Stahlreport 2020.03
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75. Jahrgang | März 2020
STAHLREPORT
Das BDS-Magazin für die Stahldistribution
03|20
!
Messen kurz vor
Redaktionsschluss
verschoben
Branchen-Highlight Doppelmesse – Warmlaufen für die Tube & wire
gegründet 1969
Europäischer
Stahldistributeur
Der Spezialist mit eigener Lagerhaltung
und weltweitem Handel
Bepro Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG
Consolstraße 11, D-45889 Gelsenkirchen
Tel. +49(0)209/98251-10, Fax +49(0)209/98251-31
info@bepro.de, www.bepro.de
!
Messen kurz vor
Redaktionsschluss
verschoben
Branchen-Highlight Doppelmesse –
Warmlaufen für die Tube & wire
EDITORIAL
INHALT
Liebe Leserinnen und Leser,
zum Redaktionsschluss dieses Heftes sorgt das Coronavirus
allenthalben für Aufregung und Trubel. Während
in Italien ganze Ortschaften abgeriegelt werden,
werden auch hierzulande nun immer mehr Großveranstaltungen
abgesagt – unter anderem die Kölner
Eisenwarenmesse, die turnusgemäß Anfang März in
der Domstadt stattfinden sollte, sowie die Metallbearbeitungsmesse
Metav, die vom 10. – 13. März auf dem Terminplan stand.
Unter den abgesagten Messen ist auch die Doppelmesse Tube & wire
(30. März – 4. April), die auch für viele Stahlhandelsunternehmen ein
wichtiger Termin im Messekalender ist.
Die Tube-Absage wurde zeitgleich mit dem Redaktionsschluss des
Stahlreport getroffen. Wir beim BDS hielten damit vom einen auf den
anderen Augenblick eine fertige – und in weiten Teilen auf diese Messe
abgestimmte – März-Ausgabe in Händen, die schon vor Erscheinen veraltet
war. Wir haben uns dennoch entschieden, das Heft weitgehend so zu
belassen, wie es geplant war – nur mit einem deutlichen Hinweis auf die
Absage auf der Titelseite.
Schon aus pragmatischen Gründen wäre es nicht möglich gewesen, in
allen Berichten, Nachrichten und Meldungen auf die neue Situation adäquat
einzugehen. Zudem sind die Inhalte nicht betroffen: Die vielen Innovationen
und Neuheiten, die die Unternehmen auf der Tube & wire präsentieren
wollten, bleiben auch mit der abgesagten Messe Innovationen und Neuheiten.
Sie werden nur später gezeigt.
Man werde in „enger Abstimmung mit allen beteiligten Partnern [...]
zeitnah über alternative Messetermine beraten, um größtmögliche Planungssicherheit
zu garantieren“, hieß es dazu in einer Stellungnahme der
Messe Düsseldorf.
Dass sich die Messe Düsseldorf die Absage nicht leicht gemacht hat,
kann man sich vorstellen. Über 70.000 Besucher aus 134 Ländern kamen
2018 zur Tube & wire, um über 2.600 Austeller zu sehen. Mit ähnlichem,
wenn nicht besserem Ergebnis hat die Messe Düsseldorf auch für dieses
Mal gerechnet. Allein diese Zahlen zeigen: Eine solche Veranstaltung abzusagen
oder zu verschieben, hat weitreichende Auswirkungen.
Allerdings ist die Haltung ist verständlich. Wer will schon als Veranstalter
dafür verantwortlich sein, sollte sich wirklich ein Gast – oder gleich mehrere
– dort anstecken? Am Ende ist es keine Veranstaltung und keine Messe
wert, dass man dafür die Gesundheit riskiert – sei es die eigene, die seiner
Mitarbeiter oder seiner Gäste.
Eine trotzdem interessante Lektüre – vor allem aber infektionsfreie
kommende Wochen und Monate wünscht Ihnen
Markus Huneke
Chefredakteur Stahlreport
PERSÖNLICHES
4 Kurznachrichten
STAHLHANDEL
6 Salzgitter Mannesmann Stahlhandel –
auf Basis echter Daten
10 Richard Köstner AG – Erfolgreich trotz
großer Herausforderungen
12 Zickwolff – „Ein digitaler Marktplatz macht
absolut Sinn“
14 Kerschgens – Lieferketten im Bauwesen noch
lange nicht digital
STAHLVERARBEITUNG
16 5G bei Rittal
STAHLPRODUKTION
20 Tata Steel – Stahl-Strategie für Automobilsektor
22 Dillinger bringt Bleche zum Sprechen
ANARBEITUNG & LOGISTIK
24 Hergarten – App-gesteuerte Frachtenbörsen kein
Schreckgespenst
MESSEN UND MÄRKTE
28 Interview – Was erwartet die Besucher
auf der Tube & wire 2020?
31 Rohr-Qualität – Automatische Geradheitsmessung
32 Kasto – Rohre intelligent lagern
35 „Treffpunkt Stahlhandel“ – BDS-Gemeinschaft
auf der Tube 2020
36 Messe digitalBAU – Erfolgreiche Premiere
37 Edelstahl Rostfrei Convent – Verhaltene Aussichten
38 Termine
BDS-RESEARCH
40 Weniger Stahlnachfrage im Jahr 2019
BDS-BERUFSBILDUNG
42 BDS-Vertriebs-Seminare – Verkaufen Sie richtig?
45 Save the Date – BDS-Gebietsversammlungen 2020
WISSENSWERTES
46 Mobilitätsstudie – Vorfahrt für E-Autos
LIFESTEEL
48 Vor 45 Jahren: Das Vertriebsgespräch im Stahlhandel
50 Impressum
Stahlreport 3|20
3
Persönliches
Kurznachrichten
Bild: UHL GmbH & Co. Stahl- und Metallbau KG
Knuth-Michael Henkel
hat zum Jahresbeginn 2020 den Vorsitz des
Ausschusses der Landesverbände (ALV) im
DVS – Deutschen Verband für Schweißen
und verwandte Verfahren e. V. übernommen
sowie zugleich die Stellvertretung der DVS-
Präsidentin Dipl.-Betriebsw. Susanne
Szczesny-Oßing übernommen. Er folgt damit
auf Peter Boye, der zum Jahresende 2019
ausgeschieden ist, dem DVS-Präsidium aber
als besonderer Berater bis Ende 2021 zur
Verfügung stehen wird.
Marko Graf
ist seit dem 1. Januar neben Frank und Thomas
Schneider weiterer Geschäftsführer der
Uhl GmbH & Co. Stahlbau und Metallbau KG in
Würzburg. Zum 31.12.2019 waren die Seniorchefs
Heribert und Johannes Schneider aus
der Geschäftsführung ausgeschieden. Heribert
(70) und sein Bruder Johannes Schneider (67)
führten die Geschäfte beim Fachbetrieb für
Stahlbau und Metallbau im Würzburger Osten
seit den 1970er Jahren.
Die Weichen für den Wechsel in der Chefetage
hatten sie bereits in den vergangenen Jahren
gestellt. So sind Frank Schneider (40) und
Thomas Schneider (36), Söhne von Johannes
Schneider, bereits seit einigen Jahren in die
Firmenleitung eingebunden. Da sich die Entscheidungsfindung
im erweiterten Kreis bestens
bewährte, steht seit dem 1. Januar 2020
Bild: DVS/privat
Prof. Dr.-Ing. habil.
Knuth-Michael Henkel
Bild: DVS/S. Bauer
Dipl.-Betriebsw.
Anke Fengler
Prof. Dr.-Ing. habil. Knuth-Michael Henkel
ist als langjähriger Vorsitzender des DVS-
Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern
sowie als Leiter des Lehrstuhls für
Fügetechnik an der Universität Rostock und
stellvertretender Institutsleiter der Fraunhofer-Einrichtung
für Großstrukturen in der
Produktionstechnik (IGP) ein Experte der
fügetechnischen Branche. Einen weiteren
Wechsel gab es in der Hauptgeschäftsführung
des Verbandes: Nach über 27 Jahren
ist Berthold Kösters als Leiter des kaufmännischen-organisatorischen
Bereichs und als
stellvertretender DVS-Hauptgeschäftsführer
in den Ruhestand gegangen. Ihm ist Dipl.-
Betriebswirt Anke Fengler als neue kaufmännische
Leiterin gefolgt. Als Finanzreferentin
hatte Fengler im April 2006 beim
Verband angefangen und ist seit 2008
Abteilungsleiterin der Bereiche Finanzen
und Verbandsorganisation.
nun ein neues Dreiergespann am Regiepult.
Der 47-jährige Marko Graf ist seit 2014 als
Prokurist im Führungsstab tätig. Nach fast
zwanzig Jahren Betriebszugehörigkeit ist auch
Marko Graf so im Unternehmen verwurzelt,
dass er den „Spirit“ des Familienunternehmens
mitlebe.
Wenngleich am von Heribert und Johannes
Schneider eingeführten und bewährten Weg
festgehalten werden soll, wollen alle drei
eigene Fußabdrücke hinterlassen und das
Unternehmen erfolgreich in die Zukunft steuern:
„Wir sind stolz, aber auch gleichzeitig ein
Stück weit demütig, das Unternehmen in
einem sehr guten Zustand zu übernehmen.
Man muss nicht immer wachsen um jeden
Preis. Manchmal kann es auch besser sein,
sich punktuell zu verbessern als sich immer
nur über mehr Umsatz zu definieren.“
(v.l.n.r.) Johannes Schneider,
Thomas Schneider,
Frank Schneider, Marko Graf,
Heribert Schneider
Philipp Sauer
ist neuer Leiter Außendienst bei der SIC
Marking GmbH. Seit Jahresbeginn zeichnet
der Sales Manager bei dem Remscheider
Kennzeichnungsspezialisten verantwortlich
für den gesamten Außendienst in Deutschland
und Österreich. Der 32-jährige bringt
viel Erfahrung im nationalen und internationalen
Umfeld in der Werkzeugbranche mit.
Angefangen von der Ausbildung, über die
kommissarische Verantwortung der technischen
und kaufmännischen Außendienstmitarbeiterinnen
und -mitarbeiter in
Deutschland, bis
zuletzt Key Accountund
Projekt-Manager
International für
den Bereich Retail
mit Verantwortung
Bild: SIC Marking
für die Planung und
Steuerung der Flächenbetreuung,
hat
er es sich zum Ziel gesetzt, die Markiertechnik-Marke
SIC Marking in Deutschland und
Österreich stärker zu etablieren und wichtige
Partnerschaften aus- und aufzubauen.
Richard Damm
ist neuer Präsident des Kraftfahrt-Bundesamts
(KBA). Bundesminister Andreas
Scheuer hatte den Diplom-Ingenieur mit
Wirkung zum 1. Februar 2020 zum neuen
KBA-Präsidenten ernannt. Er ist damit auf
KBA-Präsident Ekhard Zinke gefolgt, der das
Amt seit 2004 leitete und am 31. Januar
2020 in den Ruhestand gegangen ist. „Das
Kraftfahrt-Bundesamt ist unter Präsident
Ekhard Zinke digitaler, fortschrittlicher und
moderner geworden. Es ist national wie
international vernetzt und angesehen. Bei
der Marktüberwachung steht das KBA inzwischen
an der europäischen Spitze. Diese
und andere Weichen hat Ekhard Zinke in
seinen mehr als 27 Jahren im KBA gestellt.
Dafür danke ich ihm von Herzen. Ich freue
mich zugleich, dass wir mit Richard Damm
einen ebenso erfahrenen Fachmann gewinnen
konnten, der das Amt in einer für
Gesellschaft und Mobilität spannenden Zeit
weiterführen wird. Er ist Experte, wenn es
um die weltweite Harmonisierung von Fahrzeugvorschriften
geht. Und er ist mit Fragen
des automatisierten und vernetzten Fahrens
bestens vertraut. Ich freue mich auf gute
Zusammenarbeit“, sagte Bundesminister
Andreas Scheuer.
Bild: Nordwest
Ausbildung erfolgreich abgeschlossen: Nordwest-Vorstand Andreas Ridder (r.), Katharina Pelz (2.v.r), Ausbildungsverantwortliche Ann-Christin-Schmitz (3.v.r.),
Vorstand Jörg Simon (2.v.l.) und Christian Scherpner (l.) beglückwünschten (v.l.) Fabian Groß, Lütfi Yavuz, Leonie Theusz, Nantje Laufer und Jan-Niklas Wagner.
Nordwest-Azubis
haben ihre Ausbildungszeit erfolgreich beendet.„Ihnen
zu diesem besonderen Anlass
gratulierenzu dürfen, freut uns sehr. Dies ist
ein weiterer Meilenstein für Sie“, waren sich
die Nordwest-Vorstände Andreas Ridder und
Jörg Simon einig, als sie den fünf Auszubildenden
des dritten Lehrjahres Anfang
Februar offiziell gratulierten. Die Nordwest-
Azubis hatten allesamt ihren Abschlussprüfungsmarathon
erfolgreich und zudem mit
guten Noten beendet. Drei Groß- und Außenhandelskaufleute,
eine Mediengestalterin
und ein Fachinformatiker freuen sich nun
über unbefristete Arbeitsverträge in dem
Dortmunder Unternehmen und auf die dortigen
Weiterentwicklungsmöglichkeiten.
Großes Lob gab es auch von der Ausbildungsverantwortlichen
Ann-Christin Schmitz:
„Sie waren ein toller Jahrgang und nicht nur
in ihrer Ausbildung engagiert, sondern auch
in zusätzlichen Projekten, die Sie übernommen
haben.“ So waren die Auszubildenden
unter anderem in die Veranstaltungsorganisation
involviert, als Ausbildungsbotschafter
unterwegs oder betätigten sich als Redakteure
auf dem unternehmenseigenen Azubi-
Blog. „Dass Sie nun so gut bestanden haben,
ist für uns alle das i-Tüpfelchen.“
In Zeiten von Fachkräftemangel und steigendem
Personalbedarf setze das Unternehmen
verstärkt auf Nachwuchs aus den
eigenen Reihen. Das Ausbildungskonzept
kommt offenbar gut an: 2019 erhielt Nordwest
bereits zum siebten Mal das Siegel
„Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ von
der Ertragswerkstatt GmbH.
Sandra Pinter und
Carsten Kunde
haben als langjährige Geschäftsführer der
Diamant Metallplastic GmbH zum Jahresbeginn
2020 nunmehr die Geschäftsanteile
des Polymer- und Beschichtungsspezialisten
ganz übernommen. Damit geht das Traditionsunternehmen
in die fünfte Familiengeneration
und setzt die über hundertjährige
Geschichte fort.
Die Diamant Metallplastic GmbH mit Sitz im
rheinischen Mönchengladbach entwickelt,
formuliert und produziert Metall-Polymere
und Beschichtungen für die Metall verarbeitende
Industrie, die Gießereiindustrie, den
Stahl- und Brückenbau sowie den Maschinenbau.
Sie verfügt über ein globales Vertriebsnetz
mit über 40 Auslandsvertretungen
in den großen Industriezentren der Welt.
Die langjährigen Inhaber Achim (76) und
Dieter Schulz (80) übergaben ihre Anteile an
die aktuellen Gesellschafter Sandra Pinter
(45), geborene Schulz, und Dipl.-Ing. Cars-
Bild: Diamant Metallplastic
ten Kunde (46). Beide sind dem Unternehmen
unter anderem als Geschäftsführer
bereits seit mehr als 15 Jahren verbunden
und haben maßgeblich zur positiven Entwicklung
der Diamant Metallplastic GmbH
beigetragen.
Die studierte Juristin Sandra Pinter und der
Maschinenbauingenieur Carsten Kunde stehen
dabei vor allem für die verstärkte Ausrichtung
des Unternehmens als ganzheitlicher
Anbieter. Neben einer ausgeweiteten
Produktion gehören umfangreiche Service-,
Montage- und Beratungsleistungen zum
Leistungsspektrum.
Bernhard Osburg
ist neuer Sprecher des Vorstands der
thyssenkrupp Steel Europe AG. Der 50-
jährige Manager folgt auf Premal Desai,
der sein Mandat zum 29.02.2020 niedergelegt
hat. Auslöser für die einvernehmliche
Trennung sind dem Konzern zufolge
unterschiedliche Vorstellungen über die
Ausrichtung des Stahlgeschäfts. Osburg
ist seit 2019 Chief Commercial Officer der
thyssenkrupp Steel Europe AG und war
zuvor zuständig für die Vertriebssteuerung
des Stahlbereichs.
Neu in den Vorstand der thyssenkrupp
Steel Europe AG wird Carsten Evers (55)
als Finanzvorstand einziehen. Diese Funktion
hatte Premal Desai zuletzt in Personalunion
wahrgenommen. Evers ist aktuell
Finanzvorstand des Geschäftsbereichs
Automotive Technology der thyssenkrupp
AG. Die Veränderungen im Vorstand stehen
unter dem Vorbehalt der Zustimmung des
Aufsichtsrats der thyssenkrupp Steel
Europe AG.
Stahlreport 3|20
5
Stahlhandel
Bericht
Exemplarisches Maschinen-Dashboard im Kuchen-/Balkendiagramm
Salzgitter Mannesmann Stahlhandel & Kaltenbach.Solutions – Projekt DASHBOARD
Auf Basis echter Daten: Anlagen effizienter steuern
Blackbox Maschine – vielfach sind die Maschinen und Anlagen im Stahlhandel nicht optimal ausgelastet und laufen
unterhalb des Optimums. Für eine wirklich effiziente Steuerung fehlte bislang die Datenbasis. Mit dem Knowhow der
KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH ist nun der Zugriff auf die Maschinendaten möglich, herstellerunabhängig und in
Echtzeit. Im Projekt DASHBOARD geht die Salzgitter Mannesmann Stahlhandel mit Kaltenbach.Solutions einen Schritt
in die Zukunft und vernetzt eine Reihe von Engpassmaschinen. Was sich das Unternehmen davon verspricht und wie
das Projekt läuft, schildern Martin Walde, Geschäftsführer Lager/Logistik von Salzgitter Mannesmann Stahlhandel,
und Valentin Kaltenbach, CEO von Kaltenbach.Solutions, im Gespräch mit dem Stahlreport.
Stahlreport: Würden Sie uns
die Ausgangslage und die Herausforderungen
bei der Digitalisierung
im Stahlhandel und an Ihren Standorten
beschreiben?
Martin Walde: Mit der e-world ist
der Salzgitter Mannesmann Stahlhandel
bereits erfolgreich in der
Digitalisierung unterwegs. Hierbei
wollen wir nicht sprunghaft, sondern
schrittweise nachhaltig wach-
sen. Stahlhandel ist immer noch
peoples business. Gleiches gilt auch
für die Digitalisierung im Innenverhältnis.
Mit den Dashboards zur Anbindung
unserer Anarbeitungsmaschinen
machen wir einen sinnvollen
Entwicklungsschritt im Bereich
Lager/Logistik. Ziel ist, bei unserer
komplexen, dezentralen Struktur
Transparenz bei den Leistungsdaten
„Ziel ist, bei unserer komplexen,
dezentralen Struktur Transparenz
bei den Leistungsdaten unserer
Anlagen zu bekommen.“
Martin Walde, Geschäftsführer Lager/Logistik Salzgitter Mannesmann Stahlhandel
unserer Anlagen zu bekommen. Eine
nicht optimierte Nutzung führt ggf.
zum Ausweichen auf andere Standorte,
somit zu höheren Frachtkosten,
oder schlimmstenfalls zum Verlust
des Auftrages durch zu lange Lieferzeiten.
Mit den gewonnenen
Erkenntnissen haben wir eine solide
Datenbasis, um auf diesem Feld agieren
zu können.
Welchen Umfang hat das Projekt
DASHBOARD bei Salzgitter Mannesmann
Stahlhandel?
Martin Walde: An zwei Dritteln
unserer Standorte haben wir Engpassmaschinen
angeschlossen. Das
ist bereits ein großer Schritt. Auch
ein komplettes Ausrollen ist denk-
6 Stahlreport 3|20
Valentin Kaltenbach (li.) CEO Kaltenbach.Solutions und Martin Walde, Geschäftsführer Lager/Logistik Salzgitter Mannesmann Stahlhandel
„Wir schließen alle Maschinen und
Kran anlagen, die es im Stahlhandel gibt,
an – unabhängig von Hersteller, Alter und
Steuerungskonfiguration der Maschine.“
Valentin Kaltenbach, CEO Kaltenbach.Solutions
Welche Maschinen wurden beim
Roll-Out vernetzt? Wie wird die Niederlassungsstruktur
abgebildet?
Welche Maschinen können grundsätzlich
angebunden werden?
Martin Walde: Wir haben uns bei
den Engpassmaschinen auf Strahlanlagen
sowie Sägen konzentriert.
Versuchsweise haben wir auch an
einem Standort Krananlagen eingebunden,
um Bewegungen ganzheitlich
betrachten zu können. Wo entstehen
zum Beispiel Stillstände
durch Be- und Entladetätigkeiten?
Das Dashboard bietet die Auswahl
einzelner Standorte, aber auch übergeordnete,
aggregierte Auswertungen
in auswählbaren Zeiträumen.
Welche Daten werden erfasst, was
kann daraus abgelesen und generiert
werden? Welche Erkenntnisse ziehen
Sie daraus?
Martin Walde: Wir haben zunächst
eine Momentaufnahme gewonnen,
die wir vorher so nicht hatten. Für
einen Mittelständler, mit einem Büro
neben der Halle ist die Notwendigkeit
ggf. schwer nachvollziehbar,
aber durch Dezentralität und dem
in der Regel vorhandenen Dreischichtbetrieb
möchten wir nicht
nur zentral wissen, was wann los
ist. Viel mehr möchten wir den
Standortverantwortlichen die Möglichkeit
geben, mit ihren Mitarbei-
q
bar. Aber wie eben gesagt, machen
wir vernünftige Schritte und bewerten
die Effekte.
Was waren für Sie die entscheidenden
Gründe für den Einsatz der Steel-
Suite-Lösung von Kaltenbach. Solutions?
Martin Walde: Mit Herrn Kaltenbach
haben wir jemanden gefunden,
der Stahlhandel und Anlagen sehr
gut kennt und sofort Spaß daran
hatte, die Ideen gemeinsam zu entwickeln
und auf uns zuzuschneiden.
Wie lief das Projekt ab vom Erstgespräch
bis zur Umsetzung? Welche
Herausforderungen mussten ge -
meis tert werden?
Martin Walde: IT-Projekte haben
oft das Image der schwergängigen
Umsetzung von der Idee bis zum
GoLive. Tatsächlich ist dieses Projekt
innerhalb zwei Monaten umge-
setzt und in Betrieb genommen
worden, was ich außergewöhnlich
finde!
Valentin Kaltenbach: Die Zusammenarbeit
mit den Standorten verlief
hervorragend. Aufgrund der hohen
Fachkompetenz im Bereich Instandhaltung
wurde der überwiegende
Teil der iIoT-Komponenten (iIoT =
industrial Internet of Things, Anm.
d. Red.) eigenständig montiert und
in Betrieb gesetzt.
Valentin Kaltenbach: Mit unserer
über 100-jährigen Expertise im
Maschinenbau schließen wir alle
Maschinen und Krananlagen, die es
im Stahlhandel gibt, an – unabhängig
von Hersteller, Alter und Steuerungskonfiguration
der Maschine.
Stahlreport 3|20
7
Stahlhandel
Bericht
Um die bestmögliche Passung auf
die speziellen Kundenbedürfnisse
zu erzielen, sind unsere Lösungen
stets customized und individualisiert.
Bilder: Kaltenbach.Solutions
Der Fokusbereich von Kaltenbach.Solutions: Operations und Schnittstellen.
Welche Möglichkeiten bieten die
digitalen Lösungen der Steel-Suite
darüber hinaus? Wo liegt der
Schwerpunkt?
Valentin Kaltenbach: Unser Fokus
liegt auf der nachhaltigen Steigerung
der Performance im Bereich
Operations und deren Schnittstellen
zu angrenzenden Fachbereichen.
In diesem Bereich haben wir Lösungen
für die ganz großen Herausforderungen
und erzielen damit messbare
Performancesteigerungen von
30 % und mehr. Der Fokus liegt
dabei immer auf einem messbaren
be triebswirtschaftlichen Erfolg und
nicht auf dem technisch Machbaren.
Das macht unser Angebot einzigartig
in der Branche.
q ter/-innen auf Basis von realen Daten
Hebel für Verbesserungen zu diskutieren.
Welchen Nutzen konnten Sie bereits
aus den gewonnenen Daten ziehen?
Welche nächsten Schritte planen Sie,
wie sollen die gewonnenen Daten
wirtschaftlich genutzt werden?
Martin Walde: Wir haben durch die
Messungen bereits Verbesserungen
der Maschinenlaufzeiten nachweisen
können. Hier ist es aber äußerst
wichtig, ein ganzheitliches Performancemanagement
ins Auge zu fassen.
Die Dashboards bilden einen
Baustein ab, die Ergänzung erfolgt
unter anderem durch stetes Messen
der Ladezeiten. Das Betonen einzelner
Effekte stellen wir gegenüber
einer ganzheitlichen Betrachtung,
auch einschließlich des Arbeitsschutzes,
zurück. Die Vision ist ganz klar,
die Performance unserer Standorte
voranzubringen und dabei Ideen und
Belange unserer Leute zu berücksichtigen.
Liefert Kaltenbach.Solutions rein die
Ergebnisse der ausgelesenen Daten
oder zugleich auch Handlungsempfehlungen?
Valentin Kaltenbach: Die Steel-
Suite von Kaltenbach.Solutions
umfasst vier Bausteine:
z iIoT-Lösungen zum Messen, Analysieren
und Visualisieren von Prozessen
inklusive BigData-Analytics
z virtualisierte, browserbasierte Prozesslösungen
z Entwicklung von Konzeptstrategien
zur Virtualisierung
z Umsetzungsstrategien inklusive
der aktiven Unterstützung bei
deren Umsetzung
Wie bewerten Maschinenhersteller
den Einsatz von iIoT-Lösungen wie
zum Beispiel Tracking-Tools?
Valentin Kaltenbach: Die Lösungen
der Steel-Suite sind übergreifend,
das heißt sie bauen auf der
gegebenen kundenspezifischen
Produktions- und IT-Landschaft
auf. Die damit verbundene geistige
Freiheit und materielle Unabhängigkeit
ist eine notwendige
Voraussetzung, um die besten
Ergebnisse für den Stahlhandel
zu erzielen. Als Maschinenhersteller
liegt das primäre Interesse
auf den eigenen Maschinen und
nicht auf denen der Mitanbieter.
Der Maschinenbau stößt dadurch
bei der Umsetzung von Industrie
4.0 an eigens gesetzte, tradierte
Grenzen, die Einfluss auf das
Ergebnis und die Umsetzungsgeschwindigkeit
haben. 2
„Wir erreichen messbare Performance -
steigerungen von 30 % und mehr. Der Fokus
liegt dabei immer auf einem messbaren
betriebswirtschaftlichen Erfolg und nicht
auf dem technisch Machbaren.“
Valentin Kaltenbach, CEO Kaltenbach.Solutions GmbH
[ Kontakt ]
Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH
40476 Düsseldorf
+49 211 43 00-1
www.salzgitter-mannesmann-stahlhandel.de
KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH
40549 Düsseldorf
+49 800 4540234
www.steel-suite.com
8 Stahlreport 3|20
WIR v erk
aufe
en Stahl
rund um die Uhr.
30.03– 03.04.2020
Halle 03, Stand 3B18
Isabel R ose,
Kundenberaterin
„Dank des Klöckn
ner Onlineshops habe
en Kunden
tageszeit-
unabhängig Zugriff auf unsere Produkte und Services. Stahl-
bestellung über Nacht? Kein Problem.
Denn wir bei Klöckner
wissen: Wichtige Projekte leben von flexiblen Prozessen. Ein
effizienter Bestellvorgang inklusive höherwertiger Anarbeitung
ist dabei für uns auch online selbstverständlich.“
shop.kloeckner .d
de
WIR machen den Mehrwert
.
Stahlhandel
Bericht/Nachricht
Dr. Norbert Teltschik,
Vorstand der Richard
Köstner AG
Bild: privat
Richard Köstner AG erwartet leichtes Umsatzwachstum
Erfolgreich trotz großer
Herausforderungen
Auch im vergangenen Jahr hat die Richard Köstner AG das hohe Umsatzniveau der vorangegangenen
Jahre gehalten. Grund dafür sei vor allem die anhaltend gute Konjunktur der Baubranche, wie
die Geschäftsleitung des mittelfränkischen Familienunternehmens mitteilt. Für den Löwenanteil
der Umsätze sorgten 2019 entsprechend Kunden aus diesem Segment.
sen und das Sanitärlager mit Bäderausstellung
in Schweinfurt durch
ein Verkaufsbüro ersetzt. Bei der
Standortschließung in Nürnberg
ging dies ohne Entlassungen vonstatten,
bei den beiden anderen Niederlassungen
konnten sozialverträgliche
Lösungen gefunden werden,
wie Vorstand Dr. Norbert Teltschik
erläutert.
Im vergangenen Jahr standen
für das Unternehmen einige wichtige
Themen auf der Agenda: Vor allem
Etwas rückläufig entwickelte
sich dagegen die Anzahl der Beschäftigten:
Nach 501 Mitarbeitern zum
Jahresende 2018 reduzierte sich dieser
Wert zwölf Monate später auf
485. Gründe dafür liegen neben der
natürlichen Fluktuation in Konsolidierungsmaßnahmen,
die die Firmengruppe
schlanker und leistungsfähiger
machen, hieß es. So wurde
ein defizitäres Schweizer Tochterunternehmen
verkauft, ein kleines
Verkaufslager in Nürnberg geschlosdas
zu Jahresanfang 2019 eingeführte
neue ERP-System habe die
personellen Kapazitäten über das
gesamte Jahr sehr stark beansprucht.
Die Umstellung der EDV ermögliche
der Firmengruppe, die Abläufe weiter
zu digitalisieren, zu optimieren
und für die Zukunft wettbewerbsfähig
zu machen. Norbert Teltschik
ist „froh und stolz darauf, dass wir
es 2019 geschafft haben, trotz der
außerordentlichen Herausforderungen
erfolgreich zu sein und das
10 Stahlreport 3|20
Unternehmen für die Zukunft zu
rüsten.“
Herausforderungen –
und Trauerarbeit
Köstner legt traditionell einen
Schwerpunkt seiner Firmenpolitik
auf eine nachhaltige Personalarbeit.
Angefangen vom Ausbildungskonzept
mit der innovativen Power-
Azubi-Schmiede bis zum betrieblichen
Gesundheitsmanagement
investiere die Geschäftsleitung „viel
Zeit, Mühe und auch Herzblut“ in
die wichtigste Ressource – die Mitarbeiter.
Norbert Teltschik freut sich,
dass dies von den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern sehr gut angenommen
werde: „2019 konnten wir
gegenüber dem Vorjahr mehr Kurse
wie zum Beispiel Nordic Walking
und den Rücken-Check anbieten.“
Neben den Zukunftsprojekten
galt es 2019 allerdings auch Trauerarbeit
zu bewältigen: Innerhalb
nur eines Vierteljahres gab es drei
Todesfälle zu beklagen, darunter der
Seniorchef Rudolf Teltschik, der bis
kurz vor seinem Tod noch im Aufsichtsrat
tätig gewesen war. Dessen
Platz übernahm Jan Gerd Borgmann,
ein erfahrener Unternehmer aus der
Branche, wie das Unternehmen kund
gab. Zudem trauerte die Köstner-
Familie um den Controller und Verwaltungsleiter
sowie einen Mitarbeiter
aus der Gartenwerkstatt. In
einem Familienbetrieb mit persönlichem
Umgang, wie ihn Köstner
seit über 80 Jahren pflegt, gingen
solche Verluste menschlich besonders
nahe, wie es in einer Mitteilung
des Unternehmens hieß.
Doch auch Ehrungen für langjährige
Betriebszugehörigkeit gab
Über die Richard Köstner AG
Die Firma Richard Köstner wurde 1934 gegründet und wird heute in dritter
Generation von Dr. Norbert Teltschik geführt. Das Unternehmen beliefert
vor allem gewerbliche Kunden aus Handwerk und Industrie mit Stahl,
Bauelementen, Sanitärbedarf, Haustechnik, Werkzeugen und Befestigungstechnik.
Ein weiterer Geschäftsbereich ist der Handel mit Gartenund
Kommunaltechnik. Ein Einzelhandel für Haushaltswaren und
Geschenkartikel am Firmensitz in Neustadt/Aisch rundet das vielseitige
Angebot ab.
Die Köstner-Gruppe beschäftigt derzeit etwa 500 Mitarbeiter an acht
Standorten in Bayern und Sachsen. Typisch für das Familienunternehmen
ist eine natürliche Alterspyramide, in der junge Auszubildende und über
60-jährige Mitarbeiter gleichermaßen vertreten sind.
es im vergangenen Jahr. Dabei wurden
29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
für Betriebszugehörigkeiten
zwischen 10 bis 49 Jahren ausgezeichnet
– insgesamt kamen so 624
Jahre Jubeljahre zusammen. Das gute
Betriebsklima spiegele sich in
gemeinsamen Aktivitäten wie Abteilungsausflügen,
Grillfesten und
Weihnachtsfeiern wider.
Ziele für 2020
Im laufenden Jahr will man bei Köstner
die Zukunftsprojekte weiterführen.
In diesem Zug werde das zu Jahresanfang
2019 eingeführte
ERP-System kontinuierlich weiter
optimiert. Davon versprechen sich
die Verantwortlichen weiterhin Ver-
besserungen bei Qualität und Produktivität.
Beim Umsatz erwartet
das Unternehmen ein leichtes
Wachstum.
Im Rahmen des betrieblichen
Gesundheitsmanagements erwarten
die Belegschaft noch mehr Angebote
als bisher. Auch in der Führung und
„Ich bin stolz darauf, dass wir es
2019 geschafft haben, trotz der
außerordentlichen Herausforderungen
erfolgreich zu sein und das Unternehmen
für die Zukunft zu rüsten.“
Dr. Norbert Teltschik, Vorstand Richard Köstner AG
der Personalarbeit will sich Köstner
stetig weiter verbessern. Ein besonderes
Augenmerk legt der Vorstand
2020 auf das Thema Nachhaltigkeit.
Im ersten Schritt wurde dieses in
die Unternehmensleitsätze aufgenommen.
In den nächsten Monaten
soll ein neues Projekt weiter dazu
beitragen, das Thema stärker in den
Köpfen und im täglichen Handeln
zu verankern. 2
[ Kontakt]
Richard Köstner AG
91413 Neustadt/Aisch
+49 9161 668-0
www.koestner.de
Marktpräsenz in den Niederlanden erweitert
Salzgitter Mannesmann Staalhandel übernimmt Grobblechspezialist
Die Salzgitter Mannesmann Staalhandel B.V., ein Konzernunternehmen
der Salzgitter AG, hat bereits zum 31.12.2019 das auf
Grobblech spezialisierte Handelsunternehmen Statendam Steel Plates
B.V. übernommen. Beide Unternehmen sind in Oosterhout, Niederlande,
ansässig.
Die Statendam Steel Plates B.V. wurde im Jahr 2000 gegründet und
befand sich bisher zu 100 % in Privatbesitz. Sie beliefert in den Niederlanden
Kunden aus den Bereichen Baugewerbe, Handel, Kesselbauer,
Maschinenbau, Metallbau, Offshore und Schiffsbau.
Mit dem Erwerb erweitere man das Produktportfolio und die Marktpräsenz
in den Niederlanden, so die Salzgitter Mannesmann Staalhandel
B.V. Das Unternehmen ist Teil der internationalen Handelsorganisation
der Salzgitter Mannesmann Handel GmbH, Düsseldorf, Führungsgesellschaft
des Geschäftsbereichs Handel im Salzgitter-Konzern.
Stahlreport 3|20
11
Stahlhandel
Bericht
Zickwolff setzt auf Werkstoffplattform XOM Materials
„Ein digitaler Marktplatz macht absolut Sinn“
Die Otto Zickwolff GmbH will sich stärker digital aufstellen. Der Händler ist Teil des XOM Marketplace und bildet gerade
seinen ersten „Kaufmann im E-Commerce“ aus – ein Berufsbild, das erst vor einem Jahr entstanden ist.
Wenn Roland Rebeck mit seinem Azubi Sascha
Wagner durch die Lagerhallen läuft, dann haben beide
einen Tablet-PC dabei, um die Stahlrohre digital zu
erfassen. Bei der Saarbrücker Otto Zickwolff GmbH ist
dieses papierlose Arbeiten bereits zum Normalfall geworden.
Der Händler mit dem Slogan „Alles rund ums Rohr“
hat in Sachen Digitalisierung einen großen Sprung
gemacht.
Webshop macht sich bezahlt
„Wir haben schon vor vier Jahren einen eigenen Webshop
gestartet“, erklärt Roland Rebeck, Marketingleiter bei
Zickwolff. „Das war damals eher ein Versuchsballon,
der sich aber schnell als wirksames Tool zur Neukundengewinnung
bezahlt gemacht hat.“ Den eigenen E-
Shop baut der Händler seitdem kontinuierlich aus und
hat sich 2019 auch der Handelsplattform von XOM
Materials angeschlossen. Das Berliner Startup unterhält
einen digitalen Marktplatz für Werkstoffe wie Stahl,
Metall und Kunststoff und hat bereits 43 Händler für
die Plattform gewonnen.
„Ich denke, dass man sämtliche Vertriebswege, die
einem zur Verfügung stehen, auf jeden Fall nutzen
sollte“, meint Rebeck. „Im Stahlbereich ist es immer
noch so, dass viel über Telefon und E-Mail läuft, aber
ich bin mir sicher, dass E-Shops und Plattformen sich
auch hier durchsetzen werden.“ Das sei auch eine Generationenfrage:
„Die jungen Einkäufer werden im B2B-
Bereich genauso einkaufen wollen wie sie es privat
gewohnt sind, nämlich einfach und übersichtlich im
XOM Business Brunch 2020
XOM Materials veranstaltet an vier verschiedenen
Terminen einen Business Brunch zum Thema Digitalisierung.
Der Business Brunch lädt zum Austausch
über die Fragen „Wo stehe ich?“, „Wie weit sind die
anderen?“ ein. Weiterhin gibt er ein Feedback dazu
„Was macht der Markt?“ und „Welche Lösungen gibt
es bereits?“
Bilder: XOM Materials
Seit vier Generationen und fast 100 Jahre in Familienhand: Zickwolff, der
Fachgroßhändler für Rohr- und Formteile, Fittings, Armaturen und Installationsmaterial.
Die nächsten Termine für den Business Brunch in der
Zeit von 10:00 bis 14:00 Uhr sind:
z 27.03.2020 in Berlin
z 24.04.2020 in Duisburg
z 15.05.2020 in Hannover
z 19.06.2020 in Nürnberg
Weitere Information und zur Anmeldung unter:
bit.ly/xom-brunch
12 Stahlreport 3|20
„Ich denke, dass man
sämtliche Vertriebswege,
die einem zur
Verfügung stehen,
auf jeden Fall
nutzen sollte.“
Roland Rebeck,
Marketingleiter Zickwolff GmbH
Internet. Irgendwann wird es ohne
das Internet gar nicht mehr gehen.
Da macht ein digitaler Markplatz
wie der von XOM Materials absolut
Sinn.“
Hauseigener Digitalexperte
Was die Generationenfrage angeht,
hat die Otto Zickwolff GmbH echtes
Neuland betreten. Seit Sommer 2018
bildet das Unternehmen mit Sascha
Wagner einen ersten Kaufmann im
E-Commerce aus, der nun den Multichannel-Ansatz,
also die pragmatische
Kombination aus Online- und
stationärem Handel, von vornherein
lernt. An dieser zukunftsweisenden
Ausbildung hat auch der Bundesverband
Deutscher Stahlhandel
(BDS) mitgewirkt. „Dieses neue
Berufsbild gibt uns die Möglichkeit,
einen hauseigenen Experten aufzubauen,
der gemeinsam mit uns die
Herausforderungen der Digitalisierung
gestalten kann“, betont Rebeck.
Nicht warten, bis es zu spät ist
Zickwolff befindet sich seit vier Generationen
über einen Zeitraum von
Berliner Digital-Provider
fast 100 Jahren in Familienhand.
Der Fachgroßhändler für Rohr- und
Formteile, Fittings, Armaturen und
Installationsmaterial mit mehr als
50 Mitarbeitern hat sich schon einige
Male wandeln müssen, wie
Geschäftsführer Martin Haiss betont:
„Bei uns bleibt der persönliche Kontakt
in der Beratung zentral, alles
andere soll und muss in Zukunft
vollautomatisiert über digitale Prozesse
erfolgen. Hierfür liefert uns
auch der XOM Marketplace mit seinen
digitalen Tools eine gute und
zukunftsweisende Basis.“ Auch das
kostenlose Onboarding habe für den
Einstieg in die Plattform gesprochen
– Kosten fielen bei XOM nur in Form
von Provisionen für die Verkäufe
an, risikoloser ginge es kaum, so das
Unternehmen.
Allzu lange sollten es sich Händler
aber nicht mehr überlegen mit
der Digitalisierung, gibt Marketingleiter
Roland Rebeck zu bedenken:
„Wenn man so lange wartet mit E-
Commerce, bis es sich in unserer
Branche komplett durchgesetzt hat,
ist es eigentlich zu spät.“ 2
Die XOM Materials GmbH ist eine Online-Plattform für den Handel mit
Werkstoffen wie Stahl, Metall und Kunststoff. Sie umfasst Beschaffungsund
Verkaufslösungen, mit denen Käufer und Verkäufer, „die sich
zukunftssicher aufstellen wollen, sofort starten können“, wirbt das Unternehmen.
XOM soll Kunden eine einfache Digitalisierung ermöglichen,
ohne in eigene Lösungen investieren zu müssen. Gegründet 2017 in Berlin,
unterhält XOM Büros in Duisburg, Prag, Valencia und Atlanta. Das
Unternehmen beschäftigt rund 50 Mitarbeiter.
www.xom-materials.com/de
Stahlreport 3|20
13
BESUCHEN SIE UNS
LOGIMAT | 10.–12. März 2020
Stuttgart | Halle 1 / Stand C40
FENSTERBAU FRONTALE | 18.–21. März 2020
Nürnberg | Halle 3A / Stand 3A-104
Aus Ideen
werden
Lösungen
[ Kontakt]
Otto Zickwolff GmbH
66117 Saarbrücken
+49 681 584540
www.zickwolff.de
XOM Materials GmbH
10115 Berlin
+49 30 5557970 10
____ fehr ist führend in Lagerlogistik.
www.xommaterials.com/de
Seit 1968 sind wir auf hochqualitative
und hocheffiziente Lagerlösungen
spezialisiert. Mit typisch Schweizer
Know-how, Präzision und Weltoffen heit
entwickeln wir innovative Logistikkonzepte.
Modernste Technik und
durchgängige Lager- und Handlingskonzepte
sichern den perfekten
Materialfluss von der Einlagerung bis
zum Abtransport, vom Produzenten
bis zum Verbraucher. Was können wir
für Sie tun?
Fehr Lagerlogistik AG
In der Au 5, CH-8406 Winterthur
T +41 (0) 52 260 56 56
info@fehr.net
www.fehr.net
Stahlhandel
Bericht/Nachricht
Supply-Chain-Manager und Logistiker unterschiedlicher Branchen trafen sich bei Kerschgens zum Erfahrungsaustausch.
10. Roundtable Supply-Chain-Management bei Kerschgens
Lieferketten im Bauwesen
noch lange nicht digital
Zum 10. Mal hatte die gemeinnützige und branchenübergreifende Forschungs- und Ausbildungs -
einrichtung (FIR) der RWTH Aachen zum Roundtable Supply-Chain-Management eingeladen.
Diesmal traf man sich in der Zentrale der Kerschgens Werkstoffe & Mehr GmbH in Stolberg. Der Titel
des Treffens „Digitalisierung der Supply-Chain im Bauwesen – ein steiniger Weg“ verriet bereits viel
über den aktuellen Stand der Digitalisierung der Lieferketten im Bauwesen.
[ Kontakt]
Kerschgens Werkstoffe
& Mehr GmbH
Steinbachstr. 38-40
52222 Stolberg
+49 2402 1202-0
www.kerschgens.de
Tiefere Einblicke in den Stand
der Digitalisierung im Bauwesen
gaben die Referenten Sven Junge
vom Institut für Stahlbetonbewehrung
(ISB), Ludwig Florack von der
Florack Bauunternehmung GmbH
aus Heinsberg sowie Heinz Herbort,
einer der drei Geschäftsführer der
Kerschgens Werkstoffe & Mehr
GmbH.
Passende Schnittstellen
sind vorhanden
In seinem Eröffnungsvortrag stellte
Sven Junge das Building Information
Modeling (BIM) und dessen
Einfluss auf die Lieferkette vor.
Hierbei handelt es sich um eine
Methode der vernetzten Planung,
Ausführung und Bewirtschaftung
von Bauwerken und Gebäuden mit
Hilfe von Software. Junge betonte,
dass bereits viele Schnittstellen
vorhanden seien, jedoch die Industrie
bzw. die Baubeteiligten in der
Anwendung noch sehr zurückhaltend
sind. Für den Bereich Betonstahl
ließen sich beispielsweise
über die verstärkte Nutzung digitaler
Schnittstellen der Austausch
von Produktinformationen mit ABS-
Daten (ABS = Allgemeine Bewehrungs-Schnittstelle)
und der Versand
von Lieferscheinen und
Rechnungen einfach und praxisnah
realisieren.
Ludwig Florack und Heinz Herbort
berichteten aus der unternehmerischen
Praxis einer Bauunternehmung
und eines Werkstoffhandels.
Florack betonte, dass gerade kleine
Unternehmen momentan aufgrund
der guten Beschäftigung nicht die
erforderliche Zeit und Ressourcen
zur Verfügung stellen können. Sein
Unternehmen sehe ganz klar die Notwendigkeit
und beschäftige sich auch
mit dem Thema BIM sowie mit anderen
Projekten, die die Digitalisierung
betreffen.
Biegebetrieb bereits digitalisiert
Herbort schilderte, dass Kerschgens
bereits seit Anfang 2019 sei-
14 Stahlreport 3|20
Info
Über den FIR e. V.
Das FIR (Forschung. Innovation.
Realisierung) ist eine gemeinnützige,
branchenübergreifende
Forschungs- und Ausbildungseinrichtung
an der RWTH
Aachen auf dem Gebiet der
Betriebsorganisation, Informationslogistik
und Unternehmens-
IT mit dem Ziel, die organisationalen
Grundlagen zu schaffen
für das digital vernetzte industrielle
Unternehmen der Zukunft.
Bilder: Kerschgens
Die Teilnehmer hörten interessiert den Ausführungen von Dipl.-Kfm. Andreas Kraut,
FIR e.V. an der RWTH Aachen, zu.
nen Biegebetrieb digitalisiert habe
und mit vielen Kunden sowie Planern
und Statikern im Gespräch
sei, um auch die Zusammenarbeit
digital zu gestalten. Dies sei jedoch
ein mühsamer Weg. An vielen Stellen
würden heute noch unnötige
Doppelarbeiten erfolgen. Wenn die
vorhandenen Lösungen konsequenter
genutzt würden, fielen
diese genauso weg wie viele Fehlerquellen.
Im Bereich der QR-
Codes auf Etiketten und auch der
elektronischen Lieferscheine wünsche
man sich möglichst Branchenlösungen.
2
Über Kerschgens
Kerschgens ist ein international
agierender Werkstoffspezialist
mit Sitz in Stolberg bei Aachen.
Im Laufe der Jahre durch den
Zusammenschluss vieler Einzelunternehmen
entstanden,
gehört die Kerschgens Werkstoffe
& Mehr GmbH heute zu
den bedeutendsten konzernunabhängigen
Werkstoffhändlern.
Über den Handel mit Werkstoffen
hinaus ist Kerschgens zudem
ein starker Partner für die Entwicklung
neuer und individueller
Lösungen für seine Kunden aus
der Bauindustrie, der Industrie
und dem Handwerk.
Klöckner & Co Deutschland bündelt Kräfte im Westen
Lagerhaltung wird zentralisiert und erweitert
Unter dem Namen kcd.west werden zukünftig die Aktivitäten
der Klöckner & Co Deutschland GmbH in Nordrhein-Westfalen
zusammengefasst, wie das Unternehmen im Februar mitteilte. Kern
der Strategie ist demnach die Zentralisierung der Lagerhaltung und
der Anarbeitung in der Region an einem Standort. Die Lagerlogistik
in Frechen werde verlagert und in den Standort Duisburg-Meiderich
überführt.
Dazu will Klöckner & Co Deutschland GmbH das bestehende Lager
in Duisburg innerhalb der nächsten zwei Jahre umfänglich modernisieren
und erweitern. Eine neue moderne Hochregallageranlage mit
über 5.000 Kassetten für Lang- und Flachprodukte soll die Lagerkapazität
deutlich erhöhen. Durch die Investition in diverse Anarbeitungsaggregate
sei ein deutlicher Ausbau des Serviceportfolios
geplant, so das Unternehmen. Zudem ist vorgesehen, die IT-Infrastruktur
im Rahmen der Digitalisierungsstrategie von Klöckner & Co
auf den neuesten Stand der Technik zu bringen.
„Mit der exponierten Lage und den damit verbundenen logistischen
Vorteilen wird Duisburg nach dem Umbau die zentrale produktübergreifende
Versorgung der Region West übernehmen. Das hat den
großen Vorteil, dass Kundenaufträge auch mit großer Diversität
zukünftig logistisch aus einer Hand bedient werden können,“ erklärt
Sven Koepchen, CEO der Klöckner & Co Deutschland GmbH.
Der Standort Frechen soll die vertrieblichen Aktivitäten als Verkaufsbüro
weiterführen. kcd.west werde somit die Region zukünftig
mit einer zentralen Niederlassung in Duisburg und zwei Verkaufsbüros
in Frechen und Hagen bedienen, so das Unternehmen weiter.
XOM Business Brunch
Digitalisierung – und was nun?
Wie digital ist die Werkstoffbranche?
Welche Möglichkeiten gibt es?
Wir laden Sie herzlich ein, diese und andere Fragen zum
Thema Digitalisierung gemeinsam zu diskutieren beim XOM
Business Brunch in Berlin, Duisburg, Hannover oder Nürnberg.
Wir freuen uns auf Sie!
Jetzt
anmelden!
http://bit.ly/xom-brunch
Stahlreport 3|20
15
Stahlverarbeitung
Bericht
„Durch die leistungsfähige 5G-
Mobilfunktechnologie können wir
die Potenziale und Vorteile der
Digitalisierung unserer Fertigungsprozesse
noch weiter ausschöpfen.“
Carsten Röttchen, Technischer Geschäftsführer
der Rittal GmbH & Co. KG
Neuer Mobilfunkstandard kommt in die Produktion
5G bei Rittal
Rittal hat als eines der ersten Industrieunternehmen die 5G-Frequenzzuteilung erhalten.
Noch in diesem Jahr soll ein privates 5G-Mobilfunknetz im neuen Werk in Haiger installiert werden.
Erste Pilotprojekte etwa in der Produktionsüberwachung und -analyse sind bereits definiert.
Das Unternehmen will das 5G-Mobilfunknetz in
Haiger in einer realen Produktionsumgebung schnellstmöglich
installieren und in Betrieb nehmen. Die neue
Funktechnologie soll den Datenverkehr deutlich
beschleunigen und vereinfachen – etwa beim videobasierten
Abgleich von Stückzahlen mit hinterlegten Auftragsdaten
und bei der schrittweisen Implementierung
von Analytics für eine präventive Instandhaltung.
Potenzial von digitaler Fertigung voll nutzen
„Durch die leistungsfähige 5G-Mobilfunktechnologie
können wir die Potenziale und Vorteile der Digitalisie-
rung unserer Fertigungsprozesse noch weiter ausschöpfen.
Wir wollen damit die nächste Stufe zur Steigerung
der Flexibilität und Effizienz unserer Produktion erreichen“,
sagt Carsten Röttchen, Technischer Geschäftsführer
von Rittal.
Mit dem neuen 5G-Mobilfunkstandard lassen sich
Daten mit einer Geschwindigkeit von 10 GB/s verarbeiten.
Das ist 100-mal schneller als mit dem heutigen
LTE-Standard. 5G gilt als die Zukunftstechnologie, mit
der sich industrielle Fertigungsprozesse noch besser
vernetzen und steuern – und die Potenziale von Industrie
4.0 ausschöpfen – lassen. „Wir erwarten, dass hohe
Bandbreiten, niedrige Latenzzeiten, Echtzeitfähigkeit,
verbesserte Verfügbarkeit und hohe Zuverlässigkeit
für eine weitere Optimierung der Produktionsabläufe
in unserem Werk sorgen werden, da wir nach den ersten
Teststellungen die 5G-Technik in produktionskritische
und steuerungsrelevante Aufgaben integrieren können“,
erklärt Röttchen.
Bilder: Rittal GmbH & Co. KG
Noch in diesem Jahr soll ein privates 5G-Mobilfunknetz im neuen Rittal-Werk in Haiger
installiert werden.
Hochautomatisierte Produktion in Haiger
Im neuen Rittal Werk in Haiger werden mit mehr als
100 Hightech-Maschinen und Anlagenkomponenten
auf 24.000 m 2 rund 9.000 AX-Kompaktschaltschränke
und KX Kleingehäuse pro Tag gefertigt – hochautomatisiert.
Dafür verarbeitet das Werk rund 35.000 t Stahl
pro Jahr. 2
Weitere Informationen unter www.rittal.de sowie
www.friedhelm-loh-group.com
16 Stahlreport 3|20
Stahlverarbeitung
Nachrichten
Blechformteile von Rübsamen
Robuste Stahlkomponenten für die Agrartechnik
Bild: SEH Engineering
Elektrohängebahn Skyrail: Dank der Planungsmethode Predictive
Engineering kann die Anlage reibungslos im laufenden Produktionsprozess
integriert werden, so SEH Engineering.
Live auf der LogiMAT 2020
Innovative Hängebahnanlage
Die Produktion von Fahrzeugen und Maschinen für den Einsatz
in Agrartechnik und Landwirtschaft ist geprägt von einer sehr hohen
Diversifikation der Bauteile. Wer als Zulieferer in diesem Markt agiert,
muss sich daher vor allem auf die schnelle Bereitstellung von kleineren
Stückzahlen verstehen. Mit den beiden Umformverfahren Metalldrücken
und Tiefziehen ist Blechverarbeiter Helmut Rübsamen bestens
gerüstet für diese Anforderungen. Das Unternehmen versorgt
viele Hersteller von Landmaschinen, Fütterungsanlagen und Anbau -
geräten mit einbaufertigen Komponenten aus Stahl.
Rübsamen fertigt Umformteile (zum Beispiel aus St 1403) mit Wand -
dicken von bis zu 15 mm und – je nach ihrer geometrischen Komplexität
und den gewünschten Stückzahlen – in der Metalldrücktechnik
oder im Tiefziehverfahren. Dabei gewinnt das Metalldrücken (Fließpressen)
seit Jahren zunehmend an Bedeutung, da es zu den energieeffizientesten
und ressourcenschonendsten Verfahren der Blechumformung
zählt.
Die SEH Engineering GmbH präsentiert auf der
Logistikfachmesse LogiMAT vom 10. – 12. März in Stuttgart
eine neue Generation der Elektrohängebahn: SKY-
RAIL®. Aufgrund der neuartigen Konstruktions- und Planungstechnik
des Predictive Engineering mit leichteren und
trotzdem extrem belastbaren Bauteilen sei dieses System
wesentlich günstiger als herkömmliche Elektrohängebahnen,
so das Unternehmen. Die Kosten liegen SEH Engineering
zufolge bei nur ca. 60 % eines vergleichbaren herkömmlichen
Systems. Die neue Elektrohängebahn zeichne
sich zudem durch eine hohe Energieeinsparung aus und
arbeite genauso leise, intelligent und sauber wie die großen
Anlagen.
Skyrail befördert Güter bis 400 kg im 2-fach-Fahrzeug und
einer Steigfähigkeit bis 30°. Mit einem 4-fach-Fahrzeug
können bei Horizontalfahrt bis 800 kg transportiert werden.
Generell sind, abhängig vom Fördergut, Geschwindigkeiten
bis zu 150 m/min möglich. Die neu entwickelte
SKYRAIL-Profilschiene überspannt bis zu 6 m – dies spare
Stahlbau. Besucher können die Neuheit auf der Messe live
erleben.
Der Prozess des Metalldrückens kommt ohne komplizierte Formwerkzeuge
und ohne thermische Behandlung aus. Gerade für die Fertigung
mittlerer und kleiner Losgrößen wie sie typisch sind für den Landmaschinenbau
und die Agrartechnik erweist sich das Metalldrücken dank
seiner guten Energiebilanz immer wieder als die wirtschaftlichste
Methode. Da das Metalldrücken ein Kaltumformverfahren ist, schont
es das Werkstoffgefüge und verleiht den Bauteilen eine sehr hohe Festigkeit.
Sind hingegen große Serien mit Stückzahlen von 100.000 oder mehr
gefragt, so schwenkt Rübsamen um auf das Tiefziehen nach DIN
8584. Typische Großserienprodukte sind beispielsweise Futtertröge,
Wannen und Gehäuse für Wärmelampen. Für zahlreiche agrartechnische
Anwendungen erweist sich auch die prozesstechnische Kombination
der beiden Verfahren Metalldrücken und Tiefziehen als ideale
Paarung für die Realisierung von Formteilen und Baugruppen aus
Stahlblech
Weitere Informationen unter
www.seh-engineering.de
Über SEH Engineering
Die SEH Engineering GmbH ist ein spezialisierter
Hersteller und Anlagenbauer in den Bereichen
Brückenbau, Stahlbau, Sonderkonstruktionen, Wasserbau
und Fördertechnik. Das Unternehmen mit Sitz in
Ostrhauderfehn, Ostfriesland, verfügt über langjährige
Erfahrung und Expertise bei Elektrohängebahnen
(EHB), Kardanketten-Förderern, Steckketten-Förderern,
Bodenfördertechnik sowie Bauteil- und funktionsspezifischen
Sonderkonstruktionen wie Hubstationen,
Lastaufnahmemitteln, Fixierstationen, Umsetz- und
Übergabestationen, Stapeleinrichtungen, Dreh- und
Schwenkeinheiten.
Abdeckungen, Gehäuseelemente, Schutzgitter: Dank seiner Fokussierung auf
die Umformverfahren Metalldrücken und Tiefziehen kann Rübsamen für Hersteller
im Landmaschinenbau und in der Agrartechnik hochwertige Blechformteile
in kleinen Losgrößen und großen Serien wirtschaftlich fertigen.
Bild: Rübsamen
18 Stahlreport 3|20
Stahlproduktion
Bericht
Mit seiner neuen Nachhaltigkeitsstrategie
will Tata Steel die Automobilindustrie
heute und in Zukunft bei der Entwicklung
der nächsten Generation von Hybrid- und
Elektrofahrzeugen unterstützen.
Bild: Tata Steel
Tata Steel: Mobilitätsservices werden Markt dominieren
Stahl-Strategie für Automobilsektor
Tata Steel hat eine Zukunftsstrategie vorgestellt, mit der das Unternehmen die nächste Fertigungsära
der Automobilindustrie einläuten will. Der Plan formuliert die kurz-, mittel- und langfristigen Ziele
von Tata Steel. Er befasst sich mit drei Schlüsselbereichen: Elektrifizierung, autonomes Fahren und
Carsharing, Digitalisierung und Services sowie Nachhaltigkeit.
Tata Steel geht davon aus,
dass Mobilitätsservices wie autonomes
Carsharing künftig den Markt
dominieren werden. Der Großteil der
Fahrzeugverkäufe erfolgt Tata Steel
zufolge hierbei über eine Businessto-Business-Lösung,
da
immer weniger Autofahrer
die Fahrzeuge auch
besitzen werden. Tata
Steel prognostiziert, dass
diese bis 2050 in erster
Linie elektrisch angetrieben
werden, auch wenn
bis dahin andere Technologien
wie Brennstoffzellen an
Beliebtheit gewinnen werden.
Zuverlässige Stahllösungen für
die Energiespeicherung
Mit der neuen Strategie unterstütze
man die Fahrzeughersteller heute
und in Zukunft bei der Entwicklung
der nächsten Generation von
Hybrid- und Elektrofahrzeugen, so
das Unternehmen. Kurzfristig werde
Tata Steel das Portfolio an Leichtbaustählen
zur Reduzierung von
Gewicht und Kosten der Crash-Komponenten
in Fahrzeugen einsetzen,
die durch geringeren Energieeinsatz
„Wir erwarten, dass Stahl in Zukunft eine immer
wichtigere Rolle in der Fahrzeugstruktur spielen
wird, denn wir sind überzeugt, dass wirklich umweltfreundliche
Fahrzeuge mit Stahl gebaut werden. “
Basjan Berkhout, Marketing Manager Automotive
bei Tata Steel Europe.
effizienter sind. Darüber hinaus werden
zuverlässige Stahllösungen für
die Energiespeicherung und in E-
Motoren mittelfristig zur Verbesserung
der Reichweite und Reduzierung
der Kosten im Fahrzeugbau
beitragen.
Die langfristige Strategie zielt
auf die Entwicklung neuer Lösungen
ab, die zur weiteren Optimierung
zukünftiger Fahrzeuggenerationen
beitragen.
Die Digitalisierung innerhalb der
automobilen Wertschöpfungskette
ermöglicht die Rückverfolgbarkeit
des Materials und die Sicherstellung
der Qualität, eine effizientere
Verarbeitung und
eine kontinuierliche
Anpassung an kundenspezifische
Anforderungen.
Neue Engineering-
Dienste verbessern die
Genauigkeit von Simulationen
und reduzieren
Zeitund Kosten für die Erstellung
von Prototypen, während fortschrittliche
digitale Services Prozesse optimieren,
indem sie eine vorausschauende
Fertigung ermöglichen. Auf
lange Sicht erwartet Tata Steel eine
insgesamt schnellere Markteinführung
neuer Produkte, die besser auf
die Kundenbedürfnisse zugeschnitten
sind. Gleichzeitig können Kun- q
20 Stahlreport 3|20
Stahlproduktion
Berichte
q den eine verbesserte Qualität und
niedrigere Gesamtbetriebskosten
erreichen.
Im Bereich Nachhaltigkeit habe
man bei Tata Steel verschiedene
Investitionen getätigt, die zur
Gesamtnachhaltigkeit der Produktionsanlagen
beitragen. Mit der
Lebenszyklus-Analyse (LCA), die den
Kunden hilft, ihre CO 2 -Bilanz zu verstehen,
setze man sein Engagement
für eine nachhaltige Wertschöpfungskette
fort. Darüber hinaus unterstütze
man Kunden bei der Verbesserung
ihrer Umweltbilanz mit
einem Beratungsservice, der sich auf
maßgeschneiderte Projekte innerhalb
der drei Säulen CO 2 -Performance,
Kreislaufwirtschaft und verantwortungsvolle
Lieferketten
konzentriert.
Das Stahlwerk
der Zukunft entwickeln
Das Hauptziel der Investitionen von
Tata Steel ist die Entwicklung des
Stahlwerks der Zukunft – ein Schlüsselfaktor
ist die Implementierung
neuer Technologien zur Herstellung
von Flüssigstahl, die eine Reduzierung
der CO 2 -Emissionen um bis zu
80 % ermöglichen sollen.
„Wir haben uns dazu verpflichtet,
bei der nächsten Generation von
Stahlprodukten für Automobilhersteller
Pionierarbeit zu leisten, damit
diese ihre leichter ausgelegten Fahrzeuge
weiter entwickeln und die
Fahrzeugemissionen reduzieren
sowie ihre Produktionseffizienz verbessern
können. Unser Engagement
beim Thema Nachhaltigkeit verdeutlicht
gleichzeitig unser Ziel, das Stahlwerk
der Zukunft zu schaffen“, so
Basjan Berkhout, Marketing Manager
Automotive bei Tata Steel Europe.
Jüngste Prognosen gehen weiterhin
von steigenden Verkäufen von
Elektrofahrzeugen in den nächsten
30 Jahren aus, die zusätzliche
4,2 Mio. t moderne Stähle auf den
europäischen Markt erforderlich
machen. Automobilhersteller wollen
Teile ihrer Flotten klimaneutral fertigen.
Daher sei zu erwarten, dass
die Nachfrage nach optimierten Stahllösungen
für Fahrzeugstrukturen,
Stahllamellen für E-Motoren und
Stahl für Batterien stark ansteigen
wird. 2
Per Barcode-Scan
erhalten Dillinger-
Kunden die konkreten
Daten aus
dem Originalzeugnis-PDF
für jedes
einzelne Blech.
Bild: Dillinger
Blechbearbeitung per Smartphone
Dillinger bringt Bleche
zum Sprechen
Die AG der Dillinger Hüttenwerke (Dillinger) stellt mit der App
E-Connect Kunden weltweit blechspezifische Informationen per
Barcode-Scan zur Verfügung. Wenn Nutzer am vorliegenden Blech
den Barcode per Smartphone scannen, erhalten sie neben den konkreten
Daten aus dem Originalzeugnis-PDF für dieses Blech auch
die allgemeinen Auftragsinformationen, die Ergebnisse der durchgeführten
Prüfversuche sowie die Daten der chemischen Analyse.
Die zur Verfügung gestellten
Daten können in maschinenlesbaren
Formaten wie CSV, XML oder JSON
exportiert oder auch mit den im
E-Service-Portal hinterlegten Tools
per Link verknüpft werden. Zudem
können Nutzer sie mit einer Vielzahl
an Services und Berechnungstools
auf der übergeordneten E-Service-
Plattform verknüpfen – wahlweise
in deutscher, englischer oder französischer
Sprache.
Ein Produktfinder hilft etwa bei
der Auswahl der für die jeweiligen
Anforderungen am besten geeigneten
Stahlsorte. Machbarkeitsprüfungen
und Hinweise auf eventuelle Zusatzanforderungen
wie Ultraschallprüfungen
stehen ebenfalls zur Verfügung.
Neben der Lieferhistorie stehen
alle relevanten Auftragsdaten wie
Rechnungen, Zeugnisse und Zertifikate
jederzeit zum Download bereit.
Auch Werkstoffblätter, Normen, Spezifikationen
sowie alle Zulassungen
seien einfach und schnell zu finden,
so der Stahlhersteller.
Die E-Connect-App funktioniert
mit allen Browsern und damit sowohl
auf Apple- als auch Android-Geräten.
Da sie über die Dillinger-Website aufgerufen
wird und nicht in einem App-
Store heruntergeladen werden muss,
ist sie automatisch immer auf dem
aktuellen Stand.
Reklamationen via
Barcode und Foto
Die nächsten Meilensteine auf diesem
Kurs von Dillinger zeichnen sich
bereits ab: So werde schon in naher
Zukunft das Tracking von der Blechproduktion
bis zum vereinbarten
Bestimmungsort möglich sein. Denkbar
sei auch, dass zu einem späteren
Zeitpunkt die Maschine direkt den
Barcode abliest oder Reklamationen
via Barcode und Foto der betreffenden
Stelle zeitsparend per App an
den zuständigen Vertriebsmitarbeiter
kommuniziert werden können. So
markieren das E-Service-Portal und
die darin eingebettete E-Connect-App
dem Unternehmen zufolge den
Beginn einer digital vernetzten,
zukunftsweisenden Partnerschaft,
mit der Dillinger die zunehmende
Komplexität in der globalisierten
Welt für seine Kunden spürbar verringern
wolle. 2
22 Stahlreport 3|20
Anarbeitung
und Logistik
Interview
Online-Frachtbörsen: für die Hergarten-Gruppe eine sinnvolle
Ergänzung zum spezialisierten Kerngeschäft
App-gesteuerte Frachtenbörsen
sind kein Schreckgespenst
Als letztes Jahr der US-amerikanische Dienstleister Uber Freight mit seiner
digitalen Frachtenbörse in Deutschland startete, ging ein besorgtes Raunen
durch die Speditions- und Logistikbranche. Groß war die Sorge vor zu
großen Abhängigkeiten und einer verschärften Preispolitik, die verstärkt
von den App-Anbietern gesteuert wird. Im Interview erläutert Marcel Hergarten,
Geschäftsführer der Hergarten Gruppe, welche Bedeutung die Appgesteuerten
Frachtenbörsen aktuell für sein Unternehmen haben.
Stahlreport: Mit einer Flotte von 180 Lkw und
rund 300 Mitarbeitern gehört ihr traditionsreiches Familienunternehmen
genau zur Zielgruppe von Uber Freights
und Co. Teilen Sie die Sorgen der Speditionsbranche?
Marcel Hergarten: Ich beobachte diese Entwicklungen
durchaus kritisch, aber ohne Sorge hinsichtlich der
Hergarten-Gruppe.
Die On-demand-Logistikplattformen eignen sich in
erster Linie für standardisierte Massenwaren, die meist
auf Paletten oder in Gitterboxen transportiert werden.
Die Dauer der Transportabwicklung inklusive Be- und
„Die On-demand-Logistikplattformen eignen
sich in erster Linie für standardisierte
Massenwaren, die meist auf Paletten oder
in Gitterboxen transportiert werden.“
Entladung zum Beispiel spielt dabei eine eher untergeordnete
Rolle. Das ist in der Stahllogistik anders. Die
Hergarten-Gruppe bewegt sich in einem Nischenmarkt.
Für den Transport von Stahlprodukten in allen möglichen
Abmessungen und Gewichtsklassen gibt es viele, spezielle
Anforderungen an den Fuhrpark und das für die
Ladung und Lagerung notwendige Equipment. Stahl ist
keine einfache Handelsware. Die Ladungssicherung ist
sehr aufwändig und an den Umschlagslagern muss die
Ausstattung stimmen. Wir sind zum Beispiel fast ausschließlich
auf passende Krananlagen angewiesen. Und
natürlich spielt die Laufzeit für unsere Kunden eine
große Rolle. Schließlich werden die Produkte noch weiterverarbeitet.
Wir sind somit ein wichtiges Glied in
der Wertschöpfungskette.
Sind die großen Bedenken der Branche gegenüber Uber
Freight und Co also vollkommen unbegründet?
Nein, das kann man so nicht sagen. Der Einfluss auf
die Hergarten Gruppe ist gering und gut kalkulierbar.
Dennoch kann ich die Sorgen der weniger spezialisierten
Kollegen nachvollziehen. Wenn die Speditionspreise
auf wenigen, großen Onlinefrachtbörsen gemacht werden,
droht ein rein preisgesteuertes Geschäft – der mit
dem niedrigsten Preis bekommt vom Kunden den
Zuschlag. Die Speditionen würden zunehmend zum
rein ausführenden Organ. Mit Unternehmertum hätte
das dann nicht mehr viel zu tun. Und erst recht nicht
mit einem Service- und Qualitätsanspruch dem Endkunden
gegenüber. Das ist jedoch nicht erst ein Thema
seit Uber Freight in Deutschland aktiv ist. Online-Fracht-
24 Stahlreport 3|20
örsen gab es ja auch schon vorher. Das Unternehmen
Uber ist jedoch sehr bekannt – vor allem durch seine
erfolgreiche digitale Revolutionierung des Taxifahrtengeschäftes
in den USA, die allerdings immer wieder
auch Negativschlagzeilen macht. Ob Uber Freight sich
im europäischen Gütertransport nachhaltig etablieren
kann, wird sich zeigen. Hier gibt es durchaus andere
große Anbieter im App-gesteuerten Geschäft, die den
europäischen Markt gut kennen.
Die Onlineladungsbörsen werden also zukünftig den
unternehmerischen Alltag der Hergarten-Gruppe in keiner
Weise beeinflussen?
Das kann man so nicht sagen. Wir haben einfach weder
Anlass diese Form der Geschäftsgenerierung zu verteufeln
noch zu vergöttern. Für uns stellen die Apps
zeitweise eine sinnvolle Ergänzung dar. Wir nutzen
zum Beispiel Timocom, die größte europäische Frachtenbörse,
punktuell um Leerfahrten im Fernverkehr zu
verhindern. Von Leerfahrten hat einfach niemand etwas
– am wenigsten die Umwelt. Wenn wir auf die Straße
müssen, dann doch bitte mit Fracht. Wieso sollte man
dafür also nicht Timocom oder eine andere Ladungsbörse
nutzen? In ganz seltenen Fällen nutzen wir Timocom
auch um bei stark schwankenden Transportaufträgen
kurzfristig Ladungskapazitäten im Fernverkehr zu
beschaffen.
Unser Geschäft wird von diesen Einzelaktionen
jedoch nicht nachhaltig beeinflusst. Wir pflegen zu
unseren Kunden trotz neuer digitaler Möglichkeiten
noch eine sehr individuelle und persönliche Kommunikation.
Das Zusammenspiel zwischen Vertrieb, den
Kundenanforderungen, dem Verlader, den Lagerkapazitäten,
den personellen Rahmenbedingungen, den Produktionsprozessen
und der jeweils aktuellen Verkehrssituation
sind einfach zu komplex und teilweise auch
zu wenig kalkulierbar als sie allein über Onlineplattformen
laufen lassen zu können. Bei Hergarten wollen
wir uns größtmögliche Flexibilität bewahren. Denn nur
damit können wir uns am Markt abheben und behaupten.
Spielt die Digitalisierung für Ihre Zukunftsstrategie
dann überhaupt eine Rolle?
Ja natürlich. Es wäre fatal, sich damit nicht auseinanderzusetzen.
Wir werden sukzessive da digitaler, wo
es für unsere Kunden Sinn macht und eine Vereinfachung
bedeutet. Das ist ein kontinuierlicher Prozess.
Letztes Jahr haben wir zum Beispiel unsere Lagersoftware
optimiert. Es handelt sich um eine cloudbasierte
Lösung, über die alle zuständigen Hergarten-Mitarbeiter
die Lagerbestände bundesweit und tagesaktuell einsehen
können. Das sorgt für mehr Effizienz bei der Auftragsplanung
und verschlankt dank integrierter Abrechnung
die Prozesse.
Welche Handlungsfelder spielen darüberhinaus eine
Rolle für Ihre Zukunftsstrategie?
Wir transportieren nicht nur Stahlgüter, wir lagern und
bearbeiten sie auch kundenindividuell und fachgerecht.
Unsere Kunden nutzen diese Möglichkeit ihre eigenen
Prozesse zu verschlanken und sich von Nebentätigkeiten
zu entlasten. In den vergangenen Jahren haben wir
diese Positionierung als Full-Service-Logistikdienstleister
immer weiter ausgebaut und werden dies weiterhin
tun. In Zukunft wollen wir beispielsweise immer mehr
Lager und Verkehrsknotenpunkte zur Verfügung stellen,
auf deren Logistik und Fuhrpark mehrere Kunden zeitgleich
zurückgreifen können. Das spart Stück- und Fixkosten
seitens der Kunden.
Herr Hergarten, vielen Dank für das Gespräch.
[ Kontakt]
Hergarten GmbH
Stahlspedition
+49 221 3640-81
www.stahlspedition.de
„Stahl ist keine einfache Handelsware.
Die Ladungssicherung ist sehr
aufwändig und an den Umschlagslagern
muss die Ausstattung stimmen.“
Marcel Hergarten, Geschäftsführer der
Hergarten GmbH Stahlspedition
Bild: Hergarten
Stahlreport 3|20
25
Anarbeitung
und Logistik
Bericht
Auf der sicheren
Seite: Das Reifendruck-Kontrollsystem
von Impaqed
Products prüft permanent
den korrekten
Luftdruck.
Bild: Impaqed Products
Reifendruck-Kontrollsystem von Impaqed Products
Immer optimal unter Druck
Nicht nur Spiderman weiß: Große Lasten bedeuten große Verantwortung. „Kommt die Lieferung
pünktlich an? Ist die Ladung gesichert? Schaffe ich es, die Ruhepause einzuhalten? Stimmt der
Reifendruck? Ja, sollte passen, der wurde erst vor zwei Tagen geprüft. Los geht’s!“ So oder so ähnlich
könnte der Gedankengang eines Lkw-Fahrers vor Fahrtantritt sein. Die niederländische Impaqed
Products BV hat sich 2008 auf die Fahne geschrieben, hier Abhilfe zu schaffen, mittlerweile ist
aus dem Vorsatz Realität geworden: mit dem Reifendruckkontrollsystem des Unternehmens ist es
möglich, jeden mit Luft befüllten Reifen zu überwachen – vom Pkw über Lkw und Schwerlast -
transporter bis hin zu großen Hafenkränen.
[ Kontakt]
Impaqed Products BV
7391 AK Twello
+31 55 3600864
Vertrieb Deutschland
+49 2306 9127437
www.impaqedproducts.de
Ein Reifendruckkontrollsystem
gibt Sicherheit und entlastet alle Beteiligten
bei der Frage: Stimmt der Reifendruck?
Durch die kontinuierliche
Überwachung des Reifendrucks, vor,
aber gerade auch während der Fahrt,
kann Reifenpannen vorgebeugt werden.
Durch gleichzeitige Überwachung
der Reifentemperatur lässt sich die
Pannenverhinderung sogar auch auf
Fahrzeugbremsen und Radlager ausdehnen.
Mehr Sicherheit, mehr Zeit,
weniger Umweltbelastung
Neben der gewonnenen Sicherheit
hat die permanente Reifendruckkontrolle
einen weiteren Vorteil: Wenn
nicht jeder einzelne Reifen auf seinen
Luftdruck geprüft werden muss,
sondern lediglich die aufgepumpt
werden müssen, welche vom optimalen
Druck abweichen, spart dies
Zeit. Jeder Liter Kraftstoff, der eingespart
wird, jede Panne am Fahrzeug,
die verhindert werden kann,
schont somit das Budget und dank
nicht-emittiertem Feinstaub und
gespartem Treibstoff auch die
Umwelt, wirbt das niederländische
Unternehmen mit Sitz in Twello.
Die immer mit optimalem Druck
laufenden Fahrzeugreifen schützen
darüber hinaus sowohl die Ladung
als auch den Fahrer sowie die übrigen
Verkehrsteilnehmer. Denn ein
havariertes Fahrzeug an einer
unübersichtlichen Stelle stellt eine
große Verkehrsgefährdung dar –
ganz abgesehen vom schlechteren
Fahrzeugverhalten bei einem zu
niedrigen Reifendruck.
Staat fördert Einbau in Lkw
Während bei Pkw die Ausstattung
mit einem Reifendruck-Kontrollsystem
bereits seit 2014 Pflicht ist –
obliegt diese Verantwortung bei Lkw
noch den Unternehmen. Aber auch
hier begrüßt der Staat dieses Unterfangen.
So werden auch dieses Jahr
wieder Reifendruck-Kontrollsysteme
vom Bundesamt für Güterverkehr
im Rahmen des „De-minimis“-Programms
mit bis zu 80 % gefördert.
Um Kunden die Daten aus dem
Reifendruck-Kontrollsystem so zu
liefern, wie sie benötigt werden, bietet
Impaqed Products eine offene
Schnittstelle an. So können die Daten
über jeden beliebigen Weg abgerufen
werden – ob über einen kleinen
Monitor in der Fahrerkabine, über
das eigene Onlineportal oder über
die Anbindung an die bereits vorhandene
Telematik. 2
Weitere Infos zum BAG-Förderprogramm
„De-minimis“ unter
bit.ly/bag-deminimis2020
26 Stahlreport 3|20
wire
Düsseldorf,
Deutschland
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Betonstahl richten, schneiden und biegen
Flexibel
Effiizient
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Die MSR 20-Linie mit raffiniertem
Rotorrichtsystem ermöglicht zahlreiche
Formen der Automatisierung.
Wir bieten maßgeschneiderte
Lösungen für die Bearbeitung großer
Drahtdurchmesser vom Coil und einen
schnellen Durchmesserwechsel.
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Messen
und Märkte
Bericht
Bild: Messe Düsseldorf
Interview: Friedrich-Georg Kehrer, Messe Düsseldorf GmbH
Tube und wire – was erwartet die Besucher?
Ende März 2020 öffnen die Weltleitmessen für Draht, Kabel und Rohre, wire und Tube, ihre Tore erneut in Düsseldorf.
Was es Neues rund um die beiden Fachmessen gibt, verrät im Interview Friedrich-Georg Kehrer, Global Portfolio Director
für den Gesamtbereich der Metallmessen, Metals and Flow Technologies, bei der Messe Düsseldorf GmbH.
!
Messen kurz vor
Redaktionsschluss
verschoben
Stahlreport: Welche Neuheiten und
Highlights erwarten die Besucherinnen
und Besucher der beiden
Fachmessen Ende März, Anfang
April in Düsseldorf?
Friedrich-Georg Kehrer: Es gibt
einige Neuerungen rund um unsere
Branchenhighlights wire und Tube
aber auch auf dem Düsseldorfer
Messegelände selbst.
Wir werden mit rund 2.600 Ausstellern
aus 65 Ländern an die
guten Anmeldeergebnisse der Vorveranstaltungen
2018 anschließen
können. Belegt sind wieder 16 Mes-
sehallen mit insgesamt über
120.000 m 2 netto.
Wir haben 2020 gleich mehrere
Premieren und neue Kampagnen:
Erstmals sind die Tube-Aussteller
der Bereiche Rohrherstellung, Rohrzubehör
und Rohrhandel in der
neuen Messehalle 1. Mit 158 m
Länge, 77 m Breite und mehr als
12.000 m 2 Fläche entspricht sie
dann in etwa der Größe der Hallen
8a und 8b zusammen.
Technisch wird die neue Halle 1
den hohen Standards des gesamten
Messegeländes gerecht. Für Fußgänger
ist die Halle über eine Brücke
im 1. Obergeschoss mit dem
Congress Center Düsseldorf (CCD
Süd) verbunden. Neben der Anbindung
an die Hallen 3 und 4 führt
eine Magistrale vom Südeingang
direkt auf das übrige Messegelände.
Zudem präsentiert sich in den
Messehallen 16 und 17 die gesamte
Wertschöpfungskette für Befestigungselemente
(Fasteners) und
Technische Federn (Springs). Neben
Maschinen und Anlagen werden
jetzt auch deren Endprodukte in
Form von Befestigungen, Verbin-
Sicherheit auf der Tube & wire
Man nehme „die Sorgen unserer Kunden, Gäste und Partner bezüglich des Coronavirus sehr ernst“, die Sicherheit der Besucher habe
„immer oberste Priorität“. Man beobachte „die derzeitige Entwicklung“ aufmerksam. Das Risiko einer Infektion mit dem neuartigen Erreger
in Deutschland sei nach Einschätzung der WHO, des Robert Koch-Instituts und der Deutschen Behörden - Ende Februar - jedoch
gering bis mäßig. Alle Messevorbereitungen verliefen daher „wie geplant“. Für die kommenden Veranstaltungen bestehe eine unverändert
hohe Zustimmung seitens der Aussteller und Besucher.
Mit klaren Reaktionsplänen bei auffälligen Symptomen von Messegästen, umfangreichen Hygienevorkehrungen sowie einem erhöhten
Reinigungsintervall sei man auf die Situation sehr gut vorbereitet.
Weitere Informationen zur Sicherheit während der Messen Tube & wire unter www.tube.de/de/Besucher/Sicherheit
28 Stahlreport 3|20
Stahl ∙ Edelstahl ∙ Anschlagrohre ∙ Bauelemente
Mehr als
38.000
Fachbesucher
Besucher aus
76
Ländern
Über
1.300
Ausssteller
werden die Aussteller wieder
Impulse setzen?
Die Aussteller der wire – der weltweit
wichtigsten internationalen
Fachmesse für Draht und Kabel –
sowie der Tube – der internationalen
Nr. 1 Fachmesse der Rohrindustrie
– präsentieren ihre technologischen
Highlights einem
internationalen Fachpublikum. Die
Leitmessen sind also ein Muss für
die gesamte Branche.
wire und Tube verstehen sich
als Impulsgeber – gerade auch in
Zeiten, die von einer gewissen Unsicherheit
durch handelspolitische
Spannungen zwischen den USA,
China und Europa und dem Brexit
in Großbritannien geprägt sind.
Wichtige Bedarfsträger bleiben
laut der deutschen Wirtschaftsvereinigung
Stahlrohre unter anderem
die Energieindustrie, die Automo-
q
dungen und technische Federn
gezeigt.
Zum ersten Mal läuft auch die
Kampagne ecoMetals für die Fachmessen
wire und Tube: Aussteller,
die sich besonders engagieren in
den Bereichen energiesparende Produktion,
Material- und Ressourceneffizienz,
klimaverträglicher Einsatz
erneuerbarer Energien oder optimiertes
Energiecontrolling können
mitmachen.
Ihre Stände werden besonders
gekennzeichnet, sie werden durch
begleitende Presse- und Marketingmaßnahmen
hervorgehoben und
können Teil der täglichen ecoMetals-trails
werden – das sind
geführte Touren zu den Messeständen.
Wie haben sich die Branchen entwickelt?
Mit welchen Innovationen
R LIEFERN!
WIR
T R Ä
CH
NENBLECHE
S HW
WA
ARZ UND
FEUERVERZINKT
STÄRKE:
3 bis 10 mm + Träne
FORMATE:
1000 mm x 2000 mm
1250 mm x 2500 mm
1500 mm x 3000 mm
LOGISTIK:
von der einzelnen Tafel
über Pakete bis hin zur
kompletten Ladung
Friedrich-Georg Kehrer ist Global Portfolio Director für den Gesamtbereich der
Metallmessen, Metals and Flow Technologies, bei der Messe Düsseldorf GmbH. Er
verantwortet rund 30 nationale und internationale Fachmessen zu diesem Thema auf
der ganzen Welt.
Stahlreport 3|20
29
DROESSER.DE
Peter Drösser GmbH
Ackerstraße 144 // 51065 Köln
Fon +49 221 6789-0 // info@droesser.de
Messen
und Märkte
Bericht/Nachricht
q bilbranche und der Maschinenbau.
Entsprechend groß sind die Herausforderungen
auch für die Draht- und
Kabelindustrie: Wirtschaftliche
Unberechenbarkeit im Zuge zunehmender
protektionistischer Tendenzen
belasten die Branche laut der
Eisendraht- und Stahldraht-Vereinigung
(ESV) aus Deutschland.
Aber: Mehr Kabel, mehr Leitungen
und mehr Drähte sind die positiven
Folge der sich ständig und
rasant verändernden Mobilität. Die
Ansprüche bezüglich Innovationen
und Flexibilität an die Branche
wachsen, neue Antriebstechniken,
der Bereich autonomes Fahren oder
Elektromobilität bestimmen das
Denken und Handeln in den Chefetagen.
Auch die zunehmende Intelligenz
im Fahrzeug und die stärker
werdenden Multimediaanforderungen
der Nutzer erhöhen den Bedarf.
Was bietet die Tube 2020?
Die Weltleitmesse zeigt den gesamten
Bereich der Branche – von der
„Mehr Kabel, mehr
Leitungen und mehr
Drähte sind die positiven
Folgen der sich ständig
und rasant verändernden
Mobilität.“
Rohrherstellung über die Rohrbearbeitung
bis hin zu Rohrverarbeitung
und den Handel mit Rohren.
Alle wesentlichen Aspekte der
Rohrbranche befinden sich im Angebot
der Tube. Profile und Maschinen,
Prüftechnik und Spezialgebiete,
Maschinen zur Herstellung von Rohren
sowie Gebrauchtmaschinen.
Unverzichtbar für die Branche
sind auch Mess-, Steuer- und Regeltechnik
sowie Rohmaterialien, Rohre
und Zubehör. Thema der Tube ist
ferner der Handel mit Rohren aus
Fe-Metall, NE-Metall, Kunststoff,
Glasfaser, Glas, Keramik, Beton und
Faserzement. Außerdem werden
Werkzeuge zur Verfahrenstechnik
und Hilfsmittel präsentiert.
Was hat die wire 2020 zu bieten?
Die wire 2020 deckt ein umfassendes
Themenspektrum ab. Das reicht
von Maschinen und Anlagen zur
Drahtherstellung, Drahtverarbeitung
und Drahtveredelung, Federnund
Befestigungstechnologien und
deren Endprodukte, Hilfsmaterialien
und Werkzeugen zur Verfahrenstechnik
bis hin zum Bereich Glasfaser.
Glasfaser – ein sehr aktuelles
Thema mit steigender Bedeutung,
denn weltweit wird der Ausbau
ultraschneller Glasfaserverbindungen
vorangetrieben.
Außerdem werden die neuesten
Entwicklungen der Prüftechnik und
der Spezialgebiete vorgestellt. Die
Aussteller informieren über Trends
der Mess-, Steuer- und Regeltechnik.
Ferner stehen Werkstoffe, Spezialdrähte
und Kabel im Fokus. 2
Über die Messen Tube & wire
Mehr als
31.000
Fachbesucher
Fast
1.300
Ausssteller
Aus
134
Ländern
51.183 m 2
Ausstelungsfläche
Tube – internationale Fachmesse der Rohrindustrie
Was ist zu sehen?
z Rohmaterialien, Rohre und Zubehör
z Maschinen zur Herstellung von Rohren
z Gebrauchtmaschinen
z Werkzeuge zur Verfahrenstechnik und Hilfsmittel
z Meß-, Steuer- und Regeltechnik
z Prüftechnik
z Spezialgebiete
z Handel mit Rohren aus Fe-Metall/Ne-Metall/Kunststoff/Glasfaser/
Glas/Keramik/Beton/Faserzement/Sonstige
z Profile und Maschinen
wire – internationale Fachmesse für Draht und Kabel
Was ist zu sehen?
z Maschinen zur Drahtherstellung und Veredelung
z Werkzeuge zur Verfahrenstechnik
z Hilfsmaterialien zur Verfahrenstechnik
z Werkstoffe, Spezialdrähte und Kabel
z Mess-, Steuer- und Regeltechnik
z Glasfaser
z Prüftechnik
z Spezialgebiete
Wann: 30. März bis 3. April 2020
Wo: Messe Düsseldorf, Hallen 1–16
Erwartet werden an fünf Messetagen erneut rund 70.000 Fachbesucherinnen
und Fachbesucher. Aussteller und Besucher kommen der Messe
Düsseldorf zufolge aus starken Produktions- und Abnehmerländern wie
Italien, Belgien, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Spanien,
der Schweiz, Österreich, Russland, der Türkei und Deutschland kommen.
Aus Übersee werden viele Besucher aus den USA, Brasilien, Indien und
China erwartet.
30 Stahlreport 3|20
Das Messprinzip der Straightness
Check X-Line: Die Laser (oben)
spannen einen Lichtschleier auf,
der von der Stange unterbrochen
wird. Die Empfangsoptik (unten)
misst den Grad der Abschattung.
Qualitätskontrolle von Stangen und Rohren in der Produktion
Automatische
100-%-Geradheitsmessung
Auf der Tube 2020 stellt die sema systemtechnik GmbH ihre neue
STRAIGHTNESS CHECK X-LINE für die laseroptische Inline-Geradheit s -
messung von Stangen und Rohren vor. Es mache die 100-%-Kontrolle
im Takt der Produktion möglich.
Straightness Check X-Line misst
die Abweichung der Geradheit in mm/m
über die gesamte Länge des Materials. Es
arbeitet berührungslos in Echtzeit, bringt
das Ergebnis sofort zur Anzeige und dokumentiert
die Messwerte. Ein vollständiger
Messzyklus von der Zuführung des Profils
bis zum Verlassen der Anlage dauert nur
knapp zwei Sekunden, sodass die Messung
die Taktzeit nicht begrenzt.
Rohre mit hoher Auflösung messen
Auf der Messe zeigt sema eine Anlage, die
mit drei Sensoren die Geradheit über die
gesamte Länge misst. Sie eignet sich zum
Beispiel für Anwender, die erfassen wollen,
ob das Material über die gesamte Länge
einen definierten Hüllkreis einhält.
Darüber hinaus bietet sema auch
Lösungen mit deutlich höherer Auflösung
über die Länge der Langprodukte, bei
denen bis zu 16 Sensoren im Abstand von
beispielsweise 500 mm synchron messen.
So erkennt das System auch Abweichungen,
die sich nur über einen Teil der Länge
erstrecken, wie zum Beispiel Knicke an
den Enden von Stäben.
Rohre mit Mängeln
frühzeitig aussortieren
Im Gegensatz zur stichprobenartigen und
zeitraubenden taktilen Messung macht es
die automatische Inline-Messung möglich,
die Qualität jeder einzelnen Stange oder
Rohres zu prüfen. Auf diese Weise kann
sehr früh in der Produktionskette entschieden
werden, ob es wirtschaftlich ist,
Produkte weiter zu bearbeiten, die die Spezifikationen
nicht erfüllen.
Straightness Check X-Line eignet sich
für Rohre und Stangen mit einem Durchmesser
von bis zu 140 mm und einer Länge
bis zu 8.000 mm. Darüber hinaus sind
Sonderlösungen möglich.
Die Systeme werden meist am Anfang
von Produktionslinien angeordnet, um die
Qualität des zugeführten Materials zu prüfen,
oder am Ende der Prozesskette – zum
Beispiel hinter Ziehmaschinen oder nach
dem Richten und Ablängen – und steigern
so die Prozesssicherheit und die Effizienz
der Anlagen. Das System erzielt eine Messgenauigkeit
von bis zu 0,1mm/m.
Michael Braetz, der Geschäftsführende
Gesellschafter von sema, sieht in der optischen
Geradheitsmessung hohes Potenzial
für die Steigerung der Effizienz: „Je früher
in der Produktionskette die Systeme eingesetzt
werden, desto schneller erkennen
die Anwender, ob es wirtschaftlich ist, ein
Rohr oder eine Stange weiter zu bearbeiten.
Da der Messrahmen nur etwa 30 cm breit
ist, lassen sich die Anlagen auch nachträglich
einfach in bestehende Produktionsketten
integrieren.“
sema auf der Tube/wire 2020:
Halle 6, Stand C23
Bild: LAP GmbH Laser Applikationen
SMS group auf den Messen
Tube und wire
Technologien für die Zukunft
der Rohr- und Drahtindustrie
Vom 30. März bis zum 3. April
2020 präsentiert sich die SMS group auf
den Messen Tube und wire in Düsseldorf
auf ihrem Stand B03/04 in Halle 7a und
stellt neue Anlagenkonzepte und Innovationen
für ihre Kunden aus der Rohr- und
Drahtindustrie vor. Weiterhin stehen
Technologien und Services im Mittelpunkt.
SMS group stellt als Systemlieferant auf
der Branchenleitmesse in Düsseldorf
Lösungen für alle Werkstoffe der Rohrund
Drahtindustrie vor. Für Produzenten
von Ölfeldrohren hat die Unternehmensgruppe
etwa das Messsystem ThreadView
entwickelt. Es kann in wenigen Schritten
feststellen, ob Rohrgewinde im Einsatz
den hohen Belastungen standhalten werden.
Mit ThreadView werden die dazu notwendigen
Messungen zuverlässiger und
schneller als es bislang mit der rein manuellen
Prüfung möglich war, so die Gruppe.
Das X-Pact ® Quicksetting-System sorgt
als Herzstück eines innovativen Automationskonzeptes
für Hochfrequenz-Rohrschweißanlagen
bei einem Dimensionswechsel
dafür, dass die Walzen
automatisch auf ihre neue Arbeitsposition
angestellt werden. Kunden profitierten
dank des datenbasierten Ansatzes der
Anlageneinstellungen von sehr schnellen
Umrüstungen.
Eine neue Anwendung im Bereich Digitalisierung
ist SMS-Metrics. Das Tool erfasst
und speichert Maschinen- und Prozessdaten
während der Produktion. Als Prototyp
stellt SMS group auf der Doppelmesse
ihren eShop vor. Kunden werden zukünftig
ihren Ersatzteilbedarf oder Dienstleistungen
direkt über den eShop bestellen
können.
SMS group auf den Messen Tube/wire:
Halle 7a, Stand B03/04
Messen
und Märkte
Bericht
Säge- und Lagerspezialist Kasto auf der Messe Tube
Rohre intelligent lagern
und effizient zuschneiden
Säge- und Lagerlösungen für die rohrverarbeitende Industrie stehen im Mittelpunkt des
Messeauftritts von KASTO Maschinenbau auf der Tube 2020 in Düsseldorf (30. März bis 3.
April). In Halle 6 auf Stand A07 präsentiert das Unternehmen den Besuchern unter anderem das
platzsparende Turmlagersystem UNITOWER – ganz neu auch mit integrierter Pick-by-Light-
Funktion. Weitere Hingucker sind die vollautomatische Bandsäge KASTOwin tube A 5.0, die
speziell für den effizienten Zuschnitt von Rohren konzipiert ist, und der „Smart Solutions
Corner“ rund um die Themen Digitalisierung und Industrie 4.0.
UNITOWER:
maximale
Einlagerlänge
zwischen
2.000 und
14.600 mm,
Systemhöhen
bis 25 m.
Das Turmlagersystem UNI-
TOWER ist in verschiedenen Ausführungen
erhältlich und als Baukastensystem
mit einzelnen
Modulen konzipiert. Dadurch lassen
sich auch individuelle Lösungen einfach
realisieren, so das Unternehmen.
Die maximale Einlagerlänge
liegt je nach Modell zwischen 2.000
und 14.600 mm. Systemhöhen bis
25 m sind mit dem UNITOWER Kasto
zufolge problemlos möglich. Mit
ihrer variablen Beladehöhe sind die
Turmlager deutlich platzsparender
als die konventionelle Boden- und
Kragarmlagerung. Das Handling der
Ladungsträger übernimmt ein Regalbediengerät
(RBG) mit Lasttraverse.
Das sorgt nach Herstellerangaben
für schnelle Zugriffszeiten und spart
– auch dank effizienter Antriebe –
Energie.
Das richtige Lagerfach
sofort erkennen
Kasto bietet den UNITOWER seit
kurzem auch mit einer integrierten
Pick-by-Light-Funktion an. Diese ist
besonders hilfreich in Lagern, in
denen die Paletten oder Kassetten
in mehrere Fächer unterteilt sind.
Sie ist in die Steuerung des KASTO-
Lagers integriert und erhält von dieser
die Information, welcher Artikel
für den jeweiligen Auftrag gerade
ein- oder ausgelagert werden soll.
Nachdem der Ladungsträger auf die
Station gebracht wurde, wird der
Inhalt der Kassette mit einem Lichtstrahl
ausgeleuchtet. Der Bediener
erkenne so auf einen Blick das richtige
Fach und könne damit die Ware
fehlerfrei einlagern oder entnehmen.
Das reduziere den Zeitaufwand
sowie falsche Zuordnungen.
Mit der KASTOwin tube A 5.0
zeigt das Unternehmen außerdem
einen Bandsäge-Vollautomaten, der
speziell für die Bearbeitung von Rohren
optimiert wurde. Die Bewegungsrichtung
des Sägevorschubs ist bei
diesem Modell um 180 ° gedreht,
gesägt wird von der Auflagefläche
nach oben. Dies minimiert dem
Unternehmen zufolge den Störeinfluss
durch Sägespäne, die sich auf
dem Rohrboden absetzen, und sorgt
damit für einen effizienten, präzisen
und werkzeugschonenden Sägevorgang.
Der Schnittbereich der KASTOwin
tube A 5.0 liegt für Rundmate-
Das Turmlagersystem UNITOWER ist ab sofort auch mit
einer integrierten Pick-by-Light-Funktion erhältlich.
32 Stahlreport 3|20
ial bei 500 m, die kleinstmögliche
Abschnittlänge bei 10 mm. Die
Schnittgeschwindigkeit lässt sich
per frequenzgeregeltem Antrieb zwischen
zwölf und 150 m/min stufenlos
einstellen. Hartmetall-Sägebänder,
wie sie für verschiedene
Rohrmaterialien notwendig sind,
können auf der KASTOwin tube A
5.0 ohne weiteres Zubehör eingesetzt
werden. Die Spannung des
Sägebands erfolgt hydraulisch, die
Reinigung mit einer auswechselbaren,
elektrisch angetriebenen Späne -
räumbürste. Spannstock und Sägevorschub
sind mit spielfreien
Linearführungen ausgestattet,
Kugelrollspindelantriebe sorgen für
kontrollierte Schnitt- und Materialvorschub-Bewegungen.
Bilder: KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG
Digitale Entwicklungen
werden vorgestellt
Auf dem KASTO-Messestand finden
Besucher außerdem den „Smart Solutions
Corner“: Hier zeigt das Unternehmen
seine Entwicklungen rund
um die Themen Digitalisierung und
Industrie 4.0. Vorgestellt wird etwa
das Warehouse Management System
KASTOlogic: Dieses ermöglicht eine
durchgängige Verwaltung und Steuerung
automatischer Lagersysteme
sowie auch ein mobiles Bestandsmanagement
von manuellen Lagerbereichen.
Weitere Highlights sind die
Maschinenzustandsanzeige KASTOapp,
die Sägeplanerstellung KAS-
TOoptisaw sowie die interaktive
Fernwartelösung KASTO VisualAssistance.
Anhand eines Videos können
Besucher erleben, wie sich die
Prozesse rund um die Themen
Lagern, Sägen und Materialhandling
mit den Lösungen von KASTO aus
einer Hand ganzheitlich automatisieren
und optimieren lassen. 2
[ Kontakt]
KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG
77855 Achern
+49 784161-295
www.kasto.com
Die vollautomatische
Bandsäge KAS-
TOwin tube A 5.0 ist
speziell für die effiziente
Bearbeitung
von Rohren konzipiert.
KASTO auf der
Tube 2020:
Halle 6, Stand A07
NAUMANN STAHL IST QUALITÄT. SEIT 1960.
join the best:
30. März –
03. April 2020
Düsseldorf
naumann-stahl.de
Artur Naumann Stahl AG auf der Tube 2020
WIR FREUEN UNS AUF SIE IN HALLE 1 / STAND A59
Nachdem wir im Januar 2020 unser 60-jähriges Firmenjubiläum feiern konnten, steht ein weiterer
Meilenstein in unserer Historie an:
Beim „Heimspiel“ auf der Tube in Düsseldorf freuen wir uns Kunden, Lieferanten und Freunde auf
dem BDS-Gemeinschaftsstand unter dem Motto „Treffpunkt Stahlhandel“ begrüßen zu dürfen.
Seien Sie unser Gast!
Messen
und Märkte
Nachrichten
Bild: LAP GmbH Laser Applikationen
„SMART CORE
PRO“ ermöglicht
die tiefe Integration
der Geometriedaten
in die
zunehmend vernetzte
Produktionsumgebung
der
Walzwerke.
Berührungslose Direktmarkierung
Lösungen für jede
Rohr-Kennzeichnung
LAP: Inline-Konturmessung bei Langprodukte-Produktion
„Industrie 4.0“ im Walzwerk
Auf der Tube 2020 in Düsseldorf präsentiert
die LAP GmbH Laser Applikationen
erstmals ihre neue „SMART CORE PRO“-
Software für die Konturmessung von Langprodukten.
Smart Core Pro ermöglicht dem
Unternehmen nach die intensive, werksweite
Nutzung der Konturdaten von Langprodukten
– sowohl direkt an der Prozesslinie
als auch in den Datenstrukturen einer
vernetzten „Industrie 4.0“-Produktionsumgebung.
Mit hoher Konnektivität soll den
ungehinderten Austausch von Daten zwischen
Menschen, Maschinen und Prozessen
sowie die Nutzung umfangreicher Kontur-Messdaten
ermöglichen.
Die Ergebnisse der Kontur-Messsysteme
könnten nicht nur unmittelbar für die Regelung
des Walzprozesses verwendet werden,
sondern auch für die weitergehende Analyse
in der prozessübergreifenden Steuerung
der Produktion oder der Qualitätssicherung,
so das Unternehmen.
Wuppermann auf der Tube 2020
Rohre mit „unsichtbarer“ Schweißnaht
Darüber hinaus seien die Daten für die Einbindung
in ein MES (Manufacturing Execution
System, Fertigungsmanagementsystem)
oder ERP-System verfügbar und
lieferten umfangreichen Input für die weitere
Nutzung mit der Big Data-Analyse oder
für künftige Anwendungen in der Supply
Chain-Optimierung.
Martin Pabst, Leiter der Business Unit
„Industry Systems“ bei LAP: "„Industrie 4.0“
im Walzwerk setzt für uns dort an, wo
Daten, die von Messsystemen ermittelt
werden, intelligent mit übergreifenden Systemen
verknüpft werden. Smart Core Pro
macht die Geometriedaten des Walzgutes in
hochvernetzten Fertigungsprozessen werksweit
verfügbar. Mit ihnen kann der Anwender
Prozesse auf einer übergeordneten
Ebene optimieren und Qualität sowie Ausbringung
exakt bewerten.“
LAP auf der TUBE/
WIRE 2020:
Halle 6, Stand E16
Als Stahlverarbeiter mit eigener Rohrfertigung bietet die Wuppermann-Gruppe neben
Standardmaßen insbesondere auch Rohrprodukte mit sehr speziellen Anforderungen an.
Das Familienunternehmen aus Leverkusen präsentiert auf der diesjährigen Tube in Düsseldorf
ein um Rohre mit „unsichtbarer“ Schweißnaht erweitertes Produktportfolio. Der Unterschied
zu Standardrohren liegt dem Unternehmen zufolge darin, dass die Schweißnaht in
den Kantenradius verlegt wird und dadurch die Naht nach der Pulverbeschichtung nicht
mehr sichtbar ist. Produziert werden die optisch besonders ansprechenden Premiumrohre
bei der Wuppermann Metalltechnik GmbH (WMT) in Altmünster, Oberösterreich. Rohre mit
unsichtbarer Schweißnaht werden aufgrund der exklusiven Oberfläche speziell in der Möbelindustrie
und in allen oberflächensensiblen Bereichen eingesetzt.
Wuppermann AG auf der Tube 2020:
Halle 6, Stand B30
Auf der Messe Tube 2020 zeigt
der südhessische Kennzeichnungsspezialist
REA JET seine Programmvielfalt an
Systemen zur Kennzeichnung von Rohren
und Leitungen. Die berührungslosen
Kennzeichnungssysteme der REA Elektronik
GmbH setzen mit Tinte, Laser und
glühfester Farbe kontrastreiche und
sichere Direktmarkierungen auf Metall,
Kunststoff und Beton.
Die REA Elektronik GmbH wirbt damit,
zuverlässige Lösungen und Konzepte für
jede denkbar erforderliche Direktmarkierung
anzubieten – ob Rohr-Innen- oder -
Außenseite. Sämtliche Systeme lassen
sich dem Unternehmen zufolge dabei flexibel
über modernste Schnittstellen in die
Produktion integrieren. Alle Rea Jet-Systeme
seien zudem über eine einheitliche
Plattform, REA JET TITAN-Plattform
genannt, steuerbar. Die einheitliche
Bedienung spare Zeit und Kosten durch
weniger Schulungsaufwand und eine
geringere Fehlerquote, zudem erleichtere
es den Personaleinsatz.
Das Programm des Herstellers umfasst
unter anderem den REA JET DOD 2.0
Großschrift Tintenstrahldrucker für glatte
oder saugfähige, ölverschmierte oder
auch verzunderte Rohr-Oberflächen mit
Geschwindigkeiten von bis zu
600 m/min. Für Kleinschrift bietet sich
der Tintenstrahldrucker REA JET SC 2.0
an, der bis zu acht Textzeilen in kleinster
Größe anbringt, die sofort getrocknet
sind. Auf Rohr-Oberflächen aus Metall
und Kunststoff setzt der Faserlaser REA
JET FL seine Kennzeichnungen. Mit seiner
kompakten Bauweise integriere er sich in
jede Umgebung.
Die REA Elektronik GmbH
auf der Tube 2020:
Halle 6, Stand 6C19
34 Stahlreport 3|20
join the best:
30 March–03 April 2020
Düsseldorf, Germany I www.wire.de I www.tube.de
Bild: BDS
Stahlhandel im Gespräch:
Gemeinschaftsstand des BDS auf der Tube 2020
Treffen Sie uns! Halle 1, Stand A59
Es wird das große Branchenspektakel: Die Weltleitmessen der
Draht- und Kabel-, der Rohr- und rohrverarbeitenden Industrie
rufen. Erleben Sie visionäre Maschinen, Technologien und Verfahren.
Auf der wire: erstmals dabei – Pioniere von Endprodukten in
Federn und Befestigungselementen. Damit präsentiert sich die
komplette Value Chain von Rohstoffen bis zum High-End-Ergebnis.
Auf der Tube: Trends in OCTG-T
-Technologien, Prozesslösungen,
im Rohrschneiden bis zum Rohrhandel. Und so grün waren
beide Messen noch nie: ecoMetals Trails führen Sie zu Pionieren
der Nachhaltigkeit.
BDS-Gemeinschaftsstand auf der Tube 2020
Treffpunkt Stahlhandel
Auf der kommenden Doppelmesse Tube/wire vom 30.03.
bis 3.4.2020 in Düsseldorf präsentieren sich Unternehmen des
Stahlhandels mit ihrem Portfolio und ihren Dienstleistungen und
Services auf dem Gemeinschaftsstand des BDS. Nach den erfolgreichen
Messe-Auftritten auf den vergangenen beiden Ausgaben
der Doppelmesse 2016 und 2018 ist es nun bereits das dritte
Mal, dass sich Mitgliedsunternehmen des BDS auf einem Tube-
Gemeinschaftsstand zeigen.
Das Feld des Fortschritts ist bereitet – für Sie als Entscheider der
Zukunft. Am besten gleich heute registrieren: wire.de/1130 und
Tube.de/1130
Mit dabei sind:
z Artur Naumann Stahl AG, Neuss
z ATACC GmbH, Düsseldorf
z BEPRO GmbH, Gelsenkirchen
z BDS AG – Bundesverband Deutscher Stahlhandel
z Drösser Stahlhandel GmbH, Köln
z MCB Deutschland GmbH, Neuss
z RHB Voß GmbH, Düsseldorf
z Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG, Neu Wulmstorf
z Weinmann Aach AG, Dornstetten
International Wire and Cable Trade Fair
Internationale Fachmesse Draht und Kabel
International Tube and Pipe Trade Fair
Internationale Rohr-Fac
chmesse
Für alle ordentlichen BDS-Mitglieder besteht die Möglichkeit, die
Lounge-Bereiche auf dem Messestand ebenfalls zu nutzen, um ihre
Kunden zu Gesprächen einzuladen.
Roboter als effektive Rohrbiegemaschine
Transfluid mit neuer Maschinengeneration
Das Maschinenbau-Unternehmen Transfluid hat seine
Roboterbieger neu aufgesetzt und eigenen Angaben zufolge in
einer weiteren Evolutionsstufe weiter verbessert. So ist die neueste
Generation der Maschinen in der Lage, Isometriedaten online
zu verarbeiten. Darüber hinaus sind in der Steuerung Positionen
hinterlegt, wo das Bauteil abgeholt und abgelegt wird. Außerdem
können die Positionen des notwendigen Supports bei langen Rohren
abgerufen werden. Eine komplett neue, komplexe Geometrie
könne dadurch schnell, bereits innerhalb von maximal 30 min,
programmiert und gebogen werden - inklusive Rüsten der Biegewerkzeuge.
Transfluid Maschinenbau
auf der Tube 2020:
Halle 5, Stand G34
Stahlreport 3|20
35
Stahlreport 3|20
35
Messen
und Märkte
Berichte/Nachricht
METAV 2020
Marktüberblick
Metallbearbeitung
!
Messe kurz vor
Redaktionsschluss
verschoben
Volle Hallen bei der ersten digitalBAU. Rund 10.000 Besucher kamen zur Premiere nach Köln.
Über 270 Aussteller und rund 10.000 Besucher
digitalBAU: Erfolgreiche Premiere
Einen erfolgreichen Auftakt hat die Messe digitalBAU mit ihrer ersten Auflage
hingelegt: Vom 11. bis 13. Februar erzeugten mehr als 270 Aussteller und rund
10.000 Besucher auf dem Kölner Messegelände dem Veranstalter zufolge
„eine regelrechte Aufbruchstimmung“. Alle Beteiligten seien sich einig
gewesen: Die Digitalisierung eröffne Chancen entlang der gesamten
Wertschöpfungskette des Bauwesens und sichere langfristig den Erfolg.
Trotz widriger Wetterbedingungen
im Vorfeld hat die digitalBAU laut Veranstalter
alle Erwartungen übertroffen. Schon
kurz nach Öffnung der Veranstaltung war
demnach die 17.000 m2 große Halle 7 der
Koelnmesse sehr gut gefüllt. Die Entscheidung
der Veranstalter, der Messe München
und des Bundesverband Bausoftware
BVBS, mit der digitalBAU in die Domstadt
zu gehen und damit einen zweiten zentralen
Standort neben der BAU in München
zu etablieren, habe sich als richtiger Schritt
erwiesen.
Baubranche sucht nach
neuen Lösungen
„Die Digitalisierung erfordert ganz neue
Antworten auf die aktuellen Fragen der
Baubranche, die von traditionellen Messen
bisher nicht adressiert werden. Die ehemals
getrennten Bereiche der Planung,
Ausführung, dem Betrieb sowie Bauprodukte
selbst, rücken immer mehr zusammen
und müssen durch die fortschreitende
Digitalisierung integral betrachtet werden.
Die Branche sucht nach Lösungen, die in
der Zusammenführung von Software, Produkten
und, Prozessen liegen“, sagte Prof.
Joaquín Díaz, Vorstandsvorsitzender des
BVBS, zur Begründung dieser neuen
Messe-Veranstaltung .
Egal ob Architekten, Handwerker oder
Bauunternehmer, die Baubranche erkenne
die Potenziale digitaler Lösungen, um
beispielweise Kosten zu senken und die
Effizienz im Bauprozess zu steigern, unterstrichen
die Veranstalter. Herausforderungen
gebe es unter anderem bei der
Implementierung von Standards. So sei
eine Durchgängigkeit digitaler Lösungen
über alle Gewerke noch nicht gegeben, so
das Ergebnis einer Podiumsdiskussion
zur Eröffnung der Messe, unter anderem
mit Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat,
Kommunales, Bau und Gleichstellung
des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die digitalBAU in Zahlen
Mehr als 270 Aussteller präsentierten zur
Premiere der digitalBAU ihre Produkte
und Lösungen. Besucherinnen und Besucher
gaben im Anschluss durchweg positives
Feedback: So bewerteten laut Umfrageergebnissen
92 % die digitalBAU als
ausgezeichnet, sehr gut oder gut. 91 %
gaben an, auch die nächste Veranstaltung
besuchen zu wollen.
Die nächste digitalBAU findet vom 15. bis
17. Februar 2022 wieder in Köln statt.
Weitere Infos unter www.digital-bau.com
Bild: Messe München
Bild: Messe Düsseldorf
Eine der wichtigsten, wenn nicht
die wichtigste Messe der Metallbearbeitungsbranche
findet vom 10. bis 13.
März in Düsseldorf statt: die METAV
2020.
In drei Messehallen (Hallen 1, 4 und 5)
gehtes um die aktuellen Entwicklungen
rund um Anlagen, Prozesse, Dienstleistungen
und Werkstoffe der Metallbearbeitung.
Die METAV bietet laut dem Verein
Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken
(VDW), Veranstalterin der Messe, eine
„Gesamtbetrachtung aller produktionstechnischen
Zusammenhänge der Metallverarbeitung“.
In vier „Areas“ können
sich Besucherinnen und Besucher über
den aktuellen Stand bei additiven Fertigungsverfahren
(Additive Manufacturing
Area), beim Werkzeug-, Modell- und Formenbau
(Moulding Area) sowie bei der
Fertigungsmess- und Prüftechnik (Quality
Area) und bei der Medizintechnik (Medical
Area) informieren.
Aktuelle Themen der Branche, die sich
auch auf der Messe widerspiegeln, sind
die IT-Sicherheit für Maschinenhersteller,
Vernetzung und digitales Know-how,
Maschinensicherheit sowie Additive
Manufacturing.
Bei der letzten Veranstaltung 2018 waren
auf der METAV 562 Aussteller aus 23
Ländern, 26.753 Besucher aus rund 61
Ländern sorgten für internationales Flair.
Die 21. Auflage ist zugleich ein Jubiläumsjahr:
In diesem Jahr findet die METAV
zum 20. Mal statt.
Weitere Infos, Ausstellersuche und
Rahmenprogram unter www.metav.de
36 Stahlreport 3|20
Bild: BDS/mh
Edelstahl Rostfrei Convent 2020
Verhaltene Aussicht für Rostfrei-Markt
Rostfrei-Experte
Markus Moll blickte
verhalten-pessimistisch
auf 2020.
Die vielzitierte schwarze Null – das war das Szenario, das Rostfrei-Experte Markus Moll, Inhaber und
Geschäftsführer von Steel & Metals Market Research, Anfang Februar auf dem Edelstahl Rostfrei
Convent 2020 als Positivfall für die Branche in diesem Jahr prognostizierte. Zur mittlerweile vierten
Auflage dieses Branchentreffs hatte der Verlag Focus Rostfrei Anfang Februar eingeladen – diesmal in
besonderer Atmosphäre im Landschaftspark Duisburg inmitten historischer Stahlproduktionsanlagen.
Vor gut gefülltem Saal bilanzierte
Markus Moll für 2019 einen
Rückgang der sogenannten scheinbaren
Verwendung des deutschen
Rostfrei-Markts. Über alle Produkte
hinweg rechnet der Experte mit
einem Rückgang um 8,8 % (siehe
Tabelle). „Das hatten wir seit 2009
nicht mehr“, so der österreichische
Analyst. Gestiegen sind demnach
im vergangenen Jahr allein die Segmente
Quartobleche (+ 13,2 %) sowie
Profile (+ 5,6 %). In diesen Zahlen
seien die Lagerbestandsveränderungn
allerdings voll erfasst. „Der
reale Verbrauch ist unseren Schätzungen
nach in Deutschland im vergangenen
Jahr um etwa 5 bis 6 %
gesunken“, sagte Moll.
Ausblick 2020
Die Aussichten für das laufende Jahr
wertete Moll pessimistisch-verhalten.
„Es würde mich nicht wundern,
wenn wir im Verbrauch am Ende
dieses Jahres ein Minus verbuchen
oder vielleicht noch eine schwarze
Null“, prognostizierte er. Für viele
der für den Rostfrei-Markt wichtigen
„Das Marktwachstum
wird’s in diesem
Jahr nicht richten“.
Markus Moll, SMR GmbH
Abnehmermärkte sei mit einem
Minuswachstum – so für die Segmente
Weiße Ware und Automobil
– oder bestenfalls mit einer Seitwärtsbewegung
zu rechnen – unter
anderem in der Baubranche.
Asien gewinnt weiter
an Bedeutung
Die Entwicklung der Produktion
nichtrostender Stähle sieht Moll derzeit
vor allem von Playern in Asien
bestimmt. Der weltweit größte Produzent
dieser Stähle, der chinesische
Stahlkonzern Tsingshan, liegt mit
seinen Produktionskosten demnach
deutlich unter dem Level europäischer
Produzenten. Mit dem indischen
Joint Venture Chromeni baue
der Konzern zudem gerade eine weitere
Produktion auf, die den Output
in den kommenden Jahren nochmal
steigern soll. Aufgrund der staatlichen
Finanzierung etwa des indonesischen
Tsingshan-Werks haben
die europäsichen Wettbewerbshüter
den Konzern derzeit im Fokus. 2
Edelstahl-Rostfreiverbrauch in Deutschland
nach Produktform
[ Kontakt]
www.focus-rostfrei.com
www.edelstahl-convent.de
Product 2018 2019p Change
Cold Rolled Coils 1.170 1.070 -8,6%
Hot Rolled Coils 152 134 -12,2%
Plate Mill Plate 75 85 13,2%
Flat Products* 1.397 1.288 -7,8%
Hot Rolled Bars 147 120 -18,6%
Cold Finished Bars 172 159 -7,5%
Forged Bars 54 49 -9,3%
Profiles 2 2 5,6%
Wire Rod 126 119 -5,8%
Wire 56 50 -11,4%
Long Products** 432 380 -12,0%
TOTAL*** 1.829 1.668 -8,8%
*excl. CRR
**excl. Wire Rod
***excl. CRR, Wire Rod, Tubes & Pipel
Quelle: ERC 2020 (5.2.2020), Markus Moll (SMR GmbH)
Stahlreport 3|20
37
Messen
und Märkte
Termine
Internationale Fachmesse Tube 2020
Tube-ExpertenTreff am ersten Messetag
Vom 30. März bis zum 3. April 2020
findet in Düsseldorf das Messeduo wire und
Tube statt. Am Abend des ersten Messetages
lädt die stahlnews GmbH & Co. KG ab
18 h zum Tube-ExpertenTreff. Unter dem
Motto „Werkstoffe, Technologien und
Märkte – die Zukunft der Rohrindustrie“ halten
Experten kurze Impulsvorträge zu aktuellen
Entwicklungen der Stahlrohrbranche –
Redner sind Davide Comparini (Geschäftsleiter
Marcegaglia Deutschland GmbH),
Hanns-Jörg Westendorff (CEO Hoberg &
Driesch), Dr. Dirk Bissel (CEO Vallourec
Deutschland GmbH), Sven Koepchen (CEO
Klöckner &Co Deutschland GmbH), Oliver
Fachmesse CastForge 2020
BME-Einkäufertag
Vom 16. bis 18. Juni 2020 findet in
Stuttgart die CastForge 2020 statt. Am
ersten Messetag veranstaltet der Bundesverband
Materialwirtschaft, Einkauf und
Logistik e.V. (BME) einen Einkäufertag. Auf
der Agenda stehen BestPractice-Berichte
namhafter Industrieunternehmen, ein
Überblick über Commodity-Management
als Benchmark sowie Kostenoptimierer für
Inhouse-Gießereien und Schmieden.
Termin: 16. Juni 2020
Ort: Messe Stuttgart
Weitere Informationen, Programm und
Anmeldung unter www.bme.de
Digitale Strategien im Metallhandel
2. WGM Symposium Digitalisierung
Ellermann (Vorstand BDS AG) und Jeyachandran
Rajasekaran (CEO ArcelorMittal
Tubular Products Europe). Im Anschluss an
die Präsentationen besteht Gelegenheit
zum Networken, auch für das leibliche Wohl
ist gesorgt. Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Termin: 30. März 2020
Ort: Messe Düsseldorf, Halle 1, Raum 15
Einlass: ab 17:30 h
Beginn: 18:00 h
Weitere Infos, Programm
und Anmeldung unter:
stahlnews.de/Tube-ExpertenTreff
GDA-Seminare
Oberflächenbehandlung von
Aluminium
In diesem Jahr veranstaltet der
Gesamtverband der Aluminiumindustrie
e.V. (GDA) verschiedene Seminare, die sich
an Anwender aus den Bereichen Automotive,
Maschinenbau und Bauwesen richten:
z 21.04.2020 „Walzen von Aluminium“,
GDA Düsseldorf
z 08.09.2020 „Aluminium-Strangpress-
Profiltechnik“, GDA Düsseldorf
z 10. und 11.11.2020 „Oberflächenbehandlung
von Aluminium“, DORMERO
Hotel Düsseldorf
Weitere Informationen, Programm und
Anmeldung unter www.aluinfo.de/seminare.html
Der Wirtschaftsverband Großhandel Metallhalbzeug e.V. (WGM) veranstaltet am 13.
Mai 2020 das Symposium Digitalisierung in Rostock. Die Veranstaltung beschäftigt sich
mit den Fragen, was der digitale Wandel für das individuelle Geschäftsmodell eines Unternehmens
bedeutet, welche digitalen Strategien sind notwendig, um auch zukünftig stark
am Markt verankert zu sein und wie man das Thema Digitalisierung am besten angeht?
Zu diesen aktuellen Themen halten Experten kurze Vorträge. Zu den Vortragenden gehören
u.a. Prof. Dr. Tobias Kollmann (netCAMPUS), Tim Milde (XOM Materials GmbH), Edmund
Cramer (cramer müller & partner) sowie Thorsten Studemund (Voss Gruppe Europa).
Am Vorabend, den 12. Mai 2020, gibt es die Möglichkeit zum Networken beim Get-Together
des Symposiums Digitalisierung.
Weitere Infos, Programm und Anmeldung
unter: www.wgm-berlin.de
Trends und Technologien
aus der Logistik
Live-Webinare von BVL.digital
Am 18. März 2020 findet von 11:00
bis 12:30 Uhr das Live-Webinar „Deep Dive:
Künstliche Intelligenz in der Lagerlogistik“
der Bundesvereinigung Logistik (BLV) statt.
Die rasante Entwicklung von Robotertechnik
und Künstliche Intelligenz (KI) bietet in Produktion
und Logistik viel Potential Prozesse
zu optimieren und Kosten zu sparen. In dem
Webinar erfahren Teilnehmer, was KI im
Lager bedeutet, welche Lagerprozesse sich
mittels KI optimieren lassen und was Technologien
heute bereits leisten. Außerdem
schildert ein Logistikexperte, welche Erfahrungen
er im Praxiseinsatz gemacht hat.
Inhalte des Webinars:
1. Impulsvortrag: Einführung KI, betroffene
Prozesse, theoretische Grundlagen
2. Vortrag: Optimierung der Materialflüsse in
Produktion und Logistik mittels künstlicher
Intelligenz
3. Vortrag: KI im Praxiseinsatz bei LOXXESS,
Bericht zum Projekt „SMILE“
4. Fragen und Diskussion
Ein weiteres Live-Webinar zum Thema
„Wearables in der Lager- und Distributionslogistik“
findet am 23. März 2020 von 11:00
bis 12:30 Uhr statt. So genannte Wearables
sind im Privatbereich oft schon Alltag. Auch
in Produktion, Handel und Logistik sind digitale
Geräte auf dem Vormarsch, die Mitarbeiter
am Körper tragen z.B. smarte Handschuhe
und Brillen. In dem Webinar geht es
um den aktuellen Stand der Technik und um
die Frage, welche Prozesse sich durch den
Einsatz von Wearables verbessern lassen.
Außerdem berichtet ein großer Händler aus
der Praxis von einem Pick-by-Vision-Projekt.
Inhalte des Webinars:
1. Vortrag: Smarte Handschuhe – Einsatzszenarien,
Potenziale, Erfahrungen aus der
Praxis
2. Vortrag: Smart Glasses /Pick-By-Vision –
Erfahrungsbericht eines großen Händlers
aus einem Projekt
3. Fragen und Diskussion
Die Teilnahme an den Webinaren kostet für
Nichtmitglieder 14.90 .
Weitere Informationen, Programme und
Anmeldungen zu den Webinaren
unter www.bvl-digital.de/webinare
38 Stahlreport 3|20
Praxisseminare vom bauforumstahl
Brandschutz nach Industriebaurichtline 2019
Wie ist der Stand der Digitalisierung?
XOM Business Brunch 2020
XOM Materials veranstaltet an vier
verschiedenen Terminen einen Business
Brunch zum Thema Digitalisierung. Die
Veranstaltung lädt intersssierte Teilnehmer
und Teilnehmerinnen zum Austausch
über die Fragen „Wo stehe ich?“, „Wie
weit sind die anderen?“, „Was macht der
Markt?“ und „Welche Lösungen gibt es
bereits?“.
Die nächsten Termine für den Business
Brunch in der Zeit von 10:00 bis 14:00
Uhr sind: 27.03.2020 in Berlin,
24.04.2020 in Duisburg, 15.05.2020 in
Hannover und 19.06.2020 in Nürnberg
Weitere Information und zur Anmeldung
unter: http://bit.ly/xom-brunch
Die Industriebaurichtlinie ist das
Standardwerkzeug für die Umsetzung der
Mindestanforderung an den vorbeugenden
Brandschutz bei Industriegebäuden. In der
Praxis treten hierzu immer wieder Schwierigkeiten
auf. bauforumstahl veranstaltet
einen praxisnahen Workshop, in dem Wege
aufgezeigt werden, wie die gesetzlichen
Anforderungen bewältigt werden können.
Es werden grundlegende Kenntnisse zum
Inhalt und Aufbau der Muster-Industriebaurichtlinie
vermittelt, dabei wird auch auf die
Änderungen zur Fassung 2019 eingegangen.
Ein weiterer Fokus liegt auf den
Berechnungsverfahren, die von der Muster-
Industriebaurichtlinie zur Verfügung gestellt
werden.Die Themenschwerpunkte in dem
Workshop sind:
z Verfahren nach Abschnitt 6 und
Abschnitt 7 mit Brandlastberechnung
nach DIN 18230
z Mögliche Alternativverfahren zur Ermittlung
der Rauchableitung mithilfe der DIN
18232
z Industriegebäude aus Sicht der Feuerwehr.
Die nächsten Termine sind:
z 10.03.2020, VECTOR München GmbH,
Westendstr. 185, 80686 München
z 17.03.2020, Stahl-Zentrum,
Sohnstr. 65, 40237 Düsseldorf
Weitere Informationen, Programm und
Anmeldung unter www.bauforumstahl.de/
veranstaltungen
Innovationen, Strategien,
neue Werkstoffe
Kongress Stanztechnik 2020
Das Kompetenz- und Innovationszentrum
für die StanzTechnologie Dortmund
e.V. (KIST) und der Lehrstuhl für
Umformtechnik und Gießereiwesen der
Technischen Universität München (utg)
laden am 20. und 21. April 2020 zu ihrem
12. Kongress Stanztechnik in das Kongresszentrum
Westfalenhallen Dortmund
ein. Der Kongress Stanztechnik bietet
Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen aus
der Produktion, der Entwicklung wie auch
in der Unternehmensführung inhaltlich
übergreifende Fachvorträge an.
Die Themen für die Fachvorträge sind:
z Innovative Stanztechnik – Erschließung
neuer Märkte durch Substituion etablierter
Fertigungsverfahren
z Paradigmenwechsel oder Phrasen? –
Künstliche Intelligenz, Industrie 4.0,
Additive Fertigung
z Strategie Standzeiterhöhung – Neue
Werkstoffe, Additive und Prozess-Innovationen
Eine Podiumsdiskussion: „Turbulente Zeiten
– Antworten auf radikale Veränderungen“
rundet die Fachvorträge ab.
Weitere Informationen zum Programm,
zu den Rednern und zur Anmeldung
unter https://bit.ly/2T4RcLX
30.03.-03.04.2020
STAND 6. B 22
POWERFUL SOLUTIONS –
PASSIONATE PEOPLE
ZIELFÜHRENDE LEISTUNG.
NEUE HALBAUTOMATISCHE
KREISSÄGE KKS 400 U
WWW.KALTENBACH.COM
Stahlreport 3|20
39
BDS
XXXXX Research A XXXXX
Neueste Zahlen aus dem Bereich Research
Weniger Stahlnachfrage im Jahr 2019
Nach Mengenzuwächsen in drei aufeinanderfolgenden Jahren ließ die Stahlnachfrage im Jahr 2019
nach. Die weltweiten Konjunkturerwartungen hatten sich nach und nach eingetrübt und Handels -
konflikte führten zu immer mehr Unsicherheit. Besondere Sorge bereitete die Lage bei den Automobil -
herstellern und deren Zulieferern. Die deutschen Maschinenbauer klagten ebenfalls über ein
schwierigeres Marktumfeld. Auch wenn andere stahlverarbeitende Industriezweige, allen voran die
Bauwirtschaft, weiterhin gut beschäftigt waren, zeigte sich die Stahlnachfrage 2019 geringer als im
Vorjahr. In fast jedem Monat des Jahres 2019 wurden Mengenrückgänge im Vergleich zum
Vorjahresmonat verzeichnet. Einzig der September brachte etwas mehr Volumen.
Foto: privat
Jörg Feger, Bereichsleiter
Research im
Bundesverband
Deutscher Stahlhandel
(BDS), berichtet
zusammenfassend
angesichts der ihm
bis einschließlich
Dezember 2019 vorliegenden
Zahlen.
Fragen zu den
genannten
statistischen Größen
beantwortet im
Bundesverband
Deutscher Stahl -
handel (BDS) Jörg
Feger, Bereichsleiter
Research:
Feger-BDS@stahlhandel.com
Lagerabsatz
Schon der Start in das Jahr 2019 verlief
für die deutsche Stahldistribution
mengenmäßig verhalten. Insgesamt
wurden im Januar etwas über
950.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse,
im Februar 908.000 t und im
März knapp 930.000 t abgesetzt.
Ähnlich verlief der April. Der Lagerabsatz
betrug 931.000 t.
Vergleichsweise gut zeigte sich
der Mai. 954.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse
wurden ausgeliefert. Dafür
war wiederum der Juni ungewöhnlich
schwach. Auch aufgrund der vielen
Feier- und wenigen Arbeitstage
konnte ein Lagerabsatz von lediglich
848.000 t verzeichnet werden. Der
Juli zeigte mit seinen 23 Arbeitstagen
wieder ein ordentliches Volumen auf.
Der Absatz verfehlte mit 999.000 t
die Eine-Millionen-Tonnen-Schwelle
nur haarscharf.
„Insgesamt wurden im
vergangenen Jahr 4,3 %
weniger Walzstahlprodukte
abgesetzt als im
Vorjahr. Besonders
Flachprodukte und
Stabstahl zeigten sich
schwächer.“
Der August wurde als typischer Sommermonat
wahrgenommen. Nur
knapp 900.000 t Lagerabsatz wurden
gemeldet. Dafür waren die Mengen
im September mit 940.000 t recht
ordentlich. Im Vergleich zum Vorjahresmonat
konnten sie zulegen. Der
Oktober zeigte sich hingegen mit
934.000 t im Vergleich zum Vorjahresmonat
schwächer. Auch der
November konnte mit 883.000 t nicht
überzeugen. Besonders niedrig waren
die Lagerabsätze im Dezember. Hier
wurden von vielen Unternehmen aufgrund
der Inventur vor Weihnachten
nur in den ersten beiden Wochen
Ware ausgefahren. Insgesamt wurden
im vergangenen Jahr 10,7 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse
abgesetzt. Dies
sind 4,3 % weniger als im Vorjahr.
Besonders der Absatz von Flachprodukten
und Stabstahl zeigte sich
schwächer. Als einziges Produkt
konnte der Betonstahl weiter zulegen.
Lagerbestand
Im Dezember 2018 beliefen sie sich
die bundesweiten Lagerbestände auf
2,22 Mio. t. Zwischen Januar und
März 2019 erfolgte der übliche Lageraufbau.
Im April und Mai wurden nur
noch geringe Mengen aufgebaut. Im
Juni und Juli konnte dann ein leichter
Rückgang der Bestände beobachtet
werden. Im August wurden die
Bestände spürbar zurückgefahren.
Dieser Trend setzte sich bis zum Jahresende
fort. Ende Dezember 2019
wurden 2,03 Mio. t Bestand gemeldet.
Dies ist der niedrigste Jahresendbestand
seit dem Jahr 1996.
Lagerreichweite
Die durchschnittliche Lagerreichweite
bei Walzstahlfertigerzeugnissen lag
im Jahr 2019 bei 2,7 Monaten bzw.
81 Tagen. Damit lag die Reichweite
in etwa auf dem Niveau des Vorjahrs
(vgl. Abbildung 1).
Lagerverkaufspreise
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens
für durchschnittliche
Verkaufspreise im kleinlosigen
Bereich zufolge setzte sich der teilweise
recht starke Preisanstieg, der
im Jahr 2016 angefangen hatte, im
Jahr 2017 fort. Auch in den ersten
beiden Monaten des Jahres 2018
konnten bei fast allen Produkten
Preissteigerungen festgestellt werden.
„In den meisten Monaten
des Jahres 2019 gaben die
Preise bei nahezu allen
Produkten nach.“
Zwischen März und Mai 2018 gestaltete
sich das Bild differenzierter. Große
Veränderungen wurden dabei jedoch
nicht festgestellt. In den Monaten Juni
bis September waren die Preise bei
fast allen Produkten wieder im Aufwärtstrend.
Der Oktober, November
und Dezember zeigten sich uneinheitlich.
Mitunter wurden auch sinkende
Preise beobachtet. In den meisten
Monaten des Jahres 2019 gaben die
Preise bei nahezu allen Produkten
nach. Diese Rückgänge waren bei
Rohren und den meisten Flachprodukten
ausgeprägter als bei Langprodukten.
Gegen Ende des Jahres konnten
vereinzelt auch wieder leichte
Preissteigerungen festgestellt werden.
(vgl. Abbildungen 2 und 3). 2
40 Stahlreport 3|20
Quelle: Statistisches Bundesamt/BDS
lagerAbsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1
140
120
100
80
60
40
20
0
n Absatzindex (2007 = 100)
n Lagerreichweite in Tagen
89 90
97 94
100
93
95
91 93 93 93
85 90 94 94
89
200
180
160
140
120
100
78 78 75 81 78
55
123 75 81 81 81 78 87 72 78 72 72 72
54
114
80
60
40
20
0
Ø
2015
Ø
2016
Ø
2017
Ø
2018
Ø
2019
Dez.
2018
Jan.
2019
Feb.
2019
März
2019
April
2019
Mai
2019
Juni
2019
Juli
2019
Aug.
2019
Sep.
2019
Okt.
2019
Nov.
2019
Dez.
2019
Absatz und Lagerreichweite
der
Stahldistribution
Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2
160
150
140
130
120
110
100
90
Index (Januar 2010 = 100)
Preisentwicklung
bei Langprodukten
1. Q. 2010
2. Q. 2010
3. Q. 2010
4. Q. 2010
1. Q. 2011
2. Q. 2011
3. Q. 2011
4. Q. 2011
1. Q. 2012
2. Q. 2012
3. Q. 2012
4. Q. 2012
1. Q. 2013
2. Q. 2013
3. Q. 2013
4. Q. 2013
1. Q. 2014
2. Q. 2014
3. Q. 2014
4. Q. 2014
1. Q. 2015
2. Q. 2015
3. Q. 2015
4. Q. 2015
1. Q. 2016
2. Q. 2016
3. Q. 2016
4. Q. 2016
1. Q. 2017
2. Q. 2017
3. Q. 2017
4. Q. 2017
1. Q. 2018
2. Q. 2018
3. Q. 2018
4. Q. 2018
1. Q. 2019
2. Q. 2019
3. Q. 2019
4. Q. 2019
Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten
Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3
Index (Januar 2010 = 100)
150
140
130
120
110
100
90
80
Preisentwicklung bei
Flachprodukten und
Rohren
Quelle Bild 2 u. 3: BDS
1. Q. 2010
2. Q. 2010
3. Q. 2010
4. Q. 2010
1. Q. 2011
2. Q. 2011
3. Q. 2011
4. Q. 2011
1. Q. 2012
2. Q. 2012
3. Q. 2012
4. Q. 2012
1. Q. 2013
2. Q. 2013
3. Q. 2013
4. Q. 2013
1. Q. 2014
2. Q. 2014
3. Q. 2014
4. Q. 2014
1. Q. 2015
2. Q. 2015
3. Q. 2015
4. Q. 2015
1. Q. 2016
2. Q. 2016
3. Q. 2016
4. Q. 2016
1. Q. 2017
2. Q. 2017
3. Q. 2017
4. Q. 2017
1. Q. 2018
2. Q. 2018
3. Q. 2018
4. Q. 2018
1. Q. 2019
2. Q. 2019
3. Q. 2019
4. Q. 2019
Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr
Stahlreport 3|20
41
BDS
Berufsbildung
XXXXX A XXXXX
Nächster Termin:
05./06. Mai 2020 in Hamburg
BDS-Seminare „Verkaufen I“ und „Verkaufen II“
Verkaufen Sie richtig?
Dem Eskimo einen Kühlschrank – so lautet eines der gängigen Klischees von den Fähigkeiten einer
„echten“ Verkäuferin – egal was oder ob es gebraucht wird. Tatsächlich ist das Verkaufen jedoch
etwas, das wie ein gutes Handwerk gelernt und trainiert werden kann – und sollte! Ein Intensivtraining
für erfolgreiches Verkaufen im Stahlhandel gibt BDS-Trainer Thomas Katlun in den Seminaren
„Verkaufen I“ und „Verkaufen II“.
Stahlreport: Herr Katlun, was
bringt es einem Unternehmen, seine
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu
den Verkaufsseminaren zu schicken?
Ist das Ergebnis denn messbar?
Thomas Katlun: Das ist das Schöne
am Vertrieb, es ist vieles richtig gut
messbar! So ist durchaus eine Steigerung
der Verkaufserfolge bei der
Kaltakquise am Telefon deutlich zu
messen. Dennoch bewegen wir uns
mit den Seminaren auch häufig in
nicht messbaren Bereichen – zumindest
auf den ersten Blick -, zum Bei-
spiel der Kundenzufriedenheit und
der Atmosphäre bei Verhandlungen.
Hier trainieren wir das, was landläufig
„der ist ein guter Verkäufer“
genannt wird.
Verkäuferin oder Verkäufer ist man
oder man ist es nicht – was ist dran
an dieser Behauptung?
Wenn diese Behauptung war wäre,
bräuchten wir dieses Seminar nicht.
Und: Wir hätten geborene Bäcker.
Oder geborene Frisöre. Wie wird
denn ein Bäcker zum Bäcker? Oder
ein Frisör zum Frisör? Durch jahrelange
Ausbildung und Training.
Genauso ist es im Verkauf.
Wie läuft das Seminar ab? Wie arbeiten
Sie?
Wir alle haben schon Seminare des
Grauens erlebt. Da liest der Trainer
die Folien ab und die Teilnehmer
verabschieden sich in das Reich
der Träume. Angelehnt an das Konzept
des Führungskräftetrainings
der Leaders Academy von GEDAN-
KENtanken arbeiten meine Teil-
42 Stahlreport 3|20
Dozent Thomas Katlun
Thomas Katlun ist Trainer aus Leidenschaft. Er war über 25 Jahre als Führungskraft
in unterschiedlichen Unternehmen tätig, zuletzt als Marketingund
Vertriebsverantwortlicher eines Aluminium- Halbzeugproduzenten.
2018 absolvierte er die einjährige, hochschulzertifizierte Ausbildung zum
Management-Trainer der Steinbeis-Hochschule Berlin.
Er trainiert als Inhaber der Leaders Academy von GEDANKENtanken
erfolgreich Führungskräfte des Mittelstandes und Verkäufer im Stahl- und
Aluminiumhandel sowie der Recyclingwirtschaft. Gerne gibt Thomas Katlun
sein Wissen auch an Studierende der Fernstudiengänge des BDS
sowie an privaten Hochschulen in Hamburg weiter.
z 1990 – 1993: Studium zur Wirtschaftsinformatik, Spezialisierung auf
Marketing
z ab 1993: Verschiedene Marketing- und Führungs-Positionen in diversen
Branchen (Unterhaltungselektronik, Computer- und Videospiele, Beratung,
Aluminiumhalbzeug-Produzent)
z ab 2017: Selbstständiger Trainer und Inhaber der Leaders Academy
Hamburg-Kiel von GEDANKENtanken
Bild: Thomas Katlun
Was ist der Unterschied zwischen
den Seminaren „Verkaufen I“ und
„Verkaufen II“?
In Verkaufen I legen wir die Grundsteine
für erfolgreiches Verkaufen.
Neben den Klassikern, zum Beispiel
den Phasen eines Verkaufsgespräches
und der Einwandsbehandlung,
beschäftigen wir uns auch mit der
Körpersprache, die für den Verkauf
sehr wichtig ist.
In Verkaufen II bauen wir auf
diesen Grundsteinen auf und trainieren
sehr viel stärker, das Gegenüber
einzuschätzen sowie typgerecht
zu argumentieren und zu verkaufen.
Dazu schauen wir zunächst einmal
in unsere eigene Persönlichkeit mit-
q
nehmer in Kleingruppen. Sie tauschen
sich aus, üben und trainieren
zusammen. Zusätzlich entwickeln
sie ihre eigenen Strategien, damit
es auch mit der Umsetzung in die
Praxis klappt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
kommen ja immer mit ganz verschiedenen
Erfahrungen und individuellen
Zielsetzungen ins Seminar. Wie
gehen Sie damit um?
Der Austausch in den Kleingruppen
ist hierbei immer eine gute Möglichkeit,
auch unterschiedliche Erfahrungsstufen
zielgerichtet miteinander
zu kombinieren. In meinen
Seminaren lernen Sie nicht nur vom
Trainer – sondern auch von den
anderen Teilnehmern!
Was ist Ihrer Erfahrung nach im Vertrieb
am häufigsten verbesserungsbedürftig?
Der respektvolle Umgang mit anderen,
gleichwertigen Menschen ist für mich
der Schlüssel in der Kommunikation.
Wer diesen Schlüssel kennt und einsetzt
wird Erfolg im Vertrieb und auch
Erfolg in der zwischenmenschlichen
Kommunikation haben. Wir neigen
dazu, Gesprächspartnern „unsere
Brille“ aufzusetzen und wundern uns
dann, dass es nicht funktioniert. Der
Perspektivwechsel ist eine wichtige
Kompetenz, die es zu trainieren gilt.
Das Seminar „Verkauf im Stahlhandel I“
Dozent Rainer Wester-
Das Seminar richtet sich an Mitarbeiterinnen z Ausbildung zum und Groß- Mitarbeiter
im Stahlhandelsvertrieb,
und Außenhandelskaufmann z Körpersprache – zur Unterstützung mit anschließender
Berufspraxis
die ihre Verkaufstätigkeit
verbessern wollen. Es ist auch für erfahrene Ver-
z Respekt zollen und bekommen
z
im Vertrieb Export
NLP
bei
– der
der
Schlüssel
Mannesmann AG
triebler geeignet, die ihr Praxiswissen z wirtschaftswissenschaftliches auffrischen
z Abschluss Studium – mit offene den Schwerpunkten Fragen/Feedback Unternehmensführung
und Marketing, Abschluss als Diplom-Ökonom
wollen.
z Beraterausbildungen in einer Termine Werbeagentur und Ort
Das Seminar vermittelt professionelle Verkaufstechniken
unterhaltsam mit zahlreichen, praxisnahen Übun-
und einer Unternehmens -
beratung mit insgesamt achtjähiger
Wann: 19.
Berufspraxis
– 20. Oktober
und
2020
erster
in
Führungsverantwortung
umsetzbare als Werk-
Bereichsleiter
Köln
Dauer: 10 h (1. Tag) – 15 h (2. Tag)
gen in Kleingruppen. Es gibt direkt
Ort: Novotel Köln City
zeuge zur Steigerung des Vertriebserfolges z 1993 Gründung an die der Westerhoff & Partner Consulting GmbH mit zwei
Hand.
Partnern
Teilnehmergebühr
z Seit 1996 Verbandsmitglied
Die
im
Teilnehmergebühr
Bundesverband Deutscher
beträgt pro
Unternehmensberater
reden BDU e.V. und
Person 669 € (Mitgliedsunternehmen)
bzw. 829 € (Nichtmitglieder) und
Programm
z Kommunikation – miteinander
enthält
seit 1998
die
als
Verpflegung
Certified Management
sowie umfangreiche Seminarunterlagen.
z Psychologie des Verkaufens Consultant CMC/BDU zertifiziert
z Kaltakquise am Telefon
z verfügt über ein tiefes Expertenwissen im Werkstoffhandel (B2B) und
z Planung des Verkaufsgesprächs
fundierte Beratungserfahrung in Weitere den Bereichen Informationen Banken, zum Maschinen- Seminar, ein und detailliertes
z Gespräch – die Phasen
Programm und Anmeldung unter
z Verhandlung auf Augenhöhe Anlagenbau, Versicherungen, www.stahlhandel.com/seminar Transport und Verpackungen oder bei
z Einwände erkennen und reagieren z seit 2019 als Dozent für den Beate Bereich Wynands, Betriebswirtschaft Referentin BDS-Berufsbildung,
im Fernstudiengang
des Bundesverband Deutscher Stahlhandel (BDS AG)
wynands-bds@stahlhandel.com, +49 211 86497-0
tätig
Stahlreport 3|20 43
BDS
XXXXX Berufsbildung A XXXXX
q hilfe des persolog-Testes [siehe Infokasten, Anm. d. R.]
hinein und erarbeiten dann speziell eine Verkaufsstrategie
für unterschiedliche Persönlichkeitstypen.
Ist der Besuch von „Verkaufen II“ nur möglich, wenn
vorher „Verkaufen I“ absolviert wurde?
Sinnvoll ist es, dennoch können erfahrene Vertriebsmitarbeiter
auch direkt in „Verkaufen II“ springen.
Geben Sie im Seminar auch Instrumente an die Hand,
die neuen Ansätze und Strategien auch längerfristig im
Unternehmen zu verankern?
Der frische Wind aus dem Seminar ist ja schnell verflogen
… Der Klassiker ist dabei: „Nach dem Seminar werde
ich das alles umsetzen!“ Nun, der Ordner mit den Seminar-Unterlagen
steht in der ersten Woche noch auf dem
Schreibtisch, dann wandert er so langsam Richtung
Regal, dann in den Schrank, und vielleicht sogar in das
Archiv, ohne jemals wieder geöffnet worden zu sein.
Tatsächlich ist die praktische Umsetzung der Maßstab
für ein erfolgreiches Seminar. Punkt. Daher erarbeiten
meine Teilnehmer persönliche Umsetzungsstrategien.
Davon bitte auch alles Schritt für Schritt. Ein
altes Sprichwort sagt: „Man kann nur einen Hasen
jagen!“ – lieber sich Stück für Stück verbessern, als vor
dem großen Berg zu kapitulieren.
Bitte ergänzen Sie:
z Eine gute Verkäuferin ist …
... jederzeit in der Lage, die Bedürfnisse des Kunden zu
erfragen und das Gespräch zu steuern.
z Im Gespräch mit schwierigen Kunden kommt es vor
allem darauf an, dass …
... wertschätzend kommuniziert wird. Trennen Sie Sache
von der Position und Sie sind schon einen riesigen
Schritt weiter.
Wann sagen Sie nach einer Veranstaltung, das war ein
gutes Seminar?
Wenn meine Teilnehmer vor Augen haben, was sie in
den nächsten Tagen verändern wollen und vor allem:
Warum sie das wollen, also den Sinn hinter einem Werkzeug
zu erkennen – dann klappt es auch mit der Umsetzung.
Was ist für Sie das Spannende bei Seminarveranstaltungen?
Was reizt Sie daran, Seminare als Dozent zu
geben?
Es ist jedes Mal spannend, auf eine neue Gruppe zu
treffen. Gerade die Gruppenfindungsphase hin zu einer
engagierten Teilnehmerschaft ist sehr interessant zu
beobachten. Weiterbildung ist meine Leidenschaft, die
sich durch mein ganzes berufliches Leben -auch in der
Zeit als Marketing- und Vertriebsverantwortlicher- zieht,
so dass ich nach einem Training es kaum abwarten
kann, das nächste zu beginnen … 2
Der Persolog-Test
Der Persolog-Test ist ein auf Selbstbeschreibung
beruhender Persönlichkeitstest mit den vier Grundtypen
Dominanz, Initiative, Stetigkeit und Gewissenhaftigkeit.
Das zugrunde liegende Persönlichkeits-
Modell wurde in den 1960er-Jahren von Prof. John G.
Geier an der Universität Minnesota entwickelt. Seine
Arbeit gründet auf den Verhaltensbeobachtungen
des Psychologen William M. Marston (1893-1947).
Aus dessen Forschungen entwickelte er sein Persönlichkeits-Modell
als nicht-klinisches Instrument zur
Verhaltensveränderung.
Das Seminar „Verkauf im Stahlhandel II“
Das Seminar richtet sich an Teilnehmer/ innen von
Verkauf I sowie Vertriebs-Mitarbeiter, die ihre Verkaufstätigkeit
verbessern wollen. Es ist auch für erfahrene
Vertriebler geeignet, die ihr Praxiswissen auffrischen
wollen.
Das Seminar vermittelt professionelle Verkaufstechniken
unterhaltsam mit zahlreichen, praxisnahen Übungen
in Kleingruppen. Es gibt direkt umsetzbare Werkzeuge
zur Steigerung des Vertriebserfolges an die
Hand. Zusätzlich im Seminar enthalten: persolog-Kurztest
zur Einschätzung der eigenen Persönlichkeit und
persolog-Strategieplaner für den Verkauf.
Programm
z Verhandeln: So erreichen Sie, was Sie wollen!
z Einsatz von NLP im Verkauf
z Respektvoller Umgang im Verkauf auch in schwierigen
Situationen
z Mit Deeskalationsstrategien pauschale Angriffe
abwehren
z Menschenkenntnis: Der Schlüssel zum Verkaufserfolg
inkl. persolog-Kurztest zur Erkennung der eigenen
Persönlichkeit
z persolog-Strategieplaner „Verkauf“ zur Vorbereitung
von schwierigen Gesprächen
z Kundenpflege und Kundenbindung: Viel einfacher als
Neuakquise
Termine und Ort
Wann: 5.–6. Mai 2020 in Hamburg
Dauer: 10 h (1. Tag) – 15 h (2. Tag)
Ort: Mercure Hotel Hamburg-City
Teilnehmergebühr
Die Teilnehmergebühr beträgt pro Person 669 € (Mitgliedsunternehmen)
bzw. 829 € (Nichtmitglieder) und
enthält die Verpflegung sowie umfangreiche Seminarunterlagen.
Weitere Informationen zum Seminar, ein detailliertes
Programm und Anmeldung unter
www.stahlhandel.com/seminar oder bei
Beate Wynands, Referentin BDS-Berufsbildung,
wynands-bds@stahlhandel.com, +49 211 86497-0
44 Stahlreport 3|20
Save the Date
BDS-
Gebietsversammlungen
2020
Mitte September 2020 finden turnusgemäß die nächsten
BDS-Gebietsversammlungen statt, zu denen der Verband
seine Mitgliedsunternehmen herzlich einlädt.
Vom 14. bis zum 18. September finden die dreistündigen
Veranstaltungen über das ganze Bundesgebiet
verteilt an insgesamt fünf Veranstaltungsorten statt:
z 14. September in Soltau,
z 15. September in Brehna,
z 16. September in Merklingen,
z 17. September in Groß-Gerau und
z 18. September in Duisburg
Starten werden die Veranstaltungen jeweils um 10 h,
das Ende ist für ca. 13 h geplant. Neben aktuellen marktrelevanten
Themen und juristischen Fragen werden
auch logistische Themengebiete erörtert. Hierfür konnten
fachkundige Fremdreferenten gewonnen werden. Die
Teilnahme ist kostenlos und exklusiv BDS-Mitgliedsunternehmen
vorbehalten.
Der BDS würde sich freuen, möglichst viele Teilnehmerinnen
und Teilnehmer begrüßen zu können.
Explizite Einladungen werden den Mitgliedsunternehmen
des BDS schriftlich zugehen. Zusätzlich wird es
auch möglich sein, sich auf www.stahlhandel.com online
anzumelden.
Herr Ellermann, welchen Zweck haben die BDS-Gebietsversammlungen,
die alle zwei Jahre stattfinden?
Die Gebietsversammlungen
stellen eine „Vollversammlung“
der Mitgliedsunternehmen
des
BDS in den Jahren dar,
in denen kein Stahlhandelstag
stattfindet. Sie
sind ein wichtiges Format
für den Austausch
auf regionaler Ebene. Der
regionale Charakter hat
in der BDS-Verbandsar-
beit ja einen besonderen Schwerpunkt – repräsentiert
auch durch die jeweiligen Gebietsvorstände, die im
BDS-Vorstandsrat vertreten sind und die alle vier Jahre
durch Wahlen neu bestimmt werden. In diesem Jahr
haben wir zwar „wahllose“, aber ich glaube trotzdem
sehr spannende Gebietsversammlungen.
Um welche Themen wird es in diesem Jahr gehen?
Auf dem Programm stehen wie immer aktuelle Informationen
rund um die relevanten Themen: Markt, Technik
und Recht.
Unter anderem haben wir, wie wir hoffen, mit zwei
Gastvorträgen auch wieder sehr spannende externe
Beiträge dabei. So wird Valentin Kaltenbach, Inhaber
und Geschäftsführer der Kaltenbach.Solutions GmbH,
über die Möglichkeiten berichten, Anlagen im Stahlhandel
auf Basis von Echtzeit-Maschinendaten effizienter
auszulasten, und Dr. Christian Zentgraf legt zum Thema
Ladungssicherung neue Entwicklungen bei der Achslast-Verteilung
dar. 2
Programm
„Aktuelles zu Markt und Verband“
Oliver Ellerman
Vorstand BDS AG – Bundesverband Deutscher Stahlhandel
„Stahlrecht im Fokus“
RA Tim Lieber, RA Alexander Bartsch
Henseler & Partner Rechtsanwälte mbB
„Steel.Suite – Maschinenverfügbarkeit steigern“
Valentin Kaltenbach
Kaltenbach.Solutions GmbH
„Die Achslast-Verteilung bei der Ladungssicherung“
Dr. Christian Zentgraf
Sachverständigenbüro Dr. Zentgraf
Stahlreport 3|20
45
Wissenswertes
Bericht
Studie zur Klimabilanz heutiger Antriebe
Vorfahrt für E-Autos
Wer sich dieser Tage ein neues Auto anschaffen möchte, kann aus einer Reihe von Antriebensarten wählen.
Dabei stellen sich nicht nur Fragen nach Modell und finanzieller Leistbarkeit: Zusehends gewinnen Umweltaspekte
an Gewicht – vornehmlich im Hinblick auf den Ausstoß klimaschädlicher Gase wie CO 2 . Im Auftrag
des Schweizer Bundesamts für Energie hat das Paul Scherrer Institut Umweltauswirkungen von Personenwagen
mit verschiedenen Antrieben untersucht. Heraus kam ein sehr differenziertes Bild, wie die Antriebe
heute dastehen – und wie sie aller Voraussicht nach in 20 Jahren dastehen werden.
PSI-Studie: In der
Herstellung ist ein
E-Auto zunächst
weniger umweltfreundlich
als ein Verbrenner.
Das gleicht
sich aber zwischen
50.000 und 100.000
gefahrenen Kilometern
wieder aus.
In der Herstellung ist ein E-Auto
laut Studie zunächst weniger umweltfreundlich
als ein Verbrenner. Das gleiche
sich aber zwischen 50.000 und
100.000 gefahrenen Kilometern wieder
aus. „Wichtig ist bei solchen Analysen,
den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs
zu betrachten“, sagt der ehemalige
PSI-Doktorand Brian Cox, der
inzwischen beim Beratungsunternehmen
Infras tätig ist, und gemeinsam
mit Projektleiter Christian Bauer die
Untersuchung durchgeführt hat. Das
Paul Scherrer-Institut (PSI) ist das
größte Forschungsinstitut für Naturund
Ingenieurwissenschaften in der
Schweiz.
Es zählt die gesamte Herstellund
Gebrauchskette
Für die Klimabilanz zählt nicht nur der
CO 2 -Ausstoß im Betrieb, sondern auch
der, der bei der Produktion des Autos
und seiner Komponenten anfällt sowie
bei der Entsorgung. Außerdem müssen
die Emissionen beim Bau der Straßen
und diejenigen aus der Produktion des
jeweiligen Treibstoffs einfliessen. Bei
Benzinern fallen letztere etwa durch
die Erdölförderung und -raffinerie an,
bei Brennstoffzellenfahrzeugen durch
die Wasserstoff- und bei Elektroautos
durch die Stromproduktion.
Insgesamt also ein riesiger Rechercheaufwand,
so das Institut. „Zumal
manche Daten schwierig zu bekommen
sind“, berichtet Christian Bauer. „Wie
so ein E-Auto produziert wird, sagt
Ihnen erst mal niemand. Das behandeln
die Unternehmen streng geheim.
e-Auto belastet Klima
am wenigsten
Letztlich kamen die Forscher dennoch
zu einem klaren Ergebnis: Im Bereich
der Personenwagen sollte man im Sinne
des Klimaschutzes auf den batterieelektrischen
Antrieb setzen. In der
Summe aller Faktoren bringe dieser
die geringste Klimabelastung mit sich,
so die Studie.
Bezeichnend für die Bilanz des E-
Autos ist im Übrigen, dass sie vor den
ersten gefahrenen Kilometern noch
schlechter ist als die anderer Fahrzeuge
– aber mit CO 2 -armem Strom im Vergleich
immer besser wird, je mehr man
damit fährt. Das liegt daran, dass die
Herstellung der Batterie viele Emissionen
verursacht, unter anderem weil
sie spezielle Metalle enthält, die weit
entfernt abgebaut und herantranspor-
tiert werden. Doch dieses Manko macht
das E-Auto der Studie zufolge durch
die geringen Emissionen im laufenden
Betrieb mehr als wett.
Wasserstoff für Klima
am zweitbesten
Als klimatisch zweitgünstigster
Antrieb zeigte sich in der Studie die
Brennstoffzelle – wenn die Voraussetzungen
stimmen. Auch hier werden
in der klassischen Version die Räder
per Elektromotor angetrieben. Allerdings
kommt der Strom dafür nicht
aus der Steckdose, sondern er wird
von einer Brennstoffzelle produziert,
die Wasserstoff aus einem Hochdrucktank
an Bord mit Sauerstoff aus der
Luft in Wasser umwandelt, wobei
Energie frei wird.
Entscheidend ist, wie der Wasserstoff
hergestellt wurde: Stammt er aus
Elektrolyse – also der Aufspaltung von
Wasser mittels Strom in Sauerstoff und
Wasserstoff – und wird diese mit Solarstrom
durchgeführt, so ist das sehr klimagünstig.
Ungünstig wird die Bilanz,
wenn der Wasserstoff aus Erdgas
gewonnen wird, also einem fossilen
Energieträger. Autos, die gleich mit Erdgas
betrieben werden, seien in ihrer
2018
233,8
2040
166,7
Alle Zahlen in Gramm CO2-Äquivalent
pro gefahrenem Kilometer
Tank
Antrieb
Strassenbau
Karosserie
2018
293,7
2040
194,8
46 Stahlreport 3|20
Klimabilanz in etwa vergleichbar mit
dem Diesel.
Sonderrolle SNG
Eine Sonderrolle nimmt das sogenannte
Synthetic Natural Gas (SNG)
ein. Dieser künstliche Erdgas-Ersatz
wird erzeugt, indem man zunächst wie
bei der Brennstoffzelle per Elektrolyse
Wasserstoff aus Wasser
gewinnt. Dieser wird dann mit
Kohlendioxid versetzt, das man
etwa in einer Biogas-, einer Kehrichtverbrennungsanlage,
einem Kohlekraftwerk oder
direkt aus der Luft abscheiden
kann. Heraus kommt ein Kohlenwasserstoff,
der natürlichem Erdgas
so sehr ähnelt (beide bestehen hauptsächlich
aus Methan), dass er sich ins
normale Erdgas-Netz einspeisen lässt.
„Erdgas-Autos, die mit SNG fahren,
verbrauchen in der Gesamtbilanz aller-
dings fünf bis sechs Mal so viel Strom
wie E-Autos“, sagt Bauer. „Denn entlang
der Produktionskette von SNG
gibt es jede Menge Energieverluste
und der Verbrennungsmotor ist ineffizient.“
Warum also überhaupt ein solcher
Antrieb? Die Idee bei SNG ist, dass es
„Wie so ein E-Auto produziert wird, sagt
Ihnen erstmal niemand. Das behandeln
die Unternehmen streng geheim.“
Christian Bauer, Wissenschaftler am
Labor für Energiesystemanalyse am PSI
mit überschüssigem Ökostrom hergestellt
wird. Wenn also im Sommer mehr
Energie aus Solar- und Windkraftanlagen
zur Verfügung steht, als wir nutzen
können, muss sie irgendwie gespeichert
werden. Dann stünde sie zum
Beispiel im Winter zur Verfügung,
wenn die erneuerbaren Energieträger
schwächeln und der Strombedarf hoch
ist. Der Clou ist, dass SNG sich leicht
speichern lässt. Kleine Überschüsse
speist man einfach ins existierende
Erdgasnetz ein, wo es sich jederzeit
wieder abzapfen lässt. Und für grosse
Überschüsse gibt es günstige
und weitgehend verlustfreie
Tanks. „Wenn wir in Zukunft
tatsächlich viel Ökostrom übrighaben,
ergibt SNG daher auch
als Personenwagen-Antrieb
durchaus Sinn“, so Bauer.
Die große Frage für die Klimabilanz
aller Antriebe bleibe
also, wie das europäische Stromnetz
der Zukunft aussehen wird. Wenn das
System zügig auf erneuerbare Energien
umgestellt werde, könnten die alternativen
Motoren ihre Stärken voll ausspielen,
so das Studienergebnis. 2
Das Thema
„Mobilität
von Morgen“ im
aktuellen Magazin
des PSI kostenlos
unter:
bit.ly/studieeauto
Paul Scherrer-
Institut unter
www.psi.ch
Batterie
Antrieb
2018
122,
2
Strassenbau
Karosserie
2040
101,4
89,2
Gesamt Herstellung
Herstellung
33,0
Gesamt Treibstoff
E-Auto
1
Tank
Antrieb
Strassenbau
Herstellung und Transport
von Treibstoff
Emissionen aus dem Auspuff
Karosserie
64,9
Gesamt Herstellung
168, 9
Gesamt Treibstoff
Diesel
Herstellung und
von Treibstoff
Emissionen aus dem Auspuff
64,0
Gesamt Herstellung
229,7
Gesamt Treibstoff
Benzin
Grafik: Paul Scherrer Institut
Stahlreport 3|20
47
Lifesteel
Bericht
„Einwandkatalog des Stahlverkäufers“
Das Vertriebsgespräch im Stahlhandel –
vor 45 Jahren
Der Vertrieb ist – nicht nur – im Stahlhandel oft Speerspitze und Bollwerk zugleich: Buchstäblich mit dem Ohr am Kunden
argumentieren Vertriebsmitarbeiter für die eigenen Produkte und parieren zugleich Gegenargumente, Vorbehalte und
Einwände. Heute sind professionelle Verkaufsgespräche – zu Recht! – Gegenstand mehrtägiger Schulungsveranstaltungen.
Welche Bedeutung die Gesprächsführung hat, hat der Stahlhandel aber auch vor fast 50 Jahren schon erkannt, wie
der „Einwandkatalog des Stahlverkäufers“ von 1974 zeigt – mit zuweilen entwaffnender Offenheit.
Der „Einwandkatalog des Stahlverkäufers“ ist
ein Fundstück, das beim Umzug des Bundesverbands
Deutscher Stahlhandel aus den Tiefen der Archivschränke
ans Tageslicht gespült wurde. Vor 45 Jahren
jedenfalls war es hochaktuell – und diente Krupp Stahlhandel
als Schulungsmaterial seiner Vertriebsmitarbeiter.
„Der Erfolg des Verkäufers“, heißt es dort, ist „direkt
davon abhängig, ob und in welchem Maße“ es ihm gelinge,
„seinen Gesprächspartner durch überlegte und geschickte
Argumentation“ zu überzeugen. Das ist die klassische
Aufgabe des Vertriebs: Kunden von den Produkten und
Dienstleistungen zu überzeugen, mit dem Instrument
einer möglichst geschickten Gesprächsführung.
Dass eine gute Gesprächsführung für den Vertriebler
einen hohen Stellenwert hat – das gilt auch heute noch
so wie vor 45 Jahren. Dass aber der Erfolg des Verkäufers
und damit des Unternehmens nur von seiner „geschickten
Argumentation“ abhängt – diese Ansicht hat sich gewandelt.
Heute haben Vertriebsmitarbeiter weitaus mehr
48 Stahlreport 3|20
organisatorische Aufgaben, sie steuern
Abläufe, sind für Kunden oft
eher Kommunikator und Vermittler
als Speerspitze des Verkaufs – und
eben kein klassischer Außendienstmitarbeiter
wie vor 45 Jahren.
Manches im „Einwandkatalog
des Stahlverkäufers“ wirkt aus heutiger
Sicht entwaffnend offenherzig,
manches hat eine kaum zu verhehlende
Komik. Aber wir möchten uns
davor hüten, uns über das, was
damals in bester Absicht als Unterstützung
des Vertriebs gedacht war,
lustig zu machen. Denn dieser „Einwandkatalog“
ist eben auch ein historisches
Dokument und so waren
die Zeiten. 2
Stahlreport 3|20
49
Lifesteel
XXXXX Nachricht A XXXXX
Impressum
STAHLREPORT
Das BDS-Magazin für die Stahldistribution
Stahlhandel | Stahlproduktion |
Stahlverarbeitung
Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums
Bild: Liebherr-Werk Ehingen GmbH
Grafik: Surplex GmbH
Höher als der Kölner Dom
Die 5 höchsten Krane der Welt
Für den Aufbau von Windkraftanlagen und Hochhäusern oder allgemein
das Heben von schweren Lasten – dafür sind Krane unentbehrlich. Das Ranking
der Surplex GmbH stellt die fünf höchsten Krane der Welt vor.
Der erste Platz geht dabei an den Raupenkran der Liebherr-International
Deutschland GmbH, den Liebherr LR 13000 mit Gesamthöhe von 245 m und
einer maximalen Traglast von 3.000 t. Damit ist er übrigens genauso hoch wie
der Thyssenkrupp-Testturm in Rottweil.
Herausgeber:
Bundesverband Deutscher Stahlhandel
Wiesenstraße 21
40549 Düsseldorf
Redaktion:
Markus Huneke (Chefredakteur)
Telefon +49 211 86497-24
E-Mail: Huneke-BDS@stahlhandel.com
Anzeigen:
Ksenija Sandek
Telefon+49 211 86497-21
E-Mail: Sandek-BDS@stahlhandel.com
Verlag:
BDS AG
Wiesenstraße 21
40549 Düsseldorf
Telefon +49 211 86497-0
Telefax +49 211 86497-22
Layout:
auhage|schwarz, Leichlingen
Titelbild:
Messe Düsseldorf, Constanze Tillmann.
Druck:
Hellendoorn, Bad Bentheim
Erscheinungsweise:
monatlich (10 Hefte/Jahr)
Bezugspreis:
Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland
zuzüglich Versandspesen und Mehrwertsteuer.
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einer dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres -
ende möglich. Für die Mitglieder des BDS und die
Teilnehmer im BDS-Fernstudium ist der Bezug
eines Exemplars der Fachzeitschrift „Stahlreport“
im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr
enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher
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Anzeigenpreis:
Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 37.
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International Standard Serial Number:
ISSN 0942-9336
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Papier hergestellt.
Beilagenhinweis:
Dieser Ausgabe liegt eine Beilage der BDS AG,
Bundesverband Deutscher Stahlhandel bei.
50 Stahlreport 3|20
Bereit für größere Aufgaben?
Start des neuen Jahrgangs 2020
Anmelden zur Karrierechance
bis 30. April 2020!
Studienbeginn: 05.07.2020 · Weitere Infos und Anmeldung unter:
www. stahlhandel.com/fernstudium oder bei BDS-Referentin Berufsbildung
Beate Wynands, Tel. +49 211 86497-0, wynands-bds@stahlhandel.com
Fernstudium – in drei Jahren berufsbegleitend zum „Betriebswirt Stahlhandel (BDS)“
Argumente
z Staatlich zugelassener Studiengang
z Markenrechtlich geschützter Abschluss
z Orientiert am Europäischen und
Deutschen Qualifikationsrahmen
z Zertifizierter Anbieter
Inhalte
z Technik (Werkstoffe, Produkte,
Anarbeitung)
z Wirtschaft (Kaufmännische Kompetenz,
Führungskompetenz)
z Methoden (Selbst- und Sozialkompetenz)
Formen
z 50 Module
z 5 Präsenzphasen
z 3 Prüfungen
z 1 Studienarbeit
Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf
Telefon: 0211 86497-0 · Telefax: 0211 86497-22
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Betriebswirt
Stahlhandel (BDS)
BDS-Berufsbildung
Seminare und sonstige (BDS-)Veranstaltungen
2020
Seminarthema Termin Tagungsort
Rohre und Rohrzubehör (Seminar) 09.-11.03. Paderborn
Stahleinkauf (Seminar/Kooperation) 21.-22.04. Duisburg
Verkauf II (Seminar) 05.-06.05. Hamburg
Blankstahl (Seminar) 12.-13.05. Ludwigsburg
Flacherzeugnisse (Seminar) 25.-26.05. Duisburg
Einführungsseminar (Fernstudium Jahrgang 2020) 05.-07.07. Düsseldorf
Stahlkunde (Seminar) 18.-20.08. Gröditz
Qualitäts- und Edelstahl (Seminar) 31.08.-01.09. Soltau
Stahleinkauf (Seminar/Kooperation) 08.-09.09. Duisburg
Verkauf I (Seminar) 19.-20.10. Köln
Betonstahl (Seminar) 18.-19.11. Duisburg
Stahlkunde (Seminar) 01-03.12. Gengenbach
Stahleinkauf (Seminar/Kooperation) 08.-09.12. Duisburg
Diese Übersicht gibt den Stand der Planungen für Lernteam- und Seminarveranstaltungen
und zum Fernstudium sowie zu entsprechenden Kooperationen wieder.
Änderungen sind vorbehalten. Über weitere Details sowie zu den Anmeldemöglichkeiten
informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com oder telefonisch bzw. per Mail bei dem
Bundesverband Deutscher Stahlhandel.
BUNDESVERBAND DEUTSCHER STAHLHANDEL (BDS)
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