FINDORFF GLEICH NEBENAN Nr. 13
FINDORFF GLEICH NEBENAN ist das Stadtteilmagazin für Findorff und Bremen für Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik
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Im Winter 2020 | Ausgabe <strong>13</strong> | Kostenlos, aber nicht umsonst<br />
<strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik im Stadtteil<br />
®<br />
NORA OSLER<br />
UNVERPACKT EINKAUFEN<br />
» Plastik kommt bei uns nicht in die Tüte ! «<br />
WANDA Ciao ! SASKIA DÖRING Digitaler Wandel bleibt persönlich<br />
KAHLA & WOLF Flotte Karotten JAN-OLAF RODT Sensible Saiten<br />
BEWOHNERPARKEN So macht es Hamburg CONNY HIMME Heads
Das gute<br />
Gefühl,<br />
zu Hause<br />
zu sein.<br />
BEXTES BLICK<br />
q VOM LEBEN GEZEICHNET<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 03
q AUS <strong>FINDORFF</strong>. FÜR <strong>FINDORFF</strong>.<br />
» Kann ich hier mal eine Sache zu Ende ?! «<br />
E<br />
s klingt beruhigend, wenn das<br />
Navigationsgerät am Ende<br />
der Strecke feststellt: »Sie<br />
haben Ihr Ziel erreicht.«<br />
Gibt es in der Stadt außerdem<br />
irgendwo einen kostenlosen<br />
Parkplatz, findet das<br />
jedeR gut. Den zu ergattern ist<br />
im verdichteten Findorff besonders<br />
schwierig. Laut einer aktuellen Studie gibt es im<br />
Stadtteil ca. 20 Prozent mehr Fahrzeuge als reguläre Parkplätze.<br />
Kommen zu Großveranstaltungen auf der Bürgerweide zudem<br />
noch Gäste mit dem Auto angereist, ist Parkchaos insbesondere<br />
in den angrenzenden Quartieren vorprogrammiert.<br />
»So wird das sein. So muss das sein !«, sangen einst »Grauzone«<br />
über die Liebe. Diese fatalistische Aussage über festgefahrene<br />
Stillstände gilt bei uns seit Jahren scheinbar auch für ständig<br />
zugeparkte Straßen, über die jemand auf »facebook« schrieb:<br />
»Es war schon in meiner Kindheit so (ich bin jetzt 57).«<br />
Die Schlussbilanz der letzten Freimarkt(park)zeit waren allein<br />
in Findorff über 260 abgeschleppte Fahrzeuge und über 4.000<br />
erfasste Verkehrsverstöße. Bereits nach vier Tagen versprach<br />
Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) im Oktober 2019 in »buten<br />
un binnen« vor laufender Kamera schnelle Abhilfe: »Unser<br />
primäres Ziel ist es nicht, mit steigenden Abschleppzahlen zu<br />
glänzen. Vielmehr muss jetzt ein System entwickelt werden,<br />
um die Lage in dem Stadtteil grundsätzlich zu verändern.«<br />
Maike Schaefer (Bündnis 90/Die Grünen), Senatorin für<br />
Mobilität, kündigte für Findorff ein Pilotprojekt für<br />
Bewohnerparken an. Wo ein Wille ist, war auch<br />
im Beirat Findorff ein Weg: Man setzte noch im<br />
November 2019 folgenden Tagespunkt auf die<br />
Einladung zur Sitzung: »Abstimmung des Beirats<br />
über die Beantragung des Bewohnerparkens im<br />
Quartier Bürgerweide« – zu der es nicht kam. Es<br />
gebe »Schwierigkeiten bei den Feinheiten«. Man sei<br />
aber zuversichtlich, »dass wir zeitnah zu einer guten<br />
Lösung kommen«, erklärte die Beiratssprecherin. Die Definition<br />
von »zeitnah« kann ja ziemlich unterschiedlich sein, ebenso<br />
wie die Meinungen zum Bewohnerparken. Aber man hat Wort<br />
gehalten und Ende 2019 an das Amt für Straßen und Verkehr<br />
einstimmig einen Antrag für die »Einführung von Bewohnerparken<br />
im Quartier Bürgerweide in Findorff« gestellt.<br />
» Kann ich hier mal eine Sache zu Ende ?! «, fragte einst der<br />
Kabarettist Piet Klocke. Gemach, gemach ! Vielleicht brauchen<br />
gute Lösungen einen langen Atem und manche Themen Jahre:<br />
Der Antrag ist bisher ein Antrag und Bewohnerparken allein<br />
ist nicht die Lösung. Auf dem »Wunschzettel« steht ein ergänzendes<br />
Maßnahmenkonzept zur nachhaltigen Entlastung der<br />
Verkehrssituation. Gut wäre es allerdings, wenn alle Beteiligten<br />
inklusive Behörde weiterhin Tempo machten, um rechtzeitig zur<br />
nächsten Großveranstaltung bessere Voraussetzungen für die<br />
Einhaltung der Straßenverkehrsordung zu schaffen. Erst dann<br />
wird man sagen können: »Wir haben unser Ziel erreicht.«<br />
Mehr zu diesem Thema ab Seite 30. Wir freuen uns über Ihre<br />
Leserbriefe auf www.findorff-gleich-nebenan.de/leserbriefe<br />
<strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong><br />
06 l NORA, CARO UND NELE<br />
»Füllerei Findorff« ist der erste Unverpacktladen im Stadtteil<br />
11 l <strong>FINDORFF</strong> IST DESIGN-STANDORT<br />
Große Aufwertung für die Admiralstraße: Die »designfunktion<br />
Gruppe« hat ihre neue Niederlassung in Bremen eröffnet<br />
12 l WANDA<br />
Ciao, Baby ! Die Wiener Band gastiert im März live in Bremen<br />
14 l SASKIA DÖRING<br />
Sparkasse Bremen: Digitaler Wandel bleibt persönlich<br />
16 l NICOLE KAHLA & TOBIAS WOLF<br />
Die »Flotte Karotte« ist volljährig: Zeit für einen Rückblick<br />
20 l DIE BÜRGERPARK-TOMBOLA<br />
21 l SPECIAL ZUR JAZZAHEAD !<br />
Input, Tipps und Jan-Olaf Rodt über Jazz in Bremen<br />
Gitarrist Jan-Olaf Rodt spielt live im Rahmen der »jazzahead !«<br />
CLUBNIGHT am 25. April im »Alten Pumpwerk« in Findorff<br />
29 l JA ODER NEIN ?<br />
30 l BEWOHNERPARKEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />
Die VerkehrsexpertInnen Thomas Adrian und Celia Hepp<br />
im Interview: Was man am Beispiel Hamburg lernen kann<br />
34 l ZWISCHENRUF<br />
36 l ARTWORK: CONNY HIMME<br />
38 l AKTIV VOR ORT<br />
39 l NACHSCHLAG<br />
40 l MAHLZEIT<br />
42 l DORFFKLATSCH<br />
44 l <strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />
46 l SIM SCHAUT HIN<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 05
PROFILE<br />
q »DIE FÜLLEREI <strong>FINDORFF</strong>« IST DER ERSTE UNVERPACKTLADEN IM STADTTEIL<br />
» In Findorff hat ein solcher Laden bisher gefehlt ! «<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 06<br />
NELE, CARO UND NORA<br />
<strong>FINDORFF</strong>ER<br />
FÜLLERINNEN<br />
N<br />
ora, Caro und Nele, Ihr habt mit der<br />
»Füllerei Findorff« den ersten Unverpacktladen<br />
im Stadtteil eröffnet. Nicht<br />
alle unserer LeserInnen wissen, was<br />
sich dahinter verbirgt. Was genau<br />
ist ein Unverpacktladen ?<br />
Caro: Das ist ganz einfach: Ein Unverpacktladen<br />
ist ein Laden, in dem man<br />
seine Verpackungen selbst mitbringt –<br />
in welcher Form auch immer. Das können Dosen, Boxen oder<br />
Beutel sein, um darin die angebotenen Lebensmittel, die bei<br />
uns im Laden überwiegend Trockenprodukte sind, direkt aus<br />
den großen Spendern in die Behältnisse zu füllen. Unser Ziel<br />
ist es, überflüssige Einwegverpackungen zu sparen und dadurch<br />
weitestgehend Verpackungsmüll zu vermeiden.<br />
Unverpacktladen heißt auch nahezu kompletter Verzicht auf<br />
Plastik. Ich frage mal ganz naiv: Warum ist Plastik »böse« ?<br />
Caro: Das müssen wir nicht wirklich noch erklären – das sollte<br />
doch inzwischen jedeR wissen ! Wer nicht weiß, was der ganze<br />
Plastikmüll verursacht, hat in den letzten Jahren wahrscheinlich<br />
weit entfernt von jeder Zivilisation in einer Höhle gewohnt.<br />
Mitte 2019 habt Ihr mit den Vorbereitungen für die Eröffnung<br />
begonnen. Was war alles zu berücksichtigen und welche unterschiedlichen<br />
Erfahrungen habt Ihr in dieser Zeit gemacht ?<br />
Nele: Erst einmal haben wir uns gefunden. Dann musste ein<br />
Laden her. Zugleich galt es, eine Finanzierung auf die Beine zu<br />
stellen – und, und, und. Es gab unzählige Aufgaben, die zu tun<br />
waren. Man kann im Rückblick gar nicht alle mehr aufzählen.<br />
Nora: Als wir die Gewerbeimmobilie in der Borgfelder Straße<br />
im Juli 2019 gefunden hatten, die wir Dank unseres Vermieters,<br />
der ESPABAU, im Dezember frisch saniert übernehmen<br />
konnten, ging es in die Feinabstimmung: Welche Wege einer<br />
Finanzierung gibt es ? Welche Produkte wollen wir anbieten ?<br />
Wie wollen wir unser Sortiment präsentieren ?<br />
Ihr wohnt alle drei in Bremen, kauft selbst unverpackt ein und<br />
versucht, wo es geht, nachhaltig zu leben. Wie kam Euch die<br />
Idee, einen Unverpacktladen zu gründen ?<br />
Nora: Wir sind alle unabhängig voneinander auf die gleiche<br />
Idee gekommen und als wir dann darüber gesprochen haben,<br />
war es plötzlich glasklar, dass wir es gemeinsam umsetzen<br />
wollen – und los ging es.<br />
Warum habt Ihr Findorff als Standort gewählt ?<br />
Caro: In Findorff hat ein solcher Laden bisher gefehlt !<br />
Nele: Wir finden, jeder Stadtteil in Bremen sollte mindestens<br />
einen Unverpacktladen haben.<br />
Für die Finanzierung von nachhaltigen Lebensmittelspendern<br />
aus Glas und einer Nussmusmühle habt Ihr letztes Jahr auf<br />
www.startnext.com eine Crowdfunding-Aktion gestartet.<br />
»Startnext Crowdfunding« unterstützt Projekte, Startups und<br />
innovative Produkte. Wie funktioniert das formal ?<br />
Nora: Man beantwortet online Fragen zum Projekt und stellt<br />
sich und das Projekt mit einem Video auf der Plattform im<br />
Internet vor. Dieses Video gibt es auf »youtube« immer noch<br />
zu sehen. Menschen, die das Projekt gut finden, können durch<br />
Spenden oder gegen kleine »Dankeschöns« unterstützen.<br />
Was waren Eure kleinen »Dankeschöns« ?<br />
Nora: Es gab kleine und große »Dankeschöns«, zum Beispiel<br />
selbst bedruckte Einkaufsbeutel oder die Einladung zu einer<br />
exklusiven Feier noch vor der Eröffnung.<br />
Caro: Sehr schön fand ich ein gespendetes »Dankeschön« von<br />
»Hinterhofhonig« aus Findorff, durch das UnterstützerInnen<br />
bei einer Honigernte dabei sein können.<br />
Euer erstes Fundingziel waren 12.000 Euro, die zweite Stufe<br />
waren 20.000 Euro. Habt Ihr die Endsumme erreicht ?<br />
Nele: Ja, das haben wir. Die große Unterstützung hat uns sehr<br />
gefreut – und wir danken allen, die an unser Projekt glauben.<br />
Nora, Du bist gelernte Raumausstatterin. Ihr habt Euch alle<br />
sehr viele Gedanken über die Einrichtung und Ausstattung der<br />
»Füllerei Findorff«, aber auch über Euer Sortiment gemacht.<br />
Was wird es in der »Füllerei Findorff« zu kaufen geben ?<br />
Nora: Wir führen trockene Lebensmittel wie Zutaten für Müslis,<br />
Nudeln, Getreide und Hülsenfrüchte. Wir haben Süßwaren wie<br />
leckere Schokolade, veganes Weingummi und Knabberkram in<br />
verschiedenen Mischungen. Außerdem haben wir nachfüllbare<br />
Reinigungsmittel und weitere kleine Überraschungen, die große<br />
Freude machen und die man im Laden entdecken kann. <br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 07
q NORA OSLER, NELE-MARIE LEEMHUIS UND CAROLIN GÜLDNER IM INTERVIEW<br />
»Wir sehen uns als Ergänzung zum Findorffmarkt.«<br />
Welche Produkte wird es bei Euch nicht zu kaufen geben,<br />
die potentielle KundInnen vielleicht erwarten würden ?<br />
Caro: Wir sind kein normaler Bioladen mit Komplettsortiment.<br />
Insofern gibt es bei uns kein Fleisch und auch kein Tierfutter.<br />
Es wird auch kein Obst und Gemüse geben, denn wir sehen<br />
uns als Ergänzung zum Findorffmarkt.<br />
Sehr gutes Stichwort ! Der etwas versteckte Standort der<br />
»Füllerei Findorff« ist die Borgfelder Straße 17, die fußläufig<br />
vom Findorffmarkt eine Minute entfernt ist. Ich dachte bisher<br />
immer, dass es dort dreimal die Woche nahezu alles gibt.<br />
Was bietet Ihr, was der Findorffmarkt nicht hat ?<br />
Nora: Unser ausgesuchtes Angebot an trockenen Lebensmitteln<br />
und unverpackten Süßigkeiten wird man auf dem Markt so eher<br />
nicht finden, ebenso wie nachfüllbare Reinigungsmittel. Auch<br />
haben wir während der Woche mit unseren Geschäftszeiten<br />
den ganzen Tag geöffnet – und sind auch samstags für Euch da.<br />
Auf dem Findorffmarkt konnte man lose Milch kaufen, aber<br />
seit längerer Zeit ist der freundliche Milchmann, der alle<br />
StammkundInnen mit Namen kannte, leider nicht mehr da.<br />
Wird es bei Euch auch einen Milchspender geben, damit<br />
man in Findorff wieder lose Milch kaufen kann ?<br />
Alle drei: Jaaaaa !<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 08<br />
Caro: Es wird lose Vollmilch geben. Die Milch wird von einem<br />
regionalen Anbieter in einem Edelstahlkanister angeliefert, der<br />
direkt im Laden in den Milchspender eingesetzt wird.<br />
Nora, Du wirst als Gründerin und Inhaberin der »Füllerei<br />
Findorff« den Laden führen. Selbstständige Existenzgründungen<br />
sind nie ohne Risiko. Hattest Du schon schlaflose Nächte ?<br />
Nora: Seitdem die Entscheidung gefallen ist, mit dem Unverpacktladen<br />
zu starten, schlafe ich tatsächlich viel besser, als<br />
in den Jahren zuvor. Ich bekomme nicht mehr Schlaf, weil ich<br />
abends noch viele Sachen zu erledigen habe, aber wenn ich erstmal<br />
schlafe, schlafe ich deutlich besser im Vergleich zu früher.<br />
Caro und Nele sind Unterstützerinnen. Wie ist das Innenverhältnis<br />
unter Euch definiert ? Entscheidet Ihr gemeinsam oder<br />
hat Nora als verantwortliche »Chefin« das letzte Wort ?<br />
Caro: Beides ist richtig. Es gibt Entscheidungen, die müssen<br />
einfach akut getroffen werden. Wenn wenig oder keine Zeit ist<br />
oder wir zwei nicht zugegen sind, entscheidet natürlich Nora.<br />
Nele: Es gibt auch Fragen, zu denen wir uns alle nicht so sicher<br />
sind. Wir geben unseren Senf dazu und verstehen uns dabei als<br />
freundschaftliche Beraterinnen.<br />
Eure gesamte Ware ist lose. Wenn ich keine eigenen Behältnisse<br />
dabei habe, kann ich die bei Euch auch leihen oder kaufen ?<br />
Nora: Ja, das ist möglich. Es gibt bei uns neue Gläser, aber es<br />
wird auch eine Ecke im Verkaufsraum geben, in der KundInnen<br />
ihre Gläser bei uns deponieren können. Schöne Gläser, die<br />
manche Leute übrig haben, nehmen wir gern in die Sammlung<br />
auf – wobei: Es soll natürlich aufgeräumt bei uns bleiben.<br />
Ich möchte lose 500 Gramm Hülsenfrüchte, 200 Gramm<br />
unverpackte Schokolade und zwei Stück Seife kaufen. Im<br />
Supermarkt werfe ich alles gut verpackt in einen praktischen<br />
Einkaufswagen. Den gibt es bei Euch nicht. Was ist zu tun ?<br />
Nora: Einfach einen Beutel, Korb oder eine Fahrradtasche mitbringen.<br />
Es wird auch Körbe bei uns geben. Für Einkaufswagen<br />
haben wir zu wenig Platz. Die sind auch nicht notwendig, denn<br />
der Laden ist ja ziemlich überschaubar. Man kann die Waren<br />
einfach auf den Ladentisch tun. Für besondere Problemfälle<br />
gibt es notfalls auch eine persönliche Einzelbetreuung (lacht).<br />
Ist das Preisniveau bei Euch vergleichbar mit einem konventionellen<br />
Supermarkt oder seid Ihr sogar günstiger, weil man<br />
an der Ware ja die Verpackung spart ?<br />
Nora: Wir bieten in erster Linie Produkte in Bio-Qualität und<br />
von kleinen Manufakturen an. Unsere Produkte kann man also<br />
preislich natürlich nicht mit einem Discounter vergleichen. Und<br />
auch für große Supermärkte wird sozial und ökologisch unter<br />
ganz anderen Bedingungen produziert. Die Preise für unsere<br />
Produkte liegen ungefähr im Bereich eines Biosupermarktes<br />
und sind dabei fair kalkuliert.<br />
Wie und in welchen Mengen verpackt wird die im Laden unverpackt<br />
angebotene Ware eigentlich bei Euch angeliefert ? u<br />
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nicht wie und wo – und was Ihre Immobilie wert ist ? Sie möchten kaufen oder mieten ?<br />
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Text & Gestaltung: Rätsch Communications, www.raetsch.de, Foto: © Andreas Weimann
q NORA OSLER, NELE-MARIE LEEMHUIS UND CAROLIN GÜLDNER IM INTERVIEW<br />
»Wir setzen auf Menschen aller Generationen.«<br />
▼ IN BREMEN JETZT AM STANDORT <strong>FINDORFF</strong> IN DER ADMIRALSTRASSE 96: designfunktion<br />
Ohne New Office kein New Work !<br />
HANDGESIEDETE<br />
NATURSEIFEN<br />
Nora: Das ist unterschiedlich. Es wird in großen Verpackungseinheiten<br />
aus Papier und Karton angeliefert. Aber es gibt auch<br />
Waren, die feuchtigkeitsempfindlich sind – und in diesem Fall<br />
ist leider manchmal immer noch Plastik im Spiel. Ansonsten<br />
aber gilt: Plastik kommt bei uns nicht in die Tüte. Außerdem<br />
setzen wir verstärkt auf LieferantInnen, die unterschiedliche<br />
Pfandsysteme und andere nachhaltige Verpackungslösungen<br />
nutzen, so dass auch die Großverpackungen nicht einmal,<br />
sondern immer wieder eingesetzt werden.<br />
Ihr sagt über Eure potentiellen KundInnen: »Zielgruppe sind<br />
eigentlich alle.« Das sehe ich anders. Sollte man die »Füllerei<br />
Findorff« – zumindest unter dem Aspekt der avisierten Zielgruppen<br />
– nicht eher mit einem Bioladen vergleichen, da auch<br />
Ihr Euch an umweltbewusst denkende KundInnen richtet ?<br />
Nele: Als Unverpacktladen führen wir zwar hauptsächlich Bioprodukte,<br />
sind aber dabei kein klassischer Bioladen. Wir haben<br />
als Zielgruppe zum Beispiel ältere Menschen, die es noch von<br />
früher kennen unverpackt einzukaufen und sich jetzt freuen,<br />
ganz bedarfsgerecht auch kleine Mengen abzufüllen. Auch auf<br />
umweltbewusste junge Familien im Stadtteil setzen wir, ebenso<br />
wie auf Menschen aller Generationen, die nachhaltiges<br />
Einkaufen für sich ausprobieren möchten.<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 10<br />
l Bio, plastikfrei, vegan & unverpackt<br />
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In Eurem Ladengeschäft gibt es auch eine kleine Lese- und<br />
Sitzecke, in der man sich über Themen wie »Zero Waste«, also<br />
im Alltag möglichst keinen Müll zu erzeugen, austauschen<br />
und informieren kann. Ihr möchtet zukünftig auch interessante<br />
Veranstaltungen wie Vorträge über Nachhaltigkeit im Alltag<br />
anbieten und »Do it yourself«-Workshops durchführen.<br />
Was dürfen wir demnächst erwarten ?<br />
Cora: Die Planungen für Veranstaltungen und kleine Events<br />
gehen wir erst an, wenn wir den Laden halbwegs etabliert<br />
haben. Das hat momentan eindeutig Priorität. Wir sind aber<br />
äußerst optimistisch, dass die FindorfferInnen einen neuen,<br />
schönen Unverpacktladen gut annehmen werden. Ideen für<br />
Veranstaltungen gibt es schon viele, auch in Kooperation mit<br />
Gleichgesinnten, wie mit der Findorffer Seifenmanufaktur<br />
»Martha‘s Corner«, die uns bereits beliefert. Es ist, bleibt<br />
und wird spannend. Einfach ab und zu bei uns auf »facebook«<br />
schauen: Dort und auf unserer Internetseite werden wir<br />
Events zeitnah ankündigen.<br />
q ÜBER DIE »FÜLLEREI <strong>FINDORFF</strong>«<br />
Die »Füllerei Findorff« sind Nele-Marie Leemhuis, Carolin<br />
Güldner und Nora Osler. Alle drei ergänzen sich durch ihre<br />
unterschiedlichen Hintergründe perfekt. Nele ist gebürtige<br />
Findorfferin. Sie probiert ständig neue Dinge aus und kann nie<br />
wirklich stillsitzen. Derzeit studiert sie noch an der Universität<br />
Bremen. In ihrer freien Zeit beschäftigt sie sich viel mit dem<br />
Thema Klimaschutz und umweltbewusstes Leben. Carolin<br />
Güldner ist gelernte Polizistin und produzierte noch vor ein<br />
paar Jahren Sicherheit in Findorff. Dafür musste sie jeden Tag<br />
ins Auto steigen. Fahrten im Streifenwagen konnte sie gut mit<br />
ihrem Gewissen vereinbaren. Für alle anderen Wege nutzt<br />
sie lieber das Fahrrad. Damit fuhr sie auch immer zu ihrem<br />
bisherigen Unverpacktladen in der Bremer Neustadt. Jetzt hat<br />
sie sich mit kurzen Wegen eine Alternative geschaffen. Nora<br />
Osler ist die Inhaberin der »Füllerei Findorff«. Sie hat bereits ein<br />
Studium der Biologie/Ökologie, eine Ausbildung zur Raumausstatterin<br />
und eine Weiterbildung zur Gestalterin im Handwerk<br />
erfolgreich absolviert. Seit ein paar Jahren ist Nora selbstständig<br />
auch als Polsterin in Findorff unterwegs. Sie findet Nachhaltigkeit<br />
und umweltbewusstes Leben wichtig. Mit der »Füllerei<br />
Findorff« möchte sie gemeinsam mit allen UnterstützerInnen<br />
möglichst vielen Menschen ermöglichen, zukünftig auf Plastik<br />
und Einwegverpackungen zu verzichten. Als Nele, Caro und<br />
Nora sich erstmals darüber unterhielten, war die Entscheidung<br />
schnell gefallen: »Wir brauchen einen Unverpacktladen in<br />
Findorff und wenn es sonst niemand macht, dann gehen wir<br />
es an !« Den gibt es jetzt, ebenso wie alle weiteren Infos und ein<br />
anschauliches Video, das zeigt, wie unverpackt einkaufen geht,<br />
auf www.fuellerei.de<br />
Interview: Mathias Rätsch, Fotos: Martin Bockhacker ▲<br />
N<br />
ew Work ist die treibende Idee<br />
hinter vielen aktuellen Change-Projekten<br />
in Unternehmen.<br />
Agiler und flexibler<br />
zu arbeiten, ist eine verheißungsvolle<br />
Aussicht. Doch<br />
nicht immer kommen<br />
dabei auch die Rahmenbedingungen<br />
für New Work<br />
angemessen in den Blick: Wie sehen Räume aus,<br />
die agile und flexible Kooperation und<br />
Co-Kreation wirksam unterstützen ?<br />
Eine Frage für Spezialisten.<br />
Experten für wirksame Räume<br />
gesucht ? »designfunktion« schafft wirksame Räume, in denen<br />
Menschen ihr volles Potenzial entfalten können. Das erreichen<br />
die Berater und Planer von »designfunktion« durch ihren<br />
ganzheitlichen Ansatz: Workspace Consulting, Planung und<br />
Einrichtung münden in moderne New-Office-Lösungen, die<br />
die individuellen Bedarfe und Herausforderungen ihrer<br />
Kunden stets berücksichtigen.<br />
Was macht »designfunktion« anders ? »designfunktion« berät<br />
Unternehmen individuell und authentisch. Die Berater sprechen<br />
mit den betroffenen Mitarbeitern und machen sie so zu beteiligten<br />
Partnern. In intensiven Gesprächen mit ausgewählten Stakeholdern<br />
gewinnen die »designfunktion« Experten ein klares Bild<br />
vom Unternehmen und lernen seine Bedarfe kennen. Dabei<br />
legen sie Wert darauf, sowohl mit den Entscheidern als auch mit<br />
den Mitarbeitern zu sprechen. Um ein Büro – egal wie groß es<br />
ist – funktionell planen zu können, setzen sich die Experten von<br />
»designfunktion« sehr genau mit dem Unternehmen auseinander:<br />
Wie ist die Kultur im Unternehmen? Welche Ziele stehen im<br />
Vordergrund ? Wofür soll die Marke stehen ?<br />
Inspiration gibt es im neuen »designfunktion« Schauraum:<br />
Bremen ist eine attraktive Stadt und »designfunktion« hat für<br />
den Schauraum ein Haus gefunden, das nicht besser zu gutem<br />
Einrichtungsdesign passen könnte. In dem ehemaligen Fabrikgebäude<br />
ließ das Traditionsunternehmen »Thonet« einst Stuhlrohre<br />
und Holzgeflechte für einige Klassiker der Designgeschichte<br />
herstellen. Im Schauraum sind selbstverständlich<br />
NEUERÖFFNUNG<br />
Stühle aus dem Hause »Thonet« und Produkte vieler<br />
weiterer namhafter Hersteller zu finden. Außerdem<br />
können Interessierte hier moderne Arbeitswelten<br />
beispielhaft erleben. Die Prinzipien von Multispace<br />
und Activity-based Working sind hier nicht nur<br />
zum Anschauen arrangiert – die »designfunktion«<br />
Mitarbeiter vor Ort arbeiten darin. Im Schauraum<br />
in der Admiralstraße 96 erleben also die<br />
Besucher auf 850 Quadratmetern eine moderne und<br />
funktionierende Arbeitswelt. Das erfahrene Personal<br />
vor Ort unterstützt Kunden bei der<br />
Planung und Gestaltung einer zukunftsfähigen<br />
New-Work-Umgebung. Gerade<br />
bei Kunden, die bisher klassische Büros<br />
gewohnt waren, leistet der neue Schauraum<br />
Überzeugungsarbeit in Sachen Arbeitswelt 4.0.<br />
Am Standort ist darüber hinaus geplant, Coworking Spaces<br />
anzubieten, aber auch Konferenzräume und Workshop-Flächen<br />
für modernes und agiles Arbeiten.<br />
Lassen Sie sich inspirieren ! Besuchen Sie uns im neuen Schauraum<br />
in der Admiralstraße 96. Erleben Sie selbst, wie individuell<br />
Multispace-Arbeitsplätze sein können. Wir freuen uns auf Sie !<br />
q DEUTSCHLANDWEIT PRÄSENT<br />
Die »designfunktion« Gruppe mit Hauptsitz in München wurde<br />
1981 gegründet und ist heute mit über 350 Mitarbeitern eines<br />
der führenden Consulting-, Planungs- und Einrichtungsunternehmen<br />
Deutschlands für Arbeits- und Wohnwelten. In der<br />
Konzeption und Realisierung moderner Büro- und Arbeitswelten<br />
sowie der Einrichtung von Objekten gilt »designfunktion«<br />
als Marktführer. Mit Beratungs- und Planungsteams sowie Experten<br />
für Einrichtung, Licht, Textil, Akustik und Küche gelingt<br />
es, das gesamte Leistungsspektrum aus einer Hand anzubieten.<br />
designfunktion Gesellschaft für moderne Einrichtung Hamburg<br />
mbH & Co. KG, Admiralstraße 96, 28215 Bremen, Telefon<br />
+49 421 597 56 14-0, E-Mail: bremen@designfunktion.de,<br />
Öffnungszeiten Schauraum: Montag bis Freitag 8:00 bis 17:00 Uhr,<br />
Samstag geschlossen. Außerhalb der Öffnungszeiten gerne auch<br />
nach Terminvereinbarung. www.designfunktion.de<br />
Text und Fotos: designfunktion ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 11 | PROMOTION
PROFILE<br />
q MARCO MICHAEL WANDA VON DER BAND »WANDA« IM INTERVIEW<br />
» Bindet mir der Erfolg meine Schuhbänder ? «<br />
POPMUSIKER<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 12<br />
WANDA<br />
I<br />
hr kommt aus Österreich. Warum habt Ihr<br />
Eure Band nach Wanda Kuchwalek benannt,<br />
die in den Siebzigerjahren unter ihrem Spitznamen<br />
»Wilde Wanda« als Wiens einzige<br />
weibliche Zuhälterin bekannt wurde ?<br />
Wir wollten in irgendeiner Weise gefährlich<br />
klingen. Sich nach einer unglaublich brutalen<br />
Frau zu benennen war die einzige Möglichkeit<br />
einen Namen zu haben, der sich mit den kraftvollen Auftritten<br />
und den Lederjacken versteht. Man darf nicht vergessen, egal<br />
wie groß das alles mittlerweile geworden ist: Wir kommen aus<br />
dem Wiener Underground, wir kommen aus den Kellerlokalen,<br />
aus Zigarettenrauch und aus Schlägereien. Wilde Zeit, lustig.<br />
»Wanda« sind schon mehrfach in Bremen aufgetreten. Was verbindet<br />
Ihr mit der wohl schönsten Hansestadt in Deutschland ?<br />
Es ist immer schön dort zu spielen. Wir freuen uns sehr darauf.<br />
Seit Eurem wilden Debütalbum »Amore« 2014 habt ihr nahezu<br />
jeden Preis in der Musikbranche abgeräumt, den es zu<br />
gewinnen gibt. Was sind Eure Ziele für die Zukunft, wenn<br />
man als Band eigentlich alles schon erreicht hat ?<br />
Erfolg ist nicht der Motivator und Preise schreiben keine gute<br />
Musik. Bindet mir der Erfolg meine Schuhbänder ? Nein, das<br />
muss ich selber tun. Ich habe viel gesehen die letzten Jahre. Ich<br />
habe das Geschäft kennengelernt. Ich habe mich hier und da<br />
verloren, aber ich habe meine Art zu leben nie geändert. Ich bin<br />
darum bemüht, derselbe Mensch zu bleiben, der damals eine<br />
Gitarre in die Hand genommen hat, um Lieder zu schreiben.<br />
Ich mache das alles für diese unglaublichen Momente bei den<br />
Konzerten. Zu sehen wie dort Tausende Menschen zusammenkommen,<br />
die sich nicht kennen und sich am Ende in den<br />
Armen liegen – dafür mache ich das alles.<br />
Mal ehrlich: Wie viele Stunden arbeitet Ihr pro Woche ? Wie<br />
oft trefft ihr Euch zum Proben ? Wie lange braucht Ihr, um<br />
neue Songs zu schreiben ?<br />
Wir sind die schlechteste Band der Welt im Proberaum. In<br />
den letzten zwei Jahren haben wir daher aufgehört zu proben.<br />
Das ist nur konsequent. Und wenn wir proben, was sehr selten<br />
passiert, dann hassen wir es. Ohne andere Menschen passiert<br />
keine Magie. Musik muss man mit vielen Menschen gemeinsam<br />
erleben. Darum geht es.<br />
Wie entstehen die Songs von »Wanda« ? Woher kommt die<br />
Inspiration für die Melodien und wie schreibt man immer<br />
wieder derartig leidenschaftliche Texte ?<br />
Lieder sind wie Geister. Sie kommen einen besuchen. Ein Glas<br />
Wein lockt einen Geist. Eine Flasche Wein stößt das Tor ins<br />
Jenseits auf und dann strömen die Geister in Scharen – und man<br />
kommt nicht nach, das aufzuschreiben, was sie durcheinander<br />
reden. Das sind Lieder: Was die Geister reden.<br />
Wenn Ihr auf Tour seid, geht es da wild oder eher ruhig zu ?<br />
Das Tourleben kann man nicht erklären. Wenige Bands auf<br />
dieser Welt erleben es so wie wir. Mit Trucks und mehreren<br />
Nightliner-Bussen. Es ist verrückt und ich liebe es – und vor<br />
meinem Tod werde ich mich an vieles erinnern.<br />
Was war Euer schlimmstes Konzert ?<br />
Wir sind entweder die beste Band oder die schlechteste Band.<br />
In diesem Spannungsfeld fühle ich mich wohl. Schlimm war es<br />
noch nie. Egal was passiert, es passiert etwas und die Menschen<br />
im Publikum entscheiden genauso wie wir, wie es ausgeht.<br />
Wenn Ihr zusammen mit anderen musikalischen Helden von<br />
heute oder aus der Vergangenheit einen Abend gemeinsam<br />
gestalten könntet: Welche wären das ?<br />
Ich hätte gerne gesehen wie die Beatles das Album »Sergeant<br />
Pepper« aufführen. Und Nirvana nie live gesehen zu haben ist<br />
ein trauriger Mantel, mit dem ich ewig herumlaufen muss.<br />
Viel Erfolg für Euer Konzert in Bremen !<br />
q ÜBER MARCO MICHAEL WANDA<br />
Nach »Amore«, »Bussi« und »Niente« kommen »Wanda« jetzt<br />
mit Album <strong>Nr</strong>. 4 »Ciao!« im Gepäck nach Bremen. Am Sonntag,<br />
den 8. März spielen Marco Michael Wanda, Christian Immanuel<br />
Hummer, Manuel Christoph Poppe, Reinhold Weber und<br />
Lukas Hasitschka im »Pier 2« – als eine Band aus Österreich,<br />
die in den letzten Jahren im Alleingang den deutschsprachigen<br />
Rock’n’ Roll revolutioniert hat. Ob im kleinsten Club, der großen<br />
Halle oder Open Air vor 100.000 Fans wie zuletzt in ihrer<br />
Heimatstadt Wien: Die Auftritte von »Wanda« sind epochal.<br />
Marco Wanda als Dompteur der Herzen treibt das Publikum<br />
gemeinsam mit der Band zu immer mehr Ekstase und Amore<br />
an und live gespielt bekommen die Lieder der bisherigen Alben<br />
eine ganz neue Dimension. www.wandamusik.com<br />
Interview: Mathias Rätsch with a little help from Simeon Buß,<br />
Foto: Wolfgang Seehofer ▲<br />
Damit der Ton stimmt.<br />
Vereinbaren Sie einfach einen Termin.<br />
Rufen Sie mich jetzt an unter Telefon<br />
0421 / 350 90 28 oder schreiben Sie<br />
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www.klavierstimmer-kunze.de<br />
Herzlicht, Ihr<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | <strong>13</strong>
PROFILE<br />
q SASKIA DÖRING BERÄT PRIVATKUNDEN DER SPARKASSE BREMEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />
» Digitaler Wandel bleibt persönlich. «<br />
SASKIA DÖRING<br />
KUNDENBERATERIN<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 14 | PROMOTION<br />
P<br />
Herzen liegen.<br />
ersönlich, kompetent und digital aufgeschlossen<br />
– so heißt das Team in der Fürther<br />
Straße die Menschen im Stadtteil Findorff<br />
willkommen. Zu Serviceleistungen rund ums<br />
Girokonto, als Navigator in Finanzfragen<br />
und als Veranstalter. Privatkundenberaterin<br />
Saskia Döring berichtet im Interview mit<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong>, welche<br />
Themen den Leuten hier vor Ort am<br />
Frau Döring, wie hat sich das Bankgeschäft in den letzten<br />
Jahren gewandelt ?<br />
Wir sind digital geworden. Vor wenigen Jahren war eine Sparkassenfiliale<br />
voll von Belegen: für Überweisungen, Einzahlungen<br />
oder Scheckeinreichungen. Das geht heute viel bequemer:<br />
zu Hause auf dem Sofa oder rund um die Uhr an SB-Geräten.<br />
Menschen kommen heute seltener in die Filiale. Dadurch<br />
verdichtet sich das Geschäft an größeren Standorten. Zwar<br />
ist das eine spürbare Veränderung, aber die persönlichen<br />
Ansprechpartner bleiben erhalten.<br />
Welche Folgen hat dieser Wandel für die Menschen ?<br />
Den Überblick zu behalten, wird immer schwieriger. Es gibt<br />
online unzählige Anbieter und Angebote. Doch welches passt<br />
zu mir ? Über den Preis allein lässt sich das nicht beantworten.<br />
Am Ende entsteht trotz aller Information Unsicherheit.<br />
Wie reagieren Sie darauf ?<br />
Wir sprechen klare Empfehlungen aus – auch für Produkte, die<br />
nicht von der Sparkasse kommen. Im Kundengespräch geht es<br />
um die beste Lösung für unsere Kundinnen und Kunden. Daran<br />
lassen wir uns messen. Deshalb haben wir als Finanzvermittler<br />
nicht nur die aktuellen Preise anderer Anbieter, wir wickeln das<br />
Geschäft direkt ab. Es ist nur ein Weg notwendig – egal, ob es<br />
am Ende ein Sparkassenprodukt sein soll oder ein anderes.<br />
Wie läuft das genau ab ?<br />
Nehmen wir das Thema Wohnen. Angenommen, Sie wohnen<br />
zur Miete und überlegen, ob Sie etwas Eigenes kaufen könnten.<br />
Dann machen wir hier in der Filiale eine erste Rechnung<br />
auf. Wir schauen auf die monatliche Rate, die Sie sich leisten<br />
können und ermitteln die maximale Höhe des Kaufpreises, den<br />
wir finanzieren könnten. Sie können auf unser Expertennetz<br />
zugreifen: vom KfW-Kredit bis hin zum Riester-Bausparvertrag.<br />
Wenn Sie dann eine Wohnung oder ein Haus gefunden haben,<br />
beispielsweise über unsere Stadtteilmakler, dann suchen wir gemeinsam<br />
auf unserer Vermittlerplattform Preise und Anbieter.<br />
Sie finanzieren am Ende bei dem Anbieter, der Ihren Wünschen<br />
entspricht. Gerne bei der Sparkasse Bremen – wir begleiten Sie<br />
aber auch, wenn Sie sich anders entscheiden.<br />
Gilt das auch für Versicherungen ?<br />
Ja, dafür haben wir mit unserer Tochter »s mobile« eine App<br />
entwickelt. Mit diesem Versicherungsmakler haben Sie alle<br />
Versicherungen und Laufzeiten im Blick. Auf dem Computer<br />
oder auf dem Smartphone. Wenn Sie es wünschen, erhalten Sie<br />
Vorschläge für bessere Versicherungen und sparen damit bares<br />
Geld. Sie erkennen aber auch, wo Ihnen noch eine Absicherung<br />
fehlt. Das ist wirklich einfach. Auf Wunsch gibt es natürlich<br />
auch einen unserer Versicherungsexperten als persönlichen<br />
Ansprechpartner.<br />
Wie geht es bei den Veranstaltungen weiter ?<br />
Wir sind ständig auf der Suche nach spannenden Themen, die<br />
nicht zwangsläufig etwas mit Finanzen zu tun haben müssen.<br />
Beispielsweise greifen wir das aktuelle Thema Nachhaltigkeit<br />
auf. Dabei wollen wir erzählen, wo wir nachhaltig produzieren.<br />
Gleichzeitig wollen wir auch junge Unternehmen und tolle<br />
Ideen präsentieren. Lassen Sie sich überraschen.<br />
▼ WEITERE INFOS<br />
Informationen zu Veranstaltungen der Filiale Fürther Straße<br />
finden Sie im Stadtteilportal SPOT www.spot-bremen.de<br />
Interview: Nils Andresen, Foto: Kerstin Rolfes, Pressefoto ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 15 | PROMOTION
PROFILE<br />
q DER BIOLADEN »FLOTTE KAROTTE« SETZT AUF REGIONALE PRODUKTE<br />
» ›Bio‹ einzukaufen ist ziemlich intelligent. «<br />
NICOLE KAHLA UND TOBIAS WOLF<br />
FLOTTEKAROTTEN<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 16<br />
M<br />
oin Nicole und Tobias, Ihr seid die<br />
InhaberInnen der »Flotten Karotte«,<br />
die 2019 volljährig geworden ist.<br />
Wie war damals die Szene, als der<br />
Laden gegründet wurde ?<br />
Tobias: Wir sind ja nicht die GründerInnen<br />
der »Flotten Karotte«,<br />
sondern ich habe den Laden vor 15<br />
Jahren übernommen. Nicole ist vor<br />
zehn Jahren dazugekommen. Nicole und ich sind ja eigentlich<br />
SozialarbeiterInnen, doch das Thema hat mich interessiert. Ich<br />
war aber von Anfang an Kunde der »Flotten Karotte«. Zuvor<br />
sind wir immer nach Schwachhausen zu »Oecotop« gefahren,<br />
weil es in Findorff keinen Mitgliedsladen gab. Als dann 2001<br />
die »Flotte Karotte« eröffnet wurde, waren wir alle sehr<br />
glücklich. Als sich zweieinhalb Jahre später herausstellte, dass<br />
die beiden GründerInnen den Laden verkaufen wollten, war<br />
ich gerade in einer Phase der beruflichen Umorientierung. So<br />
kam eines zum anderen. Ich habe meine Chance ergriffen, die<br />
Gelegenheit beim Schopfe gefasst und diese Entscheidung bis<br />
heute nicht bereut.<br />
Woher hattest Du den Mut, in die Selbstständigkeit zu gehen ?<br />
Schließlich war »Bio« damals noch nicht so im »Mainstream«<br />
angekommen wie heute. Ging es gleich gut los ?<br />
Tobias: Eine positive Grundstimmung für den Bioladen in<br />
Findorff war bereits da. Es war dennoch ein Wagnis; weniger<br />
wegen »Bio«, als vielmehr einfach so einen Laden zu übernehmen.<br />
Der Grundstock war gelegt, aber dennoch war uns klar,<br />
dass wir mehr Mitglieder als KundInnen brauchten, um ganz<br />
gut existieren zu können. Wir waren zu der Zeit ein Dreierteam.<br />
Wir haben einen Gründungszuschuss vom Arbeitsamt bekommen,<br />
so dass wir die erste Zeit etwas entspannter angehen<br />
konnten; zumindest was die finanzielle Seite des Starts anging.<br />
Was entgegnet Ihr, wenn jemand sagt, »Bio ist nicht gleich<br />
Bio« oder wie eine große Sonntagzeitung titelte: »Bio kaufen<br />
ist dumm.« ?<br />
Nicole: »Bio ist nicht gleich Bio.« – diese Aussage würde ich<br />
auch unterschreiben, denn es gibt ja verschiedene Anbauverbände<br />
und Kriterien, nach denen angebaut wird. Wir legen Wert<br />
darauf, vorrangig Produkte der klassischen, großen Verbände zu<br />
haben, wie zum Beispiel »Bioland«, »Naturland« und »Demeter«,<br />
die sehr gut kontrolliert werden und nicht nur das einfache<br />
»EU–Bio–Siegel« führen. Ein weiteres Kriterium ist: Wenn man<br />
sich die »Flotte Karotte« anschaut, haben wir sehr viel »unverpackt«<br />
im Angebot. Das ist in großen Läden nicht unbedingt so.<br />
Wir vermeiden Müll und schmeißen sehr wenig weg. Ich finde<br />
daher, bei uns »Bio« einzukaufen ist ziemlich intelligent.<br />
Laut Eigenaussage gibt es bei Euch vom Agavendicksaft bis<br />
zur Zahnbürste fast 3.000 Artikel aus der Naturkostbranche.<br />
Wonach sucht Ihr die Artikel für Euer Sortiment aus ?<br />
Tobias: Natürlich sind eigene Vorlieben und der persönliche Geschmack<br />
auch entscheidend, aber wie Nicole schon sagte: Es gibt<br />
bei uns klare Kriterien, was wir anbieten wollen. Wir versuchen<br />
auch neue, innovative Produkte aufzunehmen, die zum Beispiel<br />
im Bereich der Verpackungsvermeidung Maßstäbe setzen. Wir<br />
versuchen möglichst regionale Produkte zu führen, wir versuchen<br />
möglichst fair gehandelte Produkte aufzunehmen – und<br />
wir sind immer offen für die Anregungen unserer KundInnen.<br />
Nicole: Außerdem treiben wir uns gern auf Messen herum<br />
und lassen uns dort inspirieren – und wir haben sehr gute<br />
GroßhändlerInnen, die uns Tipps für neue Produkte geben,<br />
die zu unserer Philosophie passen.<br />
Warum sind Bioprodukte trotz ihres großen Erfolges in den<br />
letzten Jahren immer noch teurer als konventionelle Produkte ?<br />
Tobias: Gute Qualität hat ganz einfach ihren Preis. Ich glaube,<br />
dass Bio-Produkte letztendlich für die VerbraucherInnen etwas<br />
teurer sind, aber gesellschaftlich bringt die bewusste Kaufentscheidung<br />
einiges. Ein Beispiel: Wenn das Trinkwasser nicht<br />
durch Pflanzenschutzmittel oder Gülle verunreinigt ist, nutzt<br />
das der Allgemeinheit sehr viel. Eine Sanierung des Grundwassers<br />
ist nur mit großem Aufwand und in langen Zeiträumen<br />
möglich und dementsprechend teuer. Diese Kosten entstehen<br />
sehr schnell für uns alle und werden heutzutage leider noch<br />
gar nicht in die Preise eingerechnet. Unter dem Strich gesehen<br />
sind Bio-Lebensmittel für die Gesamtgesellschaft günstiger als<br />
Lebensmittel aus konventioneller Produktion.<br />
Nicole: JedeR sollte sich auch klar machen, was hinter einem<br />
Produkt steht. Wie viel ist man bereit für gute Lebensmittel<br />
auszugeben ? Die Frage ist daher auch: Was verdienen die<br />
Bauern ? Was verdienen die ErntehelferInnen ? Uns ist wichtig,<br />
dass die Leute fair bezahlt werden und von ihrer Arbeit gut<br />
leben können.<br />
Man kann auch Mitglied bei der »Flotten Karotte« werden.<br />
Wie geht das und welche Vorteile gibt es ?<br />
Tobias: Die Mitgliedschaft ist die Grundidee unseres Bioladens.<br />
Dadurch können wir den Menschen, die bei uns einkaufen<br />
wollen, die Produkte günstiger anbieten. Im Gegenzug verschaffen<br />
unsere Mitglieder der »Flotten Karotte« eine verlässliche<br />
Kalkulationsgrundlage. Man zahlt monatlich einen günstigen<br />
Mitgliedsbeitrag und kann dann bei uns ungefähr 30 Prozent<br />
günstiger einkaufen. Sprecht uns einfach an.<br />
Wie hoch ist der Mitgliedsbeitrag ?<br />
Tobias: Der Monatsbeitrag beträgt für eine erwachsene Person<br />
17,00 Euro und pro weitere erwachsene Person 14,00 Euro.<br />
Wie viele Mitglieder habt Ihr zur Zeit ?<br />
Tobias: Wir haben mittlerweile knapp 500 Mitglieder. Der<br />
Großteil davon kommt aus Findorff, aber wir haben auch<br />
KundInnen aus Borgfeld. <br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 17
q NICOLE KAHLA UND TOBIAS WOLF IM INTERVIEW<br />
» Kundenbindung ist für beide Seiten wichtig. «<br />
Kann man auch ohne Mitgliedschaft bei Euch einkaufen ?<br />
Nicole: Selbstverständlich.<br />
Bewusste KundInnen möchten wissen, woher die Lebensmittel<br />
kommen, die sie kaufen. Wo sitzen Eure LieferantInnen und<br />
wie erfährt man, wer Euch was liefert ?<br />
Nicole: Ich kann ein sehr schönes Beispiel aus dem Bereich<br />
Obst und Gemüse geben. Wir machen regelmäßig Ausflüge mit<br />
unseren MitarbeiterInnen und waren zuletzt bspw. auf dem<br />
»Demeter«-Gärtnerhof in Delmenhorst-Sandhausen. Inhaber<br />
Martin Clausen ist auch Gesellschafter des »Naturkost Kontor<br />
Bremen«. Wir haben uns vor Ort die Pflanzen angesehen und<br />
den Hof erklären lassen. Seitdem schreiben wir auf unsere<br />
Gemüseschilder »Kommt aus Sandhausen«. Wir versuchen<br />
generell unsere LieferantInnen gegenüber den KundInnen so<br />
transparent wie möglich zu machen, damit sie wissen, wo zum<br />
Beispiel die Eier herkommen und wo und wie die Hühner leben.<br />
Warum heißt die »Flotte Karotte« eigentlich »Flotte Karotte« ?<br />
Tobias: Das wissen wir peinlicherweise auch nicht. Wir haben<br />
den Namen ja so übernommen. Aber »Flotte Karotte« ist sehr<br />
gut zu merken: Viele Menschen in Bremen und umzu können<br />
mit dem Namen etwas anfangen und wissen, wofür er steht.<br />
Euer Bioladen ist im Vergleich zu einem Supermarkt relativ<br />
klein und gemütlich. Man fühlt sich sofort persönlich angesprochen.<br />
Wie wichtig ist es, neben der Mitgliedschaft,<br />
zugleich eine persönliche Kundenbindung aufzubauen ?<br />
Tobias: Kundenbindung ist für beide Seiten wichtig. Für uns<br />
bringt die enge Bindung viel Freude während der Arbeit. Es ist<br />
schön, dass die KundInnen den persönlichen Kontakt schätzen.<br />
Das merken wir daran, dass das persönliche Gespräch manchmal<br />
länger dauert als die Zeit für den eigentlichen Einkauf,<br />
weil man sich bei uns wohlfühlt und bei uns im Bioladen<br />
auch die NachbarInnen und FreundInnen trifft.<br />
Nicole: Das persönliche Gespräch ist schon sehr wichtig – und<br />
es macht letztendlich für mich auch den Spaß bei der Arbeit aus.<br />
Was macht Ihr ganz konkret, um den KundInnen der<br />
»Flotten Karotte« das gute Gefühl zu vermitteln, bei Euch<br />
genau richtig zu sein ?<br />
Tobias: Wir machen gemeinsame Aktionen und haben unser<br />
Jubiläum zusammen gefeiert. Selbst wenn der Laden dann<br />
zu den regulären Öffnungszeiten zu hat, finden das alle in<br />
Ordnung.<br />
Ein Blick in die Zukunft: Wie sieht die Bio-Szene 2030 aus ?<br />
Tobias: Wir möchten natürlich, dass »Bio« sich weiter durchsetzt.<br />
Allerdings hoffe ich, dass dieses nicht nur von Discountern<br />
und großen Ketten gemacht wird, sondern dass es auch<br />
weiterhin kleine, persönliche Bioläden wie die »Flotte Karotte«<br />
geben wird. Die Zukunft sieht dafür, wie vermutlich auch im gesamten<br />
Einzelhandel, nicht so rosig aus, weil kleine Läden eher<br />
auf dem Rückzug sind. Ich hoffe aber, dass unsere besonderen<br />
Qualitäten, die alle KundInnen zu schätzen wissen, Bestand<br />
haben und sich weiter herumsprechen – und dass die feste Verwurzelung<br />
im Stadtteil auch einen Wert hat; damit sich kleine<br />
Läden wie die »Flotte Karotte« weiterhin halten können.<br />
q ÜBER DIE »FLOTTE KAROTTE«<br />
Der kleine, feine Bioladen wurde im Jahr 2001 in Findorff in<br />
der Augsburger Straße 6 gegründet und 2004 von Tobias Wolf<br />
übernommen. 2009 kam Nicole Kahla als Inhaberin dazu. Das<br />
heutige Team umfasst zudem vier weitere biobegeisterte MitarbeiterInnen<br />
und zahlreiche Aushilfen. Die »Flotte Karotte« ist<br />
Ausbildungsbetrieb für den Beruf »Einzelhandelskauffrau / Einzelhandelskaufmann«.<br />
Man lebt, was man tut; auch im Detail.<br />
Der Bioladen ist Mitglied in der »Kulturland Genossenschaft«,<br />
bezieht Strom von den Bürgerwerken und Tobias Wolf engagiert<br />
sich privat seit Jahren im »Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club<br />
Landesverband Bremen«, kurz »ADFC Bremen«. Geöffnet ist<br />
Montag bis Freitag von 8:30 bis 18:30 Uhr und Samstag von<br />
8:30 bis <strong>13</strong>:30 Uhr. Mehr auf www.flotte-karotte-bremen.de<br />
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
»Es kommt darauf an, den<br />
Körper mit der Seele und die Seele<br />
durch den Körper zu heilen.«<br />
Gesichtsanalyse<br />
Augendiagnose<br />
Oscar Wilde<br />
Bioresonanztherapie / EAV<br />
Homöopathie<br />
Umweltmedizin<br />
Psychokinesiologie<br />
Mentalfeldtherapie<br />
Traumatherapie (AIT)<br />
naturheilpraxis<br />
schwanenberg<br />
Andrea Hella Schwanenberg<br />
Heilpraktikerin und staatl. examinierte Krankenschwester<br />
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Seit über 20 Jahren Praxiserfahrung<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 18<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 19
▼ BREMER BÜRGERPARK-TOMBOLA NOCH BIS ZUM 10. MAI 2020<br />
Gewinne, Gewinne, Gewinne !<br />
<strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS : SPECIAL<br />
A<br />
nfang Februar ging sie los, indem Verkaufshaus<br />
für Verkaufshaus in die Innenstadt<br />
rollten: die 66. Bürgerpark-Tombola in der<br />
Bremer City und in verschiedenen Einkaufszentren.<br />
Schirmherr der Veranstaltung ist<br />
Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte.<br />
Das neue Losmotiv ist diesmal<br />
die Bremer Baumwollbörse.<br />
Die Bürgerpark-Tombola ist eine wichtige Unterstützung<br />
für den Erhalt des Bürgerparks, der nicht<br />
nur als »grüne Lunge« für Findorff dafür sorgt, dass in den<br />
zunehmend heißen Sommern die Temperaturen im Umfeld von<br />
Bürgerpark und Stadtwald viel geringer sind, weil die Bäume<br />
und andere Pflanzen dort für den Stadtteil einen kühlenden<br />
Effekt haben. Insofern haben alle, aber besonders die Findorffer-<br />
Innen ein großes Interesse, den ausschließlich privat finanzierten<br />
Bremer Bürgerpark als eine einzigartige, denkmalgeschützte<br />
grüne Oase mitten in der Stadt zu unterstützen.<br />
Seit über 65 Jahren tragen Bremer Unternehmen mit ihren<br />
Sachspenden und die LoskäuferInnen dazu bei, dass der Bremer<br />
Bürgerpark und auch viele andere begünstigte Parkanlagen,<br />
erhalten und gepflegt werden. Zudem unterstützt die Bürgerpark-Tombola<br />
weitere Projekte in den Parkanlagen der Stadt.<br />
TOMBOLA<br />
Im Stadtbereich können die Lose an den traditionellen Standorten<br />
gekauft werden: Dazu zählen die Standorte Liebfrauenkirchhof,<br />
Sögestraße, Hanseatenhof, Obernstraße / Höhe Pieperstraße,<br />
Ansgarikirchhof, neben der Bremischen Bürgerschaft sowie der<br />
Bahnhofsvorplatz. Parallel dazu findet der Losverkauf auch in<br />
den Einkaufszentren Weserpark, Roland-Center, Waterfront,<br />
Walle-Center und der Berliner Freiheit statt.<br />
Auch das mobile »tombomobil« wird wieder<br />
überall unterwegs sein, so dass dem Losglück<br />
viele Chancen eröffnet werden – und die<br />
Chance, sein großes Glück zu machen, stehen so gut wie nie. Im<br />
Rahmen der Hauptgewinne sind natürlich die Klassiker »Autos,<br />
Reisen und Bargeld« zu nennen. In der letzten Tombola-Verkaufswoche<br />
steigt auch wieder die 5.000 Euro-Sonderverlosung<br />
(2. Gewinnchance, Zusatzverlosung auf alle verkauften Lose).<br />
Dietmar Hoppe, Geschäftsführer der Bürgerpark-Tombola,<br />
Joachim Linnemann, Präsident des Bürgerparkvereins und<br />
Tim Großmann, Direktor des Bürgerparks und die am Reingewinn<br />
partizipierenden Vereine (der Förderverein Stadtgarten<br />
Vegesack, der Achterdiekpark und der Förderkreis Overnigelant)<br />
hoffen auf großes Engagement aller BremerInnen – im Sinne<br />
der guten Sache. Infos unter www.buergerpark-tombola.de<br />
Text: Dietmar Hoppe, Foto: Martin Rospek ▲<br />
22 l CREATE THE MOMENT: DAS JAZZAHEAD ! FESTIVAL<br />
Die Messe findet statt von Donnerstag bis Sonntag, 23. bis 26. April. Das Festival<br />
beginnt bereits am Freitag, 17. April. Das Galakonzert bestreitet Rufus Wainwright.<br />
24 l SENSIBLE SAITEN: JAN-OLAF RODT IM INTERVIEW<br />
Almut Heibült traf den Jazz-Gitarristen aus Bremen, der am 25. April im Rahmen<br />
der »jazzahead !« CLUBNIGHT in Findorff im »Alten Pumpwerk« spielt.<br />
26 l PARTNERLAND KANADA: WENN DIE ELCHE JAZZ HÖREN<br />
Kanada kommt gut – als Partnerland der »jazzahead!«. Großartige MusikerInnen<br />
reisen aus Übersee an die Weser – und werden in Bremen live im Fokus stehen.<br />
27 lJAZZAHEAD! CLUBNIGHT: TIPPS FÜR <strong>FINDORFF</strong><br />
Die »jazzahead !« CLUBNIGHT verwandelt mehr als 30 Orte in Clubs – auch in<br />
Findorff. Wir geben Tipps, um vom Abend bis tief in die Nacht Jazz zu erleben.<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 20 | PROMOTION JAZZAHEAD! 2020 | <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 21
<strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS : SPECIAL<br />
q ZUM 15. MAL STEHT VOM 17. BIS 26. APRIL BREMEN IM ZEICHEN DES JAZZ<br />
Fans können unter rund 100 Konzerten wählen.<br />
CREATE<br />
THE MOMENT<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 22 | JAZZAHEAD! 2020<br />
VOM 17. BIS 26. APRIL 2020<br />
A<br />
lljährlich im April strömt die internationale<br />
Jazz-Szene in Bremen zusammen: Die Fachwelt<br />
trifft sich zur Fachmesse »jazzahead !« in<br />
der MESSE BREMEN, um Musik zu hören,<br />
zu netzwerken und Auftritte oder Aufnahmen<br />
zu verabreden. Das Jahr 2020 steht dabei im<br />
Zeichen eines Doppeljubiläums: Der weltgrößte<br />
Branchentreff feiert 15. Geburtstag,<br />
das Festival mit Partnerlandprogramm und<br />
CLUBNIGHT erlebt die zehnte Auflage. Die Messe findet statt<br />
von Donnerstag bis Sonntag, 23. bis 26. April. Das Festival<br />
beginnt bereits am Freitag, 17. April.<br />
»Die ›jazzahead !‹ hat sich zu einer wesentlichen Größe im<br />
Jazz-Business und mit ihren rund 100 Konzerten zu einem<br />
Publikumsmagneten entwickelt«, berichtet Sybille Kornitschky,<br />
Projektleiterin der »jazzahead !« von der MESSE BREMEN.<br />
»Das doppelte Jubiläum wollten wir ausdrücklich würdigen.<br />
Darum steht nun erstmals eine Jazz- und Kulturnation aus<br />
Übersee im Zentrum: Kanada.«<br />
Zum Auftakt des Festivals zu Facetten der Kultur Kanadas erwartet<br />
die BesucherInnen ein Highlight: Am Eröffnungsabend<br />
sind Singer-Songwriterin und Pianistin Laila Biali und Tanya<br />
Tagaq zu erleben, eine der wichtigsten Vertreterinnen der Inuit.<br />
Das Galakonzert am Messefreitag, 24. April, bestreitet der von<br />
Kritik und Publikum gefeierte Rufus Wainwright.<br />
Während der Fachmesse können die Jazzfans Showcase-Kurzkonzerte<br />
von 40 Bands erleben. Die Konzerte verteilen sich<br />
auf die »Canadian Night«, das »European Jazz Meeting«, die<br />
»German Jazz Expo» und die »Overseas Night«, Hörbeispiele<br />
sind jederzeit auf der Website www.jazzahead.de abrufbar.<br />
Das Auswahlverfahren hat es im Übrigen stets in sich, war aber<br />
diesmal aufwendig wie nie zuvor: Die vier international besetzten<br />
Fachjurys mussten stolze 816 Bewerbungen aus 50 Ländern<br />
anhören und bewerten.<br />
Premiere 2020: Zum ersten Mal gibt es eine kostenlose Live-<br />
Übertragung aller Showcases auf Großbildleinwand. Dafür<br />
bauen die VeranstalterInnen ein Zelt für 500 bis 600 ZuhörerInnen<br />
zwischen der Halle 7 und dem Kulturzentrum Schlachthof<br />
auf, in dem auch für ein reichhaltiges Speisen- und Getränkeangebot<br />
gesorgt sein wird.<br />
Die beliebte »jazzahead !« CLUBNIGHT trägt den Jazz dann am<br />
Samstag, 25. April, auf rund 30 Bremer Bühnen. Von 17:00 Uhr<br />
bis in den frühen Sonntagmorgen spielen 54 Bands unterschiedlichster<br />
Stilrichtungen.<br />
Ein Ticket reicht als Eintrittskarte für sämtliche Spielorte der<br />
CLUBNIGHT. Es gilt auch als Fahrschein für Busse und Bahnen<br />
im Verkehrsverbund Bremen Niedersachsen (VBN) von Samstag<br />
um 15:00 Uhr bis Sonntag, 26. April, um 10:00 Uhr. Wer es<br />
sportlicher mag, kann sich aufs eigene Fahrrad oder auf ein<br />
Leihfahrrad schwingen. Bis zu 100 Räder stehen vor Halle 7<br />
bereit oder können per nextbike-App im gesamten Stadtgebiet<br />
gebucht werden.<br />
Zurück zur Fachmesse: Diese beginnt erstmals schon am<br />
Donnerstag um 10:00 Uhr, der so zum vollen Messetag wird.<br />
»Wir wollen den TeilnehmerInnen damit mehr Zeit für Gespräche<br />
und Kontaktpflege verschaffen. Damit tragen wir der stetig<br />
wachsenden Beteiligung Rechnung«, erklärt Sybille Kornitschky.<br />
Aus dem Partnerland Kanada zu Gast: Rufus Wainwright (links)<br />
Das Fachprogramm rückt diesmal Anliegen und Bedürfnisse<br />
von KonzertveranstalterInnen, BookerInnen oder Labels in den<br />
Mittelpunkt. Zudem gibt es erneut ein Symposium zur Musikbildung,<br />
speziell zu »Improvisation und Jazz für Kinder«. Diesmal<br />
beschäftigt es sich mit der Frage, wie sich solche Musik in<br />
den Grundschulunterricht integrieren lässt. Jurys wählen zwei<br />
besonders gelungene Beispiele aus, die im Showcase-Format<br />
gezeigt und anschließend diskutiert werden. Für die Fachmesse<br />
»jazzahead !« 2019 waren 3.408 Teilnehmende aus 64 Nationen<br />
registriert. Rund 18.000 BesucherInnen erlebten die Messe und<br />
die 100 Konzerte am Messewochenende.<br />
▼ KARTEN FÜR DIE JAZZAHEAD!<br />
Tickets für alle Konzertveranstaltungen im Rahmen der<br />
»jazzahead !« gibt es auf der Website der »jazzahead !« oder bei<br />
Nordwest Ticket. Mehr Infos unter www.jazzahead.de<br />
Text: Imke Zimmermann, Foto: Matthew Welch, Pressefoto ▲<br />
JAZZAHEAD! 2020 | <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 23
PROFILE<br />
q DAS »JAN-OLAF RODT QU4RTET« SPIELT AM 25. APRIL IM »ALTEN PUMPWERK«<br />
» Ich bin gern Sideman in anderen Bands. «<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 24 | JAZZAHEAD! 2020<br />
JAN-OLAF RODT<br />
JAZZGITARRIST<br />
M<br />
oin Jan-Olaf, wie bist Du zur Musik<br />
gekommen und wann hast Du<br />
Dich für den Jazz entschieden ?<br />
Wie das so ist in einem bürgerlichen<br />
Elternhaus: Ich durfte schon als<br />
Kind Klavier spielen, aber das war<br />
es für mich nicht. Irgendwann fing<br />
ich an Rock’n’ Roll auf der Gitarre<br />
zu spielen. Plötzlich machte mir<br />
das Üben viel mehr Spaß ! Ich hatte auch schon sehr früh den<br />
Wunsch Profimusiker zu werden und Musik zu unterrichten.<br />
Als ich anfing in Bremen zu studieren, war ich erst vom Jazz<br />
zunächst gar nicht begeistert, aber dann hat sich diese Liebe<br />
doch langsam entwickelt – und sie hält bis heute an.<br />
Der bekannteste Jazz-Gitarrist der Welt Pat Metheny hat gesagt:<br />
»Mit seiner Gitarre muss man viel Zeit verbringen. Wenn<br />
Sie sechs oder sieben Stunden am Tag üben, und das fünf bis<br />
zehn Jahre lang, dann können Sie anfangen, darüber zu reden.«<br />
Wieviel Zeit verbringst Du am Tag mit Deiner Gitarre ?<br />
Ich versuche jeden Tag eine Stunde nur für mich und völlig frei<br />
meine eigene Musik zu spielen. Zugegeben: Ich habe früher<br />
mehr geübt; allerdings nie so viel wie ein Pat Metheney – und<br />
deshalb bin ich auch nicht er. Üben ist schon wichtig, aber es<br />
gehört im Jazz noch mehr dazu wie eine gewisse Weltoffenheit<br />
– und man sollte beispielsweise auch neue Einflüsse kanalisieren<br />
können. Aber an viel Arbeit kommt niemand vorbei, wenn man<br />
ein guter Musiker werden möchte und von der Musik leben will.<br />
Du bist nach dem Studium in Bremen geblieben. Warum ?<br />
Ich bin schon nach Berlin gezogen und habe dort auch studiert,<br />
aber bin nach kurzer Zeit zurückgekommen. Anfangs hat sich<br />
die Rückkehr komisch angefühlt, weil das Gefälle zwischen Berlin<br />
und Bremen hinsichtlich des »Hipness-Faktors« sehr groß war<br />
und ist. Ich fand Berlin sehr inspirierend, aber beruflich war es<br />
ein schwieriges Pflaster. Meine Existenz als Musiker hatte dort<br />
Formen angenommen, die keinen Sinn machten. Oft gab es sehr<br />
wenig oder gar kein Geld. Ich hatte schon damals den Anspruch<br />
von meinem Beruf auch leben zu können. Noch ein weiterer<br />
Grund war, dass ich in Bremen immer meine engsten Freunde<br />
hatte – Kontakte die mir wichtig waren und weiterhin sind.<br />
Bremen war in den Sechzigern und Siebzigern eine Hochburg<br />
des Jazz; mit legendären Spielstätten wie der »Lila Eule« oder<br />
dem »Café Grün«. Sind wir heute immer noch eine Hochburg ?<br />
Eine Hochburg des Jazz ist Bremen nicht mehr, aber wir können<br />
es ja wieder werden! Ich habe diese Zeit leider nicht miterlebt,<br />
aber ich kenne legendäre Bremer Musiker wie Ed Kröger, die<br />
von damals immer noch sehr beseelt sind. Ich finde, das ist auch<br />
absolut berechtigt, aber man sollte dennoch schauen, was heute<br />
so geht. Für die Jazz-Szene ist es gut, dass wir eine Hochschule<br />
für Musik in unserer Stadt haben, aber auch, dass Bremen eine<br />
sehr schöne, lebenswerte Stadt ist, wodurch immer wieder gute<br />
MusikerInnen zu uns kommen. Viele Studierende organisieren<br />
auch Veranstaltungsreihen, die nicht groß sind, aber Bremen als<br />
Jazz-Standort aus dem »Tal der Tränen« heraus katapultieren.<br />
Witze in der Jazz-Szene gehen so: Am Taxistand verhandeln<br />
zwei Typen mit dem Chauffeur. Der eine trägt eine Tasche mit<br />
Schlagzeug-Becken und Trommelstöcken, der andere einen<br />
Trompeten-Koffer. Wer von den dreien ist Jazzmusiker ?<br />
Der Taxifahrer !<br />
Ist das immer noch so ?<br />
Wer sich ordentlich auf den Hintern setzt, der kann in Deutschland<br />
von der Musik leben. Ich kenne allerdings auch einige<br />
MusikerInnen – nicht nur im Jazz, sondern auch aus der Klassik<br />
– die beruflich doch noch irgendwann umsatteln.<br />
Wie leidenschaftlich muss man für seine Musik »brennen«,<br />
um unter den gegebenen finanziellen Rahmenbedingungen<br />
trotzdem als MusikerIn zu überleben ?<br />
Ich habe keine Familie mit Kindern. Wenn das so wäre, müsste<br />
man jeden Gig annehmen – und wenn Du in der Lebenslage<br />
nachts nach Hause kommst und als Musiker live zwar Spaß<br />
hattest, aber nur 30 Euro mitbringst, macht das keine Partnerin<br />
lange mit. Ich habe eine halbe, unbefristete Stelle an der Carl<br />
von Ossietzky Universität Oldenburg, die mir die Miete finanziert.<br />
Das haben nicht viele KollegInnen. Ich muss in meiner<br />
Situation wenig Rücksicht nehmen. Ich spiele viel, habe wenig<br />
Freizeit, aber die Freiheit, die Projekte zu machen, die ich machen<br />
möchte. Das ist ein bisschen wie freies Unternehmertum.<br />
Du spielst in vielen Bands und Projekten mit Musikern wie<br />
Malte Schiller oder Peter Dahm. Ist netzwerken im Jazz erforderlich,<br />
zumal laut einer Studie Deutschlands JazzmusikerInnen<br />
im Monat nur ca. 1.000 Euro im Durchschnitt verdienen ?<br />
Netzwerken ist extrem wichtig für die eigene Musik, aber auch<br />
für die künstlerische Weiterentwicklung. Das eigene Projekt ist<br />
wichtig, aber ich bin auch gern Sideman in anderen Bands – und<br />
fühle mich in der Rolle des Begleitmusikers oft viel wohler.<br />
Auf der »jazzahead!« präsentiert das »Jan-Olaf Rodt Qu4rtet«<br />
am 25. April 2020 im Rahmen der CLUBNIGHT die aktuelle<br />
CD »Shimmering«. Spielstätte für das Konzert ist das »Alte<br />
Pumpwerk« in Findorff. Welchen Reiz hat es, dort zu spielen ?<br />
Ich durfte dort schon mit der »Malte Schiller Group« gastieren.<br />
Die Maschinenhalle ist sehr besonders: Es ist eine große, hohe<br />
Halle, die eine ausgezeichnete Akustik mit einem speziellen<br />
Raumhall hat – und das Team des Vereins ist einfach toll.<br />
▼ ÜBER JAN-OLAF RODT<br />
Jan-Olaf Rodt spielte ungezählte Konzerte in Deutschland und<br />
im europäischen Ausland. Mehr unter www.janolafrodt.com<br />
Interview: Almut Heibült, Foto: Dijana Nukic ▲<br />
JAZZAHEAD! 2020 | <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 25
JAZZAHEAD ! : KANADA ZU GAST AN DER WESER<br />
SA 25. APRIL : DIE JAZZAHEAD ! CLUBNIGHT<br />
TIPP: JAZZ AUS KANADA<br />
Die »jazzahead !« hat jedes Jahr ein Partnerland. Diesmal<br />
ist Kanada zu Gast an der Weser. Weltstars und<br />
aufstrebende KünstlerInnen kommen zum »jazzahead !«<br />
Festival. »Wir sind begeistert, dass die »jazzahead !«<br />
Kanada zum Schwerpunkt 2020 macht, in demselben<br />
Jahr, in dem wir Ehrengast der Frankfurter Buchmesse<br />
sind«: Mit diesen Worten kommentiert Simon Brault,<br />
Direktor und Geschäftsführer des Canada Council for<br />
the Arts, die Entscheidung der »jazzahead !«-OrganisatorInnen,<br />
erstmals ein Partnerland aus Übersee zu<br />
wählen. »Das Publikum der »jazzahead !« 2020 darf<br />
inspirierende Erlebnisse erwarten«, verspricht Brault –<br />
und das Programm lässt tatsächlich viel erwarten.<br />
So startet das »jazzahead !« Festival, das aus dem Partnerlandprogramm<br />
und der »jazzahead !« CLUBNIGHT<br />
besteht, mit einem spannenden Doppelkonzert. Am<br />
Freitag, 17. April, tritt im Theater Bremen zunächst die<br />
bereits vielfach ausgezeichnete Singer-Songwriterin und<br />
Pianistin Laila Biali auf, die 2019 einen »Juno-Award«<br />
erhielt, das kanadische Pendant zum amerikanischen<br />
»Grammy«. Meisterlich mische sie Jazz und Pop,<br />
schrieb die »Washington Times«. Den zweiten Teil des<br />
Konzertabends bestreitet die ebenfalls preisgekrönte<br />
Tanya Tagaq, die zu den originellsten und meistgefeierten<br />
Künstlerinnen Kanadas zählt. Sie verbindet den<br />
Kehlkopfgesang der Inuit mit vielfältigen Einflüssen<br />
aus Popmusik, traditionellen Gesängen, Rap und<br />
Beatboxing.<br />
In den zehn Tagen im Anschluss an die Eröffnung<br />
sind neben Musik weitere Facetten der kanadischen<br />
Kultur zu erleben. Zum Beispiel liest Tanya Tagaq aus<br />
ihrem Erstling »Eisfuchs«. Das Museum Weserburg<br />
zeigt Arbeiten der Künstlerin Kapwani Kiwanga, unter<br />
DI 21.04 l KULTURZENTRUM SCHLACHTHOF<br />
Garagenrock und Psychopop – sie sind das Metier von<br />
Becky Black und Maya Miller, die 2006 in Vancouver<br />
ihre Band »The Pack A.D.« gründeten und mit Gitarre,<br />
Schlagzeug und Gesang auskommen. Während sie die<br />
Instrumente bearbeiten, beschäftigen sich die Musikerinnen<br />
in den Texten mit Themen wie Depression.<br />
anderem Skulpturen aus schwarzem Marmor und<br />
Leuchten. Diese Skulpturen beziehen sich auf das New<br />
Yorker »Laternengesetz« von 17<strong>13</strong>, demzufolge Sklaven<br />
im Dunkeln nur mit einer Laterne oder in Begleitung<br />
unterwegs sein durften.<br />
Zu Beginn der Messe empfehlen sich in der »Canadian<br />
Night« acht etablierte und aufstrebende Gruppen dem<br />
Fachpublikum, unter anderem bestehend aus BookerInnen,<br />
FestivalmacherInnen, VertreterInnen von Labels<br />
und der interessierten Öffentlichkeit. Mit dabei sind so<br />
unterschiedliche KünstlerInnen wie die Posaunistin<br />
Audrey Ochoa mit ihrer Band, das Quartett des klassisch<br />
ausgebildeten Gitarristen Itamar Erez oder das Gemeinschaftsprojekt<br />
von Pianistin Marianne Trudel und<br />
Schlagzeuger John Hollenbeck, »Dédé Java Espiritu«.<br />
Zum Galakonzert lädt die »jazzahead !« den vielfach<br />
prämierten Künstler Rufus Wainwright ein, der an<br />
diesem Abend die Deutschlandpremiere seines neuen<br />
Albums feiern wird, das dann weltweit auf den Markt<br />
kommt. Elton John nannte Wainwright einmal den<br />
»großartigsten Songwriter auf diesem Planeten«.<br />
Während der »jazzahead !« CLUBNIGHT mischen<br />
zahlreiche weitere Bands aus dem Partnerland mit.<br />
Mit dabei ist auch der Pianist und Komponist John<br />
Kameel Farah, der Elemente aus Barockmusik, Musik<br />
des Nahen Ostens und zeitgenössischer Musik mit<br />
Improvisation und Elektronik verbindet. Nur eines der<br />
vielen weiteren Konzerte gibt das »CODE Quartet« um<br />
die Saxophonistin und Komponistin Christine Jensen<br />
– auch sie wurde bereits oft ausgezeichnet und erhielt<br />
schon zwei »Juno-Awards«.<br />
Text: Imke Zimmermann, Fotos: Pressefotos ▲<br />
SO 19.04 l BREMER SHAKESPEARE COMPANY<br />
Tanya Tagaqs Musik ist bei der Festivaleröffnung am<br />
17. April zu erleben – ihr belletristisches Debüt zwei<br />
Tage später. In »Eisfuchs« erzählt sie davon, was es<br />
heißt, im äußersten Norden Kanadas aufzuwachsen.<br />
Die Geschichte handelt von der Kindheit und Jugend<br />
eines Mädchens in der Arktis.<br />
Tickets unter Telefon 0421 / 50 03 33, Schulstraße 26<br />
u www.shakespeare-company.com<br />
Sie ist als die lange Nacht des Jazz das populäre Highlight<br />
der »jazzahead !«: die CLUBNIGHT mit 54 Bands auf<br />
30 Bühnen – und auch einige neue Spielstätten sind dabei:<br />
das Designhotel »Überfluss«, das »TAU« im Gebäude der<br />
»Weserburg« oder die »Bremer Shakespeare Company«<br />
und das »Gastfeld« in der Neustadt gehören dazu.<br />
Für alle Auftritte gilt ein gemeinsames Ticket. Es kostet<br />
30,00 Euro (ermäßigt 20,00 Euro) und ist in den beteiligten<br />
Spielstätten zu bekommen oder bei Nordwest Ticket.<br />
Das Beste: Mit dem Ticket nutzen Jazzfans ab Samstag,<br />
15:00 Uhr und bis Sonntagmorgen um 10:00 Uhr kostenlos<br />
Busse und Bahnen im gesamten Gebiet des Verkehrsverbundes<br />
Bremen / Niedersachsen (VBN).<br />
Jazzfans aus Bremen und Walle können sich ein spannendes<br />
Programm zusammenstellen, bei dem sie nur kurze<br />
19:00/20:00/21:00/22:00/23:00 l 5 X KANADA<br />
Zwölf kanadische Bands spielen in der CLUBNIGHT<br />
– allein fünf in der Schaulust. Darunter ist zum Beispiel<br />
»Vena«, das europäische Quartett der Trompeterin und<br />
Komponistin Rachel Therrien aus Montreal. Das gleichnamige<br />
Album »VENA« erscheint im März 2020.<br />
Schaulust, Beim Handelsmuseum 9, Im Güterbahnhof,<br />
Tor 48, Infos über alle Bands, die auftreten, gibt es auf<br />
u www.bremen-schaulust.de<br />
21:00/23:30 UHR l JOHN KAMEEL FARAH<br />
Der kanadische Komponist und Pianist nimmt die ZuhörerInnen<br />
mit auf eine außergewöhnliche Klangreise. In der<br />
Kulturkirche St. Stephani erklingen nicht nur Klavier und<br />
Synthesizer, sondern auch die große Beckerath-Orgel – was<br />
demonstrieren wird, dass sich Orgeln nicht nur für ernste,<br />
sondern auch für avantgardistische Musik eignen.<br />
Wege zurücklegen müssen. Wir haben vier Vorschläge in<br />
Findorff und umzu herausgesucht – von brasilianischen<br />
Klängen bis zum Kirchenorgel-Synthesizer-Mix.<br />
Wer gern auf eigene Faust unterwegs ist, kann durch<br />
die CLUBNIGHT radeln – auf dem eigenen Drahtesel<br />
oder auf dem Leihfahrrad. Bis zu 100 Räder stehen an<br />
der »Bike it !«-Station vor Halle 7 bereit. Interessierte<br />
können Räder zudem per nextbike-App überall im<br />
Stadtgebiet buchen und wieder abstellen.<br />
Für sportliche Musikfans, die gern in der Gruppe feiern,<br />
gibt es erneut geführte Radtouren vom ADFC. Die verschiedenen<br />
Routen sind im Programmheft und außerdem<br />
online zu finden. u Alle weiteren Informationen gibt<br />
es auf www.jazzahead.de<br />
Text: Imke Zimmermann, Fotos: Pressefotos ▲<br />
21:00/22.30 UHR l BRAZILIAN NIGHT<br />
»Brazilian Night« am Brill: Im Designhotel »Überfluss«<br />
präsentiert »Brasil Music Exchange« die Band von Anna<br />
Setton und das »Caixa Cubo Trio« sowie einen DJ-Set.<br />
Sie lassen uns die vielfältige Jazzkultur ihrer Heimat<br />
erleben und heizen ein bis in die Nacht hinein.<br />
Designhotel Überfluss, Langenstraße 72, Beginn: Anna<br />
Setton 23:00 bis 23:50 Uhr, Caixa Cubo Trio 00:20 bis<br />
01:10 Uhr u www.designhotel-ueberfluss.de<br />
21:15/22:15 l THE JAKOB MANZ PROJECT<br />
Schon ab 19:15 Uhr können Jazzfans den Surprise Act im<br />
Museum »Weserburg« hören, dann vielleicht in gleichen<br />
Gebäude im Restaurant »TAU« speisen und hier später einen<br />
Rising Star der deutschen Jazzszene erleben: Saxophonist<br />
Jakob Manz, dessen empfehlenswertes Debütalbum<br />
einen Tag vor dem Live-Konzert erscheint.<br />
TAU, Teerhof 20, Beginn: 1. Set 21:15 bis 22:00 Uhr, 2.<br />
Set 22:15 bis 23:00 Uhr u www.tau-weserburg.de<br />
u www.jakobmanz.de<br />
NICHT VERPASSEN: KONZERTE IN <strong>FINDORFF</strong> UND UMZU<br />
Tickets für 15 Euro vor Ort oder bei www.eventim.de<br />
Findorffstraße 51 u www.schlachthof-bremen.de<br />
Kulturkirche St. Stephani, Stephanikirchhof 8, Beginn:<br />
1. Set 21:00 bis 22:15 Uhr, 2. Set 23:00 bis 00:15 Uhr<br />
u www.kulturkirche-bremen.de u www.johnfarah.com<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 26 | JAZZAHEAD! 2020<br />
JAZZAHEAD! 2020 | <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 27
▼ DAS WIRD MAN DOCH WOHL NOCH FRAGEN DÜRFEN<br />
Sollte man den Eindruck von ›Selbstbedienung‹ vermeiden ?<br />
E<br />
s ist immer ein wenig wie Geschenke zum<br />
Geburtstag: Wenn der Beirat Findorff die<br />
sogenannten »Globalmittel« im Stadtteil<br />
verteilt, freuen sich Kindergärten, Schulen,<br />
Initiativen, Vereine und auch Privatpersonen<br />
zurecht über finanzielle Mittel für ihre<br />
wertvolle Arbeit. Globalmittel stehen als ein<br />
jährliches Budget allen Beiräten in Bremen<br />
zur Verfügung. Sie sind im Haushaltsplan der<br />
Stadtgemeinde Bremen enthalten, werden im zuständigen Ortsamt<br />
veranschlagt und können für verschiedene stadtteilbezogene<br />
Maßnahmen eingesetzt werden. Auch der Beirat Findorff<br />
entscheidet über die Verteilung der ihm nach einem festgelegten<br />
Schlüssel zugewiesenen Globalmittel in eigener<br />
Verantwortung. Globalmittelanträge können<br />
zum Beispiel Einrichtungen, Vereine und Initiativen<br />
stellen – und nicht selten ist mehr<br />
Geld vorhanden, als beantragt wird.<br />
Was aber, wenn ein Beiratsmitglied in<br />
einer Doppelrolle über einen Antrag abstimmt,<br />
den der eigene Verein gestellt<br />
hat, bei dem man zugleich VorsitzendeR<br />
ist – man sich die Globalmittel quasi<br />
selbst bewilligt ? So zuletzt geschehen im<br />
Beirat Findorff. Ist das erlaubt ? <strong>FINDORFF</strong><br />
<strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> hat in der zuständigen<br />
Senatskanzlei im Referat 1 nachgefragt,<br />
das für alle rechtlichen Beiratsangelegenheiten<br />
zuständig ist. Um niemanden<br />
im Vorfeld zu diskreditieren, lautete die<br />
neutral formulierte Frage: »Folgende Situation:<br />
Ein Beiratsmitglied ist zugleich Vorsitzender in einem<br />
nicht gemeinnützigen Verein im Stadtteil. Dieser Verein stellt<br />
einen Antrag auf Globalmittel. Der Vorsitzende des Vereins<br />
stimmt in seiner Rolle als Beiratsmitglied, das er zugleich auch<br />
ist, mit ab über die Vergabe der Globalmittel an diesen Verein,<br />
dessen Vorsitzender er zugleich ist. Er bewilligt sich sozusagen<br />
seine Globalmittel selbst. Wir bitten um kurzfristige Auskunft,<br />
ob eine derartige Vorgehensweise rechtlich zulässig ist.« Die<br />
Antwort kam prompt und war eindeutig: Nein, es gibt sogenannte<br />
Befangenheitsregelungen im Ortsgesetz über Beiräte<br />
und Ortsämter. Wir zitieren die entscheidenden Sätze nach § 20:<br />
»Das Mitwirkungsverbot gilt [...], wenn das Beiratsmitglied<br />
Mitglied des Vorstandes [...] oder einer Vereinigung ist, der die<br />
Entscheidung einen unmittelbaren Vorteil oder Nachteil bringen<br />
kann [...]« und »Wer nach Absatz 1 oder 2 gehindert ist, an<br />
der Beratung und Entscheidung einer Angelegenheit mitzuwirken,<br />
hat den Beratungsraum zu verlassen. [...] Bei einer<br />
öffentlichen Sitzung ist sie oder er berechtigt, sich in dem für<br />
Zuschauerinnen und Zuschauer bestimmten Teil des Raumes<br />
aufzuhalten.« Wie heißt es so treffend ? »Shit happens !«<br />
JA ODER NEIN ?<br />
Aufgrund des Formfehlers, der niemandem aufgefallen war,<br />
musste die Abstimmung korrigiert werden. Wie konnte das<br />
passieren ? Man sollte doch annehmen, dass Beiratsmitglieder<br />
ihre eigenen Spielregeln kennen und bei einer derart fragwürdigen,<br />
offensichtlichen Konstellation sofort hellhörig werden<br />
– und zumindest im Vorfeld der Abstimmung einfach einmal im<br />
Ortsgesetz nachschlagen. Besser wäre es zukünftig, derartige<br />
Anträge von Mitgliedern mit Ämterdoppelung von selbst freiwillig<br />
zu unterlassen, um auch nur den geringsten Eindruck<br />
einer vermeintlichen »Selbstbedienung« zu vermeiden.<br />
Die entscheidende Frage ist übrigens eine ganz andere: Warum<br />
wurde der Antrag überhaupt bewilligt ? »Die Mitglieder der<br />
Beiräte Findorff, Walle und Gröpelingen begutachten und<br />
erörtern die eingegangenen Anträge anlässlich ihrer<br />
Fachausschusssitzungen und fassen dazu Beschlüsse<br />
über die Höhe der Zuwendung bzw.<br />
über die Berücksichtigung eines Antrages. Es<br />
kann dabei durchaus zu negativen Entscheidungen<br />
kommen. [...] Nicht immer wird<br />
die gesamte beantragte Summe bewilligt,<br />
denn die Globalmittel der Beiräte sollen<br />
in erster Linie als Komplementärmittel<br />
Verwendung finden. D.h. es sollen vorrangig<br />
entweder Eigenmittel, Spenden oder Mittel<br />
von KooperationspartnerInnen in das Projekt<br />
einfließen.«, heißt es auf der Internetseite des Ortsamtes<br />
West. Eigenmittel stehen besagtem<br />
Verein, dem das Beiratsmitglied vorsteht,<br />
ausreichend zur Verfügung. Er bedarf gar<br />
keiner Globalmittel. Es gibt einen immerhin<br />
fünfstelligen Etat, aus dem man die<br />
öffentlichkeitswirksame Imageaktion – wie in den Jahren zuvor<br />
– finanziell locker selbst hätte stemmen können.<br />
Text: Mathias Rätsch. Er findet Transparenz gut und Funktionen<br />
in mehreren Positionen im Stadtteil eher problematisch.<br />
J<br />
etzt wollen wir doch mal die Kirche im<br />
»Dorff« lassen: Wer sich im Stadtteil engagiert,<br />
gut vernetzt ist und die Wege kennt<br />
und nutzt, um finanzielle Mittel für seine<br />
Vereinsaktivitäten abzugreifen, soll das doch<br />
bitteschön tun. Und machen das nicht alle<br />
so ? Auf irgendwelchen Formalitäten herumzureiten,<br />
macht dem überlasteten Ortsamt<br />
nur Mehrarbeit. Auch alle Mitglieder des Beirats sind ehrenamtlich<br />
tätig, erhalten nur eine geringe Aufwandsentschädigung und<br />
opfern für uns und Findorff ihre Zeit. Da können sie nicht auch<br />
noch das Ortsgesetz ständig auf dem Nachttisch liegen haben.<br />
Was soll also immer das kleinliche Gemecker ?<br />
Text: Kay Grimmich, Illustration: Mohamed Hassan ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 29
THEMA<br />
IM QUARTIER BÜRGERWEIDE<br />
BEWOHNERPARKEN<br />
<strong>FINDORFF</strong><br />
Der Beirat Findorff hat einstimmig beschlossen, dass das Amt für Straßen und Verkehr als<br />
zuständige Behörde einen Betriebsplan für die Einführung von Bewohnerparken im Quartier<br />
Bürgerweide erstellen soll. Angesichts der kontroversen Debatte über das Für und Wider<br />
des Bewohnerparkens im Stadtteil lohnt sich der Blick über den dörfflichen Tellerrand auf<br />
Hamburg, wo seit einigen Jahren Bewohnerparkzonen bestehen. Im Interview sprechen<br />
Thomas Adrian, Fachbereichsleiter im Verkehrsmanagement im Hamburger Landesbetrieb<br />
Verkehr, und die Stadtplanerin Celia Hepp über ihre gemachten Erfahrungen – praxisnahes<br />
Know-how, dass auch für Findorff für den anstehenden Prozess wegweisend sein kann.<br />
?<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 30<br />
q VERKEHRSEXPERTE THOMAS ADRIAN UND STADTPLANERIN CELIA HEPP IM GESPRÄCH<br />
» Nichts zu unternehmen, ist keine Option. «<br />
H<br />
err Adrian, um den Belastungen und dem<br />
hohen Parkdruck zu begegnen, setzt man<br />
in Hamburg verstärkt auf Bewohnerparkzonen.<br />
Bitte erläutern Sie uns, was man sich<br />
unter Bewohnerparken vorstellen muss und<br />
wie diese Form der Parkraumbewirtschaftung<br />
in Hamburg organisiert ist.<br />
Adrian: Zu Beginn möchte ich auf die<br />
strukturelle Besonderheit von Hamburg<br />
hinweisen. In Hinblick auf das Thema Parkraumbewirtschaftung<br />
besteht unsere Besonderheit darin, dass die Planung und<br />
Kontrolle der Bewohnerparkgebiete in einem Haus konkret<br />
in der Abteilung »Parkraummanagement« gebündelt<br />
ist. Mit der Überwachung und Bewirtschaftung<br />
des Parkraums sind bei uns im Landesbetrieb<br />
Verkehr dafür momentan 110 MitarbeiterInnen<br />
befasst. Konfrontiert mit der Frage,<br />
wie wir die Verkehrsbelastungen und den<br />
Parkdruck zu Gunsten der AnwohnerInnen<br />
verbessern können, haben wir als ersten<br />
Schritt untersucht, wie andere Städte<br />
in Deutschland die Parkraumbewirtschaftung<br />
organisieren. Nachdem wir uns einen<br />
Überblick verschafft hatten, haben wir damit<br />
begonnen die in Hamburg bereits etablierten<br />
Bewohnerparkgebiete in der Innenstadt und am<br />
Flughafen zu vereinheitlichen. Seitdem werden unsere<br />
Bewohnerparkzonen nach dem sogenannten »Mischprinzip«<br />
bewirtschaftet. Darunter ist zu verstehen, dass die verfügbaren<br />
Parkflächen allen zur Verfügung stehen. Jedoch sind die AnwohnerInnen<br />
von der Entrichtung der Parkgebühr ausgenommen,<br />
wenn Sie über einen Bewohnerparkausweis verfügen. Dieser<br />
Parkausweis ist online für einen sehr überschaubaren Preis<br />
von 25,00 Euro im Jahr zu erwerben.<br />
In den letzten Jahren hat Hamburg das Bewohnerparken stetig<br />
ausgeweitet. Neben der Innenstadt gibt es Bewohnerparken<br />
mittlerweile in weiten Teilen von St. Pauli, Altona-Altstadt,<br />
Fühlsbüttel und Billstedt. Aktuell wird Bewohnerparken im<br />
Quartier Rotherbaum geplant. Warum favorisiert Hamburg<br />
diese Form der Parkraumbewirtschaftung ?<br />
Adrian: Das erklärte Ziel besteht darin, die AnwohnerInnen zu<br />
bevorrechtigen und das Falschparken ebenso wie das Langzeitparken<br />
von PendlerInnen zu unterbinden. Um diesem Anspruch<br />
gerecht zu werden, sehe ich ehrlich gesagt keine Alternativen<br />
zum Bewohnerparken. Die reine Bewirtschaftung mit Parkscheinautomaten<br />
kann nicht funktionieren, da ansonsten keine<br />
Parkmöglichkeiten für die AnwohnerInnen gegeben sind. Auch<br />
die Nullvariante, sprich nichts zu unternehmen, ist angesichts<br />
der hohen Verkehrsbelastungen und der damit einhergehenden<br />
Einschränkung der Verkehrssicherheit keine Option. Unter<br />
Berücksichtigung dieser Ausgangslage sehe ich das Bewohnerparken<br />
als eine gute Lösung an. Es setzt das Autofahren in ein<br />
gesundes Verhältnis zu den Folgen, die diese Form der Mobilität<br />
mit sich bringt. Das gilt sowohl in Hinblick auf die Sicherheit,<br />
das Klima, den Lärm und auch hinsichtlich der Kosten im ÖPNV.<br />
Frau Hepp, Sie sind Stadtplanerin und beteiligt an der Einführung<br />
des Bewohnerparkens in Hamburg. In Findorff sind die<br />
Positionen der AnwohnerInnen zum Bewohnerparken recht<br />
verschieden. Können Sie uns erläutern, wie die HamburgerInnen<br />
die Parkraumbewirtschaftung bewerten und inwiefern die<br />
AnwohnerInnen bei den Planungen beteiligt werden ?<br />
Hepp: Die Bürgerbeteiligung ist bei der Einführung des Bewohnerparkens<br />
fest etabliert. Wenn wir ein Quartier<br />
untersuchen, werden am Anfang die jeweiligen<br />
Strukturdaten des Quartiers erhoben.<br />
Das bedeutet, es wird die individuelle<br />
Situation des Quartiers untersucht und<br />
im Einzelnen geschaut, wer dort lebt<br />
und wie die Mobilität funktioniert. Im<br />
zweiten Schritt erfolgt die sogenannte<br />
Kennzeichenerhebung. Durch die<br />
Begehung der entsprechenden Straßen<br />
wird das Parkverhalten und die spezifische<br />
Auslastung der Parkflächen genau<br />
analysiert. Wenn sich anhand dieser Daten<br />
feststellen lässt, dass das Bewohnerparken eine geeignete<br />
Maßnahme darstellt, werden die AnwohnerInnen<br />
befragt. Die online-gestützte Umfrage umfasst vielfältige Fragen<br />
zur aktuellen Parksituation und entsprechenden Lösungsansätzen.<br />
Das Ergebnis der Befragung dient uns anschließend als<br />
Meinungsbild, welches bei der weiteren Planung berücksichtigt<br />
wird. Wir haben uns für diese Form der Umfrage entschieden,<br />
da wir auf diesem Weg mehr Menschen erreichen als dies bei<br />
einer Versammlung möglich wäre.<br />
Angenommen das Ergebnis der Umfrage wäre, dass die<br />
AnwohnerInnen das Bewohnerparken ablehnen. Wie würden<br />
Sie mit einem derartigen Ergebnis umgehen ?<br />
Hepp: Für uns ist es wichtig, dass den AnwohnerInnen kein<br />
Konzept übergestülpt wird. In der Konsequenz würden wir entweder<br />
die Gebietsgrenzen anpassen oder von der Einführung<br />
des Bewohnerparkens absehen.<br />
Adrian: In der Tat bleibt es dann allerdings eine offene Frage,<br />
wie die vorhandenen Probleme gelöst werden könnten.<br />
Dementsprechend kann davon ausgegangen werden, dass in<br />
den Gebieten in denen Bewohnerparkzonen etabliert wurden,<br />
ein entsprechend hoher Zustimmungswert vorlag ?<br />
Hepp: Genau. Bisher haben wir eigentlich immer eine positive<br />
Resonanz erhalten. Trotz der grundsätzlichen Zustimmung gibt<br />
es jedoch auch jedes Mal Beschwerden und Proteste. u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 31
q VERKEHRSEXPERTE THOMAS ADRIAN UND STADTPLANERIN CELIA HEPP IM GESPRÄCH<br />
» Es müssen die entsprechenden Daten erhoben werden.«<br />
Für uns gilt es dann zu untersuchen, inwiefern wir die Kritik<br />
aufgreifen und in unseren Planungen berücksichtigen können.<br />
Adrian: Wenn ich hier ergänzen dürfte: Die Zustimmung ist<br />
nicht verwunderlich, da das Meinungsbild von den Anwohner-<br />
Innen erhoben wird und es diese Gruppe von Personen ist,<br />
die von der Einführung am stärksten profitiert.<br />
Die letzten Erweiterungen wie beispielsweise in dem Stadtteil<br />
St. Pauli liegen ca. ein Jahr zurück. Zeit genug um ein erstes<br />
Fazit zu ziehen. Glauben Sie, dass sich die Lebensumstände<br />
der AnwohnerInnen nach der Einführung verbessert haben ?<br />
Hepp: Ein Jahr nach der Einführung werden die Auswirkungen<br />
und die neue Parksituation systematisch untersucht. Für St. Pauli<br />
liegen die konkreten Zahlen zwar noch nicht vor, jedoch lässt<br />
sich bereits erkennen, dass sich der Parkdruck und der Suchverkehr<br />
reduziert haben. Ich würde also von einer Verbesserung<br />
der Lebensumstände ausgehen. Vor allem wenn auch die damit<br />
verbundenen positiven Effekte berücksichtigt werden, wie unter<br />
anderem die Reduzierung von Lärm, die Steigerung der Sicherheit<br />
und die neuen Spielräume für die Stadtentwicklung.<br />
Ein besonderer Fokus ist auch auf die Situation der Gewerbetreibenden<br />
gerichtet. Wie sehen Ihre Erfahrungswerte aus ?<br />
Adrian: Wird das Bewohnerparken neu eingeführt, gibt es<br />
beim Einzelhandel durchaus Bedenken. Zuletzt hatten wir diese<br />
Diskussion in Blankenese, wo zwar kein Bewohnerparken, aber<br />
eine Parkraumbewirtschaftung eingeführt wurde. Die Sorge,<br />
dass KundInnen dem Einzelhandel aufgrund der Parkkosten<br />
fernbleiben, hat sich jedoch nicht bestätigt. Im Gegenteil haben<br />
die KundInnen jetzt bessere Aussichten schnell und zuverlässig<br />
einen Parkplatz zu finden.<br />
Hepp: Um der gewerblichen Situation in einigen Quartieren<br />
gerecht zu werden, haben wir mittlerweile auch einige Ausnahmeregelungen.<br />
In diesen Fällen wird die Frist des Kurzzeitparkens,<br />
die normalerweise ein Zeitfenster von drei Stunden nicht<br />
übersteigen darf, verlängert.<br />
Sowohl derartige Ausnahmen als auch das grundlegende<br />
Konzept des Bewohnerparkens können nur dann gelingen,<br />
wenn die Durchführung entsprechend kontrolliert wird.<br />
Herr Adrian, wie ist die Form der Kontrolle organisiert ?<br />
Adrian: Unserer Erfahrung nach stellt sich der benötigte Überwachungsdruck<br />
nur dann ein, wenn mindestens drei Mal in der<br />
Woche kontrolliert wird. Selbstverständlich sollten die Tage<br />
und Uhrzeiten der Kontrollen variieren. Ferner sollte es eine u<br />
Zweifach-Kontrolle geben, damit auch protokolliert wird, wie<br />
lange das Falschparken andauert.<br />
Angesichts der aufwendigen Kontrollen stellt sich die Frage,<br />
ob die Kommunen durch die Einführung des Bewohnerparkens<br />
mit Mehrausgaben zu rechnen haben ?<br />
Adrian: Nein im Gegenteil, die Parkraumbewirtschaftung in<br />
Form des Bewohnerparkens finanziert sich selbst. Um dies<br />
einmal an Zahlen zu verdeutlichen: Wir haben im Jahr 2014 ungefähr<br />
sechs Millionen Euro aus der Parkraumbewirtschaftung<br />
eingenommen. Obwohl die Gewinnmaximierung kein Ziel der<br />
Behörde ist, betragen die Einnahmen im Jahr 2019 ungefähr<br />
22 Millionen Euro.<br />
Was würden Sie als VerkehrsexpertInnen mit langjähriger<br />
Erfahrung in der Planung und Durchführung von Bewohnerparkkonzepten<br />
einem Stadtteil wie Findorff raten ?<br />
Adrian: Ich bin immer sehr vorsichtig damit, anderen einen<br />
Ratschlag zu erteilen. Dies gilt insbesondere, wenn es meine<br />
KollegInnen in Bremen betrifft (lacht). Meiner Meinung nach<br />
ist es entscheidend, die individuelle Situation in jedem einzelnen<br />
Quartier zu berücksichtigen. Das heißt, es müssen zunächst<br />
die entsprechenden Daten erhoben werden, um festzustellen,<br />
ob ein Konzept des Bewohnerparkens die spezifische Situation<br />
in dem Quartier verbessern kann. Außerdem können derartige<br />
Projekte nicht gegen den Willen der AnwohnerInnen durchgesetzt<br />
werden. Abschließend gilt es die Folgewirkungen im Auge<br />
zu behalten. Die Einführung von Bewohnerparken löst immer<br />
Dominoeffekte aus. Damit meine ich, dass sobald in einem<br />
Quartier das Bewohnerparken eingeführt wurde, sich der<br />
Parkdruck in den anliegenden Quartieren erhöhen wird. In<br />
der Konsequenz gilt es dann die Bewohnerparkgebiete<br />
systematisch zu erweitern.<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 32<br />
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in Findorff<br />
Hepp: Meiner Erfahrung nach bestehen die relevanten Erfolgsfaktoren<br />
in der offenen Kommunikation und Information. Nur<br />
wenn von Anfang an und auch während der laufenden Planung<br />
immer wieder der Dialog mit den AnwohnerInnen gesucht<br />
wird, können derartige Vorhaben erfolgreich verlaufen.<br />
Frau Hepp und Herr Adrian, danke für das Gespräch.<br />
▼ ÜBER THOMAS ADRIAN UND CELIA HEPP<br />
Thomas Adrian ist Fachbereichsleiter des Verkehrsmanagements<br />
im Hamburger Landesbetrieb Verkehr. Adrian verfügt<br />
über langjährige Erfahrungen zum Thema »Bewohnerparken«<br />
und seiner Planung und praktischen Umsetzung. Celia Hepp<br />
ist Stadtplanerin und Verkehrsexpertin in Hamburg. Sie ist in<br />
freier Mitarbeit ebenfalls beteiligt an den Kommunikationsprozessen<br />
zur Einführung des Bewohnerparkens in verschiedenen<br />
Hamburger Quartieren. Beatrix Eißen und Kevin Helms waren<br />
als zwei VertreterInnen der GRÜNEN Fraktion im Beirat<br />
Findorff in Hamburg im Landesbetrieb Verkehr zu Gast, um<br />
von den GesprächspartnerInnen mehr für den anstehenden<br />
Prozess in Findorff zu erfahren. Die Fragen stellte Kevin Helms.<br />
Den kompletten Wortlaut des Antrags des Findorffer Beirats<br />
und informative Links zu Bewohnerparken in Bremen gibt es in<br />
der Rubrik »Vor Ort« auf www.findorff-gleich-nebenan.de<br />
Interview: Kevin Helms, Fotos: fotogenicstudio, T. Adrian ▲
q PHILLIP FÜRST ÜBER DIE PARKSITUATION RUND UM DIE BÜRGERWEIDE<br />
» Das System zeigt nur: Nichts ! «<br />
B<br />
remen feierte letztes Jahr einmal wieder<br />
Freimarkt – wie immer auf der Bürgerweide,<br />
dem wohl größten Parkplatz, den man stadtnah<br />
aufzubieten hat. Es war bereits der 984.<br />
Freimarkt, wenn ich richtig nachgeschaut<br />
habe. 2018 hatte der Freimarkt 3,8 Millionen<br />
BesucherInnen. Im folgenden Jahr 2019 gab<br />
es mit 4, 4 Millionen Gästen erneut einen<br />
neuen Rekord. Allein zum Freimarktumzug<br />
sollen ca. 300.000 BesucherInnen gekommen sein. Zum<br />
Vergleich: Zu den Samba-Umzügen kommen jährlich ca. 20.000<br />
BesucherInnen in die Stadt. Findet noch gleichzeitig ein Konzert<br />
in Halle 7 statt, darf das Areal Bürgerweide für diese Zeit<br />
mit weiteren ca. acht- bis zehntausend Besucher-<br />
Innen zusätzlich rechnen.<br />
Eigentlich sollte man annehmen, dass Bremen<br />
die damit immer wiederkehrenden<br />
verkehrstechnischen Erfahrungen bereits<br />
in intelligente Parkleitsysteme umgesetzt<br />
hat, die dem automobilen Verkehren<br />
von auswärts den Weg zu den Parkmöglichkeiten<br />
zeigen. Aber weit gefehlt. Das<br />
System zeigt nur: Nichts ! Wo Parkalternativen<br />
in der näheren Umgebung der<br />
Bürgerweide bestünden, wird kurzerhand gesperrt<br />
oder die Anfahrt erschwert. Wohin jetzt ?<br />
Auch in Findorff ist der Parkdruck extrem<br />
hoch, Parken während des Freimarkts im<br />
Quartier nebenan nur für AnwohnerInnen<br />
erlaubt oder durch Poller verhindert.<br />
Wer trotzdem parkt, wird medienwirksam<br />
abgeschleppt. Bleiben alternativ neben Findorff die Wohnviertel<br />
um die Parkallee, wo in den letzten Jahren die meisten alten<br />
Villen zu Eigentumswohnungen umgebaut worden sind – und<br />
vor denen sich die Autos der BewohnerInnen sowieso schon<br />
stapeln. Die an die Stadt gezahlten Dispense zur Schaffung von<br />
Parkraum verwendet Bremen für noch mehr Poller.<br />
Bremen scheint wenig Gefühl dafür entwickeln zu wollen, zu<br />
realisieren, wo all diese Leute herkommen und wo sie parken<br />
sollen. Scheinbar herrscht die Auffassung, dass ausschließlich<br />
BremerInnen zum Bremer Freimarkt und zu den Konzerten<br />
gehen und dass diese BremerInnen zu Fuß gehen oder mit dem<br />
Rad fahren sollen. Dass Freimarkt und Konzerte auch weit<br />
über die Stadtgrenzen hinaus Menschen anziehen, scheint niemanden<br />
in Bremen interessieren zu wollen. Man kann ja in die<br />
Parkhäuser fahren. Ja, stimmt. Macht das mal ! Viel Spaß !<br />
Die Parkhäuser sind in Bremen so zwischen Häuserschluchten<br />
angelegt, dass anlassbezogenes Verkehrsaufkommen regelmäßig<br />
die Zu- und Abfahrt zu den Parkhäusern zu einem echten<br />
Abenteuer machen. Nicht nur Werder-Fans können ein Lied<br />
davon singen. Es ist ja nicht nur der Freimarkt, der die Stadt<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 34<br />
ZWISCHENRUF<br />
im Verkehrschaos versinken lässt. Es ist jeder bessere Anlass.<br />
Es ist ein gemachtes und gewolltes Problem.<br />
Das Blöde daran: Man wird mit dem Problem immer erst<br />
konfrontiert, wenn man in Findorff oder Schwachhausen bereits<br />
angekommen ist. Es ist generell schon ein Problem, diese<br />
Stadtteile anzufahren und einen Parkplatz zu finden. Die Wohnviertel<br />
sind eng, die Parkmöglichkeiten begrenzt. Besonders<br />
betroffen: die Unternehmen, die in diesen Vierteln ihr Gewerbe<br />
betreiben. Die Lösung liegt aber doch nicht darin, dass man<br />
die Stadt verbarrikadiert. Einfach mal anders denken !<br />
Es sollte auch in Bremen so viel Toleranz gegenüber dem<br />
geschmähten Autoverkehr herrschen, dass man diesen nicht<br />
einfach wegdiskutieren kann und damit das Problem<br />
glaubt erledigen zu können. Man kann die<br />
AnwohnerInnen verstehen, die den zunehmenden<br />
Verkehr in besonderen Zeiten als<br />
störend empfinden. Anstatt Bremen als<br />
Stadt zu verbarrikadieren: Wie wäre<br />
es, stattdessen über einen wirklich<br />
attraktiven öffentlichen Nahverkehr zu<br />
sprechen? Über einen Nahverkehr, der<br />
den Namen auch verdient. Haben die<br />
BremerInnen schon einmal realisiert, was<br />
es zum Beispiel aus Garlstedt verkehrstechnisch<br />
zurzeit bedeutet, ein Werder Spiel zu<br />
besuchen oder den Bremer Freimarkt ?<br />
Mein Vorschlag bis zu einer qualifizierteren<br />
Lösung: Die Hansestadt Bremen sollte<br />
mit intelligenten und zeitgemäßen Parkleitsystemen<br />
– gern auch digital gesteuert<br />
– bei Veranstaltungen, die die Bürgerweide beanspruchen, zu<br />
den vorhandenen, aber völlig unzureichend kommunizierten<br />
Angeboten an »Park + Ride«-Verkehren auch die Parkplätze<br />
am Juridicum und gegenüber an der Enrique-Schmidt-Straße<br />
einbeziehen – und gleichzeitig einen Shuttleverkehr in kurzen<br />
Zeitintervallen bis weit nach Mitternacht in beide Richtungen<br />
sicherstellen. Straßenbahnen könnten zu den Hochzeiten in<br />
kurzen Intervallen zwischen Bahnhof und der Universitätsallee<br />
hin- und herfahren.<br />
Also liebe BremerInnen: Mit ein bisschen gutem Willen, ein<br />
paar durchsetzungsstarken Ideen und ein wenig entspannter<br />
gegenseitiger Rücksichtnahme könnte was gelingen. Kommt<br />
endlich raus aus Eurer linken Ecke !<br />
q ÜBER PHILIPP FÜRST<br />
Philipp Fürst ist Rechtsanwalt und betreibt eine Kanzlei für<br />
gewerblichen Rechtsschutz in der Parkallee. Er sagt: »Wie oft<br />
und wie lange habe ich schon stundenlang auf MandantInnen<br />
warten müssen, denen es einfach nicht gelang, in der Umgebung<br />
einen Parkplatz zu finden ?« www.philippfuerst.de ▲<br />
<strong>13</strong><br />
März<br />
22<br />
März<br />
25<br />
April<br />
SIEMBRA u Musik und Poesie aus Lateinamerika<br />
NATÜRLICH BLECH! u Festmusik »Historic Brass«<br />
JAN-OLAF RODT u Die »jazzahead! clubnight«<br />
Infos & Karten ordern: www.altespumpwerk.de<br />
Museum geöffnet 1. Sonntag im Monat 15:00 bis<br />
18:00 Uhr. 16:00 Uhr Museumsführung.<br />
Altes Pumpwerk e.V. | Salzburger Str. 12 | 28219 Bremen<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 35
ARTWORK : HEADS<br />
BY CONNY HIMME<br />
q ÜBER CONNY HIMME<br />
Die Malerin Conny Himme wohnt in Findorff<br />
und arbeitet in einer Ateliergemeinschaft in<br />
Walle. Sie ist vielen vor allen Dingen durch ihre<br />
sensiblen Portraits bekannt wie auch durch<br />
menschliche Darstellungen mit hintergründigen<br />
Fragestellungen.<br />
Conny Himme bedient sich dazu informeller<br />
Elemente, die oftmals, einem Hintergrund-<br />
Screen gleich, die Protagonisten in einen<br />
emotionalen Kontext tauchen. Die aus ihrem<br />
ursprünglichen Zusammenhang gelösten<br />
Figuren erfahren dadurch einen Bedeutungswandel<br />
und verschmelzen mit der Umgebung<br />
zu einer neuen Aussage. Mehr Projekte und<br />
Informationen auf www.connyhimme.de ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 36<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 37
q DIE SPARKASSE BREMEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />
Nachhaltig für Findorff<br />
▼ ERSTE »ERFAHRUNGEN« MIT NEUEN MOBILITÄTSANGEBOTEN<br />
E-Roller auch in Findorff weiter in der Diskussion<br />
E<br />
s ist mehr als ein Trend: Wir<br />
wollen zunehmend nachhaltig<br />
leben, einkaufen<br />
und arbeiten. Können<br />
wir als Sparkasse Bremen<br />
dazu überhaupt einen<br />
Beitrag leisten ? Wir<br />
denken schon. Mit unserer<br />
Gründung 1825 ist uns in die<br />
Wiege gelegt worden, die Lebensqualität<br />
der Bremerinnen und Bremer zu<br />
AKTIV VOR ORT<br />
verbessern. Wir machen das, indem wir<br />
allen den Zugang zu modernen Finanzdienstleistungen<br />
geben. Mit unseren<br />
Erträgen unterstützen wir gleichzeitig Bremer Institutionen,<br />
Vereine und Projekte. Seit vielen Jahren beschäftigen wir uns allerdings<br />
auch mit einer anderen Seite der Nachhaltigkeit: wenn<br />
wir Gebäude neu errichten, energieeffizient modernisieren oder<br />
Energie sparen – aber auch bei unseren Produkten. Bremen-<br />
Kapital FairInvest ist unser erster nachhaltiger Investmentfonds.<br />
Die Möglichkeit, ihr Geld renditestark und gleichzeitig nachhaltig<br />
sowie verantwortungsbewusst zu investieren, nehmen immer<br />
mehr Menschen in Findorff wahr. Mittlerweile ist<br />
BremenKapital FairInvest das beliebteste Produkt<br />
in der BremenKapital-Familie und genießt volles<br />
Vertrauen: Auch die Sparkasse Bremen selbst hat<br />
hier Geld angelegt, denn neben den wirtschaftlichen<br />
Faktoren sind uns die ökologischen und<br />
sozialen Aspekte auch bei der eigenen Anlageentscheidung<br />
wichtig.<br />
BremenKapital FairInvest erfüllt als Anlageangebot<br />
bestimmte Kriterien der Nachhaltigkeit,<br />
die genau definiert werden. Damit sind sie<br />
jederzeit transparent und nachvollziehbar.<br />
Die Fonds-Zusammensetzung wird mit<br />
starken Partnern wie der unabhängigen Ratingagentur<br />
»ISS-oekom« nach einem bestimmten Auswahlverfahren ermittelt.<br />
Das Ergebnis stellt sicher, dass konsequent in Unternehmen<br />
investiert wird, die Gutes zum Thema Nachhaltigkeit beitragen.<br />
Diesem Thema werden wir uns immer wieder in Veranstaltungen<br />
in unserer Filiale in der Fürther Straße widmen. Haben Sie<br />
Ideen ? Sprechen Sie mich gerne an.<br />
Text: Saskia Döring, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
A<br />
nfang Februar präsentierten sich die Anbieter<br />
von E-Rollern in Bremen »TIER« und »Voi«<br />
sowie von »WK Bikes« auf der Sitzung des<br />
Beirats Findorff. Wild abgestellte E-Roller<br />
im verdichteten Stadtteil Findorff bleiben<br />
ein Problem, aber man versprach seitens der<br />
Verleiher sich weiter zu kümmern.<br />
Folgende Regeln gelten: Roller dürfen nicht<br />
in Parks gefahren oder abgestellt werden. Heißt: der Bürgerpark<br />
ist für E-Roller tabu. Auf Gehwegen ab<br />
1,50 Meter Breite dürfen maximal vier<br />
E-Roller an derselben Stelle abgestellt<br />
werden. Auf Radwegen, Radfahrstreifen<br />
und Fahrradstraßen ist das Fahren erlaubt.<br />
Falsch abgestellte oder im Graben liegende Fahrzeuge sollen<br />
laut Umweltbehörde von den BürgerInnen gemeldet werden.<br />
Dann müssen diese E-Roller von den Verleihern nach den<br />
Vorschriften innerhalb von 24 Stunden beseitigt werden.<br />
NACHSCHLAG<br />
Ein weiterer Zusatz in der Erlaubnis für die sogenannte Nutzung<br />
des öffentlichen Straßenraums, die das Verkehrsressort seit Dezember<br />
2019 erteilt hat, ist, dass die Belange von SeniorInnen,<br />
Kindern und Menschen mit Behinderung beim Abstellen besonders<br />
zu berücksichtigen seien. Dazu wurde ebenso nachgefragt<br />
wie zur Haftung, wenn durch falsch abgestellte E-Roller Dritte<br />
geschädigt werden – mit wenig überzeugenden Antworten.<br />
Es gab aber aus den Reihen der BesucherInnen der Sitzung auch<br />
Lob: Die neue Art der Mobilität werde gerade von jüngeren NutzerInnen<br />
stark nachgefragt – und der anwesende Polizist konnte<br />
bisher von keinen Unfällen oder sonstigen Vorkommnissen in<br />
Findorff berichten. Fazit: Warum sich die FindorfferInnen mit<br />
dem wilden Abstellen einiger E-Roller um ein Problem kümmern<br />
sollen, welches die Anbieter offensichtlich<br />
trotz aller technischen Möglichkeiten noch<br />
nicht wirklich in den Griff bekommen, blieb<br />
trotz der sehr offenen Präsentationen der Vertreter<br />
der Unternehmen unbeantwortet. Vielleicht sind zukünftig<br />
ausschließlich feste Stellplätze, wie sie bisher nur »WK Bikes«<br />
hat, auch für die E-Roller eine Lösung.<br />
E-Roller im Graben ? Ein Fall für die Stadtreinigung: Telefon<br />
361 36 11. E-Roller falsch abgestellt ? »TIER« hat die Telefon-<strong>Nr</strong>.<br />
030 / 56 83 86 51. Den Support von »Voi« kann man über die<br />
Hotline 040 / 411 12 00 00 sowie per E-Mail support@voiapp.io<br />
erreichen oder im Live-Chat über die Supportseite.<br />
Text: Mathias Rätsch ▲<br />
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Wir sind auf der<br />
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22. März 2020<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 39
▼ ALLES FRISCH IM »DIVERSO« IN DER MÜNCHENER STRASSE<br />
Leckere und vielfältige Gaumenfreuden<br />
S<br />
eit April 2017 kann Findorff<br />
mit einem echten Spitzenrestaurant<br />
der Extraklasse<br />
aufwarten – Dank<br />
Inhaber und Koch Alex<br />
Silva, der vor fast drei<br />
Jahren das »Diverso« in<br />
der Münchener Straße 46<br />
direkt gegenüber dem<br />
Bioladen »Flotte Karotte« eröffnet hat.<br />
In angenehmer Atmosphäre werden in den<br />
schlichten und atmosphärisch einladenden<br />
Räumlichkeiten köstliche Gaumenfreuden,<br />
überwiegend mit Biozutaten, zu einem für diese Qualität günstigen<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis serviert. So stehen zum Zeitpunkt<br />
unseres Gastrobesuchs Anfang des Jahres unter anderem<br />
eine Rote-Beete-Apfel-Suppe mit Meerrettich-Creme für 5,90 €,<br />
Flammkuchen mit Ziegenkäse, Zimt-Birne, Rosinen und Mandelflocken<br />
für 10,00 €, drei exquisite Burger mit Kartoffelecken<br />
(einer davon wahlweise vegetarisch oder vegan möglich) für<br />
durchschnittlich <strong>13</strong>,00 €, Tagliatelle mit Fenchel, Gorgonzola,<br />
Spinat und Pistazienkernen (auch in vegan möglich) für 7,50 € in<br />
klein oder <strong>13</strong>,50 € in groß sowie Entenbrust mit Topinambur,<br />
Steckrüben und Schalotten mit Marsala-Feigen für 21,90 € auf<br />
der Speisekarte. Und was ist der besondere Clou ? Die Gerichte<br />
im »Diverso« sind noch leckerer, als sie sich sowieso schon in<br />
der Beschreibung auf der Speisekarte lesen !<br />
Alex Silva hat über zehn Jahre lang in Londons Spitzenküchen<br />
gelernt und gekocht, bevor er nach Bremen kam. In seinen Speisen<br />
stecken großer Ideenreichtum und kulinarische Kreativität<br />
– und er hat sich auf die europäische Küche verlegt.<br />
Die Speisekarte wechselt ungefähr alle zwei Monate. Ein sehr<br />
empfehlenswertes Gericht, das als ein bewährter Klassiker des<br />
Hauses auf der Speisekarte bleibt, ist das Rote-Beete-Risotto<br />
mit Büffelmozzarella, Blattspinat, Walnüssen und Pesto für nur<br />
MAHLZEIT<br />
<strong>13</strong>,90 € – ebenfalls vegan möglich. Dieses Gericht hat<br />
es sogar in das bekannte »Weser-Strand-Kochbuch«<br />
geschafft, das Rezepte von 42 Profiköchen aus<br />
Bremen und umzu enthält.<br />
Ebenso vielfältig und ansprechend ist auch<br />
die Getränkekarte. Der Gin Tonic wird zum<br />
Beispiel mit Gurke und einem ästhetischen und<br />
zugleich wiederverwendbaren Strohhalm aus<br />
Glas serviert.<br />
Das Konzept des »Diverso« beinhaltet Toleranz<br />
und Offenheit: Es soll ein Ort sein, an dem<br />
Menschen jeglicher Nationalität oder sexueller<br />
Orientierung an einem schönen Ort in lockerer<br />
Atmosphäre zusammenkommen und qualitativ hochwertig<br />
essen können. Vielfältigkeit in der Praxis eben.<br />
Die Preise der Gerichte sind so angesetzt, dass für jeden Geldbeutel<br />
etwas dabei ist. Der Traum von Inhaber Alex Silva ist es,<br />
weitere Restaurants unter dem Namen »Diverso« in Bremen<br />
zu eröffnen, um das Konzept von gutem Essen gepaart mit<br />
gelebter Vielfältigkeit breit aufzustellen und vielen BremerInnen<br />
zuteilwerden zu lassen. Um dieses Projekt weiter voran treiben<br />
zu können, sucht Alex Silva passionierte KöchInnen.<br />
▼ ÜBER DAS »DIVERSO«<br />
Geöffnet hat das »Diverso« freitags und samstags 17:00 bis<br />
23:00 Uhr, sonntags und dienstags bis donnerstag von 17:00<br />
bis 22:30 Uhr. Montag ist Ruhetag. Reservierungen sind unter<br />
Telefon 0421/378 <strong>13</strong>7 45 oder online über das Kontaktformular<br />
möglich. Das »Diverso« kann für private Feierlichkeiten wie<br />
Hochzeits-, Firmen und Geburtstagsfeiern gemietet werden.<br />
Außerdem gibt es einen Catering-Service, unter anderem auch<br />
für Kindergärten. Weitere Informationen gibt es außerdem im<br />
Internet auf »facebook« und der Homepage des Restaurants<br />
www.diversorestaurant.eatbu.com<br />
Text: Nicole Henze, Foto: Pressefoto ▲<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 40<br />
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Bei unseren Terrassendächern setzen wir auf die Systeme der<br />
JOKA-System GmbH, dem europäischen Marktführer in der<br />
Herstellung von Terrasendach- und Glasschiebedächern.<br />
Der Hersteller produziert jedes Dach individuell und maßgenau im<br />
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Wir stellen Ihnen die aktuellen Produkte der JOKA-System GmbH vor.<br />
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+++ In diesem Jahr werden in zwei der BREMER BÄDER<br />
wieder Präventionskurse angeboten: AquaFitness Prävention ab<br />
dem 05. März sowie 14. Mai im Bad in der Tegeler Plate und ab<br />
dem 06. März sowie 15. Mai im Schloßparkbad. Innerhalb dieser<br />
zertifizierten Kurse können TeilnehmerInnen bis zu 80 Prozent<br />
der Kosten von der Krankenkasse zurückerstattet<br />
werden. Ob die Übernahme der<br />
Kosten gewährleistet ist, sollte zuvor bei der<br />
Krankenkasse erfragt werden. Kurs-Anmeldungen<br />
sind in den jeweiligen Schwimmbädern und im Bremer<br />
Bäder-Shop bei Karstadt Sports möglich. Weitere Informationen<br />
gibt es auf www.bremer-baeder.de<br />
+++ Soziales Engagement spielte schon seit der Gründung vor<br />
zehn Jahren beim BREMER GEWÜRZHANDEL, der seinen<br />
Standort in Findorff in der Leipziger Straße 85 hat, eine bedeutende<br />
Rolle. Firmengründer und Geschäftsführer DANIEL KÖNIG<br />
wollte mit seinem Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung<br />
übernehmen und traf eine nachhaltige Entscheidung. Er beschloss,<br />
vom Verkauf seiner Produkte einen festen Betrag in die Förderung<br />
sozialer Projekte zu spenden. Und dies nicht nur einmal im Jahr,<br />
sondern an 365 Tagen. Seine Devise: »Soziale Missstände haben<br />
immer Konjunktur, nicht nur zur Spendenzeit Weihnachten«. Es<br />
entstand die heutige »Genusshelfer-Initiative«. Jetzt erreicht der<br />
Online-Gewürzhändler einen großartigen Spendenstand von über<br />
100.000 Euro. Seit Beginn fließt ein großer Teil der Spenden an<br />
die Menschenrechtsorganisation »TARGET – Rüdiger Nehberg<br />
e.V.«. Inzwischen fließen beim Verkauf aller Produkte fünf Cent,<br />
bei ausgewählten Produkten bis zu ein Euro in die Projektförderung.<br />
Glückwunsch und weiter so ! www.bremer-gewuerzhandel.de<br />
+++ »Weine nicht, bis der Regen fällt...«, legte uns einst der Sänger<br />
Drafi Deutscher ans Herz. Regen kann auch in Findorff sehr<br />
heftig sein. Aber wie gefährdet ist die eigene Straße tatsächlich ?<br />
Das Starkregen-Vorsorgeportal Bremen gibt auch für Findorff<br />
Auskunft. Eine INTERAKTIVE STARKREGENKARTE zeigt<br />
in drei Kategorien »extrem«, »außergewöhnlich« und »intensiv«<br />
aufrufbar, wo es besonders schlimm werden könnte, wenn es wieder<br />
einmal soweit ist. Die Karte und weitere Informationen zum<br />
Thema gibt es unter dem Suchbegriff »Starkregen-Vorsorgeportal«<br />
auf www.bauumwelt.bremen.de<br />
+++ Ein wichtiger Nachtrag zum Thema verkehrswidrig abgestellte<br />
E-ROLLER: Parkverstöße kann man direkt beim Ordnungsamt<br />
melden, das sich dann mit dem jeweiligen Verleiher in<br />
Verbindung setzt. Das geht Montag, Dienstag, Donnerstag und<br />
Freitag von 8:00 bis 12:00 Uhr und nachmittags nach Vereinbarung<br />
unter Telefon 0421 / 361 886 24.<br />
DORFFKLATSCH<br />
+++ Endlich gibt es eine Führung durch<br />
Findorff ! Mit den BREMENLOTSEN<br />
zieht man los, die Geschichte Findorffs<br />
zu entdecken und spaziert von der Bürgerweide über den Torfhafen<br />
bis in die Hemmstraße. Termine sind jeweils am Sonntag<br />
den 29. März, 28. Juni, 27. September<br />
und 29. November immer um 11:30<br />
Uhr. Die Führung dauert ca. 1,5<br />
Stunden. Treffpunkt ist vor dem<br />
Kulturzentrum Schlachthof in der<br />
Findorffstraße 51, Kosten: 8,00 €<br />
(Kinder 10 bis 16 Jahre 4,00 €,<br />
Kinder unter 10 Jahren kostenlos).<br />
Ausführliche Informationen unter<br />
www.bremen-lotsen.de<br />
+++ Nach Totalumbau eröffnet am<br />
Montag, 2. März 2020 das DÄNISCHE BETTENLAGER nach<br />
vier Wochen Umbauzeit seine Filiale wieder. Neben einem völlig<br />
neuen Studiokonzept können sich Kund-<br />
Innen im SANDER CENTER ab<br />
10:00 Uhr in der Schragestr. 3<br />
in Oslebshausen auf viele<br />
Eröffnungsschnäppchen<br />
freuen. Informationen auf<br />
www.sandercenter.de<br />
+++ Wir verlosen 2 x 2<br />
Tickets für das Live-Konzert<br />
von WANDA, die am 8.<br />
März im »Pier 2« gastieren. Um<br />
Karten zu gewinnen, abonnieren<br />
Sie den Newsletter von <strong>FINDORFF</strong><br />
<strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong>. Die GewinnerInnen werden per E-Mail<br />
benachrichtigt. Teilnahme auf www.findorff-gleich-nebenan.de <br />
+++ FindorfferInnen schaut auf Eure Dachböden und in<br />
Eure Keller: WOLF GAREISE sammelt Briefmarken für das<br />
Kinderhilfswerk »terre des hommes«. 2.815 kg hat er bisher<br />
abgeliefert. Mit dem Erlös aus dem Verkauf der Briefmarken<br />
werden Projekte für benachteiligte Kinder unterstützt. »Terre<br />
des hommes« hilft in 37 Ländern der<br />
Welt Kindern und Jugendlichen,<br />
betreut zum Beispiel<br />
vor Ort kriegsverletzte<br />
Kinder und Kinder<br />
in Flüchtlingslagern,<br />
organisiert Bildungsprogramme<br />
und<br />
unterstützt Familien<br />
beim Anbau von Nahrungsmitteln.<br />
Auch Ansichtskarten,<br />
Urlaubsgeld<br />
in Münzen oder Scheinen sowie<br />
Telefonkarten werden gesammelt. Ziel ist<br />
eine TERRE DES HOMMES, eine Erde der Menschlichkeit.<br />
Briefmarken helfen Kindern – und wer Briefmarken oder Reste<br />
von Sammlungen abzugeben hat, erreicht Gareise unter Telefon<br />
0421/23 65 14 oder per E-Mail unter wolf.gareise@web.de<br />
Textredaktion: Mathias Rätsch, Fotos: Pressefotos ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 42
<strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />
TIPP l SA 04.04 l GLOCKE<br />
Wer kennt Sie nicht aus der TV-Sendung »Ladies Night«: GERBURG JAHNKE – die<br />
Kabarettistin aus Oberhausen lädt wieder ein zu ihrer unvergleichlichen Damenshow. Seit<br />
2009 tourt die witzige Großschnauze von nebenan durch Deutschland u. a. mit »Carolin<br />
Kebekus, Martina Schwarzmann oder Patrizia Moresco. Gewohnt böse mit Comedy,<br />
Slapstick und Kabarett – geeignet auch für Männer ! Oder wie Frau Jahnke in ihrer direkten<br />
Art vermutlich sagen würde: »Jungs, heute Abend könnt‘ Ihr was dazulernen !«<br />
Beginn: 20:00 Uhr u www.glocke.de<br />
SO 08.03 l PIER 2<br />
Nach »Amore«, »Bussi« und »Niente« sind<br />
die österreichischen WANDA Gesellen seit<br />
Februar mit dem Album »Ciao!« auf Tour, um<br />
in Deutschland die großen Hallen zu rocken.<br />
Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr<br />
u www.pier-2.de<br />
FR <strong>13</strong>.03 l ALTES PUMPWERK<br />
Mit »Wie ein Boot, das auf meinen Worten<br />
schaukelt« widmet sich SIEMBRA dem<br />
Meer und nimmt uns abseits klischeehafter<br />
Romantik oder einfältigen Gefühlskitschs<br />
mit auf eine Hör- und Seereise durch die<br />
maritimen Welten Mittel- und Südamerikas.<br />
20:00 Uhr u www.altespumpwerk.de<br />
FR 10.04 l SCHLACHTHOF<br />
Nach dem großen Chart-Erfolg ihres Albums<br />
»Mittelfinger Für Immer« legen die sympathischen<br />
Punkrocker von ROGERS direkt<br />
nach. Die Band hat außerdem auch noch diverse<br />
Überraschungen für ihre Fans geplant.<br />
Ab ins Konzert ist jetzt die Devise !<br />
20:00 Uhr u www.schlachthof-bremen.de<br />
SO 29.03 l BREMER<br />
KRIMINAL THEATER<br />
Tanzvergnügen, Kulinarisches und spannende<br />
Geschichten für Krimifans heute in<br />
unserem Nachbarstadtteil Walle: »Tango<br />
tanzen ist schön« und das »bremer kriminal<br />
theater« laden erneut ein zu einer »Milonga<br />
Criminal«. Zum bunten Tango-Mix von<br />
Discjockey Micha wird getanzt und in den<br />
Tanzpausen sorgen Perdita Krämer und<br />
Ralf Knapp für beste kriminalistischliterarische<br />
Unterhaltung. An der hauseigenen<br />
Bar gibt es argentinischen Rotwein<br />
und leckere Tapas, bei denen niemand<br />
»Nein« sagen kann.<br />
Beginn: 17:00 Uhr, bis 21:00 Uhr<br />
u www.bremer-kriminal-theater.de<br />
MI 11.03 l MODERNES<br />
Wenn es in diesen seltsamen Zeiten noch Argumente<br />
für ein geeintes Europa braucht, hier ist<br />
eins: Filippo Bonamici aka FIL BO RIVA.<br />
Gebürtiger Römer, Vater Italiener, Mutter<br />
Deutsche. In Madrid gekellnert, in Irland<br />
Abitur gemacht, in Berlin studiert. Bonamici<br />
symbolisiert so jene international ausgerichtete<br />
Freigeistigkeit, welche der europäischen Idee<br />
zugrunde liegt. Das aktuelle Album »Beautiful<br />
Sadness« changiert durchgehend zwischen<br />
Emphase und Melancholie, Aufbegehren und<br />
Innehalten. Es ist ein betörendes Ensemble-<br />
Werk eines überaus begabten Songschreibers,<br />
welches der Wahlberliner mit Band passend<br />
im »Modernes« auf die Bühne bringt.<br />
20:00 Uhr u www.modernes.de<br />
IMPRESSUM<br />
AUTOR/INN/EN<br />
Nils Andresen, Simeon Buß, Saskia Döring, Bea Eißen, Philipp<br />
Fürst, Almut Heibült, Dietmar Hoppe, Kevin Helms, Nicole<br />
Henze und Mathias Rätsch © Nutzung durch Nachdruck<br />
oder digital, auch auszugsweise, sind nur mit vorheriger<br />
Genehmigung gestattet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigung<br />
liegen beim Findorff Verlag. Zuwiderhandlungen in Form von<br />
Urheberrechtsverletzungen werden strafrechtlich verfolgt.<br />
FOTOGRAFIE<br />
Martin Bockhacker, www.bildplantage<strong>13</strong>.de,<br />
Dijana Nukic, www.kreative-fische.de,<br />
Kerstin Rolfes, www.kerstinrolfes.de,<br />
Wolfgang Seehofer, www.wolf-film.com<br />
ILLUSTRATION<br />
Bettina Bexte, www.bettina-bexte.de,<br />
Conny Himme, www.connyhimme.de<br />
ART DIRECTION<br />
Mathias Rätsch, www.raetsch.de<br />
LEKTORAT<br />
Leona Ilgner<br />
BILDNACHWEIS<br />
Titel/Seite 6: Füllerei © Martin Bockhacker, Seite 4: Grünes<br />
Licht © PIRO4D, Seite 14, 16, 38, 46: © Kerstin Rolfes, Seite<br />
12, 44: Wanda © Wolfgang Seehofer, Seite 15: Pressefoto ©<br />
Sparkasse Bremen, Jan-Olaf Rodt © Saar Brokmann, Seite 20:<br />
Bürgerpark © Martin Rospek, Seite 21: Ahorn © pixabay.com,<br />
jazzahead!, jazzahead! Seite 22: Rufus Wainwright © Matthew<br />
Welch, Seite 24: Jan-Olaf Rodt © Dijana Nukic, Seite 26: The<br />
Pack A.D. © Pressefoto, Tanya Tagaqs © Shelagh Howard, Seite<br />
27: Rachel Therrien © Pascale Methot, John Kameel Farah<br />
© Victor Richardson, Caixa Cubo Trio © Gal Opiddo, Jakob<br />
Manz © Jakob Manz, sonstige: M3B, Seite 29: © Mohamed<br />
Hassan, Seite 30: Bewohnerparken © »Hand mit Miniaturspielzeugauto«,<br />
fotogenicstudio, www.shutterstock.com,<br />
Portrait © Thomas Adrian, Seite <strong>13</strong>4: Phillip Fürst © privat,<br />
Seite 36: © Conny Himme, Seite 46: Gerburg Jahnke © Harald<br />
Hoffmann, Stoppok © Pressefoto, Fil Bo Riva © Juliane Spaete,<br />
Siembra © Pressefoto, Rogers © Pressefoto, Jan-Olaf Rodt ©<br />
Saar Brokmann, Nektar © onstage, sonstige: Pressefotos<br />
DRUCK<br />
BerlinDruck GmbH + Co KG,<br />
www.berlindruck.de, FSC ® -mixed<br />
produziert. Es wurden Materialien<br />
aus FSC-zertifizierten Wäldern<br />
und/oder Recyclingmaterial sowie<br />
Material aus kontrollierten<br />
Quellen verwendet.<br />
DRUCKAUFLAGE<br />
10.000 Exemplare<br />
ERSCHEINUNGSWEISE<br />
Alle Erscheinungstermine 2020 auf www.findorff.info<br />
DISTRIBUTION<br />
Verteilung in Briefkästen von ausgesuchten Haushalten in<br />
28215 Findorff sowie über Arztpraxen und 70 »Hotspots« im<br />
Stadtteil. Infos www.findorff.info/das-magazin/hotspots<br />
ANZEIGENBUCHUNG<br />
Beratung per Telefon 0421 / 579 55 52 oder E-Mail unter<br />
kontakt@findorff.info. Ansprechpartner ist Herr Rätsch.<br />
Online buchen ? www.findorff.info/anzeige-buchen.<br />
Anzeigenschluss für die kommende Ausgabe <strong>Nr</strong>. 14, die<br />
ab dem 06. Juni 2020 erscheint, ist der 22. Mai 2020.<br />
Änderungen vorbehalten. Unser Dank gilt allen treuen und<br />
neuen AnzeigenkundInnen aus und um Findorff, ohne die<br />
diese Ausgabe so nicht möglich gewesen wäre.<br />
HERAUSGEBER<br />
Mathias Rätsch<br />
VERLAG<br />
Findorff Verlag<br />
Magdeburger Str. 7, 28215 Bremen<br />
Telefon 0421 / 579 55 52<br />
Telefax 0421 / 579 55 53<br />
E-Mail kontakt@findorff.info<br />
®<br />
FR 27.03 l SCHLACHTHOF<br />
Mit der »Jubel Tour 2020« kommen STOPPOK & BAND nach Findorff. Stefan Stoppok<br />
ist Sänger, Songwriter und ein großartiger Gitarrist. Seine Musik ist eine Mischung aus<br />
Folk, Rock, Rhythm and Blues und Country. Er singt Texte mit feinem Humor über die<br />
Widrigkeiten des Alltags und erweist sich dabei als sensibler Betrachter seiner Umwelt.<br />
Beginn: 20:00 Uhr u www.schlachthof-bremen.de<br />
SA 25.04 ALTES PUMPWERK<br />
Das feine Spiel des JAN-OLAF RODT<br />
QU4RTETS verrät großen Respekt vor der<br />
amerikanischen Jazztradition, ohne dass<br />
man die europäische Herkunft verleugnet.<br />
Emotional tief und mit individueller Klangfärbung<br />
gibt es zwei Sets zur »jazzahead !«.<br />
MO 11.05 l MEISENFREI<br />
NEKTAR begeistert seit jeher mit Progressive-Psychedelic-Rock.<br />
Nun kommen sie erneut<br />
auf Tour und führen neben dem zweiten Teil<br />
ihres »Megalomania«-Programms auch altbewährtes<br />
sowie brandneues unveröffentlichtes<br />
Material auf. Ein fulminantes Live-Erlebnis !<br />
KOOPERATION<br />
Der Findorff Verlag kooperiert mit der Stadtteilinitiative<br />
»Leben in Findorff«. Wir betreuen für die Initiative ehrenamtlich<br />
das Stadtteilportal www.findorffaktuell.de<br />
MITGLIEDSCHAFT<br />
Der Findorff Verlag ist Mitglied in der Handelskammer<br />
Bremen. Infos unter www.handelskammer-bremen.de<br />
FACEBOOK<br />
Gefällt ! Sie finden den Findorff Verlag auf »facebook«:<br />
https://www.facebook.com/FindorffVerlag<br />
LESERBRIEFE<br />
Schreiben Sie uns auf www.findorff.info/leserbriefe<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 44<br />
17:00 / 18.00 Uhr uwww.altespumpwerk.de<br />
Beginn: 20:00 Uhr u www.meisenfrei.de<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 45
KW 09 Gültig vom 09.03. bis 21.03.2020<br />
q DIE <strong>FINDORFF</strong> KOLUMNE<br />
» Warum fragt eigentlich niemand den Urfindorffer ? «<br />
W<br />
enn man an einem Samstag, der<br />
zudem zufällig auf den 29. Februar<br />
in einem Schaltjahr fällt, das große<br />
Glück hat, dass sich Nebel auf die<br />
Stadt legt, um die Häuser in ein<br />
schummriges Licht zu tauchen und<br />
man gerade genau an der richtigen<br />
Stelle und im richtigen Moment,<br />
nämlich exakt um 8:33 Uhr am<br />
Morgen, in Findorff an der Gabelung am Anfang<br />
des Cäcillienwegs vorbeikommt, sieht man es<br />
vielleicht. Versteckt zwischen Hecken und<br />
Dornen, bewachsen, als stünde es dort seit<br />
Generationen und mit dem bloßen Auge<br />
oder einem flüchtigen Blick kaum zu erkennen,<br />
kann man es entdecken: Das Haus<br />
des legendären Urfindorffers.<br />
Eigentlich ist er nur eine sagenhafte Sage,<br />
ein mysteriöser Mythos und eine gruselige<br />
Geschichte, die Findorffer Mütter und Väter<br />
gern ihren Kindern erzählen, wenn diese etwas<br />
zu schnell etwas zu brav gehorchen. »Wenn Du<br />
immer alles tust, was die Lehrerin sagt,<br />
dann wirst Du wie der Urfindorffer ... «,<br />
hört man sie des Nachts flüstern – und<br />
dann wird die Geschichte vom Urfindorffer<br />
erzählt, in dem Glauben, es handle sich um ein bloßes<br />
pädagogisches Geschichtchen, quasi eine Art lokaler Volksmär.<br />
Doch die ahnungslosen Eltern irren – denn wie jeder Mythos<br />
trägt auch die Geschichte über den Urfindorffer ganz tief im<br />
Kern eine gar schaurige Wahrheit in sich. Manche sagen, dass<br />
es ihn schon gab, als die Hemmstraße noch Hempstraße hieß<br />
und der Stadtteil Findorff, wie wir ihn heute kennen, noch mehr<br />
Weide und totes Moor als lebendige Zivilisation war. Andere<br />
wiederum behaupten, dass der Urfindorffer einst im Nebel<br />
aus dem Moor entstiegen sei, lange bevor die ersten Menschen<br />
sich im heutigen Bremen ansiedelten und irgendwann mit der<br />
ersten Torflieferung auch nach Findorff kamen. Einigkeit bei<br />
den FindorfferInnen herrscht heute nur darüber, dass niemand<br />
sich an eine Zeit mehr erinnern kann, in der es den Urfindorffer<br />
nicht gegeben hätte. Der Legende nach war der Urfindorffer<br />
einst ein junger, reisefreudiger Mann, dessen großer Traum es<br />
war, die weite Welt zu sehen. Dass diese Kolumne allerdings als<br />
Geschichte über jemanden enden wird, der Findorff noch nie<br />
verlassen hat, ahnen die findigen LeserInnen vermutlich bereits.<br />
Wie aber konnte es dazu kommen, dass der junge Urfindorffer<br />
für immer dort bleiben musste, wo er geboren ward ?<br />
Eine Frau war der Grund; aber es war keineswegs die Liebe. Im<br />
Gegenteil: Just in dem Moment, als unser Wanderer in Aufbruch<br />
fit und flink die Dorffgrenze überschreiten wollte, um zu seiner<br />
ersten Reise zu starten, traf er plötzlich auf eine Torfhexe.<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 46<br />
Torfhexen, das sind wahrhaft biestige und grausame Kreaturen,<br />
die anderen nur aus reinem Jux Streiche spielen. Fast jedeR<br />
weiß es bis heute, nur unser Jüngling wusste es damals nicht.<br />
Auch war ihm nicht bewusst, dass man niemals das tun durfte,<br />
worum eine Torfhexe einen bat: Hilfsbereitschaft macht jede<br />
Torfhexe sehr fuchsig. Als sie ihn also fragte, ob er ihr beim Tragen<br />
des Reisigs helfen könne, kehrte er sofort um, um der Alten<br />
die paar Schritte nach Hause zu erleichtern. Böser Fehler ! Die<br />
Torfhexe sprach einen Fluch aus, wonach er sein Dorff<br />
Zeit seines Lebens nicht mehr verlassen werde.<br />
Genau so kam es: Der Urfindorffer lebte fort<br />
an für immer ausschließlich in seiner kleinen<br />
Dorffwelt – und aus Frust trieb und<br />
treibt er auch noch lange nach seinem<br />
Tod zwischen Bürgerpark und Bezirkssportanlage,<br />
zwischen Bahngleisen und<br />
Weidedamm sein Unwesen. Der Legende<br />
nach kann man ihn in ruhigen Nächten,<br />
wenn man am späten Abend noch für<br />
eine letzte Runde mit dem Hund raus geht,<br />
in der Dunkelheit meckern und zetern hören.<br />
Er soll dann angeblich rufen: »Im Gegensatz zu<br />
den ganzen Zugezogenen bin ich ein<br />
ECHTER <strong>FINDORFF</strong>ER !« Oder,<br />
wenn er besonders schlecht drauf<br />
ist, fallen laute Sätze wie: »Wer nicht<br />
hier geboren ist, hat hier gar nichts zu melden !« Wenn es um<br />
Stadtteilpolitik geht, hört man von ihm irgendwann: »Warum<br />
fragt niemand den Urfindorffer ?!« Seine Stimme klänge dabei<br />
rauchig wie eine Hafenbar, rau wie die See und berauschend wie<br />
Meereswellen – so als habe er einen zu viel im Tee gehabt.<br />
SIM SCHAUT HIN<br />
Die Legende besagt, dass niemand, der den Urfindorffer auch<br />
nur einmal im Leben gehört hat, danach Findorff jemals wieder<br />
verlässt. Auch ich kenne einige FindorfferInnen, die ihn gehört<br />
haben wollen und seitdem nur noch im Dorff leben. Mein guter<br />
Freund Mario will den Satz erlauscht haben: »Ich habe nichts<br />
gegen Fremde, aber viele Fremde sind eindeutig nicht von hier !<br />
Und wenn noch mehr kommen, dann erklär‘n wir Findorff<br />
für unabhängig von Bremen !« Seine Frau Bettina ist sich nicht<br />
sicher und meint, das könne auch der Nachbar gewesen sein.<br />
»Aber irgendwie gespenstisch klang es schon.«, sagt sie.<br />
Wer nun aber behauptet, dass der Autor dieser Zeilen sich alles<br />
nur ausgedacht habe, um Kindern einen Schrecken einzujagen,<br />
dem sei gesagt, dass dieses Jahr zufällig ein Schaltjahr ist, dessen<br />
letzter Tag im Februar auf einen Samstag fällt. Unser Treffpunkt<br />
ist um 8:33 Uhr morgens am Anfang des Cäcillienwegs. Hoffen<br />
wir, dass es Nebel gibt – und wir diesen ausschließlich auf nur<br />
4,28 km² lebenden Lokalzombie mit begrenztem Horizont in<br />
der Morgendämmerung sehen – oder besser knapp verpassen.<br />
Text: Simeon Buß, www.simpanse.de, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
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