MaturantInnenGuide 2020
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MATURANTiNNEN-GUIDE <strong>2020</strong><br />
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Wir danken allen PartnerInnen des MaturantInnen-Guide<br />
<strong>2020</strong> für die finanzielle und inhaltliche Unterstützung.<br />
MATURANTiNNEN-GUIDE <strong>2020</strong><br />
CAREER INSTITUT & VERLAG<br />
Das Werk, der Titel, die Umschlaggestaltung sowie die verwendeten<br />
Symbole und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Alle dadurch begründeten Rechte, insbesondere<br />
die der Übersetzung, des Nachdrucks, der<br />
Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe<br />
auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege und<br />
der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben,<br />
auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Alle<br />
Angaben erfolgen trotz sorgfältiger Recherche ohne Gewähr.<br />
Auf eine geschlechtsneutrale Formulierung wurde<br />
geachtet, teilweise musste jedoch, um die Lesbarkeit zu<br />
gewährleisten, darauf verzichtet werden.<br />
Verlag: career Institut & Verlag, 1040 Wien<br />
Organisation, Produktion und Vertrieb:<br />
GPK GmbH, 1040 Wien<br />
Druck: Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH<br />
Auflage: 60.000 Stück für Österreichs MaturantInnen des<br />
Schuljahrgangs 2019/20 sowie SchülerInnen der 7. AHSbzw.<br />
8. BHS-Klassen<br />
ISBN-13: 978-3-9504556-6-3<br />
WWW.CAREER.GMBH<br />
E-Book verfügbar auf www.career.gmbh<br />
TEAMWORK<br />
Herausgeber und Idee – Markus Gruber<br />
Verlagsleitung – Mag. Julia Hauska<br />
Projektleitung – Christina Nebel; Birgit Schröfl, BA<br />
MMag. Natalia Rebow, MA<br />
Redaktion – Angela Eichler; Mag. Andreas Kratschmar<br />
Redaktionelle Assistenz – Christina Nebel; Birgit Schröfl, BA;<br />
Ursula Zaiser<br />
Art Direction/Grafik, Layout – Roland Futterknecht<br />
Lektorat & Korrektorat – Ernst Böck<br />
Nähere Informationen hinsichtlich des Umgangs mit persönlichen<br />
Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung<br />
unter www.gpk.at/dsgvo.<br />
www.facebook.com/career.gmbh<br />
4 MaturantInnen-Guide ’20
MATURANTiNNEN-GUIDE <strong>2020</strong><br />
01<br />
Vorwort von Markus Gruber – Herausgeber<br />
AUF DIE PLÄTZE, FERTIG, LEBEN!<br />
Das ExpertInnen-Team des MaturantInnen-Guide von career<br />
© Schiffleitner<br />
© Petra Spiola<br />
© Klemens Horvath<br />
Markus Gruber<br />
Herausgeber MaturantInnen-<br />
& AkademikerInnen-Guide<br />
Dr. Othmar Hill<br />
Geschäftsführer<br />
HILL International<br />
Mag. Monika Magyar<br />
WIFI Österreich<br />
Mag. Sabine Putz<br />
Arbeitsmarktservice<br />
Österreich<br />
Mag. Wolfgang Bliem<br />
Institut für Bildungsforschung<br />
der Wirtschaft<br />
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben es fast geschafft.<br />
Nach der Matura beginnt ein Leben voller Chancen und<br />
Möglichkeiten. Aber damit kommen auch einige verantwortungsvolle<br />
Entscheidungen auf Sie zu. Deshalb sollten<br />
Sie, auch wenn Sie momentan Ihren Fokus auf die Matura<br />
richten, die Zeit danach keinesfalls vergessen.<br />
Sie stellen die Weichen für Ihr Leben!<br />
Sie haben Ihre Zukunft selbst in der Hand. Mit<br />
diesem Buch möchten wir Ihnen helfen, sich im<br />
Dickicht der Möglichkeiten besser zurechtzufinden.<br />
Sie erhalten hier nützliche Informationen<br />
zum Studium sowie über mögliche Alternativen,<br />
über Wege, die eigenen Potenziale zu entdecken,<br />
und jede Menge hilfreiche Lerntipps, Link-<br />
Listen und Checkboxen.<br />
Sie haben nichts zu verschenken!<br />
ExpertInnen haben errechnet, dass ein verlorenes<br />
Jahr Bildungs- bzw. Ausbildungszeit durchschnittlich<br />
15.000 Euro kostet. Also investieren<br />
Sie besser jetzt Zeit und Hingabe in die richtige<br />
Wahl Ihrer weiteren Ausbildung, damit Sie später<br />
einen Vorsprung haben. Für einen besseren<br />
Überblick stellen wir Ihnen – neben der Auflistung<br />
aller (FH-)Studiengänge und Kollegs – auch<br />
noch einige außergewöhnliche, spannende und<br />
boomende Studienrichtungen und Berufsbilder<br />
vor. Außerdem finden Sie alles zu den Themen<br />
Stipendien und erste Wohnung.<br />
Starten Sie Ihre Karriere!<br />
Egal, für welchen Weg Sie sich entscheiden, Sie<br />
werden sich auf jeden Fall bewerben müssen.<br />
Das ist der erste Schritt in Ihrer Laufbahn, daher<br />
geben wir Ihnen die erfolgversprechendsten<br />
Tipps und Tricks mit auf den Weg und verraten<br />
Ihnen, worauf Personalverantwortliche besonders<br />
achten. Passende Arbeitgeber finden Sie im<br />
Branchenkapitel und auf der neuen Plattform<br />
best career. Denn auch in der Karriere gibt es<br />
ein perfect match …<br />
Ich wünsche Ihnen alles Gute für die Zeit nach<br />
der Schule. Machen Sie mit Hilfe des diesjährigen<br />
MaturantInnen-Guide das Beste aus Ihrer<br />
Zukunft!<br />
Ihr<br />
Markus Gruber<br />
orientieren und entscheiden<br />
5
+<br />
i<br />
INHALT<br />
01<br />
VORBEREITUNG // 7. KLASSE<br />
DA und VWA – kein Grund zur Panik 10<br />
Über den Unterricht hinaus 14<br />
Wie ich herausfinde, was ich kann und will 16<br />
Was erfahre ich durch eine Potenzialanalyse 19<br />
Der große Elterntest 20<br />
02<br />
VORBEREITUNG // 8. KLASSE<br />
Die sechs letzten Prüfungen 26<br />
Keine Angst vor der Matura 30<br />
Was man wissen muss 36<br />
Der Schlüssel zum Studium 44<br />
03<br />
ENTSCHEIDUNG<br />
Eine Welt voller Möglichkeiten 48<br />
Viele Wege führen zum Ziel 52<br />
Matura – und jetzt? 60<br />
Wer informiert und berät mich? 62<br />
Erfolgreich mit Berufsbildung 66<br />
Von der Schulbank in die Selbstständigkeit 70<br />
Arbeitswelt und Fachkräftebedarf 74<br />
Was und wie werden wir arbeiten? Was bringt die Digitalisierung? 76<br />
Trends in der Arbeitswelt – das AMS-Qualifikations-Barometer 78<br />
BERUFSBILDER PANORAMA<br />
Welche Bildungswege führen zu welchen Berufen<br />
KlimatologIn 82<br />
DolmetscherIn 83<br />
Key-Account-ManagerIn 84<br />
MechatronikerIn 85<br />
PhysiotherapeutIn 86<br />
PolizistIn 87<br />
6 MaturantInnen-Guide ’20
VORBEREITUNG // 7. KLASSE<br />
01<br />
03<br />
ENTSCHEIDUNG / FORTSETZUNG<br />
PharmazeutIn 88<br />
SicherheitsverwaltungsassistentIn 89<br />
TourismusmanagerIn 90<br />
ZahnmedizinerIn 91<br />
Was studieren? Wo studieren? Wie studieren? 94<br />
Universität oder Fachhochschule 100<br />
DER AKADEMISCHE WEG<br />
Exemplarische FH- und UNI-Studiengänge<br />
Fachhochschulstudium Tax Management 102<br />
Fachhochschulstudium Public Management 103<br />
Fachhochschul-Studiengang Smart Building 105<br />
Fachhochschul-Studiengang Biomedical Engineering 106<br />
Fachhochschul-Studiengang Gesundheitsmanagement im Tourismus 108<br />
Fachhochschul-Studiengang Polizeiliche Führung & berufsbegl. Masterstudien 112<br />
Universitäts-Studiengang Industrielle Umweltschutz- und Verfahrenstechnik 113<br />
Universitäts-Studiengang Genetik und Entwicklungsbiologie 116<br />
Universitäts-Studiengang Wirtschaftsinformatik 119<br />
Universitäts-Studiengang Elektrotechnik und Informationstechnik 120<br />
Universitäts-Studiengang Wirtschaftsrecht 122<br />
Das Kolleg im Überblick 124<br />
04<br />
BEWERBUNG<br />
Wie macht man eigentlich Karriere? 128<br />
Welche Haltung macht erfolgreich? 130<br />
Die Persönlichkeit zählt 132<br />
Wo bewerbe ich mich? 136<br />
Bewerben, aber richtig! 138<br />
Best Bewerbung – best career 142<br />
Warum gerade ich? Fehler vermeiden 146<br />
Das liebe Geld – was man als Berufseinsteiger finanziell erwarten kann 148<br />
orientieren und entscheiden<br />
7
+<br />
i<br />
INHALT<br />
05<br />
STUDIENBEGINN<br />
Und wie geht das jetzt? 154<br />
Wissenschaftlich arbeiten 156<br />
06<br />
SERVICEBEREICH<br />
Wohnst du noch oder studierst du schon? 162<br />
Wer soll das bezahlen? 170<br />
Far, far away – studieren im Ausland 174<br />
Arbeitsrecht 178<br />
07<br />
BRANCHENREPORTS<br />
Anlagen- und Maschinenbau 184<br />
Bankenwesen 188<br />
Dienstleistung 192<br />
Energie 196<br />
Konsumgüterherstellung 204<br />
Öffentlicher Dienst 208<br />
Sicherheit 214<br />
Telekommunikation 218<br />
Textileinzelhandel 222<br />
Tourismus 226<br />
Transport & Logistik 230<br />
08<br />
QUICKGUIDE / INDEX<br />
Interessante Adressen und Links zu Themen der<br />
Berufs- und Bildungsinformation sowie zur Jobsuche 235<br />
8 MaturantInnen-Guide ’20
VORBEREITUNG // 7. KLASSE<br />
01<br />
01<br />
VORBEREITUNG / 7. KLASSE<br />
RECHTZEITIGE PLANUNG IST DER HALBE ERFOLG. OB VORBEREITUNG<br />
AUF DIE VWA, NACHDENKEN ÜBER DEN ERWERB VON ZUSÄTZLICHEN<br />
QUALIFIKATIONEN ODER HERAUSZUFINDEN, WAS WILL ICH UND WAS<br />
KANN ICH. HIER FINDEN SIE DIE NÖTIGEN INFORMATIONEN.<br />
orientieren und entscheiden<br />
9
DA UND VWA –<br />
KEIN GRUND ZUR PANIK<br />
DIE VORWISSENSCHAFTLICHE ARBEIT (VWA) BZW. DIPLOMARBEIT (DA) SIND DAS<br />
GROSSE SCHRECKGESPENST DER VORABSCHLUSSKLASSE. THEMENFINDUNG,<br />
ERWARTUNGSHORIZONT, TEAMBILDUNG UND NATÜRLICH DAS VERFASSEN DER<br />
GESAMTEN ARBEIT LIEGEN VOR IHNEN. DOCH DIE ARBEIT KANN ETWAS SEHR BE-<br />
REICHERNDES SEIN, SCHLIESSLICH DÜRFEN SIE ÜBER ETWAS SCHREIBEN, DAS<br />
SIE INTERESSIERT UND BEGEISTERT!<br />
1. DIE VORWISSENSCHAFTLICHE<br />
ARBEIT (VWA)<br />
DER ERWARTUNGSHORIZONT<br />
Der Erwartungshorizont dient dazu, dass Sie<br />
selbst detaillierter herausfinden, worum es in Ihrer<br />
Arbeit überhaupt gehen soll – und, ob Sie passende<br />
Quellen dafür finden. Das Wichtigste dabei<br />
ist der Titel der Arbeit, denn dieser kann nicht<br />
mehr geändert werden. Überlegen Sie sich, worüber<br />
genau Sie schreiben wollen, und fassen Sie<br />
das zu einem knackigen Titel zusammen. Seien<br />
Sie kreativ, solange noch nicht klar ersichtlich ist,<br />
worüber Sie schreiben. Sprechen Sie sich in jedem<br />
Fall mit Ihrem/Ihrer BetreuerIn ab!<br />
Bei der groben Gliederung können Sie sich an<br />
den Großkapiteln orientieren, die Sie später<br />
schreiben möchten. Das macht Ihnen auch die<br />
Recherche leichter. Die Leitfragen können Sie<br />
so aufbauen, dass sie nach dem Kernthema jedes<br />
Kapitels fragen.<br />
Den Erwartungshorizont laden Sie auf einer Website<br />
hoch. Dafür bekommen Sie ein Account. Tragen<br />
Sie die entsprechenden Teile in das jeweilige<br />
Raster ein. Ihr/e BetreuerIn, die Direktion sowie<br />
der/die SchulqualitätsmanagerIn müssen ihn absegnen.<br />
Machen Sie sich keine Sorgen, wenn<br />
Ihre Arbeit einmal abgelehnt wird. Nehmen Sie in<br />
aller Ruhe die entsprechenden Korrekturen vor<br />
und versuchen Sie es dann noch einmal.<br />
10 MaturantInnen-Guide ’20
VORBEREITUNG // 7. KLASSE<br />
01<br />
DER ZEITPLAN<br />
Es gibt nicht den einen goldenen Zeitplan, an<br />
den sich jeder und jede halten muss, um zum<br />
Erfolg zu gelangen. Wer vollkommen stressfrei<br />
arbeiten möchte, kann die gesamte Arbeit in<br />
den Ferien verfassen und es im Herbst ruhig angehen.<br />
Das ist aber nicht notwendig, auch im<br />
Herbst bleibt noch Zeit zum Schreiben. Ein bis<br />
zwei Kapitel sollten im Sommer aber jedenfalls<br />
entstehen. Wichtig ist, dass Sie selbst den Überblick<br />
über Ihren Terminplan haben und die Arbeit<br />
nicht aus den Augen verlieren. Planen Sie<br />
auch Zeit für unvorhergesehene Verzögerungen<br />
ein: Krankheit, sonstige Zwischenfälle – oder<br />
einfach das Bedürfnis nach einer Pause.<br />
Über die Weihnachtsfeiertage finden sich sicher<br />
einige bereitwillige TestleserInnen, auch Ihr/e<br />
BetreuerIn wird sich dann gern mit der Arbeit<br />
auseinandersetzen. Vergessen Sie nicht, dass<br />
Sie sie mehrmals werden überarbeiten müssen.<br />
Achten Sie auch auf eventuelle schulinterne<br />
Fristen. Spätestens nach den Semesterferien<br />
muss die Arbeit auf der gleichen Website wie<br />
der Erwartungshorizont hochgeladen und gebunden<br />
sein.<br />
2. DIE DIPLOMARBEIT (DA)<br />
TEAMBILDUNG UND THEMENFESTLEGUNG<br />
Im Gegensatz zur VWA ist die DA als Teamarbeit<br />
gedacht. Zusammen bewältigen Sie einen wichtigen<br />
Teil der Matura, es ist also umso wichtiger,<br />
dass Sie gut mit Ihrem Team arbeiten können.<br />
Gehen Sie bei der Wahl Ihrer TeamkollegInnen<br />
also nicht nur nach Freundschaften, sondern<br />
auch nach gemeinsamen Interessen. Finden Sie<br />
jemanden, der Sie beim Arbeiten pusht, sodass<br />
Sie sich gegenseitig motivieren können.<br />
Im Rahmen der DA arbeiten Sie zumeist mit einem<br />
Unternehmen zusammen. Sie beschreiben<br />
in der Theorie einen bestimmten Ablauf in einem<br />
Unternehmen bzw. bestimmte Verfahren,<br />
die ein Unternehmen anwenden kann, und beschreiben<br />
anschließend, wie dies in Ihrem Unternehmen<br />
umgesetzt wird. Jede/r SchülerIn<br />
übernimmt dabei einen Teilaspekt. Manche Unternehmen<br />
wenden sich direkt an Schulen, um<br />
SCHREIBEN.<br />
NUR, WIE?<br />
Da gibt es nur eins: Anfangen. VWA und DA sind<br />
nur so lange einschüchternd, wie man sich nicht<br />
dransetzt. Sie müssen nicht einmal am Anfang anfangen,<br />
Sie können auch mit dem letzten Kapitel<br />
beginnen. Verfeinern Sie zuerst Ihre Grobgliederung<br />
und schaffen Sie sich Überschriften für die<br />
Unterkapitel. So können Sie Ihre Literatur gezielter<br />
nach Infos durchforsten. Und dann: Einfach<br />
loslegen. Schreiben Sie zusammen, was Sie herausgefunden<br />
haben. Hier besteht kein Anspruch<br />
auf Perfektion, Sie werden noch genug Gelegenheit<br />
zum Überarbeiten haben. Wichtig ist, dass Sie<br />
gleich von Anfang an richtig zitieren. So mühselig<br />
das sein mag, die Quellen später anzufügen, ist<br />
noch mühseliger.<br />
Es ist hilfreich, sich mit Gleichgesinnten zusammenzusetzen,<br />
ob mit den TeamkollegInnen oder<br />
mit JahrgangskameradInnen.<br />
DAS BEGLEITPROTOKOLL<br />
NICHT VERGESSEN!<br />
+<br />
i<br />
CHECKLISTE<br />
Das Begleitprotokoll wird gern vergessen, muss<br />
aber mit der ausgedruckten und gebundenen<br />
VWA bzw. DA abgegeben werden. Führen Sie es<br />
nach jedem Treffen mit Ihrem/Ihrer BetreuerIn,<br />
vor der Abgabe können Sie es mit diesem/r abgleichen.<br />
orientieren und entscheiden<br />
11
eine Kooperation zu schließen, auf andere müssen<br />
Sie als Team zugehen. Gemeinsam mit dem<br />
Unternehmen legen Sie dann das genaue<br />
Thema und grob den Inhalt der Arbeit fest. Anschließend<br />
reichen Sie das Thema ähnlich wie<br />
den Erwartungshorizont der VWA ein.<br />
DER ZEITPLAN<br />
Idealerweise beginnen Sie Ende der vierten<br />
Klasse mit der Teambildung und der Themenfindung,<br />
denn Sie müssen Ihr Thema drei Wochen<br />
nach Schulbeginn der fünften Klasse einreichen.<br />
Das wäre ein sehr knapper Zeitrahmen,<br />
um so eine wichtige Aufgabe zu erledigen. So<br />
haben Sie auch die Möglichkeit, schon über den<br />
Sommer ein wenig (oder ein wenig mehr) zu<br />
schreiben. Wichtig sind regelmäßige Teamsitzungen,<br />
in denen Sie sich gegenseitig über Ihre<br />
Fortschritte updaten. Das ermöglicht Ihnen<br />
auch, einander gegenseitig zu helfen, auch<br />
wenn Sie natürlich alle unterschiedliche Einzelthemen<br />
abdecken.<br />
Auch bei der DA gilt: Planung ist alles. Solange Sie<br />
wissen, was Sie tun, können Sie sich Ihre Zeit<br />
frei einteilen. Berücksichtigen Sie auch stets die<br />
Möglichkeit von Krankheit, diversen Zwischenfällen<br />
– und dass Sie vielleicht auch einfach einmal<br />
eine Pause brauchen.<br />
In den Weihnachtsferien finden Sie sicherlich einige<br />
TestleserInnen, die Ihnen wertvolles Feedback<br />
geben können. Anschließend können Sie<br />
mit der Überarbeitung beginnen. Anfang des<br />
zweiten Semesters muss die Arbeit auf der gleichen<br />
Website wie die Themenfindung hochgeladen<br />
und gebunden sein.<br />
+ CHECKLISTE<br />
i PLANUNG IST ALLES. SOLANGE SIE WISSEN, WAS SIE<br />
TUN, KÖNNEN SIE SICH IHRE ZEIT FREI EINTEILEN.<br />
AUCH FÜR ABLENKUNG BEI SCHREIBBLOCKADEN.<br />
DIE KUNST DES SCHREIBENS<br />
¤ ¤ Sowohl bei VWA als auch bei DA ist es<br />
wichtig, dass Sie für andere verständlich<br />
schreiben. Sie sind ExpertIn auf Ihrem<br />
Thema, das sind die meisten anderen nicht.<br />
Erklären Sie also in möglichst schnörkelloser<br />
Sprache, behandeln Sie Ihre LeserInnen<br />
aber auch nicht, als wären sie fünf Jahre alt.<br />
TestleserInnen sind hier eine große Hilfe.<br />
Wenn Sie nicht wissen, wie Sie etwas<br />
erklären sollen, können Sie einen Sachverhalt<br />
auch mündlich einer Person erläutern.<br />
¤ ¤ Vor Schreibblockaden ist niemand gefeit,<br />
das kann auch Ihnen passieren. Da hilft<br />
dann meist nur Ablenkung, etwas anderes<br />
tun. Auch deshalb ist ein guter Zeitplan so<br />
wichtig: Damit Sie, wenn nötig, pausieren<br />
können.<br />
¤ ¤ Orientieren Sie sich an Ihrer Gliederung und<br />
arbeiten Sie diese ab. Manchmal ist es<br />
nützlich, einfach drauf los zu schreiben, um<br />
in Fahrt zu kommen, allerdings ist es wichtig,<br />
dass Sie nicht den Fokus auf das verlieren,<br />
was Sie eigentlich vermitteln wollen.<br />
Hilfreiche Links<br />
www.diplomarbeiten-bbs.at<br />
www.ahs-vwa.at<br />
12 MaturantInnen-Guide ’20
Salsa<br />
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ÜBER DEN UNTERRICHT<br />
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UNSERE MODERNE WELT IST VOLLER HERAUSFORDERUNGEN UND SO<br />
FACETTENREICH, DASS DIE SCHULE ALLEIN UNMÖGLICH ALLES ABDECKEN<br />
KANN. WER ALSO NEBEN DEM ALLTÄGLICHEN LERNSTRESS NOCH ZEIT FÜR<br />
UND LUST AUF MEHR HAT, DER KANN AUCH AUSSERHALB DES KLASSEN-<br />
ZIMMERS EINIGES DAZULERNEN.<br />
HELFEN LERNEN<br />
Kenntnisse in Erster Hilfe sind in vielen Situationen<br />
wichtig und können manchmal sogar Leben<br />
retten. Es lohnt sich also, sich in einen Erste-<br />
Hilfe-Kurs einzuschreiben. Eventuell wird sogar<br />
einer an Ihrer Schule angeboten. Falls nicht,<br />
können Sie im Klassenverband um einen solchen<br />
ansuchen. Ein Erste-Hilfe-Kurs ist nicht<br />
nur im Notfall sehr wertvoll, sondern nutzt Ihnen<br />
in vielen Lebenslagen. Wenn Sie beispielsweise<br />
babysitten wollen, ist ein absolvierter Kurs ein<br />
absoluter Pluspunkt. Aber auch für den Führerschein<br />
ist er unverzichtbar.<br />
SELBST MOBIL WERDEN<br />
Ob L17 oder L, wer jetzt noch nicht mit dem Fahren<br />
angefangen hat und vor der Matura den Führerschein<br />
in der Tasche haben möchte, der<br />
sollte spätestens jetzt loslegen. Informieren Sie<br />
sich über die Angebote der Fahrschulen in Ihrer<br />
Nähe und koordinieren Sie die Theoriekurse sowie<br />
Fahrstunden mit Ihrem Stundenplan.<br />
In den Schulferien werden oft Intensivkurse angeboten,<br />
die Ihnen ermöglichen, schnell selbst<br />
hinterm Lenkrad zu sitzen. Einigen ArbeitgeberInnen<br />
ist es wichtig, dass Ihre Angestellten Au-<br />
14 MaturantInnen-Guide ’20
VORBEREITUNG // 7. KLASSE<br />
01<br />
ERSTE HILFE, FÜHRERSCHEIN, TANZEN, ETC. DAZULERNEN AUSSERHALB DES KLASSENZIMMERS<br />
IST AUF JEDEN FALL SINNVOLL, ABER AUCH EINE FRAGE DER ZEIT.<br />
tofahren können, in manchen Jobs ist es sogar<br />
essenziell. Das Geld für den Führerschein ist<br />
also gut investiert.<br />
UNVERBINDLICHE ÜBUNGEN<br />
Aber auch in der Schule lässt sich einiges mehr<br />
machen als nur im Klassenzimmer zu lernen. Die<br />
meisten Schulen bieten nachmittags unverbindliche<br />
Übungen an, die oft hohe Kreativität fordern.<br />
Ihr Gehirn auch auf diese Weise zu stimulieren<br />
und Ihren Interessen nachzugehen, kann<br />
eine schöne Abwechslung vom Schulalltag darstellen.<br />
SCHWUNGVOLLER TAPETENWECHSEL<br />
Als Ausgleich zum Lernstress kann ein Tanzkurs<br />
genau das Richtige sein. Gemeinsam mit Ihren<br />
Freunden können Sie etwas Neues lernen und<br />
dabei die Freude an Tanz und Musik genießen.<br />
Ob klassischer Tanz oder moderne Rhythmen,<br />
für jeden Geschmack findet sich etwas. Bewegung<br />
und Takt bringen Sie schnell auf andere<br />
Gedanken – und bei der nächsten Tanzveranstaltung<br />
können Sie mitten auf der Tanzfläche<br />
mitmischen.<br />
FÜR HOCHAMBITIONIERTE<br />
Wer sich im normalen Unterricht langweilt und<br />
das Gefühl hat, dort nichts mehr lernen zu können,<br />
könnte für das Programm „SchülerInnen<br />
an die Hochschulen“ qualifiziert sein.<br />
Im Rahmen dieses Programms besuchen SchülerInnen<br />
neben und während der normalen<br />
Schule einen Universitätslehrgang und können<br />
in diesem Prüfungen ablegen. Schule und Studium<br />
müssen dabei unter einen Hut gebracht<br />
werden, dieses Programm ist also wirklich nur<br />
etwas für jene, die ansonsten stark unterfordert<br />
wären. Für sie aber kann es ein großer Gewinn<br />
sein.<br />
Informationen finden Sie unter<br />
www.oezbf.at/sandhos<br />
orientieren und entscheiden<br />
15
WIE ICH HERAUSFINDE,<br />
WAS ICH KANN UND WILL<br />
DIE MATURA IST DER ABSCHLUSS DER SCHULZEIT. ALLES IST DARAUF AUS-<br />
GERICHTET. MONATELANG HABEN SIE GEPLANT, WANN SIE FÜR WELCHEN<br />
GEGENSTAND LERNEN, KARTEIKARTEN ANGELEGT, HÖRÜBUNGEN GEÜBT,<br />
ALTE BÜCHER HERVORGEHOLT. SIE HABEN SICH SOGAR EINEN KALENDER ZU-<br />
GELEGT, UM DIE WICHTIGEN PRÜFUNGSTERMINE IM BLICK ZU BEHALTEN. DIE<br />
ZEIT VERGEHT WIE IM FLUG, UND PLÖTZLICH IST ES GESCHAFFT. JETZT WIRD<br />
GEFEIERT! FERIEN, MATURAREISE, … UND DANN? KEINE AHNUNG!<br />
So geht es den meisten MaturantInnen. Berufliche<br />
Ziele und der Weg dorthin erscheinen oft<br />
meilenweit entfernt, doch eine zeitgerechte<br />
Auseinandersetzung mit der Zukunft ist sehr<br />
wichtig: Immerhin stehen Ihnen nahezu unendlich<br />
viele Möglichkeiten offen. Und genau das ist<br />
meistens auch das Problem. Wie findet man<br />
also heraus, welchen Berufsweg man am besten<br />
einschlägt?<br />
WAS WILL ICH?<br />
KLEINE SCHRITTE, AUSSCHLUSSVERFAHREN<br />
„Was will ich?“ Diese Frage werden Sie sich<br />
noch oft im Leben stellen und sie wird selten<br />
leicht zu beantworten sein. Folgende Tipps können<br />
Ihnen dabei helfen:<br />
Den meisten Menschen fällt es leichter, zu<br />
sagen, was sie nicht wollen: z. B. „Ich will<br />
nicht in einem Büro arbeiten.“ Schreiben<br />
Sie auf, was Sie mit Sicherheit ausschließen<br />
können.<br />
Danach überlegen Sie sich, was stattdessen<br />
besser wäre: z. B. „Ich will in der Natur<br />
/ in einem Labor / in einem Krankenhaus<br />
... arbeiten.“ Seien Sie dabei ehrlich<br />
zu sich selbst und versuchen Sie, sich nicht<br />
von Eltern, Freunden oder Trends beeinflussen<br />
zu lassen.<br />
16 MaturantInnen-Guide ’20
VORBEREITUNG // 7. KLASSE<br />
01<br />
Wenn Sie nicht weiterkommen, kann es helfen,<br />
die Frage zu erweitern: „Warum will ich<br />
etwas (nicht)?“ So öffnen sich oft neue Perspektiven.<br />
Behalten Sie im Hinterkopf, dass nicht nur<br />
Geld und Status bedeutsame Auswahlfaktoren<br />
sind, sondern vor allem Begeisterung,<br />
Leidenschaft und Begabung. Denn am allerwichtigsten<br />
ist die Freude am Job. Überlegen<br />
Sie also auch, welche Schulfächer Sie<br />
am liebsten haben, was Sie fasziniert und<br />
was Ihnen besonders Spaß macht – sei es<br />
Briefmarken-Sammeln oder Reisetagebücher-Schreiben<br />
…<br />
Die entstandene Liste bewerten Sie noch<br />
nach Priorität und Umsetzbarkeit (z. B. mit<br />
dem Schulnotensystem).<br />
Bewahren Sie die Liste auf und machen Sie in<br />
einem Jahr einen Gegencheck. Was hat sich verändert,<br />
was nicht? Wo stehen Sie nun? Selbstfindung<br />
hört nie auf und wird immer spannend<br />
bleiben.<br />
WAS KANN ICH?<br />
POTENZIALANALYSE<br />
Sind Ihre Fähigkeiten und Neigungen passend<br />
für Ihren Traumjob? ExpertInnen verschiedener<br />
Institutionen können mittels Potenzialanalyse<br />
helfen, dies zu beantworten.<br />
Die Potenzialanalyse gibt Anhaltspunkte zur<br />
Studien- bzw. Berufsorientierung und ist eine<br />
Kombination aus psychologischen Tests (berufsbezogene<br />
Persönlichkeits- und Interessentests)<br />
sowie einem Beratungsgespräch, aber keine<br />
Leistungsprüfung. Die Testergebnisse geben Ihnen<br />
Aufschluss über berufliche Eignungen, welche<br />
Sie im abschließenden Gespräch mit dem<br />
QUO VADIS?<br />
EIN WICHTIGER SELBSTTEST<br />
+<br />
i<br />
Wenn Sie sich über Ihre Berufswünsche noch<br />
nicht im Klaren sind und nicht wissen, wo Ihre<br />
Neigungen, Interessen und Fähigkeiten liegen,<br />
stellen Sie sich folgende Fragen:<br />
¤ ¤ Was interessiert mich wirklich?<br />
¤ ¤ Welches Fachgebiet finde ich besonders<br />
spannend?<br />
¤ ¤ Welche Tätigkeit macht mir wirklich Spaß?<br />
¤ ¤ Arbeite ich gern in einem Team oder bin ich<br />
eher ein Einzelkämpfer/eine Einzelkämpferin?<br />
¤ ¤ Bin ich lieber selbstständig oder angestellt?<br />
¤ ¤ Will ich eigene Ideen und Vorstellungen<br />
umsetzen oder ordne ich mich lieber unter?<br />
¤ ¤ Will ich einen Job, der mich persönlich<br />
weiterbringt, oder strebe ich eine berufliche<br />
Karriere an?<br />
¤ ¤ Würde ich lieber bestehende Systeme<br />
anwenden oder neue Lösungen finden?<br />
CHECKLISTE<br />
¤ ¤ Bevorzuge ich eine geistige oder körperliche<br />
Tätigkeit?<br />
¤ ¤ Wo liegen meine Stärken? Im praktischen,<br />
geistigen, sozialen, künstlerischen oder<br />
unternehmerischen Bereich?<br />
¤ ¤ Habe ich Freude am Umgang mit Menschen<br />
oder Tieren?<br />
Wenn Sie in der Lage sind, alle Fragen zu beantworten,<br />
haben Sie schon einen Schritt in Richtung Zukunft getan.<br />
Selbstverständlich sollten Sie sich außerdem mit<br />
den diversen Angeboten der verschiedenen Berufs- und<br />
Studienmöglichkeiten eingehend beschäftigen.<br />
orientieren und entscheiden<br />
17
Coach erarbeiten und besprechen. Der Erfolg<br />
hängt dabei wesentlich von Ihrer Beteiligung<br />
und Motivation ab.<br />
Die berufsbezogene Potenzialanalyse ist ein Persönlichkeits-<br />
und Typentest, bei dem Sie gemeinsam mit<br />
einem Coach Antworten auf folgende Fragen finden:<br />
+<br />
i<br />
KNOW-HOW<br />
POTENZIALANALYSE SELBST GEMACHT –<br />
DER HEISSE STUHL ODER ICH AM PRÜFSTAND<br />
Machen Sie Ihre FreundInnen zu ExpertInnen und<br />
BeraterInnen in eigener Sache. Das kann auch<br />
Spaß machen. Spielen Sie mit ihnen z. B. „heißer<br />
Stuhl“:<br />
¤ ¤ Sie sitzen am „heißen Stuhl“.<br />
¤ ¤ Ihre FreundInnen sitzen um Sie und stellen<br />
Ihnen rasch viele Fragen zu Ihrer beruflichen<br />
Zukunft.<br />
¤ ¤ Fragen sind z. B.: Was kannst du gut? Was<br />
kannst du schlecht? Was willst du werden –<br />
was nicht? Warum? Was willst du in fünf Jahren<br />
tun? Wie viel Geld willst du verdienen? Was ist<br />
dir wichtig?<br />
¤ ¤ Sie sollten rasch und präzise antworten. Ein<br />
Mitglied der Runde schreibt stichwortartig auf<br />
einem großen Blatt Papier alles mit.<br />
¤ ¤ Nach 10 bis 15 Minuten am „heißen Stuhl“ ist<br />
die/der Nächste dran. Anschließend können<br />
Sie gemeinsam über das Gesagte reflektieren<br />
und dadurch Potenziale und Möglichkeiten<br />
entdecken.<br />
¤ ¤ Was können Sie besonders gut?<br />
¤ ¤ Was geht Ihnen leicht von der Hand?<br />
¤ ¤ Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen?<br />
¤ ¤ Welche besonderen Fähigkeiten haben Sie?<br />
¤ ¤ Sind Sie ein analytischer oder kreativer Typ?<br />
¤ ¤ Sind Sie ein Praktiker oder ein Theoretiker?<br />
¤ ¤ Geben Sie gerne selbst Anweisungen oder<br />
sind Sie froh, wenn Ihnen Aufgaben<br />
zugewiesen werden?<br />
¤ ¤ Sind Sie ein Teamplayer oder ein Einzelkämpfer?<br />
Sie können eine Potenzialanalyse mithilfe von<br />
Fachliteratur auch selbst durchführen, was allerdings<br />
viel Selbstdisziplin, Ehrlichkeit und Durchhaltevermögen<br />
erfordert. Eine günstige Alternative<br />
ist deshalb eine spielerische Selbstreflexion<br />
mit der Hilfe von FreundInnen: Auf dem „heißen<br />
Stuhl“ müssen Sie möglichst schnell und präzise<br />
Fragen zu Ihren beruflichen Präferenzen beantworten.<br />
Eine weitere Person dokumentiert Ihre<br />
Aussagen. Nach ca. 10-15 Minuten wird getauscht.<br />
Abschließend können Sie Ihre Antworten<br />
besprechen, um gemeinsam Potenziale und<br />
Möglichkeiten zu entdecken.<br />
Eine professionelle Potenzialanalyse wird beispielsweise<br />
vom WIFI sowie von HILL International angeboten.<br />
Die Dauer des Erstgesprächs beträgt 45 bis 60 Minuten,<br />
die Testphase ca. vier Stunden und das<br />
Auswertungsgespräch 60 bis 90 Minuten. Die Kosten<br />
sind pro Bundesland unterschiedlich. Sie sollten jedoch<br />
mit rund 220 Euro inkl. Profilerstellung und Analyse<br />
rechnen. Das klingt im ersten Moment nach viel<br />
Geld, kann aber sehr weiterhelfen und ist den Aufwand<br />
somit absolut wert.<br />
18 MaturantInnen-Guide ’20
+<br />
i<br />
KNOW-HOW<br />
VORBEREITUNG // 7. KLASSE<br />
01<br />
DAS ERFAHRE ICH DURCH DIE POTENZIALANALYSE<br />
Die Ergebnisse einer professionellen Potenzialanalyse geben Ihnen berufs- und karrierebezogene Orientierungsund<br />
Anhaltspunkte. Vorbereitend können Sie sich mit den wichtigsten Fragen bereits vorab befassen:<br />
¤ ¤ Was kann ich besonders gut? Welche<br />
besonderen Fähigkeiten habe ich?<br />
¤ ¤ Wo liegen meine Schwächen?<br />
¤ ¤ Bin ich ein analytischer oder ein kreativer<br />
Typ? Bin ich eher ein Praktiker oder ein<br />
Theoretiker?<br />
¤ ¤ Bin ich ein Teamplayer oder ein Einzelkämpfer?<br />
¤ ¤ Bin ich eher offen oder verschlossen? Kann<br />
ich aktiv auf andere Menschen zuzugehen?<br />
¤ ¤ Kann ich mich durchsetzen?<br />
¤ ¤ Gehe ich unvoreingenommen auf andere zu?<br />
¤ ¤ Kann ich Vertrauen aufbauen?<br />
¤ ¤ Kann ich Konfliktsituationen positiv bewältigen?<br />
¤ ¤ Kann ich andere in der Zusammenarbeit<br />
überzeugen?<br />
¤ ¤ Äußere ich meine Meinung klar und sicher?<br />
¤ ¤ Macht es mir Spaß, Verantwortung zu<br />
übernehmen?<br />
¤ ¤ Gebe ich gerne selbst Anweisungen oder bin<br />
ich froh, wenn mir Aufgaben zugewiesen<br />
werden?<br />
¤ ¤ Akzeptiere ich Hierarchien?<br />
¤ ¤ Was sind meine Veranlagungen und Talente?<br />
¤ ¤ Ergreife ich gerne die Initiative?<br />
¤ ¤ Treffe ich gerne Entscheidungen?<br />
¤ ¤ Probiere ich gerne etwas Neues aus?<br />
¤ ¤ Setze ich Entscheidungen entschlossen um?<br />
¤ ¤ Kann ich Dinge gut planen und organisieren?<br />
¤ ¤ Habe ich Probleme, wenn mehrere Aufgaben<br />
gleichzeitig an mich herangetragen werden?<br />
¤ ¤ Wie groß ist mein Selbstvertrauen bei der<br />
Bewältigung neuer Herausforderungen?<br />
¤ ¤ Wie lösungsorientiert denke und handle ich?<br />
¤ ¤ Wie belastbar bin ich – kurz- und langfristig?<br />
¤ ¤ Reagiere ich flexibel auf Veränderungen?<br />
KEINE FRAGE IST IM LEBEN WICHTIGER ALS DIE<br />
DER BERUFSENTSCHEIDUNG! WO IST MEIN PLATZ<br />
IN DER WELT, IN EINER WELT, DIE SICH RASEND<br />
ÄNDERT ... UND WO IN WENIGEN JAHREN GANZ<br />
ANDERE LEBENS- UND ARBEITSBEDINGUNGEN AUF<br />
UNS ZUKOMMEN. WER EINE FÜR SICH PASSENDE<br />
WAHL TRIFFT, HAT SCHON GEWONNEN!<br />
Dr. Othmar Hill<br />
19
+<br />
i<br />
KNOW-HOW<br />
DER GROSSE ELTERNTEST<br />
von HILL International<br />
Hier die Fragen, die Ihre Eltern „zum<br />
Schwitzen“ bringen werden:<br />
Mit der Situation, die richtige Ausbildung oder<br />
den richtigen Job zu wählen, waren auch<br />
schon Ihre Eltern konfrontiert. Aber haben<br />
Ihre Eltern damals gewissenhaft gewählt oder<br />
doch eher spontan? Vielleicht sogar<br />
willkürlich?<br />
Testen Sie Ihre Eltern und finden Sie mit<br />
20 Fragen heraus, wie sie diese schwierige<br />
Entscheidung gemeistert haben.<br />
1.) Hast du dir vor oder zumindest kurz nach deinem<br />
Schulabschluss konkrete Gedanken<br />
über deine berufliche Zukunft gemacht?<br />
JA<br />
NEIN<br />
2.) Konntest du nach deinem Schulabgang klare<br />
berufliche Ziele definieren?<br />
JA<br />
NEIN<br />
3.) Hast du dir konkrete Maßnahmen überlegt,<br />
wie du diese Berufsziele erreichen kannst (z.<br />
B. Aus- und Weiterbildung, Kontakte knüpfen,<br />
Netzwerk aufbauen, Plan erstellen …)?<br />
JA<br />
NEIN<br />
4.) Warst du bei einer Berufsberatung und hast<br />
du dich über verschiedene Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten<br />
informiert?<br />
JA<br />
NEIN<br />
5.) Wusstest du, welche Fähigkeiten man für bestimmte<br />
Berufe mitbringen muss?<br />
JA<br />
NEIN<br />
6.) Hast du darüber nachgedacht, was du besonders<br />
gut kannst und worin du dich noch<br />
verbessern musst?<br />
JA<br />
NEIN<br />
20 MaturantInnen-Guide ’20
VORBEREITUNG // 7. KLASSE<br />
01<br />
14.) Bist du mit deinem jetzigen Beruf wirklich zufrieden?<br />
7.) Bist du damals auf die Idee gekommen, nur<br />
JA NEIN<br />
einen Beruf zu wählen, in dem du deine<br />
Stärken voll einsetzen kannst?<br />
JA NEIN<br />
JA NEIN<br />
15.) Möchtest du mich in dieser schwierigen Entscheidungsphase<br />
8.) Hast du für deinen „Traumberuf“ wichtige Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten gezielt (weiter-) der beruflichen Orientie-<br />
rung tatkräftig unterstützen?<br />
entwickelt?<br />
JA NEIN<br />
JA NEIN<br />
16.) Hast du nachgedacht, mit welchen Mitteln<br />
9.) Hast du überlegt, was dein zukünftiger Job<br />
auf jeden Fall bieten muss (z. B. Gehaltshöhe,<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten, Aufstiegschancen<br />
…) und ob diese Anforderungen<br />
mit der Realität übereinstimmen?<br />
und Ressourcen (z. B. Berufsberatung, Wohnmöglichkeit,<br />
Empfehlungen …) du mich in<br />
Hinblick auf meine Ausbildungs-/Weiterbildungsentscheidung<br />
und Berufswahl fördern<br />
kannst?<br />
JA NEIN<br />
JA NEIN<br />
10.) Hattest du die Möglichkeit, Praktika zu machen<br />
oder deine Eltern an ihrem Arbeitsplatz<br />
zu besuchen, um dadurch Einblick in die Berufswelt<br />
17.) Konntest du deinen Beruf bzw. deine Ausbildung<br />
frei – ohne Einfluss von Eltern oder Geschwistern<br />
– wählen?<br />
zu bekommen?<br />
JA NEIN<br />
JA NEIN<br />
18.) Bist du damit einverstanden, mich auch während<br />
11.) Konntest du einen Beruf in einer Branche<br />
wählen, in der viele Personen gesucht wurden<br />
einer weiteren Ausbildung finanziell zu<br />
unterstützen?<br />
und die gute Zukunftschancen hatte?<br />
JA NEIN<br />
JA NEIN<br />
19.) War es dir möglich, Ausbildungen zu beginnen,<br />
12.) Hast du überprüft, ob deine beruflichen Ziele<br />
mit deiner Lebensplanung und deinem Umfeld<br />
(z. B. Familie, PartnerIn …) vereinbar warenbrachten,<br />
die dich deinem beruflichen Ziel näher-<br />
und hast du diese dann auch konsequent<br />
abgeschlossen?<br />
JA NEIN<br />
JA NEIN<br />
20.) Wirst du mich bei meiner Ausbildungs- oder<br />
13.) Wirst du dir Zeit nehmen, diese wichtige Entscheidung<br />
mit mir gemeinsam zu treffen?<br />
Berufswahl auch unterstützen, wenn sie nicht<br />
deinen Erwartungen entspricht?<br />
JA NEIN 21<br />
orientieren und entscheiden<br />
21
+<br />
i<br />
KNOW-HOW<br />
DER GROSSE ELTERNTEST – DIE AUSWERTUNG<br />
Zählen Sie einfach alle „Ja“ zusammen. Für jedes<br />
„Ja“ erhält Ihr Vater bzw. Ihre Mutter einen Punkt.<br />
0 bis 4 Punkte:<br />
Ihr Vater bzw. Ihre Mutter hatte ja gar keinen<br />
Plan! Überlassen Sie Ihre berufliche Zukunft<br />
nicht auch dem Zufall, denn das kann ziemlich<br />
schiefgehen. Holen Sie sich besser professionelle<br />
Unterstützung und zeigen Sie Ihren Eltern,<br />
wie es richtig geht!<br />
5 bis 8 Punkte:<br />
Ihr Vater bzw. Ihre Mutter hatte zwar ungefähre<br />
Vorstellungen betreffend seiner/ihrer beruflichen<br />
Zukunft, intensivere Vorbereitung und professionelle<br />
Unterstützung wären jedoch nötig<br />
gewesen. So haben Ihr Vater bzw. Ihre Mutter<br />
im Laufe der Jahre viel Zeit, Energie und Geld investieren<br />
müssen – vielleicht öfters auch umsonst<br />
–, um seinen/ihren Traumberuf zu finden.<br />
Machen Sie es besser!<br />
9 bis 12 Punkte:<br />
Laut einem Sprichwort ist „noch kein Weltmeister<br />
vom Himmel gefallen“. Das trifft auch<br />
auf Ihren Vater bzw. Ihre Mutter zu. Er/Sie hat<br />
aber zumindest einige wichtige Grundregeln bei<br />
der Wahl der geeigneten Ausbildung bzw. des<br />
passenden Jobs beachtet und kann Ihnen somit<br />
auch bei Ihrer Orientierung am Arbeitsmarkt unter<br />
die Arme greifen.<br />
13 bis 16 Punkte:<br />
Ihr Vater bzw. Ihre Mutter hat sich viele Gedanken<br />
um seine/ihre eigene berufliche Zukunft gemacht<br />
und wichtige Entscheidungen sorgfältig abgewogen.<br />
Ihre Eltern werden Sie sicher bei Ihrer eigenen<br />
Entscheidungsfindung gut beraten und Ihnen mit ihrem<br />
Know-how zur Seite stehen!<br />
17 bis 20 Punkte:<br />
Wow! Hier handelt es sich um einen richtigen<br />
Profi! Ihr Vater bzw. Ihre Mutter kann Ihnen ganz<br />
bestimmt wertvolle Tipps für die Wahl Ihres Berufs<br />
bzw. einer Ausbildung geben und Sie tatkräftig<br />
unterstützen. Bei so sorgfältiger Planung<br />
steht Ihrer zielgerichteten Karriere nichts mehr<br />
im Weg!<br />
Dieser kurze Test war aber erst der Anfang!<br />
Ergreifen Sie diese gute Gelegenheit, suchen<br />
Sie das Gespräch und holen Sie sich Tipps von<br />
Ihren Eltern. Denn bei genauerem Nachfragen,<br />
z. B. was Ihren Eltern geholfen hat, wie sie vorgegangen<br />
sind oder welche Ressourcen wichtig<br />
waren, erhalten Sie weitere wertvolle Informationen!<br />
Niedergeschrieben wird daraus eine gute<br />
Ergänzung zu den sonst üblichen Bewerbungstipps<br />
und -handbüchern. Darüber hinaus können<br />
auch noch andere Quellen (z. B. professionelle<br />
Berufsberatung) dazu dienen, eine Ihrer<br />
wichtigsten Entscheidungen für Ihr weiteres Leben<br />
optimal abzusichern. Überlassen Sie Ihre<br />
berufliche Zukunft nicht dem Schicksal, sondern<br />
entscheiden Sie bewusst, welcher Weg für Sie<br />
der richtige ist. Viel Erfolg bei Ihrer Berufs- und<br />
Ausbildungswahl wünschen Ihnen die BerufsberaterInnen<br />
und Karrierecoaches von HILL International!<br />
Weitere Infos unter<br />
E-Mail: office@hill.international<br />
Tel. +43 1 796 97 98-0 oder<br />
www.hill-international.com<br />
22 MaturantInnen-Guide ’20
+<br />
i<br />
KNOW-HOW<br />
VORBEREITUNG // 7. KLASSE<br />
01<br />
SO HELFEN SIE DEM „REIFEN“ NACHWUCHS AM BESTEN<br />
DAS SPECIAL FÜR ALLE ELTERN!<br />
Bei zwei Dritteln aller Bildungsentscheidungen<br />
spielen die Eltern eine entscheidende Rolle. Dieser großen<br />
Verantwortung sollte man im Interesse des eigenen<br />
Nachwuchses gerecht werden. Denn gut<br />
gemeinte, aber „kontraproduktive“ Tipps verbauen<br />
nicht nur die Zukunftschancen von Töchtern und Söhnen,<br />
sondern kosten den Eltern meistens auch viel Geld.<br />
FÜR IHREN NACHWUCHS TUN SIE IN SACHEN<br />
BILDUNG UND BERUF DANN DAS BESTE, …<br />
¤ ¤ wenn Sie Ihren Kindern dabei helfen, sich ihrer<br />
Neigungen und Interessen bewusst zu werden,<br />
und Sie diese ernst nehmen.<br />
¤ ¤ wenn Sie Ihre Kinder dazu motivieren, eine Potenzialanalyse<br />
und eine Berufsberatung zu absolvieren.<br />
¤ ¤ wenn Sie eigene Berufswünsche nicht auf die<br />
Kinder projizieren.<br />
¤ ¤ wenn Sie die Beeinflussung Ihrer Kinder durch andere<br />
Familienmitglieder (z. B. Großeltern, Tanten)<br />
reduzieren bzw. abstellen.<br />
¤ ¤ wenn Sie mit Ihren Kindern über das Thema Bildung<br />
und Beruf reden.<br />
¤ ¤ wenn Sie Ihre Kinder motivieren, nach der Matura<br />
Berufserfahrung zu sammeln, statt das Studium<br />
etliche Male zu wechseln.<br />
¤ ¤ wenn Sie mit Ihren Kindern mögliche Vor- und<br />
Nachteile einer Ausbildung ganz offen diskutieren.<br />
¤ ¤ wenn Sie Ihren Kindern bei der Bildungs- und Berufsentscheidung<br />
als PartnerIn zur Seite stehen<br />
und sie nicht bevormunden.<br />
¤ ¤ wenn Sie sich daran erinnern, wie gut oder<br />
schlecht Sie Ihre eigenen Bildungs- und Berufsentscheidungen<br />
getroffen haben und was Sie<br />
hätten anders machen können.<br />
Im neuen AkademikerInnen-Guide <strong>2020</strong><br />
finden Sie nicht nur die besten Tipps<br />
und Tricks zum Bewerbungsprozess,<br />
sondern auch die Top-Arbeitgeber<br />
Österreichs inklusive Gehälter und<br />
Anforderungsprofile im Klartext.<br />
Jetzt erhältlich als E-Book, im<br />
Buchhandel oder auf career.gmbh<br />
Buchpreis:<br />
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career.gmbh<br />
Ihr Zugriff auf 17.000 internationale<br />
Jobs, schnell und supereinfach.<br />
Jetzt auf bestcareer.at<br />
orientieren und entscheiden<br />
powered by MoBerries<br />
23
+<br />
i<br />
CHECKLISTE<br />
MATURABALL MIT EXPERTISE<br />
Die Organisation eines Maturaballs bringt eine große Verantwortung mit sich. In diesen jungen Jahren<br />
hat kaum jemand ein solch großes Event geplant. Was ihr dazu braucht, findest du hier:<br />
1. Stellt ein Organisationsteam (Ballkomitee) zusammen,<br />
welches die Zügel in der Hand hat<br />
und somit den Maturaball leitet.<br />
2. Erstellt einen Projektstruktur-Plan (analog oder<br />
digital) und teilt euch die wichtigsten Aufgaben<br />
untereinander auf. Das sind zum Beispiel die<br />
Hauptkoordination, das Sponsoring, die Location,<br />
die Abendgestaltung, die Finanzen, das<br />
Marketing und die Technik.<br />
3. Setzt euch Meilensteine und Ziele, bis wann die<br />
unterschiedlichen Aufgaben erfüllt werden sollen.<br />
Bei den Zielen bietet es sich an, diese mit<br />
der SMART-Methode zu erstellen: Spezifisch –<br />
Messbar – Attraktiv – Realisierbar – Terminiert<br />
4. Kommunikation ist wichtig. Aus diesem Grund<br />
macht es Sinn, regelmäßig Teamsitzungen abzuhalten.<br />
Gleichzeitig ist es von Vorteil, die<br />
Schulleitung einzubinden.<br />
5. Spaß ist ebenfalls wichtig. Genießt die Arbeit<br />
im Team und vor allem auch den eigenen Maturaball!<br />
Du willst noch mehr über die perfekte Organisation eines<br />
Maturaballs wissen? Die Schülerunion bietet Coachings<br />
mit professionellen Trainerinnen und Trainern gratis an.<br />
Schreib uns einfach unter service@schuelerunion.at und<br />
schon kommen wir an deine Schule!<br />
SEMINARANGEBOT<br />
Das Angebot reicht von Rhetorik und Präsentationstechnik<br />
über Kommunikation, Projektmanagement,<br />
Motivation und Brain & More (Lerntechniken)<br />
bis hin zu Schülervertretung, Bewerbungstraining,<br />
Konfliktmanagement und ganz speziellen Angeboten<br />
wie Maturavorbereitung und Event-Organisation.<br />
Genauere Infos gibt’s auch unter<br />
www.schuelerunion.at/aktionstage<br />
WEITERE AKTIONSTAGE<br />
So gut eine Schule auch sein mag, sie kann nie alles<br />
bieten. Viele Themen, die im Regelunterricht<br />
nicht bzw. kaum behandelt werden, sind im täglichen<br />
Leben und später im Beruf wesentliche<br />
Schlüsselqualifikationen. Hier setzen die Aktionstage<br />
der Schülerunion an. Wir ergänzen dort, wo<br />
die Schule Schwächen hat!<br />
Unsere Aktionstage werden zudem von jungen, professionell<br />
ausgebildeten Trainerinnen und Trainern<br />
geleitet, die gern auf Augenhöhe mit ihren Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern arbeiten und den Aktionstag<br />
zu einem einzigartigen Tag voller neuem<br />
Wissen machen.<br />
24 MaturantInnen-Guide ’20
02<br />
VORBEREITUNG / 8. KLASSE<br />
DIE MATURA ZWISCHEN VORBEREITUNG, PRÜFUNG UND PRÄSENTATION.<br />
HIER FINDEN SIE TIPPS ZUM LERNEN UND ZU AUFNAHMSPRÜFUNGEN<br />
FÜR STUDIEN. AUSSERDEM INTERVIEWS MIT MATURANTiNNEN UND<br />
DEN WICHTIGEN ZEITPLAN FÜR DIE STUDIEN- UND BERUFSWAHL.<br />
orientieren und entscheiden<br />
25
DIE SECHS LETZTEN<br />
PRÜFUNGEN<br />
DIE MATURAPHASE IST WOHL DIE AUSSERGEWÖHNLICHSTE PHASE<br />
IM GESAMTEN SCHULLEBEN – SO ZIEMLICH ALLES IST ANDERS ALS<br />
NORMALERWEISE. DIESE ZEIT GILT ES, GUT ZU NUTZEN UND SO<br />
STRESSARM WIE MÖGLICH ZU GESTALTEN.<br />
WORIN MATURIERE ICH ÜBERHAUPT?<br />
Generell besteht die Matura aus sieben Teilen,<br />
der VWA bzw. DA sowie den schriftlichen und<br />
mündlichen Prüfungen. Schriftliche und mündliche<br />
Prüfungen können Sie entweder 3+3 oder<br />
4+2 kombinieren. Bei den mündlichen Fächern<br />
ist es wichtig, dass Sie insgesamt auf 15 (bei<br />
drei Fächern) bzw. 10 (bei zwei Fächern) Wochenstunden<br />
kommen. Ansonsten haben Sie<br />
freie Hand. Nicht so bei den schriftlichen Fächern.<br />
GymnasiastInnen müssen in ihrer Unterrichtssprache<br />
(meist Deutsch), in Mathematik<br />
sowie einer lebenden Fremdsprache antreten.<br />
Bei BHS-SchülerInnen hängen die verpflichtenden<br />
Fächer von Schultyp ab, aber grob gilt: Unterrichtssprache,<br />
eine lebende Fremdsprache<br />
sowie ein mathematisches Fach (angewandte<br />
Mathematik, Rechnungswesen oder BWL).<br />
Wählen Sie die Fächer, in denen Sie antreten<br />
wollen, vor allem nach Interesse und nicht unbedingt<br />
nach Ihren Noten. Immerhin müssen<br />
Sie sich selbst zum Lernen motivieren. Bei der<br />
Zahl der schriftlichen bzw. mündlichen Prüfungen<br />
kann der Zeitfaktor eine große Rolle spielen.<br />
Schaffen Sie es, in der Zwischenphase für<br />
drei Fächer zu lernen?<br />
VOR DER MATURA<br />
Die Abschlussklassen haben ihren letzten<br />
Schultag etwa einen Monat vor der ersten Maturaklausur.<br />
Ab dann besuchen MaturantInnen<br />
nur noch die Fächer, in denen sie antreten. Der<br />
Stundenplan ist also sehr zerstückelt. Das lässt<br />
26 MaturantInnen-Guide ’20
VORBEREITUNG // 8. KLASSE<br />
02<br />
viel freie Zeit, um sich auf die Prüfungen vorzubereiten,<br />
die man auch nutzen sollte. Lernpläne<br />
und Lerngruppen erleichtern die Zeiteinteilung<br />
massiv. In den Vorbereitungsstunden wird der<br />
maturarelevante Stoff noch einmal im Schnelldurchlauf<br />
behandelt und man kümmert sich um<br />
etwaige Probleme, über die man beim Lernen<br />
gestolpert ist. Es mag so wirken, als hätte man<br />
durch die wenigen fixen Stunden plötzlich sehr<br />
viel Freizeit, aber es ist wichtig, nicht in die Falle<br />
zu tappen und es sich nur gutgehen zu lassen.<br />
Sie haben für jede Prüfung ausreichend Zeit.<br />
Pausieren Sie zwischendurch auch einmal ein<br />
paar Minuten lang. Ins berühmte Narrenkastl zu<br />
schauen, ist auch während der vermutlich wichtigsten<br />
Prüfung Ihres bisherigen Lebens vollkommen<br />
in Ordnung, wenn Sie sich danach wieder<br />
konzentrieren können. Reinschriften sind<br />
bei der Suche nach Fehlern eine große Hilfe.<br />
+<br />
i<br />
CHECKLISTE<br />
Die viele freie Zeit hat durchaus einen Zweck:<br />
Vorbereitung! Dafür werden auch eigene Kurse<br />
für jene angeboten, die sich in einem Fach besonders<br />
schwertun oder die Materie noch einmal<br />
professionell erklärt bekommen möchten.<br />
Suchen Sie nach einem Kursangebot in Ihrer<br />
Nähe und tun Sie sich unter Umständen mit StufenkameradInnen<br />
zusammen.<br />
DENKEN SIE IMMER DARAN, WIE WEIT<br />
SIE SCHON GEKOMMEN SIND UND DASS<br />
NIEMAND WILL, DASS SIE DIE MATURA<br />
NICHT BESTEHEN. VERTRAUEN IN DIE<br />
EIGENEN FÄHIGKEITEN IST WICHTIG.<br />
AN DIE STIFTE, FERTIG, LOS!<br />
Die schriftliche Matura ist zentralisiert, es bekommen<br />
also alle SchülerInnen desselben<br />
Schultyps dieselbe Prüfung zur selben Zeit. In<br />
der Anfangsphase der Zentralmatura gab es<br />
noch einige Probleme, die aber mittlerweile<br />
größtenteils behoben sind, sodass die Prüfungen<br />
reibungslos ablaufen. Es empfiehlt sich,<br />
eine halbe Stunde vor Beginn der Klausur in den<br />
Prüfungsraum zu kommen.<br />
Denken Sie unbedingt daran, genug zu trinken<br />
und auch etwas zu essen mitzunehmen. Immerhin<br />
dauern die Klausuren bis zu 300 Minuten. Zu<br />
jeder Zeit sitzen zwei Lehrkräfte im Raum, die dafür<br />
sorgen, dass alles mit rechten Dingen zugeht<br />
– und notieren, wer wann auf die Toilette geht.<br />
DIE SPECIALS DES MATURAJAHRS<br />
WEIL MAN MATURA NUR EINMAL MACHT<br />
Matura macht man nur einmal, da sollte es gebührend<br />
geschehen. Vergessen Sie neben all<br />
dem Lernen nicht auf die Organisation des Maturastreichs<br />
und einer Maturareise, ob im Klassenverband<br />
oder in kleineren Gruppen.<br />
Auch eine Redaktion für die Maturazeitung sollte<br />
rechtzeitig stehen. Mit dem Geld aus dem Verkauf<br />
können Sie die Maturakasse aufbessern,<br />
oder die Zeitung wird klassenintern als Erinnerung<br />
an die gemeinsamen Jahre verteilt.<br />
Zu guter Letzt will auch die Maturafeier auf die<br />
Beine gestellt werden. Um das Rahmenprogramm<br />
kümmert sich meist die Schule, doch es<br />
liegt an Ihnen, die Feier zu etwas ganz Besonderem<br />
zu machen, das zu Ihrem Jahrgang passt.<br />
orientieren und entscheiden<br />
27
Bestehen Sie eine schriftliche Prüfung nicht,<br />
können Sie zur Kompensationsprüfung antreten<br />
und den Fleck ausbessern. Für diese Prüfung<br />
müssen Sie sich aktiv anmelden! Das ist nur<br />
möglich, wenn Sie in maximal einem Fach nicht<br />
bestanden haben.<br />
ZWISCHEN DEN MATURAPHASEN<br />
Zwischen schriftlicher und mündlicher Matura<br />
haben Sie genügend Zeit, sich auf Ihre zwei bis<br />
drei mündlichen Prüfungen vorzubereiten. Sie<br />
haben für jedes belegte Fach vier Vorbereitungsstunden,<br />
in denen der relevante Stoff wiederholt<br />
wird und die Lehrpersonen Sie mit den Fragenformaten<br />
vertraut machen. Ansonsten können<br />
Sie sich auch hier Ihre Zeit frei einteilen. In dieser<br />
Phase finden auch die Kompensationsprüfungen<br />
statt.<br />
DER MÜNDLICHE ABSCHLUSS<br />
Vielen ist die mündliche Matura ein Stein im<br />
Magen, weil ihnen mündliche Prüfungen unangenehm<br />
sind. Doch wie bei der Präsentation<br />
der VWA bzw. DA ist die Prüfung mehr ein Gespräch<br />
mit dem Lehrer. Die Kommission neben<br />
sich können Sie nach der Begrüßung getrost ignorieren.<br />
Vor Ihrer Prüfung haben Sie je nach Fach zehn<br />
(Sprachen) bis zwanzig (alles andere) Minuten<br />
Vorbereitungszeit. Die anschließende Prüfung<br />
dauert in etwa zehn Minuten. Dabei dürfen Sie<br />
natürlich die Notizen, die Sie sich gemacht haben,<br />
benutzen. Schreiben Sie diese also strukturiert,<br />
sodass Sie damit etwas anfangen können.<br />
Notieren Sie im Zweifelsfall lieber zu viel<br />
als zu wenig, es ist besser, Sie werden ausgebremst<br />
als Sie haben nichts mehr zu sagen.<br />
Falls Sie zu einer Frage kaum etwas zu sagen<br />
wissen, fixieren Sie sich nicht darauf, sondern<br />
wenden Sie sich lieber den anderen zu, dann<br />
fällt die eine Frage nicht so sehr ins Gewicht.<br />
Berücksichtigen Sie diese Tipps, ist der Grundstein zur<br />
bestandenen Matura schon gelegt.<br />
+<br />
i<br />
KNOW-HOW<br />
DIE ERSTE SÄULE<br />
DER MATURA<br />
Die Präsentation von VWA und Diplomarbeit<br />
Die Präsentation von VWA bzw. DA ist der krönende<br />
Abschluss dieser langen Arbeitsphase. Es<br />
geht darum, Ihre Arbeit vorzustellen, in die Sie<br />
viel Energie und Zeit investiert haben. Seien Sie<br />
also mit vollem Elan dabei, denn die Präsentation<br />
hat auch noch Einfluss auf die Benotung.<br />
DIE GANZE ARBEIT IN FÜNF<br />
MINUTEN?<br />
Die Zeit für die Präsentation ist<br />
knapp bemessen, es erwartet<br />
aber auch keiner von Ihnen, dass Sie<br />
in diesen fünf Minuten Ihre gesamte<br />
Arbeit erläutern. Konzentrieren Sie sich<br />
auf den Teilaspekt, der Ihnen besonders<br />
am Herzen liegt. Machen Sie sich klar,<br />
was Sie unbedingt behandeln wollen und<br />
wie Sie es dem Publikum vermitteln. Aus<br />
diesen Informationen lässt sich ein Transkript<br />
erstellen.<br />
MULTIMEDIALITÄT AHOI!<br />
Das Transkript steht in enger Verbindung<br />
zu Ihrem Präsentationsmedium. Dabei<br />
können Sie sich ganz klassisch auf das<br />
Programm „PowerPoint“ verlassen. Legen<br />
Sie die Folien auf das aus, was Sie im<br />
Vortrag behandeln.<br />
Nicht alles, was Sie sagen, muss auf den<br />
Folien stehen – und umgekehrt. Bildreiche<br />
Slides illustrieren Ihre Präsentation<br />
und machen sie lebendig. Aber natürlich<br />
können Sie auch andere Tools nutzen<br />
28 MaturantInnen-Guide ’20
VORBEREITUNG // 8. KLASSE<br />
02<br />
oder praktisch etwas demonstrieren. Ihrer Kreativität<br />
sind keine Grenzen gesetzt.<br />
REDEN WILL GELERNT SEIN<br />
Vor einer Prüfungskommission einen Vortrag zu<br />
halten, ist etwas ganz anderes als vor der eigenen<br />
Klasse. Deshalb ist es wichtig,<br />
die Präsentation einige Male<br />
durchzusprechen, auch mit<br />
Ihrem/r BetreuerIn. Dass Sie<br />
nervös sind, ist völlig normal.<br />
Führen Sie sich vor Augen, dass<br />
Sie ExpertIn auf Ihrem Gebiet<br />
sind und dass niemand<br />
Ihre Arbeit besser kennt<br />
als Sie. Handzettel<br />
können Ihnen helfen,<br />
wenn Sie den Faden<br />
verlieren. Und während<br />
der Präsentation:<br />
Lächeln Sie<br />
die Kommission<br />
an! Sie werden erstaunt<br />
sein, wie<br />
viele Gesichter zurücklächeln<br />
werden.<br />
DIE DISKUSSION<br />
Sie haben es geschafft, der<br />
Vortrag ist vorbei und Sie<br />
dürfen sich erst einmal setzen.<br />
Die folgende Diskussion<br />
ist eher ein Gespräch<br />
mit Ihrem/r BetreuerIn. Der<br />
Rest der Kommission muss<br />
sich daran nicht beteiligen,<br />
aber auch von dieser Seite<br />
könnten Ihnen Fragen gestellt<br />
werden. Haben Sie<br />
keine Angst, dass Sie nicht<br />
antworten können, alle Informationen stehen<br />
entweder in Ihrer Arbeit oder man interessiert<br />
sich für den Arbeitsprozess oder Ihre eigene<br />
Meinung. Die Diskussion dauert höchstens<br />
zehn Minuten, und dann haben Sie auch schon<br />
den ersten Teil der Matura geschafft.<br />
PREISVERDÄCHTIG<br />
Mit der Präsentation Ihrer Arbeit muss es aber<br />
noch nicht vorbei sein. Jedes Jahr gibt es mehrere<br />
Wettbewerbe, in deren Rahmen die besten<br />
VWAs und DAs prämiert werden. Machen Sie<br />
sich schlau, wo Sie Ihre Arbeit einschicken können!<br />
Im besten Falle winken hübsche Geldpreise<br />
und vielleicht lernen Sie andere Menschen<br />
kennen, denen Ihr Thema genauso sehr<br />
am Herzen liegt wie Ihnen.<br />
Auf bestcareer.at finden Sie noch mehr nützliche<br />
Informationen für Ihre Präsentation!<br />
TIPPS<br />
FÜR DIE PRÄSENTATION<br />
¤ ¤ Handzettel mit Schlüsselwörtern<br />
¤ ¤ Bequeme Schuhe<br />
¤ ¤ Genug gegessen, getrunken und<br />
geschlafen<br />
¤ ¤ Den Präsentationsraum im Vorhinein<br />
angeschaut<br />
¤ ¤ Die eigene Arbeit noch einmal gelesen<br />
¤Selbstvertrauen<br />
¤<br />
+<br />
i<br />
CHECK<br />
orientieren und entscheiden<br />
29
+<br />
i<br />
INTERVIEW<br />
Zentralmatura!<br />
Bitte um<br />
RUHE!<br />
KEINE ANGST VOR DER MATURA!<br />
BEVOR SIE DIE NÄCHSTEN SCHRITTE FÜR IHRE ZUKUNFT PLANEN, LIEGT NOCH DIE REIFE-<br />
PRÜFUNG VOR IHNEN. SEIT DEM SCHULJAHR 2015/16 IST DIE SOGENANNTE ZENTRALMATURA,<br />
EINE STANDARDISIERTE REIFE- UND DIPLOMPRÜFUNG, IN GANZ ÖSTERREICH FLÄCHENDECKEND<br />
EINGEFÜHRT UND HAT SICH BIS DATO GUT ETABLIERT. SIE SOLL LEICHTERE VERGLEICHBARKEIT,<br />
FAIRNESS UND GLEICHE BEDINGUNGEN ERMÖGLICHEN.<br />
Die „neue Matura“ setzt sich aus drei Teilen zusammen.<br />
Zuerst, und das ist neu, müssen Sie<br />
eine kurze Arbeit nach wissenschaftlicher Praxis<br />
inklusive Präsentation und Diskussion abgeben.<br />
Alle nützlichen Tipps dazu finden Sie im<br />
Internet unter www.ahs-vwa.at.<br />
Je nach Anzahl der schriftlichen Klausuren (vier<br />
oder drei) sind zwei bzw. drei mündliche Prüfungen<br />
aus unterschiedlichen Prüfungsgebieten<br />
abzulegen. Sowohl Ihre LehrerInnen als auch<br />
die Test-Schularbeiten des BIFIE helfen Ihnen<br />
bei der Vorbereitung auf die Matura.<br />
Wir haben mit vier MaturantInnen gesprochen,<br />
die die Zentralmatura bereits absolviert haben,<br />
und sie gebeten, uns ihre Erfahrungen, aber auch<br />
ihre ganz persönlichen Lerntipps zu verraten.<br />
30 MaturantInnen-Guide ’20
VORBEREITUNG // 8. KLASSE<br />
02<br />
BENJAMIN NEBEL<br />
Berndorf, HAK Wiener Neustadt<br />
Wie ist es dir generell bei der Matura gegangen?<br />
Welche Erfahrungen hast du gemacht?<br />
Bei der Matura ist es mir – überraschend – gut<br />
gegangen. Dementsprechend bin ich auch mit<br />
meinen Noten sehr zufrieden. Grundsätzlich<br />
muss ich zugeben, dass mein Zeitmanagement<br />
beim Lernen nicht immer das beste ist. Wir haben<br />
aber im Unterricht rechtzeitig begonnen,<br />
speziell auf diese letzte Prüfung hinzuarbeiten.<br />
Deshalb habe ich mich am Tag X (oder eher „an<br />
den Tagen X“) ziemlich gut vorbereitet gefühlt.<br />
Natürlich war dann auch ein bisschen Nervosität<br />
dabei, aber ich verstehe jetzt, wieso im Nachhinein<br />
alle sagen: „So schlimm war’s ja gar nicht.“<br />
Gab es Probleme bei der Zentralmatura?<br />
Generell gab es keine gröberen Probleme – ich<br />
glaube, mittlerweile haben sich alle gut auf die<br />
Zentralmatura eingestellt. Trotzdem bin ich froh, in<br />
Englisch nur mündlich maturiert zu haben, da ich<br />
alle Hörübungen seit der Einführung der Zentralmatura<br />
ziemlich irritierend finde: Zu viele Hintergrundgeräusche<br />
stören meine Konzentration …<br />
War der Schwierigkeitsgrad der Matura passend zum<br />
übrigen Niveau deiner Schule? Hattest du das Gefühl,<br />
dass du gut auf die Matura vorbereitet wurdest?<br />
Wie ich vorher schon beschrieben habe, fühlte<br />
ich mich dazu ermutigt bzw. quasi dazu verpflichtet,<br />
mich gut vorzubereiten. Die Lehrerinnen<br />
und Lehrer waren alle sehr hilfsbereit und<br />
sind auf unsere Probleme eingegangen. Klarerweise<br />
gab es bei Themen wie VWA oder Partnerarbeiten<br />
in Verbindung mit dem erhöhten<br />
Stresslevel ein gewisses Konfliktpotenzial, aber<br />
das gehört wohl zum Reifeprozess dazu. Glücklich<br />
bin ich auch, dass mir schon im Gymnasium<br />
in Berndorf viel Allgemeinwissen vermittelt worden<br />
ist. Darauf konnte ich im Laufe der Oberstufe<br />
immer wieder zurückgreifen.<br />
Welche Erfahrungen und Tipps gibst du zukünftigen<br />
MaturantInnen?<br />
Natürlich ist die Matura eine wichtige Prüfung.<br />
Trotzdem sollte man keine Angst haben, weil wir<br />
alle gut vorbereitet werden – schon ab der Volksschule.<br />
Mein Tipp wäre, sich als Klassengemeinschaft<br />
gegenseitig zu unterstützen: Man kann<br />
Unterlagen austauschen, gemeinsam lernen und<br />
einander helfen – davon profitieren alle.<br />
Was passiert bei dir als Nächstes? Wie sieht das<br />
nächste Jahr bei dir aus? Hast du schon einen Plan<br />
für die Zukunft?<br />
Wie viele meiner Altersgenossen weiß ich noch<br />
nicht genau, was ich einmal werden möchte.<br />
Was ich jedoch in meiner<br />
Schulzeit kennengelernt<br />
habe, sind meine Stärken<br />
und Interessen. Deshalb<br />
habe ich mich entschieden,<br />
ab Oktober ein Physik- und<br />
ein Chemie-Studium an der<br />
UNTERSTÜTZT EUCH ALS<br />
KLASSENGEMEINSCHAFT,<br />
DAS VEREINFACHT ALLES.<br />
Benjamin Nebel<br />
+<br />
i<br />
weiteren Studienverlauf zu spezialisieren.<br />
Uni Wien zu beginnen. Ich habe mich auch<br />
schon online registriert, was auf den ersten Blick<br />
recht kompliziert war. In der Einführungsphase<br />
möchte ich mich dann für eine der beiden Richtungen<br />
entscheiden. Jedenfalls plane ich, bei<br />
Naturwissenschaften zu bleiben und mich im<br />
Direkt nach der Matura war ich auf Maturareise<br />
und habe die Ferien genossen. Ich denke, jeder<br />
Maturant und jede Maturantin hat sich anschließend<br />
eine Auszeit und ein wenig Party verdient.<br />
orientieren und entscheiden<br />
31
iGab es Probleme bei der Zentralmatura?<br />
In meiner Schule lief alles reibungslos. Nur der<br />
Lärm in der großen Pause störte meine Konzentration<br />
ein bisschen. Meine Lehrer und Lehrerinnen<br />
haben sich allerdings sehr bemüht, die Situation<br />
so angenehm wie möglich zu gestalten.<br />
War der Schwierigkeitsgrad der Matura passend zum<br />
übrigen Niveau deiner Schule? Hattest du das Gefühl,<br />
dass du gut auf die Matura vorbereitet wurdest?<br />
Ich hatte schon das Gefühl, dass versucht wurde,<br />
uns möglichst gut vorzubereiten. In vielen Fächern<br />
wurden Förderkurse angeboten, damit wir<br />
uns mit dem Stoff noch besser auseinandersetzen<br />
konnten. Die zusätzlichen Stunden waren<br />
allerdings notwendig, da meiner Meinung nach<br />
die reguläre Unterrichtszeit nicht gereicht hätte.<br />
SABINA ROMANO<br />
HLA Baden<br />
Wie ist es dir generell bei der Matura gegangen?<br />
Welche Erfahrungen hast du gemacht?<br />
Grundsätzlich ist es mir bei der Matura ganz gut<br />
gegangen. Vor dem schriftlichen Teil war ich<br />
ziemlich nervös, doch sobald ich angefangen<br />
habe, konnte ich eigentlich<br />
GUTE ORGANISATION<br />
IST DAS WICHTIGSTE IN<br />
DER LERNPHASE. MAN<br />
SOLLTE SICH AM BESTEN<br />
ABWECHSELND MIT VER-<br />
SCHIEDENEN THEMEN<br />
UND UNTERSCHIEDLI-<br />
CHEN FÄCHERN AUSEIN-<br />
ANDERSETZEN.<br />
Sabina Romano<br />
gut arbeiten. Außerdem ist<br />
mir aufgefallen, dass mir die<br />
nicht zentralen Fächer<br />
schwerer gefallen sind, da<br />
ich unter Zeitdruck stand.<br />
Bei den zentralen Fächern<br />
hatte ich genügend Zeit für<br />
alles. Wie bei einer Schularbeit<br />
sollte man bei der Matura<br />
kurze Pausen einplanen, um<br />
tief durchzuatmen.<br />
Welche Erfahrungen und Tipps gibst du zukünftigen<br />
MaturatInnen?<br />
Gute Organisation ist wesentlich in der Lernphase<br />
vor der Matura. Man sollte sich abwechselnd<br />
mit verschiedenen Themen und unterschiedlichen<br />
Fächern auseinandersetzen, dadurch prägt<br />
man sich den Stoff besser ein. Wie verrückt nur<br />
für ein Fach zu lernen, bringt im Endeffekt ausschließlich<br />
Stress. Außerdem wird es zeitlich viel zu<br />
eng für die anderen Gegenstände. Natürlich darf<br />
man auch nicht vergessen, Prioritäten zu setzen.<br />
Woher hast du Informationen darüber bekommen,<br />
wie es nach der Matura weitergehen kann?<br />
Mein ehemaliger Klassenvorstand hat uns regelmäßig<br />
Flyer von verschiedenen FHs oder Universitäten<br />
mitgebracht. Ich konnte damit leider<br />
nicht wirklich viel anfangen, da ich mir aufgrund<br />
der Menge nicht wirklich einen Überblick verschaffen<br />
konnte. Zuerst war ich auch nicht sicher,<br />
ob und was ich studieren soll, deshalb<br />
habe ich mir eine Liste erstellt. Ich schrieb meine<br />
Interessen sowie Lieblingsfächer zusammen<br />
und habe im Internet sowie auf der Bildungsinformationsmesse<br />
speziell nach passenden Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
gesucht. Beim Konkretisieren<br />
hat mir besonders die Messe<br />
geholfen, da ich gemerkt habe, dass ich mir<br />
teilweise etwas ganz anderes vorgestellt habe.<br />
Was passiert bei dir als Nächstes? Wie sieht das<br />
nächste Jahr bei dir aus? Hast du schon einen Plan<br />
für die Zukunft?<br />
Ursprünglich wollte ich ein halbes Jahr im Ausland<br />
verbringen. Leider habe ich kein passendes<br />
Angebot gefunden und mich schließlich entschieden,<br />
gleich zu studieren: Wirtschaft und<br />
Sozialwissenschaften. Dank meiner Ausbildung<br />
habe ich auch einen Nebenjob gefunden, um<br />
ein bisschen Geld dazuzuverdienen.<br />
32 MaturantInnen-Guide ’20
VORBEREITUNG // 8. KLASSE<br />
02<br />
SARAH REICHL<br />
BHAK 1 Salzburg<br />
Wie ist es dir generell bei der Matura gegangen?<br />
Welche Erfahrungen hast du gemacht?<br />
Generell ist es mir sehr gut gegangen, da ich<br />
auch schon während der Schulzeit häufig Zusammenfassungen<br />
verfasst habe und mich in<br />
der Phase kurz vor der Matura auf das Lernen<br />
dieser konzentrieren konnte. Natürlich sind einige<br />
kleinere Paniksituationen die Tage und Wochen<br />
vor der Matura nicht auszuschließen, allerdings<br />
wurde ich von meinen ProfessorInnen<br />
sehr gut vorbereitet und uns wurde häufig versichert,<br />
dass wir das schaffen. Bei der Matura<br />
selbst habe ich dann bemerkt, dass der ganze<br />
Stress umsonst war, da es wie eine Schularbeit<br />
ist, nur viel entspannter: man hat genügend Zeit<br />
um dazwischen zu essen und Pausen einzulegen<br />
– zumindest in den meisten Fächern.<br />
Gab es Probleme bei der Zentralmatura?<br />
An meiner Schule ist alles ohne große Probleme<br />
abgelaufen. Bei der Mathe-Matura funktionierte<br />
in meinem Raum die Uhr nicht, aber der Schulwart<br />
war sofort zur Stelle, um die Batterien auszuwechseln.<br />
War der Schwierigkeitsgrad der Matura passend zum<br />
übrigen Niveau deiner Schule? Hattest du das Gefühl,<br />
dass du gut auf die Matura vorbereitet wurdest?<br />
Ich denke, dass wir an meiner Schule sehr gut<br />
auf die Zentralmatura vorbereitet wurden, und<br />
unsere Professoren und Professorinnen haben<br />
auch für Schularbeiten und Tests häufig frühere<br />
Maturaaufgaben verwendet. Da ich in der Euroklasse<br />
an der BHAK 1 Salzburg war, kam meiner<br />
gesamten Klasse die Englisch-Matura recht einfach<br />
vor, obwohl sie an anderen Schulen als zu<br />
schwer eingeschätzt wurde.<br />
Welche Erfahrungen und Tipps gibst du zukünftigen<br />
MaturantInnen?<br />
Macht euch keinen Stress. Wenn ihr die Schularbeiten<br />
im Abschlussjahr gut überstanden<br />
habt, werdet ihr auch die Matura schaffen.<br />
Wenn ihr in Deutsch oder Englisch bei einem<br />
Text nicht weiterkommt oder euch nichts einfällt,<br />
geht eine Runde spazieren oder auf die<br />
Toilette und kommt danach<br />
mit freiem Kopf wieder zurück.<br />
Das Wichtigste: viel Jau-<br />
MACHT EUCH KEINEN<br />
STRESS. WENN IHR<br />
se mitnehmen und Ruhe bewahren!<br />
DIE SCHULARBEITEN<br />
IM ABSCHLUSSJAHR<br />
GUT ÜBERSTANDEN<br />
Woher hast du Informationen<br />
darüber bekommen, wie es nach HABT, WERDET IHR<br />
der Matura weitergehen kann? AUCH DIE MATURA<br />
SCHAFFEN.<br />
Wir hatten an meiner Schule<br />
einige Vorträge von verschiedenen<br />
Unternehmen sowie<br />
Sarah Reichl<br />
Beratungsstellen, die uns wichtige Tipps zu Bewerbungen<br />
und Aufnahme- bzw. Vorstellungsgesprächen<br />
gegeben haben. Außerdem haben<br />
wir am Anfang des Jahres eine Übersicht aller<br />
Studiengänge in Österreich<br />
+<br />
i<br />
erhalten.<br />
Was passiert bei dir als Nächstes? Wie sieht das<br />
nächste Jahr bei dir aus? Hast du schon einen Plan<br />
für die Zukunft?<br />
Ich werde Ende September anfangen, Journalismus<br />
und PR an der FH Joanneum zu studieren.<br />
Konkrete Karrierepläne danach habe ich allerdings<br />
noch keine.<br />
orientieren und entscheiden<br />
33
URSI ZAISER<br />
pGRg13, Gymnasium und Wirtschaftskundliches<br />
Realgymnasium der Dominikanerinnen<br />
Wie ist es dir generell bei der Matura gegangen?<br />
Welche Erfahrungen hast du gemacht?<br />
Nach all dem Tamtam, das um die Matura gemacht<br />
wird, hatte ich mir schon mehr erwartet,<br />
SELBST WENN MAN<br />
GENUG ZEIT HAT, NEIGT<br />
MAN DAZU, DAS LERNEN<br />
VOR SICH HERZUSCHIE-<br />
BEN. MIR HAT ES IN MA-<br />
THEMATIK GEHOLFEN,<br />
EINEN PLAN ZU MACHEN,<br />
WAS WANN ZU PASSIE-<br />
REN HAT.<br />
Ursi Zaiser<br />
aber im Endeffekt ist sie<br />
auch nur eine weitere Prüfung,<br />
die sehr lange dauert.<br />
Interessant fand ich den<br />
Stimmungswechsel zwischen<br />
Schülern und Lehrern – die<br />
waren auf einmal genauso<br />
nervös wie man selbst.<br />
Plötzlich waren wir alle ein<br />
Team. Lehrer und Klasse<br />
gegen die Prüfung.<br />
Gab es Probleme bei der Zentralmatura?<br />
iBei unserer Französisch-Matura fehlte der eine<br />
oder andere Zettel, da eilte unsere Direktorin persönlich<br />
zum Kopierer. Bei der Mathematik-Matura<br />
gingen nach drei Stunden nacheinander die Laptops<br />
ein, aber auch damit konnte man umgehen.<br />
Ansonsten ging es reibungslos vonstatten.<br />
War der Schwierigkeitsgrad der Matura passend zum<br />
übrigen Niveau deiner Schule? Hattest du das Gefühl,<br />
dass du gut auf die Matura vorbereitet wurdest?<br />
Nachdem wir fast ausschließlich BIFIE-Aufgaben<br />
geübt hatten, waren wir an die Aufgabenstellungen<br />
gewohnt. Wir wussten, was von uns<br />
erwartet wurde, insofern stellte das kein Problem<br />
dar. In einigen Fächern lag das Niveau meiner<br />
Schule definitiv höher als das der Zentralmatura,<br />
allerdings kann ich auch nicht<br />
beschwören, dass wir alle eine anspruchsvollere<br />
Prüfung gemeistert hätten. Dadurch, dass wir<br />
gezielt auf die Zentralmatura vorbereitet wurden,<br />
bekamen wir selten etwas, das deren Anforderungen<br />
überstieg.<br />
Welche Erfahrungen und Tipps gibst du zukünftigen<br />
MaturantInnen?<br />
Tiiiieeeef durchatmen. Die Matura ist ein Paradebeispiel<br />
für viel Lärm um wenig machen. Das<br />
Schwierigste ist, sich von der ungewohnt großen<br />
Menge an Lernstoff nicht einschüchtern zu<br />
lassen. Selbst wenn man genug Zeit hat, neigt<br />
man dazu, das Lernen vor sich herzuschieben.<br />
Mir hat es in Mathematik geholfen, einen Plan<br />
zu machen, wann was zu passieren hat. So<br />
konnte ich auch meine Freizeit ohne schlechtes<br />
Gewissen genießen.<br />
Woher hast du Informationen darüber bekommen,<br />
wie es nach der Matura weitergehen kann?<br />
An unserer Schule gab es zwar immer wieder<br />
Vorträge zu dem Thema, aber das empfand ich<br />
nicht als sonderlich informativ. Dadurch, dass<br />
ich schon recht genau wusste, was ich will,<br />
habe ich mich auch nicht so sehr damit auseinandergesetzt<br />
wie jemand, der sich noch nicht<br />
sicher ist, wohin die Reise geht.<br />
Was passiert bei dir als Nächstes? Wie sieht das<br />
nächste Jahr bei dir aus? Hast du schon einen Plan<br />
für die Zukunft?<br />
Ich beginne nächstes Jahr ein Journalismus-<br />
Studium an einer Fachhochschule. Davor genieße<br />
ich erst einmal den Sommer, verreise, verbringe<br />
Zeit mit meinen Lieblingsmenschen und<br />
mache ein Praktikum. Ich habe die Hoffnung,<br />
einmal vom Schreiben leben zu können, wie<br />
auch immer das genau aussehen mag. Darauf<br />
werde ich hinarbeiten, und ich möchte mir die<br />
Menschen behalten, die mir wichtig sind. Der<br />
Rest findet sich irgendwie.<br />
34 MaturantInnen-Guide ’20
+<br />
i<br />
CHECKLISTE<br />
VORBEREITUNG // 8. KLASSE<br />
02<br />
MATURA - WAS SAGT DAS GESETZ?<br />
WANN DARF ICH ZUR MATURA ANTRETEN?<br />
Jede/r, die/der in allen Fächern positiv abgeschlossen<br />
hat, darf zur Prüfung. „Nicht genügend“<br />
mit einer Jahresprüfung bei der Matura<br />
ausbessern - das geht nicht mehr. Jetzt kann man<br />
vor der Matura eine Wiederholungsprüfung ablegen.<br />
Zugelassen ist auch, wer seine Diplomarbeit<br />
oder Vorwissenschaftliche Arbeit nicht abgegeben<br />
oder bestanden hat.<br />
WELCHE HILFSMITTEL SIND ERLAUBT?<br />
Es dürfen jene Hilfsmittel benutzt werden, die zuvor<br />
in der Schule erlaubt waren: In Mathematik<br />
sind das Taschenrechner oder Laptop, in Deutsch<br />
ist es das Wörterbuch in Papier- oder elektronischer<br />
Form. Die Autokorrektur muss ausgeschaltet<br />
sein.<br />
WAS PASSIERT, WENN ICH BEIM SCHUMMELN<br />
ERWISCHT WERDE?<br />
Die Schulleitung hat dafür zu sorgen, dass die<br />
Schülerschaft keine „unerlaubten Hilfsmittel“<br />
verwendet. Wer elektronische Geräte behält oder<br />
beim Mogeln erwischt wird, der wird in diesem<br />
Fach nicht benotet und darf erst im Herbst zur<br />
Prüfung antreten.<br />
WIE KANN MAN GEGEN EINEN FÜNFER BERUFEN?<br />
Erst wenn alle drei Teile - VWA bzw. DA, mündliche<br />
und schriftliche Prüfung - absolviert wurden,<br />
kann ein Widerspruch eingelegt werden: in erster<br />
Instanz bei der Bildungsdirektion, in zweiter beim<br />
Bundesverwaltungsgericht.<br />
WAS PASSIERT, WENN EIN SCHÜLER VERHINDERT IST?<br />
Ist ein/e Maturant/in krank, so kann er/sie zu<br />
den Ersatzterminen im Herbst oder Winter antreten.<br />
Sollte eine Person noch während des Haupttermins<br />
gesund werden, ist ein Einstieg in die laufenden<br />
Prüfungen jederzeit möglich.<br />
Solltest du noch weitere Fragen haben, dann kontaktier<br />
uns! Dein Schulrechtsnotruf der Schülerunion - 24/7 für<br />
dich erreichbar.<br />
T: 01/406 58 40<br />
M: schulrecht@schuelerunion.at<br />
RHETORIK-CHAMPION<br />
Die mündliche Prüfung stellt die letzte, aber nicht zu<br />
unterschätzende Hürde zur Matura dar. Mit ein paar<br />
kleine Tricks kann man die Prüfungskommision beeindrucken:<br />
• Eine gute Vorbereitung inkl. Prüfungssimulation<br />
gibt dir (Selbst-)Sicherheit.<br />
• Gewinne die Aufmerksamkeit der Zuhörenden<br />
und behalte sie, indem du Sätze wie „Ich will<br />
Ihnen heute etwas erzählen“ vermeidest.<br />
• Bilde kurze, verständliche Sätze anstatt langer<br />
Schachtelsätze.<br />
• Aufrechtes Stehen ohne verschränkte Arme<br />
und allzu wilder Gestik vermittelt Selbstbewusstsein.<br />
• Sprich langsam und deutlich!<br />
• Durch das Einlegen von Sprechpausen können<br />
Zuhörende besser folgen und du hast<br />
Zeit, über den nächsten Satz nachzudenken.<br />
orientieren und entscheiden<br />
35
WAS LERNEN? WIE LERNEN?<br />
DAS WIFI SORGT DAFÜR, DASS<br />
BERUFSWÜNSCHE WIRKLICHKEIT<br />
WERDEN, UND IST IN ÖSTERREICH<br />
DIE ERSTE ADRESSE FÜR<br />
BERUFLICHE WEITERBILDUNG.<br />
WAS MAN WISSEN MUSS<br />
NACH DER MATURA GEHT’S LOS<br />
Jetzt ist berufliche Weiterbildung angesagt! Dabei<br />
ist das WIFI, das Wirtschaftsförderungsinstitut der<br />
Wirtschaftskammer, die erste Adresse. Mit Beratung,<br />
Tests und Weiterbildungsangeboten machen<br />
die Expertinnen/Experten des WIFI Jugendliche fit<br />
für die eigene Bildungs- und Berufszukunft.<br />
BERUFLICHE MÖGLICHKEITEN ERKENNEN<br />
In welchen Bereichen sollte man sich überhaupt<br />
weiterbilden? Was ist wichtig für die berufliche Zukunft?<br />
Die professionelle Berufs- und Bildungsberatung<br />
des WIFI hat darauf die richtigen Antworten.<br />
Sie bietet die Reiseroute zur optimalen<br />
Ausbildung für alle Interessierten. Erfahrene Bildungs-<br />
und Berufsberater/innen helfen, die beruflichen<br />
Möglichkeiten zu erkennen und in weiterer<br />
Folge in die Tat umzusetzen.<br />
Die Bildungs- und Berufsberatung der WIFIs<br />
und der Wirtschaftskammern bietet Orientierung<br />
in Fragen der:<br />
¤ ¤ Aus- und Weiterbildungsentscheidung<br />
¤ ¤ Höherqualifizierung<br />
¤ ¤ Berufs- und Studienwahl<br />
¤ ¤ Berufswechsel und Karriereplanung<br />
36 MaturantInnen-Guide ’20
VORBEREITUNG // 8. KLASSE<br />
02<br />
WISSEN IST DIE GRUNDLAGE FÜR DEN ERFOLG.<br />
DAS WIFI IST BEI WEITERBILDUNG DIE ERSTE ADRESSE.<br />
Geboten werden unter anderem:<br />
¤ ¤ eine individuelle Beratung<br />
¤ ¤ ein gezielter Überblick über das vielseitige<br />
Bildungsangebot<br />
¤ ¤ Hilfe bei der Auswahl der optimalen Aus- und<br />
Weiterbildungsmaßnahmen<br />
¤ ¤ Unterstützung bei der Karriereplanung<br />
¤ ¤ Informationen über Angebot und Chancen<br />
am Arbeitsmarkt sowie über Anforderungen<br />
der Wirtschaft.<br />
POTENZIALANALYSE<br />
Eine echte Hilfe für die eigene Bildungs- und Berufswahl<br />
ist die Durchführung von Persönlichkeits-,<br />
Eignungs- und Neigungstests. Eine<br />
WIFI-Potenzialanalyse ermöglicht es, aufgrund<br />
eines objektiven Einblicks in die eigenen Stärken<br />
und Schwächen die eigenen Weiterbildungsmaßnahmen<br />
bedarfsgerecht zu planen.<br />
Bei der Potenzialanalyse geht es darum, zur<br />
Standortbestimmung Interessen, Talente, Begabungen<br />
und berufliche Perspektiven zu ermitteln.<br />
Wer noch nicht genau weiß, in welchen Tätigkeitsfeldern<br />
die eigenen Talente und<br />
Begabungen verborgen sind, schafft mit einer<br />
Potenzialanalyse Klarheit und kann sich auf dieser<br />
Basis gezielt weiterbilden. Gemeinsam mit<br />
den Bildungsberater/innen des WIFI können Jugendliche<br />
dann einen auf die jeweiligen Bedürfnisse<br />
zugeschnittenen Bildungsplan erstellen.<br />
WKO UND WIFI BILDUNGS- UND<br />
BERUFSBERATUNG<br />
In allen Bundesländern existiert ein vielfältiges<br />
Angebot der Wirtschaftskammerorganisation<br />
zur Bildungs- und Berufsinformation<br />
sowie Berufsberatung<br />
(siehe dazu S. 239/240).<br />
wifi.at/bildungsberatung<br />
wko.at/berufsinfo<br />
+<br />
i<br />
orientieren und entscheiden<br />
37
NEBEN SPRACHLICHEM WISSEN SPIELT IN ZUKUNFT DER<br />
AKADEMISCHE ABSCHLUSS VON AUSBILDUNGEN EINE<br />
WICHTIGE ROLLE.<br />
SPRACHKURSE<br />
Immer mehr Unternehmen brauchen Mitarbeiter/innen,<br />
die sprachlich fit für den Export erfolg<br />
oder die Expansion in neue Märkte sind.<br />
„Wir bringen Sie zur Sprache.“ Die WIFIs bieten<br />
eine große Bandbreite an Sprachen an. Besonders<br />
gefragt sind internationale Sprachzertifikate<br />
für Englisch, Französisch, Italienisch und<br />
Spanisch sowie Deutsch als Fremdsprache. In<br />
den WIFIs kann man aber auch die immer wichtigeren<br />
Ostsprachen lernen.<br />
Gratis Online-Sprachtests finden Sie unter:<br />
wifi.at/sprachtests<br />
TOP-AUSBILDUNGEN<br />
In Zukunft spielt der akademische Abschluss<br />
von Ausbildungen eine wichtige Rolle in der<br />
Aus- und Weiterbildung von jungen Menschen.<br />
Das WIFI bietet hochqualifiziertes Know-how in<br />
karriereentscheidenden Bereichen, auch mit einem<br />
attraktiven Angebot an Universitätslehrgängen<br />
in Kooperation mit universitären Einrichtungen.<br />
IMMER MEHR UNTERNEHMEN BRAUCHEN<br />
MITARBEITER/INNEN, DIE SPRACHLICH<br />
FÜR DEN EXPORTERFOLG FIT SIND.<br />
SCHLÜSSELKOMPETENZEN<br />
FÜR DIE ZUKUNFT<br />
Gefragt sind einerseits neue digitale Kompetenzen.<br />
Dazu gehört nicht nur das souveräne<br />
Bedienen von Informationstechnologien, Systemen<br />
und Tools, sondern auch die Medienkompetenz<br />
im Sinne eines verantwortungsvollen<br />
Umgangs mit digitalen Medien. Wenn es aber<br />
darum geht, neue Herausforderungen zu meis-<br />
38 MaturantInnen-Guide ’20
VORBEREITUNG // 8. KLASSE<br />
02<br />
IN VIELEN BRANCHEN IST EINE FUNDIERTE<br />
BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE AUSBILDUNG<br />
DIE BASIS FÜR DEN BERUFLICHEN ERFOLG.<br />
tern, dann braucht es mehr als das: Soziales<br />
und kollaboratives Arbeiten, das Lösen komplexer<br />
Probleme, kritisches Denken und Kreativität<br />
sind die Schlüsselkompetenzen der Zukunft.<br />
IN DER STARTPHASE BENÖTIGEN<br />
JUNGUNTERNEHMER/INNEN FUNDIERTES<br />
BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHES KNOW-HOW.<br />
SELBSTSTÄNDIGKEIT<br />
Immer mehr junge Menschen entscheiden sich<br />
heute für die Selbstständigkeit. Viele Gründerinnen/Gründer<br />
wenden in der Startphase aber zu<br />
wenig Zeit für fundierte betriebswirtschaftliche<br />
Ausbildung auf und der Traum vom erfolgreichen<br />
Unternehmen kann schnell platzen.<br />
Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig in betriebswirtschaftliche<br />
Aus- und Weiterbildung zu investieren.<br />
Das WIFI hilft den Selbstständigen von<br />
morgen dabei mit Kursangeboten zum Erlernen<br />
der erfolgsentscheidenden BWL-Basics – etwa<br />
mit Buchhaltungskursen I und II.<br />
Es gibt auch spezielle Seminare, die konzentriert<br />
in die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung<br />
einführen oder über aktuelle Rechnungslegungsvorschriften,<br />
Mahnwesen, Umsatzsteuererklärungen<br />
etc. informieren. Mit dem Unternehmertraining<br />
des WIFI kann man sich für alle<br />
unternehmerischen Herausforderungen inklusive<br />
Unternehmerprüfung fit machen.<br />
Wofür auch immer Sie sich nach der Matura<br />
entscheiden: Das WIFI unterstützt Sie tatkräftig.<br />
Mit Beratung, Information und wirtschaftsnaher<br />
Aus- und Weiterbildung, die wirkt.<br />
Mehr Infos finden Sie unter: wifi.at<br />
powered by<br />
orientieren und entscheiden<br />
39
+<br />
i<br />
KNOW-HOW<br />
powered by<br />
WIFI-LERNTIPPS<br />
SIE HABEN IHREN LERNERFOLG SELBST IN DER HAND!<br />
Besser lernt, wer<br />
sich nicht einfach<br />
nur zu den Büchern<br />
setzt, sondern nach<br />
Plan vorgeht. Hier<br />
ein paar nicht unwichtige<br />
Tipps.<br />
SO MOTIVIEREN SIE SICH RICHTIG<br />
¤ ¤ Setzen Sie sich Lernziele – Wenn klar ist,<br />
was Sie warum erreichen wollen, sind Sie<br />
automatisch auf „Empfang“.<br />
¤ ¤ Neugierde und Begeisterung sind die besten<br />
Voraussetzungen, um Neues aufzunehmen<br />
und zu behalten.<br />
¤ ¤ Belohnen Sie sich, wenn Sie Ihr Lernpensum<br />
oder eine Prüfung geschafft haben.<br />
SO HOLEN SIE SICH MEHR ENERGIE<br />
¤ ¤ Vergessen Sie nicht auf regelmäßige Pausen<br />
– Ihr Gedächtnis braucht sie, um den<br />
Lernstoff zu verarbeiten. Stehen Sie alle 30<br />
Minuten einmal auf, gönnen Sie sich nach<br />
drei Stunden Lernen eine längere Auszeit,<br />
nehmen Sie Ortswechsel vor.<br />
¤ ¤ Ernähren Sie sich richtig – Trinken Sie zwei<br />
bis drei Liter Wasser oder ungesüßten Tee.<br />
Als Snack eignen sich Trockenfrüchte,<br />
Müsliriegel oder fettarme Milchprodukte.<br />
¤ ¤ Bewegen Sie sich regelmäßig – Wecken Sie<br />
Ihre Lebensgeister: Bewegen Sie sich zu<br />
flotter Musik und klopfen Sie dabei im<br />
Rhythmus Ihren ganzen Körper ab.<br />
¤ ¤ Schalten Sie ab mit Blitzentspannungsübungen<br />
– Schließen Sie die Augen, legen<br />
Sie Ihre Hände locker auf die Ohren und<br />
„hören“ Sie für eine Minute nach innen.<br />
Ziehen Sie die Schultern bewusst hoch, lassen<br />
Sie langsam los – und atmen Sie dabei<br />
bewusst aus.<br />
SO LERNEN SIE LERNEN<br />
¤ ¤ Organisieren: Gestalten Sie Ihr persönliches<br />
Arbeitsumfeld mit der für Sie idealen<br />
Lernatmosphäre.<br />
¤ ¤ Konzentrieren: Planen Sie Ihre Lernzeiten<br />
und versuchen Sie, mögliche Ablenkungen<br />
schon im Vorfeld auszuschalten (Handy<br />
abdrehen, „Auszeit“ mit Familie absprechen<br />
…).<br />
¤ ¤ Portionieren: Erstellen Sie einen Lernplan<br />
mit Zeit- und Lernstoffeinteilung und bauen<br />
Sie dabei Pufferzeiten für Unvorhergesehenes<br />
ein.<br />
¤ ¤ Achten Sie auf die Reihenfolge: Nehmen<br />
Sie Stoffgebiete, die sich zu ähnlich sind<br />
(wie Buchhaltung und Kostenrechnung),<br />
nicht gleich hintereinander durch.<br />
¤ ¤ Wiederholen statt „Prüfungspauken“: Sorgen<br />
Sie für unterschiedliche Varianten des<br />
Wiederholens. Versuchen Sie, laufend mitzulernen,<br />
dann reicht am Ende eine kurze<br />
Wiederauffrischung des Lernstoffs.<br />
¤ ¤ Finden Sie heraus, wie Sie am besten lernen mit<br />
der WIFI-Lernstärkenanalyse: wifi.at/lernen<br />
40 MaturantInnen-Guide ’20
Besser höher- und weiterkommen<br />
mit dem WIFI<br />
Berufsbegleitendes Studieren beschleunigt die Karriere<br />
MANAGEMENT PLUS PRAXIS<br />
Das WIFI bietet Ihnen – in Kooperation mit namhaften<br />
Universitäten und Fachhochschulen –<br />
bereits über 20 berufsbegleitende, akademische<br />
Master-Lehrgänge aus Marketing & Vertrieb,<br />
Medien, BWL, IT, Technik und Persönlichkeit. Das<br />
Besondere an diesen Lehrgängen ist, dass sie<br />
hochschulisches Managementwissen mit intensiver<br />
fachpraktischer Anwendung verknüpfen: So<br />
erarbeiten Sie sich gefragte Führungskompetenzen,<br />
die Sie sofort im Beruf anwenden können.<br />
IN DER WIRTSCHAFT GEFRAGT<br />
Die wissenschaftliche Qualität ist durch die Kooperation<br />
mit Universitäten und Fachhochschulen<br />
gesichert, die Ihnen auch Ihren international anerkannten<br />
Titel verleihen. Je nach Bedarf der Wirtschaft<br />
entwickeln wir laufend weitere akademische<br />
Lehrgänge für Ihren Karrierevorsprung.<br />
Unsere Kooperationspartner:<br />
Donau-Universität Krems<br />
FH St. Pölten<br />
FH OÖ – Campus Steyr<br />
FHWien der WKW<br />
M/O/T ® Management School der Alpen-<br />
Adria-Universität Klagenfurt<br />
New Design University<br />
Technische Universität Wien<br />
Studienakademie Campus 02 Bautzen<br />
BERUFSERFAHRUNG ZÄHLT<br />
Die Matura ist für ein Studium am WIFI nicht<br />
immer nötig: Qualifizierte Berufspraxis ist uns<br />
wichtiger als die formale Hochschulreife. Daher<br />
sind Sie auch mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung<br />
sowie mehrjähriger Erfahrung herzlich<br />
willkommen.<br />
Bestellen Sie sich jetzt das WIFI-Studienprogramm<br />
bzw. informieren Sie sich unter wifi.at/akademisch<br />
oder wenden Sie sich an das WIFI in Ihrer Nähe!<br />
wifi.at/akademisch<br />
WIFI Österreich
+<br />
i<br />
KNOW-HOW<br />
ZEITPLAN FÜR DIE STUDIEN- UND BERUFSWAHL<br />
WAS MUSS MAN WANN TUN?<br />
AB OKTOBER<br />
¤ ¤ Informationen sammeln (MaturantInnen-<br />
Guide, Internet, LehrerInnen, Eltern)<br />
¤ ¤ Besuch von Studien- und<br />
Berufsinformations messen (z. B. BeSt Graz<br />
- Oktober, BeSt Salzburg – November, BeSt<br />
Wien – März)<br />
AB NOVEMBER<br />
¤ ¤ Fähigkeiten und Wünsche auf den Prüfstand<br />
stellen (Potenzialanalysen, Berufswahltests<br />
absolvieren)<br />
¤ ¤ Überblick gewinnen (Welche Bildungswege<br />
führen zum Ziel? Welche Voraussetzungen<br />
sind nötig? Welche Alternativen gibt es?)<br />
¤ ¤ Vertiefende Beratungsangebote nützen<br />
(Schulpsychologischer Dienst, AMS,<br />
Wirtschaftskammern)<br />
AB DEZEMBER<br />
¤ ¤ Aktuelle Bewerbungsfotos machen<br />
¤ ¤ Entscheidungen für den weiteren Weg treffen<br />
¤ ¤ Bewerbungen für Ferialjob und Praktika<br />
(In- und Ausland) verschicken<br />
AB JÄNNER<br />
¤ ¤ Anfragen an Bildungseinrichtungen richten<br />
(Aufnahmebedingungen, Fristen)<br />
¤ ¤ Mit Studierenden/AbsolventInnen sprechen<br />
¤ ¤ Entscheidung treffen<br />
¤ ¤ Anmeldung vorbereiten<br />
¤ ¤ Überbrückungsaktivitäten vorbereiten<br />
(z. B. Freiwilliges Soziales Jahr)<br />
¤ ¤ Präsenzdienst/Zivildienst organisieren<br />
AB MÄRZ<br />
¤ ¤ Vorbereitung auf Aufnahmetests u. Ä.<br />
¤ ¤ Ansuchen um Stipendien für Auslandsstudien<br />
¤ ¤ Online-Registrierung für besonders<br />
nachgefragte Studienrichtungen (z. B.<br />
Psychologie, Medizin, Informatik, Publizistik,<br />
Pharmazie, Wirtschaft) an den österreichischen<br />
Unis ausfüllen. Genauer Zeitplan für<br />
die Zulassung zu den Studien auf den<br />
jeweiligen Internetseiten bzw. unter<br />
www.studiversum.at<br />
AB APRIL<br />
¤ ¤ Tage der offenen Tür an den Unis nützen<br />
AB MAI<br />
¤ ¤ Wohnungs- oder WG-Suche bzw. Anmeldungen<br />
in einem Studentenheim<br />
AB JUNI<br />
¤ ¤ Bewerbungen an Wunschunternehmen<br />
verschicken<br />
AB JULI<br />
¤ ¤ Ferialjobs und Praktika absolvieren<br />
¤ ¤ Sprachkurse absolvieren<br />
AB SEPTEMBER/OKTOBER<br />
¤ ¤ Start des Bildungsweges<br />
¤ ¤ Weiterbildungsaktivitäten planen<br />
¤ ¤ Netzwerk formieren<br />
¤ ¤ Bewerbung für das nächste Praktikum<br />
42 MaturantInnen-Guide ’20
w w w . b e s t i n f o . a t<br />
in Wien<br />
5. bis 8. 3. <strong>2020</strong> • Wiener Stadthalle<br />
in Klagenfurt<br />
1. bis 3. 10. <strong>2020</strong> • Messe Klagenfurt<br />
in Innsbruck<br />
2. bis 4. 12. <strong>2020</strong> • Messe Innsbruck<br />
www.facebook.com/bestinfo.at<br />
www.twitter.com/bestinfo_at
DER SCHLÜSSEL ZUM<br />
STUDIUM<br />
WIE HEISST ES SO SCHÖN? DIE MATURA ÖFFNET ALLE TÜREN. LEIDER NICHT<br />
GANZ. NICHT WENIGE STUDIENGÄNGE SIND MIT ZUGANGSBESCHRÄNKUNGEN<br />
BELEGT – EIN AUFNAHMETEST MUSS ABSOLVIERT WERDEN. UM IN IHRER<br />
WEITERFÜHRENDEN AUSBILDUNG IM NÄCHSTEN HERBST DURCHSTARTEN<br />
ZU KÖNNEN, MÜSSEN SIE ALSO EINIGES BEACHTEN.<br />
WO WERDEN AUFNAHMETESTS GEMACHT?<br />
Vor einem FH-Studium erwartet Sie in jedem Fall<br />
ein meist mehrstufiger Aufnahmetest. Aber auch<br />
einige Universitätsstudiengänge sind mittlerweile<br />
zugangsbeschränkt. Dort finden die Prüfungen<br />
aber nur statt, wenn mehr Anmeldungen als Studienplätze<br />
eintrudeln. Es kann also sein, dass<br />
Ihnen diese Hürde erspart bleibt.<br />
ACHTUNG, ANMELDEFRIST!<br />
Vor allem bei Studien, die an einen Aufnahmetest<br />
geknüpft sind, ist es wichtig, dass Sie sich<br />
rechtzeitig anmelden. Die Anmeldefristen für<br />
die meisten Studiengänge beginnen im Jänner,<br />
wann sie enden, ist von Fach zu Fach verschieden.<br />
An den FHs ist die Deadline meist im April<br />
oder Mai erreicht, während man an den Universitäten<br />
oft bis Juni oder Juli Zeit hat. Dennoch<br />
gilt es, sich möglichst früh anzumelden, denn es<br />
kann sein, dass Sie für die Prüfung ein beträchtliches<br />
Pensum an Stoff lernen oder ein Motivationsschreiben<br />
verfassen müssen. Die Anmeldung<br />
lässt sich meist bequem online vollziehen,<br />
unter Umständen kann sie aber auch postalisch<br />
erfolgen. An Universitäten kann eine Testgebühr<br />
anfallen.<br />
VORBEREITUNG – NUR WIE?<br />
Bei universitären Aufnahmeverfahren kann vor allem<br />
das umfangreiche Stoffgebiet, das es zu ler-<br />
44 MaturantInnen-Guide ’20
VORBEREITUNG // 8. KLASSE<br />
02<br />
nen gilt, einschüchternd wirken. Doch das große<br />
Pensum zielt darauf ab, Sie auf die Lernmengen<br />
des Studiums vorzubereiten. Bewahren Sie also<br />
Ruhe und teilen Sie sich den Stoff gut ein. Erschrecken<br />
Sie nicht, wenn Sie nicht alles verstehen,<br />
was behandelt wird, es wird schon jetzt mehr<br />
verlangt als „Schulwissen“. Bitten Sie eventuell<br />
eine Fachlehrkraft an Ihrer Schule um Hilfe.<br />
TESTLEITER VON AUFNAHMEPRÜFUNGEN<br />
ERKLÄREN IHNEN GENAU, WAS ZU TUN IST.<br />
FOLGEN SIE EINFACH DEN ANWEISUNGEN<br />
UND KONZENTRIEREN SIE SICH DARAUF, IHR<br />
BESTES ZU GEBEN.<br />
An FHs hat die Aufnahmeprüfung oft große Ähnlichkeit<br />
mit Intelligenztests. Die Aufgabenstellungen<br />
können anfangs verwirrend und ungewohnt<br />
sein. Es gibt daher zahllose Testtrainer,<br />
mit deren Hilfe Sie sich auf genau diese Art der<br />
Fragestellung vorbereiten können. Sie werden<br />
sehen, Sie werden die Muster hinter den Aufgaben<br />
sehr schnell durchschauen.<br />
ABLAUF<br />
Die meisten Aufnahmeprüfungen werden am<br />
Computer absolviert. Dieser wird vor Ort bereitgestellt.<br />
Manchmal verlässt man sich aber auch<br />
noch auf Papier und Stift. Handschriftliche Notizen<br />
dürfen Sie während der Prüfung in jedem<br />
Fall machen. Der/Die TestleiterIn erklärt Ihnen<br />
genau, was zu tun ist, folgen Sie einfach seinen/ihren<br />
Anweisungen und konzentrieren Sie<br />
sich ganz darauf, Ihr Bestes zu geben.<br />
UND WENN ES NICHT KLAPPT?<br />
Nur den Kopf nicht hängen lassen! Jedes Jahr<br />
bewerben sich hunderte, wenn nicht sogar tausende<br />
Studierende für einen Platz in dem Studiengang,<br />
den auch Sie sich gewünscht hätten.<br />
Nicht selten ist es so, dass es erst beim zweiten<br />
Mal klappt. Wenn das Fach Sie wirklich begeistert,<br />
versuchen Sie im nächsten Jahr noch einmal<br />
Ihr Glück! Es gibt viele Möglichkeiten, das<br />
„Gap Year“ zu überbrücken.<br />
+<br />
i<br />
AUFNAHMEPRÜFUNGEN<br />
WAS ICH WISSEN SOLLTE BZW. WAS MIR HILFT<br />
¤ ¤ Anmeldefristen bei Studien mit Aufnahmeprüfung<br />
nicht vergessen<br />
¤ ¤ Stoffpensum nicht unterschätzen<br />
CHECKLISTE<br />
¤ ¤ Eventuell erwartetes Motivationsschreiben<br />
einplanen<br />
¤ ¤ Trotz Computers vor Ort Stift und Papier für<br />
Notizen nicht vergessen.<br />
¤ ¤ An FHs hat die Aufnahmeprüfung oft große<br />
Ähnlichkeit mit Intelligenztests. Testtrainer<br />
dafür finden Sie online, z.B.:<br />
www.der-eignungstest.de/einstellungstests-online<br />
www.fachhochschulen.com/testcenter<br />
¤ ¤ Wenn es nicht auf Anhieb klappt: Auf jeden<br />
Fall wieder versuchen! Oft klappt es beim<br />
zweiten Mal<br />
¤ ¤ Möglichkeiten für das eventuelle „Gap Year“<br />
erörtern<br />
orientieren und entscheiden<br />
45
46 MaturantInnen-Guide ’20<br />
Du kommst rein!
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
03<br />
ENTSCHEIDUNG<br />
WAS MUSS ICH HEUTE WISSEN, UM AUCH DIE RICHTIGEN<br />
ENTSCHEIDUNGEN FÜR MORGEN ZU TREFFEN? ANTWORTEN AUF<br />
DIE WICHTIGSTEN FRAGEN FINDEN SIE IN DIESEM KAPITEL.<br />
orientieren und entscheiden<br />
47
EINE WELT VOLLER<br />
MÖGLICHKEITEN<br />
NUN IST DIE REIFEPRÜFUNG ALSO ABSOLVIERT, DIE TÜREN ZUR UNIVER-<br />
SITÄT STEHEN OFFEN. DORTHIN FÜHRT ABER NICHT DER EINZIGE WEG.<br />
VIELE MATURANTiNNEN ENTSCHEIDEN SICH, EIN JAHR LANG ETWAS VÖLLIG<br />
ANDERES ZU MACHEN UND NEUE ERFAHRUNGEN ZU SAMMELN. DIE MÖG-<br />
LICHKEITEN DAFÜR KÖNNTEN KAUM BREITER GEFÄCHERT SEIN UND BIETEN<br />
DIE CHANCE, GANZ NEUE SEITEN AN SICH ZU ENTDECKEN.<br />
ERSTMAL SOMMER<br />
Die Sommerferien nach der Matura werden vermutlich<br />
die längsten Ihres Lebens sein. Mit dreieinhalb<br />
bis vier Monaten lässt sich so einiges<br />
anfangen. Gibt es etwas, das Sie schon immer<br />
ausprobieren wollten? Tun Sie es jetzt!<br />
Sprachreisen, eine Interrail-Reise und Workcamps<br />
in den verschiedensten Nationen sind<br />
nur drei von vielen Möglichkeiten, die Welt zu<br />
entdecken. Sie können Praktika absolvieren,<br />
die Ihnen in Ihrem Wunschberuf nützlich werden<br />
könnten, oder auch einfach nur die Füße<br />
hochlegen und nach dem ganzen Prüfungsstress<br />
einmal herunterkommen. Falls Sie sich<br />
noch nicht sicher sind, welchen weiteren Weg<br />
Sie im Herbst einschlagen wollen, ist das der<br />
ideale Zeitpunkt, um darüber nachzudenken.<br />
DIE ZWANGSPAUSE<br />
Den meisten Burschen bleibt nichts anderes<br />
übrig, als einen Umweg zu machen. Militäroder<br />
Zivildienst erwartet alle, die für tauglich<br />
erklärt wurden. Doch es lohnt sich, aus diesen<br />
sechs bis neun Monaten Zwangspause das Beste<br />
für Sie herauszuholen. Zum einen verdienen<br />
Sie selbst Ihr Geld und gewinnen dadurch neue<br />
Freiheiten. Andererseits lernen Sie sich selbst<br />
neu kennen und schließen vielleicht Freundschaften<br />
mit Kollegen – oder auch Kolleginnen.<br />
Auch viele junge Frauen entscheiden sich für<br />
ein Jahr beim Bundesheer (EF) oder ein freiwilli-<br />
48 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
ges soziales Jahr. Außerdem erhalten alle<br />
Grundwehr- und Zivildiener die ÖsterreichCard<br />
der ÖBB. Einer kostenlosen Erkundungstour<br />
durchs „Land der Berge“ steht in der Freizeit<br />
also nichts im Wege.<br />
OB ENTDECKUNG DER WELT ÜBER SPRACH-<br />
REISEN ODER WORKCAMPS, UNERSETZLICHE<br />
ERFAHRUNGEN DURCH ENGAGEMENT BEI<br />
AUSLANDSAUFENTHALTEN, DAS SCHNUPPERN<br />
VON ARBEITSLUFT UND DAMIT EIGENES GELD<br />
VERDIENEN ODER EINFACH MAL URLAUB,<br />
NACH DER MATURA SIND DIE MÖGLICHKEITEN<br />
ERST MAL BREIT GEFÄCHERT.<br />
+<br />
i<br />
CHECKLISTE<br />
AB IN DIE FERNE!<br />
Den Sommer nach der Matura verbringen viele<br />
zumindest teilweise im Ausland. Wem das noch<br />
nicht genug ist, der kann seinen Aufenthalt<br />
durchaus verlängern, beispielsweise durch soziales<br />
Engagement in Entwicklungsländern. Es<br />
gibt unzählige Projekte, bei denen Sie mitwirken<br />
und Auslandsluft schnuppern können. Die<br />
Erfahrungen, die Sie dort machen, sind unersetzlich.<br />
Bezahlung können Sie sich nur selten<br />
erwarten, meist kommen die Organisationen<br />
lediglich für Kost und Logis auf. Auch der Zivildienst<br />
kann im Ausland absolviert werden, das<br />
bedarf allerdings einiger Planung im Voraus.<br />
Sie können in einem fernen Land am anderen<br />
Ende der Welt genauso aktiv werden wie in einem<br />
Nachbarland. Wichtig dabei ist, dass Sie<br />
sich einer verlässlichen Organisation in die Hände<br />
geben und Ihren Aufenthalt gründlich vorbereiten.<br />
Beispielsweise können Sie in Schulen<br />
unterrichten, Sie können bei Bauprojekten mithelfen<br />
oder auch einen Beitrag zum Tierschutz<br />
leisten. Es gilt die Devise: Es gibt nichts, das es<br />
nicht gibt.<br />
ARBEITSLUFT SCHNUPPERN<br />
Mit 18 oder 19 Jahren ist es vielen einfach noch<br />
zu früh, sich auf eine Ausbildung für das zukünftige<br />
Leben festzulegen. Es spricht also nichts<br />
WAS WILL ICH ÜBERHAUPT?<br />
Was ist Ihnen wichtig? Beantworten Sie sich die folgenden<br />
Fragen, ohne dabei gleich an bestimmte Ausbildungen<br />
oder Berufe zu denken.<br />
Wohin will ich?<br />
z. B. möglichst schnell ins Berufsleben einsteigen,<br />
einen akademischen Grad erwerben, internationale<br />
Erfahrungen sammeln<br />
Was will ich lernen?<br />
z. B. mein Wissen erweitern – auf ganz neuen Gebieten<br />
oder in den Bereichen, für die ich mich besonders<br />
interessiere, bestimmte Fähigkeiten und<br />
Fertigkeiten ausbauen<br />
Was kann ich?<br />
z. B. über welche Begabungen oder erlernte Fähigkeiten<br />
verfüge ich<br />
Was ist mir möglich?<br />
z. B. im Hinblick auf die finanziellen sowie die örtlichen<br />
und zeitlichen Möglichkeiten<br />
Worauf kommt es mir dabei noch an?<br />
z. B. viel Geld verdienen, Spaß haben, etwas Sinnvolles<br />
tun, eine Familie gründen, mit Menschen zu tun<br />
haben, laufend neue Herausforderungen bewältigen<br />
orientieren und entscheiden<br />
49
dagegen, ein Jahr lang zu arbeiten und sein eigenes<br />
Geld zu verdienen. Sie gewinnen dadurch<br />
neue Freiheiten und die Zeit, darüber nachzudenken,<br />
was Sie in Zukunft machen wollen. Natürlich<br />
dürfen Sie nicht erwarten, einen Topjob<br />
zu erhalten, aber auch diese Art von Arbeit ist<br />
eine Erfahrung wert, auch wenn Sie im Laufe<br />
Ihrer Karriere nie wieder in dieser Branche zu<br />
tun haben sollten. Nur wer weiß, wie es ist, an<br />
der Basis zu arbeiten, kann aufsteigen, ohne<br />
hochmütig zu werden.<br />
DIE QUAL DER WAHL<br />
All diese Optionen sind zwar schön und gut,<br />
doch wie sich für eine, und dann auch noch die<br />
richtige, entscheiden? Schließlich will man keine<br />
Zeit mit etwas verschwenden, das einen auf<br />
die Dauer nicht glücklich macht.<br />
Weitreichende Entscheidungen wirken oft bedrohlich<br />
und so, als könnte man unmöglich<br />
die richtige Wahl treffen. Es kann helfen,<br />
mit Vertrauten zu reden, denen Sie sehr<br />
nahe stehen und die Sie gut kennen und<br />
einschätzen können. Trotzdem ist es<br />
wichtig, dass Sie auf sich selbst hören<br />
und sich nicht von den Erwartungen und<br />
Meinungen anderer beeinflussen oder in eine<br />
Richtung drängen lassen.<br />
Folgen Sie Ihren Interessen,<br />
ganz egal, wohin<br />
diese Sie treiben,<br />
auch wenn der<br />
Weg anfangs beunruhigend<br />
oder unrealistisch<br />
wirken mag.<br />
Fachhochschule<br />
3 – 5 Jahre<br />
EXPERTINNEN UND EXPERTEN HABEN ES<br />
BERECHNET: EIN VERLORENES JAHR IN<br />
DER BILDUNGS- BZW. AUSBILDUNGSZEIT<br />
KOSTET DURCHSCHNITTLICH 15.000 EURO!<br />
ALLES AUF EINMAL<br />
Viele MaturantInnen haben ein sehr breites Interessengebiet,<br />
und es erscheint Ihnen unmöglich,<br />
nur einem Teilgebiet davon nachzugehen<br />
und die anderen links liegen zu lassen. Dass es<br />
nicht möglich ist, alles auf einmal zu machen,<br />
wissen Sie jedoch.<br />
Probieren Sie sich also in einem Gebiet aus,<br />
finden Sie heraus, ob Sie es zu Ihrem Lebensinhalt<br />
machen wollen oder nicht. Denken Sie daran,<br />
dass auch eine so wichtige Entscheidung<br />
wie die über den Studienzweig nicht in Stein<br />
gemeißelt ist. Gerade in unserer<br />
schnelllebigen Zeit ist ständige<br />
Weiterbildung das Um und Auf,<br />
Ausbildung am<br />
Arbeitsplatz<br />
½ – 3 Jahre<br />
MATURA<br />
Ihnen steht daher immer die<br />
Möglichkeit offen, sich anders<br />
zu entscheiden.<br />
Kolleg<br />
2 Jahre<br />
Die Qual der Wahl: Sicher ist es nicht leicht,<br />
bei der Fülle an Ausbildungs- und Richtungsmöglichkeiten<br />
die richtige wählen. Schließlich<br />
will man keine Zeit mit falschen Entscheidungen<br />
verschwenden und auch kein Geld. Diese<br />
Entscheidung ist ja meist weitreichend.<br />
Pädagogische<br />
Hochschule<br />
4 – 5 Jahre<br />
Universität<br />
3 – 9 Jahre<br />
BILDUNGSWEGE NACH DER MATURA<br />
50 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
Dennoch sollten Sie das immer mit Bedacht tun.<br />
Schließlich wollen Sie Ihr Leben eines Tages<br />
selbst in die Hand nehmen.<br />
WOHIN WILL ICH DENN ÜBERHAUPT?<br />
Doch auch das andere Extrem ist oft ein Problem:<br />
einfach nicht zu wissen, wohin man will.<br />
Angesichts der Fülle an Wegen, die sich MaturantInnen<br />
eröffnen, ist das kein Wunder.<br />
Fragen Sie sich, wo Ihre Interessen im Privaten<br />
liegen. Lässt sich damit vielleicht etwas anfangen?<br />
Gibt es eine Ausbildung in dieser Richtung?<br />
Nehmen Sie selbst Ihr Schicksal in die<br />
Hand und informieren Sie sich über Angebote<br />
und Ihre Möglichkeiten. Es ist völlig in Ordnung,<br />
ein wenig orientierungslos zu sein. Doch es liegt<br />
an Ihnen, Ihren Kompass wieder einzunorden<br />
und Ihren eigenen Weg zu finden.<br />
BERUFSENTSCHEIDUNGEN SIND MEIST AUCH LEBENS-<br />
ENTSCHEIDUNGEN. ÜBERLASSEN SIE DIESE DESHALB<br />
NICHT ANDERN ODER DEM ZUFALL.<br />
Matura in der Tasche<br />
und jetzt nichts wie weg!<br />
Entdecke deine GAP YEAR Möglichkeiten<br />
in 22 Ländern<br />
Work & Travel<br />
Freiwilligenarbeit<br />
Auslandssemester<br />
Sommerjobs<br />
in den USA<br />
Farm- &<br />
Ranchwork<br />
Adventure Trips<br />
Surfcamps<br />
Au Pair<br />
orientieren und entscheiden<br />
51
GLEICH IN DEN JOB, ODER NOCH<br />
EINE AUSBILDUNG MACHEN? KOLLEG<br />
ODER STUDIUM? UNIVERSITÄT ODER<br />
FACHHOCHSCHULE? ODER SOGAR<br />
EIN UNTERNEHMEN GRÜNDEN?<br />
HIER FINDEN SIE EINEN GROBEN<br />
ÜBERBLICK DER PROS UND KONTRAS<br />
ZU DEN EINZELNEN BERUFLICHEN<br />
ENTWICKLUNGSMÖGLICHKEITEN<br />
NACH DER MATURA.<br />
VIELE WEGE FÜHREN<br />
ZUM ZIEL<br />
1.<br />
JOB, ICH KOMME!<br />
Auch das ist eine Möglichkeit: Man steigt<br />
gleich nach der Matura (bzw. nach Bundesheer<br />
oder Zivildienst) in die Berufswelt ein. Vor allem<br />
als AbsolventIn einer berufsbildenden höheren<br />
Schule (BHS) hat man in vielen Branchen<br />
gute Aussichten am Arbeitsmarkt.<br />
Der öffentliche Dienst, Banken sowie Versicherungsunternehmen<br />
stellen auch für AHS-<br />
MaturantInnen attraktive Arbeitgeber dar. Wer<br />
gleich nach der Matura in die Arbeitswelt einsteigen<br />
will, die/der sollte aus der Schulzeit<br />
bereits das notwendige Know-how mitbringen.<br />
Vorteile: sofortiges Einkommen und Berufspraxis<br />
Nachteile: möglicherweise fehlendes theoretisches<br />
Know-how<br />
Informationen zu Jobaussichten unter:<br />
www.ams.at<br />
52 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
2.<br />
BETRIEBLICHE AUSBILDUNG,<br />
ICH KOMME!<br />
Für bestimmte berufliche Tätigkeiten gibt es gar<br />
keine allgemein zugänglichen Ausbildungen.<br />
Diese Ausbildungen werden direkt durch die/<br />
den DienstgeberIn vermittelt. Damit sind meist<br />
bestimmte Verpflichtungen verbunden (z. B. Kündigungsverzicht<br />
auf eine gewisse Zeit).<br />
Beispiele für diese Art von Ausbildung sind die<br />
PilotInnen- und FlugbegleiterInnenausbildung<br />
bei den Fluglinien oder auch eine Karriere bei<br />
der Polizei. Die Ausbildung zur Polizistin/zum<br />
Polizisten dauert in Österreich 24 Monate (davon<br />
17 Monate theoretische Fachausbildung sowie<br />
7 Monate praktische Einführung in den<br />
Dienstbetrieb auf einer Polizeiinspektion). Nähere<br />
Informationen unter www.bmi.gv.at.<br />
Vorteile: eine fundierte Ausbildung bei DienstgeberInnen,<br />
Arbeitsplatzsicherheit, Gehalt oft schon während<br />
der Ausbildung<br />
Nachteile: Ausbildungskosten, Bindung an ein Unternehmen,<br />
keine Kündigung innerhalb eines bestimmten<br />
Zeitraums möglich<br />
JEDER BILDUNGS- UND BERUFSWEG<br />
HAT VOR- UND NACHTEILE, ÜBER DIE<br />
SIE BESCHEID WISSEN SOLLTEN.<br />
3.<br />
BERUFSAUSBILDUNG,<br />
ICH KOMME!<br />
Egal, ob man rasch in den Arbeitsmarkt einsteigen<br />
oder sich selbstständig machen will: Eine<br />
Berufsausbildung nach der Matura kann durchaus<br />
von Vorteil sein – auch wenn für diese Ausbildung<br />
die Matura gar keine Voraussetzung ist.<br />
Für MaturantInnen ist die Ausbildungsdauer oftmals<br />
auch verkürzt. Einige Ausbildungen können<br />
WER GLEICH NACH DER SCHULE INS BERUFSLEBEN<br />
EINSTEIGEN WILL, SOLLTE BEREITS SPEZIFISCHES<br />
WISSEN, Z. B. DURCH PRAKTIKA, GESAMMELT HABEN.<br />
in nur zwei Jahren absolviert werden. Im Sozialund<br />
Gesundheitsbereich sowie im technischen<br />
Bereich gibt es interessante Berufsausbildungen<br />
(mit verbesserten Aufnahmechancen), die<br />
gute Jobchancen bieten.<br />
Beispiele sind Ausbildungen im pädagogischen<br />
bzw. sozialen Bereich oder auch neue Lehrberufe<br />
im technischen Bereich (z. B. EDV-TechnikerIn,<br />
KommunikationstechnikerIn, Medienfachmann/-frau,<br />
Mechatronik, Mikrotechnik),<br />
die für MaturantInnen zwei bis drei Jahre dauern.<br />
Die Institutionen der Erwachsenenbildung<br />
(z. B. WIFI, bfi) bieten ebenfalls spezielle Lehrgänge<br />
für MaturantInnen an.<br />
Vorteile: fundierte berufliche Ausbildung vor dem Berufseintritt,<br />
absolute Praxisorientierung, Erleichterungen<br />
als MaturantIn (Dauer, Zugang)<br />
Nachteile: mindestens zwei Jahre mehr auf der<br />
„Schulbank“<br />
Mehr unter: erwachsenenbildung.at,<br />
www.wifi.at und www.bfi.at<br />
orientieren und entscheiden<br />
53
+<br />
i<br />
4.<br />
KOLLEG, ICH KOMME!<br />
CHECKLISTE<br />
Vor allem für AHS-MaturantInnen sind die sogenannten<br />
Kollegs eine willkommene Möglichkeit,<br />
zu beruflich verwertbarem Know-how zu kommen.<br />
Aber auch als AbsolventIn einer berufsbildenden<br />
höheren Schule kann man durch ein<br />
Kolleg ein fundiertes theoretisches Wissen für<br />
den weiteren Berufsweg erlangen.<br />
Kollegs bieten eine umfassende postsekundäre<br />
Berufsausbildung, die tolle Spezialisierungsmöglichkeiten<br />
bietet. Das Mindestalter für den<br />
Besuch eines Kollegs beträgt 18 Jahre und der<br />
Aufbau ist jenem in der Schule sehr ähnlich.<br />
Man hat Anwesenheitspflicht, Tests und auch<br />
die Mitarbeit in den einzelnen Einheiten ist wichtig.<br />
Die Ausbildung dauert in der Regel 4 Semester.<br />
Für bereits Berufstätige werden die Lehrveranstaltungen<br />
oftmals am Abend abgehalten, in<br />
diesem Fall dauert das Kolleg 6 Semester.<br />
KOLLEGS SCHLIESSEN MIT EINER DIPLOMPRÜFUNG AB.<br />
WAS IST WICHTIG FÜR<br />
BILDUNGSENTSCHEIDUNGEN<br />
¤ ¤ Bildungsentscheidungen fallen nicht von selbst,<br />
sie müssen gut vorbereitet werden.<br />
¤ ¤ Bildungsentscheidungen basieren auf<br />
individuellen Zielen – was ist Ihr persönliches<br />
Berufsziel?<br />
¤ ¤ Welche Bildungswege führen zum Berufsziel<br />
– welche Alternativen gibt es und welcher Weg<br />
entspricht Ihnen am meisten (z. B. Uni, FH,<br />
Praxis)?<br />
¤ ¤ Bildungsentscheidungen fallen nicht von heute<br />
auf morgen – investieren Sie genug Zeit in Ihre<br />
Bildungsentscheidungen.<br />
¤ ¤ Bildungsentscheidungen brauchen fundierte<br />
Informationsgrundlagen – wissen Sie genug<br />
über Ihre Bildungszukunft (Rahmenbedingungen,<br />
Kosten, Inhalte, Aufwand etc.)?<br />
¤ ¤ Mit wie vielen AbsolventInnen der Bildungseinrichtung,<br />
die Sie besuchen wollen, haben Sie<br />
bereits gesprochen?<br />
Abgeschlossen wird das Kolleg mit einer Diplomprüfung.<br />
Wer eine technische Ausbildung an<br />
einem Kolleg und eine mindestens dreijährige<br />
einschlägige Berufspraxis nachweisen kann,<br />
darf sich die Standesbezeichnung „IngenieurIn“<br />
verleihen lassen.<br />
Kollegs gibt es in vielen Bereichen, z. B.: Anlagentechnik<br />
und Energieplanung, Bautechnik,<br />
Chemie, Design, Druck- und Medientechnik,<br />
Elektronik, elektronische Datenverarbeitung<br />
und Organisation, Elektrotechnik, Fotografie,<br />
Grafik. Weiters Innenraumgestaltung und Holztechnik,<br />
Kindergartenpädagogik, Kunststofftechnik,<br />
Kollegs an Handelsakademien,<br />
Kollegs für wirtschaftliche Berufe, Maschineningenieurwesen,<br />
Möbelbau und Innenausbau,<br />
Mode und Bekleidungstechnik, Multimedia, Optometrie,<br />
Sozialpädagogik, Tourismus und Freizeitwirtschaft<br />
und einige mehr.<br />
Vorteile: berufspraktische Ausbildung, kurze Dauer,<br />
Vereinbarkeit mit einem Job<br />
Nachteile: zwei Jahre mehr auf der „Schulbank“,<br />
Absage bei zu wenig TeilnehmerInnen möglich<br />
Detailinformationen finden Sie unter:<br />
www.berufsbildendeschulen.at.<br />
54 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
5.<br />
6.<br />
PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE,<br />
ICH KOMME!<br />
Wem die Schule so gut gefallen hat, dass er/sie<br />
selbst LehrerIn werden möchte, derjenige/diejenige<br />
ist in einer pädagogischen Hochschule<br />
bestens aufgehoben. All jene, die in einer Volksschule,<br />
Hauptschule, Sonderschule oder Berufsbildenden<br />
Schule als Lehrkraft tätig sein möchten,<br />
können an den pädagogischen Hochschulen<br />
studieren.<br />
Die Ausbildung hat sich in den letzten Jahren<br />
grundlegend gewandelt. Lehramtsstudien werden<br />
mittlerweile nicht mehr nach Schularten,<br />
sondern entsprechend der Bildungshöhe der jeweiligen<br />
Schulstufe angeboten. Außerdem sind<br />
die Lehramtsstudien als Bachelorstudium für 8<br />
Semester und 240 ECTS-Punkte konzipiert, mit<br />
aufbauendem Masterstudium. Diejenigen, die<br />
künftig als Gymnasiallehrer tätig sein möchten,<br />
müssen Ihre Ausbildung an einer Universität absolvieren.<br />
Vorteile: fundierte Berufsausbildung<br />
Nachteile: unterschiedliche Jobchancen bei<br />
Lehrberufen<br />
Mehr Informationen finden Sie unter:<br />
https://bildung.bmbwf.gv.at & www.ph-online.ac.at<br />
UNIVERSITÄT, ICH KOMME!<br />
Für diejenigen, die sich eine umfassende akademische<br />
Ausbildung wünschen, stellt die Universität<br />
eine passende Möglichkeit dar. Allerdings<br />
gilt: Universitätsstudium ist nicht gleich Universitätsstudium.<br />
Das gilt nicht nur für die unterschiedliche<br />
Praxis- und Berufsnähe einzelner<br />
Studien, sondern auch für den Studientypus<br />
(Bakkalaureat, Diplom- und Doktoratsstudium).<br />
Der Hintergrund dafür: Der europäische Bologna-Prozess<br />
zielte auf eine Vereinheitlichung<br />
der Studienstrukturen ab, damit es für Studierende<br />
einfacher ist, auch im Ausland zu studieren.<br />
Diese dreigliedrige Studienstruktur brachte<br />
auch in Österreich die Abschlüsse Bachelor,<br />
Master und PhD.<br />
ExpertInnen erwarten, dass sich der Bachelorabschluss<br />
am Arbeitsmarkt in den kommenden<br />
Jahren durchsetzen wird - wie schon in den<br />
1980er Jahren der Magister.<br />
+<br />
i<br />
CHECKLISTE<br />
DIE UMFASSENDE AUSBILDUNG AN DER UNIVERSITÄT<br />
ÖFFNET DEN WEG IN DIE FORSCHUNG ODER FÜR<br />
EINE AKADEMISCHE KARRIERE. DIE BERUFS- UND<br />
PRAXISNÄHE IST SEHR UNTERSCHIEDLICH.<br />
BIN ICH ÜBERHAUPT UNI-TAUGLICH?<br />
Wenn Sie die nachfolgenden Fragen nicht klar<br />
bejahen können, ist ein Uni-Studium vielleicht<br />
doch nicht ganz das Richtige für Sie.<br />
¤ ¤ Kann ich mir meine Zeit selbst gut einteilen?<br />
¤ ¤ Kann ich mir Ziele auch ohne direkten<br />
Praxisbezug vorstellen?<br />
¤ ¤ Kann ich mich auch ohne vorgegebene<br />
Strukturen und Stundenpläne selbst<br />
organisieren?<br />
¤ ¤ Bin ich ausdauernd genug, um mich mit<br />
komplexen Dingen zu beschäftigen?<br />
¤ ¤ Lerne ich gut und gerne?<br />
¤ ¤ Interessieren mich Zusammenhänge?<br />
orientieren und entscheiden<br />
55
Absolut entscheidend ist die Wahl des richtigen Studiums.<br />
Folgende Fragen sollten Sie für sich<br />
unbedingt beantworten können:<br />
BEI EINIGEN STUDIENRICHTUNGEN SIND DIE STUDIEN-<br />
PLÄTZE BEGRENZT. ERKUNDIGEN SIE SICH DESHALB<br />
RECHTZEITIG NACH DEN AUFNAHMEBEDINGUNGEN!<br />
Bachelor-, Master- und Diplomstudien an öffentlichen<br />
Universitäten gibt es in den Bereichen:<br />
¤ ¤ Geistes- und Kulturwissenschaften<br />
¤ ¤ Ingenieurwissenschaften<br />
¤ ¤ Kunst<br />
¤ ¤ Lehramt<br />
¤ ¤ Medizin<br />
¤ ¤ Naturwissenschaften<br />
¤ ¤ Rechtswissenschaften<br />
¤ ¤ Sozial- und Wirtschaftswissenschaften<br />
¤ ¤ Theologie<br />
Wichtig: Für einige Studien (z. B. Betriebswirtschaft,<br />
Biologie, Humanmedizin, Psychologie,<br />
Pharmazie, Veterinärmedizin, Zahnmedizin, Publizistik)<br />
ist die Zahl der Studienplätze beschränkt.<br />
Erkundigen Sie sich rechtzeitig an den<br />
jeweiligen Unis, wie die Studienplätze vergeben<br />
werden.<br />
Fristen für besonders stark nachgefragte Studienrichtungen<br />
finden Sie auch im Internet unter<br />
www.studiversum.at<br />
¤ ¤ Bin ich für das gewählte Studium wirklich geeignet?<br />
Bin ich bereit, das notwendige Engagement<br />
aufzubringen?<br />
¤ ¤ Was genau sind die Studieninhalte? Welche<br />
Inhalte sind ergänzend dazu sinnvoll?<br />
¤ ¤ Was tun Sie, wenn das gewählte Studium Ihren<br />
Erwartungen nicht entspricht? Oder<br />
wenn Sie die Zugangsvoraussetzungen nicht<br />
erfüllen? Wie lautet Ihr „Plan B“?<br />
¤ ¤ An welcher Uni studiert man das gewählte<br />
Fach am besten? Eine Übersicht aller öffentlichen<br />
und privaten Universitäten liefert Ihnen<br />
das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft<br />
und Forschung (bmbwf.gv.at).<br />
¤ ¤ In welchem Bereich kann und will ich mit<br />
dem Studium in weiterer Folge arbeiten?<br />
Vorteile: akademische Ausbildung auf hohem Niveau,<br />
unterschiedliche Dauer durch Bachelor-, Masterstudium<br />
und Doktorat möglich, viel Freiraum und Eigenverantwortung<br />
Nachteile: oftmals fehlende Praxisnähe, wechselnde<br />
Jobaussichten, Zugangsbeschränkungen für einzelne<br />
Studien (aktuelle Information unter www.help.gv.at)<br />
Detailinformationen finden Sie unter:<br />
www.studienwahl.at<br />
7.<br />
FACHHOCHSCHULE, ICH KOMME!<br />
Österreichs Fachhochschulen haben sich in den<br />
vergangenen Jahren dynamisch entwickelt. Aus<br />
guten Gründen: Als Studiengänge auf Hochschulniveau<br />
ermöglichen sie eine wissenschaftlich fundierte<br />
Berufsausbildung. Die Ausbildung umfasst<br />
meist ein Praxissemester, die Studiendauer ist<br />
deutlich kürzer als an den Universitäten.<br />
Im Studienjahr 2017/18 gab es rund 51.500 ordentliche<br />
Studierende an österreichischen Fachhochschulen,<br />
ein Großteil davon in Wien. Deut-<br />
56 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
lich mehr als zwei Drittel jener Studierenden<br />
absolvieren ein Studium in den Bereichen<br />
Technik/Ingenieurwissenschaften sowie Wirtschaftswissenschaften.<br />
FH-Studiengänge werden<br />
ebenso wie an Unis im gestuften Studiensystem<br />
(Bachelor/Master) angeboten.<br />
Fachhochschul-Studiengänge stehen damit in<br />
Form von Bachelorstudien (6 Semester), Masterstudien<br />
(2–4 Semester) sowie Diplomstudien<br />
(8–10 Semester) zur Verfügung. Die akademischen<br />
Grade lauten je nach Studiengang<br />
„Bachelor“, „Master“, „Dipl.-Ing“, „Mag. (FH)“<br />
sowie „Dipl.-Ing. (FH)“. AbsolventInnen von<br />
Fachhochschul-Masterstudien und Fachhochschul-Diplomstudien<br />
sind zu einem facheinschlägigen<br />
Doktoratsstudium berechtigt.<br />
Fachhochschulstudien gibt es in den<br />
folgenden Bereichen:<br />
¤ ¤ Gestaltung, Kunst<br />
¤ ¤ Gesundheitswissenschaften<br />
¤ ¤ Militär- und Sicherheitswissenschaften<br />
¤ ¤ Naturwissenschaften<br />
¤ ¤ Sozialwissenschaften<br />
¤ ¤ Technik, Ingenieurwissenschaften<br />
¤ ¤ Wirtschaftswissenschaften<br />
Mehr als die Hälfte der Studiengänge, die im<br />
Studienjahr 2018/19 angeboten wurden, sind<br />
berufsbegleitend organisiert – man kann sie<br />
also auch neben einer Berufstätigkeit absolvieren.<br />
Im Unterschied zu Universitäten werden Fachhochschulen<br />
von privaten Erhaltern betrieben,<br />
die vom Bund und anderen Einrichtungen finanziell<br />
gefördert werden. Da die Anzahl der Studienplätze<br />
pro Jahr und Studiengang beschränkt<br />
ist, gibt es überall Aufnahmeverfahren. Solche<br />
Verfahren setzen aber bei Bachelor- und Diplomstudiengängen<br />
nicht unbedingt die Reifeprüfung<br />
voraus, sondern sie stehen auch für BewerberInnen<br />
mit einer einschlägigen beruflichen<br />
Qualifikation offen.<br />
Erkundigen Sie sich bitte beim jeweiligen Studienanbieter,<br />
was die genauen Studienvoraussetzungen<br />
sind.<br />
WAS IST BESSER – UNI ODER FACHHOCHSCHULE?<br />
Diese Frage beschäftigt viele angehende Studierende.<br />
Die Antwort hängt von der Fachrichtung<br />
und von den beruflichen Perspektiven ab.<br />
Eine Studie zeigt: AbgängerInnen von Universitäten<br />
technisch-naturwissenschaftlicher Fachrichtungen<br />
werden als TheoretikerInnen und<br />
KarrieristInnen wahrgenommen, jene aus einer<br />
FH hingegen als SpezialistInnen und PraktikerInnen.<br />
Die Jobchancen in den untersuchten Sparten<br />
sind laut Studie sowohl nach der Uni als auch<br />
nach der FH gut. Wichtig ist, dass das Studium<br />
zu Ihren Karriereplänen und zu Ihren Kompetenzen<br />
passt.<br />
Vorteile: hochwertige akademische Ausbildung mit<br />
starkem Praxisbezug, Orientierung an Bedürfnissen<br />
der Wirtschaft – bessere Arbeitsplatzchancen<br />
Nachteile: mitunter stark „verschulter“ Betrieb, je<br />
nach Fachrichtung Mobilität notwendig<br />
Detailinformationen finden Sie unter:<br />
www.wegweiser.ac.at & www.fachhochschulen.ac.at<br />
+<br />
i<br />
CHECKLISTE<br />
BIN ICH ÜBERHAUPT FH-TAUGLICH?<br />
Wenn die nachfolgenden Merkmale auf Sie zutreffen,<br />
sind Sie mit einer Fachhochschule goldrichtig:<br />
¤ ¤ Ich interessiere mich zwar für wissenschaftliche<br />
Methoden, aber noch mehr für die<br />
praktische Anwendung.<br />
¤ ¤ Ich interessiere mich für Wissen – aber am<br />
interessantesten ist das Wissen, das ich für<br />
den Beruf brauche.<br />
¤ ¤ Ich lerne und studiere gerne in festen<br />
Strukturen.<br />
orientieren und entscheiden<br />
57
sich ein Blick in das Angebot des Europäischen<br />
Freiwilligendienstes (www.sci.or.at).<br />
Bitte erwarten Sie keine Anstellung im Top-Management-Bereich.<br />
Es werden Ihnen vor allem<br />
Jobs vermittelt, die Ihnen auch viel Freizeit verschaffen<br />
und Sie so die Möglichkeit haben, Land<br />
und Leute besser kennenzulernen.<br />
EIN FREIWILLIGENJAHR IST EIN ECHTER GEWINN.<br />
EGAL, OB SIE DIE ZEIT IM IN- ODER AUSLAND VERBRIN-<br />
GEN, SIE SAMMELN WERTVOLLE ERFAHRUNGEN UND<br />
GEWINNEN EINEN GROSSEN VORSPRUNG AN REIFE.<br />
8.<br />
FREIWILLIGENARBEIT,<br />
ICH KOMME!<br />
Gerade nach der Matura bietet es sich an, ein<br />
halbes oder ganzes Jahr Freiwilligendienst zu<br />
leisten. Nähere Informationen dazu finden Sie<br />
unter www.fsj.at. Hier haben Sie die Möglichkeit,<br />
wertvolle Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern,<br />
Menschen mit Behinderung und alten Menschen<br />
zu sammeln. Wer sich lieber für die Umwelt<br />
einsetzen möchte, kann dies in einem freiwilligen<br />
Umweltjahr tun.<br />
Natürlich kann auch Freiwilligenarbeit im Ausland<br />
geleistet werden. Diese Möglichkeit eignet<br />
sich vor allem für jene Menschen, die schon immer<br />
reisen und arbeiten verbinden wollten.<br />
Hierzu gibt es bereits einige Anbieter in Österreich<br />
wie STA Travel (www.statravel.at) oder<br />
TravelWorks (www.travelworks.at). Wenn Sie Interesse<br />
an diversen Freiwilligenprojekten sowie<br />
Austauschprogrammen haben, empfiehlt<br />
Auf keinen Fall handelt es sich bei einem Freiwilligenjahr<br />
um vergeudete Zeit. Egal, ob Sie die<br />
Zeit im Aus- oder Inland verbringen, Sie sammeln<br />
wertvolle Erfahrungen und gewinnen einen<br />
großen Vorsprung an Reife dazu, welchen Sie für<br />
Ihr Studien- oder Berufsleben nutzen können.<br />
Doch auch hier gilt es, sich genau zu überlegen,<br />
was Sie machen möchten. Denn wenn Sie erst<br />
einmal im Ausland sind, wird es schwer, die Freiwilligenarbeit<br />
kurzfristig abzubrechen.<br />
Vorteile: wertvolle Erfahrungen und<br />
dazugewonnene Reife<br />
Nachteile: finanzielles Risiko<br />
9.<br />
AUSLANDSERFAHRUNG,<br />
ICH KOMME!<br />
Egal, was man später machen will: Auslandserfahrungen<br />
werden immer wichtiger. Eine gute<br />
Option ist es, gleich nach der Matura ins Ausland<br />
zu gehen und internationale Erfahrungen<br />
zu sammeln. Eine ideale Möglichkeit dazu bietet<br />
EF mit seinen Bildungsprogrammen, welche<br />
von Sprachreisen bis hin zu einem Auslandsjahr<br />
oder Auslandssemester reichen. Die Programme<br />
richten sich an junge Erwachsene,<br />
dauern zwischen zwei und 52 Wochen und können<br />
an etwa 50 unterschiedlichen Destinationen<br />
absolviert werden.<br />
Das Kursangebot ist flexibel und auf die jeweiligen<br />
Bedürfnisse zugeschnitten. Auch Intensität<br />
und Schwerpunkte können durch verschiedene<br />
Kursarten und Wahlfächer an die eigenen Wün-<br />
58 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
sche angepasst werden. Zur Auswahl stehen die<br />
Sprachen Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch,<br />
Italienisch, Japanisch sowie Chinesisch<br />
und Koreanisch. Weiters gibt es auch die Möglichkeit,<br />
mit „Cultural Care Au Pair“ als Au-pair<br />
in den USA zu arbeiten. Hier lebt man ein Jahr<br />
bei einer amerikanischen Gastfamilie und passt<br />
auf deren Kinder auf. Im Gegenzug sind Kost<br />
und Logis frei und man bekommt ein wöchentliches<br />
Taschengeld. Daneben hat man auch noch<br />
die Möglichkeit, zu reisen oder in den USA zu<br />
studieren.<br />
10.<br />
Wer auf diese Weise Auslandserfahrungen gesammelt<br />
und sich in Sachen Bildung und Beruf<br />
orientiert hat, verfügt nach der Rückkehr über<br />
klare Startvorteile: Man kommt nicht nur mit<br />
perfekten Sprachkenntnissen zurück, sondern<br />
kann auch wertvolle Erfahrungen im Berufsleben<br />
vorweisen. Ein Nachteil sind selbstverständlich<br />
die Kosten, die ein solcher Auslandsaufenthalt<br />
mit sich bringen kann.<br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.ef.co.at, www.culturalcare.at<br />
SELBSTSTÄNDIGKEIT,<br />
ICH KOMME!<br />
Österreich erlebte in den vergangenen Jahren<br />
immer wieder GründerInnenrekorde. Immer<br />
mehr Personen machen sich jährlich selbstständig,<br />
Ein-Personen-Unternehmen prägen<br />
das Bild.<br />
EGAL, WAS MAN SPÄTER BERUFLICH MACHEN WILL:<br />
AUSLANDSERFAHRUNGEN WERDEN WICHTIGER.<br />
DESHALB IST ES INTERESSANT, GLEICH NACH DER<br />
MATURA INS AUSLAND ZU GEHEN UND INTERNATIONALE<br />
ERFAHRUNGEN ZU SAMMELN. EINE MÖGLICHKEIT<br />
DAZU BIETET DAS EF-STUDIENJAHR.<br />
Die Selbstständigkeit kann auch direkt nach<br />
der Matura ein interessanter Weg sein – sofern<br />
man schon das notwendige Branchen-Knowhow<br />
mitbringt oder den Familienbetrieb übernimmt.<br />
Ohne laufende Weiterqualifizierung<br />
wird es aber auch hier schwierig. Auf Dauer<br />
kann man nur dann erfolgreich sein, wenn man<br />
den Markt sowie die Zielgruppen kennt und<br />
über entsprechende Produkte und Dienstleistungen<br />
informiert ist. Klar ist: Der direkte Weg<br />
in die Selbstständigkeit nach der Matura bringt<br />
natürlich auch Risiken mit sich, vor allem dann,<br />
wenn man nicht nur ein Ein-Personen-Unternehmen<br />
bleiben will. Praxiserfahrung ist in jedem<br />
Fall einer der wesentlichsten Punkte, um<br />
für die Selbstständigkeit gewappnet zu sein.<br />
Vorteile: sein/e eigene/r ChefIn sein, eigene<br />
Ideen und Vorstellungen umsetzen<br />
Nachteile: wirtschaftliches Risiko, voller<br />
persönlicher und zeitlicher Einsatz notwendig<br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.gruenderservice.at<br />
orientieren und entscheiden<br />
59
MATURA – UND JETZT?<br />
WEITERLERNEN, KLAR! ABER WAS?<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
MATURA – UND JETZT?<br />
Jahr für Jahr stehen in Österreich knapp 40.000 SchülerInnen<br />
vor dieser Frage. Die Entscheidung zwischen<br />
Weiterbildung, Berufseinstieg oder anderen Alternativen<br />
wird immer schwieriger.<br />
MaturantInnen sind heutzutage mit einer komplexen<br />
Entscheidungssituation über ihren weiteren<br />
Weg konfrontiert. Ursachen dafür sind der<br />
wissenschaftliche und technische Fortschritt<br />
sowie die zunehmende Internationalisierung in<br />
allen Bereichen.<br />
Berufe, für die ausschließlich AHS-Matura ausreichend<br />
ist, gibt es kaum noch. Allerdings bieten<br />
einige Bereiche Möglichkeiten, berufstätig<br />
zu sein und gleichzeitig eine Ausbildung zu absolvieren.<br />
Beispiele sind PolizistIn, FluglotsIn,<br />
JournalistIn, JugendarbeiterIn, JustizwachebeamteR,<br />
KalkulantIn, PharmareferentIn, ReiseleiterIn,<br />
TriebfahrzeugführerIn etc.<br />
AUSBILDUNGSKOMPASS<br />
¤ führt Sie durch das mittlerweile schwer überschaubare<br />
Spektrum an Berufsausbildungsmöglichkeiten,<br />
¤ bietet konkrete Informationen zu über 3.000<br />
Ausbildungen,<br />
¤ führt Sie zu weiteren ausgewählten Internetseiten,<br />
¤ ermöglicht Ihnen mit Hilfe des Ausbildungspfades,<br />
Ihren persönlichen Ausbildungsweg<br />
zu finden.<br />
AUSBILDUNGSKOMPASS IM INTERNET:<br />
Alle Informationen zu Berufsausbildungen online:<br />
www.ams.at/ausbildungskompass<br />
60 MaturantInnen-Guide ’20
+<br />
i<br />
KNOW-HOW<br />
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
BERUFS- UND BILDUNGSINFORMATIONEN ONLINE<br />
Hier finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Internetseiten und Links zum Thema<br />
1. BILDUNGSBERATUNG<br />
Informationen zu Berufen und Interessentests<br />
mit Beratung in einer der 70<br />
BerufsInfoZentren (BIZ) des AMS:<br />
www.ams.at/biz<br />
und Bildungsberatungen in WIFIs bzw.<br />
Wirtschaftskammern, z. B.:<br />
www.biwi.at<br />
2. INTERESSENTESTS<br />
Viele MaturantInnen möchten – um sich ihrer<br />
Interessen sicherer zu werden – einen Test<br />
machen. Interessentests eignen sich dazu, einen<br />
Zugang zur Weiterinformation zu finden. Die<br />
endgültige Entscheidung sollte aber niemals<br />
ausschließlich von einem Testergebnis abhängen.<br />
Interessentests finden Sie im Internet z. B.<br />
unter:<br />
www.ams.at/berufskompass<br />
www.bic.at<br />
3. WEITERE QUELLEN ZU DIVERSEN THEMEN<br />
Hier finden Sie Informationen zur<br />
Bildungs- und Berufssituation:<br />
www.ams.at/karrierekompass<br />
www.arbeitszimmer.cc<br />
www.ams.at/berufslexikon<br />
www.ams.at/ausbildungskompass<br />
Suchen Sie Informationen zu einer<br />
spezifischen Ausbildung:<br />
www.ams.at/ausbildungskompass<br />
Suchen Sie Informationen zu einem<br />
spezifischen Beruf:<br />
www.ams.at/berufslexikon<br />
www.ams.at/bis<br />
www.ams.at/karrierevideos<br />
www.ams.at/qualifikationen<br />
www.ams.at/jcs<br />
Suchen Sie Informationen zu Kollegs:<br />
www.abc.berufsbildendeschulen.at<br />
Suchen Sie Informationen zu Fachhochschul-Studiengängen:<br />
www.fhk.ac.at<br />
www.fachhochschulen.ac.at<br />
Suchen Sie Informationen zu Universitätsstudien<br />
an öffentlichen Universitäten:<br />
www.wegweiser.ac.at<br />
www.studiversum.at<br />
www.studienplattform.at<br />
www.studienwahl.at<br />
Suchen Sie Informationen zu Universitätsstudiengängen<br />
an Privatuniversitäten:<br />
www.oepuk.ac.at<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Suchen Sie Informationen zum<br />
Berufseinstieg:<br />
www.ams.at/berufslexikon<br />
www.ams.at/jcs<br />
www.ams.at/karrierevideos<br />
www.ams.at/ejobroom<br />
www.ams.at/eures<br />
Suchen Sie Informationen zu Weiterbildungsmöglichkeiten:<br />
www.ams.at/weiterbildung<br />
www.weiterbildung.at<br />
www.erwachsenenbildung.at<br />
powered by<br />
orientieren und entscheiden<br />
61
BILDUNGS- UND BERUFS-<br />
ENTSCHEIDUNGEN SOLLTE MAN<br />
SELBST TREFFEN, ABER DABEI<br />
MÖGLICHST VIELE INFORMATIONEN<br />
UND KNOW-HOW VON PROFIS<br />
HERANZIEHEN.<br />
EGAL, OB PER INTERNET ODER<br />
IM PERSÖNLICHEN GESPRÄCH:<br />
MEHR WISSEN BRINGT BESSERE<br />
ENTSCHEIDUNGEN.<br />
WER INFORMIERT<br />
UND BERÄT MICH?<br />
Neben der Analyse Ihrer Interessen, Stärken und<br />
Schwächen ist das zweite Standbein Ihrer Bildungsund<br />
Berufsentscheidung fundierte Beratung und Information.<br />
So werden aus Ideen konkrete Wege zu<br />
Bildung und Beruf.<br />
+<br />
i<br />
KNOW-HOW<br />
MEINE LEHRER/INNEN<br />
WAS KANN ICH ERWARTEN?<br />
Auch wenn die Matura immer näher rückt:<br />
Seine LehrerInnen sollte man offensiv als<br />
Auskunftspersonen für die eigene Bildungsund<br />
Berufszukunft nutzen.<br />
Speziell im Bereich der Berufsorientierung<br />
ausgebildete LehrerInnen stehen Ihnen auch<br />
an Ihrer Schule zur Verfügung – nutzen Sie<br />
deren Expertise. Ihre LehrerInnen können<br />
Ihnen zwar nicht sagen, was der beste Beruf<br />
für Sie ist. Sie können Ihnen aber anhand<br />
Ihrer im Unterricht ersichtlichen Stärken und<br />
Schwächen Hinweise und Tipps geben, die<br />
für Ihre Bildungs- und Berufswahl von<br />
Bedeutung sind.<br />
62 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
Der MaturantInnen-Guide präsentiert eine Auswahl<br />
von Angeboten, die Sie wirklich weiterbringen.<br />
SCHULPSYCHOLOGISCHER DIENST<br />
Die Homepage www.schulpsychologie.at bietet unter<br />
der Rubrik „Bildungsinformation“ laufend<br />
neue Informationen über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
nach der Matura (Universitätsstudien,<br />
Fachhochschulstudiengänge, Akademien<br />
und/oder Kollegs). Für die persönliche<br />
Beratung stehen die ExpertInnen des Schulpsychologischen<br />
Dienstes (www.schulpsychologie.at)<br />
sowie die Psychologischen StudierendenberaterInnen<br />
(www.studierendenberatung.at) des Bundesministeriums<br />
für Bildung, Wissenschaft und Forschung<br />
zur Verfügung.<br />
ZAHLREICHE ONLINE-ANGEBOTE HELFEN<br />
BEI DER BILDUNGS- UND BERUFSWAHL.<br />
ONLINE-BERATUNG<br />
Ein intelligentes Online-Beratungsinstrument für<br />
alle, die sich über ihre berufliche Zukunft noch<br />
nicht im Klaren sind, ist der Berufsinformations-<br />
Computer der Wirtschaftskammer (www.bic.at).<br />
Er bietet Informationen über 2.000 aktuelle Berufe,<br />
interessante Testverfahren (Interessenprofil)<br />
und einen fundierten Überblick konkreter Arbeitsfelder.<br />
Außerdem findet man Berufsvideos<br />
von A bis Z und Themenvideos zu Berufswahl,<br />
Ausbildung und Bewerbung. Weil dahinter das<br />
Know-how der Wirtschaft steckt, erhält man einen<br />
praxisrelevanten und wirtschaftsnahen Einblick<br />
in die Möglichkeiten und die Anforderungen<br />
der Berufswelt. Persönliche Beratung gibt<br />
es in den Berufsinformationszentren der Wirtschaftskammern<br />
in ganz Österreich.<br />
WIFI<br />
Das WIFI bietet umfassende Beratungsangebote<br />
und unterstützt damit die individuelle Karriereplanung.<br />
Die Bildungsberatung des WIFI berät<br />
SchülerInnen auf ihrem Bildungs- und<br />
Berufsweg und liefert wertvolle Informationen<br />
im Bereich Aus- und Weiterbildung (www.wifi.at).<br />
DAS AMS<br />
Unter www.ams.at bietet das AMS eine Vielzahl<br />
von Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />
Berufstrends sowie Neigungstests.<br />
Der Direktzugang zur AMS-Berufsinformationsseite<br />
ist über die Adresse www.ams.at/<br />
karrierekompass möglich. Der Ausbildungskompass<br />
(www.ams.at/ausbildungskompass) informiert<br />
über Ausbildungsmöglichkeiten in Österreich.<br />
Suchen kann man hier nach Bildungsbereichen,<br />
Bildungsebenen und regionalen Kriterien. Auch<br />
zu einem bestimmten Beruf können Ausbildungen<br />
abgerufen werden.<br />
In den BerufsInfoZentren (BIZ) steht eine große<br />
Auswahl an Informationsmedien über verschiedene<br />
Berufe, Beschäftigungsmöglichkeiten sowie<br />
Aus- und Weiterbildungswege kostenlos zur<br />
Verfügung. Für ein ausführliches Beratungsgespräch<br />
vereinbaren Sie am besten einen Termin.<br />
Einen Überblick über Berufe gibt das Online-Berufslexikon<br />
des AMS (www.ams.at/berufslexikon).<br />
Der Berufskompass (www.berufskompass.at) ist<br />
eine gute Orientierungshilfe für die Berufswahl,<br />
und online ermöglichen Ihnen über 300 Karrie-<br />
+<br />
i<br />
WEITERE INFORMATIONEN ZU<br />
BILDUNG UND BERUF:<br />
BeSt – Die Messe für Beruf und Studium<br />
www.bestinfo.at<br />
Online-Studienführer mit Jobbörse etc.<br />
www.studieren.at<br />
it4u – IT-Aus- und Weiterbildungsangebote in Österreich<br />
www.ocg.at<br />
Berufsinformation der WK Österreich<br />
www.wko.at<br />
bfi Österreich<br />
www.bfi.at<br />
KNOW-HOW<br />
MaturantInnen-Guide-Service<br />
www.career.gmbh<br />
orientieren und entscheiden<br />
63
powered by<br />
revideos (www.ams.at/karrierevideos), sich ein Bild<br />
von der beruflichen Wirklichkeit zu machen.<br />
Das AMS-Qualifikations-Barometer (www.ams.at/<br />
qualifikationen) ist österreichweit das erste umfassende<br />
Online-Informationssystem zu Qualifikationstrends.<br />
Es bietet neben Detailinformationen<br />
auch einen raschen Überblick der Trends in<br />
jedem Berufsbereich.<br />
¤ Welche Bildungswege führen zum Berufsziel<br />
– welche Alternativen gibt es dazu und welcher<br />
Weg entspricht Ihnen am meisten (z. B.<br />
Uni, FH oder Praxiserfahrung)?<br />
¤ Welche Aus- bzw. Weiterbildung ist dafür notwendig<br />
(z. B. verpflichtendes Studium)?<br />
¤ Was sind – auf Basis Ihrer Interessen, Stärken<br />
und Schwächen – interessante Bildungs- und<br />
Berufswege?<br />
Nutzen Sie diese Angebote ganz gezielt. „Herumsurfen“<br />
ist zu wenig. Es geht darum, dass die<br />
entscheidenden Fragen für Ihre Bildungs- und<br />
Berufszukunft geklärt werden, z. B.:<br />
¤ Was müssen Sie sonst noch können, um Ihr Berufsziel<br />
zu erreichen (z. B. Fremdsprachen)?<br />
¤ Welche Konsequenzen sind mit der Bildungsoder<br />
Berufswahl verbunden (z. B. Kosten,<br />
Aufwand oder Ortswechsel)?<br />
+ KNOW-HOW<br />
CHECK<br />
i +<br />
i<br />
WICHTIGE GESPRÄCHSPARTNER/INNEN<br />
ZU BILDUNG UND BERUF<br />
¤ ¤ Gespräche mit Eltern, FreundInnen, Bekannten: Sie<br />
können von persönlichen Erfahrungen berichten.<br />
¤ ¤ Gespräche mit Lehrkräften der Schule, insbesondere<br />
mit der/dem SchülerberaterIn: Sie informieren kompetent<br />
über Bildungswege und Perspektiven nach der<br />
Matura.<br />
¤ ¤ Gespräche mit ExpertInnen des Schulpsychologischen<br />
Dienstes: Sie helfen, Interessen zu klären und<br />
Perspektiven zu entwickeln – das können sie besser<br />
als alle anderen.<br />
¤ ¤ Gespräche mit AMS- und Wirtschaftskammer-BeraterInnen:<br />
Sie sagen, was die Anforderungen der Arbeitswelt<br />
sind und was man können muss.<br />
¤ ¤ Wichtig: Starten Sie mit dem Elterntest von Seite 36.<br />
Halten Sie die wichtigsten Ergebnisse der Gespräche<br />
auch schriftlich fest. Das hilft bei der systematischen<br />
Auswertung der gewonnenen Informationen.<br />
MINUTENSPIEL<br />
SO SPIELEN SIE ES<br />
Das „Minutenspiel“ ist eine gute Möglichkeit,<br />
gemeinsam mit FreundInnen über die<br />
eigene Bildungs- und Berufszukunft<br />
nachzudenken bzw. sie auf den Punkt zu<br />
bringen. Und das geht so:<br />
¤ ¤ Ihre FreundInnen stellen Ihnen fünf Fragen<br />
zu Ihrer persönlichen Berufszukunft<br />
(z. B. Was willst du werden? Was kannst<br />
du besser als alle anderen? Warum interessiert<br />
dich das Fachgebiet XY so?).<br />
¤ ¤ Sie haben zehn Minuten Zeit, sich auf die<br />
Beantwortung der Fragen vorzubereiten.<br />
¤ ¤ Dann beantworten Sie die Fragen in einem<br />
Mini-Referat vor der Gruppe – Sie<br />
haben dafür genau eine Minute Zeit.<br />
Wichtig: Werfen Sie Ihre Vorbereitungsunterlagen<br />
nicht weg – damit haben Sie wichtige<br />
Aspekte Ihrer Bildungs- und Berufszukunft<br />
auf den Punkt gebracht.<br />
64 MaturantInnen-Guide ’20
+<br />
i<br />
GASTKOMMENTAR<br />
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
ARBEITSZIMMER.CC<br />
Die AMS-Website für Jugendliche<br />
Das Arbeitszimmer ist die Plattform für Jugendliche,<br />
wenn es um die Themen Schul-, Studiumund<br />
Berufswahl geht.<br />
SchülerInnen, Lehrlinge und StudentInnen finden<br />
auf www.arbeitszimmer.cc breit gefächerte<br />
Informationen zu verschiedenen Ausbildungsund<br />
Berufsmöglichkeiten.<br />
Berufswahlhilfen wie der Berufs- und Jugendkompass<br />
unterstützen bei der Suche nach dem<br />
passenden Beruf. Spezielle Karrierevideos und<br />
Berufsinfobroschüren runden das Angebot ab.<br />
Es gibt auch viele hilfreiche Infos zu den Themen<br />
Bewerbung und Praktika, Tipps für eine erfolgreiche<br />
Jobsuche sowie laufend News zu Studienund<br />
Berufsinformationsmessen.<br />
Mehr Informationen auf der<br />
Jugendplattform des AMS:<br />
www.arbeitszimmer.cc<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
orientieren und entscheiden<br />
65
ERFOLGREICH MIT BERUFSBILDUNG<br />
SPANNENDE KARRIERE IM SINN? PROFITIEREN SIE VON DEN DURCHGÄN-<br />
GIGEN BILDUNGSPFADEN DER WIRTSCHAFTSKAMMERORGANISATION!<br />
Wussten Sie, dass die Wirtschaftskammerorganisation<br />
(WKO) der größte private Bildungsanbieter<br />
Österreichs ist? Wir haben eine umfassende<br />
Bildungsoffensive gestartet, die dasselbe<br />
möchte wie Sie: bestens ausgebildete und<br />
digital und sozial kompetente Menschen,<br />
die in der Wirtschaft interessante Fach- und<br />
Führungskarrieren vorfinden und sich und ihre<br />
Unternehmen weiterentwickeln können. Unter<br />
www.wirbildenzukunft.at finden Sie alle Informationen<br />
zu den 5 Leuchtturm-Initiativen und<br />
über 20 Projekten und Maßnahmen der großen<br />
Bildungsoffensive. Eine dieser Initiativen, der<br />
Leuchtturm Durchgängige Bildungspfade und<br />
höhere Berufsbildung, ist für Sie als Maturantin<br />
oder Maturant besonders interessant. Denn er<br />
macht die vielen Möglichkeiten der Berufsbildung<br />
sichtbarer. So bekommen Sie einen<br />
Überblick über die vielfältigen Entwicklungschancen,<br />
die berufsbezogene Ausbildungen<br />
Ihnen bieten.<br />
Auf www.bildungderwirtschaft.at können Sie<br />
sich – übersichtlich nach Branchen gegliedert<br />
– von den einzelnen Bildungspfaden inspirieren<br />
lassen. Die Website gibt Aufschluss über<br />
Trends, Zukunftschancen und Aussichten in den<br />
jeweiligen Berufen und mögliche Ausbildungsschritte,<br />
die entlang eines Bildungspfades zum<br />
Karriereziel führen.<br />
KARRIEREWEGE MIT ZUKUNFT<br />
Egal, in welcher Branche sich diese Bildungspfade<br />
bewegen, eines haben alle gemeinsam:<br />
Sie sind genau auf den Bedarf in der Wirtschaft<br />
abgestimmt und werden laufend mit<br />
Expertinnen und Experten aus den einzelnen<br />
Berufsfeldern weiterentwickelt. Das Angebot<br />
wird ständig erweitert, da sich Berufsbilder<br />
und Anforderungen permanent verändern.<br />
Bildungspfade stellen somit lohnende Karrierewege<br />
dar, die zu sicheren und interessanten Jobs mit<br />
Entwicklungsmöglichkeiten führen.<br />
LEHRE NACH DER MATURA<br />
Interessant, wenn Sie Ihre abgeschlossene<br />
Schulbildung mit einer Berufsbildung kombinieren<br />
und praxisorientiert im Arbeitsumfeld<br />
weiterlernen wollen: Die WKO-Bildungspfade<br />
beginnen großteils mit einer Lehrausbildung.<br />
Ein positives Reifeprüfungszeugnis bringt<br />
den Vorteil, dass damit viele Lehrberufe in<br />
BILDUNGSPFAD<br />
DIGITAL BUSINESS<br />
Bildungspfad digital Business<br />
Talente-Check<br />
Potenzialanalyse<br />
Bildungsberatung<br />
Lehrbetrieb+<br />
Berufsschule<br />
ungefähre<br />
Ausbildungsdauer 3 ½<br />
in Jahren<br />
duale Lehrausbildung<br />
‣<br />
mögliche<br />
Berufe<br />
VBK LAP<br />
‣<br />
AHS / BHS<br />
‣<br />
schriftlich<br />
mündlich<br />
(praktisch)<br />
Lehrling /Maturant/in<br />
WIFI<br />
Prüfungsform(en)<br />
Lehrabschlussprüfung<br />
reife- u. Diplomprüfung<br />
LSt<br />
mehrere Jahre einschlägige Berufserfahrung<br />
66 MaturantInnen-Guide ’20<br />
eCTS<br />
LSt<br />
LAP<br />
VBK<br />
european Credit Transfer System<br />
Lehrlingsstelle<br />
Lehrabschlussprüfung<br />
Vorbereitungskurs<br />
*d.h. einstieg ohne Matura, ohne einstiegspr
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
verkürzter Lehrzeit absolviert werden können.<br />
Somit ist man seinem beruflichen Ziel einen<br />
Riesenschritt näher. Aber nicht jeder Bildungspfad<br />
startet mit einer Lehre, und abhängig<br />
vom Beruf ist auch ein späterer Einstieg in den<br />
Bildungspfad möglich.<br />
EIGENES UNTERNEHMEN<br />
Der Bildungspfad Digital Business ist zum<br />
Beispiel ein Wegweiser, wenn Sie Ihren Traum<br />
von einer Karriere in der IT- oder Medienbranche<br />
verwirklichen wollen. Mit einigen Jahren<br />
Berufserfahrung in Unternehmen unterschiedlichster<br />
Branchen oder in Agenturen können<br />
Sie eine zweijährige Fachakademie am WIFI<br />
besuchen. Dort entwickeln Sie sich entweder<br />
in Medieninformatik und Mediendesign oder<br />
in angewandter Informatik weiter. Die Krönung<br />
dieser Bildungsreise zum digitalen Management:<br />
der zweijährige Master-Lehrgang „MSc<br />
Designing Digital Business“ an der Berufsakademie<br />
der WIFIs in Kooperation mit der<br />
FHWien. Damit haben Sie nicht nur einen<br />
akademischen Titel, sondern können die<br />
digitale Transformation in Ihrem Unternehmen<br />
begleiten und mit Ihrer digitalen Kompetenz<br />
Ihre Karriere vielfältig weiter ausbauen.<br />
Gleich nach der Matura oder später – wann<br />
auch immer Sie im Leben Lust nach neuen Wegen<br />
verspüren: Die Bildungspfade der WKO sind Ihr<br />
Guide zum beruflichen Erfolg. Reinklicken lohnt sich!<br />
www.bildungderwirtschaft.at<br />
ERKLÄRUNG / ABKÜRZUNGEN<br />
ECTS: European Credit Transfer System<br />
LAP: Lehrabschlussprüfung<br />
LSt: Lehrlingsstelle<br />
VBK: Vorbereitungskurs<br />
* d.h. Einstieg ohne Matura, ohne Einstiegsprüfung<br />
WIFI<br />
WIFI<br />
WIFI/FHWien WIFI/FHWien der WKW der WKW<br />
2<br />
WIFI Fachakademie: WIFI Fachakademie:<br />
Angewandte Angewandte Informatik Informatik<br />
oder oder<br />
Medieninformatik Medieninformatik<br />
und Mediendesign und Mediendesign<br />
‣ ‣<br />
2<br />
schriftlich schriftlich<br />
mündlich mündlich<br />
Fachkraft Fachkraft<br />
Abschlussprüfung<br />
6 Jahre einschlägige Berufserfahrung (inkl. Lehre),<br />
davon Abschlussprüfung<br />
1 Jahr Führungsfunktion<br />
6 Jahre einschlägige Berufserfahrung (inkl. Lehre),<br />
davon 1 Jahr Führungsfunktion<br />
2<br />
Durchgängigkeit* Durchgängigkeit*<br />
Lehrgang Berufsakademie Lehrgang Berufsakademie Designing Designing Digital Digital<br />
Business Business<br />
(120 eCTS) (120 eCTS)<br />
‣ ‣<br />
schriftlich schriftlich<br />
mündlich mündlich<br />
wissenschaftliche wissenschaftliche Arbeit Arbeit<br />
kommissionelle Abschlussprüfung<br />
MSc Designing Digital Business<br />
Fachwirt/in Fachwirt/in für Angewandte für Angewandte Informatik, Informatik,<br />
Fachwirt/in Fachwirt/in für Medieninformatik für Medieninformatik und und<br />
-design -design<br />
2<br />
kommissionelle Abschlussprüfung<br />
MSc Designing Digital Business<br />
Führungskraft Führungskraft<br />
Digital Business Digital Business<br />
BeruFSPrAxIS<br />
BeruFSPrAxIS<br />
e einstiegsprüfung<br />
orientieren und entscheiden<br />
67
LEHRE NACH DER MATURA<br />
VORSPRUNG DURCH KOMBINATION VON THEORIE UND PRAXIS<br />
© Adobe Stock<br />
VORZÜGE EINER LEHRAUSBILDUNG<br />
NACH DER MATURA<br />
Für Absolventinnen und Absolventen von Lehre<br />
und Matura bieten sich am Arbeitsmarkt aufgrund<br />
der Kombination von theoretischem Wissen<br />
und praktischen Kenntnissen und Erfahrungen<br />
ausgezeichnete Chancen. Die<br />
Lehrabschlussprüfung stellt zudem einen zusätzlichen<br />
anerkannten Berufsabschluss und<br />
somit ein zweites Standbein dar.<br />
Auch aus folgenden Gründen kann eine Lehre nach der<br />
Matura vielfach eine interessante<br />
Alternative sein:<br />
¤ ¤ Direkter Einstieg ins Berufsleben und fixe Anstellung<br />
¤ ¤ Hohes Entwicklungspotenzial und gute Verdienstmöglichkeiten<br />
¤ ¤ Besonderes Interesse und Talent für handwerkliche<br />
Tätigkeiten<br />
¤ ¤ Wunsch, sich in einem gewerblichen Beruf<br />
selbstständig zu machen<br />
¤ ¤ Eigenes Einkommen<br />
¤ ¤ Vielfalt von 200 Lehrberufen<br />
VERKÜRZTE LEHRZEIT NACH DER MATURA<br />
Alle Absolventinnen und Absolventen einer allgemeinbildenden<br />
höheren oder berufsbildenden<br />
höheren Schule haben die Möglichkeit, einen<br />
Lehrberuf in einer um ein bis maximal zwei Jahre<br />
verkürzten Lehrzeit zu erlernen. Das genaue<br />
Ausmaß der Anrechnung hängt vom erlernten<br />
Beruf, dessen fachlicher Nähe zur Schulausbildung<br />
und der Vereinbarung mit dem Lehrbetrieb<br />
ab.<br />
Für alle, die zumindest die 10. Schulstufe absolviert<br />
haben und in eine Lehre wechseln wollen,<br />
bestehen ebenfalls Anrechnungsmöglichkeiten.<br />
Aber Vorsicht! Einzelne Schulabschlüsse (HAK, HLW,<br />
HTL etc.) werden mit bestimmten einschlägigen Lehrabschlüssen<br />
als gleichwertig angesehen. Eine Lehre<br />
ist in diesen Lehrberufen nicht mehr möglich.<br />
68 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
IHR/E ANSPRECHPARTNER/INNEN<br />
Lehrlingsstellen sind in den Wirtschaftskammern der einzelnen Bundesländer angesiedelt und fungieren<br />
als Berufsausbildungsbehörde erster Instanz. Sie haben sich grundsätzlich um alle Fragen im<br />
Interesse des Lehrlings und der Lehrbetriebe zu kümmern und diesbezüglich umfassende Beratung<br />
sicherzustellen. Bitte wenden Sie sich an die zuständige Kontaktperson in Ihrem Bundesland.<br />
LEHRLINGSSTELLE WK BURGENLAND<br />
Robert-Graf-Platz 1, 7000 Eisenstadt<br />
Ing. Anton Bachmaier<br />
E: anton.bachmaier@wkbgld.at<br />
T: 05 90 907-5410<br />
LEHRLINGSSTELLE WK KÄRNTEN<br />
Koschutastraße 3, 9020 Klagenfurt<br />
Mag. Benno Tosoni<br />
E: benno.tosoni@wkk.or.at<br />
T: 05 90 904-850<br />
LEHRLINGSSTELLE WK NIEDERÖSTERREICH<br />
Wirtschaftskammer-Platz 1<br />
3100 St. Pölten<br />
Mag. Stefan Gratzl<br />
E: stefan.gratzl@wknoe.at<br />
T: (02742) 851-17500<br />
LEHRLINGSSTELLE WK OBERÖSTERREICH<br />
Wiener Straße 150, 4021 Linz<br />
Mag. Friedrich Dallamaßl<br />
E: friedrich.dallamassl@wkooe.at<br />
T: 05 90 909-4001<br />
LEHRLINGSSTELLE WK SALZBURG<br />
Julius-Raab-Platz 2, 5027 Salzburg<br />
Mag. Norbert Hemetsberger<br />
E: nhemetsberger@wks.at<br />
T: (0662) 8888-431<br />
LEHRLINGSSTELLE WK STEIERMARK<br />
Körblergasse 111-113, 8010 Graz<br />
Dr. Gottfried Krainer<br />
E: gottfried.krainer@wkstmk.at<br />
T: (0316) 601-352<br />
© WKW / Daniel Schaler<br />
LEHRLINGSSTELLE WK TIROL<br />
Egger-Lienz-Straße 118, 6020 Innsbruck<br />
Dr. Johannes Huber<br />
E: johannes.huber@wktirol.at<br />
T: 05 90 905-7300<br />
LEHRLINGSSTELLE WK VORARLBERG<br />
WIFI Campus - Trakt B<br />
Bahnhofstraße 24, 6850 Dornbirn<br />
Dr. Christoph Jenny<br />
E: jenny.christoph@wkv.at<br />
T: (05522) 305-1155<br />
LEHRLINGSSTELLE WK WIEN<br />
Rudolf-Sallinger-Platz 1, 1030 Wien<br />
Mag. Erich Huber<br />
E: lehrlingsstelle@wkw.at<br />
T: (01) 51450-2413<br />
orientieren und entscheiden<br />
69
VON DER SCHULBANK IN<br />
DIE SELBSTSTÄNDIGKEIT<br />
VIELLEICHT HABEN SIE SCHON WÄHREND DER SCHULZEIT VON EINEM EIGENEN<br />
UNTERNEHMEN GETRÄUMT UND DABEI VOR ALLEM „MEHR FREIHEIT, MEHR<br />
SPASS, MEHR GELD“ IM KOPF GEHABT. ZUGEGEBEN, ES IST EINE FASZINIE-<br />
RENDE SACHE, SEIN EIGENER CHEF ZU SEIN UND MIT EINER IDEE ERFOLG ZU<br />
HABEN. ABER ES IST AUCH EIN GROSSES RISIKO DAMIT VERBUNDEN, DENN DIE<br />
GEFAHR DES SCHEITERNS IST EIN STÄNDIGER WEGBEGLEITER, GANZ BESON-<br />
DERS IN DER ANFANGSPHASE.<br />
Eines muss Ihnen bewusst sein: Ab dem Augenblick, wo<br />
Sie Ihr Gewerbe angemeldet haben, betreiben Sie kein<br />
Hobby mehr. Sie sind für Ihren Erfolg oder das Scheitern<br />
Ihrer Idee selbst verantwortlich. Da gibt es keine<br />
LehrerInnen und keine Eltern, die Ihnen sagen können,<br />
was Sie zu tun oder zu lassen haben.<br />
DISZIPLIN, WEITERBILDUNG UND REALITÄTSSINN<br />
SIND DIE BASIS<br />
Der Sprung in die Selbstständigkeit ist verbunden<br />
mit harter Arbeit und persönlichem Einsatz.<br />
Disziplin und ständige Weiterbildung sind<br />
im Bereich der Selbstständigkeit unabdingbar.<br />
Zwölf Stunden am Tag, sechs Tage in der Woche<br />
dürfen für Sie keine Horrorvorstellung sein.<br />
Das bedeutet, dass Sie in der ersten Zeit fast<br />
nur für Ihre Firma leben, denn Geld verdient<br />
man nur, wenn man arbeitet. Wenn Ihnen jetzt<br />
schon der Spaß vergeht, ist Selbstständigkeit<br />
vielleicht doch nicht das Richtige für Sie …<br />
Weiterbildung ist für junge Selbstständige das A<br />
und O. Gemäß des Sprichwortes „Stillstand ist<br />
Rückschritt“ ist es sehr wichtig, die eigenen Fähigkeiten<br />
immer zu verbessern und neue Berei-<br />
70 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
che zu erschließen. Aber Weiterbildung bezieht<br />
sich nicht nur auf Ihre Fachkenntnisse, auch in<br />
den Bereichen Marketing und Buchhaltung sollte<br />
jeder Selbstständige bewandert sein. Es sind<br />
schon etliche JungunternehmerInnen mit unglaublichem<br />
Fachwissen gescheitert, weil sie<br />
die eigenen Leistungen nicht vermarkten konnten<br />
oder mit dem Finanzamt Probleme hatten.<br />
Auch die Nachbemessung der Sozialversicherung<br />
kann existenzbedrohend sein.<br />
WEITERBILDUNG IST FÜR JUNGE SELBST-<br />
STÄNDIGE DAS A UND O. GEMÄSS DES<br />
SPRICHWORTES „STILLSTAND IST RÜCK-<br />
SCHRITT“ IST ES SEHR WICHTIG,<br />
DIE EIGENEN FÄHIGKEITEN IMMER ZU VER-<br />
BESSERN UND NEUE BEREICHE ZU<br />
ERSCHLIESSEN.<br />
In jedem Fall sollten Sie sich im Vorfeld Ihrer<br />
Selbstständigkeit Gedanken darüber machen,<br />
was passiert, wenn alles schiefläuft. Selbst<br />
wenn erst einmal alles glückt, kann der Spaß, z.<br />
B. durch klagende KundInnen, schnell vorbei<br />
sein. Einen Notfallplan im Hinterkopf zu haben,<br />
ist im Leben nie verkehrt, auch wenn Ihre Notfallsstrategie<br />
im Idealfall für immer in der verschlossenen<br />
Schublade liegen bleibt.<br />
WELCHES GEWERBE IST ÜBERHAUPT MÖGLICH?<br />
Mit der Matura allein haben Sie noch keine<br />
fachliche Ausbildung, die Sie zu einem sogenannten<br />
Befähigungsausweis berechtigt. Sie<br />
können also kein „reglementiertes Gewerbe“<br />
ausüben. Sie haben allerdings die Möglichkeit,<br />
um einen Gewerbeschein für ein „freies Gewerbe“<br />
anzusuchen. In der „Bundeseinheitlichen<br />
Liste der freien Gewerbe“ finden Sie eine Aufzählung<br />
der Gewerbeangebote, für die kein Befähigungsnachweis<br />
erforderlich ist.<br />
DIE LISTE FREIER GEWERBE IST NICHT IN STEIN<br />
GEMEISSELT. WERDEN SIE KREATIV, DENN SIE<br />
HABEN DIE MÖGLICHKEIT, NEUE FORMULIERUNGEN<br />
FÜR NEUE TÄTIGKEITEN ZU FINDEN, DIE BISHER<br />
NOCH NICHT BERÜCKSICHTIGT WURDEN.<br />
Diese Liste erhebt jedoch nicht den Anspruch,<br />
alle nur denkbaren freien Gewerbe anzuführen.<br />
Dem Ideenreichtum der JungunternehmerInnen<br />
sind dadurch also keine Grenzen gesetzt. Werden<br />
Sie kreativ, denn Sie haben durchaus die<br />
Möglichkeit, neue spannende Formulierungen<br />
für neue Tätigkeitsbereiche zu finden, die in der<br />
bisherigen Gewerbeordnung nicht berücksichtigt<br />
wurden.<br />
Details über die nötigen Voraussetzungen zur<br />
Erlangung einer Gewerbeberechtigung (ehemals<br />
Gewerbeschein) erhalten Sie in der Wirtschaftskammer<br />
(www.wko.at).<br />
Lesen Sie auf der nächsten Seite weiter:<br />
Der Beginn: die Planung<br />
orientieren und entscheiden<br />
71
EIN GUTER BUSINESSPLAN IST ESSENZIELLER<br />
BESTANDTEIL DER KAPITALBESCHAFFUNG, WEIL<br />
SIE POTENZIELLE GELDGEBER DAMIT VON IHRER<br />
GESCHÄFTSIDEE ÜBERZEUGEN KÖNNEN.<br />
VIELE JUNGE UNTERNEHMERINNEN UND UNTER-<br />
NEHMER WISSEN GAR NICHT, WO UND WIE VIELE<br />
FÖRDERUNGEN SIE IN ÖSTERREICH BEKOMMEN<br />
KÖNNEN. KOSTENLOSE BERATUNG BIETEN NEBEN<br />
DER WIRTSCHAFTSKAMMER VERSCHIEDENE<br />
HOCHSCHULEN SOWIE INVESTITIONS- UND<br />
FÖRDERBANKEN AN.<br />
DER BEGINN: DIE PLANUNG<br />
Ein solider Businessplan bringt System in die erforderlichen<br />
Schritte, regt zum Überdenken der<br />
gesamten Unternehmungsstruktur an und steigert<br />
somit die Aussichten, das Vorhaben erfolgreich<br />
zu realisieren. Zugleich ist der Businessplan<br />
essenzieller Bestandteil der Kapitalbeschaffung,<br />
weil Sie eventuell potenzielle Geldgeber damit<br />
von Ihrer Geschäftsidee überzeugen können. Da<br />
Sie als MaturantIn voraussichtlich mit keinem<br />
oder nur sehr geringem Startkapital in die Selbstständigkeit<br />
starten, ist die Finanzierung kein zu<br />
unterschätzender Faktor.<br />
Der Businessplan bildet häufig die Basis für das<br />
spätere unternehmerische Handeln und sollte daher<br />
folgende Punkte beinhalten:<br />
¤ ¤ Zusammenfassung des Vorhabens<br />
¤ ¤ Darstellung der Produkt- und<br />
Unternehmensidee<br />
¤ ¤ Markt-, Zielgruppen- und Wettbewerbsanalyse<br />
¤ ¤ Marketing<br />
¤ ¤ Gesellschaftsform<br />
¤ ¤ Finanzplanung<br />
¤ ¤ Chancen und Risiken<br />
NÜTZEN SIE AUCH DIE VIELFÄLTIGEN FÖRDERUNGEN<br />
Viele junge Unternehmerinnen und Unternehmer<br />
wissen meist gar nicht, wo und wie viele<br />
Förderungen sie in Österreich bekommen können.<br />
Aber gerade gezielte Fördermaßnahmen<br />
tragen dazu bei, dass Sie die Anfangsphase bis<br />
zu den ersten Einnahmen hin gut überstehen.<br />
Die Auswahl der Förderelemente ist vielseitig,<br />
und besonders Beratungsleistungen können<br />
oftmals kostenfrei durchgeführt oder am Ende<br />
steuerlich abgesetzt werden. Nicht selten wird<br />
sogar die komplette Beratung junger UnternehmerInnen<br />
gefördert.<br />
Kostenlose Beratung bieten neben der Wirtschaftskammer<br />
verschiedene Hochschulen sowie<br />
Investitions- und Förderbanken an. Private<br />
Unternehmens- und Gründerberatungsangebote<br />
sind in der Regel mit Kosten verbunden.<br />
Bei Neugründungen und Übernahme eines Unternehmens<br />
können Sie um verschiedene Förderungen<br />
ansuchen. Die Förderdatenbank der<br />
Wirtschaftskammer bietet Ihnen einen umfassenden<br />
Überblick über jene Förderungen, die<br />
Sie bei etwaigen Gründungen in Anspruch nehmen<br />
können.<br />
72 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
UNTERNEHMENSNEUGRÜNDUNGEN<br />
NACH ALTERSGRUPPEN<br />
+<br />
i<br />
CHECKLISTE<br />
10000<br />
8000<br />
6000<br />
4000<br />
2000<br />
318<br />
6.706<br />
9.170<br />
8.878<br />
5.087<br />
1.199<br />
360<br />
7.329<br />
9.246<br />
9.259<br />
5.740<br />
1.422<br />
384<br />
7.590<br />
9.437<br />
9.731<br />
6.564<br />
1.768<br />
441<br />
7.735<br />
9.501<br />
8.937<br />
6.216<br />
1.829<br />
469<br />
7.741<br />
9.476<br />
7.974<br />
6.020<br />
1.881<br />
SELBSTSTÄNDIGKEIT –<br />
BIN ICH ÜBERHAUPT DAFÜR GEEIGNET?<br />
Finden Sie heraus, ob Sie ein UnternehmerInnentyp<br />
sind – bringen Sie folgende Persönlichkeitsmerkmale<br />
mit?<br />
¤ ¤ Zur UnternehmerInnenpersönlichkeit gehört<br />
der Wille, die Dinge nach eigenen Vorstellungen<br />
zu gestalten. Wer immer nur den anderen<br />
den Vortritt lässt, hat als UnternehmerIn das<br />
Nachsehen.<br />
0<br />
Quelle: WKO, Daten 2019 vorläufig<br />
2014 2015 2016 2017 2018<br />
unter 20 Jahre<br />
20 bis unter 30 Jahre<br />
30 bis unter 40 Jahre<br />
40 bis unter 50 Jahre<br />
50 bis unter 60 Jahre<br />
über 60 Jahre<br />
¤ ¤ Das Wichtigste am Unternehmertum ist die<br />
KundInnen- und Verkaufsorientierung. Wer<br />
an KundInnen vorbei denkt und handelt, ist in<br />
der Selbstständigkeit fehl am Platz.<br />
20.000<br />
UNTERNEHMENSNEUGRÜNDUNGEN<br />
NACH SPARTEN<br />
20.311<br />
21.573<br />
23.232<br />
22.113<br />
20.818<br />
¤ ¤ Neue bzw. verbesserte Produkte und<br />
Dienstleistungen machen wettbewerbsfähig.<br />
Wer sich und das Unternehmen nicht laufend<br />
weiterentwickeln will, gefährdet den Erfolg.<br />
¤ ¤ Wer nicht kühl kalkulieren und wirtschaftlich<br />
denken kann, wird als UnternehmerIn bald in<br />
Schwierigkeiten geraten. Wirtschaftliches<br />
Denken ist die Grundlage für das erfolgsentscheidende<br />
Risikomanagement.<br />
10.000<br />
8.750<br />
7.500<br />
6.250<br />
5.000<br />
3.750<br />
2.500<br />
1.250<br />
50<br />
7.443<br />
1.282<br />
2.623<br />
5.344<br />
7.744<br />
1.207<br />
2.569<br />
5.489<br />
7.917<br />
1.466<br />
2.716<br />
5.438<br />
7.960<br />
1.657<br />
2.551<br />
5.785<br />
8.165<br />
1.728<br />
2.399<br />
6.165<br />
¤ ¤ Die Selbstständigkeit ist in jeder Hinsicht<br />
riskant. Wer UnternehmerIn sein will, braucht<br />
den Mut zu Entscheidungen und die<br />
Konsequenz, sie auch umzusetzen.<br />
Absolvieren Sie den UnternehmerInnentest des<br />
Gründerservice, um mehr über Ihre unternehmerische<br />
Veranlagung herauszufinden – egal, ob Sie sich<br />
tatsächlich selbstständig machen oder nicht.<br />
0<br />
1<br />
51<br />
3<br />
49<br />
10<br />
58<br />
3<br />
2014 2015 2016 2017<br />
45<br />
2<br />
2018<br />
Weitere Informationen: www.gruenderservice.at<br />
Quelle: WKO, Daten 2019 vorläufig<br />
Gewerbe & Handwerk<br />
Industrie<br />
Handel<br />
Bank & Versicherung<br />
Transport & Verkehr<br />
Tourismus & Freizeit<br />
Information & Consulting<br />
orientieren und entscheiden<br />
73
+<br />
i<br />
GASTKOMMENTAR<br />
ARBEITSWELT UND FACHKRÄFTEBEDARF<br />
Gastkommentar von Mag. Wolfgang Bliem, Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft<br />
© Klemens Horvath<br />
Mag. Wolfgang Bliem,<br />
Institut für<br />
Bildungsforschung<br />
der Wirtschaft,<br />
Bereich Berufsinformation<br />
sowie<br />
Arbeitsmarkt- und<br />
Qualifikationsforschung<br />
WANDEL UND VERÄNDERUNG<br />
Viel hört und liest man über die Veränderung<br />
der Arbeitswelt. Damit stellt sich für Jugendliche<br />
die Frage, welche Berufe und Ausbildungen<br />
besonders zukunftsträchtig sind und sich<br />
durch Arbeitsplatzsicherheit, hohes Einkommen<br />
und vielleicht auch noch gutes Image<br />
auszeichnen. Der MaturantInnen-Guide liefert<br />
dafür einige Anhaltspunkte. Für eine echte<br />
„Hitliste“ wandelt sich die Berufs- und Arbeitswelt<br />
aber einfach zu schnell.<br />
Zwei Themen beherrschen die Diskussion<br />
über die Arbeitswelt und Beschäftigungschancen<br />
ganz besonders: die Digitalisierung und<br />
der Fachkräftemangel. Das scheinbar Paradoxe<br />
dabei: Während die Digitalisierung gerne<br />
(zu Unrecht) als Job-Killer dargestellt wird, suchen<br />
viele Betriebe und Branchen händeringend<br />
nach talentiertem und engagiertem<br />
Nachwuchs.<br />
ALLES DIGITAL?<br />
Natürlich hat die Entwicklung und Verbreitung<br />
neuer (digitaler) Technologien das Potenzial,<br />
bestimmte Arbeitsplätze zu ersetzen. Besonders<br />
Jobs, in denen immer wieder die gleichen,<br />
standardisierten Arbeiten ausgeführt<br />
werden, können davon betroffen sein.<br />
Allerdings bestehen die meisten<br />
Berufe aus einer Vielzahl unterschiedlicher<br />
Tätigkeiten, und oft<br />
können nur einzelne davon von<br />
Robotern, automatisierten Anlagen,<br />
Programmen und Algorithmen übernommen<br />
werden. Das bedeutet, nur die wenigsten<br />
Berufe verschwinden vollkommen, aber praktisch<br />
alle verändern sich und entwickeln sich<br />
weiter. Gleichzeitig entstehen neue Tätigkeitsfelder.<br />
Noch vor ein paar Jahren war kaum<br />
eine Rede von Datenanalysten, Social-Media-<br />
Expertinnen, KI-Spezialistinnen, Robotikerinnen<br />
usw. Inzwischen gibt es dafür zahlreiche<br />
Ausbildungsmöglichkeiten.<br />
Auch sollte nicht übersehen werden, dass es<br />
viele weitere Einflüsse gibt, die die Arbeitswelt<br />
verändern: Klimawandel, Globalisierung, demografische<br />
Entwicklung, Urbanisierung oder<br />
veränderte Lebensstile sind nur einige Trends,<br />
die großen Einfluss darauf haben, wie und was<br />
wir arbeiten.<br />
WORAUF KOMMT ES AN?<br />
Ein paar Anhaltspunkte für Kompetenzen, Berufe<br />
und Ausbildungen, die als zukunftsträchtig gelten<br />
(ohne Anspruch auf Vollständigkeit):<br />
¤ ¤ Praktisch alles, was mit IT, Social Media,<br />
Datenanalyse, Datensicherheit und<br />
Künstlicher Intelligenz (KI) zu tun hat.<br />
74 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
¤ ¤ Forschung, Entwicklung und Produktion im<br />
High-Tech-Bereich: z. B. Mechatronik, Robotik,<br />
Biotechnologie, Kybernetik, Elektromobilität.<br />
¤ ¤ Tätigkeiten, in denen es wichtig ist, verschiedene<br />
Fachbereiche zu verbinden, Zusammenhänge<br />
zu verstehen und Prozesse zu gestalten.<br />
¤ ¤ Alles, was typisch menschliche Fähigkeiten wie<br />
Einfühlungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit,<br />
Teamfähigkeit, „soziale Intelligenz“<br />
erfordert; z. B. beraten, betreuen, pflegen,<br />
unterrichten, verhandeln.<br />
¤ ¤ Tätigkeiten, in denen Kreativität, Einfallsreichtum,<br />
aber auch kritisches Denken wichtig sind.<br />
¤ ¤ Der Trend zu mehr Individualität und hohes<br />
Qualitätsbewusstsein eröffnen neue Chancen<br />
in traditionellen Handwerken.<br />
Bei aller Wichtigkeit digitaler und sozialer Kompetenzen<br />
darf eines nicht vergessen werden: Grundlage<br />
für die Beschäftigungsfähigkeit in einer sich<br />
rasch verändernden Arbeitswelt bildet ein gutes<br />
fachliches Fundament. Auf diesem können Spezialisierungen<br />
und Erweiterungen immer wieder neu<br />
und flexibel aufbauen.<br />
DAS WKO-FACHKRÄFTERADAR<br />
Ein Tool, das dabei hilft, einen Überblick über den<br />
Bedarf an Fachkräften in Berufen und Berufsgruppen<br />
zu bekommen, ist das Fachkräfteradar der<br />
Wirtschaftskammer Österreich.<br />
Im Rahmen dieses Tools<br />
erstellt das ibw aus statistischen<br />
Quellen und<br />
Unternehmensbefragungen<br />
umfassende<br />
Analysen zum aktuellen<br />
und künftigen Fachkräftebedarf. Unter anderem<br />
wird dabei die Zahl der gemeldeten Arbeitsuchenden<br />
mit der Zahl der offenen Stellen<br />
verglichen und daraus der sogenannte Stellenandrang<br />
errechnet. Dieser zeigt, wie viele Arbeitsuchende<br />
auf eine offene Stelle kommen. Das Spannende<br />
daran: Diese Information steht sowohl für<br />
einzelne Berufe (bzw. Berufsgruppen) als auch für<br />
die jeweilige Wohnregion (Bezirk) zur Verfügung.<br />
Damit bekommt man einen raschen und gleichzeitig<br />
differenzierten Überblick über den aktuellen<br />
Bedarf an Fachkräften im gewünschten Beruf und<br />
in der Region, in der man lebt oder arbeiten<br />
möchte.<br />
Die Ergebnisse des Fachkräfteradars zeigen sowohl<br />
insgesamt als auch in einzelnen Berufen und<br />
Berufsgruppen große regionale Unterschiede. So<br />
wie sich die Bevölkerung nicht gleichmäßig über<br />
das Land verteilt, sind auch Betriebsstandorte<br />
und Arbeitsplätze ungleichmäßig verteilt und je<br />
nach Branche in bestimmten Regionen stärker<br />
konzentriert. Die Herausforderung besteht darin,<br />
Maßnahmen zu entwickeln, die einen Ausgleich<br />
zwischen Regionen mit erhöhtem Fachkräftebedarf<br />
und jenen mit Überschuss schaffen. Dabei<br />
spielt das Thema Arbeitskräftemobilität eine<br />
große Rolle.<br />
Im Fachkräfteradar wird außerdem deutlich, dass<br />
sich der Bedarf längst nicht auf die gerne kolportierten<br />
MINT-Berufe (MINT = Mathematik, Informatik,<br />
Naturwissenschaft und Technik) beschränkt.<br />
Auch wenn es sich dabei definitiv um<br />
Bereiche mit guten Zukunftsaussichten handelt,<br />
gibt es für alle, die sich nicht für den MINT-Bereich<br />
interessieren, zahlreiche andere Bereiche mit regional<br />
hohem Bedarf: z. B. Tourismus, Gesundheit &<br />
Pflege, Bau, Handwerk.<br />
Neugierig geworden? Mehr dazu unter:<br />
www.wko.at/fachkraefte<br />
Die Berufs- und Arbeitswelt wandelt sich schnell. Mit dem WKO-Fachkräfteradar verschafft man sich<br />
einen guten Überblick über den Bedarf an Fachkräften nach Berufen, aber auch nach Regionen.<br />
orientieren und entscheiden<br />
75
powered by<br />
WAS UND WIE WERDEN WIR<br />
ARBEITEN? WAS BRINGT DIE<br />
DIGITALISIERUNG?<br />
DIE SCHLAGWORTE WIE INDUSTRIE 4.0, INDUSTRIELLE REVOLUTIONEN UND<br />
DIGITALISIERUNG WAREN ZU ANFANG DER DEBATTEN STÄRKER GEPRÄGT VON<br />
„WAS GEHT VERLOREN?“ ALS VON „WAS ÄNDERT SICH WIE?“<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Die Digitalisierung hat langsam in vielen Branchen<br />
und Betrieben Einzug gehalten und äußert<br />
sich z.B. in der Logistik durch kürzere Produktionszeiten<br />
und durch die Abstimmung zwischen<br />
Maschinen, sodass für viele „Handgriffe“ das<br />
Einschreiten des Menschen nicht mehr notwendig<br />
ist. Es hat sich aber auch gezeigt, dass nicht<br />
der Mensch aus dem Produktions- und Arbeitsbereich<br />
gedrängt wird, sondern dass sich die<br />
Aufgaben und Tätigkeiten bereits geändert haben<br />
oder sich langsam verändern. Aber genau<br />
so wenig wie der Online-Handel nicht den stationären<br />
Handel total verdrängt, so verdrängt der<br />
Roboter (noch lange) nicht den Menschen.<br />
¤ ¤ Die digitalen Kommunikationsabläufe in Unternehmen<br />
sind nicht nur schneller, sondern<br />
verändern auch den Kommunikationsstil: Mit<br />
dem Foto eines Zementsackes und der Angabe<br />
„50 x“ kann eine Nachbestellung direkt<br />
von der Baustelle aus erfolgen – ohne wesentliche<br />
Sprachkenntnisse und dem geläufigen<br />
Kommunikationsprozedere.<br />
¤ ¤ Dass mit mobilen Endgeräten und der Cloud-<br />
Technologie sogenannte „Büroarbeiten“ erledigt<br />
werden, ist für die UserInnen in den letzten<br />
Jahrzehnten Alltag geworden. Allerdings<br />
können Maschinen nun auch ortsunabhängig<br />
nicht nur mit Hilfe von Dashboards überwacht,<br />
sondern auch gesteuert werden.<br />
¤ ¤ Maschinen übernehmen Teile unserer Arbeit,<br />
aber die künstliche Intelligenz (KI) kann noch<br />
nicht bewerten und analysieren. KI erkennt<br />
zur Zeit Muster, wenn es jedoch Abweichungen<br />
gibt, ist die Intelligenz und das Einschätzungsvermögen<br />
des Menschen gefragt.<br />
76 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
DER TREND ZUR HÖHERQUALIFIZIERUNG<br />
UND PROFESSIONALISIERUNG SETZT SICH<br />
FORT. DIES ZEIGT SICH IN DER STEIGEN-<br />
DEN NACHFRAGE NACH AKADEMIKERiNNEN<br />
UND AM BEDARF NACH BERUFEN AUF MA-<br />
TURANIVEAU (Z. B. TECHNISCHE BERUFE,<br />
SOZIAL- UND GESUNDHEITSBERUFE).<br />
Bei den technischen Berufen sind besonders<br />
jene hervorzuheben, die sich mit IT im weitesten<br />
Sinne beschäftigen, da es um nachgefragte<br />
Kompetenzen wie Data Mining, Datenverarbeitung,<br />
Datenvisualisierung, Dateninterpretation<br />
und Anwendung der Ergebnisse<br />
auf neue Strukturen geht. Gepaart werden<br />
diese Kompetenzen mit 3D-Konstruktionen<br />
und Simulationen im Maschinen- und Werkzeugbau<br />
sowie der Mechatronik. Ziel ist unter<br />
anderem die Optimierung der Wertschöpfungskette<br />
durch Smart Assistance und die<br />
Organisation von Smart Factory, um die Produktion<br />
zu individualisieren.<br />
Der Einzug der Digitalisierung im Sozial- und<br />
Gesundheitsbereich unterstützt z.B. bei der<br />
Diagnose: Durch das Erkennen von „korrekten“<br />
Mustern können Unterteilungen getroffen<br />
werden. Dort, wo die Muster nicht stringent<br />
sind, erfolgt die Beurteilung durch Menschen.<br />
Soziale Roboter wie z. B. „Pepper“, deren Einsatzgebiet<br />
die Betreuung von älteren Menschen<br />
zur Erhaltung und Förderung der kognitiven<br />
Fähigkeiten ist, werden derzeit in<br />
Österreich, Deutschland und Japan erforscht.<br />
IM SOZIAL- UND GESUNDHEITSBEREICH ZIEHT DIE<br />
DIGITALISIERUNG VOR ALLEM IM DIAGNOSEBEREICH<br />
EIN, DARÜBER HINAUS BEEINFLUSSEN AUCH<br />
DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNGEN.<br />
Der Arbeitsmarkt im Sozial- und Gesundheitsbereich<br />
wird aber auch durch die demografischen<br />
Entwicklungen stark determiniert. Für<br />
ÄrztInnen, Gesundheits- und Krankenpflegeberufe<br />
und gehobene medizinische Dienste,<br />
speziell Radiologietechnologie, wird aufgrund<br />
steigender Nachfrage sowie anstehender<br />
Pensionierungswellen ein Beschäftigungswachstum<br />
prognostiziert. Besonders gute Arbeitsmarktaussichten<br />
haben ElementarpädagogInnen<br />
und KindergartenbetreuerInnen,<br />
denn sie profitieren vom Ausbau der Betreuungsplätze.<br />
Mit dem Pflegebedarf aufgrund<br />
der steigenden Alterserwartungen steigt auch<br />
die Nachfrage nach SozialbetreuerInnen in<br />
der Altenarbeit und nach HeimhelferInnen<br />
stark an, besonders in der mobilen Betreuung<br />
in den eigenen vier Wänden.<br />
UNTERSCHIEDLICHE BERUFSCHANCEN<br />
Die Arbeitslosenrate von AkademikerInnen<br />
stellt seit vielen Jahren den niedrigsten Wert<br />
unter allen Bildungsabschlüssen dar. Die Berufschancen<br />
für NaturwissenschafterInnen,<br />
BiowissenschafterInnen, MedizinerInnen und<br />
TechnikerInnen sind besonders positiv zu bewerten,<br />
für Geistes- und SozialwissenschafterInnen<br />
werden sie jedoch eher als schwierig<br />
eingestuft. Aufgrund der anstehenden Pensionierungswelle<br />
ist in vielen staatlichen und<br />
staatsnahen Unternehmen, wie z.B. der ÖBB,<br />
die Nachfrage gewachsen und auch die Berufsaussichten<br />
für angehende LehrerInnen<br />
sind sehr vielversprechend.<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
orientieren und entscheiden<br />
77
powered by<br />
TRENDS IN DER ARBEITSWELT<br />
DAS AMS-QUALIFIKATIONS-BAROMETER ZEIGT SIE AUF.<br />
© istockphoto<br />
Das AMS-Qualifikations-Barometer informiert<br />
über die Entwicklung von Arbeitsmarkt- und<br />
Qualifikationsbedarf in Österreich. Es ist über<br />
die AMS-Homepage unter „Berufsinfo“ zu erreichen<br />
bzw. direkt unter:<br />
www.ams.at/qualifikationen<br />
WESENTLICHE CHARAKTERISTIKA<br />
¤ ¤ Erstes umfassendes Online-Informationssystem<br />
zu den Entwicklungen von Arbeitsmarktund<br />
Qualifikationsbedarf in Österreich<br />
¤ ¤ Beobachtung des Inseratenmarktes in verschiedenen<br />
Medien sowie des AMS-Stellenangebots<br />
¤ ¤ Ausführliche Darstellung von Arbeitsmarktund<br />
Qualifikationstrends auf den Ebenen<br />
Berufsbereich und Berufsobergruppen<br />
1 Regionale Arbeitskräftenachfrage<br />
1 Trendaussagen auf Ebene der Berufe<br />
und Berufsfelder<br />
1 Aktuelles Stellenaufkommen auf den<br />
Ebenen Beruf & Berufsgruppe (eJob-Room)<br />
1 Arbeitsmarkttrends von 93 Berufsuntergruppen<br />
und 530 Berufsobergruppen<br />
1 Qualifikations-Barometer: fachliche<br />
und überfachliche Anforderungen<br />
1 Verweise auf die Berufe des AMS-<br />
Berufsinformationssystems<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
B<br />
Das AMS-Qualifikations-Barometer macht Expertinnen-/Expertenwissen,<br />
die Ergebnisse<br />
von einschlägigen Studien sowie jene einer<br />
bundesweiten Betriebsbefragung über Arbeitsmarkt-<br />
und Qualifikationstrends öffentlich zugänglich<br />
und kann damit bei der beruflichen<br />
Orientierung helfen.<br />
Stellenaufkommen nach Berufsbereichen:<br />
Die Startseite bietet eine Übersicht über das Stellenangebot<br />
laut AMS und Printmedien, gegliedert nach 15 Berufsbereichen,<br />
die einzeln für jedes Bundesland oder komplett für Gesamtösterreich<br />
abgerufen werden können.<br />
78 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
+<br />
i<br />
KNOW-HOW<br />
C<br />
Zu jedem Berufsbereich gibt es ein eigenes Drop-down-Menü, das über aktuelle<br />
Arbeitsmarkttrends informiert.<br />
D<br />
Trends für die hier zugeordneten Berufsfelder wurden von Expertinnen/Experten bewertet;<br />
offene Stellen wurden angegeben.<br />
WELCHE FRAGEN BEANTWORTET DAS<br />
AMS-QUALIFIKATIONS-BAROMETER?<br />
¤ ¤ Wie viele offene Stellen sind derzeit<br />
für einzelne Berufe und Berufsgruppen<br />
gemeldet (eJob-Room)?<br />
¤ ¤ Gibt es dabei auch regionale Unterschiede?<br />
E<br />
Neben den von Expertinnen/Experten angegebenen Qualifikationstrends können bei Bedarf<br />
Detailinformationen zu den einzelnen Qualifikationen abgerufen werden.<br />
¤ ¤ Wie schätzen Expertinnen/Experten<br />
den Arbeitsmarkttrend für einzelne<br />
Berufsobergruppen bzw. Berufsuntergruppen<br />
ein?<br />
¤ ¤ Welche fachlichen beruflichen Kompetenzen<br />
sind derzeit in einzelnen<br />
Berufen am Arbeitsmarkt besonders<br />
nachgefragt?<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
orientieren und entscheiden<br />
79
+<br />
i<br />
KNOW-HOW<br />
18PLUS. BERUFS- UND STUDIENCHECKER.<br />
Dank „18plus. Berufs- und Studienchecker“ kann man sich vor der Matura besser auf<br />
die Zeit danach vorbereiten – und voll durchstarten!<br />
Was kann ich alles studieren? Was entspricht<br />
meinen Interessen und Neigungen? Worauf<br />
kommt es beim Studieren an? Wer sich mit<br />
solchen Fragen bereits in der Schule auseinandersetzt,<br />
ist nach der Matura besser auf einen<br />
guten Studienstart vorbereitet. Das ist wichtiger<br />
denn je, wie die hohe Zahl der StudienabbrecherInnen<br />
zeigt.<br />
KNOW-HOW VON PROFIS<br />
Das Programm „18plus. Berufs- und Studienchecker“<br />
Aufbau von Wissen zu Ausbildungen und<br />
vom Bundesministerium für Studienchecker Bildung, 18 Berufen Plus von<br />
Wissenschaft und Forschung unterstützt Seite Jugendliche<br />
71 hier ¤ Recherche/strukturiertes Sammeln<br />
in der Vormatura- bzw. der Matura-<br />
¤ optionale Online-Interessentests<br />
klasse dabei, ihre Ausbildungs- und Studienwahl<br />
¤ optionale Kleingruppen- und Einzelberatung<br />
bestmöglich an ihre Neigungen und ¤ Sammeln von praktischen Erfahrungen<br />
Fähigkeiten anzupassen. Das Programm beruht<br />
(Praxiskontakte)<br />
auf dem umfassenden Know-how der pro-<br />
¤ fundierte Bildungswahl und Entscheidungs-<br />
fessionellen Beratungseinrichtungen Schulpsychologie<br />
vorbereitung<br />
– Bildungsberatung und<br />
Psychologische Studierendenberatung.<br />
INFOS FINDEN UND CHECKEN<br />
Der „18plus. Berufs- und Studienchecker“ startet<br />
mit einer Portfoliomappe für alle SchülerInnen,<br />
die als Basis für den<br />
weiteren Selbstfindungsprozess<br />
dient. Teil davon<br />
ist der extra für das Programm<br />
entwickelte Fragebogen<br />
„Wegweiser“,<br />
der den individuellen<br />
Standort im Entscheidungsprozess<br />
erhebt<br />
und dementsprechend<br />
weitere Handlungsschritte empfiehlt. Weiters<br />
werden Beratungen, Interessentests und Kontakte<br />
zu den richtigen GesprächspartnerIn nen<br />
für die Berufswahl angeboten.<br />
Das ermöglicht konkret:<br />
¤ Feststellen des eigenen Standorts im Berufsund<br />
Studienwahlprozess (Wegweiser 18plus)<br />
und konkrete Handlungsempfehlungen<br />
¤ Wissen über sich selbst – Selbstreflexion<br />
¤ gezielten Umgang mit Informationen und<br />
BESSERE EINSCHÄTZUNG<br />
Der Prozess ermöglicht es Ihnen, sich selbst<br />
besser einzuschätzen. Sie haben auch die Gelegenheit,<br />
im Klassenverband ihre Erfahrungen<br />
miteinander auszutauschen. Zudem gibt es<br />
kompetente Unterstützung durch die Psychologische<br />
Studierendenberatung.<br />
Im letzten<br />
Schuljahr erhalten Sie<br />
auch Einblicke in die Studienpraxis<br />
und die Berufswelt.<br />
www.18plus.at<br />
80 MaturantInnen-Guide ’20
03<br />
BERUFSBILDER-PANORAMA<br />
ZEHN BEISPIELE ZEIGEN IHNEN AUF DEN FOLGENDEN SEITEN,<br />
WELCHE BILDUNGSWEGE ZU WELCHEN BERUFSBILDERN FÜHREN<br />
UND WAS MAN DAFÜR KÖNNEN MUSS.<br />
orientieren und entscheiden<br />
81
BILDUNGSWEG ZUM/ZUR<br />
KLIMATOLOGE/-IN<br />
Sie haben eine starke Affinität zu Informatik, Mathematik<br />
und Physik? Verantwortungsgefühl,<br />
Kombinationsgabe und Forscherdrang gehören<br />
zu Ihren Stärken? Sie verfügen über die Fähigkeit,<br />
sich mit naturwissenschaftlichen Phänomenen<br />
exakt und analytisch auseinanderzusetzen?<br />
Dann könnte der Beruf Klimatologe/Klimatologin<br />
das Richtige für Sie sein.<br />
KlimatologInnen sind sehr gefragt, der Beruf ist<br />
hochaktuell. Klimatologie ist ein Teilbereich der<br />
Geowissenschaft und steht in engem Austausch<br />
mit anderen naturwissenschaftlichen Disziplinen<br />
wie z. B. Geophysik, Meteorologie und Ökologie.<br />
KlimatologInnen erforschen die Gesetzmäßigkeiten<br />
des Klimas sowie die verschiedenen<br />
Klimazonen der Erde. Die Erklärungsmodelle<br />
und Prognosen der KlimatologInnen stellen einen<br />
wertvollen Beitrag zur Erforschung der globalen<br />
Erwärmung dar. Erkenntnisse erlangen<br />
KlimatologInnen aus Langzeitbeobachtungen<br />
von Temperatur, Luftdruck, Wind etc. Die Auswertung<br />
der Daten verlangt von KlimatologInnen<br />
auch grundlegendes Know-how im mathematischen<br />
Bereich sowie in der Informatik.<br />
Klimatologie und Klimaforschung sind keine in<br />
sich geschlossenen Wissenschaften, sondern<br />
primäres Teilgebiet der Meteorologie und Geographie.<br />
In diesem Rahmen beschäftigen Sie<br />
sich mit den physikalischen Erscheinungen der<br />
Lufthülle sowie mit den wechselseitigen Einflüssen<br />
zwischen Lufthülle und Erdoberfläche.<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten für KlimatologInnen<br />
gibt es in Österreich beispielsweise an<br />
Messstellen, Messwarten oder auch an Hochschulen.<br />
DER JOB<br />
Die vom Menschen verursachte globale Erwärmung<br />
ist traurige Realität, der Klimawandel kein<br />
Schwindel. Viele Jahre wurde der Frage, wie sich<br />
unser Klima im Laufe der Zeit verändern wird,<br />
kaum nachgegangen. Aufgrund nachhaltiger<br />
Veränderungen unserer Umwelt ist man heute<br />
jedoch gezwungen, sich verstärkt mit den Ursachen<br />
und Entwicklungen des Klimawandels zu<br />
beschäftigen.<br />
WIE WERDE ICH KLIMATOLOGE/-IN?<br />
Der Weg in den Bereich der Klimaforschung ist<br />
kein einheitlich vorgeschriebener. Neben dem<br />
Studium der Meteorologie, Geographie oder<br />
Geophysik führen mittlerweile auch viele andere<br />
theoretische Fächer wie Mathematik, Physik<br />
oder Biologie in Bereiche der Klimatologie.<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG, Z. B.:<br />
Universitätsstudien<br />
TU Wien: Geodäsie und Geoinformatik<br />
Karl-Franzens-Universität und Universität Wien:<br />
Erdwissenschaften, Biologie, Meteorologie<br />
BOKU Wien: Umwelt- und Bioressourcenmanagement<br />
Fachhochschulstudien<br />
FH Krems: Umwelt- & Nachhaltigkeitsmanagement<br />
FH Kärnten: Geoinformation & Umwelttechnologien<br />
82 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
ein hohes Maß an Engagement mitbringen, können<br />
als DolmetscherIn Karriere machen.<br />
BILDUNGSWEG ZUM/ZUR<br />
DOLMETSCHER/-IN<br />
Sprachlich up to date zu bleiben, ist ein absolutes<br />
Muss, daher ist ständiger Konsum von<br />
fremdsprachigen Medien sehr wichtig. Außerdem<br />
ist genaue Vorbereitung auf jedes zu dolmetschende<br />
Gespräch essenziell.<br />
Ihre Leidenschaft für eine Fremdsprache könnte<br />
größer nicht sein und Sie streben danach, diese<br />
perfekt zu beherrschen? Sie sind ausdrucksstark,<br />
kommunikativ und schaffen es, dass<br />
sprachliche Feinheiten nicht durch die Übersetzung<br />
verloren gehen? Sie genießen es, Verantwortung<br />
zu übernehmen und interkulturellen Dialog<br />
zu ermöglichen? Dann könnte der Beruf<br />
DolmetscherIn das Richtige für Sie sein!<br />
DER JOB<br />
Der Beruf des/der DolmetscherIn ist in zwei<br />
Sparten zu gliedern: KonsekutivdolmetscherIn<br />
und SimultandolmetscherIn. Während KonsekutivdolmetscherInnen<br />
den/die RednerIn erst aussprechen<br />
lassen, ehe sie das Gesagte in die Zielsprache<br />
(in den meisten Fällen die eigene<br />
Muttersprache) übertragen, übersetzen SimultandolmetscherInnen<br />
noch während die Person<br />
spricht. Dabei kommt es auf Reaktionsschnelligkeit,<br />
einen großen, schnell abrufbaren Wortschatz<br />
sowie die genaue Kenntnis der Struktur<br />
beider Sprachen an. Außerdem ist Stressresistenz<br />
dringend erforderlich, da eine simultane<br />
Übersetzung möglichst in Echtzeit passieren soll.<br />
Akzente oder Dialekte dürfen kein Hindernis darstellen,<br />
genauso wenig wie schnelles Sprechen.<br />
Aufgrund dessen sind vor allem bilingual erzogene<br />
Personen in dieser Sparte sehr gefragt,<br />
doch auch sehr eifrige SprachschülerInnen, die<br />
WIE WERDE ICH DOLMETSCHER/-IN?<br />
Für diesen Beruf ist sehr gute Kenntnis zweier<br />
Fremdsprachen zwingend erforderlich, obendrein<br />
muss man die eigene Muttersprache perfekt<br />
beherrschen. An einigen Universitäten kann<br />
eine akademische Ausbildung, die zur Berufsausübung<br />
befähigt, absolviert werden (siehe unten).<br />
DolmetscherInnen können in internationalen<br />
Unternehmen, aber auch in<br />
staatenübergreifenden Organisationen wie der<br />
UNO oder der EU tätig sein. Auch in Außenministerien<br />
oder bei bilateralen Gesprächen zwischen<br />
PolitikerInnen werden sie gebraucht. Nicht selten<br />
ist vor der Einstellung ein Aufnahmeverfahren<br />
zu durchlaufen.<br />
Allerdings ist der Beruf nicht geschützt, theoretisch<br />
kann sich also jede/r als DolmetscherIn<br />
bezeichnen. Umso wichtiger ist eine fundierte<br />
Berufsausbildung.<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG, Z. B.:<br />
Bachelorstudium<br />
Universität Wien: Translation (BA) und Transkulturelle<br />
Kommunikation (BA)<br />
Universität Innsbruck: Translationswissenschaft (BA)<br />
Masterstudiengänge<br />
Universität Graz: Dolmetschen DDP (MA)<br />
und Übersetzen und Dialogdolmetschen (MA)<br />
orientieren und entscheiden<br />
83
BILDUNGSWEG ZUM/ZUR<br />
KEY-ACCOUNT-MANAGER/-IN<br />
Sie halten gerne Präsentationen vor Publikum?<br />
Sie sind kommunikativ und gerne unter Menschen?<br />
Sie wollen neue Kunden gewinnen und<br />
bestehende Kundenbeziehungen pflegen? Sie<br />
haben Freude an logischem und analytischem<br />
Denken und haben Interesse an Verkaufs- und<br />
Vertriebsprozessen? Sind Sie bereit, Dienstreisen<br />
anzutreten, um Ihre Kunden bestmöglich zu<br />
betreuen? Dann könnte der Beruf Key-Account-<br />
ManagerIn das Richtige für Sie sein!<br />
DER JOB<br />
Als Key-Account-ManagerIn betreuen Sie die<br />
großen und strategisch bedeutsamen KundInnen<br />
Ihres Unternehmens. Einerseits ist es Ihre<br />
Aufgabe, neue KundInnen zu gewinnen, andererseits<br />
müssen Sie die Beziehungen zu bestehenden<br />
KundInnen pflegen und intensivieren.<br />
Zu Ihrem täglichen Geschäft gehört es, Präsentationen<br />
zu halten, mit SchlüsselkundInnen zu<br />
kommunizieren und Verkaufsgespräche zu führen.<br />
Sie begleiten Ihre KundInnen während des<br />
gesamten Verkaufsprozesses, also vor, während<br />
und nach dem Verkauf. Key-Account-ManagerInnen<br />
sind auch dafür zuständig, den Vertrieb<br />
zu planen, zu analysieren und zu optimieren.<br />
In diesem Beruf ist es notwendig, kommunikativ<br />
und kontaktfreudig zu sein. Sie sollten gerne vor<br />
Publikum reden und geschickt im Verkauf sein.<br />
Um Key-Account-ManagerIn zu werden, ist ein<br />
betriebswirtschaftliches oder ein technisches<br />
Studium Voraussetzung. Gerade bei komplizierten<br />
technischen Industrieprodukten sind AbsolventInnen<br />
technischer Studien, wie zum Beispiel<br />
Ingenieurwissenschaften, klar im Vorteil.<br />
Umfassende Fremdsprachenkenntnisse sind<br />
vor allem in multinationalen Unternehmen sehr<br />
gefragt, da Sie Kunden aus den verschiedensten<br />
Ländern betreuen.<br />
Key-Account-ManagerInnen werden von mittelständischen<br />
und großen, internationalen Unternehmen<br />
eingestellt und sind gefragte MitarbeiterInnen,<br />
da die Akquisition und Betreuung von<br />
umsatzstarken Großkunden für viele Organisationen<br />
überlebenswichtig ist.<br />
WIE WERDE ICH KEY-ACCOUNT-MANAGER/-IN?<br />
Um als Key-Account-ManagerIn arbeiten zu<br />
können, ist die Absolvierung eines technisch<br />
oder eines wirtschaftlich orientierten Studiums<br />
empfehlenswert. Da Key-Account-ManagerInnen<br />
meist hochkomplizierte Produkte verkaufen,<br />
haben TechnikerInnen mit Vertriebserfahrung<br />
oft die besseren Aussichten. Aber auch<br />
Fachkräfte können durch entsprechende Lehrgänge<br />
und Weiterbildungen diesen Beruf ergreifen<br />
(z. B. am WIFI Wien).<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG, Z. B.:<br />
Universitätsstudiengänge<br />
Wirtschaft: z. B. an der Johannes-Kepler-Universität<br />
Linz, der WU Wien oder der Universität Graz<br />
Technik: z. B. an der TU Wien, der TU Graz<br />
oder der Montanuniversität Leoben<br />
Fachhochschulstudien<br />
Wirtschaft: z. B. FH Wien, FH Vorarlberg<br />
oder FH Burgenland<br />
Technik: z. B. FH Wiener Neustadt<br />
oder FH Oberösterreich (Wels)<br />
84 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
BILDUNGSWEG ZUM/ZUR<br />
MECHATRONIKER/-IN<br />
Sie interessieren sich für Informationstechnik<br />
und beschäftigen sich gerne mit Mechanik,<br />
Elektronik und Informatik? Sie möchten in Ihrem<br />
Beruf mit modernster Technik arbeiten und<br />
haben Interesse an der Lösung technischer Probleme?<br />
Würden Sie zu diesem Zweck gerne Arbeitsabläufe<br />
planen, steuern und dokumentieren?<br />
Dann könnte der Beruf MechatronikerIn<br />
das Richtige für Sie sein.<br />
DER JOB<br />
Mechatronik ist eine Kombination und Verschmelzung<br />
dreier, ursprünglich fachlich getrennter<br />
Bereiche: Mechanik, Elektronik und Informatik,<br />
und damit ein interdisziplinäres Gebiet<br />
der Ingenieurwissenschaften. Mechatronische<br />
Systeme verknüpfen mechanische und elektronische<br />
Komponenten, um die Leistungsfähigkeit<br />
klassischer Systeme zu verbessern und vollständig<br />
neue Funktionen zu realisieren.<br />
MechatronikerInnen sind in den unterschiedlichsten<br />
Bereichen tätig. Ihre zentrale Aufgabenstellung<br />
liegt in der optimalen Gestaltung von<br />
Gesamtsystemen. Sie lösen technische Probleme<br />
unter Einsatz modernster Technologien<br />
fachübergreifend und tragen Produktentwicklungen<br />
mit. MechatronikerInnen arbeiten eng im<br />
Team mit MaschinenbauerInnen, ElektrotechnikerInnen,<br />
InformatikerInnen und anderen<br />
Spezialist Innen zusammen und lösen dadurch<br />
Schnittstellenprobleme und bewältigen Koordinationsaufgaben.<br />
Als MechatronikerIn sind Sie für die Herstellung,<br />
Montage und Instandhaltung mechatronischer<br />
Systeme im Maschinen-, Anlagen- und<br />
Gerätebau zuständig. Nicht zuletzt beraten Sie<br />
KundInnen über Einsatz, Anwendung und Wartung<br />
mechatronischer Systeme.<br />
MechatronikerInnen arbeiten in Gewerbe- und<br />
Industriebetrieben, die mechatronische Maschinen<br />
und Geräte erzeugen und montieren.<br />
Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung<br />
besteht beispielsweise als BetriebsingenieurIn<br />
in einem Mittel- oder Großbetrieb sowie<br />
als SicherheitsingenieurIn in Kraftwerken.<br />
WIE WERDE ICH MECHATRONIKER/-IN?<br />
Neben dem Beginn einer Lehre im Bereich<br />
Mechatronik gibt es auch die Möglichkeit, an<br />
Höheren Technischen Lehranstalten und Universitäten<br />
Ausbildungen im Bereich Mechatronik<br />
zu absolvieren.<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG, Z. B.:<br />
Universitätsstudien<br />
TU Wien: Maschinenbau<br />
Universität Innsbruck: Mechatronik<br />
Fachhochschulstudiengänge<br />
FH Oberösterreich: Mechatronik<br />
Automotive Mechatronics and Management<br />
FH Vorarlberg: Mechatronik<br />
FH Technikum Wien: Mechatronik/Robotik<br />
orientieren und entscheiden<br />
85
BILDUNGSWEG ZUM/ZUR<br />
PHYSIOTHERAPEUT/-IN<br />
Sie arbeiten gerne mit Menschen zusammen,<br />
sind geduldig und empathisch? Sie haben keine<br />
Berührungsängste mit Menschen in unterschiedlichsten<br />
Lebenslagen? Sie möchten - in Absprache<br />
mit einem therapeutischen Team - eigenverantwortlich<br />
arbeiten und interessieren sich für<br />
die Anatomie und Gesundheit des menschlichen<br />
Bewegungsapparats? Dann könnte der Beruf<br />
PhysiotherapeutIn das Richtige für Sie sein.<br />
DER JOB<br />
Im Zentrum der Physiotherapie stehen einerseits<br />
präventive Aspekte, wie die Vermeidung<br />
von Störungen des Bewegungsapparats, sowie<br />
andererseits die Erhaltung und Wiederherstellung<br />
der Bewegungs- und Funktionsfähigkeit<br />
des menschlichen Körpers. Weiters geht es um<br />
Symptomverbesserung und Symptomkontrolle,<br />
um PatientInnen bestmögliche Bewegungs- und<br />
Schmerzfreiheit und damit Selbstständigkeit zu<br />
ermöglichen.<br />
Die Tätigkeit von PhysiotherapeutInnen umfasst<br />
neben der Problemidentifizierung auch die<br />
gesamte Planung und Umsetzung physiotherapeutischer<br />
Prozesse. Dabei kommen unterschiedlichste<br />
bewegungstherapeutische Behandlungskonzepte<br />
zum Einsatz, die ergänzt werden durch<br />
Massagen und physikalische Zusatzmaßnahmen<br />
wie Ultraschall, Strombehandlungen etc.<br />
Physiotherapeutische Behandlungen orientieren<br />
sich an den Beschwerden und den Funktionsoder<br />
Aktivitätseinschränkungen von PatientInnen.<br />
Die Behandlung wird individuell an das Alter<br />
und den Zustand des Patienten/der Patientin<br />
angepasst.<br />
PhysiotherapeutInnen arbeiten eng mit anderen<br />
therapeutischen Fachkräften, ÄrztInnen und<br />
Pflegepersonal zusammen. Physiotherapie wird<br />
zur Therapie und Rehabilitation von ÄrztInnen<br />
verordnet und von PhysiotherapeutInnen eigenverantwortlich<br />
durchgeführt. Gute Beschäftigungschancen<br />
haben PhysiotherapeutInnen in<br />
Krankenanstalten, Rehabilitationszentren, in Instituten<br />
für physikalische Medizin sowie in ärztlichen<br />
Ordinationen, Heilbädern oder Kuranstalten.<br />
Gerade mit der steigenden Lebenserwartung<br />
steigt auch der Bedarf an kompetenten PhysiotherapeutInnen.<br />
Auch die Selbstständigkeit in einer<br />
eigenen Praxis ist eine Option.<br />
WIE WERDE ICH PHYSIOTHERAPEUT/-IN?<br />
In den vergangenen 10 Jahren wurde die Ausbildung<br />
zum Physiotherapeuten/zur Physiotherapeutin<br />
vollständig akademisiert. Seit 2006<br />
wurde die Physiotherapieausbildung im Zuge<br />
des Bologna-Prozesses in das Fachhochschul-<br />
System übergeführt und in ein Bachelorstudium<br />
umgewandelt. Mittlerweile hat man an vielen<br />
Fachhochschulen Österreichs die Möglichkeit,<br />
den Bachelor in Physiotherapie zu absolvieren.<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG, Z. B.:<br />
Fachhochschulstudiengänge<br />
FH Burgenland, FH Krems, FH Kärnten,<br />
FH St. Pölten, FH Joanneum, FH Salzburg …<br />
86<br />
MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
BILDUNGSWEG ZUM/ZUR<br />
POLIZIST/-IN<br />
Sie sind auf der Suche nach einem Beruf, der<br />
Abwechslung, Abenteuer und Verantwortung<br />
vereint? Sie haben einen ausgeprägten Sinn für<br />
Gerechtigkeit und keine Scheu vor neuen Herausforderungen?<br />
Dann sind Sie bei der Polizei<br />
genau richtig.<br />
DER JOB<br />
Bei unserer Polizei steht der Mensch im Mittelpunkt.<br />
Dazu zählen unsere Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter ebenso wie die Bürgerinnen und<br />
Bürger. Als Polizistin bzw. Polizist ist man Teil eines<br />
eingespielten Teams und profitiert von vielen<br />
Vorteilen – einem sicheren, abwechslungsreichen<br />
Arbeitsplatz, einer bezahlten Ausbildung<br />
und vielen anderen zusätzlichen Leistungen.<br />
Zentrale Rolle der Polizistinnen und Polizisten<br />
ist es, für die Sicherheit aller Menschen in Österreich<br />
zu sorgen. Damit das möglich ist, sind<br />
viele verschiedene Aufgaben notwendig. Aufgrund<br />
dieser Aufgabenvielfalt gibt es kaum Arbeitgeber,<br />
die derart viele Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
bieten können, wie es bei<br />
der Polizei der Fall ist. Angefangen bei der Verwendung<br />
als StreifenpolizistIn über die Arbeit<br />
mit Diensthunden bis hin zu Spezialeinheiten<br />
wie dem Einsatzkommando Cobra bietet die Polizei<br />
unzählige Möglichkeiten, um die persönlichen<br />
Talente und Fähigkeiten einzubringen.<br />
Auch akademische Fortbildungen sind im Rahmen<br />
einer Polizeikarriere möglich. In Kooperation<br />
mit der Fachhochschule Wiener Neustadt<br />
und dem FH Campus Wien werden Bachelorund<br />
Masterstudiengänge sowie die Ausbildung<br />
zum Polizeioffizier angeboten.<br />
WIE WERDE ICH POLIZIST/-IN?<br />
Um mit der Grundausbildung für den Polizeiberuf<br />
beginnen zu können, muss ein Auswahlverfahren<br />
absolviert werden, für das man sich online<br />
über die Jobbörse der Republik Österreich<br />
anmelden kann. Im Laufe des Auswahlverfahrens<br />
werden geistige und körperliche Tauglichkeit<br />
überprüft. Ist man für den Polizeiberuf geeignet,<br />
kann mit der Polizeigrundausbildung<br />
angefangen werden.<br />
Diese ist so vielfältig wie der Beruf selbst. Sie ist<br />
praxisorientiert und vermittelt Handlungssicherheit<br />
und Bürgernähe auf menschenrechtskonformer<br />
Basis. Die Ausbildung dauert zwei Jahre,<br />
wobei sich Theorie- und Praxisphasen abwechseln.<br />
Wurde die Grundausbildung erfolgreich abgeschlossen,<br />
kann mit dem Dienst als PolizistIn<br />
begonnen werden.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter<br />
www.polizeikarriere.gv.at.<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG, Z. B.:<br />
Sicherheitsakademie<br />
Eisenstadt, Krumpendorf am Wörthersee, Traiskirchen,<br />
St. Pölten, Ybbs/Donau, Linz, Wels,<br />
Großgmain, Graz, Absam, Feldkirch und Wien<br />
Fachhochschulstudiengänge<br />
FH Wiener Neustadt, FH Campus Wien<br />
orientieren und entscheiden<br />
87
BILDUNGSWEG ZUM/ZUR<br />
PHARMAZEUT/-IN<br />
Sie sind bereit, ein besonderes Maß an Verantwortung<br />
zu übernehmen? Es ist Ihnen ein Anliegen,<br />
entscheidend zur Lebensqualität der Menschen<br />
beizutragen? Sie können gut mit<br />
Menschen umgehen und haben die Fähigkeit,<br />
geduldig zuzuhören und zu beraten? Sie interessieren<br />
sich außerdem für Biologie, Chemie, Physik<br />
und Medizin? Dann könnte der Beruf PharmazeutIn<br />
das Richtige für Sie sein.<br />
DER JOB<br />
Das Berufsbild der PharmazeutInnen hat sich im<br />
Laufe der Zeit stark verändert. Während sich der<br />
Tätigkeitsbereich früher hauptsächlich auf das<br />
Herstellen von verordneten Medikamenten, Salben<br />
und Zäpfchen beschränkte, so spielen heutzutage<br />
auch Information, Aufklärung und Beratung<br />
der PatientInnen eine wesentliche Rolle.<br />
Dies erfordert zusätzliche Kenntnisse in der<br />
Krankenvorsorge sowie in der patientenorientierten<br />
Pharmazie. Die Aufgabe der PharmazeutInnen<br />
besteht unter anderem darin, PatientInnen<br />
über mögliche Nebenwirkungen eines<br />
Arzneimittels aufzuklären und Hinweise zur Einnahme<br />
zu geben.<br />
Außerdem sind Sie als PharmazeutIn für die individuelle<br />
Herstellung von Einzelrezepturen verantwortlich.<br />
Zusätzlich geben sie Informationen<br />
zu Körperpflege, prüfen Arzneistoffe und stehen<br />
bei Krisen und Notfällen zur Seite. PharmazeutInnen<br />
haben derzeit sehr gute Berufsaussichten.<br />
Ein Großteil von ihnen arbeitet in öffentlichen<br />
Apotheken. Hierbei liegt der Schwerpunkt<br />
bei der Beratung von PatientInnen sowie der<br />
Herstellung individueller Rezepturen.<br />
In der Krankenhausapotheke sind PharmazeutInnen<br />
für die Versorgung der PatientInnen mit Arzneimitteln<br />
zuständig. Das umfasst den Einkauf,<br />
die Herstellung, Prüfung, Lagerung und Abgabe<br />
der Arzneimittel. Auch werden KrankenhausapothekerInnen<br />
immer häufiger in die Auswahl der<br />
für die PatientInnen geeigneten Therapie eingebunden.<br />
Durch ihre fundierten Kenntnisse auf<br />
dem Gebiet der Pharmazie können sie dazu beitragen,<br />
die Therapie zu verbessern und auch die<br />
Kosten zu senken. Auch in der pharmazeutischen<br />
Industrie sowie im Pharmagroßhandel<br />
können PharmazeutInnen tätig sein.<br />
WIE WERDE ICH PHARMAZEUT/-IN?<br />
Voraussetzung ist ein Studium der Pharmazie.<br />
Die Studiendauer des Bachelors beträgt 6 Semester,<br />
jene des Masters 4 Semester. In Österreich<br />
ist ein solches Studium in Wien, Graz und<br />
Innsbruck möglich. AbsolventInnen erhalten<br />
den akademischen Grad „Bachelor of Science“<br />
bzw. „Master of Science“.<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG, Z. B.:<br />
Universitätsstudiengänge<br />
Studium der Pharmazie<br />
Wenn Sie sich noch weiter wissenschaftlich spezialisieren<br />
wollen, können Sie anschließend eine Dissertation<br />
verfassen und somit den Doktorgrad erwerben.<br />
88 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
BILDUNGSWEG ZUM/ZUR<br />
SICHERHEITSVERWALTUNGS-<br />
ASSISTENT/-IN<br />
Sie interessieren sich für Teamarbeit sowie<br />
selbstständiges, lösungsorientiertes und situationsgerechtes<br />
Arbeiten? Sie sind kommunikativ<br />
und agieren kundengerecht? Sie sind leistungsund<br />
serviceorientiert? Sicherheit und öffentliche<br />
Verwaltung liegen in Ihrem Interessenbereich?<br />
Sie haben Freude am digitalen Arbeiten?<br />
Dann könnte die Lehre „SicherheitsassistentIn“<br />
genau das Richtige für Sie sein.<br />
DER JOB<br />
Das Aufgabenspektrum der Assistentinnen und<br />
Assistenten in der Sicherheitsverwaltung, auch<br />
„SicherheitsverwaltungsassistentInnen“ genannt,<br />
ist vielfältig. Sie führen die den Sicherheitsbehörden<br />
obliegenden Verwaltungsaufgaben<br />
aus. Neben fachlichen sind auch<br />
fachübergreifende Kompetenzen gefragt. Sie<br />
umfassen allgemeine Verwaltungstätigkeit, Beschaffung,<br />
Inventar- und Materialverwaltung, öffentliches<br />
Rechnungswesen, Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Office-Management, das Arbeiten im<br />
betrieblichen und beruflichen Umfeld, Qualitätsmanagement,<br />
sicheres und nachhaltiges sowie<br />
digitales Arbeiten.<br />
In Ihrer Ausbildung werden Ihnen viele Fertigkeiten<br />
und Kenntnisse vermittelt, darunter befindet<br />
sich zum einen der ganze Organisationsablauf,<br />
der auch die wichtigsten Verantwortlichen und<br />
Ansprechpartner beinhaltet. Weiters werden Sie<br />
über die Ziele und Inhalte Ihrer Ausbildung und<br />
Ihre Weiterbildungsmöglichkeiten informiert. Außerdem<br />
werden Ihnen im Laufe Ihrer Ausbildung<br />
Kenntnisse über die Behördenorganisation, Qualitätsmanagement,<br />
nachhaltiges und ressourcenschonendes<br />
Handeln, Datensicherheit und<br />
Datenschutz, Öffentlichkeitsarbeit sowie die<br />
Grundlagen der Verwaltung vermittelt. Ein weiterer<br />
Punkt Ihrer Ausbildung ist die Einschulung in<br />
Beschaffung, Inventar- und Materialverwaltung<br />
als auch ein Einblick in das Terminmanagement,<br />
die Organisation von Besprechungen und<br />
Dienstreisen sowie die Kassaführung.<br />
WIE WERDE ICH SICHERHEITSVERWALTUNGS -<br />
ASSISTENT/-IN?<br />
Das Bundesministerium für Inneres bietet die<br />
Möglichkeit für eine Karriere mit Lehre. Um die<br />
Lehre „SicherheitsverwaltungsassistentIn“ mit<br />
einer Ausbildungsdauer von drei Jahren zu starten,<br />
müssen Sie einige Voraussetzungen erfüllen.<br />
Zum einen brauchen Sie eine österreichische<br />
Staatsbürgerschaft, volle Handlungsfähig -<br />
keit, Beherrschung der deutschen Sprache in<br />
Wort und Schrift sowie eine persönliche und<br />
fachliche Eignung. Weiters brauchen Sie einen<br />
positiven Abschluss der 8. Schulstufe und Abschluss<br />
des 9. Pflichtschuljahres. Darüber hinaus<br />
sollten Ihr Bewerbungsgespräch sowie Ihre<br />
Sicherheitsüberprüfung positiv verlaufen.<br />
AUSBILDUNGSDIENSTSTELLEN:<br />
Bundesministerium für Inneres<br />
1010 Wien, Herrengasse 7<br />
E-Mail: BMI-I-1-a@bmi.gv.at<br />
Alle weiteren Ausbildungsdienststellen<br />
finden Sie auf Seite 213.<br />
orientieren und entscheiden<br />
89
BILDUNGSWEG ZUM/ZUR<br />
TOURISMUSMANAGER/-IN<br />
Sie verfügen über ein sicheres Auftreten und haben<br />
Freude am Umgang mit Menschen? Sie besitzen<br />
ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit<br />
und Eloquenz? Sie sind in der Lage,<br />
Probleme schnell zu erkennen und Lösungen<br />
dafür zu finden? Selbstständiges Denken, Organisationstalent<br />
und Verhandlungsgeschick zählen<br />
zu Ihren Stärken? Sie sind stressresistent<br />
und vereinzelt unregelmäßige Arbeitszeiten sind<br />
für Sie kein Problem? Dann könnte der Beruf<br />
TourismusmanagerIn das Richtige für Sie sein.<br />
DER JOB<br />
Die Tätigkeiten von TourismusmanagerInnen umfassen<br />
Marketing, Organisation, Planung sowie Finanz-<br />
und Personalmanagement. Sie bewegen<br />
sich auf nationaler wie auch auf internationaler<br />
Ebene, daher sind gute Sprachkenntnisse unbedingt<br />
erforderlich. Um erfolgreich zu sein, müssen<br />
sie auch innovative Denkansätze wagen, denn es<br />
werden nicht nur Planung und Weiterentwicklung,<br />
sondern auch kreative Vermarktung verlangt.<br />
Der Job setzt Engagement und Flexibilität voraus,<br />
vor allem, was die Arbeitszeit betrifft, denn<br />
häufig müssen Sie auch an Wochenenden und<br />
Feiertagen präsent sein. In diesem Beruf steht<br />
Ihnen ein breit gefächertes Betätigungsfeld offen.<br />
Sie können in der Hotellerie und Gastronomie<br />
arbeiten, ebenso bei Reiseveranstaltern,<br />
Flug-, Bahn- und Busunternehmen oder überregionalen<br />
Fremdenverkehrsverbänden. Sie haben<br />
auch die Möglichkeit, sich auf Wellness-,<br />
Sport-, Kur- oder Rehabilitationseinrichtungen<br />
zu spezialisieren. Sowohl Tätigkeiten bei Kongress-<br />
und Seminarveranstaltern als auch im<br />
Bereich des Kulturmanagements sind denkbar.<br />
Im Zuge der Globalisierung befinden sich das<br />
Reiseaufkommen und die Internationalisierung<br />
in stetem Wachstum, daher bieten die vielfältigen<br />
Berufsbilder und Betätigungsfelder in der<br />
Tourismusbranche sowie im Eventmarketing<br />
auch zukünftig gute Berufsaussichten.<br />
WIE WERDE ICH TOURISMUSMANAGER/-IN?<br />
Wie die Betätigungsfelder in der Tourismusbranche<br />
sind auch die Ausbildungsmöglichkeiten<br />
breit gefächert. Fachhochschulen bieten unterschiedliche<br />
Studienrichtungen an, z. B. „Tourismusmanagement“,<br />
„Innovation und Management<br />
im Tourismus“ oder „Tourismus- und<br />
Eventmanagement“. An der Uni Wien kann man<br />
wirtschaftsorientierte Studienrichtungen mit<br />
Schwerpunkt Tourismus belegen. Darüber hinaus<br />
werden zahlreiche Weiterbildungsseminare<br />
angeboten.<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG, Z. B.:<br />
Universitätsstudiengänge<br />
Studium der Betriebswirtschaft an der Uni Wien<br />
Tourism and Hospitality Management (Modul<br />
Private University Vienna)<br />
Fachhochschulstudiengänge<br />
Tourismus-Management (FH Wien)<br />
Tourismus- & Freizeitwirtschaft (FH Krems)<br />
Gesundheitsmanagement im Tourismus<br />
(FH Joanneum)<br />
Tourismusschulen/-lehranstalten<br />
Tourismusschule Bad Gleichenberg, Salzburg,<br />
Bad Ischl etc.<br />
Kollegs<br />
Aufbaulehrgang für Tourismus (Wien, Innsbruck,<br />
Bad Gleichenberg etc.)<br />
90<br />
MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
BILDUNGSWEG ZUM/ZUR<br />
ZAHNMEDIZINER/-IN<br />
Sie haben medizinisches Interesse und schätzen<br />
den direkten Kontakt zu anderen Menschen?<br />
Sie sind technikaffin, verfügen über einen<br />
gesunden Forschergeist und schätzen<br />
kontinuierliche Weiterentwicklung? Zusätzlich<br />
erarbeiten Sie gerne Konzepte, setzen diese in<br />
die Tat um und sind empathisch und offen?<br />
Dann könnte der Beruf ZahnmedizinerIn der<br />
richtige für Sie sein.<br />
DER JOB<br />
ZahnärztInnen sind MedizinerInnen mit einer<br />
Spezialisierung auf die Behandlung von Zähnen<br />
sowie Zahn- und Kiefererkrankungen, wie z. B.<br />
Karies, Parodontose und Zahnnerventzündungen.<br />
Weiters führen sie Wurzelbehandlungen<br />
und operative Eingriffe durch, fügen neue Füllungen<br />
ein, überziehen Zähne mit Kronen, verbinden<br />
andere mit Brücken, fertigen Implantate<br />
und Gebisse an und beraten ihre PatientInnen<br />
zu richtiger Zahnpflege und Mundhygiene.<br />
Bei den Behandlungen kommen verschiedene<br />
technische Geräte wie Bohrer, Schleifer und<br />
Mundspiegel zum Einsatz, zu Diagnosezwecken<br />
werden Röntgenaufnahmen eingesetzt.<br />
Dem Bereich der Zahnästhetik und der Zahnkosmetik<br />
kommt immer größere Bedeutung zu.<br />
In diesem Zusammenhang führen ZahnärztInnen<br />
Mundhygienebehandlungen und Zahnbleichungen<br />
durch oder fertigen Zahnregulierungen<br />
und Zahnspangen (auch für Erwachsene) an.<br />
Auch die Implantattechnologie ist eine noch relativ<br />
junge zahnmedizinische Methode. Hierbei<br />
wird der Zahnersatz direkt im Kiefer verankert.<br />
Aufgrund der technologischen Fortschritte müssen<br />
sich ZahnmedizinerInnen durch laufende<br />
Fort- und Weiterbildung immer auf dem neuesten<br />
Stand halten und auch ihre zahnmedizinischen<br />
Instrumente, Geräte und Materialien regelmäßig<br />
nachrüsten.<br />
Aus hygienischen Gründen besteht die Arbeitskleidung<br />
von Zahnärztinnen und Zahnärzten in<br />
der Regel aus einer weißen Hose und einem<br />
weißen T-Shirt, Latexhandschuhen und zumeist<br />
auch einem Mundschutz. Zahnärztinnen und<br />
Zahnärzte arbeiten vorwiegend in Zahnpraxen,<br />
-kliniken und -ambulatorien. Ein weiteres Berufsfeld<br />
ist die Forschung.<br />
WIE WERDE ICH ZAHNMEDIZINER/-IN?<br />
Voraussetzung für den Beruf ZahnmedizinerIn<br />
ist ein Universitätsstudium. Studiengänge werden<br />
unter anderem an der Medizinischen Universität<br />
Wien und der Danube Private University<br />
in Krems angeboten.<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG, Z. B.:<br />
Danube Private University (DPU) Krems:<br />
Diplomstudium Zahnmedizin zum Dr. med. dent.<br />
Voraussetzungen: Neben der Universitätsreife<br />
ist ein Aufnahmeverfahren zu absolvieren.<br />
Unterrichtssprache: Deutsch<br />
Abschluss: Dr. med. dent.<br />
orientieren und entscheiden<br />
91
Hauptsitz der DPU (Altbau) und angegliedertes Zahnambulatorium Krems der DPU (li.) sowie Neubau der DPU (re.)<br />
Die Studien an der DPU sind von der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria<br />
(AQ Austria) akkreditiert, europaweit anerkannt und entsprechen in allen Punkten den Europäischen<br />
Bildungsrichtlinien.<br />
Folgende Grundstudien können an der Danube Private University (DPU) absolviert werden:<br />
• Diplomstudium Zahnmedizin zum Dr. med. dent.<br />
• Bachelor of Science Humanmedizin (BSc)<br />
• Masterstudium Humanmedizin zum Dr. med. univ.<br />
• Bachelor Dental Hygiene (BA)<br />
• Bachelor/Master of Arts Medizinjournalismus und Öffentlichkeitsarbeit (BA)<br />
Senatorin Honorarkonsulin Prof. hc. Marga B. Wagner-Pischel, Gründerin und Präsidentin der DPU<br />
Prof. Dr. Dr. Dieter Müßig, Rektor der DPU<br />
MR Dr. med. univ. Sven Orechovsky, Primar und Qualitätssicherungsbeauftragter des Zahnambulatoriums Krems der DPU<br />
sowie Vizepräsident der NÖ Zahnärztekammer
An der DPU stehen die Studierenden im Mittelpunkt. Junge Menschen aus Europa und weiteren Ländern<br />
der Welt studieren nach Erreichen der Allgemeinen bzw. Besonderen Hochschulreife an der Danube Private<br />
University (DPU). Hierbei stehen 9.000 m² Universitätsgebäude zur Verfügung. Aktuell sind 670 Studierende<br />
in den Grundstudien inskribiert. Hinzu kommen rund 1.100 praktizierende Zahnärzte, die sich in Universitätslehrgängen<br />
in unterschiedlichen Fachgebieten der Zahnmedizin zum Master of Science (MSc) postgradual<br />
weiterbilden. Zusätzlich kann ein wissenschaftliches Doktoratsstudium Zahnmedizin (PhD) absolviert<br />
werden. Die DPU verfügt des weiteren über das Habilitationsrecht.<br />
Interessenten wenden Sie bitte an das Studiensekretariat:<br />
Ausgestattet mit Einheiten von<br />
Dentsply Sirona (von links):<br />
2 Phantomsäle mit 74 Einheiten,<br />
OP-Eingriffsraum mit Live-OP-<br />
Übertragung in den Hörsaal,<br />
52 Behandlungseinheiten für den<br />
Integrierten Behandlungskurs zur<br />
Erfüllung des klinischen Pflichtenheftes<br />
(72-Wochen-Praktikum) im<br />
Zahnambulatorium Krems der DPU<br />
Für die optimale klinische Ausbildung<br />
der Studierenden wurde das<br />
Zahnambulatorium Krems der Danube Private University (DPU) errichtet.<br />
Insgesamt 52 Behand- lungseinheiten stehen für die Patientenbehandlung<br />
zur Verfügung, ebenso ein OP-Eingriffsraum/<br />
Chirurgie-OP mit Zeiss-Mikroskop, ein Kamerasystem für OP-Übertragung<br />
in die Hörsäle, ein zentraler Absaug-Amalgamabscheide-<br />
Kompressor-Raum, eine zentrale Sterilisation, eigene Behandlungstrays<br />
für jede Behandlungsform, Intraoral-Röntgengeräte, OPGs, DVT/OPGs, Omni-Scans mit Inlab-<br />
Fräseinheiten, digitale Periotestgeräte, Laser-Einheiten, etc. Die DPU hat Kooperationsverträge mit Krankenanstalten<br />
in Österreich und Deutschland geschlossen, die die Infrastruktur und die Betreuung der<br />
Humanmedizinstudierenden im Rahmen der Famulaturen und des Klinisch-Praktischen Jahres (KPJ) in<br />
Einklang mit der Lehre an der DPU abdecken. Den Studierenden bietet sich ein umfassendes Patienten–<br />
potenzial, so dass sie durch die hochkarätige Betreuung mit wissenschaftlichem Personal, Professoren,<br />
Ober- und Assistenzärzten und einem Equipment State of the Art in die Lage versetzt werden, ihre Praxen<br />
im späteren Berufsleben zur Elite im Sinne von Dental Excellence zu führen.<br />
In landschaftlicher Schönheit der UNESCO-Weltkulturerberegion Wachau, vor den Toren der Metropole<br />
Wien, bietet das Studieren in kleinen Gruppen Geborgenheit und Sicherheit. Das ergänzende kulturelle und<br />
sportliche Angebot der DPU sorgt für einen angenehmen Ausgleich zum leistungsorientierten Studium.<br />
Danube Private University (DPU) · Steiner Landstrasse 124 · 3500 Krems-Stein · ÖSTERREICH<br />
Telefon: +43 676 842419-312 · E-Mail: katharina.stoeller@dp-uni.ac.at · www.dp-uni.ac.at
WAS STUDIEREN?<br />
WO STUDIEREN?<br />
WIE STUDIEREN?<br />
DER AKADEMISCHE WEG – EIN ÜBERBLICK<br />
In den vorigen Kapiteln haben Sie bereits erfahren, wie Sie<br />
am besten herausfinden, was Sie können und wollen. Denn<br />
Ihre Interessen und Neigungen sowie Ihre Eignung müssen<br />
zum ausgewählten Bildungsweg passen.<br />
Wichtige Auswahlfaktoren sind natürlich auch Arbeitsmarktchancen<br />
und Jobaussichten. Betont<br />
wurde außerdem bereits, dass solche Entscheidungen<br />
wohl überlegt sein müssen. Das Zauberwort<br />
hierbei heißt „Information“: Informieren<br />
Sie sich detailliert über alle Inhalte<br />
und Anforderungen, um Enttäuschung und<br />
Frust zu vermeiden. „Schnuppern“ Sie auch in<br />
andere Studien-/Ausbildungsrichtungen hinein,<br />
denn Zusatzqualifikationen sind gefragter<br />
denn je, und ein „Plan B“ in petto schadet nie.<br />
Der akademische Weg ist für viele Matura-Absolventinnen<br />
und -Absolventen der attraktivste,<br />
doch im Dschungel der Studienangebote fällt es<br />
oft schwer, sich zurechtzufinden. Überlegen<br />
Sie bei der Auswahl unbedingt, wie viel Zeit<br />
und Geld Sie investieren können und wollen.<br />
Diese Rahmenbedingungen sind maßgeblich,<br />
um langfristig glücklich zu sein. Informieren<br />
Sie sich rechtzeitig – auch über Termine<br />
und Aufnahmeverfahren. Sonst<br />
können Sie Ihr Wunschstudium evtl. nicht<br />
bzw. erst mit Verzögerung antreten.<br />
94 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
1. KOLLEG<br />
Kollegs bieten eine berufliche Fachqualifikation.<br />
Der Unterricht ist ähnlich aufgebaut wie in der<br />
Schule (Anwesenheitspflicht, Schularbeiten<br />
etc.). Angeboten werden vor allem Kollegs der<br />
Bereiche Wirtschaft und Technik, außerdem gibt<br />
es noch pädagogisch-soziale, touristische und<br />
technisch-künstlerische Kollegs.<br />
Dauer: Ein Kolleg wird meist nach 4 Semestern<br />
(Vollzeit) mit einer Diplomprüfung abgeschlossen.<br />
Zulassung: In pädagogischen und künstlerischen<br />
Bereichen können Aufnahmetests, Arbeitsproben<br />
und/oder Aufnahmegespräche verlangt werden.<br />
Unbedingt beachten müssen Sie die unterschiedlichen<br />
Anmeldetermine verschiedener Kollegs.<br />
Kosten: In öffentlichen Kollegs ist der Schulbesuch<br />
frei, in privaten wird meist Schulgeld eingehoben.<br />
Zusätzliche Ausgaben können bspw.<br />
für Materialien des jeweiligen Fachgebiets anfallen:<br />
z. B. für eine Spiegelreflexkamera im Kolleg<br />
der Fotografie.<br />
Links: www.berufsbildendeschulen.at<br />
WENN SIE SICH ZU SPÄT INFORMIEREN,<br />
VERPASSEN SIE WOMÖGLICH FRISTEN UND<br />
KÖNNEN IHR WUNSCHSTUDIUM<br />
NICHT ODER ERST MIT VERZÖGERUNG<br />
ANTRETEN.<br />
2. UNIVERSITÄTSSTUDIUM<br />
Falls Sie ein Universitätsstudium anstreben,<br />
sollten Sie sich genau über Studieninhalte und<br />
spätere Karrieremöglichkeiten schlaumachen,<br />
denn vermittelt wird hier in erster Linie Theorie<br />
– oft ohne konkrete Berufsausrichtung. Eingehende<br />
Infos sollten Sie auch bezüglich der Qualität<br />
diverser Universitäten einholen, denn viele<br />
Studien unterscheiden sich hinsichtlich Aufbau,<br />
Anforderungen oder Rahmenbedingungen.<br />
Dauer: Der Lehrbetrieb an Universitäten läuft relativ<br />
locker ab, d. h. Gestaltung, Dauer und Erfolg<br />
liegen in der Hand der Studierenden. Nach<br />
Bologna-Prozess kann man beim Bachelor- mit<br />
mindestens 6, beim Master- mit mindestens 2<br />
bis 4 und beim Doktoratsstudium mit mindestens<br />
4 bis 6 Semestern rechnen.<br />
Zulassung: Bei manchen Studienrichtungen sind<br />
zusätzliche Bescheinigungen zu erbringen und<br />
Zulassungsprüfungen abzulegen: Für ein Lehramtsstudium<br />
„Bewegung und Sport“ ist bspw.<br />
die körperlich-motorische Eignung nachzuweisen.<br />
Für bestimmte Studien ist – soweit nicht<br />
durch das Reifeprüfungszeugnis belegt – eine<br />
Zusatzprüfung in Latein oder in darstellender<br />
Geometrie notwendig, was meistens auch am<br />
Beginn bzw. im Laufe des Studiums nachgeholt<br />
DIE STUDIENWAHL<br />
WIE SIE DIE RICHTIGE TREFFEN<br />
+<br />
i<br />
KNOW-HOW<br />
¤ ¤ Interesse, Neigung und Eignung müssen stimmen<br />
- das Studium muss zu Ihnen passen.<br />
¤ ¤ Arbeitsmarktchancen und Jobaussichten müssen<br />
gegeben sein – sonst zahlt sich das Studium wirtschaftlich<br />
gesehen nicht aus.<br />
¤ ¤ Informieren Sie sich detailliert über Studieninhalte<br />
und Studienangebot – Enttäuschungen münden<br />
in Frust und Studienabbruch.<br />
¤ ¤ „Schnuppern“ Sie auch in andere Studienrichtungen<br />
hinein – Zusatzqualifikationen (z. B. Wirtschaft,<br />
IT) tragen zum Erfolg bei.<br />
¤ ¤ Es muss nicht immer die Uni sein - akademisches<br />
Niveau bieten auch die Fachhochschulen.<br />
¤ ¤ Das Studienangebot entwickelt sich laufend weiter<br />
– studieren Sie dort, wo das Angebot am besten ist.<br />
orientieren und entscheiden<br />
95
werden kann. Aufgrund beschränkter Kapazitäten<br />
gibt es immer häufiger Zugangsprüfungen<br />
(Medizin, Psychologie, Publizistik und Kommunikationswissenschaft,<br />
Informatik und Wirtschaftsinformatik<br />
u. v. a.).<br />
Kosten: Der Studienbeitrag beträgt derzeit 19,70<br />
Euro pro Semester (ÖH-Beitrag) für ordentliche<br />
Studierende. Dazu kommen die Kosten für Skripten,<br />
Bücher und sonstige Lernbehelfe, die Sie<br />
nicht unterschätzen sollten. Es gibt allerdings<br />
die Möglichkeit, „second-hand“-Unterlagen zu<br />
erstehen. Tauschbörsen finden Sie bspw. direkt<br />
an den Unis oder auf Social Media. Gegebenenfalls<br />
entstehen außerdem Kosten für Studentenheime,<br />
Wohnungen oder Wohngemeinschaften.<br />
Falls ein Auslandsaufenthalt verpflichtend ist,<br />
müssen Sie auch Geld dafür einkalkulieren.<br />
+<br />
i<br />
CHECKLISTE<br />
SCHNELLER STUDIEREN<br />
SPAREN SIE GELD, ZEIT UND NERVEN – MIT DER<br />
OPTIMALEN PLANUNG IHRES STUDIUMS<br />
¤ ¤ Stellen Sie sich zu Beginn jedes Semesters einen<br />
realistischen Arbeitsplan zusammen: Welche<br />
Lehrveranstaltungen, wie viele Prüfungen<br />
und Arbeiten sind zu absolvieren?<br />
¤ ¤ Bilden Sie gemeinsam mit KollegInnen Studienteams:<br />
Gemeinsames Lernen kann Ihnen dabei<br />
helfen, sich besser auf Prüfungen vorzubereiten<br />
- so schaffen Sie gemeinsam einfach mehr.<br />
¤ ¤ Wiederholen und vertiefen Sie den vermittelten<br />
Lernstoff noch am gleichen Tag bzw. in der gleichen<br />
Woche: So ersparen Sie sich viel Zeit für<br />
die Prüfungsvorbereitung.<br />
¤ ¤ Überprüfen Sie jedes Semester Ihren persönlichen<br />
Arbeitsplan: Warum waren Sie schlechter,<br />
warum besser als geplant?<br />
Links: www.wegweiser.ac.at, www.studienwahl.at,<br />
www.studium.at, www.18plus.at<br />
3. FACHHOCHSCHULE<br />
Wenn Sie sich für eine praxisorientierte, akademische<br />
Ausbildung, die speziell auf einen bestimmten<br />
Beruf ausgerichtet ist, interessieren,<br />
bietet sich ein FH-Studiengang an. Im Unterschied<br />
zum Universitätsstudium sind diese eher<br />
schulisch organisiert (bspw. mit Anwesenheitspflicht).<br />
Das breite Spektrum an Angeboten<br />
deckt folgende Bereiche ab: Wirtschaftswissenschaften,<br />
Technik/Ingenieurwissenschaften,<br />
Sozialwissenschaften, Gesundheitswissenschaften,<br />
Gestaltung und Kunst, Militär- und Sicherheitswissenschaften<br />
sowie Naturwissenschaften.<br />
Dauer: Die Ausbildungsdauer beträgt an einer<br />
Fachhochschule wie auch an einer Universität 6<br />
Semester für den Bachelor und 4 Semester für<br />
den Master. Durch die verschulte Organisation<br />
lässt sich die Studiendauer an der FH jedoch genauer<br />
prognostizieren.<br />
Zulassung: Die Nachfrage nach FH-Studiengängen<br />
wächst von Jahr zu Jahr, weshalb fast immer<br />
Aufnahmeverfahren (Tests, Bewerbungsgespräche<br />
o. Ä.) absolviert werden müssen.<br />
Kosten: Neben dem ÖH-Beitrag (siehe Universität),<br />
den allfälligen Anreise- und Lebenshaltungskosten<br />
sowie den Aufwänden für Unterlagen<br />
und Skripten können zusätzlich Kosten für<br />
technisches Equipment oder Arbeitskleidung<br />
anfallen. Außerdem verlangen manche FHs Studiengebühren.<br />
Die tatsächlichen Kosten variieren<br />
also stark – ausführliche Infos finden Sie<br />
meist auf der jeweiligen Homepage.<br />
Werfen Sie auch einen Blick in den Servicebereich des<br />
MaturantInnen-Guide <strong>2020</strong> und lesen Sie alles über<br />
Förderungen, Studienbeihilfe und Stipendien.<br />
96 MaturantInnen-Guide ’20
+<br />
i<br />
GASTKOMMENTAR<br />
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
DAS RICHTIGE STUDIUM WÄHLEN<br />
Mit www.studienwahl.at liefert das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft,<br />
Forschung (BMBWF) wichtige Infos für die Studienwahl auf einen Blick.<br />
Habe ich tatsächlich das richtige Studium gewählt?<br />
Könnte ein anderes Studium vielleicht<br />
besser zu meinen Interessen passen? Ebendiese<br />
Fragen kann man vermeiden, indem man<br />
die Wahl des Studiums von Anfang an gut vorbereitet.<br />
Eine unüberlegte Studienwahl kann<br />
nämlich vielerlei Probleme mit sich bringen -<br />
von persönlichen Krisen bis hin zu finanziellen<br />
Schwierigkeiten. Das Bundesministerium für<br />
Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF)<br />
schafft bei solchen Problemen Abhilfe. Auf<br />
www.studienwahl.at findet man alle wichtigen Infos<br />
für die optimale Wahl der Studienrichtung.<br />
PROBLEME VERMEIDEN<br />
Dieses Serviceangebot des Ministeriums ist<br />
eine wichtige Hilfestellung, um klassische Entscheidungsprobleme<br />
von MaturantInnen zu verringern,<br />
wie z. B.:<br />
Informations-Überdosis: Im Internet gibt es eine<br />
Vielzahl an Tipps und Infos rund um das Thema<br />
Studium. Unstrukturierte Information ist aber oft<br />
keine Hilfe, sondern erschwert die Orientierung.<br />
Persönliche Tipps: Gut gemeinte Tipps von Verwandten,<br />
Freunden oder Bekannten beruhen<br />
meist auf ganz persönlichen Einschätzungen<br />
und Erfahrungen. Derart subjektive Ratschläge<br />
und Tipps sollte man mit objektiven Informationen<br />
abgleichen.<br />
Mangelnder Überblick: Nach der Schulzeit muss<br />
man erst mit den vielfältigen Formen und Möglichkeiten<br />
des Studiums vertraut werden. Denn<br />
Studium ist nicht gleich Studium. Wo man was<br />
unter welchen Bedingungen studieren kann, ist<br />
nicht leicht zu finden.<br />
ERSTE ADRESSE FÜR DIE RICHTIGE WAHL<br />
www.studienwahl.at gibt ausführliche Antworten<br />
auf all jene Fragen. Das Studienwahl-Portal<br />
bringt Übersicht in die vielfältigen Möglichkeiten<br />
rund ums Studieren – und das auf einen<br />
Blick. Praktische Filterfunktionen und der Überblick<br />
über alle Studiengänge in ganz Österreich<br />
sorgen dafür, dass Sie punktgenau die Informationen<br />
erhalten, die für eine fundierte Studienwahl<br />
notwendig sind. So kann man seine Studienwahl<br />
professionell planen und unangenehme<br />
Überraschungen von vornherein vermeiden.<br />
BMBWF-EXPERTiNNEN-TIPP:<br />
Welches Studium oder welches Berufsziel Sie letztendlich<br />
in Angriff nehmen: Im Mittelpunkt sollen immer<br />
Ihre eigenen Interessen und Talente stehen. Auch die<br />
besten Berufsaussichten nützen wenig, wenn die Begeisterung<br />
für das gewählte Fach fehlt.<br />
www.studienwahl.at ist die erste Adresse, damit Sie<br />
aufgrund Ihrer Interessen die beste Wahl treffen können.<br />
orientieren und entscheiden<br />
97
Haltungsübung Nr. 2<br />
Mund<br />
aufmachen.<br />
Übung macht den Meister. Das gilt auch für unseren Kopf. Wir<br />
empfehlen dazu tägliche Haltungsübungen. Zum Beispiel: den Mund<br />
aufmachen. Immer und immer wieder. Wir üben das seit 1988.<br />
derStandard.at<br />
Der Haltung gewidmet.<br />
98 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
03<br />
AKADEMISCHE WAHL<br />
UNI ODER DOCH FH – WELCHE AKADEMISCHE AUSBILDUNG PASST<br />
ZU MIR? AUF DEN FOLGENDEN SEITEN ZEIGEN WIR IHNEN ANHAND<br />
EINIGER FACHHOCHSCHUL- UND UNIVERSITÄTSSTUDIEN GÄNGE,<br />
WELCHER WEG ZU WELCHEM BERUF FÜHRT.<br />
orientieren und entscheiden<br />
99
UNIVERSITÄT<br />
ODER<br />
FACHHOCHSCHULE?<br />
ALS VOR 25 JAHREN ÖSTERREICHS ERSTE FHs IHRE PFORTEN<br />
ÖFFNETEN, SCHIEN DER UNTERSCHIED ZUR TRADITIONELLEN UNI<br />
ENORM: HIER PRAXIS ORIENTIERTE, EFFIZIENTE AUSBILDUNG IN<br />
SCHULKLASSEN, DORT WISSENSCHAFTLICHE BILDUNG IN EIGEN-<br />
VERANTWORTUNG UND SELBSTORGANISATION.<br />
Seither sind einander die ungleichen Schwestern<br />
um vieles ähnlicher geworden. Die Unis „verschulter“,<br />
mit strafferen Studienplänen und mehr Anwesenheitspflicht,<br />
die FHs „wissenschaftlicher“, mit<br />
eigener Forschung, Bibliotheken und internationalen<br />
Kooperationen.<br />
STUDIENANGEBOT<br />
Die Auswahl an Studiengängen ist bei beiden<br />
enorm, doch oft ist mit der Entscheidung<br />
für ein Berufsziel auch die Frage „Uni<br />
oder FH?“ geklärt. So führt etwa der Weg<br />
zum Arztberuf oder zu juristischen Berufen<br />
nur über die Uni, während beispielsweise<br />
PhysiotherapeutInnen oder SozialarbeiterInnen<br />
ausschließlich an FHs ausgebildet werden.<br />
In den Bereichen Wirtschaft und Technik<br />
gibt es meist beide Optionen, wobei im<br />
Uni-Studium die Spezialisierung später erfolgt<br />
als an der FH.<br />
LEHRVERANSTALTUNGEN<br />
Die FH verlangt durchgängige Anwesenheit,<br />
wobei meist 20 bis 30 % Fehlzeiten toleriert<br />
werden. An Unis genügt es bei manchen<br />
Lehrveranstaltungen, die Abschlussprüfung<br />
zu bestehen. Wer also gerne individuelle Freiheiten<br />
genießt und sich selbst zum Lernen<br />
motiviert, dem wird das Uni-System besser<br />
gefallen, wer gern klare Strukturen hat, wird<br />
die FH mögen.<br />
PRAKTIKA UND AUSLANDSSEMESTER<br />
Fachhochschulen arbeiten eng mit dem je-<br />
100 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
weiligen Berufsfeld zusammen. Praktika sind in<br />
allen Studiengängen Pflicht, häufig in Zusammenhang<br />
mit der Bachelor- oder Masterarbeit.<br />
Sowohl Unis als auch FHs haben Partner-Hochschulen<br />
im Ausland und nehmen an internationalen<br />
Austauschprogrammen teil.<br />
AUFNAHMEVERFAHREN<br />
Wer an einer FH studieren will, muss ein – meistens<br />
mehrstufiges – Aufnahmeverfahren bestehen.<br />
An den Unis ist die Situation uneinheitlich<br />
und reicht von freiem Zugang (z. B. Geschichte,<br />
Mathematik) bis hin zu besonders anspruchsvollen<br />
Aufnahmeprüfungen (Medizin, Psychologie).<br />
Infos, Erfahrungsberichte und Vorbereitungstipps<br />
gibt’s auf www.aufnahmepruefung.at.<br />
BEWERBUNGSFRISTEN<br />
An vielen Fachhochschulen beginnen die Aufnahmeverfahren<br />
bereits im März, insbesondere<br />
für die besonders begehrten Plätze in Gesundheitsstudien.<br />
Im Technik-Bereich werden hingegen<br />
an manchen FHs bis knapp vor Studienbeginn<br />
im Herbst noch letzte Studienplätze<br />
vergeben.<br />
Die Uni-Aufnahmetests finden in den Sommerferien<br />
statt, mit Ausnahme mancher Kunstuniversitäten.<br />
Dennoch endet die Bewerbungsfrist<br />
in manchen Fällen erheblich früher: Die Anmeldung<br />
für den Medizin-Aufnahmetest (MedAT) im<br />
Juli schließt bereits im März. Für Uni-Studien<br />
ohne Zugangsbeschränkungen endet die Zulassungsfrist<br />
meist erst wenige Wochen vor Semesterbeginn.<br />
<strong>2020</strong> ist etwa an der Uni Wien<br />
bis 5. September Zeit, sich einzuschreiben.<br />
VORBEREITUNG<br />
aufnahmepruefung.at publiziert jährlich die<br />
Toplisten „Österreichs härteste Aufnahmetests“<br />
mit den größten, selektivsten, längsten und vielfältigsten<br />
zehn Aufnahmetests des Landes: www.<br />
aufnahmepruefung.at/toplisten. Informieren Sie sich<br />
rechtzeitig, ob „Ihre“ Aufnahmeprüfung zu den<br />
besonders herausfordernden zählt, und planen<br />
Sie genug Zeit für die Vorbereitung ein. Manche<br />
Eignungstests ähneln eher einem Intelligenztest<br />
– hier gibt es keinen Lernstoff, aber zahlreiche<br />
Möglichkeiten, zu trainieren und dadurch die eigene<br />
Leistung zu steigern. Für andere Tests gibt<br />
es umfangreichen Lernstoff, wieder andere sind<br />
eine Kombination aus kognitivem Test und Wissenstest.<br />
Kurse, Bücher und Lerngruppen sind<br />
die beliebtesten Hilfestellungen, um neben dem<br />
Maturastress auch die Aufnahmetest-Vorbereitung<br />
erfolgreich zu bewältigen.<br />
WELCHER WEG<br />
PASST AM BESTEN ZU MIR?<br />
Auf den folgenden Seiten stellen wir exemplarisch fünf Uniund<br />
fünf FH-Ausbildungsbeispiele für die richtige Berufswahl<br />
vor. Weitere wichtige Infos zu FH und Uni gibt es auf:<br />
55www.aufnahmepruefung.at<br />
+<br />
i<br />
ABSCHLUSS<br />
Seit der Umstellung auf das Bologna-System<br />
schließen Uni- und FH-Studien mit denselben<br />
Abschlüssen ab: Nach drei bis vier Jahren gelangt<br />
man zum Bachelor, nach weiteren ein bis<br />
zwei Jahren zum Master. An den Universitäten<br />
gibt es noch Ausnahmen, so sind etwa die<br />
Rechtswissenschaften meist noch als Diplomstudium<br />
mit Magisterabschluss organisiert.<br />
ENTSCHEIDUNG<br />
Bei der Entscheidung für oder gegen eine bestimmte<br />
Hochschule soll eines immer im Mittelpunkt<br />
stehen: Wo kann man die eigenen Stärken<br />
und Interessen am besten entfalten? Übrigens:<br />
Immer mehr Studierende machen den Bachelor<br />
an der Uni und den Master an der FH oder umgekehrt.<br />
Die Antwort auf die Frage „Uni oder FH?“<br />
lautet daher immer öfter: Beides!<br />
SERVICE<br />
orientieren und entscheiden<br />
101
FACHHOCHSCHULSTUDIUM<br />
TAX MANAGEMENT<br />
Sie interessieren sich für die anspruchsvolle Tätigkeit<br />
als SteuerexpertIn in der Steuerberatung,<br />
in der Finanzverwaltung oder in internationalen<br />
Großunternehmen? Sie wollen eine praxisnahe<br />
Ausbildung auf höchstem Niveau?<br />
DER FH-STUDIENGANG<br />
Der Studiengang Tax Management wurde gemeinsam<br />
mit dem Finanzministerium und der<br />
Akademie der Wirtschaftstreuhänder entwickelt<br />
und bietet hochrelevantes Fachwissen. Die Ausbildung<br />
verknüpft nationales, internationales<br />
und EU-Steuerrecht mit betriebswirtschaftlichem<br />
Know-how.<br />
© APA-Fotoservice/Sched<br />
Der Schwerpunkt des Studiengangs Tax Management<br />
liegt auf dem Erwerb fachlicher und wissenschaftlicher<br />
Kompetenzen in den Bereichen<br />
Steuern und Recht, Betrieb und Prüfung sowie<br />
Persönlichkeit und Interaktion. Im Rahmen dieses<br />
Studiums absolvieren Sie somit Vorlesungen<br />
zu den Themen Steuer- und Abgabenrecht,<br />
Verfahrensrecht, Zivil- und Unternehmensrecht,<br />
Risikoanalyse, privatwirtschaftliche und öffentliche<br />
Finanzsysteme, New Public Management,<br />
Kommunikations- und Gesprächsführungstechniken,<br />
Projektmanagement, Englisch, Mediation<br />
u. a. Ein sicherer Umgang mit Zahlen und Verständnis<br />
für globale Zusammenhänge sind<br />
daher Pflicht für die positive Absolvierung des<br />
Studiengangs. Ergänzend dazu sind Kommunikationsstärke<br />
und Interesse am Public Sector<br />
wesentliche Eigenschaften, die Sie mitbringen<br />
sollten.<br />
FACTS<br />
Bachelor: Dauer: 6 Semester (berufsbegleitend),<br />
Abschluss: Bachelor of Arts in Business (BA), 40<br />
Studienplätze pro Jahr<br />
Master: Dauer: 4 Semester (berufsbegleitend),<br />
Abschluss: Master of Arts in Business (MA),<br />
20 Studienplätze pro Jahr<br />
WO KANN ICH TAX MANAGEMENT STUDIEREN?<br />
Das Studium wird an der FH Campus Wien in<br />
Kooperation mit dem BMF angeboten.<br />
MÖGLICHE BERUFSFELDER<br />
Als AbsolventIn haben Sie hervorragende<br />
Karrierechancen im Finanz-, Steuer- und Rechnungswesen<br />
sowie in der Wirtschaftsberatung.<br />
Das Studium stellt einen optimalen Ausgangspunkt<br />
für die Prüfung zum/zur SteuerberaterIn<br />
und WirtschaftsprüferIn dar. Mögliche Tätigkeitsfelder<br />
finden Sie im öffentlichen Sektor und<br />
in der Wirtschaft.<br />
JOBAUSSICHTEN<br />
Der Studiengang Tax Management bietet eine<br />
perfekt zugeschnittene Ausbildung, um in der<br />
Finanzverwaltung tätig zu werden, und stellt<br />
darüber hinaus eine ideale Vorbereitung für eine<br />
Tätigkeit in Wirtschaftstreuhandkanzleien dar.<br />
Zudem wird AbsolventInnen der Weg zur Berufsbefugnis<br />
als SteuerberaterIn und WirtschaftsprüferIn<br />
geebnet.<br />
Informationen zum Bachelorstudium:<br />
www.fh-campuswien.ac.at/tax_b<br />
Informationen zum Masterstudium:<br />
www.fh-campuswien.ac.at/tax_m<br />
102 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
FACHHOCHSCHULSTUDIUM<br />
PUBLIC MANAGEMENT<br />
Sie interessieren sich für den Aufbau und die Verwaltung<br />
des öffentlichen Sektors? Sie zählen wirtschaftliches<br />
und prozessorientiertes Denken, Flexibilität<br />
und Teamfähigkeit zu Ihren Stärken? Sie streben<br />
eine künftige Tätigkeit im öffentlichen Sektor an<br />
oder sind sogar bereits in diesem beschäftigt?<br />
DER FH-STUDIENGANG<br />
Der öffentliche Sektor unterliegt einem ständigen<br />
Wandel und verlangt deshalb nach einer<br />
modernen und effizienten Verwaltung. Es finden<br />
laufend Veränderungsprozesse, Umstrukturierungen<br />
und die Auslagerung staatlicher Aufgaben<br />
statt. Hierbei ist das Zusammenspiel von<br />
Gebietskörperschaften, internationalen und EU-<br />
Institutionen mit dem öffentlichen Sektor und<br />
der Privatwirtschaft von großer Bedeutung.<br />
Im Studiengang Public Management erlangen<br />
die Studierenden auch Kenntnisse über die Aufbauorganisation<br />
der Europäischen Union, der<br />
Bundes-, Landes- und Gemeindeverwaltung<br />
ebenso wie über die Modernisierungsansätze<br />
wie E-Government, Public Governance, Organisationsentwicklung<br />
und Qualitätsmanagement.<br />
Der Schwerpunkt des Studiengangs liegt daher<br />
auf der gezielten Ausbildung in den Bereichen öffentliches<br />
Recht, Ökonomie sowie Ressourcenund<br />
Organisationsmanagement. In diesem Zusammenhang<br />
werden im Rahmen des Studiums<br />
Lehrveranstaltungen zu den Themen Staat und<br />
© APA-Fotoservice/Sched<br />
Verwaltung im internationalen Kontext, Ökonomie<br />
und Haushalt, persönliche und soziale Fähigkeiten<br />
sowie diverse Wahlpflichtmodelle angeboten.<br />
FACTS<br />
Bachelor: Dauer: 6 Semester (berufsbegleitend),<br />
Abschluss: Bachelor of Arts in Business (BA), 40<br />
Studienplätze pro Jahr<br />
Master: Dauer: 4 Semester (berufsbegleitend),<br />
Abschluss: Master of Arts in Business (MA),<br />
25 Studienplätze pro Jahr<br />
WO KANN ICH PUBLIC MANAGEMENT STUDIEREN?<br />
Das Studium wird an der FH Campus Wien als<br />
Bachelor- sowie Masterprogramm jeweils berufsbegleitend<br />
angeboten und erfolgt in Kooperation<br />
mit dem Bundesministerium für öffentlichen<br />
Dienst und Sport.<br />
MÖGLICHE BERUFSFELDER<br />
Mögliche Berufsfelder finden sich im gesamten<br />
öffentlichen Sektor, auch z. B. Gebietskörperschaften,<br />
ausgegliederten Un ternehmen und<br />
anderen öffentlichkeitsnahen In stitutionen. Mit<br />
dem Studium Public Management legen Sie also<br />
den Grundstein für eine Karriere als FachexpertIn<br />
oder Führungskraft und gestalten und steuern<br />
Veränderungsprozesse.<br />
JOBAUSSICHTEN<br />
Der öffentliche Sektor (insbesondere Gebietskörperschaften,<br />
Sozialversicherungen, gesetzliche<br />
Interessenvertretungen und ausgegliederte<br />
Unternehmen) ist ein großer Arbeitsmarkt mit<br />
Zukunft. Gerade im mittleren Management bietet<br />
Ihnen diese Ausbildung ein sehr breites<br />
Spektrum an beruflichen Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten.<br />
Informationen zum Bachelorstudium:<br />
www.fh-campuswien.ac.at/puma_b<br />
Informationen zum Masterstudium:<br />
www.fh-campuswien.ac.at/puma_m<br />
orientieren und entscheiden<br />
103
FH WIENER NEUSTADT: DIE PERFEKTE<br />
MISCHUNG AUS PRAXIS & FORSCHUNG<br />
Zunächst möchten wir uns gerne vorstellen: Die<br />
FH Wiener Neustadt ist die erste Fachhochschule<br />
Österreichs und zählt zu den Top-Bildungsadressen<br />
des Landes. Aktuell absolvieren<br />
mehr als 4.000 Studierende ein Bachelor- oder<br />
Masterstudium an unseren Standorten in Wiener<br />
Neustadt, Wieselburg, Tulln und Wien. Mehr<br />
als 12.000 AbsolventInnen haben ihr Studium<br />
bereits erfolgreich abgeschlossen.<br />
der Kombination von wissenschaftlichem Knowhow<br />
sowie zahlreichen Projekten und Praktika<br />
zusammensetzt, eröffnet unseren Studierenden<br />
beste Jobaussichten. Sehr praktisch – wie wir<br />
meinen! Während des Bachelorstudiums ist außerdem<br />
ein mehrmonatiges Berufspraktikum im<br />
In- oder Ausland geplant, wodurch wertvolle Kontakte<br />
mit Wirtschaft, Industrie und Forschung geknüpft<br />
werden können.<br />
Die FH Wiener Neustadt ist sowohl eine international<br />
vernetzte als auch regional verankerte<br />
Hochschule mit einem umfangreichen und zukunftsorientierten<br />
Bildungs- und Forschungsangebot.<br />
Aktuell werden 37 Bachelor- und Master-<br />
Studiengänge an unseren fünf Fakultäten<br />
Wirtschaft, Technik, Gesundheit, Sport und Sicherheit<br />
angeboten. Durch die große Studienauswahl<br />
und die vielen Spezialisierungsmöglichkeiten<br />
sind die Bachelorstudien an der FH<br />
Wiener Neustadt sehr beliebt.<br />
Was wird am Arbeitsmarkt gesucht? Ganz klar:<br />
AbsolventInnen der FH Wiener Neustadt! Die<br />
praxisorientierte Ausbildung, welche sich aus<br />
Auch auf Internationalität legt die FH Wiener<br />
Neustadt großen Wert: Derzeit bringen Studierende<br />
aus über 80 Nationen Schwung in das<br />
Campusleben. Die Internationalisierung der<br />
Ausbildung wird zudem durch Austauschprogramme,<br />
Berufspraktika im Ausland sowie englischsprachige<br />
Studiengänge unterstützt.<br />
Last but not least ist die FH Wiener Neustadt ein<br />
wichtiger Innovationspartner für viele Unternehmen.<br />
Durch angewandte Forschung und Entwicklung<br />
stehen wir in ständigem Austausch mit Wirtschaft<br />
und Industrie. Geforscht wird dabei<br />
natürlich mit modernstem Equipment.<br />
Jetzt bist Du dran: anmelden & Studium checken!<br />
Fachhochschule Wiener Neustadt GmbH<br />
Johannes-Gutenberg-Straße 3<br />
2700 Wiener Neustadt<br />
+43(0)2622/89 084-0<br />
office@fhwn.ac.at<br />
fhwn.ac.at<br />
facebook.com/fhwnfan<br />
instagram.com/fhwienerneustadt<br />
Organisationsform der Studiengänge:<br />
Vollzeit- und/oder berufsbegleitendes Studium<br />
Bewerbungsfristen: Je nach Studiengang unterschiedlich – Detailinfos: fhwn.ac.at/Studienangebot<br />
© FH Wiener Neustadt<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
104 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
FACHHOCHSCHUL-STUDIENGANG<br />
SMART BUILDING<br />
Der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen<br />
Ressourcen ist Ihnen ebenso wichtig wie<br />
die Vertretung ökonomischer Interessen? Zudem<br />
sind Sie technisch interessiert, kreativ und<br />
lösungsorientiert?<br />
DER FH-STUDIENGANG<br />
Der Bachelorstudiengang Smart Building vermittelt<br />
eine ganzheitliche Sichtweise auf nachhaltiges<br />
Bauen. Die Gebäude der Zukunft sollen nicht<br />
nur Lebens- und Arbeitsraum, sondern auch<br />
energieeffizient und nachhaltig sein. Studierende<br />
werden dazu befähigt, theoretische und praktische<br />
Kenntnisse in Bauwesen und Gebäudetechnik<br />
mit neuen Technologien zu verbinden.<br />
Kern des Studiums ist die Verbindung eines<br />
verantwortungsvollen Umgangs mit natürlichen<br />
Ressourcen und wirtschaftlichen Interessen.<br />
Daher werden neben der klassischen Bauingenieurausbildung<br />
auch Aspekte der Gebäudetechnik<br />
sowie Energie- und Informationstechnologie<br />
vermittelt. Durch das breite Ausbil -<br />
dungsspektrum ergeben sich Überschneidungen<br />
zu artverwandten Studienrichtungen, beispielsweise<br />
Informationstechnik oder Systemmanagement.<br />
Die berufsbegleitende Organisationsform ermöglicht<br />
den Studierenden einen umfassenden<br />
Praxisbezug, indem sie das erlernte Wissen<br />
unmittelbar in den Arbeitsalltag integrieren<br />
können. Die AbsolventInnen dieses Studiengangs<br />
verfügen über Fachkenntnisse in der Bauund<br />
Gebäudetechnik, der Energie- und Informationstechnologie<br />
sowie in den Ingenieur- und<br />
Naturwissenschaften.<br />
StudentInnen des Studiengangs Smart Building<br />
stellen den Menschen und seine Umwelt in den<br />
Mittelpunkt nachhaltiger Entwicklungen und<br />
versuchen, positive Veränderungen im Umgang<br />
mit natürlichen Ressourcen zu erzielen.<br />
FACTS<br />
Bachelor: Dauer: 6 Semester (berufsbegleitend),<br />
Abschluss: Bachelor of Science in Engineering<br />
(BSc), 35 Studienplätze pro Jahr, Unterrichtssprache:<br />
Deutsch<br />
Weiterführender Master:<br />
Smart Buildings in Smart Cities - Energieinfrastruktur<br />
und Quartierserneuerung<br />
WO KANN ICH SMART BUILDING STUDIEREN?<br />
Der Studiengang Smart Building wird an der<br />
FH Salzburg am Campus Kuchl angeboten.<br />
MÖGLICHE BERUFSFELDER<br />
• Architektur<br />
• Bauingenieurwesen<br />
• Maschinenbauwesen<br />
• Gebäude- und Elektrotechnik<br />
• Selbstständigkeit<br />
JOBAUSSICHTEN<br />
AbsolventInnen des Studiengangs Smart Building<br />
sind wegen ihrer interdisziplinären, fundierten<br />
und praxisorientierten Ausbildung gefragte<br />
Arbeitskräfte. Aktuelle Auswertungen zeigen für<br />
sie ausgezeichnete berufliche Möglichkeiten.<br />
Auch der Weg in die Selbstständigkeit als exter -<br />
ne/r BeraterIn steht Ihnen offen.<br />
orientieren und entscheiden<br />
105
FACHHOCHSCHUL-STUDIENGANG<br />
BIOMEDICAL ENGINEERING<br />
Sie interessieren sich für die Schnittstelle zwischen<br />
Technik, Medizin, Biophysik, Biologie und<br />
Biochemie sowie für technische Lösungen zur<br />
Prävention, Diagnose und Therapie in der Medizin?<br />
Ergänzend dazu sind Sie ein praxis- und lösungsorientierter<br />
Mensch und schätzen kreative<br />
Herangehensweisen?<br />
DER FH-STUDIENGANG<br />
Es gibt selten einen Bereich, in dem Forschung<br />
und Entwicklung derart eng mit menschlichen<br />
Lebensumständen verbunden sind. Biomedical<br />
Engineering kombiniert die Ingenieurwissenschaften<br />
sowohl mit Problemlösungskompetenz<br />
als auch mit Medizin und Biologie und versucht<br />
dabei, die individuelle Lebensqualität von PatientInnen<br />
zu verbessern.<br />
Das Bachelorstudium Biomedical Engineering bildet<br />
die Basis und Schnittstelle von Mensch und<br />
Technik und verbindet Design- und Problemlösungskompetenz<br />
des Ingenieurwesens mit Aspekten<br />
der Medizin und Biologie. Studierende lernen,<br />
fachübergreifend zu denken und<br />
medizinische Fragestellungen mit hochwertigen<br />
technischen Lösungen zusammenzuführen. Gesicherte<br />
Laborplätze ermöglichen eine fundierte<br />
und praxisorientierte Ausbildung. Ab dem vierten<br />
Semester haben Studierende die Möglichkeit,<br />
eine von vier Spezialisierungen auszuwählen.<br />
FACTS<br />
Bachelor: Dauer: 6 Semester (Vollzeit), Abschluss:<br />
Bachelor of Science (BSc), 80 Studienplätze<br />
pro Jahr, Unterrichtssprache: Deutsch<br />
Master: Dauer: 4 Semester (Vollzeit), Abschluss:<br />
Master of Science (MSc), 20 Studienplätze pro<br />
Jahr, Unterrichtssprache: Englisch<br />
WO KANN ICH BIOMEDICAL ENGINEERING STUDIEREN?<br />
Das Studium Biomedical Engineering wird an<br />
der FH Technikum Wien angeboten. Ähnliche<br />
Studiengänge findet man an der TU Wien und<br />
Graz.<br />
MÖGLICHE BERUFSFELDER<br />
• Forschung und Medizintechnik<br />
• Mitarbeit in medizinischen Laboren<br />
• Produktmanagement<br />
• SpezialistIn für die Wartung von<br />
medizinisch-technischen Geräten<br />
in Krankenhäusern<br />
• Entwicklung von medizinischen Anlagen<br />
• Projektleitung im Bereich Herstellungsverfahren<br />
für Biomaterialien und Zellkulturanlagen<br />
JOBAUSSICHTEN<br />
National und international steigt die Nachfrage<br />
nach SpezialistInnen in jenem Bereich.<br />
Biomedical Engineers sind gefragte Fachleute<br />
mit dementsprechend guten Berufsaussichten<br />
im Gesundheitswesen sowie im Bereich der<br />
Krankenhaustechnik und medizinischen Forschung.<br />
106<br />
MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
ÖSTERREICHS FACHHOCHSCHULE<br />
FÜR TECHNIK UND INNOVATION<br />
Die FH Technikum Wien ist die Hochschule für ein<br />
praxisorientiertes technisches Studium in Wien.<br />
AbsolventInnen sind gefragte Fachkräfte in der<br />
Wirtschaft. Die FH Technikum Wien bietet 12 Bachelor-<br />
und 19 Masterstudiengänge in folgenden<br />
Bereichen an:<br />
• Computer Science<br />
• Electronic Engineering<br />
• Industrial Engineering<br />
• Life Science Engineering<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Die Studiengänge sind in Vollzeitform, berufsbegleitend,<br />
als Fernstudium oder duales Studium organisiert.<br />
Technik, Wirtschaft und Persönlichkeit<br />
Neben einer qualitativ hochwertigen technischen<br />
Ausbildung wird an der FH Technikum Wien großer<br />
Wert auf wirtschaftliche und persönlichkeitsbildende<br />
Fächer gelegt. Zur Verbesserung ihrer<br />
Fremdsprachenkenntnisse und um international<br />
Erfahrungen zu sammeln, können Studierende ein<br />
Auslandssemester an einer von über 85 Partnerhochschulen<br />
weltweit absolvieren oder ihr Berufspraktikum<br />
ins Ausland verlegen. Sehr gute Kontakte<br />
und Kooperationen mit Wirtschaft und<br />
Industrie eröffnen den Studierenden bzw. AbsolventInnen<br />
beste Karrierechancen. Für viele ist<br />
etwa das Pflichtpraktikum im Rahmen des Vollzeit-<br />
Bachelor-Studiums der Einstieg ins Berufsleben.<br />
Studiengang im Fokus: Human Factors<br />
and Sports Engineering<br />
Das Studium rund um die Entwicklung ergonomischer<br />
Produkte – von der Idee bis zum Endergebnis<br />
stehen hier Technik, Materialwissenschaft, Produktdesign<br />
und Ergonomie ganz im Zeichen des<br />
Menschen. Vorbehaltlich der Akkreditierung durch<br />
die AQ Austria wird der bestehende Bachelor<br />
Sports Equipment Technology in diesen einzigartigen<br />
neuen Studiengang weiterentwickelt.<br />
Erste Fachhochschule in Wien<br />
Die FH Technikum Wien wurde 1994 gegründet<br />
und erhielt im Jahr 2000 als erste Wiener Einrichtung<br />
Fachhochschulstatus. Derzeit gibt es an der<br />
FHTW 4.400 Studierende. Sie ist ein Netzwerkpartner<br />
des FEEI – des Fachverbands der Elektround<br />
Elektronikindustrie.<br />
FH Technikum Wien<br />
Höchstädtplatz 6, 1200 Wien<br />
Studienberatung: Tel.: 0800 500 300<br />
studienberatung@technikum-wien.at<br />
Oder per WhatsApp: +4366488963052<br />
www.technikum-wien.at<br />
facebook.com/fhtechnikumwien<br />
twitter.com/fhtechnikumwien<br />
Bewerbung und Aufnahme<br />
Bewerben: www.technikum-wien.at/bewerbung<br />
Aufnahmeinfos: www.technikum-wien.at/aufnahme<br />
Anmeldeschluss für <strong>2020</strong>/21: 31. Mai <strong>2020</strong><br />
Open Days: 20. und 21. März <strong>2020</strong><br />
orientieren und entscheiden<br />
107
FACHHOCHSCHUL-STUDIENGANG<br />
GESUNDHEITSMANAGEMENT<br />
IM TOURISMUS<br />
Sie interessieren sich für die Bereiche Tourismus<br />
und Gesundheit und möchten lernen, diese<br />
miteinander in zukunftstauglichen Konzepten zu<br />
verknüpfen? Sie möchten im Studium Ihre Kommunikationsskills<br />
ausbauen? Eine familiäre Atmosphäre<br />
und ein vielfältiges Sport- und Freizeitprogramm<br />
am Campus sprechen Sie an?<br />
DER FH-STUDIENGANG<br />
Der Gesundheitssektor sowie die Freizeit- und<br />
Tourismusbranche müssen in den letzten Jahren<br />
deutlichen Veränderungen in den Lebens-, Freizeit-,<br />
Bewegungs- und Ernährungsgewohnheiten<br />
der Bevölkerung gerecht werden. Der Studiengang<br />
„Gesundheitsmanagement im Tourismus“<br />
bereitet Sie darauf vor, sich dieser Herausforderung<br />
zu stellen, indem Ihnen solide Grundkenntnisse<br />
der Gesundheitswissenschaften sowie<br />
Qualifikationen in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft<br />
vermittelt werden.<br />
Im Zuge des Bachelorstudiums absolvieren Sie<br />
ein Berufspraktikum im Umfang von 15 Wochen,<br />
das Ihnen einen ersten tieferen Einblick in Ihren<br />
zukünftigen Arbeitsbereich bietet und Ihnen zudem<br />
interessante Fragestellungen und Themengebiete<br />
für Ihre Bachelorarbeit eröffnet. Zudem<br />
besteht die Möglichkeit, ein Auslandssemester zu<br />
absolvieren und dadurch auch den internationalen<br />
Tourismus- und Freizeitmarkt kennenzulernen.<br />
Sie erfahren während Ihres Studiums, wie nachhaltige<br />
Gesundheits- und Marketingkonzepte sowie<br />
Businesspläne erstellt werden. Außerdem<br />
werden Sie darin geschult, Trends im Spa- und<br />
Wellness-Management zu erkennen und zu verstehen.<br />
Neben einer Fremdsprache (Englisch,<br />
Arabisch, Chinesisch oder Russisch) lernen Sie im<br />
Studium auch verknüpftes, kritisches Denken,<br />
das den Grundstock für innovatives, durchdachtes<br />
Handeln im späteren Job bilden soll.<br />
FACTS<br />
Bachelor: Dauer: 6 Semester (Vollzeit), Unterrichtssprachen:<br />
Deutsch und Englisch, Studienplätze<br />
pro Jahr: 50, Akademischer Abschluss:<br />
Bachelor of Arts in Business (BA)<br />
WO KANN ICH GESUNDHEITSMANAGEMENT<br />
IM TOURISMUS STUDIEREN?<br />
Dieses Studium wird an der FH Joanneum am<br />
Standort Bad Gleichenberg angeboten. Ein ähnliches<br />
Studium gibt es an der FH Burgenland<br />
(Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung).<br />
MÖGLICHE BERUFSFELDER<br />
• Bade-, Kur- und Thermenbetriebe<br />
• Hotels und Freizeiteinrichtungen mit<br />
Fokus auf den Gesundheitsaspekt<br />
• Tourismusverbände<br />
• Gesundheitsförderung im öffentlichen Dienst<br />
JOBAUSSICHTEN<br />
Der Wirtschaftszweig Gesundheit gewinnt ständig<br />
an Bedeutung, und somit eröffnen sich zahlreiche<br />
Berufschancen für AbsolventInnen des<br />
Studiengangs „Gesundheitsmanagement im<br />
Tourismus“. Durch Ihr im Studium erworbenes<br />
Wissen können Sie die Bereiche Gesundheit,<br />
Tourismus und Freizeit zu zukunftsfähigen Konzepten<br />
verbinden und sind dadurch bestens auf<br />
einen Berufseinstieg im Gesundheitsmanagement,<br />
in Thermen, Tourismusverbänden oder Hotels<br />
vorbereitet.<br />
108 MaturantInnen-Guide ’20
Für Berufstätige:<br />
Jetzt<br />
neu in<br />
Wien<br />
Hochschulstudium<br />
am<br />
Abend und am<br />
Wochenende.<br />
Die FOM Hochschule ist mit 55.000 Studierenden an 33 Hochschulzentren<br />
europaweit die führende Hochschule für Berufstätige. Sie bietet<br />
jetzt auch in Wien die Möglichkeit, ab September <strong>2020</strong> ein praxisnahes<br />
wie international anerkanntes Bachelor- oder MBA-Studium neben der<br />
Berufs tätigkeit zu absolvieren. Die FOM ist durch den Akkreditierungsrat<br />
Deutschland akkreditiert, bei der AQ Austria gelistet und international<br />
anerkannt. Die Vorlesungen finden in den Räumlichkeiten der Sigmund<br />
Freud Privatuniversität statt.<br />
fom.at<br />
orientieren und entscheiden<br />
109
Bachelor<br />
Studiengänge für mehr Chancen am Arbeitsmarkt:<br />
Logistik & Transportmanagement,<br />
Projektmanagement & IT, Bank- & Finanzwirtschaft …<br />
Weitere Studienprogramme unter www.fh-vie.ac.at<br />
Wohlmutstraße 22<br />
1020 Wien<br />
+43 1 720 12 86<br />
Zukunft<br />
Vienna<br />
calling<br />
bereite Dich auf eine<br />
sehr steile Karriere vor –<br />
und das in der lebenswertesten<br />
Stadt<br />
der Welt.<br />
110 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
FH ST. PÖLTEN –<br />
MY BEST PLACE TO STUDY<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
An der FH St. Pölten erhalten mehr als 3.200 Studierende<br />
in zahlreichen Bachelor- und Master-Studiengängen<br />
sowie Weiterbildungslehrgängen eine praxisbezogene<br />
akademische Ausbildung in folgenden<br />
Themenbereichen: Medien & Wirtschaft, Medien &<br />
Digitale Technologien, Informatik & Security, Bahntechnologie<br />
& Mobilität, Gesundheit und Soziales.<br />
Theorie und Praxis<br />
Praxisnähe wird an der FH St. Pölten großgeschrieben:<br />
Bereits während der Ausbildung haben Sie<br />
die Möglichkeit, Praxiserfahrung zu sammeln – sei<br />
es in Projekten mit KooperationspartnerInnen oder<br />
im Rahmen eines Berufspraktikums. Durch die<br />
enge Zusammenarbeit mit Unternehmen und Organisationen<br />
bekommen Sie schon während des<br />
Studiums Aussicht auf zukünftige Arbeitsstellen –<br />
AbsolventInnen erzielen eine nahezu 100-prozentige<br />
Beschäftigungsquote!<br />
Lernen mit modernster Infrastruktur<br />
Professionell ausgestattete Studios und Labore<br />
bieten neben einer idealen Lern- und Arbeitsatmosphäre<br />
auch optimale Voraussetzungen für ein praxisgeleitetes<br />
Studium. Die zahlreichen Labore –<br />
vom Audiolabor über das Industrie-4.0-Labor bis<br />
hin zum Digital Health Lab – stehen Ihnen rund um<br />
die Uhr zur Verfügung und ermöglichen die Realisierung<br />
praxisnaher Projekte.<br />
Go international<br />
So lautet das Motto der FH St. Pölten zum internationalen<br />
Erfahrungsaustausch der Studierenden.<br />
Ob ein Auslandssemester an einer der mehr als<br />
140 Partnerhochschulen, ein Auslandspraktikum<br />
oder die Teilnahme am International Student Network:<br />
Internationale Mobilität wird nicht nur gewünscht,<br />
sondern explizit gefördert.<br />
Einladung zum Open Day: 13. März <strong>2020</strong><br />
© Martin Lifka Photography<br />
Bachelor-Studiengänge *<br />
Management & Digital Business (VZ)**<br />
Marketing & Kommunikation (VZ)<br />
Medienmanagement (VZ)<br />
Creative Computing (VZ)**<br />
Medientechnik (VZ)<br />
Smart Engineering of Production Technologies<br />
and Processes (BB/dual)<br />
IT Security (BB/VZ)<br />
Data Science and Business Analytics (VZ)<br />
Bahntechnologie und Mobiliität (BB/VZ)<br />
Diätologie (VZ)<br />
Gesundheits- und Krankenpflege (VZ)<br />
Physiotherapie (VZ)<br />
Soziale Arbeit (BB/VZ)<br />
Fachhochschule St. Pölten GmbH<br />
Fachhochschule St. Pölten GmbH<br />
Matthias-Corvinus-Straße 15, 3100 St. Pölten<br />
+43/2742/313 228 – 333<br />
csc@fhstp.ac.at<br />
fhstp.ac.at<br />
facebook.com/fhstp<br />
instagram.com/fhstp<br />
Jetzt informieren und Studienplatz sichern:<br />
fhstp.ac.at<br />
* VZ = Vollzeit, BB = Berufsbegleitend, ** vorbehaltlich der Akkreditierung durch die AQ Austria<br />
orientieren und entscheiden<br />
111
FACHHOCHSCHUL-STUDIENGANG<br />
POLIZEILICHE FÜHRUNG &<br />
BERUFSBEGLEITENDE<br />
MASTERSTUDIEN<br />
Sie interessieren sich für den Polizeiberuf,<br />
möchten aber nicht auf eine akademische Laufbahn<br />
verzichten? Kein Problem, die Fachhochschule<br />
Wiener Neustadt bietet in Kooperation<br />
mit dem Bundesministerium für Inneres akademische<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten im polizeilichen<br />
Bereich an.<br />
DIE FH-STUDIENGÄNGE<br />
Das Bachelorstudium „Polizeiliche Führung“ hat<br />
zum Ziel, Sie als StudentInnen zu theoretisch und<br />
praktisch versierten Führungspersönlichkeiten<br />
auszubilden und dient seit 2006 als Offiziersausbildung<br />
der Bundespolizei. Durch Kooperationen<br />
mit dem Bundesministerium für Inneres und Bundesministerium<br />
für Landesverteidigung können<br />
in diesem international anerkannten Studium<br />
praxisnahe Kompetenzen für Aufgaben in der Exekutive<br />
und in privaten Sicherheitsdiensten angeeignet<br />
werden.<br />
Auch nach Abschluss des Bachelorstudiums<br />
muss die akademische Laufbahn im polizeilichen<br />
Bereich noch nicht zu Ende sein. Durch berufsbegleitende<br />
FH-Masterstudiengänge mit thematischer<br />
Ausrichtung auf den Ressortbereich kann<br />
die eigene Qualifikation für Top-Managementpositionen<br />
noch weiter ausgebaut werden.<br />
FACTS<br />
Bachelor: Dauer: 6 Semester (berufsbegleitend), Abschluss:<br />
Bachelor of Arts in Police Leadership (BA)<br />
Master: Studiengänge werden u. a. an der FH<br />
Wiener Neustadt und an der FH Campus Wien<br />
angeboten.<br />
WO KANN ICH DIESE STUDIEN ABSOLVIEREN?<br />
Das Bachelorstudium wird von der Fachhochschule<br />
Wiener Neustadt in Kooperation mit dem<br />
Bundesministerium für Inneres angeboten und<br />
in berufsbegleitender Form durchgeführt.<br />
MÖGLICHE BERUFSFELDER<br />
Als AbsolventIn dieser Studiengänge haben Sie<br />
zahlreiche Möglichkeiten auf Führungs- und<br />
Top-Managementpositionen in allen Bereichen<br />
der Sicherheitsbranche. Sowohl im öffentlichen<br />
Bereich, der Sicherheitsexekutive und Landesverteidigung,<br />
als auch in privaten Sicherheitsorganisationen<br />
erhöht ein Studium mit Fokus auf<br />
den Thematiken der Sicherheitsbranche ihre<br />
Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten enorm.<br />
JOBAUSSICHTEN<br />
Der Sicherheitsbereich ist ein breit gefächerter<br />
Arbeitsmarkt, der auch in Zukunft nicht an Bedeutung<br />
verlieren wird, da das Grundbedürfnis<br />
nach Sicherheit in der Natur des Menschen liegt.<br />
Durch die große Themenvielfalt innerhalb der<br />
Branche bestehen auch gerade in der mittleren<br />
Managementebene zahlreiche Karrierepfade<br />
und Aufstiegsmöglichkeiten zu Top-Managementpositionen.<br />
Informationen zum Bachelorstudium:<br />
www.fhwn.ac.at/studiengang/polizeiliche-fuehrung<br />
112 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
Frei nach dem Motto: „Man muss ja nicht als<br />
‚Wunderwuzzi‘ kommen, aber man kann ja als<br />
ein umfassend ausgebildeter ‚Allrounder‘ gehen!“<br />
richtet sich die Montanuniversität Leoben<br />
an engagierte Interessierte, die eine gewisse<br />
Neigung für Technik und Naturwissenschaft mitbringen.<br />
Aufgrund ihrer vielfältigen Aufgabenbereiche<br />
werden AbsolventInnen der Studienrichtung<br />
Umweltschutz- und Verfahrenstechnik als<br />
„Letzte Allrounder“ bezeichnet.<br />
UNIVERSITÄTS-STUDIENGANG<br />
INDUSTRIELLE UMWELTSCHUTZ-<br />
UND VERFAHRENSTECHNIK<br />
Sind Sie neugierig und möchten Sie wissen und<br />
verstehen, wie Prozesse funktionieren? Liegt Ihnen<br />
die Zukunft unserer Erde am Herzen und<br />
möchten Sie dazu beitragen, Umweltprobleme<br />
zu lösen? Stellen Sie sich gerne neuen Herausforderungen<br />
und haben Freude daran, kreative<br />
Lösungen für komplexe Fragestellungen und<br />
Probleme zu finden?<br />
DER UNI-STUDIENGANG<br />
Klimawandel, Treibhausgase, Verschmutzung von<br />
Luft und Abwässern, Industrieunfälle – Medien<br />
berichten ständig über schwerwiegende menschliche<br />
Auswirkungen auf die Umwelt. TechnikerInnen<br />
und IngenieurInnen beschäftigen sich damit,<br />
diese Auswirkungen, verursacht durch industrielle<br />
Produktion, möglichst gering zu halten. Das<br />
Studium Industrielle Umweltschutz- und Verfahrenstechnik<br />
bereitet Studierende darauf vor, sich<br />
den Herausforderungen einer umweltgerechten<br />
Herstellung von Produkten zu gleichzeitig günstigen<br />
Preisen stellen zu können.<br />
Das Bachelorstudium vermittelt eine breite Basis<br />
an Wissen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen<br />
(z. B. Chemie, Maschinenbau, Umweltrecht,<br />
BWL, Computersimulation). Im<br />
Masterstudium können sich Studierende zwischen<br />
den beiden Schwerpunkten Verfahrenstechnik<br />
und Abfalltechnik und -wirtschaft entscheiden.<br />
FACTS<br />
Bachelor: Dauer: 7 Semester, Abschluss: Bachelor<br />
of Science (BSc),<br />
Master: Dauer: 4 Semester, Abschluss: Dipl.-Ing.<br />
WO KANN ICH UMWELTSCHUTZ-<br />
UND VERFAHRENSTECHNIK STUDIEREN?<br />
Dieses Studium wird ausschließlich an der<br />
Montanuniversität Leoben angeboten. Die FH<br />
Oberösterreich bietet den Studiengang „Biound<br />
Umwelttechnik“ an, der in eine ähnliche<br />
Richtung geht, jedoch mehr auf Biotechnologie<br />
ausgerichtet ist.<br />
MÖGLICHE BERUFSFELDER<br />
• Beratung in umwelttechnischen Fragen<br />
• Erneuerbare Energien und Rohstoffe<br />
• Kraftwerkstechnik<br />
• Abfallwirtschaft<br />
• Diverse Industriezweige (z. B. Papier, Lebensmittel,<br />
Zement, Erdöl)<br />
JOBAUSSICHTEN<br />
Die breit ausgerichtete und praxisnahe Ausbildung<br />
ermöglicht es AbsolventInnen, je nach Interesse<br />
zu entscheiden, in welche Branche sie<br />
gehen möchten. In Zeiten von Klimawandel und<br />
konstanter Umweltverschmutzung sind die Jobaussichten<br />
für Umweltschutz- und VerfahrenstechnikerInnen<br />
ausgezeichnet.<br />
orientieren und entscheiden<br />
113
MONTANUNI LEOBEN: EINZIGARTIGE<br />
AUSRICHTUNG UND EXZELLENZ<br />
Die Montanuniversität Leoben nimmt aufgrund<br />
ihrer einzigartigen Ausrichtung und Exzellenz eine<br />
besondere Stellung in der österreichischen Bildungslandschaft<br />
ein. Als kleinste technische Universität<br />
Österreichs bietet die Montanuniversität<br />
ihren rund 4.000 Studierenden einen modernen<br />
Campus mit Topausstattung und individuelle Betreuung<br />
durch die Lehrenden. Diese „Wohlfühl-<br />
Atmosphäre“ wird auch durch eine Umfrage des<br />
Trendence Graduate Barometer 2017 bestätigt:<br />
95 % der Leobener Studierenden würden ihr Studium<br />
weiterempfehlen.<br />
Wo aus Forschung Zukunft wird<br />
Algen, die Rohöl erzeugen? Materialien, die sich<br />
selbst heilen? Und wie entstehen aus Abfall wieder<br />
neue Produkte? Nur mit Kreativität, Innovationsgeist<br />
und dem Know-how von jungen Ingenieurinnen<br />
und Ingenieuren wird es möglich<br />
sein, die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen.<br />
Die Nachhaltigkeit aller Prozesse ist<br />
ein zentrales Anliegen der Montanuniversität<br />
© Montanuni Leoben<br />
Leoben, daher orientieren sich die angebotenen<br />
Studien am Wertschöpfungszyklus: von der Gewinnung<br />
der Rohstoffe und deren Aufbereitung<br />
zu Hochleistungswerkstoffen über das Prozessund<br />
Produktengineering und dem damit nötigen<br />
Energiemanagement bis hin zur Logistik. Am<br />
Ende des Zyklus steht die Abfallverwertung und<br />
das Recycling. So werden „Reststoffe“ wieder<br />
zu „Wertstoffen“ für neue Produkte und ein<br />
Kreislauf entsteht, der einen sparsamen Umgang<br />
mit den Ressourcen unseres Planeten sicherstellt.<br />
Bachelorstudien<br />
• Angewandte Geowissenschaften<br />
• Rohstoffingenieurwesen<br />
• Petroleum Engineering<br />
• Industrielle Energietechnik<br />
• Werkstoffwissenschaft<br />
• Kunststofftechnik<br />
• Metallurgie<br />
• Montanmaschinenbau<br />
• Industrielogistik<br />
• Industrial Data Science (neu ab WS <strong>2020</strong>/21)<br />
• Industrielle Umweltschutz- und<br />
Verfahrenstechnik<br />
• Recyclingtechnik<br />
Um technische und naturwissenschaftliche<br />
Grundkenntnisse zu schaffen, ist das erste Jahr<br />
für alle Studienanfänger – in Leoben auch liebevoll<br />
„Schwammerl“ genannt – weitgehend<br />
gleich. In dieser Phase kann daher das Studium<br />
an der Montanuni ohne Zeitverlust gewechselt<br />
werden. Zu Beginn stehen am Stundenplan die<br />
für Ingenieure wichtigen Grundlagen in Physik,<br />
Mathematik, Computeranwendung und Programmierung,<br />
Chemie und Mechanik.<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
114 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
Kein Auswahlverfahren<br />
An einigen österreichischen Universitäten sind<br />
in diversen Studienrichtungen Auswahlverfahren<br />
eingeführt worden, um die Anzahl der Studienanfänger<br />
zu verringern. Die Studienrichtungen<br />
in Leoben sind von diesem Problem nicht<br />
berührt und alle Schülerinnen und Schüler mit<br />
einem positiven Maturazeugnis können an der<br />
Montanuniversität inskribieren.<br />
Aller Anfang ist leicht<br />
Wo bekomme ich Vorlesungsskripten? Was ist<br />
ein Curriculum? Und wo gibt es den besten Kaffee<br />
in Leoben? An der Montanuniversität wird<br />
von Anfang an Wert auf persönliche Betreuung<br />
gelegt. Um Erstsemestrigen den Start ins Unileben<br />
in einer fremden Stadt zu erleichtern, werden<br />
sie im Rahmen des Tutoriumprojekts von<br />
Höhersemestrigen betreut, die ihnen in allen<br />
Bereichen mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />
Hervorragende Karrierechancen<br />
Praktika und Kooperationen mit Wirtschaft und<br />
Industrie ermöglichen den Studierenden, die für<br />
einen erfolgreichen Berufseinstieg notwendige<br />
Praxis zu erhalten. Aufgrund ihrer Spezialisierung<br />
und ihres umfangreichen Wissens ergeben<br />
sich für Leobener Absolventinnen und Absolventen<br />
beste Jobchancen weltweit. Auch durch<br />
die Förderung der Teilnahme an nationalen und<br />
internationalen Austauschprogrammen mit anderen<br />
Universitäten wird ein wichtiger Grundstein<br />
für die Zukunft der Studierenden gelegt.<br />
© Montanuni Leoben © Montanuni Leoben<br />
und Freizeitangebot, eingebettet in der wunderschönen<br />
Berg- und Flusslandschaft der Obersteiermark.<br />
Aufgrund der familiären Atmosphäre an<br />
der Montanuni schließt man als „Schwammerl“<br />
schnell neue Freundschaften. Der Mix aus kultureller<br />
Vielfalt und montanistischem Brauchtum<br />
tragen zum einzigartigen Flair der Stadt und zum<br />
Studienerlebnis bei.<br />
Glück Auf in Leoben!<br />
Nicht zu groß und nicht zu klein, eine hervorragende<br />
Lage und Infrastruktur mit hoher Lebensqualität:<br />
Die Universitätsstadt Leoben bietet ihren<br />
Studierenden neue Wohnheime, ein<br />
modernes und junges Shoppingcenter mitten in<br />
der historischen Altstadt und ein breites Sport-<br />
Montanuniversität Leoben<br />
Franz-Josef-Straße 18<br />
8700 Leoben<br />
info@unileoben.ac.at<br />
+43 (0) 3842 402 - 7221<br />
www.unileoben.ac.at<br />
montanunileoben<br />
orientieren und entscheiden<br />
115
UNIVERSITÄTS-STUDIENGANG<br />
GENETIK UND ENTWICKLUNGS-<br />
BIOLOGIE<br />
Sie sind fasziniert von Genetik und Erbbiologie?<br />
Sie interessieren sich für Naturwissenschaften<br />
und haben Freude an der Entdeckung neuer Erkenntnisse,<br />
an Laborarbeit und Pharmazie? Zudem<br />
könnten Sie sich vorstellen, als GenetikerIn<br />
in der Forschung, der Industrie oder in der<br />
Verfahrenstechnik zu arbeiten?<br />
DER UNI-STUDIENGANG<br />
Die Genetik ist ein Teilbereich der Biologie, die<br />
sich vor allem mit erblichen Merkmalen und der<br />
Weitergabe von Erbanlagen lebendiger Organismen<br />
an die kommende Generation beschäftigt.<br />
StudentInnen des Masterstudiums der<br />
Genetik erhalten während des Studiums eine<br />
vertiefende Ausbildung in den Bereichen Genomforschung,<br />
mathematische Methoden, regulatorische<br />
Netzwerke und angewandte Bioinformatik.<br />
Darauf aufbauend gibt es dann<br />
Vertiefungen und Schwerpunkte z. B. in Genetik<br />
und molekularer Pathologie, Zell- und Entwicklungsbiologie,<br />
animal breeding and genetics,<br />
bakterieller Genomforschung u. v. m.<br />
Das Studium soll die AbsolventInnen dazu befähigen,<br />
das angeeignete wissenschaftliche Knowhow<br />
in der Praxis umzusetzen und innovative Arbeit<br />
in Forschung und Entwicklung zu leisten. Die<br />
AbsolventInnen sind dazu befähigt, selbstständig<br />
wissenschaftliche Arbeiten (inkl. Planung<br />
und Umsetzung) durchzuführen, ein Doktoratsstudium<br />
zu beginnen und wissenschaftliche Publikationen<br />
selbstständig zu verfassen. Weiters<br />
können Sie sich selbst weitere Spezialkenntnisse<br />
in Ihrem Fachgebiet aneignen und sich in<br />
ein nahestehendes Fachgebiet einarbeiten. Dadurch<br />
werden Sie optimal vorbereitet, um auch<br />
im internationalen Umfeld erfolgreich in der Forschung<br />
mitwirken zu können. Das Ziel des Masterstudiums<br />
Genetik und Entwicklungsbiologie<br />
ist es, StudentInnen mit einer profunden Sachkenntnis<br />
moderner, molekularer Methoden auszubilden.<br />
Themengebiete sind unter anderem<br />
Chromosomenbiologie, Epigenetik, Verhaltensgenetik,<br />
Stammzellen und Zellpolarität.<br />
FACTS<br />
Master: Dauer: 4 Semester, Abschluss: Master<br />
of Science (MSc)<br />
WO KANN ICH GENETIK UND<br />
ENTWICKLUNGSBIOLOGIE STUDIEREN?<br />
Dieses Studium kann an allen Universitäten Österreichs<br />
absolviert werden, die Biologie als Studienfach<br />
anbieten.<br />
MÖGLICHE BERUFSFELDER<br />
• Private und staatliche Hochschul- und<br />
Forschungseinrichtungen<br />
• Chemische & pharmazeutische Laboratorien<br />
• Öffentliche Verwaltung im Umwelt- und im<br />
Medizinbereich<br />
• Produktentwicklung in der Pharmaindustrie<br />
• Qualitätskontrolle in der Pharmaindustrie<br />
• Molekularbiologische Analytik<br />
• Patentwesen<br />
JOBAUSSICHTEN<br />
Die Jobaussichten in der Genetik sind exzellent<br />
und es gibt in diesem Bereich immer mehr Stellen<br />
zu besetzen. Vor allem in industriellen Zweigen<br />
werden GenetikerInnen immer gebraucht<br />
und gesucht.<br />
116 MaturantInnen-Guide ’20
BIST SMART, HAST INTERESSE AM MENSCHEN<br />
DU<br />
MÖCHTEST ETWAS BEWEGEN<br />
UND<br />
BIST SMART, HAST INTERESSE AM<br />
DU<br />
UND MÖCHTEST ETWAS BEWEGEN?<br />
MENSCHEN<br />
AN DER PARACELSUS<br />
STUDIERE<br />
PRIVATUNIVERSITÄT<br />
MEDIZINISCHEN<br />
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B E I U N S R I C H T I G<br />
orientieren und entscheiden<br />
117<br />
www.pmu.ac.at
PRIVATUNIVERSITÄT SCHLOSS SEEBURG<br />
Anders studieren<br />
Die Privatuniversität Schloss Seeburg ist eine<br />
junge Universität, die mittlerweile an zwei Präsenzstätten<br />
in Österreich vertreten ist. Das<br />
Wahrzeichen der Universität, das Schloss Seeburg,<br />
liegt mitten im Salzburger Seenland. Durch<br />
die aus dem 15. Jahrhundert stammenden<br />
Räumlichkeiten des Schlosses und dem in unmittelbarer<br />
Nähe gelegenen Wallersee wird den<br />
Studierenden eine unverwechselbare Lernatmosphäre<br />
geboten.<br />
Aufgrund der regen Nachfrage und des immer größer<br />
werdenden Interesses an den gebotenen Studiengängen<br />
öffnete die Präsenzstätte Wien vor<br />
knapp drei Jahren ihre Türen. Mitten im aufstrebenden<br />
Innovationsviertel, dem Technologiezentrum<br />
Seestadt Aspern, bietet die Privatuniversität<br />
Schloss Seeburg ihren Studentinnen und Studenten<br />
modernsten Unterricht in kleinen Gruppen.<br />
Derzeit zählen ca. 1000 Personen aus Deutschland<br />
und Österreich zu den Studentinnen und Studenten<br />
der Privatuniversität Schloss Seeburg.<br />
Was das Studieren an der Privatuniversität Schloss<br />
Seeburg so besonders macht? Das österreichweit<br />
einzigartige semi-virtuelle Studienkonzept. Die<br />
Studentinnen und Studenten können dank der innovativen<br />
Lernplattform orts- und zeitunabhängig<br />
ihre Lernzeit einteilen. So ist weder ein Umzug zur<br />
Universität noch das Beenden der Berufstätigkeit<br />
oder des Leistungssports vonnöten. Neben diesen<br />
virtuellen Selbstlernphasen verbringen die Studentinnen<br />
und Studenten fünf Mal pro Semester<br />
je zwei zusammenhängende Tage direkt an der<br />
Universität, je nach Wunsch entweder in Seekirchen<br />
oder in Wien. Besonderes Augenmerk wird<br />
dabei auf die persönliche, individuelle Betreuung<br />
und das Studieren in kleinen Gruppen gelegt.<br />
Wieso auf den Berufseinstieg warten? Das Studium<br />
an der Privatuniversität Schloss Seeburg<br />
schließt eine Berufstätigkeit für ihre Studentinnen<br />
und Studenten keineswegs aus. So kann<br />
das an der Universität erworbene, theoretisch<br />
fundierte Wissen direkt in der beruflichen Praxis<br />
angewendet werden. Zeitgleich werden wertvolle<br />
Kontakte geknüpft.<br />
Das Studienangebot umfasst Bachelorstudiengänge<br />
in Betriebswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre<br />
mit Fokus auf Digital Business,<br />
Betriebswirtschaftslehre mit Fokus auf Immobilienwirtschaft,<br />
Betriebswirtschaftslehre mit Fokus<br />
auf Tourismus- und Destinationsmanagement,<br />
Wirtschaftspsychologie sowie Sport- und Eventmanagement.<br />
Außerdem werden Masterstudiengänge<br />
in Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspsychologie<br />
sowie ein dreisemestriger<br />
Master of Business Administration (MBA) in General<br />
Management und ein Doktorat für Innovation<br />
and Creativity Management angeboten.<br />
Privatuniversität Schloss Seeburg<br />
Seeburgstraße 8<br />
A-5201 Seekirchen am Wallersee<br />
Tel.: +43 (0)6212 2626 10<br />
studienberatung@uni-seeburg.at<br />
www.uni-seeburg.at<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
118 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
StudentInnen der Wirtschaftsinformatik lernen<br />
grundlegende Strukturen und Konzepte der Informatik<br />
kennen und verstehen es, Technik und<br />
Ökonomie so zu verknüpfen, dass primär betriebswirtschaftliche<br />
Ziele verfolgt und erreicht<br />
werden können. Dabei spielen auch volkswirtschaftliche,<br />
soziale und gesellschaftliche Komponenten<br />
eine wichtige Rolle. Außerdem werden<br />
Sie mit den Grundkonzepten der Daten- und<br />
Prozessmodellierung vertraut. Dadurch sind Sie<br />
nach dem Studium in der Lage, betriebswirtschaftliche<br />
Problemstellungen durch EDV-Lösungen<br />
zu beheben. Als StudentIn des Bachelorstudiums<br />
Wirtschaftsinformatik erhalten Sie<br />
Kenntnisse über Datenbanksysteme, Netzwerke<br />
und Netzwerksicherheit. Aber auch das Programmieren<br />
in diversen Programmiersprachen<br />
wird gelehrt.<br />
UNIVERSITÄTS-STUDIENGANG<br />
WIRTSCHAFTSINFORMATIK<br />
Interessieren Sie sich für Computer, Internet<br />
und Informationssysteme? Arbeiten Sie gerne<br />
mit neuen Medien? Logisches Denken und das<br />
Analysieren von komplexen Fragestellungen gehören<br />
zu Ihren Stärken? Wollen Sie mehr über<br />
die unterschiedlichsten Prozesse, wie beispielsweise<br />
den Ein- oder Verkauf von Waren in Unternehmen,<br />
erfahren und diese mit Hilfe von IT-Lösungen<br />
optimieren?<br />
DER UNI-STUDIENGANG<br />
Der Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik<br />
– der sowohl in Vollzeit- als auch in berufsbegleitender<br />
Form angeboten wird – kombiniert<br />
Informatik, Wirtschaft und Management. Sie erwerben<br />
umfassendes Wissen über die neuesten<br />
Technologien und beschäftigen sich mit Informations-<br />
und Kommunikationssystemen in der<br />
Wirtschaft sowie in der Gesellschaft.<br />
Ergänzt wird Ihr Studium durch eine wirtschaftliche<br />
Basisausbildung, Sie erwerben Grundkenntnisse<br />
in den verschiedensten Disziplinen,<br />
wie beispielsweise Marketing, Personalmanagement,<br />
Accounting und Produktion.<br />
FACTS<br />
Bachelor: Dauer: 6 Semester,<br />
Abschluss: Bachelor of Science (BSc)<br />
WO KANN ICH WIRTSCHAFTSINFORMATIK STUDIEREN?<br />
Das Studium wird an der Johannes-Kepler-Universität<br />
Linz, der TU Wien, der Universität Wien,<br />
der Wirtschaftsuniversität Wien, der Fachhochschule<br />
Technikum Wien, dem Campus 02 Graz<br />
und an der Universität Innsbruck angeboten.<br />
MÖGLICHE BERUFSFELDER<br />
• Softwareentwicklung<br />
• Unternehmensberatung<br />
• Forschung<br />
• IT-Abteilungen<br />
JOBAUSSICHTEN<br />
Die IT-Branche stellt nach wie vor ein zukunftsträchtiges<br />
Feld dar. Informations- und Kommunikationstechniken<br />
gewinnen immer mehr an<br />
Bedeutung. So finden Sie als WirtschaftsinformatikerIn<br />
einen Job in der Beratungsbranche,<br />
aber auch in eigenen IT-Abteilungen von Organisationen.<br />
Für Unternehmen ist es wichtig, zwischenbetriebliche<br />
Informationsflüsse, aber auch<br />
die Kanäle zu den Kunden zu optimieren und somit<br />
Vorteile gegenüber der Konkurrenz herauszuschlagen<br />
– dafür benötigen sie kompetente,<br />
motivierte WirtschaftsinformatikerInnen.<br />
orientieren und entscheiden<br />
119
UNIVERSITÄTS-STUDIENGANG<br />
ELEKTROTECHNIK UND<br />
INFORMATIONSTECHNIK<br />
Sie interessieren sich für höchst aktuelle Themen<br />
wie das mobile Internet der Generation x,<br />
Photonik und verteilte Intelligenz? Sie bringen<br />
ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Eigenverantwortung<br />
mit und Technik 2.0 ist Ihre Welt?<br />
DER UNI-STUDIENGANG<br />
Elektrotechnik und Informationstechnik können<br />
alle technisch-naturwissenschaftlich interessierten<br />
MaturantInnen studieren, eine einschlägige<br />
HTL-Vorbildung ist keine Voraussetzung.<br />
Das Bachelorstudium Elektrotechnik und die<br />
darauf aufbauenden Masterstudien eröffnen<br />
eine faszinierende Welt, kombiniert mit einer<br />
zukunftssicheren akademischen Ausbildung.<br />
AbsolventInnen dieser Studienrichtung haben<br />
einen international sehr guten Ruf und sind am<br />
Arbeitsmarkt gefragt. Das Studium bietet zahlreiche<br />
Chancen auf einen gut dotierten Job und<br />
erlaubt im Berufsweg viele weitere Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
Die Grundlagenausbildung beginnt mit Mathematik,<br />
Physik, Elektrotechnik, Programmieren,<br />
Datenkommunikation und Digitalen Systemen.<br />
Das zweite und dritte Jahr des Bachelorstudiums<br />
bieten eine breite methodisch wissenschaftliche<br />
Ausbildung für alle Bereiche der<br />
Elektrotechnik und Informationstechnik. Ergänzend<br />
werden Betriebswirtschaft, Projektmanagement<br />
und Soft Skills vermittelt. In der<br />
Technik ist lebenslanges Lernen unumgänglich:<br />
die Fähigkeit, sich zur Lösung neuer Probleme<br />
selbstständig Wissen anzueignen und<br />
neue Entwicklungen richtig einzuordnen und zu<br />
analysieren, wird im Universitätsstudium besonders<br />
gefördert.<br />
FACTS<br />
Die apparative Ausstattung ist auf dem Stand<br />
der Zeit, das Raumangebot qualitativ und<br />
quantitativ ausreichend. Weder das Bachelorstudium<br />
noch die aufbauenden Masterstudien<br />
sind überlaufen und es gibt in allen Lehrveranstaltungen<br />
genügend freie Plätze und Betreuungspersonal.<br />
WO KANN ICH ELEKTROTECHNIK STUDIEREN?<br />
Elektrotechnik sowie ähnliche Studienrichtungen<br />
kann man unter anderem an der TU Wien,<br />
an der TU Graz oder aber auch an der Fachhochschule<br />
Technikum Wien studieren.<br />
MÖGLICHE BERUFSFELDER<br />
• Industrie- und Gewerbeunternehmen<br />
• Funk-, Fernseh- & Telekommunikationsbereich<br />
• Elektrizitätsversorgungsunternehmen<br />
• Luftfahrtunternehmen<br />
• Infrastrukturunternehmen<br />
JOBAUSSICHTEN<br />
Aufgrund der Spezialisierungsmöglichkeiten<br />
bereits während der Ausbildung sind ElektrotechnikerInnen<br />
gefragte Fachkräfte und werden<br />
in sehr unterschiedlichen Arbeitsbereichen eingesetzt.<br />
Ein Großteil der AbsolventInnen muss<br />
nicht sehr lange nach dem Traumjob suchen, da<br />
die Nachfrage in den letzten Jahren ungebrochen<br />
war.<br />
120 MaturantInnen-Guide ’20
Online-Infos rund<br />
ums Studieren<br />
in Niederösterreich:<br />
hochschulatlasnoe.at<br />
orientieren und entscheiden<br />
121
UNIVERSITÄTS-STUDIENGANG<br />
WIRTSCHAFTSRECHT<br />
Interessieren Sie sich sowohl für Jus als auch für<br />
Wirtschaft und möchten sich nicht zwischen<br />
den beiden entscheiden müssen? Sehen Sie<br />
sich in Zukunft in einem Beruf an der Schnittstelle<br />
zwischen Recht und Wirtschaft, wie z. B.<br />
als UnternehmensberaterIn oder SteuerjuristIn?<br />
Praxisnahes Lernen ist Ihnen ebenso wichtig<br />
wie eine fundierte theoretische Ausbildung?<br />
DER UNI-STUDIENGANG<br />
Der Studiengang Wirtschaftsrecht kombiniert<br />
rechtswissenschaftliches mit betriebswirtschaftlichem<br />
Wissen und stellt somit ein attraktives<br />
2-in-1-Angebot dar, das sonst nur ein Doppelstudium<br />
bieten kann. Auch wenn Latein keine<br />
Zulassungsvoraussetzung ist und das Studium<br />
keine rechtshistorischen Fächer vorsieht, ist dieses<br />
juristische Vollstudium die Basis für alle klassischen<br />
Rechtsberufe. Nach dem Bachelorstudium<br />
Wirtschaftsrecht haben AbsolventInnen die<br />
Möglichkeit, das gleichnamige Masterstudium<br />
anzuhängen, das sie dazu befähigt, als RichterIn,<br />
Anwalt/Anwältin oder NotarIn zu arbeiten.<br />
Auf der WU Wien gliedert sich das Studium in<br />
drei Abschnitte: Auf die Studieneingangs- und<br />
Orientierungsphase (STEOP) folgt der Common<br />
Body of Knowledge (CBK), der Lehrveranstaltungen<br />
in den Bereichen Rechtswissenschaften,<br />
Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, Statistik sowie<br />
Wahlfächer aus BWL oder Mathematik und<br />
eine Fremdsprache umfasst. Das Hauptstudium<br />
ist auf die juristische Ausbildung ausgerichtet<br />
und besteht aus Privatrecht, öffentlichem Recht,<br />
Steuerrecht, Arbeits- und Sozialrecht, Strafrecht<br />
und Europarecht. Zusätzlich belegen Studierende<br />
eine Spezielle Betriebswirtschaftslehre<br />
(SBWL), die aus fünf inhaltlich zusammenhängenden<br />
Lehrveranstaltungen besteht. Je nach Interesse<br />
kann die SBWL aus 28 betriebswirtschaftlichen<br />
Spezialisierungen gewählt werden.<br />
Die JKU Linz bietet Studierenden die Möglichkeit,<br />
sich im fünften Semester für einen der zwei<br />
Schwerpunkte (UnternehmensjuristIn oder SteuerjuristIn)<br />
zu entscheiden. Die akademischen<br />
Grade der beiden Studienschwerpunkte lauten<br />
Bachelor of Business Law (UnternehmensjuristIn)<br />
und Bachelor of Tax Law (SteuerjuristIn).<br />
FACTS<br />
Bachelor: Dauer: 6 Semester Regelstudienzeit,<br />
Abschluss: Bachelor of Laws (LL.B.)<br />
WO KANN ICH WIRTSCHAFTSRECHT STUDIEREN?<br />
Das Bachelorstudium wird an der Johannes Kepler<br />
Universität Linz und an der Wirtschaftsuniversität<br />
Wien angeboten.<br />
MÖGLICHE BERUFSFELDER<br />
• Juristische Kernberufe (Richteramt, Rechtsanwaltschaft,<br />
Notariat)<br />
• Unternehmensberatung<br />
• Rechts- oder Personalabteilungen<br />
• Steuerberatung<br />
• Wirtschaftsprüfung<br />
JOBAUSSICHTEN<br />
AbsolventInnen des Studiums Wirtschaftsrecht<br />
sind am Arbeitsmarkt sehr gefragt. Sie können<br />
sowohl in Rechtsabteilungen großer Unternehmen<br />
als auch in der öffentlichen Verwaltung<br />
oder in Steuerberatungs- und Wirtschaftstreuhandkanzleien<br />
tätig werden.<br />
122 MaturantInnen-Guide ’20
http://immo.tuwien.ac.at<br />
Universitätslehrgang<br />
Immobilienwirtschaft & Liegenschaftsmanagement<br />
Ihr Take-off zur Immobilienkarriere<br />
STUDIENDAUER<br />
4 Semester, berufsbegleitend<br />
ZULASSUNG<br />
Allgemeine Universitätsreife (Matura)<br />
ABSCHLUSS<br />
Akademische/r ImmobilienberaterIn & LiegenschaftsmanagerIn<br />
mit gewerblichem Befähigungsnachweis<br />
IMMOBILIENLEHRGÄNGE30<br />
Jahre<br />
Informieren<br />
Sie sich jetzt!<br />
TU Wien Continuing Education Center<br />
Operngasse 11 • A-1040 Wien<br />
T +43/(0)1/58801-41701 • office@cec.tuwien.ac.at<br />
orientieren und entscheiden<br />
123
DAS KOLLEG – ATTRAKTIVE ALTERNATIVE<br />
ZUR UNI- BZW. FH-AUSBILDUNG<br />
OB VOLLZEIT ODER BERUFSBEGLEITEND – EIN KOLLEG BIETET ALLEN<br />
GYMNASIASTiNNEN DIE MÖGLICHKEIT, SICH VOR DEM EINSTIEG INS<br />
BERUFSLEBEN NOCH BESONDERE FACHLICHE QUALIFIKATIONEN ANZU-<br />
EIGNEN. AUF DEN NÄCHSTEN SEITEN FINDEN SIE EINE AUFLISTUNG<br />
DER KOLLEG-LEHRGÄNGE IN ÖSTERREICH.<br />
WAS IST EIN KOLLEG?<br />
Für all jene, die nach der Matura nicht direkt ins Berufsleben<br />
einsteigen oder ein Studium starten wollen,<br />
stellen Kollegs eine sehr attraktive Alternative<br />
dar. Besonders für GymnasiastInnen bieten Kollegs<br />
die Möglichkeit, vor dem Berufsleben noch besondere<br />
fachliche Qualifikationen zu erwerben.<br />
Kolleg-Lehrgänge werden zumeist von berufsbildenden<br />
höheren Schulen angeboten. Die<br />
Ausbildung an einem Kolleg kann Vollzeit oder<br />
berufsbegleitend erfolgen. In der Regel dauert<br />
ein Kolleg-Lehrgang 4 Semester, wobei berufsbegleitende<br />
Programme durchaus auch 5<br />
oder 6 Semester dauern können.<br />
KOLLEGS WERDEN MIT EINER DIPLOM-<br />
PRÜFUNG ABGESCHLOSSEN. NACH ER-<br />
FOLGREICHEM ABSCHLUSS EINES KOL-<br />
LEGS ERHÄLT MAN DIE BERUFLICHE<br />
BERECHTIGUNGEN GEMÄSS GEWERBE-<br />
ORDNUNG BZW. INGENIEURGESETZ.<br />
Grundsätzlich gibt es folgende Arten von Kollegs:<br />
¤ Technische, Gewerbliche und Kunstgewerbliche<br />
Schulen: 4 Semester (Tagesform),<br />
6 Semester (Abendform)<br />
¤ Schulen für Tourismus: 4 Semester (Tagesform)<br />
¤ Kaufmännische Schulen: 4 Semester<br />
(Tagesform), 4 Semester (Abendform)<br />
¤ Bildungsanstalten für Elementarpädagogik:<br />
4 Semester (Tagesform),<br />
6 Semester (Abendform)<br />
¤ Bildungsanstalten für Sozialpädagogik:<br />
4 Semester (Tagesform), 6 Semester<br />
(Abendform)<br />
¤ Schulen für Mode und Bekleidungstechnik<br />
sowie für künstlerische Gestaltung:<br />
4 Semester (Tagesform), 6 Semester<br />
(Abendform)<br />
¤ Schulen für wirtschaftliche Berufe:<br />
4 Semester (Tagesform)<br />
Um sich an einem Kolleg zu bewerben, muss<br />
man entweder eine Reifeprüfung, Berufsreifeprüfung<br />
oder eine Studienberechtigungsprüfung<br />
vorweisen können. An technischen Kollegs<br />
werden oft auch AbsolventInnen von<br />
vierjährigen Fachschulen aufgenommen.<br />
Die Ausbildung an einem Kolleg wird mit einer<br />
Diplomprüfung abgeschlossen. Nach erfolgreichem<br />
Abschluss eines Kollegs erhält man<br />
die berufliche Berechtigungen gemäß Gewerbeordnung<br />
bzw. Ingenieurgesetz.<br />
124 MaturantInnen-Guide ’20
ENTSCHEIDUNG<br />
03<br />
ÖHV-TRAINEE TOURISMUSKOLLEG<br />
Eine der innovativsten Ausbildungen in Österreich<br />
Seit nunmehr 10 Jahren wird am Standort Semmering<br />
sehr erfolgreich eine der innovativsten<br />
Ausbildungen in Österreich angeboten – das<br />
ÖHV-TRAINEE Tourismuskolleg.<br />
Alle Vorteile der Ausbildung für MaturantInnen<br />
auf einen Blick:<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
¤ ¤ Wissen im Spitzenbetrieb der Hotellerie direkt<br />
anwenden – klare Richtlinien im On-the-job-<br />
Training garantieren eine optimale Ausbildung.<br />
¤ ¤ Job-Rotation – die Tätigkeit in verschiedenen<br />
Bereichen fördert abteilungsübergreifendes<br />
Denken und Handeln.<br />
¤ ¤ Theorie auf höchstem Niveau – kompakte<br />
Theorieblöcke mit innovativen und aktuellen<br />
Methoden am Tourismuskolleg Semmering.<br />
¤ ¤ Internationales Netzwerk – internationale<br />
Kontakte der Österreichischen Hoteliervereinigung<br />
(ÖHV) und der ÖHV-TRAINEE-<br />
Ausbildungsbetriebe.<br />
¤ ¤ Keine Studiengebühren – die Entlohnung von<br />
rund 1.000 Euro monatlich eröffnet die<br />
Möglichkeit, das Studium selbst zu<br />
finanzieren.<br />
¤ ¤ Studienplatzgarantie – bei Erfüllung aller<br />
Zulassungsvoraussetzungen wird ein<br />
Studienplatz garantiert.<br />
¤ ¤ Diplom als Touristikkaufmann/-frau – inklusive<br />
der Unternehmerprüfung und aller Gewerbeberechtigungen<br />
für Hotellerie & Gastronomie.<br />
¤ ¤ Bachelor Degree in „International Hospitality<br />
and Tourism Management“ – Möglichkeit<br />
eines Top-up-Studiums in zwei weiteren<br />
Semestern (in Kooperation mit europäischem<br />
Partner).<br />
Die Ausbildung befähigt die AbsolventInnen des<br />
ÖHV-TRAINEE Tourismuskollegs, gehobene Tätigkeiten<br />
in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft<br />
auszuüben und später Führungspositionen einzunehmen<br />
– es stehen alle touristischen Berufsfelder<br />
offen: Hotelmanagement, Tourismusorganisationen,<br />
Reisebüros, Fluglinien, Kreuzfahrtunternehmen,<br />
Event- und Kongresstourismus.<br />
Weitere Informationen<br />
ÖHV-TRAINEE Tourismuskolleg<br />
Hochstraße 37, 2680 Semmering<br />
Mag. Gerald Haberl<br />
E-Mail: office@oehv-trainee.at<br />
Tel.: 0676/3534679<br />
Detailliertere Informationen unter<br />
www.oehv-trainee.at<br />
orientieren und entscheiden<br />
125
Demner, Merlicek & Bergmann<br />
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04<br />
BEWERBUNG<br />
PASST DAS GEWÄHLTE UNTERNEHMEN ZU MIR? WORAUF KOMMT<br />
ES BEI DER BEWERBUNG WIRKLICH AN? WELCHE GEHÄLTER ZAHLT<br />
DIE ARBEITSWELT? IN DIESEM KAPITEL ERFAHREN SIE, WORAUF<br />
SIE VOR DEM JOBEINSTIEG UNBEDINGT ACHTEN SOLLTEN.<br />
orientieren und entscheiden<br />
127
WIE MACHT MAN<br />
EIGENTLICH KARRIERE?<br />
„KARRIERE“ BEDEUTET NICHT, MIT VIEL ELLBOGENEINSATZ NACH<br />
OBEN ZU KOMMEN. KARRIERE BEDEUTET, DIE EIGENEN BERUFLICHEN<br />
VORSTELLUNGEN ZIELGERICHTET UMZUSETZEN, DAMIT MAN IM<br />
BERUF DAS MACHEN KANN, WAS EINEM WIRKLICH SPASS MACHT.<br />
DAS THEMA „KARRIERE“ …<br />
… ist heute allgegenwärtig. Beinahe jede Zeitung<br />
hat mittlerweile einen eigenen Karriereteil.<br />
Die Karriereratgeber boomen. Immer mehr<br />
Menschen beschäftigen sich gezielt mit dem beruflichen<br />
Fortkommen, und zwar aus gutem<br />
Grund: Sie wollen auch im Beruf nicht nur das<br />
hinnehmen, was ihnen vorgesetzt wird, sondern<br />
wollen selbst entscheiden.<br />
Für manche Jugendliche hat der Karrierebegriff<br />
einen schalen Beigeschmack: Geht es dabei<br />
nicht bloß darum, auf Kosten anderer erfolgreich<br />
zu sein? Muss man für seine Karriere nicht<br />
seine Ellbogen möglichst rücksichtslos einsetzen?<br />
Ist Karriere nicht nur etwas für aalglatte<br />
GeschäftemacherInnen? Diese Vorurteile gegenüber<br />
dem Thema „Karriere“ hängen mit dem<br />
Karrieredenken von gestern zusammen und sind<br />
längst überholt.<br />
DIESES DENKEN WAR JAHRZEHNTELANG<br />
DURCH FOLGENDE EINSTELLUNGEN GEPRÄGT:<br />
¤ ¤ Karriere ist ein jahrelanger Prozess des<br />
Hochkletterns innerhalb starrer Hierarchien,<br />
den besonders Geschickte eben besonders<br />
schnell absolvieren.<br />
¤ ¤ Karriere ist eine Frage der generalstabsmäßigen<br />
Planung: Je größer der Input an formalen<br />
Qualifikationsnachweisen, desto größer der<br />
Output in Form des Aufsteigens auf der Karriereleiter.<br />
¤ ¤ Karriere kann man nicht unterbrechen: Wer<br />
einmal damit anfängt, Karriere zu machen,<br />
muss stetig weiterklettern – sonst ist er ein<br />
für alle Mal aus dem Spiel.<br />
¤ ¤ Karriere ist unvereinbar mit anderen Lebensschwerpunkten:<br />
Wer Karriere machen will,<br />
muss sich voll darauf konzentrieren und darf<br />
sich nicht darüber beschweren, dass Familie<br />
oder persönliche Neigungen zu kurz kommen.<br />
128 MaturantInnen-Guide ’20
BEWERBUNG<br />
04<br />
¤ ¤ Karriere ist ein Konkurrenzprojekt, für das<br />
man laufend gegen andere kämpft. Die Zusammenarbeit<br />
mit anderen schwächt nur die<br />
eigene Position.<br />
¤ ¤ Karriere hat einen Anfang, nämlich das Ende<br />
der Ausbildung bzw. des Studiums, und ein<br />
Ende, nämlich den Ausstieg aus dem Berufsleben<br />
mit Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters.<br />
Und dazwischen geht es linear<br />
bergauf oder gar nicht.<br />
Dieses alte Karrieredenken hat heute, im Zeitalter der<br />
vernetzten Wissensökonomie, keine Zukunft mehr.<br />
Es entspricht vor allem nicht dem Lebensgefühl<br />
einer Generation, die mehr denn je Spaß am Leben<br />
haben will und die mit den klassischen Statussymbolen<br />
und dem Ellbogendenken der traditionellen<br />
„AufsteigerInnen“ wenig anfangen<br />
kann. Und außerdem sehen die Bildungs- und<br />
Job-Lebensläufe von heute ohnehin anders aus.<br />
Die Karrierefragen von heute lauten anders, z. B.:<br />
¤ ¤ Wie habe ich beruflichen Erfolg nicht auf Kosten<br />
anderer, sondern gemeinsam mit anderen<br />
Menschen?<br />
¤ ¤ Wie knüpfe ich ein spannendes und zugleich<br />
sicheres Netzwerk?<br />
¤ ¤ Welche/r ArbeitgeberIn passt am besten zu<br />
mir, zu meinen Zielen, Vorstellungen und zu<br />
meinem Verständnis von erfolgreichem und<br />
verantwortungsvollem Wirtschaften?<br />
¤ ¤ Ist es möglich, beruflich erfolgreich zu sein,<br />
ohne dafür den Preis eines nicht vorhandenen<br />
Privatlebens bezahlen zu müssen?<br />
¤ ¤ Wie lässt sich beruflicher Erfolg mit Kindern<br />
und PartnerIn vereinbaren?<br />
¤ ¤ Was mache ich, wenn ich mich verändern<br />
will? Worauf kommt es bei einem Neustart<br />
mit 30, 40 oder 50 an?<br />
¤ ¤ Was darf ich alles noch lernen?<br />
¤ ¤ Wie setze ich meine Ideen und Vorstellungen<br />
als Selbstständige/r in die Tat um?<br />
¤ ¤ Wie halte ich meine Fähigkeiten und Kompetenzen<br />
fit für meine weitere berufliche Zukunft?<br />
Karriere soll Spaß machen. Man soll dabei seine<br />
persönliche Freiheit nützen, seine Ideen in die<br />
Tat umsetzen und gemeinsam mit anderen Leuten<br />
etwas bewegen können. Das ist das Spannende<br />
am Berufsleben.<br />
WIE ENTWICKELT MAN<br />
EINEN KARRIEREPLAN?<br />
+<br />
i<br />
KNOW-HOW<br />
Wer später einmal beruflichen Erfolg will, der sollte<br />
nicht auf Zufälle hoffen, sondern sich in Form eines<br />
persönlichen Karriereplans gezielt mit der eigenen<br />
Zukunft beschäftigen. Zugegeben: Die eigene<br />
Zukunft lässt sich in Zeiten wie diesen schwer<br />
planen. Trotzdem macht es Sinn, über Lebens- und<br />
Karriereziele nachzudenken. Denn Bildung und<br />
Beruf sind ja kein Selbstzweck – man will damit<br />
seine Vorstellung von einem guten, sinnvollen und<br />
spannenden Leben umsetzen. Auch wenn es Ihnen<br />
eigenartig vorkommen mag, sich heute zu<br />
überlegen, was in zehn Jahren sein soll, sollten Sie<br />
es trotzdem einmal tun. Sie gewinnen dadurch<br />
einen ganz anderen Blickwinkel auf Ihre Bildungsund<br />
Berufsentscheidungen.<br />
BEANTWORTEN SIE FÜR SICH<br />
FOLGENDE FRAGEN:<br />
¤ ¤ Wo möchte ich beruflich in zehn Jahren stehen?<br />
¤ ¤ Wo möchte ich privat in zehn Jahren stehen?<br />
¤ ¤ Worauf will ich in zehn Jahren zurückblicken können?<br />
¤ ¤ Wie viel will ich verdienen?<br />
¤ ¤ Welche Bildungswege/Ausbildungen möchte ich<br />
bis dahin abgeschlossen haben?<br />
¤ ¤ Will ich in zehn Jahren in Österreich oder im<br />
Ausland leben und arbeiten?<br />
¤ ¤ Was sollen Vorgesetzte/KollegInnen/<br />
Mitarbeiter Innen über mich sagen?<br />
¤ ¤ Was könnten in zehn Jahren meine nächsten<br />
Ziele im Beruf sein?<br />
orientieren und entscheiden<br />
129
WELCHE HALTUNG<br />
MACHT ERFOLGREICH?<br />
EGAL, FÜR WELCHEN BERUF SIE SICH ENTSCHEIDEN, EGAL,<br />
WOMIT SIE ERFOLGREICH SEIN WOLLEN: SIE SOLLTEN AUCH<br />
BESTIMMTE EINSTELLUNGEN UND GRUNDHALTUNGEN<br />
MITBRINGEN ODER SICH ZUMINDEST IHRER WICHTIGKEIT<br />
BEWUSST SEIN.<br />
1. IN DIE EIGENE ZUKUNFT INVESTIEREN<br />
Früher waren Bildung, Beruf und Karriere im<br />
Verständnis vieler Menschen praktisch „gratis“<br />
zu haben. Ein kostenloses Bildungssystem,<br />
kostenlose Weiterbildung im Unternehmen<br />
und kostenlose Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />
galten als selbstverständlich. Heute ist<br />
das anders. Investitionen der/des Einzelnen<br />
sind gefragt. Es ist notwendig, in sich selbst<br />
Geld zu investieren – etwa für Weiter- und Fortbildung,<br />
IT-Infrastruktur oder Sprachkurse. Wer<br />
dazu nicht bereit ist, hat im Wettbewerb um interessante<br />
Jobs das Nachsehen.<br />
Das bedeutet etwa:<br />
¤ ¤ Lassen Sie sich zu besonderen Anlässen<br />
von Verwandten keine „Luxusartikel“ schenken,<br />
sondern z. B. einen Sprachkurs.<br />
¤ ¤ Von einem teuren Urlaub haben Sie nur kurze<br />
Zeit etwas, von einer hochwertigen IT-<br />
Ausstattung profitieren sie langfristig.<br />
2. NICHT ALLES DEM ZUFALL ÜBERLASSEN<br />
Viele Leute meinen, dass Karriere meist<br />
Glückssache ist oder zufällig zustande kommt.<br />
Wer zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort<br />
ist und die richtigen Leute kennenlernt, der<br />
wird erfolgreich. Tatsache ist: Wer die eigene<br />
Karriere in Grundzügen plant, hat mehr davon.<br />
Die Beobachtung der Entwicklungen am Arbeitsmarkt,<br />
die Analyse der eigenen Stärken<br />
und Schwächen und der zielgerichtete Erwerb<br />
von Fähigkeiten sind dafür entscheidend.<br />
Das bedeutet etwa:<br />
¤ ¤ Lesen Sie regelmäßig Berichte über Arbeitsmarktentwicklungen<br />
und nutzen Sie Ratgeber<br />
wie den AKADEMIKERiNNEN-GUIDE.<br />
¤ ¤ Legen Sie für sich Karriereziele fest, z. B. Absolvierung<br />
eines Studiums, ein Praktikum<br />
pro Semester oder ein Auslandsstudium.<br />
PERSÖNLICHE EINSTELLUNG UND<br />
GRUNDHALTUNG SIND WICHTIGE<br />
ERFOLGSFAKTOREN.<br />
3. IMMER IN BEWEGUNG BLEIBEN<br />
Beruflicher Erfolg und Karriere sind keine einmaligen<br />
Ereignisse. Karriere ist eine Daueraufgabe.<br />
Man muss dauernd an sich und an den eigenen<br />
Fähigkeiten arbeiten. Wer rastet, der rostet –<br />
auch im Beruf. Beruflicher Erfolg fordert und fördert<br />
persönliche Weiterentwicklung. Verstehen<br />
Sie jeden Job auch als Sprungbrett für den nächsten,<br />
interessanteren Job. Tatsache ist: Wer in seiner<br />
beruflichen Entwicklung stagniert, bleibt nicht<br />
am gleichen beruflichen Niveau, sondern fällt im<br />
Wettbewerb um attraktive Jobs zurück.<br />
Das bedeutet etwa:<br />
¤ ¤ Freuen Sie sich über Ihre Bildungserfolge,<br />
ruhen Sie sich aber nicht allzu lange auf den<br />
Lorbeeren aus.<br />
¤ ¤ Arbeiten Sie nicht auf eine bestimmte Position<br />
hin, im Glauben daran, sie ein Arbeitsleben<br />
lang besetzen zu können.<br />
130 MaturantInnen-Guide ’20
BEWERBUNG<br />
04<br />
4. BERUF MACHT SPASS<br />
Früher wurde strikt zwischen Beruf und Privatleben<br />
getrennt: Spaß hat man in der Freizeit, in<br />
der man das tut, was man wirklich will - während<br />
man im Job eben „funktioniert“. Das gilt heute<br />
nicht mehr: Immer mehr Menschen stellen den<br />
Anspruch, dass ihr Beruf Spaß machen soll. ExpertInnen<br />
reden davon, dass Karrieren heute<br />
„spielerisch“ gestaltet werden. Wer spielt, ist<br />
kreativ und innovativ, und darauf kommt es<br />
heute an. Dieser Zugang zum Leben ermöglicht<br />
auch einen spielerischen Zugang zu beruflichen<br />
Projekten. Der Karriere sollte man unverkrampft,<br />
offen und selbstbewusst entgegentreten.<br />
Das bedeutet etwa:<br />
¤ ¤ Machen Sie Ihr Hobby zum Beruf – warum<br />
sollen Sie sich nicht auch in der Arbeitszeit<br />
mit dem beschäftigen, was Spaß macht?<br />
¤ ¤ Stellen Sie Ansprüche an ArbeitgeberInnen<br />
und Jobs, statt alles hinzunehmen, wie es Ihnen<br />
vorgesetzt wird.<br />
SEIEN SIE LOYAL, BEHALTEN SIE ABER<br />
STETS AUCH IHRE EIGENEN INTERESSEN<br />
IM AUGE.<br />
5. GEMEINSAM STATT EINSAM<br />
In der Schule wurden Sie – mehr oder weniger –<br />
zur/zum EinzelkämpferIn erzogen. So kommen<br />
Sie heute aber nicht weit. Karriere ist kein Ein-<br />
Personen-Unternehmen. Die Wirtschafts- und<br />
Arbeitswelt von heute lebt von funktionierenden<br />
Netzwerken. Wer Karriere machen will, muss<br />
Netzwerke knüpfen können – zu Personen, die<br />
beruflich interessant sind und für einen selbst<br />
wichtig sein können. Je nach beruflicher Herausforderung<br />
kann man dann den einen oder die andere<br />
in seinem Netzwerk um Informationen,<br />
Hilfe, Unterstützung o. Ä. bitten – und steht natürlich<br />
selbst für andere zur Verfügung.<br />
Das bedeutet etwa:<br />
¤ ¤ Veranstalten Sie einmal im Jahr ein großes Fest,<br />
immer zum gleichen Zeitpunkt – und laden Sie<br />
FreundInnen und interessante Leute ein.<br />
¤ ¤ Gehen Sie nicht mit Scheuklappen durch Ihren<br />
weiteren Bildungsweg – lernen Sie gezielt<br />
neue Leute kennen, nicht nur zum Ausgehen,<br />
sondern auch im Hinblick auf Ihre<br />
berufliche Zukunft.<br />
6. SELBSTSTÄNDIG ERFOLGREICH SEIN<br />
Viele Leute versprechen sich im Beruf Erfolg davon,<br />
dass sie sich an eine/n Vorgesetzte/n „anhängen“.<br />
Frei nach der Devise: Die/der ChefIn<br />
wird schon wissen, was gut für mich ist. Allerdings:<br />
Wer sich „anhängt“, der wird abhängig.<br />
Wichtig ist stets folgende Grundhaltung: Sie<br />
sind für Ihren Erfolg selbst verantwortlich – und<br />
niemand anderer.<br />
Das bedeutet etwa:<br />
¤ ¤ Seien Sie gegenüber LehrerInnen oder Vorgesetzten<br />
loyal, behalten Sie aber stets Ihre<br />
Interessen im Auge.<br />
7. INTERNATIONAL DENKEN<br />
Für amerikanische ArbeitnehmerInnen war Mobilität<br />
immer schon eine Selbstverständlichkeit.<br />
Wir ÖsterreicherInnen sind hingegen immer<br />
schon ein wenig unbeweglich gewesen. Das ist<br />
ein Problem in einer Wirtschafts- und Arbeitswelt,<br />
die sich mehr und mehr internationalisiert. Wachsender<br />
internationaler Handel und mehr international<br />
agierende Unternehmen prägen das Bild.<br />
Deshalb sollten auch Sie über den heimischen<br />
Tellerrand blicken – Karriere machen kann man<br />
nicht nur daheim, sondern auch im Ausland. Denken<br />
und handeln Sie international.<br />
Das bedeutet etwa:<br />
¤ ¤ Lernen Sie Sprachen, lesen Sie internationale<br />
Tageszeitungen und Magazine.<br />
¤ ¤ Bewerben Sie sich um Jobs und Praktika im<br />
Ausland – auch wenn diese nur in den Ferien<br />
sind und oftmals nur wenig Geld bringen.<br />
orientieren und entscheiden<br />
131
DIE PERSÖNLICHKEIT ZÄHLT<br />
EINE GUTE BILDUNG/AUSBILDUNG ALLEINE IST ZU WENIG FÜR DEN ER-<br />
FOLG IM BERUF. NEBEN FACHLICHER QUALIFIKATION SIND NÄMLICH AUCH<br />
NOCH ZAHLREICHE ANDERE FÄHIGKEITEN GEFRAGT. DER MATURANTiNNEN-<br />
GUIDE SAGT IHNEN, WAS SIE NEBEN IHRER FACHLICHEN BILDUNG SO<br />
ALLES KÖNNEN SOLLTEN, UND AUCH, WAS HINTER DEN SOGENANNTEN<br />
SOFT SKILLS STECKT.<br />
GRAU IST ALLE THEORIE –<br />
ERFAHRUNG DURCH PRAXIS<br />
Praxiserfahrung ist einer der Top-Faktoren am<br />
Arbeitsmarkt. Wer in einem Praktikum oder gar<br />
in mehreren Praktika die notwendige Erfahrung<br />
erworben hat, der ist bei ArbeitgeberInnen beliebter<br />
als absolute NewcomerInnen, denen<br />
man alles erst beibringen muss. Die Wettbewerbssituation<br />
am Markt für Praktika wird immer<br />
härter – umso wichtiger ist es, so früh wie<br />
möglich Praxiserfahrung zu sammeln. Und das<br />
in jenen Bereichen, in denen man seine berufliche<br />
Zukunft sieht.<br />
Wichtig ist bei einem Praktikum nicht das Gehalt,<br />
sondern die Art der Tätigkeit. Viele junge<br />
Leute bieten Unternehmen und Institutionen sogar<br />
an, ein kostenloses Praktikum zu absolvieren<br />
– wichtig ist ihnen, dass sie Praxiserfahrung<br />
sammeln und nachweisen können.<br />
PRAKTIKA FINDEN:<br />
Unternehmen, die Praktika anbieten,<br />
finden Sie in der neuen Ausgabe des<br />
AkademikerInnen-Guide <strong>2020</strong> von<br />
career Institut & Verlag.<br />
Zu bestellen auf www.career.gmbh und<br />
auch im Buchhandel erhältlich.<br />
+<br />
i<br />
132 MaturantInnen-Guide ’20
BEWERBUNG<br />
04<br />
DURCH WIRTSCHAFTLICHES DENKEN<br />
EINEN SCHRITT VORAUS<br />
Wirtschaftliches Denken und Handeln ist in allen<br />
Bereichen erfolgsentscheidend. Es bedeutet<br />
aber nicht nur, unternehmerisch zu denken und<br />
zu handeln, es heißt vor allem auch, die großen<br />
Zusammenhänge zu sehen und entsprechend<br />
zu agieren. Eignen Sie sich daher wirtschaftliche<br />
Grundkenntnisse an (z. B. BWL) und konzentrieren<br />
Sie sich auf wichtige Spezialbereiche (z. B.<br />
Marketing).<br />
DER KAMPF UM EINEN PRAKTIKUMSPLATZ<br />
IST HART UND MAN BRAUCHT MEHR ALS<br />
NUR GLÜCK, UM EINEN DER BEGEHRTEN<br />
PLÄTZE IN DER PRAXIS ZU ERGATTERN.<br />
MIT VERKAUFSTALENT AUF DER ÜBERHOLSPUR<br />
Erhebungen zeigen: 70 % aller offenen Stellen haben<br />
etwas mit „Verkaufen“ zu tun. Gefragt sind<br />
MitarbeiterInnen, die Produkte und Dienstleistungen<br />
optimal in Szene setzen und damit verkaufen<br />
können. Auch sich selbst muss man optimal „verkaufen“<br />
können, um beruflich weiterzukommen.<br />
Das erfordert vor allem das Kommunizieren der<br />
eigenen Stärken und Erfolge.<br />
WER VERSTEHEN WILL, MUSS FREMDSPRACHEN<br />
BEHERRSCHEN<br />
Eine internationale Wirtschaft braucht Unternehmen<br />
und MitarbeiterInnen, die nationale und<br />
sprachliche Grenzen überwinden können. Fremdsprachen<br />
sind in einer internationalisierten Arbeitswelt<br />
die Voraussetzung für persönlichen Erfolg.<br />
Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch<br />
und Ost-Sprachen sind erfolgsentscheidend für<br />
die Eroberung neuer Märkte in Europa und in<br />
Übersee. Verhandlungssicherheit sollte das Ziel<br />
Ihrer Sprachtrainings sein.<br />
ORGANISATION IST DAS HALBE LEBEN<br />
Die zeitsparende und effiziente Organisation von<br />
Arbeitsprozessen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor,<br />
damit man sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren<br />
kann. Wer gut organisiert ist und technische<br />
Hilfsmittel perfekt einsetzt, hat mehr Kapazitäten<br />
für berufliche Leistung.<br />
ÜBERZEUGEN SIE DURCH PERSÖNLICHKEIT<br />
Arbeitgeber schätzen MitarbeiterInnen, die sich<br />
gut ausdrücken können, überzeugend präsentieren<br />
und gut im Team arbeiten. Diese Persönlichkeitsfaktoren<br />
sind auch unter dem Begriff<br />
„Soziale Kompetenz“ oder „Soft Skills“ bekannt<br />
und spielen in der Berufswelt eine immer wichtigere<br />
Rolle: Kommunikationsfähigkeit, Kontaktstärke,<br />
Kritik- und Konfliktfähigkeit, Teamfähigkeit,<br />
soziale Sensibilität, Organisationsfähigkeit,<br />
Bereitschaft zur Selbstreflexion – darauf kommt<br />
es an. Die Persönlichkeit ist das entscheidende<br />
Kriterium bei der Auswahl von Personen für Top-<br />
Jobs, sagen PersonalexpertInnen.<br />
Das kürzeste Studium und „lauter Einser“ alleine<br />
helfen nicht weiter. Auch beim Trainieren<br />
der eigenen Persönlichkeit gilt: Es kommt auf<br />
die Praxiserfahrung an. Wer sich z. B. neben der<br />
Schule ehrenamtlich engagiert, bringt höchstwahrscheinlich<br />
mehr soziale Kompetenzen mit.<br />
Auch immer wichtiger wird Kreativität, die man<br />
ebenso gezielt trainieren kann.<br />
+<br />
i<br />
CAREER MONITOR ’20<br />
SOZIALE KOMPETENZEN,<br />
DIE OFT VON ARBEITGEBERN ERWARTET WERDEN<br />
¤ ¤ Entscheidungsfähigkeit 68%<br />
¤ ¤ Unternehmerisches Denken 68%<br />
¤ ¤ Empathie/Soziale Kompetenz 66%<br />
¤ ¤ Lösungs-/Zielorientierung 64%<br />
¤ ¤ Kommunikationsfähigkeit 63%<br />
¤ ¤ Vernetztes Denken und Arbeiten 50%<br />
¤ ¤ Offenheit für Veränderung 50%<br />
¤ ¤ Leistungsbereitschaft/Engagement 45%<br />
¤ ¤ Kritikfähigkeit/Selbstreflexion 44%<br />
¤ ¤ Konfliktlösungskompetenz 42%<br />
55Nähere Informationen dazu finden Sie unter<br />
www.career.gmbh<br />
orientieren und entscheiden<br />
133
+<br />
i<br />
CHECKLISTE<br />
DIE 13 WICHTIGSTEN SOFT SKILLS<br />
Ein kleiner Überblick über die wichtigsten Skills und was Sie darunter verstehen können.<br />
Sogenannte „Soft<br />
Skills“, also individuelle<br />
Persönlichkeitsfaktoren,<br />
werden für Arbeitgeber-<br />
Innen immer wichtiger.<br />
1. KOMMUNIKATION<br />
Kommunikationsfähigkeit hilft Ihnen, Einigung<br />
herzustellen und Verständnis für Ihre<br />
Ziele und Wünsche zu erzeugen.<br />
2. KREATIVITÄT<br />
Durch eigene und unkonventionelle Ideen<br />
können Sie Strategien und Wege aus kniffligen<br />
oder sogar ausweglos scheinenden<br />
Situationen finden.<br />
3. SELBSTBEWUSSTSEIN<br />
Selbstbewusstsein bedeutet unter anderem,<br />
sich selbst bewusst wahrzunehmen,<br />
die eigenen Stärken und Schwächen zu<br />
kennen und sich mit sich selber auseinanderzusetzen.<br />
4. ENTHUSIASMUS<br />
Wer Begeisterung für seine Arbeit empfindet,<br />
wird stets genug Ausdauer haben,<br />
auch einmal weniger reizvolle Projekte zu<br />
erledigen.<br />
5. TEAMFÄHIGKEIT<br />
In jeder Stellenanzeige ist Teamfähigkeit<br />
gefordert. Teamfähig zu sein bedeutet unter<br />
anderem, seine Rolle im Team zu erkennen<br />
und sich jener Rolle entsprechend zu<br />
verhalten.<br />
6. VERTRAUEN<br />
Wer Vertrauen schafft, strahlt Loyalität<br />
aus, und auf diese Person verlässt man<br />
sich auch in kritischen Situationen gerne.<br />
7. KRITIKFÄHIGKEIT<br />
Kritik hilft, Fehlern und Schwachstellen auf<br />
die Spur zu kommen. Wer es schafft, sachlich<br />
formulierte Kritik anzunehmen, kann<br />
seine Arbeitsweise verbessern und lernt<br />
dazu.<br />
8. ANALYTISCHES DENKEN<br />
Wenn Sie Ihre analytischen Fähigkeiten<br />
trainieren, sind Sie in der Lage, Situationen<br />
rasch zu erfassen und entsprechend<br />
schnell zu reagieren.<br />
9. SELBSTDISZIPLIN/SELBSTBEHERRSCHUNG<br />
Die Fähigkeit, sich selbst unter Kontrolle zu<br />
haben, ist wesentlich, um in einer Gemeinschaft<br />
arbeiten zu können.<br />
10. NEUGIERDE<br />
Neugierde ist die Voraussetzung für Kreativität<br />
und einen offenen Umgang mit Neuem.<br />
11. KONFLIKTFÄHIGKEIT<br />
Konstruktive Gespräche helfen, Konflikte<br />
aus dem Weg zu schaffen. Vertreten Sie<br />
Ihre Position, tolerieren Sie jedoch auch<br />
andere Sichtweisen.<br />
12. DURCHSETZUNGSVERMÖGEN<br />
Sich angemessen durchzusetzen bedeutet<br />
zu überzeugen, statt zu überreden – oder<br />
zu zwingen. Überzeugt folgen Ihnen andere<br />
gern auf Ihrem Weg.<br />
13. EINFÜHLUNGSVERMÖGEN<br />
Wer empathisch ist, kann andere leichter<br />
von seiner Sache überzeugen.<br />
134 MaturantInnen-Guide ’20
+<br />
i<br />
CHECKLISTE<br />
BEWERBUNG<br />
04<br />
EIN SELBSTTEST<br />
Reflektieren Sie mittels der folgenden Fragen Ihre eigenen Social Skills. Lesen Sie immer eine Frage<br />
nach der anderen und kreuzen Sie die für Sie zutreffende Antwort an. Dies wird Ihnen dabei helfen,<br />
ein Bild Ihrer persönlichen Sozialkompetenz zu erlangen.<br />
1. Können Sie sich über einen längeren Zeitraum gut<br />
konzentrieren?<br />
GUT NICHT SO GUT GAR NICHT<br />
Um die Konzentration zu trainieren, gibt es einige einfache<br />
Übungen wie Wörter zählen, aber auch Autogenes Training<br />
oder Yoga können die Konzentration verbessern.<br />
2. Können Sie sich klar und verständlich ausdrücken?<br />
GUT NICHT SO GUT GAR NICHT<br />
Um Ihren sprachlichen Ausdruck zu verbessern, hilft lesen,<br />
lesen, lesen. Und der rege sprachliche Austausch.<br />
3. Können Sie vor einer Gruppe reden?<br />
GUT NICHT SO GUT GAR NICHT<br />
Wenn Sie sich schwer tun, vor einer Gruppe zu sprechen,<br />
üben Sie einmal vor dem Spiegel. Sie selbst sind Ihr<br />
schlimmster Kritiker. Wenn Sie vor sich selber bestanden haben,<br />
werden Sie vor jeder Menschenmenge brillieren.<br />
4. Können Sie klare und präzise Fragen stellen?<br />
GUT NICHT SO GUT GAR NICHT<br />
Auch das Fragenstellen kann man üben. Lesen Sie in Tageszeitungen<br />
und Magazinen die Interviews und überlegen Sie, welche<br />
Fragen Sie gestellt hätten. Führen Sie in Ihrer Familie Interviews<br />
zu Themen, die Sie interessieren. Sie werden sehen, das<br />
systematische Fragen wird Ihnen immer leichter fallen.<br />
5. Können Sie sachlich bleiben, wenn Sie persönlich<br />
angegriffen werden?<br />
GUT NICHT SO GUT GAR NICHT<br />
Das können Sie bei jeder familiären Diskussion üben. Lassen<br />
Sie sich nicht provozieren, gehen Sie auf persönliche Angriffe<br />
nicht ein und kontern Sie auf gar keinen Fall unter der Gürtellinie.<br />
Nur wer cool bleibt, kann das Gespräch wieder auf die<br />
Sachebene führen.<br />
6. Können Sie sich in Diskussionen Gehör verschaffen?<br />
GUT NICHT SO GUT GAR NICHT<br />
Wenn Sie immer auf der Strecke bleiben und Ihnen niemand<br />
zuhört, haben Sie vielleicht keine guten Argumente oder einfach<br />
eine zu leise Stimme. Nicht wer schreit, hat recht, nur<br />
wer klar und deutlich spricht und auch etwas zu sagen hat,<br />
dem hört man zu. Üben Sie eine deutliche Aussprache und<br />
überlegen Sie, was Sie sagen möchten, bevor Sie es sagen.<br />
7. Können Sie Diskussionen konstruktiv gestalten?<br />
GUT NICHT SO GUT GAR NICHT<br />
In einer hitzigen Diskussion einen kühlen Kopf zu bewahren<br />
ist nicht leicht. Aber bereiten Sie sich immer gut vor. Wenn<br />
Sie wissen, was Sie wollen, tun Sie sich leichter. Außerdem<br />
vergessen Sie niemals, Fragen zu stellen. Nur wer fragt, führt<br />
eine Diskussion.<br />
8. Können Sie Inhalte und Ergebnisse auf den Punkt<br />
bringen?<br />
GUT NICHT SO GUT GAR NICHT<br />
Sollten Sie Schwierigkeiten damit haben, üben Sie wie in der<br />
Schule die hohe Kunst der Zusammenfassung. Lesen Sie einen<br />
Artikel und formulieren Sie bereits im Kopf die Zusammenfassung.<br />
Danach bringen Sie in drei bis fünf Sätzen den<br />
Inhalt des Gelesenen zu Papier. Sie werden erstaunt sein, wie<br />
schnell Sie Fortschritte bemerken werden.<br />
9. Können Sie Ihre Positionen und Ansprüche höflich<br />
und bestimmt durchsetzen?<br />
GUT NICHT SO GUT GAR NICHT<br />
Wenn es Ihnen schwerfällt, sich durchzusetzen, bitten Sie Ihre<br />
Freunde, mit Ihnen über ein kontroverses Thema zu diskutieren.<br />
Dabei nehmen Sie dann die absolut entgegengesetzte Position<br />
Ihrer eigentlichen Überzeugung ein. Sie werden sehen,<br />
Ihre Sicht der Dinge können Sie viel besser argumentieren,<br />
wenn Sie sich davor in Ihr Gegenüber versetzt haben. Formulieren<br />
Sie Ihre Gedanken klar, freundlich und mit einem Lächeln.<br />
orientieren und entscheiden<br />
135
BEVOR SIE SICH UM EINEN<br />
JOB BEI EINEM UNTERNEHMEN<br />
BEWERBEN, SOLLTEN SIE ZUNÄCHST<br />
ÜBERLEGEN, OB DAS UNTERNEHMEN<br />
AUCH TATSÄCHLICH ZU IHNEN PASST.<br />
SO KÖNNEN SIE ENTTÄUSCHUNGEN<br />
VORBEUGEN.<br />
WO BEWERBE<br />
ICH MICH?<br />
Welches Unternehmen passt zu mir?<br />
Sie möchten endlich unabhängig sein, Ihr eigenes<br />
Geld verdienen und in die Berufswelt<br />
einsteigen? Leider ist es aber gar nicht so einfach,<br />
einen passenden Job zu finden. Persönliche<br />
Werte und Unternehmenswerte müssen<br />
übereinstimmen, Arbeit soll Sinn machen und<br />
fachlich herausfordernd sein, sie soll abwechslungsreich<br />
sein und eigenverantwortliche<br />
Aufgaben beinhalten… Das Bewusstsein,<br />
dass nicht nur das Unternehmen, sondern<br />
auch die/der MitarbeiterIn die richtige Wahl<br />
zu treffen hat, ist bei vielen BerufseinsteigerInnen<br />
zu wenig ausgeprägt. Denn nur wenn<br />
beide Parteien zufrieden sind, kann ein<br />
Dienstverhältnis langfristig funktionieren.<br />
Mittlerweile gibt es kaum jemanden, der sein<br />
Leben lang im selben Job oder überhaupt im<br />
selben Unternehmen bleibt. Wenn Sie also<br />
nicht auf Anhieb Ihren Traumberuf finden, müssen<br />
Sie nicht gleich verzweifeln. Der erste Job<br />
dient vor allem dazu, Eindrücke zu sammeln<br />
und herauszufinden, was für Sie persönlich<br />
136 MaturantInnen-Guide ’20
BEWERBUNG<br />
04<br />
wichtig ist. Praktika bieten dafür schon eine gute<br />
Orientierung, doch meistens lernt man erst, was<br />
man wirklich will, wenn Routine eingekehrt ist.<br />
kununu<br />
kununu sammelt Erfahrungsberichte von Jobinteressierten<br />
und MitarbeiterInnen verschiedener<br />
Unternehmen. Diese thematisieren jene<br />
Punkte, die Bewerber tatsächlich interessieren:<br />
Wie gehen die Mitarbeiter miteinander um? Gibt<br />
es Home-Office-Möglichkeiten? Oder Gleitzeit?<br />
Wie kleidet man sich passend?<br />
Darüber hinaus können Unternehmen ein Informationsprofil<br />
erstellen sowie zu Bewertungen<br />
und Kommentaren Stellung beziehen. Durch<br />
dieses Zusammenspiel von externen Beurteilungen<br />
und Firmeninformationen von „intern“ bietet<br />
kununu eine wertvolle Orientierungshilfe, um<br />
den passenden Arbeitgeber zu finden.<br />
BEST RECRUITERS<br />
BEST RECRUITERS untersucht jährlich anhand<br />
von über 200 wissenschaftlichen Kriterien das<br />
Recruiting der Top-Arbeitgeber in Österreich,<br />
Deutschland sowie in der Schweiz und Liechtenstein.<br />
Unter anderem nimmt man hier die<br />
Karriere-Websites, Infos zu Ansprechpersonen<br />
und das Social Recruiting genau unter die Lupe.<br />
Es werden sogar vier Bewerbungen mit erfundenen<br />
Avataren an jedes getestete Unternehmen<br />
gesendet, um zu sehen, wie schnell, wie freundlich<br />
und wie kompetent geantwortet wird bzw.<br />
wer überhaupt eine Rückmeldung abgibt.<br />
Die Unternehmen mit dem besten Bewerberumgang<br />
werden jährlich mit dem BEST-RECRUI-<br />
TERS-Siegel ausgezeichnet, anhand dessen erkennen<br />
Sie die besten Personalabteilungen auf<br />
einen Blick. Außerdem werden aus der Studie<br />
individuelle Optimierungsstrategien abgeleitet,<br />
um die Recruiting-Qualität zu verbessern. Den<br />
BewerberInnen zuliebe …<br />
STELLEN SIE IHRE KÜNFTIGE ARBEITGEBERIN/IHREN<br />
KÜNFTIGEN ARBEITGEBER AUF DEN PRÜFSTAND –<br />
SCHLIESSLICH GEHT ES UM IHRE EIGENE ZUKUNFT.<br />
PASST DAS UNTERNEHMEN?<br />
KRITERIEN, DIE IHNEN BEI DER AUSWAHL HELFEN<br />
¤ ¤ Unternehmensbranche<br />
¤ ¤ Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
¤ ¤ Herausforderungen und Verantwortung im Job<br />
¤ ¤ Ruf des Unternehmens<br />
¤ ¤ Struktur und Hierarchie-Ebenen<br />
¤ ¤ Bezahlung<br />
¤ ¤ Aufstiegschancen<br />
¤ ¤ Unternehmensgröße<br />
¤ ¤ Internationalität<br />
UND WOHER WEISS ICH DAS?<br />
¤ ¤ Website und Social-Media-Kanäle des<br />
Unternehmens<br />
¤ ¤ Unternehmensberichterstattung<br />
in den Medien<br />
¤ ¤ Freundes- und Bekanntenkreis<br />
¤ ¤ Personalabteilung des Unternehmens<br />
¤ ¤ BEST RECRUITERS<br />
orientieren und entscheiden<br />
137
BEWERBEN, ABER RICHTIG!<br />
MAN HAT NUR EINE CHANCE FÜR DEN ERSTEN EINDRUCK. DAS GILT GANZ<br />
BESONDERS FÜR BEWERBUNGSUNTERLAGEN. DIESE UNTERLAGEN MÜSSEN<br />
SIE REPRÄSENTIEREN UND IHNEN DIE TÜRE FÜR EIN BEWERBUNGSGESPRÄCH<br />
ÖFFNEN. ACHTEN SIE DAHER SEHR AUF DIE FORM IHRER BEWERBUNGSMAPPE,<br />
BEREITEN SIE SICH GRÜNDLICH AUF DAS BEWERBUNGSGESPRÄCH VOR.<br />
1. WAS IST BEI IHREN BEWERBUNGS-<br />
UNTERLAGEN ABSOLUT WICHTIG?<br />
Die erste Hürde zwischen Ihnen und Ihrem<br />
Traumjob stellt das Bewerbungsschreiben dar,<br />
welches fehlerfrei und ansprechend gestaltet<br />
werden sollte, um potenzielle ArbeitgeberInnen<br />
zu beeindrucken. Schreiben Sie in knappen und<br />
präzisen Sätzen – ohne Schnörkel und Superlative.<br />
Bringen Sie die Sache auf den Punkt. Achten<br />
Sie darauf, dass Text und Anschrift des Unternehmens<br />
richtig sind und den Regeln der<br />
Rechtschreibung entsprechen.<br />
2. WORAUS SETZEN SICH<br />
BEWERBUNGSUNTERLAGEN ZUSAMMEN?<br />
Professionelle Bewerbungsunterlagen bestehen aus<br />
dem persönlichen Begleitschreiben („Anschreiben“)<br />
bzw. Motivationsschreiben, dem Lebenslauf mit Foto<br />
sowie den Dokumenten, welche die nachgefragten<br />
Qualifikationen belegen.<br />
A. Das Anschreiben<br />
Das Anschreiben ist an die personalverantwortliche<br />
Kontaktperson im Unternehmen oder in<br />
der Personalabteilung persönlich adressiert.<br />
In diesem halten Sie auf einer Seite fest,<br />
¤ ¤ dass Sie sich für die ausgeschriebene Stelle<br />
bewerben.<br />
¤ ¤ auf welche Stellenanzeige Sie sich beziehen<br />
(Name des Mediums, Datum, Referenznummer).<br />
¤ ¤ warum Sie aufgrund Ihrer Qualifikationen für<br />
die ausgeschriebene Position geeignet sind.<br />
¤ ¤ warum Sie sich für eine Mitarbeit im Unternehmen<br />
bewerben.<br />
¤ ¤ ab wann Sie für die Mitarbeit zur Verfügung<br />
stehen können.<br />
¤ ¤ was Sie verdienen wollen (Brutto-Jahresgehalt).<br />
138 MaturantInnen-Guide ’20
BEWERBUNG<br />
04<br />
B. Die vollständigen Bewerbungsunterlagen<br />
beinhalten Lebenslauf und Dokumente:<br />
Der Lebenslauf informiert in tabellarischer Form<br />
über Ihre bisherigen Bildungs- und Berufsstationen<br />
– je kürzer und prägnanter, desto besser.<br />
Der Lebenslauf wird chronologisch geordnet –<br />
das aktuellste Datum kommt zuerst. Auf die<br />
erste Seite des Lebenslaufes kommt Ihr Bewerbungsfoto.<br />
+<br />
i<br />
CHECKLISTE<br />
Im Anschluss an den Lebenslauf folgen für den<br />
Arbeitgeber relevante Dokumente. Pflicht sind<br />
jene Dokumente, die vom Unternehmen verlangt<br />
wurden (z. B. Bestätigung über die Ableistung<br />
des Präsenzdienstes, Strafregisterauszug).<br />
Wichtig sind zusätzlich auch jene<br />
Dokumente, die Ihren Lebenslauf bestätigen (z.<br />
B. Zeugnisse, Kursbestätigungen) und natürlich<br />
alle, die Ihre Kompetenzen unterstreichen (z. B.<br />
Empfehlungen von ProfessorInnen).<br />
3. DIE BEWERBUNG ONLINE<br />
ODER PER E-MAIL<br />
Wenn sie all jene Unterlagen in einem Dokument<br />
beisammen haben, informieren Sie sich,<br />
wer der/die AnsprechpartnerIn des Unternehmens<br />
ist. Meist stehen der Name, die E-Mail-<br />
Adresse sowie die Telefonnummer direkt in der<br />
Stellenausschreibung. Achten Sie unbedingt<br />
darauf, jene Person in Ihrem Anschreiben persönlich<br />
anzusprechen.<br />
Immer mehr Unternehmen bieten die Möglichkeit,<br />
sich direkt via Online-Bewerbungsformular<br />
zu bewerben. Hierbei werden Sie direkt zu<br />
dem Formular weitergeleitet, welches alle relevanten<br />
Informationen abfragt. Zusätzliche<br />
Dokumente können in entsprechend gekennzeichneten<br />
Bereichen hochgeladen werden.<br />
Wichtig für den Versand per E-Mail:<br />
¤ ¤ Attachments müssen virenfrei sein.<br />
RUND EIN DRITTEL ALLER JOBS WIRD INFORMELL VERGEBEN.<br />
SCHEUEN SIE SICH NICHT DAVOR, MIT MENSCHEN AUCH PRIVAT<br />
DARÜBER ZU SPRECHEN, WENN SIE EINEN JOB SUCHEN.<br />
DAS TELEFONINTERVIEW –<br />
WAS SIE KONTROLLIEREN UND BEACHTEN SOLLTEN<br />
In vielen Unternehmen ist es mittlerweile normal, mit<br />
BewerberInnen ein telefonisches Interview zu führen,<br />
bevor ein persönliches Vorstellungsgespräch stattfindet.<br />
Kontrollieren und beachten Sie dabei Folgendes:<br />
¤ ¤ Im Vorfeld genug Informationen über das Unternehmen<br />
gesammelt , um auf Fragen professionell<br />
antworten zu können?<br />
¤ ¤ Gesprächsleitfaden erstellt?<br />
¤ ¤ Überblick, um Unternehmen, bei denen Sie sich<br />
bewerben, nicht zu verwechseln?<br />
¤ ¤ Akku aufgeladen und Anklopf-Funktion inaktiv?<br />
¤ ¤ Papier und Schreibzeug?<br />
¤ ¤ Bewerbungsunterlagen in Reichweite?<br />
¤ ¤ Unternehmenshomepage am Bildschirm?<br />
¤ ¤ Terminkalender dabei?<br />
¤ ¤ Ruhe im Zimmer?<br />
¤ ¤ Stimme okay?<br />
Seien Sie grundsätzlich freundlich und aufgeschlossen,<br />
viele Unternehmen versuchen, Sie mit unangekündigten<br />
Telefoninterviews aus der Reserve zu locken.<br />
orientieren und entscheiden<br />
139
¤ ¤ Ihre E-Mail-Adresse sollte aus Ihrem Vor- und<br />
Nachnamen bestehen.<br />
¤ ¤ Senden Sie die Bewerbungs-E-Mail nicht als<br />
Massensendung aus.<br />
¤ ¤ Senden Sie die Mail immer namentlich an die<br />
genannte personalverantwortliche Kontaktperson<br />
und nicht an office@unternehmen.com.<br />
¤ ¤ Wenn Sie sich auf eine Anzeige beziehen, geben<br />
Sie dies gleich im Betreff an.<br />
4. MIT WELCHEN VERFAHREN WERDEN<br />
BEWERBERiNNEN AUSGEWÄHLT?<br />
Personalverantwortliche haben verschiedene Methoden,<br />
die Qualifikation ihrer BewerberInnen zu<br />
überprüfen. Es handelt sich zumeist um standardisierte<br />
Tests, auf die man sich gut vorbereiten kann.<br />
Allgemeinbildungstests: Diese Tests stellen Ihre Allgemeinbildung<br />
auf den Prüfstand. Naturwissenschaftliche,<br />
historische oder tagesaktuelle Themen<br />
sind dabei gemixt.<br />
Fachtests: In den meisten Fällen werden die berufsspezifischen<br />
Kenntnisse der BewerberInnen mit<br />
entsprechenden Online-Tests bzw. im Multiple-<br />
Choice-Verfahren überprüft.<br />
Intelligenztests: Mit spezifischen Aufgabenstellungen<br />
(z. B. Zusammenhänge in Folgen von Buchstaben<br />
und Zahlen erkennen) soll der jeweilige Intelligenzgrad<br />
oder die spezielle Dimension der<br />
Intelligenz gemessen werden. Zunehmend steht<br />
auch die emotionale Intelligenz am Prüfstand.<br />
Persönlichkeitstests: Damit will man Ihre emotionale<br />
Stabilität, Ihre Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit<br />
oder Ihre Leistungsbereitschaft auf den Prüfstand<br />
stellen. Themen eines Persönlichkeitstests<br />
können schon in den Personalfragebögen „versteckt“<br />
sein, die Sie zum Beginn eines Bewerbungsverfahrens<br />
manchmal ausfüllen müssen.<br />
Leistungs- oder Belastungstests: Hier geht es darum,<br />
unter Zeitdruck bestimmte Aufgabenstellungen zu<br />
erledigen.<br />
Essays: Allgemeine wirtschaftliche Fragen, Grundsatzthemen<br />
oder aktuelle Diskussionsthemen sind<br />
oft die Vorgaben für das Verfassen eines kurzen<br />
Aufsatzes. Ihre Ausdrucks- und Argumentationsfähigkeit<br />
stehen damit am Prüfstand.<br />
Assessment-Center: Dieses Verfahren stellt eine<br />
Kombination aus verschiedenen Tests, Planspielen<br />
und Gesprächen dar. VertreterInnen des Unternehmens<br />
und externe ExpertInnen testen und begutachten<br />
eine Gruppe von BewerberInnen ein bis<br />
fünf Tage lang – in Gruppen und Einzelübungen. Im<br />
Rahmen dieses Verfahrens gewinnen ArbeitgeberInnen<br />
einen Eindruck von Auftreten und Agieren<br />
des Bewerbers/der Bewerberin in realen Business-Situationen.<br />
Bei diesen Übungen geht es darum, Prioritäten zu<br />
setzen und Entscheidungen zu treffen. Es gibt selten<br />
wirklich falsche Antworten. Gehen Sie daher<br />
gut vorbereitet, aber nicht zu nervös in diese Testsituation.<br />
5. WAS MUSS MAN BEIM<br />
BEWERBUNGSGESPRÄCH WISSEN?<br />
Wer beim Bewerbungsgespräch überzeugen will,<br />
muss sich darüber im Klaren sein, welche Motivation<br />
sie/er für den zukünftigen Job mitbringt. Warum<br />
ist der Job bzw. das Unternehmen so interessant?<br />
Nichts ist problematischer, als dem<br />
Unternehmen deutlich zu machen, man wisse gerade<br />
sonst nichts anderes zu tun. Auch über das<br />
Unternehmen selbst muss man Bescheid wissen.<br />
Hier die Unternehmenszahlen und Fakten, die Sie bei einem<br />
Bewerbungsgespräch In jedem Fall kennen sollten:<br />
¤ ¤ Umsatz der letzten Jahre<br />
¤ ¤ Anzahl der MitarbeiterInnen<br />
¤ ¤ Geschäftsfelder<br />
¤ ¤ Wettbewerber<br />
¤ ¤ Firmenidentität/Firmenphilosophie<br />
¤ ¤ Firmengeschichte<br />
¤ ¤ Firmenkultur<br />
140 MaturantInnen-Guide ’20
BEWERBUNG<br />
04<br />
6. WO FINDET MAN JOBANGEBOTE?<br />
¤ ¤ Das Jobangebot des AkademikerInnen-Guide <strong>2020</strong><br />
mit Top-Unternehmen ist die erste Adresse für<br />
den Einstieg in den Arbeitsmarkt.<br />
¤ ¤ Online-Jobbörsen erfreuen sich in ganz Europa<br />
wachsender Beliebtheit – entscheidend für<br />
den Erfolg sind die Faktoren Spezialisierung<br />
und/oder Größe.<br />
¤ ¤ PersonalberaterInnen sind als Marktmittler immer<br />
wichtiger. Sie finden ihre Angebote in<br />
den Tagesmedien und im AkademikerInnen-<br />
Guide.<br />
¤ ¤ Stellenanzeigen in Tageszeitungen sind eine<br />
wichtige Jobquelle. Auch in Qualitätsmedien<br />
TIPPS FÜR EIN ÜBERZEUGENDES<br />
BEWERBUNGSGESPRÄCH<br />
¤ ¤ Wenn man Sie zu einem Gespräch einlädt, wird<br />
man Ihnen einen Termin nennen. Versuchen Sie<br />
auf jeden Fall, diesen Termin möglich zu machen.<br />
¤ ¤ Erscheinen Sie absolut pünktlich zum Gespräch.<br />
¤ ¤ Bei der Wahl des Outfits sollten Sie lieber auf<br />
Nummer sicher gehen und auf unaufdringliche<br />
Eleganz setzen. Übertreiben Sie es auch auf<br />
keinen Fall mit Make-up, Duftwässerchen und<br />
Frisurenstyling.<br />
¤ ¤ Treten Sie selbstbewusst, aber nicht arrogant<br />
auf (stehen Sie also aufrecht und nicht gebückt,<br />
aber nicht lässig).<br />
¤ ¤ Bleiben Sie auf jeden Fall beim förmlichen<br />
„Sie“. Außer, man bietet Ihnen das „Du“ an.<br />
gibt es kleinteilige Anzeigen. Für den jungen<br />
Arbeitsmarkt sind Standard, Presse und Kurier<br />
wichtige, überregionale Medien.<br />
¤ ¤ Auch in Branchenmagazinen finden sich interessante<br />
Jobangebote.<br />
¤ ¤ Fast alle Unternehmen schreiben aktuelle<br />
Jobangebote auf ihren Homepages aus und bieten<br />
zumeist eigene Bewerbungsformulare an.<br />
Natürlich sind auch Netzwerke, Apps, Social-<br />
Media-Kanäle und Institutionen Umschlagplätze<br />
für attraktive Jobs. Rund ein Drittel aller Jobs,<br />
schätzen ExpertInnen, wird auf informellem Weg<br />
vergeben – durch Mundpropaganda von FreundInnen,<br />
Bekannten und Verwandten.<br />
+<br />
i<br />
KNOW-HOW<br />
¤ ¤ Suchen Sie Blickkontakt, während Sie sprechen.<br />
Sie symbolisieren damit Interesse, Neugierde<br />
und Sympathie.<br />
¤ ¤ Warten Sie, bis man Sie auffordert, Platz zu nehmen.<br />
¤ ¤ Informieren Sie sich vorab über das Unternehmen.<br />
Damit zeigen Sie, dass Sie sich wirklich<br />
für den Job interessieren.<br />
¤ ¤ Antworten Sie deutlich und in ganzen Sätzen.<br />
Wenn Sie sich in einen „Strudel“ geredet haben,<br />
brechen Sie lieber ab und fangen den Satz<br />
nochmals an.<br />
¤ ¤ Stellen Sie Fragen über den Arbeitsplatz und mögliche<br />
KollegInnen. Damit bekunden Sie Interesse.<br />
¤ ¤ Bei der Verabschiedung bedanken Sie sich für<br />
das Gespräch und fragen nach den nächsten<br />
Schritten.<br />
WENN SIE ZUKÜNFTIGE ARBEITGEBER<br />
BEEINDRUCKEN WOLLEN, ACHTEN SIE AUF<br />
PROFESSIONELLE BEWERBUNGSUNTERLAGEN<br />
UND INFORMIEREN SIE SICH VORAB ÜBER DAS<br />
UNTERNEHMEN. DAS VERSCHAFFT IHNEN EINEN<br />
STARTVORTEIL UND STIMMT DIE EMPFÄNGER<br />
BEREITS VORAB POSITIV.<br />
orientieren und entscheiden<br />
141
BEST BEWERBUNG –<br />
BEST CAREER<br />
DER CV (CURRICULUM VITAE), ALSO DER EIGENE LEBENSLAUF, VERDIENT<br />
IM BEWERBUNGSPROZESS BESONDERE AUFMERKSAMKEIT, DENN DIE<br />
MEISTEN PERSONALVERANTWORTLICHEN DER UNTERNEHMEN SORTIEREN<br />
BEWERBUNGEN SOFORT AUS, WENN DIESE NICHTS TAUGEN.<br />
Grundsätzlich ist es nicht schwierig, sich über<br />
den Inhalt eines Lebenslaufs zu informieren:<br />
Google wirft in weniger als einer halben Sekunde<br />
knapp 20 Mio. Suchergebnisse aus. Solche<br />
Online-Ratgeber können bei einer „Schreibblockade“<br />
gute Inputs liefern, man sollte aber<br />
trotzdem versuchen, die Bewerbung und damit<br />
den CV individuell zu gestalten, um aus der<br />
Masse hervorzustechen. Schließlich wird der<br />
HR-Abteilung langweilig, wenn sie zum 35. Mal<br />
den selben Satz liest.<br />
1. DER INHALT<br />
First of all, halten Sie sich kurz! Ein CV sollte<br />
maximal zwei Seiten umfassen. Sollten Sie bereits<br />
über viel Berufserfahrung verfügen, wählen<br />
Sie aus, welche für den Job relevanten Punkte<br />
Sie genau anführen möchten und welche Informationen<br />
knapper zusammengefasst werden<br />
können (bspw. Studentenjobs in der Gastronomie).<br />
Für Berufseinsteiger ist es wichtig, Motivation<br />
zu zeigen, weshalb es sinnvoll sein kann,<br />
auch fachlich weniger passende Praktika und<br />
Tätigkeiten anzuführen. Generell gehören folgende<br />
Punkt in Ihren CV:<br />
¤ ¤ Persönliche Daten: Name, evtl. Geburtsdatum<br />
und -ort, Anschrift, Staatsbürgerschaft, E-Mail-<br />
Adresse und Handynummer. Achtung: Eine<br />
unprofessionelle E-Mail-Adresse à la „mausi98@gmail.com“<br />
ist ein absolutes No-Go!<br />
¤ ¤ Berufserfahrung: Jobs, Praktika, Freiwilligenarbeit;<br />
jeweils Dauer und Verantwortungsbereich.<br />
Legen Sie Ihren Fokus auf diesen<br />
Punkt, da PersonalistInnen beim Durchlesen<br />
hier die meiste Zeit aufwänden!<br />
¤ ¤ Ausbildung: Schule, Studium, Weiterbildungen;<br />
Abschlüsse und Zertifikate<br />
¤ ¤ Fremdsprachenkenntnisse und Auslandsaufenthalte/Sonstige<br />
Kenntnisse („Hard Skills“)<br />
¤ ¤ Soft Skills und soziales Engagement: Hierfür<br />
können z. B. Hobbys als Indikatoren dienen.<br />
¤ ¤ Professionelles Bewerbungsfoto<br />
142 MaturantInnen-Guide ’20
BEWERBUNG<br />
04<br />
EINEN ÜBERSICHTLICHEN „CV“ KÖNNEN<br />
SIE NACH DIESEN PUNKTEN GLIEDERN.<br />
EIN NICE-TO-HAVE, UM HERVORZUSTECHEN,<br />
IST AUSSERDEM DAS ANFÜHREN DER ANGE-<br />
STREBTEN POSITION.<br />
2. DER AUFBAU<br />
Im deutschsprachigen Raum hat sich die tabellarische<br />
Form absolut durchgesetzt. Versenden<br />
Sie also keinen Fließtext und schreiben Sie Ihren<br />
CV keinesfalls mit der Hand. Achtung: Was<br />
richtig und wichtig ist, kann in anderssprachigen<br />
Ländern abweichen. Deshalb müssen Sie Ihre<br />
Bewerbungen für Jobs im Ausland unbedingt anpassen.<br />
weiterer „moderner“ Abschnitt stellt Erfolge<br />
dar. Dies ist jedoch nur sinnvoll, wenn Sie bspw.<br />
Projekte abgeschlossen oder Preise erhalten<br />
haben, die explizit zur ausgeschriebenen Stelle<br />
passen. Empfehlenswert ist aber eher, diese<br />
beiden Punkte im Motivationsschreiben zu behandeln.<br />
CHRONOLOGISCH ODER FUNKTIONAL?<br />
Der chronologische CV ist gängiger und betont<br />
Ihre Entwicklung. Dabei sollten Sie unbedingt<br />
mit umgekehrter Chronologie arbeiten, d. h. Sie<br />
beginnen mit der aktuellen Situation, da diese<br />
für die PersonalistInnen von größtem Interesse<br />
ist. Falls Sie noch zur Schule gehen, beginnen<br />
Sie also mit dieser und dem bevorstehenden<br />
Abschluss.<br />
Der funktionale CV orientiert sich an bestimmten<br />
Kategorien statt am zeitlichen Ablauf und<br />
eignet sich deshalb eher für erfahrene BewerberInnen.<br />
Dabei werden Punkte verschiedener Bereiche<br />
zusammengefasst, bspw. wenn Sie unterschiedliche<br />
(Ausbildungs-)Schwerpunkte in<br />
verschiedenen Schulen und Jobs hatten. Normalerweise<br />
macht diese Form aber nur Sinn,<br />
wenn Sie sich für einen „höheren“ Job bewerben<br />
und deshalb auf Führungserfahrung hinweisen<br />
wollen.<br />
Falls Sie bestimmte Erfahrungsbereiche besonders<br />
betonen wollen, kann ein kleiner Kasten<br />
mit den wichtigsten Qualifikationen in Ihrem<br />
chronologischen CV zweckdienlich sein. Ein<br />
IHRE HOBBYS<br />
CLEVER AUSWÄHLEN<br />
+<br />
i<br />
¤ ¤ Teamsportarten zeugen von Fairplay und<br />
Kooperationsfähigkeit, Einzelsport von<br />
Ehrgeiz und Belastbarkeit<br />
¤ ¤ Wenn Sie sich bei einem sportlichen Hobby<br />
auch im Verein engagieren, zeigen Sie<br />
gesellschaftliches Engagement<br />
¤ ¤ Wenn Sie gerne bestimmte Sachliteratur<br />
lesen, zeigen Sie, dass Sie sich gerne Wissen<br />
aneignen<br />
¤ ¤ Ein spezielles Hobby, bei dem vielleicht nicht<br />
jeder gleich weiß, worum es sich handelt,<br />
kann zusätzliches Interesse wecken<br />
¤ ¤ Passive und unproduktive Hobbys vermeiden<br />
(Fernsehen, Shopping usw.)<br />
¤ ¤ ✓Hobbys mit vernünftigem Zeitrahmen wählen<br />
¤ ¤ ✓Nicht zu viele Hobbys angeben!<br />
CHECKLISTE<br />
orientieren und entscheiden<br />
143
3. DAS LAYOUT<br />
Allgemein gefallen den meisten PersonalistInnen<br />
klassische Lebensläufe am besten. Hier gilt<br />
aber: Das Layout muss zur Stelle passen. Ein<br />
Grafiker stellt sein Können und seine Kreativität<br />
bestenfalls schon beim CV unter Beweis, eine<br />
Wirtschaftsprüferin sollte mit einem traditionellen<br />
Layout auf „Nummer sicher“ gehen. Das<br />
Wichtigste ist, dass Sie bei einer Linie bleiben.<br />
So zeigen Sie, dass Sie sauber und strukturiert<br />
arbeiten. Auf zu grelle Farben oder unübersichtliche<br />
Spielereien ist jedenfalls zu verzichten.<br />
Wer kein 08/15-Dokument versenden möchte,<br />
findet zahlreiche Vorlagen in Word oder online.<br />
Ein fertiges Layout bieten auch der Europass<br />
oder der bestcareer CV. Auf bestcareer.at, einer<br />
Website von career Institut & Verlag, können Sie<br />
Ihre Daten eintragen und somit sichergehen,<br />
dass Sie auch nichts vergessen. Diese Ausfüllhilfe<br />
bietet Ihnen nicht nur ein modernes Layout,<br />
sondern auch eine Verifizierung des Instituts,<br />
dass alle für PersonalistInnen relevanten<br />
Infos enthalten sind.<br />
4. HARD & SOFT SKILLS, HOBBYS UND<br />
SONSTIGE KENNTNISSE<br />
Was für weitere Kenntnisse und Fähigkeiten Sie<br />
in Ihrem Lebenslauf anführen, sollte sich unbedingt<br />
nach dem jeweiligen Job richten. Nennen<br />
Sie konkrete Beispiele wie z. B. einschlägige<br />
+<br />
i<br />
CHECKLISTE<br />
BEST CAREER<br />
TIPPS FÜR DEN PERFEKTEN CV<br />
¤ ¤ Referenzen gehören in das Anschreiben, nicht<br />
in den Lebenslauf<br />
¤ ¤ Lücken nicht totschweigen! Haben Sie den<br />
Mut, im Lebenslauf zu schreiben, was Sie in<br />
nicht berufstätigen Phasen gemacht haben<br />
(Weiterbildungen, Reisen etc.)<br />
¤ ¤ Grammatik, Groß- und Kleinschreibung sowie<br />
Interpunktion sollten Sie unbedingt von einem<br />
zweiten Paar Augen kontrollieren lassen – das<br />
gilt natürlich für die gesamte Bewerbung, nicht<br />
nur für den CV<br />
¤ ¤ Beispiele für häufige (Schönheits-)Fehler wären<br />
Großbuchstaben in E-Mail-Adressen oder<br />
Punkte am Ende von Aufzählungen<br />
¤ ¤ Der Text auf der zweiten Seite sollte weiter<br />
unten beginnen, da Zettel üblicherweise links<br />
oben zusammengeheftet werden<br />
¤ ¤ Lassen Sie Platz am Rand für Notizen<br />
¤ ¤ Falls schwerfällige Bezeichnungen von Schulen<br />
oder akademischen Einrichtungen nicht dazu<br />
beitragen, Ihren Lebenslauf „besser zu<br />
verkaufen“, sollten Sie im Sinne der besseren<br />
Lesbarkeit gekürzte Namen verwenden<br />
¤ ¤ Bleiben Sie bei einer Form von Funktionsbezeichnungen<br />
und Tätigkeiten, d. h. entweder<br />
Nomen ODER Verben<br />
¤ ¤ Kurz und knackig ist besser als „Geschwafel“<br />
¤ ¤ Benennen Sie das Dokument mit „Lebenslauf“<br />
oder „CV“ und Ihrem Namen, Dateinamen wie<br />
„Endgültigfinal_1234“ sind ein No-Go!<br />
¤ ¤ Führen Sie keine physische Beschreibung,<br />
keine skurrilen Hobbys, keine zu persönlichen<br />
Informationen (bspw. Sozialversicherungsnummer,<br />
Namen der Eltern oder Kinder) und keine<br />
überzogenen Gehaltsvorstellungen an<br />
144 MaturantInnen-Guide ’20
BEWERBUNG<br />
04<br />
Computerprogramme oder Fremdsprachen. Unterscheiden<br />
Sie unbedingt nach dem „Gemeinsamen<br />
europäischen Referenzrahmen für Sprachen“,<br />
also A1 bis C2, oder zwischen<br />
„Grundkenntnisse – gute Kenntnisse – verhandlungssicher<br />
– Muttersprache“.<br />
Soft Skills belegen Sie am besten durch Kurse<br />
oder Projekterfahrung. Geschickt eingesetzt implizieren<br />
auch Hobbys solche Fähigkeiten, insbesondere<br />
als Berufseinsteiger können Sie so<br />
punkten. Grundsätzlich müssen Hobbys nicht<br />
angeführt werden, also machen Sie das nur,<br />
wenn sie sich positiv auf Ihre Bewerbung auswirken.<br />
Allgemein ist für diesen Abschnitt wichtig,<br />
dass Sie immer bei der Wahrheit bleiben und<br />
sich auf ein sinnvolles Minimum beschränken.<br />
5. DAS PERFEKTE BEWERBUNGSFOTO<br />
Menschen reagieren unbewusst sofort auf optische<br />
Reize, Ihr Bewerbungsfoto ist also der<br />
erste Blickfang. Selfies und Fotos aus dem Jahre<br />
Schnee gehen gar nicht! Bestenfalls lassen Sie<br />
sich von einem professionellen Fotografen ablichten.<br />
Wer Freunde mit Fotografie-Erfahrung<br />
hat, kann sich dort Hilfe holen. Obwohl ein Foto<br />
im CV in den meisten Ländern mittlerweile sehr<br />
unüblich ist, sollten Bewerbungen an österreichische<br />
Unternehmen eines enthalten, um nicht<br />
den Eindruck zu erwecken, etwas zu verbergen.<br />
Ein gutes Bewerbungsfoto zeigt Ihr Gesicht und<br />
den Oberkörper. Verzichten Sie auf einen zu<br />
großen Ausschnitt – im doppelten Sinne: Der<br />
Bildausschnitt sollte Sie circa bis zum Bauch<br />
zeigen. Achten Sie darauf, Haltung zu bewahren<br />
und unruhige Hintergründe zu vermeiden. Ihre<br />
Kleidung sollte passend zur Stelle, professionell,<br />
falten- und fleckenfrei sein, zu viel Make-up und<br />
zu aufreizende oder ausgefallene Kleidung können<br />
ein schlechtes Licht auf Sie werfen. Und zuletzt<br />
das Wichtigste: Lächeln Sie in die Kamera!<br />
Das macht Sie auf Anhieb sympathisch.<br />
SO PUNKTET MAN MIT<br />
DEM BEWERBUNGSFOTO<br />
+<br />
i<br />
INFOS & FAKTEN<br />
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Lebenslauf und<br />
Anschreiben sind die eine Sache. Das richtige Bewerbungsfoto<br />
die andere. Vom Profi machen lassen oder selbst?<br />
Lächeln oder nicht? Was anziehen? So wird’s richtig gut:<br />
¤ ¤ Kleidung: Dresscode der Branche beachten – was<br />
entspricht meiner angestrebten Position?<br />
Stichwort: Bank vs. Werbeagentur.<br />
¤ ¤ Haarschnitt und Rasur / Make-up und Schmuck: Auf ein<br />
gepflegtes Äußeres achten, aber nicht übertreiben!<br />
¤ ¤ Selbstsicherheit: Seien Sie überzeugt von sich! Sie<br />
wollen den Job und kennen Ihre Fähigkeiten – das<br />
soll auch das Bewerbungsfoto widerspiegeln.<br />
¤ ¤ Smile! Ein Lächeln steht nicht im Widerspruch zu<br />
Seriosität. Ein Lächeln als erster Eindruck kommt<br />
immer gut an.<br />
¤ ¤ Haltung bewahren: Hängende Schultern, fehlende<br />
Körperspannung – so strahlt man weder<br />
Selbstsicherheit aus noch Einsatzbereitschaft.<br />
¤ ¤ Natürlichkeit: Im Zeitalter von Instagram & Co greift<br />
fast jeder zum Retuschierwerkzeug – ExpertInnen<br />
raten aber, möglichst darauf zu verzichten, um<br />
den natürlichen Charakter zu erhalten.<br />
¤ ¤ Professionalität: Absolutes No-Go: Selfies,<br />
unscharfe Bilder oder Fotos aus dem Jahre<br />
Schnee. Im Zweifelsfall an einen Profi wenden!<br />
¤ ¤ Format: Auf das Bildformat achten! Sollte das<br />
Design nichts anderes verlangen, ist man mit den<br />
gängigsten DIN-Formaten, also 2:3 bzw. 3:4,<br />
immer gut beraten.<br />
Weitere Tipps finden Sie im Kasten rechts.<br />
orientieren und entscheiden<br />
145
F<br />
WARUM GERADE ICH?<br />
EGAL, OB SIE SICH FÜR EIN PRAKTIKUM, EINE STELLE FÜR EIN SOZIALES<br />
JAHR ODER IHREN TRAUMJOB BEWERBEN. ES GIBT EINIGE REGELN, DIE SIE<br />
UNBEDINGT BEFOLGEN SOLLTEN, UM ERFOLG ZU HABEN.<br />
Nachdem Sie einen ansprechenden Lebenslauf<br />
erstellt haben, ist das Anschreiben/Motivationsschreiben<br />
der nächste wichtige Schritt. Was<br />
hier enthalten sein muss, finden Sie im Kapitel<br />
„Bewerben, aber richtig!“. Nehmen Sie sich Zeit<br />
und gehen Sie auf jeden Job bzw. jedes Stelleninserat<br />
individuell ein. Vermeiden Sie außerdem<br />
folgende Fehler, damit Sie nicht schon vor dem<br />
ersten Gespräch aus dem Rennen sind:<br />
IN DER KÜRZE LIEGT DIE WÜRZE<br />
Was auch immer Sie zu sagen haben, sagen Sie<br />
es auf maximal einer Seite. Die Personalverantwortlichen<br />
wollen auf einen Blick erkennen, warum<br />
Sie sich bewerben, und vor allem, warum<br />
Sie die/der Richtige für den Job sind. Gleichzeitig<br />
sollten Sie auf die Tätigkeiten und die Stellenbeschreibung<br />
näher eingehen. Ein „Ich<br />
bringe alle relevanten Fähigkeiten mit. Die Dokumente<br />
finden Sie anbei.“ reicht nicht aus!<br />
KLAR UND RICHTIG FORMULIEREN<br />
Tippfehler wie „Seer gehrte Frau …“, falsche<br />
Satzstellungen oder die inkorrekte Verwendung<br />
von Fremdwörtern sind absolute No-Gos, das<br />
gilt selbstverständlich für alle Bewerbungsdokumente.<br />
Konjunktionen wie „würde“ und<br />
„könnte“ erzeugen den Eindruck von Unsicherheit.<br />
Formulieren Sie Ihre Vorstellungen also<br />
klar und deutlich. Benennen Sie auch Anhänge<br />
und Dateien präzise und professionell.<br />
FEHLER BEI ADRESSE UND<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Wenn Sie einen Firmennamen oder den Ansprechpartner<br />
falsch angeben, wird Ihre Bewerbung<br />
entweder gar nicht ankommen oder nur<br />
müde belächelt. Fehler bei Ihren eigenen Daten<br />
können dazu führen, dass Sie eine Rückmeldung<br />
nicht erhalten. Das gilt speziell für Ihre E-<br />
Mail-Adresse und Ihre Telefonnummer. Grundsätzlich<br />
sollten Sie ohnehin die gesamte<br />
Bewerbung gewissenhaft kontrollieren, diese<br />
Daten aber besonders!<br />
GRÖSSER, TOLLER, BESSER<br />
Selbstbewusstsein ist schön und gut, aber bleiben<br />
Sie realistisch. Prahlen Sie nicht mit<br />
146 MaturantInnen-Guide ’20
BEWERBUNG<br />
04<br />
EHLER VERMEIDEN<br />
Sprachkenntnissen aus dem Sommerurlaub oder<br />
mit halbwahrer Praxiserfahrung. Das kann schnell<br />
unsympathisch wirken und nichts ist peinlicher,<br />
als beim Bewerbungsgespräch bei einer Übertreibung<br />
erwischt zu werden.<br />
Wenn nun alle Bewerbungsunterlagen erstellt und<br />
kontrolliert sind, sollten Sie noch einen letzten<br />
Check machen, bevor Sie sie versenden: Ihre digitale<br />
Identität. Ganz egal, wie, wo und wann Sie<br />
sich bewerben, Personalisten kontrollieren Ihre<br />
Angaben im Netz. Achten Sie daher stets auf Ihr<br />
Auftreten in den sozialen Medien. Peinliche Partyfotos<br />
oder abfällige Bemerkungen lassen Sie<br />
nicht gerade gut dastehen. Googlen Sie also am<br />
besten sich selbst, um herauszufinden, was man<br />
so über Sie findet. Sie werden feststellen, dass<br />
man auch über Seiten von FreundInnen einiges<br />
über Sie erfahren kann.<br />
Besonders tricky sind Personalisten, die Sie anonym<br />
über Social Media kontaktieren: Behalten<br />
Sie im Hinterkopf, dass die afrikanische Omi, die<br />
Ihnen 1 Million Euro spenden möchte, eventuell<br />
ein/e HR-Verantwortliche/r ist, die/der Ihren<br />
Hausverstand auf die Probe stellen möchte.<br />
+<br />
i<br />
KNOW-HOW<br />
SICHER DURCH DIE PROBEZEIT<br />
WIE MAN SICH AN DEN ERSTEN TAGEN IM NEUEN<br />
UNTERNEHMEN VERHALTEN SOLLTE:<br />
¤ ¤ Arbeiten Sie alle Unterlagen zwei- und dreimal<br />
durch. Man kann nicht alles wissen, aber Flüchtigkeitsfehler<br />
sind tabu.<br />
¤ ¤ Lernen Sie alle Namen von Vorgesetzten und<br />
MitarbeiterInnen – wenn Sie sie sofort mit Namen<br />
ansprechen können, hinterlässt das einen<br />
guten Eindruck.<br />
¤ ¤ Kommen Sie am ersten Tag nicht underdressed<br />
– auch wenn es alle anderen sind. Signalisieren<br />
Sie, dass die Arbeit im Unternehmen für Sie etwas<br />
Besonderes ist.<br />
¤ ¤ Führen Sie auch selbst Protokoll über Besprechungen,<br />
Termine und Kontakte. Das verschafft<br />
Ihnen gerade in der Anfangszeit den wichtigen<br />
Überblick.<br />
¤ ¤ Ihre Arbeitsinfrastruktur muss so rasch wie<br />
möglich voll einsatzfähig sein. Kümmern Sie<br />
sich um Schreibtisch, PC und andere Infrastruktur,<br />
die Sie brauchen.<br />
¤ ¤ Seien Sie zu allen Personen, die Sie im Unternehmen<br />
kennenlernen, höflich und korrekt.<br />
¤ ¤ In jedem Unternehmen gibt es geheime Spielregeln<br />
– Sitzplätze beim Mittagstisch, Rangfolgen,<br />
Sprachregelungen usw. Halten Sie Augen<br />
und Ohren für diese Besonderheiten des Unternehmens<br />
offen, damit Sie nicht in ein Fettnäpfchen<br />
tappen.<br />
¤ ¤ Unterstützen Sie Ihre/n ChefIn durch intelligente<br />
Dienstleistungen – von der Erstellung professioneller<br />
Präsentationsunterlagen bis zu praktischen<br />
Zusammenfassungen (Zahlen, Daten,<br />
Fakten) zu aktuellen Themen im Geschäftsumfeld.<br />
Beliebt sind auch kurze Ergebnisprotokolle<br />
bei Besprechungen, bei denen sonst niemand<br />
Protokoll führt.<br />
¤ ¤ Wenn Ihnen am Anfang ein Fehler in Ihrem Job<br />
unterläuft, sollten Sie ihn keinesfalls vertuschen,<br />
sondern offensiv ansprechen. Das unterstreicht<br />
Ihre Vertrauenswürdigkeit.<br />
¤ ¤ Seien Sie immer pünktlich – das ist nicht nur<br />
höflich, sondern ein absolutes Muss.<br />
¤ ¤ Wenn Ihnen ein/e MentorIn zur Seite gestellt<br />
wird, sollten Sie deren/dessen Wissen und Erfahrung<br />
aktiv nutzen und die Person nicht als<br />
AufpasserIn missverstehen.<br />
orientieren und entscheiden<br />
147
DAS LIEBE GELD – WAS<br />
MAN ALS BERUFSEINSTEIGER<br />
FINANZIELL ERWARTEN KANN<br />
SIE SOLLTEN IHRE BERUFLICHE PLANUNG NICHT NUR VON DEN<br />
FINANZIELLEN MÖGLICHKEITEN ABHÄNGIG MACHEN. ABER ALS<br />
HILFE BEI DER ENTSCHEIDUNG, WOHIN ES JOBTECHNISCH GEHEN<br />
KANN, DARF AUCH DIESER ASPEKT EINE ROLLE SPIELEN.<br />
Die Vorstellung über das erste Gehalt ist bei ArbeitgeberInnen<br />
und BerufseinsteigerInnen oft sehr unterschiedlich.<br />
Als Verhandlungsbasis wird in Österreich der<br />
sogenannte Kollektivvertrag herangezogen. Dort werden<br />
für jede Branche die Mindestgehälter und -löhne<br />
sowie alle gegenseitigen Rechte und Pflichten von ArbeitgeberInnen<br />
und ArbeitnehmerInnen festgelegt. Betriebsvereinbarungen<br />
und Dienstverträge müssen den<br />
Kollektivvertrag beachten und dürfen grundsätzlich<br />
keine schlechteren Regelungen treffen.<br />
Wie hoch dann ein Gehalt oder Lohn tatsächlich<br />
ist, wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst.<br />
Je nach Branche, ausgeschriebener Position, Ausbildung<br />
und Erfahrung kann das Einkommen variieren.<br />
Gerade bei BerufseinsteigerInnen hat die<br />
Ausbildung noch den größten Einfluss auf das Gehalt.<br />
Meistens gibt es schon ein Gehaltssystem im<br />
Unternehmen, dem Sie sich anpassen müssen.<br />
Aber auch innerhalb dieser Systeme können Sie<br />
mit etwas Verhandlungsgeschick das Optimum<br />
herausholen. Oft werden von Unternehmen noch<br />
zusätzliche Sozialleistungen (Kantine, Lebensmittelbons,<br />
Ermäßigungen bei Freizeiteinrichtungen,<br />
Weiterbildungsbudgets etc.) angeboten, die das<br />
monatliche Gehalt aufwerten. Fragen Sie ruhig<br />
danach.<br />
Die weitere Entwicklung auf der Einkommensleiter<br />
liegt einerseits an Ihren Erfolgen, dem Willen<br />
zu Mehrleistungen und Ihrem Verhandlungsgeschick,<br />
andererseits aber auch an externen Faktoren,<br />
die Sie nicht beeinflussen können. In Zeiten<br />
einer Wirtschaftskrise und der damit<br />
verbundenen ökonomischen Unsicherheiten steigen<br />
Gehälter nicht so rasch und hoch wie in „guten<br />
Zeiten“.<br />
148 MaturantInnen-Guide ’20
+<br />
i<br />
CHECKLISTE<br />
BEWERBUNG<br />
04<br />
WIE SIEHT ES MIT DEM GELD AUS?<br />
Berufseinsteiger wissen oft nicht, welche Entlohnung sie bei ihrem Job erwartet bzw. ihnen<br />
zusteht. Daher ist es wichtig, schon im Vorfeld Informationen darüber zu sammeln, um auch<br />
bei Bewerbungsgesprächen eine ungefähre Gehaltsvorstellung angeben zu können und für<br />
etwaige Gehaltsverhandlungen gewappnet zu sein.<br />
Der Job soll neben Spaß, Freude und Selbstverwirklichung<br />
auch finanzielle Unabhängigkeit bringen. Daher<br />
ist es bei Gehaltsverhandlungen wichtig, zu wissen,<br />
wie viel man verlangen kann und soll. Wir zeigen Ihnen,<br />
wie Sie herausfinden können, welches Gehalt in<br />
Ihrer Situation angemessen ist, und wie Sie eine erfolgreiche<br />
Gehaltsverhandlung führen.<br />
WAS IST MEIN JOB WERT?<br />
Egal, ob Sie einfach nur wissen wollen, ob Sie in<br />
Ihrer Position genug verdienen, oder ob Sie sich<br />
für eine neue Stelle interessieren und Ihre Gehaltsvorstellung<br />
bekannt geben sollen: Es ist<br />
wichtig, dass Sie Ihren Wert am Arbeitsmarkt<br />
kennen. Young Professionals sind allerdings oft<br />
noch unsicher, wie viel Gehalt ihnen zusteht.<br />
DER AMS-GEHALTSKOMPASS<br />
Der AMS-Gehaltskompass bietet mit einer einfachen<br />
Suchmaske eine Fülle an Informationen<br />
zum Thema Gehalt. Auf www.ams.at/gehaltskompass<br />
suchen und finden Sie die durchschnittlichen<br />
Bruttoeinstiegsgehälter zu ca. 1.800 Berufen. Sie<br />
können nach Berufsgruppen, Berufsbezeichnungen<br />
oder nach Ausbildungsniveau selektieren.<br />
DER GEHALTSRECHNER<br />
Eine weitere wichtige Informationsquelle ist der<br />
Gehaltsrechner, den Sie unter www.gehaltsrechner.gv.at<br />
abrufen können. Unter Angabe von<br />
Dienstverhältnis, Tätigkeit, Branche, Ausbildung<br />
und Berufserfahrung ermittelt der Gehaltsrechner<br />
einen guten Richtwert, an dem Sie sich orientieren<br />
können.<br />
GEHALTSVERHANDLUNGEN FÜHREN<br />
Wie für jede Verhandlung gilt auch hier: Eine<br />
gute Vorbereitung ist unerlässlich. Je besser Sie<br />
sich informiert haben und auf mögliche Gegenargumente<br />
vorbereitet sind, desto höher ist die<br />
Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihre Forderungen<br />
durchsetzen können.<br />
Weitere Informationen zum Thema finden Sie im Gehaltsranking<br />
des neuen AkademikerInnen-Guide <strong>2020</strong><br />
von career Institut & Verlag.<br />
orientieren und entscheiden<br />
149
+<br />
i<br />
CHECKLISTE<br />
WIE SIEHT ES MIT DEM GELD AUS – TEIL 2<br />
Selbstverständlich gibt es auch viele gute Gehaltsrechner im Internet, mit denen Sie zumindest ein<br />
ungefähres Gefühl für branchenübliche Entlohnung bekommen. Mit welchem durchschnittlichen Einstiegs -<br />
gehalt (brutto pro Monat) Sie nach welcher Ausbildung grundsätzlich rechnen können, sehen Sie hier:<br />
Ausbildungsabschluss<br />
GEHALT (BRUTTO/EURO)<br />
Berufsschule 1.968 bis 2.077<br />
Handelsschule 1.946 bis 1.997<br />
Technisch-gewerbliche Fachschule 2.099 bis 2.166<br />
Allgemeinbildende höhere Schule 2.218 bis 2.287<br />
Handelsakademie 2.231 bis 2.320<br />
Technisch-gewerbliche höhere Lehranstalt 2.291 bis 2.403<br />
Fachhochschule Wirtschaft – BA 2.484 bis 2.609<br />
Fachhochschule Wirtschaft – MA 2.750 bis 2.882<br />
Universität Wirtschaft – BA 2.518 bis 2.629<br />
Universität Wirtschaft – MA 2.819 bis 2.950<br />
Fachhochschule Technik – BSc. 2.627 bis 2.714<br />
Fachhochschule Technik – MSc. 2.900 bis 3.023<br />
Universität Technik – B. ENG./BAKK. Techn. 2.638 bis 2.750<br />
Universität Technik – MA 2.907 bis 3.040<br />
Universität Rechtswissenschaften – Mag./Dr. 2.909 bis 3.039<br />
Universität Rechtwissenschaften – BKK./LL.B. 2.563 bis 2.649<br />
Universität Rechtswissenschaften – LL.M. 2.907 bis 2.993<br />
Universität sonstige Fachrichtungen – Mag./Dr. 2.811 bis 2.937<br />
Universität sonstige Fachrichtungen – BA 2.501 bis 2.622<br />
Universität sonstige Fachrichtungen – MA 2.851 bis 2.927<br />
Quelle: ÖPWZ, Stand 2018<br />
150 MaturantInnen-Guide ’20
Gehaltskompass<br />
die AMS-Webseite für Fragen zu Gehältern<br />
Auf dieser Seite www.ams.at/gehaltskompass finden Sie die<br />
durchschnittlichen Bruttoeinstiegsgehälter zu ca 1.800 Berufen.<br />
Wenn Sie wissen möchten wie hoch das durchschnittliche Bruttogehalt<br />
in einem bestimmten Beruf oder in Berufsbereichen ist,<br />
dann sind Sie hier richtig.<br />
Sie finden hier Informationen zu Lehrberufen wie den/die<br />
SchuhmacherIn genauso wie zum/zur MaskenbildnerIn oder zu<br />
akademischen Berufen wie den/die Archäologe/Archäologin.<br />
DESIGN: WWW.WERBEKUNST.AT | FOTO: FOTOLIA.DE<br />
BERUFS-INFOS ONLINE<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
www.ams.at/gehaltskompass
Es geht um<br />
Ihre Einstellung.<br />
jobs.derStandard.at<br />
Suchen Sie die richtige Stelle an der richtigen Stelle:<br />
Und zwar im STANDARD und auf derStandard.at.<br />
152 MaturantInnen-Guide ’20
05<br />
STUDIENBEGINN<br />
DIESER LEBENSABSCHNITT IST VOLL VON NEUEN DINGEN UND<br />
BEGRIFFEN. DIE EIGENE SELBSTSTÄNDIGKEIT IN ORGANISATION<br />
UND DISZIPLIN SIND GEFORDERT. HIER EIN KLEINER EINSTIEG.<br />
orientieren und entscheiden<br />
153
UND WIE GEHT<br />
DAS JETZT?<br />
DIE ERSTEN TAGE DES STUDIUMS<br />
SIND VOLL VON NEUEN DINGEN. DIE<br />
WICHTIGSTEN BEGRIFFE UND DEREN<br />
BEDEUTUNG FINDEN SIE HIER.<br />
DIE VORLESUNG<br />
Die meisten Lehrveranstaltungen an der Universität<br />
sind Vorlesungen, die in der Regel 90<br />
Minuten dauern. Es gibt normalerweise keine<br />
Platzbeschränkung, weshalb es auch vorkommen<br />
kann, dass in beliebten Studiengängen<br />
hundert Studierende in einer Vorlesung sitzen<br />
– auch auf den Treppen oder dem Fußboden …<br />
Pünktlichkeit zahlt sich also aus! Da aber keine<br />
Anwesenheitspflicht herrscht, bekommen Sie<br />
auch keine Hausübungen.<br />
Wird eine Vorlesung von mehreren Professoren<br />
zu einem bestimmten Überthema gehalten,<br />
nennt man sie Ringvorlesung. Häufig handelt es<br />
sich dabei um öffentliche Veranstaltungen zur<br />
Förderung der Allgemeinbildung, was zum Bildungsauftrag<br />
jeder Universität gehört.<br />
DAS SEMINAR<br />
Ein Seminar findet in kleineren<br />
Gruppen zu circa<br />
30 Personen statt, somit<br />
gibt es hier eine Beschränkung.<br />
Melden Sie<br />
sich rechtzeitig an, um<br />
einen fixen Platz zu bekommen!<br />
In Seminaren<br />
herrscht Anwesenheitspflicht<br />
– das heißt, man<br />
darf nur einen bestimmten<br />
Anteil der Einheiten<br />
fehlen (in der Regel<br />
ein Viertel bis<br />
Fünftel der<br />
G e -<br />
samtzeit). Legen Sie es nicht darauf an und<br />
fehlen schon zu Beginn zu viel, sonst verpassen<br />
Sie den Anschluss oder müssen am Ende einmal<br />
krank an die Uni!<br />
Wie in einer Schulklasse wird im Seminar aktive<br />
Teilnahme von Ihnen erwartet, Hausaufgaben,<br />
Referate oder Diskussionen sind vorzubereiten.<br />
Am Ende müssen Sie in der Regel keine Prüfung<br />
ablegen, sondern eine Seminararbeit verfassen,<br />
deren Umfang nach Studienzweig und<br />
-planpunkt variieren kann.<br />
DER UNTERSCHIED ZWISCHEN PROSEMINAR<br />
UND HAUPTSEMINAR IST, DASS EIN HAUPT-<br />
SEMINAR NUR VON PROFESSOREN GEHAL-<br />
TEN WERDEN DARF, WÄHREND IM PROSEMI-<br />
NAR AUCH EIN WISSENSCHAFTLICHER<br />
MITARBEITER VORTRAGEN KANN.<br />
DIE ÜBUNG<br />
In der Übung werden Aufgaben gemeinsam<br />
geübt und gelöst – wie<br />
der Name schon sagt. Häufig laufen<br />
Übungen parallel zu Vorlesungen<br />
oder Seminaren und<br />
greifen dort gestellte Aufgaben<br />
auf. Auch hier ist die Teilnehmeranzahl<br />
begrenzt, damit die Lehrpersonen<br />
besser auf die<br />
Studierenden eingehen<br />
können.<br />
Deshalb dürfen<br />
Sie<br />
auch<br />
154 MaturantInnen-Guide ’20
STUDIENBEGINN<br />
05<br />
hier nicht (zu oft) fehlen und es gibt die eine<br />
oder andere Vorbereitungsaufgabe für zuhause.<br />
DAS TUTORIUM<br />
Ähnlich wie die Übung ist das Tutorium da,<br />
um Studierenden ein besseres Verständnis<br />
zu vermitteln. Themen aus Vorlesungen oder<br />
Seminaren werden gemeinsam bearbeitet.<br />
Die Tutoren, also die „Lehrer“ eines Tutoriums,<br />
sind Studierende, die häufig besonders<br />
gut in dem jeweiligen Fach sind und schon<br />
mehr Erfahrung haben. Die Teilnahme ist freiwillig<br />
und bringt im Normalfall keine ECTS-<br />
Punkte, bei Fragen und Schwierigkeiten kann<br />
sie aber sehr hilfreich sein.<br />
DAS BEDEUTET ALSO FÜR SIE<br />
ALS STUDENTiN:<br />
Die Vorlesung<br />
Theorie oder Praxis: Theorie<br />
ECTS-Punkte/Benotung: ja<br />
Anwesenheitspflicht: nein<br />
Hausübungen, Referate, etc.: nein<br />
Das Seminar<br />
Theorie oder Praxis: Theorie und Praxis<br />
ECTS-Punkte/Benotung: ja<br />
Anwesenheitspflicht: ja<br />
Hausübungen, Referate, etc.: ja<br />
Die Übung<br />
Theorie oder Praxis: Praxis<br />
ECTS-Punkte/Benotung: ja<br />
Anwesenheitspflicht: ja<br />
Hausübungen, Referate, etc.: ja<br />
Das Tutorium<br />
Theorie oder Praxis: Praxis<br />
ECTS-Punkte/Benotung: (meistens) nein<br />
Anwesenheitspflicht: nein<br />
Hausübungen, Referate, etc.: nein,<br />
evtl. freiwillig<br />
+<br />
i<br />
KNOW-HOW<br />
DER EUROPÄISCHE HOCHSCHULRAUM<br />
BOLOGNA-PROZESS<br />
Der Bologna-Prozess ist eine Reform des europäischen<br />
Hochschulwesens, die 1999 gestartet wurde<br />
und an der mittlerweile 48 europäische Länder sowie<br />
die EU mitwirken. Kernziel war und ist ein Europäischer<br />
Hochschulraum mit qualitätsgesicherten,<br />
transparenten und vergleichbaren Studienangeboten<br />
und Abschlüssen. Es gibt drei Stufen: Bachelor,<br />
Master und Doktor/PhD.<br />
Um die jeweiligen Abschlüsse zu erreichen, sammelt<br />
man Punkte nach dem European Credit Transfer und<br />
Accumulation System (ECTS). Abhängig vom Aufwand<br />
der jeweiligen Lehrveranstaltung bekommen<br />
Sie dafür eine bestimmte ECTS-Punktanzahl. Ein Bachelor-Studium<br />
schließen Sie normalerweise mit<br />
180 ECTS ab, ein Master-Studium mit 120. Das bedeutet,<br />
Sie sollten circa 30 ECTS-Punkte pro Semester<br />
schaffen, was jedoch keine Verpflichtung, sondern<br />
eher eine Richtlinie ist.<br />
Seien Sie nicht zu besorgt, wenn Sie im ersten Semester<br />
nicht die gesamte Anzahl schaffen: Sobald<br />
Sie das Universitätssystem besser kennen, wird Ihnen<br />
das Punkte-Sammeln bestimmt leichter fallen.<br />
Allgemein sollen für einen Credit Point circa 30 Arbeitsstunden<br />
anfallen. Auch dies kann leicht variieren,<br />
da der Arbeitsumfang für eine Lehrveranstaltung<br />
von Ihnen, Ihren Talenten und Neigungen sowie<br />
von der Lehrperson abhängt.<br />
Den „Deckel“ des dreistufigen Systems bildet der<br />
Doktor/PhD. Die meisten PhD-Angebote richten<br />
sich vor allem an Leute, die selbst in die Forschung<br />
gehen oder an der Universität arbeiten möchten.<br />
Der Doktortitel hingegen kann immense Vorteile in<br />
der Wirtschaft bringen oder Sie erhalten ihn nach einem<br />
Medizinstudium.<br />
orientieren und entscheiden<br />
155
BEREITS IM JAHR VOR DER<br />
MATURA KONNTEN SIE MIT<br />
DER „VWA“ ODER DER „DA“<br />
ERSTE ERFAHRUNG IN<br />
WISSENSCHAFTLICHER<br />
ARBEITSPRAXIS SAMMELN.<br />
AN DER UNI / FH WERDEN<br />
WISSENSCHAFTLICHE STAN-<br />
DARDS IMMER WICHTIGER.<br />
HIER DIE BESTEN TIPPS,<br />
UM AUCH DIESE HÜRDE<br />
BRAVOURÖS ZU MEISTERN.<br />
WISSENSCHAFTLICH<br />
ARBEITEN<br />
1. DER AUFBAU<br />
Eine wissenschaftliche Arbeit besteht wie beinahe<br />
jeder Text aus Einleitung, Hauptteil und<br />
Schluss. Außerdem gehören ein Titelblatt sowie<br />
ein Inhalts- und ein Literatur- bzw. Quellenverzeichnis<br />
dazu. In manchen Arbeiten kann ein zusätzlicher<br />
Anhang zu einer höheren Lesefreundlichkeit<br />
und Übersichtlichkeit beitragen. An<br />
geeigneter Stelle müssen Sie auch eine eidesstattliche<br />
Erklärung beifügen (Vorlagen dazu gibt<br />
es online oder an Ihrer Fakultät).<br />
Spezifischere Infos zu den einzelnen Teilen finden Sie<br />
hier in chronologischer Reihenfolge:<br />
DAS TITELBLATT<br />
Das Titelblatt wird in der Seitenzählung nicht<br />
berücksichtigt und sollte folgende Informationen<br />
abbilden:<br />
¤ ¤ Ihr Institut bzw. Ihre Schule und das aktuelle<br />
Semester<br />
¤ ¤ die Lehrveranstaltung/das Seminar, wofür<br />
Sie die Arbeit verfassen<br />
¤ ¤ Titel der Arbeit (hervorgehoben)<br />
¤ ¤ Ihr Name, Ihre Martrikelnummer, Ihre Anschrift<br />
und evtl. auch Ihre E-Mail-Adresse<br />
¤ ¤ Ort und Datum (der Fertigstellung sowie<br />
auch der Abgabe)<br />
DAS INHALTSVERZEICHNIS<br />
Das Inhaltsverzeichnis gibt die genaue Gliederung<br />
Ihrer Arbeit, d. h. alle Kapitel, Überschriften<br />
und Unterüberschriften, inklusive Seitenzahlen<br />
an. Achten Sie darauf, dass diese<br />
Angaben mit dem Fließtext übereinstimmen, ein<br />
automatisches Inhaltsverzeichnis kann dabei<br />
helfen. Vermeiden Sie eine inkonsistente Glie-<br />
156 MaturantInnen-Guide ’20
STUDIENBEGINN<br />
05<br />
derung wie z. B. einen Punkt „3.1“, wenn es keinen<br />
Punkt „3.2“ gibt.<br />
DER TEXT<br />
A) EINLEITUNG<br />
Die Einleitung ist ein wesentlicher Bestandteil<br />
und erläutert Ihre Fragestellung sowie Ihre Ziele.<br />
Geben Sie dem Leser einen Überblick über alle<br />
Methoden sowie – bei empirischen Arbeiten –<br />
über Ihre Datenbasis und begründen Sie Ihre<br />
Wahl. Bedenken Sie: Ein Thema ist noch keine<br />
Fragestellung. Werfen Sie eine konkrete These<br />
auf, die sie in weiterer Folge bearbeiten und beantworten.<br />
Reflektieren Sie darüber, diskutieren und interpretieren<br />
Sie Ihre Forschung. Übernehmen<br />
Sie Informationen aus dem theoretischen Teil,<br />
wenden Sie diese auf Ihre Ergebnisse an und<br />
achten Sie auf eine schlüssige Argumentation.<br />
Zeigen Sie, dass Sie mit Forschungsliteratur<br />
arbeiten können: Das heißt, Sie dürfen<br />
auch kritisch hinterfragen und eine andere<br />
Meinung haben, wenn Sie dies umfassend begründen<br />
können.<br />
Bedenken Sie: Theorie-, Methodik- und Analyseteil<br />
sollten in einem ausgewogenen Verhältnis<br />
zueinander stehen! Sprechen Sie sich, falls Sie<br />
diesbezüglich unsicher sind, am besten mit der<br />
zuständigen Lehrperson ab.<br />
B) HAUPTTEIL<br />
Die Struktur des Hauptteiles lässt sich schwer<br />
verallgemeinern, da sie sehr von Ihrem speziellen<br />
Thema abhängt. Sehen Sie diesen Vorschlag<br />
also nicht als „in Stein gemeißelt“, sondern eher<br />
als Beispiel zur Orientierung:<br />
¤ ¤ Theorieteil<br />
Zuerst stellen Sie den aktuellen Stand der<br />
Forschung vor. Geben Sie eine Übersicht<br />
über Ihr Themenfeld und erklären Sie die<br />
wichtigsten Begrifflichkeiten.<br />
¤ ¤ Untersuchungsgegenstand<br />
Vor dem Hintergrund dieser Infos können Sie<br />
Ihre Fragestellung nun ableiten und einordnen:<br />
Wo setzen Sie an? Welches Ergebnis<br />
wollen Sie zur Forschung beitragen?<br />
¤ ¤ Methodik<br />
Beschreiben Sie Ihre Herangehensweise und<br />
begründen Sie diese genau. Bei empirischen<br />
Arbeiten gehört dazu auch die Darstellung des<br />
zugrunde liegenden Datenmaterials.<br />
¤ ¤ Analyse<br />
Stellen Sie Ihre Ergebnisse ausführlich dar.<br />
C) SCHLUSS<br />
Der Schlussteil soll Ihre Arbeit und v. a. Ihre Ergebnisse<br />
kurz und prägnant zusammenfassen.<br />
Wesentlich ist, dass spätestens jetzt alle Fragen,<br />
die in der Einleitung aufgeworfen und/<br />
oder im Hauptteil bearbeitet wurden, beantwor-<br />
+<br />
i<br />
ZEIT EINTEILEN –<br />
ES SIND VIELE SCHRITTE BIS ZUR ABGABE<br />
Teilen Sie sich die Zeit bis zur Abgabe gut ein!<br />
Bedenken Sie, dass bei der Erstellung einer<br />
wissenschaftlichen Arbeit viele Schritte durchlaufen<br />
werden müssen:<br />
¤ ¤ Recherchieren, lesen, informieren<br />
¤Fragestellung ¤<br />
ausarbeiten<br />
¤Rohtext ¤ erstellen<br />
¤Überarbeitung<br />
¤<br />
¤ ¤ Grafische Ausarbeitung; Verzeichnisse,<br />
Deckblatt und evtl. Anhang erstellen<br />
¤Finish ¤<br />
¤ ¤ Evtl. Korrekturlesen lassen<br />
CHECKLISTE<br />
orientieren und entscheiden<br />
157
+<br />
i<br />
tet werden. Außerdem ist hier Raum, Ihre eigene<br />
Meinung in wenigen Worten zum Ausdruck<br />
zu bringen oder Ihre Methodik im<br />
Nachhinein kritisch zu bewerten. Falls Sie<br />
durch Ihre Forschung weiterführende Überlegungen<br />
und Ideen hatten, führen Sie diese auch<br />
unbedingt an.Å<br />
CHECKLISTE<br />
TIPPS ZUM FORMAT<br />
DAMIT SICH AUCH DAS AUGE WOHLFÜHLT<br />
¤ ¤ Auf jeder Seite sollte sich in der Fußzeile die<br />
jeweilige Seitenzahl befinden – ausgenommen<br />
sind das Titelblatt und evtl. die erste Seite des<br />
Inhaltsverzeichnisses.<br />
¤ ¤ In die Kopfzeile können Sie den (Kurz-)Titel der<br />
Arbeit und Ihren Namen schreiben.<br />
¤ ¤ Der Fließtext sollte „Blocksatz“-formatiert sein,<br />
Verzeichnisse linksbündig.<br />
¤ ¤ Achten Sie beim Schreiben auf leserfreundliche<br />
Schriftgröße und Zeilenabstände. Unterscheiden<br />
Sie zwischen Fließtext (z. B. Arial, 12 pt.) und<br />
Fußnoten (z. B. Arial, 10 pt.). Der Testdruck einer<br />
Seite kann Ihnen helfen, wenn Sie diesbezüglich<br />
unsicher sind.<br />
¤ ¤ Für Interpunktion, Hervorhebungen, Schriftgrößen<br />
und -arten sowie alle weiteren Formateinstellungen<br />
gilt: Bleiben Sie konsequent!<br />
¤ ¤ Vermeiden Sie zu viele Farben und ausgefallene<br />
Layouts.<br />
¤ ¤ Binde- und Gedankenstriche: Gedankenstriche<br />
und die Zeichen „gegen“ und „bis“ werden als<br />
langer Strich (Halbgeviertstrich) gesetzt, bei „bis“<br />
jedoch ohne Leerzeichen. Bindestriche, die u. a.<br />
einen sich wiederholenden Wortteil (z. B.: Apfelund<br />
Kirschbäume) ersetzen, sind kürzer.<br />
D) BIBLIOGRAFIE / LITERATURVERZEICHNIS,<br />
SONSTIGE VERZEICHNISSE UND ANHANG<br />
Das Literaturverzeichnis listet Ihre Quellen und<br />
Ihre Forschungsliteratur auf. Trennen Sie die<br />
Verzeichnisse (und ggfs. den Anhang) vom<br />
Haupttext durch einen Seitenumbruch ab und<br />
ordnen Sie Angeführtes der Übersichtlichkeit<br />
halber alphabetisch.<br />
Wenn Sie viele Abbildungen, deren Urheber<br />
nicht Sie selbst sind, oder viele Abkürzungen<br />
verwenden, sollten Sie auch dafür Verzeichnisse<br />
erstellen, da zu viele Angaben in der Fußzeile die<br />
Lesbarkeit einschränken können. Sie sind in der<br />
Regel jedoch nicht zwingend erforderlich.<br />
Ein Anhang ist ebenfalls nicht obligatorisch. Er<br />
bietet Ihnen die Möglichkeit, Transkripte, Fragebögen<br />
o. Ä., auf die Sie sich in Ihrem Haupttext<br />
beziehen, beizufügen. Besonders bei empirischen<br />
Erhebungen kann ein Anhang absolut Sinn<br />
machen, um alle Auswertungen darzustellen,<br />
ohne den Fließtext zu häufig zu unterbrechen.<br />
2. RICHTIGES ZITIEREN<br />
In einer wissenschaftlichen Arbeit müssen Sie<br />
alle Entlehnungen sowie Übernahmen von Formulierungen<br />
und fremden Gedanken als solche<br />
kennzeichnen – andernfalls handelt es sich um<br />
ein Plagiat. Ausgenommen hiervon ist lediglich<br />
„Handbuchwissen“. So nennt man Grundlagenwissen,<br />
das man voraussetzen kann. Allgemein<br />
gibt es sehr unterschiedliche Zitationskonventionen,<br />
jeweils abhängig vom Fachgebiet. Das<br />
Wichtigste ist, dass Sie einheitlich zitieren!<br />
Unterscheiden Sie zwischen direkten (wörtlichen)<br />
und indirekten (paraphrasierenden) Zitaten.<br />
Bei wörtlichen Zitaten werden Veränderungen<br />
ggfs. durch eckige Klammern gekennzeichnet:<br />
[...] bspw. bezeichnet eine Auslassung. Fehler<br />
im Original (z. B. bei veralteter Rechtschreibung)<br />
können mit [sic!] markiert werden.<br />
158 MaturantInnen-Guide ’20
STUDIENBEGINN<br />
05<br />
Nicht nur Bücher, sondern natürlich auch Internet-<br />
oder Audioquellen können hilfreich sein<br />
und müssen angeführt werden. Geben Sie hierbei<br />
– falls Sie keinen Urheber ausfindig machen<br />
können – die veröffentlichende Institution an.<br />
Überprüfen Sie solche Quellen besonders argwöhnisch,<br />
da nicht alles, was online gestellt<br />
wird, auch richtig sein muss. „Wikipedia“ bspw.<br />
gilt in den seltensten Fällen als vertrauenswürdige<br />
Quelle. Inhalte von behördlichen oder universitären<br />
Websites können im Normalfall bedenkenlos<br />
verwendet werden.<br />
GRUNDSÄTZLICH MÜSSEN SIE FÜR DAS ZITIEREN<br />
ZWEI „ZAUBERWORTE“ IM HINTERKOPF BEHALTEN:<br />
1. Kenntlichmachung:<br />
Wörtliche Zitate müssen im Text durch Anführungszeichen<br />
(oder Kursiv-Setzung) markiert<br />
werden, Paraphrasen durch Fußnoten.<br />
2. Quellenangabe: Das Zitat muss in der Quellenangabe<br />
so genau bezeichnet werden, dass die Quelle<br />
leicht gefunden werden kann. Wird ein Zitat<br />
mehrfach in einem Werk verwendet, muss es<br />
auch jedes Mal mit einer Quellenangabe belegt<br />
werden. Allgemein muss angegeben werden:<br />
¤Titel ¤<br />
¤Autor ¤<br />
¤ ¤ bei Büchern: Verlag, Erscheinungsort und -jahr<br />
¤ ¤ bei Internetquellen: Domain und Zugriffsdatum<br />
Grobes wissenschaftliches Fehlverhalten liegt<br />
vor, wenn Sie Falschangaben machen. Insbesondere<br />
sind damit das Erfinden und/oder Verfälschen<br />
von Daten gemeint. Greifen Sie also<br />
lieber auf fremdes Gedankengut zurück und<br />
kennzeichnen Sie dieses, als Informationen aus<br />
der Luft zu greifen.<br />
Bevor Sie Ihre wissenschaftliche Arbeit nun korrigieren<br />
lassen und abgeben, stellen Sie sich<br />
noch diese Fragen:<br />
¤ ¤ Zieht sich ein „roter Faden“ durch meine ge -<br />
samte Arbeit und durch meine Argumentation?<br />
¤ ¤ Habe ich verständlich geschrieben? Sind alle<br />
Formulierungen und Begriffe nachvollziehbar?<br />
Ist meine Sprachverwendung angemessen<br />
(d. h. ganze Sätze, kein Slang usw.)?<br />
Wende ich die Fachsprache korrekt an?<br />
¤ ¤ Habe ich alle fremden Gedanken gekennzeichnet?<br />
Ist auch klar ersichtlich, was ich<br />
selbst herausgefunden habe?<br />
¤ ¤ Entspricht das Erscheinungsbild meiner<br />
Arbeit wissenschaftlichen Standards? Sind<br />
alle notwendigen Bestandteile vorhanden?<br />
¤ ¤ Wurde meine Forschungsfrage beantwortet?<br />
Stehe ich voll und ganz hinter meinem<br />
Ergebnis?<br />
Wenn Sie alle diese Fragen ohne „Augenzudrücken“<br />
mit JA beantworten können, sollte einer guten Note<br />
nichts mehr im Wege stehen.<br />
WAS IST EIN PLAGIAT?<br />
+<br />
i<br />
KNOW-HOW<br />
Ein Plagiat ist eine bewusste unrechtmäßige Übernahme<br />
fremden Gedankenguts ohne Quellenangabe. Man unterscheidet<br />
zwischen:<br />
¤ ¤ Vollplagiat: eine fremde Arbeit ohne Einverständnis<br />
als eigene auszugeben<br />
¤ ¤ Zitat ohne Beleg<br />
¤ ¤ Übersetzungsplagiat: Übersetzung ohne Quellenangabe<br />
¤ ¤ Selbstplagiat: Bspw. eine wissenschaft liche Arbeit<br />
mehrmals abgeben, ohne explizit darauf<br />
hinzuweisen<br />
¤ ¤ „Ghostwriting“: Eine fremde Arbeit mit Einverständnis<br />
des Verfassers/der Verfasserin als<br />
eigene ausgeben<br />
orientieren und entscheiden<br />
159
Bewirb dich um einen Preis<br />
für deine Abschlussarbeit<br />
<strong>2020</strong> prämiert der Wissen schaf[f]t Zukunft Preis<br />
Vorwissenschaftliche Arbeiten bzw. Diplomarbeiten<br />
von MaturantInnen an NÖ Schulen<br />
Voraussetzungen<br />
Die Abschlussarbeit<br />
› muss einen nachvollziehbaren Bezug<br />
zum thematischen Schwerpunkt<br />
Aus- und Weiterbildung haben<br />
› wurde in den Schuljahren 2018/19<br />
oder 2019/20 an einer niederösterreichischen<br />
Schule verfasst und<br />
erfolgreich abgeschlossen<br />
› wurde mit „gut“ oder „sehr gut“<br />
beurteilt<br />
Preisgeld<br />
Alle VerfasserInnen einer<br />
prämierten Abschlussarbeit<br />
erhalten € 200,–<br />
weitere Informationen<br />
NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H.<br />
(NFB)www.wissenschafftzukunftpreis.at<br />
Mag. Bettina Pilsel<br />
wzp@nfb.at<br />
+43 2742 275 70-42<br />
Thematischer Schwerpunkt: Aus- und Weiterbildung<br />
Einreichfrist: 18. Mai – 27. Juni <strong>2020</strong><br />
www.wissenschafftzukunftpreis.at<br />
160 MaturantInnen-Guide ’20
SERVICEBEREICH<br />
06<br />
06<br />
SERVICEBEREICH<br />
STIPENDIEN, ZUSCHÜSSE, BEIHILFEN, STUDIEREN IM<br />
AUSLAND, ARBEITSRECHT, WOHNEN ETC. IN DIESEM KAPITEL<br />
GIBT ES ANTWORTEN AUF FRAGEN ZU WICHTIGEN THEMEN<br />
RUND UM STUDIUM UND JOB.<br />
orientieren und entscheiden<br />
161
WOHNST DU NOCH ODER<br />
STUDIERST DU SCHON?<br />
WENN EINMAL DIE ENTSCHEIDUNG FÜR DAS RICHTIGE STUDIUM GEFALLEN<br />
IST, BEDEUTET DAS OFT AUCH EINE GROSSE RÄUMLICHE VERÄNDERUNG.<br />
NICHT IMMER LEBT MAN IN DER STADT, IN DER MAN STUDIEREN WIRD,<br />
MANCHMAL SIND AUCH DIE BESTEHENDEN WOHNVERHÄLTNISSE FÜR EINEN<br />
ANGEHENDEN STUDENTEN, EINE ANGEHENDE STUDENTIN NICHT OPTIMAL.<br />
© home4students<br />
Studentenheim, WG oder erste Wohnung – alle Möglichkeiten<br />
haben verschiedene Vor- und Nachteile, das<br />
wichtigste Kriterium ist aber immer die Leistbarkeit.<br />
Egal, welche finanzielle Basis man hat, es ist bestimmt<br />
möglich, das Optimum für sich zu finden.<br />
DER KLASSIKER:<br />
DAS STUDENTENHEIM<br />
Das Zimmer im Studentenheim ist wohl der<br />
„Klassiker“ unter allen Alternativen. Studentenheime<br />