EWa 20-10

4 REGIONAL
4. März 2020
Mein Leben bis zum Kriege
Fortsetzungsroman von Joachim Ringelnatz Folge 107
... Sie konnten auch sehr kosen Glückauf-Karten von
jähzornig werden. Ich hatte Wolfgang. Mein Tollerscher
leidenschaftliche Schlägereien
Schulfreund Tausig teilte
mit einem Mann aus mir mit, daß er nach West-
Kalabrien. Leider waren afrika führe.
unehrliche Leute an Bord. Ich zog über Nacht mehrere
Ich wurde bestohlen.
Von Konstantinopel fuhren
wir nach Nikolajew am
Hemden an, weil ich sehr
fror. Morgens war ich froh,
wenn Luca, der Boy, den
Schwarzen Meer. Das war Kaffee brachte, und war
eine kalte Fahrt. Große Eisschollen
trieben im Meer. –
Ich las in der Freizeit Mark
Twains Skizzen und die drei
Musketiere von Dumas.
wenig erbaut, wenn uns
gleich danach der einäugige
Bootsmann zur Arbeit
holte. Wir mußten das Eis
loshacken, mit dem das
In Nikolajew
drang
viel deutsche
Sprache an
mein Ohr.
D e u t s c h e
Händler und
Handwerker
kamen an
Bord, Schuster
und
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viel Juden
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und ein von
uns gierig
beglotztes Wäschemädchen.
Schiff bedeckt war, mußten
Alle ließen sich von Schnee fegen, Messing put-
uns Kaffee und Schiffszwieback
vorsetzen. Dann erschienen
Zollbeamte und
zen, die Ruderketten reparieren
und all das in bitterer
Kälte und in einem Gewühl
ein Arzt. Die durchsuchten von hundert russischen
und untersuchten uns. Ich Schauerleuten.
fand die wohlgeschriebenen,
Es trieb sich viel Gesindel
exakten und herz-
lichen Briefe von Vater vor,
die schon durch ihren grellroten
Umschlag hervorstachen,
die winzig dünn geschriebenen,
besorgten von
herum. Obwohl wir gewarnt
waren und sofort
Posten aufgestellt hatten,
stahl man uns gleich nach
unserer Ankunft am lichten
Tage die Messingeinfassungen
Mutter, die überzärtlichen
einer ganzen
von Ottilie und die burschi-
Bullaugenfront.
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Korn luden wir. Zwei eiserne
Rohre spien es aus großen
Speichern in den Schiffsbauch,
wo Stauer und
Stauerinnen es mit Holzschaufeln
verteilten und
glattstrichen. Wir Matrosen
breiteten Säcke darüber und
nähten diese zusammen.
Dabei wateten wir in Korn
wie in einem Teich. Mittags
buono appetito und recht
gutes Essen: unzerkleinerte
Bratkartoffeln, ich glaube
patati arrosti genannt,
– Maccaroni
– Polenta
oder
Parmesankäse
mit
Zimt.
Wir abeiteten
wieder
bis
sechs Uhr.
Dann wuschen
wir
uns, zogen
uns fesch
oder akkurat
an und stürmten an
Land. Mit meinem intimsten
Kameraden, dem Amerikaner,
unternahm ich
eine lustige Wagenfahrt,
die nur einen Rubel kostete.
Wir wollten den zerlumpten
Kutscher verhauen, weil er
uns um zehn Kopeken betrog.
Aber sein einfältiges
Gesicht rührte uns zu sehr.
Am liebsten wäre ich immer
allein ausgegangen.
Da aber meine Vorschüsse
nicht ausreichten,
Weiter nächste Woche
Wettstreit der guten Argumente
Sieger des „Jugend debattiert“-Regionalentscheids stehen fest
BREMERHAVEN tw · Seine
Argumente eloquent vorbringen,
gut zuhören und
auf Gegenargumente reagieren
- es ist nicht einfach
eine Debatte über ein bestimmtes
Thema zu führen.
Am Donnerstag stellten sich
acht Jungen und Mädchen
der Oberschule Geestemünde
und des Lloyd-Gymnasiums
Bremerhaven dieser
Herausforderung beim Regionalentscheid
von „Jugend
debattiert“ für die Sekundarstufe
I in der Oberschule
Geestemünde.
„Sollen schriftliche Zeugnisse
bis Klasse 10 durch
mündliche Leistungsrückmeldungen
ersetzt werden?“
und „Sollen Windräder näher
an Wohnsiedlungen errichtet
werden dürfen?“ - um
diese beiden Fragen drehte
sich die Vorrunde, an der
Jasmin Daoud, Rojin Duran
und Maximilian Huber
von der Oberschule Geestemünde
sowie Pelin Su Filiz
Bagci, Sara Kloszczyoski,
Hanna Maria Peters, Peer
Schierer und Sabrina Nasher
Taher vom Lloyd-Gymnasium
teilnahmen.
Sie hatten sich im Vorfeld
gegen die schulinterne Konkurrenz
durchgesetzt und
mussten sich jetzt vor großem
Publikum der Jury stellen.
Engagiert gingen sie die
Debatten an und zeigten,
was sie in den Kategorien
Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen,
Gesprächsfähigkeit
und Überzeugungskraft
drauf haben. Die Themen
erfuhren die Schüler bereits
Die Finalisten des Regionalentscheids „Jugend debattiert“ (v.l.): Peer Schierer,
Sabrina Nasher Taher, Rojin Duran und Jasmin Daoud Foto: tw
vorher um sich mit diesen
auseinandersetzen zu können.
Dabei mussten sie eine
besondere Schwierigkeit in
Kauf nehmen. Denn ob sie
die Pro oder Contra-Seite
einnahmen, entschieden
nicht die Vorlieben sondern
ganz allein das Los.
Und auch wenn natürlich
jeder gerne mit zu den Gewinnern
gehören wollte, befanden
die Teilnehmer: „Der
Zusammenhalt ist toll“. „Wir
unterstützen uns und kämpfen
nicht nur für uns selbst“,
so Sabrina Nasher Taher.
„Wir müssen uns ja auf die
Argumente der anderen einlassen“,
bestätigte Peer Schierer.
Und eines vereint sie alle,
wie auch Rojin Duran und
Jasmin Daoud bestätigen.
„Wir mögen es sehr zu diskutieren
und versuchen unsere
Meinung durchzusetzen.“
Die vier hatten sich auch
für das Finale qualifiziert,
debattierten über die Frage:
„Soll die Schule Schülerinnen
und Schüler besonders
belohnen, die sich in
der Freizeit gesellschaftlich
engagieren?“.
Hier konnten sich am Ende
Peer Schierer und Jasmin
Daoud mit der höchsten
Punktzahl durchsetzen. Sie
fahren jetzt Anfang März
zum Regionalsieger-Seminar
nach Worpswede um am 25.
März an der Landesqualifikation
im Landesinstitut für
Schule in Bremen teilzunehmen.
Die dort ermittelten
Finalisten nehmen am 21.
April am Landesfinale in der
Bremer Shakespeare Company
teil.
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CUXHAVEN re · Von Heiligenhafen
bis zum Priwall
in Travemünde hat sich der
touristische Markt in den
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Drespling in den Kuppelsaal
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referiert als 1. Vorsitzender
des DEHOGA-Kreisverbandes
Ostholstein zu einem entwickelten
Tourismusprojekt
in Schleswig-Holstein. Daran
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sprach in der Samstagnacht
zwei uniformierte Polizisten
aus Cuxhaven in der Rohdestraße
an und teilte scherzhaft
mit, dass er Drogen dabei
habe. Eine anschließende
Durchsuchung führte zum
Auffinden von einer geringen
Menge Marihuana. Der
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Mann nahm irrtümlich an,
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er hätte die Drogen entsorgt.
Ein Strafverfahren wurde
eingeleitet und die Betäubungsmittel
beschlagnahmt.
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