DAV_programm_2020_korrektur02
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PROGRAMM
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
Zukunft Antike:
Latein und Griechisch
in der digitalen Welt
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
Programm
14.–18. April 2020 | Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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NEU
prima.
LATEIN LERNEN
alles in einem Band: Texte,
Übungen, Wortschatz, Grammatik
modernes Layout
kompakter Lehrgang in
28 Lektionen
packender Einstieg ins Lehrbuch:
ein Krimiabenteuer im alten Rom
spannende neue Texte
multum, non multa: in Wortschatz
und Grammatik
aktive Förderung der Medienkompetenz
o nline vernetzte Unterrichtsmaterialien
breites Differenzierungskonzept
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
Zukunft Antike:
Latein und Griechisch
in der digitalen Welt
Programm
zum Bundeskongress
des Deutschen
Altphilologenverbandes
Schirmherrschaft:
Ministerpräsident des Freistaates Bayern
Dr. Markus Söder
Band 1
Lektionen 1-14
ISBN 978-3-661-40501-8,
240 Seiten, € 24,80
C.C.Buchner Verlag GmbH & Co. KG
www.ccbuchner.de | www.facebook.com/ccbuchner
Mehr Informationen auf
www.ccbuchner.de.
14. bis 18. April 2020
Julius-Maximilians-Universität
Sanderring 2
97070 Würzburg
Titelbild: Südfl ügel der Residenz der Julius-Maximilans-Universität Würzburg im Frühling. Foto: © Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
ÜBERSICHT DI., 14.04.2020
ÜBERSICHT DI., 14.04.2020
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
Walther von der Vogelweide, Residenz, Würzburg · Foto © Franz Gerhard / Adobe Stock
10.00 Uhr Vorstandssitzung DAV
Universität, Sanderring 2,
Senatssaal
14:00 Uhr Vertreterversammlung DAV
Universität, Sanderring 2,
Raum 124
18:00 Uhr Eröffnung des Kongresses
Universität, Sanderring 2,
Auditorium Maximum
Musik
INHALT
OStD Hartmut Loos
DAV-Vorsitzender und
Prof. Dr. Thomas Baier,
Vorsitzender Ortskomitee
Niccolò Paganini „nel cor più
non mi sento“ (1782–1840)
Grußworte:
Joachim Herrmann
MDL, bayerischer Staatsminister
des Innern, für Sport und
Integration
Prof. Dr. Dr. h. c.
Alfred Forchel, Würzburg
Präsident der Julius-
Maximilians-Universität
Dr. Helmut Gabel, Würzburg
Domkapitular
Prof. Dr. Jürgen
Hammerstaedt, Köln
Vorsitzender der Mommsen-
Gesellschaft
Dr. Patrick Schollmeyer, Mainz
Vorsitzender des Deutschen
Archäologen-Verbandes
John Bulwer, London
Vertreter von EUROCLASSICA
Musik: Florian Meierott „Ikarus“ (2011)
Übersicht der Veranstaltungen Seite 05
Grußworte Seite 11
Verleihung des Humanismuspreises 2020 Seite 20
Veranstaltungen Seite 26
Hörsäle / Übersicht der Referenten Seite 58
Führungen / Ausfl üge / Exkursionen Seite 108
Wichtige Hinweise / Kongressbüro Seite 116
Stadtplan Würzburg / Innenstadt Seite 118
Personenindex Seite 120
Impressum Seite 121
Ausstellungen Verlage und Antiquariate Seite 122
Förderung der humanistischen Bildung
in Bayern heute und morgen:
Elisabeth-J.-Saal-Stiftung und Arbeitskreis
Humanistisches Gymnasium
Staatsminister a.D. Dr. Ludwig Spaenle
StDin Michaela Weigl
Prof. Dr. Markus Janka
Dr. med. Peter Römisch
Claudia Hopp
OStD Michael Hotz
Musik:
Preisverleihung im
Nachwuchswettbewerb
„AD ASTRA“
Niccolò Paganini,
24 Capricen, op.1,
Nr. 13 in B-Dur
OStD Hartmut Loos
Cordula Rodenberg, Klett-Verlag
Musik:
Johann Sebastian Bach
„Gigue aus der Partita 1004”
(1685–1750)
Einstimmung in den Kongress durch die bayerische
Staatsministerin für Digitales Judith Gerlach per
Videoeinspielung
Musik:
Florian Meierott
„Silent Song” (1998)
Musikalische Umrahmung:
Florian Meierott, Violine
Florian Meierott wurde 1968 in Würzburg geboren
und begann im Alter von vier Jahren das Violinspiel. Nach
Studien (mit Abschluss »summa cum laude«) bei seinen
Lehrmeistern Max Speermann, Ulf Hoelscher, Wilhelm
Melcher, dem Melosquartett und Meisterkursen bei
u.a. Zachar Bron und Ruggieri Ricci wurde er mit einer
Vielzahl von Preisen ausgezeichnet.
Konzerte führten und führen ihn von Japan, Korea,
Amerika, Südafrika und ganz Europa regelmäßig als
Solist auf die großen Bühnen wie das Mozarteum
Salzburg, Berlin Philharmonie und Schauspielhaus, das
Schleswig-Holstein Festival, das »Palais des beaux arts«
in Brüssel sowie nach London, Rom, Barcelona,
Edinburgh und Paris.
Von 2008 bis 2014 lehrte er an der Hochschule für Musik
Würzburg Violine und Didaktik.
Als Solist und Leiter des German Chamber Orchestras
und dem Ensemble »Villa Paganini« ist er gerngesehener
Gast vieler Festivals und Konzertreihen.
Florian Meierott spielt eine Petrus Guarneri,
Mantua von 1703.
art-foto Sergej Chernoisikow aus Schweinfurt
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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2020
ÜBERSICHT DI., 14.04.2020
ÜBERSICHT DI., 14.04.2020
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
ELISABETH-J.-SAAL-STIFTUNG
ZUR FÖRDERUNG DER
HUMANISTISCHEN
BILDUNG IN BAYERN
FÖRDERUNG DER HUMANISTISCHEN BILDUNG
IN BAYERN HEUTE UND MORGEN:
Programm, Projekte, Perspektiven der ELISABETH-J.-
SAAL-STIFTUNG und des ARBEITSKREISES HUMANIS-
TISCHES GYMNASIUM
Aus dem Vorstand der ELISABETH-J.-SAAL-STIFTUNG ZUR FÖR-
DERUNG DER HUMANISTISCHEN BILDUNG IN BAYERN werden
der im November 2019 neu gewählte Vorsitzende Staatsminister
a.D. Dr. Ludwig Spaenle, die stellv. Vorsitzende Studiendirektorin
Michaela Weigl (Maximiliansgymnasium München)
sowie Prof. Dr. Markus Janka (Ludwig-Maximilians-Universität
München) kurz die Bandbreite der seit mehreren Jahrzehnten
bewährten Programme und Förderinstrumente der Stiftung erläutern.
Durch den „Landeswettbewerb Alte Sprachen“ in Bayern (seit dem Schuljahr 1987/88) und den „Rhetorikkurs
für Griechischschülerinnen und -schüler der 9. Jahrgangsstufe“ (seit 2007) sind Modelle für eine breitenwirksame
Unterstützung der humanistischen Bildung in Bayern etabliert, welche die Aufmerksamkeit von Schulfamilien
und interessierter Öffentlichkeit auf beeindruckende Spitzenleistungen von Gymnasiastinnen und
Gymnasiasten in den Fächern Latein und Griechisch lenken. Gemeinsam mit den Vorsitzenden des ARBEITS-
KREISES HUMANISTISCHES GYMNASIUM Dr. med. Peter Römisch und Claudia Hopp sowie OStD Michael Hotz
(Wilhelmsgymnasium München), die ihrerseits langjährige Projekte wie den Kreativ-Wettbewerb „Pegalogos“
(seit 2008) und „Latein zum Anfassen“ (seit 1998) kurz vorstellen, sollen diese Beispiele bester Praxis künftige
Kooperationen anstoßen.
Dabei stehen Veranstaltungen für ein weiteres Zielpublikum, etwa anlässlich
des für den bayerischen Philhellenismus bedeutsamen Gedenkjahres
2021, im Mittelpunkt. Im Rahmen der Kongresseröffnung will die Gruppe
Impulse zur bundesweiten Vernetzung öffentlichkeitswirksamer Maßnahmen
zur Förderung des Altsprachlichen Unterrichts und der Präsenz der
Antike setzen.
Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht und Kultus
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
ÜBERSICHT MI., 15.04.2020
ÜBERSICHT DO., 16.04.2020
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
09.00–10.00 Uhr 10.15–11.15 Uhr 11.30–12.30 Uhr 14.30–16.00 Uhr 16.30–18.00 Uhr
09.00–10.00 Uhr 10.15–11.15 Uhr 11.30–12.30 Uhr 14.30–16.00 Uhr 16.30–18.00 Uhr
V
Klaus
Bartels
Audimax 216
V
Karl-Wilhelm
Weeber
Audimax 216
V
Hans-Joachim
Glücklich
Audimax 216
AK
Elisabeth Hollmann,
Michael Hollmann
HS 166
AK
Veronika
Lütkenhaus
HS 162
V
Thomas
Baier
Audimax 216
V
Markus
Janka
Audimax 216
V
Markus Janka
Michael Stierstorfer
Audimax 216
AK
Stefan
Zathammer
HS 317
AK
KINDERUNI
Stefan Kipf
Alte Uni HS III
V
Michael
Erler
HS 224
V
Markus
Schauer
HS 162
V
Nicola
Hömke
HS 166
V
Michael
Hotz
HS 224
V
Michael
Stierstorfer
HS 162
V
Patrick
Schollmeyer
HS 166
19:00–21:00 Uhr
Verleihung des Humanismuspreises
an Prof. Dr. Karlheinz Töchterle
Laudatio: Franz Fischler
Aula Neubaukirche
V
Wolfgang
Polleichtner
HS 224
V
Charlotte
Schubert
HS 162
V
Christoph
Schubert
HS 166
AK
Veronika
Brandis
HS 162
AK
Christine Röder
Martin Müller
HS 124
AK
Andreas
Gorsler
HS 317
AK
Madeleine Rohe
Lena Zenner
Alte Uni HS IV
AK
Vertreter/innen
der Arbeitsgruppe
Latein für alle
HS 224
AK
Monika Vogel
Tobias Schliebitz
Alte Uni HS III
AK
AD ASTRA
Konstantin Eggert
Anna Christina
Greuel
Katharina Kimm
Audimax 216
AK
Benedikt
Simons
HS 126
AK
Nina
Toller
HS 166
AK
Lena
Florian
HS 126
AK
Fritz
Lošek
HS 224
AK
Marie-Luise Reinhard
Andreas Fritsch
HS 124
AK
Annike
Rabl
HS 216
AK
Ulf
Jesper
Alte Uni HS IV
AK
Jan
Bernhardt
Alte Uni HS III
AK
Cornelia
Eberhardt
HS 317
AK Studierendenbegegnung
Raphael Kroll, FSR HU Berlin
Katharina Winter, FSR JMU Würzburg
Domerschulstraße 13 HS, Raum 113
V
Peter
Kuhlmann
HS 224
V
Giovanna
Alvoni
HS 162
V
Rene
Pfeilschifter
HS 166
Stefan Kipf:
Latein als Brücke
Mehrsprachigkeit
nutzen und
Sprachbildung
fördern
HS 162
V
Stefan
Freund
HS 224
V
Eva
Wöckener-Gade
HS 162
V
Wolfgang
K o fl e r
HS 166
Michael von
Albrecht und
Co-Referent/in:
Das Verhältnis der
Geschlechter in Ovids
Metamorphosen
Audimax 216
V
Tilman Bechthold-
Hengelhaupt
HS 224
V
Robert
Kirstein
HS 162
V
Michael
Lobe
HS 166
18.00 UHR – ABEND DER VERLAGE
Clement Utz
Andrea Kammerer
Martin Biermann
Stefan Müller:
Die Wörter –
Schlüssel zum Text
HS 166
AK
Anna Elissa
Radke
HS 162
AK
Hans-Joachim Pütz,
Marie-Luise
Reinhard
Alte Uni HS III
AK
Johann
Stockenreitner
HS 216
AK
Andrea Beyer,
Konstantin Schulz
HS 124
AK
Matthias Korn
Sophie Maas
HS 126
AK
Moritz
Raab
HS 166
AK
Peter
Günzel
HS 224
AK
Christian Kupfer
Residenz Toscanasaal
AK
Cathrin Boerckel
Diana Hedwig
Klaus Sundermann
HS 216
AK
Manfred
Oberlechner,
Patrick Duval
HS 224
AK
Phillip
Weiß
HS 162
AK
André
Buchner
HS 166
AK
Peter
Probst
HS 124
AK
Bärbel
Flaig
HS 126
AK
Matthias Korn
Günter Kiefer
HS 317
8
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
ÜBERSICHT FR., 17.04.2020
GRUSSWORT
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
09.00–10.00 Uhr 10.15–11.15 Uhr 11.30–12.30 Uhr
V
Ulrich
Schmitzer
Audimax 216
V
Felix
Maier
HS 224
V
Dennis
Pausch
HS 162
V
Jan
Stenger
HS 166
V
Christine
Walde
Audimax 216
V
Stefan
Schneckenburger
HS 224
V
Katharina
Wesselmann
HS 162
V
Rudolf
Henneböhl
HS 166
13.00 Uhr
Abschlussveranstaltung
Festvortrag
Prof. Dr. Otmar Issing
V
Uwe
Springmann
Audimax 216
V
Ursula
Gärtner
HS 224
V
Daniel
Kölligan
HS 162
V
Claudia
Schindler
HS 166
„Ökonomie – von Draghi bis Cicero“
AUDIMAX (HS 216)
17 Uhr Sonderveranstaltung
»Reden und Dialoge der athenischen
Wortführer im Peloponnesischen Krieg.
Eine Kompilation aus den Historiai des
Thukydides – eingerichtet für zwei Schauspieler«.
Vortragende Schauspieler:
Bernhard Stengele und Georg Zeies
Textfassung und Powerpoint: Prof. em. Ulrich Sinn
TOSCANASAAL (Residenz)
Dauer ca. 60 Minuten, Eintritt: 8,00 Euro
Hartmut Loos, OStD
Vorsitzender des
Deutschen Altphilologenverbandes
und
Prof. Dr. Thomas Baier
Vorsitzender des Ortskomitees
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
liebe Freundinnen und Freunde der Alten Sprachen,
zum 35. Bundeskongress des Deutschen Altphilologenverbandes seit seiner Wiedergründung im Jahr
1950 heißen wir Sie alle herzlich an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg willkommen. Die Stadt ist
bekannt für ihre zahlreichen historischen Baudenkmäler, darunter besonders die zum UNESCO-Welterbe
erhobene Residenz, ihre beschauliche Lage zwischen den Weinbergen und ihre Universität, die mit einer
über 600-jährigen Tradition zu den ältesten Deutschlands zählt.
„Zukunft Antike: Latein und Griechisch im digitalen Zeitalter“
Das Motto des diesjährigen Kongresses verweist auf die Lebendigkeit der antiken Kultur, die in Renaissancen
immer wieder ihre Vitalität bewiesen hat. Mit der Digitalisierung erlebt die Menschheit eine der umfassendsten
Veränderungen überhaupt, besonders was das Tempo des Wandels angeht. Bewahrten in früheren
Zeiten Werkzeuge über Hunderte von Jahren ihre Gestalt und Funktion, so haben ‚tools‘ im digitalen Zeitalter
nur noch eine kurze Halbwertszeit. Der rasante technische Fortschritt ist Herausforderung und Chance
für unsere Fächer zugleich. War Sprache bislang das spezifische Merkmal, das den Menschen vor allen
anderen Lebewesen und erst recht vor der Welt der Dinge auszeichnete, so verstehen mittlerweile auch
Maschinen die menschliche Sprache und sprechen sie sogar. Angesichts dieser „Konkurrenz“ drohen der
Fremdsprachenerwerb und sogar die Beherrschung der Muttersprache an Bedeutung zu verlieren.
Andererseits stehen heute Möglichkeiten zur Verfügung, von denen frühere Generationen nur träumen
konnten: Jeder antike Text ist im Internet verfügbar, Drucke und Handschriften stehen durch Digitalisate
jedermann am häuslichen Computer zur Verfügung, das Fremdsprachenlernen wird durch Lernprogramme
erleichtert und einer breiteren Schicht zugänglich gemacht.
Die gewaltige Resonanz auf das gewählte Kongressthema hat gezeigt, dass es eine lebendige und fruchtbare
Verbindung von Alten Sprachen und Digitalität längst gibt und dass sie an vielen Schulen und Universitäten
in vielfältiger und spannender Weise aktiv praktiziert wird. Nicht alle Vortragsangebote und Arbeitskreisvorschläge,
die uns erreichten, fanden in dem dicht gedrängten Programm Platz, und wir bitten bei denjenigen
um Verständnis, die leider nicht mehr zum Zuge kommen konnten. Das hohe Interesse, das sich schon in
der Planungsphase artikulierte, verspricht jetzt schon lebhafte und lehrreiche Diskussionen in den einzelnen
Veranstaltungen.
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
GRUSSWORT
GRUSSWORT
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
„Zukunft Antike“ ist auf den ersten Blick ein Oxymoron. Diese rhetorische Figur hat es an sich, dass sie einen
scheinbaren Widerspruch in be’stechender‘ Weise auflöst. Die Antike hat ihre Zukunftsfähigkeit schon oft
bewiesen. Diese beruht in der geradezu spielerischen Freude am Neuen, wie sie Horaz im Augustusbrief den
Griechen bescheinigt, und in der strengen Disziplin, die der Augusteer bei den Römern erkennt.
Der Unterricht in den Alten Sprachen fördert auf zeitgemäße Weise beides. Es wird immer seine Aufgabe
bleiben, eine solide Sprachausbildung zu bieten, die nicht nur den Umgang mit Latein und Griechisch,
sondern indirekt auch mit modernen Fremdsprachen und der eigenen Muttersprache erleichtert. Das genaue
Übersetzen wird immer ein fester Bestandteil bleiben, doch wandeln sich die Methoden, nach denen es
unterrichtet wird. Philologisches Übersetzen ist ein Alleinstellungsmerkmal unserer Fächer, es sinnvoll zu
gestalten, die tägliche Aufgabe jedes Lehrenden. Dabei kommt es darauf an, dass Kolleginnen und Kollegen,
die ihr Fach lieben, eben Philologen, die Schülerinnen und Schüler durch einen ansprechenden und zeitgemäßen
Unterricht fesseln und zur Beschäftigung mit den alten Sprachen und deren Inhalten begeistern: Die
Lernenden müssen selbst die Schönheit des Lateinischen und Griechischen spüren!
Schließlich ist es unsere Aufgabe, möglichst viele geeignete Grundschülerinnen und Grundschüler sowie
deren Eltern zu überzeugen, einen Bildungsgang mit Alten, aber natürlich auch modernen Sprachen einzuschlagen.
Ebenso muss ein erweitertes Angebot an Lateinunterricht außerhalb des Gymnasiums etabliert
und, wo bereits vorhanden, gestärkt werden. Dazu und zu vielem mehr sollen die Vorträge und Arbeitskreise
während des Kongresses ihren Beitrag leisten.
Auch in diesem Jahr wird die Verleihung des Humanismuspreises einen Höhepunkt darstellen. Preisträger ist
der Klassische Philologe, ehemalige Rektor der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und frühere österreichische
Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, Prof. Dr. Karlheinz Töchterle, der sich über die
Wissenschaft und Bildungspolitik hinaus auch um die Belange seiner Tiroler Heimat und deren reichhaltigen
lateinischen Erbes verdient gemacht hat. Als Laudator konnten wir den früheren österreichischen Bundesminister
und Europäischen Kommissar Franz Fischler gewinnen. Karlheinz Töchterle wird mit einer Bronzefigur
des in Speyer geborenen und in London gestorbenen Universalgelehrten und Erfinders des Merkantilismus
Johann Joachim Becher (1635–1682) ausgezeichnet. Der Preis ist, wie jedes Mal seit dem Göttinger
Kongress 2008, von dem Speyerer Künstler Wolf Spitzer ausgewählt und gestaltet worden.
Am Eröffnungsabend findet heuer ein Novum statt: Erstmals werden wir die Preise des zusammen mit dem
Ernst-Klett-Verlag ausgelobten Nachwuchswettbewerbs „AD ASTRA“ verleihen. Anstelle einer Eröffnungsrede
führt diesmal – zum Kongressmotto passend – die bayerische Staatsministerin für Digitales,
Judith Gerlach, per Videoeinspielung in den Kongress ein.
Die Rede bei der Abschlussveranstaltung wird der Präsident des „Center for Financial Studies“
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otmar Issing halten. Professor Issing ist der breiten Öffentlichkeit vor allem als
ehemaliger Chefvolkswirt und Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) bekannt.
Die musikalische Umrahmung der Eröffnung übernimmt der Würzburger Geiger Florian Meierott mit
virtuosen Werken von N. Paganini, E. Ysaÿe und Florian Meierott, die Verleihung des Humanismuspreises
wird OStD i. R. Rainer Schöneich, Hannover, an der Orgel umrahmen.
Wir bedanken uns bei dem bayerischen Ministerpräsidenten, Dr. Markus Söder, für die Übernahme der
Schirmherrschaft.
Des Weiteren gilt unser Dank allen Referentinnen und Referenten für die Bereitschaft der aktiven
Mitarbeit. Fabian Ehlers hat die grafische Gestaltung des Kongressbegleiters, Bettina Gast die Gestaltung
der Einladungen sowie der Humanismuspreisurkunde, Andreas Fritsch die Übertragung derselben ins
Lateinische übernommen, Clemens Liedtke die Anmeldung organisiert. Ihnen sowie allen Helfern wissen
wir uns verbunden.
Ein besonders großes Dankeschön spreche ich den Verlagen für die hohe Präsenz und tatkräftige Unterstützung
aus, ohne deren Beteiligung wir den Kongress nicht veranstalten könnten.
Die Vorbereitung und Durchführung des Kongresses konnte und kann nur mit einem herausragend zusammenarbeitenden
Team gelingen.
Unser besonderer Dank geht an die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Anne Friedrich und
Prof. Dr. Ulrich Schmitzer für all die guten Ideen, die effiziente Zusammenarbeit sowie die geleistete
Arbeit vor und während des Kongresses.
Und schließlich möchten wir uns bei allen bedanken, die den Weg an den schönen Main zum Kongress nach
Würzburg gefunden haben.
Im Namen des Vorstandes, der Landesvorsitzenden und Ortskomitees wünschen wir Ihnen allen einen ertragreichen,
anregenden und in jeder Hinsicht gewinnbringenden Kongress 2020 in Würzburg.
Hartmut Loos
Gymnasium am Kaiserdom Speyer
Schulleiter
Prof. Dr. Thomas Baier
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Am letzten Kongresstag besteht die Möglichkeit zum Besuch zweier Theateraufführungen.
Bernhard Stengele und Georg Zeies tragen „Reden und Dialoge der athenischen Wortführer im
Peloponnesischen Krieg“ in einer Textfassung von Prof. Dr. Ulrich Sinn szenisch vor, und Studierende
führen eine Adaptation des Platonischen Symposion unter der Leitung von Marion Schneider mit Musik
von Vincenzo Damiani im Weingut Reiss auf.
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
GRUSSWORT
GRUSSWORT
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
Ministerpräsident des Freistaats Bayern,
Dr. Markus Söder
Schirmherr
Prof. Dr. Alfred Forchel
Präsident der Julius-Maximilians-Universität
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Namen der Julius-Maximilians-Universität (JMU) darf ich Sie
ganz herzlich in Würzburg begrüßen. Ich freue mich sehr, dass
der 35. Bundeskongress des Deutschen Altphilologenverbandes
dieses Jahr an der Alma Julia stattfindet.
Sehr geehrte Damen und Herren,
unter dem Motto „Zukunft Antike. Latein und Griechisch in der digitalen Welt” treffen sich die deutschen
Altphilologen in Würzburg. Dazu herzlich willkommen!
Fortbildung und Beratung über gemeinsame Anliegen stehen dabei im Mittelpunkt. Zugleich wird der
prominente Altphilologe und frühere Bundesminister aus Österreich, Professor Dr. Karlheinz Töchterle,
mit dem Humanismuspreis geehrt.
Griechisch und Latein haben noch heute ihre Bedeutung. Sie prägen moderne Sprachen und mit ihnen die
digitale Welt von heute und morgen. Das gilt auch für die Politik. Die Antike hat die Fundamente der Gegenwart
und unserer Kultur gelegt. Europa nimmt Bezug auf die Antike. Wer sich mit deren Sprachen beschäftigt,
findet einen unmittelbaren Zugang zu Europa. Auch das wird eine Botschaft aus Würzburg sein!
Dr. Markus Söder
Die JMU verbindet seit jeher Tradition und Innovation. Ihre Wurzeln reichen zurück bis in das Jahr 1402,
womit sie die älteste Universität in Bayern ist. Heute sind wir eine moderne Volluniversität mit rund 28.000
Studierenden und einem umfassenden Lehrspektrum, das neben klassischen Fächern wie Jura, Theologie und
Medizin auch neueste Studiengänge im Bereich der High-Tech-Ingenieurswissenschaften und viele weitere
mehr beinhaltet.
Die Altertumswissenschaften sind in Würzburg breit aufgestellt und spielen eine wichtige Rolle in der Universitätslandschaft.
Nicht nur, dass alle einschlägigen Fächer durch Lehrstühle oder Professuren abgedeckt
sind; mit dem Würzburger Altertumswissenschaftlichen Zentrum (WAZ) existiert zudem ein international
vernetzter Fächerverbund, der die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Institutionen gezielt fördert
und intensiviert sowie die Darstellung altertumswissenschaftlicher Forschung in der Öffentlichkeit stärkt.
In diesem Zusammenhang ist ebenfalls das an der JMU angesiedelte und vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung (BMBF) geförderte Projekt „Kallimachos“ zu nennen, das GeisteswissenschaftlerInnen
und InformatikerInnen in einem regionalen Digital-Humanities-Zentrum zusammenführt. Die im Zuge des
Projekts erzielten Ergebnisse und erarbeiteten Werkzeuge werden in das derzeit neu entstehende Zentrum
für Philologie und Digitalität „Kallimachos“ (ZPD) integriert. Dieses Zentrum schlägt als eine zentrale
Einrichtung unserer Universität einen Bogen zwischen den Geisteswissenschaften, der Informatik und den
Digital Humanities und eröffnet ganz neue Perspektiven in der interdisziplinären Erforschung geisteswissenschaftlicher
Quellen mit Methoden der künstlichen Intelligenz.
Ich wünsche Ihnen einen interessanten und erkenntnisreichen Kongress, einen lebendigen und fruchtbaren
Austausch sowie einen angenehmen Aufenthalt an unserer Universität und in unserem schönen Würzburg.
Prof. Dr. Alfred Forchel
Präsident
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
GRUSSWORT
GRUSSWORT
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
Dr. Patrick Schollmeyer
Vorsitzender des Deutschen
Archäologen-Verbands
Prof. Dr. Jürgen Hammerstaedt
Vorsitzender der
Mommsen-Gesellschaft
Liebe Kolleginnen und Kollegen des Deutschen Altphilologenverbandes,
sehr geehrte Damen und Herren,
„Zukunft Antike – Latein und Griechisch in der digitalen Welt“ –
Hinter diesem überaus aktuellen Motto ihres 35. Bundeskongresses
verbirgt sich, wie wir alle zu Genüge wissen, auch ein gewisser politischer
Druck. Bildungspolitikerinnen und Bildungspolitiker aller Parteien
werden in der Regel nicht müde, uns das Mantra des digitalen
Fortschrittes zu predigen. Vor noch nicht einmal einem Jahr, genauer gesagt zum 17. Mai 2019, trat mit Unterzeichnung
durch die Bundesbildungsministerin Anja Karliczek die sogenannte „Verwaltungsvereinbarung DigitalPakt
Schule 2019 bis 2024“ in Kraft. Hinter diesem etwas spröden Titel verbergen sich immerhin gut 5 Milliarden Euro,
die in die Digitalisierung der allgemeinbildenden Schulen fließen sollen. Wenn man nun aber den Begriff „Digitalpakt
Schule“ googelt, erscheint als erster Treffer eine Anzeige von www.microsoft.com, in der unter der Überschrift
„Microsoft Digitalpak(e)t – Alles für die Schule der Zukunft“ der griffige Werbesatz zu finden ist: „Ob Geräte oder
Schul-Cloud, Fortbildungen, Beratung oder Finanzierung – wir schnüren mit Ihnen gemeinsam ein IT-Gesamtpaket
für Ihre Schule.“ Auf derselben Googletrefferseite ist dann ganz unten noch eine weitere Anzeige, diesmal von
www.smarttech.com zu finden, die Smart BOARDS für Schulen anpreist und damit „inspirierende Erlebnisse im
Klassenraum“ sowie „Technologien zur Verbesserung der Lernergebnisse“ verspricht.
Sie merken, wir sind damit beim eigentlichen Problem der Sache angelangt! Dass der Digitalpakt Schule auch ein
gigantisches Geschäft ist, muss per se ja nicht ausschließlich negativ gesehen werden. Allerdings wünschte man sich
doch eine größere öffentliche Debatte darüber, was – abgesehen von der Anschaffung von Geräten – mit digitaler
Bildung eigentlich auf einer inhaltlichen Ebene gemeint ist. Den sogenannten Digital Natives wird man wohl kaum
die Nutzung von Internet und anderen digitalen Medienformaten erst mühsam beibringen müssen. Auch verfügen
sie zumeist privat über wesentlich leistungsstärkere sowie auch häufiger durch neuere Modelle regelmäßig ersetzte
und damit auf den jeweils neuesten technischen Stand gebrachte Endgeräte, womit die nicht gerade üppigen Schuletats
in der Langzeitperspektive sowieso niemals werden konkurrieren können.
Es muss folglich unser gemeinsames Anliegen sein, die inhaltliche Komponente in der Debatte wesentlich zu
stärken. Wir haben in der Zukunft um digitale Lehrkonzepte zu streiten, die das Adjektiv „digital“ auch zu Recht verdienen.
Denn das digitale Bildung mehr ist und auch mehr sein muss als bloßes computergestütztes Recherchieren,
Verarbeiten und Bereitstellen von bislang eher analog zugänglichen Informationen, dürfte uns allen längst klar sein.
Eingedenk Ihres eingangs zitierten Mottos bin ich mir sehr sicher, dass Sie mit Ihrer Tagung genau dort ansetzen
und zuvorderst inhaltlich debattieren, d.h. über tatsächliche Konzepte nachdenken wollen. Im Namen der Mitglieder
des Deutschen Archäologen-Verbandes wünsche ich Ihnen hierzu viel Freude und ebenso viel Erfolg. Denn mit Ihrer
wichtigen Arbeit helfen Sie, die digitale Bildungszukunft der nächsten Generationen erfolgreich zu gestalten.
Dr. Patrick Schollmeyer
Vorsitzender des Deutschen Archäologen-Verbands (DArV)
Der Einladung des Deutschen Altphilologenverbandes zu einem
Geleitwort in diesem Programmheft komme ich gerne nach, zumal
viele unsere Mitglieder auch im DAV sind. DAV und Mommsen-Gesellschaft
ergänzen sich seit nunmehr sieben Jahrzehnten in ihren
Anliegen. Während der DAV die Fächer Griechisch und Latein an
Schule und Universität repräsentiert, verbindet die Mommsen-Gesellschaft
über 750 deutschsprachige Forscherinnen und Forscher
im In- und Ausland aus allen Disziplinen des Griechisch-Römischen Altertums. Zu ihnen zählen neben der
Klassischen Philologie die Alte Geschichte und die Archäologie. Unsere an den Universitäten beschäftigten
Mitglieder leisten, wenn auch auf verschiedene Weise, ihren Beitrag zur Ausbildung für das Lehramt.
Die Mommsen-Gesellschaft ist der einzige Berufsverband, der die drei großen Disziplinen der Altertumsforschung
zusammen vertritt. Für uns ist wichtig, dass Archäologie, Alte Geschichte und Klassische Philologie
angesichts der zunehmenden Bedeutung hochspezialisierter digitaler und naturwissenschaftlicher, wirtschafts-,
sozial- und gesellschaftshistorischer, aber auch moderner literaturwissenschaftlicher und linguistischer Methoden
und Fragestellungen weiterhin in engen fachlichen Austausch bleiben. Die im zweijährigen Wechsel
stattfindende Kleine und Große Mommsentagung dienen solchem gemeinsamen wissenschaftlichen Austausch
aller altertumswissenschaftlichen Disziplinen.
Schwerpunktthema der Würzburger DAV-Tagung ist die digitale Welt, eine Herausforderung auch für die
Mommsengesellschaft. Mitglieder ihres Vorstandes verfolgen die Vorbereitungssitzungen zur Einrichtung
der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und setzen sich dafür ein, dass den Bedürfnissen der
Altertumswissenschaften Rechnung getragen wird. Angesichts der entstehenden NFDI-Konsortien ‘Culture’,
‘Memory’, ‘Objects’ und ‘Text+’ ist es für unsere oft fächerübergreifende Herangehensweise wichtig, dass
Möglichkeiten zu einer engen Verknüpfung von Text- und Objektdaten bestehen, um zu einem umfassenden
Verständnis der Sprache der Texte, ihrer historischen und kulturellen Bedeutung, aber auch der sie überliefernden
Träger, z.B. Papyri, Inschriften und Manuskripte, zu gelangen.
Nicht nur das vorliegende DAV-Tagungsprogramm, sondern auch der Tagungsort Würzburg regen zum Zusammenwirken
unserer Fächer an: beispielsweise Giovanni Battista Tiepolos Fresco im Schloss. Erika Simon, einst
Lehrstuhlinhaberin in klassischer Archäologie in Würzburg, schrieb in Pantheon 29 (1971) 483–496 über “Sol,
Virtus und Veritas im Würzburger Treppenhausfresko des Giovanni Battista Tiepolo”. Ein weiteres Mitglied der
Mommsen-Gesellschaft, Volkmar Schmidt, klassischer Philologe an der Hamburger Universität, klärte in der
Zeitschrift für Kunstgeschichte 37 (1974) 52–62 “Zu Tiepolos Asien-Darstellung in Würzburg” die Bedeutung
des dortigen armenischen Alphabets. Das volle Verständnis von Tiepolos Fresco wird also durch Beiträge verschiedener
Fächer und Methoden erreicht. Und das anregende Programm dieser Tagung wird viele ähnliche Gelegenheiten
liefern, unser Verständnis der Antike durch das Zusammenwirken vieler Perspektiven zu bereichern.
Prof. Dr. Jürgen Hammerstaedt
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
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ALTPHILOLOGEN
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2020
MESSAGE OF GREETING
JULIUS-MAXIMILIANS-UNI
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
Message of Greeting
from Euroclassica to the
Deutscher Altphilologenverband
Euroclassica celebrated a silver jubilee in Athens in 2016, and so
it now has a history of nearly thirty years. Germany, through the
DAV, was involved in the creation of Euroclassica in 1991 and has
been an active, contributing member ever since. The period since
cooperation between the associations of Classics teachers in
Europe began has been marked by consistent demands made on
teachers of Classics to justify our position in the curriculum in nearly
all countries. However, while this has been a challenging task, constantly having to justify our existence,
there has been a marked continuity in the provision of classical subjects in most countries and we have not
disappeared from the timetable as many have predicted or even wished.
Each individual country has to make its own case within its own educational tradition, but Euroclassica has
been there to provide support and encouragement in times of challenge and difficulty and also to supply
examples of useful arguments, new resources and methods, and of good and innovative practice.
This exchange of ideas has not only been useful but has helped to promote mutual understanding of our
national positions and to consolidate the European position of the study of Classical languages and culture.
FIEC was created in 1948 for similar reasons: to restore the links between scholars all over the world.
FIEC unites the world of scholarship at university level: Euroclassica attempts to unite the associations of
Classics teachers in schools who not only supply the universities with their students but who introduce the
ancient world to a large number of young people who will not all go on to become specialists.
We have this larger public in mind: those from many different backgrounds who will retain what they learnt
at school about the ancient world as they progress through their lives. As we look back on the history of
Euroclassica we may also perhaps begin to look at the history of
Classics teaching in our own countries. Has Classics been part of
the curriculum since state education of all classes was introduced?
How has this affected the current state of the subject? We are
pleased that nearly all European countries are represented within
Euroclassica, including your own association, and that we now have
a network that stretches from Cyprus to Portugal and from Norway
to Italy. A common European heritage is important to all these
countries, interpreted in different individual ways, and this is one of
the elements which unites those who now live in all the European
countries.
John Bulwer, Former President of Euroclassica (2015–2019)
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
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2020
HUMANISMUSPREIS
HUMANISMUSPREIS
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
Der Humanismus-Preis 2020 wird verliehen an
Em. o. Univ.-Prof. Mag. Dr. Karlheinz Töchterle
Em. o. Univ.-Prof. Mag. Dr. Karlheinz Töchterle (geb. 13. Mai 1949 in Brixlegg/Tirol) wuchs im
Stubaital auf und ist bis heute dort zu Hause. Nach dem Besuch des Franziskanergymnasiums in
Hall/Tirol und der Matura studierte er ab 1969 Klassische Philologie und Germanistik an der Universität
Innsbruck (sowie in Pavia und Konstanz). Das Studium schloss er mit der Promotion 1976
(gedruckt: Ciceros Staatsschrift im Unterricht, Innsbruck 1978) und der Lehramtsprüfung in den
Fächern Deutsch und Latein 1978 ab. Die Universität Innsbruck blieb auch der Ort von Töchterles
weiterem beruflichen Werdegang: Von 1976 bis 1997 war er Universitätsassistent und habilitierte
sich dort 1986 mit einem Kommentar zu Senecas Oedipus (gedruckt: Heidelberg 1994).
Die Innsbrucker Zeit wurde von zwei Gastprofessuren (Graz und Wien) unterbrochen, 1997 wurde
er auf das Ordinariat für Klassische Philologie in Innsbruck berufen, ein Amt, das er bis zu Emeritierung
2017 innehatte. Neben den Themenkreisen der Qualifikationsschriften bilden die Fachdidaktik
und Fachpolitik, die Rezeption der antiken Autoren und vor allem die neulateinische Literatur
die Forschungsschwerpunkte. Die von ihm mitinitiierte umfassende Bestandsaufnahme Tyrolis
Latina (Göttingen 2012) zeigt nicht nur dieses Interesse, sondern zugleich, wie die Latinistik einen
Beitrag zur historischen Identitätsstiftung ihrer eigenen Umwelt leisten kann. In jüngerer Zeit sind
auch wieder eine Reihe von fachpolitischen Publikationen zu verzeichnen, darunter als jüngste
„Einige utopische Gedanken zu den Reformbestrebungen im Sekundarschulbereich und zur Rolle
der Alten Sprachen darin“ (Latein-Forum 97, 2019, 1–5).
2007 wurde Karlheinz Töchterle Rektor der Universität Innsbruck und begann damit den Weg
in die (Wissenschafts)Politik, der ihn 2011 in das Amt des Wissenschaftsministers der Republik
Österreich führte. Die Koalitionsvereinbarungen nach den Österreichischen Nationalratswahlen
2013 verhinderten die Fortsetzung dieser Tätigkeit, durchaus zum Bedauern von zahlreichen Wissenschaftlern.
Doch gehörte er als Mitglied der ÖVP-Fraktion dem Nationalrat bis 2017 an. Parallel
dazu war er von 2015 bis 2018 Präsident der Österreichischen Forschungsgemeinschaft und von
2017 bis 2018 Geschäftsführer der „Lebensraum Tirol 4.0 GesmbH“.
Politisch im Sinne des Einsatzes für das Gemeinwesens (und damit im Sinne von Cicero, dessen De
re publica die Dissertation gegolten hatte) war Karlheinz Töchterle allerdings schon lange vorher,
seit er von 1992 bis 2007 Mitglied in der Fraktion der Grünen im Gemeinderat von Telfs war. 1994
wurde er in den Tiroler Landtag gewählt (er verzichtete aus beruflichen Gründen auf das Mandat)
und kandidierte 1996 ebenfalls für die Grünen für das Europaparlament. Dieses Engagement für
die eigene Heimatregion schlug sich auch in Buchpublikationen nieder, z.B. „Stubai. Ein Talbuch”
mit 57 Farbbildern (2. Aufl. Innsbruck/Wien 1991) oder „Tirol. Porträt eines Landes”, mit Bildern
von Karl Defner (Innsbruck 1993).
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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HUMANISMUSPREIS PROGRAMM
PROGRAMM HUMANISMUSPREIS
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Johann Joachim Becher
Johann Joachim Becher wurde als Sohn eines lutherischen Pfarrers
und seiner aus einer Speyerer Ratsfamilie stammenden Frau am
6. Mai 1635 in Speyer geboren, er starb im Oktober 1682 in London.
Nach dem Besuch des Speyerer Gymnasiums durchreiste er ab 1650
Europa und besuchte dabei u. a. Stockholm, Amsterdam und Italien.
1657 ließ er sich in Mainz nieder und wurde mit 25 Jahren 1660 ohne
medizinischen Studienabschluss vom Kurfürst und Erzbischof Johann
Philipp Schönborn zum Leibarzt und Hofmathematiker ernannt,
1663 erhielt er das Amt des Professor publicus et ordinarius an der
medizinischen Fakultät.
Johann Joachim Becher gilt als eine faszinierende, wenn auch nicht
unumstrittene Persönlichkeit seiner Zeit. Er avancierte zum Prototyp
eines Vielfachgelehrten. Als Medizinprofessor tat sich auch auf den
Gebieten der Ökonomie, Chemie, der Physik und der Technologie
hervor. Überaus ideenreich und visionär eilte er dabei seiner
Epoche in vielem voraus. Erfindungsreich, auf vielen Gebieten
agierend, entwickelte er sich so zum Impulsgeber und umtriebigen
„Projektmacher”. Er schrieb viele Bücher, verfasste Denkschriften
sowie Projektvorschläge wie das Wiener Werkhaus
und versuchte sich – nicht immer erfolgreich – selbst bei deren
Verwirklichung. Aus seinen vielfältigen Veröffentlichungen
sticht der politische Diskurs (1668, mehrere Auflagen) heraus: Er
gilt als sein politik-ökonomisches Hauptwerk, sollte für lange Zeit die
anerkannte Grundlegung des deutschen Merkantilismus sein und
der modernen Wirtschaftswissenschaft als Grundlage dienen.
1998
Richard
von Weizsäcker †
2006
Jutta
Limbach †
2000
Roman
Herzog †
2008
Leoluca
Orlando
2002
Alfred
Grosser
2010
Monika
Maron
2004
Władysław
Bartoszewski †
2012
Sebastian
Krumbiegel
Johann Joachim Becher bereiste Europa und war vor Ort
als Ratgeber von Regierungen und als Projektentwickler
aktiv. In England etwa erhielt er königliche Patente für die
Entdeckung des Leuchtgases und für die Optimierung von
Schiffsmühlen. Seine Innovationskraft spiegelt sich auch
in der Konstruktion von Uhren, Verkehrsmitteln, Sprachübersetzungskonzepten
und einer Vielzahl anderer Projekte
wider.
1991 wurde in Speyer die Johann Joachim Becher-Gesellschaft
(JJBG) gegründet, deren Ziel es ist, den Austausch
von Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Gesellschaft und
Politik zu fördern und den Wissenstransfer in konkreten
Projekten zu unterstützen.
2014
Michael
Köhlmeier
2016
Andrea
Riccardi
2018
Rita
Süßmuth
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Franz Fischler
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LAUDATIO
Franz Fischler wurde am 23. September 1946 im tirolerischen Absam in Österreich geboren.
Nach dem Studium der Landwirtschaft an der Universität für Bodenkultur in Wien, das er 1973
abschloss, war er bis 1979 wissenschaftlich tätig.
Im Jahr 1979 wechselte Franz Fischler in die Landwirtschaftskammer Tirol. Dort kümmerte er sich
zuerst um die Bereiche Umweltschutz, Bildung, Kultur und Landschaftsplanung, bis er 1984 zum
Direktor bestellt wurde.
1989 wurde Franz Fischler zum österreichischen Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft
ernannt. In dieser Funktion war er maßgeblich an den Beitrittsverhandlungen Österreichs zur
Europäischen Union beteiligt. Von 1995 bis 1999 war Franz Fischler EU-Kommissar für Landwirtschaft
und ländliche Entwicklung. Vom September 1999 bis zum Jahre 2004 war er zusätzlich für
die europäische Fischereipolitik verantwortlich.
Seit Ende 2004 beschäftigt sich Franz Fischler vorwiegend mit beratenden Tätigkeiten, Vorträgen
und Lehrveranstaltungen. Zur Zeit ist er Präsident des Europäischen Forum Alpbach.
Franz Schlosser
Spaß mit Latein
für Groß und Klein
Spiel-, Tanz- und Bewegungslieder, Frage- und Ratespiele,
Würfelspiel und szenisches Spiel zur Unterrichtsgestaltung Latein
„Spaß mit Latein für Groß und Klein“ wendet sich an Lateinlernende
aller Altersstufen – von der Sexta bis zur Oberprima. Singend, (schau)
spiele(r)nd, handlungsorientiert sowie mit kreativen Anreizen soll
den Schülern der Zugang zur „toten Sprache“ Latein „geebnet“ und
erleichtert (Anfänger) und die Freude und das Interesse an dieser
Sprache geweckt bzw, gesteigert werden.
118 Seiten, kart. 9,90 EUR. ISBN 978-3-402-13467-2
Franz Schlosser
Amantes amentes
De Pyramo et Thisbe fabula musica
Ein Lateinmusical für coole Kids
Amantes amentes („Liebende sind Verrückte“, Terenz, Andria I, 3) – das
die Pyramus-und- Thisbe-Thematik aufgreift, ist ein durchgehend gereimtes
lateinisches „Musical“ mit (für Nichtlateiner oder Lateiner mit
geringen Kenntnissen) zusammenfassenden flapsigen Erklärungen
und Bemerkungen auf Deutsch durch einen Vertreter der „cool generation“,
einen Interpres punk. Die Verse sind teils auf bekannte, teils auf
vom Autor geschriebene Melodien zu singen.
44 Seiten, kart. 9,90 EUR. ISBN 978-3-402-13468-9
CAESARIUS VON
HEISTERBACH
Unheimliche Sagen
Jan Follak (Hrsg.)
CAESARIUS VON HEISTERBACH
Unheimliche Sagen
36 Seiten, kart. 4,90 EUR. ISBN 978-3-402-13477-1
Lehrerheft: Klassenarbeitstexte
pdf Ebook, 4,90 EUR. ISBN 978-3-402-13479-5
Caesarius von Heisterbach erzählt abenteuerliche und fantastische
Ereignisse detailliert nach Zeugenaussagen. Sie fordern intuitiv zum
Nachfragen auf: Was ist wirklich passiert? Warum sehen die Beteiligten
Teufel, Dämonen und Gespenster am Werk? Wie würden wir heute mit
solchen Erlebnissen umgehen? Diesen Fragen gehen die Schülerinnen
und Schüler prozessorientiert nach.
Foto: © Andrei Pungovschi
24
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Soester Str. 13
D-48155 Münster
Tel ++49-251-690-913003
Fax ++49-251-690-803090
Email: buchverlag@aschendorff.de
www.buchverlag-aschendorff.de
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
Prof. Dr. phil. Klaus Bartels,
Kilchberg (Schweiz)
Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Erler,
Würzburg
V
09.00–10.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 216
(Audimax)
Die sieben tollsten Wortgeschichten –
Ein Plädoyer und eine Vernissage.
So paradox es ist: Ein altrömischer digitus weist uns den Weg in die schöne neue
digitale Welt von morgen, und auch die spricht griechisch und lateinisch: von Automatisierung
und einer Industrie 4.0, Ökologie und Recycling, einer Virtual Reality,
Klimaneutralität und e-Mobilität, hybriden und bald auch autonomen Autos. Im Leben
der Wörter mit seinen oftmals tollen Bedeutungssprüngen spiegelt sich das Menschenleben;
in diesen geschichtsträchtigen, zukunftsträchtigen Wortgeschichten zeigt sich die
Sprache in ihrem ureigenen, urmenschlichen Wesen. Da ist kein Wörterleben gleich dem
anderen, so wenig wie ein Menschenleben einem anderen, und da gilt allemal, frei nach
der Lustigen Person im „Faust“: „Greift nur hinein ins volle Wörterleben! ... und wo
ihr’s packt, da ist’s interessant.“
Das Referat ist ein Plädoyer: Es möchte dieser so gegenwartsnahen Sparte unserer
Philologie neue Fans und einen steten Platz im altsprachlichen Unterricht gewinnen.
Zugleich ist es eine Vernissage für eine jüngste Wortgeschichtensammlung (s. u.), mit
Königin Berenike II. als Ehrengast und perfekt belegten pikanten „Kanapees“.
Klaus Bartels, geboren 1936, Philologe, lebt in Kilchberg am Zürichsee. Er ist Autor jahrzehntelang
laufender Zeitungsrubriken; aus seiner Rubrik „Stichwort ...“ in der „Neuen Zürcher Zeitung“
ist soeben erschienen: „Vom Leben der Wörter. Wortgeschichten aus der NZZ“, herausgegeben
von Bernhard Zimmermann, Rombach Verlag, Freiburg i. Br. 2019. Drei jüngste Neuauflagen:
die zweisprachige Inschriftensammlung „Roms sprechende Steine. Inschriften aus zwei Jahrtausenden“
(5. Auflage, Darmstadt 2018); die Zitatensammlung „Jahrtausendworte – in die
Gegenwart gesprochen“ (2. Auflage, Reihe Paradeigmata, Freiburg i. Br. 2019); das „Veni vidi vici.
Geflügelte Worte ...“ (16. Auflage, Darmstadt 2019).
Ironie und Parrhesie.
Sokrates ‚revisited’ im digitalen Zeitalter.
Der Historiker Timothy Garton Ash beschreibt die digitale Welt als eine virtuelle
„Kosmopolis“. Dieses Bild verdeutlicht Chancen und Gefahren des Internets als moderner
Kommunikationsraum. Denn dieser verspricht nicht nur unbegrenzten Zugang zu
neuen Ideen und unbegrenzte Freiheit des Meinungsaustausches, sondern lädt auch
zur Nutzung von Freiheit der Rede als Mittel schrankenloser Selbstverwirklichung und
Vermittlung eigener Befindlichkeiten ein, ohne Adressaten, ihre Kapazitäten und Befindlichkeiten
zu beachten. Es soll daran erinnert werden, dass eine solche Problematik
auch in der realen Polis Athen zur Zeit des Sokrates und Platons gegeben war, thematisiert,
reflektiert und in Platons Dialogen illustriert wurde. Sokrates greift den Anspruch
auf Freiheit der Kommunikation (Parrhesie) als ein Markenzeichen Athener Demokratie
kritisch auf und transformiert ihn zu einem Konzept adressatenbezogener Kommunikation.
Er begründet damit eine Tradition, die man über Aristoteles und den Hellenismus
bis in die Spätantike und darüber hinaus verfolgen und die vielleicht Denkanstöße
für den Umgang mit kommunikativer Freiheit im virtuellen Kommunikationsraum der
modernen Kosmopolis geben kann.
Michael Erler, geboren 1953, studierte Klassische Philologie und Philosophie ab 1973 in Köln und
London (University College), 1977 Promotion (Köln), 1985 Habilitation (Konstanz), 1987/8 Junior
Fellow Center for Hellenic Studies, Washington D. C., 1990 Fellow Institute for Advanced Study,
Edinburgh, 1989 Professor (C3) für Klassische Philologie (mit Schwerpunkt Latein) Erlangen, 1992
ord. Professor für Klassische Philologie (mit Schwerpunkt Griechisch) Würzburg. Monographien,
Anthologien und Aufsätze zu Platon, Platonismus Epikur, Epikureanismus. Drama und hellenistischer
Literatur Forschungsschwerpunkte: Griechische und römische Philosophie (Platonismus,
Epikureanismus) Drama, hellenistische Poesie, griechische Literatur der Kaiserzeit. Präsident der
International Plato Society (2001–2004) , der Gesellschaft für antike Philosophie (2007–2010),
der Mommsen Gesellschaft, (2013–2015) der Sokratischen Gesellschaft (2010–2018).
Ab 2019 Seniorprofessor und Mitglied des Direktoriums (chair) des Siebold-Collegium.
Institut for Advanced Studies (Scias) (2016) der Universität Würzburg (2019)
V
09.00–10.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 224
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
PROGRAMM
PROGRAMM
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
Prof. Dr. Markus Schauer,
Bamberg
Prof. Dr. Nicola Hömke,
Rostock
V
09.00–10.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 162
Deus digitalis ex machina.
Nec deus intersit, nisi dignus vindice nodus inciderit – und kein Gott sei im Spiel, außer
es ist zu einer Verstrickung gekommen, die eine Rettergestalt braucht (Hor. ars 191
f.). Verfolgt man die gegenwärtige Bildungsdiskussion, gewinnt man immer öfter den
Eindruck, als ob alle Probleme der Schule durch das Wundermittel der Digitalisierung
gelöst werden können. Doch was Horaz für das Drama auf der Bühne fordert, gilt erst
recht für das Klassenzimmer: Dass ein deus ex machina nur dort ins Spiel kommen
sollte, wo er wirklich nötig ist, um ein Problem zu lösen. Im Vortrag geht es darum,
theoretisch und an Praxisbeispielen auszuloten, wo ein deus digitalis helfen kann, wo er
überflüssig ist – und wo sogar stört.
Markus Schauer studierte Klassische Philologie, Philosophie, Universitäts- und Bildungsgeschichte
und Geschichte der Naturwissenschaften an der Universität München. 2002 wurde er
dort mit einer gräzistischen Arbeit promoviert, 2006 habilitierte er sich an der Freien Universität
Berlin für Klassische Philologie. Nach Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Hamburg und
Köln wurde er 2008 als Professor an die Universität Köln berufen. 2009 nahm er den Ruf auf den
Lehrstuhl für Klassische Philologie / Schwerpunkt Latinistik an der Universität Bamberg an. –
Publikationen: Unterrichtswerk: Adeamus! (Gesamtherausgeber zusammen mit V. Berchtold); –
Wichtigste Monographien: Der Gallische Krieg. Geschichte und Täuschung in Caesars Meisterwerk,
München 2016 (22017); Tragicorum Romanorum Fragmenta, vol. 1: Livius Andronicus.
Naevius. Tragici Minores. Frgg. Adespota, Göttingen 2012; Lehrbuch der lateinischen Syntax und
Semantik, Darmstadt 52012 (zus. mit Th. Burkard); Clavis Didactica Latina (et Graeca). Bibliographie
zum
Lateinunterricht, 3 Bde., Bamberg 1994 / 1996 / 2011 (zus. mit A. Müller bzw. S. Kipf); Aeneas dux
in Vergils Aeneis. Eine literarische Fiktion in augusteischer Zeit, München 2007; Tragisches
Klagen. Form und Funktion der Klagedarstellung bei Aischylos, Sophokles und Euripides, Tübingen
2002. – Sonstiges: Verantwortl. Schriftleiter des Forum Classicum; Mitherausgeberschaft (u.a.):
Rheinisches Museum für Philologie (Köln); Studienbücher Latein (Bamberg); Pegasus. Wissenschaftliche
Onlinezeitschrift für Didaktik und Methodik der Fächer Latein und Griechisch (Berlin)
Vergil en miniature? Der Umgang mit epischen Bauformen im
römischen Epyllion von Catull bis Ausonius.
Eine ausufernde Ekphrasis als Haupthandlung, eine Mücke als Held, Cupido als Prügelknabe:
Das römische Epyllion verlangt seinen Rezipienten einiges ab. Vordergründig
scheint dieses erst neuzeitlich definierte Genre, dem Texte von den Neoterikern bis in
die Spätantike zugerechnet werden, meist eine parodistisch verfremdete und mithin
epigonale Reduktion seines großen Bruders, des Epos, zu sein.
Doch wie an Beispielen von Catulls carmen 64 über Ps-Vergils Culex bis zu Ausonius‘
Cupido cruciatus gezeigt werden soll, pflegen Epyllien-Dichter einen durchaus emanzipierten
Umgang mit den epischen Traditionen: Indem sie bekannte Bauformen, Motive
und Handlungsmuster wie Traum, Katabasis oder Aristie zunächst erkennbar aufrufen
und sie dann neu kombinieren, umformen oder verfremden, entlocken sie ihnen bislang
ungeahnte Wirkungspotentiale. Somit erweisen sie sich als höchst kreative Kommentatoren
und Kritiker klassischer Epik.
Nicola Hömke (*1970) studierte Lateinische und Griechische Philologie in Heidelberg und
Oxford, schloss mit dem ersten Staatsexamen ab und wurde 2001 in Heidelberg mit einer Dissertation
zur kaiserzeitlichen Schaurhetorik promoviert. Danach arbeitete sie als wissenschaftliche
Assistentin und Mitarbeiterin am Lehrstuhl Lateinische Philologie / Latinistik (Prof. Dr. Christiane
Reitz) in Rostock. 2012 habilitierte sie sich dort in Klassischer Philologie mit einer Arbeit zu
Lucans Bellum Civile. 2011–2013 forschte sie als Mitarbeiterin in einem DFG-Teilprojekt (Leitung:
Prof. Dr. Therese Fuhrer) zur Rhetorik des Monotheismus in der römischen Spätantike. Nach z.T.
mehrjährigen Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten FU Berlin, LMU München, Osnabrück
und Potsdam hat sie seit 2019 den Lehrstuhl Lateinische Philologie / Latinistik an der Universität
Rostock inne.
Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen u.a. das römische Epos und Epyllion, die römische
Rhetorik, spätantike Dichtung (v.a. Ausonius und Claudian) sowie die literarische Phantastik und
die „Ästhetik des Hässlichen“ incl. ihrer Grundlegung in der griechischen und römischen Literatur.
V
09.00–10.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 166
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VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
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VERBANDES
2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
Prof. Dr. Karl-Wilhelm Weeber,
Witten
Michael Hotz,
München
V
10.15–11.15 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 216
(Audimax)
Trumps Tweets und Caesars commentarii.
Zwei Politiker mit großem Ego, zwei Formen der Politik-Vermittlung.
Politiker müssen für ihre Politik und ihre Person werben – zumindest diese Parallele
lässt sich bei sonst sehr ungleichen Rahmenbedingungen zwischen Caesar und Trump
ziehen, und ebenso die Tatsache, dass es sich in beiden Fällen um geplante kommunikative
Strategien überaus ehrgeiziger Politiker handelt. Trump kommuniziert per Kurzbotschaften,
emotional, umgangssprachlich, mit vielen Ausrufezeichen und wirbt ad hoc
für seine Positionen und seine res gerendae. Caesar dagegen blickt jedenfalls in seinen
commentarii auf seine res gestae zurück. Seine Ausführungen sind reflektierter, erscheinen
distanzierter, die Leserlenkung ist sehr viel subtiler, der Ton moderater – eine ganz
andere persuasive Tonalität – geschickter vielleicht und nachhaltiger?
Kann Politik-Erklärung in literarischer Qualität im digitalen Zeitalter mit lockerem
Polit-Gezwitscher mithalten? Ich möchte das auch unter didaktischen Fragestellungen
einschließlich einiger kontrafaktisch-spekulativer Impulse für den Lateinunterricht
erörtern.
Ich komme, grünende Brüder! – Die Metamorphose der Daphne
bei Ovid, Bernini und Richard Strauss.
Die Metamorphose der Daphne ist wohl eines der am häufigsten rezipierten Themen
des antiken Mythos. Besonders die Darstellung in Ovids Metamorphosen hat nicht nur
in der bildenden Kunst, sondern auch im Bereich der Musik zahlreiche Künstler zur intensiven
Auseinandersetzung angeregt. Die jeweils bekanntesten Beispiele hierfür sind
sicherlich Berninis Daphnestatue sowie die Oper „Daphne” von Richard Strauss.
Der Vortrag will durch eine vergleichende Analyse der literarischen, bildhauerischen
und musikalischen Darstellung der Metamorphose Daphnes die allen drei Kunstwerken
zugrunde liegende narrative Technik aufzeigen, aber gleichzeitig auch die unterschiedlichen
Interpretationsansätze deutlich machen. Der Schwerpunkt wird dabei neben der
Deutung der Marmorgruppe Berninis v.a. auf der musikalischen Darstellung liegen. Ziel
ist es, aufzuzeigen, wie Schüler/innen die musikalische Darstellung einer Metamorphose
nachvollziehen können und so auch ohne einschlägige Vorkenntnisse erleben und
„er-hören“, mit welchen musikalischen Ausdrucksmitteln Strauss den Ovidischen Text
auf faszinierende Weise in Töne umsetzt.
V
10.15–11.15 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 224
Karl-Wilhelm Weeber, Jg 1950, Studium Klass. Philologie, Geschichte, Archäologie, Etruskologie
in Bochum und Rom. Promotion mit einer Arbeit über das 4. Properz-Buch; 1984–2001 Fachleiter
für Latein am Studienseminar Düsseldorf, 2001–2010 Leiter des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums
Wuppertal; 1995 Hon.-Prof. Alte Geschichte Univ. Wuppertal; seit 1975 bis heute Lehrbeauftragter
für latein. Fachdidaktik Univ. Bochum.
Publikationen der letzten Jahre: Spectaculum. Die Erfindung der Show im antiken Rom (2019);
Botschaften aus dem alten Rom. Die besten Graffiti der Antike (2019); Das antike Rom. Eine
Kulturgeschichte in zeitgenössischen Quellen (2017; Latein – da geht noch was. Rückenwind für
Caesar und Co (2016); Neues über die alten Römer (2015) Lernen und leiden. Schule im Alten Rom
(2014); Romdeutsch (5.A.2013); Mitarbeit am Lehrwerk „Pontes“.
Michael Hotz *1964, 1986–91 Studium der Klassischen Philologie, Geschichte und Kunstgeschichte
in München und Rom; 1994–2003 Lehrer für Latein, Griechisch und Geschichte an
Münchner Gymnasien, 2003–2009 Fachreferent für Latein und Griechisch am Staatsinstitut für
Schulqualität und Bildungsforschung, München, seit 2009 Schulleiter am Wilhelmsgymnasium
München; verantwortlicher Redakteur der Online-Zeitschrift Pegasus.
Forschungsschwerpunkte: Lehrbucharbeit, Lehrplantheorie, Zentrale Vergleichsarbeiten, Kunstund
Kulturgeschichte Italiens
Publikationen (Auswahl): Cursus (Hrsg./Autor), Berlin/Bamberg 2016; Legamus! Lateinisches
Lesebuch (Hrsg./Autor), München 2014 2 ; Frühlingsgefühle – oder: wie entschlüssle ich mit
lateinischen Texten die Primavera Botticellis, Cursor 15, Wien 2019; Wie Phaethon in den
Vierströmebrunnen fiel, in: Cursor 13, Wien 2017; Rom und Europa, Bamberg 2011; Roma urbs
aeterna. Texte über Rom aus drei Jahrtausenden, Bamberg 2012; Spaziergänge durch das
antike Rom. Audioguide, Bamberg 2009; Wunderbares aus Rom, München 2009, Landesweite
Vergleichsarbeiten im Fach Latein. Ein neues Mittel zur Qualitätssicherung im Lateinunterricht,
in: Auxilia, Bamberg 2008; Lateinische Lektüre in den Jahrgangsstufen 9 und 10 (Hrsg.),
München 2008; Hellenisti. Grundkurs der hellenistisch-griechischen Bibelsprache (mit J.
Lindauer), München 2005
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
Dr. Michael Stierstorfer,
München
Dr. Patrick Schollmeyer,
Mainz
V
10.15–11.15 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 162
Griechisch-römische Mythen 4.0:
Revolutionäre Digitalisierungstechniken in den Kino-Blockbustern
„Percy Jackson“, „Kampf der Titanen“ und „Krieg der Götter“.
Griechisch-römische Mythen werden häufig in actionreichen Fantasy- oder Phantastik-Filmen
adaptiert, die eine bildgewaltige Computeranimationstechnik nutzen.
Beispiele bieten die Verfilmungen zur Percy-Jackson-Serie: Diebe im Olymp (2010) und
Im Bann des Zyklopen (2013). Ähnlich produziert wurden Kampf der Titanen (2010),
Zorn der Titanen (2012) und Krieg der Götter (2011). In diesen Werken stehen Halbgötter
wie Perseus und Theseus mit magischen Gegenständen im Mittelpunkt, die
sich von den Göttern abwenden oder sogar gegen den Olymp rebellieren. Bei ihren
Bewährungsproben kämpfen sie gegen digitale Fabelwesen wie die Hydra, die Medusa
oder Chimären und finden sich schließlich in die Rolle des Erlösers ein. Der Vortrag geht
den Leitfragen nach, welche Rolle digitale Technik bei der Inszenierung mythologischer
Fabelwesen, magischer Gegenstände und übernatürlicher Settings spielt, wirft einen
technischen Blick auf den Entstehungsprozess der digitalen Spezialeffekte und erklärt
zudem, weshalb eine spielerisch-eklektische Revolution der antiken Mythologie erst in
der Postmoderne so erfolgreich ist. Eine Umfrage führt vor, wie LateinschülerInnen die
Spezialeffekte in den oben genannten Filmen rezipieren. Auch beleuchtet der Vortrag
kritisch, ob die Adaptionen antiker Mythen von der digitalen Technik profitieren oder
nicht.
Begreifen! Der Beitrag der Archäologie zur „digitalen” Bildung
im altsprachlichen Unterricht.
Der Vortrag verfolgt zwei Ziele. Zum einen werden einige Best-Practice-Beispiele
archäologischer Internetquellen vorgestellt, die den altsprachlichen Unterricht in
sinnvoller Weise ergänzen können. Zum anderen soll eingehend für einen kritischen
Umgang mit dieser digitalen Archäologie geworben, d.h. gezeigt werden, weshalb gerade
analoge Bildungsangebote weiterhin nicht nur ihre Berechtigung haben, sondern
in wichtigen Punkten den digitalen sogar überlegen sind. Angestrebt ist eine Definition
dessen, was als sinnvoller Beitrag der Archäologie zur digitalen Bildung gelten kann
und weshalb gerade das Begreifen im Herder’schen Sinn in einer zunehmend digitalen
Welt von nicht nachlassender Bedeutung ist.
Patrick Schollmeyer, Studium der Klassischen Archäologie, Alten Geschichte, Ägyptologie und
Kunstgeschichte an den Universitäten Mainz, Bonn und Heidelberg; Promotion 1997 Universität
Heidelberg; 1997/1998 Assistent an der Universität Heidelberg; seit 1998 an der Universität Mainz
tätig; Kurator der klassisch-archäologischen Sammlungen sowie der sog. Schule des Sehens, dem
Schaufenster für Wissenschaft und Kunst der JGU Mainz; seit 2016 Vorsitzender des Deutschen
Archäologen-Verbands.
V
10.15–11.15 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 166
Dr. Michael Stierstorfer, Studium der Germanistik, Latinistik und Erziehungswissenschaften an
der Universität Regensburg; 2013–2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter, 2016 Promotion an der
Universität Regensburg; 2018 Zweite Staatsprüfung; seit September 2018 Studienrat i.K.
am Gymnasium der Benediktiner in Schäftlarn und Fachleiter Deutsch; seit 2012 Schulbuchautor;
regelmäßige Vorträge auf Tagungen und Lehrerfortbildungen; Mitinitiator des Münchner Projekts
„Verjüngte Antike im Mediendialog“ (seit 2015); Gründungsmitglied des Forschungs- und
Lehrclusters „The Past for the Present“; Mitglied der Buch-Jury „Drei für unsere Erde“; Redakteur
von KinderundJugendmedien.de; 2018 Auszeichung mit der Corona laurea
Forschungsschwerpunkte: Kinder- und Jugendliteratur und ihre Didaktik, Fantastik,
Antikenrezeption, insbes. in Kinder- und Jugendmedien, intermediales und literarisches Lernen
und Leseförderung
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
Prof. Dr. Hans-Joachim Glücklich,
Frankfurt am Main
Dr. Wolfgang Polleichtner,
Tübingen
Ein Traum von Latein.
Vom Verstehen des Verstehens: Perspektiven digital unterstützter
Analyse von Übersetzungstechnik.
V
11.30–12.30 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 216
(Audimax)
Die meisten Lateinlehrer und Lateinlehrerin träumen von einem Lateinunterricht, der
beim Publikum, ankommt, und versuchen, den Traum umzusetzen. Wie könnte ein
solcher Lateinunterricht aussehen, qualitätsvoll und spannend, unterhaltsam und
geistvoll, offen für Viele und singulär? Der Vortrag will ein Spektrum der Möglichkeiten
des Lateinunterrichts zeigen, jedoch dieses Spektrum in einem einheitlichen Konzept
des Lateinunterrichts vereinigen, das dem Lateinunterricht Kontur verleiht, statt ihn in
zu viele verschiedene Aktivitäten zerfließen zu lassen.
Hans-Joachim Glücklich, geb. 1941, bis 2006 Fachleiter für Latein und Griechisch (Staatliches
Studienseminar Mainz) und Honorarprofessor für Didaktik der alten Sprachen (Universität Heidelberg);
Ehrenpräsident von Euroclassica; Ehrenvorsitzender des Landesverbands Rheinland-Pfalz
im DAV. Pegasus-Nadel des DAV. Dragomanow-Medaille und Herodot-Medaille für europäische
Kommunikation der Pädagogischen Universität Kiew. Viele Textausgaben in den Reihen EXEMPLA
(Lateinische Texte), CONSILIA (Lehrerkommentare) und LIBELLUS (Schüler- und Lehrerhefte).
Mitherausgeber der Reihe ARS DIDACTICA. Alte Sprachen lehren und lernen (Propylaeum,
Heidelberg). – Veröffentlichungen u.a.: Lateinunterricht. Didaktik und Methodik, Göttingen
3
2008. – Neuere Veröffentlichungen in der Reihe LIBELLUS (Schüler- und Lehrerhefte): Caesar,
Bellum Gallicum; Caesar: Alea iacta est; Terenz: Adelphoe; Der junge Ionathas. Aus den Gesta
Romanorum; Roma–Amor. Liebeselegien; Livius: ab urbe condita (2019). Neueste Veröffentlichungen
in Zeitschriften und Sammelbänden: Textverstehen und Überprüfungsformen (AU 60,4+5,
2017); Vorschläge zur Wortschatzarbeit und zu ihrer Berücksichtigung in Textausgaben und Lehrbüchern
(AU 61,1, 2018); Körperliche und seelische Grausamkeit in schöner Darstellung (AU 61,6,
2019); Pyramus und Thisbe – Transformationen (Scrinium 59/2, 2019); Texte lesen, verstehen,
interpretieren. Problem und Chance des Lateinunterrichts, in Meinolf Vielberg (Hrsg.): Universitäts-
und Bildungslandschaften um 1800, Stuttgart 2019.
E-Mail: GlueHJ@aol.com – Website: www.gluecklich-latein.de
Die Analyse von Übersetzungstechnik steht insbesondere seit den einschlägigen Arbeiten
von Florian (2015 und 2017) im Fokus fachdidaktischer Forschung in Latein. Diese
Analyse von Übersetzungsvorgängen, insbesondere auch wenn sie per eye-tracking
und keylogging digital unterstützt werden, sind allerdings auch im Bereich der Neuphilologien
derzeit von großem Interesse. Dieses Interesse erstreckt sich insbesondere
auch auf professionelle Übersetzungen und das Simultanübersetzen. Hier liegen auch
Studien vor, die Übersetzungen zwischen synchron weit entfernt verwandten Sprachen
untersuchen (z.B. Englisch und Koreanisch). Hier kommt es zunächst darauf an, bereits
erzielte Forschungsergebnisse auf ihre Übertragbarkeit auf die Klassischen Sprachen zu
überprüfen, um anschließend die Ergebnisse eigener Versuchsreihen besser einordnen
zu können. Eine wichtige Frage dabei lautet, welche Rolle hier die diachrone Entfernung
von Ausgangs- und Zielsprache spielt. Mehrfache Untersuchungen einer Studien- und
Kontrollgruppe sollten bei zwischen den Untersuchungen liegenden Interventionen
Rückschlüsse auf die Effektivität von Sprach- und Übersetzungsunterricht erlauben,
da hier nicht nur überprüft wird, ob das Endprodukt eines Übersetzungsvorgangs
eine „gute“ Übersetzung darstellt, sondern auch, welche Strategien zur Erreichung
des Übersetzungsprodukts sich infolge von Unterricht auf welche Weise individuell
verändert haben. Solchermaßen kann hier ein Beitrag zum Entschlüsseln der Arbeit des
Dekodierens und Rekodierens beim Übersetzen gleistet werden.
Florian, L. 2015: Heimliche Strategien. Wie übersetzen Schülerinnen und Schüler?
Vandenhoeck & Ruprecht.
Florian, L. 2017: So übersetzen Schüler wirklich. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
V
11.30–12.30 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 224
34
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
Prof. Dr. Charlotte Schubert,
Leipzig
Prof. Dr. Christoph Schubert,
Erlangen
V
11.30–12.30 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 162
Zur Standortbestimmung des Digitalen:
Hermeneutik und Serendipity.
Der allwissende Algorithmus, der alle Probleme löst, alles kennt und weiß und so
die Wissenschaftlerin ersetzen kann, ist ein Popanz und wird heute wohl auch von
überzeugten KI-Forscherinnen nicht mehr vertreten. Aber die algorithmengesteuerte
Auswahl und Vorauswahl bei Suchanfragen, bei einer Angebotserstellung über die
Controlling-Abteilung durch automatisierte Margenoptimierung und bei der personalisierten
Werbung verweisen sehr deutlich auf eine Entwicklung, die es nötig macht,
die neuen „Werkzeuge des Historikers“ (A. von Brandt) in ihrer Wirksamkeit einer
kritischen Analyse zu unterziehen. Dabei geht es insbesondere um die Bedeutung der
Hermeneutik. In den Suchalgorithmen, Filtertechnologien, Sortiermöglichkeiten liegen
mathematische Handlungsvorschriften für die Lösung von Problemen. Dies allein
verweist schon darauf, daß es sich bei der Anwendung dieser Handlungsvorschriften
gar nicht um datengetriebene Forschung handeln kann (wie aber immer propagiert
wird), sondern immer um hypothesengetriebene Forschung und/oder zweckgerichtete
Anwendung. Die Herausforderung besteht nun darin, eine sich beschleunigt entwickelnde
Praxis theoretisch zu begründen und kritisch zu systematisieren.
Der Vortrag wird dies exemplarisch an einigen ausgewählten Beispielen von heute gängigen
Anwendungen der DH (Kookkurrenzsuche anhand von N-Grammen, Paraphrasensuche
mit Word2Vec, Netzwerkvisualisierung mit Gephi) erläutern.
Charlotte Schubert. Ordinaria für Alte Geschichte an der Universität Leipzig, Forschungsschwerpunkte
in der Geschichte der attischen Demokratie und der antiken Medizingeschichte sowie in
den Digital Classics (Aufbau des Webportals eAQUA, Mitbegründung des Open Access eJournals
Digital Classics Online und der Schriftenreihe Digital Classics Books); derzeit Arbeit an verschiedenen
Digital Classics Projekten und an einer größeren Studie zu Isonomie in der Antike.
Medialität und Toleranz.
Eine kritische Anfrage.
Die Wahl eines bestimmten Mediums kann eine Frage der Macht sein. Wer am Telefon,
wer schriftlich, wer im persönlichen Gespräch stark ist und seinem Gegenüber die
eigene Kommunikationsform aufnötigt, übt bereits dadurch Macht aus. Toleranz als
Richtschnur gelingenden Miteinanders dürfte in diesem Zusammenhang bedeuten:
Sich auf das Lieblingsmedium des anderen einzulassen, also die eigene Unterlegenheit
hinzunehmen oder die eigene Überlegenheit nicht auszuspielen.
Der Vortrag geht in einem ersten Schritt der Frage nach, ob in der Antike ein Bewusstsein
für diesen Aspekt der Medialität existierte und wie sich dieses gegebenenfalls
theoretisch niederschlug und praktisch auswirkte. In einem zweiten Schritt soll angesichts
der dramatischen Entwicklung der Digitalisierung von Schule und Universität
danach gefragt werden, was das Postulat medialer Toleranz vor dem Hintergrund der
Andersartigkeit der (nicht-digitalen) Antike für ihre angemessene Vermittlung heute
bedeuten kann, vielleicht bedeuten muss.
Christoph Schubert, Studium der Fächer Latein, Französisch, Griechisch und Erziehungswissenschaften
an den Universitäten Erlangen-Nürnberg, Paris IV und Jena (1. Staatsexamen); 1998
Promotion an der Universität Erlangen-Nürnberg bei Severin Koster mit der Arbeit „Studien zum
Nerobild in der lateinischen Dichtung der Antike“; 2007 Habilitation in Klassischer Philologie an
der Universität Erlangen-Nürnberg mit der Arbeit „Studien zur Schrift De Noe des Ambrosius von
Mailand“; 2010–2017 Professur fur Klassische Philologie / Latein an der Universität Wuppertal;
seit 2017 Lehrstuhlinhaber fur Klassische Philologie (Latein) an der Universität Erlangen-Nürnberg.
Forschungsschwerpunkte sind die lateinische Literatur des 1. Jahrhunderts n. Chr., die christliche
Literatur der Spätantike und die Editionsphilologie.
V
11.30–12.30 Uhr
Neue
Universität
Hörssal 166
36
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
Dr. Elisabeth Hollmann / Dr. Michael Hollmann,
Johannisberg / Mainz
Dr. Veronika Brandis et alii,
Frankfurt a.M.
Ovid als Regisseur – Interpretation mit filmischen Mitteln.
Antike Metrik musikalisch verstanden – Grundübung.
AK
14.30–16.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 166
Wenn Ovid beginnt zu erzählen, wird es vielschichtig: spannend, berührend, humorvoll,
anschaulich, symbolisch – er nimmt den Leser mit in seine Geschichten. Im Alltag des
Lektüreunterrichts geht diese ästhetische Dimension jedoch leicht verloren, da der
Prozess der Texterschließung und -übersetzung der Lektüre das Tempo nimmt und diese
für Schüler häufig fragmentiert. Wenn die Schüler neben dem Stoff auch Schönheit
und Komplexität der Sprache und Erzählweise begreifen sollen, ist unser Ziel, Kohärenz
herzustellen und Erzählungen als Ganze erlebbar zu machen. Die meisten unserer
Schülerinnen und Schüler sind dabei durchaus erfahren im Umgang mit Geschichten
und setzen sich intensiv mit ihren bevorzugten Charakteren, Handlungen, Welten
auseinander. Viele davon stammen aus filmischen Zusammenhängen, deren komplexe
Sprache den Schülerinnen und Schülern häufig sehr vertraut ist. Genau dieses Potenzial
kann für die Ovidlektüre in einem produktionsorientierten Ansatz genutzt werden.
Denn Ovid erzählt immer wieder so, als trage er eine narrative Kamera, fokussiere
Ereignisse, beleuchte sie, wechsele die Einstellung auf größere Zusammenhänge etc.
Diese Eindrücke können die Schülerinnen und Schüler selbst inszenieren und auf dieser
Grundlage dahinter Ovids eigene Kunst – Erzählperspektive, Wortwahl, Syntax,
Tempusrelief, Rhythmus etc. – sichtbar und erlebbar machen. Im Rahmen des Arbeitskreises
möchten wir eigene Erfahrungen mit diesem Ansatz vorstellen, anschließend
gemeinsam an ausgewählten Texten erproben und diskutieren.
Dr. Elisabeth Hollmann unterrichtet nach Studium in Marburg und Promotion in Bamberg und
nach dem Referendariat in Mainz seit 2017 an der Internatsschule Schloss Hansenberg Latein und
Deutsch.
Dr. Michael Hollmann unterrichtet nach Studium und Promotion in Köln und Oxford und nach
dem Referendariat in Koblenz seit 2015 am Rabanus-Maurus-Gymnasium in Mainz Latein,
Griechisch, Englisch und katholische Religion.
Cuí donó lepidúm novúm libéllum? Durch akzentuierendes Lesen dieses ersten Verses
von Catull, c. 1 erhalten die drei mittleren Wörter eine unschöne Endbetonung. Diese
ist der lateinischen Sprache fremd, bestimmt doch die Quantität der vorletzten Silbe
(Paenultima), ob diese selbst oder aber die vorhergehende betont wird. Setzt man
die Wortakzente im Schriftbild richtig (Cuí dóno lépidum nóvum libéllum?), geht das
Versmaß des Hendekasyllabus beim Lesen meist gänzlich verloren, und der Vers klingt
wie Prosa. Ein Ausweg bietet sich durch die Vermeidung des Druckakzents und seine
Ersetzung durch einen Tonhöhenakzent. Da hierbei gleichzeitig der Rhythmus des Hendekasyllabus
eingehalten werden muss, wird das Vortragen zu einer äußerst anspruchsvollen
Sprech-, ja eher Singübung. Zu diesem Ziel will der Workshop hinführen, wobei
verschiedene musikalische Herangehensweisen, unterstützt von digitalen Hilfsmitteln,
ausprobiert werden. Aktive Mitarbeit ist erwünscht!
Dr. Veronika Brandis studierte in Berlin, Heidelberg und London Klassische Philologie. Nach dem
Referendariat in Berlin verfasste sie an der TU Dresden eine Dissertation über die Grabinschriften
der Hohenzollern. Seit 2008 ist sie Studienrätin im Hochschuldienst an der Goethe-Universität
Frankfurt. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Schul- und Universitätsgeschichte und
neulateinische Inschriften. Sie leitet regelmäßige Kooperationsprojekte mit dem Lessing-Gymnasium
Frankfurt. Gemeinsam mit Studierenden und Kolleginnen widmet sie sich theoretischen und
praktischen Studien zur Vortragsweise antiker Dichtung.
AK
14.30–16.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 162
38
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
Christine Röder / Martin Müller,
Speyer
Andreas Gorsler,
Herford
AK
14.30–16.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 124
Heroes – Machtmotive zwischen Marvel und Mythologie
Woher hat Captain America seine Macht? Wie nutzt er sie und
was ist die Quelle seiner Kraft?
Marvels Endgame gilt als der erfolgreichste Film aller Zeiten. Das Universum von Marvel
und D.C. spricht mit seinen Helden gerade Jugendliche an, bietet Identifikationspotenzial
und tröstet über so manche Unzulänglichkeit im Alltag hinweg.
Die Quellen ihrer Macht, ihre Haltung dem Menschlichen und dem Göttlichen gegenüber,
aber auch ihre Schwächen und Eigenheiten verweisen augenfällig auf Ihre Herkunft:
es handelt sich um Erben der Superhelden der Antike wie Herakles oder Achilles.
Mithilfe dieser Brücke gelingt es, Schülern und Schülerinnen eine Tür zum intensiven
Erfassen antiker Kulturelemente zu öffnen, sie zu ernsthafter Textarbeit in Latein und
Griechisch zu motivieren und sie nicht zuletzt für die Unterschiede zwischen modernen
und antiken Helden zu sensibilisieren, die oft auf gesellschaftliche Probleme unserer
Zeit hinweisen.
In diesem Arbeitskreis soll der Einsatz von Filmausschnitten vorgestellt, diskutiert und
selbst für den Unterricht erprobt werden.
OStR‘ Christine Röder (Latein, Französisch) ist Regionale Fachberaterin für Latein, organisiert als
Beisitzerin des Vorstands für den DAV-RLP Fortbildungen und engagiert sich ebenfalls für die Praxis
und Theorie der Vernetzung des Sprachunterrichts (z. B. AU59/ 2016 Heft 1).
StD Martin Müller (Griechisch, Latein) hat an seiner Schule eine experimentalarchäologische
Römer-AG ins Leben gerufen, betreut den Fremdsprachenwettbewerb der Mittelstufe und ist maßgeblich
an der Vernetzung des Unterrichts der neuen und alten Sprachen beteiligt.
Beide unterrichten am altsprachlichen Gymnasium am Kaiserdom in Speyer und gehen immer
wieder der Frage nach, wie Latein und Griechisch für Schülerinnen und Schüler auch heute noch attraktiv
und gewinnbringend im Sinne von Sprachbewusstheit und Persönlichkeitsbildung vermittelt
werden können. Die Ergebnisse ihrer gemeinsamen Arbeit geben sie in Fortbildungen weiter.
Vertrieb gehört dazu:
Was Altphilologen von Verkäufern lernen können!
Vom Nutzen oder dem Wert der Alten Sprachen kann hoffentlich jeder Altphilologe
berichten. Aber wie bringe ich die Botschaft zur Zielgruppe? Wie erreiche ich Schüler
oder deren Eltern vor der Fremdsprachenwahl?
Das Handwerk des Verkäufers gehört nicht zu den Lehrinhalten an der Universität,
außer vielleicht im Marketing der BWL'er. In meiner Arbeitsgruppe möchte ich mit den
Teilnehmern einige Techniken erarbeiten, mit deren Hilfe Eltern und Schüler im Sinne
der altsprachlichen Ausbildung positiv angesprochen werden können. Dabei muss klar
sein, dass es nicht die eine richtige Methode gibt, sondern dass jeder Lehrer gemäß
seiner Persönlichkeit den besten Weg für sich finden muss.
Die Erfahrungen von Vertriebsprofis mögen dabei helfen.
Andreas Gorsler, Abitur 1989 am Friedrichs-Gymnasium Herford, ist Oberstleutnant d.R. im
Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr und Gesellschafter-Geschäftsführer der
Unternehmensberatung ProLiquis
AK
14.30–16.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 317
40
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
Madeleine Rohe / Lena Zenner,
Bad Nauheim / Fulda
Länderverbindende Arbeitsgruppe LATEIN FÜR ALLE
AK
14.30–16.00 Uhr
Alte Universität
Domerschulstraße
16
Hörsaal IV
Viva Vox – Digitale Lerneinheit zur historisierenden Aussprache
des Lateinischen.
Stehen Schülerinnen und Schüler vor der Entscheidung eine Fremdsprache zu wählen,
wird häufig damit geworben, dass Latein und Deutsch genau gleich ausgesprochen
werden. Aber stimmt das eigentlich? Zudem gilt Latein als „tote Sprache“, für die man
keine Verwendung mehr finde. Warum sollte man sich dann mit der Aussprache des
Lateinischen zu Zeiten Caesars und Ciceros überhaupt beschäftigen?
Ein wesentlicher Impuls zur Erstellung der E-Learning-Einheit Viva Vox ist die Überzeugung,
dass der Lateinunterricht nicht nur auf der schriftlichen Ebene stattfinden,
sondern insbesondere auch das Hören und Sprechen miteinbeziehen sollte. Lerninhalte
festigen sich besser im Gedächtnis, wenn man sie über mehrere Kanäle aufnimmt und
es ist nachgewiesen, dass Spracherwerb vor allem durch die aktive Ausübung effektiv
wird. Latein wird zwar heute außerhalb des Vatikans nicht mehr aktiv zur Kommunikation
genutzt, aber dennoch möchte die Einheit den lernförderlichen Aspekt des Aussprechens
hervorheben: Die Einheit möchte Lehrerinnen und Lehrer dazu motivieren, sich
das benötigte Wissen nicht nur unkompliziert und in angenehm aufbereiteter Form mit
Viva Vox anzueignen, sondern es auch an ihre Schülerinnen und Schüler weiterzugeben.
Von einer möglichst korrekten Aussprache, die den klanglichen Eigenheiten der
lateinischen Sprache vom einzelnen Wort bis zum zusammenhängenden Text Rechnung
trägt, profitiert der Unterricht ganz erheblich. Die Einheit plädiert dafür, das Lateinsprechen
stärker in den Unterricht zu integrieren und dadurch Vorteile für Memorierbarkeit,
Textverständnis und Interpretation zu schaffen.
Arbeitskreis: Neues vom nichtgymnasialen Latein.
Wie kann Lateinunterricht für alle Schülerinnen und Schüler interessant und gewinnbringend
gestaltet werden? Zu dieser Frage hat sich vor vier Jahren eine länderverbindende
Arbeitsgruppe aus Schulpraxis, Administration und Universität gebildet, die es
sich zum Ziel gesetzt hat, Konzepte und Materialien für unterschiedliche Anforderungsniveaus
an allen Schulformen zu erarbeiten.
Im AK werden zunächst exemplarische Materialien am Beispiel einer konkreten Lehrbuchlektion
zu den Bereichen Textarbeit, Wortschatz, Grammatik, Kultur und Methoden
vorgestellt. Danach sind die Teilnehmenden dazu eingeladen, die vorgestellten Ideen
diskursiv weiterzuentwickeln.
AK
14.30–16.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 224
Madeleine Rohe, Abitur 2014 am St. Lioba Gymnasium in Bad Nauheim, 2014–2019 Lehramtsstudium
an der Justus-Liebig-Universität Gießen mit den Unterrichtsfächern Latein, Geschichte und
Deutsch, Oktober 2019 Erstes Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien
Lena Zenner, Abitur 2014 an der Freiherr-vom-Stein-Schule in Fulda, 2014–2019 Lehramtsstudium
an der Justus-Liebig-Universität Gießen mit den Unterrichtsfächern Latein und Mathematik,
Oktober 2019 Erstes Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien
Vertreterinnen und Vertreter der länderverbindenden Arbeitsgruppe LATEIN FÜR ALLE
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
AK
14.30–16.00 Uhr
Alte Universität
Domerschulstraße
16
Hörsaal III
Monika Vogel / Tobias Schliebitz
Wuppertal / Meerbusch
Lateinlernen im digitalen Lernspiel – ein Textadventure
in Theorie und Praxis.
Obwohl der Sprachunterricht v.a. auf dem Umgang mit Texten und – zumindest in
den modernen Fremdsprachen – auf Kommunikation basiert, spielen Textadventures
bislang noch keine nennenswerte Rolle in der Unterrichtspraxis. Gleichzeitig zeigen
diverse Versuche, das Sprachenlernen attraktiver zu machen, die große Bedeutung
spielerischer Elemente. Anhand eines eigens entwickelten Textadventures soll dessen
Potential für den Lateinunterricht aufgezeigt werden: Indem der Spieler eine virtuelle
Person anhand von sprachlichen Informationen und Anweisungen durch eine virtuelle
Umgebung bewegt (z.B. das Forum Romanum), kann eine vertiefende Auseinandersetzung
mit neu erlerntem Sprachmaterial stattfinden, aber auch Textverständnis gesichert
werden. Ein besonderer Vorzug liegt dabei in der Einbeziehung der Realienkunde:
Durch das Eindringen in einen fremdkulturellen Kontext in der Spielumgebung lässt
sich ein Verständnis kulturgeschichtlicher Hintergründe aufbauen, das wiederum auch
das Textverständnis positiv beeinflusst. Für die zielgerichtete praktische Umsetzung ist
dabei eine Anlehnung an den behandelten Lehrbuchinhalt sinnvoll, der etliche Anknüpfungsmöglichkeiten
bietet, die sich in eine virtuelle Umgebung übertragen lassen. So
entstehen durch die nicht nur rezeptive, sondern auch produktive Auseinandersetzung
mit der lateinischen Sprache und Kultur nicht zuletzt gewinnbringende Synergieeffekte
mit dem Medium „Lehrbuch“.
Im Arbeitskreis soll das didaktische Konzept eines hierzu entwickelten Textadventures
vorgestellt und praktisch erprobt werden.
Monika Vogel studierte in Münster Klassische Philologie und Mathematik. Nach dem Ersten
Staatsexamen in den Fächern Latein, Mathematik und Griechisch arbeitete sie als Lehrbeauftragte
und wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Klassische Philologie und am Institut für Erziehungswis-senschaft
der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Im Jahr 2012 erfolgte die Promotion,
2014 die Zweite Staatsprüfung. Nach anschließender Tätigkeit an mehreren Gymnasien ist sie seit
2016 Juniorprofessorin für Didaktik des Lateinischen an der Bergischen Universität Wuppertal.
Tobias Schliebitz studierte Latein und Philosophie in Düsseldorf und Münster. Nach Tätigkeit als
wissenschaftliche Hilfskraft in der Systemadministration (HHU Düsseldorf) legte er 2005 die Zweite
Staatsprüfung ab und unterrichtet seitdem am Mataré-Gymnasium Meerbusch. Zu seinen Projek-ten
zählt neben der Konzeption und Programmierung eines Textadventures auch ein selbst erstell-tes
Übungsprogramm für Wortschatz und Formenlehre.
Konstantin Eggert,
Anna Christina Greuel,
Katharina Kimm
NACHWUCHSWETTBEWERB
AD ASTRA
Erstmals hat der DAV in Zusammenarbeit mit Klett-Verlag einen Nachwuchswettbewerb
mit dem Titel AD ASTRA durchgeführt.
„Damit der Latein- und Griechischunterricht aktuell, spannend und altersgemäß vermittelt
werden kann, sind stets neue Unterrichtsideen gefragt. Deshalb haben der Verband
und der Ernst Klett Verlag erstmalig zum Schuljahr 2019/20 den neuen Nachwuchswettbewerb
„AD ASTRA“ ausgerufen. Der Wettbewerb richtet sich an Lehrkräfte im Referendariat
und bis zum fünften Berufsjahr. Eingereicht werden kann eine eigene und in
der Praxis selbst erprobte Idee, die ein innovatives Element enthält: eine kluge, clevere
und vielleicht auch mutige, methodische oder didaktische Neuerung. Diese Idee sollte
das Lernen der Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt stellen, die Freude am Fach
wecken und auf andere Lerngruppen übertragbar sein.
Eine Jury aus Fachleuten des Altphilologenverbandes und des Verlags hat aus allen über
30 Einsendungen drei Preisträger ermittelt. Das Preisgeld wird vom Ernst Klett Verlag
gestiftet.
Die Preisträger Konstantin Eggert, Anna Christina Greuel und Katharina Kimm
stellen ihre Arbeiten vor.
AK
14.30–16.00 Uhr
Audimax
Hörsaal 216
44
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
Dr. Benedikt Simons,
Düsseldorf
Deutschlandweites Vernetzungstreffen der Fachschaftsvertretungen
Klassische Philologie
AK
14:30–16.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 126
Drei Helden, eine Göttin und Katniss Everdeen –
Antike Modelle einer modernen Heldin.
In die Gestalt der Heldin der „Tribute von Panem“, Katniss Everdeen, sind auch antike
Heldenmodelle eingeflossen, nach der Autorin Suzanne Collins Theseus und Spartacus.
Doch ebenso auch Artemis und Prometheus. Wahrscheinlich griff Collins selbst auf
Plutarchs Viten zurück, aber die antiken Helden(vor)bilder lassen sich darüber hinaus
bei Ovid, und auch bei Hygin und Aischylos finden. Der Arbeitskreis soll verdeutlichen,
wie diese Rezeption antiker Dichtung und Literatur in einem modernen und populären
„Blockbuster“ für den altsprachlichen Unterricht auch schon in der so genannten Übergangslektüre
fruchtbar gemacht werden kann.
Dr. Benedikt Simons, geb. 1971, Studium in Köln, Bonn und Rom, Lehrer für Latein, Geschichte
und Griechisch in Solingen, Remscheid und seit 2010 am erzb. Suitbertus – Gymnasium in Düsseldorf,
Lehrauftrag an der Heinrich-Heine-Universität, Promotion 2010 in Bonn über „Cassius Dio
und die Römische Republik“. Publikationen unter anderen: „Das Dekadenzmodell in Star Wars und
Sallust und Tacitus – Eine Unterrichtsreihe zur Rezeption der römischen Geschichtsschreibung in
der modernen Medienwelt“ in: AU (2007) „Matrix – Platons Ideen in einer virtuellen Welt der Zukunft“,
Pegasus (2009), „Seneca, Platon und die Matrix“, in: AU (2012), „Harry Potter und Ovids
Kentauren“ in: AU (2017), „Livius und die galaktische Republik“, (RAABE Unterrichtsmaterialen,
Latein, 2018), „Horatius Cocles und Neville Mountbottom – zwei sagenhafte Helden.“ (RAABITs,
Latein, Februar 2018), „Livius, Coriolan und Coriolanus Snow“, und „Seneca, Augustinus und die
„Hungerspiele“ – Zwei antike Meinungen zu einem zeitlosen Problem“, (RAABITs, Latein, Februar/
August 2019).
Wie studiert es sich an anderen Universitäten in Deutschland?
Was zeichnet die Klassische Philologie an meinem Institut aus?
Worin liegt die Fachschaftsarbeit der anderen Vertretungen?
Gemeinsam mit euch möchten wir uns über die Betätigungsfelder und Möglichkeiten
austauschen, die sich uns als Fachschaftsinitiativen bieten. Ausgehend vom Vernetzungstreffen
auf dem DAV-Kongress 2018, möchten wir die bundesweite Zusammenarbeit
von Studierenden der Klassischen Philologie fortsetzen und unsere Kommunikationsplattform
ausbauen. Ziel ist es, durch einen Einblick in die Fachschaftsarbeit
anderer Vertretungen, die eigene Arbeit zu reflektieren und bestenfalls voneinander zu
profitieren. Themen seien vor allem das PONS-Programm und weitere möglichen
Gemeinschaftsprojekte. Im Vordergrund soll die Förderung der Zusammenarbeit einzelner
Institute in Deutschland stehen. Alle Studierende sind herzlich willkommen!
Der Fachschaftsrat Klassische Philologie an der Humboldt-Universität zu Berlin
besteht derzeit aus 6 Studierenden. Gemeinsam mit der Fachschaftsinitiative Griechische und
Lateinische Philologie an der Freien Universität Berlin, sowie dem Fachschaftsrat Klassische
Philologie der Universität Potsdam, werden in regelmäßigen Abständen Kooperationsprojekte,
auch im Hinblick auf das Studium, realisiert.
AK
14.30–16.00 Uhr
Domerschulstraße
13
Raum 113
(von links: Julius, Celia, Raphael, Anna, Nikolas. Es fehlt: Kieran)
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
Veronika Lütkenhaus et alii
Frankfurt a.M.
Nina Toller,
Duisburg
AK
16.30–18.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 162
Die Humanistenode und andere musikalische Umsetzungen
lyrischer Versmaße – Aufbauübung.
Infolge des Verlusts des ursprünglichen Empfindens für Silbenquantitäten stellt sowohl
die Wahrnehmung beim Hören als auch die Umsetzung beim Sprechen antiker Metren
für Philologen eine Herausforderung dar. Nicht erst heute kämpft man an Schule und
Universität damit, sich kompliziertere Versmaße und ganze Strophenformen einzuprägen
und Poesie entsprechend spontan vom Blatt zu lesen.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts entwickelte sich mit der Humanistenode in Deutschland
eine neue und höchst effiziente Form des Umgangs mit antiken Metren, die heute
zu Unrecht ein Schattendasein fristet. Conrad Celtis (1459–1508) gilt als Wegbereiter
der Verschmelzung von Musik und Philologie in der Methode, die langen und kurzen
Silben im Verhältnis 2:1 in Notenwerte umzusetzen und die verschiedensten Vers- und
Strophenformen in vierstimmige homophone Choralsätze zu gießen. Die bestechende
Schlichtheit dieser Musik führte zu schneller Verbreitung und großer Beliebtheit an
Schule und Universität und könnte auch heute noch das Erlernen und Wertschätzen der
Metrik immens erleichtern.
Um die Effektivität wie auch die Ästhetik dieser Herangehensweise unter Beweis zu
stellen, werden wir einzelne Humanistenoden und weitere metrische Vertonungen in
der Übung vorstellen. Aktive Mitarbeit wird hier mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit
zum besseren Beherrschen komplexer Metren führen.
Veronika Lütkenhaus studierte in Frankfurt, München und Oxford Klassische Philologie sowie
in München katholische Theologie. Seit 2016/17 ist sie wissenschaftliche Angestellte am Lehrstuhl
für Latinistik der Goethe-Universität Frankfurt und arbeitet an einem Dissertationsprojekt zur
Anakreonrezeption bei Horaz. Am Frankfurter Institut hat sie ein Gesangsensemble mit Studenten
und Dozenten initiiert, das sich wissenschaftlich und künstlerisch mit verschiedenen Darbietungsformen
griechischer wie lateinischer Dichtungen auseinandersetzt.
Verstaubtes Schulfach? Tote Sprache? Unnütz? Von wegen!
Auch und vielleicht gerade diese alte Sprache kann sehr gut
von digitalen Medien und den damit verbundenen
Förder- und Fordermöglichkeiten profitieren.
In diesem Workshop soll es vor allem um die vielseitigen Möglichkeiten digitaler
Medien im Lateinunterricht gehen: Zum Beispiel wird das einfache Erstellen von
QR-Codes und einige Beispiele aus der Unterrichtspraxis gezeigt. Die Teilnehmer sollen
außerdem in die Welt der Quiz-Apps und Erklärvideos eintauchen. Der Workshop richtet
sich sowohl an Anfänger als auch an etwas Fortgeschrittene. Es wird immer genug Zeit
geben um auf Fragen einzugehen und Tipps und Tricks auszutauschen.
Wichtig: Um die Beispiele direkt ausprobieren zu können, sollte jeder mindestens ein
Smartphone dabei haben. Idealerweise hat jeder zusätzlich einen Laptop dabei,
um alle vorgestellten Dinge direkt ausprobieren zu können.
Nina Toller unterrichtet die Fächer Englisch, Geschichte, Latein und Informatik an einem
Gymnasium in Duisburg. In ihrer Freizeit hat sie sich immer mehr mit digitalen Medien beschäftigt
und sich weitergebildet, sodass ihr Unterricht mittlerweile immer eine Mischung aus analogen
und digitalen Medien ist.Ihre Schüler sollen nicht nur Inhalte und Fakten lernen, sondern auch,
wie sie sich Informationen beschaffen, wie sie ihre Arbeit effektiv und effizient untereinander
aufteilen, und wie sie das Gelernte am besten visualisieren. Dazu nutzt sie vor allem kooperative
Lernformen und orientiert sich am 4K-Modell (Kritisches Denken, Kommunikation, Kreativität und
Kollaboration). An ihrer Schule ist sie Beauftragte für Digitalisierung und bildet Lehrkräfte und
Dozenten bundesweit fort. Ihre Ideen, Erfahrungen und Material teilt sie auf ihrem Blog
www.tollerunterricht.com und in den sozialen Medien.
AK
16.30–18.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 166
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
Dr. Lena Florian,
Potsdam
Dr. Fritz Lošek,
St. Pölten (Österreich)
AK
16.30-18.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 126
Kollaboration im Lateinunterricht mit digitalen Werkzeugen.
Wir leben in einem Zeitalter der Postdigitalität. Analoge und digitale Lebenswelten
lassen sich schon lange nicht mehr eindeutig voneinander trennen. Verschiedene
Lehr-Lern-Modelle begegnen diesem Phänomen, indem sie Kompetenzen formulieren,
die in einer postdigitalen Welt notwendig sind, um eine gesellschaftliche Teilhabe zu
ermöglichen. Darunter fällt die Fähigkeit, mit anderen gleichberechtigt an einem Gegenstand
zu arbeiten – zu kollaborieren. Unter Kollaboration versteht man im Gegensatz
zur Kooperation nicht nur ein Teilen von Zielen. Sie geht über eine bloße Zusammenarbeit
hinaus. Kollaboration ist auf eine längerfristige, netzwerkartige Zusammenarbeit
ausgelegt, während Kooperation beispielsweise auch kurzfristig erfolgen kann.
Im Lateinunterricht erfolgt die Übersetzungsarbeit oft kooperativ. Dabei teilen sich die
Schüler*innen zumeist intuitiv die Arbeit auf – die eine schlägt Vokabeln im Wörterbuch
nach, der andere schreibt die Übersetzung auf. Das hat Vorteile, allerdings auch offenkundige
Nachteile, da Denkhandlungen und somit Kompetenzentwicklungen ungleich
initiiert werden. Digitale Werkzeuge bieten Möglichkeiten einer Zusammenarbeit, die
andere Lernprozesse initiiert als es die rein analoge Kooperation ermöglicht.
Im Rahmen des Arbeitskreises werden Varianten zur Kollaboration im Lateinunterricht
vorgestellt und diskutiert. Dabei werden Beispiele zur kollaborativen Übersetzungsarbeit
und Textinterpretation präsentiert, anhand derer eigene Unterrichtsideen von den
Teilnehmenden entwickelt werden können. Ziel ist, den Begriff der Kollaboration nicht
nur theoretisch zu erfassen, sondern auch praktisch zu erproben und digitale Möglichkeiten
zu testen. Aus diesem Grund ist es wünschenswert, wenn die Teilnehmenden
digitale Endgeräte sowie gegebenenfalls eigene Unterrichtsmaterialien mitbringen, um
möglichst praxisrelevante und alltagsnahe Produkte erstellen zu können.
Kabarett & Classics: Von Otto Waalkes bis Michael Mittermeier –
antike Spuren, wo man sie nicht erwartet.
Wirkung und Weiterleben der lateinischen Sprache und der griechisch-römischen Kultur
sind nicht nur in Großformen, sondern auch in kleinen Formen wie Epigramm, Satire
und Anekdote sichtbar. Spuren der Antike finden sich auch in einem Genre, wo man sie
zunächst nicht erwartet.
Auf einem anderthalbstündigen Streifzug durch die österreichische und deutsche
Kabarettszene werfen wir daher einen Blick auf (aktuelle) Programme und in Bücher
von Kabarettisten und Kabarettistinnen. Der Begriff „Kabarett“ wird dabei sehr weit
gefasst, sodass auch „Komiker“ und „Comedians“ zu Wort kommen. Der Unterschied
liegt übrigens oft nur am Kasus: Der Comedian macht´s wegen dem Geld, und der Kabarettist
macht´s wegen des Geldes – so Andreas Vitásek. Beim (lateinischen) Deklinieren
dürfen natürlich auch die Experten von Monty Python nicht fehlen.
Wir besuchen aber auch die Russendisco, philosophieren mit Josef Hader, sporteln mit
Lothar Matthäus und Winston Churchill und begegnen, politisch völlig unkorrekt, dem
„weißen Neger Wumbaba“. Und Kaya Yanar erklärt live, warum er länger Latein lernen
musste als Klaus Eckel, dem ohnehin nur der „urinator nivalis“ im Gedächtnis blieb.
Fritz Lošek ist Schulqualitätsmanager im Fachstab des Pädagogischen Dienstes der Bildungsdirektion
für Niederösterreich. Er hat 2016 einen völlig neu bearbeiteten „Stowasser“ herausgegeben
und veröffentlichte 2018 und 2019 in der Zeitschrift „Cursor“ seine Streifzüge durch die
Kabarettszene.
AK
16.30–18.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 224
Lena Florian studierte Mathematik und Latein (Gymnasiallehramt) an der Universität Göttingen,
promovierte dort im Jahr 2014 in der Didaktik der alten Sprachen und absolvierte anschließend
ihr Referendariat in Potsdam (Brandenburg). Als Lehrkraft war sie bis 2018 an der Voltaireschule
in Potsdam tätig und ist nun als wissenschaftliche Mitarbeiterin für Mathematikdidaktik an die
Universität Potsdam abgeordnet.
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
AK
16.30–18.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 124
Marie-Luise Reinhard, M.Ed. / Univ.-Prof. a.D. Andreas Fritsch,
Rom / Berlin
Officina Latina. Anregungen zum aktiven Gebrauch
des Lateinischen innerhalb und außerhalb
des schulischen Lateinunterrichts.
Dies ist die 16. Officina Latina seit dem DAV-Kongress 1990 in Hamburg. Sie hat wieder
das Ziel, den an der Latinitas viva interessierten Teilnehmern einen Treffpunkt zur
Information und zum Erfahrungsaustausch zu bieten. Dabei werden die Moderatoren
zunächst im lateinischen Dialog über die Grundlagen der Latinitas viva, über ihre
Erfahrungen und Zielvorstellungen berichten. Die Teilnehmer/innen haben die Möglichkeit,
(auf Latein oder auf Deutsch) Fragen zu stellen, über eigene Erfahrungen mit
der Latinitas viva im Unterricht oder im außerunterrichtlichen Bereich zu berichten und
somit auch selbst Anregungen zum aktiven Gebrauch des Lateinischen in Wort und
Schrift mitzuteilen.
Marie-Luise Reinhard, M.Ed. (Latein, Französisch), Latine Maria Ludovica Thrasysthenes, promoviert
z.Z. binational in Rom (Tor Vergata) bei Prof. Fabio Stok sowie am Collegio dei Cavalieri
del Lavoro „Lamaro Pozzani“ und in Mainz bei Prof. Christine Walde. Ihre Dissertation ist Johann
Gesners Lateinunterricht und seiner Bedeutung für das kulturelle Gelehrtengedächtnis gewidmet.
Neben ihren internationen akademischen Beiträgen arbeitet sie als Lateinsprecherin eng mit der
Accademia Vivarium Novum in Frascati zusammen, um den altsprachlichen Unterricht methodisch
zu fördern. Zugleich studiert sie Gesang als Altistin und Mezzosopranistin bei Emanuela de
Santis-Salucci am Konservatorium Santa Cecilia.
Andreas Fritsch (geb. 1941), Studium in Münster u. Berlin. Staatsprüfungen 1964 und 1966.
Schuldienst in Berlin. 1972–1980 Professor für Lateinische Sprache und Literatur und ihre Didaktik
an der Pädagogischen Hochschule Berlin; 1980–2007 an der Freien Universität Berlin (FU).
Mehrmals Gf. Direktor des Instituts für Sprach- und Literaturdidaktik, des Zentralinstituts für
Fachdidaktiken und des Instituts für Griechische und Lateinische Philologie der FU; 2001–2007
Lehrtätigkeit gleichzeitig an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1991–2016 Schriftleiter des
Mitteilungsblattes des DAV (ab 1997 Forum Classicum). Seit 1976 Mitglied der Societas Latina
(Univ. Saarbrücken), seit 2005 Mitglied der Academia Latinitati Fovendae (Rom), 2005–2013
Vorsitzender der Deutschen Comenius-Gesellschaft. – 2013 Bundesverdienstkreuz erster Klasse.
Aktuelle Veröffentlichungen zum Thema der Officina: Quid Comenius de novis verbis Latinis
fingendis suaserit (2018) · De itineribus in Palaestinam susceptis (2019) · Die Tradition der „Freien
Künste“ bei Alanus ab Insulis und Comenius (2019). · Latinitas viva in Deutschland – Utopie und
Realität (im Druck).
Annike Rabl,
Berlin
Mit iPads, Smartboard und Co. einen Mehrwert für den Lateinunterricht
generieren. Ein erfolgreiches Beispiel aus der Praxis.
Die Forderungen von Politik und Gesellschaft nach Digitalisierung in allen Unterrichtsfächern
werden immer lauter. Die technische Ausstattung in den Schulen wird auch
immer besser. Aber die Technik allein macht noch keine Digitalisierung im Lateinunterricht.
Die Frage ist, welche Software eingesetzt werden kann.
Wir setzen an unserer Schule die lehrbuch-unabhängige Software Navigium-Online
ein. Gerne zeige ich Ihnen heute, wie Sie mit dieser Software einen wirklichen Mehrwert
für Ihren Lateinunterricht generieren können. Uns hat die gestiegene Motivation
und Leistung unserer Schüler, aber auch die einfache Handhabung und die inhaltliche
Qualität überzeugt. In Frontal- aber auch in Einzelarbeit können wir jeden beliebigen
digitalen lateinischen Text erschließen. Die Grammatik kann attraktiv geübt und digital
überprüft und ausgewertet werden. Die Wortschatzarbeit motiviert die Kinder und
macht ihnen Spaß. Gerne können Sie heute das Gezeigte am eigenen Tablet oder Mobiltelefon
ausprobieren.
Annike Rabl hat Griechisch und Latein in Potsdam und an der FU Berlin studiert. Seit 2016
unterrichtet sie am Berliner Canisius-Kolleg, einem grundständigen Gymnasium in Trägerschaft
des Jesuitenordens. Seit 2018 arbeitet sie im Forschungsprojekt „Digital Leadership Education –
Entwicklung der Persönlichkeitsbildung unter dem Vorzeichen der Digitalisierung”.
AK
16.30–18.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 216
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
StD Ulf Jesper,
Kiel
Dr. Jan Bernhardt,
Berlin
AK
16.30–18.00 Uhr
Alte
Universität
Domerschulstraße
16
Hörsaal IV
Latein lernen in Online-Kursen.
Wählen zu wenige Schüler*innen das Fach Latein an, dann kommt ein Kurs nicht zustande.
Das ist das traurige Schicksal vor allem im umkämpften Wahlpflichtbereich.
In Schleswig-Holstein gibt es seit dem Jahr 2016 einen Weg, der Abhilfe schafft:
Verhinderte Lateiner*innen können einen Online-Kurs besuchen. Die Erfahrungen mit
diesem Angebot zeigen, dass digitale Medien insbesondere begabte Schüler*innen
zum Fach Latein führen und dieses stärken können. Im Arbeitskreis soll das Modell des
„Elektrolateinunterrichts“ vorgestellt und diskutiert werden: Wie übertragbar ist es auf
andere Bundesländer und andere Unterrichtsbedingungen?
StD Ulf Jesper, Hauptamtlicher Studienleiter für die Aus- und Fortbildung von Lateinlehrkräften
und Landesfachberater für die Alten Sprachen am Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen
Schleswig-Holstein (IQSH)
Assassin’s Creed: Odyssey – Zu den Möglichkeiten der Visualisierung
der griechischen Antike anhand eines Computerspiels.
Das Computerspiel Assassin's Creed: Odyssey versetzt die Spieler in die Welt der
griechischen Antike. Man spielt einen Söldner bzw. eine Söldnerin, die zur Zeit des
peloponnesischen Krieges im griechischen Raum verschiedenartige Herausforderungen
zu meistern haben. Das antike Griechenland, durch das man sich frei bewegen kann
(Open-World), ist detailliert dargestellt, auf historische Korrektheit der Ereignisse, der
Topographie und der Architektur wurde geachtet. Ergebnis ist ein visuelles Erleben
Griechenlands der klassischen Zeit.
Teil des Spiels ist ein Entdeckermodus: Dieser ist dazu angelegt, Griechenland wirklich
zu erkunden, ohne die eigentlichen Aufgaben absolvieren zu müssen; der Modus ist damit
gewaltfrei. Man kann durch die Gegend streifen und sich Städte und Landschaften
ansehen; man kann sich mit Realieninformationen quasi „vor Ort” versorgen; man kann
auf begleitete Touren durch Städte (z.B. Athen) und Heiligtümer (z.B. Delphi, Olympia)
gehen oder an Touren zu spezifischen Themen (z.B. Stellung der Frau, Alltagsleben,
Mythos) teilnehmen.
Im Arbeitskreis soll dieser Entdeckermodus vorgestellt werden, um danach eine mögliche
didaktische Einbindung anhand von drei Schwerpunktbereichen darzulegen. Abschließend
sind das Potenzial des Spiels ebenso wie mögliche Probleme zu besprechen.
Dr. Jan Bernhardt, Studium der Klassischen Philologie und der Erziehungswissenschaften in Jena
und Halle (2004–2009), Promotion in Jena 2014 mit einer Arbeit zur attischen Tragödie. Seit 2012
im Schuldienst als Lehrer für Griechisch, Latein und Ethik in Berlin, seit 2015 als Fachleiter Alte
Sprachen am Goethe-Gymnasium. Daneben Leitung von Arbeitsgemeinschaften zum Programmieren
für jüngere SchülerInnen (z.B. Calliope, mBlock, Mindstorms). Publikationen zur Tragödie, zur
Rhetorik sowie zur Fachdidaktik des Griechischunterrichts
AK
16.30–18.00 Uhr
Alte
Universität
Hörsaal III
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
DIE NEUE LEHRWERKSUNABHÄNGIGE GRAMMATIK
FÜR DEN LATEINUNTERRICHT
MITTWOCH, 15. APRIL 2020
Cornelia Eberhardt,
Bad Berka
AK
16.30–18.00 Uhr
Hörsaal 317
Die schriftlichen Abiturprüfungen ausgewählter deutscher
Bundesländer – Der Versuch eines Vergleiches.
Um Abiturprüfungen bundesweit vergleichbarer zu machen, wurde für die Fächer Mathematik,
Deutsch und Englisch/Französisch gemeinsame Aufgabenpools, deren Grundlagen
die neu formulierten Bildungsstandards in diesen Fächern sind, geschaffen. Der Wunsch
auch für die anderen Fächer des Gymnasiums Bildungsstandards entwickeln bzw. die
Arbeit gemeinsamen Aufgabenpools wächst. Der Vortrag geht der Frage nach, in
wie weit bieten unsere heutigen Abiturprüfungsaufgaben eine Voraussetzung, um an
einheitlichen Abiturprüfungen für alle Bundesländer zu arbeiten. Dazu werden authentische
schriftliche Abiturprüfungen mehrerer Bundesländer aus den letzten zwei bzw. drei
Jahren nebeneinander gelegt und vergleichend ausgewertet.
Cornelia Eberhardt ist Referentin für Alte Sprachen, Italienisch und Spanisch am Thüringer
Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien in Thüringen.
Mehr dazu online:
vdn.hk/capito
Paul Schrott | Wolfram Steininger
CAPITo
Schulgrammatik für das Fach Latein
Illustriert von Ulrike Bahl.
2019. 175 Seiten, gebunden
€ 25,00 D
ISBN 978-3-525-71741-7
In dieser neuen, lehrwerksunabhängigen Lateingrammatik wird ausgehend vom Verb
bzw. Prädikat der Weg zum Verständnis der lateinischen Sprache beschritten. Noch
bevor Deklinationstabellen auswendig gelernt werden müssen, steigt man mit CAPITo
direkt in den lateinischen Satz ein. So motivieren gleich von Beginn an Sätze über
die Abenteuer des Herkules zur Auseinandersetzung mit der Grammatik. CAPITo kann
schon ab der 6. Jahrgangsstufe eingesetzt werden. Ansprechende Illustrationen und
ein umfangreiches Sachregister runden die Grammatik ab.
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
HÖRSÄLE / ÜBERSICHT
HS 126
Simons
Florian
Korn/Maas
Flaig
HS 166 (Brose)
C.C. Buchner Verlag
Hollmann
Toller
Raab
Buchner
Schubert
Hömke
Schollmeyer
Pfeilschifter
Kofler
Lobe
Stenger
Henneböhl
Schindler
HS 124
Röder/Müller
Reinhard/Fritsch
Beyer/Schulz
Probst
HS 121
Tagungsbüro
HS 162 (Sparkasse)
Cornelsen Verlag
Brandis
Lütkenhaus
Radke
Weiß
Schubert
Schauer
Stierstorfer
Alvoni
Wöckener-Gade
Kirstein
Pausch
Wesselmann
Kölligan
HS 224
Lošek
Günzel
Oberlechner/Duval
Arbeitsgruppe Latein
Polleichtner
Erler
Hotz
Kuhlmann
Freund
Bechthold-Hengelhaupt
Gärtner
Maier
Schneckenburger
1. Obergeschoss
HS 216 (Audimax)
Klett-Verlag
Ad Astra
Rabl
Janka/Stiersdorfer
Stockenreitner
Boerckel / Hedwig / Sundermann
Glücklich
Bartels
Weeber
Baier
Janka
Schmitzer
Walde
Springmann
Issing
Erdgeschoss
Auf diesen beiden
Seiten finden Sie
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jeweiligen Hörsälen
bzw. Referenten
im Gebäude der
Neuen Universität
(Sanderring).
HS 317
Eberhardt
Gorsler
Zathammer
Korn/Kiefer
Foto: © Von Tilman2007 - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=45019307
2. Obergeschoss
58
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
59
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
Prof. Dr. Thomas Baier,
Würzburg
Prof. Dr. Peter Kuhlmann
Göttingen
Camerarius digital.
WIKI für einen Universalgelehrten.
Religion und Bildung in der ausgehenden römischen Republik
am Beispiel Ciceros.
V
9.00–10.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 216
(Audimax)
Der Bamberger Gelehrte Joachim Camerarius d.Ä. (1500–1574) gilt als eine der
wichtigsten Persönlichkeiten des deutschen Humanismus und als der „nach dem Tode
des Erasmus [...] hervorragendste deutsche Philologe des 16. Jahrhunderts“ (Friedrich
Stählin). Sein umfangreiches Œuvre umfasst Editionen, Dichtungen, Lehrbücher, Übersetzungen,
naturwissenschaftliche Traktate, (kirchen-)historische und reformatorische
Schriften. Dieses reiche Quellen- und Textmaterial zugänglich zu machen, hat sich ein
von der DFG gefördertes Würzburger Projekt vorgenommen. Herausgekommen ist eine
Wiki-Datenbank, die einen schnellen und bequemen Überblick über das Gesamtwerk
des Polyhistors verschafft und es erlaubt, gezielt Themen herauszusuchen und einschlägige
Texte zu finden. Lässt sich die Datenbank im Unterricht verwenden? Für gezielte
Projektarbeit auf jeden Fall! Bei dem Polyhistor finden sich Arbeiten, die vielfältige
Wissensgebiete und aktuell anmutende Kompetenzen berühren. Viele Diskussionen, die
bis heute geführt werden, haben bei ihm den Reiz des „Erstmals“ und stellen komplizierte
Fragen in schlichter Klarheit. Der Humanist und seine Datenbank werden in dem
Vortrag vorgestellt.
Thomas Baier lehrt Klassische Philologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Seine Schwerpunkte sind das Römische Epos und Drama, die hellenistische Philosophie sowie die
neulateinische Literatur. Er ist Verfasser einer kompakten Römischen Literaturgeschichte in der
„Beck’schen Reihe“ (2010).
Religion ist heute ein wichtiger Bestandteil des westlichen Bildungssystems. In der ausgehenden
römischen Republik spielen Bildungsinteressen in Rom zwar eine zunehmende
Rolle, allerdings gehört die Religion gerade nicht zum Bildungskanon antik-römischer
Bildungsinstitutionen. Es erschienen jedoch in dieser Zeit große Mengen an Bildungsliteratur
in Form von handbuchartigen Werken, die neben den Inhalten der enkýklios
paideía auch die italischen Kulte sowie die Theologien der hellenistischen Philosophen
thematisieren (z.B. Varro). Neben anderen Autoren widmet sich speziell Cicero dem
Thema der Religion in mehreren seiner Dialoge im Rahmen der hellenistischen Philosophie,
die einen guten Einblick in den öffentlichen Diskurs der ausgehenden Republik
zum Umgang mit Religion bieten. Im Vortrag werden Ciceros auch heute noch relevanten
Positionen zum Thema Religion und dem Umgang mit fremden Religionen erörtert.
Erstaunlich ist dabei der Skeptizismus Ciceros, der ja selbst als Augur eine prominente
Rolle im römischen Staatskult spielte.
Peter Kuhlmann, seit 2004 Professor für Klassische Philologie und Fachdidaktik der Alten
Sprachen in Göttingen; zeitweise im hessischen Schuldienst. Herausgeber und Autor verschiedener
Lehrwerke und Unterrichtsmateralien für den Lateinunterricht (u.a.: Via Mea, Unikurs Latein,
Latein-Portfolio). Neuere Bücher: Cicero als Bildungsautor (als Hg., Propylaeum 2020); Cicero im
Rahmen der römischen Bildungskultur (als Hg., Mohr-Siebeck 2019); Wortschatz und Grammatik
üben (mit H. Horstmann, Vandenhoeck&Ruprecht 2018); Referendariat Latein (mit J. Kühne,
Cornelsen/Scriptor 2018 2 ); Res Romanae (als Hg. mit S. Pinkernell-Kreidt, Oldenbourg/Cornelsen
2017).
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9.00–10.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 224
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
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DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
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DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
Prof. Dr. Giovanna Alvoni,
Bologna (Italien)
Prof. Dr. Rene Pfeilschifter,
Würzburg
V
9.00–10.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 162
Digitalisierte Sprachen –
Chancen für einen inklusiven Unterricht?
Bei der Digitalisierung von Unterrichtsmaterialien und der Anpassung der Lehrpläne an
die heutige Lebenswirklichkeit der Schüler/innen kann man gelegentlich den Eindruck
gewinnen, dass der ‚Trend‘ im Vordergrund steht. Aber die digital unterstützte Sprachvermittlung
kann noch mehr: Gerade für einen inklusiven Unterricht, der die individuellen
Lernbedürfnisse und den speziellen Förderbedarf berücksichtigt, bietet sie neuartige
Werkzeuge an. Anhand von praktischen Beispielen und Projekten der Fachdidaktik der
Universität in Bologna wird gezeigt, wie man mit digitaler Unterstützung den Unterricht
so gestalten kann, dass er allen eine Teilhabe ermöglicht.
Giovanna Alvoni, Professorin für griechische Sprache und Literatur an der Universität von
Bologna. Forschungsschwerpunkte: Fragmente von Tragödien und Komödien des 5. Jahrhunderts
v.Ch. Lehrschwerpunkte: Didaktik der griechischen Sprache, Lehrerausbildung. Sie ist Autorin
von Altertumswissenschaften digital, Hildesheim-Zürich-New York 2001 (Italienische Ausgabe:
Scienze dell’antichità per via informatica, Bologna 2002), Coautorin des neuen Lehrwerks für
Altgriechisch Μέϑοδος. Corso di lingua e cultura greca. Band 1–3 (Florenz 2018), Mitorganisatorin
von bisher zwei Tagungen zum Thema ‚Lese-Rechtschreibschwäche und Alte Sprachen‘.
Sie ist u.a. Mitglied des internationalen Clusters „The Past for the Present“ der Universitäten
Warschau, München (LMU), Bologna, Cambridge und des interdisziplinären Forschungsprojektes
DISPEL, das sich mit der Didaktik der Alten Sprachen von Schüler/innen mit Lernschwächen
beschäftigt.
»Wo finde ich Caesar im Netz?«
Von Sinn und Unsinn der Digitalität im universitären Unterricht.
Der Nutzen von Internet sowie digitaler Datenerschließung und -aufbereitung ist für
die Forschung offensichtlich und unbestritten. Aber wie sieht es mit der Lehre aus?
Trotz gutgemeinter Konzepte und mancher geldbasierter Verheißung heißt Digitalität im
Unterricht nicht selten, daß Studenten Informationen über antike Persönlichkeiten
schnell in einem Wikipedia-Eintrag abrufen, der auf einem Lemma der Encyclopaedia
Britannica von 1911 beruht, anstatt in einem Fachlexikon oder einer Literaturgeschichte
nachzulesen. Oder daß sie nicht die maßgeblichen Quellenausgaben, sondern längst
überholte Editionen aus dem frühen neunzehnten Jahrhundert benutzen – eben weil
diese online stehen. Ich gebe einen von den eigenen Erfahrungen geleiteten Bericht
über Vor- und Nachteile der Digitalität und hoffe mit den Zuhörern ausführlich ins
Gespräch zu kommen, in der Überzeugung, daß die Situation im universitären Unterricht
derjenigen an der Schule ganz ähnlich ist.
Rene Pfeilschifter ist Professor für Alte Geschichte an der Universität Würzburg.
Zuletzt ist von ihm in zweiter Auflage erschienen: Die Spätantike. Der eine Gott und die vielen
Herrscher (C. H. Beck Geschichte der Antike), München 2017.
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9.00–10.00 Uhr
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DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
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DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
Prof. Dr. Markus Janka,
München
Prof. Dr. Stefan Freund,
Wuppertal
Historisches Lernen in der digitalen Welt:
Antike Texte zu Caesar und Cicero im Mediendialog.
Lernen und Lehren im lateinischen Christentum
der Antike.
V
10.15–11.15 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 216
(Audimax)
Dieser Vortrag erschließt aus philologischer, fachdidaktischer und historischer Sicht lateinische
und griechische Quellentexte zu den in der Populärkultur der Gegenwart ikonisierten
Exponenten der untergehenden römischen Republik. Für die wirkmächtige Traditionsbildung
um Caesar und Cicero, die in Selbstzeugnissen und anderweitigen Quellen aus der
Antike als Antipoden profiliert sind, vermag die rezeptionsästhetische Betrachtungsweise
ein notwendiges Gegengewicht zu bilden gegen die von den historischen Akteuren und
Autoren selbst durch ihr politisches und literarisches Werk beanspruchte Deutungshoheit
über ihr Leben und Wirken sowohl in der eigenen Epoche als auch über ihr Nachleben
in Gedenk- und Erinnerungskultur. Aus rezeptionsdialektischer Sicht wird der Mehrwert
intermedialer Interpretationen ins Auge gefasst, die von den auch digital gestützten
Medienverbünden unserer Zeit auf die antiken Vorläufer zurückblicken. Diese haben, wie
zu zeigen sein wird, die oft eng vernetzte Wirkungsmacht von Schrift, gesprochenem Wort
und bewegtem oder unbewegtem Bild fest im kulturellen Gedächtnis verankert. Anhand
von aktuellen Beispielen zur multimedialen Rezeption von Caesars Commentarii, Ciceros
Reden und Briefen sowie den Biographien Suetons und Plutarchs in der Gegenwartskultur
werden innovative Wege der Lektüredidaktik vorgestellt. Dabei finden etwa Werke wie
Robert Harris’ Roman Dictator (2015) oder die TV-Serie Rome (2005–2007) Beachtung,
die jeweils das letzte Lebensjahrzehnt von Caesar und Cicero behandeln.
Den Heiden eine Torheit – von Anfang scheint das Christentum auf Distanz zur klassischen
Bildung zu gehen und sich als Religion der einfachen Menschen darzustellen.
Zugleich versteht sich Christus als Lehrer, die Bibel als Buch will gelesen werden und natürlich
setzen die christlichen Schriftsteller – nicht wenige davon selbst Lehrer (Arnobius,
Laktanz, Marius Victorinus und Augustinus) –, ihren Glauben mit all den Mitteln zu
vertreten, die sie in der Schule gelernt haben. Der Vortrag versucht, dieses zwiespältige
Verhältnis der Christen zum Lernen und Lehren im lateinischen Westen nachzuzeichnen.
Die Zeugnisse, die es dabei zu betrachten gilt, bieten spannende Einblicke: Zunächst
einmal werfen sie interessante Schlaglichter auf das Schulwesen der Kaiserzeit. Sodann
machen sie sichtbar, wie sich religiös bedingte gesellschaftliche Konflikte und Transformationsprozesse
im Bildungssystem niederschlagen. Und schließlich helfen sie zu
verstehen, wie aus der klassisch-antiken eine christliche Bildungskultur hervorgehen
konnte, die sie dann Spätantike, Mittelalter und Frühe Neuzeit prägt und nach wie vor
ein fruchtbares Grundsubstrat für das europäische Denken bildet.
Stefan Freund, Studium der Klassischen Philologie und Theologie, 2000 Promotion mit einer
Arbeit über Vergil frühen Christentum, Referendariat und Schuldienst, 2006 Habilitation mit
einem Kommentar zum siebten Buch der Divinae institutiones des Laktanz, seit 2008 Professor für
Klassische Philologie/Latein an der Bergischen Universität Wuppertal
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10.15–11.15 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 224
Markus Janka, geboren 1969, Studium der Klassischen Philologie, Geschichte, Germanistik und Rechtswissenschaften
ab 1988 an der Universität Regensburg. 1997 Promotion (Regensburg), 2003 Habilitation (Regensburg). 2003–2006
Lehrstuhlvertretungen in Konstanz, Heidelberg, Frankfurt a. M. und Salzburg. Seit 2007 Mitherausgeber der Zeitschrift
Gymnasium. Seit 01.04.2007 Universitätsprofessor für Klassische Philologie und Leiter des Arbeitsbereiches Fachdidaktik
der Alten Sprachen an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 21.11.2016 Leiter des deutschen Programmkomitees
und Principal Investigator des „International Research and Educational Programme The Past for the Present“
Forschungsschwerpunkte: Antikes Drama; Ovid; Mythologie; Rhetorik und Erotik der Antike; Wirkungsgeschichte der
antiken Literaturen; Latinitas viva; Didaktik der Klassischen Sprachen und Literaturen.
Buchveröffentlichungen (Auswahl): Ovid, Ars Amatoria. Buch 2. Kommentar, Heidelberg 1997. – Dialog der Tragiker.
Liebe, Wahn und Erkenntnis in Sophokles’ Trachiniai und Euripides’ Hippolytos, München/Leipzig 2004. – mit A. Luther
und U. Schmitzer (Hg.): Martial. Tradition – Rezeption – Didaktik, Heidelberg 2014. – mit C. Schäfer (Hg.): Platon als
Mythologe. Interpretationen zu den Mythen in Platons Dialogen, Darmstadt 22014 – mit M. Stierstorfer (Hg.): Verjüngte
Antike. Griechisch-römische Mythologie und Historie in zeitgenössischen Kinder- und Jugendmedien, Heidelberg 2017
(Winter) (Studien zur europäischen Kinder- und Jugendliteratur, Bd. 5) – (Hg.): Latein Didaktik: Praxishandbuch für die Sekundarstufe
1 und 2, Berlin 2017. – Schulbücher: Ovid. Doctor Amoris. Textausgabe ausgewählter erotischer Dichtungen
mit Schülerkommentar und Übungsmaterialien von Markus Janka, Bamberg 2003. – Ovid. Mutatae formae. Textausgabe
ausgewählter Metamorphosen mit Schülerkommentar und Übungsmaterialien von Markus Janka, Bamberg 2004. – Übersetzungen:
Ovid zum Vergnügen, Stuttgart 2017.
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
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VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
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DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
Dr. Eva Wöckener-Gade,
Leipzig
Prof. Dr. Wolfgang Kofler,
Innsbruck
V
10.15–11.15 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 162
Auf den verworrenen Pfaden der Platonrezeption –
Eine digitale Spurensuche.
Jeder Philologe kennt die Schwierigkeiten, vor die man gestellt ist, wenn man die
antike Rezeption einer bestimmten Textstelle nachvollziehen, nach ihren literarischen
Vorbildern suchen oder Parallelstellen zu ihr finden möchte. Und kaum einer wird
bestreiten, dass unsere digitalen Corpora und die integrierten Werkzeuge zur Textsuche
uns neue Möglichkeiten bieten, diesen zu begegnen. Die bereits etablierten Verfahren
ermöglichen es, Textstellen mit hoher wörtlicher Übereinstimmung wie Zitate zu finden,
stoßen aber an ihre Grenzen, wo Wortlaut und Vokabular von der Vorlage abweichen.
Damit werden sie der vielfältigen literarischen Praxis antiker Rezeption nicht gerecht.
Im Rahmen des Projekts Platon Digital haben wir eine Textsuche für das Altgriechische
entwickelt, mit der nicht nur Zitate, sondern auch im Wortlaut nur ähnliche Textstellen
wie Paraphrasen, Anspielungen etc. gefunden werden können. Komplementär haben
wir ein Annotationswerkzeug konzipiert, mit dem solche intertextuellen Beziehungen
unterstützt von Visualisierungen analysiert werden können.
Im Zentrum des Vortrags stehen zwei ganz unterschiedlich gelagerte Stellen aus dem
ersten Buch von Platons Politeia: die Anekdote von Sophokles, der im Alter gerne von
der Tyrannei der Libido befreit ist (329b–d) und das philosophische Axiom, dass eine
Sache nicht ihr Gegenteil bewirk und demgemäß das Gute nicht schade (335d). Mithilfe
der digitalen Werkzeuge wird der Versuch unternommen, die verschlungenen Wege
ihrer Rezeption mit Zwischenschritten, Sackgassen und Nebenpfaden soweit wie möglich
nachzuverfolgen.
Dr. Eva Wöckener-Gade ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Gräzistik der
Universität Leipzig und hat von 2015 bis 2018 im Projekt Platon Digital gearbeitet.
Zu ihren Forschungsinteressen zählen Platon und seine Rezeption in der Antike sowie
Möglichkeiten und Methoden der Digital Humanities.
Schule, Bühne & Web. Ein Projekt zu den neulateinischen Dramen
des Joseph Resch.
Um 1750 hat der gebürtige Haller Joseph Resch in der Südtiroler Bischofsstadt Brixen
mehrere neulateinische Theaterstücke verfasst und im dortigen Hochfürstlichen Gymnasium
auf die Bühne gebracht. Vor kurzem wurde dieses bisher unerschlossene Korpus
im Rahmen eines größeren Projekts von einem Team der Universität Innsbruck ediert,
übersetzt und als Online-Ausgabe verfügbar gemacht. Um die Forschungsergebnisse
nachhaltig zu disseminieren und – ein schöner Nebeneffekt! – die Texte wieder in ihren
ursprünglichen Kontext zurückzuführen, wurde zudem eine Unterrichtsreihe ausgearbeitet
und am Vinzentinum in Brixen erprobt, das in gewisser Weise die Nachfolgeinstitution
des Hochfürstlichen Gymnasiums ist. Ein Stück wurde an eben dieser Schule sogar
wieder aufgeführt. Der Vortrag bietet einen Überblick über die wesentliche Inhalte und
Ziele des Projekts. Dabei wird auch auf die steigende Bedeutung eingegangen, welche
digitalen Publikationen im Bereich der neulateinischen Literatur zukommt. Ein weiterer
Schwerpunkt liegt auf der Frage nach den Chancen, welche die Behandlung neulateinischer
Texte im Unterricht birgt.
Wolfgang Kofler, geb. 1970 in Bozen, Südtirol; Studium in Innsbruck und Tübingen, dann Lehrer
für Latein, Griechisch und Deutsch in Bozen; 2001 Promotion und wissenschaftlicher Mitarbeiter
an der Universität Innsbruck; 2007 Habilitation; 2009 Professor für Klassische Philologie (Latein)
an der Universität Freiburg; 2012 Professor für Klassische Philologie mit dem Schwerpunkt Neulatein
an der Universität Innsbruck; seit 2013 Mitglied des Qualitätssicherungsrates für Pädagoginnen-
und Pädagogenbildung in Österreich. Forschungsschwerpunkte: hellenistische, augusteische
und spätantike Dichtung, Epos, Epigramm, Neulatein, Rezeptionsgeschichte, Fachdidaktik. Autor
von fachwissenschaftlichen und -didaktischen Publikationen, umfassendes Engagement in der
LehrerInnenfortbildung.
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10.15–11.15 Uhr
Neue
Universität
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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DES DEUTSCHEN
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DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
Prof. Dr. Markus Janka / Dr. Michael Stierstorfer,
München
Dr. Tilman Bechthold-Hengelhaupt,
Friedrichshafen
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10.15–11.15 Uhr
Gebäude B4 1
Raum 0.24
Gladiatorenspiele 4.0 im Klassenzimmer?! Die Bestseller-Trilogie
Tribute von Panem als multimediale Bereicherung der Lektürephase.
„Panem et Circenses kann man übersetzen als ‚Brot und Spiele‘. Der Verfasser wollte
damit ausdrücken, dass das Volk im Tausch gegen einen vollen Bauch und Unterhaltung
seine politische Verantwortung und damit seine Macht hergegeben habe.“ Ich denke an
das Kapitol. Den Überfluss. Und die ultimative Unterhaltung. Die Hungerspiele. „Dafür
sind die Distrikte also da. Um Brot und Spiele zu liefern.“ (Collins 2011, S. 246.) Vielen
Lateinschülern ist aus ihrer Freizeitlektüre oder aus Kinobesuchen die weltweit sehr
erfolgreiche und millionenfach verkaufte Trilogie Die Tribute von Panem ein Begriff.
Bereits der Name „Panem“, der aus dem bekannten Spruch des Satirikers Juvenal „Panem
et Circenses“ stammt, der in Band 3: Flammender Zorn der Serie wörtlich zitiert
wird, ist nur eines von vielen Zeugnissen für eine enge Verwobenheit der lateinischen
Kultur und Sprache mit dieser Dystopie, die bereits den Status eines modernen Klassikers
innehat.
Diese Popularität lässt sich in der Lektürephase nutzen, um in einer Sequenz nicht nur
die zahlreichen kulturellen Anspielungen der Serie an die griechisch-römische Historie
und Mythologie inhaltlich und sprachlich zu entschlüsseln, sondern diese Trilogie
auch auf Lateinisch in Auszügen mit Schülern zu übersetzen. Dabei spielt der Aspekt
der Digitalisierung eine große Rolle: Denn die nach römischem Vorbild inszenierten
Gladiatorenspiele werden im Buch und im Film mithilfe von neuester Technik durch die
Kreation einer digitalen Arena mit digitalen Fabelwesen ins Leben gerufen. Anhand von
Filmausschnitten und Textauszüge lassen sich die (post-)modernen Spiele in Panem zielführend
mit den antiken Massenereignissen kontrastierend im Unterricht vergleichen.
Die im Workshop vorgestellte mehrwöchige Sequenz wurde bereits in der Praxis erprobt
und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten alle relevanten Kopiervorlagen zur
eigenen Anwendung im Unterricht. Zudem wird anhand von Auszügen der von Prof.
Janka ins Lateinische übersetzten Kurzfassung der Tribute von Panem gezeigt, wie sich
ein multimediales Kompendium aus Text, Bildern, Film und Hörspiel motivierend auf die
sonst bisweilen eher zähe Übersetzungsarbeit auswirken kann.
Ist es sinnvoll, die römische Literatur über das Internet
zu rezipieren? Affordanzen, Limitationen und die normative Kraft
des Faktischen.
In der postdigitalen Kultur der Gegenwart sind die Wahlmöglichkeiten gewachsen,
wenn es darum geht, die Literatur der Antike zu rezipieren. Jedes Medium ist daher auf
seine Angebote (Affordanzen) und seine Limitationen zu befragen – diese beiden Begriffe
werden in dem Vortrag als Weiterentwicklung und als Ersatz des überkommenen
Begriffspaars „Chancen und Gefahren“ (der ehemals neuen Medien) vorgeschlagen.
Mit dem Begriff der Affordanzen kann danach gefragt werden, welche Möglichkeiten
der medialen Praxis die verschiedenen Medien eröffnen. Das Internet ermöglicht eine
Begegnung mit römischer Literatur und auch mit deren künstlerischer und wissenschaftlicher
Rezeption jederzeit und an jedem Ort mit unterschiedlichen Interfaces.
Für den Lateinunterricht stehen entsprechend kommentierte, auch interaktiv bedienbare
Schülerausgaben bereit. Diesen Affordanzen stehen Limitationen auf der Seite der
Mediennutzer und auf der Seite des Medienangebots gegenüber: Nur wer gelernt hat,
zwischen den Medien zu wählen, kann die Rezeption der römischen Literatur an der
Sache selbst, an den Texten, orientieren; ferner sind bestimmte Formen des sinnvollen
Umgangs mit antiker Literatur, z. B. die Lektüre moderner und korrekter Übersetzungen,
im Internet kaum möglich. Die „normative Kraft des Faktischen“, die nahelegt, schon
aus dem Vorhandensein des Internets als Medium des Lernens, der Kommunikation und
der Information könne abgeleitet werden, dass dieses Medium auch genutzt werden
sollte, wird in diesem Sinne kritisch reflektiert.
Tilman Bechthold-Hengelhaupt, Studium der Germanistik und der Klassischen Philologie
(Latein), Freie Universität Berlin und Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Examen 1986).
Seit 1999 Fachberater für das Fach Latein beim Oberschulamt (später Regierungspräsidium) Tübingen.
2012 Dissertation „Antikerezeption im Internet“, Ludwig-Maximilians-Universität München.
Redakteur beim Landesbildungsserver Baden-Württemberg. Mitarbeit beim Institut
für Bildungsanalysen Baden-Württemberg. Unterricht in den Fächern Latein, Deutsch und
Seminarkurs „Medien“ am Graf-Zeppelin-Gymnasium Friedrichshafen.
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11.30–12.30
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DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
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VERANSTALTUNGEN
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DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
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Prof. Dr. Robert Kirstein,
Tübingen
Prof. Dr. Michael Lobe,
Bamberg
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11.30–12.30 Uhr
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Erzählte Räume. Digital Humanities und Klassische Philologie.
Während die ältere Erzählforschung sich vor allem mit der Kategorie der Zeit befasst
hat, ist in den vergangenen Jahrzehnten im Zuge des sogenannten spatial turn der
Raum zunehmend in das Zentrum literaturwissenschaftlicher Analysen getreten. Unter
dem Begriff des spatial turn wird eine Beschäftigung mit dem Raum in den Kultur-,
Sozial- und Literaturwissenschaften subsumiert, die zu einem neuen Verständnis von
Raum als wissensproduzierender Größe geführt und Möglichkeiten eröffnet hat, Räume
und Raumdarstellungen als konstitutive Elemente übergreifender Weltaneignungsprozesse
zu analysieren. Raum erscheint darin nicht mehr als unveränderliche Größe,
sondern als fluide, subjektiv erfahrene und verarbeitete Konstituente. Als „Kind der
Postmoderne“ ist der spatial turn verbunden mit einer übergreifenden Tendenz, sich
von einer der Moderne eigenen Fixierung auf Zeit und temporale Phänomene zu lösen
und den Raum als vormals „unreinen Stiefbruder der Zeit“ (Böhme) zu rehabilitieren.
Diese Distanzierung von einem als idealistisch empfundenen Interesse an Geist und Zeit
bedingt ein neues, pragmatisch verstandenes Interesse nicht nur am Raum, sondern
auch an Körper und Körperlichkeit, an der Welt der Dinge und Aspekten von Materialität.
Der Vortrag greift diese Themen auf und stellt erste Ergebnisse einer Kooperation
mit dem Digital Humanities Department der Universität Stuttgart vor. Im Zentrum des
Vortrages steht dabei die Frage, wie das komplexe Thema Raum an konkreten Textphänomenen
im Unterricht erarbeitet werden kann.
Robert Kirstein, geboren 1967; Studium der Klassischen Philologie in Bonn, Oxford und Münster;
1997 Promotion; 2006 Habilitation; seit 2018 Professor for Klassische Philologie / Latinistik an
der Eberhard Karls Universität Tübingen. Zu den Forschungsinteressen gehören die Dichtung des
Hellenismus und der augusteischen Zeit, Ovid sowie Aspekte der Narratologie und Fiktionalitätstheorie.
Die schwermütige Schwester der Schwätzersatire.
Giovanni Pascolis Gedicht Ultima linea.
Der italienische Dichter Giovanni Pascoli (1855–1912) verfasste etliche lateinische
Gedichte, in denen er in der ihm eigentümlich melancholisch-romantischen Weise die
Welt des Horaz und Vergil poetisch rekonstruierte. Im Mittelpunkt der Betrachtung
soll Pascolis Elegie “Ultima linea” stehen, die Horazens letzten Spaziergang durch das
augusteische Rom imaginiert. Dabei gerät sein Flanieren zu einer Rückschau auf das
eigene Leben, Denken und Dichten – eine ebenso kongeniale wie raffinierte und grundgelehrte
Wiederauferstehung der Antike im Medium der Poesie.
Prof. Dr. Michael Lobe,
• 1987–1994 Studium der Latinistik und Germanistik in Bamberg und Erlangen
• Promotion 1998 über „Die Gebärden in Vergils Äneis“
• seit 1999 Lehrbeauftragter Latein an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
(u.a. Vertretung der Fachdidaktik Latein in Teilabordnung von 2011–2016)
• seit 2005 Seminarlehrer für Latein am Melanchthon-Gymnasium Nürnberg.
• seit 2019 Honorarprofessur für Didaktik der lateinischen Sprache und Literatur
an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
• Mitglied der Lehrplankommission Latein des ISB München seit 2012
• Mitglied des Regionalteams „Fachlichkeit und Führung” Latein in Mittelfranken
• Mitorganisator und Referent der bundesdeutschen Kongressreihe
„Perspektiven für den Lateinunterricht” 2013, 2015, 2017, 2019
• Autor lateinischer Unterrichtswerke (Latein mit Felix, Campus, Felix neu, Campus neu, Roma B).
• Herausgeber der lateinischen Lektürereihen „Sammlung ratio“ und „ratio express“
im C.C. Buchner-Verlag Bamberg
• Zahlreiche fachdidaktische und fachwissenschaftliche Veröffentlichungen in den Zeitschriften
Forum Classicum, Altsprachlicher Unterricht, Pegasus Online, Anregung, Gymnasium,
Die Alten Sprachen im Unterricht.
• Bundesweite Fortbildungs- und Vortragstätigkeit u.a. Vorträge an den bundesdeutschen
DAV-Kongressen 2008, 2010, 2012, 2014, 2016, 2018 | an den Kongressen „Perspektiven des
Lateinunterrichts“ 2013, 2015, 2017, 2019 | „Sommerakademie des baden-württembergischen
Kultusministeriums in Salem 2015 und 2019 | Fachtagung „Gegenwärtige Antike“ am Seminar
für Didaktik und Lehrerbildung in Stuttgart 2015 und 2017 | Niedersächsischer Latinistentag
in Celle 2017 und 2019 | Ferientagung der Bayrischen Altphilologen in Fürstenried 2011, 2014,
2017, 2019 | Tagung "Ovid zwischen Kanon und Zäsur" an der Freien Universität Berlin 2017 |
Tagung „Cicero als Bildungsautor der Gegenwart“ Universität Göttingen 2018
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DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
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VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
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DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
Mag. Dr. Stefan Zathammer,
Innsbruck
Dr. Anna Elissa Radke,
Marburg
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Editionsarbeit im digitalen Zeitalter:
Klassikerausgaben und neulateinische Editionen im Vergleich.
Vergleicht man die Editionstarbeit an neulateinischen Texten mit der an Werken der
Antike, so fällt als ein wesentlicher Unterschied auf, dass es von ersteren bisweilen
eine ganze Reihe verschiedener Versionen gibt, die in vielen Fällen als gleichwertig zu
betrachten sind und von denen keine per se als besser oder schlechter gelten kann.
Anders als bei der Arbeit mit antiken Texten, tritt hier die Suche nach dem Urtext in
den Hintergrund, da es einen solchen im eigentlichen Sinne nicht (mehr) gibt. Es war
nicht unüblich, dass neulateinischen Autoren ihre Werke von einer Auflage zur anderen
nicht nur sprachlich oder stilistisch überarbeiteten, sondern oft auch tiefgreifendere
inhaltliche Änderungen vornahmen. Die Gründe dafür konnten vielfältig sein, politische
Umwälzungen oder oder neue Entdeckungen kommen ebenso in Frage wie eine Evolution
im Denken des Autors. Der Umstand, dass von einem Text mehrere Versionen nebeneinander
gleichberechtigt stehen können, lässt auch eine andere Herangehensweise bei
deren Herausgabe angeraten scheinen. Die Möglichkeiten der klassischen Editionsphilologie
geraten bei der Arbeit an neulateinischen Werken schnell an ihre Grenzen. Wie
die Computertechnik auf dem Feld der Editionstätigkeit fruchtbar gemacht werden kann
und welche Möglichkeiten und Vorteile digitale Editionen bieten, soll in meinem Vortrag
untersucht werden.
Lateinische Internet-Gedichte oder kallimachische Dichtung
als Remix ohne Uploadfilter.
Es werden lateinische Gedichte der Autorin vorgestellt und diskutiert, die sich mit dem
Themen „Liebesdichtung im digitalen Zeitalter”, „Anonymität im Netz”, „Social media”,
„Antiker Mythos und moderne virtuelle Welten” beschäftigen als Beispiele einer neulateinischen
Poetik in der Nachfolge des Kallimachos.
Dr. Anna Elissa Radke, geb. 1940, Studium der Philosophie, klassischen Philologie, Archäologie,
Mittellatein, evangelischen Theologie und Slavistik in Hamburg und Marburg. Lehrtätigkeit an
Gymnasium, Waldorfschule und Universität.
Werke (in Auswahl): lateinische Lyrik (teils mit deutschen Übersetzungen): Musa exsul, Harmonica
vitrea, In reliquiis Troiae, Ars paedagogica, Molossula, Iubila natalicia, Lanx satura memorabilium
a. MMXI, Passio Altensteigensis, Finis amorum, Arengulus, Asylum poeticum. Lateinische Dramen:
Dialogi. Lateinische Literaturzeitschrift: Alaudae Übersetzungen: Mein Marburger Horaz, Katulla
(Catullübersetzungen ins Deutsche und Weibliche), Brüchige Idylle (Übersetzungen von Vergils
Eklogen), Cantica spiritualia (Übersetzung ökumenischer deutscher Kirchenlieder ins Lateinische),
Amor pontifex (Übersetzungen des Sinan Gudzevic aus dem Serbokroatischen ins Lateinische und
Deutsche), Wie ein Halt auf freier Strecke (Übersetzungen des Przemisław Rostropowicz aus dem
Polnischen ins Deutsche ). Lateinische Kinderbücher: Aliquid de pumilionibus (Nachdichtung von
Sibylle von Olfers „Etwas von den Wurzelkindern”), Quam mirabilis est Panama (Nachdichtung
von Janosch´s „O wie schön ist Panama”)
AK
14.30–16.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 162
Stefan Zathammer (geb. 1992) studierte an der Universität Innsbruck klassische Philologie und
Rechtswissenschaften. Zur Zeit ist er Mitarbeiter am an der Universität Innsbruck angesiedelten
ERC-Projekt Noscemus (Nova Scientia: Early Modern Scientific Literature and Latin).
Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der humanistischen Historiographie, des späten
neulateinischen Schultheaters und den Digital Humanities.
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
AK
14.30–16.00 Uhr
Alte
Universität
Domerschulstraße
16
Hörsaal III
Marie-Luise Reinhard / Hans-Joachim Pütz,
Rom / Rockenhausen
Musik/Gesang/Tanz im altsprachlichen Unterricht –
alternative Wege zur Interpretation am Beispiel Horaz.
Tanzen und singen, Urformen menschlichen Ausdrucks, kann jeder. Deshalb sind alle,
die Tanz und Gesang mögen, aufgerufen auszuprobieren, wie ein klassischer Text in
eine szenische Gestaltung mit deren Mitteln umgesetzt werden kann.
Auch wenn nur rudimentäre Zeugnisse antiker Musik erhalten sind, gibt es interessante
Beispiele moderner, authentischer Vertonung antiker Texte, die z. T. aus der Renaissance
rekonstruiert sind und in ihrer Rhythmik dem Versmaß folgen. So werden die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Live-Musik inspiriert.
Alle, die bereit sind, diese Art eines kreativen Prozesses zu erfahren, sind eingeladen,
aktiv teilzunehmen. Denn gerade bei kreativen Prozessen können Zuschauer außerordentlich
hemmend sein. Da es bewegungsintensiv zugehen wird, ist entsprechende
Sportkleidung mit Socken erbeten.
Marie-Luise Reinhard, M.Ed. (Latein, Französisch), Latine Maria Ludovica Thrasysthenes, promoviert
z.Z. binational in Rom (Tor Vergata) bei Prof. Fabio Stok sowie am Collegio dei Cavalieri
del Lavoro „Lamaro Pozzani“ und in Mainz bei Prof. Christine Walde. Ihre Dissertation ist Johann
Gesners Lateinunterricht und seiner Bedeutung für das kulturelle Gelehrtengedächtnis gewidmet.
Neben ihren internationen akademischen Beiträgen arbeitet sie als Lateinsprecherin eng mit der
Accademia Vivarium Novum in Frascati zusammen, um den altsprachlichen Unterricht methodisch
zu fördern. Zugleich studiert sie Gesang als Altistin und Mezzosopranistin bei Emanuela de
Santis-Salucci am Konservatorium Santa Cecilia.
Hans-Joachim Pütz hat neben seinem Studium in Sport und Latein eine Ausbildung zum Klassischen
Tänzer gemacht und war an den Städtischen Bühnen Augsburg und Lüneburg engagiert.
Danach hat er als freiberuflicher Tanzpädagoge gearbeitet und dabei Formen entwickelt, wie
im Bereich Tanz und Bewegungstheater zu selbständiger Gestaltung hingeführt werden kann.
Nach zehn Jahren freiberuflicher Tätigkeit hat die Einstellung in den Schuldienst die Gelegenheit
geboten, diese Unterrichtsformen weiterzuentwickeln.
Mag. Johann Stockenreitner,
Wien
Rom erlesen.
Anregungen für die Gestaltung einer Exkursion mit Schüler*innen in die Urbs aeterna
auf der Basis von Originaltexten mit dem Ziel, die Stadt in ihrem kulturellen, historischen
und literarischen Kontext zu erleben. Theorie & Praxis.
In dem Arbeitskreis sollen exemplarisch zwei Halbtage vorgestellt werden, an denen
sich historische und kulturelle Ziele der Urbs mit geeigneten Texten oder Inschriften verknüpfen
lassen. Dabei soll sowohl auf die erforderliche Vorarbeit im Unterricht als auch
auf die Möglichkeiten der Präsentation in situ eingegangen werden. Zusätzlich werden
geeignete und oft erprobte Kulturreferate im Sinne einer fächerübergreifenden Projektarbeit
vorgestellt. Die Teilnehmer*innen des Arbeitskreises sind eingeladen, praxisnahe
Tipps und eigene Erfahrungen zu den besprochenen Themen beizutragen. Die Einbindung
weiterer Unterrichtsfächer wie Geschichte, Kunsterziehung und Religion sollte
als Chance gesehen werden, „Projekt Rom“ als unverzichtbare Schulveranstaltung zu
etablieren und damit einen wertvollen Beitrag ad Latinitatem fovendam zu leisten.
Johann Stockenreitner unterrichtete bis 2011 Latein und Englisch am Öffentl. Schottengymnasium
der Benediktiner in Wien und ist nach wie vor in der Lehrerfortbildung tätig, vornehmlich zu
den Themen Projekttage in Rom, Lateinische Inschriften in Wien und Latein & Kunst – Ovid im
Kunsthistorischen Museum. Im Jahr 1987 organisierte er für seine Schüler erstmals Projekttage
in Rom, die seither in dieser Schule ohne Unterbrechung jährlich unter dem Titel „Projekt Rom“
veranstaltet werden. Aus den losen Blättern mit lat. Texten und Kopien mit Kulturinformationen
der ersten Projekttage wurde im Laufe der Jahre der Reisebegleiter in der Urbs aeterna mit dem
Titel Projekt Rom. Die Vorgängerversion der aktuellen Auflage (204 S., zusätzlich Additamenta,
72 S.) war in Österreich auch als Schulbuch approbiert. Die erweiterte Neuauflage wird seit 2015
im Eigenverlag (www.projekt-rom.at) herausgegeben.
AK
14.30–16.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 216
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
AK
14.30–16.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 124
Dr. Andrea Beyer / Konstantin Schulz,
Berlin
Computergestützter Lexikonerwerb:
Warum Kontext wichtig ist!
In diesem Arbeitskreis wird in einem Dreischritt dargestellt, wie sich Erkenntnisse und
Methoden aus der Linguistik für den Wortschatzerwerb fruchtbar machen lassen:
1. Einführung in das Thema Lexikonerwerb
2. Kontextbasierte Methoden des Lexikonerwerbs
3. Computergestützte Wortschatzarbeit am Beispiel der Software „Machina Callida“
Nach einer Einführung in die zugrundeliegende Theorie der ersten beiden Punkte
und einem Blick auf erste Forschungsergebnisse sind die Teilnehmer zum Mitmachen
aufgefordert. Daher gilt für diesen Arbeitskreis: BYOD („Bring your own device.“), d.h.
Smartphone, Tablet oder Laptop.
Dr. Andrea Beyer: 2006–2017 Studienrätin in Berlin, seit 2017 wiss. Mitarbeiterin im
DFG-Projekt CALLIDUS sowie seit 2018 wiss. Mitarbeiterin in der Fachdidaktik Latein,
2016–2018 Promotion
Forschungsschwerpunkte: Schulbuchforschung, Spracherwerb in historischen Sprachen,
Übersetzungstheorie, Digitalisierung
Publikationen u.a. zu Lehrbüchern, Textkomplexität und Wortschatzerwerb
Konstantin Schulz: 2007–2016 Studium Latein/Geschichte (M.Ed.) und Gräzistik (M.A.),
2016–2017 Softwareentwickler, seit 2017 wiss. Mitarbeiter / Doktorand im DFG-Projekt CALLIDUS
Forschungsschwerpunkte: Computergestützter Spracherwerb, Distributionelle Semantik,
Maschinelles Lernen
Publikationen zu Forschungssoftware, Wortschatzerwerb
Sophie Maas / Dr. Matthias Korn,
Göttingen / Leipzig
Mediale Literalitäten im altsprachlichen Unterricht –
Grundlegendes, Vorschläge und Erfahrungen.
Mediale Literalität (als Gegenbegriff zu Oralität) wird verstanden als Weitergabe von
kulturellen Inhalten in medienspezifischer Form und zunächst als Oberbegriff für Literalität
von Text, Literalität von Bild, Literalität von Musik und Literalität von Film.
Somit ist die Frage nach Literalitäten primär ein Teil der übergeordneten, wichtigen Frage,
wie sich Medienbildung definiert. Die Frage nach den Literalitäten im altsprachlichen Unterricht
ist davon nur ein kleiner, zudem auf Medien fixierter Teil. Wir als Vertreter*innen
der lateinischen Fachdidaktik maßen uns nicht an, auf Augenhöhe mit Vertreter*innen
der digital literacy grundlegend zur Medienerziehung beizutragen, wollen aber zeigen,
dass die Anknüpfung an diese „Diskurslandschaft“ (Hug) gut geeignet erscheint, das
Bildungspotenzial des Lateinunterrichts zeitgemäß sowohl in interkultureller als auch in
intermedialer Weise zu aktualisieren.
Lateinunterricht ist generell sehr textlastig. Aber auch was die Rezeption von Themen und
Motiven der antiken Literaturen betrifft, werden andere Medien (Bild, Musik, Film u.a.) im
Wesentlichen auf die Funktion als ancillae beschränkt, d.h. die Fachdidaktik begreift die
weiteren Medien fast ausschließlich als Lieferanten von Stellen, an denen diese Themen
und Motive vorkommen, kümmert sich aber nicht ausreichend um die Spezifik des jeweiligen
Mediums und seine Literalität.
Literalität wird erst dann in medienspezifischer Weise ernst genommen, wenn auch die jeweilige
Funktionalität berücksichtigt wird, die ja im Hinblick auf Bildungsinhalte und -ziele
von erheblicher Relevanz ist. Das Nebeneinander der Literalität von Text und anderen
Literalitäten wollen wir an folgenden Beispielen thematisieren:
1) Texte in Verbindung mit den Sandsteinskulpturen von Melpomene und Andromeda
(Originale von 1730) im Barockgarten Großsedlitz in Heidenau bei Dresden;
2) Ovids tragische Geschichte von Pyramus und Thisbe (met. 4, 55–166) in Verbindung mit
• dem Spiel im Spiel in Shakespeares Komödie A Midsummer night‘s dream
(V,1,44–338) und
• Nicolas Poussins Ölgemälde Gewitterlandschaft mit Pyramus und Thisbe (1651).
In der anschließenden Diskussion sollen die unterrichtlichen Erfahrungen der Teilnehmer*innen
mit unterschiedlichen Literalitäten zur Sprache kommen.
AK
14.30–16.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 126
Sophie Maas strebt den Abschluss Master of Education in den Fächern Englisch und Latein an
der Universität Göttingen an. Ihre Bachelorarbeit hat die Rezeption der Geschichte von Pyramus
und Thisbe bei Ovid durch Shakespeare zum Gegenstand.
Matthias Korn vertritt die Fachdidaktik der Alten Sprachen an der Universität Leipzig und war
zuvor als Lehrer, Lehrerausbilder, Fachberater und Fachreferent im Sächsischen Staatsministerium
für Kultus tätig.
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
AK
14.30–16.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 166
StR Moritz Raab,
Hannover
LearningApps im Lateinunterricht.
Eine Möglichkeit des Einsatzes digitaler Medien im Unterricht bieten Online-Übungen
der kostenlosen Plattform www.LearningApps.org. Sie ermöglicht es, mit Hilfe von Vorlagen
kleine, interaktive und z.T. multimediale Lernbausteine (genannt: „Apps“) online
zu erstellen und via Computer, Tablet oder Smartphone im Unterricht einzusetzen. So
können die Lernenden zum Beispiel online Bilder mit Texten verbinden, Lückentexte
ausfüllen oder ihr Wissen im Pferderennen testen, bei dem die Pferde freilich nur bei
korrekter Antwort weitergaloppieren. Doch weisen diese Übungen tatsächlich einen
Mehrwert für den Lateinunterricht auf oder sind sie bloß eine belustigende Spielerei?
Und wenn es einen Mehrwert gibt, worin liegt er und wie lassen sich LearningApps
dann didaktisch und methodisch funktional in Lernprozesse integrieren?
In diesem Arbeitskreis werden zunächst die Plattform und ihre Tools vorgestellt. In einer
Praxisphase testen die Teilnehmenden sie selbst, indem sie eigene Online-Übungen
erstellen. Davon ausgehend sollen die Erfahrungen reflektiert, Chancen und Grenzen
der LearningApps im Lateinunterricht diskutiert und Möglichkeiten des unterrichtlichen
Einsatzes konkretisiert werden.
Bitte bringen Sie für die Praxisphase ein Tablet oder Notebook mit.
Moritz Raab, geboren 1990 in Braunschweig, 2010–2016 Studium der Fächer Latein, Sozialkunde
(Politikwissenschaft) und Erziehungswissenschaft an der Freien Universität Berlin und an der
Università Federico II Neapel/Italien, 2012–2016 studentischer Mitarbeiter (Tutor) am Fachbereich
Didaktik der Alten Sprachen sowie am Zentrum für Lehrerbildung der FU Berlin, 2016 Master of
Education (Masterarbeit Fachdidaktik Latein), 2016–2018 Referendariat in Hannover am Gymnasium
Käthe-Kollwitz-Schule (iPad-Pilotschule), 2018 Staatsexamen, dort seitdem Lehrer für Latein
und Politik-Wirtschaft.
Erfahrungen zu digitalen Medien im Lateinunterricht durch zahlreiche Fortbildungen und Qualifizierungen
(bspw. Zusatzqualifikation „E-Learning@School: Unterrichten mit digitalen Medien“,
FU Berlin), diverse Unterrichtsprojekte und vor allem durch die alltägliche, tabletgestützte Unterrichtspraxis
an einer iPad-Schule.
Aktuelle Publikation: „Gorgoneum crinem turpes mutavit in hydros (Met. 4, 801). Ein WebQuest
zur Rezeption der Medusa aus den Metamorphosen“, in: AU 6/2019 (im Erscheinen).
Dr. Peter Günzel,
Veitshöchheim
Der Einsatz digitaler Medien im Altsprachlichen Unterricht –
Ein Erfahrungsbericht aus Theorie und Praxis.
Seit dem Schuljahr 2017/18 nehmen insgesamt 20 bayerische Schulen (GS, MS, RS, GY)
am Schulversuch „Digitale Schule 2020“ teil. Ziel ist es, zu erproben, wie die Potentiale
digitaler Medien für das Lernen und Arbeiten in der gesamten Schule genutzt werden
können. Im Bereich Unterrichtsentwicklung geht es vor allem darum, Schülerinnen und
Schüler anzuleiten, medienkompetent und digital mündig zu werden und die Qualität
des Fachunterrichts zu steigern.
Innerhalb dieses Rahmens hat sich auch eine „Fachgruppe Latein“ intensiv mit den
verschiedenen Möglichkeiten digitaler Medien im Lateinunterricht befasst und die
Ergebnisse dieser Arbeit in konkrete Unterrichtsbeispiele und -handreichungen einfließen
lassen.
Dieser Arbeitskreis stellt die Arbeit des Modellversuchs sowie verschiedene unterrichtliche
Umsetzungsmöglichkeiten von der Lehrbuch- bis in die Lektürephase vor.
Dr. Peter Günzel – Studium der Fächer Latein und Deutsch an der Universität Würzburg.
Referendariat in Würzburg und Bad Windsheim
Studienrat in Erlangen und Veitshöchheim (seit 2013)
Promotion in Klassischer Philologie zur Rhetorik bei Augustinus
Verschiedene Veröffentlichungen und Vorträge zu Fachdidaktischen
Themen des Latein- und Deutschunterrichts
AK
14.30–16.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 224
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DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
Christian Kupfer,
München
AK
14.30–16.00 Uhr
Residenzplatz
2
(Südflügel)
Toscanasaal
Latinitas viva – eine tote Sprache lebendig unterrichten.
Latine loqui iuvat. Lateinsprechen ist nützlich – und macht Spaß. Zu dieser Erkenntnis
gelangen immer mehr Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler, die das Experiment
wagen, die „tote“ Sprache im Klassenzimmer lebendig werden zu lassen. Wenn
die erste Begegnung mit Latein als Sprache (!) behutsam genug gestaltet wird, stellt sich
auf Seite der Lernenden meist Stolz und Erstaunen darüber ein, wie viel man tatsächlich
verstehe – und oft die Frage, warum Latein eigentlich nicht von Anfang so gelernt werde.
Latine loqui motiviert, vervielfacht den lateinischen Input innerhalb einer Schulstunde,
wälzt um, schleift ein und eröffnet den Lernenden einen zusätzlichen – natürlichen und
intuitiven – Zugang zur Sprache.
In diesem Workshop sollen viele ganz konkrete didaktische Anwendungs- und Umsetzungsmöglichkeiten
des „lebendigen Lateins“ vorgestellt und praktisch erprobt werden:
von der Wortschatzarbeit, die auf diese Weise ganz automatisch an Anschaulichkeit und
Dynamik gewinnt, über das Vermitteln von Sachinhalten – beispielsweise via listening
comprehension – und das Einschleifen von Wortschatz und Grammatik mit classroom
phrases bis hin zur Textarbeit in der Lektürephase sowie zur Metrik, die sich mithilfe
geeigneter Melodien sogar singen lässt. Gerade im Latine loqui bisher gänzlich „unbeleckten“
KollegInnen soll gezeigt werden, wie man als Lehrkraft auch ohne jede Vorübung
einen angenehmen Einstieg in dieses Feld findet.
Christian Kupfer, geboren 1987, Lehrer für Latein, Deutsch (und bald Informatik) am Maximiliansgymnasium
München, Studium in Erlangen und Berlin, seit Studienzeiten intensive Beschäftigung
mit Latein als geschriebener und gesprochener Sprache, Teilnahme an Seminaren und
Fortbildungen zum gesprochenen Latein und dessen didaktischem Wert im In- und Ausland, vor
dem Referendariat zweimonatige Lehrtätigkeit an der (großenteils lateinsprachigen) Privatschule
Schola Nova in Belgien, regelmäßige Kursleitertätigkeit im Rahmen der Scholae Latinae
Posnanienses in Posen (Polen), Abhaltung von Fortbildungen zur Latinitas viva als Methode und
entsprechende Präsentationen vor SchülerInnen, Leitung des Circulus Latinus Monacensis für alle
Interessierten.
SPRACHWISSENSCHAFTEN
Stefan Freund, Nina Mindt
Übersetzen aus dem Lateinischen als
Forschungsfeld
Aufgaben, Fragen, Konzepte
2020, ca. 320 Seiten
€[D] 39,00
ISBN 978-3-8233-8287-4
eISBN 978-3-8233-9287-3
erscheint: 2020/05
Das Übersetzen aus dem Lateinischen ist wichtigster Lehr- und Prüfungsgegenstand, und zwar
überall dort, wo diese Sprache vermittelt wird. Auch kommt dem Übersetzen aus dem Lateinischen
in der Wissenschaft eine immer größere Bedeutung zu: Überhaupt kann nur bei wenigen
die Fähigkeit vorausgesetzt werden, das Lateinische flüssig zu lesen. Und vor allem lateinische
Quellentexte aus Antike, Mittelalter und Neuzeit werden überwiegend in übersetzter Form rezipiert.
Der Band vereint Beiträge aus der Translationswissenschaft, der Übersetzungsforschung,
der lateinischen Sprachwissenschaft, der lateinischen Literaturwissenschaft, der Fachdidaktik
und der Übersetzungspraxis. Auch erhältlich als OpenAccess eBook.
In Planung: Mindt, Übersetzen aus dem Lateinischen, 2020, ca. 250 Seiten
€[D] 22,99, ISBN 978-3-8233-8320-8, erscheint: 2020/09
80
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG \ Dischingerweg 5 \ 72070 Tübingen \ Germany
Tel. +49 (07071) 9797-0 \ Fax +49 (07071) 97 97-11 \ info@narr.de \ www.narr.de
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
Stefan Kipf KINDERUNI
Berlin
Dr. Cathrin Boerckel / Diana Hedwig / Dr. Klaus Sundermann
Rheinland-Pfalz
AK
16.30–18.00 Uhr
Alte Universität
Domerschulstraße
16
Hörsaal III
Eine Göttin auf der Flucht – oder was man aus Bauern machen kann.
Ovid erzählt in seinen Metamorphosen die spannende Geschichte einer besonderen
Mutter, die sich mit ihren (ebenfalls ganz besonderen) Kindern in einer schlimmen
Notlage befindet.
Wir erfahren viel über das Verhältnis von Göttern und Menschen, von Verantwortung
und unverantwortlichem Verhalten sowie darüber, wie man mit Worten die Phantasie
des Publikums reizen kann.
Stefan Kipf (Jg. 1964) studierte Klassische Philologie in Berlin (FU) und Austin/USA, und wurde
1997 an der FU mit einer Arbeit zu Herodot als Schulautor promoviert. 2005 habilitierte er
sich dort mit einer Studie zur Geschichte des altsprachlichen Unterrichts in der Bundesrepublik
Deutschland. Seit 2006 ist er Professor für Didaktik der Alten Sprachen an der HU Berlin und
Vorsitzender des LV Berlin und Brandenburg; u.a. war er Bundesvorsitzender des DAV (2007–2011)
und Gründungsdirektor der Professional School of Education der HU (2011–2016). Arbeitsbereiche:
Geschichte des altsprachlichen Unterrichts und der Klassischen Philologie, Geschichte und
Theorie der humanistischen Bildung, Sprachbildung, Literaturdidaktik, Lehrplan- und Lehrbuchentwicklung
sowie Weiterentwicklung der Lehrerbildung.
Zwei Leistungsniveaus – eine Lerngruppe: Wie geht das?
Schulprojekt Fachleistungsdifferenzierung Latein an der Integrierten
Gesamtschule in Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz wird Latein an der Integrierten Gesamtschule im Rahmen des Wahlpflichtfachbereichs
ab Klassenstufe 6 angeboten. Ab Klassenstufe 8 besteht die Möglichkeit,
die Schülerinnen und Schüler auf zwei Leistungsniveaus mit unterschiedlichem
Profil zu unterrichten; auf dem höheren Leistungsniveau kann am Ende der Klassenstufe
10 das Latinum erworben werden. Der in dieser Form differenzierte Fachunterricht in
Latein wird aktuell in einem Schulprojekt des Landes an zehn Schulstandorten erprobt.
Der AK „Zwei Leistungsniveaus – eine Lerngruppe: Wie geht das?“ stellt vor, wie es
gelingen kann, Schülerinnen und Schüler im Rahmen der sogenannten „äußeren Fachleistungsdifferenzierung“
in Latein gemeinsam so zu unterrichten, dass alle gefördert
und gefordert werden. Neben der Präsentation der Grundideen des Konzepts und der
curricularen Vorgaben wird aus der Unterrichtspraxis berichtet und Material zu allen
Kernbereichen des Faches vorgestellt, das auch Chancen für die Binnendifferenzierung
bieten kann.
Dr. Cathrin Boerckel ist als Referentin für Gesamtschulen im Ministerium für Bildung in Rheinland-Pfalz
tätig. Im Gebiet der alten Sprachen arbeitet sie neben dem Schulprojekt Fachleistungsdifferenzierung
Latein an der IGS im Bereich Wettbewerbe Alte Sprachen.
Diana Hedwig unterrichtet seit 2012 Latein und Deutsch an der Integrierten Gesamtschule
Hamm/Sieg, die als eine der Pilotschulen seit dem Schuljahr 2017/2018 am rheinland-pfälzischen
Schulprojekt teilnimmt.
Dr. Klaus Sundermann ist seit 1999 als Referatsleiter im Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz
unter anderem für Gymnasien, Kollegs und Abendgymnasien sowie für die Fächer Latein, Griechisch
und Philosophie zuständig.
AK
16.30–18.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 216
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
AK
16.30–18.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 224
Patrick Duval / Manfred Oberlechner,
Metz / Salzburg
Humanismus und Bildung: Neue Konzepte des Humanismus
für die Schule von morgen.
Das Thema des Arbeitskreises entspringt der Wissenschafts- und Publikationsinitiative
„Humanismus bildet“ von Manfred Oberlechner (Salzburg) und Patrick Duval
(Metz/Frankreich) und beschäftigt sich mit dem jeweiligen spezifischen Beitrag der
pädagogischen Humanismen, vom erasmischen Renaissance-Humanismus bis hin zum
postnationalen globalisierten Humanismus, über die schulische Institutionalisierung des
atheistischen Humanismus. Hinterfragt wird die Relevanz der neuen „humanistischen“
Pädagogiken, wie z.B. der „neuen Humanitäten“ (nouvelles humanités), bezüglich ihres
ausdrücklichen Antagonismus oder ihrer vermeintlichen Komplementarität mit der
transhumanistischen digitalen Schule.
Patrick Duval, Maître de Conférences für niederländische Sprache und Kultur an der Université
de Lorraine-Metz. Seine Forschungsgebiete: Mentalitätsgeschichte und Bildsemiologie,
holländischer Humanismus des 16. Jahrhunderts, Nationalbewußtsein und nation-building in den
nördlichen Niederlanden, Identitäts- und Bildungsfragen.
Manfred Oberlechner, Hochschulprofessor für Soziologie an der Pädagogischen Hochschule
Salzburg Stefan Zweig. Seine Forschungsschwerpunkte: Interkulturelles Lernen und Migrationspädagogik,
Soziologie der Diversität, Bildungssoziologie, empirische Migrations- und Integrationsforschung.
Dr. Philipp Weiß,
München
Propylaeum – die digitale Serviceplattform des
Fachinformationsdienstes Altertumswissenschaften.
Seit 2016 betreut die Bayerische Staatsbibliothek in Kooperation mit der Universitätsbibliothek
Heidelberg den Fachinformationsdienst (FID) Altertumswissenschaften. Eine
seiner Kernaufgaben liegt in der umfassenden Sammlung und überregionalen Bereitstellung
von Fachliteratur aus mittlerweile acht altertumswissenschaftlichen Disziplinen
in Fortführung der früheren Sondersammelgebiete (u. a. Klassische Philologie, Alte
Geschichte, Archäologie, Byzantinistik, Mittel- und Neulateinische Philologie).
Ergänzend dazu bietet der FID Altertumswissenschaften über sein Portal Propylaeum ein
breites digitales Serviceportfolio für die Fachöffentlichkeit an, das im Vortrag vorgestellt
wird (www.propylaeum.de/). Im Zentrum stehen Dienstleistungen für die wissenschaftliche
Literaturrecherche: Die Gnomon Bibliographische Datenbank (GBD) wurde in den
letzten Jahren einem umfassenden Relaunch unterzogen und steht jetzt mit verbessertem
Datenbestand und aktualisierter Oberfläche zur Verfügung (www.gbd.digital).
PropylaeumSEARCH ermöglicht die altertumswissenschaftliche Metasuche in derzeit 30
fachrelevanten Datenquellen (www.propylaeum.de/suche/). Der Profildienst my.propylaeum
informiert über aktuelle Neuerwerbungen aus den Altertumswissenschaften,
und über den Wunschbuchservice können Digitalisierungen in Auftrag gegeben
werden. Der Fachinformationsdienst hält darüber hinaus verschiedene Angebote für das
wissenschaftliche Publizieren bereit, die dem Gedanken des Open Access verpflichtet
sind (Zeitschriften, Monographien, Forschungsdaten etc.; vgl. www.propylaeum.de/
publizieren/). Kontinuierlich ausgebaut wird das Angebot von recensio.antiquitatis, ein
Open-Access-Aggregator für altertumswissenschaftliche Fachrezensionen (www.propylaeum.de/recensio-antiquitatis/).
Flankierend dazu sind über Propylaeum Themenportale,
lizenzierte Datenbanken, Spezialbibliographien, ein Blog und andere fachrelevante
Inhalte verfügbar, die das Angebot zur altertumswissenschaftlichen Fachinformation
abrunden.
Philipp Weiß wurde 2016 an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit einer Arbeit
zur antiken Vergilrezeption promoviert und hat im Anschluss ein Referendariat für den wissenschaftlichen
Bibliotheksdienst an der Bayerischen Staatsbibliothek absolviert. Seit 2019 ist er
Projektkoordinator des Fachinformationsdienstes Altertumswissenschaften an der Bayerischen
Staatsbibliothek.
AK
16.30–18.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal HS 162
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
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VERBANDES
2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
AK
16.30–18.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 166
André Buchner,
Regensburg
SCHABLONIFY (Lernen nach Schablone, Latein).
Anhand ausgewählter Beispiele werden Theorie und praktische Umsetzungsbeispiele
zum Lernkonzept und zur Online-Lernplattform SCHABLONIFY (Lernen nach Schablone,
Latein) thematisiert. Diese Lernkonzepte wurden langjährig und mit hervorragendem
Erfolg in der täglichen Unterrichtspraxis und in Kombination mit Erkenntnissen aus
den Neurowissenschaften und der Kognitions- und Lernpsychologie entwickelt. Durch
eine innovative Verbindung der digitalen mit der analogen Welt werden rasche, aber
nachhaltige Leistungssteigerungen im Fach Latein ermöglicht. Zudem werden durch
die schablonenartigen Prinzipien und gehirnforschungsbasierten Lernsysteme neben
dem reinen Grammatikwissen auch die Denk- und Arbeitsprozesse der Schülerinnen
und Schüler per se strukturiert, weshalb sie auch in anderen Fächern und jahrgangsstufenübergreifend
anwendbar sind. Bezüglich des Fachs Latein wurde der Umfang des
Wortschatzes bewusst auf ein Minimum beschränkt und die einzelnen Grammatikphänomene
selbst werden auf die wesentlichen Basics reduziert. Anhand von Bildern und
Akronymen werden Inhalte so gelernt und in der konkreten Anwendung geübt, dass
das nötige Wissen nicht nur passiv verstanden und nachhaltig abgespeichert, sondern
auch ein aktives und erfolgreiches Anwenden des Wissens gewährleistet wird. Die
Leistungen in den Bereichen Grammatik, Übersetzen und Lernkompetenz lassen sich
somit unabhängig vom Lernjahr systematisch steigern. Hierzu gibt es z.B. Erklärvideos,
Testaufgaben zur Übersetzung und Überprüfung des gelernten Grammatikwissens
sowie klar definierte Lernpläne.
André Buchner studierte Lehramt an Gymnasien (u.a. Latein) und arbeitete in den Bereichen
Kognitionsforschung, Gehirn und Bewegung an Universitäten im In- und Ausland. Nach seinem
Studium und seiner Arbeit an der Universität Regensburg, der University of Minnesota (Minneapolis,
USA) und der Karl-Franzens-Universität in Graz entwickelt er nun verschiedene Dienstleistungen
und Produkte in den Bereichen Lernen und Wissenstransfer, insbesondere für die Bereiche
Schule und Latein.
Dr. Peter Probst,
Hamburg
Gefällt mir! – Social Media für den
altsprachlichen Unterricht einsetzen.
Soziale Medien sind aus unserem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken. Generationenübergreifend
tauschen sich Menschen über Facebook aus, teilen Informationen über
Twitter, posten Fotos auf Instagram oder laden Videos hoch bzw. konsumieren sie auf
YouTube. Kommuniziert wird in hohem Maße über WhatsApp oder andere Messengerdienste.
Für unsere Schülerinnen und Schüler und auch für viele von uns Lehrkräften
gehört das zum ganz normalen Alltag.
Im Mittelpunkt des Workshops soll nun die Frage stehen, ob und wie diese Dienste
sowohl im altsprachlichen Unterricht als auch zur Öffentlichkeitsarbeit für die Alten
Sprachen gewinnbringend eingesetzt werden können. Dazu sollen einige aktuelle Social-Media-Netzwerke
kurz präsentiert und ihre spezifischen Besonderheiten, z.B. Nutzerkreis,
Zielrichtung, Relevanz und Fragen des Datenschutzes erörtert werden. Darüber
hinaus werden mehrere bereits realisierte Praxisbeispiele vorgestellt und diskutiert. Auf
dieser Grundlage soll der Workshop dazu genutzt werden, in einer Arbeitsphase weitere
Ideen für den Einsatz von sozialen Medien im altsprachlichen Unterricht zu entwickeln
und diese anschließend im Plenum zu diskutieren. Vorkenntnisse sind zwar hilfreich,
werden aber nicht vorausgesetzt. Eigene Praxisbeispiele der Teilnehmer*innen können
gerne mitgebracht und vorgestellt werden.
Peter Probst (*1977), Studium der Fächer Geschichte, Latein und Archäologie in Frankfurt/Main
(1997–2005), Magister Artium (2004), Erstes Staatsexamen (2005), Promotion zum Dr. phil. im
Fach Alte Geschichte an der Universität Hamburg (2009), Referendariat und Zweites Staatsexamen
(2010-2012), seitdem in Hamburg als Lehrkraft für die Fächer Latein, Geschichte, PGW
(Politik, Gesellschaft, Wirtschaft) an der Heinrich-Hertz-Schule tätig.
AK
16.30–18.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal HS 162
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020
AK
16.30–18.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 126
Bärbel Flaig,
Rudolstadt / Suhl
Euroclassica – Latein und Griechisch in Europa.
Der Arbeitskreis hat zum Ziel, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Arbeit der
Euroclassica, des Dachverbandes der Latein und Griechisch Unterrichtenden in Europa,
die angebotenen Akademien sowie die Europäischen Examina (European Certificates
for Classics – ECCL) in den beiden Stufen Vestibulum (Anfänger) und Ianua (Fortgeschrittene)
vorzustellen.
Bärbel Flaig, Studium der Fächer Latein, Geschichte, Altgriechisch, Französisch und Italienisch in
Tübingen und Paris; Referendariat in Stuttgart; seit 1996 im Schuldienst zunächst in Baden-Württemberg,
dann in Thüringen; 2002–2008 Referentin für Latein und Griechisch am Thüringer Institut
für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien; 2003–2005 EPA-Kommission Latein/
Griechisch; seit 2006 Mitglied der AG Begabungsförderung am ThILLM; 2007–2011 Vorsitzende
des Thüringer Altphilologenverbandes; 2008 - 2013 Mitglied der Lehrplankommission Latein/
Griechisch; seit 2009 Mitglied des Vorstands des DAV; seit 2010 Vertreterin Deutschlands in der
Euroclassica; seit 2015 Mitglied des Vorstands der Euroclassica; 2015–2017 Koordinatorin für
Lehrerbildung und Gesundheit/Referentin für Schul- und Unterrichtsentwicklung am SSA Südthüringen,
Mitarbeit im DAV-AK Latein „Neue Wege im Lateinunterricht“; seit 2017 Schulleitungstätigkeiten;
seit 2019 Vice-president der Euroclassica.
Günter Kiefer / Dr. Matthias Korn,
Hoyerswerda / Leipzig
Bericht über ‚Perspektiven IV‘ 28./29. November 2019
in Hoyerswerda und Aussprache.
Am 28. und 29.11.2019 fand in Hoyerswerda die 4. Fachtagung des Formats ‚Perspektiven
zur Weiterentwicklung des Lateinunterrichts‘ statt, die in bewährter Weise
Vertreter*innen der Bildungsadministrationen und der universitären Fachdidaktik zum
Diskurs zusammenführte, deren Kreis durch schulfachlich und -politisch engagierte
Schulleiter*innen bereichert wurde.
Im inhaltlichen Zentrum standen die Themen „Textverstehen und Wege der Dokumentation“
und „Außenwirkung und Innensicht des Schulfaches Latein“.
Erstmals fand die Fachtagung an einer Schule statt, nämlich an der Christlichen Schule
Johanneum in Hoyerswerda, einer staatlich anerkannten Ersatzschule, die ein allgemeinbildendes
Gymnasium und eine Oberschule betreibt.
Die Fachtagungen des Perspektivenformats nehmen im deutschsprachigen Raum seit
2013 in zunehmender Weise Einfluss auf fachdidaktisch und -methodisch relevante
Diskurse, z.B. zu den Themen Digitalisierung, Ausweitung auf nichtgymnasiale Schularten
und Wortschatzarbeit. Ergebnisse dieser Diskurse finden auch zunehmend
Eingang in neu erstellte curriculare Dokumente der Länder.
In Hoyerswerda wurden im Hinblick auf Inhaltlichkeit und Organisation bewährte und
neue Elemente in ausgewogener Weise verbunden:
Beibehalten wurde die Adressatenspezifik, die Breite des Raums, der dem Erfahrungsaustausch
eingeräumt wird, die Internationalität und die konsensorientierte Vorbereitung
durch ein Vorbereitungskomitee aus Schulpraxis, Administration und Universität.
Innovationen gab es v.a. auf dem Feld der Workshoparbeit und der Verknüpfung des
Anliegens der altsprachlichen Bildung mit Geschichte und Kultur des Tagungsortes
vermittels des roten Fadens der Erinnerungskultur. Der Vortrag im Arbeitskreis wird die
wesentlichen Tagungsergebnisse referieren und im Anschluss interessierten Teilnehmer*innen
des DAV-Kongresses Gelegenheit für Fragen und Diskussion geben.
Günter Kiefer studierte Griechisch und Latein an der Universität des Saarlandes und legte die
Erste und Zweite Staatsprüfung in diesen Fächern ab. Seit 1992 war er als Lehrer und stellvertretender
Schulleiter in Hoyerswerda tätig, seit 2005 ist er Schulleiter der Christlichen Schule
Johanneum Hoyerswerda (Gymnasium – Oberschule).
Matthias Korn vertritt die Fachdidaktik der Alten Sprachen an der Universität Leipzig und war
zuvor als Lehrer, Lehrerausbilder, Fachberater und Fachreferent im Sächsischen Staatsministerium
für Kultus tätig.
AK
16.30–18.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 317
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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2020
ABEND DER VERLAGE
ABEND DER VERLAGE
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020 · 18 UHR
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020 · 18 UHR
Prof. Dr. Dr. h.c. Michael von Albrecht
und Nina Toller,
Ernst Klett Verlag
Prof. Dr. Stefan Kipf,
Cornelsen
Das Verhältnis der Geschlechter
in Ovids Metamorphosen.
Latein als Brücke: Mehrsprachigkeit nutzen
und Sprachbildung fordern.
Audimax der
Universität,
Sanderring 2
Im Anschluss
an den Vortrag
lädt der Ernst
Klett Verlag
zu einem
Sektempfang
ein.
Schon in der Liebeskunst geht es nicht nur darum, die Geliebte zu erobern, sondern
auch, der Liebe Dauer zu verleihen (wozu auch musikalische und literarische Bildung
gehört). Noch differenzierter ist das Bild in den Metamorphosen. Vom tiefen Mitgefühl
für vergewaltigte Frauen über die Sublimierung des Eros in der Kunst (Daphne)
und die Darstellung tragischen Schicksals in der Ehe (Cephalus und Procris) bis hin zur
Doppelverwandlung oder Doppelapotheose von Paaren (z.B. Philemon und Baucis,
Romulus und Hersilia, Cadmus und Harmonia). Die Problematik des Verhältnisses der
Geschlechter ist ein Hauptthema des dritten Buches: Anfang und Ende zeigen das
erhöhte Gewaltpotential rein männlicher und rein weiblicher Gruppenbildungen. Im
Mittelpunkt steht die zweimalige Geschlechtsverwandlung des Tiresias, der als Kenner
beider Perspektiven zum Seher wird.
Anknüpfend an den Vortrag stellt Nina Toller ergänzend digitale Materialien passend
zum Thema vor.
Michael von Albrecht, geb. in Stuttgart, studierte Musik, Klassische Philologie und Indologie in Stuttgart,
Tübingen und Paris. Promotion 1959, Habilitation 1963, Ordinarius für Klassische Philologie an der
Universität Heidelberg 1964–1998. Ehrendoktor: Univ. Thessaloniki und Akademie der Wissenschaften
Moskau. Ehrenmitglied DAV. Mitglied mehrerer Akademien. Gastprofessuren: Institute for Advanced
Study (Princeton), Univ. Amsterdam, Univ. Texas (Austin), Univ. Florida. Publikationen: Geschichte der
römischen Literatur; Meister römischer Prosa; Römische Poesie; Rom: Spiegel Europas; Literatur als Brücke;
Vergil; Ovid; Cicero’s Style; Roman Epic; Senecas Lebenskunst; Große römische Autoren (3 Bände).
„Antike und Neuzeit”, 3 Bände; Carmina Latina; Das Märchen vom Heidelberger Affen.
Übersetzungen: Ovid; Catull; Vergil; Cicero; Iamblichos. Schulausgabe: Ovid, Metamorphosen
(mit H.J. Glücklich). Scripta Latina (darin: der Heidelberger Affe). Herausgeber: Studien zur Klassischen
Philologie; Quellen und Studien zur Musikgeschichte. Pegasus-Nadel DAV; Premio internazionale
Mimesis für metrische Poesie.
Nina Toller unterrichtet die Fächer Englisch, Geschichte, Latein und Informatik an einem Gymnasium
in Duisburg. In ihrer Freizeit hat sie sich immer mehr mit digitalen Medien beschäftigt und sich weitergebildet,
sodass ihr Unterricht mittlerweile immer eine Mischung aus analogen und digitalen Medien
ist.Ihre Schüler sollen nicht nur Inhalte und Fakten lernen, sondern auch, wie sie sich Informationen
beschaffen, wie sie ihre Arbeit effektiv und effizient untereinander aufteilen, und wie sie das Gelernte
am besten visualisieren. Dazu nutzt sie vor allem kooperative Lernformen und orientiert sich am
4K-Modell (Kritisches Denken, Kommunikation, Kreativität und Kollaboration). An ihrer Schule ist sie
Beauftragte für Digitalisierung und bildet Lehrkräfte und Dozenten bundesweit fort. Ihre Ideen, Erfahrungen
und Material teilt sie auf ihrem Blog www.tollerunterricht.com und in den sozialen Medien.
Sprachbildung, d.h. die systematische Förderung von Sprachentwicklungsprozessen, gilt
zu Recht als zentrale Aufgabe schulischer Bildungsarbeit.
In den letzten Jahren wurde deutlich, dass insbesondere der Lateinunterricht hierzu
einen spezifischen Beitrag leisten kann. In dem Maße, wie sich die Schülerinnen und
Schüler auch im Lateinunterricht in Richtung einer kulturell sowie sprachlich vielfältig
zusammengesetzten Klientel verändern, wird es daher nötig sein, den Unterricht in
Bezug auf Förderung von Sprachbildung und auch der damit eng verbundenen Mehrsprachigkeit
gezielt weiterzuentwickeln. Der Vortrag gibt einen Einblick in den aktuellen
Stand der Diskussion und zeigt mögliche Perspektiven für die Fortentwicklung dieses
Bereich altsprachlicher Fachdidaktik.
Stefan Kipf (Jg. 1964) studierte Klassische Philologie in Berlin (FU) und Austin/USA, und wurde
1997 an der FU mit einer Arbeit zu Herodot als Schulautor promoviert. 2005 habilitierte er
sich dort mit einer Studie zur Geschichte des altsprachlichen Unterrichts in der Bundesrepublik
Deutschland. Seit 2006 ist er Professor für Didaktik der Alten Sprachen an der HU Berlin und Vorsitzender
des LV Berlin und Brandenburg; u.a. war er Bundesvorsitzender des DAV (2007–2011)
und Gründungsdirektor der Professional School of Education der HU (2011–2016). Arbeitsbereiche:
Geschichte des altsprachlichen Unterrichts und der Klassischen Philologie, Geschichte und
Theorie der humanistischen Bildung, Sprachbildung, Literaturdidaktik, Lehrplan- und Lehrbuchentwicklung
sowie Weiterentwicklung der Lehrerbildung.
Hörsaal 162
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
ABEND DER VERLAGE
ABEND DER VERLAGE
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
Audimax der
Universität,
Sanderring 2
Foto: Luftbildcentrum
DONNERSTAG, 16. APRIL 2020 · 18 UHR
Dr. Martin Biermann /
OStD Andrea Kammerer /
StD Dr. Stefan Müller /
OStD Clement Utz
C. C. Buchner-Verlag
Die Wörter – Schlüssel zum Text
Die Kenntnis von Wörtern ist unabdingbare Voraussetzung für das Erlernen einer jeden
Sprache. Gerade bei Unterrichtenden der Reflexionssprache Latein sind mangelnde
Vokabelkenntnisse der Schülerinnen und Schüler oft Anlass für Klagen, ja für Grundsatzdiskussionen
– man kommt bei der Texterschließung nicht voran, das Textverstehen
leidet, und schließlich sind die allermeisten Fehler in Prüfungsarbeiten auf Probleme im
Wortschatz zurückzuführen.
Die Problematik ist freilich weitaus vielschichtiger, als es die Betroffenheit der Lehrkräfte
erahnen lässt. Wir wissen: Vokabeln entfalten „ihre Bedeutung“ erst in einem konkreten
Kontext, viele Wörter verstehen wir nur in ihrer soziokulturellen Bezugswelt, und
so manche deutsche Bedeutung ist im aktiven Wortschatz unserer Schülerinnen und
Schüler nicht mehr präsent. Andererseits wissen wir: Der Zugang zu einem lateinischen
Text erfolgt zunächst ganz wesentlich über die Semantik, also über die Bedeutung der
Wörter – sie sind der Schlüssel zum Text.
Was heißt das für den Unterricht, für die Einführung, das Lernen und Wiederholen der
Vokabeln, für die Erschließung von Texten, für die Gestaltung der Lehrbücher? Und
welche Schlüsse ziehen wir daraus für den Umfang des Grundwortschatzes, den wir im
Sprachunterricht vermitteln?
DONNERSTAG, 16. APRIL 2018 · 18 UHR
Martin Biermann (Oberstudienrat) hat in Hannover an der St. Ursula-Schule, am Kaiser-Wilhelm-
und Ratsgymnasium und an der Sophienschule unterrichtet; seit 2008 ist er in Göttingen
am Otto-Hahn-Gymnasium. Für den Verlag C. C. Buchner ist er seit über zwanzig Jahren tätig. In
dieser Zeit hat er an mehreren Lehrwerken mitgearbeitet (prima, prima.nova, ROMA).
Andrea Kammerer (Oberstudiendirektorin) Studium der Latinistik und Germanistik (Regensburg).
Lehrerin für Latein und Deutsch. Fachbetreuerin für Latein und Deutsch (Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium
Schwabach). Seminarlehrerin für Deutsch und stv. Seminarvorstand
(Gymnasium Neutraubling). Schulleiterin (Johannes-Turmair-Gymnasium Straubing).
Publikationen (in Auswahl): Herausgeberin verschiedener Lehrwerke: Campus, Felix-neu, Latein
mit Felix, Roma, Prima / Autorin von Textausgaben und Lehrwerken: Bamberger Bibliothek, Transfer
11, Transit 6 / Autorin: adeo-Wortkunden, Schülergrammatik Latein / Didaktische Beiträge:
Sprachunterricht, Übergangslektüre (Piccolomini), Lehrerhandreichung Dichterlektüre
(Transfer 11, incl. Whiteboard-Material)
Dr. Stefan Müller (Studiendirektot) unterrichtet seit 2001 am Albrecht-Dürer-Gymnasium in
Hagen. Für den Verlag C. C. Buchner ist er seit über zehn Jahren tätig. In dieser Zeit hat er an
mehreren Lehrwerken mitgearbeitet (Campus, prima.nova, ROMA) und mehrere Textausgaben
verfasst (Cäsar, Livius, Vergil).
Clement Utz (Oberstudiendirektor) Studium der Klassischen Philologie und Germanistik
(Regensburg). Lehrer für Latein, Griechisch und Deutsch. Fachmitarbeiter für Latein beim
Ministerialbeauftragten (Oberpfalz). Seminarlehrer für Latein (Albrecht-Altdorfer-Gymnasium
Regensburg). Lehrbeauftragter für Altsprachliche Fachdidaktik (Universität Regensburg).
Schulleiter und Seminarvorstand (Albrecht-Altdorfer-Gymnasium Regensburg).
Publikationen (in Auswahl): Herausgeber verschiedener Lehrwerkreihen und Textausgaben:
Campus, Felix, Roma, Prima; Bamberger Bibliothek, Transfer, Transit / Autor von Lehrwerken und
Textausgaben: Roma A IV, ratio 34 / Autor und Herausgeber: adeo-Wortkunden, Grammadux,
Schülergrammatik Latein / Didaktische Beiträge zu verschiedenen Themen: Wortschatz,
Grammatik, Sprachunterricht, Übergangslektüre (Auxilia 36), Livius, Lernprogramme,
spätbeginnender Griechischunterricht
Gebäude B4 1
Raum 0.23
Die Referenten erläutern Ihnen den lernpsychologischen und fachdidaktischen Hintergrund,
sie erklären wichtige Prinzipien der Vokabelvermittlung, zeigen Ihnen anhand
der neuesten Lehrwerke konkrete Beispiele für gelingende Wortschatzarbeit und
begründen aus den Untersuchungen zum breit angelegten Projekt „Bamberger Wortschatz“
die Möglichkeiten und Grenzen einer Reduktion unseres Grundwortschatzes.
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
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ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
FREITAG, 17. APRIL 2020
FREITAG, 17. APRIL 2020
Prof. Dr. Ulrich Schmitzer,
HU Berlin
Prof. Dr. Felix K. Maier,
Würzburg
Subsidit digitisque cedit. Ovids Pygmalion als digitale Figur, oder:
von Pygmalion 2.0 zurück zu Pygmalion Beta.
Digitale (textkritische) Editionen –
aller Fortgang ist schwer.
V
9.00–10.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 216
(Audimax)
Ovids Pygmalion ist eine digitale Figur – im wörtlichen Sinne, weil er mit seinen Fingern
eine ideale Frau als Kunstwerk schafft und das Resultat prüft, in einem weiteren Sinne,
weil sich seine Rezeption und Transformation bis in die digitale Welt der Gegenwart
erstreckt. Im Vortrag soll zunächst untersucht werden, wie Ovids Erzählung anfangs
eine Vielzahl von Spuren legt, die sich im Verlauf zum großen Teil als bewusste Irreführungen
des Lesers erweisen, bis dann der perfekte und von den Göttern unterstützte
Künstler Pygmalion entsteht. Sodann soll gezeigt werden, wie die Digitalisierung von
für die Altertumswissenschaften relevanten Quellen dazu beitragen können, ein
differenziertes Bild der Rezeptionsgeschichte (nicht nur) des Pygmalion zu zeichnen.
Ulrich Schmitzer (geb. 1960): Studium der Fächer Latein, Deutsch, Geschichte, Griechisch in
Erlangen und Wien, 1. Staatsexamen 1985/86, Promotion 1989, 2. Staatsexamen 1991, Habilitation
1997; seit 2003 Professor für Klassische Philologie/Latinistik an der Humboldt-Universität
zu Berlin. Forschungsschwerpunkte: augusteische Dichtung, antike Geschichtsschreibung,
Rom und die antike Topographie in der Literatur, pagane Literatur der Spätantike, Rezeption und
Transformation der Antike; Antike und Internet – seit 2002 Mitherausgeber der Zeitschrift
„Gymnasium“ und Mitglied im Bundesvorstand des DAV, seit 2015 Mitglied des Geschäftsführenden
Vorstands des DAV.
Im Unterschied zu anderen Bereichen der Digitalisierung in den Altertumswissenschaften
ist die Erstellung digitaler textkritischer Editionen noch nicht weit vorangeschritten.
Für diesen Umstand gibt es verschiedene Gründe. Der Vortrag setzt sich deshalb zunächst
mit dem komplexen Prozess der Erstellung einer digitalen Textedition auseinander,
präsentiert sodann mögliche Ursachen für die bisher eher schleppend voranschreitende
Entwicklung und zeigt potenzielle Lösungen für bisherige Hindernisse auf.
Felix K. Maier hat in Freiburg, Eichstätt und Oxford Latein, Griechisch und Geschichte studiert.
Er war Austauschdozent an der University of Durham und Visiting Scholar am Deparment of Classics
der Yale University. Derzeit ist er Inhaber einer Heisenberg-Stelle der DFG an der Julius-Maximilians-Universität
Würzburg. Neben den Digital Classics liegen seine Forschungsschwerpunkte
in der griechischen Geschichtsschreibung, der antiken Konfliktforschung sowie der kaiserlichen
Repräsentation in der Spätantike.
V
9.00–10.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 224
Buchpublikationen: Zeitgeschichte in Ovids Metamorphosen (1990); Ovid – Leben und Werk, eine
Einführung anhand der Elegie trist. 4,10 (1994); Velleius Paterculus und das Interesse an der
Geschichte im Zeitalter des Tiberius (2000); Ovid (2001. 2 2011, ital. Fassung 2006); Friede auf
Erden? Latinistische Untersuchungen zur pax Augusta in interdisziplinärer Perspektive (2005):
Rom im Blick. Lesarten der Stadt von Plautus bis Juvenal (2016):
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
FREITAG, 17. APRIL 2020
FREITAG, 17. APRIL 2020
Prof. Dr. Dennis Pausch,
Dresden
Prof. Dr. Jan Stenger,
Würzburg
Anachronistische Zeitmontagen als literarische Technik
in Vergils Aeneis.
Freie Rede, Populismus und Lügen –
im digitalen Zeitalter und im klassischen Athen.
V
9.00–10.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 162
Zu den Merkmalen der Aeneis gehört ein besonderes Raffinement, mit dem verschiedene
Zeitebenen von der Frühzeit bis in die augusteische Gegenwart hinein verschränkt
werden. Gegenüber den sog. ‚großen Durchblicken‘ in der Heldenschau oder Schildbeschreibung
haben jedoch kleinere und vor allem implizitere Formen noch vergleichsweise
wenig Aufmerksamkeit gefunden. Im Mittelpunkt dieses Vortrags soll daher
der Beitrag stehen, den anachronistische Schilderungen zu diesem Gesamtbild leisten.
Dabei soll plausibel gemacht werden, dass es sich bei ihnen nicht um Fehler oder
Unachtsamkeiten des Autors handelt, die sich auf mangelnde historische Kenntnisse zurückführen
lassen, sondern um eine bewusste eingesetzte literarische Technik, die zwei
Zeitebenen zugleich sichtbar werden lässt (zu einem Verständnis von Anachronismus
als ästhetisches Verfahren vgl. jetzt auch Antje Junghanß, Bernhard Kaiser u. Dennis
Pausch (Hgg.), Zeitmontagen: Formen und Funktionen gezielter Anachronismen,
Palingenesia 116, Stuttgart 2019).
Im Zeitalter von social media und fake news scheint die freie Rede akut bedroht zu
sein, selbst in demokratischen Gesellschaften. In der Politik wie in der Wissenschaft ist
allenthalben von Redeverboten zu hören; Meinungsäußerungen können in einer polarisierten
Öffentlichkeit zu Anfeindungen, gar zu Morddrohungen führen. Der Blick auf das
klassische Athen zeigt, dass auch in der antiken Demokratie die Freiheit der Rede und
ihre Grenzen problematisiert und öffentlich diskutiert wurden. Neben offenkundigen
Parallelen zu Debatten des 21. Jahrhunderts wurden dabei aber auch deutlich andere
Argumente ins Feld geführt. Dieser Vortrag beleuchtet anhand von politischen Reden
und philosophischen Texten des 4. Jh., wie in Athen die Gefahren und Gefährdungen
der Redefreiheit bewertet wurden und welche Kriterien für einen verantwortungsvollen
Gebrauch der offenen Rede in die Diskussion eingeführt wurden. Es zeigt sich, dass
das Prinzip der freien Rede auch instrumentalisiert werden konnte, um den politischen
Gegner vom öffentlichen Diskurs auszuschließen.
V
9.00–10.00 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 166
Dennis Pausch studierte Lateinische und Griechische Philologie sowie Geschichte an der Justus-
Liebig-Universität Gießen und war ebendort nach der Promotion im SFB 434 „Erinnerungskulturen“
(Biographie und Bildungskultur. Personendarstellungen bei Plinius dem Jüngeren,
Gellius und Sueton, Millennium-Studien 4, Berlin 2004) Akademischer Rat am Institut für
Altertumswissenschaften. Nach einem Forschungsaufenthalt als Feodor Lynen-Stipendiat der
Alexander von Humboldt-Stiftung in Edinburgh erfolgte die Habilitation in Klassischer Philologie
(Livius und der Leser. Narrative Strukturen in ab urbe condita, Zetemata 140, München 2011), die
mit dem Bruno Snell-Preis der Mommsengesellschaft ausgezeichnet wurde. Ab 2012 hatte er eine
Lehrprofessur für Lateinische Philologie an der Universität Regensburg inne und wechselte 2014
auf den Lehrstuhl für Klassische Philologie (Latein) an der Technischen Universität Dresden. Er ist
dort als Leiter eines Teilprojekts zu den Invektiven Ciceros am SFB 1285 „Invektivität. Konstellationen
und Dynamiken der Herabsetzung“ beteiligt. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören
darüber hinaus die antike Biographie und Geschichtsschreibung sowie allgemein die Literatur der
augusteischen Zeit und der Bildungskultur des 2. Jh. n. Chr.
Jan R. Stenger ist Professor für Klassische Philologie/Gräzistik an der Julius-Maximilians-
Universität Würzburg. Von 2012 bis 2019 war er MacDowell Professor of Greek an der University
of Glasgow. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die griechische Lyrik, die Literatur und Kultur der
Spätantike sowie das antike Christentum. Sein aktuelles Forschungsprojekt befasst sich mit der
Performanz der freien Rede (parrhesía).
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
FREITAG, 17. APRIL 2020
FREITAG, 17. APRIL 2020
Univ.-Prof. Dr. Christine Walde,
Mainz
PD Dr. Stefan Schneckenburger,
Darmstadt
Moderne Musen. Die Rezeption antiker Frauengestalten
in der zeitgenössischen Literaturproduktion.
Von Satyrn und kummerstillenden Tränken –
Antike Mythologie in der Botanik.
V
10.15–11.15 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 216
Audimax
In den letzten Jahren sind bemerkenswert viele Bücher (Romane und andere Textformen)
erschienen, die Gestalten des antiken Mythos und -Geschichte aufgreifen,
darunter Ursula Le Guins Lavinia (2008) und Natalie Haynes‘ A Thousand Ships (2019).
Dabei ist auffällig, dass diese Werke meist Frauengestalten ihre Stimme leihen und
insofern in direkte Konkurrenz mit der eher ‚männlichen‘ Erzählperspektive der antiken
Literatur treten. Neben einer Typologisierung dieser literarischen Produkte werden
repräsentative Werke vorgestellt und in ihrer Beziehung zu den antiken Prätexten
analysiert. Besonderes Augenmerk wird auf die Erzählperspektive und auf die damit
verbundene Dekonstruktion der ‚kanonischen‘ Texte der Antike hinsichtlich ihrer
Darstellung der Geschlechterverhältnisse gerichtet. Reflexionen über den Status dieser
Literaturproduktion im Prozess der schon Jahrtausende andauernden Antikerezeption
und ihre Produktionsbedingungen (Autoren/innen , avisiertes Publikum, Vermarktung
usw.) runden den Vortrag ab.
Christine Walde, seit 2005 Professorin für Klassische Philologie an der JGU Mainz.
Forschungsschwerpunkte: Literatur der Späten Republik und frühen Kaiserzeit
(bes. Ovid, Properz Lucan, Seneca, Epos, Elegie, Rhetorik), Kulturwissenschaft und Gender Studies
der Antike, Antikerezeption. Zahlreiche Publikationen. Aktuell Abschluss einer Monographie zu
Lucans Bellum Civile.
Latein als „Lingua franca“ der Wissenschaft war die Sprache, in der sich in der Zeit
der Entstehung der wissenschaftlichen Terminologie und der Benennung von Arten die
Wissenschaftler bedienten. So war es CARL VON LINNÉ, der mit der Einführung der
binären Nomenklatur die Grundlage für die Benennung von Pflanzen (1753) und Tieren
(1758) legte. LINNÉ und die Naturforscher seiner Zeit griffen einerseits auf vorhandene
lateinische und griechische Namen wie Fagus (Buche) oder Cydonia (Quitte) zurück, definierten
Arten dann durch charakteristische Epitheta, die sie ebenfalls den klassischen
Sprachen entnahmen (albus, utilis), neu schufen (subhirsutus; auch Hybridworte wie
rubro-cyaneus) oder zurechtbogen (tournefortii). Für die außereuropäischen „neuen“
Gattungen schufen die humanistisch gebildeten Botaniker neue Namen wie Cypripedium
(Venusschuh-Orchidee), ehrten Kollegen und Vorgänger (Fuchsia) oder „bedienten“
sich bei Homer oder Ovid und anderen antiken Autoren und gaben Namen, die heute
wiederum nur Menschen mit einer gewissen Affinität der humanistischen Bildung
gegenüber verständlich sind. Wer weiß schon, auf welche Episode sich der linnésche
Name der tropischen Kannenpflanzen Nepenthes bezieht?
PD Dr. Stefan Schneckenburger, geb. 1954, Studium der Biologie und Mathematik
(und ein wenig Theologie und Philosophie) in Mainz; Promotion 1987, Habilitation 2008;
seit 1987 Arbeit in Botanischen Gärten und seit 1994 Kustos und später Direktor des Botanischen
Gartens der Technischen Universität Darmstadt. Besondere Interessen: Frühdarwinismus,
Botanik und Literatur, Buchprojekt (2020): „Garten-Theater: Shakespeares grüne Welten.“
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10.15–11.15 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 224
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN
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ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
FREITAG, 17. APRIL 2020
FREITAG, 17. APRIL 2020
Prof. Dr. Katharina Wesselmann,
Kiel
OStR Rudolf Henneböhl,
Bad Driburg
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Neue
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Hörsaal 162
Bellum electronicum – Caesar im digitalen Übersetzungsvergleich.
Caesars Commentarii sind Klassiker des Lateinunterrichts; an den Texten lässt sich eine
große Anzahl von Themen verhandeln, die für heutige Lernende relevant sind. Dazu
gehört auch die Übertragung in andere Sprachen und Epochen. Die Termini, mit der
Caesar Römer und Nicht-Römer benennt – und deren Übersetzungen von der Frühen
Neuzeit bis heute – geben Aufschluss über den epochenbedingt unterschiedlichen
Blick auf das Andere: principes werden zu Fürsten oder Häuptlingen, civitates zu
cities, Republiken oder Vaterland, je nachdem, welche politischen Trends zur Zeit der
Übersetzung virulent sind. An der CAU Kiel entsteht derzeit eine Webseite, die nicht
nur zahlreiche Caesar-Übersetzungen aus verschiedenen Epochen versammelt, sondern
auch konkrete Arbeitsaufträge für Latein-Lernende bietet, mit dem Ziel, ein Bewusstsein
für die Zeitgebundenheit von Übersetzungen zu schaffen.
Wandlungen des antiken Mythos in der digitalen Kunst
des 21. Jahrhunderts.
Zur digitalen Welt gehören auch die digitale Kunst und der digital erstellte Film.
Der antike Mythos ist in beiden Medien sehr lebendig vertreten. Im Vortrag sollen
aktuelle Beispiele gezeigt und interpretiert werden, wobei vor allem der Frage nachgegangen
wird, wie sich das Verständnis des Mythos in der Moderne weiter entwickelt
und verändert.
Rudolf Henneböhl (geb. 1959 in Leverkusen); Studium der Fächer Latein, Katholische Religionslehre
und Philosophie an der Universität Köln und Bonn, von 1985–1987 Referendariat in Siegen,
seit 1987 Lehrer in Bad Driburg (zwischenzeitlich in Köln).
2005 Gründung des „Ovid-Verlages” (www.ovid-verlag.de) mit dem Ziel des Aufbaus verschiedener
Lektürereihen (Schwerpunkte: existenzielle und psychologische Interpretation lateinischer
Literatur, Bilddidaktik und Kreativität).
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10.15–11.15 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 166
Katharina Wesselmann hat in Tübingen, Köln und Basel Gräzistik, Latinistik und Kunstgeschichte
studiert. 2004–2009 war sie Assistentin der Gräzistik an der Universität Basel und promovierte
2010 mit einer Arbeit über Mythische Erzählstrukturen in Herodots Historien. Daneben war sie von
2004–2018 Lehrerin für Latein und Griechisch am Basler Gymnasium Münsterplatz. Seit 2010 ist
sie wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Basler Homer-Kommentar (SNF-Projekt) und habilitierte
sich 2018 mit einem Kommentar zum 7. Gesang der Ilias. Von 2015–2019 war sie als Fachdidaktikerin
an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Basel tätig; seit 2019 hat sie die Professur für
Fachdidaktik der Alten Sprachen an der CAU Kiel inne. Ihre Forschungsinteressen liegen in den
Bereichen Geschichtsschreibung, Epos, narrative Topoi, mythische und rituelle Prägungen von
Texten, Didaktik und Vermittlung der Alten Sprachen.
Publikationen:
A) allgemein: Ovids Daedalus und Ikarus – Der Vater-Sohn-Konflikt im Zeitraffer, in: Anregung 5/1994, S. 293–302
• Römische Dichtung im Plastik-Zeitalter. Kreativität als Mittel der vertiefenden Interpretation, in: Auxilia 47, S. 86–103
• Daphne, Narcissus, Pygmalion. Liebe im Spiegel von Leidenschaft und Illusion in Ovids Metamorphosen, Reihe: Antike
und Gegenwart, Buchners-Verlag 2004 (Textband und Lehrerkommentar) • „Stumm vor Schmerz ist die Lyra”: Der
Gesang des Orpheus und die Entstehung der Liebeselegie. Zur Aussageabsicht des zehnten Buches der Metamorphosen
Ovids, in: Gymnasium 4/2005, S. 345–374 • „The good, the bad and the ugly“ – Lektürebegleitende Tagebücher zu
„Amor und Psyche”, in: AU 4+5/2007, S. 60–71 • Ut spectaculum poesis – Ovidische Dichtung und szenische Interpretation,
in: AU 4/2009, S. 56–64 • AU 4/5, 2013 („Ovid”): a) Von den Wurzeln menschlichen Handelns – Ovid als Psychologe
(S. 86–92); b) testis abest somno, nec abest imitata voluptas – Byblis als Beispiel psychologischer Darstellung bei Ovid
(S. 38–51); c) adpositis queritur ieiunia mensis – Erysichthon als Beispiel existenzieller Darstellung bei Ovid (S. 52–58)
• AU 3/4, 2019 („Catull”): Sprachliche und existenzielle Interpretation am Beispiel von c. 109 (S. 10–21) • AU 5/2019
(„Werte”): Victa iacet pietas – pietas in Ovids Metamorphosen (S. 36–50)
B) Im Eigenverlag (Ovid-Verlag):
Reihe „Latein Kreativ”: Band 1: Ovid, Metamorphosen (Textband, Lehrerkommentar und Übungsheft), Band 2: Ovid, Ars
amatoria und Remedia amoris (TB + LK), Band 3: Vergil, Aeneis (TB, LK und Laboratorium/Übungsheft), Band 4: Seneca,
philosophische Schriften (TB + LK), Band 5: Ovids Amores und die Römische Liebeselegie (TB), Band 6: Apuleius, Amor
und Psyche (TB + LK) • Reihe „Scaena”, Bd. 1: Ovid, Metamorphosen – Beiheft zur szenischen Interpretation (TB + LK) •
Reihe „pictura“, Bd. 1: Comic zu Ovid, Metamorphosen • Reihe „nugae“, Bd. 1: Ovids Metamorphosen in modernen Kurzerzählungen
• Lehrwerk Statio (für Latein III, zusammen mit Prof. Friedrich Maier): Lehrbuch mit Beiheft, Übungsheft,
Vokabelheft und Lehrerkommentar; ergänzend dazu: „Das große Klausurenbuch“ • Studium generale (Lernbögen zur
lateinischen Sprache) • Vocabularium (Vokabel-Workbook) • Essay-Bände von Prof. Friedrich Maier: Festschrift zum 80.
Geburtstag (2015) / „Ich suche Menschen – Humanität und humanistische Bildung“ (2016) / „Allgewaltig ist der Mensch
... – Ein Plädoyer für Literatur“ (2018) / „Imperium – Von Augustus zum Algorithmus. Geschichte einer Ideologie“ (2019)
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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VERANSTALTUNGEN
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FREITAG, 17. APRIL 2020
FREITAG, 17. APRIL 2020
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11.30–12.30 Uhr
Neue
Universität
Hörsaal 216
Dr. Uwe Springmann,
München
„Sprachdaten als Wirtschaftsgut - was kann die Altphilologie von
GAFA (Google, Amazon, Facebook, Apple) in Hinsicht auf den
Umgang mit Sprachdaten zur Erzeugung wirtschaftlich nutzbaren
Wissens lernen?”
In einer zunehmend technisch geprägten Welt scheinen die alten Sprachen
perpektivisch an Bedeutung zu verlieren. Hält man sich jedoch vor Augen, dass die
höchstbewerteten Wirtschaftsunternehmen Google, Amazon, Facebook und Apple
ihren Erfolg zu einem Großteil ihrem Umgang mit Sprachdaten (Internetsuche, Produktbewertungen,
Alexa, Siri, iPhone) verdanken, wird klar, dass der Zeitgeist alles andere
als sprachfeindlich ist.
Im Vortrag werden Ansätze vorgestellt, wie man dieses Momentum nutzen kann, um
die Attraktivität der alten Sprachen in Lehre und Forschung zu steigern. Exemplarisch
werden die Bereiche Spracherkennung (speech-to-text), Spracherzeugung (text-tospeech),
Rückgewinnung von Sprachdaten aus frühen Drucken (historische OCR) und
semantische Suche vorgestellt und auf ihr diesbezügliches Potential abgeklopft.
Dr. Uwe Springmann studierte nach dem Abitur am Gymnasium Josephinum in Hildesheim
zunächst Technische Kybernetik, Physik und Astronomie in Stuttgart und München, wo er in
Kontakt mit der Latinitas Viva (Wilfried Stroh) trat. Nach der Promotion in Astronomie war er einige
Jahre in leitender Funktion bei Netscape, Sun Microsystems und British Telecom tätig, bevor er
an die Universität zurückkehrte, Latein und Computerlinguistik studierte und als Lehrer für Latein
und Forscher im Bereich Digital Humanities, insbesondere der optischen Zeichenerkennung früher
Drucke, an den Universitäten in München (LMU), Berlin (HU) und Würzburg (JMU) tätig war.
Unter seinem lateinischen Namen Uvius Fonticola ist er Autor (Gehirnjogging Latein, Latein auf
Zack! Das Sprach- und Gedächtnistraining, Septimana Latina) und Herausgeber (Comenius: Orbis
sensualium pictus) von Büchern mit didaktischer Zielsetzung.
Prof. Dr. Ursula Gärtner,
Graz
Fabel – digital.
Fabeln, insbesondere die des Phaedrus, werden im altsprachlichen Unterricht gerne
gelesen. Fabeln eignen sich, da die Texte kurz und sprachlich relativ leicht sind; ferner
fordern sie durch ihre Bildhaftigkeit zur Interpretation auf. Zugleich kann man an
ihnen besonders gut die produktions- wie rezeptionsgebundene Kontextualisierung
erkennen. In der Fachwissenschaft wurden sie lange vernachlässigt; neuere Forschungen
der letzten Jahre haben allerdings interessante Ansätze eingebracht. Im Vortrag
sollen zunächst diese neuen Aspekte vorgestellt werden. In einem zweiten Teil wird
das „Grazer Repositorium antiker Fabeln (GRaF)“ präsentiert. Es handelt sich dabei um
ein Webportal, das Fabeln auf fachwissenschaftlicher wie fachdidaktischer Grundlage
darbietet. Es umfasst neben einführenden Artikel (Fabel, Autoren, Werke, Textkritik)
eine Fabelauswahl (Phaedrus, Aesop, Avian, Babrios). Die Fabeln werden jeweils mit
Text, Übersetzung, Vokabel-, Grammatik- und Sacherklärungen, metrischer Analyse,
Gliederung Paralleltexten, Thesen aus der Sekundärliteratur sowie Interpretationsfragen
samt Lösungsvorschlägen so dargeboten, dass sie individuell für den Schulunterricht
wie das Eigenstudium verwendbar sind. GRaF versteht sich nicht als Lernplattform,
sondern bietet einen innovativen Ansatz, der die Prinzipien einer kommentierten und
annotierten wissenschaftlichen Digitalen Edition in TEI-XML mit dem neuen Konzept
des Digitalen Schulbuchs verbindet.
Prof. Dr. Ursula Gärtner: Studium der Fächer Latein, Griechisch, Mittellatein in Freiburg, Basel
und Pittsburgh, Promotion in Freiburg, Habilitation in Leipzig. 2002–2016 Professorin für Klassische
Philologie in Potsdam, seit 2016 in Graz. Forschungsschwerpunkte: Antikes Epos (Valerius
Flaccus, Quintus Smyrnaeus), Bildsprache, Fabeln (Phaedrus).
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11.30–12.30 Uhr
Neue
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Hörsaal 224
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VERANSTALTUNGEN
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2020
FREITAG, 17. APRIL 2020
FREITAG, 17. APRIL 2020
Prof. Dr. Daniel Kölligan,
Würzburg
Claudia Schindler,
Hamburg
Von oral poetry zum annotierten Text am Beispiel des Altindischen:
Das Vedaweb-Projekt.
Illam veram et meram Graeciam
Plinius’ Brief an den Provinzstatthalter Maximus (ep. 8,27).
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11.30–12.30 Uhr
Neue
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Hörsaal 162
Der Rigveda stellt das älteste Zeugnis der äußerst reichen literarischen Überlieferung
des Vedischen, des ältesten Altindischen, dar. Entstanden wahrscheinlich in der Zeit
zwischen 1300 und 1000 v. Chr. wurde der Text über Jahrhunderte durch verschiedene
Schulen mündlich mit großer Sorgfalt überliefert, um die Wirksamkeit der im
Ritual verwendeten insgesamt 1028 Götterhymnen zu bewahren. Der mit ca. 160.000
Wörtern sehr umfangreiche Text wurde im von der DFG geförderten Vedaweb-Projekt in
kompletter morphologischer Annotation samt diversen Übersetzungen online verfügbar
und durchsuchbar gemacht (vedaweb.uni-koeln.de). Besonderes Gewicht wurde dabei
auf kombinatorische Suchmöglichkeiten, die komplexe Abfragen ermöglichen, und auf
die Exportierbarkeit sowohl der Annotationen als auch der Suchergebnisse gelegt. Die
interne Kodierung der Daten in TEI soll eine möglichst langfristige Nachverwendung
der Projektdaten ermöglichen. Der Vortrag wird neben der Darstellung des Projekts
Möglichkeiten und Desiderate digitaler Textkorpora, die in ähnlicher Weise für auch für
griechische und lateinische Texte gelten können, besprechen.
Prof. Dr. Daniel Kölligan hat an der Universität zu Köln Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft
(Indogermanistik), Klassische Philologie (Gräzistik), Philosophie und Romanistik studiert.
Von 2005–2008 war er als Research Assistant an der University of Oxford tätig, von 2008–2019
u.a.als Akademischer Rat und Oberrat (a.Z.) an der Universität zu Köln. Seit Oktober 2019 ist er
Inhaber des Lehrstuhls für Vergleichende Sprachwissenschaft an der Universität Würzburg.
Plinius’ Brief an Maximus, den zukünftigen Statthalter der Provinz Achaia, gibt dem
Adressaten Hinweise für ein angemessenes Verhalten gegenüber der ‚Kulturnation‘
Griechenland: Der Adressat soll bedenken, dass er in ein Land reist, in dem freie Menschen
leben und das eine ruhmreiche Vergangenheit und zahlreiche Erfindungen vorzuweisen
hat: und er soll die einheimischen Götter nicht nur respektieren, sondern sogar
aktiv verehren. Der Text wurde häufig als Zeugnis „tiefer Humanität” interpretiert und
ist wahrscheinlich auch deswegen bis heute in vielen Schulausgaben der Plinius-Briefe
enthalten. Ob es allerdings tatsächlich ‚Humanität’, Graecophilie und das Akzeptieren
einer kulturellen Inferiorität seitens des Römers ist, die Plinius zu seinen Aussagen über
die Griechen und ihre kulturellen Leistungen veranlasst, möchte ich in meinem Vortrag
untersuchen.
Claudia Schindler, Jahrgang 1967, Studium der Klassischen Philologie und der Archäologie in
Münster/Westf. und München. 1. Staatsexamen 1992 in Münster, Promotion 1998 in Münster,
Habilitation 2006 in Tübingen. Seit Februar 2009 Professorin für Klassische Philologie/Schwerpunkt
Latinistik an der Universität Hamburg. Forschungsschwerpunkte: Griechisch-römische
Epik und Lehrdichtung und ihre Rezeption im Neulatein, Poesie der Spätantike, Geschichte der
Klassischen Philologie, Antikenrezeption.
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11.30–12.30 Uhr
Neue
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Hörsaal 166
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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SONDERVERANSTALTUNG
SONDERVERANSTALTUNG
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2020
20.00 Uhr
Sonderveranstaltung
Foto: © AdobeStock · Theastock
Weingut Reiss/ Theateraufführung
Symposion mit Sokrates
Studentische Inszenierung nach Platon unter
Leitung von Marion Schneider und mit Musik
von Vincenzo Damiani umrahmt von einer Wein-
probe mit dem prämierten Winzer
Christian Reiss
»Wenn ich trinke den Wein, schlafen ein meine Sorgen und trüben Gedanken ...« So sangen wir damals alle
zusammen den Gassenhauer des guten alten Anakreon an jenem denkwürdigen Abend, als wir zu Gast
waren beim schönen Agathon. Aber obwohl uns Sokrates ganz schön unter den Tisch getrunken hat, sind die
Erinnerungen doch wach geblieben ... an Diotima und an Alkibiades und an unsere Gespräche mit Sokrates
über die Liebe. Ihr hättet dabei sein sollen!
Aber damit Ihr nicht traurig seid, dass Ihr all das verpasst habt, inszenieren wir es einfach noch einmal neu
für Euch und laden Euch ein, diesmal mit dabei zu sein – bei unserem legendären Symposion mit Sokrates!
PS: Der kleine Erosknabe ist natürlich auch wieder mit dabei.
SAMSTAG, 18.04.2020
Abfahrt 19.15 Uhr ab Hbf Würzburg bis
Haltestelle „Schwarzer Weg“
Kosten (für Sektempfang mit Kellerführung,
Brotzeit und Weinprobe)
25 Euro
Hin- und Rückreise: mit Sammeltaxis
ab Sanderring
Hinfahrt: Sammeltaxis stehen zwischen
19.15 und 19.30 Uhr ab Sanderring bereit
Rückfahrt: Sammeltaxis zwischen
22.00 und 22.30 Uhr ab Weingut Reiss
Kosten pro Fahrt und Person bei voller
Belegung der Taxis (6–8 Personen):
ca. 3 Euro
Alternativ kann für Hin- und Rückfahrt
die Buslinie 13 ab Hbf Würzburg
benutzt werden
(fährt einmal in der Stunde)
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Zustimmungsdemokratie
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106
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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EXKURSIONEN
EXKURSIONEN
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EXKURSIONEN UND STADTFÜHRUNGEN
E1 EXKURSION I – ASCHAFFENBURG
Angeregt durch die Ausgrabungen in Pompeji ließ König Ludwig I. diese ideale Nachbildung eines römischen
Wohnhauses 1840–1848 durch den Architekten Friedrich von Gärtner errichten. Um zwei Innenhöfe, das Atrium
mit seinem Wasserbecken und das begrünte Viridarium im rückwärtigen Hausteil, sind im Erdgeschoss die Empfangs-
und Gästezimmer, die Küche und die Speisezimmer angeordnet.
Für die prachtvolle Ausmalung der Innenräume und die Mosaikfußböden wurden antike Vorbilder kopiert
oder nachempfunden. Seit 1994 sind hier nun zusätzlich originale römische Kunstwerke aus den Beständen
der Staatlichen Antikensammlungen und der Glyptothek in München zu sehen. Neben römischen Marmorskulpturen,
Kleinbronzen und Gläsern zählen zwei Götterthrone aus Marmor zu den wertvollsten Ausstellungsstücken.
Zusätzlich finden jährlich wechselnde Sonderausstellungen zu archäologischen Themen statt.
Um das Pompejanum erstreckt sich eine kleine Gartenpartie, die erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts entstand.
Hier sollte eine »mediterrane Ideallandschaft« entstehen. Wärmeliebende Gehölze wie Feigen, Araucarien,
Mandelbäume, Wein, Säulenpappeln und Kiefern prägen zum Großteil noch heute das Bild dieses südländisch
anmutenden Gartens.
Kosten: ca. 20 € für Fahrt und Führung
Abfahrt: ca. Abfahrt: 9.37 Uhr ab Hbf Würzburg
Rückkehr: ca. 16.30 Uhr am Hbf Würzburg
Personenzahl: 50
E2 EXKURSION II – IPHOFEN
Das Kunstschaffen der alten Weltkulturen erleben!
Dazu wäre eine Reise zu den Stätten der Weltkunst oder zu den Museen Europas und Amerikas nötig,
denn keine Publikation kann den Eindruck des Kunstwerks in Originalgröße ersetzen, kein Bild die Griffigkeit
einer Reliefwand oder Dreidimensionalität einer Statue vermitteln.
Das Knauf-Museum in Iphofen bietet jedoch eine einmalige Alternative: Meisterwerke des alten Ägypten, Mesopotamiens,
Persiens und des Hethiterreiches, weltberühmte Spitzenwerke griechischer und römischer Kunst,
des alten Indiens und der dem Europäer wenig bekannten Kulturen Altamerikas und der Osterinsel sind in den
weitläufigen Räumen und dem großen Innenhof des historischen, ehemaligen Amtshauses in meisterlichen
Abformungen ausgestellt.
Die 205 Repliken zeigen dem Besucher in
optimaler Präsentation die Glanzlichter
der großen Museen – wie zum Beispiel
aus dem Ägyptischen Museum Berlin die
Grenzstele des Sesostris III., aus dem
Louvre in Paris die Gesetzesstele des
Hammurabi oder aus London den Rosette-Stein,
der zur Entzifferung der Hieroglyphen
beitrug. Diese meisterlichen Abformungen
stehen neben Tempelwänden
und Stelen, deren Originale sich noch
Schmuckrelief aus Herculaneum (Foto © Knauf-Museum Iphofen)
heute an Ort und Stelle befinden.
SAMSTAG, 18.04.2020
Pompejanum (Foto Michael Alfen - DE001262)
Im oberägyptischen Theben, in Griechenland und Persien, im mittelamerikanischen Urwald oder
innerhalb der Klosteranlage von Clonmacnois in Irland haben die Mitarbeiter des Museums Abformungen
erstellt um sie später als meisterlichen Abguss zu zeigen. Wissenschaftliches Konzept
und eindrucksvolle künstlerische Gestaltung der Ausstellungsräume schaffen eine Atmosphäre voll
Überzeugungskraft, und der unmittelbare ästhetische Reiz lädt zum Entdecken und Genießen.
Ein ausführlicher Katalog, Kurzführer und Kinderkataloge sowie eine akustische Führung erschließen
die Fülle des Geschauten, stellen die Verbindung zu den Originalen her und liefern
den kulturgeschichtlichen Hintergrund. Kunst aus vier Erdteilen und fünf Jahrtausenden ist in
den Abformungen des Knauf-Museums in Iphofen versammelt. Ein imaginäres Museum ist somit
Wirklichkeit geworden. Jährliche Höhepunkte sind die hochkarätigen Sonderausstellungen, die
in den Räumen des Knauf-Museums gezeigt werden. Die Sonderausstellung, die wir im kommenden
April zeigen werden, wird den Titel »Schuhstory« tragen und sich mit Geschichten von
Schuhen aus aller Welt beschäftigen.
Kosten: ca. 18 € für Fahrt und Führung
Abfahrt: 9.41 Uhr ab Hbf Würzburg
Rückkehr: ca. 14.30 Uhr am Hbf Würzburg
Personenzahl: 25
SAMSTAG, 18.04.2020
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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EXKURSIONEN
FÜHRUNGEN
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E3 EXKURSION III – OSTERBURKEN
Im Norden Baden-Württembergs liegt unmittelbar am UNESCO-Welterbe Limes das Römermuseum Osterburken
(www.roemermuseum-osterburken.de). In den Jahren 1892–1910 wurden hier die Mauern und Gräben
eines Annexkastells freigelegt, die noch heute ein imposantes Bild der antiken Wehranlage bieten.
Nach einem Rundgang durch das Römermuseum, in welchem Funde aus dem nordbadischen Limesgebiet
präsentiert werden, darunter Einzigartigkeiten wie die Statuengruppe von der Schneidershecke oder dem
Mithras-Altar aus Osterburken, und anschließender Besichtigung der etwa 300 m entfernten Grundmauern
des Kastells, findet ein Spaziergang zum Limesnachbau statt. Dort können als Höhepunkt der Exkursion der
Nachbau des antiken Grenzübergangs abgeschritten und das begehbare Modell eines Limesturms bestiegen
werden.
Leitung: Dr. Jörg Scheuerbrandt
Eintritt/Person: ca. 15 Euro für Fahrt und Führung
Abfahrt: 9.38 Uhr ab Hbf Würzburg
Rückkehr: ca. 15.30 Uhr am Hbf Würzburg
Personenzahl: 30
F1 + F5 FÜHRUNG I + V – MARTIN-VON-WAGNER-MUSEUM DER UNIVERSITÄT WÜRZBURG –
ANTIKENSAMMLUNG UND GEMÄLDEGALERIE
Europas größtes Universitätsmuseum in der Würzburger Residenz. In der Antikensammlung sind Kunstwerke
und Altertümer des Mittelmeerraumes aus der Zeit vom 3. Jahrtausend v. Chr. bis in die Spätantike zu sehen.
Im Zentrum stehen Zeugnisse aus Griechenland, doch auch die etruskische und römische, die ägyptische und
vorderasiatische Kultur sind eindrucksvoll vertreten. Ihr internationales Ansehen verdankt die Würzburger Antikensammlung
in erster Linie jedoch der umfangreichen und mit vielen Meisterwerken bestückten Sammlung
griechischer Vasen.
In der Gemäldegalerie werden vor allem deutsche, niederländische und italienische Gemälde des 15. bis 19.
Jahrhunderts gezeigt, darunter Bilder von Hans Leonhard Schäufelein, Bartholomäus Spranger, Pieter Claesz,
Luca Giordano und Giovanni Battista Tiepolo. Unter den Skulpturen sind Werke von Tilman Riemenschneiders
Termine: 15.04.20 und 16.04.20,
und seiner Schule besonders hervorzuheben.
jeweils um 16:30 Uhr
Treffpunkt: vor dem Museum
Dauer:
ca. 1 Std.
Kosten: 5 €
Teilnehmerzahl: 20
SAMSTAG, 18.04.2020
Martin UNESCO-Welterbe von Wagner Limes Museum, © Limespark Kuppelsaal Osterburken (Foto Martin von Wagner Museum)
MITTWOCH, 15.04.2020 +
DONNERSTAG, 16.04.2020
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FÜHRUNGEN
FÜHRUNGEN
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ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
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F2 FÜHRUNG II – DIE RESIDENZ IN WÜRZBURG
Die ehemals fürstbischöfliche Residenz in Würzburg, seit 1803 im Besitz des bayerischen Staates, und seit
1981 UNESCO-Weltkulturerbe, ist in ihrer eindrucksvollen Geschlossenheit der schönste Schlossbau des süddeutschen
Barock. Imponierend ist die großzügige Anlage, deren Fronten mit hellgelbem Sandstein verblendet
sind, die Folge prächtig ausgestatteter Paradezimmer an der Gartenfront, das mächtige Treppenhaus und der
kostbare Kaisersaal, das Herzstück der Anlage.
Entstanden ist dieser Regierungssitz eines geistlichen Kleinstaates aus der Mitarbeit der führenden Barockarchitekten
Süddeutschlands auch als Denkmal des Hauses Schönborn, deren Mitglieder in der Barockzeit
zahlreiche Bischofssitze besetzten. Den Grundstein legte 1720 Johann Philipp Franz von Schönborn, der den
aus Eger stammenden Balthasar Neumann mit Planung und Ausführung betraute. Beeinflusst haben die Architektur
der Onkel des Bauherrn, der Mainzer Kurfürst Lothar Franz von Schönborn und seine Architekten
Maximilian von Welsch und Johann Dientzenhofer, aber auch der Bruder des Bauherrn, der Reichsvizekanzler
Friedrich Carl v. Schönborn in Wien und sein Baumeister Lucas von Hildebrandt. Schließlich suchte Neumann
noch die französischen Hofarchitekten Boffrand und de Cotte in Paris auf.
Zur Innenausstattung, die mit Friedrich Carl von Schönborn 1729 begonnen wurde, setzte ein Künstlerzug aus
Wien, Südtirol, Italien und den habsburgischen Niederlanden (Belgien) ein, der die Residenz zu einem europäischen
Bauwerk gestaltete. Hervorragend unter den
Räumen sind das rekonstruierte Spiegelkabinett und
die in Marmor gehaltene Hofkirche, mit der die Residenz
1744 vollendet wurde. Acht Jahre später schuf
der Venezianer G.B. Tiepolo die Fresken im Kaisersaal
und das riesige Fresko über dem Treppenhaus,
noch immer das größte Deckenfresko der Welt.
MITTWOCH, 15.04.2020
Ansicht Fassade der Residenz in Würzburg © Bayerische Schlösserverwaltung
Termin: 15.04.20 um 16:30 Uhr
Treffpunkt: Eingang der Residenz
Dauer:
50 min.
Kosten: 8 €
Teilnehmerzahl: 40
SONDERFÜHRUNG – MUS-IC-ON!
KLANG DER ANTIKE IM MARTIN-VON-WAGNER-MUSEUM
Die Sonderausstellung „MUS-IC-ON! Klang der Antike!” lädt ein, Klänge aus längst vergangenen Zeiten wiederzuentdecken,
deren große Bedeutung in den frühen Hochkulturen der Menschheit zu erfahren und sich auf
eine klangliche Spurensuche zu begeben.
Zeugen sind zum einen die Musikinstrumente selbst: Antike Originale – teils mit Inschrift des Besitzers – verleihen
den antiken Musikern ein Gesicht. Moderne Nachbauten und Rekonstruktionen ermöglichen uns, das
Klangspektrum und die Spieltechnik der Instrumente hörbar und – auch für die Besucher*innen an zahlreichen
Hands-On-Stationen – spielbar zu machen. Abbildungen und Texte bis hin zu frühen Notationsformen
belegen zum anderen den Stellenwert von Musik und Musikern in den antiken Kulturen des Vorderen Orients,
Ägyptens, Griechenlands und Roms. Die Würzburger
Ausstellung profitiert dabei neben den eigenen Beständen
von zahlreichen Leihgaben aus dem In- und
Ausland.
Anmeldung und Bezahlung
vor Ort im Kongressbüro
Leitung: PD Dr. Dahlia Shehata /
Dr. Florian Leitmeir
(Kuratoren der Ausstellung)
Termine:
Treffpunkt:
Dauer:
Kosten: 5 €
Teilnehmerzahl: 15
15.4. + 16.4., jeweils 14.30 Uhr
Vor dem Eingang der
Antikensammlung
(Südflügel der Residenz, 3. OG)
60 Minuten
MITTWOCH, 15.04.2020 +
DONNERSTAG, 16.04.2020
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
FÜHRUNGEN
FÜHRUNGEN
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
F3 FÜHRUNG III – DIE FESTUNG MARIENBERG
Die Festung Marienberg ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt Würzburg. Die mächtige Anlage, die von 1253–
1719 Sitz der Fürstbischöfe war, liegt auf einem sich gut einhundert Meter über das Maintal erhebenden Höhenrücken,
den auf drei Seiten steil abfallende Hänge umgeben. Diese günstige Lage führte zur Entstehung einer befestigten Fliehburg
auf der Anhöhe (um 1000 v. Chr.). Der älteste, im Kern noch existierende Bau dürfte die 706 geweihte Rundkirche
im inneren Burghof sein. Der Ursprung der im Lauf der Jahrhunderte immer wieder erweiterten, umgebauten, durch
Kriege und Brände häufig zerstörten Festung fällt in das Jahr 1201, als Bischof Konrad von Querfurt nach Auseinandersetzungen
zwischen Königtum und Kirche den strategisch günstig gelegenen Berg mit einer trutzigen Burg befestigte.
Weitere Ausbaumaßnahmen folgten. Maßgeblich prägten jedoch die Um- und Neubauten der Zeit des Fürstbischofs Julius
Echter das heutige Erscheinungsbild der Burg. Er ließ die Burg Ende des 16. Jahrhunderts zu einem Renaissanceschloss
umbauen. Im Jahre 1631 wurde die Anlage durch die Truppen des Schwedenkönigs Gustav Adolf besetzt und nach
Beendigung des Dreißigjährigen Krieges durch Fürstbischof Johann P. von Schönborn mit einem modernen Ring von
Bastionen versehen. Seinen Höhe- und Schlusspunkt fand dieses Werk in dem unter Balthasar Neumann ab 1725 erbauten
Maschikuliturm zwischen den Felsen des Leistengrundes. Nach dem Umzug der Fürstbischöfe in die Residenz diente
die Festung unterschiedlichen militärischen Zwecken, kam nach dem Ersten Weltkrieg in zivile Verwaltung und wurde
während des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt. Der Wiederaufbau und die Restaurierungsarbeiten wurden erst in
den 80er Jahren abgeschlossen. Heute befinden sich in Teilbereichen der Anlage u. a. das Mainfränkische Museum mit
der größten Riemenschneider-Sammlung der Welt, das Fürstenbau-Museum zur Stadtgeschichte, die Burggaststätten
und ein modernes Tagungszentrum.
Termin: 16.04.20 um 16:30 Uhr
Treffpunkt:
Dauer:
Kosten: 3,50 €
Teilnehmerzahl: 50
Museumsladen
50 min.
Die Festung kann zu Fuß, mit dem Auto
(gebührenpflichtige Parkplätze in Festungsnähe) oder
dem ÖPNV (Buslinie 9 ab Residenz bis Schönborntor)
erreicht werden.
F4 FÜHRUNG IV – STADTFÜHRUNG WÜRZBURG MIT DEM NACHTWÄCHTER
Der Würzburger Nachtwächter ist inzwischen ein
echtes Original der Stadt geworden.
Unterwegs mit dem Würzburger Nachtwächter. Bereits
seit mehr als 20 Jahren führt er im Gewand des
19. Jahrhunderts mit Hellebarde, Dreispitz, Horn und
Laterne seine Gäste durch die abendlichen Gassen
Würzburgs. Unter dem Gewand des Nachtwächters
steckt ein Rechtsanwalt und Kunsthistoriker, in dem
sich historischer Feinsinn, derber fränkischer Humor
und Würzburger Mundart vereinen. Als ebenbürtige
Kollegen unterstützen ihn dabei ein ehemaliger Bürgermeister,
ein begnadeter Laiendarsteller und eine
bekannte fränkische Büttenrednerin als erste Würzburger
Nachtwächterin.
Termin:
16.04.20 um 20 Uhr
Treffpunkt: Vierröhrenbrunnen
Dauer:
ca. 1 Std.
Kosten: 10 €
Teilnehmerzahl: 20
DONNERSTAG, 16.04.2020
Festung Marienburg © Foto: Universtät Würzburg
Blutmond über Würzburg © Foto: von Thomas, Adobe Stock
Nachtwächter © Foto: von Dirk, Adobe Stock
DONNERSTAG, 16.04.2020
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
WICHTIGE HINWEISE
WICHTIGE HINWEISE
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
1.
2.
3.
4.
5.
ANMELDUNG
Sie können sich zum Kongress online über http://www.bundeskongress.altphilologenverband.de/anmeldung
oder auch schriftlich mit einem Formular anmelden, das dieser Einladung auf Seite 28 und 29 (Führungen/Exkursionen)
beigefügt ist. Bitte melden Sie sich möglichst bis zum 15. März 2020 an.
UNTERKUNFT
In Würzburg gibt es viele Hotels und Pensionen, die über die bekannten Portale oder
www.wuerzberg.de/Tourismus/Unterkunft-buchen/Hotels-Pensionen gebucht werden können.
Wegen der Vielzahl möchten wir keine Empfehlungen geben. Die Veranstaltungen des Kongresses
finden in der Stadt am Sanderring statt.
KONGRESSBEITRAG UND TEILNEHMERKARTE
Der Kongressbeitrag beträgt 65 Euro pro Person, für Studienreferendarinnen und Studienreferendare,
arbeitslose Lehrkräfte und Studierende 30 Euro. Bitte überweisen Sie diesen Betrag bis zum
15. März 2020 gleichzeitig mit dem Versenden des Anmeldeformulars (Seite 30) auf das Kongresskonto:
IBAN DE 25 4401 0046 0168 8494 65 - BIC PBNKDEFFXXX - Postbank Dortmund
(bei Anmeldung mehrerer Teilnehmer bitte die einzelnen Namen aufführen)
Teilnehmer aus „Nicht-Euro-Ländern“ können den Kongressbeitrag im Kongressbüro entrichten.
Die Teilnehmerkarte liegt für die angemeldeten Teilnehmer im Kongressbüro (siehe unter Nr. 4)
bereit oder wird nach Zahlung des Kongressbeitrags dort ausgestellt.
Bei tageweisem Besuch des Kongresses sind im Kongressbüro Tageskarten für 25,– EUR erhältlich.
KONGRESSBÜRO
Das Kongressbüro befindet sich im Hauptgebäude der Universität, Foyer, Sanderring 2, 97070 Würzburg.
Öffnungszeiten: Dienstag, 14.04.2020, von 13 Uhr bis 18 Uhr,
Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 8.30 Uhr bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr.
ANFAHRTSMÖGLICHKEITEN ZUR UNI
siehe unter: https://www.uni-wuerzburg.de/sonstiges/
6.
7.
B) MIT DER BAHN:
Würzburg ist ICE-Haltepunkt und von überall sehr gut erreichbar, z. B. von München in 2 Stunden,
von Frankfurt/Main in gut 1 Stunde, von Berlin in 4 Stunden, von Köln in 2,5 Stunden, von Saarbrücken
in 4 Stunden, von Kiel in 5,5 Stunden, von Freiburg in 4 Stunden.
Vom Hbf Würzburg fahren die Straßenbahnen 1, 3, 4 und 5 zum Sanderring.
C) MIT DEM FLUGZEUG:
Vom Flughafen Frankfurt/Main 125 km, vom Flughafen Nürnberg 105 km.
TEILNAHME AN FÜHRUNGEN UND AN EXKURSIONEN
Die Anmeldung erfolgt unter der Internet-Adresse
http://bundeskongress.altphilologenverband.de/anmeldung
Sie erhalten eine elektronische Bestätigung der Buchung. Teilnehmer, die über keinen online-
Zugang verfügen, finden in diesem Heft auf Seite 28 einen Vordruck zur schriftlichen Anmeldung.
Bitte beachten Sie: Die Teilnehmerzahl für die Führungen (Vordruck auf Seite 29) ist begrenzt.
Die Plätze hierfür werden in der Reihenfolge der Anmeldungen (bis 15. März 2020) vergeben.
Erkundigen Sie sich bitte im Kongressbüro, ob Sie an der gewünschten Führung teilnehmen können.
Noch freie Plätze können Sie dort buchen.
VERSCHIEDENES
In der gesamten Innenstadt Würzburgs gibt es eine vielfältige Auswahl an Cafés und Restaurants.
In unmittelbarer Umgebung der Residenz und der Neuen Universität am Sanderring finden sich
folgende Cafés bzw. Gaststätten:
B Neumann Residenzgaststätte
Cafeteria am Studentenhaus Würzburg
Caffè Ottolina
Casa
Sankt Michael
Webers Bäckerladen
Residenzplatz 1 · 97070 Würzburg
Am Studentenhaus 2 · 97072 Würzburg
Hofstraße 20 · 97070 Würzburg
Hofstraße 18 · 97070 Würzburg
Balthasar-Neumann-Promenade 10 · 97070 Würzburg
Geschwister-Scholl-Platz · 97070 Würzburg
A) MIT DEM AUTO:
GPS Koordinaten der Uni Würzburg, Sanderring 2: N 49° 47‘ 13.031“ E 9° 55‘ 58.278“
Von Westen und Osten und über die A 3 bis Ausfahrt Heidingsfeld, dann B 19 bis rechts bzw. links
Kantstraße, dann links Franz-Ludwig-Straße bis zum Sanderring
Von Süden: Über die A 81 bzw. A 7 bis zur A3, dann wie oben.
Von Norden: Über die A 7 bis Würzburg/Estenfeld, dann B 19 wie oben.
Während des Kongresses stellen im Hauptgebäude der Universität am Sanderring wissenschaftliche
und pädagogische Verlage ihre Bücher aus.
Die Aufwendungen für die Kongressteilnehmer können, soweit sie nicht erstattet werden,
als Werbungskosten beim Finanzamt geltend gemacht werden. Ihre Teilnahmebescheinigung
erhalten Sie im Kongressbüro.
Das Kongress-Programm mit den Anmeldeformularen ist auch auf der Homepage des DAV
veröffentlicht: http://bundeskongress.altphilologenverband.de/anmeldung
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
WICHTIGE HINWEISE
WICHTIGE HINWEISE
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
Parkhaus
Parkplatz
Bus-Parkplatz
Fußgängerzone
Öffentliche Toilette
Öffentliche Toilette für Rollstuhlfahrer
Straßenbahn
Liegeplatz Kreuzfahrtschiffe
Tourist Information
Die lebendige Universitätsstadt am Main liegt inmitten von Weinbergen, überragt von ihrem Wahrzeichen,
der Festung Marienberg. Unbestrittener architektonischer Glanzpunkt ist die fürstbischöfliche Residenz, seit
1981 UNESCO Welterbe. Balthasar Neumann schuf dieses »Schloss über allen Schlössern« mit dem berühmten
Treppenhaus und dem weltgrößten Deckenfresko von G. B. Tiepolo. Die Grundsteinlegung des prächtigen Baus
jährt sich 2020 zum 300. Mal.
Busbahnhof
Ausflugsschiffe
Congress
Centrum
Markt
Die spätgotische Marienkapelle, das Haus zum Falken mit seiner prunkvollen Rokoko-Fassade und der Dom
St. Kilian, die viertgrößte romanische Kirche Deutschlands, dürfen ebenfalls bei keiner Stadtbesichtigung fehlen.
Die rege Kulturszene Würzburgs wartet
das ganze Jahr über mit attraktiven Veranstaltungen
auf, darunter das renommierte
Mozartfest, das mitreißende Africa Festival
oder der Hafensommer.
Das preisgekrönte Museum im Kulturspeicher,
das Museum für Franken mit der weltgrößten
Riemenschneider-Sammlung, das
beeindruckende Museum am Dom, niveauvolle
Galerien und Theater ergänzen die Palette.
Weinfreunde genießen Weinproben
in den großen Weingütern und die vielen
stimmungsvollen Weinfeste in den Sommermonaten.
© Foto Stadt Würzburg
Hauptbahnhof
Taxi
1
Residenz
Oberer Mainkai
24
Würzburg: Blick auf die Altstadt mit Neumünster, Grafeneckart und Dom © Foto Universität Würzburg
Festung Marienberg
Jugendherberge
3
1 Residenz (Südflügel)
2 Residenz Neubaukirche (Südflügel)
3 Neubaukirche
Neue Universität
4 Neue Alte Universität
(Domerschulstraße16)
Grafik: © Universität Würzburg
➊
➋
➌
➍
Alte Universität
(Domerschulstraße 16)
WLAN: Als Tagungsteilnehmern steht Ihnen
„eduroam” zur Verfügung, sofern das Programm auf
Ihren Geräten vorinstalliert und freigeschaltet ist.
Ansonsten können Sie sich auf dem Universitätsgelände
über das offene „@BaernWLAN” einloggen.
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
PERSONENINDEX
PERSONENINDEX
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
Alvoni, Giovanna DO, 16. April Seite 62
Baier, Thomas DO, 16. April Seite 60
Bartels, Klaus MI, 15. April Seite 26
Berchtold-Hengelmann, Daniel DO, 16. April Seite 69
Bernhardt, Jan MI, 15. April Seite 55
Beyer, Andrea DO, 16. April Seite 76
Biermann, Martin DO, 16. April Seite 93
Boerckel, Cathrin DO, 16. April Seite 83
Brandis, Veronika MI, 15. April Seite 39
Buchner, André DO, 16. April Seite 86
Duval, Patrick DO, 16. April Seite 84
Eberhardt, Cornelia MI, 15. April Seite 56
Eggert, Konstantin Ad Astra MI, 15. April Seite 45
Erler, Michael MI, 15. April Seite 27
Fischler, Franz MI, 15. April Seite 24
Flaig, Bärbel DO, 16. April Seite 88
Florian, Lena MI, 15. April Seite 50
Freund, Stefan DO, 16. April Seite 65
Fritsch, Andreas MI, 15. April Seite 52
Gärtner, Ursula FR, 17. April Seite 105
Glücklich, Hans-Joachim MI, 15. April Seite 34
Gorsler, Andreas MI, 15. April Seite 41
Greuel, Anna-Christina Ad Astra MI, 15. April Seite 45
Günzel, Peter DO, 16. April Seite 79
Hedwig, Diana DO, 16. April Seite 83
Henneböhl, Rudolf FR, 17. April Seite 101
Hömke, Nicola MI, 15. April Seite 29
Hollmann, Elisabeth MI, 15. April Seite 38
Hollmann, Michael MI, 15. April Seite 38
Hotz, Michael MI, 15. April Seite 31
Issing, Otmar FR. 17. April Seite 10
Janka, Markus DO, 16. April Seite 64
Janka, Markus DO, 16. April Seite 68
Jesper, Ulf MI, 15. April Seite 54
Kammerer, Andrea DO, 16. April Seite 93
Kiefer, Günter DO, 16. April Seite 89
Kimm, Katharina Ad Astra MI, 15. April Seite 45
Kipf, Stefan Kinderuni DO, 16. April Seite 82
Kipf, Stefan Cornelsen DO, 16. April Seite 91
Kirstein, Robert DO, 16. April Seite 70
Kölligan, Daniel FR, 17. April Seite 104
Kofler, Wolfgang DO, 16. April Seite 67
Korn, Matthias DO, 16. April Seite 77
Korn, Matthias DO, 16. April Seite 89
Kroll, Raphael MI, 15. April Seite 47
Kuhlmann, Peter DO, 16. April Seite 61
Kupfer, Christian DO, 16. April Seite 80
Lobe, Michael DO, 16. April Seite 71
Lošek, Fritz MI, 15. April Seite 51
Lütkenhaus, Veronika MI, 15. April Seite 48
Maas, Sophie DO, 16. April Seite 77
Maier, Felix FR, 17. April Seite 95
Müller, Martin MI, 15. April Seite 40
Müller, Stefan DO, 16. April Seite 93
Oberlechner, Manfred DO, 16. April Seite 84
Pausch, Dennis FR, 17. April Seite 96
Pfeilschifter, Rene DO, 16. April Seite 63
Polleichtner, Wolfgang MI, 15. April Seite 35
Pütz, Hans-Joachim DO, 16. April Seite 74
Probst, Peter DO, 16. April Seite 87
Radke, Anna-Elissa DO, 16. April Seite 73
Reinhard, Marie-Luise DO, 16. April Seite 52
Raab, Moritz DO, 16. April Seite 78
Rabl, Annike MI, 15. April Seite 53
Röder, Christine MI, 15. April Seite 40
Rohe, Madeleine MI, 15. April Seite 42
Schauer, Markus MI, 15. April Seite 28
Schmitzer, Ulrich FR, 17. April Seite 94
Schindler, Claudia FR, 17. April Seite 105
Schneckenburger, Stefan FR, 17. April Seite 99
Schollmeyer, Patrick MI, 15. April Seite 33
Schubert, Charlotte MI, 15. April Seite 36
Schubert, Christoph MI, 15. April Seite 37
Schulz, Konstantin DO, 16. April Seite 76
Schliebitz, Tobias MI, 15. April Seite 44
Simons, Benedikt MI, 15. April Seite 46
Springmann, Uwe FR, 17. April Seite 102
Stengele, Bernhard FR, 17. April Seite 10
Stenger, Jan FR, 17. April Seite 99
Stierstorfer, Michael MI, 15. April Seite 32
Stierstorfer, Michael DO, 16. April Seite 68
Stockenreitner, Johann DO, 16. April Seite 75
Sundermann, Klaus DO, 16. April Seite 83
Töchterle, Karlheinz DO, 16. April Seite 20
Toller, Nina MI, 15. April Seite 49
Toller, Nina MI, 15. April Seite 90
Utz, Clement DO, 16. April Seite 93
Vogel, Monika MI, 15. April Seite 44
Von Albrecht, Michael MI, 15. April Seite 43
Von Albrecht, Michael MI, 15. April Seite 90
Walde, Christine FR, 17. April Seite 98
Weeber, Karl-Wilhelm MI, 15. April Seite 30
Wesselmann, Katharina FR, 17. April Seite 100
Winter, Katharina MI, 15. April Seite 47
Wöckener-Gade, Eva DO, 16. April Seite 66
Weiß, Philipp DO, 16. April Seite 85
Zathammer, Stefan DO, 16. April Seite 72
Zeieg, Georg FR, 17. April Seite 10
Zenner, Lena MI, 15. April Seite 42
Redaktion Hartmut Loos, Thomas Baier
und Thomas Dänzer
Gestaltung/Layout ART & AD Grafik-Design
Fabian Ehlers
fabian.ehlers@web.de
Druck
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Adobe Stock, Uni Würzburg
120
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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VERZEICHNIS DER AUSSTELLENDEN
VERLAGE UND ANTIQUARIATE
BUNDESKONGRESS
DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
2020
VERZEICHNIS VERLAGE
CURSUS kommt neu!
C.C.BUCHNER · Umschlagseite II
Mythologia · Seite 07
Aschendorff ∙ Seite 25
Vandenhoeck · Seite 57
Narr Attempo · Seite 81
ABEND DER VERLAGE
Cornelsen / Ernst Klett / C.C.BUCHNER · Seite 90–93
Metzler · Seite 109
Cornelsen-Oldenbourg · Seite 111
NEU kompakt: 36 Lektionen
inkl. (adaptierter) Originaltexte
bewährte Struktur und Romanhandlung
grundlegende Überarbeitung des
Aufgabenapparats
Schulung der Sprach-, Text- und
Medienkompetenz
systematische Binnendifferenzierung
viele Ansätze für sprachsensiblen
Unterricht
Texte und Übungen
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C.C.BUCHNER · Umschlagseite III
Ernst Klett Verlag · Umschlagseite IV
Mehr Informationen
auf www.ccbuchner.de
und www.cornelsen.de.
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg
BUNDESKONGRESS
Neue Brücken DES DEUTSCHEN
ALTPHILOLOGEN
VERBANDES
bauen. In Latein.
2020
PROGRAMM
Die Brücke „Settimia Spizzichino“ in Rom
NEU
Ihr neues Pontes
• Motivierende Lektions- und spannende
Sachinfotexte,
• Materialien zur Vermittlung wichtiger
Medienkompetenzen
• Ausführliche Praeparationes zur Vorentlastung
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• Viele multimediale Angebote
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Ernst Klett Verlag, Postfach 10 26 45, 70022 Stuttgart
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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg