gelernte Buchhalterin
Luise Elbert, Besucherin der
Tagesstätte Langen.
Foto: Jörg Baumann,
www.baumann-fotografie.de
40
VOR 40 JAHREN 1980 wurde mit Prof. Dr. Manfred
Bauer die Psychiatrische Klinik am Stadtkrankenhaus,
heute Sana Klinikum gegründet und der Verein
LEBENSRÄUME zur Förderung seelisch Behinderter
e.V. ins Leben gerufen. Es begann eine Erfolgsgeschichte
mit wohnortnaher medizinischer Behandlung
und komplementärer gemeindepsychiatrischer
Hilfe mit Wohn-, Beschäftigungs- und Freizeitangeboten.
Entscheidenden Anteil daran hatten zwei Offenbacher:
Der Pädagoge Walter Picard (MdB) brachte
1976 seine mittlerweile berühmte „Anfrage zur Lage
der Psychiatrie in Deutschland“ im Deutschen Bundestag
ein. Dr. med. Horst Schmidt engagierte sich als
Stadtverordneter und hessischer Sozialminister (MdL)
für die Klinik- und Vereinsgründung in Offenbach. Ein
bundesweites Reformprogramm kam mit tatkräftiger
Unterstützung Offenbacher Bürger auf die Füße.
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
PSYCHOSOZIALE DIENSTE MUT&LIEBE FÜR MENSCH / INKLUSION UND GEMEINSCHAFT /
Sozialarbeiter der Psychiatrischen Klinik und des
Vereins Lebensräume holten mit einem VW-Bus
Offenbacher Bürger aus der Anstaltspsychiatrie
Riedstadt zurück in ihre Heimatstadt. Die Menschen
hatten kaum mehr ein alltagstaugliches Bild
von Offenbach und bekamen mit dem Kleinbus –
die lange Anstaltsverwahrung hatte ihre Gehfähigkeit
stark eingeschränkt – wie Touristen aus einem
anderen Land ihre Stadt gezeigt. Viele staunten,
hatten Offenbach noch nie wirklich gesehen.
Zeitgleich wurde der Patientenclub „Distelgarten“
gegründet. Seit 40 Jahren treffen sich dienstags
um 19:00 Uhr akut und chronisch Erkrankte zu
Spaziergängen in der Stadt und am Stadtrand, zu
Café- und Kneipenbesuchen, zu Koch- und Spieleabenden.
Das ist heute selbstverständlich, war
aber in der Anfangszeit sowohl für die erkrankten
bzw. beeinträchtigten Menschen als auch für die
Sozialarbeiter und psychiatrischen Pflegekräfte
revolutionär.
Der Verein Lebensräume mietete im ehemaligen
Schwesternwohnheim in der Lortzingstraße Appartements
an, gründete früh einen Postversanddienst
im Bereich Beschäftigung und richtete mit Tagesstätten
alltagsstrukturierende Angebote ein.
Mittlerweile hat sich die 2010 gegründete Stiftung
Lebensräume zu einem modernen Sozialunternehmen
entwickelt: Vielfältige Wohn- und
Betreuungsangebote bieten professionelle Begleitung,
Beratungsstellen sind Anlaufstellen für alle
Bürger*innen aus der Stadt und dem Landkreis,
Gesundheitsdienste bieten Präventions- und Krisenangebote,
eine Arbeitsberatung mit Integrationsfachdienst
engagiert sich für Beschäftigung
auf dem ersten Arbeitsmarkt und die Integrationsfirma
Esswerk versorgt in der Region mehr als
1.000 Kita- und Schulkinder mit einem warmen
Mittagstisch.
NACH VIER JAHRZEHNTEN ist der Anspruch des
Unternehmens mehr denn je, dass erkrankte und
in soziale Not geratene Menschen im Alltag sichtbar
bleiben – auch mit ihren jeweiligen Eigenarten,
wie jedermann. Dafür steht Lebensräume: „Das
muss eine moderne Gesellschaft nicht nur aushalten,
sondern auch mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln
von ihr geschaffene „Behinderungen“ abbauen“.
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
LEBENSRÄUME sucht WOHNRAUM
Die STIFTUNG LEBENSRÄUME Offenbach am Main ist ein
gemeinnütziger Träger der Wohlfahrtspflege, der sich
der Versorgung psychisch kranker und behinderter Menschen
in Stadt und Kreis Offenbach widmet. Betroffene
benötigen Hilfe, wenn sie mit Aufgaben des Lebens und
Zusammenlebens nicht selbst oder nicht allein zurechtkommen.
Ein guter Lebensort und passender Wohnraum sind erste
Voraussetzung für eine wirksame Hilfe. LEBENSRÄUME
beschafft und bewirtschaftet geeignete Unterkünfte und
unterstützt Bewohner*innen in allem, was sie brauchen.
Wir
suchen!
Wir möchten dafür werben, uns Wohnraum zu vermieten,
den wir an Einzelpersonen und Wohngemeinschaften
weitergeben können. Es kann sich um Neubau oder eine
Bestandsimmobilie handeln, wenn wir die Räume mitgestalten
können, umso besser. Langfristige Mietverträge
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Nutzungssicherheit. Lassen Sie uns über Kosten und
Konditionen sprechen. Wir freuen uns über Ihr Interesse
und bitten um Kontaktaufnahme.
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Geschäftsstelle Ludwigstraße 4 | 63069 Offenbach
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41
MUT&LIEBE / INKLUSION /
Lebensräume hat früh mit der ambulanten Betreuung
psychisch Erkrankter in deren Wohnungen begonnen
und setzt diese unter der Prämisse „Sozialraumorientierung“
nach dem Bundesteilhabegesetz (BTHG)
konsequent fort. Psychisch erkrankte Menschen sollen
an ihrem gewünschten Wohnort so leben können,
wie sie möchten. Wir berichteten dazu mit unserem
Artikel „Teilhabe nachhaltig entwickeln“ in Mut&Liebe,
Ausgabe 32.
Damit wurde Teilhabe bei Lebensräume bereits lange
vor dem gesetzlichen Anspruch gelebt. Professionelle
Hilfen befähigen seit 1980 Erkrankte darin, ihr
Bedürfnis nach Autonomie zu leben. Lebensräume ist
für die nächsten BTHG-Reformschritte gut vorbereitet
und wird weiterhin behinderte bzw. beeinträchtigte
Menschen tatkräftig auf deren Weg unterstützen, zu
eigenständigen Gestaltern ihres Lebens zu werden.
DIE BOTSCHAFT zum 40. Jubiläum an Fachkräfte,
Bürger und Angehörige lautet: „Wie können seelisch
Erkrankte bestärkt und befähigt werden, ihr Leben
selbst in die Hand zu nehmen, damit dieses gelingt?“
Dazu gehört zweifelsohne eine ehrliche und fragende
Grundhaltung gegenüber den unterstützten
Menschen. Ein Fragen danach, durch welche Behinderungen
sie von ihrer Umwelt an der Teilnahme am
Alltagsleben wie Wohnen, Arbeit, Gesundheitsprävention
und Freizeit ausgeschlossen werden. Mit dieser
Haltung wird bei Lebensräume künftig noch stärker
der Blick von außen nach innen gerichtet werden,
um so Hilfesuchende optimal bei ihrer Teilhabe zu
unterstützen.
Erkrankte Menschen sollen in einer modernen und
offenen Gesellschaft ein normales Leben führen können
wie alle anderen auch, ein Anspruch, der in der
Stiftungssatzung von 2010 fest verankert wurde: „Die
Stiftung setzt sich für normale Lebensverhältnisse ein,
die die Bedürfnisse benachteiligter Personen berücksichtigen
und deren Selbstbestimmung respektieren“
(§ 2, Stiftungszweck, Abs. 1).
Im Jubiläumsjahr wird die Stiftung mit zahlreichen
Aktivitäten auf die Lebenssituation von Offenbacher
Bürgern mit psychischen Erkrankungen aufmerksam
machen.
Kontakt: Stiftung LEBENSRÄUME
Ludwigstraße 4, 63067 Offenbach
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DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
43
MUT&LIEBE / SCHÖN & GUT /
Fotos: © PASSEPARTOUT
passepartout–
fair fashion manufactory
Clara Maldener aus Seligenstadt, Evalotte Dronka
aus Kiel und Rosa Morales aus Berlin lernten sich
während ihrer Ausbildung zur Maßschneiderin in
Offenbach kennen. Gemeinsam setzten sie sich zum
Ziel individuelle, nachhaltige und handgearbeitete
Kleidung für Frauen zu entwerfen und gründeten im
vergangenen Jahr das Label „PASSEPARTOUT“. Ihre
Heimat haben sie am Goetheplatz in der Akademie
für interdisziplinäre Prozesse von Lutz Jahnke gefunden.
Da die drei Partnerinnen versuchen jeder den
größtmöglichen Entfaltungsfreiraum zuzugestehen,
sind Clara Maldener und Evalotte Dronka seit Anfang
2019 vorerst alleine im operativen Geschäft tätig.
von Alexander Knöß
Während der gemeinsamen handwerklichen Ausbildung
lernten die jungen Frauen sehr viel über Qualität
und Wertigkeit ihres Handwerks. Schritt für Schritt
wurde ihnen bewusst, wie viel in der Bekleidungsherstellung
falsch läuft.
„Eigentlich ist jeder Mensch mit klarem Menschenverstand
in der Lage dazu selbst zu erkennen, dass ein
T-Shirt für 3,99 € nur durch Ausbeutung der Arbeitskräfte,
mangelnde Qualität des Materials und schlechte
Produktionsbedingungen zu Stande kommen kann“,
empört sich Maldener. „Deshalb wollten wir einen
anderen Weg finden und gleichzeitig eine Alternative
anbieten. Außerdem ist es uns ein Anliegen, das etwas
44 DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
MUT&LIEBE / SCHÖN & GUT /
in Vergessenheit geratene Schneiderhandwerk
wiederzubeleben“, ergänzt Dronka.
Die Gründung von PASSEPARTOUT wurde für
die Jungunternehmerinnen ein „learning-bydoing“
-Prozess. Mit der groben Idee im Gepäck
haben sie recherchiert, Fragen gestellt und
ausprobiert, bis eine passende Lösung gefunden
wurde. Dabei genossen sie die Hilfe von
Familie, Freunden und hilfsbereiten Offenbachern.
Auf die Frage der Nachhaltigkeit des
Unternehmens präsentieren Maldener und
Dronka das 4-Punkte-Konzept des Labels:
Nachhaltigkeit der Materialien
Wir verwenden für unsere Produkte entweder
öko-zertifizierte Materialien oder Produktionsüberschüsse
anderer Unternehmen, Theaterproduktionen
oder Stoffhändler aus England, welche
garantieren, dass ihre Produkte fair hergestellt
und unter hohen Umweltkriterien produziert werden.
Leider haben wir noch nicht die finanziellen
Mittel, um unseren Betrieb offiziell zertifizieren
zu lassen, deshalb dürfen wir auch unsere zertifizierten
Stoffe nicht so bezeichnen. Grundsätzlich
verwenden wir aber nur Naturfasern.
Nachhaltigkeit in der Produktion
Wir haben uns ein Arbeitsumfeld geschaffen, in
dem es möglich ist, flexibel, kreativ und unter
fairen Bedingungen zu arbeiten, da wir davon überzeugt
sind, dass man nur auf diesem Weg langfristig
zufrieden mit seiner Arbeit sein kann.
Nachhaltigkeit im Design
Bei PASSPEARTOUT entstehen Kleidungsstücke, die wertig
und langlebig sind. Doch neben einer guten Qualität
und Verarbeitung muss auch das Design lange Freude
bereiten. Deshalb entwerfen wir klassische, durchdachte
Designs, welche oft Binde- und Wickeloptionen beinhalten,
um sie auch in Größe und Form flexibel zu gestalten.
Nachhaltigkeit als Grundvoraussetzung
Wir arbeiten stetig daran, unsere Arbeitsabläufe noch
nachhaltiger zu gestalten. Kleine Schritte sind dabei
zum Beispiel klimaneutral gedruckte Werbemittel oder
Verpackungen aus recyceltem Papier. Auch Päckchen
versenden wir gerne ein zweites oder drittes Mal, soweit
dies möglich ist.
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
Clara Maldener und Evalotte Dronka
PASSEPARTOUT beinhaltet ein Gesamtkonzept rund
um das Thema nachhaltige Kleidung: Zum einen verkaufen
Maldener und Dronka ihre eigene, selbst entworfene
und gefertigte Kollektion. Diese kann gegen
einen kleinen Aufpreis individuell auch angepasst
werden. Zum anderen bieten sie Maßanfertigung im
klassischen Sinne. Sie beraten ihre Kunden und entwickeln
das gewünschte Kleidungsstück für den jeweiligen
Typ und Geschmack.
Ihre Ideen entstehen dabei durch eine Kombination
von handwerklicher Faszination und modernen Einflüssen.
„Besonders gern versuchen wir uns an neuen
„alten Methoden“ wie zum Beispiel „Zero-Waste“-Schnitten.
Meist entstehen die Ideen in ganz spontanen Gesprächen
und werden dann gemeinsam ausgearbeitet“,
erklärt Dronka.
Nachhaltige Kleidung wird aktuell stärker nachgefragt,
erleben die Schneiderinnen. „Die Konsumenten
achten mehr auf die Qualität der Produkte. Insbesondere
die Frage nach Material und Ursprung, sowie Arbeitsbedingungen
in der Produktion stoßen durch diverse
PASSEPARTOUT
Ludwigstr. 112a (afip), 63067 OF
www.passpartout.fashion
Instagram @passepartoutpassepartout
Terminanfragen für Maßanfertigung
0178/5009326 oder per Mail an
highfive@passepartoutpassepartout.com
45
MUT&LIEBE / SCHÖN & GUT /
Skandale auf mehr Interesse. Das freut uns natürlich
sehr, dennoch müssen wir immer noch sehr viel Aufklärungsarbeit
leisten“, fügt Maldener hinzu.
Trotz ihres starken Durchhaltevermögens gab es
auch manchmal Bedenken. In der schnelllebigen
Welt hatten sie öfter das Gefühl, nicht mithalten
zu können. „Davon haben wir uns aber mittlerweile
freigemacht“, befinden sie geradezu trotzig. Gerade
als Unternehmerinnen sei es wichtig, regelmäßig
Dinge in Frage zu stellen und aus einem anderen
Blickwinkel zu betrachten, um sich nicht in etwas
zu verrennen.
Grundsätzlich sind sie aber davon überzeugt, dass
es wichtig ist, Menschen den Wert von Kleidung
und die Arbeit, welche dahintersteckt, wieder vor
Augen zu führen und ein Bewusstsein dafür zu
schaffen. Dabei motiviert sie auch der Zuspruch
und die Wertschätzung die sie von den Menschen
erfahren, denen sie begegnen. Seit Gründung des
Unternehmens konnte bereits ein guter Kreis an
Stammkunden aufgebaut werden und die Schneiderinnen
wissen deren Vertrauen sehr zu schätzen.
Beide hoffen, dass sie noch lange die Möglichkeit
haben mit ihrem jungen Unternehmen
ihre Ideen und Konzepte umzusetzen und vielen
Menschen den realistischen Wert von Kleidung
näher zu bringen.
Aktuell beinhaltet die Kollektion nur Damenbekleidung.
Eine Herrenkollektion ist für die Zukunft
aber schon angedacht. Maßanfertigungen bietet
PASSEPARTOUT jedoch für Damen und Herren an.
Auf Anfrage werden auch Kleinserien und Prototypen
entworfen. Außerdem ist ab 2020 ein Kursprogramm
zu Themen wie Nähen, Färben etc. geplant,
bei dem natürlich auch Nachhaltigkeit und
Verwendung natürlicher Materialien im Vordergrund
stehen.
Die aktuelle Kollektion ist erhältlich über
www.avocadostore.de, www.labelbird.com,
www.newhandshop.com und auch direkt
in der afip, Ludwigstraße 112a und der
Boutique Astrid Merger in Seligenstadt
Foto: © Thomas Lemnitzer
„Ich hatte schon immer ein Faible für Inneneinrichtung
und hochwertige Möbel“, sagt Jutta Jäger, seit ein
paar Monaten neue Betreiberin des Ladens „4 Zimmer
& Garten“ an der Südseite des Wilhelmsplatzes.
Sie ist vielen Offenbachern und Offenbacherinnen
aus der Cafébar schräg gegenüber bekannt, deren
gute Seele sie über vier Jahre lang war. Dort hat Annette
Laier nun neue Pläne.
Jutta Jäger hat, bevor sie nach Offenbach kam, einige
Jahre in Südamerika und in Spanien gelebt. Von
dort hat sie viel Sinn für stilvolle und gemütliche
Interieurs mitgebracht. In der Bleichstraße 43, den
Mechthild Diefenbach vor ca. sieben Jahren eröffnet
hatte, bietet sie nun schöne Dinge für das Haus und
den Garten an, darunter Wohntextilien, -accessoires,
Antiquitäten, feines Porzellan, Keramik aus Italien,
Blech- und Holzspielzeug sowie Papeterie.
Was Jutta Jäger aus der Cafébar mitgenommen hat,
ist die Leidenschaft für Begegnungen mit Menschen
und ihren Geschichten. Diese kommt ihr nun auch in
4 Zimmer & Garten zugute, denn sie liebt es, Dinge
auszusuchen, die vom Leben erzählen. Deshalb legt
sie zum Beispiel Wert darauf, dass die Sachen aus
kleinen Manufakturen in Europa, wenn möglich so-
46 DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
MUT&LIEBE / SCHÖN & GUT /
4 zimmer & garten -
schöne dinge fürs leben
von Ingrid Walter, Walter Wortware
4 ZIMMER & GARTEN
Bleichstraße 43, Offenbach
Di., Do., Fr.: 10.00 – 18.00 Uhr
Sa.: 09.00 – 14.00 Uhr
gar aus Offenbach stammen. Dabei muss es sich nicht
muss sich immer um Neuware in cleanem Design
handeln. Wohlfühlatmosphäre wird anders geschaffen.
Da können durchaus alte Dinge wieder einem
neuen Zweck zugeführt werden, wie beispielsweise
die kleinen Notizbüchlein, die eine Offenbacher Buchbinderin
liebevoll zwischen die Buchdeckel von alten
Einbänden der Insel-Bücherei bringt. So wird aus
ausgemistetem Alt nützliches Neu und jeder Tagebuchschreiber
kann einmal im Leben Oscar Wilde
oder ein anderer berühmter Autor sein – jedenfalls
in Gedanken.
Alte Ziegelformen aus Holz und Metall können heutzutage
zur Aufbewahrung von Schlüsseln, Visitenkarten
oder als Nikolausgeschenkboxen dienen. Schöne
Decken für Erwachsene und kleine Erdenbürger kommen
von einer Firma aus Österreich, die Baumwolle
recycelt und ein wunderbar flauschiges Material mit
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
originellem Äußeren daraus macht. Hochwertige und
warme Schals werden aus feinster Lammwolle gefertigt
und können Trägerinnen und Träger ein Leben
lang begleiten.
Den Kunden gefällt es. Sie kommen gerne in den
Laden, weil man hier für jeden Geldbeutel etwas
findet und weil man die Sachen anfassen kann, zum
Aussuchen die sinnliche Wahrnehmung nutzt, die in
unserer digitalen Zeit oft zu kurz kommt. Es macht
Jutta Jäger Freude, wenn Offenbacher bei ihr etwas
Schönes finden. „Ein schönes Zuhause wird in unseren
Zeiten immer wichtiger“, sagt sie und ist angenehm
überrascht, wie viele Menschen in Offenbach einen
guten Geschmack haben. In Zukunft möchte sie auch
kleine Workshops geben, darüber wie man altes Holz
pflegt oder über die Gewinnung von Alpaka- und
Kaschmirwolle.
47
MUT&LIEBE / LESEN /
OFFENBACHER EINLADUNG
– Eine Stadt voller Geschichten
Unglückliche Liebesgeschichten, die sich im
Büsing-Park zutragen, prägende Lebensabschnitte,
die jemand in einem markanten Offenbacher
Haus zugebracht hat, das er liebevoll
„das Breitmaulnashorn auf der Berliner
Straße“ nennt, poetische Assoziationen zur
Flamme am Rathaus, zum Blauen Kran oder
ein Erlebnis im Ledermuseum – Offenbach
steckt voller Geschichten. Und es sind geheimnisvolle,
geliebte oder gehasste Orte, Straßen und Plätze,
die die Autoren der Anthologie „Offenbacher Einladung“
zu ihren Erzählungen und Gedichten inspiriert
haben. Mit den vielfältigen Texten im Buch kann man
Offenbach einmal ganz anders kennenlernen, nämlich
durch die Augen der Menschen, die hier leben
oder die Stadt länger erlebt haben.
Die Autorinnen, Autoren, Kulturschaffenden, Dichter
und Denker haben sich auf ihre ganz eigene Art mit
unserer Stadt auseinander gesetzt.
Mitgeschrieben haben neben S. Katharina Eismann
und Ingrid Walter, Meret Baumgardt, Bernhard Bauser
(Skriptorium Seligenstadt), Karin Rosemarie Bleser,
Jürgen Blume, Matthias Schulze-Böing, Safiye Can,
Francisco Cienfuegos, Edina Covic, Bernd Eichenauer
(Haus der Stadtgeschichte), Inez Florschütz (Deutsches
Ledermuseum), Frank Geisler (T-Raum-Theater),
Nadine Gersberg, Bernd Köstering, Valentina L’Abbate-Ottaviano,
Tamara Labas, Wilfried Kerntke, Johann
Kneißl, Petra Maria Mühl (Kunstkaiser), Mona Phoenics,
Annemarie Ptak, Stefan Soltek (Klingspor Museum),
Markus Terharn, Venera Tirreno, Ida Todisco und
Fadime Türk.
Die köstlichen Tarte-Rezepte hat Ilka Mottscheller
(Köchin aus Leidenschaft im Bioeck Bürgel) eigenhändig
beigesteuert.
Das Buch bietet knapp 200 Seiten geballten Offenbach-Spirit
und liefert spannende Einblicke ins Stadtgeschehen.
(Ingrid Walter)
Infos: groessenwahn-verlag.de/produkt/offenbacher
-einladung/. In der gleichen Reihe erscheinen die
„Frankfurter Einladung II“ und die „Seligenstädter Einladung“
bei der die Herausgeberinnen als Autorinnen
mitgewirkt haben.
MUT&LIEBE
Gewinn
MUT&LIEBE verlost
Offenbacher Einladung.
Erzählungen, Geheimnisse
und Rezepte. Anthologie ·
S. Katharina Eismann /
Ingrid Walter (Hrsg.)
Größenwahn Verlag, 2019,
200 Seiten
ISBN 978-395771-266-0 / 14,90 €
eISBN: 978-395771-265-3 / 9,99 €
2 x 1 Offenbacher Einladung
Bitte Mail mit dem Kennwort ‚Offenbacher
Einladung‘ an: info@mutundliebeoffenbach.de
(Teilnahmeschluß: 20. Dez. 2019)
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen! Die Adressen werden
nur im Zusammenhang mit dem Gewinnspiel gespeichert,
dann gelöscht und nicht an Dritte weitergegeben.
WIE SPÄTER IHRE KINDER
– Nicolas Mathieu
Ein Ort in der Provinz, im Osten Frankreichs, in den
90ern. Stillgelegte Fabriken, Sommerhitze. Eine Gruppe
Jugendliche, die rumhängt, ihre Sexualität entdeckt,
Drogen nimmt, Moped fährt, dealt. Langeweile, Konflikte
mit den Eltern, Gewalt, ungleich verteilte Chancen
und die Sehnsucht nach einem anderen Leben. Nicolas
Mathieu begleitet Anthony, Hacine und ihre Freunde
beim Erwachsenwerden in einer Welt, in der ihnen
nichts geschenkt wird.
Eine berührende Gesellschaftschronik,
voller Leben und
erzählerischer Kraft.
(Christine Ciampa)
Wie später ihre Kinder
Nicolas Mathieu
Hanser Literaturverlage,
München, 2019
448 Seiten, 24,00 €
ISBN 9783446264120
48
MUT&LIEBE / LESEN /
AUS DER REDAKTION
BOBBY – Requiem für einen Gorilla
Christian Welzbacher
Was Christian Welzbacher an zeitgenössischem Material
über den ersten Gorilla in einem europäischen Zoo
zusammengetragen hat, ist beachtlich.
Er zeichnet die Geschichte eines Menschenaffen nach,
der als Baby nach Berlin kommt und zu einem 250 Kilogramm
schweren Gorilla-Mann heranwächst. Bobby
ist eine Attraktion und seine Zurschaustellung eine Lizenz
zum Gelddrucken. Welzbacher spannt den Bogen
von der Entdeckung der Gorillas im 19. Jahrhundert
bis in die neuzeitliche Darstellung der Menschenaffen
im Film anhand von Zitaten aus (Fach)-Literatur und
Zeitungsartikeln. Die Kommentare von Bobbys Zeitgenossen
und auch späteren „Fachleuten“ sind vielfach
Beispiel für unterschwelligen Rassismus und aus
Unwissenheit entstehender Grausamkeit sowie eines
überheblichen Menschenbildes.
Christian Welzbacher kommentiert nicht, was der Lektüre
eine bestechende Authentizität verleiht. Heute ist
Bobby Wappentier des Berliner Zoos und steht dort als
Bronze. Wer es etwas gruseliger will, geht ins Naturkundemuseum
Berlin-Mitte und schaut sich den ausgestopften
Bobby an.
(Thomas Lemnitzer)
HERKUNFT – Saša Stanišić
Schon vor der Buchpreisverleihung mein persönlicher
Autor des Jahres! Ein stilistischer Akrobat, der Satzkreationen
zum Anfassen schafft.
Alle seine Bücher sind lesenswert, für mich ist Herkunft
jedoch eindeutig sein eindrucksvollstes Werk.
Stanišićs Frage nach der Willkür biografischen Ursprungs
wird eingewebt in die persönliche Erinnerungswelt
des Autors; eine Erinnerungswelt, die seine
geliebte Großmutter zeitgleich an die fortschreitende
Demenz verliert. Thematisch stark, unglaublich rührend,
tiefgründig und amüsant zugleich. Große Kunst!
(Denise Freidank)
Herkunft Saša Stanišić
Luchterhand Literaturverlag,
2019, 368 Seiten,
22,00 €
ISBN: 978-3-630-87473-9
Bobby – Requiem
für einen Gorilla
Christian Welzbacher,
Matthes & Seitz, Berlin,
2019, 246 Seiten, 25,00 €
ISBN: 978-3-95757-704-7
MACHANDEL – Regina Scheer
Ein berührendes, ein packendes Buch: Machandel von
Regina Scheer. Es erzählt die Geschichte einer Familie
in der DDR. Und noch mehr. Denn der Roman beschreibt
nicht nur den Untergang des sozialistischen
Staates, sondern beleuchtet die einzelnen Schicksale
bereits Ende des Zweiten Weltkriegs. Im Fokus gut
ein Dutzend Figuren, deren Wege sich durch die
Wirren der Geschichte kreuzen und miteinander verstricken.
Die Autorin erzählt eindringlich, manchmal
bis an die Grenze des Erträglichen. Aus der Chronik
einer Familie wird das Porträt eines ganzen Dorfes.
Deutsche Zeitgeschichte in Nahaufnahme.
(Christina Dirlich)
Machandel Regina Scheer
Penguin TB Verlag, 2016, 496 Seiten,
22,00 € (gebundene Ausgabe)
ISBN: 978-3-328-10024-9
49
MUT&LIEBE / KINO /
filmklubb
Einlass immer um 19h
mit Speisen & Getränke
Kulturstart ab 20h, Kino 9 € /ermäßigt 7 €
Karten & Reservierung: nic@filmklubb.de
www.filmklubb.de
07. Dez. Cinema & Cena mit Ida - Cinema Paradiso
14. Dez. Slap Stick Poetry mit Live-Sychronlegende
Ralph Turnheim
20. Dez. Keatons Kurze mit Live-Sychronlegende
Ralph Turnheim
27. Dez. Keine Amore ohne Caffe Cuore Franco & Amici
31. Dez. Leoparden küsst man nicht & dann kommt
Bobby Sattler
17. Jan. Pink Panther mit Live-Sychronlegende
Ralph Turnheim
24. Jan. Eingebrannt - Kooperation mit dem Frauenbüro
der Stadt OF, mit Regisseurin Barbara Englert
31. Jan. Cinema & Cena Elena Ferrante L´amica geniale
Teil 5 & 6
01. Feb. Georgien - Ein halbes Leben in Tuschetien
mit Julia Finkernagel
05. Feb. Ida & der Filmklubb packen die Koffer & gehen
ins Sheraton Hotelfilme: Grand Budapest Hotel
Auch schön zum
Verschenken:
Die filmklubb
Jahresmitgliedschft
Infos: nic@filmklubb.de
HOTELFILME IM SHERATON
05. Feb. / 19.00 / Grand Budapest Hotel
Jetzt, im Winter, wird die Reihe mit Wes Andersons
„Grand Budapest Hotel“ fortgesetzt. Diesmal drinnen,
nicht weit von der Bar, von der man sich passend
zum Film einen Wodka ordern kann. Der Küchenchef
und der Restaurantleiter haben sich für den Abend
ein paar besondere Tapas überlegt.
Brillante Tragikomödie mit neun Oscar-Nominierungen
und Auszeichnungen in vier Kategorien.
Vorverkauf: Filmklubb & Buchladen am Markt
Karten: 10,- €/ erm. & Filmklubb-Mitglieder 8,- €
07. Feb. Die Kinder des Olymp & dann die begnadete
Akkordeonspielerin Michaela Dietl mit
französischer Musik zum Tanzen!
13. Feb. Die Verhessung der Welt - Konzert
14. Feb. Amore & Valentinstag – Tatsächlich Liebe
20. Feb. Jonathan - Sehr sehenswert !
21. Feb. Raumschiff Enterprise mit Live-Sychronlegende
Ralph Turnheim
28. Feb. Cinema & Cena - Fuori dal mondo
- Nicht von dieser Welti
50
13. Feb. Die Verhessung der Welt - Konzert mit
Tilmann Birr und Elis C. Bihn
"So klingen Welthits, wenn alle Popmusik aus Hessen
käme – was sie ja, simmerma ehrlich eigentlich auch
tut"
19,- € / Karten & Reservierung: nic@filmklubb.de
MUT&LIEBE / TIPP /
Wiener Hof
Langener Straße 23 | OF-Bieber | 069 89 12 96
Infos: www.wiener-hof.de, Beginn jeweils 20.30 Uhr
Fr. 06.12. | Hiss / Südsee, Sehnsucht & Skorbut
Sa. 07.12. | Frankfurt City Blues Band /
Psychedelic & Eccentric Pop
Mi. 11.12. | Rudel Sing Sang mit Tom Jet
Sa. 14.12. | Cosmic Conjunction /
Weltmusik-Crossover
Sa. 21.12. | RockHeroes / Rock-Jahrhunderthits
vom Feinsten
Mo. 30.12. | Wiener Hof Allstar Band /
21. Jahresabschiedskonzert
Wilhelmsplatz 12
D-63065 Offenbach
Fon: 069 883333
Fax: 069 885040
www.buchladenammarkt.de
SENEFELDERSTR. 63
63069 OFFENBACH
069 20026922
DI. – DO. 11.00 –18.00
FR. 10.30 –18.00
SA. 10.30 –14.00
fb: conceptstore tafelgold
ACCESSOIRES FÜR EIN SCHÖNES ZUHAUSE
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
MUT&LIEBE / KUNSTWERK /
Foto: P. Baumgardt
Aber auch in der Schm
cordels – wer sich liebt, der schmückt sich...
Für Joop!, Cerruti1881, Thomas Sabo, GUESS, Fossil und andere namhafte Firmen hat Cordula Pinna-Weth
lange gearbeitet. Gleich nach einer Goldschmiedeausbildung und anschließendem Studium an der HfG
Pforzheim gelang der Schmuckdesignerin der Einstieg bei den großen Marken. Für GUESS, eine Schweizer
Firma, war sie lange als Design-Direktorin tätig und organisierte alle Abläufe von der Produktentwicklung,
Fertigung, Kontrolle bis zum Verkauf. Egana Goldpfeil in Offenbach war eine weitere Station, dann folgte
Pippa&Jean in Fechenheim. Aber seit Anfang 2019 hat sich Cordula Pinna-Weth in Rumpenheim ihren
persönlichen Traum verwirklicht: die eigne Designwerkstatt.
"Ich wollte wieder zum Handwerk zurück und meine eigenen Ideen umsetzen," erklärt Cordula. "Für mich war es
an Zeit, noch einmal zu überlegen, was ich wirklich machen möchte: individuellen Schmuck im direkten Kontakt
mit den Kunden, Nachhaltigkeit, Recycling und der bewusste Umgang mit Ressourcen und meine eigene
Schmuckkollektion. Dies kann ich jetzt in meiner Werkstatt verwirklichen."
Ein kleiner Hase springt mutig durch den Reifen, ein sensibles
und selbstbewusstes Symbol, ergänzt passend das Logo von
CORDELS und gibt es auch als Schmuckstück in Serie, in unterschiedlichen
Ausführungen, kombiniert mit passender Artwork.
Unikate für besondere Momente, Geschenk und Anregung über
das Schmuckstück hinaus.
© Cordula Pinna-Weth
52
MUT&LIEBE / KUNSTWERK /
"Gerne arbeite ich auch mit verborgenen Schätzen: Jede*r hat ein
Kästchen mit altem Schmuck, Stücke mit Vergangenheit und Erinnerungen,
diese können zu neuem, ganz perönlichen Schmuck
veredelt werden. Ich selbst benutze oft von mir im Laufe meiner
Arbeit gesammelte Materialen und verwende sie für besondere
Einzelstücke."
© Cordula Pinna-Weth
CORE LINE nennt sich eine weitere Designlinie von CORDELS:
ein eigens entwickeltes Material bestehend aus recycelten
PET-Fäden oder sehr feinen Kupfendrähten wird versponnen
und zu seilartigen Kordeln für Hals oder Handgelenk gedreht.
Die filigranen Schmuckstücke, kostbaren Materialien und Edelsteine
kontrastieren mit dem Betonfußboden und den Backsteinwänden
des Fabrikgebäudes im Kleinen Gäßchen in Rumpenheim.
Ein eher ungewöhnliches Ambiente, aber gerade
der Werkstattcharakter regt an, selbst kreativ werden, hat die
Designerin bei ihren Workshops festgestellt. Für Interessierte
und kleine Gruppen können Schmuck- oder Kreativkurse als
besonderes Event gebucht werden.
Zum Schauen, Entdecken oder selber Ausprobieren hat Cordula
einen spannendenden Ort im beschaulichen Nachbarort geschaffen,
der einen Besuch lohnt.
"Eine feine Design-Oase, die nicht nur Schmuckstücke – sondern
vom allem Menschen zum Strahlen bringt." (C. P.-W.)
CORDELS Designwerkstatt
Cordula Pinna-Weth
Kleines Gässchen 13 - 15, Rumpenheim
0163 2539392 • www.cordels.de
Geöffnet nach telefonischer
Vereinbarung
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
53
MUT&LIEBE / KINO /
LADENKINO wird 25
einladung zum jubiläumsfilm und plakatausstellung
im KOMM
Das LADENKINO ist ein typisches Offenbacher
Ding. Es ist in einer Situation entstanden, in der es für
den einen nicht ganz klar war, wie es weitergeht und
die anderen eine Möglichkeit suchten, loszulegen. Der
eine wollte unabhängige Kinokultur in Offenbach
veranstalten. Die anderen hatten den Anspruch, mehr
als ein Ladengeschäft zu führen. Sie wollten gleichzeitig
einen Ort für Offenbacher Kultur schaffen.
Gesagt, getan. Daniel Brettschneider und artefakt
Offenbach starteten ein gemeinsames Projekt, das
LADENKINO war geboren. Die Abende im LADENKI-
NO haben sich schnell als kleine, wertvolle Ereignisse
etabliert und der LADEN artefakt ist dadurch zu
einem Herzstück des Stadtteils geworden.
Wir glauben, dass unser LADENKINO nach vier Jahren
die Ausstrahlungskraft gewonnen hat, um viele Dinge
über die unmittelbare Umwelt des LADEN artefakt
hinaus in Bewegung zu setzen. Deswegen bewegt es
sich nun selbst weiter, wechselt seinen Standort für
die 25. Aufführung und füllt den Leerstand im KOMM
Einkaufszentrum mit neuem Leben.
Mit diesem Schritt möchten wir Freiräume für eine
lebendige Stadtgesellschaft erschließen. Denn die
Idee des LADENKINOs, die Offenbacher Kulturlandschaft
zu bereichern, ist nicht an die Räumlichkeiten
des LADEN artefakt gebunden.
Wir bleiben gespannt und freuen uns auf alles was
kommt.
Ladenkino N°25 feiert am Sa. 7. Dez.
Für den 25. Film des LADENKINOS haben wir uns lange Zeit
gelassen und dafür etwas sehr Besonderes geplant: Eine Ausstellung
aller bisherigen übergroßen Filmplakate, einen Jubiläumsfilm,
der die 25 sowohl im Titel, als auch im Herzen trägt
und einen Ort, der wohl alle überrascht, der als Laden(fläche)
wiederum Kino möglich macht und gemeinsames Erleben aufs
Schönste zusammenführt.
25 km/h / Spielfilm von Markus Goller, D 2018, 116 Min.
Als sich zwei Brüder nach vielen Jahren auf der Beerdigung ihres
Vaters wiedersehen, wirken sie vollkommen entfremdet. Aber nach
mehrere Partien Tischtennis und einigen hochprozentigen Getränken,
beschließen sie, ihren einstigen Plan, endlich in die Tat umzusetzen:
Eine Deutschlandreise mit dem Mofa inkl. Tempolimit,
pikanten Aufgaben, herrlicher Situationskomik, Melancholie, purer
Schönheit und ganz wunderbarem Soundtrack.
Ausstellung 25 Filme – 25 Plakate
Mit der Ausstellung möchten wir den 25 Filmplakten, die unser
Projekt begleitet haben, eine Plattform geben. Sie sind für
uns Teil des LADENKINOs. Ohne die Unterstützung der Offenbacher
Kommunikationsagentur U9 visuelle Allianz hätten wir die Idee des
LADENKINOs nicht konsequent durchführen können. U9 hat Logo, Erscheinungsbild und 25
individuelle Plakate für die Kinoreihe entworfen.
Wir bedanken uns mit der Ausstellung bei U9 aufs Herzlichste!
Sa. 7. Dez / 19.30 / Einlass 19.00 / Eintritt: 15,- € / inkl. Rot-, Weißwein, Esspresso, Wasser, Saft
Vorverkauf: Laden artefakt und KOMM Einkaufcenter / www.artefakt-offenbach.de / 069 8509380-0
Ladenkino ist ein Projekt von Laden artefakt Offenbach und Daniel Brettschneider
54
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
Fotos: © Thomas Lemnitzer
MUT&LIEBE / KUNSTWERK /
NACHGANG torsten uhde – hello again
malerei, collage und objekte
Wer die Ausstellung im November in der Galerie
Artycon verpasst hat, soll im Nachhinein doch noch
einen kleinen Einblick in die Welt des Torsten Uhde
bekommen, der in Offenbach kein ganz Unbekannter
ist. Schon vor fünf Jahren waren Arbeiten von ihm bei
Artycon zu sehen.
Torsten Uhde studierte Ende der 1980er bis Mitte der
1990er Kunst und Grafik in Braunschweig. Zu seinen
Professoren gehörten Absolventen der Düsseldorfer
Kunstschmiede um Joseph Beuys. Er war Meisterschüler
bei Walter Dahn, einem Vertreter der „Neuen
Wilden“, und Hartmut Neumann, als Maler, Plastiker,
Musiker und Fotograf einem Allrounder der Kunst.
Beide prägten seine Arbeitsweise.
Torsten Uhdes Arbeiten beziehen sich auf die Absurdität
menschlicher Aktivitäten. Neue Medien sind
ihm ein unerschöpflicher Ideenpool. Banales aus Zeitungen
und Büchern erhält durch Vermischung mit
Zitaten und Bezügen aus der Kunstgeschichte einen
anderen Kontext.
Das Prinzip der Collage zieht sich wie ein roter Faden
durch die meisten seiner Werke, egal ob gedruckt,
geklebt oder gemalt. Ältere Arbeiten werden häufig
einer Überprüfung unterzogen und gegebenenfalls
zerschnitten, überarbeitet und neu zusammengefügt.
Auch wenn Walter Dahn einmal sagte: „Wir waren
nicht die Sex Pistols des Malens“, so ist eine gewisse
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
von Thomas Lemnitzer
Attitüde seiner Schüler zum Punk durchaus sichtbar.
(Ähnlichkeiten der Einladung mit einem Cover der
Band waren natürlich rein zufällig.)
In der Ausstellung wurden ältere und neue Arbeiten
gezeigt: Siebdrucke, Tusche-Zeichnungen, Acrylbilder
und plastische Arbeiten aus Papier. Beeindruckend
die „Seestücke“ und Fahnen. Digitalcollagen auf denen
die Objekte, hinter graphischen Mustern, sich
aufzulösen scheinen. Die Besucher der aktuellen
Ausstellung waren gehalten, sich aktiv an der Gestaltung
eines Objektes zu beteiligen. Viele nahmen
die Anleitung zum Schiffe falten an und so entstand
ein Pool individueller Plastiken und Muster.
Torsten Uhde ist Inhaber von „agenturspezial“ in
Braunschweig: www.spezial-kommunikation.de
MUT&LIEBE / KUNSTWERK /
Die Arche / Georg Dick
georg dick
habseligkeiten –
zurückgelassen
Es ist lange her, 2004/2005 war Georg Dick zu Gast
im Artycon. Und es ist auch schon länger her, dass er
für immer gegangen ist, das war 2011 in Chemnitz.
Ebenda wurde er 1971 geboren als es noch Karl-
Marx-Stadt hieß. Blechklemptner hat er gelernt, doch
dann zog es ihn zum Holz. An der Fachhochschule für
Angewandte Kunst Schneeberg im Erzgebirge holt er
sich das nötige
Rüstzeug. Er war Mitbegründer der Künstlergruppe
Oskar und des Kunsthauses VOXX in Chemnitz. Aus
Holz etwas herausarbeiten, die Zeichen finden, nicht
unbedingt in Form von Möbeln und Skulpturen (auch
die gibt es), in fragilen Holzschnitten findet er seinen
Ausdruck. Das Durchscheinende, scheinbar Leichte
seiner Arbeiten steht im krassen Widerspruch zum
Inhalt. Seine Figuren sind Leidende, Lasten Tragende,
Verletzliche. Hinter jeder Leinwand, die er bedruckt
und bemalt, lauert die Angst, das Alleinsein, die Unsicherheit
der Welt und durchdringt geheimnis- und
unheilvoll die Leinwand. In vielen Bildern sind die
Gleichnisse christlicher und antiker Mythologien
verarbeitet als jahrtausendalte Dramen der menschlichen
Existenz. In der Reihe von Holzschnitten zum
Buch Genesis wird die Arche zur Kopfgeburt Noahs,
zur Last und Nichts verheißt ihm Hoffnung auf Entlassung
aus der Bürde.
Eine Kirche wolle er einmal ausmalen, soll er 1993
bei einem durch das sächsische Staatsministerium
ermöglichten Stipendienaufenthalt in der Villa Casa
Baldi in Italien geäußert haben. 2009, Arbeitsaufenthalte
in Kuba und Israel liegen hinter ihm, wird der
Traum wahr: Georg Dick wird mit dem Entwurf und
der Ausführung der Wand- und Deckengemälde sowie
des Altars, der Sitzbänke und Lampen, von Monstranz,
Kreuz und Zeromonienbekleidung, kurz der
Neugestaltung der Capella Villa Betania in Trapani
auf Sizilien beauftragt. Wer in die Nähe kommt, sollte
sich dieses Kleinod, sicher ein Meisterwerk Georg
Dicks, nicht entgehen lassen.
Artycon möchte mit der Ausstellung an einen liebevollen,
lustigen Menschen mit hintergründigem Humor,
an einen sich an der Welt aufreibenden Künstler
erinnern, der, wie wir heute wissen, auch gegen dunklen
Gedanken und Anfechtungen nicht gefeit war.
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DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
MUT&LIEBE / KUNSTWERK /
25. Januar bis 29. Februar Ausstellung
in der Galerie ARTYCON:
GEORG DICK
HABSELIGKEITEN –
ZURÜCKGELASSEN
Sa. 25. Januar, Vernissage
Sa. 29. Februar, Finissage
jeweils 11.00 – 14.00 Uhr
Galerie Artycon, Wilhelmsplatz 2, OF
Weitere Termine nach Vereinbarung:
069 83008685 oder 0179 1065469
Die Scheidung von Licht und Finsternis / Georg Dick
Capella Villa Betania
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20 57
MUT&LIEBE / GOURMET /
Fotos: Thomas Lemnitzer
58
osteria enoteca by alfredo
– italienische küche ohne schnickschnack
Oben eine Aufschrift SCHUH HANSA, unten ein
schöner Fliesenboden im Schachbrettmuster, der
wirkt als habe er schon immer hier gelegen. Diese
beiden Merkmale machen neugierig, locken hinein. Es
duftet nach Kräutern und Suppe. Ich nehme an einem
der Tische mit rustikaler Holzplatte Platz. Hinter mir,
an der offenen Kochstelle dampft es bereits. An den
Wänden hängen Schwarzweiß-Fotos von italienischen
Schauspieler*innen.
An der Ecke kleiner Biergrund und Salzgässchen
hat Alfredo im Oktober seine Osteria Enoteca eröffnet.
Und sowas hat hier gerade noch gefehlt: Denn
eine Osteria, also ein Lokal mit bodenständiger
italienischer Hausmannskost, gab es rund um den
Wilhelmsplatz noch nicht – und es passt in diese
von Ingrid Walter, walter-wortware.de
ehemals einfache Gegend. In Italien birgt der Name
„Osteria“ immer ein Versprechen für einfache, selbst
gekochte Gerichte ohne Schnickschnack. Und so hält
es Alfredo in Offenbach auch. Auf der Schiefertafel
stehen heute Mittag Minestrone mit frischem Marktgemüse,
Orechiette mit Kichererbsen und Polpette
della Nonna. Da fällt die Entscheidung schwer und
will spontan getroffen sein. Es dauert nicht lange,
bis sich der schöne Raum mit den großen Fenstern
füllt, nicht nur mit deutschen Wörtern. Viele italienische
Vokabeln hört man hier ebenfalls – Attenzione!
Prego! Avete und po’ di pane Alfredo? Ich fühle
mich ein bisschen wie im Urlaub, während ich auf
meine Minestrone warte, die bald kommt und köstlich
schmeckt – wie bei Mama. Hinter mir wird in der
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
MUT&LIEBE / GOURMET /
Zwischenzeit eine Pfanne mit den kleinen Ohrmuschelnudeln
und Kichererbsen geschwenkt. Das sieht
gut aus und ich frage mich kurz, ob ich die richtige
Entscheidung getroffen habe. Als schließlich meine
duftenden Kalbfleischbällchen in Tomatensauce kommen,
nebst eingelegten Paprikascheiben und Bratkartoffeln,
bin ich zufrieden. Die Kichererbsen gehen an
zwei Italienerinnen, Mutter und Tochter hinter mir, die
sie lächelnd entgegennehmen.
Nachdem der Mittagsrummel vorbei ist, frage ich Alfredo,
wie er auf die Idee kam, hier eine Osteria zu
eröffnen. Er sagt, er habe immer diesen Traum von
einem einfachen kleinen Lokal gehabt, das frische saisonale
Gerichte bietet und wo man sich sofort wohlfühlt.
Außerdem brauchte er eine neue Inspiration.
Und zwar hier in Offenbach, seiner zweiten Heimat,
die er liebt. Alfredo Sozzo ist im Rhein-Main-Gebiet
kein Unbekannter. 1980 kam er nach Deutschland und
führt seit vielen Jahren einen noblen Friseursalon am
Walther-von-Cronberg-Platz in Sachsenhausen. Davor
arbeitete er als Stylist für Hugo Boss, D&G, Escada,
Alex Mac Queen und Galliano. Seine Stilsicherheit
merkt man der Einrichtung des Restaurants an. Bei
den Gerichten bleibt er der Einfachheit treu und serviert
Leckerbissen, die die Saison bietet, wie Pasta
mit frischen Steinpilzen oder Trüffeln oder Salsicce
mit Cima di Rapa, einem typischen Wintergemüse
(Stängelkohl). Die Würstchen sind übrigens von Angelo
(dem berühmten italienischen Metzger aus der
Bleichstraße), der inzwischen zwar in Rente ist, aber
für Alfredo eine Ausnahme macht.
Als das Haus im Biergrund verkauft wurde, griff er zu
und mietete das Ladengeschäft. Innerhalb kurzer Zeit
hat er seine Osteria zu einem beliebten Treffpunkt in
der Offenbacher Innenstadt gemacht. Das liegt nicht
nur am leckeren Essen, sondern auch an seiner Leidenschaft
und den vielen Ideen. Zum Beispiel gibt es
immer wieder Musikabende mit der Cuore-Band um
Franco Schito aus dem legendären Caffè Cuore.
OSTERIA ENOTECA
BY ALFREDO
Kleiner Biergrund 15, Offenbach
069 63348810
Mo. – Sa.: 10.00 – 22.30 Uhr
So.: 17.00 –22.30 Uhr
SEPTEMBER / OKTOBER / NOVEMBER 2019
59
MUT&LIEBE / GOURMET /
Liebe Leserinnen und Leser,
Offenbacher sind überall. Auch wenn ich
als zugezogener, nicht gebürtiger Offenbacher
kaum verstehen kann, wie man dieser liebenswürdigen
Stadt den Rücken kehren kann, so hat es
viele Offenbacherinnen und Offenbacher in die Ferne
gezogen. Einige zog es ins benachbarte Frankfurt,
andere zog es in die Welt. Manch einer kehrt unserer
Stadt nach seiner Kindheit und der Schulausbildung
den Rücken, zum Studium in einer anderen Stadt oder
für die Ausbildung, andere kommen für ein Gastspiel
nach Offenbach, zum Beispiel für ein Studium an der
Hochschule für Gestaltung. Sie bleiben dann, so wie
ich es tat oder verabschieden sich danach wieder. Ganz
gleich ob ein halbes Leben lang oder kurzes Intermezzo,
Offenbach hinterlässt einen bleibenden Eindruck,
das steht fest.
Ich bin viel in der Republik unterwegs, auf Messen und
Veranstaltungen rund um das Thema Backen und Genuss
und wenn immer ich erzähle, dass ich in Offenbach
wohne, dauert es nicht lange, bis sich der ein oder
andere Exil-Offenbacher zu erkennen gibt. Die Gründe
für den Wegzug aus der Stadt, in der bekanntlich das
Wetter gemacht wird, sind vielfältig. Sei es der Liebe
wegen oder aber die berufliche Veränderung. Einmal zu
erkennen gegeben, schwelgen die „Auswanderer“ stets
in positiven Erinnerungen und lauschen gespannt meinen
Berichten der steten Veränderung der Stadt, die in
den letzten Jahren kaum zu übersehen war und es imsüßes
aus
dem netz
www.kuchenbaecker.com
mer noch ist. Offenbach verbindet, ganz gleich wo man
sich trifft. Ob am Wochenmarkt auf dem Wilhelmsplatz
oder am Alexanderplatz in Berlin.
Wir Offenbacher tragen das Herz am rechten Fleck und
unsere Stadt im Herzen. Passend zur bevorstehenden
Weihnachtszeit habe ich ein leckeres Plätzchenrezept
für Sie: italienische Zitronenkekse. Nicht unbedingt
ein Klassiker, auf jeden Fall aber eine gelungene Abwechslung
auf dem Weihnachtsteller.
Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit
und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Bis zum nächsten Mal
Ihr Kuchenbäcker Tobias Müller
•••• Zutaten ••••
Für den Teig: 400g Mehl Typ 405
100g Feinzucker • 1 Pck Bourbon Vanillezucker
1 Ei Größe M • 280g Butter, kalt, gewürfelt
1 Zitrone Abrieb davon
Für die Füllung: 200g Lemon Curd
Puderzucker zum Bestäuben
* * * *
60 DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
MUT&LIEBE / SCHÖN & GUT /
Italienische
Zitronenkekse
•••• so geht‘s ••••
Die Zutaten für den Mürbeteig in eine Schüssel geben
und zu einem glatten Mürbeteig verarbeiten.
In Klarsichtfolie einwickeln und 30-45 Minuten im
Kühlschrank ruhen lassen. Backofen auf 180°C Ober-/
Unterhitze vorheizen.
Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 5mm stark
ausrollen. Mit einem Keksausstecher nach Belieben
ausstechen oder mit einem Messer gewünschte Form
ausschneiden.
Mit dem Boden eines Schnapsglases Mulden in die
Mitte der Teigrohlinge drücken. Mit einem Teelöffel
Lemon Curd in die Mulden geben und etwas verteilen.
Auf der mittleren Schiene für 15 Minuten backen.
Abkühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben.
•••••••••
Taste
it all.
WHISKY, GIN, RUM & WEIN
die
GENUSSVERSTÄRKER
BERNARDSTRASSE 63 A •
63067 OFFENBACH
WWW.DIE-GENUSSVERSTAERKER.DE
GEÖFFNET: DI,MI,FR 15–19 UHR,
DO 15–20 UHR, SA 13–17 UHR
61
MUT&LIEBE / TIPP /
HAFEN 2 – SPECIALS
8. Dez. / Jahresfinale/Abschlusskonzert:
Emily Jane White – Singer- Songwriterin (US)
Beginn: 16.00, Eintritt auf Spendenbasis
12. Jan. / Wiedereröffnungskonzert:
River Into Lake – Pop (BEL)
Beginn: 16.00, Eintritt auf Spendenbasis
19. Jan. / Sonntags um vier:
ein Nachmittag, drei Konzerte
16.00 Haley Johnsen – Singer-, Songwriterin (US)
17.00 Evelinn Trouble – Pop (CH)
18.00 The Chap – Experimental Pop (D/GB)
Eintritt auf Spendenbasis
THEATERATELIER
BLEICHSTRASSE 14H
Vorverkauf: OSG, Salzgässchen 1, Tel. 069 / 840004-170
bam Buchladen, Wilhelmsplatz 12, Tel. 069 / 883 333
online: www.frankfurt-ticket.de, Tel. 069 / 1340-400
Reservierungen im Theater, Tel. 069/ 82 36 39 90 (AB)
KINDER- UND FAMILIENVORSTELLUNGEN,
„SÜSSER SONNTAG“
So. 8. Dez, 15.00 /
„Entenkleider -
Schwanenkinder“
frei nach Andersen
ab 5 J., das ensemble
THEATERATELIER 14h
So. 2. Feb, 15.00 / „Hänsel und Gretel“, Tanztheater,
ab 4 J., Tanzduo Vlasova/Pawlica
So. 15. Dez, 15.00 / CHRISSY UND MARIA -
Ein Stück vom Weihnachtsglück, ab 4 J.,
das ensembleTHEATERATELIER 14h
Weitere Vorstellungen + Info: www.theateratelier.info
ABENDVERANSTALTUNGEN
Sa. 11. Jan, 20.00 / En Suite - Allein mit Audrey
Hepburn“, Daniele Michel
Black Marble
22. Feb. / HAFEN 2 WIRD 16
– GEBURTSTAGSFESTIVAL
Black Marble – Synth Wave (US)
Blind Butcher - Wilder Mix aus Rock'n'Roll, Disco,
New Wave, Punk, Country & elektronischen
Elementen (CH)
Kit Sebastian (GB) – Psych-Pop (GB)
Kreidler (D) – Techno, Pop, Avantgarde, Postrock,
Ambient und Electronica
Sultans Court (D) – Mix aus analogem & elektronischem
Sound
u.v.m.
Beginn: 19.00 / Early-Bird-Tickets 15,- € zzgl.
VVK-Gebühr (Fördertickets 25,- € zzgl. VVK-Gebühr,
sie beinhalten einen Förderbeitrag für das Projekt
Hafen 2), Tickets Abendkasse mind. 20,- €
★Festival-Tickets auch als hübsche Weihnachtsgeschenk-Edition!
Ab sofort im OF-InfoCenter
(Salzgäßchen 1) oder direkt im Hafen 2 ★
62
Sa. 25. Jan, 20.00 / „Warum der Handkäs die Musik
macht“, Improtheater „Restrisiko“
Fr. 7. Feb, 20.00 und So. 9. Feb, 18.00,
DICHTUNG oder die Poesie des Gewöhnlichen,
Ein Abend für alle, die den Sinn im Unsinn und die
Poesie im Alltag schätzen.
das ensembleTHEATERATELIER 14h
KammerPop
Penguin Cafe –
Handfuls
Of Night
Erased Tapes / 375
Arthur Jeffes führt souverän und unbeirrt
seinen Weg mit dem „Penguin
Cafe“ fort. Die Mischung aus Kammermusik,
Ambient und Folk ist einzigartig.
Das Album ist eine Hommage an die
Arktis, ihre Erforscher und Bewohner,
sowie - wer hätte es nicht erraten – die
Pinguine. Eine arktische Musikreise, die
zum Entschleunigen und Innehalten anregt.
Manchmal friert es einen, doch im
nächsten Moment wärmen Melodien,
die kristallklar aus den Boxen perlen.
Ein Kaminrotweinfüssehoch-Album.
WallofNoise-
Pop
Boris – Love /
Evol Third Man /
Membran
Zwischen Shoegaze, Wall Of
Sound, Noise und Wahnsinn irrlichtern
die Japaner seit Jahrzehnten im Kosmos
des Noise Rock. Ihr Back-Katalog
umfasst über 50 Veröffentlichungen.
Darunter mehrere Alben mit dem japanischen
Industrial / Noise König
Merzbow oder das großartige Werk mit
Sunn O))). Zum Glück entschied sich
die Band, statt sich aufzulösen, für ein
neues Album „Love / Evol“. Die Liebe
vorwärts und rückwärts, laut und leise,
melodisch und krachend, sanft und
heftig, klar und vernebelt, nackt und
verhüllt, romantisch und düster. Das
Ganze ist natürlich jenseits jeder Unterhaltungsmusik
und fordert den Hörer
nach wie vor. Da stehen laute Noisewände
purer musikalischer Schönheit
gegenüber. Wer sich die Zeit und Muse
nimmt, wird mit einem außergewöhnlichen
akustischen Erlebnis belohnt. Zur
Zeit nur als Vinyl erhältlich.
SpaceCaptainsPop
Hawkwind –
All Aboard The Skylark
Cherry Red / Rough Trade
Hawklords – Heaven s Gate
Shellshock / Broken Silence
Nik Turner – Final Frontier
Cleopatra / Bertus
Hawkwind, die
Spacerocker aus
England feiern ihr
fünfzigstes Bandjubiläum.
Nach einem Album mit Songs
im Orchestergewand, kehrt Gründungsmitglied
und Chef dieser Inkarnation
Dave Brock zur Kernkompetenz
zurück. Schon der erste Song „Flesh
Fondue“ glänzt mit Hawkwind Trademarks:
flirrende, blubbernde Synthies
und heavy Gitarren. Space Rock und
akustische psychedelische Balladen,
die ab und zu in leicht jazzige Sphären
abheben. Rundherum ein gelungenes
Album das an die frühen Chrysalis Jahre
erinnert.
Auch die Ex Kollegen Hawklords legen
mit „Heaven`s Gate“ eine Woche
früher ein neues Werk vor, das den
Abschluss ihrer Trilogie über Krieg,
Frieden und die am Ende immer
siegende Liebe bildet. Etwas
rockiger gehen die Mannen
um Harvey Bainbridge
und Jerry
Richards zur Sache.
Anfang des Jahres veröffentlichte
Saxophonist
und Gründungsmitglied Nik
Turner mit „The Final Frontier“
ein neues Solo Album. Zusammen
mit „Mr. Krupps“ Jürgen Engler als
Produzent und Musiker entstanden
Songs, die an den Hawkwind
Sound der Siebziger erinnern.
Mit diesen Space Captains
werden bestimmt noch
weitere 50 Jahre die
Galaxien durchstreift
und die Erdenbewohner
beglückt.
CD tipps
von
udo boll
OessisongwriterPop
Voodoo Jürgens –
S' klanne Glücksspiel
Lotterlabel/ Sony Music
Österreich für Fortgeschrittene.
David Öllerer alias „Voodoo
Jürgens“ inszeniert seine
Lieder mit quängelnder Stimme
als schiefen Bruder vom Wiener Lied
mit einer Prise Tom Waits-Schrägheit.
Etwa wie der junge Ambros mit dem
alten Qualtinger. Getragen von seiner
fantastischen Band erzählt uns Jürgens
von den Vergessenen, den Gescheiterten,
den Zockern und Verlierern. Für
uns Nicht-Österreicher gibt es einige
sprachliche Hürden zu meistern;
doch je tiefer der Hörer in
Text und Musik eintaucht,
desto leichter fällt das
Verständnis.
TOP 5/2019
The Lennon /
Claypool Delirium
South Of Reality
Russian Circles
Blood Year
Isuldures Bane
& Peter.Hammill
In Amazonia
Monomyth
Ordis Quadrantis
Neil Young
Colorado
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019 / 20
63
MUT&LIEBE / TIPP /
JAZZ e. V.
Veranstaltungen im Bücherturm der Stadtbibliothek OF,
Herrnstr. 84, Beginn jeweils 19.30 Uhr, (wenn nicht
anders angegeben, Eintritt 10,- / 8,- Euro, Karten nur an
der Abendkasse)
HEINRICH HEINE CLUB
Veranstaltungen im Theateratelier Bleichstraße 14/h,
Beginn jeweils 19.30 Uhr (Einlass: 19.00 Uhr)
Eintritt: VVK 12,- / AK 15,- Euro. Kartenreservierungen und
Informationen unter: www.heinrich-heine-club.de
Fr. 13. Dez. / OFFJAZZTRIO mit JÖRG ZICK
Jazz und Literatur. Eine musikalisch, poetische Performance
mit dem Trio der OFFJAZZGROUP.
So. 5. Jan. / ST. PHILIP STREET QUINTETT
New Orleans Revival. Der JAZZ e.V.. hat zum Anjazzen
2020 eine Band des traditionellen Jazz eingeladen,
die einen Rückblick auf die prägenden Jahre der New
Orleans Zeit wiedergibt.
Beginn 11.00, Karten nur an der Tageskasse ab 10.00
Iso Herquist und die Helebanden und der Fiskecore
Fr. 14. / ISO HERQUIST und die HELEBANDEN –
Bandenmusik aus Dänemark, Ukulele at its best.
Skiffeliger Bierzeltpop, funky Hardcore-Ohrwürmer
und zärtlich gegrölte Balladen – es wird Stimmung
gemacht. Egal, wie es sich wehrt und zappelt, diesen
wildgewordenen Dänen aus Ristinge ist nichts heilig.
Frankfurter Klezmer Band
Mo. 16. Dez. / Frankfurter Klezmer Band
„…mir leben Ejbig“ mit Rita Siegmann, Patrizia Siegmann
(Gesang); Nikolai Muck (Gitarre) und Leon
Lissner (Kontrabass). Zum Repertoire der Band gehört
neben Klezmermusik, auch Ladino und osteuropäische
Volksweisen, sowie Anklänge aus Tango und Jazz.
Musik mit traditionellen Wurzeln, flott gespielt und
authentisch interpretiert.
Eine gemeinsame Veranstaltung von ver.di Offenbach
und Heinrich-Heine-Club
Mo. 20. Jan. / „Wort – Tat – Gewalt“
mit Ulrich Meckler, Elisabeth Uloth und Aziz Kuyateh.
Wie über Flucht und Flüchtende gesprochen wird, über
Asylantenpack und Obergrenzen; – in den Medien und
auf der Straße, in der Öffentlichkeit, in der Politik, am
Stammtisch und im Netz; – die Gewalt, die von Worten
ausgeht; von Worten, die Gewalt rechtfertigen; wie aus
Worten Gewalttaten werden; – das bringt uns in einer
wortgewaltigen Sprechperformance nahe, hautnah,
dass es unter die Haut geht.
Mo. 17. Feb. / „Das Moltkeprojekt – wenn die
Welt in Stücke fällt“ mit Antonia Görge, Tim Gottschlag,
Martin F. Herndlhofer, Ralf Paul, Wolfgang Prieß,
Monika Reif, Marcel Zauner-Wieczorek. Regie: Michael
Becker.
Eine szenische Lesung gegen das Vergessen und um
die vielen Namenlosen sichtbar zu machen, die Widerstand
geleistet haben gegen Faschismus und Krieg.
64 DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
MUT&LIEBE / TIPP /
Die Schöne und das Biest
– ein Musical für die ganze Familie
So. 02. Feb. 2020, Capitol Theater OF
15.00 Uhr, Goethestraße 1-5, OF
ab 4 J., Tickets online www.theater-liberi.de
und bei allen bekannten VVK-Stellen.
Das Theater Liberi inszeniert das französische
Volksmärchen „Die Schöne und das Biest“ als modernes
Musical für die ganze Familie. Gefühlvolle
Eigenkompositionen und temporeiche Choreografien
versprechen ein unterhaltsames Erlebnis für
Kinder ab vier Jahren, Eltern und
Großeltern.
MUT&LIEBE
Gewinn
MUT&LIEBE verlost
2 x 2 Eintrittskarten (2. Februar
'Die Schöne und das Biest' , Capitol OF)
Bitte Mail mit dem Kennwort 'Die Schöne‘
an: info@mutundliebeoffenbach.de
(Teilnahmeschluß: 10. Januar 2020)
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!
SATZ & LITHO
REINZEICHNUNG & BILDBEARBEITUNG
PRINTDESIGN
VISITENKARTEN, BROSCHÜREN, FLYER
PLAKATDRUCK
KLEINAUFLAGEN & ANIMATIONEN
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BERATUNG, EDV, DRUCKVORSTUFE, PRINT
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MUT&LIEBE / TIPP /
SUPERLADEN
Temporäre Galerie
07. + 23. Dez. / täglich 14.00 – 20.00 Uhr
Frankfurter Str. 1, OF (ehemalig: ESPRIT)
Eröffnung am Fr. 6. Dezember um 18.00 Uhr
mit Stadtrat Paul - Gerhard Weiß
atelierADVENT
im SCHMUCKatelier Wolfgang Uhl
04. bis 23. Dez. / Mi, Do, Fr.: 14.30 – 18.30 Uhr,
Sa, im Dez. und Mo. 23. Dez. 14.00 – 18.00 Uhr,
Zusätzliche Termine nach Vereinbarung.
Rumpenheimer Schlossgasse 4, OF-Rumpenheim
www.schmuckatelier-uhl.de
Hannah Schmider, Skulpturen / Martin Britsch, Schatullen
/ Matthias Block, Seilkerzen / Jutta Hingst, Monotypien,
Radierungen & Zeichnungen / Wolfgang Uhl,
Schmuck & Objekte
pop-up wein
trifft design 3.0
Sa. 07. Dez. / 11.00 – 18.00 Uhr,
Taunusstraße 1, OF, www.etagerie.eu
Nach ein paar Jahre Pause gibt es ihn wieder, den legendären
SUPERLADEN, in dem Künstler*innen aus
Offenbach nun zum 17. mal in der Vorweihnachtszeit
Kunstwerke unter dem Motto „Gute Kunst zu kleinen
Preisen“ anbieten. Vom 03. bis 23. Dezember zeigen 19
Künstler*innen eine große Auswahl kleiner bis mittelformatiger
Werke in Form von Malerei, Zeichnung, Grafik,
Fotografie und Objekten.
Wer nach einem besonderen Geschenk sucht oder
nach einem neuen Stück für die eigene Sammlung
wird hier garantiert fündig. Die abwechslungsreiche,
stets liebevoll arrangierte Ausstellung ist zudem eine
wunderbare Gelegenheit, jenseits des allgemeinen
Weihnachtstrubels bei einer Tasse Tee das Kunstgespräch
zu suchen.
Mit Arbeiten von:
F. Caroline Bachmann, Andrea Blumör, Barbara Caspari,
Maud Cournut, Georg Doerr, Michaela Haas,
Anja Hantelmann, Wolfgang Höher, Heide Khatschaturian,
Renate Kletzka, Katrin Köster, Gabriele Nold,
Leonore Poth, Angelika Prinz, Rosa Schmieg,
Flora Schuller, Christoph Schrief, Claudia Weber,
Georgia Wilhelm
Das von Anja Hantelmann organisierte Projekt wird
vom Amt für Wirtschaftsförderung unterstützt.
Zu Gast in der ETAGERIE – regional & original:
Cocon.design / Oberursel / zeigt Mode, die nicht langweilig
wird. überLebensmittel / OF / bringt Wein und das
2019er Olivenöl. / Lesung mit Ingrid Walter, Offenbacher
Einladung
66
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
MUT&LIEBE / TIPP /
MUT&LIEBE
WEIHNACHTSLADEN
in der Galerie Artycon
Sa. 07. und Sa. 14. Dez.
jeweils 11.00 – 16.00 Uhr
Galerie Artycon, Am Wilhelmsplatz 2, OF
Von Kunst bis Kalender, der Mut&Liebe Weihnachtsladen
öffnet wieder in der Galerie Artycon.
Für Mut&Liebe Fans und Kunstfreund*innen gibt
es Schönes zum Schenken von Künstlerinnen und
Künstlern aus der Region. Der Mut&Liebe Jahreskalender,
eine kleine Buchauswahl, Offenbach T-Shirts
und anderes sind auch dabei.
Diesmal mit Arbeiten von:
Petra Baumgardt, Alicja Biegaj, Ilona Herrschaft-
Lesnaya, Gisa Hillesheimer, Ute Jeutter,
Yildiz Köremezli, Katrin Köster, Thomas Lemnitzer,
Petra Maria Mühl, Leonore Poth, Angelika Prinz,
Gerhard Schneider, Irene Viebig
WEIHNACHTSBASAR
des Kunstvereins Offenbach
noch bis 28. Dez.
im KOMM Einkaufszentrum, Aliceplatz, 1. Stock
Mo. bis Sa.: 14.00 – 20.00 Uhr
Vernissage: Fr. 06. Dez, 18.00 Uhr
www.kunstverein-offenbach.de
Wertvolle Geschenke zum Fest – für die Liebsten oder
zur eigenen Freude! Eine der Aufgaben von Kunstvereinen
ist es Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen
und ihnen eine Plattform zu geben, um deren
Arbeiten zu zeigen und auch zu verkaufen. In dieser
Tradition steht der Kunstverein Offenbach e. V. seit
über 40 Jahren. Jeweils zur Adventszeit veranstaltet
der Kunstverein Offenbach e. V. in seinem Ausstellungsraum
einen Kunstwerke-Basar.
Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler aus nah und
fern stellen dort aus und versprechen eine bunte,
vielfältige Schau unterschiedlicher Kunstrichtungen.
Verkauft werden Gemälde, signierte Drucke, Fotografien,
Skulpturen, Grußkarten, Kalender und mehr.
Entsprechend dem Motto „Große Kunst zum kleinen
Preis“ werden vor allem Arbeiten zum Mitnahmepreis
angeboten.
Ausstellungen im KUNSTVEREIN:
03. – 31. Jan. / Vernissage: Fr. 10. Jan., 18.00Uhr
Wiltrud Mohilo, "Experimentelles mit Leuchtsegmenten",
Malerei / Peter Menne, "Wolkenkratzer",
Fotografie / Florian Piehl, Skulpturen
03. – 26. Feb. / Vernissage: Fr. 07. Febr., 18.00Uhr
Christoph Klein, "Was siehst du?", Malerei /
Gerd Steinle, Skulpturen
mut
liebe
© Peter Menne 'Wolkenkratzer'
offenbach 2020
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
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MUT&LIEBE / TIPP /
HAFEN 2
FESTIVAL
FESTIVAL
FESTIVAL
FESTIVAL
GROSSE KLASSIK
INTENSIV ERLEBEN
FESTIVAL
FESTIVAL
FESTIVAL
AUTOMATICS US
BLACK MARBLE US
BLIND BUTCHER CH
KIT SEBASTIAN GB
KREIDLER DE
PANTHER MODERN US
PREGOBLIN GB
SULTANS COURT DE
THE MICRONAUT DE
TRASH KIT GB
YEAH BUT NO DE
FESTIVAL
FESTIVAL
FESTIVAL
FESTIVAL
FESTIVAL
FESTIVAL
FESTIVAL
FESTIVAL
FESTIVAL
FESTIVAL
FESTIVAL
FESTIVAL
SKYFALL CONCERTO
SO 8. MÄRZ 2020 | 17.00 UHR
ARIEN AUS ‚TOSCA‘
POKER FACE
SCHOSTAKOWITSCH:
2. WALZER
CINEMA PARADISO
Capitol Symphonie Orchester
Wayne Marshall, Dirigent und Orgel
Heckel/Barry/Norman
SKYFALL
CONCERTO
u.w. musikalische
Genussmittel
Kartenvorverkauf: OF InfoCenter | T 069 – 8400 04 - 170
capitol-classic-lounge.de | frankfurtticket.de | T 069 – 13 40 400
DJ-SETS 20–05 UHR Nordring 12 9
D 63067 Offenbach
hafen2.net
FESTIVAL
FESTIVAL
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DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
.
25.11. – 29.12.2019 / Rund um das Rathaus
Offenbacher Weihnachtsmarkt
Lichterglanz und Maronenduft zwischen Einkaufscenter und denkmalgeschütztem
Rathaus. Bei einem Bummel entlang der festlich
geschmückten Buden des Offenbacher Weihnachtsmarktes kommt
weihnachtliche Vorfreude auf. Auf dem Stadthof, dem Aliceplatz und
entlang der Frankfurter Straße verzieren rund 25.000 LED Lichter die
Festmeile. Pop- und Gospeldarbietungen, Chorgesang oder Theaterund
Märchenaufführungen bestimmen das täglich wechselnde Rahmenprogramm
auf der Bühne.www.offenbach.de/veranstaltungen
08.12.2019 / Capitol Theater OF*
Capitol Classic Lounge:
Schwanensee Weihnachtszauber
Märchenzauber und Adventsgedanken prägen die traditionelle Weihnachtslounge.
Neben der „Schwanensee“-Musik von Tschaikowsky,
wartet hier eine Überraschung auf die Gäste: Richard Teschners
„Weihnachtsspiel“ von 1915 erscheint mit Stabpuppen auf der Leinwand,
und als Uraufführung dazu erklingt Marco Jovics neu komponierte
Filmmusik. www.offenbach.de/kultur
13.12.2019 / Parkside Studios
Stummfilm & Ton: „Gewehr über“ mit Charlie Chaplin
Die legendäre Satire auf das Militär und den deutschen Kaiser aus
dem Jahr 1918 zählt zweifelsohne zu den Meisterwerken Charlie
Chaplins. Groteske Übersteigerungen und der unnachahmliche
Witz Chaplins zeichnen diesen Film aus, der im Rahmen der Reihe
„Stummfilm & Ton“ live vertont wird. www.offenbach.de/kultur
Die Parkside Studios sind nicht barrierefrei zugänglich.
16.12.2019 / Capitol Theater OF*
Theateressenz präsentiert:
Ein gewisser Charles Spencer Chaplin
Charlie Chaplin begeisterte jahrzehntelang ein Millionenpublikum.
Mit Gespür für die Rolle, hartem Arbeitseinsatz und Mut, arbeitete
sich der Künstler an die Weltspitze. Doch wer war dieser Charlie
Chaplin ohne sein Kostüm – ganz privat? Der französische Autor
Daniel Colas fasst den Lebensbogen dieses Genies zusammen. Er
schafft einen Helden zum Anfassen: Einen Menschen, der seine
Familie liebt. Einen Mann, der glasklar weiß, wie er sein Publikum
zu Jubelstürmen hinreißen und seine Medienpräsenz für politische
Zwecke einsetzen kann. www.offenbach.de/theateressenz
* Das Capitol Theater ist barrierefrei zugänglich.
KARTEN: OF InfoCenter, Salzgäßchen 1
069 840004-170, info@osg-of.de
© Dehmel Urbschat
OF
© Duo Inspiration
stadt
Dez./Jan./Feb.
infos
04.01.2020 / Capitol Theater OF*
Capitol Neujahrsvarieté
Es wird wieder gefeiert! Seit 2011 veranstaltet die Stadt Offenbach
in Kooperation mit dem weltweit agierenden Varieté-Scout Harry
Thyssen den phantasievollen Galaabend im Capitol Theater. Und
auch das neue Jahr wird mit einem ebenso atemberaubenden wie
abwechslungsreichen Programm begrüßt – mit beeindruckender
Akrobatik, jeder Menge Nervenkitzel und phantasievollen Bilderwelten.
Durch den Abend mit zahlreichen nationalen wie internationalen
Künstlerinnen und Künstlern wird das international bekannte
DUO FULL HOUSE aus Amerika und der Schweiz führen.
www.offenbach.de/kultur
12.01.2020, 17.00 Uhr / Capitol Theater OF*
Neujahrskonzert im Capitol Theater
– Delikatessen! Funkelndes Feuerwerk rauschender Klänge.
Mit brillanter Musik in ein gutes neues Jahr 2020.
Dieses Neujahrskonzert ist nicht nur köstlich – es besteht auch weitgehend
aus Musik, die sich mit Köstlichkeiten beschäftigt. Natürlich
mit Johann Strauß, leckeren Häppchen von Gioacchino Rossini und
nicht zu vergessen: Udo Jürgens „Aber bitte mit Sahne“. Und wundervolle
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart, die originellerweise mit
exquisitem Käse zu tun hat. Dazu noch ein Ausflug mit John Williams
in die Heimat von „E.T.“ und selbstverständlich die großen Juwelen
jedes Neujahrskonzerts samt – natürlich! –„An der schönen blauen
Donau“. Karten ab 26 Euro an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
www.offenbach.de/kultur
10.02.2020, 18.30 Uhr / Capitol Theater OF*
Theateressenz präsentiert: Tod eines Handlungsreisenden
Drama von Arthur Miller mit Helmut Zierl
Arthur Millers mit Preisen überschüttetes Stück ist eine auch aus
heutiger Sicht noch beklemmende Charakterstudie eines Menschen,
der in einer rein profitorientierten Gesellschaft zum Verlierer
werden muss. In Zeiten von Hartz IV und Finanz- und Wirtschaftskrisen
ist es aktueller denn je. www.offenbach.de/theateressenz.
21.02.2020, 19.00 Uhr / Stadthalle Offenbach
Freitagsfasching
Die große Rock-Pop-Schlagerer Party in der Offenbacher Stadthalle
lässt die keine Wünsche offen. Live on Stage geben sich Kult-Popstars
und Coverbands die Ehre. Beste Partysounds serviert ein DJ-
Team der Batschkapp und Radiomoderatorin Evren Gezer führt
charmant durch den Abend. www.offenbach.de/kultur
Die Stadthalle ist barrierefrei zugänglich.
69
MUT&LIEBE / THEMA /
erleben
PENETAPHONIX
W58 • Mehrgenerationen-Wohnhaus
Weikertsblochstraße 58, Offenbach | Infos: juergen.heidi.platt@gmx.de
So 15. Dez 15.00 | Sonntags-Café: Von Ribbeck zu Ribbeck auf Havelland –
Zum 200. Geburtstag von Theodor Fontane, Kaffee und Kuchen
So 15. Dez 18.00 | Weihnachtliche Blasmusik mit den Maurer-Drillingen
(Sax und Trompete) (open air); Glühwein und Schmalzbrote
So 19. Jan 15.00 | Sonntags-Café: Offenbach wächst – Welche Folgen hat das?
Vortrag von und Diskussion mit Peter Janat, Kaffee und Kuchen
Fr 24. Jan 19.00 | A capella-Konzert mit dem Quintett PENTAPHONIX
So 02. Feb 11.00 | Vernissage Gemälde & Zeichnungen von Alexander Dequis
So 16. Feb 15.00 | Sonntags-Café: Mit dem inklusiven Terzett RHYTHMIX
Mi 19. Feb 18.00 | Repair-Café (ausnahmsweise schon am 3. Mi. im Monat)
Netzwerk 'Frauen für Offenbach' www.frauen-fuer-offenbach.de
06. Dez, 17.30 | EINLADUNG / Der Türkisch - Deutsche Klub e.V. in der
Strahlenlbergerstr. 129, lädt zu Kaffee, Kuchen und Gesprächen ein.
11. Dez, 19.00 | WEIHNACHTSFEIER
in der Französisch-Reformierten Gemeinde, Herrnstraße. 66, OF
16. Jan, 18.30 | MEET AND GREET in privater Atmosphäre bei Susanne.
Infos zeitnah in unserem Verteiler, auf Facebook und auf unserer Webseite.
21 Jan, 18.30 | After Work Event in der Etagerie, Taunusstr. 1, OF
01. Feb, 13.00 | 2. SPIELE-UND BASTELNACHMITTAG mit den Kindern aus
den Notunterkünften. Carritasverband, Platz der Deutschen Einheit 7, OF
16. Feb, 15.11 | KINDER ENTDECKEN OFFENBACH! Wir gehen fröhlich
kostümiert zur 71. KINDER-UND JUGENDSITZUNG der RAGA Bürgel,
Bürgerhaus Rumpenheimer, Pfaffenweg 2,
Bitte anmelden unter: Netzwerk@frauen-fuer-offenbach.de
16. Neujahrsjazz mit Berry Blue & Band
„Swingtime“ und italienisches Essen
So., 12. Januar 2020, 12.00 Uhr, Einlass: 11.30 Uhr
Trattodino Taunusstraße 19, Offenbach, Eintritt: 15,- €
Infos: www.neu.trattodino.de und www.berryblue.de
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DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
erleben
Hallenfußball-Stadtmeisterschaften
der HERREN um den RINGCENTER-CUP 2020 der E-JUGEND um den
BWS-CUP 2020
10. – 12. Jan, ESO-Sportfabrik, Mainzer Ring 150, OF-Bürgel
Freitag: Turnier 18.00 / Samstag: Turnier 12.00 / Sonntag: Turnier 11.00 Uhr
Einlass eine Stunde vorher, Eintritt 4,- Euro
Die Fußballer der mehr als 20 Vereine messen sich in der ESO-Sportfabrik,
um die beste Mannschaft des Turniers zu küren. Infos: www.sportinoffenbach.de
BOK Galerie im Kulturkarrée | Kirchgasse 27-29, OF |
Tel.: 0171 2842234 | www.bund-offenbacher-kuenstler.de |
Do. + Fr. 16.00 – 19.00, Sa. 11.00 – 15.00 Uhr
17. Jan. – 2. Feb. | Vernissage: 16. Jan, 19.00 Uhr
Thomas Paul Konietschke: Innenbildwerdung
Bilder-Reihen / Unikate Journale
Renate Kos
14. – 29. Feb. | Vernissage: 13. Feb, 19.00 Uhr
Renata Kos: ‹Ich entscheide mich heute für Luxus›
Collagen und Zeichnungen – Spielerisch und leicht entstehen ganz plötzlich
Geschichten, manchmal grafisch, manchmal skurril, manchmal poetisch.
Theater im t-raum | Wilhelmstr. 13, OF, | jeweils um 20.00 Uhr
Infos und das komplette Programm auf www.of-t-raum.de
Sa, 21. Dez. und Weihnachtsvorstellung Do., 26. Dez. und Sa., 01. Feb.
Mein kleiner Prinz frei nach Antoine de Saint-Exupéry
t-raum-produktion mit Sarah C. Baumann
Eine märchenhaft böse und traumhaft erfüllende Geschichte: lebendig, ernsthaft
und bisweilen auch komödiantisch.
Reihe WortKlangRaum
Sa, 14. Dez. / Eine un/gewöhnliche Weihnachtsgeschichte nach Charles Dickens
Szenische Lesung mit Sarah C. Baumann und Frank Geisler, t-raum-Produktion
Die berühmteste Weihnachtsgeschichte aller Zeiten in einer stimmungsvollen
szenischen Lesung
Herz von Uli Brée und Rupert Henning, Regie: Sarah C. Baumann
Komödiantisches Roadmovie für einen Kabarettisten und ein Herz
t-raum-Produktion mit Frank Geisler; am Saxophon: Uschi Wentzell;
Sa., 28. Dez., 20.00 Uhr sowie Silvestervorstellung 31. Dez., 20.45 Uhr.
(Silvester nur mit Reservierung!!!)
HERZ / Uschi Wentzell & Frank Geisler
Sa, 08. Feb./ Der mit dem Wort tanzt buchstäbliches Musik-Kabarett
Gastauftritt Volker Heymann
Volker Heymann demonstriert, was man mit Sprache so alles anstellen kann:
Zuschauer zum Lachen bringen, Musik machen und sogar die Welt erklären.
71
erleben
n Haus der Stadtgeschichte
Di, Do, Fr: 10.00 – 17.00, Mi: 14.00 – 19.00
Sa. u. So: 11.00 – 17.00, Eintritt: 2,50
www.haus-der-stadtgeschichte.de
Haus der Stadtgeschichte Herrnstr. 61, OF / AUSWAHL
noch bis 06. Januar / Der Wimmelweihnachtsbaum
Eine Mitmach-Ausstellung rund um Weihnachten für Groß und Klein.
Workshops (03., 06., 07., 10., 14., 21.12.)
Figurentheater: Die Weihnachtsgans Auguste (20.12., 16.00)
Film: Pettersson & Findus: Das schönste Weihnachten überhaupt. (22.12., 15.00)
Alle Infos siehe www.haus-der-stadtgeschichte.de
»DURCH – den Spiegel geschaut« Kerstin Lichtblau
26. Januar – 22. März 2020 / Vernissage: So., 26. Jan., 15.00 Uhr
SIEBDRUCK: Kerstin Lichtblau schafft „Augenmädchen“, suggestiv blickend, in
wechselseitiger Beziehung die Betrachtenden irritierend. Sie malt Öl auf Acryl,
vermischt mit Siebdrucken, die Zeitschriften entnommen sind. Kerstin Lichtblau
hat an der Städelschule in Frankfurt bei Peter Angermann und Christa Näher
studiert. In ihrer Siebdruckwerkstatt im Atelierfrankfurt entstehen Bilder und
Editionen.
n DLM Deutsches Ledermuseum
www.ledermuseum.de
Di. bis So.: 10.00 – 17.00 | 8,00 /erm.: 3,00
STEP BY STEP © DLM, L. Brichta
DLM Deutsches Ledermuseum Frankfurter Str. 86, OF
AUSWAHL
AUSSTELLUNG noch bis 31. Mai 2020
STEP BY STEP: Schuh.Design im Wandel
Die einzigartigen Schuhsammlung des DLM entfaltet sich mit STEP BY STEP:
Schuh.Design im Wandel eine Neupräsentation rund um das Thema Schuhe
aus aller Welt und unterschiedlichen Epochen. Schuhe sind weit mehr als
funktionale und modische Bekleidung des Fußes, darüber hinaus können sie
Statussymbol, Fashion Item oder politisches Statement sein.
Zahlreiche Führungen ergänzen die Ausstellung, u.a.
Do., 12. Dez, 18.30 Uhr / Status und Macht. Der Schuh als Zeichen von
Identitäten | Eintritt & Führung 8,- €
So., 26. Jan, 15.00 Uhr / Stöckelschuh und Plateauabsatz
Eintritt & Führung 10,- €
Sa., 29. Feb, 15.00 Uhr / Zeigt her eure Füsse, zeigt her eure Schuh
Familienführung, Eintritt Erwachsene 10,- €, Kinder bis 15 Jahre 3,- €,
Familienkarte (2 Erwachsene und 2 Kinder) 20,- €.
Sa., 7. Dez., 12.00 – 15.00 Uhr
Weihnachtsgeschenke selbst gemacht … während die Eltern shoppen
gehen! Führung und Lederworkshop für Kinder.
Nach einer Führung geht es in die Leder -Werkstatt. Hier können kleine
Taschen, Etuis, Handyhüllen und Schlüsselanhänger aus bunten Lederstücken
gestaltet werden. Angebot für Kinder ab 8 Jahren. / 8,- €.
Mindestteilnehmer*innenzahl: 6 Personen.
Anmeldung bitte bis 2. Dez.,Tel. 069 829798-0 oder info@ledermuseum.de
© DLM, L. Brichta
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DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
erleben
Sa., 1. Feb, 14.00 – 17.00 Uhr
TASCHEN-TAUSCH-KAUF-RAUSCH + Schuhe
Nach dem großen Erfolg setzt das DLM seinen TASCHEN-TAUSCH-KAUF-
RAUSCH 2020 fort! Dieses Mal können nicht nur Taschen, sondern auch
Schuhe getauscht werden. Wir laden Sie ein vom 14. bis 18. Januar maximal
fünf gut erhaltene Taschen und/oder Schuhpaare im DLM abzugeben. Im
Gegenzug erhalten Sie jeweils eine Wertmarke oder Sie spenden sie für
unseren Secondhand-Verkaufstisch.
Am Samstag können dann Schuhe und Taschen eingetauscht oder zu einem
kleinen, fairen Preis erworben werden.
Eintritt frei für Basar und Ausstellungen.
n Klingspor-Museum
Di, Do, Fr: 10.00 – 17.00 Uhr,
Mi: 14.00 – 19.00 Uhr
Sa und So: 11.00 – 18.00 Uhr
2,50 erm.: 1,50 / Mi.: Eintritt frei
Klingspor-Museum Herrnstr. 80, OF, www.klingspor-museum.de
AUSWAHL
Dauer-Ausstellung „Klingspor permanent“
Gezeigt wird Buch- und Schriftkunst in all ihren Facetten anhand von Exponaten
zu Typographie und Kalligraphie, Pressendruck, Malerbuch, Künstlerbuch
und Illustration. Mit bereitgestellten Materialien lassen sich künstlerische
Techniken ausprobieren und kleine Erinnerungsstücke gestalten. Eine Medienstation
bietet die Gelegenheit, weitere Buchseiten ausgewählter Werke zu
erkunden und auch die Vertiefung in das Metier von Schrift und Druck.
08. Dezember – 23. Februar
Internationale Kinderbuchausstellung und
Květa Pacovská – frei und gebunden in Kunst und Buch
Eröffnung am Sa., 07. Dez., 14.30 Uhr
Open Space Bilder, Bücher, Musik und Kinderaktion
Es war einmal… Prinzen, Feen, Wölfe und Zwerge bevölkern in der diesjährigen
Kinderbuch-Ausstellung. Neben zahlreichen aktuellen Kinderbuchausgaben
aus aller Welt spielen Märchenstoffe in diesem Jahr eine besondere Rolle.
Die farbintensiven, teilweise abstrakten Märchenillustrationen der tschechischen
Künstlerin und Illustratorin Květa Pacovská bilden den Kern der Ausstellung,
um den sich Kinderbücher und Künstlerbücher gruppieren.
Eine große Gruppe freier Gemälde Pacovskás aus den 1990er Jahren zeigt
daneben die enorme Ausdrucksstärke der Künstlerin in Farben und Formen.
In Kooperation mit Dr. Martin und Margarethe Murtfeld, Fondation M. von
Cronenbold.
Zur Ausstellung gibt es zahlreiche Führungen und Workshops, u.a.
21. Dez, 10.00 – 12.00 Uhr, Elternfrei. Stempel, Kleister, Farbenspiel –
Buntpapiere selbst gemacht, Workshop ab 6 Jahre, 1,- €
29. Dez, 14.00 – 18.00 Uhr / Theater und Workshop ‚Der Teufel mit den drei
goldenen Haaren‘ , Theateratelier 14H, bitte anmelden, ab 6 Jahre, 5,- €
06. – 10. Jan, 9.00 – 15.00 Uhr, Aufführung am 12. Jan. 2020
Ferienworkshop RAUMgreifend II, Theaterworkshop für Kinder ab 8 Jahre,
mit Anmeldung, kostenfrei
73
MUT&LIEBE Sind Sie schon
PATE
im KICKERS-
FAN-MUSEUM?
Zur Ruhe kommen,
Klarheit gewinnen:
Achtsamkeit lernen
Helfen Sie mit, das Kickers-
Fan-Museum weiterhin zu erhalten,
z.B. mit einer Patenschaft
von nur 19,01 Euro / Jahr
KICKERS-FAN-MUSEUM
OFFENBACH
»VON FANS – FÜR FANS«
ASCHAFFENBURGER STR. 65
63073 OFFENBACH a. M.
Telefon: 0163 / 947 69 28
WWW.KICKERSFANMUSEUM.DE
mbsr-rheinmain
mbsr-Kurse, Einzelcoaching,
Firmenschulungen
in Offenbach und anderswo
Kontakt: Anne Geisler
Mobil 0175 9271841
info@mbsr-rheinmain.de
www.mbsr-rheinmain.de
mindfulness-based stress reduction
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MUT&LIEBE / THEMA /
DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR 2019/20
75
Mit der vhs
den Alltag
gestalten
Volkshochschule – Weiterbildung und Bildungsmanagement
www.vhs-offenbach.de
Das neue Programm
erscheint im Dezember!
VolkshochschuleOffenbach
© CC0 / Pixabay