Mitteldeutsche Wirtschaft Ausgabe 03/2020
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Das Mitgliedermagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
Es muss nicht immer weiß sein ...
Hochzeitsausstatter Philipp Druschke
macht in dritter Generation Paare glücklich -
und engagiert sich in der IHK (S. 32)
„Die rote Laterne abgeben!“
Zum Breitbandausbau
in Sachsen-Anhalt (S. 22)
Schwerpunkt:
Grünes Licht
für die
Digitalisierung?
Anforderungen, Bestandsaufnahme
und Chancen (S. 18)
www.halle.ihk.de
Ein analoges Heft zur digitalen Kundenansprache? Zugegeben,
das entbehrt nicht einer gewissen Ironie – auch wenn einige
unter Ihnen unser monatlich an alle IHK-Mitglieder versandtes
Magazin als E-Paper lesen. Aber die meisten bevorzugen eben
noch immer die Papierform, wie wir aus Befragungen wissen.
Und damit sind wir beim Thema: Erfolgreich sind Unternehmen
dann, wenn sie Kundenbedürfnisse optimal ausloten und perfekt
bedienen können. Deshalb muss nicht auf jedem Geschäftsmodell
das Etikett „4.0“ kleben. Aber Betriebsabläufe zu überprüfen,
um sie besser, schneller, günstiger gestalten zu können,
das gehört für Unternehmer seit jeher zum Tagesgeschäft.
editorial
Digitale Erfolgsgeschichten schreiben!
Mehr Umsatz, aber auch höhere Investitionen
Digitalisierung steigert Umsätze – dies trifft (nach aktuellen Umfragen der IHK-Organisation)
auf vier von zehn deutschen Firmen zu. Die meisten Betriebe verbinden damit
jedoch auch mehr Weiterbildungsbedarf beim Personal und einen höheren Investitionsaufwand.
Neben Industrie und Mittelstand ist insbesondere der heimische Einzelhandel
gefordert: Zwar erwirtschaften stationäre Geschäfte bundesweit immer noch
rund 90 Prozent des Branchenumsatzes, aber die Wachstumsraten im Onlinegeschäft
sind enorm. Zwei Drittel der Kunden kaufen inzwischen über das Internet ein. Über
zusätzliche digitale Vertriebskanäle nachzudenken, kann sich also lohnen. Wer Händler
in dieser Frage wie unterstützt, lesen Sie ab Seite 26.
Modern denken, schnell surfen
Erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle brauchen leistungsfähige Internetverbindungen.
Binsenweisheit hin oder her – inzwischen sind rund drei Viertel der Anschlüsse in Sachsen-Anhalt
mindestens 50 Megabit pro Sekunde schnell. Wir haben aufgeholt, belegen
aber im Bundesländervergleich weiterhin den letzten Platz. In manchen Gemeinden liegt
der Breitbanderschließungsgrad noch unter zehn Prozent. Zwar sind die Förderbescheide
mittlerweile alle erteilt, aber jetzt wollen viele Kommunen praktisch gleichzeitig loslegen.
Die Folge: Stau beim Bau. Unser Landeswirtschaftsministerium ist dennoch zuversichtlich,
dass unser Land die „rote Laterne“ in dieser Statistik bald abgeben kann.
Wir brauchen (noch) mehr „digitale Erfolgsgeschichten“ in und aus Sachsen-Anhalt!
Der gleichnamige Wettbewerb der gewerblichen Kammern ist übrigens gerade wieder
gestartet. Auch in diesem Heft finden Sie positive Beispiele.
Prof. Dr. Steffen Keitel, Präsident der
Industrie- und Handelskammer
Halle-Dessau und Prof. Dr. Thomas
Brockmeier, Hauptgeschäftsführer
Die „Mitteldeutsche Wirtschaft“ ist das
Magazin der IHK Halle-Dessau. Wir
informieren hier über Themen, die aus
Sicht der IHK für die Wirtschaft unserer
Region relevant oder für Sie als
Unternehmerin und Unternehmer
nützlich sein könnten. Als IHK-Mitglied
erhalten Sie das Heft regelmäßig.
Lassen Sie sich inspirieren!
Prof. Dr. Steffen Keitel
Prof. Dr. Thomas Brockmeier
Wie gefällt Ihnen die neue
„Mitteldeutsche Wirtschaft“?
Auf Ihre Rückmeldung unter
miwi@halle.ihk.de sind wir gespannt.
Dort können Sie uns übrigens auch
mitteilen, wenn Sie das Magazin
zukünftig nicht in der gedruckten
Version, sondern nur online unter
https://miwi.halle.ihk.de/
lesen möchten.
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 1
12
Praktisch Lernen in PINK
Beispiel für erfolgreiche Berufsorientierung
18
Von Wittenberg
in 181 Länder
Die Online-Apotheke mycare.de
Inhalt
MÄRZ 2020
1 EDITORIAL
4 BLICK ins land
50 veranstaltungen
52 BÖRSEN
54 Wir für sie
56 IMPRESSUM
IHK-Service schnell gefunden:
IHK-Kontakt
IHK-Download
Mehr Infos online
Querverweis im Inhalt
WIRTSCHAFT
& REGION
6 Was – Wann – Wo
Digitale Erfolgsgeschichten gesucht
und weitere Nachrichten
10 Zahlen – Daten – Fakten
Die Onlinekaufkraft in Sachsen-Anhalt
12 Fachkräfte
Praktisch Lernen in PINK:
Beispiel für erfolgreiche Berufsorientierung
Mütter als Fachkräfte gewinnen:
Das Hotel Edelacker aus Freyburg
Neuer Ausbildungsberuf:
Verkaufen 4.0
Angehende Banker im Altenheim:
Top-Ausbildung bei der Sparkasse
schwerpunkt:
Grünes Licht für
die Digitalisierung?
18
Praxisbeispiel Online-Apotheke:
Von Wittenberg in 181 Länder
Vom Rohschnitt zur Verpackung
in fünf Minuten
Breitbandausbau in Sachsen-Anhalt:
„Die rote Laterne im Sommer abgeben!“
Digitale Lösungen live erleben
Praxistipps für Einzelhändler
Onlinemarktplatz für Eisleben:
Bei Suchmaschinen nun ganz vorn!
2
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
22
Staatssekretär
Thomas Wünsch
zum Breitbandausbau
in
Sachsen-
Anhalt
26
Digitale
Lösungen
live erleben
32
Ein Mann – viele Hochzeiten:
Philipp Druschke engagiert sich in der IHK
46
Kooperationen mit Afrika:
Möglichkeiten
für Exportunternehmen
WIRTSCHAFT
& ENGAGEMENT
32 Vollversammlung
Ein Mann – viele Hochzeiten:
Philipp Druschke engagiert sich in der IHK
34 Interessenvertretung
Studie zu vitalen Innenstädten
35 Sachverständige
Öffentlich bestellt und vereidigt
WIRTSCHAFT
& PRAXISWISSEN
40 Recht
Rechtsprechungssplitter
Neue Regelungen im Fortbildungsbereich
Neues aus dem Energie- und Umweltrecht
42 Energie und Umwelt
Umweltschutz spart Kosten
Zuschüsse für Kälte- und Klimaanlagen
45 Finanzierung und Förderung
Digital schneller finanzieren
46 International
Kooperationsmöglichkeiten mit Afrika
48
IHK-Chatfunktion:
Schnelle Hilfe für Unternehmen
Die Mitteldeutsche Wirtschaft im Web:
https://miwi.halle.ihk.de/
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 3
lick ins land
4
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 02/2020
Lass‘ Blumen sprechen
Kathrin Zeising hat einen der buntesten Berufe im Land - und nicht nur,
wenn der Frühling kommt. Sie ist Inhaberin eines der rund 500 Blumenfachgeschäfte
im IHK-Bezirk. Der Familienbetrieb in Halle (Saale) existiert seit 1877.
Aber auch diese Branche hat es schwer. Immer mehr Kunden kaufen anderswo - nein,
nicht unbedingt im Internet, aber beim Discounter oder im Supermarkt.
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- Die und Reaktion Handelskammer der Floristin: Halle-Dessau Qualität aus 03/2020 Meisterinnenhand spricht für sich. 5
WIRTSCHAFT & REGION
was – wann – wo
Digitale Erfolgsgeschichten gesucht
Vom Start-up bis zum Traditionsbetrieb: Auch
dieses Jahr suchen die gewerblichen Kammern
des Landes wieder digitale Vorreiter aus
allen Branchen. Diese können ihre Erfolge,
verpackt in eine kurze und spannende Geschichte,
bis zum 26. April 2020 einreichen.
Die Sieger des Wettbewerbs „Digitale Erfolgsgeschichten
aus Sachsen-Anhalt“ erhalten
neben der medialen Aufmerksamkeit ein
Preisgeld von insgesamt 9.000 Euro.
Die bisher gesammelten Praxisbeispiele stehen
für die vielfachen Ansätze, digitale Technologien
für den wirtschaftlichen Erfolg zu nutzen
– quer über alle Branchen und Größen von
Unternehmen hinweg. Von der Entwicklung
neuer, zentraler Onlinemärkte über interne
Digitalisierungsstrategien für neue Geschäftsmodelle
bis hin zum Handwerker, der mittels
3D-Laserscan und CAD/CNC die Leistungsstärke
eines Großunternehmens besitzt. Alle
Erfolgsgeschichten werden auf der Internetseite
des Wettbewerbs präsentiert. Die Teilnahme
ist kostenfrei. Weitere Informationen
und Teilnahmebedingungen unter www.digitale-erfolgsgeschichten-sachsen-anhalt.de
Eine digitale Erfolgsgeschichte
aus dem vergangenen Jahr:
Der Onlinemarktplatz von Convela
modernisiert das Bestattungsgeschäft.
Funeral-market.place
Vorreiter für Künstliche Intelligenz
Onlinekurs KI
Sachsen-Anhalt wird zum Vorreiter für
Künstliche Intelligenz (KI): Als erste Einrichtung
der Bundesinitiative „Mittelstand-Digital“
in den neuen Ländern erweitert das „Mittelstand
4.0-Kompetenzzentrum Magdeburg“
seine Angebote um das Zukunftsfeld „Künstliche
Intelligenz und Maschinelles Lernen“. Ab
sofort unterstützen sogenannte KI-Trainer
den heimischen Mittelstand dabei, Anwendungsfelder
zu identifizieren. Ziel ist es, kleine
und mittlere Unternehmen aus Industrie und
Handwerk für die technologischen und wirtschaftlichen
Potenziale von KI zu sensibilisieren
und konkrete Anwendungsbeispiele aufzuzeigen.
Zum kostenfreien Angebot gehören
individuelle Sprechstunden, Workshops, Seminare
und Vorträge.
Informationen zum Kompetenzzentrum und
zur Bundesinitiative „Mittelstand-Digital“
stehen unter www.vernetzt-wachsen.de und
www.mittelstanddigital.de bereit.
Mit einem kostenlosen Onlinekurs
kann ab sofort jeder im Internet Wissen
über Künstliche Intelligenz (KI) erwerben
und testen. Der Kurs der Industrie-
und Handelskammern soll
dazu beitragen, möglichst viele Menschen
mit KI in Berührung zu bringen
und Ängste abzubauen. Der Deutsche
Industrie- und Handelskammertag
(DIHK) rechnet in den nächsten fünf
Jahren mit einem stark wachsenden
Einsatz von KI in allen Wertschöpfungsstufen.
„Pepper“ ist als Serviceroboter des „Mittelstand
4.0-Kompetenzzentrums“ im Einsatz – etwa als
Kundenberater in Geschäften.
Informationen zum Kurs sind unter
www.elementsofai.de aufrufbar.
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Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
WIRTSCHAFT & REGION
Fachkräfte und Azubis aus Marokko
Fast 30 Prozent der Jugendlichen in Marokko
sind arbeitslos. Deutsche Betriebe
hingegen suchen händeringend Auszubildende.
Das Projekt THAMM der Deutschen
Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit
(GIZ) zielt darauf ab, beide Seiten
zusammenzubringen. Vorrangig angesprochen
sind deutsche Arbeitgeber der
Berufstätige Feuerwehrleute sollen sich
künftig in Sachsen-Anhalt einfacher für
Einsätze und Ausbildung freinehmen können.
Eine entsprechende Erklärung haben die
Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern
in Sachsen-Anhalt sowie die
Landesregierung Anfang Februar 2020 in
Halle (Saale) auf den Weg gebracht. Damit
wollen sie Arbeitgeber für die Belange der
Freiwilligen Feuerwehren sensibilisieren und
dafür werben, Feuerwehrmitglieder für ihr
Engagement freizustellen. Denn diese schützen
auch die Unternehmen selbst und sind
verarbeitenden Industrie. Interessierte
Unternehmen können sich an die GIZ-
Projektverantwortliche Christine Mikliss
wenden (christine.mikliss@giz.de; Tel. 040
80 81 956-09).
Weitere Informationen unter
www.halle.ihk.de, Nr. 4695670
Freiwilliges Engagement stärken
durch ihre Tätigkeit ein Gewinn für ihre Arbeitgeber.
Die Kammern planen ein Merkblatt
mit Informationen über die rechtlichen Rahmenbedingungen
zur Freistellung und zur
Kostenerstattung.
Unterzeichneten die Gemeinsame Erklärung:
Innenminister Holger Stahlknecht,
Präsident der Handwerkskammer Halle (Saale) Thomas
Keindorf, Hauptgeschäftsführer der IHK Magdeburg
Wolfgang März, Hauptgeschäftsführer der
Handwerkskammer Halle (Saale)
Dirk Neumann, Präsident der IHK Halle-Dessau
Prof. Dr. Steffen Keitel, Präsident der Handwerkskammer
Magdeburg Hagen Mauer, Ministerpräsident
Dr. Reiner Haseloff (v. l. n. r.).
Chancen der Digitalisierung
nutzen
Digitalisierung eröffnet Unternehmen neue
Chancen und Geschäftsfelder. Profitieren
kann davon auch Sachsen-Anhalt. Mit gezielten
Unterstützungsangeboten des Zukunftszentrums
„Digitale Arbeit Sachsen-
Anhalt“ sollen die digitalen Potenziale
gehoben, Vernetzungsangebote geschaffen
und insbesondere kleine und mittlere Unternehmen
(KMU) auf diesem Weg begleitet
werden. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung
am 2. April 2020 im Ministerium
für Arbeit, Soziales, und Integration
in Magdeburg informieren die
Veranstalter über die verschiedenen Angebote.
Zudem wollen sie mit den Teilnehmern
über Fragen zur digitalen Transformation
ins Gespräch kommen. Die Tagung
richtet sich an Verbände, Interessenvertretungen
sowie Akteure aus dem Spektrum
der Digitalisierung, insbesondere KMU aus
der Gesundheits- und Pflegewirtschaft, des
Handwerks und des Tourismus, der Politik
und der Verwaltung.
www.zukunftszentrum-sachsen-anhalt.de
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 7
WIRTSCHAFT & REGION
Sonderpreis für
drei Jungforscher
Laurin Schmidt, Lino Müller und Bruno Loeser
vom GutsMuths-Gymnasium in Quedlinburg
haben beim Regionalwettbewerb „Jugend
forscht und Schüler experimentieren“ einen
Sonderpreis der IHK Halle-Dessau in der Kategorie
„Arbeitswelt“ gewonnen. Die Schüler aus
Quedlinburg untersuchten mögliche Alternativen
zu Kunststofftrinkhalmen. Sie experimentierten
mit verschiedenen Materialien und
Flüssigkeiten, um zu testen, wie stabil und
wiederverwertbar potenzielle Ersatzprodukte
sind. Damit beweisen die zehn- und elfjährigen
Schüler in jungen Jahren schon zukunftsweisendes
und nachhaltiges Denken. Der Regionalwettbewerb
unter dem Motto „Schaffst
Du!“ fand bei der Schweißtechnischen Lehrund
Versuchsanstalt Halle GmbH statt. Die IHK
stiftete nicht nur die Sonderpreise, sondern
beteiligte sich auch in der Jury. „Es ist uns ein
großes Anliegen, junge Menschen an die technischen
und naturwissenschaftlichen Berufe
heranzuführen und ihren Forschergeist zu wecken.
Denn sie sind die potenziellen Fachkräfte
von morgen, die wir so dringend brauchen“,
sagt IHK-Präsident Prof. Dr. Steffen Keitel.
Auf zum Landeswettbewerb
13 Sieger wurden in sieben Kategorien gekürt.
Sie nehmen am Landeswettbewerb
(25. und 26. März 2020) teil. Dieser wird von
der IHK Halle-Dessau und der IHK Magdeburg
unterstützt und findet dieses Jahr erstmals in
Halle (Saale) statt. Ausrichter und Patenunternehmen
sind die TGZ Halle Technologieund
Gründerzentrum Halle GmbH und die
ECH Elektrochemie Halle GmbH.
Sprungbrett für
eine erfolgreiche Karriere
„Jugend forscht“ gibt es seit 1965. Die
Karrieren der Alumni aus über fünf
Jahrzehnten zeigen, dass der Wettbewerb
ein äußerst wirksames Instrument
zur Nachwuchsförderung ist:
Bundesweit haben sich insgesamt
296.764 junge Talente beteiligt. Neun
von zehn der erfolgreichen Jungforscher
studieren später ein Fach im Bereich
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften
und Technik (MINT). Im
Anschluss sind etwa die Hälfte im Bereich
von Forschung und Entwicklung
in Hochschulen, außeruniversitären
Forschungseinrichtungen oder Unternehmen
tätig.
www.jugend-forscht.de
Laurin Schmidt, Lino Müller und Bruno Loeser (v. l. n. r.)
freuen sich über den von der IHK verliehenen Sonderpreis
für ihr „Schüler experimentieren“-Projekt.
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Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
WIRTSCHAFT & REGION
Zwei Unternehmen aus der Region geehrt
Gleich dreifachen Grund zur Freude hat das
Dorint Charlottenhof Halle (Saale). Das Traditionshotel
wurde erneut mit dem renommierten
HolidayCheck Award ausgezeichnet.
Diese Auszeichnung verleiht das Online-Portal
HolidayCheck jedes Jahr auf Basis von Hotelbewertungen
an die weltweit beliebtesten Hotels.
Darüber hinaus hat das hallesche Haus
der Dorint Gruppe nach erneuter Prüfung die
Zertifizierungen „Certified Conference Hotel“,
„Certified Business Hotel“ und „Barrierefreiheit
– Reisen für Alle“ für 2020 erfolgreich bestanden.
Zudem ging das Hotel als Regionalsieger
beim neuen Wettbewerb „Gästeliebling“ hervor.
Der Tourismusverband Sachsen-Anhalt
hatte Ende Februar in der IHK insgesamt 35
Betriebe aus der Region ausgezeichnet. Sie
kämpfen nun um den Landestitel.
Eine Auszeichnung von international hohem
Ansehen gab es auch für die Design- und Kreativagentur
TRANSMEDIAL aus Zeitz: Sie erhielt
einen der begehrten German Design Awards
2020 für das Redesign der Marke DEUREX. Die
Jury zeichnete das eingereichte Projekt als
“Winner” in der Kategorie “Excellent Communications
Design - Corporate Identity” aus.
Rezeptionsmitarbeiterin Lisa Pitloun
begrüßt einen Gast
im Dorint Charlottenhof Halle (Saale).
Nachruf auf
Heinz-Jürgen Preiss-Daimler
Mitteldeutschland verliert eine prägende
Unternehmerpersönlichkeit. Durch seinen
Weitblick und sein unermüdliches Wirken
hat Heinz-Jürgen Preiss-Daimler den Chemiepark
Bitterfeld-Wolfen – den ältesten
in Deutschland und größten in Europa
– entscheidend mitgestaltet. Nach einem
erfolglosen Privatisierungsversuch verhalf
er dem Standort zwischen 2001 und 2013
mit Hilfe von EU, Bund, Land und vielen
Mitstreitern zu einem Neuanfang und entwickelte
den Park zu einem Erfolgsprojekt.
In den letzten Jahren haben sich hier auf
einer Fläche von etwa 1.200 Hektar rund
360 Firmen angesiedelt.
Im Jahr 2001 hatte die von Preiss-Daimler
geleitete P-D Group den Chemiepark als
Betreiber übernommen. Insgesamt wurden
über 400 Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen
von rund 230 Millionen Euro bei
laufendem Geschäftsbetrieb am Chemiestandort
umgesetzt. Parallel dazu flossen
noch einmal 83 Millionen Euro in die Gebäudesanierung.
Damit veränderte sich nicht nur
das äußere Erscheinungsbild des traditionsreichen
Industrieparks. Es wurden auch die
Weichen gestellt, einen modernen und zukunftsfähigen
Wirtschaftsstandort aufzubauen,
der heute einzigartig in Europa ist.
„Sein Motto ,Geht nicht, gibt’s nicht‘ hat er hier
umgesetzt. Davon profitiert Bitterfeld-Wolfen
und der Chemiepark noch heute und sie werden
auch in Zukunft davon profitieren“, erklärt
Chemiepark-Geschäftsführer Dr. Michael Polk,
der viele Jahre eng mit Preiss-Daimler zusammengearbeitet
hat. Im Jahr 2013 verkaufte die
P-D Group die Chemiepark-Gesellschaft an
die GELSENWASSER AG.
Anfang Februar 2020 ist Heinz-Jürgen
Preiss-Daimler nach schwerer Krankheit
im Alter von 80 Jahren gestorben.
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 9
WIRTSCHAFT & REGION
Zahlen Daten Fakten
826 Euro fürs
Onlineshopping
Wie viel Geld geben Kunden potenziell im Vergleich
zum stationären Einzelhandel inzwischen
über das Internet aus? Das zu wissen,
spielt eine immer größere Rolle – als Planungshilfe
für Einzelhandel, Investoren und
Kommunen genauso wie für Standortanalysen,
Werbeplanung und Direktmarketing. Erstmals
liegen der IHK Halle-Dessau nun Zahlen
zur Sortiments- und Online-Kaufkraft im südlichen
Sachsen-Anhalt für das Jahr 2019 vor.
Die Kaufkraft im Einzelhandel
Ausgaben im stationären Einzelhandel werden
durch die so genannte Kaufkraft im Einzelhandel
abgebildet. Diese stellt, in 39 Sortimentsgruppen
(zum Beispiel Elektro, Textilien
oder Lebensmittel) untergliedert, den Teil des
verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte
dar, den diese für ihre Einkäufe im
wohnortnahen Einzelhandel ausgeben.
Beispiel IHK-Bezirk: Die einzelhandelsrelevante
Kaufkraft pro Kopf im IHK-Bezirk bei
Gemeinden mit über 8.000 Einwohnern liegt
zwischen 5.769 Euro und 7.049 Euro. Alle Gemeinden
liegen damit unter dem Bundesdurchschnitt
von 7.068 Euro. Die regionalen
Spitzenreiter sind Salzatal und Teutschenthal.
Ausgaben im Onlinehandel
Mittlerweile konsumieren viele Kunden über
das Internet, so dass Kaufkraftzahlen, die vor
Ort berechnet werden, nicht mehr ohne weiteres
vergleichbar sind. Der IHK stehen nun
jedoch erstmals Zahlen zur so genannten
Online-Kaufkraft zur Verfügung. Diese geben
zusätzlich die Online-Ausgaben in Euro sowie
den entsprechenden Online-Anteil wieder. So
lässt sich zum Beispiel herauslesen, in welchen
Regionen am meisten über das Internet
ausgegeben wird.
Beispiel IHK-Bezirk: Die Online-Kaufkraft pro
Kopf im IHK-Bezirk bei Gemeinden mit über
8.000 Einwohnern liegt zwischen 826 Euro
und 566 Euro. Damit liegen auch hier wieder
alle Gemeinden unter dem Bundesdurchschnitt
von 861 Euro. An der Spitze stehen
Salzatal und Kabelsketal.
Regionale Unterschiede
An den Zahlen zur Online-Kaufkraft lassen
sich regionale Unterschiede ablesen. Auffällig
ist, dass die ersten acht Plätze von den insgesamt
etwa 50 untersuchten Städten und
Kommunen ausschließlich Gemeinden aus
dem Saalekreis belegen. In diesen Kommunen
steht den Einwohnern etwas mehr Kaufkraft
für den Onlinehandel zur Verfügung als in den
anderen Regionen. Des Weiteren finden sich
viele Mittelzentren im hinteren Bereich wieder:
Sieben dieser Städte belegen die letzten
zehn Plätze der untersuchten Kommunen.
Verbrauchsgüter auf ähnlichem Niveau
Wie viel die Kunden ausgeben, ist auch je
nach Sortiment verschieden. Kaum Unterschiede
gibt es zum Beispiel bei den Nahrungsmitteln.
Hier liegt der Anteil bei allen
Kommunen zwischen 1,0 und 1,1 Prozent –
Gleiches gilt für Baumarktgüter, Schnittblumen
und Pflanzen (Anteile zwischen acht
und neun Prozent). Insgesamt lässt sich feststellen,
dass die Onlinekaufkraft für Verbrauchsgüter
im IHK-Bezirk auf relativ
gleichmäßigem Niveau ist.
Größere Unterschiede hingegen gibt es wieder
bei Damenmode (Anteile zwischen 28,6
und 33,5 Prozent), Heimtextilien (zwischen
14,4 und 17,9 Prozent), Elektrogroßgeräten
(zwischen 21,6 und 27,6 Prozent), Spielwaren
(zwischen 24,3 und 30,3 Prozent) und Büchern
(zwischen 20,8 und 28,7 Prozent).
Vergleich zur Bundesrepublik
Im bundesweiten Vergleich liegen die untersuchten
Kommunen mit einem durchschnittlichen
Onlinekaufkraftanteil von 10,6 Prozent
(670 Euro pro Kopf) leicht unter dem bundesdeutschen
Schnitt von 12,1 Prozent (861
Euro pro Kopf). Der Abstand ist hier etwas
größer als bei der stationären Einzelhandelskaufkraft.
Online-Kaufkraft im IHK-Bezirk Die Top 10
Durchschnitt bundesweit
Quelle: Michael Bauer
Research Nürnberg GmbH;
eigene Berechnungen
861 E
Salzatal...............................................................................................826 E
Kabelsketal........................................................................................824 E
Schkopau...........................................................................................803 E
Teutschenthal..................................................................................801 E
Petersberg.........................................................................................800 E
Stadt Landsberg.............................................................................797 E
Stadt Leuna......................................................................................745 E
Goethestadt Bad Lauchstädt....................................................730 E
Muldestausee..................................................................................717 E
Stadt Lützen.....................................................................................715 E
Die IHK stellt diese und weitere
handelsrelevante Statistiken
interessierten Unternehmen, Städten
und Gemeinden kostenfrei zur
Verfügung.
IHK Halle-Dessau
Starthilfe- und Unternehmensförderung
Daniel Loeschke
Tel. 0345 2126-267
dloeschke@halle.ihk.de
10
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 11
WIRTSCHAFT & REGION
FACHKRÄFTE
Praktisch Lernen in PINK
Lernen in der Praxis ist ein sinnvolles Instrument, um Schüler schon früh
an künftige Berufe heranzuführen. Ein Paradebeispiel für erfolgversprechende
Berufsorientierung in der Region ist das PINK-Projekt. Hier dürfen die
Jugendlichen an sieben Tagen im Schulhalbjahr an die Werkbank.
PINK bedeutet praxisnah, individuell, nachhaltig,
konkret. Das Kooperationsprojekt der Bildungsakademie
Leuna (BAL), der Interessengemeinschaft
Bildung Leuna-Merseburg (IBLM)
und des Vereins Arbeit und Leben (AuL) richtet
sich an Schüler der achten und neunten Klassen
von Sekundar- und Gemeinschaftsschulen
aus dem Saalekreis. Im ersten Schulhalbjahr
besuchen zunächst drei Mitarbeiter des AuL
verschiedene achte Klassen, führen Gespräche,
finden Talente heraus und treffen so eine Vorauswahl
an Schülern, die Interesse an den
jeweils angebotenen Berufsbildern haben.
Experimentieren im Chemielabor: Die Schüler
Alicia Spieß, Jeremy Martin und Paul Stahlberg (v. l. n. r.)
nehmen am PINK-Projekt in Leuna teil.
Einfach machen!
Diese Schüler kommen dann an insgesamt
sieben Tagen im Schulhalbjahr an den Standort
der IBLM nach Leuna. „Dort haben wir
ausreichend Kapazitäten und erfahrene Ausbilder,
die sich an einem normalen Schultag
von 7.30 bis 14.00 Uhr intensiv um die Schüler
kümmern“, erklärt Steffen Staake, Geschäftsführer
der BAL und Mitglied der IHK-
Vollversammlung. Diese lernen dort ganz
praxisnah – je nach Berufsfeld. „Das kann in
der Chemie sein, genauso bieten wir aber Berufe
in der Mechatronik, der Elektro- und Metalltechnik,
in Lager und Logistik, in der Hauswirtschaft,
im Handwerk und sogar in der
Pflege an“, so Staake. Ganz konkret heißt das
zum Beispiel einfache Lötverbindungen zu
fertigen, Arbeiten an der Drehmaschine
durchzuführen, Kommissionieraufträge zu
bearbeiten oder unterschiedliche Speisen zuzubereiten
und Tische einzudecken. In der
neunten Klasse geht es dann darum, sich für
ein Berufsfeld zu entscheiden. Am Ende absolvieren
die Schüler eine Prüfung und erhalten
eine schriftliche Zusammenfassung.
Schüler werden begleitet
Wie erfolgreich PINK ist, zeigen die Zahlen. Bis
zum Februar dieses Jahres haben 1.700 Schülerinnen
und Schüler der achten und neunten
Klassen von sechs Sekundar- und Gemeinschaftsschulen
aus dem Saalekreis teilgenommen.
93 Prozent bewerteten das Projekt hinterher
als gut bis sehr gut, rund die Hälfte
empfand es als hilfreich bei der späteren Berufswahl.
„Wir sehen uns als Ergänzung und
Vertiefung zu anderen Berufsorientierungsmaßnahmen.
Der Vorteil bei PINK ist: Wir
sprechen direkt über die Wünsche, Neigungen
und Stärken der Jugendlichen“, erzählt Staake.
Denn von der ersten Kontaktaufnahme bis zur
Empfehlung zu Bewerbungen begleitet PINK
die Schüler kontinuierlich über zwei Jahre.
Unternehmen profitieren
Das Projekt bietet aber nicht nur einen großen
Vorteil für die Mädchen und Jungen. „Mit
PINK wollen wir auch den örtlichen Unternehmen
helfen, an Auszubildende heranzukommen“,
erklärt Staake. Immerhin arbeiten
12
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
WIRTSCHAFT & REGION
die Bildungsträger eng mit über 100 Partnern
aus der heimischen Wirtschaft, wie der Infra-
Leuna, DomoCapro Leuna oder der Total Raffinerie
zusammen. Der BAL-Geschäftsführer
kann sich aber auch vorstellen, das Projekt auf
den Burgenlandkreis auszuweiten. Im Februar
hat Staake deswegen PINK beim IHK-Unternehmerstammtisch
in Weißenfels vorgestellt.
„Überhaupt wäre das etwas für ganz Sachsen-
Anhalt. Möglichkeiten dafür gibt es überall“,
meint er. Entsprechende Gespräche mit Vertretern
aus Wirtschaft, Politik und anderen
Bildungseinrichtungen habe er dazu auch
schon geführt.
Steffen Staake, Geschäftsführer der BAL,
an einer Werkbank für die Schüler
Über das Projekt
Als die IBLM und der AuL im September 2017
das Projekt PINK aus der Taufe hoben, war
der Erfolg nicht programmiert, aber sehr
wahrscheinlich. „In Zeiten des Fachkräftemangels
war es uns wichtig, mit zielgruppengerechten
Angeboten Schüler in ihrer Berufswahl
zu unterstützen und zu fördern“, sagt
Staake. Die BAL wurde schließlich als weiterer
Partner ins Boot geholt. Gefördert wird das
Projekt durch die RÜMSA (Regionales Übergangsmanagement
in Sachsen-Anhalt) im
Saalekreis. Doch diese Förderung läuft im
Herbst 2020 nach drei erfolgreichen Jahren
aus. Wie es weitergeht, ist noch unklar. Steffen
Staake macht sich für eine Weiterführung
stark. „PINK muss unbedingt fortgesetzt werden,
weil für absehbare Zeit ja
keine Veränderungen im Arbeitsmarkt
erkennbar sind!“
BAL Bildungs- und Beteiligungs GmbH
Emil-Fischer-Straße 20
06237 Leuna
Tel. 03461 82 46 0
www.bal.de
Praxislerntage in Sachsen-Anhalt
Viele Ausbildungsbetriebe nutzen unterschiedliche
Instrumente, um Schülern
eine erste Berufsorientierung zu
geben – und damit potenzielle Nachwuchskräfte
zu gewinnen. Eine Möglichkeit
in Sachsen-Anhalt sind die sogenannten
Praxislerntage. Den Schülern
werden dabei nicht nur allgemeinbildende
Unterrichtsinhalte auf Grundlage
des Lehrplanes vermittelt, sondern auch
die praktische Tätigkeit in einem Unternehmen.
Außerhalb der „Laborsituation“
Schule sollen die Schüler fachliche, personelle
und soziale Kompetenzen erwerben.
Praxislerntage sind somit eine
Form des Dualen Lernens. Dadurch können
sich die Schüler intensiv auf den
Übergang von der Schule in die Berufsund
Arbeitswelt vorbereiten. Die Praxislerntage
finden im 14-tägigen Rhythmus
an einem Unterrichtstag pro
Schulwoche in Praxislernorten der Region
statt – das heißt in Unternehmen,
berufsbildenden Schulen oder sozialen
Einrichtungen.
IHK Halle-Dessau
Aus- und Weiterildung
Dr. Simone Danek
Tel. 0345 2126-346, sdanek@halle.ihk.de
Anzeige
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 13
WIRTSCHAFT & REGION
Mütter als Fachkräfte gewinnen
Küchenzeiten an die Kita anpassen, mehr Freizeit gewähren oder
eine Tankfüllung bezahlen - wer Mitarbeitern familienfreundliche Bedingungen
anbietet, kann im Wettbewerb um Fachkräfte punkten. So zum Beispiel das
Weinberghotel Edelacker in Freyburg, als „Familienfreundliches Unternehmen
2019“ im Burgenlandkreis ausgezeichnet.
Die Zeiten in der Hotellerie haben sich geändert,
berichtet Hoteldirektor Jan Thyen. „Vor
etwa 15 Jahren war das noch anders. Da hatten
wir auf eine Stellenausschreibung teilweise
zehn Bewerbungen. Das ist heute längst
nicht mehr so.“ Der Chef von derzeit 46 Mitarbeitern
musste sich etwas einfallen lassen,
um zum Beispiel auch alleinerziehende Mütter
in die Gastronomie zu locken.
Öffnungszeiten angepasst
„Wir bemühen uns etwa, die Arbeitszeiten an
die Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen
der Kinder anzupassen“, erzählt Personalverantwortliche
Sandra Engel. Sie
stimmt nicht nur die Dienstpläne mit den
Mitarbeitern ab, die keine kleinen oder gar
keine Kinder haben, sondern passt auch die
Öffnungszeiten im Hotel selber an. „Da ist die
Rezeption eben erst eine halbe Stunde später
besetzt und die Küche macht abends eher
zu“, erklärt Engel.
Mehr Freizeit
Doch das reiche nicht, um den Mitarbeiterstamm
halten zu können. So seien manche
Unternehmensbereiche etwa stärker besetzt,
um flexibler agieren zu können. Deswegen
übernimmt das Hotel die Kosten für Kita oder
Hort und fährt die Arbeitszeiten Jahr um Jahr
langsam herunter. „Eine Studentin hatte für
ihre Bachelorarbeit unsere Mitarbeiter gefragt,
was ihnen wichtiger sei - mehr Geld
oder mehr Freizeit. Das Ergebnis war ganz
klar die Freizeit“, erinnert sich Thyen.
Rückkehr nach neun Jahren
Das weiß auch Katja Hartung zu schätzen.
Die alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern
ist 2017 nach über neun Jahren Pause in
das Weinberghotel zurückgekehrt. Hier hatte
sie ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau absolviert
und bis 2008 elf Jahre lang gearbeitet.
„Ich liebe meinen Beruf und es hat wieder in
den Fingern gejuckt. Im Edelacker werden
Wünsche so weit wie möglich erfüllt, weil wir
ein tolles Team sind, in dem der eine für den
anderen einspringt“, erklärt Hartung. Sandra
Engel fügt hinzu: „Das war auch für uns ein
langer Lernprozess, der noch nicht zu Ende
ist. Wir schauen immer, was wir verbessern
können.“
Servicekraft Katja Hartung (r.) ist ins Weinberghotel
Edelacker zurückgekehrt, weil sie die familienfreundlichen
Arbeitsbedingungen dort sehr schätzt.
Hotel als Marke etablieren
So werden beispielsweise alle Mitarbeiter mit
einer kostenlosen Tankfüllung, einer betrieblichen
Rente und einem Mitarbeiterrabatt im
Unternehmen gehalten. „Unser Ziel ist es, das
Hotel als Arbeitgebermarke zu etablieren. Da
ist die Familienfreundlichkeit nur ein Faktor,
aber natürlich ein sehr wichtiger“, meint
Hoteldirektor Thyen.
Weinberghotel Edelacker
Schloss 25, 06632 Freyburg/Unstrut
Tel. 034464.35-0
www.edelacker.de
14
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
WIRTSCHAFT & REGION
Neuer Ausbildungsberuf: Verkaufen 4.0
Seit 2018 gibt es den neuen Ausbildungsberuf
„Kaufmann/-frau im E-Commerce“. Doch
im Bereich der IHK Halle-Dessau sind bis
heute nur fünf Auszubildende registriert. Dabei
bietet die Ausbildung viele Vorteile, wie
Björn Bosse, Referent für Ausbildung bei der
IHK, erläutert:
Neue Herausforderungen – neuer Beruf
Die bisher für den Handel und die Vermarktung
von Dienstleistungen verfügbaren Ausbildungsberufe
sind im Zuge der Digitalisierung
nicht passgenau. Durch E-Commerce
entstehen neue Prozesse und Geschäftsmodelle
mit eigenen Arbeitsweisen und Vorgängen.
Für diese sind eigene, umfassende Ausbildungsinhalte
notwendig.
Ein passgenaues Berufsbild
An der Entwicklung des für Branchen wie
Groß- und Einzelhandel, Tourismus, Banken
und Versicherungen so wichtigen Berufsbildes
Jasmin Schulze, Lea Weiner und Vanessa Schulz (v. l.)
lernen bei myCARE den Beruf Kauffrau im E-Commerce.
durch das Bundesinstitut für Berufsbildung
(BIBB) waren viele Interessengruppen beteiligt.
In einem zweijährigen Prozess haben sie
gemeinsam das Tätigkeitsprofil, die Rahmenbedingungen
und die Lerninhalte des ersten
für die digitale Wirtschaft geschaffenen Berufs
entwickelt.
Moderne Lerninhalte
Im ersten Ausbildungsdrittel beschäftigen sich
die Auszubildenden mit Produktdaten und lernen
Tools zur Analyse des Kundenverhaltens
kennen. Im zweiten Jahr stehen Service und
Prozesse im Mittelpunkt: Wie gehen die angehenden
Kaufleute im E-Commerce mit Kundenanfragen
um, wie läuft die Kommunikation
auf verschiedenen Kanälen wie Chats, Whats-
App, E-Mail und Telefon. Eine große Rolle spielt
natürlich auch das Thema Recht und Fair Play
im Internet. Das dritte Ausbildungsjahr ist der
Prozesssteuerung gewidmet: Marketing, Newsletter,
Customer Journey usw. Schon in der
Ausbildung lernen die Azubis, dass sich ihre
Arbeitsweisen und Arbeitsprozesse ständig
weiterentwickeln und verändern.
Wer ausbilden kann
Schwerpunktmäßig ausbildende Handelsunternehmen.
Daneben kommen aber auch andere
Branchen in Betracht, zum Beispiel Tourismus,
Hotel- und Gastronomie, Chemie,
Metall sowie Banken, Versicherungen und Verlage.
Wichtig ist, dass das Unternehmen bereits
Waren und/oder Dienstleistungen online
anbietet und über Ausbildungspersonal verfügt,
das den E-Commerce des Unternehmens
fachlich betreut.
IHK Halle-Dessau
Aus- und Weiterbildung
Björn Bosse
Tel. 0345 2126-332
bbosse@halle.ihk.de
„Fachkräfte von morgen auszubilden,
ist für uns eine wichtige Angelegenheit.
Im Landkreis Wittenberg sind wir
sogar der einzige Ausbildungsbetrieb
für Kaufleute im E-Commerce. Da wir
mehrere Online-Apotheken betreiben,
erlernt jede unserer drei Auszubildenden
an einem ‚eigenen Projekt‘ alle
Geschäftsprozesse im E-Commerce.
Dank dem Ehrgeiz, den unsere Azubis
an den Tag legen, freuen wir uns bereits
jetzt darauf, dass sie sich in wenigen
Jahren gemeinsam mit uns den
digitalen Herausforderungen stellen.“
Madlen Schaller-Bock
Leitung Marketing bei der Online-Apotheke
myCARE aus der Lutherstadt Wittenberg
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 15
WIRTSCHAFT & REGION
Angehende Banker
im Altenheim
Top-Ausbildungsbetriebe bieten mehr: zum Beispiel den Blick über den Tellerrand.
Die Sparkasse Mansfeld-Südharz schickt ihre Azubis in soziale Projekte.
Von den 265 Mitarbeitern der Sparkasse
Mansfeld-Südharz sind allein 16 Azubis und
zwei duale Studenten. Um seinen Nachwuchs
zu finden und ans Unternehmen zu binden,
investiert das bereits drei Mal mit dem IHK-
Gütesiegel „Top-Ausbildungsbetrieb“ ausgezeichnete
Kreditinstitut einiges an Ideen, Zeit
und Geld.
Blick über den Tellerrand
„Wir organisieren zum Beispiel Unterstützungsunterricht
bei der IHK und der Agentur
für Arbeit oder haben in einem anderen Fall
einer Auszubildenden, die mit stimmlichen
Beschwerden kämpfte, die Betreuung durch
eine Logopädin vermittelt“, schildert Personalleiterin
Carola Frisch. Ganz besonders am
Herzen liegt ihr der vielzitierte „Blick über den
Tellerrand“. Um ihre soziale Kompetenz zu
stärken, durchlaufen alle Azubis auch eine
zweiwöchige Station in einer sozialen Einrichtung
der Region wie Altenheim, Suchtklinik
oder Tafel e. V. Auch das im 2. Lehrjahr
fest verankerte Azubi-Projekt, neulich etwa
eine Erhebung zum betrieblichen Gesundheitsmanagement,
diene dazu die „Soft Skills“
weiterzuentwickeln.
„Kennenlernwoche“
vor Ausbildungsstart
Eine Besonderheit der Sparkasse ist zudem,
dass alle angehenden Bankkaufleute jeweils
im August und damit noch vor ihrem eigentlichen
Ausbildungsbeginn auf Firmenkosten
zu einer „Kennenlern- und Einführungswoche“
in ein Tagungshotel nach Potsdam
eingeladen werden. „Das hat wirklich etwas
gebracht“, meint Benjamin Jäschke, der sich
inzwischen im 2. Lehrjahr befindet. Während
der Ausbildungszeit selbst, die durch feste
Lehrverantwortliche an den 16 Filialstandorten
der Sparkasse Mansfeld-Südharz auch
personell „greifbar“ untersetzt ist, werden
durch regelmäßige Feedbackrunden mit den
Azubis und deren Berufsschule frühzeitig etwaige
Problemlagen identifiziert und ganz
konkret angegangen.
Potenzielle Azubis gewinnen
Um die Ausbildung noch bekannter zu machen,
stecke die Sparkasse auch viel Zeit und
Geld in die Akquisition, wie Personalleiterin
Carola Frisch betont. Sie zählt einige der
Maßnahmen auf: das „Planspiel Börse“ etwa
für die 9. und 10. Klassen, die landesweite
Kampagne mehrerer sachsen-anhaltischer
Sparkassen auf Radio Brocken und die Beteiligung
an diversen Veranstaltungen und
Messen zur Berufsorientierung – mit den eigenen
Azubis als „Botschaftern“.
„Weil immer mehr junge Menschen in Richtung
Studium drängen, bringen wir ihnen
ganz detailliert nahe, welche Karrierechancen
sie in einem Ausbildungsberuf wie Bankkaufmann/-kauffrau
haben“, fügt Frisch an.
„
„Wir verdeutlichen unseren
potenziellen Azubis, dass wir einen
nachhaltigen Ansatz verfolgen
und sie dauerhaft zu unseren
Mitarbeitern machen wollen –
Übernahmegarantie und konkrete
Weiterentwicklungsperspektive
inklusive.“
Carola Frisch
Personalleiterin der Sparkasse Mansfeld-Südharz
Sparkasse Mansfeld-Südharz
Markt 2-4
06295 Lutherstadt Eisleben
Tel. 03475 6759-0
www.sparkasse-msh.de
16
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
Benjamin Jäschke, Auszubildender zum Bankkaufmann
Mitteldeutsche im 2. Lehrjahr, berät eine Wirtschaft Kundin. Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 17
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?
Von Wittenberg in 181 Länder
Gründergeist macht sich bezahlt: 2004 war mycare.de eine der ersten Online-
Apotheken Deutschlands. Inzwischen vertreibt das Unternehmen aus Wittenberg
über 70.000 Produkte in 181 Länder und wurde mehrfach von der Stiftung
Warentest und der Zeitschrift Computerbild ausgezeichnet.
Was heute wie ein recht gewöhnlicher Schritt klingt, war
2001 eine kleine Sensation. Christian und Matthias Buse
wollten nach ihrem Studium mit der elterlichen Apotheke
über die Lutherstadt Wittenberg hinaus tätig werden. Damals
war das Internet bei Weitem nicht so verbreitet wie
heute, noch nicht einmal die Hälfte der Bundesbürger war
online. Doch den Brüdern erschien es als Vertriebsweg der
Zukunft. Da man zu jener Zeit nur eine einzige Apotheke
betreiben durfte, gründeten sie mit mycare.de zunächst
einen Versandhandel für Heil- und Pflegemittel.
Internet war Neuland
Als Pharmazeut war das Internet für den damals 27-jährigen
Christian Neuland. Der zwei Jahre jüngere Matthias
studierte Betriebswirtschaft und kannte sich etwas
besser aus. Das nötige Know-how mussten sich trotzdem
beide erarbeiten. Die erste Website inklusive Shop
ließen sie über eine Agentur erstellen. „An dem Tag, an
dem wir online gegangen sind, hatten wir gleich eine
Bestellung. Ich frage mich noch heute, wie uns jemand
innerhalb der kurzen Zeit finden konnte. Spätestens da
18
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
Schwerpunkt Digitalisierung in der Kundenansprache
war klar, dass das Internet ein eigener Kosmos ist“, erinnert
sich Christian Buse.
Medikamente ins Web gebracht
Die Nachfrage nach den Produkten wuchs stetig – anfangs
waren dies Hilfsmittel für Diabetiker, Vitamine, Kosmetik
und Pflegebedarf. Als 2004 jedoch gesetzlich erlaubt
wurde, auch Medikamente online zu verkaufen,
nahm der Webshop Arzneimittel auf. Heute vertreibt er
über 70.000 Produkte. 2010 entwickelten Mitarbeiter von
mycare.de eine App, um Medikamente mobil bestellen zu
können. Ein Jahr später folgte die Fanpage bei Facebook.
Zwei Kollegen aus dem Marketingteam posten hier nach
wie vor aktuelle Themen, Gewinnspiele und Produktvorstellungen.
Auch auf Instagram ist mycare.de vertreten.
Online-Marketing ist das A und O
Um eine möglichst gute Platzierung im Google-Ranking zu
erhalten, nutzt das Unternehmen verschiedene Online-
Marketing-Instrumente. Aufgrund der vielfältigen Maßnahmen
stieg die Anzahl der Kunden in der myCARE Gruppe*
auf über 3,3 Millionen – in 181 Ländern. Zurzeit
arbeitet das Unternehmen an einem Relaunch der Website.
Sie erhält interaktive Kundenkonten sowie ein responsives
Design – das bedeutet, sie passt sich flexibel an das jeweils
genutzte Endgerät an. Ziel: Die Online-Apotheke stets an
den aktuellen Bedürfnissen der Kunden ausrichten.
Eigene IT, Prozesse digitalisiert
Nach und nach stellten die Brüder Mitarbeiter ein. Das
erforderten nicht zuletzt die speziellen Anforderungen der
Online-Apotheke. So sind von den heute rund 250 Mitarbeitern
allein zehn in der IT-Abteilung beschäftigt. Sie
synchronisieren zum Beispiel das ERP-System (ERP = Planung
von Geschäftsressourcen, Enterprise Resource Planning)
von Microsoft mit dem Shopsystem der Firma SAP.
Zug um Zug hat das Unternehmen seine Prozesse automatisiert
und digitalisiert – so zum Beispiel den Auftragseingang,
die pharmazeutische Prüfung und Kommissionierung,
die Prüfung der kommissionierten Ware und den Warenausgang.
Die vollständige Digitalisierung des Bestellwesens
hat zur Folge, dass ein Auftrag bereits nach 10 bis 15 Minuten
in der Kommissionierung eingegangen ist. „Dies vereinfacht
und beschleunigt den gesamten Ablauf enorm“, sagt
Christian Buse.
*zur myCARE Gruppe gehören mycare.de, mycare.at, apteka.de und clarasapotheke.de
sowie eine Heim- und Klinikversorgung, ein Verblisterungsservice
und drei Vorort-Apotheken.
linke Seite: Blick in die
automatisierte
Kommissionierung.
Aufgrund der vielen
Maßnahmen zur
Kundenansprache hat sich
der ursprüngliche
Onlineshop für Heil- und
Pflegemittel in den
vergangenen 19 Jahren zu
einer der erfolgreichsten
Online-Apotheken
Deutschlands mit über 3,3
Millionen Kunden in 181
Ländern entwickelt.
oben: Mitarbeiterin der
pharmazeutischen
Kundenbetreuung in der
myCARE Gruppe
Robert-Koch-Apotheke
myCARE e.K.
Friedrichstraße 125 b
06886 Lutherstadt Wittenberg
www.mycare.de
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 19
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?
Vom Rohschnitt zur
Verpackung in fünf Minuten
Die Göpfert Möbelteile GmbH aus Weißenfels fertigt täglich
rund 15.000 verschiedene Bauteile für die Küchenindustrie. Mit Hilfe von
Digitalisierungsprozessen konnte das Unternehmen diesen Just-in-Time-
Herstellungsprozess optimieren.
„
Der europaweit tätige Zulieferbetrieb der Möbelindustrie
arbeitet nach einem ausgeklügelten Fertigungsleitsystem.
Danach erhält jedes Bauteil eine eindeutige ID, welche den
Weg durch die Produktion beschreibt. „So ist es uns möglich,
im Idealfall eine Schrankfront vom Rohschnitt über
die Bekantung bis zur Verpackung in nur vier bis fünf Minuten
durch die Produktion laufen zu lassen“, erzählt
Werkleiter Christian Christel. Den dahinterliegenden Digitalisierungsprozess
hat das Unternehmen über die Jahre
stufenweise ausgebaut. „Das muss Schritt für Schritt erfolgen.
Wir müssen die Mitarbeiter einarbeiten und während
der Implementierungsphase die Prozesse genau
überwachen – und teilweise korrigieren“, erklärt Christel.
Mitarbeiter überwachen nur noch
Wo früher der Mitarbeiter die Bohr- und Fräßprogramme
einprogrammiert habe, ermittle dies heute die Maschine.
Der Mitarbeiter überwache das Ganze nur noch. „Das hat
den Vorteil, dass wir effektiver und genauer arbeiten können.
Auch die Ausfallteile während des Produktionsprozesses
sind wesentlich zurückgegangen. Diese Digitalisierung
ist sowohl für den Mensch, als auch für die
Maschine eine Erleichterung. Sie bilden dabei eine Einheit.
Im Grunde ist der ganze Prozess eine Einheit“, erläutert
der Werkleiter.
Dennoch oder vielmehr gerade aus diesem Grund hat
Dank Digitalisierung und Investitionen in Maschinen und
Gebäude das Unternehmen seit seiner Gründung eine
jährliche zweistellige Wachstumsrate.
Neue Software im Frühjahr
Im kommenden Frühjahr wird auch die Verwaltung digitalisiert.
„Wir befinden uns gerade in einem Softwareprojekt,
um uns noch weiter zu vernetzen, so dass jeder Mitarbeiter
jederzeit Zugriff auf alle nötigen Informationen
hat. Ziel ist es auch, die Papierflut im Unternehmen zu
minimieren“, erklärt Christel. Im nächsten Schritt wolle
man die Lieferanten in dieses System einbinden und die
Digitalisierung im Kunden- und Lieferantenumfeld kontinuierlich
ausbauen. Und im Sommer folgt die nächste
Anschaffung: eine weitere vollautomatisierte Anlage.
Blick in die Produktionshalle von Göpfert Möbelteile.
Ein Mitarbeiter befüllt die Kantenmagazine der vollautomatischen
Bekantungsanlage.
Wir investieren
jedes Jahr in
Maschinen und
Gebäude. Dabei
legen wir
besonderen Wert
darauf,
Maschinen nicht
nur anzuschaffen,
sondern sie in die
bestehenden
Prozesse
einzubinden und
zu optimieren.“
Christian Christel
Werkleiter
Weitere Aufgaben
Durch den verringerten Arbeitsaufwand gewinne man
einen gewissen Freiraum, der sich für neue Produktprozesse
und -entwicklungen nutzen lasse. Dennoch hat das
Unternehmen in den vergangenen Jahren immer auch in
Personal investiert. Aktuell gibt es einen stabilen Stand
von 100 Mitarbeitern.
Göpfert Möbelteile GmbH
Tagewerbener Straße 106
06667 Weißenfels
Tel. 03443 33 74 30
www. goepfert-moebelteile.de
20
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?
Breitbandausbau –
Voraussetzung für Digitalisierung
Der zielgerichtete Ausbau digitaler Infrastrukturen
ist entscheidend für Innovation,
Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung und
nachhaltiges Wirtschaftswachstum in der
Region und damit ein strategischer Standortfaktor.
Bis zum Jahr 2030 will die Landesregierung
– nach Erreichen des Zwischenziels
einer 50 Mbit/s-Versorgung im Land – flächendeckend
Glasfasernetze verlegen.
Diese sollen den Datenaustausch in Gigabit-Geschwindigkeit
gewährleisten. Doch
wie ist die aktuelle Lage? Ein Überblick
So sieht der aktuelle
Ausbaustand im
südlichen Sachsen-
Anhalt aus
(Stand 8/2019).
Unter folgendem
Link lassen sich die
verschiedenen
Regionen Deutschlands
betrachten:
www.bmvi.de/DE/
Themen/Digitales/
Breitbandausbau/
Breitbandatlas-
Karte/start.html
Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
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185 x 60.indd 1 21.02.20 13:47
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 21
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?
„Die rote Laterne
im Sommer abgeben!“
Jegliche Digitalisierung bei Unternehmen läuft ins Leere, wenn die Infrastruktur
nicht passt. Hier hat unser Land weiter Aufholbedarf. Fragen an Thomas Wünsch,
Staatssekretär des Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung
des Landes Sachsen-Anhalt.
„
Wie ist der aktuelle Stand beim Breitbandausbau?
Thomas Wünsch: Sachsen-Anhalt kommt beim Breitbandausbau
inzwischen gut voran. Nach der letzten Erhebung
Mitte 2019 verfügen landesweit 74 Prozent der
Haushalte über schnelles Internet mit einer Downloadgeschwindigkeit
von 50 Megabit pro Sekunde. In den kreisfreien
Städten liegt die Versorgungsquote höher, in ländlichen
Gebieten aufgrund des erhöhten Förderbedarfs
etwas niedriger.
Wie sieht es in den kreisfreien Städten und Landkreisen
im Süden des Landes konkret aus?
Wünsch: In Dessau-Roßlau ist der geförderte Ausbau
bereits abgeschlossen, in Halle (Saale) sollen in Kürze die
noch unterversorgten Gebiete versorgt werden. Ich bin
jedenfalls optimistisch, dass wir unser Ziel, Haushalte
mit 50 Megabit pro Sekunde und Gewerbegebiete mit
Glasfaser großflächig zu versorgen in einem übersichtlichen
Zeitraum auch erreichen. Vor allem in den südlichen
Landesteilen wurden die Netzausbauverträge für
den geförderten Ausbau unterzeichnet und die Bauaktivitäten
sind in vollem Gange.
Sachsen-Anhalt kommt inzwischen
gut voran. Die Bauaktivitäten sind in
vollem Gange.“
Ursprünglich sollten bis Ende 2018 flächendeckend Anschlüsse
mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde geschaffen
sein. Warum wurde dieses Ziel verfehlt?
Wünsch: Ein kurzer Rückblick: 2016 hat das Wirtschaftsministerium
die Verantwortung für den Breitbandausbau
hierzulande übernommen, seinerzeit lagen wir im Bundesländervergleich
bei den Versorgungsquoten weit abgeschlagen
auf dem letzten Platz. Nur 48,4 Prozent der
Haushalte konnten damals auf schnelles Internet zugreifen,
andere Ostbundesländer lagen im Schnitt neun Prozentpunkte
vor uns. Den Rückstand binnen zwei Jahren
aufzuholen, war schlicht zu ambitioniert. Bei der Bewilligung
von Förderbescheiden gab es beim Bund starke
Verzögerungen und es fehlten Planungs- und Tiefbaukapazitäten
bei den Netzbetreibern.
Welche neue Zielmarke haben Sie sich für den Ausbau
gesetzt?
Wünsch: Trotz dieser widrigen Umstände ist es uns gelungen,
den Breitbandausbau zu beschleunigen und den
Abstand zu den anderen Ostbundesländern auf 1,2 Prozentpunkte
zu Mecklenburg-Vorpommern zu verringern.
Wenn alles gut läuft, geben wir in diesem Sommer die rote
Laterne im Ranking ab.
Stichwort Gigabitstrategie: Was sind die Pläne des Landes
für den weiteren Ausbau der digitalen Infrastruktur?
Wünsch: In der Gigabitstrategie haben wir das Ziel formuliert,
bis 2025 den Glasfaserausbau mit 1.000 Megabit
pro Sekunde flächendeckend voranzutreiben – allerdings
unter der Voraussetzung, dass es eine auskömmliche Finanzierung
von Land, Bund und EU geben wird. Um das
Ziel zu erreichen, müssen zudem Förderverfahren beschleunigt
werden und es müssen ausreichende Bau- und
Planungskapazitäten vorhanden sein.
Und wie ist der aktuelle Stand?
Wünsch: Unternehmen in Gewerbegebieten erhalten
bereits heute Glasfaseranschlüsse, landesweit liegt die
Trotz widriger
Umstände
ist es uns
gelungen,
den Breitbandausbau
zu
beschleunigen.“
22
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
„
In der Gigabitstrategie haben wir das Ziel
formuliert, bis 2025 den Glasfaserausbau
mit 1.000 Megabit pro Sekunde
flächendeckend voranzutreiben –
allerdings unter der Voraussetzung,
dass es eine auskömmliche Finanzierung
von Land, Bund und EU geben wird.“
Gigabit-Versorgungsquote von Haushalten bei sieben
Prozent. Hier gibt es also noch viel zu tun. Gleichwohl
geht es auch hier voran: Vodafone hat bereits angekündigt,
rund 250.000 Haushalten bis Ende 2021 einen Glasfaseranschluss
anzubieten und ich bin mir sicher, dass
auch die anderen Unternehmen nachziehen werden, um
die insgesamt rund 1,1 Millionen Haushalte in Sachsen-
Anhalt zu versorgen.
wir jüngst aufgrund der großen Nachfrage zum zweiten
Mal innerhalb weniger Monate aufgestockt – von ursprünglich
7 auf jetzt 37 Millionen Euro. Darüber hinaus
gibt es bei uns im Land zahlreiche Partnernetzwerke und
Kompetenzzentren, die Beratung anbieten. Qualifizierungsangebote
wie Sachsen-Anhalt WEITERBILDUNG
DIREKT haben wir ebenfalls in den vergangenen Jahren
auf den Weg gebracht.
Thomas Wünsch,
Staatssekretär des
Ministeriums für
Wirtschaft, Wissenschaft
und Digitalisierung
des Landes Sachsen-Anhalt,
sieht noch Aufholbedarf
beim Breitbandausbau.
Bei der Gigabit-Versorgung
gibt es noch viel zu tun.“
Die Fragen stellte Andreas Scholtyssek.
Welche Unterstützung bietet das Land den Unternehmen
bei der Digitalisierung?
Wir fördern Unternehmen mit einem breiten Angebot an
Programmen zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen,
Entwicklung und Anwendung von IT-gestützten Technologien
sowie der Qualifizierung von Mitarbeitern. Das
Programm „Sachsen-Anhalt DIGITAL INNOVATION“ haben
Weitere Informationen unter:
https://digital.sachsen-anhalt.de/foerderkompass/foerderung/
www.ib-sachsen-anhalt.de/unternehmen/digitalisieren/sachsen-anhalt-digital-innovation
Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung
des Landes Sachsen-Anhalt
Hasselbachstraße 4
39104 Magdeburg
Tel. 0391 567 4220
www.bmvi.de
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 23
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?
„Der Zugang zum Breitband ist unverzichtbar!“
Fünf Stimmen aus der Region
Da sich unser Büro im ländlichen
Raum befindet, war der Breitbandausbau
für uns sehr wichtig – auch weil wir
bundesweit Kunden betreuen. Nur mit
einer ausreichenden Breitbandversorgung
können wir zum Beispiel
entsprechende Finanzierungsunterlagen
versenden. Zudem laufen bei uns sämtliche
Programme online. Ohne schnelle Internetverbindung
müssten wir unseren Standort verlegen. Beim Ausbau
hatten wir Glück. Unser Büro liegt direkt an der Hauptstraße, die vor
einigen Jahren erneuert wurde. Die Telekom nutzte dies, um die
Voraussetzungen für schnelles Internet zu schaffen. So waren wir
mit die ersten, die davon profitiert haben. Die bis zu 100 Mbit/s
reichen für unsere geschäftlichen Bedürfnisse derzeit aus. Allerdings
verfügen noch heute meines Wissens nicht alle Haushalte hier über
schnelle Verbindungen.“
Lars Duwe
Finanzberater, Fachwirt für Versicherungen und Finanzen bei der Finanzkanzlei Duwe
aus Bernburg
Landkreis Mansfeld-Südharz
Salzlandkreis
Landkreis Anhalt-
Halle
Saalekreis
Burgenlandkreis
Niemand zweifelt daran: Eine
gut ausgebaute Breitbandversorgung ist
ein sehr wichtiger Standortfaktor - für
Bürger und Wirtschaft gleichermaßen.
Deshalb treiben wir den Ausbau
hier im Landkreis massiv voran. Klar,
es könnte alles schneller gehen, aber
die Umsetzung eines derart umfangreichen
Projektes verlangt Zeit. Dabei
lassen sich Rückschläge leider nicht immer vermeiden. Aber – und
das ist entscheidend – die Weichen für eine flächendeckende
Versorgung sind erfolgreich gestellt. Der Ausbau schreitet voran:
Weiße Flecken der Unterversorgung schrumpfen. Ein Großteil der
Gemeinden wird im Frühjahr an das neue Netz angeschlossen sein.
Ab Ende 2020 sind flächendeckende 50 Mbit/s bzw. für Unternehmen
100 Mbit/s avisiert. Aktuell gibt es keine Hinderungsgründe, dass wir
unser Ziel, neun von zehn Haushalten mit mindestens 50 Mbit/s
zu versorgen, nicht erreichen sollten.“
Sven Vogler
Landkreis Mansfeld-Südharz, Leiter Fachbereich 1 - Bildung/Soziales/Bauen/
Regionalplanung/Jugend
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Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?
Dessau-
Roßlau
Bitterfeld
Landkreis Wittenberg
Nach jahrelanger Nutzung
einer Zwischenlösung profitieren wir
endlich vom Breitbandausbau und
dem schnellen Netz mit 1Gbit/s,
dessen Anschluss wir maßgeblich
durch Beharrlichkeit gefördert
haben. Wir nutzen diesen essenziellen
Erfolgsfaktor für hoch performante
Sicherungsleistungen, effektivere Work
flows, Uploads großer Datenmengen und die schnelle
Reaktionsfähigkeit auf unseren Hosting Plattformen. Der
Zugang zum Breitband ist unverzichtbar für unser
Unternehmen und sichert der Region als bedeutendem
Wirtschaftsstandort die Konkurrenzfähigkeit.“
Matthias Dögel
Geschäftsführer der Dögel GmbH aus Kabelsketal
Erst mit dem von Stadtwerken
und Wohnungswirtschaft bereits 2014
errichteten Glasfasernetz war es für
Dessau-Roßlau möglich, am Breitbandzeitalter
teilzuhaben. Diese Erfahrungen
sind in den weiteren Ausbau
eingeflossen und haben maßgebend
zum erfolgreichen Abschluss des
aktuellen Projekts beigetragen: In den bisher unterversorgten Teilen des
Stadtgebietes Dessau-Roßlau ist der flächendeckende Breitbandausbau
seit Sommer 2019 technisch abgeschlossen. Im Auftrag der Stadt
Dessau-Roßlau hat die DATEL Dessau in nur rund 14 Monaten elf
Stadtteile und 19 Gewerbestandorte für die Anbindung an das schnelle
Internet erschlossen – mit Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 50
Mbit/s im privaten Bereich und bis zu 100 Mbit/s für den gewerblichen
Bedarf. Dieser Ausbau ist für die Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität
unserer Region ein entscheidender Vorteil. Äußerst kritisch
beurteilen wir deshalb, wie Wettbewerber mit veralteter Vectoring-
Technik die Glasfasergebiete überbaut haben. Dies hemmt die
Investition in zukunftsfähige Übertragungstechnik und schadet dem
regionalen Leistungspotenzial.“
Thomas Zänger
Geschäftsführer der Stadtwerke Dessau und Mitglied der IHK-Vollversammlung
Einwohner, Unternehmen und
Bildungseinrichtungen sind auf gute
Breitbandanschlüsse angewiesen. Im
ländlichen Raum gibt es einige weiße
Flecken, die Telekommunikationsunternehmen
nicht eigenwirtschaftlich
ausbauen wollten. Deshalb haben wir
uns entschlossen, den Breitbandausbau
mit einer Bundes- und Landesförderung
anzugehen. Trotz damit verbundener bürokratischer Hürden zeigen
sich erste Fortschritte: In fast allen Einheits- und Verbandsgemeinden
finden umfassende Arbeiten statt. Am weitesten sind wir in Teuchern,
im Droyßiger-Zeitzer Forst, Wethautal, in der Elsteraue, in Zeitz sowie
An der Finne und im Unstruttal. In einigen Gemeinden haben die
ausbauenden Unternehmen Verzögerungen gemeldet. Unser Ziel ist es
weiterhin, bis Ende 2020 ein Breitbandnetz mit mindestens 50 Mbit/s
auszubauen. Erfreulich ist, dass das Land Sachsen-Anhalt mit dem
Programm ‚Schulen ans Netz‘ auch unsere Bildungseinrichtungen auf
einen angemessenen technischen Stand bringt.“
Götz Ulrich
Landrat des Burgenlandkreises
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 25
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?
Digitale Lösungen live erleben
Die Digitalisierung bringt viele neue Möglichkeiten mit sich – und das
fortlaufend und in rasantem Tempo. Nicht immer ist es leicht, zu überblicken,
welche Innovationen für das eigene Unternehmen geeignet sind.
Experten stehen zur Unterstützung bereit.
Hier leistet das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum
Handel wertvolle Hilfe. Seit Juli 2019
unterstützt es kleine und mittlere Händler bei
allen Fragen rund um das Thema Digitalisierung.
Das Angebot umfasst neben Workshops,
Vorträgen und Unternehmenssprechstunden
auch Infomaterial, das Hilfe zur
Selbsthilfe bietet. Podcasts, Videos und Blogbeiträge
ergänzen das Portfolio.
DigitalMobil auf Tour
Es steht aber nicht allein Theorie auf dem
Plan. Das Kompetenzzentrum hat auch Technologie
zum Live-Erleben im Gepäck – in Form
des DigitalMobils (DiMo). Dieses beherbergt
derzeit acht digitale Lösungen von verschiedenen
Partnern, die vor Ort erlebbar werden.
Die Praxisbeispiele zeigen unter anderem, wie
sich ein positives Einkaufserlebnis für die
Kunden schaffen lässt. Um sicherzustellen,
dass das DiMo aktuelle und zielgruppenrelevante
Technologien präsentiert, werden diese
zukünftig erweitert und angepasst.
Kostenfreie Angebote deutschlandweit
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel
gehört zur Initiative Mittelstand-Digital. Damit unterstützt
das Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie die Digitalisierung in kleinen und mittleren
Unternehmen sowie dem Handwerk. Vier Partner
mit jahrelanger Erfahrung im Bereich Groß-, Einzelund
Online-Handel stehen hinter dem Projekt: der
HDE, ibi research an der Universität Regensburg,
das IFH Köln und das EHI Retail Institut. Sämtliche
Angebote stehen kostenfrei zur Verfügung.
Kontaktmöglichkeiten und Informationen
Website:
www.kompetenzzentrumhandel.de
www.ibi.de
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Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum
Handel gibt als
bundesweite Anlaufstelle für
kleine und mittlere
Unternehmen Antworten auf
Fragestellungen rund um den
Handel der Zukunft.
Mittelstand
4.0-Kompetenzzentrum
Handel
Hauptgeschäftsstelle:
Galgenbergstraße 25
93053 Regensburg
26
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?
E-Commerce-Umsätze steigen
Onlineshopping boomt. Und das nicht allein deshalb,
weil es von vielen Menschen als praktisch
empfunden wird: Es geht schnell, die Verfügbarkeit
des gewünschten Artikels kann von der heimischen
Couch aus geprüft und Preise problemlos
verglichen werden. Der Gang ins Ladengeschäft
vor Ort, um sich zu informieren, ist damit hinfällig.
Kein Wunder also, dass die E-Commerce-Umsätze
in Deutschland seit vielen Jahren zunehmen.
Den stationären Einzelhandel setzt das zu Recht
unter Druck. Neue technische Anforderungen,
Wettbewerb aus dem Ausland oder veränderte
und hinzukommende regulatorische Vorgaben
lassen auch den Onlinehandel nicht langweilig
werden.
Digitale Sichtbarkeit ist Pflicht
Laut Online-Monitor des Handelsverbands
Deutschland (HDE) haben im Jahr 2018 bereits 65,7
Prozent der Deutschen online eingekauft. Auch
wenn der Onlinehandel nur einen geringen – aber
stetig wachsenden – Anteil am Einzelhandelsumsatz
ausmacht (2018: 10,1 Prozent laut HDE Online-Monitor),
so hat der Kunde viele Teile seines
Einkaufsprozesses mittlerweile ins Netz verlagert.
Ob Infos, Ladensuche, Öffnungszeiten oder Bewertungen:
Digitale Sichtbarkeit für den einzelnen
Händler ist inzwischen Pflicht! Dafür muss er auch
Investitionen tätigen: in Fachkräfte, Systeme oder
Geschäftsmodelle.
Denkweise verändern!
Doch trotz des Handlungsdrucks auf die Branche
verlaufen Umsetzungsprozesse überwiegend zu
langsam. Der Großteil der Einzelhändler verkauft
nach wie vor von einer festen Vertriebsstätte aus,
viele von ihnen sogar ausschließlich. Einige nutzen
einen Onlineshop beziehungsweise eine Mehrkanalstrategie.
Damit allein ist es aber nicht getan.
„Der Handel muss seine Denkweise verändern und
sich komplett neu erfinden“, fordert Dr. Georg Wittmann,
Geschäftsführer des Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrums
Handel. „Die Produkte, die ich in meinem
Geschäft verkaufe, einfach online zu stellen,
reicht nicht. Man muss seine Vorteile gegenüber der
Konkurrenz herausstellen – auf allen Kanälen.
Umfrage: Einzelhandel digital
Wie nutzen Einzelhändler ihre Offline- und Online-Vertriebswege –
und wie setzen sie neue Technologien ein? Um dies herauszufinden,
hat die IHK gemeinsam mit ibi Research eine Händlerbefragung gestartet.
Aktuelle Branchenthemen
Welche Gründe sprechen für oder gegen einen Onlineshop?
Wie digital sind innerbetriebliche Abläufe aktuell?
Und wie schätzen Händler ihre Arbeit in der Zukunft ein?
Zu diesen und anderen aktuellen Branchenthemen werden
im Rahmen des Forschungsprojektes Handelsunternehmen
verschiedener Vertriebstypen befragt – unter
anderem Online-Händler, stationäre Händler und Multichannel-Händler.
Die Ergebnisse der Studie sollen helfen
herauszufinden, welchen Bedarf der Handel vor Ort in
Bezug auf die Digitalisierung hat.
Stationär und online
In der Studie werden gezielt nicht allein Händler befragt,
die ihre Produkte online vertreiben. Es geht auch darum,
innerbetriebliche Abläufe und Aktivitäten im Bereich Kundenkommunikation
und Marketing hinsichtlich ihres Digitalisierungsgrades
zu analysieren. Zusätzlich wird die Entwicklung
seit der Vorgängerstudie im Jahr 2017 betrachtet.
Dort gab beispielsweise nur ein Fünftel der rund 2.000 befragten
Händler an, bereits digitale Systeme im Back-Office
einzusetzen. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer verkaufte
damals rein stationär, wobei mehr als ein Drittel davon bereits
Online-Aktivitäten für die kommenden Jahre plante.
Gefährdung durch globale Markplätze
Schon 2017 sahen vier von zehn Händlern ihr Geschäftsmodell
durch die Marktmacht globaler Marktplätze wie
Amazon und eBay gefährdet. Auch in der Handelsstudie
2020 wird der Einfluss von Marktplätzen auf den lokalen
Einzelhandel thematisiert.
Laut Online-Monitor des
Handelsverbands
Deutschland haben im Jahr
2018 bereits 65,7 Prozent
der Deutschen online
eingekauft.
Interessierte Händler
können bis zum
31. März 2020 unter
folgendem Link an der
Befragung teilnehmen:
www.ibi.de/
handelsstudie2020
Die Beantwortung
der Fragen dauert etwa
15 Minuten. Die Studienergebnisse
werden im
Mai 2020 veröffentlicht.
IHK Halle-Dessau
Starthilfe und
Unternehmensförderung
Daniel Loeschke
Tel. 0345 2126-267
dloeschke@halle.ihk.de
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 27
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Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?
Praxistipps für Einzelhändler
Die Digitalisierung stellt besonders den Einzelhandel vor große Herausforderungen.
Was ist zu tun, um am digitalen Wandel Teil zu haben? Die IHK bietet
praktische Tipps und Hinweise.
In vier Schritten das Geschäft digitalisieren
Markt analysieren, Strategie entwickeln, Maßnahmen
umsetzen, Erfolg kontrollieren: Wie Einzelhändler in vier
Schritten ihr Geschäft digitalisieren können.
www.halle.ihk.de, Nr. 3853454 ins Suchfeld eingeben
Onlineratgeber: Digitalisierung richtig anpacken
Wo stehen Unternehmen auf der Digitalisierungsleiter?
Eine Einschätzung zum Status quo und konkrete Praxistipps,
wie kleine und mittlere Handelsunternehmen einen
erfolgreichen Digitalisierungsprozess durchlaufen, liefern
ein kostenfreier Onlineratgeber und der dazugehörige
Leitfaden der Mittelstand 4.0-Agentur Handel.
www.halle.ihk.de, Nr. 3821734
Kontaktlos zahlen mit dem Mobiltelefon
Digitale Technologien am Point of Sale einsetzen
Von virtuellen Regalen über digitale Plakate bis hin zu
Tablets als mobile Beratungsassistenten – die Digitalisierung
der Handelswelt bringt neue Chancen mit sich, wie
Einkaufserlebnis, Beratung und Prozesse in stationären
Geschäften verbessert werden können. Ein Leitfaden der
Mittelstand 4.0-Agentur Handel bietet nützliches Praxiswissen.
www.halle.ihk.de, Nr. 3545822
Tipps zum Einstieg in den Onlinehandel
Von der Strategieentwicklung über die Wahl der Vertriebskanäle
bis zur Kundenbindung: Die IHK gibt Tipps,
wie kleine und mittlere Unternehmen in den Onlinehandel
einsteigen können.
www.halle.ihk.de, Nr. 3523512
E-Commerce-Leitfaden: www.halle.ihk.de, Nr. 2480092
Mehr Tipps finden
interessierte Unternehmer
unter
www.halle.ihk.de/branchen.
IHK Halle-Dessau
Starthilfe und
Unternehmensförderung
Daniel Loeschke
Tel. 0345 2126-267
dloeschke@halle.ihk.de
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 29
Schwerpunkt Grünes Licht für die Digitalisierung?
Bei Suchmaschinen nun
ganz vorn!
Wie es gelingen kann, den stationären Einzelhandel
in den Innenstädten zu stärken, zeigt das zunehmend erfolgreiche Projekt
„OnlineCity“ in der Lutherstadt Eisleben.
Auch in Eisleben und Umgebung steht der lokale Einzelhandel
vor großen Herausforderungen, Stichwort Onlineshopping.
Um erfolgreich am digitalen Handel zu partizipieren,
wurden gut 50 Einzelhändler und Dienstleister aus
der Region aktiv. „Wir wollten und mussten dafür sorgen,
dass wir auch online sichtbar werden“, schildert
„OnlineCity“-Manager Rainer Gerlach, selbst Inhaber eines
Fachgeschäfts für Kommunikations- und Sicherheitstechnik.
„Es passierte einfach zu oft, dass hiesige Kunden
bestimmte Produkte bei großen Portalen wie Amazon und
Co. orderten, ohne überhaupt zu wissen, dass sie diese
auch gleich um die Ecke hätten kaufen können – zu ähnlichen
Preisen und vor allem inklusive Beratung und der
Möglichkeit zum Ausprobieren.“
Anbieter an Bord geholt
Um eben diese Online-Sichtbarkeit zu schaffen, haben die
Standortmarketing Mansfeld-Südharz GmbH und die Lutherstadt
Eisleben 2018 die Firma „Atalanda“ an Bord geholt,
einen Anbieter von regionalen Online-Marktplätzen.
Gemeinsam organisierten sie Workshops für die Händler,
um die Plattform vorzustellen. „Die Zusammenarbeit läuft
absolut auf Augenhöhe, mit sehr innovativen Ansätzen
und fairen Gebühren von nur 20 respektive – inklusive Onlineshop
– 30 Euro Monatsbeitrag für jeden Beteiligten“,
betont „OnlineCity“-Sprecherin Kathrin Gantz, gleichzeitig
Leiterin der städtischen Wirtschaftsförderung. „Auf Atalanda
können die Unternehmen ihre Angebotspalette präsentieren
und bei Bedarf ein Online-Bestelltool integrieren.“
Auffindbarkeit optimiert
Zentral sei dabei der Punkt der integrierten Suchmaschinenoptimierung
(SEO). „Die Leute googeln ja nach Produkten;
und dank dieser sehr wirksamen SEO werden wir regionalen
Anbieter jetzt ganz weit vorn in den Trefferlisten
angezeigt“, nennt Rainer Gerlach den wichtigsten Vorteil.
„Einmal auf der Atalanda-Plattform gelandet, können die
Leute sehen, welche anderen Produkte und Dienstleistungen
sie direkt hier vor Ort erwerben können. Wir haben
unseren ,Aktionsradius’ unter anderem bis zum Fischerhof
An Eislebens
Hauptverkehrsachse macht
ein großes Werbeplakat auf
das jüngste Projekt, den
City-Gutschein,
aufmerksam.
„OnlineCity“-Sprecherin Kathrin Gantz
präsentiert das jüngste Projekt des
Netzwerks, den City-Gutschein Eisleben.
Einmal erworben, kann dieser frei wählbar
bei aktuell 22 ansässigen Händlern,
Gastronomen oder Dienstleistern der Region
eingelöst werden - online sowie vor Ort.
rechts:
Rainer Gerlach,
„OnlineCity“-Manager und
Inhaber eines
Fachgeschäfts für
Kommunikations- und
Sicherheitstechnik
30
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
am Kernersee oder Tierfutterhandel und Ballonshop in Helbra
ausgeweitet, um einen möglichst umfassenden Branchenmix
anzubieten“, ergänzt Gerlach. Nächste Ziele: Die
„OnlineCity Eisleben“ noch besser mit Innenstadt-Veranstaltungen
wie Frühlings- und Herbst-Shoppen verzahnen
und eine konzertierte Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt.
An Eislebens Hauptverkehrsachse wurde bereits ein großes
Werbeschild errichtet.
„
Wir sind seit Juni 2018 mit einem Laden
in Eisleben präsent, um einerseits zu den
von uns angebotenen Leistungen im
Pflegebereich zu beraten, und um
andererseits regionale Spezialitäten
zu verkaufen. Die ,OnlineCity’
bringt uns die Kunden ins Geschäft,
die wir in vergangenen Jahren noch
an Amazon und Co. verloren haben.“
Mitmachen bei „OnlineCity Eisleben“
Die „OnlineCity Eisleben“ startete im Herbst 2018 mit
damals 32 beteiligten Händlern. Inzwischen ist das
Netzwerk auf 53 teilnehmende Läden angewachsen.
Weitere Händler können sich dort beteiligen.
„OnlineCity Eisleben“
c/o Stabsstelle Wirtschaft
Leiterin Kathrin Gantz
Münzstraße 10
06295 Lutherstadt Eisleben
Tel. 03475 655500
www.onlinecity-eisleben.de
René Jahn
Mitarbeiter im „Wendepunkt“ Eisleben der Unternehmensgruppe Wend
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 31
WIRTSCHAFT & enGAGEMENT
Vollversammlung
Ein Mann – viele Hochzeiten
Philipp Druschke ist Inhaber des gleichnamigen Hochzeitshauses
in Dessau-Roßlau. Der Jungunternehmer führt die seit 1906 bestehende
Familientradition in fünfter Generation fort – und engagiert sich ehrenamtlich
in der Vollversammlung und im Handelsausschuss der IHK.
Vor kurzem haben Sie mit Ihrem alteingesessenen
Geschäft den Standort innerhalb der
Dessauer Innenstadt gewechselt. Haben sich
Risiko und Investitionen gelohnt, sind Ihnen
die Kunden treu geblieben?
Philipp Druschke: Wir haben das Geschäft
seit Sommer 2019 auf neue Beine gestellt,
unser Konzept und die Präsentation modernisiert.
Das kommt bei den Kunden sehr gut an.
Für jeden Anlass die passende Krawatte
Jetzt starten wir in eine aussichtsreiche Saison
2020, in der besonders viele Hochzeiten
stattfinden. Bis es soweit war, hatten wir jedoch
einige Steine aus dem Weg zu räumen.
Welche Probleme mussten Sie lösen?
Druschke: Städtische Baumaßnahmen vor
und in dem neuen Objekt führten zu Verzögerungen,
aus dem alten Laden mussten wir
aber raus. Mithilfe von IHK, Stadt und durch
die Kooperation unseres Vermieters konnte
letztlich alles geregelt werden. Diese Zusammenarbeit
hat es uns ermöglicht, uns am
neuen Standort zu etablieren.
Das Ehrenamt hat in Ihrer Unternehmerfamilie
Tradition: Bereits Ihr Großvater und
Ihre Mutter haben sich in der IHK engagiert.
Sie sind Kreissprecher der Wirtschaftsjunioren
und seit 2018 in der IHK-Vollversammlung
sowie im Handelsausschuss aktiv. Welches
Thema treibt Sie dabei besonders an?
Druschke: Zum Beispiel der vieldiskutierte
Fachkräftemangel. Uns fehlen potenzielle Arbeitskräfte,
und es fehlt an Ausbildung bei
uns im Land.
„
Die Betriebe könnten viel mehr
ausbilden, sich Fachkräfte heranziehen,
Kinder und Jugendliche
für die Ausbildung begeistern –
da ist viel zu tun. Nicht zuletzt
müssen wir die Zusammenarbeit
mit den Schulen stärken.
Unter anderem dafür setze ich
mich in der IHK ein.“
Bilden Sie selber aus?
Druschke: Ja, und wir sind gerade auf der
Suche nach einem neuen Azubi für den Beruf
Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel.
32
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
WIRTSCHAFT & enGAGEMENT
Wirtschaftsjunioren, IHK-Vollversammlung,
Handelsausschuss – wo sehen Sie Möglichkeiten,
die Rahmenbedingungen für Unternehmen
durch Ihre Tätigkeit zu verbessern?
Druschke: Mittlerweile habe ich sehr gute
Kontakte zur Wirtschaftsförderung hier in
Dessau aufgebaut. Ich möchte die verschiedenen
Netzwerke zusammenführen, damit
die Kooperation und der Informationsaustausch
verbessert werden. Nicht zuletzt, um
die von Stadt oder Land zur Verfügung gestellten
Förderprogramme mehr ins Bewusstsein
unserer Mitglieder zu rücken.
Zwei bis drei Jahre dauert die Übergangsphase,
darauf sollte sich die Vorgängergeneration
ebenfalls vorbereiten. Bei der Betriebsübernahme
Beratung ins Haus zu holen ist ebenso
wichtig. Hier hilft beispielsweise die IHK.
Gerade beim Thema Businessplan sollte man
auf externen Rat nicht verzichten.
Die Fragen
stellte Antje Bauer.
Philipp Druschke zeigt ein Kleid
in der Braut-Lounge.
Beratung aus Leidenschaft für den Beruf:
Philipp Druschke im Gespräch mit einer Kundin.
Als Bindeglied zwischen Wirtschaft, Politik,
Verwaltung und Interessenvertretung?
Druschke: Genau, das ist mein Ziel.
Ein großes Thema bei vielen IHK-Mitgliedsbetrieben
ist die Unternehmensnachfolge. In
Ihrer Familie ist sie geglückt. Wie hat das
funktioniert – und was raten Sie anderen
Firmen, die dies noch vor sich haben?
Druschke: Auf jeden Fall Zeit einplanen!
Druschke -
HOCHZEITSHAUS
FESTHAUS
Philipp Druschke
Kavalierstraße 73–75
06844 Dessau-Roßlau
Tel. 0340 - 21 22 51
www.druschke-dessau.de
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 33
WIRTSCHAFT & enGAGEMENT
Interessenvertretung
Vitale Innenstädte
Einkäufe verlagern sich ins Internet, Frequenzen verringern sich.
Haben Innenstädte deshalb keine Zukunft mehr? Nein! Aber ihre Funktion wandelt
sich zunehmend. Inwiefern, das untersucht das IFH Köln mit seiner Studie
„Vitale Innenstädte“.
Die Studie wird dieses Jahr nach 2016 und
2018 erneut durchgeführt. Im Rahmen ihres
vielfältigen Engagements für attraktive Innenstädte
unterstützt die IHK Halle-Dessau
die Teilnahme größerer Städte und Kommunen
innerhalb des IHK-Bezirks. So hilft sie
unter anderem dabei, die Studienergebnisse
für den jeweiligen Standort zu bewerten und
einzuordnen.
Passantenbefragung Ende September
Die Erhebung erfolgt an zwei Tagen Ende
September 2020. Mit einem standardisierten
Fragebogen wird anhand einer Passantenbefragung
ein umfassendes Bild über die Attraktivität
der jeweiligen Innenstadt aus Kundensicht
erstellt. Dieses Jahr sollen unter
anderem die Besucherstruktur, die Wünsche
und Anforderungen der Innenstadtbesucher,
das Einkaufsverhalten und die zukünftigen
Perspektiven analysiert werden.
Zukunftsweisende Lösungen
Zudem steht 2020 die „Visitor Journey“ im
Fokus, die alle Kontaktpunkte beschreibt, die
ein Innenstadtbesucher mit der Stadt hat: vom
ersten Impuls und dem geweckten Interesse,
eine Innenstadt aufzusuchen bis zu Besucherbindungsmaßnahmen,
die zum erneuten Besuch
animieren. Die aus der Befragung gewonnenen
Erkenntnisse bilden die Grundlage
dafür, zukunftsweisende Lösungen für die Innenstädte
zu entwickeln und damit dauerhaft
attraktive Standorte zu ermöglichen.
Wie Städte die Ergebnisse nutzen können:
lokal: Die Auswertungen der einzelnen
Standorte sind vor allem für die teilnehmenden
Städte relevant. Indem ein Durchschnitt
von Ortsgrößenklassen gebildet wird, lassen
sich die Aussagen verallgemeinern und dienen
so als Vergleichsmaßstab zu anderen
Städten mit gleicher Struktur.
überregional: Die bundesweiten Ergebnisse
zeigen allgemeine Trends auf, die den Diskurs
mit Politik und Medien auf Bundes- und Länderebene
ermöglichen.
Leipzig gehört zu den Klassenbesten
2018 konnte sich bei den Großstädten
über 500.000 Einwohner wie schon
2016 Leipzig durchsetzen. Die weiteren
Top-Performer sind: Erfurt, Trier, Stralsund
und Wismar. Damit schneiden
diese Städte unter anderem in der Kategorie
Ambiente, Erreichbarkeit, Parkmöglichkeiten,
Ladenöffnungszeiten,
Gastronomie und Einzelhandels-, Freizeit-
sowie Dienstleistungsangebot
durchschnittlich am besten ab.
Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle dabei,
Besucher in die Innenstädte zu locken.
Weitere Informationen zur Studie und den
Teilnahmebedingungen unter
www.halle.ihk.de, Nr. 4655468
34
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
WIRTSCHAFT & enGAGEMENT
Mit Erlebnisfaktoren punkten
Die Untersuchung zeigt: Städte, die beim Ambiente
und dem Einzelhandelsangebot nicht
punkten können, verlieren auch maßgeblich
an Gesamtattraktivität. In diesen Dimensionen
ist eine gute Bewertung durch die Besucher
Pflicht. Was aber, wenn nun einmal keine
pittoreske Altstadt vorhanden oder keine großen
Modemarken verfügbar sind? Hier zeigt
die Studie weitere Einflussfaktoren auf, die
das Gesamtbild maßgeblich bestimmen: Convenience
und Erlebnis. So können beispielsweise
Events gerade für kleinere Städte ein
Hebel sein, die Besuchsfrequenz zu erhöhen.
sachverständige
IHK-Vizepräsident Jörg Schlichting (r.) überreicht
Dipl.-Ing. (FH) Martin Haubold aus Halle (Saale) seine
Urkunde als öffentlich bestellter Sachverständiger der IHK.
„Studienergebnisse nutzen!“
„Bei der letzten Umfrage ‚Vitale Innenstädte‘
2018 haben sich laut IFH Köln
insgesamt 120 Städte in allen Regionen
und Ortsgrößen beteiligt. Knapp 60.000
Besucher wurden bundesweit befragt.
Mit den Ergebnissen zum Einkaufsverhalten
der Innenstadtbesucher ließen
sich Rückschlüsse auf die Attraktivität
der jeweiligen Standorte und ihrer Potenziale
ziehen. Vor allem das Benchmarking
mit den anderen Vergleichsstädten
hat wertvolle Erkenntnisse
geliefert. Dadurch konnten die kommunalen
Verantwortlichen gezieltere Maßnahmen
für eine höhere Standortattraktivität
diskutieren und entwickeln
– darunter übrigens auch einige der
Forderungen aus unserem ‚Handelspolitischen
Leitbild zur Förderung des stationären
Einzelhandels, der zentralen
Versorgungsbereiche und der Städte im
Süden Sachsen-Anhalts‘, zum Beispiel:
Erreichbarkeit sicherstellen, Stadtmarketing
intensivieren, digitale Stadtinitiativen
auf den Weg bringen.“
Antje Bauer
IHK-Geschäftsführerin Starthilfe und Unternehmensförderung
IHK Halle-Dessau
Starthilfe und Unternehmensförderung
Antje Bauer
Tel. 0345 2126-262, abauer@halle.ihk.de
Daniel Loeschke
Tel. 0345 2126-267, dloeschke@halle.ihk.de
Sachverständiger öffentlich
bestellt und vereidigt
Am 30. Januar 2020 vereidigte IHK-Vizepräsident
Jörg Schlichting Dipl.-Ing. (FH) Martin
Haubold aus Halle (Saale) als öffentlich bestellten
Sachverständigen der IHK. Zuvor
hatte dieser seine besondere Sachkunde auf
dem Gebiet „Geschwindigkeitsmessungen
und Rotlichtüberwachungsanlagen“ vor dem
entsprechenden Fachgremium bei der IHK
Lahn-Dill nachgewiesen. Im Rahmen seiner
Tätigkeit erstellt er unter anderem für Gerichte
und Staatsanwaltschaften Gutachten
aus Bereichen der Verkehrsmesstechnik.
Öffentlich bestellte Sachverständige sind
Fachleute, die über außergewöhnliche Erfahrung
auf einem bestimmten Gebiet verfügen
und sehr zuverlässig sind. Sie genießen besonderes
Vertrauen, weil ihre Fachkompetenz
und Zuverlässigkeit nach gesetzlich vorgeschriebenen
Kriterien überprüft werden und
ihre Tätigkeit überwacht wird.
Ausführliche Informationen
zum Bestellungsverfahren:
www.halle.ihk.de, Nr. 2424,
www.halle.ihk.de, Nr. 3703472
Bundesweites
Sachverständigenverzeichnis:
www.svv.ihk.de
IHK Halle-Dessau
Recht und Fair Play
Heike Sommer
Tel. 0345 2126-220
hsommer@halle.ihk.de
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WIRTSCHAFT & praxiswissen
recht
Neue Regelungen
im Fortbildungsbereich
Mehr Attraktivität, Flexibilität, internationale
Anschlussfähigkeit und eine Entlastung des
Ehrenamtes in der Beruflichen Bildung – das
sind Ziele, die mit dem modernisierten Berufsbildungsgesetz
(BBiG) erreicht werden
sollen. So wurden in der Fortbildung die Berufsbezeichnungen
modernisiert:
Seit 1. Januar 2020 gelten nach BBiG für Fortbildungsabschlüsse
die Bezeichnungen „Geprüfter
Berufsspezialist“, „Bachelor Professional“
und „Master Professional“. Die neuen
Begriffe bringen die Gleichwertigkeit von beruflicher
und akademischer Bildung zum Ausdruck
und sie unterstreichen die Praxisnähe
und besonderen Fähigkeiten von Industriemeistern,
Fachwirten oder Bilanzbuchhaltern.
Der Zusatz „Professional“ gewährleistet die
Abgrenzung zu akademischen Abschlüssen.
Zudem erleichtern die Abschlüsse den internationalen
Nachweis der beruflichen Kompetenz
und unterstützen damit die Mobilität
der Fachkräfte.
Für Fortbildungsabschlüsse gelten
künftig die Bezeichnungen „Geprüfter
Berufsspezialist“, „Bachelor Professional“
und „Master Professional“ mit
einem Zusatz.
Damit die neuen Bezeichnungen verwendet
werden können, sind sie zunächst in den einzelnen
Fortbildungsordnungen anzupassen.
Dies wird voraussichtlich im Frühjahr 2020
der Fall sein.
IHK Halle-Dessau
Aus- und Weiterbildung
Sabine Krüger
Tel. 0345 2126-348
skrueger@halle.ihk.de
Aus- und Weiterbildungsberater
Bitterfeld-Wolfen, Lutherstadt Wittenberg:
Julia Wünsch
Tel. 03493 3757-29, jwuensch@halle.ihk.de
Saalekreis: Cornelia Rasch
Tel. 0345 2126-375, crasch@halle.ihk.de
Burgenlandkreis: Dominique Dietze
Tel. 03443 4325-24, ddietze@halle.ihk.de
Stadt Halle: Matthias Schwarze
Tel. 0345 2126-342, mschwarze@halle.ihk.de
Dessau-Roßlau, Bernburg, Köthen, Zerbst:
Kathrin Lorisch
Tel. 0340 26011-15, klorisch@halle.ihk.de
Sangerhausen, Eisleben: Berit Credo
Tel. 03464 260959-14 , bcredo@halle.ihk.de
Unterlassungserklärung:
Untersagte Werbung auch
aus Suchmaschinen
löschen lassen
Nach einer Abmahnung wird häufig eine
Unterlassungserklärung abgegeben. Wie
weit die Pflicht, weitere Verstöße zu vermeiden,
geht, entschied nun das Landgericht
(LG) Trier (Urteil vom 18. September
2019, Az.: 11 O 101/19). Der Schuldner
müsse alles Erforderliche und Zumutbare
tun, um Verstöße zu verhindern oder
rückgängig zu machen. Dazu gehören
auch Recherchen über die weitere Verwendung
der untersagten Werbung und
die Aufforderung zur Löschung. Die Beklagte,
die Betreiberin eines Hotels, hatte
in der Vergangenheit eine Unterlassungserklärung
dahingehend abgegeben, nicht
mehr mit einer Sternebewertung zu werben.
Auf den Plattformen Trivago und
Zoover erfolgte jedoch eine solche Werbung
noch weiterhin. Der Kläger forderte
die Zahlung einer Vertragsstrafe. Das LG
Trier gab der Klage statt.
Ausführliche Aussagen bzw.
der Wortlaut des Urteils
unter www.halle.ihk.de, Nr. 4671060
Rundum informiert
mit dem
IHK-Infowürfel
Heute lesen, was morgen
für Ihr Geschäft wichtig ist!
4 kompetent
4 kompakt
4 kostenfrei
In der kommenden Ausgabe berichtet die „Mitteldeutsche
Wirtschaft“ an dieser Stelle über
Änderungen im Prüfungswesen.
40
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
WIRTSCHAFT & praxiswissen
Neues aus dem Energie- und Umweltrecht:
Smart-Meter-Rollout startet
Ab sofort sind Betreiber von Messstellen dazu
verpflichtet, bestimmte Stromeinspeiser und
Stromverbraucher mit einem Jahresverbrauch
von 6.000 bis höchstens 100.000 kWh mit einem
intelligenten Messsystem auszustatten.
Grundlage ist das Gesetz zur Digitalisierung
der Energiewende. Dieses hat zum Ziel, Stromnetze
sowie Erzeugung und Verbrauch miteinander
zu verknüpfen. Nach dem darin enthaltenen
Messstellenbetriebsgesetz müssen
die Betreiber intelligente Messsysteme – bestehend
aus einem digitalen Stromzähler
(Smart Meter) und einer Kommunikationseinheit
zur Datenübertragung (Smart-Meter-
Gateway) - einbauen. Der Rollout muss laut
Gesetz je nach Verbrauchergruppe und Erzeugungsanlage
in einem bestimmten Zeitraum
erfolgen. Das Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik (BSI) hatte am 31. Januar
2020 die erforderliche technische Möglichkeit
festgestellt. Sie ist nun eingetreten, da drei
voneinander unabhängige Unternehmen entsprechende
vom BSI zertifizierte Systeme am
Markt anbieten.
Weitere Informationen
finden betroffene Unternehmen unter
www.halle.ihk.de, Nr. 4697736.
Anzeige
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 41
WIRTSCHAFT & praxiswissen
UMWELT
Umweltschutz spart Kosten
Die Anforderungen an das betriebliche Umweltmanagementsystem EMAS
sind streng. Warum sich eine Zertifizierung dennoch lohnt, erläutert
Dr. Klaus-Peter Kalk, Operativer Leiter der LEUNA-Harze GmbH, einer der
führenden Hersteller von Epoxidharzen in Europa.
Sie erfüllen seit 20 Jahren die strengen Anforderungen
an EMAS. Wie sind Sie darauf
gekommen, sich zertifizieren zu lassen?
Dr. Klaus-Peter Kalk: Als Chemieunternehmen
haben Sie sich von Haus aus mit Umweltaspekten
zu beschäftigen. Es war also nur
konsequent, all unsere auf Ressourcen- und
Umweltschonung abzielenden Maßnahmen
unter dem überwölbenden Dach von EMAS
zusammenzuführen. Die Motivation speiste
sich aus der generellen Befürwortung des
Umweltschutzes und aus unternehmerischen
Überlegungen: Unser wachsender Kundenkreis
im Bereich des Windkraftanlagenbaus
legt auch an die Zulieferer hohe ökologische
Maßstäbe an. Zudem bringt die EMAS-Zertifizierung
uns als Strom-Großverbraucher mit
einer Jahresabnahme von mehr als 1 Gigawatt
eine teilweise Befreiung von der EEG-
Umlage und damit Kostenentlastungen im
hohen sechsstelligen Eurobereich. Konkret
haben wir den Neubau unseres Werks Leuna-
Harze 1 in den Jahren 1997 bis 1999 zum
Anlass genommen, das betriebliche Umweltmanagementsystem
bei uns zu etablieren –
mit der Erstzertifizierung im Jahr 2000.
Der Operative Leiter Dr. Klaus-Peter Kalk
steht vor der 2012 bis 2014 geschaffenen
und mit dem Preis der Umweltallianz
Sachsen-Anhalt ausgezeichneten Abwasseraufbereitungsanlage
der LEUNA-Harze
GmbH – einem der Meilensteine
bei der Umsetzung des EMAS-Umweltmanagementsystems.
42
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
WIRTSCHAFT & praxiswissen
Wie verlief der Start?
Dr. Kalk: Zunächst ging es darum, unsere
Verfahren und Verfahrensanweisungen in einem
Managementhandbuch zu dokumentieren,
mit dem abzugleichen, was die EMAS-
Verordnung fordert, und dort, wo es
erforderlich war, nachzujustieren. Dabei haben
wir sehr sorgsam darauf geachtet, unsere
Mitarbeiter einzubinden und „mitzunehmen“:
Nur wer vom praktischen Nutzwert von EMAS
überzeugt ist, wird es auch leben – heute stoßen
Mitarbeiter in unserem innerbetrieblichen
Vorschlagswesen auch viele umweltrelevante
Verbesserungen an.
Was waren Ihre Meilensteine im Umweltschutz?
Dr. Kalk: Ich sehe das Ganze als fortlaufenden
Prozess. Grundsätzlich ging und geht es
darum, den Technologiefortschritt im Unternehmen
zu etablieren. Beispielsweise wird
unsere Druckluft heute nicht mehr von Kolbenkompressoren,
sondern von sehr viel
energieeffizienteren Schraubenkompressoren
erzeugt, deren Herstellung zudem wesentlich
ressourcenschonender ist. Bei der Vakuumerzeugung
haben so genannte Trockenläufer
mit besserer Leistung die früheren Wasserringpumpen
mit ihrem enormen Wasserverbrauch
ersetzt; bei der Antriebstechnik für
unsere Pumpen und Rührwerke haben wir
auf „Sanftanläufer“ mit weniger Stromverbrauch
umgestellt.
Sie zählten im April 2000 auch zu der damals
neu gegründeten Umweltallianz Sachsen-
Anhalt. Wie bringen Sie sich hier ein?
Dr. Kalk: Nun, zuallererst mit konkreten Taten!
Für unsere 2012 bis 2014 errichtete Abwasseraufbereitungsanlage
haben wir sogar den
Preis der Umweltallianz erhalten – für einen
auch mit Blick auf EMAS weiteren Meilenstein:
Mit diesem Pilotprojekt, der weltweit ersten
Anlage dieser Art, schließen wir den Kreislauf,
reduzieren den Salzeintrag in die Saale und
erzielen durch die nunmehr mögliche Nutzung
des salzhaltigen Abwassers als Rohstoff jährliche
Kostenentlastungen im hohen sechsstelligen
Eurobereich.
Die Fragen stellte Andreas Löffler.
LEUNA-Harze GmbH
Dr. Klaus-Peter Kalk
Am Haupttor – Bau 6619
06237 Leuna
Tel. 03461 43-4366
www.leuna-harze.de
EMAS -
ZUKUNFT MIT SYSTEM
Umweltschutz, Betriebsprüfung
und
Berichterstattung aus
einer Hand: EMAS ist
das effiziente Managementinstrument
für verantwortungsbewusste
Unternehmen und Organisationen
aller Größenordnungen und
Branchen.
Mindestens sieben gute Gründe sprechen
für EMAS:
1. MEHR KLIMASCHUTZ
Klimawandel begegnen, Energie effizient
einsetzen, Emissionen minimieren
2. MEHR RESSOURCENEFFIZIENZ
Verbrauch und Kosten von Materialien,
Roh- und Hilfsstoffen senken, Abfall
reduzieren, Datenbasis aufbauen
3. MEHR RECHTSSICHERHEIT
Risiken minimieren, Schäden vermeiden,
Ansehen steigern
4. MEHR GRÜNE BESCHAFFUNG
Wertschöpfungskette optimieren, Vorbildfunktion
und Vorteile in Vergabeverfahren
wahrnehmen
5. MEHR MITARBEITERBETEILI-
GUNG
Wissen und Ideen nutzen, Gemeinschaft
stärken, Informationen austauschen
6. MEHR VERTRAUEN
Öffentlichkeit einbeziehen, mit geprüfter
Umwelterklärung informieren,
EMAS-Logo nutzen
7. MEHR NACHHALTIGKEIT
Gesellschaftliche Verantwortung annehmen,
langfristig denken, Ökonomie
und Ökologie verbinden
Weitere Informationen unter
www.halle.ihk.de, Nr. 1604
sowie unter www.emas.de
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 43
WIRTSCHAFT & praxiswissen
energie
Zuschüsse für
Kälte- und Klimaanlagen
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) will
Treibhausgasemissionen in der Kälte- und Klimatechnik in Deutschland mindern.
Dafür fördert es Unternehmen, die bestehende gewerbliche Kälte- oder Klimaanlagen
neu errichten oder sanieren, mit Zuschüssen.
Fördergegenstand
- Neuerrichtung oder Sanierung stationärer
Kälte- und Klimaanlagen einschließlich ergänzender
Komponenten (etwa Wärmepumpen
sowie Wärme- und Kältespeicher)
- Ausführungsplanung bei stationären Anlagen
- Neuanschaffung von Klimaanlagen in Bussen
und Schienenfahrzeugen bzw. Nachrüstung
bei Schienenfahrzeugen
- Errichtung von Regenerativenergiesystemen
in Kombination mit stationären Anlagen
(Kombinationsbonus)
Antragsberechtigung
Stationäre Anlagen:
- Antragsberechtigte: Unternehmen, gemeinnützige
Organisationen, Kommunen, kommunale
Gebietskörperschaften, Zweckverbände
und Eigenbetriebe, Hochschulen und
Schulen, Krankenhäuser, kirchliche Einrichtungen
- Antragsteller: Eigentümer/Pächter/Mieter
des Grundstücks, auf dem sich die Anlage
befindet oder ein von diesen beauftragtes
Energiedienstleistungsunternehmen (Contractor)
Fahrzeug-Klimaanlagen:
- Antragsberechtigte: für im ÖPNV eingesetzte
Fahrzeuge Gebietskörperschaften,
Verkehrsverbünde sowie öffentliche und
private Verkehrsunternehmen, die als Genehmigungsinhaber
oder in deren Auftrag
Beförderungsleistungen im ÖPNV übernehmen;
für andere Fahrzeuge außerdem
auch sonstige Unternehmen
- Antragsteller: Eigentümer oder Betreiber
der Fahrzeug-Klimaanlagen
Fördervoraussetzungen
- stationäre Kälte- und Klimaanlagen müssen
mit nicht-halogenierten Kältemitteln betrieben
werden
- Fahrzeug-Klimaanlagen müssen mit Kohlenstoffdioxid
als Kältemittel (R-744) betrieben
werden und eine Kälteleistung von
5 bis 45 kW aufweisen
- geförderte Anlagen sind nach Inbetriebnahme
mindestens fünf Jahre zweckentsprechend
zu betreiben
Förderhöhe
- Zuwendung als Projektförderung in Form
einer Festbetragsfinanzierung
- Zuschuss in Höhe von max. 50 Prozent der
förderfähigen Ausgaben
- stationäre Anlagen und Fahrzeugklimaanlagen:
Höhe der Förderung richtet sich
nach der jeweiligen Maßnahme
- Ausführungsplanung: Pauschalen in Höhe
von 500 Euro pro Luftkühler (mind. 1.000
Euro/ max. 5.000 Euro), je 1.000 Euro für
Integration eines oder mehrerer Wärmebzw.
Kältespeicher
- Regenerativenergiesysteme: Kombinationsbonus
in Höhe von 50 Euro pro kW
bereitgestellter Leistung bei Errichtung eines
neuen Regenerativstromsystems oder
1.000 Euro bei Errichtung einer neuen Solarthermieanlage
- Förderhöchstgrenze: insgesamt 150.000
Euro pro Maßnahme
Antragstellung
Antragstellung erfolgt vor Maßnahmenbeginn
beim BAFA ausschließlich online über
die Antragsplattform
Sonstiges
- Gewährung der Beihilfen (Zuwendungen)
erfolgt je nach Maßnahme auf Grundlage
der AGVO oder als Deminimis-Beihilfe
- Richtlinie ist bis 31. Dezember 2021 befristet
Info: www.bafa.de | Energie | Energieeffizienz:
Kälte- und Klimaanlagen
Weitere Förderprogramme im Energie- und Umweltbereich
finden interessierte Unternehmer in der
IHK-Publikation „Förderprogramme im Bereich Energie
und Umwelt“ unter www.halle.ihk.de, Nr. 7471.
44
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
WIRTSCHAFT & praxiswissen
„
Onlineplattformen für
Unternehmensfinanzierung
helfen Unternehmen dabei,
die aufwändige
Finanzierungssuche zu
vereinfachen und somit den
Wettbewerbserfolg langfristig
zu sichern.“
Achim Schaarschmidt
Referent Unternehmenssicherung, -nachfolge
und –finanzierung bei der IHK
finanzierung
Digital schneller finanzieren
Geschwindigkeit ist für viele Unternehmer der
wichtigste Faktor, wenn sie einen Bankkredit
beantragen. Die meisten erwarten Finanzierungsentscheidungen
vor Ort und setzen so
auf analoge und damit auf eigentlich langsame
Wege. Dabei gibt es inzwischen Anbieter,
die digital Transparenz schaffen und schneller
sind als die Hausbank. Diese Onlineplattformen
verhelfen Unternehmen oftmals mit nur
wenigen Klicks zu einer passenden Finanzierung
für jedes realistische Vorhaben.
Angebote passend zum Vorhaben
Wichtig dabei ist, dass die digitalen Prozesse
zwar schnell sind, Bewertung und Service aber
ebenfalls stimmen - egal, wo der Unternehmer
gerade ist. So können auf Onlineplattformen
wie zum Beispiel COMPEON.de Selbstständige
und Gewerbetreibende eine Finanzierungsanfrage
einstellen. Im Anschluss geben die angeschlossenen
Finanzpartner – darunter bekannte
Banken, Sparkassen und Volksbanken –
Angebote passend zum Vorhaben ab. Daraus
sucht sich der Unternehmer dann das für ihn
am besten Passende aus.
Transparenter Anbietervergleich
Dadurch, dass mehrere Finanzpartner parallel
angesprochen werden, lässt sich viel Zeit im
gesamten Prozess sparen. Ein weiterer Vorteil:
Unternehmer bekommen einen transparenten
Anbietervergleich in Bezug auf die Konditionen.
Um den Prozess noch weiter zu verkürzen
und die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen
Finanzierung zu erhöhen, kommen zu Beginn
Technologien wie Machine Learning zum Einsatz.
Unterstützt wird die digitale Lösung von
Finanzierungsberatern, welche die Unternehmer
persönlich unterstützen.
Zeitersparnis durch Schnellkredite
Durch digitale Schnittstellen zu den Bankpartnern
ist es mittlerweile auch möglich, Schnellkredite
anzubieten, mit denen sich innerhalb
von 48 Stunden Summen bis zu 750.000 Euro
bewilligen lassen – ein enormer Zeitgewinn.
IHK Halle-Dessau
Starthilfe und
Unternehmensförderung
Achim Schaarschmidt
Tel. 0345 2126-272
aschaarsch@halle.ihk.de
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 45
WIRTSCHAFT & praxiswissen
international
Top-Geschäftschancen
in Nigeria
2050 wird die junge, motivierte und technologieorientierte Bevölkerung Afrikas
mit wachsender kaufkräftiger Mittelschicht größer sein als in China oder Indien.
Für hiesige Unternehmen ergeben sich daraus vielfältige Geschäftschancen –
speziell in Nigeria.
Das westafrikanische Nigeria zählt zu den
wachstumsstärksten Volkswirtschaften weltweit.
Welche konkreten Chancen deren „Aufholentwicklung“
sachsen-anhaltischen Firmen
bietet, darüber informierten der nigerianische
Botschafter Yussuf Tuggar und Abgesandte
aus dem Bundesstaat Akwa Ibom beim Afrika-
Stammtisch der IHK in Halle (Saale).
Nigerias Botschafter Yussuf Tuggar im
Gespräch mit Vertretern regionaler
Unternehmen beim Afrika-Stammtisch in
Halle (Saale)
Nigeria ist nicht gleich Nigeria
Mit Blick auf sich hartnäckig haltende Stereotype
und Vorurteile warb der Botschafter für
einen differenzierten Blick. „Selbst Nigeria ist
nicht gleich Nigeria. Wenn es hierzulande Probleme
auf Usedom gäbe, würde Sie das doch
auch nicht von einer Investition am Bodensee
abhalten“, zog er einen treffenden Vergleich
und betonte die langjährige Stabilität der repräsentativen
Demokratie in Nigeria. „Nachdem
wir das Politische geklärt haben, liegt der
Fokus nun auf der Ökonomie“, unterstrich
Tuggar und führte exemplarisch den Gesundheitssektor
als eine Branche mit besonderen
Chancen für deutsche KMU an.
„
Angesichts unseres rasanten
Bevölkerungswachstums entstehen
gerade viele neue, auch private
Hospitale. Medizinische
Ausrüstung aus Deutschland sowie
die Services drumherum genießen
eine extreme hohe Anerkennung.“
Yussuf Tuggar
Botschafter
Branchen mit Potenzial
Enorme Potenziale biete auch der Bereich der
Petrochemie: Nigeria besitzt bedeutende Vorkommen
an Öl und Gas. „Da die Weltmarktpreise
dafür sehr schwankend sind, wollen wir
eine zu einseitige Abhängigkeit vermeiden und
unsere Wirtschaft diversifizieren – beispielsweise,
indem wir an unsere lange, auf sehr
fruchtbaren Böden basierende Tradition als
Agrarproduzent anknüpfen“, nannte er eine
weitere Betätigungsmöglichkeit. Weitgehend
unbekannt wäre die prosperierende Medienund
Unterhaltungsindustrie in Nigeria. Filme
46
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
WIRTSCHAFT & praxiswissen
aus „Nollywood“ seien sogar auf Netflix zu
sehen. „Alles was mit Kameratechnik, Sound
und Licht zu tun hat, ist gefragt.“
Unterstützung für Investoren
Last but not least lägen beim Ausbau der Infrastruktur
in Sachen ultraschnelles Internet und
namentlich der Energieversorgung erhebliche
Geschäftspotenziale für deutsche Partner. „Bis
2021 wollen wir in unserem Bundesstaat eine
lückenlose und störungsfreie Belieferung mit
Strom sicherstellen“, beschrieb Gabriel Ukpeh,
Chef des „Committee on Foreign Direct Investments“
von Akwa Ibom das ambitionierte Ziel
– von dessen Erreichung weitere ansiedlungswillige
„
Unternehmen profitieren könnten.
Praxisbeispiel aus Wittenberg
Für die Tesvolt GmbH aus Wittenberg, ein Anbieter
von Batteriespeichersystemen für Industrie
und Gewerbe, ist Afrika ein Schlüsselmarkt.
„Der Kontinent ist wie gemacht für
Solarenergie. Mit der Möglichkeit diese zu
speichern, lassen sich auch ländliche und entlegene
Gebiete und die dortigen Institutionen
wie Krankenhäuser und Schulen verlässlich
mit Strom versorgen“, unterstreicht Norbert
Taphorn, Projekt- und Vertriebsingenieur für
Afrika. Mit ihren Stromspeicherlösungen ist
die Wittenberger Firma unter anderem bereits
in Gambia, Kenia, Mali, Ruanda, Sierra Leone
sowie Nigeria vertreten. Gleichzeitig beteiligt
sich Tesvolt mit anderen deutschen Unternehmen
am so genannten Solar Hub Westafrika,
wo afrikanische Fachkräfte in Sachen
Installation und Wartung der Anlagen ausgebildet
werden. Sein Rat für am Afrika-Geschäft
Interessierte: „Sie brauchen viel Zeit
und Geduld. Und der persönliche Kontakt mit
den Partnern vor Ort ist enorm wichtig.“
Nach einer Schulung bei der West African Clean Energy
& Environment Exhibition & Conference (WACEE) 2019
in Accra führt Richard Acheampong, CEO der ghanischen
Solarfirma KGL (r.), ein Vorstellungsgespräch
mit Patrick Ikebudu, Trainee des „West Africa Solar Hubs“.
Unser Komitee bietet Investoren
dabei einen ,One-Stop-Shop’:
Hier bekommen diese ihre Fragen
und Anliegen geklärt.“
Gabriel Ukpeh
Chef des „Committee on Foreign Direct Investments“
von Akwa Ibom
Ukpeh verwies auch auf die den Hochseehafen
des nigerianischen Bundesstaats umgebende
Freihandelszone am Atlantik. „Sie können
dort produzieren und zoll- und abgabenfrei
verschiffen.“
Praxisbeispiel aus Halle (Saale)
EZ-Scout unterstützt Unternehmen
„Unternehmen sollten genau jetzt den
Blick auf afrikanische Märkte richten“,
sagt Katy Schröder. Als EZ-Scout organisiert
sie dazu unter anderem den
Afrika-Stammtisch für Firmen in Mitteldeutschland.
Hier erhalten diese Informationen
aus erster Hand zu entsprechenden
Ländern und Märkten –
inklusive wertvoller Praxisbeispiele.
IHK Halle-Dessau
International
Katy Schröder
Tel. 0345 2126-276
ez-scout@halle.ihk.de
In Kenitra unweit von Marokkos Hauptstadt
Rabat entsteht derzeit in Zusammenarbeit
mehrerer deutscher Unternehmen ein Trainingszentrum
mit sechs Schweißplätzen.
Dort sollen künftig Einheimische in den drei
Grundverfahren Elektroden-Handschweißen,
WIG-Schweißen sowie MAG-Schweißen
nach höchstem internationalen Standard
ausgebildet und auch entsprechend zertifiziert
werden. Die Schweißtechnische Lehrund
Versuchsanstalt (SLV) Halle GmbH und
Elektro-Thermit GmbH & Co. KG Halle, ein
Unternehmen der Goldschmidt Gruppe, beteiligen
sich an der Ausbildungswerkstatt
des Industrieclusters „Schweißtechnik“. Während
die SLV den Innenausbau plant und
konzipiert, will die auf das aluminothermische
Schweißen von Bahnschienen spezialisierte
Firma Elektro-Thermit ihr Know-how
zu diesem Spezialverfahren vermitteln. „Natürlich
schulen wir auf unseren eigenen Geräten.
Wer einmal auf dem Golf lernt, will
dann auch Golf fahren“, hofft Alexander
Müller, Sales Director North Africa, auf Folgegeschäfte.
Neben einem langen Atem benötige
man in Afrika einen verlässlichen lokalen
Partner vor Ort. „Der hat einen ganz
anderen Zugang zum dortigen Markt. Um
einen geeigneten Kandidaten zu finden, sollte
man unbedingt Rat und Hilfe von den
AHKs sowie EZ-Scouts in Anspruch nehmen“,
empfiehlt Müller.
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 47
WIRTSCHAFT & praxiswissen
Wie können wir Ihnen helfen?
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Mitarbeiter des IHK-ServiceCenters richten
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vermitteln den Kontakt zum jeweiligen Ansprechpartner.
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8.00 bis 16.00 Uhr online.
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in 100 Tagen.
4,4 von 5 Usern waren zufrieden
mit der Beantwortung ihrer Fragen.
Bei etwa drei Viertel aller Chatanfragen
geht es um Prüfungstermine
und -gebühren sowie
Zulassungsvoraussetzungen.
Aber auch zahlreiche Fragen zur
Unternehmensgründung oder zu
Rechtsthemen zählt das Team.
Lieber zum Hörer greifen?
Spezielle oder komplexe Fragestellungen
lassen sich oftmals schneller am Telefon
oder persönlich bei einem Beratungsgespräch
klären.
Hallo, Sie sprechen mit Jana Bieräugel.
Wie kann ich Ihnen helfen?
Guten Tag,
wir sind ein mittelständisches Unternehmen im Bereich der
Abfallwirtschaft und stetig auf der Suche nach neuen Kunden
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Jana Bieräugel ist im Team des
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1 a, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. 03493 3757-0
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1 a, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. 0345 2126-452
21. April 2020
IHK Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen, Andresenstraße
1 a, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. 03493 3757-0
Burgenlandkreis
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Burgenlandkreises, Haus 2, Zimmer 2.010, Schönburger
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IHK-Geschäftsstelle Weißenfels, Markt 6, 06667 Weißenfels,
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IHK-Kontaktbüro Naumburg, Kreisverwaltung des
Burgenlandkreises, Haus 2, Zimmer 2.010, Schönburger
Straße 41, 06618 Naumburg, Tel. 03443 4325-31
7. April 2020
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK-Geschäftsstelle Weißenfels, Markt 6, 06667 Weißenfels
03443 4325-31
8. April 2020
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK-Kontaktbüro Naumburg, Kreisverwaltung des
Burgenlandkreises, Haus 2, Zimmer 2.010, Schönburger
Straße 41, 06618 Naumburg, Tel. 03443 4325-31
22. April 2020
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK Kontaktbüro Naumburg, Kreisverwaltung des Burgenlandkreises,
Bahnhofstraße 48, 06618 Naumburg (Saale),
Tel. 03443 4325-0
Dessau-Roßlau
12. März 2020
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK-Geschäftsstelle Dessau, Lange Gasse 3,
06844 Dessau-Roßlau, Tel. 0340 26011-0
17. März 2020
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Tel. 0345 2126-284
17. März 2020
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IHK-Geschäftsstelle Dessau, Lange Gasse 3,
06844 Dessau-Roßlau, Tel. 0340 26011-0
9. April 2020
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK-Geschäftsstelle Dessau, Lange Gasse 3,
06844 Dessau-Roßlau, Tel. 0340 26011-0
Halle (Saale) und Saalekreis
11. März 2020
Länderberatungstag Südkorea
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,
Tel. 0345 2126-0
16. März 2020
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IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,
Tel. 0345 2126-203
18. März 2020
Seminar: Aus- und Einfuhr von Ersatzteilen und Zubehör
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,
Tel. 0345 2126-282
18. März 2020
Beratung zum Schutz des geistigen Eigentums
TGZ I, Weinbergweg 23, 06120 Halle (Saale),
Tel. 0345 2126-265
19. März 2020
Fachthementag „Datenschutz“
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,
Tel. 0345 2126-223
20.–22. März 2020
SaaleBau
HALLE MESSE, Messestraße 10, 06116 Halle
24. März 2020
Attraktive Arbeitgeber durch Digitalisierung?!
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,
Tel. 0345 2126-272
26. März 2020
Branchentreff privater Hausmeisterdienste
IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,
Tel. 0345 2126-273
7. April 2020
IHK-Start-Tag für Gründer
IHK Halle-Dessau, ServiceCenter, Franckestraße 5,
06110 Halle (Saale), Tel. 0345 2126-221
15. April 2020
Beratung zum Schutz des geistigen Eigentums
TGZ I, Weinbergweg 23, 06120 Halle (Saale),
Tel. 0345 2126-265
16. April 2020
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IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle,
Tel. 0345 2126-273
28. April 2020
Selbstständig im Nebenerwerb
IHK Halle-Dessau, Tagungszentrum, Franckestraße 5,
06110 Halle (Saale), Tel. 0345 2126-221
29. April 2020
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IHK Halle-Dessau, Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale),
Tel. 0345 2126 234
5. Mai 2020
IHK-Start-Tag für Gründer
IHK Halle-Dessau, ServiceCenter, Franckestraße 5,
06110 Halle (Saale), Tel. 0345 2126-221
Magdeburg
24. März 2020
Vergaberecht für Fördermittelempfänger
Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes
Sachsen-Anhalt, Turmschanzenstraße 25, 39114 Magdeburg,
Tel. 0391 6230-446
1. April 2020
Drittmengenabgrenzung: Juristische und technische
Anforderungen
IHK Magdeburg, Alter Markt 8, 39104 Magdeburg,
Tel. 0345 2126-409
Mansfeld-Südharz
12. März 2020
Preisverleihung „Unternehmergeist Mansfeld-Südharz“
für das Jahr 2019
Spengler-Museum Sangerhausen, Bahnhofstraße 33,
06526 Sangerhausen, Tel. 03464 260959-11
18. März 2020
IHK-Start-Tag für Gründer
IHK-Kontaktbüro Eisleben, Vicariatsgasse 4,
06295 Lutherstadt Eisleben, Tel. 03464 260959-10
14. April 2020
IHK-Start-Tag für Gründer
IHK Geschäftsstelle Sangerhausen, Ewald-Gnau-Straße 1b,
06526 Sangerhausen, Tel. 03464 260959-10
22. April 2020
IHK-Start-Tag für Gründer
IHK-Kontaktbüro Eisleben, Vicariatsgasse 4,
06295 Lutherstadt Eisleben, Tel. 03464 260959-10
5. Mai 2020
IHK-Start-Tag für Gründer
IHK Geschäftsstelle Sangerhausen, Ewald-Gnau-Straße 1b,
06526 Sangerhausen, Tel. 03464 260959-10
Salzlandkreis
31. März 2020
Regionaler Wirtschaftstag „Gemeinsam in die digitale
Zukunft“
Schloss Bernburg, Schlossstraße 24, 06406 Bernburg
1. April 2020
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK-Kontaktbüro Bernburg, Schloßstraße 11,
06406 Bernburg, Tel. 03471 659505
Wittenberg
24. März 2020
Jessener UnternehmerDIALOG „Aktuelles zum
Arbeitsrecht“
Volksbank Elsterland eG, Baderhag 6, 06917 Jessen,
Tel. 03491 670121
26. März 2020
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK-Kontaktbüro Wittenberg, Lutherstraße 56,
06886 Lutherstadt Wittenberg, Tel. 03491 670121
21. April 2020
Wittenberger UnternehmerDIALOG „IT-Sicherheit im
Unternehmen mit Live-Hacking“
Stiftung der LEUCOREA Wittenberg, Collegienstraße 62,
06886 Lutherstadt Wittenberg, Tel. 03491 670121
23. April 2020
IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer
IHK-Kontaktbüro Wittenberg, Lutherstraße 56,
06886 Lutherstadt Wittenberg, Tel. 03491 670121
Nähere Informationen
zu den Veranstaltungen unter
www.halle.ihk.de, Nr. 1953
50
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
VeranstaltungEn
24. März 2020, 9 bis 14 Uhr in Halle (Saale)
Attraktive Arbeitgeber durch
Digitalisierung?!
Unternehmen lernen am besten von anderen
Unternehmen. Daher bringen die IHK Halle-
Dessau, das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum
Magdeburg sowie die Univations GmbH
Start-ups und etablierte Unternehmen zusammen.
Diese stellen in einem Kurzimpuls
ihre digitalen Ansätze vor, mit denen sie als
Arbeitgeber attraktiver werden wollen. In der
anschließenden moderierten Diskussion geht
es um Erfahrungen und Hürden rund um die
Arbeitgeberattraktivität.
Dabei stehen folgende Themen im Fokus:
• Mitarbeitergewinnung
• Mitarbeiterbindung, attraktive Arbeitsbedingungen
• Arbeits(zeit)gestaltung
Diese Unternehmen stellen ihre Erfolgsgeschichte
vor:
• GISA GmbH
• 3DQR GmbH
• HomeBase GmbH
• Diakonie Mitteldeutschland (angefragt)
Die 3DQR GmbH aus Magdeburg entwickelt
unter anderem individuelle 3D-Designs
für interaktive Erlebnisse.
www.halle.ihk.de, Nr. 157132343
März/April 2020 in Dessau-Roßlau, Weißenfels und Sangerhausen
Erfolgreich international verkaufen
Mit einer neuen Veranstaltungsreihe für kleine
und mittelständische Unternehmen unterstützt
die IHK sowohl „Exporteinsteiger“
als auch Firmen, die schon gelegentlich international
aktiv waren und diese Geschäfte
weiter ausbauen wollen.
Die Teilnehmer der Workshops erhalten nicht
nur wertvolles Wissen und Informationen,
sondern können sich auch mit anderen Unternehmern
austauschen.
Im Mittelpunkt der Veranstaltungen stehen
vor allem der hohe Praxisbezug und die Anleitung
zur Selbsthilfe bei künftigen Auslandsgeschäften.
Aus dem Programm:
Gut informiert und vorbereitet auf den Markteintritt
im Ausland
Ins Ausland exportieren, aber wie?
Unterstützungsmöglichkeiten von Seiten der Banken
Ausgewählte Förderprogramme des Bundes und des
Landes Sachsen-Anhalt
Erfahrungsbericht eines international erfolgreichen
Unternehmers
Wie kann mich (m)eine Bank im internationalen
Geschäft unterstützen?
Termine:
17. März 2020, 09.30 Uhr, IHK-Geschäftsstelle Dessau
24. März 2020, 09.30 Uhr, IHK-Geschäftsstelle Weißenfels
22. April 2020, 14.00 Uhr, IHK-Geschäftsstelle Sangerhausen
www.halle.ihk.de, Nr. 157133666
25. und 26. März 2020
in Lutherstadt Wittenberg
Workshop zu atmosphärischen
Plasmen
Mittels sogenannter Atmosphärendruckplasmen
lassen sich Oberflächen verschiedenster
Materialien bearbeiten, um
sie so beispielsweise haftbarer, kratzfester
oder lichtdurchlässiger zu machen. Welche
breiten Anwendungsmöglichkeiten
die innovative Technologie bietet, soll ein
Workshop Ende März zeigen. Veranstalter
ist der Anwenderkreis Atmosphärendruckplasma
aus Jena in Zusammenarbeit
mit der IHK.
www.halle.ihk.de, Nr. 4679032
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 51
BÖRSEN
Kooperationsangebote
aus der Datenbank des Enterprise
Europe Networks (EEN)
Interessenten finden diese und weitere Kooperationsangebote
unter http://een-sachsen-anhalt.de/dienstleistungen/
partnersuche.html.
Ansprechpartnerin:
Katharina Berger, Tel. 0391 5693-342,
E-Mail: berger@magdeburg.ihk.de
Naturkosmetik – Vertrieb angeboten: Das
wachsende Unternehmen, das auf den kanarischen
Inseln beheimatet ist, hat bereits große
Erfahrungen im Vertrieb von Bio-Kosmetik
und sucht nach zertifizierten Herstellern in
der EU von ätherischen Ölen, natürlichen
Haarfärbeprodukten, Rohstoffen, DIY Kosmetika,
Bio Sonnenschutz, Massageölen und
Räucherwerken. (EG1219 ES01)
Markteintritt in Belarus – Auftraggeber
gesucht: Das belarussische Zentrum bietet
Technologietransfer, Unternehmensberatung
und Marketing-Dienstleistungen, die auf die
spezifischen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten
sind. Das Zentrum bietet seine
Dienstleistungen zur Unterstützung des
Markteintritts und der Suche nach lokalen
Partnern an, einschließlich des Zugangs zu
seiner innovativen E-Commerce-Plattform.
Gesucht werden ausländische Unternehmen,
die professionelle Unterstützung bei der Aufnahme
oder Erweiterung ihrer Geschäftstätigkeit
in Belarus benötigen. Die Leistungen
werden im Rahmen einer Outsourcing-Vereinbarung
angeboten. (EG1219 BY04)
Trinkhalme aus Schilf – Vertriebspartner
gesucht: Ein estnisches Unternehmen ist
spezialisiert auf die Produktion von 100 Prozent
biologisch abbaubaren und wiederverwendbaren
Trinkhalmen aus Schilf (eine
reichlich vorhandene Feuchtpflanze). Dank
der strohartigen Hohlform des Schilfes und
der Widerstandsfähigkeit gegen Wasser ist es
für die Herstellung von Trinkhalmen bestens
geeignet, um den allgegenwärtigen und für
Tiere lebensbedrohlichen Kunststoff zu ersetzen.
Das Unternehmen sucht Vertriebspartner
im Ausland. (EG1219 EE01)
Intelligenter Bodenablauf für Duschen –
Vertriebspartner gesucht: Ein finnisches
Unternehmen hat einen intelligenten Bodenablauf
für Duschen entwickelt, der wie ein
normaler Bodenablauf funktioniert und
gleichzeitig Energie einspart. Die Entwicklung
des Unternehmens gewinnt Wärmeenergie
aus dem abfließenden Duschwasser, mit der
das kalte einlaufende Wasser vorgewärmt
wird, so dass der Bedarf an Warmwasser insgesamt
reduziert wird. Das Unternehmen
sucht Vertriebspartner oder Handelsvertreter.
(EG1219 FI01)
Ledertaschen – Vertriebspartner gesucht:
Das niederländische Unternehmen, gegründet
1962, sucht nach neuen Handelspartnern,
um den Vertrieb auszuweiten. Alle Ledertaschen
werden per Hand und mit ökologisch
gegerbtem Leder hergestellt. (EG1219 NL01)
Glas- und Steinwolle – Lieferanten gesucht:
Ein französisches Unternehmen ist
auf Dämmlösungen (Schall- und Wärmedämmung
von Dachböden, Wänden und Garagen)
spezialisiert. Es bietet optimierte thermische
Möglichkeiten für Bau- oder Renovierungsprojekte.
Um die Lösungen auf den
Markt zu bringen, kauft das Unternehmen
Glas- und Steinwolle ein. Da diese Produkte
nicht immer verfügbar sind, sucht das Unternehmen
einen EU-zertifizierten Anbieter für
eine Zuliefervereinbarung. (EG1219 FR07)
E-Commerce-Plattform – Investoren gesucht:
Ein georgisches KMU hat eine E-Commerce-Plattform
geschaffen, die die Probleme
von KMU durch ihre länderspezifische
Anpassung löst. Die Plattform ermöglicht die
Erstellung eines ausgeklügelten Onlineshops
mit integrierten Modulen der wesentlichen
Dienste. Die erstellten Online-Shops sind mit
innovativen KI-Tools ausgestattet. Nach dem
erfolgreichen Start auf dem georgischen
Markt sucht das Unternehmen Investoren
und/oder Joint Venture-Partner in Europa
und darüber hinaus, um das Geschäftswachstum
zu beschleunigen und neue Märkte zu
erschließen. (EG1219 GE01)
Technologie zum Testen und Erkennen
von Legionellen – Vertriebspartner gesucht:
Das schottische KMU ist ein schnell
wachsender Hersteller von Legionellen-Tests,
der seine globale Präsenz ausbauen möchte.
Um Marktanteile zu gewinnen und seine Produkte
grenzüberschreitend zu vertreiben,
sucht das KMU im Rahmen eines Vertriebsdienstleistungsabkommens
die Zusammenarbeit
mit etablierten Vertriebspartnern mit
lokalem Know-how und einem starken Kundennetzwerk
in den Bereichen Gebäude- und
Wassermanagement. (EG1219 UK07)
Unternehmensbörse
„nexxt-change“
Die Unternehmensbörse dient einerseits dem
Ziel, Unternehmen auf der Suche nach einem
geeigneten Nachfolger oder aktiven Teilhaber
behilflich zu sein und andererseits, den Existenzgründern
die Suche nach einem Unternehmen
für eine Übernahme zu erleichtern.
Kontakt:
Susann Sommer, Tel. 0345 2126-452,
Fax: 0345 212644-452 oder E-Mail: ssommer@halle.ihk.de
Klassischer Containerdienst aus Altersgründen
zu verkaufen. (157416)
Nachfolger für ein seit 25 Jahren erfolgreich
am Markt etabliertes Familienunternehmen,
tätig im Vertrieb von Schwimmbädern, Poolund
Terrassenabdeckungen, Saunatechnik und
Bullerjan*Holzöfen gesucht. (157415)
Gewerbeflächenbörse
Für die Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine
Haftung! Weitere Informationen unter www.halle.ihk.de,
Nr. 2504
Kontakt:
Elisabeth Günther, Tel. 0345 2126-266,
E-Mail: eguenther@halle.ihk.de
06386 Osternienburger Land, OT Trebbichau:
Privatperson verkauft unbebautes
Grundstück ca. 3.800 m²; geeignet für Produktion,
Handel und DL-Branche. (GB-1339)
52
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 53
wir für Sie
Die IHK Halle-Dessau
auf einen Blick
Präsidium
Präsident
Prof. Dr. Steffen Keitel
Vizepräsidenten
Konrad Dormeier, Matthias Gabler, Dr. Christof Günther,
Jens-Uwe Jahnke, Daniel König, Kerstin Kühne, Maik Pinnig,
Michael Pirl, Jörg Schlichting, Michael Schrodke, Thies Schröder,
Elke Simon-Kuch
Ausschuss für Finanzdienstleistungen
Handelsausschuss
Tourismusausschuss
Berufsbildungsausschuss
Vollversammlung
66 Mitglieder
Sachverständigenausschuss
Verkehrsausschuss
Ausschuss für Industrie, Agrar- und Baugewerbe
Standortpolitik
Prof. Dr. Thomas Brockmeier
Hauptgeschäftsführer
Sekretariat
Bianka Meyer
Grundsatzfragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik
Hendrik Senkbeil, Danny Bieräugel
Arbeitsmarktpolitik, Konjunktur, Statistik
Danny Bieräugel, Daniel Moritz
Regionalpolitik, Gesundheits-, Kreativund
Immobilienwirtschaft
Hendrik Senkbeil
Wirtschaftsjunioren, Landesgeschäftsführung
Sachsen-Anhalt
Danny Bieräugel
Starthilfe und Unternehmensförderung
Antje Bauer
Geschäftsführerin
Sekretariat
Claudia Roschk, Laura Lennicke
Mittelstands-, Handels- und Tourismuspolitik
Antje Bauer
Existenzgründung
Jörg Prochner, Jana Bieräugel
Unternehmenssicherung, -nachfolge und -finanzierung
Achim Schaarschmidt
Handel
Daniel Loeschke
Tourismus, Gastgewerbe und Freizeitwirtschaft
Daniela Wiesner
Dienstleistungswirtschaft
Clemens Winkel
ServiceCenter
Jörg Prochner (Leiter), Jana Bieräugel, Max Kuschfeld,
André Markovic, Susann Sommer,
Anne Wasilewski-Brumme
Stand: 1. Dezember 2019
Aus- und Weiterbildung
Hauptgeschäftsstelle
Halle (Saale)
Dr. Simone Danek
Geschäftsführerin
Sekretariat
Kim Vanessa Sokol
Bildungspolitik
Dr. Simone Danek
Bildungsaktivitäten, -organisation
Dr. Sylvia Voigt, Jana Krüper
Ausbildung
Björn Bosse
Gewerbliche und kaufmännische Abschlussprüfungen
Roswitha Boy, Katharina Engel, Nadine Kaiser,
Kathrin Olejnik, Melissa Olschak, Theresa Rößler,
Mike Romonath, Liane Waldmann, Matthias Weißbarth
Aus- und Weiterbildungsberater
Berit Credo (Sangerhausen), Dominique Dietze (Weißenfels),
Kathrin Lorisch (Dessau), Cornelia Rasch (Saalekreis),
Matthias Schwarze (Halle), Julia Wünsch (Bitterfeld-
Wolfen)
Fortbildung/Sachkunde
Sabine Krüger
Fortbildungsprüfungen
Kornelia Hufenreuter, Franziska Otto, Manuela Schröter
Sachkunde
Frauke Lindner, Manuela Schröter, Eileen Zarski
Projekt „ValiKom Transfer“
Dr. Kathrin Rheinländer
Projekt „Kammerkoordinierung Zukunftschance
Assistierte Ausbildung“
Simone Henschel
Haus der kleinen Forscher/Begabtenförderung
Kathrin Olejnik
Innovation und Umwelt
International
Birgit Stodtko
Geschäftsführerin
Sekretariat
Jenny Regeer
Messen
Anja Klepzig
Außenwirtschaftspolitik
Birgit Stodtko
Außenwirtschafts- und Zollrecht,
Außenwirtschaftsdokumente, Carnets
Diana Hofmann, Anja Klepzig
Asien, Russland, Ost- und Südeuropa
Ralph Seydel
EU, EFTA, Lateinamerika, EU-Projekte
Michael Drescher
Afrika, Australien, MENA-Region, Nordamerika
Katalin Stolzki
EZ-Scout
Katy Schröder
Reinhard Schröter
Stellv. Hauptgeschäftsführer
Sekretariat, Börsen
Elisabeth Günther
Industrie-, Energie-, Umwelt- und Verkehrspolitik
Reinhard Schröter
Energie- und Umweltförderung, Umweltmanagement
Silvana Theis
Industrie, Energie
Franziska Böckelmann (Stellvertretende Geschäftsführerin)
Innovation, Forschung und Entwicklung,
Technologietransfer
Dr. Sophie Kühling
Umwelt, Raumordnung
Andreas Scholtyssek
Verkehr/Fachkunde
Alf Rost
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Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
Hauptgeschäftsführer
Prof. Dr. Thomas Brockmeier
Stellv. Hauptgeschäftsführer
Reinhard Schröter
Hauptgeschäftsführung
Leiterin Büro Präsident und Hauptgeschäftsführer
Cordula Henke
Sekretariat
Stefanie Glaw, Stefanie Neumärker
Kooperationszentrum „Energiesicherheit“
Dr. Uwe Schrader
Öffentlichkeitsarbeit
Markus Rettich (Leiter/Pressesprecher)
Nadine Behrendt, Lisa Marschner, Isabel Reimann,
Vanessa Schneider
Arbeitskreis Außenwirtschaft
Arbeitskreis Innovation und Technologietransfer
Arbeitskreis Bildung
Arbeitskreis IHK-Finanzen
und -Liegenschaften
Recht und Fair Play
Arbeitskreis Energiepolitik
Arbeitskreis Betrieblicher Umweltschutz
Dr. Ute Jähner
Geschäftsführerin
Sekretariat
Vanessa Schneider
Rechtspolitik
Dr. Ute Jähner
Wettbewerbsrecht, Steuerrecht
Dr. Ute Jähner
Berufsrecht Finanzdienstleister, Gewerberecht,
Datenschutzrecht, Außergerichtliche Streitbeilegung
Christiane Loertzer
Sachverständigenwesen, Handels- und Gesellschaftsrecht,
Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht, Handelsregister/Firmenrecht
Heike Sommer
Sachverständigenwesen/Handelsregister/Firmenrecht
(Sachbearbeitung), Ausländerangelegenheiten
Petra Scheibe
Versicherungsvermittler und Finanzdienstleister
(Sachbearbeitung)
Andrea Dietrich
Zentrale Dienste
Dr. Markus Reinhardt
Geschäftsführer
Sekretariat
Lisa Sophie Schmidt
Finanzen, Personal, Syndikus
Dr. Markus Reinhardt
Personal
Oliver Schmidt
Organisationsrecht, Datenschutzbeauftragter
Jens Hoffmann
Organisation, Archiv, Bibliothek
Christoph Renftle, Jonas Meyer, Heimo Hauser
EDV
Bettina Schonert (Leiterin), Jörg Grabowsky, Martin Zieschang
Rechnungswesen/Controlling
Jens Hoffmann (Leiter), Nadine Haufe, Undine Heinrich,
Daniela Jobs, Nadine Kupfer
Mitgliederdaten/Beiträge
Matthias Mohr (Leiter), Thomas Arentz, Martin Backhaus,
Mandy Donath, Sabine Schröder, Marko Schubert,
Frank Volkmar, Eileen Warzecha, Renate Wolff, Matthias Wulf
Innere Dienste
Stefan Andrick, Uwe Aschenbach, René Brunner,
Daniel Moritz, Martina Wolf, Matthias Reschauer
(Kraftfahrer)
Geschäftsstellen
und
Kontaktbüros
Geschäftsstelle Sangerhausen
Frank Lehmann
Geschäftsstellenleiter, QMB
Ewald-Gnau-Straße 1 b, 06526 Sangerhausen
Tel.: 03464 260959-0, Fax: 03464 26095919
Sekretariat: Norman Böttcher
Michael Axt
Kontaktbüro Eisleben
Vicariatsgasse 4, 06295 Lutherstadt Eisleben
Tel.: 03475 6678186, Fax: 03464 26095919
Frank Lehmann
Geschäftsstelle Dessau
Sven Horn
Geschäftsstellenleiter
Lange Gasse 3, 06844 Dessau-Roßlau
Tel.: 0340 26011-0, Fax: 0340 260114421
Sekretariat: Viola Wagner
Birgit Enkerts, Sibylle Lohmann
Kontaktbüro Bitterfeld-Wolfen
Andresenstraße 1 a, 06766 Bitterfeld-Wolfen
Tel.: 03493 3757-0, Fax: 03493 37574421
Sekretariat: Katja Schneider
Andreas Baer, Birgit Enkerts
Kontaktbüro Bernburg
Schloßstraße 11, 06406 Bernburg (Saale)
Tel.: 03471 659505, Fax: 0340 260114424
Sibylle Lohmann
Kontaktbüro Lutherstadt Wittenberg
Lutherstraße 56, 06886 Lutherstadt Wittenberg
Tel.: 03491 670121, Fax: 03493 37574424
Andreas Baer
Geschäftsstelle Weißenfels
Tobias Voigt
Geschäftsstellenleiter
Markt 6, 06667 Weißenfels
Tel.: 03443 4325-0, Fax: 03443 43254425
Sekretariat: Tina Jahr
Sylvia Strößner, Matthias Walther
Kontaktbüro Naumburg
Bahnhofstraße 48, 06618 Naumburg (Saale)
Tel.: 03445 732958, Fax: 03443 43254425
Tobias Voigt
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020 55
zu guter letzt
Karriere mit Lehre und Fortbildung
36
– bis zu diesem Alter verdienen Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung
mehr als Personen mit abgeschlossenem Hochschulstudium.
Dies geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung
hervor. Sie hat die Lebenseinkommen von Absolventen einer Berufsausbildung mit
denen eines Hochschulstudiums verglichen. Ein weiteres Ergebnis: Akademiker verdienen
bis zu einem Alter von 60 Jahren weniger als Meister oder Techniker. Erst dann überholen
sie diese, aber nur marginal.
Vorschau
Unser Schwerpunkt im April:
175 Jahre IHK Halle-Dessau
Ernährungsgewerbe:
Strukturdaten
zur Branche
in Sachsen-Anhalt
Vollversammlung:
Das Gremium der IHK
im Fokus
Exportwirtschaft:
Geschäfte in Russland
rechtssicher gestalten
Die nächste Ausgabe
erscheint am
22. April 2020.
Wie gefällt Ihnen die neue „Mitteldeutsche Wirtschaft“?
Auf Ihre Rückmeldung unter miwi@halle.ihk.de sind wir gespannt. Dort können Sie
uns auch mitteilen, wenn Sie das Magazin zukünftig nicht in der gedruckten Version,
sondern nur online unter https://miwi.halle.ihk.de/ lesen möchten.
Impressum
Mitteldeutsche Wirtschaft
Mitgliedermagazin der Industrie- und Handelskammer
Halle-Dessau
30. Jahrgang Nr. 3/2020
Herausgeber
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau
Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale)
Postfach 200 754, 06008 Halle (Saale)
www.halle.ihk.de, info@halle.ihk.de
Tel. 0345 2126-0, Fax 0345 2126-105
Redaktion
Isabel Reimann (verantw.), Tel. 0345 2126-202,
Fax 0345 212644-202, ireimann@halle.ihk.de
Markus Rettich (Leitung), Tel. 0345 2126-204
Redaktionelle Mitarbeit: Cathrin Günzel
Externe Autoren dieser Ausgabe: Andreas Löffler (S. 16, 30,
31, 42, 43, 46, 47), Matthias Voss (S. 12, 13, 14, 20),
Nicole Kirbach (S. 18, 19)
Die Beiträge externer Autoren geben die Meinung des Autors,
jedoch nicht unbedingt die Ansicht der IHK wieder.
Erscheinungsweise: 10 Mal im Jahr
Erscheinungstermin: 14. März 2020
Jahrgang 2020
Anzeigen und Verlag
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Jägerweg 1, 76532 Baden-Baden
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medienmarketing@pruefer.com, www.pruefer.com
Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 25
gültig ab Januar 2020
Layoutkonzept
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Mühlpforte 2, 06108 Halle (Saale)
Druck und buchbinderische Verarbeitung
Druckhaus Schütze GmbH
Fiete-Schulze-Straße 13a, 06116 Halle (Saale)
Tel. 0345 56666-0, Fax 0345 5666666
Vertrieb
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Delitzscher Straße 65, 06112 Halle (Saale)
Tel. 0345 565-2411, Fax 0345 565-2412
Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen
Beitragspflicht als Mitglied der IHK. Die Zeitschrift
ist offizielles Organ der IHK Halle-Dessau und wird Kammerzugehörigen
im Rahmen ihrer Mitgliedschaft ohne besondere
Bezugsgebühren zugestellt. Für andere Bezieher beträgt das
jährliche Abonnement 20,00 Euro. Das Einzelheft kostet Euro
2,00 Euro. Nachdruck nur mit Quellenangabe. Für den Nachdruck
signierter Beiträge ist die Genehmigung des Verfassers
erforderlich. Vervielfältigungen für den innerbetrieblichen
Gebrauch sind gestattet. Für unverlangt eingesandte
Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen.
Abbildungen
3DQR GmbH: S. 51, Andreas Löffler: S. 3 (unten r.), 16/17,
30/31, 42/43, 46; Antje Klauss-Vorreiter: S. 47;
Convela GmbH: S. 6 (oben); Dögel GmbH: S. 25 (l.);
Dorint Charlottenhof Halle (Saale): S. 9 (oben); Freedomz_
stock.adobe.com: S. 45; IHK Halle-Dessau: S. 15 (unten),
34/35; Landkreis Mansfeld-Südharz: S. 24 (unten);
Matthias Voss: S. 2 (l.), 12/13, 14; MI LSA: S. 7; Mittelstand
4.0-Kompetenzzentrum Magdeburg: S. 6 (unten), 26;
mycare.de: S. 2 (r.), 18/19; Mymemo_stock.adobe.com:
S. 27; NaMaKuKi_stock.adobe.com: S. 3 (unten l.);
P-D Group: S. 9 (unten); Rudolf Schuba: S. 20; scharfsinn86_
stock.adobe.com: S. 28; shutterstock_SergeBertasiusPhotography:
S. 40; shutterstock: S. 48 (unten); sveta_stock.adobe.
com: S. 41; Thomas Reinhardt: S. 15 (oben), 24 (oben),
25 (oben), 48 (oben); Torsten Biel: S. 25 (unten);
Uwe Köhn: Cover, S. 3 (oben r.), 4/5, 8, 32/33; Volker Seifert:
S. 56; Wirtschaftsministerium/Harald Krieg: S. 3 (oben l.), 23
56
Mitteldeutsche Wirtschaft Das Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 03/2020
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DRUCKHAUS SCHÜTZE GMBH
Fiete-Schulze-Straße 13a · 06116 Halle (Saale) · Tel.: 0345 566660
E-Mail: info@dhs-halle.de · www.dhs-halle.de
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01_2020 Ploeger 16.01.2020 17:35 Uhr Seite 1
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