advantage Nr 2 Gemeinden 2020
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Gemeinde-Spezial | <strong>advantage</strong><br />
5<br />
——— I n t e r v i e w ———<br />
mit Dr. Maria-Luise Mathiaschitz, Obfrau des Österreichischen Städtebundes –<br />
Landesgruppe Kärnten und Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Klagenfurt.<br />
Städte und <strong>Gemeinden</strong> sind<br />
Garant für hohe Lebensqualität<br />
Klimawandel, steigende Ausgaben für Gesundheit, Bildung<br />
oder Pflege sowie notwendige Investitionen und intelligentes Sparen<br />
sind Herausforderungen die von den Städten und <strong>Gemeinden</strong> gemeistert<br />
werden müssen. Dafür braucht es ein nachhaltiges Finanzierungskonzept<br />
betont Bürgermeisterin Mathiaschitz.<br />
Foto: ÖSB Kärnten<br />
Was sind aktuell die größten<br />
Herausforderungen, denen sich die<br />
Kärntner Städte stellen müssen?<br />
Maria-Luise Mathiaschitz: Die größte Herausforderung<br />
ist der notwendige Spagat zwischen<br />
Investitionen und Sparen auf der anderen Seite,<br />
wobei die Auswirkungen des Klimawandels ein<br />
großes Umdenken mit sich bringen. Im städtischen<br />
Bereich sind das, die Attraktivierung und<br />
die Finanzierung des öffentlichen Personennahverkehrs<br />
und dessen Umstellung auf emissionsneutrale<br />
Antriebsmöglichkeiten. Alleine in<br />
Klagenfurt ist für die Umstellung mit Kosten<br />
von rund 140 Millionen Euro zu rechnen.<br />
Städte in Kärnten haben eine große Lebensqualität.<br />
Klagenfurt ist es wichtig den Wirtschaftsstandort<br />
im Alpe-Adria-Raum zu attraktiveren<br />
und parallel dazu die Lebensqualität zu halten<br />
und zu verbessern.<br />
Wie soll das finanziert werden?<br />
Mathiaschitz: Österreichweit sind die Verhandlungen<br />
zum Finanzausgleich im nächsten Jahr<br />
für die Städte eine große Herausforderung, da<br />
eine Umstrukturierung der Fördermittel – sowohl<br />
von Bund auf Länder, als auch von Ländern auf<br />
Kommunen – notwendig ist. So wird zu achten<br />
sein, dass bundesweite Reformen in den Bereichen<br />
Gesundheit, Bildung, Pflege und soziale<br />
Wohlfahrt mit einem Finanzierungskonzept<br />
untermauert werden. Die seit Jahren steigenden<br />
Transferzahlungen gefährden die Zukunft der<br />
Städte und <strong>Gemeinden</strong>.<br />
Eine moderne Infrastruktur ist das<br />
Herzstück eines Wirtschaftssandortes.<br />
Welche Rolle spielen dabei<br />
Städte und <strong>Gemeinden</strong>?<br />
Mathiaschitz: Die Städte und<br />
<strong>Gemeinden</strong> stellen einen<br />
Großteil der lebensnotwendigen<br />
Infrastruktur in den<br />
Regionen zur Verfügung.<br />
Von der Infrastruktur der<br />
großen Städte profitieren<br />
natürlich auch die Umlandgemeinden.<br />
Eine moderne<br />
Infrastruktur ist einerseits der<br />
Garant für eine hohe Lebensqualität<br />
und andererseits auch<br />
eine wichtige Säule<br />
jedes Wirtschaftsstandortes,<br />
die es nicht nur<br />
zu erhalten, sondern<br />
auch nachhaltig auszubauen<br />
gilt und<br />
dafür ist ein nachhaltiges<br />
Finanzierungskonzept<br />
mit einem aufgabenorientieren<br />
Aufteilungsschlüssel<br />
absolut<br />
notwendig.<br />
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