Z-kompakt 1/20 digital
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D i e U m d e n k I m p u l s Z u k u n f t s G e s t a l t u n g s M e l d u n g e n
kompakt
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f ü r Z u k u n f t
kompakt
N r. 1 / 2 0
X Perspektiven für eine neue Dekade: Von Krisen
zu Chancen X CO 2 -neutral und trotzdem ausgestorben?
‒ Ökologie der Herzen X Die Klimakatastrophen-Strategie
X Demografie und Fachkräftemangel
X Das digitale Menschenbild 0/1 X
X Kann ein Gott-Schalk auch Passion? X
X Hysterische Zeiten überleben X Bereit für den
Endspurt ? X 12 Stunden im Turm zu Babelburg
Turbo-Veränderungs-Dekade
Wir wechseln in ein neues Jahrzehnt:
Die Zwanziger-Jahre des 21. Jahrhunderts
sind angebrochen. Veränderungen
vollziehen sich immer rasanter.
Man kann fragen, wen man will: Kaum
jemand erwartet darin Gutes.
Doch hat nicht Klaus Kleber gerade in
den Nachrichten resümiert, dass es uns
weltweit in Bezug auf Armut, bedrohl
i c h e Krankheiten, Kindersterblichkeit
etc. heute so gut geht wie
nie zuvor? Wenn D a n k b a r k e i t
fehlt, verei- sen die Herzen. Die
Liebe erkaltet, Gesetzlosigkeit greift
um sich. Spötter stellen ihre Gottlosigkeit in
perversen Gelüsten zur Schau. 1
Endzeit oder Ewigkeit?
Einige sprechen von „Endzeit“. Die Filmindustrie
hat das längst aufgegriffen und
produziert schaurig-apokalyptische „Unterhaltung“.
Die Klimaveränderungen eignen
sich gut, um Ängste zu schüren, ja, Panik
anzuzetteln. Aber kann es überhaupt ein
Ende geben im Blick auf eine Ewigkeit?
Wir beurteilen Zukünftiges durch die Brille des
uns Bekannten, aber das reicht nicht mehr!
Bevor was auch immer zu Ende geht,
muss noch allen Ecken der Welt das Evangelium
des Reiches Gottes vermittelt werden.
2 Das Evangelium vom Reich Gottes
– das ist weder das „aufgeklärte“ Evangelium
des Unglaubens noch das Ich-Meiner-Mir-Mich-Evangelium,
das uns so in
den Ohren schmeichelt. Es geht um die
Königsherrschaft – darum, wer den Willen
des Königs tun will. 3
„Jesus Christus,
König der Könige“ – das sagen wir
so leicht dahin. Ist er es auch in unserem
Tun und Lassen?
Die Spreu vom Weizen trennen
In diesem neuen Jahrzehnt wird die
Spreu vom Weizen deutlicher getrennt
werden: „Er wird seine Tenne reinigen.“
Schafe sollen von den Böcken geschieden
werden: 4 Wer sind die Namenschristen
und wer folgt wirklich Jesus nach?
Das Gericht wird am Haus Gottes
fortgesetzt: 5 Eine Kirche, die das Wort
Gottes als Mythos vergangener Zeiten
verkauft, macht sich überflüssig. Wie
wird dann das Ende derer sein, die dem
Evangelium nicht gehorchen? 5 Nehmen
wir das nicht als Drohung und
auch nicht so sehr als eine Frage danach,
was wir alles falsch machen; die
große Frage ist doch vielmehr: Wie
steht es um unsere Herzensbeziehung
zu Jesus Christus?
Blackout oder Vision?
Der Apostel Johannes sah vor
dem Thron Gottes und vor dem
Lamm (ein Bild für Jesus Christus, den
Sohn Gottes) eine riesige Volksmenge,
bekleidet mit weißen Gewändern. Diese
rufen: „Erlösung kommt allein von unserem
Gott auf dem Thron, und von dem
Lamm!“ Er wollte wissen, wer diese
Menge sei. „Diese sind es, die aus der
großen Bedrängnis kommen, und sie
haben ihre Gewänder weiß gewaschen im
Blut des Lammes. …
Sie haben das Böse überwunden wegen
des Blutes des Lammes und wegen des
Wortes ihres Zeugnisses, und sie haben
ihr Leben nicht geliebt bis zum Tod!“ 6
Bedrängnis wird wohl zunehmen
Jesus selbst hat gesagt, dass seine Nachfolger
gehasst und auch getötet werden.
Weltweit nimmt die Verfolgung derer, die
Jesus nachfolgen, zu; 260 Mio. sind zurzeit
davon betroffen – bei uns ist es körperlich
noch nicht zu spüren. „Aber wer oder was
würde uns scheiden von der Liebe Christi?
Etwa Bedrängnis oder Verfolgung?
Nein, denn in all dem sind wir mehr
A u s g a b e 1 / 2 0
Z-kompakt 1
w w w . Z f ü r Z u k u n f t . d e
kompakt
Redaktion: Peter Ischka
Impressum
Herausgeber:
Anschrift: Zukunft-Europa e.V.
Zukunft-Europa e.V.
Vorstand: Peter
Ischka, Dr. Martin Fontanari,
Christa Meves,
Sr. Dogan Hatune
Postfach 1409 • 73014 Göppingen
www.ZwieZukunft.de • info@ZwieZukunft.de
Liebe Leser
beider Geschlechter,
Lektorat: Gabriele Pässler,
www.g-paessler.de
Produktion: Agentur PJI UG, Adelberg
Druck: Printendo.de GmbH
13353 Berlin, Westhafenstraße 1
Erscheinungsweise:
Unregelmäßig, ca. 5 bis 7 x jährlich
Ausgabe März 2020
Einzel-Abo: € 29,– inkl. Versand in D.
Einzelexemplar.: Z-kompakt € 2,95
Auch digital verfügbar. Abo-digital: € 19,-
Themen-Z € 4,95, Doppel-Nr. € 7,95
inzwischen sind wir
seit zwei Monaten in
einer neuen Dekade.
Das Karussell dreht sich
schnell. Nur wo Erregung
ist, werden Zeitungen gekauft, Sendungen
geschaut, Websites angeklickt und
Forschungsgelder bewilligt. Doch bleiben
Sie trotzdem cool! Wer aufgeregt ist, denkt
weniger klar. Außerdem ist nicht alles so,
wie man möchte, dass Sie glauben, dass es
ist. Es lohnt sich vor allem, die Chancen in
den Krisen zu entdecken.
Klima ist Klima und es wandelt sich, egal
ob Sie grün denken oder den Klimawandel
leugnen. Es hat schon größere Schwankungen
erlebt als gerade angenommen wird.
Johannes Hartl meint: Wenn wir in 30 Jahren
CO 2 -neutral sind, aber nicht mehr fähig zu
echten Beziehungen – dann sterben wir eben
auf diese Weise aus.
Gerade wurde das Fachkräfteeinwanderungsgesetz
verabschiedet. Man hat die illusorische
Idee, nun würden massenweise gut
ausgebildete junge Menschen aus dem Ausland
zu uns strömen, um die Lücken zu schließen,
die durch das „Abwanderungsgesetz“
– durch die staatliche Bezuschussung vorgeburtlicher
Kindertötung – im Lande klafft.
Oder kommen die benötigten Fachkräfte
in Zukunft aus der digitalen KI-Welt? Ab dem
Jahr 2045 könnte künstliche Intelligenz die
des Menschen übertreffen. Diese Superintelligenz
wäre die letzte Erfindung, die die
Menschheit zu machen hat, ab dann übernehmen
das Maschinen – oder es kommt
noch ganz anders.
Einige meinen, wir leben im „Endspurt“:
Erdbeben, Pandemien, Feuerfluten und Heuschrecken
in biblischen Ausmaßen. Man
spricht von Zeichen der Zeit. In der Tat verdichtet
sich einiges. Doch was machen wir
mit diesen Informationen? Noch mehr Konserven
im Keller bunkern?
RTL bringt die Passion auf die Straße und
Gottschalk erzählt die größte Geschichte
aller Zeiten, wie er sie nennt. Wenn Kirchen
darüber schweigen, werden nun wohl Steine
schreien müssen. Keine Religion, auch keine
christliche, kann durch irgend ein Opfer
Sünden hinwegnehmen. Nur Christus, der
Sohn Gottes, konnte am Kreuz dieses einmalige,
für alle Zeiten gültige Opfer bringen.
Jeder, der das mit dem Glauben seines
Herzens für sich in Anspruch nimmt, erfährt
nicht nur Vergebung, sondern empfängt
das umfassende Paket, das in einer Liebesbeziehung
zu Gott enthalten ist. Deshalb:
Die größte Geschichte der Menschheit.
Wer dieses kostbarste aller Geschenke
ausschlägt, ist im wahrsten Sinn des Wortes
nicht zu retten. Lassen Sie sich beschenken
– und zwar in vollem Umfang, begnügen Sie
sich nicht mit religiösem Mittelmaß. Einige
konkrete Anregungen dazu finden Sie auch
in dieser Ausgabe.
Wenn die »Z« mit dem einen oder anderen
Thema für Sie sinnstiftend ist, dann stiften
Sie doch auch Sinn bei anderen, denen
Sie begegnen. Wir haben Rückmeldungen
von Lesern, die „zufällig“ mit der »Z« in
Berührung gekommen sind: „Hätte ich die
nur schon früher entdeckt!“ Lassen Sie einigen
Mitmenschen eine »Z« zufallen!
Ihr
Peter Ischka
PS.: Sie lesen hier auch von den schweren
Erdbeben in Albanien. Über 1500 Nachbeben
haben das Land erschüttert. Wir engagieren
uns bei einigen Projekten. Machen
Sie mit Ihrer Spende bitte mit.
Copyright: Wenn nichts anderes vermerkt
ist, liegen alle Rechte bei Zukunft-Europa e.V.,
Nachdruck und weitere Veröffentlichung nur
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als Überwinder (...wenn wir es sind) durch
den, der uns geliebt hat“ – das sagt zumindest
der Apostel Paulus. 7
Kein Schatten ohne Licht
Wenn in diesem neuen Jahrzehnt das Böse
deutlicher sichtbar wird, dann nur deshalb,
weil das Licht ebenfalls zunimmt.
Wenn das Licht derer, die ernsthaft Jesus
nachfolgen, leuchtet – auch wenn es nicht
viele sind –, so wird manches nicht mehr
im Verborgenen bleiben können.
Dann gibt es noch die Empfehlung
von Jakobus, dem leiblichen Bruder von
Jesus: „Freut euch, wenn ihr in Bedrängnis
und Versuchung kommt, denn so
könnt ihr herausfinden, ob euer Glaube
etwas taugt oder ob er nur die Einbildung
eurer religiösen Tradition ist.“ 8
Das neue Jahrzehnt wird auch Erneuerung,
Wiederherstellung und Erfüllung von
Verheißungen mit sich bringen. Es wird
Durchbrüche geben hinein in Glaubensdimensionen,
von denen wir bisher nur
geträumt haben. Viele Menschen werden
die Erlösung von Jesus annehmen und sich
Gott zuwenden – aber nicht durch Überredung
mit frommen Worten, sondern durch
das Zeugnis derer, die ihr Leben nicht lieben
bis zum Tod. Sie werden sich Gott
zuwenden, weil sie die starke Liebe sehen.
Gut und spannend
... wird dieses Jahrzehnt, aber es wird
weder billig noch gemütlich. Es wird ein
Jahrzehnt des Technologiewechsels: Wir
müssen von der Technologie dieser Welt
zur Technologie des Himmels wechseln,
um wirklich überwinden zu können.
Aber wie geht das? Der Gott des Friedens
rüstet uns aus mit allem, was wir
brauchen, um das zu tun, was ihm wohlgefällig
ist. 9 Wer den Willen dieses Gottes
tun will, der wird Bescheid wissen, was
gerade wirklich wichtig ist. 10
1 Matthäus-Evangelium 24,12; Brief des Judas 1,18.
2 Matthäus-Evangelium 24,14.
3 Johannes-Evangelium 7,17.
4 Matthäus-Evangelium 3,12; 25,32.
5 1. Brief des Petrus 4,17.
6 Offenbarung an Johannes 7,10.14; 12,11.
7 Brief an die Römer 8,35.37.
8 Brief des Jakobus 1,2.
9 Brief an die Hebräer 13,20–21.
10 Johannes-Evangelium 7,17.
2 Z-kompakt
kompakt
Perspektiven
f ü r e i n e n e u e
Dekade:
Von Krisen zu Chancen
Das kommende Jahrzehnt wird
Europa stärker verändern als
jedes zuvor. Einige Trendanalysten
erwarten nichts Gutes. – Was könnte
bewirken, dass ein Abbruch nicht zum
Zusammenbruch führt, sondern dass ein
Umbruch einen Aufbruch auslöst?
Welche Chancen liegen in den Krisenherden?
Betrachten wir zwölf Bereiche
und halten wir Ausschau nach den Funken
der Hoffnung.
• Demografie
In den nächsten zehn Jahren wird es über
3 Mio. mehr Rentenempfänger geben,
aber fast 4 Mio. weniger Einzahler – das
ist eine Verschiebung von 7 Mio. Der
Anteil der Alten steigt deutlich, Ende
2030 ist jeder Vierte älter als 67. Die Zahl
der Pflegebedürftigen wächst von jetzt 0,6
auf über 4 Mio. Die über 100-Jährigen verdoppeln
sich auf über 30 000. (Wer länger
lebt, hat jedenfalls bessere Chancen, doch
noch mit Gott ins Reine zu kommen.)
Es wird nach Zuwanderung gerufen
wegen des Fachkräftemangels. Jährlich
kommen in Deutschland etwa 170 000
weniger Menschen zur Welt als sterben.
Würden die noch nicht geborenen
Menschen als wertvoll genug wahrgenommen,
könnten die über 200 000
Abtreibungen im Jahr deutlich reduziert
werden. Lesen Sie dazu den Artikel auf Seite 11.
• Digitalisierung
Was bedeutet die Digitalisierung aller
Lebensbereiche? Wer ist eine Eins und
wer die Null? Wer gewinnt, wer verliert?
Welche Jobs haben Zukunft, welche
nicht? Wozu braucht es noch Menschen,
wenn Roboter es doch auch können?
Foto: © Agentur PJI/Montage; 123rf/Ion Chiosea
Chip-Implantate für alle Bereiche – bis
hin zur Schnittstelle von Hirnwellen zum
Internet: Das regt so manchen zu Endzeitfantasien
an.
Für Christen wird es nun Zeit, von der
Technologie dieser Welt zur Technologie
des Himmels zu wechseln: „… wie im
Himmel, so auf Erden.“
Lesen Sie dazu den Artikel auf Seite 13.
• Medizin
Welche Durchbrüche in der Medizin
werden „Unsterblichkeit“ versprechen?
Künstliche Produktion von Organ-Ersatzteilen?
Kommt die Pille für künstliche
Intelligenz? Digitalisierte Biologie soll
Krebs & Co. überwinden? Leider nehmen
die psychosomatischen Krankheiten
rapide zu. Was kann dagegen helfen?
Knackpunkt Seele: „Heile meine Seele,
denn ich habe gegen dich gesündigt.
Meine Seele dürstet nach dem lebendigen
Gott.“ 1
Vergebung ist das Medikament;
man bekommt es rezeptfrei, aber
es muss erst noch so so richtig „entdeckt
werden“. Rund 80 % aller Erkrankungen
sind mehr oder weniger Folge oder Symptom
von Vergebungsmangel.
• Identität
Bin ich „er, sie, es“? Diversität ist das
„Zauber“wort, zusammen mit Sexualität,
am besten ohne Fortpflanzung. Wie
vielfältig (gestört) wird die empfundene
Geschlechtlichkeit werden?
Die Frage nach der wirklichen Identität
– wahrlich, sie kann einen umtreiben,
und sie ist entscheidender, als mancher
meinen mag: „Hat jemand seine Identität
in Christus, so ist er definitiv eine neue
Kreation; das Alte ist erlöst, total Neues
ist geworden.“ 2
Welche Dimension hat
das, womit ich mich identifiziere? Das
Gute ist immer der Feind des Besseren.
• Klima
Was steckt wirklich hinter der in allen
Medien präsenten Klima-Panik? Wenn
wir demnächst klimaneutral sind, ist es
dann finster? Kann überhaupt genügend
erneuerbare Energie gewonnen werden?
Jeder weiß, dass Wetterprognosen
nur kurz vorher zuverlässig sind; und im
Rückblick sehen wir, dass das Klima sich
immer schon in wärmeren und kälteren
Phasen zeigte, schon lange vor der Industrialisierung.
Wo Klimathemen Angst und Panik
schüren, stecken meist andere Absichten
dahinter. Es ist keine Frage: Raubbau
und Verschmutzung muss deutlich reduziert
werden. Aber jede Ad-hoc-Aktion hat
nur zusätzliche Probleme geschaffen.
Lesen Sie dazu den Artikel auf Seite 9.
• Wohlstand
Der westlichen Welt geht es heute so
gut wie nie zuvor: Wir waren noch nie so
reich, nie so gesund, haben nie zuvor so
lange gelebt und kannten nie so viel von
der Welt wie heute. Trotzdem hatten Menschen
noch nie so tiefsitzende Ängste.
Im „World Happiness Report“ hält
Finnland Platz 1 von 156 Ländern; aber
Z-kompakt 3
kompakt
Krankenversicherung
ab 0,85 pro Tag
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Brückenbauer zwischen den Kulturen:
Internationale Krankenversicherung
Die Care Concept AG (CCAG) versichert Deutsche
im Ausland, Ausländer in Deutschland und Reisende
weltweit für kurz-, mittel und langfristige Aufenthaltsdauern.
Die Produkte erfüllen die Voraussetzungen
der nationalen Gesetzgeber, so sind sie beispielsweise
Schengenkonform. Die Prämien betragen 0,85 € pro
Tag z. B. für den „Care Visa Protect“ oder ab 28 EUR
mtl. für die Krankenversicherung von Sprachschülern
und Studenten „Care College“.
Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit ist die
Internationale Krankenversicherung.
Die Produkte können ergänzt werden durch
Unfall-, Haftpflicht-, Krankentagegeld- oder
Reiserücktritts-Versicherungen.
Die CCAG zeichnet sich aus durch:
- faire, kompetent kalkulierte und langfristig stabile
Preise.
- Mehrsprachigkeit: Die Homepage ist in 7 Sprachen
übersetzt. Die Mitarbeiter sprechen 19
Sprachen.
- schlanke Online–Verfahren mit kürzesten Bearbeitungs-
und Reaktionszeiten.
Die christliche Prägung der CCAG:
- Beratung der Kunden u. Kooperationspartner unter
Nennung der Vor- und Nachteile der Produkte
- Tatsache, dass sich die CCAG der Entwicklung von
CSR-Projekten verpflichtet fühlt (Corporate Social
Responsibility), wie zum Beispiel der Mikrokrankenversicherungen
für die Ärmsten der Armen
- Kooperation der CCAG mit Entraide Missionaire
(EMS), einem an den Vatikan angegliederten
Versorgungswerk. Im Rahmen dieser Kooperation
können konfessionsübergreifend Christen
im Ausland eine sehr kostengünstige und unbefristete
Krankenversorgung erhalten.
Selbstverständlich stehen die Produkte der CCAG
Angehörigen aller kulturellen und religiösen Gruppen
zur Verfügung.
Weitere Informationen
- zur christlichen Prägung des Unternehmens finden
Sie unter www.care-concept.de/ichthys.
- zu allgemeinen Fragen oder Vertragsabschlüssen
über das Internet unter www.care-concept.de
- persönliche Beratung: Frank Brandenberg (Leiter
Vertrieb), f.brandenberg@care-concept.de
4 Z-kompakt
kompakt
genau dort finden sich auch die meisten
chronisch Depressiven mit erhöhter
Suizidrate. Glücklich sein – was ist das?
„Glücklich ist der, der nicht dem Rat
der Gottlosen folgt, den Weg der Sünder
nicht betritt. Glücklich ist der, dem Gott
die Schuld nicht zurechnet! Glücklich ist,
wer sein Vertrauen auf Gott setzt und ihm
in Ehrfurcht begegnet!“ 3
• Unterhaltung
Mit der Datenbrille in eine andere Welt
flüchten: Man wird zum Helden und
schlägt Zombiehorden. In Hologrammen
trifft man längst verstorbene Persönlichkeiten.
Amtierenden Regierungschefs
werden dank KI Worte in den Mund
gelegt, die sie nie gesprochen haben.
Müssen wir in eine virtuelle Welt fliehen?
Was ist Realität? Religiöse Illusionen
sind Ersatzformen für Glaubenswirklichkeit:
„Die Menschen werden selbstsüchtig
und prahlerisch sein, haben nichts als
ihr Vergnügen im Kopf, sie haben zwar
eine Form der Frömmigkeit, aber von der
Kraft Gottes, die sie verändern könnte,
halten sie nichts … Von solchen Menschen
halte man sich fern!“ 4
• Mobilität
Was wird aus dem Auto, das ja Motor
der deutschen Wirtschaft ist – oder war?
Können Batterien auch ökologisch produziert
werden? Was wird aus der Brennstoffzelle
mit dem sauberen Wasserstoff?
Kommt das autonome Fahren? Wird der
Himmel voller Drohnen, die Pakete vor
die Haustür stellen? Oder gehen wir in
Zukunft wieder zu Fuß, weil die Entkarbonisierung
die motorisierte Mobilität
zum Erliegen gebracht hat?
Bedeutet das Hochkonjunktur für die
Philippus-Airline? Die Story dahinter:
Ein gewisser Philippus war unterwegs
nach Gaza, der Finanzminister von Äthiopien
ließ ihn einsteigen. Der las gerade
Jesaja. „Verstehen Sie das denn?“, fragte
der Zugestiegene – und konnte einiges
erklären. Als sie an einer Wasserstelle
vorbeikamen, wollte der Minister getauft
werden, was Philippus gleich erledigte.
Foto: Wikipedia, Bernard Gagnon Foto: Screenshot, Apocalypse, Warhammer
Danach ließ er sich nach Aschdod beamen,
5 50 km nach Norden – in weniger
als einer Sekunde, ganz ohne CO 2 -Belastung.
Vielleicht ist das die Technologie
der Zukunft.
• Freiheit und Menschenrechte
Wie wird Meinungsfreiheit und Demokratie
in zehn Jahren definiert? Was davon
wird für die Durchsetzung der Klimaziele
geopfert? „Toleranz“ ist jedenfalls heute
schon nicht mehr das, was es einmal war.
Die großen Parteien sind von der Mitte
nach links gedriftet.
Wie geht es der „unantastbaren“ Menschenwürde,
die sich vom jüdisch-christlichen
Gottes- und Menschenbild ableitet?
Und Freiheit, was ist denn das? Jeder, der
sündigt, ist Sklave der Sünde. Nur wen
der Sohn frei macht, der ist wirklich frei. 6
Ihr seid doch zur Freiheit berufen, doch
gebraucht sie nicht als Vorwand für eure
selbstsüchtigen Wünsche. 7 Daher ist nur
dort wirklich Freiheit, wo auch der Geist
Gottes ist. 8
•Global
Wie verschieben sich die Kräfte der Weltmächte?
Welche Rolle spielt dabei China,
worauf bereitet sich Russland gerade
vor? Wird Europa „mit einer Stimme“
sprechen können?
In alldem bleibt Israel der Dreh- und
Angelpunkt. Die Anerkennung Jerusalems
als Hauptstadt war der letzte große Schritt
auf dem wohl übergeordneten Fahrplan der
Weltgeschichte; was folgt als Nächstes?
Trotz des Trends der Globalisierung
und einer „One World“-Perspektive scheint
Gott Nationen im Blick zu haben. Das griechische
Wort dafür, ethnos, meint alle, die
nicht Volk Israel sind, und zwar ethnische
Gruppen, unabhängig von aktuellen Staatsgrenzen.
Das Evangelium der Königsherrschaft
von Jesus wird auf der ganzen Erde verkündet
werden, allen Nationen (= ethnischen
Gruppen) zu einem Beweis, erst dann wird
etwas zum Ende kommen. 9 Bisher wird eher
ein Wohlfühl-Evangelium verkündigt – auch
und vor allem in Deutschland. Bei „Mission“
braucht man nicht an den Dschungel
von Papua-Neuguinea zu denken.
• Finanzen und Wirtschaft
Was wird aus dem Geld? Alles digital?
Experten rätseln, was die Weltwirtschaft
demnächst aus der Bahn werfen könnte.
Die Staatsverschuldung ist auf Rekordniveau.
Im Verhältnis zum BIP liegt sie
weltweit bei nahezu 320 Prozent! Sollten
die Zinsen wieder steigen, was wären die
Folgen?
Alle eure Sorge werft auf ihn – auf
Jesus Christus (das ist zumindest das
Angebot) – denn er ist besorgt für euch. 10
Mein ist das Silber und mein das Gold, 11
hat Gott den Propheten Haggai wissen
lassen. Das war vor 2500 Jahren. – Wer
glaubt denn so etwas, bei dieser Weltlage?
Kann wohl sein, dass wir dafür
einen Perspektivenwechsel brauchen.
• Religion und Spiritualität
Die Säkularisierung des Westens ist
rasant fortgeschritten. Rein statistisch
gesehen wird sich 2035 der letzte
Z-kompakt 5
Das Paradies mit dem Sündenfall
kompakt
Kirchenbesucher von den Großkirchen
verabschieden. Doch parallel ist die
Nachfrage nach Spiritualität massiv
gestiegen: Menschen suchen Antworten
auf tiefe Fragen, und offensichtlich
kann eine liberale Kirche sie nicht geben
– sie haben zwar eine Art von Frömmigkeit,
aber die lebensspendende Kraft ist
nicht da. 12
Was ist Kirche in Zukunft? Sie wird mit
der Realität des Übernatürlichen zu tun
haben müssen, nicht gelähmt sein von
der Illusion, von dem, was intellektuell
für wahr gehalten wird. Die Umsetzung
des Glaubens wird sich als stärker erweisen
als der Zeitgeist: Das wird zählen.
Die Veränderungen waren schon
in den letzten zehn Jahren rasant,
nun werden sie an Tempo zulegen.
Es fühlt sich nach Endspurt an.
Man hat festgestellt: Das gottloseste
Gebiet weltweit liegt in Deutschland – es
sind die nordöstlichen Bundesländer. Im
tiefsten Dschungel, ja, da rechnet man
noch mit irgendetwas Übersinnlichem,
aber dort, im weiten Umkreis von Berlin,
ist dieser Sensor ziemlich gründlich
eliminiert – wohl die Frucht des Marxismus
(der krakt heute, in ein neues Mäntelchen
verkleidet, sogar bis in die C-Parteien
hinein).
Und doch können wir davon ausgehen,
dass Jesus Christus derselbe ist, gestern
und heute und in allen zukünftigen Zeitabschnitten.
13 Alles Mögliche wird vergehen,
aber seine Worte nicht. 14
Daran sollten wir die Zeichen des
aktuellen Geschehens messen – und das
wird uns Hoffnung geben.
1 Psalm 41,5; 43,3.
2 2. Brief an die Korinther 5,17.
3 Psalm 1,1; 32,2; 49,5; 41,2; 112,1.
4 2. Brief an Timotheus 3,2–5.
5 Apostelgeschichte 8,26–40.
6 Johannes-Evangelium 8,34.36.
7 Brief an die Galater 5,13.
8 2. Brief an die Korinther 3,17.
9 Matthäus-Evangelium 24,14.
10 1. Brief des Petrus 5,7.
11 Haggai 2,8.
12 2. Brief an Timotheus 3,5.
13 Brief an die Hebräer 13,8.
14 Markus-Evangelium 13,31.
Foto: © Screenshot, Montage, Gebetshaus Augsburg
CO 2 -neutral und
trotzdem ausgestorben
Ohne eine Ökologie des Herzens schützen wir vielleicht den
Planeten, übersehen aber die Ressource Mensch
Nach einem Vortrag von Dr. Johannes Hartl an der MEHR-Konferenz 2020, Anfang Januar in Augsburg
Meines Erachtens hat in letzter
Zeit nichts größere Prominenz
erlangt als die ökologische
Bewegung. Themen wie Nachhaltigkeit,
Umgang mit Ressourcen oder Klimawandel
etc. sind omnipräsent. Dabei erstaunt
mich, dass ein Aspekt völlig ausgeblendet
wird: der Umgang mit einer zentralen
Ressource des Lebens, nämlich dem
Menschen.
Angenommen, wir wären in drei Jahrzehnten
CO 2 -neutral, aber nicht mehr
fähig zu echten Beziehungen – dann
stürben wir eben auf diese Weise aus.
Welcher Art die ökologischen und technischen
Probleme auch sein werden: Es
braucht Menschen, die mit solchen komplexen
Herausforderungen umgehen
können. Aber woher nehmen?
In der Öko-Bewegung gibt man sich
eher menschenverachtend: „Rettet den
Planeten, bekommt keine Kinder!“ Aufruf
zum freiwilligen Aussterben. Wenn
man, schön aufgeklärt, den Menschen
als höherentwickeltes Tier sieht, lässt
man ihn eben aussterben, damit der Planet
überlebt. – Doch wozu unseren Planeten
schützen, wenn uns das menschliche
Leben selber nicht kostbar ist?! Das führt
zu Kuriositäten wie z. B. einer Geldstrafe
von bis zu 50 000 Euro, wenn man das Ei
eines Steinadlers zerbricht. Lässt hingegen
jemand ein behindertes Baby im Mutterleib
töten, zahlt der Staat mit.
Bei aller Bewahrung der Schöpfung –
sollte das nicht auch die Bewahrung des
Menschenherzens mit einschließen?
Aus welchen Gründen würden wir
einen Kanister Altöl nicht auskippen in
ein herrliches Fleckchen Natur? Drei
gute Gründe:
Erstens: Wenn etwas uns gehört, empfinden
wir eine Verbundenheit.
Zweitens: Weil uns einleuchtet, dass das
nicht sinnvoll wäre – es würde das Grundwasser
verseuchen.
Drittens: Aus Respekt vor der Schönheit
sagt man: „Das geht gar nicht!“
Verbundenheit –
Sinn – Schönheit
Diese drei Punkte verraten einiges über
die Besonderheit des Menschen. Urzeitforscher
orientieren sich bei Untersuchungen
an diesen drei Begriffen, um
festzustellen, ob Menschen oder Mammuts
im Spiel waren: Hat hier eine
Gemeinschaft gelebt, in Verbundenheit?
6 Z-kompakt
kompakt
Sind Grabbeigaben vorhanden? Nur
Menschen, also spirituelle Wesen, bestatten
ihre Toten. Und bemalte Gegenstände
oder Höhlenwände sind Hinweis auf
einen Sinn für Schönheit, schon sehr früh
in der Menschheitsgeschichte.
Verbundenheit, Sinn, Schönheit:
Warum sind diese drei Bausteine nicht
automatisch vorhanden, und wie können
wir diese fördern?
Verbundenheit
Verbundenheit ist auch für die ökologische
Bewegung wichtig; wir müssen spüren,
dass wir Teil von etwas sind. Doch
bevor wir mit der Erde verbunden sind,
waren wir es längst mit Menschen. „Mutter
Erde“ – schön und gut; aber Trost und
Zuneigung finden wir doch eher bei der
leiblichen Mutter.
Der Mensch entsteht im Leib eines
anderen Menschen. Faszinierend! Der
Mensch ist von der engen Bindung an
diesen anderen Menschen sehr viel stärker
abhängig als Säugetiere. Wenn er in
den ersten Lebensjahren genügend Bindung
und Zuwendung bekommt, dann
wachsen in ihm zwei gigantische Eigenschaften
– und die brauchen wir in unserer
Gesellschaft dringend!
Erstens: Das Gefühl: „Ich habe, was ich
brauche, ich habe genug.“ Also Zufriedenheit
und Gesättigtsein. „Ein Baby stillen“
bedeutet: Es wird gesättigt. Nicht genug
zu bekommen, das ist eines der Hauptprobleme
unseres Ökosystems. Unsere tiefsten
Bedürfnisse müssen gestillt werden.
Zweitens: Je sicherer diese Bindung in
den ersten Lebensjahren ist, desto offener
geht ein Mensch auf Fremdes und
Neues zu – das wäre echte Toleranz. Ständig
strömt Neues auf uns ein. Das ist gut
so. Aber dazu braucht es Menschen, die
innerlich stabil sind, so dass sie Neues
auf gute Weise verarbeiten können.
Die Folgerung: Wer Kinder hat,
schenke ihnen so viel Zeit wie nur möglich.
Besonders in den ersten Lebensjahren,
denn da wird die Bindungsfähigkeit
des Menschen für den Rest des Lebens
bleibend angelegt.
Foto: © Wikipedia, Lascaux
Verbundenheit hat mit Bündnis zu
tun. Heute werden Vereinbarungen leicht
aufgelöst, sei es in der Politik oder Ehen
oder Verträge. In Zukunft aber werden
Menschen gebraucht, die Bündnisse halten
wollen.
Es ist nicht von ungefähr, dass Gott
sich von Anfang an als Bundesgott vorgestellt
hat.
Schönheit
Wenn wir mit Gott im Bunde stehen,
wird Folgendes geschehen: „Der HERR
wird dir seinen Schatz, den Himmel, auftun,
um deinem Land Regen zu seiner
Zeit zu geben und um alles Tun deiner
Hand zu segnen.“ 1 Das spricht von einem
Leben, das gesättigt ist, das genug hat
– auf Herzensebene. Aus der Verbundenheit
wird erkannt: Da gibt es jemanden,
der für einen sorgt.
Sinn
Kaum etwas braucht der Mensch zum
Leben dringender als einen Sinn. Viktor
Frankl sagte: „Der Mensch erträgt fast
jedes Wie, wenn er das Warum dahinter
versteht.“
Nach der Erfüllung des Lebens gefragt,
nennt so mancher locker-flockig sein
Hobby. Aber es mag nur einmal eine Krise
kommen; je existenzieller eine Lebenskrise
ist, umso stärker hängt die Bedeutung des
Sinns an der Frage nach der Wahrheit.
Nochmals Frankl: „Sinn wird nicht erfunden,
sondern aufgefunden“ – Sinn ist etwas,
wofür es sich zu leben und zu sterben lohnt.
Doch wie steht es um Wahrheit? „Ich habe
meine Wahrheit und du deine“? Das versteht
man inzwischen unter Toleranz.
Es muss doch etwas geben, das noch
höhere Gültigkeit hat. Was auch immer
jemandem als Höchstes gilt, genau das
ist es, was er anbetet.
Wer seine Knie vor dem höchsten Gott
beugt, der fürchtet sich nicht, die Wahrheit
zu sagen. Ohne Wahrheit aber geht uns
Sinn verloren. Der Sinn des Lebens hängt
an Anbetung und an Wahrheit.
Menschen dürsten nach Wahrheit, sie
brauchen Orientierung. Jeder hat irgendetwas,
was für ihn das Höchste ist – und
eben das ist sein Gott, den er anbetet.
Pietas – Respekt haben, anerkennen,
dass etwas älter und größer ist als man
selbst. Dieser dankbare, wertschätzende
Blick für das, was schon da ist, fällt uns
gelegentlich schwer. Aufgrund technischer
Errungenschaften könnten wir vieles neu
machen. Aber nur weil etwas technisch
machbar ist, ist es noch lange keine gute
Idee. Warum? Ein Bio-System geriete aus
dem Gleichgewicht … Auch das Herz des
Menschen stellt solch ein Bio-System dar.
Wir müssen nicht alles neu erfinden wollen,
was um Jahrtausende älter ist als wir.
Skurril, wie viele Bücher darüber
geschrieben werden, was Mann und
Frau alles noch sein könnten?! Polare
Geschlechtlichkeit gibt es in der Natur
von Anfang an. – Wir erfinden nicht alles
neu, wir finden vielmehr vor.
Schönheit
Ein Magazin hat ein Ranking der hässlichsten
Universitäten veröffentlicht.
Platz eins: ein Beton-Zweckbau – man
fragt sich, ob das ein Gefängnis sein soll
Z-kompakt 7
kompakt
oder eine Bank. Es gibt auch ästhetische
Umweltverschmutzung. Und auch das
hat Auswirkungen: Damit rauben wir uns
den Grund, warum man etwas bewahren
sollte; in Stadtteilen, die hässlich sind, ist
die Verbrechensrate höher. In solchen
Betonklötzen – welches Menschenbild
wird da wohl vermittelt? Nicht etwa das:
Der Mensch sei ein Arbeitstier, das Produktivität
zu bringen habe?
Ich liebe das Thema „Achtsamkeit“;
Buddhisten haben es für sich entdeckt,
weil wir Christen blöd genug waren, uns
diesen Kernbegriff rauben zu lassen. Auf
Lateinisch heißt das „Kontemplation“.
Es ist erschütternd, dass das Christentum
mit „Kopf“ assoziiert wird, mit „Alles
richtig machen“. Nein! Die Mitte des
Christentums ist der Gott, der Schönheit
erschaffen hat. Schönheit ist unser Spezialgebiet!
Heute fehlt er uns, dieser ausgeruhte,
zufriedene, es sich genügen lassende,
kontemplative Blick auf das, was da ist
– auf diesen Reichtum des Seins. Der hat
zutiefst mit Gebet zu tun.
Dass so viele die Schönheit im Menschen
immer weniger erkennen können,
das liegt daran, dass unsere Gottesbeziehung
zerbrochen ist. Schön ist, was und
wer sich geliebt weiß. Was wir mit Liebe
betrachten, das wird schön. Und nur
dank Schönheit bleibt die Welt ein menschenfreundlicher
Lebensraum.
Eine so unfassbar
gute Nachricht:
dass wir sein dürfen, dass es Sinn gibt
und Schönheit und dass wir in Verbundenheit
leben können.
In Deutschland würde man vielleicht
gerne ein Gesetz verabschieden, das
diese drei Attribute vorschreibt (oder
wir erfinden für Verbundenheit, Sinn und
Schönheit einfach eine Technologie). Wir
versuchen das ja auch in der Ökologie
– so eine Verordnung, dass Hecken und
Bäume nicht mehr zurückgeschnitten
werden dürfen, wenn dort Fledermäuse
leben. Das hilft den Fledermäusen nicht
Foto: © Screenshot, Montage, Gebetshaus Augsburg
unbedingt, es führt eher dazu, dass keiner
mehr Sträucher pflanzt. So können
Öko-Gesetze das Gegenteil bewirken! Die
Probleme des Menschen liegen tiefer, als
dass man sie mit Gesetzen lösen könnte:
Wir brauchen eine Veränderung des Menschenherzens.
Drei Gegenkräfte
Der Sehnsucht nach Verbundenheit, Sinn
und Schönheit stellt sich auch etwas entgegen:
• Spaltung gegen Verbundenheit
• Lüge gegen Sinn
• Scham gegen Schönheit
Spaltung, Lüge, Scham: Was passiert,
wenn dieses Dreigestirn das Menschenherz
infiziert und erobert? Ein Ökosystem
kann kollabieren. Das Menschenherz
auch. Wenn die Lüge, die Scham und die
Spaltung in einem Herzen oder in einer
Gesellschaft überhandnehmen, dann ist
die Hölle los – viel schlimmer als eine
radioaktive Katastrophe, wie sie Japan vor
ein paar Jahren erlebt hat. Eine erschütternde
Doku über Tschernobyl zeigte, wie
eine noch größere Katastrophe im Reaktor
nur verhindert werden konnte, weil
jemand hineinging – im Wissen, dass er
sich dabei kontaminierte. Diese Leute
konnten das nicht einfach abschütteln.
Ihre Leichen liegen bis heute dort.
Wer steigt hinunter in den Reaktorblock
des Menschenherzens? Das war
genauso tödlich. Hinabsteigen in die
Lüge, in die Scham, in die Spaltung, in
das Hässliche des Lebens und daran
sterben – genau das hat Jesus am Kreuz
getan. Nicht theoretisch und abstrakt,
sondern im wirklichen Leben! In diesen
Reaktorblock des Menschenherzens floss
das Blut des Einzigen, der absolut voller
Verbundenheit, voller Sinn, Wahrheit und
Schönheit gelebt hatte. Das feiern wir an
Karfreitag.
Wer auf den Gekreuzigten blicken
kann, erfährt etwas unvorstellbar Kostbares
in seinem Herzen. Paulus schreibt
dazu: „Ihr hattet euch von Christus
getrennt, abgespalten, ihr hattet keine
Hoffnung und lebtet ohne Gott in der
Welt. Jetzt aber seid ihr, die ihr einst entfernt
wart, durch Christus, durch sein
Blut nahe gekommen.“ 2
Dann erst, so
erst erleben wir Frieden.
Das war wirklich der
„Friday for Future“!
Was dabei geschieht, ist so umfassend
und vollständig, wie es kein Gesetz
und keine Bewegung je bewerkstelligen
könnte. Jesus sagt: „Ich bin das Brot des
Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr
hungern, wer an mich glaubt, wird nie
mehr dürsten“ – der hat genug und kann
es auch an andere weitergeben: Verbundenheit,
Sinn und Schönheit. Das wird
zur Ökologie des Herzens.
1 5. Buch Mose 28,12.
2 Brief an die Epheser 2,11–17.
Friday for Future
www.mission-is-possible.de/ostern
8 Z-kompakt
kompakt
Foto: © Agentur PJI/Montage; Wikipedia
Die Klimakatastrophen-Strategie
„Gegen die Kathedrale der Klimakatastrophe sind alle bisherigen Angstepidemien kleine
Kirchlein. Wer diese Angst funktionalisieren kann, verfügt über den zentralen Code ...“
Prof. Wolfgang Leisenberg
Man muss die Klimapolitik als Teil
einer umfassenderen Strategie
sehen, auch wenn das leicht
als Verschwörungstheorie interpretiert
werden möchte. Das größte globale Ziel
dürfte die „One World“, die „neue Weltordnung“
sein, die von der UNO, der EU,
dem Club of Rome und der Hochfinanz
ganz offen verfolgt wird. So antwortete
der jüngst mit 101 Jahren verstorbene
David Rockefeller auf den Vorwurf, er
würde das nationale Interesse der USA
diesem Gedanken unterordnen: „Wenn
das der Vorwurf ist, dann bekenne ich
mich schuldig. Und ich bin stolz darauf.“
Auch im letzten Buch der Bibel ist eine
„One World“ vorausgesagt, sie wird also
kommen. Aber dazu müssen bestimmte
Voraussetzungen erfüllt sein:
1Damit Menschen zu „idealen
Untertanen“ werden, muss man
ihnen ‒ möglichst unbemerkt ‒
ihre Identität nehmen. Die Gendererziehung
mit der möglichst frühen Trennung
der Kinder von ihrer Mutter (Kita) führt
durch das bewusst erzeugte Bindungstrauma
zu einer leichter manipulierbaren
Persönlichkeit mit geringerem Grundvertrauen.
Dieser „neue“ Mensch, dem die
totale (sexuelle) Freiheit bis hin zur Wahl
des Geschlechts versprochen wird, ist in
Wahrheit Nietzsches letzter Mensch „mit
einem Lüstchen für den Tag und einem
für die Nacht“.
Schon C. S. Lewis hat diese raffinierte
Täuschung erkannt: „Die Macht des Menschen,
aus sich zu machen, was ihm
beliebt, bedeutet die Macht einiger Weniger,
aus anderen zu machen, was ihnen
beliebt.“ Für die totale Überwachung riesiger
Menschenmassen liefert uns China
bereits sehr konkrete Beispiele.
David Rockefeller
und der Club of Rome
Bildmontage
2Um auch nationale Identität zu
minimieren, sollen ‒ zunächst in
der EU ‒ die Nationen in einem
vereinten Europa aufgehen. Dieser
Gedanke wurde nach dem Ersten Weltkrieg
geäußert von Graf Richard Nikolaus
Coudenhove-Kalergi, einem Vordenker
der „Europäischen Union“: Da der
große Krieg zwischen Nationen geführt
worden sei, müsse man zur Erhaltung des
Friedens die Nationalstaaten abschaffen.
Da auch kulturelle Gegensätze zu Kriegen
führen könnten, schlug er eine „nie
dagewesene Einwanderung nach Europa“
vor, denn: „Der Mensch der Zukunft wird
Mischling sein.“ Mit der gleichen Begründung
forderte Frans Timmermans, Vizepräsident
der EU-Kommission, 2016 in
einer Rede zum „Grundrechte-Kolloquium
der EU“ die Mitglieder des EU-
Parlaments auf, „monokulturelle Staaten
auszuradieren. Wer sich der kulturellen
Vielfalt entgegenstellt, stellt den Frieden
infrage.“ Der UNO-Immigrationspakt
hat den Weg dahin geebnet und nicht von
ungefähr wurde Angela Merkel 2010 mit
dem „Kalergi-Preis“ ausgezeichnet.
3Ist der einzelne Bürger arm
und abhängig vom Staat, so riet
schon Rousseau, könne man ihn
„mit dem kleinen Finger lenken“.
Dass die Verarmung der reichen Industrieländer
ein Ziel der Klimapolitik ist,
bestätigte indirekt Prof. Ottmar Edenhofer,
Vizedirektor des PIK 1 : „Wir verteilen
durch die Klimapolitik de facto das
Weltvermögen um.“ Dies lässt auch eine
Äußerung der kanadischen Ex-Umweltministerin
Christine Steward erwarten:
„Es ist egal, ob die Wissenschaft der globalen
Erwärmung komplett an den Haaren
herbeigezogen ist, gibt uns der Klimawandel
doch die größte Möglichkeit,
Gerechtigkeit und Gleichheit in die Welt
zu tragen.“
Die „Decarbonisierung“ wird in der
Tat zur De-Industrialisierung führen,
denn allein mit Wind und Sonne, ohne
bezahlbare Energie-Speicherung und
ohne Atomkraft kann Deutschland seine
Wirtschaft nicht auf dem jetzigen Niveau
halten. Schon heute sind Konzerne wie
Thyssen-Krupp, die Deutsche Bank oder
Bayer nur noch ein Schatten ihrer früheren
Größe, und „mit dem Kampf gegen
die eigene Autoindustrie betreibt die
deutsche Wohlstandsgesellschaft ihre
Selbstauflösung: Verarmt, dafür aber
ökologisch vorbildlich“, schrieb Jan
Fleischhauer (Der Spiegel).
Z-kompakt 9
kompakt
Foto: © Bart van Kersavond, Deutz AG Industrieruine, Köln-Mülheim
Nachdem allein Audi und Daimler den
Abbau von 50 000 Stellen (plus Zulieferer-Betriebe)
angekündigt haben, mahnt
selbst der Grünen-Ministerpräsident
Kretschmann: „Wir müssen Autoland bleiben,
die Branche ist ein Pfeiler des Wohlstandes
des Landes.“
Luisa Neubauer, die „deutsche Greta“,
stellt Joe Kaeser, den CEO von Deutschlands
führendem Technologiekonzern
Siemens, wegen eines Miniauftrags für
ein australisches Kohlenbergwerk an den
Pranger. Ganz im Sinne von Larry Finck,
dem Chef von Blackrock (größter Siemens-Anteileigner),
der in Davos 2020
der Kohle den Kampf angesagt hat.
Nachdem das EU-Parlament den „Klimanotstand“
ausgerufen hat und die neue
EZB-Chefin Christine Lagarde die EU-
Geldpolitik auf den Klimaschutz als zusätzliche
Kernaufgabe ausrichten will, wird
auch die EU die De-Industrialisierungspolitik
vorantreiben.
4Globale Herrschaft braucht schließlich
eine globale Bedrohung, vor
der die Menschheit „gerettet“ werden
muss. Diese Forderung erfüllt sich
gerade: „Gegen die Kathedrale der Klimakatastrophe“,
so Matthias Horx, „sind
alle bisherigen Angstepidemien kleine
Kirchlein. Wer diese Angst funktionalisieren
kann, verfügt über den zentralen
Code der Menschheits-Ängste.“
Industrieruine
Diese „Kathedrale der Klimakatastrophe“
vereint zudem den Glanz der Weltrettung
mit geringstmöglicher Nachprüfbarkeit.
Natürlich wird die Rettung der Welt
etwas kosten: Sie fordert von uns einen
Lebenswandel ohne CO 2 -Fußabdruck, wie
er vom WBGU 2 beschrieben wird 3 .
Diese Blaupause einer globalen Öko-
Diktatur ist heute kein Tabu mehr; die
Demokratie wird mittlerweile auch
öffentlich für zu langsam erklärt, für
ungeeignet zur Rettung des Klimas.
Europa, quo vadis?
David Rockefeller sah schon 1994 die
„Neue Weltordnung“ entstehen: „Alles,
was nötig ist, wäre eine Krise großen
Ausmaßes, und die Nationen werden die
neue Weltordnung bejahen.“
Die Klimapolitik könnte sehr gut
Auslöser einer realen Wirtschafts- und
Finanzkrise werden: Angesichts gewaltiger
Schuldenberge und eines nur noch
durch Negativzinsen überlebensfähigen
Finanzsystems würde die De-Industrialisierung,
verbunden mit Arbeitslosigkeit
und einem Einbruch der Steuereinnahmen
und Sozialabgaben, eine schwere
und vermutlich lang andauernde Wirtschaftskrise
mit sozialen Unruhen nach
sich ziehen.
Hinzu kommt, dass mit einer Massenimmigration
nicht Kalergis „multikultureller
Mischling“ aufwächst, sondern
ethnische Parallelgesellschaften mit großem
Konfliktpotenzial. Dann, so erwartete
Rockefeller, „könnten entwurzelte,
abhängige, manipulierbare Massen bereit
werden, einem neuen, globalen Heilsbringer
zuzujubeln“. Auch das wird im letzten
Buch der Bibel prognostiziert.
Dazu passt, dass alle gesellschaftlichen
Gruppen bekämpft werden, die sich
gegen diese Entwicklung stemmen. So
spricht Kardinal Gerhard Müller, ehemaliger
Präfekt der römischen Glaubenskongregation,
für viele konservative Christen:
„Die katholische Kirche wird auf
verbissene Weise angefeindet, weil sie
eine ideologische Alternative zur Vision
der Macht- und Wirtschaftselite darstellt,
die eine absolute Kontrolle über den Geist
und den Körper einer darbenden Masse
der Menschheit anstrebt.“
Nur nicht gegen den Mainstream
Dieser „Elite“ geht es um die Auflösung
der kulturellen Grundlagen der erfolgreichsten
Zivilisation der Menschheitsgeschichte.
Angesichts der Abwendung
von seinen christlichen Wurzeln würde
Jeremia Europa zurufen: „Erkenne doch,
wie schmerzlich und bitter es ist, dass
du mich, den HERRN, deinen Gott, verlassen
hast und mir keine Ehrfurcht mehr
erweist.“ 4
Dass Politiker, Journalisten und ein
großer Teil der Bevölkerung diese Irreführung
nicht erkennen (wollen), erinnert
an eine markante Aussage von Paulus:
„Denn ihnen lag nichts daran, die
Wahrheit anzunehmen, die doch ihre Rettung
gewesen wäre. Deshalb lässt Gott
sie auf diesen Irrwahn hereinfallen, und
sie werden stattdessen der Lüge Glauben
schenken.“ 5
Christen können dies
zwar nicht verhindern; aber sie können,
wie Abraham für Sodom, vor Gott für ihr
Land eintreten, damit er ihm trotz seiner
Gottlosigkeit eine Chance zur Richtungskorrektur
gibt.
1 PIK: Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e. V.
2 WBGU: Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung
Globale Umweltveränderungen.
3 „Hauptgutachten eines Gesellschaftsvertrages für
eine große Transformation“, https://www.wbgu.de/
de/publikationen/publikation/welt-im-wandel-gesellschaftsvertrag-fuer-eine-grosse-transformation.
4 Jeremia 2,19.
5 2. Brief an die Thessalonicher 2,9–11.
10 Z-kompakt
kompakt
Demografie und Fachkräftemangel
Foto: © Agentur PJI, Montage/123rf, unlim3d
Eine von potenziell
100 000 Fachkräften,
die uns durch das
„Abwanderungs-Gesetz“
jährlich verlorengehen
Aus meiner Tätigkeit im Gesundheitswesen
sind mir diese beiden
Begriffe sehr vertraut. Wenn man
sie allerdings kritisch hinterfragt, muss
man mit Repressionen rechnen – und die
könnten sowohl eine Unternehmer-Existenz
als auch den Frieden der Familie
gefährden, auch in einem „freien“ Land wie
dem unseren. Dies gilt insbesondere dann,
wenn die Kritik die Ursachen der demografischen
Veränderungen betrifft oder christliche
Positionen enthält (oder neuerdings
auch Äußerungen, die der kommunistischen
Partei Chinas nicht gefallen).
Die Frage nach der Ursache
Nun zur Sache: Haben Sie sich mal
gefragt, warum an keiner Stelle über die
Ursachen der seit Jahrzehnten absehbaren
demografischen Probleme diskutiert wird,
sondern nur über deren Auswirkungen?
Die Antwort ist einfach: Man müsste sich
mit der Tötung der ungeborenen Kinder
befassen, was in Deutschland (wie in den
meisten Teilen der Welt) tabuisiert wird.
Das möglicherweise aus zwei Gründen:
Erstens, weil es unglaublich schwierig ist,
dieses Thema mit der erforderlichen Sensibilität
öffentlich zu besprechen. Denn es
betrifft Millionen Männer und Frauen, die
bewusst oder unbewusst unter den Folgen
ihrer Fehlentscheidung leiden, weil
sie sich (zumindest aus christlicher Perspektive)
schuldig gemacht haben. (Die
Lösung dafür liegt in Christus: Am Kreuz
hat er auch unsere größte und schlimmste
Schuld beglichen und weggenommen.)
Zweitens würde eine Korrektur dieser
menschenverachtenden, überwiegend
links zu verortenden Ideologie eben diese
möglicherweise stark ins Wanken bringen;
deshalb wird eine öffentliche Aufarbeitung
der Ursache von linken Politikern und Journalisten
mit allen Mitteln verhindert.
Staatlich subventionierte Tötung
Wie groß auch immer der genaue prozentuale
Anteil an der Überalterung unserer
Gesellschaft sein mag, den die Tötung
ungeborener Kinder dazu beiträgt: Er
ist garantiert so erheblich, dass es längst
an der Zeit gewesen wäre, zumindest die
staatliche Subventionierung der Tötung
Ungeborener einzustellen – die beträgt
ca. 30 Mio. € jährlich. 1
Nun möchte ich den Leser nicht mit
Zahlen erschlagen; aber ich denke, es
würde mir auch aus der linken Szene
niemand widersprechen, wenn ich die
Anzahl der jährlich in Deutschland im
Mutterleib getöteten Kinder, die das
Statistische Bundesamt ausweist, auf
100 000 Kinder abrunde (die Dunkelziffer
blenden wir aus) und der Vereinfachung
halber ohne den Sondereffekt
der Wiedervereinigung multipliziere mit
45 Jahren seit der Gesetzesänderung
des § 218 im Jahr 1975. Dann sprechen
wir von mindestens 4,5 Mio. schmerzhaft
vermissten Menschen in unserem
Land. Manche gehen gar von 8 Mio. aus;
aber wir sehen auch so, wie verkürzend
eine solche Berechnung ist: Dahinter verbirgt
sich eine unvorstellbare Dimension
an persönlichem Verlust und Trauer, Leid
und Schmerz, und die können wir weder
ermitteln, greifen noch erahnen.
„… dann werden die Steine schreien“
Deshalb scheint es leichter, diese Tatsache
politisch zu negieren und zu verschweigen.
Aber wie heißt es schon in
der Bibel: „Wo diese schweigen, dort werden
die Steine schreien.“ 2 Ich weiß noch
nicht, was es für Deutschland bedeuten
wird, wenn die Steine schreien. Meine
Hoffnung ist nur, dass wir vorher aus
unserer Geschichte lernen, und dass
Jesus Christus aus dem größten Leid
einen noch größeren Segen entstehen
lassen kann. Wie wäre es, wenn sich Alice
Schwarzer zur Jeanne d’Arc im Kampf
gegen die Abtreibung erheben würde und
so zur Retterin nicht nur ihres eigenen
Herzens, sondern auch unzähliger ungeborener
Kinder avancierte?
Z-kompakt 11
kompakt
Foto: © Agentur PJI, Montage/Wikipedia
Leider ein Fantasiefoto, eine Bildmontage
Eine neue Chance für Deutschland
Es wäre schon viel gewonnen, wenn
Deutschland andere Länder nicht mehr
zur Tötung Ungeborener nötigen würde,
wie es derzeit über die Europäische Union
geschieht. Gerade wir hätten einmal mehr
die Chance, durch eine nie dagewesene
Dokumentation des verursachten Leids
von Millionen von Menschen auch andere
Länder zur Umkehr zu ermutigen. (In
China hat die Tötung Ungeborener ein
noch schrecklicheres Ausmaß erreicht –
mit grausamen Folgen, deren Schilderung
diesen Artikel aber sprengen würde.)
Illusionen statt Lösungen
Anstatt dieses „Abwanderungsgesetz zu
stoppen, fällt unseren Politikern nach
jahrzehntelanger Passivität nichts Besseres
ein, als ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz
in Kraft zu setzen (ab 01.03.2020)
– zu einem Zeitpunkt, an dem der Mangel
bereits in nahezu allen Branchen sichtbar
ist. Dieses Gesetz baut auf die illusorische
Idee, dass von nun an massenweise
gut ausgebildete junge Menschen aus
dem außereuropäischen Ausland zu uns
kommen werden und mühsam Deutsch
lernen, um hier die Lücken zu schließen,
die wir nicht nur schon gerissen haben,
sondern auch weiterhin reißen wollen.
Wundert es da, angesichts solcher
Verblendung, dass unseren Kindern das
Leben von Küken oder Bäumen wichtiger
geworden ist als das ihrer Geschwister?
In ihrer gut gemeinten Revolution
für alles, was zu Recht anders gemacht
werden müsste, wird die Kostbarkeit des
Menschenlebens leider übersehen.
Bereitschaft, das Kind
beim Namen zu nennen
Kann es sein, dass das Blut der getöteten
Kinder vor Gottes Thron schreit und
dass wir alle, ob Steuerzahler, aktiv Mitwirkende
oder passiv Zulassende, uns
an der Tötung der Ungeborenen schuldig
gemacht haben? Und sind wir vielleicht
gerade dadurch blind geworden
für die Realität, die Unterscheidung von
Gut und Böse, so dass wir für die Zukunft
Deutschlands keine gemeinsam tragfähige
Vision mehr entwickeln können?
Der Begriff „Sünde“ wird vielleicht
als antiquiert ausgeblendet; doch an den
Ergebnissen sieht man, dass Sünde, ob
man sie benennt oder nicht, zum Verderben
eines Landes führt. 3
Umkehren, wenn Richtung falsch
Die Schritte in die Zukunft eines Deutschlands,
das ich meinen Enkeln gerne hinterlassen
würde, wären Buße und Umkehr der
Betroffenen, der politisch und beruflich
Lektorat &
Übersetzung
Translation
Переводы
Manuskript-
Bearbeitung
Gabriele Pässler
Tel. 07754 - 92 94 39
info@g-paessler.de
Mitverantwortlichen und vor allem eines
glaubwürdigen Teils der Christenheit.
Nicht wie gerade die Evangelische Kirche
Deutschlands, die für 2020 als Fastenmotto
„Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus“
ausgibt und damit zeigt, dass sie die
Zeichen der Zeit überhaupt nicht erkennt.
Ehrlichkeit, Umkehr und die Bereitschaft,
das Übel beim Namen zu nennen
– das würde uns die Augen öffnen und
erkennen lassen, wo wir wirklich stehen
und wie es besser werden kann.
Gott hat uns zugesagt: „... wenn sie
sich demütigen, wenn sie beten und mein
Angesicht suchen, wenn sie umkehren
von ihren bösen Wegen, dann werde ich
vom Himmel her hören und ihre Sünden
vergeben und ihr Land heilen.“ 4
Wohlwollende Rückmeldungen zu diesem Artikel
erreichen den Autor über die Redaktion.
1 Staatliche Zuschüsse zu den gesetzlichen Krankenkassen.
2 Lukas-Evangelium 19,40.
3 Sprüche Salomos 14,34.
4 2. Chronik 7,14.
V I E R T A G E I N D E R G E G E N W A R T G O T T E S
Das Motto: Befreiung von geistlichen Ersatzformen,
die eigentlich kraftlos sind (2 Tim 3,5).
Das Besondere an »bewegen«: Alle Teilnehmer
lassen sich in diesen vier Tagen vom Heiligen
Geist inspirieren, Himmlisches wird aktiviert.
So war es zumindest bei den bisherigen Treffen,
Mission is possible
über alle Erwartung hinaus. Es kam zu „Kollateral-Segen“:
Heilung und Befreiung geschah als
Nebenwirkung, ohne spezifisches Gebet.
Weitere Infos und Anmeldung über die Website:
Sehen Sie alle bisherigen Aufzeichnungen online auf http://bewegen.love
Sie könnten ein Buch
schreiben
... ja, warum eigentlich nicht?
Ihr Erfahrungsreichtum für die Nachwelt
12 Z-kompakt
kompakt
Das digitale Menschenbild 0/1
Wer ist eine Null, wer eine Eins?
Frank H. Wilhelmi
Was bedeutet Digitalisierung? Es
ist der Versuch, mittels elektronischer
Datenverarbeitung Verhaltensweisen
von Mensch und Natur so
aufzubereiten, dass wir die Welt nach eigenen
Vorstellungen umgestalten können:
Wachstum und Wohlstand fördern, uns
gegen Risiken absichern und uns Mühen,
Schmerz, Krankheit und Tod
ersparen. Dazu entwickeln
wir Maschinen, die lernfähig
bzw. intelligent sind, d. h.
eigenständig Muster erkennen
und Befehle ausführen.
Das Programm entscheidet
binär – entweder 0 oder 1.
Inwieweit die Maschine
eine dem Menschen ebenbürtige
Intelligenz aufweist,
wird anhand des „Turing-
Tests“ geprüft: Erkennt man
im Umgang mit der Maschine
keinen Unterschied zum Verhalten
eines Menschen, gilt sie für diese
eine Aufgabe als intelligent, und dieser
Test wird von Maschinen immer öfter
bestanden. Nullen und Einsen werden
intelligent.
Digitale Gesellschaft –
was ist 2020 sichtbar?
Die Digitalisierung schreitet voran. Neuerdings
kreieren hocheffiziente Server
neuronale Netzwerke mit Sprach-, Bildund
Bewegungserkennung und leiten
daraus Deutungsmuster ab, mit deren
Hilfe die Maschine selbstständig lernt.
Alles, was der Mensch kann, wird
dann der Maschine beigebracht. Das
Geschöpf, die Maschine, tritt vor seinen
Schöpfer, den Menschen, und fragt: „Und
was soll ich noch lernen?“
Wie sieht das aus? Der Mensch erkennt
einen Kontext und trifft Entscheidungen;
Computer „lernen“, Daten auszuwerten,
und setzen Befehle um. Menschen
Foto: © Agentur PJI, Montage
sind interaktiv; Computer erkennen in
Szenen Bilder, können Vergangenheit
und Zukunft deuten. Menschen nehmen
Informationen auf und werten sie aus;
neuronale Netzwerke erkennen Symbole,
führen sie zusammen. Anreize und
Bestrafung sollen unerwünschte Ergebnisse
verhindern.
Das kann man „online“ selbst testen,
z. B. mit „cleverbot“, einem auf Small-
Talk spezialisierten Programm. Es speichert
Konversationen mit einem Gegenüber,
lernt so dessen Interessen kennen
und entfaltet eigene Konversationen.
Vor etwa zwei Jahren stellte Microsoft
den Chatbot „Tay“ online, um Menschen
mit intelligenten Maschinen vertraut zu
machen; aber die Nutzer schlugen dem
Cleverbot ein Schnippchen und fütterten
ihn mit rassistischen und gewaltverherrlichenden
Inhalten. Der Chatbot lernte
sie, übernahm die verwerflichen Aussagen
und verbreitete sie – mit enormem
Erfolg! Microsoft nahm „Tay“ umgehend
vom Netz. 1
Der Gottesbeweis ‒ vorgerechnet
durch Simulationsmodelle
Zurzeit codieren wir unser Universum in
Nullen und Einsen. Darüber hinaus „decodieren“
wir das menschliche Genom mit
dem Ziel, es neu – nach unserem Bild – zu
gestalten. Der US-Computerpionier Raymond
Kurzweil prognostiziert, dass 2045
KI die Intelligenz des Menschen übertreffen
wird; danach würde die Zukunft der
Menschheit nicht mehr durch den Menschen
vorhersehbar sein, sondern durch
die ihr überlegene „Spezies KI“ berechnet
werden.
Die erste Superintelligenz
wäre also die letzte
Erfindung, die die Menschheit
zu machen hat, ab
dann würden Maschinen
das erledigen; sie würden
uns beliebig viele Universen
unter bestimmten
Hypothesen simulieren
und uns erklären, wie wir
uns zu verhalten haben,
damit sich die gewünschten
Ergebnisse einstellen.
Kurzweil: „Wir brauchen
keine Simulationshypothese, um
‚religiöse‘ oder zumindest philosophische
Aspekte zu finden. Allein mit gesundem
Menschenverstand können wir fragen,
warum die Gesetze und Konstanten
des Universums so perfekt ausgearbeitet
scheinen, dass sie die Evolution von
Wesen wie dem Menschen zulassen. Nur
leicht veränderte Konstanten hätten zu
einem Weltraum geführt, in dem viel
Materie herumschwirrt, aber nichts Komplexes
entstehen kann.“ 2 – Warum sollten
wir dieses perfekte Universum dann verändern
wollen?
Die Entstehung der rationalen
Erkenntnis
Jede Kultur bringt Werte und Ziele
ihrer Zeit zum Ausdruck. Unser heutiges
Weltbild ist bestimmt vom Geist
der Naturwissenschaft; dieses Denken
entstand im 16.–18. Jahrhundert, davor
war unser Weltbild geprägt vom Glau-
Z-kompakt 13
kompakt
SCHLÜSSEL-BÜCHER
zum Verschenken & Selberlesen
Warum ist Europa wohlhabend und frei? Und
was hat ihm die Orientierung geraubt, den Verrat
an den Grundwerten eingeleitet? Ein Blick in die
Zukunft rundet das Werk ab. Gb, 480 S.,
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Was wurde aus der Kraft, die die ersten Christen
auszeichnete? Auf den Spuren von Paulus, wie die
Fortsetzung der Apostelgeschichte.
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Hier kommen wir dem näher, was Jesus meinte,
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14 Z-kompakt
ben, von Mythen und von Naturgeistern.
Der neue Geist führte durch Astronomie,
Physik und Mathematik zu einer
naturwissenschaftlichen Deutung der
Welt; der Mensch begann, sich in erster
Linie anhand seiner Körperfunktionen zu
betrachten (Biochemie, Medizin).
Heute sind wir imstande, unser Genom
zu entschlüsseln und so zu verändern,
dass der Mensch selbst die Höherentwicklung
(Evolution) seiner Spezies bestimmen
kann – mithilfe von Biotechnologie
und Neurochirurgie, evtl. unter Einsatz
von Gehirnimplantaten, wird er in Zukunft
sein Wesen so verändern können, dass
er dem Ebenbild entspricht, das er von
sich hat. Der Mensch in seiner bisherigen
Form wird obsolet. Wir stehen hier
also vor einer Wende der Menschheitsgeschichte;
ihren Ursprung hatte die bereits
vor 300 Jahren.
„Das entleerte Universum“
… entdeckt von Nikolaus Kopernikus:
Nicht die Erde, sondern die Sonne ist
Mittelpunkt des Universums. Der britische
Literaturhistoriker C. S. Lewis
schreibt über die Veränderungen der
damaligen Zeit: „Was sich als fruchtbare
Veränderung im Denken der neuen
Naturwissenschaften erwies, war der
entschiedene Gebrauch der Mathematik
beim Aufstellen von Hypothesen, die
nicht lediglich durch Beobachtung überprüft
wurden, sondern durch die kontrollierte
Untersuchung von Phänomenen,
die präzise gemessen werden konnten.
(…) Diese Revolution war dazu bestimmt,
enorme Auswirkungen auf unsere Wahrnehmung
zu haben. Die Natur wurde auf
ihre mathematischen Aspekte reduziert.
Die Welt wurde ihrer innewohnenden
Geister entleert.“ 3
Foto: © Wikipedia, Karikatur aus dem Jahre 1871
Der Rauswurf Gottes
und der entleerte Mensch
Man glaubt nicht mehr an einen intelligenten
Schöpfer; numerische Ergebnisse
sollen beweisen, was wahr und was falsch
ist; die Wahrheitsautorität wird bestimmt
durch die mathematische Ableitung unseres
Welt- und Menschenbildes von „Naturgesetzen“.
So entleeren die Zahlen nach
und nach das zuvor durch Glauben,
Mythen und Magie beseelte Universum.
Damit nicht genug: Am Ende hat sich der
Mensch selbst entleert.
Zusätzlich fördernd für den neuen
Geist: Mit Über die Entstehung der Arten
setzt sich Charles Darwins Evolutionstheorie
durch; das veränderte das Bild des
Menschen und seiner Rolle in der Welt
grundlegend. Darwin prägt den Begriff
survival of the fittest, das „Überleben der
Stärkeren“ im Überlebenskampf: Nur die
Gene des Stärkeren sollen an die nächste
Generation weitergegeben werden. So
definiert sich Fortschritt bzw. Evolution
im Sinne der Reduzierung des Wesens
„Mensch“ auf einen Code (0–1).
Der im Glauben gegründete Mensch
muss sich ganz neu verorten. Bisher
wähnte er sich als Geschöpf eines liebenden
und gerechten Gottes, der die Menschen
zu seinem Ebenbild erschaffen hat
– einzigartig und unverwechselbar. Jetzt
stülpt man ihm ein neues Paradigma
über: Nicht mehr zählt, die Schwachen
zu ehren und die Feinde zu lieben; Lebensinhalt
ist nun der Überlebenskampf gegen
Natur und „Artgenossen“. Fortan tobt der
Kampf um Ressourcen und technischen
Fortschritt.
kompakt
Foto: © Wikipedia, Ngchinfung
Die neue Elite bemächtigt sich der
„Maschinenintelligenz“ und setzt ihre
Herrschaft durch gegen die Natur und
gegen den Mitmenschen „niedrigerer
Evolutionsstufen“ (Nationenbildung, Kolonialisierung).
Sigmund Freud ergänzt dieses
Bild noch um das Element der Sexualität
als angeblicher Haupttriebkraft des
Menschen (Fortpflanzung = Durchsetzung
des Erbguts). Fortschritt und Intelligenz
sichern jetzt politische, ökonomische
und soziale Etappensiege auf dem Weg zur
bestangepassten Spezies.
Leitbild Mensch oder Maschine?
Die Evolutionslehre sieht im Menschen ein
höhermutiertes Tier, entstanden in Jahrmillionen
aus Zufalls-Aminosequenzen
über Kaulquappe, Frosch, Landtier, Affe.
Der Mensch als Geschöpf, ausgestattet
mit dem Geist seines liebenden Schöpfers,
galt als „wissenschaftlich widerlegt“.
Heute, zwei Jahrhunderte später, stößt
nun einer der bedeutendsten Zukunftsforscher,
der Chefingenieur von Google
Ray Kurzweil, auf die Frage nach einem
intelligenten Design der Schöpfung. Er
hält es für unwahrscheinlich, dass der
Mensch durch Zufall so perfekt abgestimmt
ist, dass er die Luft dieses Universums
atmen kann, in der Lichtbrechung
Farben sieht, dass seine Haut nicht verbrannt
wird und seine Ohren vom Schall
nicht taub werden.
An welchem Weltbild-Modell wollen
wir uns orientieren? Von welchem Simulationsmodell
(Schöpfungsgedanken bzw.
Hypothese des Anfangs) wir ausgehen, das
verändert das Ergebnis, unsere Bestimmung.
Zeitalter Anthropozän – Der Einflussfaktor
„Mensch“
Ab 2045, so Kurzweils Prognose, wird
der Mensch immer mehr zum Geschöpf
der Gebärmutter der digitalen Datenuniversen:
Menschen werden zum Ebenbild
ihrer „Programmierer“. Die reproduzieren,
was sie in den Daten der Menschheitsgeschichte
finden, um aus diesem
Material (Staub) „bessere Menschen“ zu
erschaffen. Gibt es dazu alternative Fakten
– einen anderen Entwurf?
Wenn Gott unser Gegenüber ist, dann
wenden wir uns doch an ihn, um uns von
seinem Quellcode (dem Heiligen Geist,
dem Wort Gottes, der Nachfolge Jesu)
leiten zu lassen. Der an Gottes Liebe und
Gerechtigkeit Glaubende wird seine Interessen
im Deutungsmuster einer Ewigkeitsperspektive
und in Gottes Heilsplan
sehen, in dem ihm Erfüllung und Gerechtigkeit
widerfährt, ohne dass er andere
Menschen oder die Mitwelt schädigen
muss. Er wird seine Bestimmung nicht
auf dem Altar des Fortschritts opfern und
sich nicht hinwegsetzen über die Belange
seiner Geschwister und der Schöpfung.
Die Zukunft des Lebens auf der Erde
hängt also davon ab, welches Menschenbild
wir auf uns anwenden: Weiterentwicklung
oder Zerstörung.
Was, wenn wir den Menschen als von
Gott einzigartig erschaffenes und geliebtes
Wesen wahrnehmen und die damit
verbundenen Vorzüge genießen?
1 https://www.theguardian.com/technology/2016/mar/
24/tay-microsofts-ai-chatbot-gets-a-crash-course-inracism-from-twitter.
2 https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/
interview-mit-computerforscher-kurzweil-wir-werden-
uns-mit-nicht-biologischer-intelligenz-vermischen-a-
328128.html.
3 „Das entleerte Universum“, in: C. S. Lewis, Durchblicke,
Basel: Fontis 2019, S. 241 ff.
Was bewirkt schon
ein Tropfen auf
den heißen Stein?
Was die »Z« will und wie
Sie davon profitieren
Steter Tropfen höhlt den Stein. Aber
ein kühler Tropfen kann den heißen
Stein auch sprengen. Solch ein Tropfen
ist die »Z«.
Hier lesen Sie, wovon andere lauthals
schweigen. Wir blicken den Entwicklungen
ins Auge, aber nicht, um Angst zu schüren –
wegschauen schützt nicht vor Angst. Die »Z«
will Lösungsansätze entdecken; dazu wählen
wir die „Vogelperspektive“. Da hat man den
besseren Überblick.
Den höchsten Aussichtspunkt haben wir in
Christus. 1 „In Christus“ – das ist der Lösungs-
Code für alle Probleme; darauf verweist die
»Z« in den unterschiedlichen Bereichen. Wenden
wir diesen Lösungsvorschlag an, wird
Angst überflüssig: „Im System dieser Welt
habt ihr notgedrungen Angst, aber seid entspannt:
Ich habe dieses System überwunden!“,
2 sagt der Auferstandene, und er muss
es ja wissen. Aus diesem Blickpunkt heraus
ersparen wir uns jegliche Panik. Das hilft
enorm, klare Gedanken zu fassen.
Damit mehr Tropfen auf heiße Steine
fallen: Wenn Sie wollen, werden Sie
doch aktiv. Unterstützen Sie die »Z« durch
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1 Paulus an die Epheser 2,6.
2 Johannes-Evangelium 16,33.
Z-kompakt 15
kompakt
Hysterische Zeiten überleben
Zitate aus einer Comedy- und Satiresendung von Dieter Nuhr
1
Foto: © S123rf/Aleksandr Davydov
Besser gesund in Berlin als krank
in Dakar – Lepra gibt es fast gar
nicht in Berlin. Hier ist das Leben,
aber man will ja auch mal was Schönes
sehen. Überall anders wird es besser.
Überall auf der Welt geht es vielen Menschen
um so vieles besser als noch vor 30
Jahren. Das liegt wohl an der Globalisierung,
und – man muss es so hart sagen –
an der Marktwirtschaft. Es ist zwar nicht
überall gut, wo Marktwirtschaft ist; aber
wo es gut ist, da ist auch Marktwirtschaft.
Zum Beispiel Venezuela: Da ist keine
Marktwirtschaft. Venezuela – das hat uns
die Linkspartei vor wenigen Jahren noch
als Vision des guten Sozialismus verkauft;
heute ist dort Massenflucht und Hunger.
Das ist normal, so endet der Sozialismus
überall. Und davon hat sich Berlin in den
letzten Jahren inspirieren lassen!
Ich wende mich an alle
An Männer und an Frauen, aber auch
an alle anderen: Transen und die Inter-
Dingsbums, damit sich niemand beklagt.
Das hier ist ein Soloprogramm. Daher
kommt auch keine Frau, kein Transsexueller,
kein Veganer, auch kein Allergiker,
gefangen in einem heterosexuellen
Gemüsehändler, nichts dergleichen.
Aber ich bin rasiert, aus Solidarität
gegenüber den Frauen. Denn Bart tragen
ist nicht Frauensache. Ist das schon Sexismus,
wenn man sagt: Frauen eignen sich
aus biologischen Gründen nicht als Bartträger?
Als Bartträger*Innen, so müsste
es richtig heißen. Einige in den Gender-
Kreisen glauben, dass der weibliche Verzicht
auf Bartwuchs sozial erlernt wurde.
Es gibt ja Frauen mit Bart, in Kasachstan,
dort drüben in Richtung Spreewald …
Von den Intellektuellen an der Gender-
Front weiß ich, dass meine äußerlich
sichtbaren Geschlechts-Merkmale alle
sozial erlernt sind. Daher habe ich mich
entschlossen, mich je nach Situation
anzupassen und das Geschlecht zu wechseln,
zum Beispiel, wenn da ein Frauenparkplatz
ist. – Ich weiß, das ist ein sehr
sensibles Thema. Nicht nur Frauen und
Männer sind ständig beleidigt, sondern
auch alle anderen Geschlechter. Bei Facebook
gibt es über 60.
Doch auch darüber regen sich wieder
viele auf – wo soll das hinführen? Na, das
kann Ihnen doch egal sein, akzeptieren
Sie das einfach, schon ist es kein Problem
mehr. Von mir aus kann man überall Unisex-Klos
einführen, ich hab zu Hause ja
auch eins.
Ich freue mich über jeden, Männer,
Frauen und sonstige, ich freue mich
über Schlaue, über Doofe, jeder soll
zuschauen. Ich bin ein großer Freund der
Demokratie. Demokratie ist, wenn man
nicht unterscheidet, ob einer bekloppt
ist oder nicht: ein Mensch, eine Stimme!
Diese Stimme erlischt erst bei völligem
Hirntod – doch das wird zu wenig überprüft,
glaube ich.
Wie man mit Salami
Hysterie macht
Ich stehe nun 30 Jahre auf der Bühne.
Seither ist alles besser geworden. Zum
Beispiel Treibhausgase: Die sind um
mehr als 20 % ’runter, kein Scherz. Ich
bin am Rhein groß geworden. Ich wollte
da nie rein, er stank wie eine große Kloake.
Heute sind wieder Lachse drinnen,
aber alle tun so, als hätte sich nichts
getan. Ich bin grün-alternativ sozialisiert,
aber irgendwann habe ich die Realitätsverweigerung
nicht mehr hinbekommen.
Ich habe bemerkt: Die Luft, sie stinkt
nicht mehr. Nun müssen sie im Mikrobereich
suchen, um noch Dreck zu finden –
ja, dann finden sie natürlich: Feinstaub,
Stickoxide usw. Und alle rufen dann:
„Hilfe, wir sterben!“
Ist doch irre, wie wir Hysterien entwickeln.
Die Grenzwerte von Stickoxiden
sind so niedrig, dass ein herzkranker
Asthmatiker, der im Auspuff eines
Lastwagens lebt, 180 Jahre alt werden
muss. Ein Jahr lang war hier eine Hysterie.
Nebenbei haben wir den wich-
16 Z-kompakt
kompakt
tigsten Zweig unserer Wirtschaft kaputt
gemacht: unsere Autos. Weil der Grenzwert
von 40 µg/m 3 für Stickoxid vereinzelt
überschritten wurde. 39 µg ist Luftkurort
– 41 µg der sofortige Tod: Wir
haben kein Maß, was die Einschätzung
dieser Dinge angeht.
Noch ein kleiner Fakt: Die 15 größten
Schiffe der Welt – 15!, nicht 15 000, die
stoßen so viele Schadstoffe aus wie 750
Millionen Autos, so viel wie alle deutschen
Autos in 16 1⁄2 Jahren. Da macht es
nicht wirklich Sinn, wenn Sie Ihren Diesel
abschaffen und mit dem Erlös auf Kreuzfahrt
gehen.
Stickoxid–Quatsch
Wie entsteht so eine Hysterie? Weil ein
Wissenschaftler sagt: „Wir sterben an
Stickoxid“, sagt er das ja nicht, weil er es
glaubt, sondern weil er meint, er müsse
sich allgemeinverständlich ausdrücken.
Dann kommt so ein Quatsch heraus.
Stickoxid ist nicht tödlich. Stickoxid ist
lebensverkürzend. Salami zum Beispiel
ist auch lebensverkürzend. Die WHO hat
festgestellt, dass die Salami, statistisch
gesehen, krebserregend ist. Wenn Sie
sich nun 3000 Jahre ausschließlich von
Salami ernähren, dann werden Sie früher
sterben. Gehen Sie einmal um den Block,
dann haben Sie die ganze Salami Ihres
Lebens schon wieder kompensiert. Gehen
ist lebensverlängernd, Sitzen hingegen
nicht. Alkohol ist potenziert lebensverkürzender
als Stickoxid. Sich bei einem
Glas Bier an der Theke über die Gefahr
von Stickoxiden zu unterhalten und dazu
noch eine Salami zu rauchen, das wäre
wirklich schlimm.
Feinstaub, das echte Problem
Der Feinstaub hingegen stellt ein echtes
Problem dar. Ich verweise auf die
Kollegen der Dekra, die haben in Stuttgart
gemessen, wo der Feinstaub am
schlimmsten ist. Und das ist nun wirklich
kein Scherz: Feinstaub ist am schlimmsten
in der Nähe von Radwegen, weil
Fahrradreifen sehr weich sind und einen
starken Abrieb haben. Der schlimmste
Foto: © gustini.de
Ort war die U-Bahn. Zusammengefasst:
Fahrrad und öffentlichen Nahverkehr
meiden!
Früher sterben laut Statistik
Da gab es eine Statistik, nach der uns
durch Stickoxide 133 800 Lebensjahre
verlorengehen. Ui-jui-jui – wie man durch
Statistik Erregung erzeugt. Wir alle denken:
Oh, wir sterben!
Beruhigen Sie sich, solche Statistiken
sind einfach Hochrechnungen auf Basis
von Schätzungen, denen Vermutungen
zugrunde liegen, die auf Spekulationen
basieren. 133 800 Jahre klingt viel, und
das soll es auch in einer Erregungsgesellschaft.
Denn nur wo Erregung ist, werden
auch Zeitungen gekauft, Sendungen
geschaut, Websites angeklickt und Forschungsgelder
bewilligt.
Salami-Taktik
Nur wenn Erregung da ist, kann
man ständig neue politische Institutionen
einrichten und zusätzliche Etats für
Umwelt-Dingsbums und Gender-Dudlidö
bekommen und die dabei entstehenden
Pöstchen mit Gesinnungsfreunden besetzen,
die einen bei der nächsten Kandidatur
entsprechend unterstützen.
Doch 133 800 Jahre sind in Wirklichkeit
nicht viel. Das sind 48 Mio. 837 000
Tage, umgelegt auf 82 Millionen Einwohner,
also bloß ein halber Tag. Das klingt
dann schon nicht mehr ganz so tödlich.
Dauerpanik
Erinnert sich noch jemand, wie es früher
war? Früher – mit Ruß in der Luft, Asbest
in den Häusern, Amalgam in den Zähnen,
PVC, Dioxine, Apfelkorn und Asbach
uralt? Da waren Wohnräume noch mit
Formaldehyd belastet. Wir nehmen nicht
wahr, was bereits erreicht wurde. Vieles
ist besser geworden; das meldet nur keiner.
Nur Katastrophen bringen Quoten
und Auflage, daher leben wir in Dauerpanik.
Natürlich haben wir Probleme und
müssen diese lösen, aber das größte
Problem ist, dass wir bei jeder Katastrophe
dabei sind, egal wo auf dieser Welt:
Da erscheint ein Foto, ein Filmchen und
unser Gehirn sagt uns: „Was wir sehen,
das ist nah!“ – in Sichtweite, wie man so
schön sagt. Wir sehen Krieg, Terror, Verbrechen
und überall diese Psychos … Ich
werde auch bald erschossen.
Nein! Diese Mühe wird sich niemand
machen. Nur keine Sorge! Wir haben
Angst, weil die, die nicht erschossen wurden,
in den Medien nicht vorkommen.
Ich habe es jedenfalls noch nicht gehört:
„In Luckenwalde wurde eine 57-jährige
Bäckereiangestellte auf ihrem Heimweg
durch den dunklen Wald nicht erschossen.“
Deshalb kommt das in unserer
Wahrnehmung auch nicht an. Die meisten
Menschen werden nicht erschossen. Weil
wir Frieden haben.
Globalisierung & Frieden
Meine Generation ist die erste europäische
Generation überhaupt, die ein ganzes
Leben ohne Krieg erlebt. Das hat es
noch nie gegeben. Seit es hier Menschen
gibt, haben sie sich gegenseitig massakriert.
Erst seit wir die Europäische
Gemeinschaft haben, ist es damit vorbei.
Menschen, die miteinander Handel
treiben, erschießen einander nicht, einfach,
weil es dem Geschäft schadet, die
Kundschaft zu killen. Deshalb ist Globalisierung
Friedenspolitik. Wenn den Arabern
der Hafen von New York gehört und
den Chinesen halb London, dann werfen
sie dort keine Bomben ab, es würde zu
Hause dem Aktienkurs schaden.
Wir leben seit 70 Jahren im Frieden,
aber wenn Sie Nachrichten gucken, denken
Sie, wir wären an der Front: nur
Z-kompakt 17
kompakt
Katastrophenbilder – und unser Hirn hat
es nicht gelernt, mit dieser Bilderflut
umzugehen. Vor 200 Jahren hat der normale
Mensch keine Bilder gesehen, außer
die in seiner Dorfkirche. Heute haben wir
überall Bilder, bewegte Bilder, und die
zeigen Unfälle, deswegen sind wir paranoid.
Unser Hirn sagt uns: So ist die Welt.
– Aber so ist sie nicht, das ist eine Täuschung.
Weil wir die Welt nicht mehr aus
eigener Anschauung wahrnehmen.
Sollte das Hirn
mit Ihnen sprechen ...
Heute kommt 95 % aus den Medien und
die zeigen ausschließlich Abweichungen
vom Normalen: Dahin kommt nur, was
besonders ist. Irgendwann hält man die
Abweichung für Normalität. Dann ist man
gaga. Diesen Zustand haben wir wohl
erreicht und das ist auch der Grund für
unsere Dauerhysterie.
1 Rezension aus „Dieter Nuhr live!“ 9. Januar 2020,
Comedy & Satire im Ersten, https://www.youtube.com/
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dem Propheten
Jesaja, der Apostelgeschichte
und dem
Galaterbrief. Dies alles
zeigt die unermessliche
Bedeutung von Tod,
Kreuz und Auferstehung
Jesu für den Leser heute.
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18 Z-kompakt
kompakt
Foto: © Screenshot. The Passion NL
Kann ein Gott-Schalk auch Passion?
RTL bringt die Leidensgeschichte Jesu in Essen auf große Bühne:
Die größte Geschichte aller Zeiten neu verpackt.
Ohne dass sich jemand auf die
Füße getreten fühlt“, werde
man die Geschichte nicht über
die Bühne bringen, so der Katholik Gottschalk,
der von sich sagt, er habe eine
feste Gottesbeziehung. Mit Hilfe bekannter
Schauspieler und Sänger sowie Popsongs
wird „Die Passion“, also die letzten
Tage im Leben Jesu, rund 5000 Zuschauern
vor Ort zugänglich gemacht, und darüber
hinaus möglichst Millionen an den
Bildschirmen.
„Ich bin in einer Zeit groß geworden,
als die Geschichte noch jeder kannte.“
Die Passion Christi gehöre für Gottschalk
zum „abendländischen Kulturgut“. Auf die
Frage, ob so eine Show nicht Kitsch sei,
entgegnet er, die kirchliche Gestaltung
des Karfreitags sei oft genug auch kitschig.
„Man kann sich der Geschichte kaum so
nähern, wie sie das verdient.“
Das Konzept der Show ist nicht neu.
„The Passion“ findet seit zehn Jahren in
den Niederlanden statt und hat sich dort
zum größten TV-Live-Event des Jahres
entwickelt.
Michael Tilly, evangelischer Theologe
aus Tübingen, war eingeladen, das Drehbuch
zu sichten. „An vielen Stellen musste
ich sagen: Das geht gar nicht. So war
anfangs die Kreuzigung als Ende gedacht.
Das war sie ja gerade nicht.“ Schließlich
wurde die Auferstehung ins Stück aufgenommen.
Tilly meint, die Inszenierung sei
geeignet, „den richtigen Leuten auf den
Schlips zu treten“: Die Botschaft Jesu sei
„nie die laue Mitte“ gewesen.
Foto: © Agentur PJI/Montage, Screenshot, „Die Passion Christi“
Wie auch immer das RTL-Event wird –
dass „die größte Geschichte aller Zeiten“
jedermann zugänglich gemacht wird, das
können wir aufgreifen und in persönlichen
Gesprächen vertiefen: 1 Was macht
die Passion Christi zum größten Ereignis
aller Zeiten?
Zur Auffrischung – denn leider ist
auch vielen Christen nicht bewusst, was
die gigantischen Folgen dieses Ereignisses
waren: Alle Opfer jeglicher Religion
reichen nicht, um die Schuldfrage der
Menschen zu lösen – „das Blut von Stieren
und Böcken war eben nie imstande,
Sünden wegzunehmen. Jesus hat ein einmaliges
Opfer dargebracht, nämlich sich
selbst am Kreuz, und dieses Opfer gilt
für immer. Das ist auch der Grund dafür,
dass er alle vollkommen retten kann, die
durch ihn zu Gott kommen. Er, der ewig
lebt, wird nie aufhören, für sie einzutreten.
Zu denen, die dieses Opfer für sich
annehmen, sagt Gott: ‚Ich werde ihnen
alles Unrecht vergeben und werde nie
mehr an ihre Sünden denken.‘
Der aber doch seinen eigenen Sohn
nicht verschont, sondern ihn für uns alle
am Kreuz hingegeben hat – wie wird er
uns mit ihm nicht auch alles schenken?
Durch das Opfer am Kreuz haben
wir alle, die wir an Jesus glauben, freien
Zutritt zu Gott und dürfen zuversichtlich
und vertrauensvoll zu ihm kommen. 2
Denen, die all das mit dem Herzen
glauben (nicht zu verwechseln mit
einem intellektuellen Fürwahrhalten), die
bekommen das Privileg einer Adoption
von Gott: 3 Gott wird der Vater und der
Betroffene das Kind Gottes – und zwar
ohne weitere Bedingungen, nur aufgrund
des Herzensglaubens.“
Bewirkt wurde das durch die Passion
Christi! Identifiziert sich nun jemand mit
Christus, dann ist er eine neue Schöpfung.
Das Alte ist vergangen; etwas ganz
Neues hat begonnen! 4
Deshalb ist die Passion Christi tatsächlich
das größte Ereignis aller Zeiten
– besonders, wenn es in Ihrem Leben und
im Leben Ihrer Freunde zu dieser Erfahrung
wurde.
1 In Anlehnung an: https://www.domradio.de/themen/
glaube/2020-02-19/die-groesste-geschichte-aller-zeiten-modern-verpoppt-die-passion-christi-als-rtl-liveshow-essen.
2 Brief an die Hebräer 10,4; 7,27; 7,25; Jeremia 31,31–
34; Brief an die Hebräer 8,12; Brief an die Römer 8,32;
Brief an die Epheser 3,12.
3 Johannes-Evangelium 1,12.
4 2. Brief an die Korinther 5,17.
Z-kompakt 19
kompakt
Foto: © Amos-Mission, Durres
Bereit für den Endspurt?
Erdbeben, Pandemien, Feuerstürme, Heuschreckenplagen:
Wenn ihr dies alles seht, erkennt, dass es nahe ist! 1
Über 1500 Nachbeben
lassen Albanien
nicht zur Ruhe kommen
Erdbeben
Am 26. November 2019 ereignete sich
nahe der albanischen Küstenstadt Durres
ein Erdbeben der Stärke 6,4. Über 70 %
der Bausubstanz in dieser 120 000-Einwohner-Stadt
wurde unbrauchbar. Mehr
als 1500 Nachbeben wurden registriert,
oft mit einer Stärke von über 3,5 auf der
Richterskala; bis Januar 2020 bebte die
Erde oft im Stundentakt. Alle hatten Dauerpanik.
Ruhig schlafen ging nicht mehr.
Das Deutsche GeoForschungsZentrum
(GFZ) in Potsdam erklärt: „Der italienische
Stiefel schiebt sich mit einigen Millimetern
pro Jahr auf den Balkan zu. Das
führt zu solchen Erdbeben.“ Ungewöhnlicher
sei, dass es zu so vielen Nachbeben in
so anhaltender Stärke gekommen ist. Parallel
bebt die Erde in der West-Türkei, in
Griechenland und Bosnien-Herzegowina,
abgesehen von vielen Beben sonst wo.
Wir unterstützen konkrete Projekte
in Albanien. Helfen Sie mit Ihrer
Spende: www.mission-is-possible.de/alb
Pandemien
Das Coronavirus 2019-nCoV kann eine
Lungenkrankheit auslösen; an der sind
bislang (28.02.2020) über 2718 Menschen
gestorben. In China ist die Zahl der
bestätigten Fälle auf ca. 78 200 2 gestie-
Foto: © Agentur PJI UG, Montage/Wikipedia
gen. Als Ursprung der Epidemie wird
ein Fischmarkt in der chinesischen Stadt
Wuhan genannt; dort werden auch Wildtiere
verkauft, Fledermäuse, Schlangen,
Waschbären und anderes (oft ist der Handel
mit ihnen verboten).
Mit etwa 12 Mio. Einwohnern ist
Wuhan ein wichtiger Verkehrsknoten
Zentralchinas: Bahnhof mit Hochgeschwindigkeitszügen,
Flughafen mit 60
Auslands- und 100 Inlandsverbindungen.
Nicht nur Wuhan, sondern praktisch
die gesamte Provinz Hubei wurde
gesperrt, alle Züge, Flugzeuge, Busse, U-
Bahnen, Fähren stellten den Betrieb ein
und die Autobahnen wurden geschlossen
– pünktlich vor dem chinesischen Neujahrsfest
am 25. Januar, das die in diesen
Tagen größte Menschen-Massen-Bewegung
der Welt auslöst.
Der Ausbruch des neuen, oft tödlichen
Virus hat die chinesische Wirtschaft
zusätzlich massiv erschüttert.
Die Frage nach dem Ursprung ist noch
weitgehend unbeantwortet.
Der Virologe Dr. Alan Cantwell bemerkt,
dass sowohl in Medizin- als auch in Militär-
Labors seit Jahrzehnten Coronaviren genetisch
manipuliert werden. 3
Foto: © Agentur PJI UG, Montage/Wikipedia
Auch in Wuhan steht ein Hochsicherheitslabor
der höchstmöglichen Sicherheitsstufe
BSL-4 (biosafety level 4). In
einem Labor wie diesem arbeiten Forscher
mit höchst gefährlichen Erregern,
z. B. dem Ebolavirus.
2017, also vor Jahren schon, schrieb
das Magazin „Nature“ darüber: „Ein
Labor in Wuhan steht kurz davor, für die
Arbeit mit den gefährlichsten Krankheitserregern
der Welt freigegeben zu werden.
Einige Wissenschaftler außerhalb Chinas
befürchten das Entweichen von Krankheitserregern.
Das SARS-Virus ist mehrfach
aus hochrangigen Eindämmungseinrichtungen
in Peking entwichen“, stellt
der Molekularbiologe Richard Ebright,
Rutgers University in Piscataway, New
Jersey, fest.
Rauch über
Australien entlang
der Küste, verursacht
durch die Buschfeuer
Feuerflut
In Australien ist es überwiegend heiß und
trocken. „Buschfeuer“, also Waldbrände,
gab es dort schon immer, doch die letzten
waren außergewöhnlich, ja extrem.
Nach einer Studie des Australischen
Instituts für Kriminologie 4 besteht bei 22
Prozent dieser Buschfeuer der Verdacht
auf Brandstiftung; weitere Auslöser sind
Blitzeinschlag und das achtlose Wegwerfen
glimmender Zigaretten. Doch auch
die anhaltende Dürre ist ein Faktor; die
Trockenheit wiederum hängt auch mit
der starken Nutzung des Wassers für
Baumwollplantagen und das wasserintensive
Hydrofracking zusammen.
Würden hingegen 10 % des Landes
regelmäßig kontrolliert abgebrannt, könnte
man die Intensität der Brände um 90 %
20 Z-kompakt
Foto: © Agentur PJI UG, Montage/Christiaan Kooyman
reduzieren. Doch das scheitere meist an
Umweltaktivisten, die gezieltes Feuer für
einen schädlichen Eingriff in die Natur
halten.
Die Buschfeuer in Australien haben
apokalyptische Ausmaße erreicht: Rund 12
Mio. Hektar sind bislang niedergebrannt,
fast so viel wie Schleswig-Holstein.
Heuschreckenplage
in biblischem Ausmaß
Wo ein Heuschreckenschwarm sich in
Ostafrika über Felder hermacht, bleibt
nichts mehr stehen: 30–40 Mio. Insekten
fressen alles ab, was grün ist. Tonnen an
Nahrungsmitteln werden so in kürzester
Zeit vernichtet. Der Kampf gegen die Heuschrecken
ist nahezu aussichtslos; Wüstenheuschrecken
sind keine normale Plage.
Diese Heuschrecken vermehren sich
extrem schnell – Abertausende paaren sich,
und dass es dieses Jahr ungewöhnlich viel
geregnet hat, ist für die Eiablage besonders
günstig. Die UNO befürchtet, dass
die Schwärme bis Juni um das 500-Fache
anwachsen könnten. Für die Landwirtschaft
eine Katastrophe unvorstellbaren
Ausmaßes!
Die aktuelle Heuschreckenplage hat
ihren Ursprung in Oman und im Jemen;
dort hatten im Oktober 2018 die Regenfälle
für üppige Vegetation und rasche
Vermehrung der Tiere gesorgt. Einige der
Brutgebiete liegen in Ländern mit bewaffneten
Konflikten, das hat Gegenmaßnahmen
behindert.
„Wenn keine geeignete Kontrolle
gefunden wird, wirkt sich der Heuschreckenbefall
verheerend auf die Ernten aus.
In einigen Bezirken könnten bis zu 65 %
der Anbaugebiete von der Heuschreckeninvasion
betroffen sein“, so Kelvin
Shingles, Welthungerhilfe-Landesdirektor
in Kenia.
Dort ist ein Heuschrecken-Schwarm
unterwegs, fast so groß wie das Saarland
– 2400 Quadratkilometer.
„Könnt ihr es nicht sehen?“
Wenn Zweige saftig werden und Blätter
treiben, dann wisst ihr, dass es bald
Sommer ist. Ihr meint, dass ihr das Klima
beurteilen könnt? Das Aussehen des Himmels
könnt ihr beurteilen, ja, aber die Zeichen
der Zeit zu verstehen – dazu seid ihr
nicht in der Lage. …
So sollt auch ihr, wenn ihr all diese
Plagen seht, erkennen, dass er nahe an
der Tür ist.
Seht ihr nicht dies alles? Wahrlich,
ich sage euch: Hier wird nicht ein Stein
auf dem anderen bleiben. – Alles muss
erschüttert werden, damit das Unerschütterliche
bleibe.
Seht zu, dass euch niemand in die Irre
führt! Viele werden kommen und euch alles
Mögliche erzählen. Weil die Gesetzlosigkeit
– die Gottlosigkeit – überhandnimmt, wird
die Liebe der meisten erkalten.
Wer aber durchhält bis ans Ende, der
wird gerettet werden. Und dieses Evangelium,
das von der Königsherrschaft von
Jesus, wird allen Nationen verkündigt
werden, als ein Beweis. Dann erst wird
etwas zu Ende kommen. 5
1 Matthäus-Evangelium 24,33.
2 https://www.crm.de/,,infodienst/coronavirus/2019-
nCov_Info_laie.htm, Stand 28.2.2020.
3 http://recentr.com/2020/01/27/die-paranoia-dassder-corona-virus-ein-synthetischer-kampfstoff-seinkoennte/.
4 https://aic.gov.au/publications/tbp/tbp027.
5 Matthäus-Evangelium 24,32–33; 2,45.12.14; 16,3;
Brief an die Hebräer 12,27.
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kompakt
Sie wären schwer krank und
Ihr Bett steht im Ziegenstall?
Der Rest des Hauses ist eine Ruine und das wenige Geld geht für Medikamente drauf
Helfen wir Betroffenen in Albanien!
Albanien ist eines der ärmsten Länder
Europas: 47 % des Einkommens gibt
man aus fürs tägliche Brot. Viele
verlassen das Land und suchen anderswo
ein besseres Leben und eine Zukunft für
ihre Kinder.
M i s s i o n i s p o s s i b l e
Ruine nach den Erdbeben Mutter Mire im „Ziegenstall“ mit Tochter Sabina Glückliche Waisen-Kinder im Haus Bethesda
Eines von vielen Beispielen
Mire ist 40 und Mutter von drei Kindern.
Sie leidet an schwerem Diabetes und an
sehr hohem Blutdruck; gerade hat sie wieder
eine schwierige OP hinter sich. Seit
über zehn Jahren steht die Familie unter
dem Bann der Blutrache (ein Problem, das
im Norden Albaniens allgegenwärtig ist).
Ziele sind ihr Ehemann und ihr Sohn; sie
sind untergetaucht und leben wie Gefangene.
Das Geld reicht meist nicht mal für
die Medikamente.
Im Moment steht Mires Bett im
früheren Ziegenstall
Bei einem der vielen Erdbeben wurde im
Herbst das Haus völlig zerstört. Wenigstens
ein Zimmer für die kranke Mutter ordentlich
herrichten? Keine Chance ...
Man kann sich das Elend kaum vorstellen.
Silvana, die 16-jährige Tochter, versäumt
schon länger die Schule, weil sie
ihre Mutter pflegt. Wir wollen diese Realität
nicht totschweigen; gerne würden wir
dieser Familie finanziell helfen, ihr Haus
wieder einigermaßen instandzusetzen,
damit die Mutter besser genesen kann.
Das Waisenhaus schließen?
Das Waisenhaus „Bethesda“ gibt nun seit
20 Jahren Kindern in schier aussichtsloser
Situation Hoffnung, Ausbildung und Orientierung
für das Leben. Viele der ehemaligen
Kinder sind inzwischen erwachsen
und geben in ihrem Umfeld weiter, was sie
selbst empfangen haben.
Aber der starke wirtschaftliche Einbruch
bedeutet für über die Hälfte der Mitarbeiter
das Aus! Das hieße auch, dass viele Kinder
zurückmüssen auf die Straße, in den Missbrauch,
in die Armut ...
Helfen wir, damit die Kinder bleiben
können, ja, es sollen noch mehr junge
Menschen diese Liebe und Fürsorge erhalten
und auf diese Weise ausgerüstet werden für
ein stabiles Leben in Albanien.
Und dann sind da noch viele andere,
denen unser Partner Eugen Schmid (Amos-
Mission) hingebungsvoll hilft.
Ein Albaner verdient im Monat umgerechnet
etwa 250,– €. Mit 1000,– € kann man
an einem Haus eine Menge reparieren!
Spenden Sie an Mission is possible e.V.
IBAN DE 23 6105 0000 0049 0096 08
Zweck: Albanien, KSK-Göppingen
Spendenquittungen werden ausgestellt.
Mehr Infos: www.mission-is-possible.de/alb
Anfang Februar hatte ich Gelegenheit,
zwei halbe Tage lang einen Europa-
Parlamentarier hautnah zu begleiten.
Eines weiß ich nun: Tauschen möchte
ich mit dem MEP nicht. MEP – das bedeutet
„Member of European Parliament“.
Nach umfangreicher Sicherheitskontrolle
und Akkreditierung reicht es vor der
ersten Sitzung gerade noch für ein Mittagessen,
doch in der Kantine ist kaum Platz.
Noch habe ich es nicht ganz registriert,
dass ich mich in einem „Turm“ befinde, in
dem über fünftausend Menschen schwirren,
die zu tausenden Themen allerlei
Interessen vertreten: Jeder zieht an dem
riesigen Tischtuch und schaut, was für ihn
bzw. seine Interessensgruppen zu holen
ist. Lobbyismus ist allgegenwärtig.
Wir schrecken vom Mittagessen auf,
denn die Sitzung der Intergroup zur Problematik
des Antisemitismus, zu der ich
angemeldet bin, hat schon begonnen.
Als ich eintreffe, muss mein Gastgeber
bereits zur nächsten Sitzung.
Antisemitismus bekämpfen,
aber wie?
Ein Rabbi beschreibt die Situation in seinem
Umfeld. Die Liste der Redner liegt
vor mir, alles ist minutiös geplant und
nach 45 Minuten ist es vorbei. Ich versuche,
ein Ergebnis zu erkennen – in einem
Monat wird man sich wieder treffen. Ich
gehe auf einen der letzten Redner zu, er
musste nicht panisch den Saal verlassen
und zur nächsten Sitzung hetzen, und
frage ihn: „Diese Situationen sind uns
aus den Medien reichlich bekannt, wie
auch der Appell ‚Antisemitismus stoppen!‘
– aber mir fehlt das Wie, und außer
Internet-Zensur wurde nichts vorgeschlagen.
Und wo liegt die Wurzel des Übels?“
Dann noch ein Foto von den anwesenden
EU-Parlamentariern – aber es sind
nicht mehr alle da, eine Handvoll Abgeordnete
sind schon weitergegangen, darunter
auch mein Gastgeber. Sein Assistent
raunt mir zu: „Wenn er nicht auf dem
Bild ist, könnte das falsch ausgelegt werden
– als würde er sich nicht gegen Antisemitismus
engagieren.“
22 Z-kompakt
kompakt
Foto: © Agentur PJI
12 Stunden im Turm zu Babelburg
Was geschieht in dem Gebäude, dessen Architektur sich an Bruegels Gemälde orientiert?
Peter Ischka
Spezialgruppe: Religisonsfreiheit
Jetzt wäre ein Kaffee ganz nett, aber
schon ist die Intergroup FoRB (Freedom
of Religion and Belief) dran. Sie kümmert
sich um Religions- und Glaubensfreiheit.
Es wird berichtet von erfolgreichen
Aktionen: Was für die zum Tode verurteilte
Asia Bibi in Pakistan getan werden
konnte. Oder in Ägypten, wo nach der
Zerstörung einer Kirche der Schutz der
Christen merklich verbessert wurde.
Der Fokus der Gruppe liegt nur außerhalb
Europas; Abgeordnete aus Frankreich
und Polen regen an, auch die Diskriminierung
von Christen in Europa zu
berücksichtigen, doch das wird energisch
zurückgewiesen: Innerhalb Europas sei
das Ländersache. Auch die Anfrage,
zumindest ein Monitoring dafür zu entwickeln,
findet keinen Raum.
Danach Fraktionssitzung. EU-Fraktionen
sind Zusammenschlüsse der richtungsähnlichen
nationalen Parteien. In der
EVP findet sich z. B. die CDU/CSU, Renew
steht für die Liberalen und ID für Wertkonservative,
die Grünen haben die Abkürzung
FEA. Es gibt sieben Fraktionen.
In der Sitzung, der ich beiwohne, wird
intensiv diskutiert über die Entwicklung
der deutschen Innenpolitik nach der Regierungskrise
in Thüringen. Im Speziellen: ob
und wie Renew der deutschen FDP mit Ausschluss
gedroht hätte, wäre Thomas Kemmerich
Ministerpräsident geblieben.
Jetzt ins Büro. Wer will zu diesem Empfang,
tolles Essen und so … Der Assistent
Foto: © Agentur PJI
braucht noch drei Sätze vom MEP für
eine Presseanfrage. Dann aber raus aus
dem Turm der Sprachenverwirrung!
Der Verkehr aus Straßburg hinaus
stockt. Der Assistent ruft an, geht nochmals
die Pressemeldung durch, ein paar
Umformulierungen, und ab die Post.
Nach dem Abendessen mit dem MEP führen
wir Gespräche, die in die Tiefe gehen:
Was kann ein Politiker bewegen, der, von
den Werten seines christlichen Glaubens
motiviert, einem schier undurchdringlichen,
vom Zeitgeist besetzten Moloch
gegenübersteht? Welche Kraft würde
Gebet in die Waagschale werfen?
Die Quelle von Erkenntnis
Der neue Tag beginnt um halb sieben,
denn um acht geht’s zum MEP-Gebetsfrühstück.
Am
Tisch sitzen
Politiker aus
den EU-Fraktionen
ID,
EKR, Renew
und EVP, sie
verinnerlichen
eine Aussage
von Apostel Paulus: Meine Bitte an Gott
ist: dass er eure Liebe, verbunden mit der
rechten Erkenntnis und dem nötigen Einfühlungsvermögen,
massiv wachsen lässt.
Denn dann werdet ihr in allem ein sicheres
Urteil haben und könnt in Gerechtigkeit
ein reines, untadeliges Leben führen
… Durch Jesus Christus wird euer Tun
von dem geprägt sein, was gut und richtig
ist – und das alles zur Ehre Gottes. 1
Die rechte Erkenntnis und das nötige
Einfühlungsvermögen – genau das braucht
man in diesem Turm. Wir sind 16 von den
etwa 5000, die jetzt nach und nach den
Komplex füllen. Sodom hätte 10 Gerechte
gebraucht, um die fatale Katastrophe
abzuwenden – wie viele Gerechte braucht
es, um das Geschick Europas zu wenden?
Man tauscht aus, welche Anliegen Gebet
brauchen, und alles mündet im Vaterunser:
„Dein Wille geschehe, wie im Himmel,
so auch hier, selbst in diesem Turm.“ Die
Ersten müssen schon zu Sitzungen, ich
gönne mir noch was zum Frühstück.
Entscheidungs-Labyrinth
Um sich in dem Turm zurechtzufinden,
braucht man jemanden, der einem
den Weg weist. Dieses von Menschen
wuselnde Labyrinth lässt einen an einen
großen Reißwolf denken: Wie tausende
Blattameisen bringen die MEP mithilfe
von Assistenten und Mitarbeitern ihre
Anliegen und Einwände in den Zerhacker,
der zerlegt alles in Einzelteile, die werden
geschüttelt, gemainstreamt und am
Ende ist alles Zeitgeist-kompatibel. Was
wird dem nicht alles geopfert!
Durch diesen Irrgarten also begleitet
mich einer, der sich als Kaplan vorstellt,
ein Seelsorger für MEP. Er ist einer der
wenigen, die Zeit haben – nicht zuletzt deshalb,
weil sein Dienst kaum in Anspruch
genommen wird … Hätte ein MEP überhaupt
die Minuten, um innezuhalten?
Der Kaplan führt mich in den Plenarsaal.
Mein Gastgeber hat eine Minute Redezeit.
Ich komme gerade richtig, höre noch den
Vorredner. Was kann eine Minute ausrichten?
Später erfahre ich, dass es mehr ein
Auftritt vor dem Wahlkreis ist: Im Plenum
Z-kompakt 23
kompakt
12 Stunden im
Turm zu Babelburg
Was geschieht in dem Gebäude, dessen Architektur
sich an Bruegels Gemälde orientiert?
hört kaum jemand zu; aber jede noch so
kurze Rede kann via soziale Medien die
Wähler sensibilisieren und ihnen Informationen
vermitteln, die sie aus den üblichen
Medien so kaum bekommen. Höchstens
jeder zehnte Platz ist besetzt – nun
gut, das Thema betrifft nicht alle –, aber
so manche Abgeordnete kommen nur
zu ihrer Redezeit und sind danach wieder
weg, von der Debatte bekommen sie
eigentlich kaum etwas mit.
200 Abstimmungen in 45 Minuten
Etwas später erschallt so etwas wie eine
Pausenglocke, sie erinnert mich an meine
Schulzeit: Abstimmung! Alle MEP eilen
in den Plenarsaal. In 45 Minuten werden
nun 200 Punkte zur Abstimmung
gebracht: zack, zack, zack. Wer nicht
gut aufpasst, verwechselt Für-, Gegenstimme
und Enthaltung, und sowieso wissen
die Parlamentarier oft selber nicht
genau, über was sie gerade abstimmen.
Bei so vielen Abstimmungen können sie
es gar nicht wissen! Die Fraktion legt den
Abstimmungsplan vor: Punkt 3 Ja, Punkt 7
Nein, Punkt 12 Enthaltung. Kommt man
aus dem Tritt, hat man eben anders
gestimmt als vorgesehen … So werden
in einer Legislaturperiode Tausende von
Entschließungen verabschiedet. Davon
sind nur etwa ein Drittel verbindliche
Gesetze; der weit größere Anteil besteht
aus unverbindlichen Entschließungen
aufgrund von Initiativ-Berichten – aber
die werden dann z. B. von Gerichten
zur Urteilsbegründung herangezogen.
„Recht“ durch die Hintertür …
24-facher Aufwand
Die eigentliche Arbeit freilich geschieht
vorher in den Fachausschüssen, dort werden
Entschließungsvorlagen erarbeitet.
Mit Änderungs- und Streichungsanträgen
versuchen die Fraktionen dann, den Entschließungstext
zu ergänzen oder zu kürzen:
ganz alltägliches, seriöses Parlamentarier-Handwerk.
Das ist natürlich viel
Foto: © Agentur PJI, Montage
Arbeit, es beschäftigt alle Parlamentarier
samt Assistenten, Lobbyisten, Journalisten
und die Übersetzer – alles wird übersetzt
in die 24 Amtssprachen der EU. Die Sprachenvielfalt
scheint mir der Grund für diese
flirrende Vibration im Turm zu Babelburg.
Unverbindliche Entschließungen?
Die sind überhaupt nicht harmlos; sie
kommen Statements gleich, mit denen
Politik gemacht wird. Lobbyisten zitieren
sie, als wären sie verbindlich, und steter
Tropfen höhlt den Stein: Am Ende eines
Meinungsbildungsprozesses erscheint das
Unverbindliche wie in Beton gegossen.
Entschließungsvorlagen haben durchaus
hehre Ziele, zum Beispiel die Gleichberechtigung.
Wer sollte da etwas dagegen
haben? Aber bei näherem Hinsehen
mutiert das Wort von der Gleichberech-
tigung im Turm der Sprachverwirrung
zu „gleichmachen“ und weiter zur Auflösung
der Geschlechter: Die Gender-Ideologie
soll sich als Konsens durchsetzen. –
Oder wer sollte etwas gegen Maßnahmen
zur „sexuellen und reproduktiven Gesundheit“
haben? Übersetzt heißt das aber,
beispielsweise einen Entschließungsantrag
durchzuwinken, in dem Abtreibung
als Menschenrecht definiert wird.
Dabei wird mir einmal mehr klar, wie
wichtig der Impuls vom Frühstück ist –
wie bedeutungsvoll für die Menschen, die
inmitten dieser Verwirrung ein sicheres
Urteil fällen müssen und dazu die rechte
Erkenntnis und das nötige Einfühlungsvermögen
brauchen. Schließen wir uns
also dem Gebet des Apostels Paulus an!
1 Paulus an die Philipper 1,9–11.
Turmbau zu Babel
Pieter Bruegel der Ältere
1563, Öl auf Eichenholz
Kunsthistorisches Museum Wien
24 Z-kompakt