Musiker Magazin 4/2019 – 1/2020
FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2019 – Rückblick; Deutscher Rock & Pop Preis 2020 – Anmeldung / STORIES: Singer-Songwriterin Kiara Huber; Ann Doka – Aus »Neu« mach »Neu«. Wandel schreibt Musik; Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 15: THE ROLLING STONES – The greatest Rock & Roll band in the world (Teil 2); Burn Out Laut – Therapeutischer Soulrock; Sven Garrecht – Mit der Kleinkunst im Herzen schafft er eine Symbiose aus grooviger Popmusik und sinnigem Chanson; VOICE OVER PIANO – Entertainment auf höchstem Niveau; COPPER SMOKE – Americana Rock; KÖNIG & MEYER – Stands For your Music – seit 1949; CORAZÓN DEL CARIBE – Pures Karibik- & Kuba-Feeling / MUSIKBUSINESS: Leeza Nail – Wie kann ich Singen zum Beruf machen? / RUBRIKEN: Musiker-News; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum
FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2019 – Rückblick; Deutscher Rock & Pop Preis 2020 – Anmeldung / STORIES: Singer-Songwriterin Kiara Huber; Ann Doka – Aus »Neu« mach »Neu«. Wandel schreibt Musik; Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 15: THE ROLLING STONES – The greatest Rock & Roll band in the world (Teil 2); Burn Out Laut – Therapeutischer Soulrock; Sven Garrecht – Mit der Kleinkunst im Herzen schafft er eine Symbiose aus grooviger Popmusik und sinnigem Chanson; VOICE OVER PIANO – Entertainment auf höchstem Niveau; COPPER SMOKE – Americana Rock; KÖNIG & MEYER – Stands For your Music – seit 1949; CORAZÓN DEL CARIBE – Pures Karibik- & Kuba-Feeling / MUSIKBUSINESS: Leeza Nail – Wie kann ich Singen zum Beruf machen? / RUBRIKEN: Musiker-News; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum
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C 10973 F | N o 4/19 <strong>–</strong> 1/20 | 6,00 Euro<br />
Kulturzeitschrift für Rock & Pop <strong>Musiker</strong><br />
www.musiker-online.tv<br />
38. Deutscher<br />
Rock & Pop Preis<br />
am 12. Dezember <strong>2020</strong><br />
in der Siegerlandhalle, Siegen<br />
Aus dem Burnout heraus<br />
laut geworden<br />
Burn Out Laut<br />
LeeZa Nail<br />
Wie kann ich<br />
Singen zum Beruf machen?<br />
Sven Garrecht<br />
Mit der Kleinkunst im Herzen<br />
The greatest<br />
Rock & Roll band<br />
in the world<br />
Voice Over Piano<br />
En ter tain ment<br />
auf höchs tem Ni veau
Angebot<br />
❶ Studiosendung<br />
Zur CD-Veröffentlichung oder einfach so <strong>–</strong> wir<br />
produzieren mit euch eine komplette Studiosendung<br />
wie in den goldenen Zeiten des Musik -<br />
fernsehens. Mit Auftritt zu Playback (unplugged<br />
und live auch möglich) und Interview.<br />
(30 <strong>–</strong> 40 Minuten Videoclip)<br />
➜ 500 Euro<br />
+ Eine Seite Interview und Foto<br />
im <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> (Auflage 20 000 Exemplare)<br />
➜ 1 000 Euro<br />
+ Zwei Seiten Interview und Foto<br />
im <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> (Auflage 20 000 Exemplare)<br />
➜ 1 500 Euro<br />
Die Vorteile im Überblick:<br />
❷ CD-Hearing /<br />
Interview für<br />
Promozwecke in<br />
einem unserer<br />
Filmstudios<br />
Wir reden mit euch über euer Album, hören hinein<br />
und stellen es vor!<br />
Oder es geht einfach um euch als Band / Einzel -<br />
künstler und euer musikalisches Schaffen.<br />
(30 Minuten)<br />
+ Halbe Seite Interview und Foto<br />
im <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> (Auflage 20 000 Exemplare)<br />
➜ 500 Euro<br />
• voll ausgestattetes Filmstudio mit Live-Charakter<br />
• aufgezeichnet wird mit bis zu vier professionellen Kameras<br />
• ihr bestimmt die Inhalte, wir setzen sie in Szene<br />
• bei Bedarf inklusive Visagistin, die dafür sorgt, dass ihr gut ausseht<br />
• Interview mit professioneller Moderatorin (Angebot 1 + 2)<br />
• Konzertbühne (8 m x 4 m) mit Licht, PA und Backline vorhanden*<br />
• ein großer Bildschirm (2 m x 1 m) im Studio steht euch als eure persönliche Werbefläche zur Verfügung<br />
<strong>–</strong> hier können wir euer Logo, das Albumcover, Werbung von Firmen oder sonstige Grafiken einbauen<br />
• ein gut eingespieltes Team vor Ort kümmert sich um alle Belange<br />
• ihr bekommt eine geschnittene Sendung von RockTV inklusive Intro, animierten Bauchbinden und<br />
Abspann<br />
• auf Wunsch stellen wir das Video on-demand auf unserem YouTube-Kanal und sozialen Netzwerken<br />
zur Verfügung für noch mehr Reichweite<br />
❸ Aufzeichnung<br />
Live-Konzert<br />
Ihr braucht ein professionelles Live-Video, um<br />
euch für Konzerte zu bewerben?<br />
Kommt in unser Rock-TV-Studio!<br />
(30 Minuten Videoclip)<br />
➜ 1 000 Euro<br />
★ Unser<br />
Film-Team ist<br />
auch mobil!<br />
Ob Festivalmitschnitt oder Proberaumdreh,<br />
drinnen oder draußen.<br />
Wir kommen mit dem Ü-Wagen vorbei, um<br />
mit bis zu vier festen (!) Kameras aufzuzeichnen.<br />
Auf Anfrage machen wir euch gern ein<br />
individuelles Angebot.<br />
© Kzenon/Fotolia<br />
* Für einen perfekten und professionellen Sound empfehlen wir einen Auftritt mit Vollplayback (Liveund<br />
auch Unplugged-Auftritte sind aber möglich und der Ton kann gegen einen geringen Aufpreis<br />
nachträglich von uns abgemischt werden).<br />
Kulturelles Jugendbildungswerk e.V. <strong>–</strong> RockTV | Kolberger Str. 30 | 21339 Lüneburg<br />
Web. www.musiker-online.tv | Mail. info@musikermagazin.de | Fon. +49(0)4131-233030 | Fax. +49(0)4131-2330315
DEUTSCHER ROCK & POP MUSIKERVERBAND E.V.<br />
DEUTSCHE POPSTIFTUNG UND MUSIKER MAGAZIN<br />
PRÄSENTIEREN:<br />
MUSIKERVERBAND<br />
e.V.<br />
Bundeswettbewerb für Rock- und Popmusikgruppen und Sänger*innen<br />
aller musikstilistischen Bereiche<br />
Preisträger Hauptkategorien<br />
3Plus, 7 Mazes, A.G. Paul, Bird’s View, Chris Brandon,<br />
CUBE SIX, DARI, Dislike Silence, Freddie K., HUMAN, Johannes Kuchta, Kiara Huber, Omnitah,<br />
Oscar Pixner, Rocktail, Sascha Salvati, Saygili/Autschbach, Spy#Row, Steffi Neumann,<br />
STINGER, The Burning Ice Bears, Wattenläufer<br />
Preisträger Sonderkategorien<br />
7 Mazes, A father A son, A.G. PAUL, Achim Amme, Albert Böhne, Alexia Wied, ALWIN SMOKE,<br />
And he bought silver, Andrea Beth, Andreas A. Sutter, Anika Auweiler, Anita »Ite« Wüstner, Annette Meisl,<br />
ARREST, Barbara Zanetti, Barry Alexander King, Bella Marie, Bernd Tietzel,<br />
Bernd-Michael Land, Charlotte Giers, Chris & Jess, Chris Brandon, Christian Hüser, Claudia Hirschfeld,<br />
Colin B, Conny Conrad, Contrast 2, Corazon del Caribe, Corny Held, Coulord Rain, crossfader,<br />
Cyborg-Music-Orchestra, DARI, Denise, Denise Krammer, Die Wittighausen Band,<br />
different image project, Dominik Heinz, Don Tocabajo, Doppelbock, DORIAN BLACK, Dorothea Proschko,<br />
Drunken Swallows, Enna Miau, Erste Deutsche Schlager Partei, Exaltyca, Faryna, Felix <strong>–</strong> Bitterböös,<br />
Florian W. Huber, Fränk Hechler, FreiHerr, Ghosttown Company, Gunnar Nanuk,<br />
Günter Ermann, Gustl das Faulhorn (Nicole Kolb), herrH, Ingrid Hofer, Ive & T.Bo, Jamberry, Jasmin M. & Band,<br />
Jennifer Loosemore, Jim Flagranti feat. Mortal Talking, Johannes Kuchta,<br />
JØRG, Jörg Hecker, Jovis Reissner, Jugend-Musik-Werk Baden e.V., Kat the fox, KEV, KLANGFEDER, KOSMOS,<br />
Leif & Jovis, Leif Lunburg, LETZTE STATION, LEVEL-M, Living Tones, Madeleine, MAFFAYpur,<br />
Manfred Zarrelli, Marc Blue, Marco Rauland, Marie-Luise Cassar, Markus Kohl,<br />
Matea Lesic, Max Biundo, Michael Link, Michaela Kuti, Mrs. Kite, New Visions, Nichts für Ungut,<br />
No!Plush, Omnitah, Oscar Pixner, ÖTTE, PARADIES, Partyband DaCapo, Patricia, Peter Bayreuther,<br />
PIETRO PITTARI, Ralf Richards, Ricarda Jo Eidmann, Rita Belmond, Roberto Bates, Rock & Pop Schule, Rocktail,<br />
Sara Dähn/Voice Over Piano, Sascha Salvati, Saygili/Autschbach, Schirmbeck & Schott,<br />
Schné Ensemble, Sharon Rupa, Slick 50 feat. Oliver Schmidl, SLOWHAND, SOULBRIDGES, Spacemueller,<br />
STINGER, SUPERLIQUID, Susanne Heidrich, The Bluesanovas, The Burning Ice Bears,<br />
Thomas Duesmann, Thomas Mentsches & Band, Thorsten Schmidt/Franco Ferraro, Tim Turusov,<br />
Timo Brauwers, Tina Schüssler & Band, Udo Klopke Band, USED LOOK,<br />
VERMiN, Vonny & Clyde, VOYAGER IV, Wattenläufer, Windflüchter, Wolfgang Nicklaus, wortLAUT, zabeth<br />
Schirmherren<br />
Steffen Mues <strong>–</strong> Bürgermeister der Stadt Siegen und Prof. Martin Maria Krüger <strong>–</strong> Präsident des Deutschen Musikrates<br />
14. DEZEMBER <strong>2019</strong> • KONGRESSZENTRUM SIEGERLANDHALLE • SIEGEN<br />
Bisher publiziert und gesendet vom ZDF (Heute Journal, Aspekte, 3SAT), der ARD (BR, SWF, SR, WDR, NDR, HR) sowie VH-1 und SAT1.<br />
Jährlich publiziert von über 200 Tageszeitungen in Deutschland.<br />
Gefördert aus Mitteln der Deutschen Popstiftung, des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes e.V. und des Kulturellen Jugendbildungswerkes e.V.
10 FESTIVAL<br />
37. DEUTSCHER<br />
ROCK & POP PREIS <strong>2019</strong><br />
Zum 37. Mal fand<br />
am 14. Dezember <strong>2019</strong><br />
der Deutsche<br />
Rock & Pop Preis statt.<br />
Austragungsort war,<br />
wie in den letzten<br />
sechs Jahren auch,<br />
die Siegerlandhalle der<br />
Stadt Siegen.<br />
er Bürgermeister der Stadt Siegen und<br />
D Schirmherr dieser Veranstaltung, Steffen<br />
Mues, hielt gegen 13 Uhr zur Eröffnung eine Be -<br />
grüßungsrede, in der er seine Freude an der<br />
guten Zusammenarbeit zwischen der Deutschen<br />
Popstiftung/dem Deutschen Rock & Pop Preis<br />
und der Stadt Siegen erklärte.<br />
Wie jedes Jahr sollte es ein langer Tag werden:<br />
81 Bands und Interpreten standen auf der<br />
Bühne. Eine Band/ein Interpret <strong>–</strong> ein Song.<br />
Die Fachjury bestand aus zwei Teams von<br />
insgesamt 26 Musik-Experten.<br />
Nach der Eröffnung begann der Musik wett be -<br />
werb mit der Kategorie Pop, moderiert vom<br />
Neu zugang Alex Jeanne, die in den Vorjahren<br />
zuvor mit den Backstage-Interviews unterwegs<br />
war.<br />
Ungefähr 1000 <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong><br />
strömten an diesem 14. Dezember <strong>2019</strong> in die<br />
Siegerlandhalle, um mit ihrer jeweiligen Band<br />
oder als Interpret aufzutreten oder eben einen<br />
Preis in den Sonderkategorien in Empfang zu<br />
nehmen.<br />
Die bundesweite Presseresonanz des letztjährigen<br />
36. Deutschen Rock & Pop Preises 2018<br />
war überwältigend:<br />
So wurden von der Deutschen Popstiftung<br />
alle Nachberichte von landesweiten Tages zei -<br />
tungen über den Deutschen Rock & Pop Preis<br />
2018 und dessen Teilnehmer über einen beauftragten<br />
Medien-Ausschnittdienst gesammelt und<br />
ausgewertet. Dabei stellte sich heraus, dass in<br />
2018/19 bundesweit über 668 Artikel über diesen<br />
Musikwettbewerb in 2018 veröffentlicht<br />
wurden. Das ist nahezu eine Verdopplung aller<br />
do ku mentierten Artikel zum Vorjahr. Die Aus -<br />
wer tung ergab weiter, dass mit diesem enormen<br />
Presseecho bundesweit ca 9,75 Millionen<br />
potenzielle Leser erreicht wurden (s. TV-Ein -<br />
schaltquoten und -Reichweiten).
11<br />
Damit ist der Deutsche Rock & Pop Preis nicht<br />
nur der älteste und erfolgreichste, sondern auch<br />
im Bereich der bundesweiten Printmedien-<br />
Resonanz der öffentlichkeitswirksamste Musik -<br />
wett bewerb im Bereich der Rock- & Popmusik<br />
in Deutschland. Bewerber der Hauptkate go rien,<br />
die zuvor von einer unabhängigen Jury ausgewählt<br />
und eingeladen wurden, traten an diesem<br />
Tag in der Siegerlandhalle auf <strong>–</strong> inklusive<br />
Linecheck, Aufbau und Darbietung hatte jede<br />
Band fünf Minuten Zeit, die Juroren musikalisch<br />
zu überzeugen.<br />
So unmöglich diese schnellen und knappen<br />
Auftrittsreihenfolgen mit 81 Bands und In ter -<br />
preten zunächst klingen mögen <strong>–</strong> der Deutsche<br />
Rock & Pop Preis beweist Jahr für Jahr das<br />
Gegenteil: Es funktioniert! Und zwar Jahr für<br />
Jahr besser.<br />
Die Hauptkategorien am 14. Dezember er fol g -<br />
ten in dieser Reihenfolge: Pop, Singer-Song -<br />
writer, Hard Rock, Alternative, Funk ’n’ Soul,<br />
Singer und Rock. Der Deutsche Rock & Pop Preis<br />
zeichnete zudem <strong>Musiker</strong>innen und Mu siker,<br />
Produzenten, Songwriter, Instrumen ta listen,<br />
DIE HAUPTGEWINNER:<br />
BIRD’S VIEW<br />
BIRDSVIEW.EU<br />
DARI<br />
WWW.DARI-MUSIK.DE<br />
OMNITAH<br />
WWW.OMNITAH-MUSIC.COM<br />
SAYGILI / AUTSCHBACH<br />
WWW.AUTSCHBACH.DE<br />
STINGER<br />
WWW.STINGERROCKS.DE<br />
A.G. PAUL<br />
OSCAR PIXNER<br />
OSCAR-MEDIA.JIMDOFREE.COM<br />
SASCHA SALVATI<br />
FACEBOOK.COM/SASCHASALVATI<br />
WATTENLÄUFER<br />
WWW.WATTENLÄUFER.COM<br />
Sängerinnen und Sänger etc., insgesamt ca. 130<br />
Sparten der Sonderkategorien, aus.<br />
Unterdessen führten Johnny Silver und Alina<br />
Sebastian als Moderatoren die Zuschauer und<br />
Jury durch das Tagesprogramm der Haupt ka -<br />
te gorien. Während die jüngsten Teilnehmer<br />
dieses kulturellen Musikwettbewerbes gerade<br />
einmal 15 Jahre alt waren, gingen die Ältesten<br />
auf die 70 zu. Musik verbindet Menschen und<br />
Musik kennt keine altersbedingten Grenzen.<br />
Das zeigt der Deutsche Rock & Pop Preis seit<br />
37 Jahren in jedem Jahr erneut. In der Sieger -<br />
landhalle in Siegen treffen sich seit nunmehr<br />
sechs Jahren <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong> aller<br />
musikstilistischen Bereiche der Rock & Pop<br />
Musik. Dort feiern sie gemeinsam mit Be geis -<br />
terung ihre Nominierungen und Gewinne.<br />
Nachdem das große Musikprogramm der<br />
Hauptkategorien auf der Hauptbühne beendet<br />
war, war die Show aber noch lange nicht vorbei,<br />
denn jetzt kamen die Preisverleihungen der<br />
Sonderkategorien und folgend der Haupt kate -<br />
gorien. Die Siegerlandhalle war zu diesem Zeit -<br />
punkt prall gefüllt mit zahlreichen <strong>Musiker</strong>innen<br />
8
12 FESTIVAL<br />
DANKSAGUNG<br />
und <strong>Musiker</strong>n aus allen Teilen Deutschlands, die<br />
hofften, zu den Preisträgern zu gehören und aus -<br />
gezeichnet zu werden, sowie mit ihren per ge -<br />
charterten Bus mitgebrachten Fans, die für ihre<br />
Lieblingsband die Daumen drückten und wissen<br />
wollten, wer die Preisträger des Jahres <strong>2019</strong> werden<br />
würden.<br />
Feierlich wurden den Preisträgern ihre Ur -<br />
kunden und Rock-Pop-Oscars überreicht, es<br />
wurde begeistert gejubelt und gefeiert, und nach -<br />
dem die drei Moderatoren den letzten Preisträger<br />
des Abends bekannt gegeben hatten, war es<br />
Zeit für die Presse- und Künstlerfotografen, die<br />
mitgebrachten Familienmitglieder, Fans und<br />
Freunde, die Preisträger zu feiern und per<br />
Handy zu filmen. Wie jedes Jahr gab es sowohl<br />
ein Gruppenfoto mit den Preisträgern der Sonder -<br />
kategorien wie auch der Hauptkategorien. Ge -<br />
meinschaftlich sangen alle Preisträger auf der<br />
Hauptbühne die eingespielte Rock-Hymne von<br />
Queen „We are the Champions“...<br />
Damit ging der 37. Deutsche Rock & Pop Preis<br />
<strong>2019</strong> nach zehn Stunden gegen 23 Uhr zu Ende.<br />
Der Deutsche Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V. und die Deut sche Pop Stiftung<br />
möchten sich als Veranstalter des 37. Deutschen Rock & Pop Preises <strong>2019</strong> beim<br />
Bürger meister der Stadt Siegen und Schirmherren Herrn Steffen Mues, beim zweiten<br />
Schirm herren Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates,<br />
beim gesamten Team der Sieger landhalle, bei Frau Christin Bartel und der Firma<br />
Nordlite, bei allen Helfern und Juroren, bei allen Technikern und Mode ra toren, bei<br />
den Musikgruppen und Sänger*innen für ihren ehrenamtlichen Einsatz an diesem<br />
Kultur festival sowie bei allen Spon soren und unterstützenden Firmen bedanken.<br />
Dieses Kulturfestival wurde wie in den Jahren zuvor durch die beteiligten Teil nehme -<br />
rinnen und Teilnehmer an diesem Festival sowie durch die Mitglieder des Deutschen<br />
Rock & Pop <strong>Musiker</strong> ver ban des und die Deutsche Popstiftung finanziert. Damit<br />
handelt es sich bei dieser großen Kulturveranstaltung im jugend kulturellen Bereich der<br />
Rock- und Pop musik um das einzige bundesweite Festi val, das von <strong>Musiker</strong>n, Kompo -<br />
nisten, Tex tern für junge, kreative Nachwuchs musiker aus ideellen Gründen und ohne<br />
irgendeinen kommerziellen Hintergrund getragen und or ga nisiert wurde.<br />
JURY<br />
TEAM 1: Patrick Ackermann, Daniela Beier, Matthias Bielecke, Prof. Dr. Bernd Giezek, Dr. Nicole<br />
Hirschmann, Timo Hofmann, Peter Kalff, Lothar Krell, Johannes Nolden, Marcus Pengel, André<br />
Scherzer, Lutz Sommer, Mike van Summeren<br />
TEAM 2: Dr. Norbert Aping, Rogelio Azcarate Fernandez, Franziska Bub, Uwe Fischer, Joachim<br />
Griebe, Sylvia Heinz, Carsten Kaiser, Dr. Michael Lorenz, Julia Neigel, Karl Schauer, Thorsten<br />
Schmidt, Jonas Wagner<br />
MODERATION<br />
Alina Sebastian, Alex Jeanne<br />
und John Silver<br />
Und wer diesen von allen teilnehmenden<br />
Mu sikerinnen und <strong>Musiker</strong>n und dem DRMV<br />
als <strong>Musiker</strong>organisation gemeinschaftlich or -<br />
ganisierten, durchgeführten und finanzierten<br />
Musik wettbewerb einmal live erleben möchte,<br />
sollte sich mit seiner Band oder als Interpret für<br />
den 38. Deutschen Rock & Pop Preis <strong>2020</strong> am<br />
12. Dezember <strong>2020</strong> in der Siegerlandhalle in<br />
Siegen bewerben, um an diesem bundesweiten<br />
kulturellen Musikwettbewerb teilzunehmen.<br />
TECHNIK<br />
VIDEOAUFZEICHNUNG: Tobias Blank,<br />
Ahram Choi, Thomas Eggers,<br />
Marie Sophie Koop, Raik Lingner,<br />
Silvia Matschull, Ronja Rabe, Normann Seil<br />
LEINWANDPRODUKTION: Florian Eggers, Ana Seelenmeyer<br />
VERANSTALTUNGSTECHNIK: Nordlite <strong>–</strong> www.nordlite.de<br />
FOTOS: Ludwig Czapla <strong>–</strong> www.fotoknips.de<br />
BEWERBUNGEN<br />
SIND WIEDER MÖGLICH<br />
ab dem 01.03.<strong>2020</strong> unter<br />
INFO@DRMV.DE oder<br />
WWW.MUSIKER-ONLINE.TV<br />
MITARBEITER UND HELFER<br />
Lea Albertsen, Mohamad Almasri, Manfred Augustin, Lynn Barthels, Konrad Beck, Jan Bockelmann,<br />
Nele-Sophie Breuer, Ludwig Czapla, Florian Eggers, Leonad Elze, Yogarajah Garthigeyan,<br />
Jasmin Just, Ole Langhein, Heike Müller, Niklas Opländer, Antonia Ott, Hendrik Pain, Katja Rake,<br />
Pia Rurup, Ole Seelenmeyer, Ana Seelenmeyer, Ulrike Strohmann, Philipp Strunk, Anandaraja<br />
Thanushanth, Hinrich Vogt, Mareike Wittorff u.v.a.
ANMELDUNG<br />
Hiermit melde ich mich/uns für den Deutschen Rock & Pop Preis <strong>2020</strong> an.<br />
FESTIVAL 13<br />
38. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS <strong>2020</strong><br />
Band/Künstler/-in: .........................................................<br />
Ansprechpartner/-in: ......................................................<br />
Straße: ..........................................................................<br />
PLZ Ort: ........................................................................<br />
Bundesland: ..................................................................<br />
Tel.: ...............................................................................<br />
Mobil: ............................................................................<br />
Fax: ....................................................................................<br />
E-Mail: ................................................................................<br />
Internet: ..............................................................................<br />
DRMV-Mitgl.-Nr.: ................................................................<br />
GEMA-Mitglied?: q nein q ja:<br />
q angeschl. q außerord. q ordentlich<br />
Anmeldungen in mehreren Sparten sind möglich.<br />
Anmeldegebühr pro Musiksparte: 20,<strong>–</strong> Euro DRMV-Mitglieder /30,<strong>–</strong> Euro DRMV-Nichtmitglieder<br />
Die Anmeldegebühren in Höhe von Euro ............ q in bar beigelegt q als Scheck beigelegt q per Überweisung<br />
Bankverbindung: Deutsche Popstiftung, Postbank Hamburg, IBAN: DE08 2001 0020 0964 2792 08, BIC: PBNKDEFF<br />
Dieses Anmeldeformular, CD und Bewerbungsgebühr bitte spätestens bis 15. Juli <strong>2020</strong> an:<br />
Deutsche Popstiftung, Bewerbung <strong>2020</strong>, Kolberger Str. 30, 21339 Lüneburg<br />
Teilnahmegebühr: 150,<strong>–</strong> Euro je Hauptkategorie und je erste Sonder ka te gorie (alle weiteren 100,-Euro) bei Auswahl<br />
durch die Bundesjury.(Kostenlos: 50 Festival-Eintrittskarten im Wert von 1.000,<strong>–</strong> Euro für eigene Gäste/Fans)<br />
38. DEuTSCHER RoCK & PoP PREiS <strong>2020</strong>: HAuPTKATEgoRiEN<br />
Bitte gewünschte Musiksparte(n) ankreuzen und CD (pro Sparte eine CD!) beilegen! Der jeweils 1. Song wird gewertet!<br />
q 1<br />
q 2<br />
q 3<br />
q 4<br />
q 5<br />
q 6<br />
q 7<br />
q 8<br />
Deutscher Rock Preis (beste Rock-Band)<br />
Deutscher Pop Preis (beste Pop-Band)<br />
Deutscher Hard Rock Preis (beste Hard’n’Heavy-Band)<br />
Deutscher Funk & Soul Preis (beste Funk/Soul-Band)<br />
Deutscher Alternative Preis (beste Alternative-Band)<br />
Deutscher Singer-Songwriter Preis (beste(r) Solosänger(in) <strong>–</strong> Wertung: Eigenkomposition und Stimme)<br />
Deutscher Singer Preis (beste(r) Solosänger(in) <strong>–</strong> Wertung: Stimme)<br />
Deutscher Country Preis (beste Country-Band)<br />
Die durch die Jury ausgewählten Teilnehmer der Hauptkategorien präsentieren sich am 12. Dezember <strong>2020</strong><br />
im Finale auf der Hauptbühne der Siegerlandhalle in Siegen mit jeweils einem Song (maximale Länge: 4 Minuten).<br />
38. DEuTSCHER RoCK & PoP PREiS <strong>2020</strong>: SoNDERKATEgoRiEN<br />
q 9<br />
Beste Filmmusik<br />
q 18<br />
Bestes Trancealbum<br />
q 26<br />
Beste A-Capella-Band<br />
q 10 Bestes Kinderlieder-Album<br />
q 11 Beste Experimentalband<br />
q 12 Beste Crossoverband<br />
q 13 Beste Hardcoreband<br />
q 14 Beste Industrialband<br />
q 15 Beste Progressiveband<br />
q 16 Beste Skaband<br />
q 19<br />
q 20<br />
q 21<br />
q 22<br />
q 23<br />
q 24<br />
Beste(r) Mundart-Interpret(in)<br />
Beste(r) Electronic-Interpret(in)<br />
Bestes Dancehall-Album<br />
Beste Elektropopband<br />
Bestes traditionelles Blues-Album<br />
Beste Rock’n’Roll/Rockabillyband<br />
q 27<br />
q 28<br />
q 29<br />
q 30<br />
q 31<br />
q 32<br />
Bestes Chanson-Album<br />
Beste Punkband<br />
Beste Gothic/Wave-Band<br />
Beste(r) Gospel-Interpret(in)<br />
Beste Gospelgruppe<br />
Bestes Weltmusikalbum<br />
q 17<br />
Beste Nu-Metal-Band<br />
q 25<br />
Beste Cover/Revivalband<br />
q 33<br />
Bestes Hip-Hop-Album<br />
EINSENDESCHLUSS: 15. JULI <strong>2020</strong>
14 FESTIVAL<br />
Bitte gewünschte Musiksparte(n) ankreuzen und CD (pro Sparte eine CD!) beilegen! Der jeweils 1. Song wird gewertet!<br />
BEREICH RoCK:<br />
q 34 Beste Rocksängerin<br />
q 35 Bester Rocksänger<br />
q 36 Bester Rocksong<br />
q 37 Bestes Rockalbum<br />
BEREICH PoP:<br />
q 38 Beste Popsängerin<br />
q 39 Bester Popsänger<br />
q 40 Bester Popsong<br />
q 41 Bestes Popalbum<br />
BEREICH FuNK:<br />
q 42 Beste Funk-Sängerin<br />
q 43 Bester Funk-Sänger<br />
q 44 Bester Funk-Song<br />
q 45 Bestes Funk-Album<br />
BEREICH HARD RoCK:<br />
q 46 Beste Hard-Rock-Sängerin<br />
q 47 Bester Hard-Rock-Sänger<br />
q 48 Bester Hard-Rock-Song<br />
q 49 Bestes Hard-Rock-Album<br />
BEREICH METAl:<br />
q 50 Beste Metal-Sängerin<br />
q 51 Bester Metal-Sänger<br />
q 52 Beste Metal-Band<br />
q 53 Bester Metal-Song<br />
q 54 Bestes Metal-Album<br />
BEREICH FuSIoN-JAzz-RoCK:<br />
q 55 Beste Fusion-Jazz-Rock-Sängerin<br />
q 56 Bester Fusion-Jazz-Rock-Sänger<br />
q 57 Beste Fusion-Jazz-Rock-Band<br />
q 58 Bester Fusion-Jazz-Rock-Song<br />
q 59 Bestes Fusion-Jazz-Rock-Album<br />
BEREICH AlTERNATIvE:<br />
q 60 Beste Alternative-Sängerin<br />
q 61 Bester Alternative-Sänger<br />
q 62 Bester Alternative-Song<br />
q 63 Bestes Alternative-Album<br />
BEREICH NEW AGE:<br />
q 64 Beste New-Age-Band<br />
q 65 Bester New-Age-Song<br />
q 66 Bestes New-Age-Album<br />
BEREICH R’N’B/Soul:<br />
q 67 Beste R’n’B/Soul-Sängerin<br />
q 68 Bester R’n’B/Soul-Sänger<br />
q 69 Beste R’n’B/Soul-Band<br />
q 70 Bester R’n’B/Soul-Song<br />
q 71 Bestes R’n’B/Soul-Album<br />
BEREICH REGGAE:<br />
q 72 Beste Reggae-Sängerin<br />
q 73 Bester Reggae-Sänger<br />
q 74 Beste Reggae-Band<br />
q 75 Bestes Reggae-Album<br />
BEREICH lATIN-PoP:<br />
q 76 Beste Latin-Pop-Sängerin<br />
q 77 Bester Latin-Pop-Sänger<br />
q 78 Beste Latin-Pop-Band<br />
q 79 Bester Latin-Pop-Song<br />
q 80 Bestes Latin-Pop-Album<br />
BEREICH FolKRoCK:<br />
q 81 Beste Folkrocksängerin<br />
q 82 Bester Folkrocksänger<br />
q 83 Beste Folkrockband<br />
q 84 Bester Folkrocksong<br />
q 85 Bestes Folkrockalbum<br />
BEREICH CouNTRy:<br />
q 86 Beste Country-Sängerin<br />
q 87 Bester Country-Sänger<br />
q 88 Bester Country-Song<br />
q 89 Bestes Country-Album<br />
BEREICH SCHlAGER:<br />
q 90 Beste Schlager-Sängerin<br />
q 91 Bester Schlager-Sänger<br />
q 92 Beste Schlager-Band<br />
q 93 Bester Schlager-Song<br />
q 94 Bestes Schlager-Album<br />
BEREICH MuSICAl:<br />
q 95 Beste Musicalsängerin<br />
q 96 Bester Musicalsänger<br />
q 97 Bestes Musicalalbum<br />
Die durch die Jury nominierten Preisträger aller Sonderkategorien werden am 12. Dezember <strong>2020</strong><br />
auf der Hauptbühne der Siegerlandhalle in Siegen bekanntgegeben.<br />
Die Anmeldeformulare können auch unter www.musiker-online.tv heruntergeladen werden.<br />
MuSIKBuSINESS:<br />
q 98 Bestes Rock-/Pop-Tonstudio (Preis-Leistungs-Verhältnis)<br />
Bew.: CD, Studioausstattung, Mietpreis etc.<br />
q 99 Bestes kreatives Independent-label (Rock & Pop)<br />
Bew.: Produktionsübersicht (CD), Vertriebswege etc.<br />
q 100 Bester Independent Musikverlag (Rock & Pop)<br />
Bew.: Künstlerübersicht, Vermarktungsstrategie etc.<br />
q 101 Beste Booking-Agentur (Rock & Pop)<br />
Bew.: Künstler-, Konzert- und Tourneeübersicht<br />
q 102 Erfolgreicher Musikmanager (Rock & Pop)<br />
Bew.: Künstler- und Vermarktungsunterlagen<br />
q 103 Erfolgreicher Musikproduzent (Rock & Pop)<br />
Bew.: Künstler- und Produktionsangaben, CD<br />
q 104 Kulturpreis für die Förderung der Rock- & Popmusik<br />
in Deutschland<br />
Bew.: Auf Empfehlung <strong>–</strong> keine Gebühren fällig!<br />
MuSIKPRoDuKTIoN:<br />
q 105 Bester neuer Rock- und Popkünstler des Jahres<br />
q 106 Bestes CD-Album des Jahres (deutschsprachig)<br />
q 107 Bestes CD-Album des Jahres (englischsprachig)<br />
q 108 Bester Song des Jahres (deutschsprachig)<br />
q 109 Bester Song des Jahres (englischsprachig)<br />
q 110 Beste Studioaufnahme des Jahres<br />
q 111 Beste Single des Jahres<br />
q 112 Bestes Musikvideo<br />
q 113 Beste Komposition<br />
q 114 Bester deutscher Text<br />
q 115 Bestes Booklet und Inlaycard<br />
q 116 Beste Instrumentalband<br />
q 117 Bestes Instrumentalalbum<br />
q 118 Beste(r) Barpiano-Interpret(in)<br />
INSTRuMENTAlISTEN:<br />
q 119 Beste(r) Instrumentalsolist(in)<br />
q 120 Beste(r) Gitarrist(in)<br />
q 121 Beste(r) Keyboarder(in)<br />
q 122 Beste(r) Schlagzeuger(in)<br />
q 123 Beste(r) Bassist(in)<br />
q 124 Beste(r) Percussionist(in)<br />
q 125 Bestes Arrangement<br />
q 126 Bestes Blasinstrument<br />
EINSENDESCHLUSS: 15. JULI <strong>2020</strong>
STORIES 15<br />
Singer-Songwriterin<br />
KIARA HUBER<br />
»Die Musik motiviert mich im Alltag<br />
ungemein <strong>–</strong> sie beflügelt,<br />
sie begleitet, sie lässt einen in eine<br />
bezaubernde Welt eintauchen.<br />
Musik fasziniert eben ...«<br />
MM: Bei einer Talentshow in der Schule konntest du mit<br />
deiner Stimme begeistern und seitdem ist einiges passiert.<br />
Wie hat das mit der Musik bei dir angefangen?<br />
KIARA HUBER: Schon mit 6 Jahren hatte ich Lust auf ein In -<br />
stru ment. Klavier hat mir da am besten gefallen, aber die Musik -<br />
schule riet mir damals eigentlich davon ab, da meine Hände<br />
noch zu klein dafür wären. Wir haben es trotzdem probiert. Die<br />
Lehrerin meinte dann, ich würde die kleinen Hände mit meinen<br />
flinken Fingern gut ausgleichen (Kiara lacht). Vor mich hergesungen<br />
habe ich eigentlich schon immer in allen möglichen<br />
Situationen, natürlich meistens daheim, dass es niemand<br />
Fremdes hört. Vor etwa drei Jahren war dann diese Talentshow<br />
in meiner Schule. Alleine traute ich mich noch nicht vor so vielen<br />
Leuten, weshalb ich zusammen mit einer Freundin „Love<br />
Yourself“ von Justin Bieber auf der Schulbühne gesungen hab.<br />
Irgendwie scheint es nicht so schlecht angekommen zu sein.<br />
Tja, und seitdem hat es mich quasi gepackt. Das Klavier -<br />
spielen kommt mir als Begleitung natürlich zugute.<br />
MM: Du spielst Klavier, zeichnest, hast Ballett getanzt und<br />
intensiv Handball gespielt. Wie bekommst du das mit der<br />
Schule unter einen Hut?<br />
KIARA: O ja, das ist wirklich nicht immer so einfach. Die Schule<br />
hat selbstverständlich Vorrang. Meine Eltern betonen das immer<br />
gerne (Kiara schmunzelt). Mit Üben, Auftritten, Proben und so ist<br />
eine gute Organisation wichtig. Da bin ich manchmal noch<br />
etwas verpeilt. Ich bin deshalb sehr dankbar, dass mich meine<br />
Eltern hierbei und auch bei den anderen Sachen super unterstützen,<br />
sonst wäre das kaum möglich. Wegen einer schweren<br />
Verletzung im Handball musste ich mit dem Leistungssport leider<br />
aufhören. Dadurch sind einige Trainingszeiten weggefallen<br />
und ich hatte etwas mehr Luft. 8<br />
4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>
16 STORIES<br />
Der Sport ist mir aber trotzdem wichtig, man sollte sich schließlich<br />
immer wieder mal ein bisschen bewegen (lacht). Spaß machen mir<br />
besonders das Fitnesstraining und Hip-Hop-Tanzen. Und wenn ich<br />
dann manchmal etwas Zeit und Lust habe, höre ich Musik und zeichne.<br />
MM: Nachdem deine erste Single veröffentlicht worden ist, steht<br />
deine zweite schon in den Startlöchern. Wie findest du die Themen<br />
für deine Songs?<br />
KIARA: Ich suche meistens gar nicht gezielt danach. Irgendwie kommt<br />
mir im Alltag manchmal was in den Sinn und ich schreibe mir dann ein<br />
paar Worte dazu auf. Ganz spontan ist so meine erste Single entstanden.<br />
Der Stress in der Schule war mal wieder etwas größer, und mir war<br />
danach, mal abzuschalten und irgendwo hinzugehen, um den Kopf freizubekommen,<br />
einfach nichts mehr tun zu müssen. Das ist dann auch<br />
die Botschaft im Song „Ich komm mit“ geworden. Nachdem ich ein<br />
paar Zeilen zusammen hatte, habe ich mich ans Klavier gesetzt und die<br />
Melodie dazu komponiert. Anders beim internationalen Songcontest in<br />
Berlin. Da war ein bestimmtes Thema für eine Eigenkomposition vorgegeben.<br />
Es sollte dabei zum Beispiel um Toleranz und die Vielfältigkeit<br />
auf der Welt gehen. Daraus ist mein allererster eigener Song<br />
„Menschen haus“ als Pianoversion entstanden. Und in meinem ganz<br />
neuen Lied möchte ich meine Gefühle ausdrücken, wie ich jemanden<br />
sehr vermisse. Ich hoffe, das kommt auch so rüber.<br />
MM: Welche Musikrichtung singst bzw. spielst du am liebsten?<br />
rockige Lieder drauf, mit verschiedenen Beats. Das erste Mal haben wir<br />
in einem Song das Pianospiel von mir eingebaut. Mal sehen, wie es<br />
ankommt. Bisher sind wir mit den Rückmeldungen echt zufrieden, das<br />
freut uns. Die Wochen zuvor im Studio waren an strengend, aber<br />
genauso interessant und haben wirklich sehr Spaß gemacht. Mit dem<br />
Toningenieur verstehen wir uns alle gut, das macht es bei den Auf nah -<br />
men leichter. Was meinen Gesang betrifft, bin ich im Studio voll kritisch.<br />
Da muss ein Vers oder Refrain immer wieder mal daran glauben, das<br />
zwanzigste Mal oder noch mehr eingesungen zu werden (Kiara lacht).<br />
Die Release-Party war jedenfalls richtig fett.<br />
MM: Am Anfang habt ihr überwiegend gecovert. Was macht für<br />
dich den Reiz an Cover-Songs aus?<br />
KIARA: Sowohl solo als auch in der Band sind immer wieder Cover-<br />
Songs angesagt. Einen bekannten Song, der mir gefällt, auf meine<br />
eigene Art und Weise zu interpretieren, finde ich echt spannend, und<br />
das fordert mich richtig heraus. Ich meine, anders, als das manchmal<br />
so geglaubt wird, ist das Covern deshalb gar nicht so einfach. Mit<br />
der Band versuchen wir auch, den Cover-Song jeweils in unserem Stil<br />
rüberzubringen. Ob wir bei einem Auftritt covern oder nicht, kommt<br />
natürlich auf den Anlass und das Publikum an. So eine Mischung<br />
aus eigenen und Cover-Songs finde ich ganz nice.<br />
MM: Du konntest schon einiges an Bühnenerfahrung sammeln.<br />
Was waren deine bisherigen Highlights?<br />
KIARA: Da bin ich eigentlich total offen. Mir gefallen reine Balladen<br />
genauso wie schnellere Songs aus dem Rock- und Pop-Genre bis hin<br />
zu Jazz, Soul und R&B. Ich finde, man muss vieles ausprobieren, um seinen<br />
Stil irgendwann zu finden. Bei Solo-Auftritten versuche ich meistens,<br />
möglichst von allem etwas abzudecken, auf Deutsch und Englisch.<br />
MM: Du bist auch begeisterte Frontfrau der Pop-/Rockband<br />
CUBE SIX. Wie habt ihr zusammengefunden und wie läuft es so?<br />
KIARA: Das war echt witzig. Nach der Talentshow hat mich jemand<br />
darauf angesprochen, dass eine Herrenberger Band eine Sängerin<br />
suchen würde. Ich wurde dann zu einem kleinen „Casting“ eingeladen<br />
und musste ein paar Songs vorsingen. Irgendwie hat es gleich super<br />
gepasst zwischen mir und den vier Jungs, haben einen ähnlichen<br />
Humor. Tja, und seitdem bin ich in der Band und es macht mir riesigen<br />
Spaß. Mit meinem Solo-Gesang kann ich mehr ruhigere Titel singen,<br />
mit CUBE SIX gehts oft etwas wilder zu. Wir haben regelmäßig geile<br />
Auftritte und auch den einen oder anderen Contest schon ge wonnen.<br />
Oft werden wir vor Gigs wegen unseres Alters etwas unterschätzt, das<br />
ändert sich dann aber zum Glück meistens, wenn wir anfangen. Eine<br />
Zeitung hat sogar mal geschrieben, dass wir so manche erwachsene<br />
Band locker an die Wand spielen (Kiara grinst).<br />
MM: Gerade habt ihr eure EP veröffentlicht. Wie war’s bei den<br />
Studioaufnahmen und was sind die Botschaften eurer Songs?<br />
KIARA: Mit der Band spielen wir hauptsächlich deutschen Pop und<br />
Rock. Unsere Songs handeln von Themen, die uns so in unserem<br />
Leben bewegen und eigentlich alle Menschen, ob jung oder alt, betreffen.<br />
Natürlich darf die Liebe nicht fehlen, es geht auch um Selbst -<br />
bewusstsein, Neugier und das Abschalten zum Beispiel bei Stress. Auf<br />
der EP sind neben einem etwas ruhigeren Song auch schnellere<br />
KIARA: Das EINE-Welt-Festival in Berlin war schon heftig. Die große<br />
Bühne, viele bekannte Leute aus der Musik, das Publikum und so <strong>–</strong> hier<br />
konnte ich sehr viel Erfahrung sammeln. Auch meine Auftritte beim<br />
Finale des Deutschen Rock & Pop Preises in Siegen haben mich total<br />
beindruckt und waren richtig krass. So viele klasse <strong>Musiker</strong> bei einer<br />
Veranstaltung, ich war völlig geflasht von allem. Mit der Band durften wir<br />
letzten Sommer beim Kesselfestival in Stuttgart auftreten. Das war zwar<br />
nur auf der kleineren Kulturbühne, aber die Stimmung war gigantisch.<br />
Und die berühmten <strong>Musiker</strong> hinter sich ganz nah auf der großen<br />
Bühne zu hören, ist schon mega. Der Hammer ist, dass wir bei dem<br />
New comer-Event uns gegen Erwachsenen-Bands durchgesetzt und<br />
gewonnen haben. Kaum zu glauben, aber wir dürfen nun in diesem<br />
Jahr auf der riesigen Hauptbühne als Opener beim Festival spielen.<br />
MM: Wie steht deine Familie zu deinen musikalischen Ambi tio -<br />
nen? Unterstützt sie dich?<br />
KIARA: Absolut. Ohne meine Eltern könnte ich das alles nicht so<br />
machen. Natürlich achten Sie darauf, dass die Schule nicht zu kurz<br />
kommt. Wenn es darum geht, alles rund um meine Musik zu organisieren<br />
und mir dabei soweit es geht zu helfen, stehen meine Mutter und mein<br />
Vater immer wie eine Eins parat. Sie sind neben meinen Geschwistern<br />
und meinem Opa dazu auch noch meine größten Fans. Richtig cool.<br />
MM: Wie entscheidest du, wer die richtige Unterstützung für deine<br />
musikalische Weiterentwicklung ist? Welche Anfragen seriös sind?<br />
KIARA: Ich bin froh, dass mich meine Familie dabei berät. Natürlich<br />
sind da irgendwann die Grenzen erreicht, wenn es zum Beispiel um<br />
die Pro duktion von Songs geht. Aber selbst dabei ist mir ein Feed -<br />
back meiner Family sehr wichtig, vor allem dann, wenn Leute anfragen,<br />
die musikalisch was mit mir machen wollen. Wenn man wie ich noch<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
STORIES 17<br />
nicht so lange Musik macht, ist es auch nicht so leicht zu erkennen,<br />
wer einen in der Ent wick lung weiterbringen kann und möchte. Ich sehe<br />
das aber völlig gechillt. Ganz oben stehen der Spaß und die Lust am<br />
Musik machen. Was gibt es Schöneres. Und dann schauen wir mal, wie<br />
das alles noch so wird.<br />
MM: Wie wichtig ist dir die Präsenz in sozialen Medien?<br />
KIARA: Ich glaube, sich und seine Musik im Netz zu zeigen ist kaum wegzudenken,<br />
wenn man musikalisch vorankommen möchte. Bei An fragen<br />
für Auftritte oder wenn man sich für einen Contest bewerben will, wird<br />
immer nach den Kanälen und der Website gefragt. Ohne wird das eher<br />
schwierig, kann ich mir vorstellen. Deshalb ist es für mich natürlich wichtig,<br />
dass ich da das eine oder andere zu meiner Musik vorstellen kann.<br />
Aber das kostet auch Zeit und die fehlt mir dann woanders wieder. Meine<br />
Eltern können ein Lied davon singen (Kiara lacht).<br />
MM: Was sind deine weiteren musikalischen Ziele?<br />
KIARA: Meine zweite Solo-Single steht vor der Veröffentlichung. Ich<br />
habe in den letzten Wochen immer wieder daran gearbeitet, weil ich noch<br />
nicht ganz zufrieden war. Bei mir läuft das noch nicht so schnell, ich brauche<br />
da etwas länger. Zuletzt war es in der Schule stressig, weshalb ich<br />
weniger Zeit hatte. Jetzt gehe ich aber wieder verstärkt an das Kom po -<br />
nieren ran. Muss mal sehen, wie das dann mit möglichen weiteren Pro -<br />
duktionen in der Zukunft so läuft. Habe jedenfalls richtig Bock darauf. Mit<br />
meinem Gesangs- und Klavierlehrer möchte ich meine Klavierbegleitung<br />
auch noch weiter ausbauen. Das finde ich für Auftritte cool und es bringt<br />
mir Spaß. Und mit der Band versuchen wir, in nächster Zeit auch weitere<br />
Songs zu schreiben und unseren Stil zu erweitern. Aber klar, ich weiß:<br />
Erst die Schule (Kiara grinst).<br />
WeB: WWW.KIARAHUBER.DE | IntervIeW: RONJA RABE<br />
Fotos: SIMONE SIMONS; FRANK HUBER<br />
4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>
18 STORIES<br />
Sie schreibt alle Songs und<br />
Texte selbst und<br />
veröffentlichte im April 2018<br />
auf ihrem Label<br />
NASH*DASH Records.<br />
Und sie hat viel zu erzählen,<br />
denn Ann hat vor Kurzem<br />
ihr komplettes Leben auf<br />
links gedreht:<br />
Neue Liebe, neues Leben,<br />
neuer Job.<br />
Das Mädel vom Main<br />
wechselte an die Weser,<br />
tauschte die Frankfurter<br />
Skyline gegen die<br />
Bremer Stadtmusikanten.<br />
Ein solcher Wandel<br />
ist eine Herausforderung,<br />
die zwar neuen<br />
Raum schafft, aber auch<br />
Fragen aufwirft.<br />
MM: Wann hast du deine Liebe zum Country<br />
entdeckt?<br />
ANN DOKA: Mit 14 saß ich Sonntag mittags vor<br />
dem Radio und hörte zufällig den „American<br />
Country Countdown“ auf AFN (American Forces<br />
Network), als plötzlich der Song „I Swear“ in einer<br />
Countryversion von John Michael Montgomery<br />
gespielt wurde. Ich war zu dieser Zeit ein großer<br />
Fan der Band All4One, die den Song als Pop-<br />
Ballade in die Charts gebracht hatten. Was ich<br />
dann erst bemerkte: Den Originalsong hatte John<br />
Michael Montgomery geschrieben <strong>–</strong> und nicht<br />
etwa All4One.<br />
Mein Onkel schenkte mir dann die CD von<br />
John Michael Montgomery zu Weihnachten, und<br />
ich hörte mir die Akkorde der Songs mit meiner<br />
Gitarre raus, um sie mit den Texten aus dem<br />
Booklet zu singen. Das war der Beginn meiner<br />
Leidenschaft für Country-Pop-Musik.<br />
MM: Dein aktuelles Duett „Only If“ hast du<br />
mit dem Nashville Singer-Songwriter Brooks<br />
West geschrieben und im Frühjahr veröffentlicht.<br />
Wie kam es zu der Zusammenarbeit?<br />
ANN DOKA: Brooks und ich hatten uns vor ein<br />
paar Jahren in Nashville, TN (USA), kennengelernt.<br />
Ich fand seine Stimme unglaublich schön und<br />
fragte ihn dann im letzten Jahr, ob wir nicht mal<br />
ein Duett zusammen schreiben wollten. Er sagte<br />
gleich zu. Als ich dann im August 2018 nach einer<br />
privaten Trennung für eine längere Auszeit nach<br />
Nashville kam, setzten wir unser Vorhaben in die<br />
Tat um und schrieben in seiner Küche in East<br />
Nashville unser Duett „Only If“. In dem Song geht<br />
es um die Gedanken zweier Liebender, die sich<br />
voneinander entfernt haben und noch nicht sicher<br />
sind, ob diese Liebe noch eine Chance hat.<br />
Beide kommen in dem Song zu dem Schluss:<br />
„Only If“ (Nur wenn …)<br />
MM: Wie war es, im Studio in Nashville aufzunehmen?<br />
ANN DOKA: In Nashville zu produzieren ist immer<br />
eine beeindruckende Erfahrung. Man steht plötzlich<br />
neben Studiomusikern, die man schon<br />
selbst mit großen Künstlern auf der Bühne gesehen<br />
hat. So durfte ich unter anderem schon mit<br />
Chris Rodriguez (Gitarre <strong>–</strong> Kelly Clarkson & Keith<br />
Urban), Vail Johnson (Bass <strong>–</strong> Kenny G, Keb’ Mo’,<br />
Whitney Houston) und Bruce Bouton (Pedal Steel <strong>–</strong><br />
Lady Antebellum) aufnehmen und jetzt jüngst „Only<br />
If“ mit dem Produzenten Jonathan Lawrence<br />
Jrade-Rice produzieren.<br />
Unglaublich finde ich, dass die Studiomusiker<br />
in die Demoaufnahmen der Songs meist gar nicht<br />
reinhören, bevor sie ins Studio kommen. Sie be -<br />
kommen vor Ort die im „Nashville Number System“<br />
notierten Akkorde und spielen dann einfach, was<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
STORIES 19<br />
ANN DOKA<br />
»LOST BUT FOUND«<br />
Jost Nickel<br />
Snare Book<br />
von Jost Nickel<br />
NEW<br />
BOOKS<br />
Guitar Scale<br />
Colours<br />
Wieland Harms<br />
Aus »Neu« mach »Neu«. Wandel schreibt Musik<br />
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ISBN 978-3-947998-11-1<br />
NEUERSCHEINUNG<br />
ISBN 978-3-947998-13-5<br />
The Singer’s Coach<br />
Der Karriere-Ratgeber<br />
von LeeZa Nail<br />
Flex-Ability Blues<br />
for Rhythm Section<br />
von Thomas Hufschmidt<br />
Buch<br />
€ 18,95<br />
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ISBN 978-3-947998-08-1<br />
NEUERSCHEINUNG<br />
ISBN 978-3-947998-00-5<br />
ihnen dazu einfällt. Diese spontane Kreativität lässt<br />
einen einfach nur mit offenem Mund dasitzen. Nicht<br />
umsonst nennt man diese Profi-Studiomusiker „the<br />
hired guns“.<br />
auch in Deutschland gäbe <strong>–</strong> aber nicht in diesem<br />
Umfang. Auch erlebe ich die Amerikaner häufig<br />
offener in ihrer Art.<br />
Garantiert<br />
Rockgitarre<br />
von Rob Collomb<br />
Garantiert<br />
Bass<br />
von Christoph Herder<br />
MM: Wie hat dir Nashville an sich gefallen?<br />
ANN DOKA: Nashville ist zu Recht als „Music<br />
City“ bekannt. Die Menge an Musik, die einem<br />
vor Ort begegnet, ist einfach unfassbar. Ob auf<br />
dem touristisch geprägten Broadway, wo sich Bar<br />
an Bar reiht <strong>–</strong> und in jeder Bar ab 10 Uhr morgens<br />
bis in die Nacht Livemusik zu hören ist <strong>–</strong>,<br />
oder in den unzähligen kleinen Live-Locations,<br />
Songwriting Sessions, Open States, Bluegrass<br />
Jams und natürlich auch privaten Jamsessions<br />
auf irgendeiner Veranda von Menschen, die man<br />
gerade erst kennengelernt hat. Einfach großartig.<br />
Dazu dann noch die Studioarbeit mit tollen Mu -<br />
sikern und Produzenten. Nicht, dass es das nicht<br />
MM: Nachdem du im Februar <strong>2019</strong> bereits im<br />
ZDF Morgenmagazin zu Gast warst, bist du<br />
im Juni im ZDF Fernsehgarten vor Millionen<br />
TV-Zuschauern aufgetreten. Wie war das für<br />
dich und wie kam es dazu?<br />
ANN DOKA: Vor so vielen Zuschauern live im Fern -<br />
sehen aufzutreten, ist natürlich eine große Ehre.<br />
Brooks kam extra aus Nashville eingeflogen, damit<br />
wir unseren gemeinsamen Song präsentieren<br />
konnten. Da fühlte man sich nicht ganz so nervös,<br />
weil man zu zweit auf der Bühne stand.<br />
Generell kann man sagen, dass solche Auf -<br />
tritte eher kein Zufall sind. Mein Promoter hat in<br />
den letzten Jahren mehrfach versucht, mich in<br />
8<br />
Buch&CD<br />
€ 21,95<br />
NEUERSCHEINUNG<br />
ISBN 978-3-943638-43-1<br />
alfredmusic.de<br />
Buch&CD<br />
€ 21,95<br />
NEUERSCHEINUNG<br />
ISBN 978-3-943638-29-5
20 STORIES<br />
»Gerade meine<br />
Co-Writings in Nashville<br />
haben mein<br />
Songwriting sehr<br />
verändert. Ich lasse den<br />
Prozess mehr fließen <strong>–</strong><br />
habe aber gleichzeitig<br />
seitdem immer<br />
die 3-Minuten-Regel in<br />
meinem Hinterkopf,<br />
damit man auch als<br />
Newcomer eine Chance<br />
hat, im Radio<br />
gespielt zu werden.«<br />
ANN DOKA &<br />
BROOKS WEST<br />
„Only If“<br />
VÖ: 15. FEBRUAR <strong>2019</strong><br />
ANN DOKA &<br />
„Lost But Found“<br />
VÖ: 13.APRIL 2018<br />
ANNDOKA.COM<br />
WWW.FACEBOOK.COM/ANNDOKA<br />
WWW.YOUTUBE.COM/ANNDOKA<br />
solchen Formaten zu platzieren. Mit „Only If“ und<br />
Brooks als Duett-Partner hat es nun endlich ge -<br />
klappt.<br />
Zerrissenheit, aber auch die Zuversicht und den<br />
Glauben an das noch unbekannte Neue. Irgendwie<br />
geht es ja doch immer weiter.<br />
MM: Wie gehst du beim Komponieren deiner<br />
Songs vor?<br />
ANN DOKA: Ich räume immer erst meine Woh -<br />
nung auf, bis ich mich zumindest wohlfühle. Auch<br />
muss ich das Gefühl haben, dass meine To-do-<br />
Liste einigermaßen überschaubar ist. Dann setze<br />
ich mich mit meiner Gitarre ins Wohnzimmer und<br />
schaue, welche Melodien mir so einfallen.<br />
Dazu singe ich einen beliebigen Text <strong>–</strong> und<br />
plötzlich passt ein Wort zur Melodie. Irgendwie<br />
habe ich das Gefühl, die Melodie findet schon die<br />
passenden Worte. In den letzten Jahren schrieb<br />
ich auch gern mit anderen <strong>Musiker</strong>n zusammen,<br />
weil man mal wieder auf neue Ideen kommt und<br />
andere musikalische Einflüsse erfährt.<br />
Worte verwende, die den Singfluss stören oder<br />
sich zu deutsch anhören. Auch lasse ich immer<br />
noch mal einen Native Speaker über meine Texte<br />
schauen und mache Aussprachetraining, bevor<br />
ich die Songs im Studio einsinge. Inhaltlich ist mir<br />
wichtig, dass ich Geschichten erzähle, die nah<br />
am Menschen sind.<br />
Die Psychologie der Menschen ist daher oft<br />
ein Thema, das mich für Songs inspiriert.<br />
MM: Mit wem würdest du noch gern mal<br />
einen Song schreiben oder singen?<br />
ANN DOKA: Oh … das sind so viele! Aber ganz<br />
oben stehen mit Sicherheit Ilse de Lange, Tina<br />
Dico, Phil Vassar … und Bryan Adams.<br />
MM: Wie sehen deine musikalischen Pläne<br />
für <strong>2020</strong> aus?<br />
MM: Dein letztes Album heißt „Lost But<br />
Found“. Was hat es mit dem Titel auf sich?<br />
ANN DOKA: Verloren <strong>–</strong> aber trotzdem irgendwie<br />
aufgehoben … das war mein Gefühl, als ich das<br />
Album geschrieben habe.<br />
Ich war gerade von Frankfurt nach Bremen ge -<br />
zogen <strong>–</strong> hatte meinen Job, Freunde und meine<br />
Familie hinter mir gelassen.<br />
Auf dem Album konnte ich alles niederschreiben,<br />
was mich in dieser Zeit beschäftigte. Die<br />
Gerade meine Co-Writings in Nashville haben<br />
mein Songwriting sehr verändert. Ich lasse den<br />
Prozess mehr fließen <strong>–</strong> habe aber gleichzeitig<br />
seitdem immer die 3-Minuten-Regel in meinem<br />
Hinterkopf, damit man auch als Newcomer eine<br />
Chance hat, im Radio gespielt zu werden.<br />
MM: Was ist dir bei den Texten wichtig?<br />
ANN DOKA: Mir ist wichtig, dass die Texte auch<br />
für Englisch-Muttersprachler Sinn ergeben und<br />
sich rund anhören. Also dass ich z. B. keine<br />
ANN DOKA: Ich sehe Pläne eher als einen Weg,<br />
auf dem man seine Route immer wieder an passt.<br />
Mein Plan ist also: flexibel bleiben und Chancen<br />
nutzen, wenn sie sich ergeben. Aber insgeheim<br />
stehen da natürlich trotzdem noch ein großer<br />
Radio-Hit und ein Auftritt in der Festhalle Frankfurt<br />
auf meiner Liste. Ob das realistisch ist, wird sich<br />
zeigen :-).<br />
WEB: ANNDOKA.COM<br />
INTERVIEW: RONJA RABE<br />
FOTOqUELLE: NASH*DASH RECORDS<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
STORIES 21<br />
The greatest Rock & Roll<br />
band in the world|TEIL 2<br />
4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>
22 STORIES<br />
Januar 1970 hoffte der britische Melody<br />
Im<br />
Maker, die Beatles und die Rolling Stones<br />
würden sich noch im selben Jahr auflösen: „Mal<br />
ehrlich: Sie hatten ihre Zeit und müssen selbst<br />
zugeben, dass ihr Konzept jetzt nur noch Lange -<br />
weile verbreitet.“ Kaum ein Blatt hat jemals so<br />
danebengelegen. Nur in einem Punkt behielt der<br />
Melody Maker recht: Im April 1970 trennten sich<br />
die Beatles endgültig. Aber ihre Musik hatte sich<br />
überhaupt nicht abgenutzt, und mit „Abbey<br />
Road“ hatten sie gerade erst im September 1969<br />
ein weiteres fantastisches Album vorgelegt, das<br />
anlässlich seiner Neuveröffentlichung im Jahr<br />
<strong>2019</strong> wieder zum Verkaufsschlager wurde. Die<br />
Rolling Stones waren sogar lebendiger denn je.<br />
Ihre im Dezember 1969 veröffentlichte LP „Let<br />
It Bleed“ ist ein Hauptwerk der Rockmusik, und<br />
die Band steuert heute auf ihr 60-jähriges Be -<br />
stehen zu, ohne dass Langeweile aufkommt.<br />
1970 bedeutete eine Zäsur für die Band. Ihr<br />
Vertrag mit dem Label Decca lief aus, sie trennten<br />
sich auch von ihrem Manager Allen Klein und<br />
machten sich mit ihrem eigenen Label selbstständig.<br />
Dessen Markenzeichen ist die ausgestreckte<br />
rote Zunge, die wohl auch diejenigen<br />
kennen, die an der Musik der Rolling Stones<br />
nichts finden. Die schwierige Trennung von Klein<br />
und seiner Firma ABKCO im Juli 1970 ließ den<br />
Manager aber weiterhin kräftig an den bis dahin<br />
veröffentlichten Platten der Band verdienen,<br />
sodass die Rolling Stones für eine neue wirtschaftliche<br />
Basis sorgen mussten. Allerdings<br />
konnte Kleins Firma bis auf eine Ausnahme im<br />
CD-Zeitalter keine extended versions von Alben<br />
der Band veröffentlichen, wie es beim Werk so<br />
vieler berühmter Rockmusiker zur Selbst ver -<br />
ständlichkeit geworden ist. Da Vollmachten für<br />
die Veröffentlichung von bisher nicht erschienenem<br />
Material aus jener Zeit fehlten, musste<br />
auch die jüngste Wiederveröffentlichung von „Let<br />
It Bleed“ ohne bislang unbekannte Aufnahmen<br />
auskommen. 2009 kam allerdings die ABKCO-<br />
Box „Get Yer Ya-Yahs Out“ mit vier 1969 nicht<br />
erschienenen Songs und dem New Yorker Vor -<br />
programm heraus, das B. B. King sowie Ike &<br />
Tina Turner bestritten hatten. Vermutlich hatte<br />
Klein sich vor 50 Jahren die Rechte an den<br />
Konzertmitschnitten der Band jener Tournee ge -<br />
sichert.<br />
Musikalisch gedieh die Band zu Beginn ihrer<br />
zurückgewonnenen Freiheit prächtig. Sie landete<br />
im April 1971 einen musikalischen und finanziel -<br />
len Coup, der seinesgleichen sucht: zunächst<br />
mit der Single „Brown Sugar“ und wenige Tage<br />
darauf mit ihrem 13. Album „Sticky Fingers“.<br />
Erstmals prangte die rote Zunge auf dem gelben<br />
Untergrund der LP-Labels, und das Platten cover<br />
hatte der weltbekannte Pop-Art-Künstler Andy<br />
Warhol gestaltet. Die fotografierte Jeans mit<br />
einem echten Reißverschluss, der sich<br />
selbst verständlich aufziehen ließ, gehört zu<br />
den Ikonen der LP-Cover in der Rockmusik.<br />
Auch als das Album Anfang der 1990er-Jahre<br />
als CD veröffentlicht wurde, wurde immer noch<br />
ein echter Reißverschluss für das Cover eingearbeitet.<br />
Das Album wurde zum erfolgreichsten<br />
der Band-Karriere und lässt die Rolling Stones<br />
auf künstlerischer Höhe glänzen. Sowohl der<br />
ausgekoppelte wilde Song „Brown Sugar“ mit<br />
seinem zotigen Text als auch das mit hervorragenden<br />
Stücken gespickte Album insgesamt<br />
haben Musikgeschichte geschrieben. Nach<br />
„Goin’ Home“ von Aftermath zeigten die Rolling<br />
Stones mit „Can’t You Hear Me Knocking“ zum<br />
ersten Mal wieder, wie spannend sie improvisieren<br />
können. In späteren Jahren haben sie dieses<br />
Stück bei ihren gigantischen Rock shows<br />
wiederholt eingebaut. Von „Brown Sugar“ wurde<br />
eine weitere Version im Studio während Keith<br />
Richards’ Geburtstag mit Al Kooper am Key -<br />
board und Eric Clapton als Leadgitarrist aufgenommen<br />
und sollte ursprünglich als Single veröffentlicht<br />
werden. Ein solcher Leckerbissen<br />
fand natürlich seinen Weg auf Bootlegs. 2015<br />
kam er offiziell auf einer hervorragenden zweiten<br />
CD der extended version von „Sticky Fingers“<br />
heraus, die Studio- und Live-Aufnah men enthält.<br />
Auch live blieb die Band ein Ereignis, wie<br />
zum Beispiel ihr Auftritt im Londoner Marquee<br />
Club von Anfang März 1971 demonstriert,<br />
2015 in der Serie „From the Vault“ erschienen.<br />
Gitarrist Mick Taylor bereicherte die Musik der<br />
Rolling Stones mit seinen exquisiten Soli, während<br />
Keith Richards Rhythmus-Gitarrist blieb <strong>–</strong><br />
bis zu Taylors Ausscheiden. Mick Jaggers<br />
Bühnen show veranlasste Kritiker zu immer<br />
neuen Superlativen. Tina Turner zufolge soll er<br />
zwar 1966 in der Royal Albert Hall anlässlich des<br />
gemeinsamen Auftritts von ihr eine Reihe von<br />
Tanzschritten gelernt haben. Aber entschei dend<br />
ist, was Jagger für seine Per for mance daraus<br />
gemacht hat. Die Band wurde rasch vermögend.<br />
Um den hohen britischen Steuern zu entkommen,<br />
wurden die Rolling Stones zu Steuer flücht -<br />
lingen, die im Frühjahr 1971 ihren Wohnsitz nach<br />
Südfrankreich verlegten. Mick Jagger führte<br />
außerdem ein Leben im Jetset. Im Mai 1971 heiratete<br />
er in Frank reich die seinerzeit als glamouröses<br />
Partygirl gel tende Bianca Pérez-Mora<br />
Macias aus Nicaragua. Als die Ehe acht Jahre<br />
später ge schieden wurde, behielt Mrs. Jagger<br />
ihren klingenden Ehenamen.<br />
In Südfrankreich wurden die noch in London<br />
begonnenen Aufnahmen für das Doppelalbum<br />
»Gradlinig war die Karriere<br />
der Rolling Stones freilich<br />
nicht. Seit 1970 durchliefen<br />
sie Höhen und Tiefen,<br />
rauften sich wieder<br />
zusammen und wurden ab<br />
Ende der 1980er-Jahre<br />
zur Gelddruckmaschine<br />
des Rock-Business<br />
schlechthin, die auch nach<br />
einer erneuten<br />
Unterbrechung des<br />
Tournee-Betriebes ihre Fans<br />
rund um die Welt<br />
zu begeistern versteht.«<br />
„Exile On Main Street“ von 1972 eher schleppend<br />
zu Ende geführt, weil in Frankreich der<br />
Drogen kon sum innerhalb der Band und ihrer<br />
Entourage zunahm. Bill Wyman hielt sich zwar<br />
zurück, und Charlie Watts wandte sich erst viel<br />
später kurzfristig dem Heroin zu und entkam<br />
dem Suchtmittel erfolgreich. Mick Taylor fühlte<br />
sich von Jagger und Richards, die beide harte<br />
Drogen nahmen, unter Druck gesetzt und verfiel<br />
den Rauschmitteln immer mehr. Einen Ein -<br />
druck von der Situation der Band vermittelt<br />
Robert Franks’ Film „Cocksucker Blues“ über die<br />
US-Tourneen der Rolling Stones in den Jahren<br />
1972 und 1973. Unverblümt zeigt der Streifen<br />
das nicht nur von Musik, sondern auch exzessivem<br />
Sex und Drogen konsum bestimmte Tourne -<br />
eleben. Das drohte allerdings künftige Ein reisen<br />
in die USA als wichtigem Rock musik-Markt nicht<br />
zu ge fährden. Deswegen verhinderte die Band<br />
ge richtlich, dass der Film in die Kinos kam.<br />
Heute, über vier Jahrzehnte danach, kann man<br />
sich „Cocksucker Blues“ bei YouTube zu Gemüte<br />
führen, wenn man den Hinweis bestätigt hat, der<br />
Film könne Nutzern unangemessen erscheinen.<br />
Aus heutiger Sicht ist „Exile On Main Street“<br />
ein weiterer Rolling-Stones-Klassiker und sogar<br />
eines der wichtigsten Werke der Rockmusik,<br />
aus dem die erfolgreiche Single „Tumbling Dice“<br />
ausgekoppelt wurde. Die unter ungünstigen Be -<br />
dingungen zustande gekommene Produktion<br />
fanden damals aber längst nicht alle gut, da<br />
das Album irgendwie unfertig wirkte und ungeschliffen<br />
war. Die Ablehnung ist schon lange<br />
revidiert worden, sodass „Exile On Main Street“<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
STORIES 23<br />
Zwei für Paris geplante Konzerte wurden nach<br />
Brüssel verlegt, wohin französische Fans mit<br />
einem von RTL Radio angemieteten Sonde rzug<br />
anreisen konnten. Diese „Brussels Affair“ wurde<br />
bald als Bootlegs vertrieben.<br />
Weiterhin mit Taylor entstand das im Spät -<br />
sommer 1973 veröffentlichte, ebenso be liebte<br />
wie ausgezeichnete Album „Goats Head Soup“<br />
mit dem Balladen-Renner „Angie“, der nicht nur<br />
Platz eins der Hitparaden belegte, sondern häufig<br />
zum Repertoire von Live-Auftritten der Band<br />
gehörte. Wie der Geschmack sich ändern kann:<br />
Damals geißelten manche den Song als „grausigen<br />
Fehler“ und als „Albtraum“. Im Vorfeld von<br />
„Goats Head Soup“ gab es wieder einmal Ärger.<br />
Jaggers Songtexte waren noch nie etwas für<br />
zartbesaitete Zeitgenossen. Aber der Titel<br />
„Starfucker“ war denn doch zu viel für Ahmet<br />
Ertegun, bei dessen Label Atlantic die Platten<br />
der Rolling Stones mittlerweile in den USA<br />
erschienen. Deshalb wurde der Titel in „Star<br />
Star“ geändert. Der unverändert eindeutige<br />
Songtext blieb jedoch ein Aufreger und berei-<br />
als eines der wenigen Alben der Rolling Stones<br />
wie „Sticky Fingers“ in den 2010er-Jahren in<br />
einer erweiterten Fassung mit zu sätzlichen<br />
Songs auf den Markt kam.<br />
Noch konnten die Rolling Stones Hit-Singles<br />
in den Hitparaden platzieren, und das gelang<br />
ihnen in immer größer werdenden Abständen<br />
immerhin bis 2016. Der Trend verlagerte sich<br />
indessen seit der ersten Hälfte der 1970er-<br />
Jahre zu den LP-Produktionen. Pink Floyd forcierte<br />
dies geradezu im März 1973 mit dem<br />
Konzeptalbum „Dark Side Of The Moon“. Als<br />
Live-Attraktion waren die Rolling Stones in den<br />
USA und in Europa gefragter denn je. Kein<br />
Geringerer als der berühmte Rock-Promoter Bill<br />
Graham nannte sie „die größte Attraktion seit<br />
Menschengedenken“. Die Attraktion setzte sich<br />
aus einer Reihe von Faktoren zusammen: der<br />
Musik der Rolling Stones mit Richards’ einprägsamen<br />
Riffs, dem Können der Band mit -<br />
glieder und ihrer Begleitmusiker, Mick Taylors<br />
Soli, die manchem Rezensenten „die Ohren<br />
übergehen“ ließen, und der vitalen Bühnenshow<br />
des geborenen Entertainers Mick Jagger. Die<br />
Konzerte fanden zunehmend in riesigen Arenen<br />
statt, wobei die Band nun erst recht von der<br />
Aura des ausschweifenden und verruchten<br />
Lebens umweht wurde. Zunehmend ließen<br />
sich die <strong>Musiker</strong>nmit einem VIP-Catering im<br />
VIP-Stil versorgen, was heute schon lange zum<br />
Standard ihrer Konzerte gehört.<br />
Immer wieder bereitete Richards’ Drogen kon -<br />
sum den Rolling Stones Schwierigkeiten. Als<br />
man ihn erneut mit unerlaubten Substanzen<br />
erwischte, verweigerten französische Behörden<br />
den Rolling Stones die Einreise nach Frank -<br />
reich zu Live-Auftritten, die für Spätsommer/<br />
Frühherbst 1973 während der Europa-Tournee<br />
der Band geplant waren.<br />
Dadurch endete nicht nur das freiwillige<br />
Frankreich-Exil, es machte auch das Gerücht<br />
die Runde, Jagger wolle Richards durch Ron<br />
Wood von den Faces ersetzen. Es wurde außer -<br />
dem gemunkelt, die Rolling Stones würden mit<br />
den Faces, aber ohne Rod Stewart fusionieren,<br />
der eine Solo-Karriere im Auge hatte. Im End -<br />
effekt wurde Wood schon bald anstelle von<br />
Mick Taylor neuer Gitarrist der Band.<br />
tete der Band Schwierigkeiten bei öffentlichen<br />
Auftritten.<br />
Alles schien wie gewohnt auf Hochtouren<br />
weiterzugehen: der exzessive Tournee-Betrieb<br />
und Richards’ Drogenkonsum, dessen Folgen<br />
in seinem Gesicht zunehmend sichtbar wurden.<br />
Als erstes Bandmitglied widmete sich<br />
Bassist Bill Wyman 1974 Solo-Projekten mit<br />
den Alben „Monkey Grip“ und „Smokin’ TNT“,<br />
mit Buddy Guy trat er außerdem gemeinsam<br />
auf dem Montreux Jazz Festival auf. Innerhalb<br />
der Band nahmen Spannungen zu, und Mick<br />
Taylor schied bei den Rolling Stones zum<br />
Bedauern seiner Mitstreiter aus. Seine Soli<br />
waren Leckerbissen. Davon konnte man sich<br />
zum Beispiel bei Bild- und Tonaufnahmen<br />
über zeugen, die ab den 1980er-Jahren bei verschiedenen<br />
Auftritten mit John Mayall aufgezeichnet<br />
wurden, durch dessen Album<br />
„Crusade“ die Rolling Stones auf Taylor aufmerksam<br />
geworden waren.<br />
Das noch mit Taylor entstandene, im Herbst<br />
1974 herausgekommene Album „It’s Only Rock<br />
‘N’ Roll“ wurde erstmals von den Glimmer<br />
Twins produziert. Das war ein Pseudonym für<br />
Jagger und Richards, die schon früh eine gegen -<br />
seitige Hassliebe verband, die beide nicht selten<br />
verleitete, öffentlich abschätzig übereinander<br />
zu reden. Derlei Spannungen hatten nun zugenommen,<br />
und das blieb nicht ohne Spuren für<br />
das Album. Vielleicht wirkt es deswegen trotz<br />
mancher guter Stücke heterogen. „It’s Only<br />
Rock ‘N’ Roll“ wurde jedoch auch so ein<br />
8<br />
4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>
24 STORIES<br />
Verkaufserfolg und der Titelsong ein beliebter<br />
Klassiker. Für Taylor musste nach der Fertig -<br />
stellung der neuen LP Ersatz gefunden werden.<br />
Im Januar 1975 jammten die Rolling Stones<br />
mit Rory Gallagher und Jeff Beck, danach wurden<br />
im Februar Aufnahmen mit dem Studio-<br />
Gitarristen Wayne Perkins, mit Ron Wood und<br />
Harvey Mandel (Ex-Canned-Heat) hergestellt.<br />
Im Gespräch waren aber außerdem auch Wilco<br />
Johnson von Dr. Feelgood, Shadow-Gitarrist<br />
Hank Marvin, Mott-the-Hoople-Gitarrist Mick<br />
Ronson und Bobby Tench. Das Rennen machte<br />
Wood, der sich bereits an dem Song „It’s Only<br />
Rock ‘N’ Roll“ beteiligt hatte. Richards und<br />
Wood harmonierten musikalisch bestens, allerdings<br />
auch in puncto Sucht, denn Wood war<br />
Alkoholiker. Beide wechselten sich einander<br />
künftig bei Soli und an der Rhyth musgitarre ab.<br />
Spätere Konzertmit schnitte auf DVD und Blu-<br />
Ray präsentieren auch Richards mit vielen herrlichen<br />
Gitarrensoli. 1976 erschien die musi kalisch<br />
und stilistisch abwechslungsreiche LP „Black<br />
and Blue“ mit Wood als Mitglied der Rolling<br />
Stones. Zu hören sind auch einige der getesteten<br />
Gitarristen. Als Erstveröffentlichung hätte<br />
das Innencover-Foto von „Black And Blue“<br />
heute wohl keine Chance gehabt: eine gefesselte,<br />
malträtierte junge Frau in Unterwäsche<br />
über der Abbildung des Album-Außencovers.<br />
Eine Parodie ersetzte die Frau durch einen<br />
ge fesselten Mann, der Jagger ähnelt, ein T-Shirt<br />
mit der Rolling-Stones-Zunge trägt und von<br />
einer jungen Frau ausgelacht wird.<br />
Stressfreies Leben blieb für die Haupt akteure<br />
Jagger und Richards ein Fremdwort. Während<br />
die Presse Jaggers Privatleben, der ab 1977<br />
mit dem Fotomodell Jerry Hall zusammenlebte,<br />
mit Argusaugen verfolgte, hatte der Junkie<br />
Richards ständig Ärger mit der Strafjustiz. Er<br />
behauptete, stets chemisch reine Substanzen<br />
zu sich genommen und dadurch auf seine Ge -<br />
sundheit geachtet zu haben. Jahre später ersetzte<br />
Richards Rauschmittel durch Alkohol, den er<br />
nicht als Droge ansah. Doch auf diese Weise<br />
hatte er nur den Teufel mit dem Beelzebub aus -<br />
getrieben. Richards erlitt im Laufe der Jahre<br />
jedenfalls verschiedene Unfälle, die ihn hinderten,<br />
Konzerte zu geben. Erst seit 2018 soll er<br />
nun auch trocken sein. Jagger reagierte allerdings<br />
auf die Drogen-Eskapaden seines anderen<br />
Glimmer Twins, sagte sich in der zweiten Hälfte<br />
der 1970er-Jahre von den berauschenden Sub -<br />
stanzen los und ernährte sich fortan be wusster.<br />
Musikalisch erreichte die Band mit herausragenden<br />
Songs aus der Feder von Jagger und<br />
Richards 1978 und dem Spitzenalbum „Some<br />
Girls“ einen neuen Höhepunkt, das der treibende<br />
Song „Miss You“ im Disco-Sound einleitet, der<br />
ebenfalls zu einem Konzertklassiker wurde.<br />
„Some Girls“ ist das dritte Album aus der Post-<br />
Decca-Zeit, das später in einer erweiterten<br />
Fas sung wiederveröffentlicht wurde. Was Femi -<br />
nis tinnen damals und bei der Wiederveröffent -<br />
lichung wohl zu dem Albumcover mit Frauen-<br />
Perücken auf den Köpfen der Bandmitglieder<br />
und Werbung aus den 1950er-Jahren für Büsten -<br />
halter, die aus dem Metallwaren-Handel zu stammen<br />
scheinen, gesagt haben mögen?<br />
Auch die beiden nachfolgenden Alben<br />
„Emotional Rescue“ (1980), das gemeinhin als<br />
schwächer eingeschätzt wird, und „Tattoo You“<br />
von 1981 wurden zu Kassenschlagern. „Start<br />
Me Up“ aus „Tattoo You“ ist einer der beliebtes -<br />
ten Songs der Band mit einem energischen<br />
Gitarrenriff von Richards. „Emotional Rescue“<br />
offenbarte freilich Erosionserscheinungen, denn<br />
dieses Album wurde nur noch mit einem Rumpf<br />
der Band eingespielt, wohl ohne Wyman und<br />
ganz sicher ohne Richards, dem es egal war,<br />
ob die Rolling Stones einen weiteren Hit haben<br />
würden. Charlie Watts begann nun auch, Solo -<br />
projekte zu verfolgen.<br />
Dennoch ließ sich die Band-Maschine wieder<br />
auf Hochtouren bringen, und das nach fast<br />
20 Jahren Rolling Stones <strong>–</strong> eine für das Rock -<br />
geschäft fast schon unglaubliche Zeitspanne.<br />
Jagger orakelte zwar mittlerweile, dass er wohl<br />
nicht mehr lange so tun könne, als sei er noch<br />
18. Aber Live-LPs und Konzertmitschnitte auf<br />
Bildträgern kamen heraus, dabei Hal Ashbys<br />
Film „Let’s Spend The Night Together“. Die Band<br />
trat mit der Blues-Ikone Muddy Waters auf und<br />
schloss im Herbst 1983 mit CBS einen Vertrag<br />
über vier Alben, für den sie 28 Millionen Pfund<br />
kassierte. Und wieder stand Steuersparen im<br />
Fokus, weshalb der Vertrag nicht in Groß bri -<br />
tannien, sondern in Paris unterzeichnet wurde.<br />
1983 und 1985 erschienen die Alben „Under-<br />
cover“ und „Dirty Work“, die sich ebenfalls ausgezeichnet<br />
verkauften. Eigeninteressen befeuerten<br />
Jaggers und Richards’ Hassliebe aufs<br />
Neue. Jagger lehnte es ab, zur Verkaufs för de -<br />
rung beider Alben mit den Rolling Stones auf<br />
Tournee zu gehen. Das eher mittelmäßige Werk<br />
„Dirty Work“ mit dem Erfolgssong „Harlem<br />
Shuffle“ schien der Schwanengesang der Band<br />
zu sein. Ein Songtitel wie „Had It With You“<br />
klingt geradezu symptomatisch und durch Ian<br />
Stewarts Herzinfarkt-Tod im Dezember 1985<br />
der unwiderrufliche Schlussstrich zu sein. Als<br />
Roadmanager, Keyboarder der Band und quasi<br />
sechster Rolling Stone war er seit Band-Grün -<br />
dung dabei gewesen und nach der Ein -<br />
schätzung von Bandmitgliedern „der Kitt, der<br />
alles zusammenhielt“.<br />
Richards’ Äußerung, er werde Jagger den<br />
Hals aufschlitzen, wenn dieser ohne die Rolling<br />
Stones auf Tour ginge, hielt Jagger genau davon<br />
nicht ab. Er legte 1985 und 1987 seine Solo -<br />
alben „She’s The Boss“ und „Primitive Cool“<br />
vor und zog damit um die Welt, um zu allem<br />
Überfluss bei seinen Auftritten reichlich Songs<br />
der Rolling Stones zu spielen. Auch auf dem<br />
Live-Aid-Konzert trat er am 13. Juli 1985 nur<br />
solo und gemeinsam mit Tina Turner auf, während<br />
Richards Bob Dylan bei dessen Auftritt auf<br />
der Gitarre begleitete. Mit David Bowie hatte<br />
Jagger außerdem die Single „Dancing In The<br />
Street“ aufgenommen, die ebenfalls auf die-<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
STORIES 25<br />
»Die Vitalität der Rolling Stones<br />
ist seither ungebrochen, und man darf sicher sein,<br />
dass die geschäftstüchtige Band ihre Fans auch<br />
künftig mit zahlreichen Veröffentlichungen aus dem<br />
Fundus von Konzert-Aufzeichnungen<br />
be denken wird, die die Portemonnaies öffnen.<br />
Für <strong>2020</strong> sind schon wieder Live-Auftritte<br />
angekündigt, und man darf gespannt sein, wie das<br />
60-jährige Bestehen der Ur ge steine der Rockmusik<br />
gefeiert werden wird.«<br />
sem denkwürdigen Konzert zu hören war.<br />
Womöglich als Retourkutsche auf diese Ak ti vi -<br />
täten und das drohende Ende der Rolling<br />
Stones spielte Richards 1988 sein Soloalbum<br />
„Talk Is Cheap“ ein und ging mit seiner Band<br />
X-Pensive Winos auf Tournee.<br />
Jaggers Pläne, auch solo zum Superstar zu<br />
werden, gingen jedoch nicht auf. Richards und<br />
er rauften sich danach im Januar 1989 bei einem<br />
Treffen auf Barbados wieder zusammen, schrieben<br />
Stücke für ein neues Album und unterbrachen<br />
im selben Monat ihre Arbeiten, um an den<br />
Feierlichkeiten zur Aufnahme der Rolling Stones<br />
in die Rock and Roll Hall of Fame teilzunehmen.<br />
Vor ihnen lag eine Zukunft finanziellen Erfolges,<br />
der alles Bisherige in den Schatten stellen sollte.<br />
Die Bühnenshows ihrer Welttourneen wuchsen<br />
ins Gigantische und waren vielleicht sogar Vor -<br />
bild für Roger Waters’ ebenso gigantische Live-<br />
Inszenierungen des Pink-Floyd-Albums „The<br />
Wall“ bis in die jüngste Vergangenheit. Mit ihrem<br />
im August 1989 veröffentlichten Album „Steel<br />
Wheels“ und dem Hit „Mixed Emotions“ knüpften<br />
die Rolling Stones musikalisch an ihre besten<br />
Zeiten an. Richards bürgte wie bisher für einzigartige<br />
Riffs als musikalisches Marken zeichen, die<br />
den Songs der Band den unverwechselbaren<br />
Gänsehaut-Reiz verliehen. Allein für ihre US-<br />
Tournee „Steel Wheels“ wurden der Band Ein -<br />
nahmen von 70 Millionen Dollar garantiert. Um<br />
die Bühne aus den USA zur Europa-Tour „Urban<br />
Jungle“ zu transportieren, waren allein zwei Flug -<br />
zeuge des Typs Boeing 747 nötig, und künftig<br />
mussten immer mehr Lkw-Züge eingesetzt werden,<br />
um den Tross von einem Veran stal tungs ort<br />
zum anderen zu bewegen. Riesige Kulissen,<br />
ebensolche aufblasbare Puppen, darunter passend<br />
zum Song „Honky Tonk Women“, sowie<br />
Video wände in größter Dimension und aufwendige<br />
Lichteffekte gehörten zur Ausstattung <strong>–</strong> und<br />
eine überwältigende Show. Die Shows sind häufig<br />
auch durch illustre Gäste wie Eric Clapton, Bo<br />
Diddley und Buddy Guy mit elektrisierenden<br />
Parts angereichert worden, um nur wenige zu<br />
nennen.<br />
Zum Glück erstickten die Rolling Stones ihre<br />
Musik nicht durch Gigantomanie. Sie ist bis in<br />
die heutigen Tage bei den zahlreichen Auf tritten<br />
der Band mitreißend geblieben. Mittlerweile gibt<br />
es zahlreiche Live-Mitschnitte auf CD, DVD<br />
und Blu-Ray aus der Zeit seit dem Neustart 1989,<br />
die trotz eines Repertoires mit vielen Wieder -<br />
ho lungen so erstaunlich frisch wirken. Die<br />
Rolling Stones sind zwar Rock-Krösusse, aber<br />
sie geben sich bei ihren Konzerten nicht nur kurz<br />
die Ehre, um wie eine durch Festhallen tingelnde<br />
Oldie-Band jahrzehntelang immer nur wieder<br />
denselben einen Hit herunterzuspielen.<br />
Die gigantischen Ausmaße des Rock-Un ter -<br />
nehmens bekamen 1991 mit 38,1 Millionen Dollar<br />
durch den neuen Plattenvertrag der Band mit<br />
Virgin Records einen saftigen Anschub. 1993<br />
stieg dann überraschend Bassist Bill Wyman<br />
aus und widmete sich fortan seinen Solo-Akti -<br />
vitäten. Er veröffentlichte zahlreiche Alben und<br />
mehrere Bücher über die Rolling Stones und<br />
die Geschichte des Blues. An Wymans Stelle<br />
spielt seit 1994 der Jazzmusiker Darryl Jones<br />
den Bass bei den Rolling Stones. Offizielles<br />
Mit glied der Band ist er aber auch nach nunmehr<br />
bald 26 Jahren nicht geworden.<br />
Der Erfolg der nächsten Alben „Voodoo<br />
Lounge“ (1994) und „Bridges To Babylon“ (1997)<br />
stellte sich wie selbstverständlich ein, und der<br />
Titel „Love Is Strong“ geriet zu einem neuen be -<br />
sonders einprägsamen Rolling Stones-Song.<br />
8<br />
4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>
26 STORIES<br />
Ihrer Exklusivität gewann die Band eine neue<br />
Facette ab, indem sie vor ihren Fans in kleinen<br />
Clubs auftrat, die gegenüber den Shows in den<br />
Arenen eine geradezu intime Atmosphäre hatten.<br />
Etwas davon hat die Live-CD „Stripped“<br />
von 1995 eingefangen, die in solchen Clubs auf -<br />
genommen wurde. Gleichwohl schickten die<br />
Welttourneen der Rolling Stones sich an, noch<br />
größer zu werden als zuvor schon. <strong>2019</strong> er -<br />
schien unter dem Titel „Bridges To Bremen“ der<br />
Mitschnitt des Auftritts der Band im Bremer<br />
Weserstadion am 21. September 1998. Nach -<br />
dem die Band auf der riesigen und üppig ausgestatteten<br />
Bühne in voller Besetzung mit allen<br />
Begleitmusikern eine ganze Reihe von Songs<br />
gespielt hatte, wurde eine sehr lange Glieder -<br />
brücke über das Publikum ausgefahren, hin zu<br />
einer kleinen Bühne, zu der die Band über die<br />
Brücke ging und dort dem Publikum kräftig<br />
ein heizte. Sicherlich unvergessliche Momente.<br />
In den folgenden Jahren setzten die Rolling<br />
Stones ihre Konzerte rund um die Welt für ihre<br />
Anhänger fort, die ihnen willig folgten. Das bis<br />
dato letzte Album mit neuen Songs von Jagger<br />
und Richards war 2005 „A Bigger Bang“. In dem<br />
Jahr berichtete Ron Wood von einem Alkohol -<br />
entzug und seinem ersten nüchternen Auftritt<br />
überhaupt. Prompt titulierte Richards ihn als<br />
Schwächling.<br />
2007 rechnete die Presse der Band vor, in<br />
den vergangenen 20 Jahren 450 Millionen Dollar<br />
eingenommen und mit 7,2 Millionen Dollar nur<br />
1,5 % Steuern gezahlt zu haben. Damit erinnert<br />
die Band an den Club von Global Playern à la<br />
Amazon, Apple, Facebook und Google, die er -<br />
folg reich ihre Steuerverpflichtungen drücken.<br />
Im selben Jahr drehte der rockbegeisterte<br />
Meister regisseur Martin Scorcese den Konzert -<br />
film „Shine A Light“ von zwei Auftritten der<br />
Rolling Stones im New Yorker Beacon Theater,<br />
bei dem Mick Jagger durch einen exquisit ausgeleuchteten<br />
Seiteneingang zum Song „Sym pathy<br />
For The Devil“ direkt wie der Teufel aus dem<br />
Höllenfeuer auf die Bühne zu kommen scheint.<br />
Auf der Berlinale 2008 wurde der Film in An we -<br />
senheit von Scorcese und der Band vorgestellt.<br />
Insbesondere seit 2010 brachte das Mana -<br />
gement der Band verstärkt Live-Mitschnitte auf<br />
den Markt. Es erschienen unter anderem die<br />
Filme „Charlie Is My Darling“ über die Rolling<br />
Stones in Irland im Jahr 1965, mit Brian Jones,<br />
und „Some Girls <strong>–</strong> Live In Texas ’78“. Im Mittel -<br />
punkt steht wohl die CD/DVD-Serie „From the<br />
Vault“ mit Konzertmitschnitten aus den Jahren<br />
von 1971 bis 2015, die es mittlerweile auf acht<br />
Alben gebracht hat, wenn man die Neu ver -<br />
öffentlichung des immer noch unvollständigen<br />
Hyde-Park-Konzerts von 1969 dazurechnet.<br />
Dazu wurde ab November 2011 eine vielteilige<br />
offizielle Bootleg-Serie mit „The Brussels Affair“<br />
1973 aufgelegt. Illegale Bootlegs von Konzerten<br />
der Band lassen sich kaum zählen. Ganz offiziell<br />
hingegen wurde 2015 die wunderbare Box<br />
„Totally Stripped“ mit noch mehr Live-Auf nah -<br />
men von Auftritten der Rolling Stones des<br />
Jahres 1995 in kleinen Clubs herausgegeben.<br />
Hin und wieder wurden Reibereien zwischen<br />
Jagger und Richards laut. Als Jagger im<br />
Dezember 2003 vom britischen Königshaus<br />
wegen seiner Verdienste um die Popmusik ge -<br />
adelt wurde und nun wie andere <strong>Musiker</strong> auch<br />
ein Sir war, bezeichnete Richards die Ehrung<br />
öffentlich als lächerlich. Seiner Auffassung nach<br />
stammte sie von dem Establishment, das früher<br />
alles daran gesetzt hatte, ihn und Jagger ins Ge -<br />
fängnis zu bringen. Jagger ging mit dieser Kritik<br />
souverän um: „Ich glaube, das Establishment,<br />
wie wir es kannten, gibt es nicht mehr.“ Weitere<br />
Angriffe gegen Jagger enthielt Richards’ 2010<br />
erschienene Autobiografie „Life“. Zunächst entschuldigte<br />
Richards sich etwas dafür, erklärte<br />
dann aber, er habe sich für nichts zu entschuldigen.<br />
Jagger habe er nur beschwichtigt, damit die<br />
Band weiter zusammen arbeiten kann. Wo die<br />
Wahrheit liegt, wissen wohl nur die Be teil i g ten.<br />
Nach dem Ende ihrer Europa-Tournee im<br />
August 2007 hatte die Band ihre Live-Auftritte<br />
ein gestellt. Gemeinsame Aktivitäten blieben bis<br />
auf Weiteres aus. Nur scheinbar fanden sich die<br />
Rolling Stones samt ihrer ehemaligen Mitglieder<br />
Bill Wyman und Mick Taylor zu den Aufnahmen<br />
der im April 2011 veröffentlichten CD „Boogie<br />
4 Stu <strong>–</strong> A Tribute To Ian Stewart“ des Pianisten<br />
Ben Waters zusammen. Alle spielten und san-<br />
gen jedoch nur getrennt voneinander im Studio,<br />
und die einzelnen Aufnahmen wurden zusammengemischt.<br />
Im November 2011 ließ Jagger<br />
als Leadsänger des Albums „SuperHeavy“ unter<br />
anderem mit dem Ex-Eurhythmics-Gitarristen<br />
David Stewart von sich hören.<br />
Als das 50-jährige Bandjubiläum näherte, brachen<br />
die Rolling Stones nach einer Jam-Session<br />
im November 2011 zu einer neuen Tournee auf,<br />
und wieder klingelten die Kassen lauter denn je.<br />
Dazu wurden Bill Wyman und Mick Taylor verpflichtet,<br />
jedoch jeder nur für einige Titel, nicht<br />
aber ein gesamtes Konzert. Wyman zeigte sich<br />
über die Kürze seiner Auf tritte enttäuscht und<br />
stieg nach wenigen Ter minen aus. Taylor hingegen<br />
war begeistert, weil er sich nach eigenen<br />
Angaben im Kreise der Band wie zu Hause fühlte.<br />
So sehr können Erlebnisse und die Ein schät -<br />
zungen von ihnen auseinanderliegen. An der<br />
Tournee nahmen abermals namhafte Gäste teil,<br />
unter ihnen Jeff Beck, Eric Clapton, Lady Gaga<br />
und Bruce Springsteen. Die Rolling Stones spielten<br />
außerdem im Dezember 2012 ein Wohl tätig -<br />
keits kon zert zugunsten der Opfer der Hurrikans<br />
Sandy und wurden unter anderem deswegen<br />
2013 mit dem NME Award als beste Liveband<br />
des Jahres 2012 geehrt. Es entstand auch ein<br />
weiterer Dokumentarfilm über die Geschichte der<br />
Band: „Crossfire Hurricane <strong>–</strong> The Rise Of The<br />
Rolling Stones“ (2012). 2013 setzte die Band ihre<br />
Live-Konzerte fort, bei denen im Mai und Juni<br />
wieder Mick Taylor mit auf der Bühne stand und<br />
das Publikum mit seinen Soli begeisterte.<br />
Aus der Fülle der Konzerte ragt wohl der<br />
Auftritt vom 25. März 2016 in Havanna heraus,<br />
der im Anschluss an die Südamerika-Tournee<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
STORIES 27<br />
»Zum Glück erstickten<br />
die Rolling Stones ihre Musik nicht<br />
durch Gigantomanie.<br />
Sie ist bis in die heutigen Tage bei<br />
den zahlreichen Auf tritten der Band<br />
mitreißend geblieben.«<br />
der Band stattfand, die Anfang Februar des Jahres in Santiago de<br />
Chile begonnen hatte. Es war das erste Rockkonzert auf Kuba überhaupt<br />
und dazu kostenfrei. Jagger sprach sein Publikum immer direkt<br />
an und tat dies in Havanna auf Spanisch. Festgehalten wurden die<br />
südamerikanischen und karibischen Er eignisse auf den Blu-Rays „Olé,<br />
Olé, Olé!: A Trip Across Latin America“ und „Havanna Moon“, und<br />
auch das lohnt sich anzusehen. Ende 2016 erschien das bislang letzte<br />
Studio album der Rolling Stones: „Blue & Lonesome“, eingespielt in<br />
kurzer Zeit mit Gästen wie Eric Clapton, Chuck Leavell und Jim Keltner.<br />
Die Band coverte dieses Mal ausschließlich alte Blues- und Rhythmand-Blues-Songs<br />
und begab sich damit auf eine Zeitreise an den<br />
Anfang der Bandkarriere. Das Album wurde ein enormer Erfolg, wohl<br />
aber eher wegen des Bandnamens. Ob weniger be kannte <strong>Musiker</strong> mit<br />
dem Re pertoire international Aufmerksamkeit hätten erregen können?<br />
Die Vitalität der Rolling Stones ist seither ungebrochen, und man<br />
darf sicher sein, dass die geschäftstüchtige Band ihre Fans auch künftig<br />
mit zahlreichen Veröffentlichungen aus dem Fundus von Konzert-<br />
Aufzeichnungen be denken wird, die die Portemonnaies öffnen. 2017<br />
begann in Europa die „No Filter Tour“, die die Band zu mehreren Auf -<br />
tritten nach Deutsch land führte. Im selben Jahr wurde bekannt, dass<br />
Gitarrist Ron Wood, jahrzehntelang ein schwerer Raucher und Trinker,<br />
mehrfach vergeblich versucht hatte, von der Sucht loszukommen, nun<br />
wegen Lungenkrebses einen Teil seiner Lunge hatte entfernen lassen.<br />
Die Tournee endete erst am 30. August <strong>2019</strong> mit Ver spätung in Miami,<br />
weil Jagger sich im Frühjahr eines Eingriffs am Herzen unterziehen<br />
musste. Davon hatte er sich allerdings außergewöhnlich schnell erholt<br />
und absolvierte seine Auftritte mit der ge wohnten Agilität, über die man<br />
bei einem 75-jährigen nur staunen kann. Für <strong>2020</strong> sind schon wieder<br />
Live-Auftritte in Florida angekündigt, und man darf gespannt sein, wie<br />
das 60-jährige Bestehen der Ur ge steine der Rockmusik im Jahr 2022<br />
gefeiert werden wird, die sich seit jeher auf ihren Ausnahme-Drummer<br />
Charlie Watts verlassen konnte. Trotz allen gesundheitlichen Raub -<br />
baus, den insbesondere Richards und Wood an ihrer Gesundheit ge -<br />
trieben haben, haben diese unverwüstlichen <strong>Musiker</strong> wohl die Energie,<br />
dies auch noch zu erleben. Long Live Rock ‘n’ Roll!<br />
Nächste FolGe: JEFF BECK <strong>–</strong> WHO ELSE?<br />
WeB: WWW.ROLLINGSTONES.COM<br />
text: NORBERT APING<br />
Fotoquelle: UNIVERSAL MUSIC GROUP;<br />
WIKIPEDIA<br />
DR. NORBERT APING<br />
Geboren 1952, Buchautor und Direktor des<br />
Amtsgerichts a. D. in Buxtehude<br />
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28 STORIES<br />
Kompromisslos<br />
taktvolle Drumbeats,<br />
sensibel-energetische<br />
Gitarrensoli,<br />
ein fundamental<br />
verspielter Bass,<br />
gepaart<br />
mit bildhaften<br />
deutschsprachigen<br />
Texten in<br />
brachialzartem<br />
Stimmgewand<br />
ergeben<br />
Burn Out Laut.<br />
Therapeutischer Soulrock<br />
Aus dem Burnout<br />
heraus Laut geworden.<br />
MM: Die Musik ist für euch wahrscheinlich<br />
auch persönlich noch bedeutsamer als für<br />
manch andere Bands, Burn Out Laut nicht<br />
einfach nur ein gut klingender Bandname.<br />
Was steckt dahinter?<br />
SEaN WarWIcK (Gesang): Ich hatte einen Burn -<br />
out, konnte meinen Beruf als Kameramann überhaupt<br />
nicht mehr ausüben und entschied mich<br />
etwa sieben monate später, nur noch musik<br />
machen zu wollen. Ich verkaufte meine Eigen tums -<br />
woh nung, um dies tun zu können, und tat mich mit<br />
meinem Freund und Gitarristen Tom Plück zu -<br />
sammen. Wir begannen im mai 2017, Songs zu<br />
komponieren. So sind wir aus dem Burnout „laut“<br />
geworden. Letztendlich stehen wir als Band und<br />
jeder einzelne für den Transformations pro zess, aus<br />
einer schweren Lebenskrise etwas Tolles zu gestalten.<br />
Dieses Thema findet sich in vielen Texten wieder,<br />
z.B. in „Nur ein Typ“, „mein Es“, „Gib mir<br />
Kraft“, „Vertrau“ und viele mehr.<br />
Tom PLücK (Gitarre): Der Burnout ist der auf -<br />
hänger für den Namen. Jeder von uns hat seine<br />
persönliche Krise erlebt. Die Depression von<br />
Sascha (Bass), die gesundheitlichen Probleme<br />
unseres Schlagzeugers und meine komplette Er -<br />
blindung, die Ende 2018 eingetreten ist.<br />
MM: Aus negativen Erlebnissen etwas Schö -<br />
nes gestalten. Was möchtet ihr mit eurer<br />
Musik erreichen?<br />
Tom: Wir wollen zeigen, dass es wichtig ist, achtsam<br />
miteinander umzugehen und sich nicht fertigzumachen,<br />
nur weil man anders aussieht, eine<br />
Behinderung oder sonstige macken hat.<br />
SEaN: Ich finde es toll, wenn wir eine Vor bild -<br />
funktion einnehmen können. Egal was einen<br />
umhaut, man kann wieder zu sich finden. mach<br />
das, was du liebst, umgib dich mit Leuten, die dir<br />
gut tun, und es geht wieder bergauf. D. h. für<br />
mich auch manchmal abschied nehmen, von<br />
menschen, die mir nicht gut getan haben. So habe<br />
ich mich nach meinem Burnout von drei meiner<br />
engsten Freunde distanziert, was ich immer noch<br />
als eine gute Entscheidung empfinde.<br />
MM: Was sind eure musikalischen Ein flüsse?<br />
Tom: Ich habe Soulmusik mit der muttermilch<br />
aufgenommen. Zu Hause wurden früher viel James<br />
Brown und Wilson Picket gehört. Später kamen<br />
dann die Blues-Klassiker hinzu. Und natürlich die<br />
großen Bands der 70er-Jahre, z.B. Jimi Hendrix,<br />
Led Zeppelin, Van Halen u.v.m. Ich mag aber<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
STORIES 29<br />
BURN OUT LAUT<br />
„Sitzung Eins“<br />
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SEAN WARWICK <strong>–</strong> GESaNG, orGEL | TOM PLÜCK <strong>–</strong> GITarrE<br />
SASCHA MANDELKOW <strong>–</strong> BaSS | MIRKO GRUSA <strong>–</strong> ScHLaGZEUG<br />
auch John coltrane, Zappa, genau so gerne auch<br />
mal moderne Sachen aus dem Bereich Hip-Hop<br />
wie z.B. N.E.r.D.<br />
SEaN: Da ich früher eine art Verbot gespürt habe,<br />
mich mit musik zu beschäftigen, habe ich mich<br />
mit anfang 20 viel eingesperrt und statt musik zu<br />
hören einfach Klavier gespielt und gesungen. Ich<br />
habe sehr gerne Jazz-Standards für mich ge -<br />
spielt. Wenn ich dann doch musik gehört habe,<br />
waren das immer Sänger, die sich die Seele aus<br />
dem Leib geschrien haben, wie Kurt cobain, Joe<br />
cocker, Janis Joplin und James Brown. Später<br />
habe ich dann gerne mal Soul-musik gehört. Ein<br />
schöner abend mit ner heißen Braut, rotwein<br />
und marvin Gaye. Herrlich.<br />
MM: Deutsche Texte, gesungen von einem<br />
halb englischen Belgier. Warum habt ihr euch<br />
für Songs in Deutsch entschieden?<br />
SEaN: Wir haben eine message und die soll<br />
ankommen. Wer hört denn bei englischen Texten<br />
schon genau hin? Darüber hinaus mag ich die<br />
deutsche Sprache sehr gerne. Sie ist sehr genau,<br />
eignet sich für mich sehr gut, um schöne Bilder<br />
und Emotionen zu erzeugen oder auch mal<br />
albernen Kram loszuwerden, wie z.B. im Song<br />
„Ich Krach Das“, wo dann einige Zeilen übrigens<br />
doch wieder tiefe Wahrheiten beinhalten.<br />
Tom: Ich würde es sogar noch deutlicher formulieren.<br />
Bei deutschen Texten ist man gezwungen<br />
den Text zu hören und zu verstehen. Da kann<br />
man gar nicht anders. Das nutzen wir, um unsere<br />
Botschaft zu übermitteln.<br />
8<br />
4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>
30 STORIES<br />
MM: Wie ist euer Verhältnis untereinander in<br />
der Band?<br />
SEaN: Voll die Zweckgemeinschaft! (Lacht)<br />
Tom: Wir sind sehr familiär unterwegs. Wir bereden<br />
alles mögliche und sind füreinander da.<br />
SEaN: Tom, Sascha und ich kennen uns schon<br />
seit vielen Jahren, da wir früher in einer anderen<br />
combo zusammen gecovert haben. Die Band -<br />
mitglieder sind meine engsten Freunde. auch<br />
mirko, der erst seit vier monaten dabei ist, zähle<br />
ich zu meinem engsten Freundeskreis. Unser Pro -<br />
jekt schweißt uns zusammen.<br />
MM: Ihr teilt die Leidenschaft für Musik und<br />
sagt, das Musikmachen hat für euch auch<br />
eine therapeutische Wirkung. Wie kann man<br />
sich das vorstellen?<br />
Tom: musik ist für mich wie die Luft zum atmen.<br />
ohne geht es nicht. Ich kann meine Gefühle,<br />
egal ob positiv oder negativ, auf der Gitarre rauslassen.<br />
Wenn ich dann mal die Sau rauslasse,<br />
fühle ich mich hinterher viel besser. Ich kann<br />
dann einen schwierigen Tag viel besser durchstehen<br />
oder mich von einem Scheiß-Tag besser<br />
erholen.<br />
SEaN: Bei mir sind es mehrere Sachen gleichzeitig.<br />
Erlebe ich etwas, was mich emotional um -<br />
haut, schreibe ich einen Song und mir geht es<br />
besser. Das Kack-Erlebnis hat mir zu einer neuen<br />
Blüte verholfen. Das tut mir gut. ansonsten heilt<br />
mich das musizieren jedes mal wieder. Ich muss<br />
nur einen Jazz-akkord auf dem Klavier anspielen<br />
und entspanne mich. mit den Jungs zusammen<br />
zu rocken, egal ob auf der Bühne oder im Probe -<br />
raum, hat jedes mal wieder etwas magisches.<br />
Unser Zusammenhalt wird spürbar.<br />
MM: Auf eurer Homepage bietet ihr mit eurer<br />
Musik einen „freundlichen Arschtritt zur per -<br />
sönlichen Weiterentwicklung“ an. Geht dieser<br />
„Arschtritt“ auch an euch?<br />
SEaN: Dieser arschtritt geht hauptsächlich erst<br />
mal an uns. Die musik, und für mich insbesondere<br />
die Texte, erinnern mich immer wieder daran, dass<br />
ich auf mich aufpassen will, dass ich so handle,<br />
wie es mir gut tut.<br />
Tom: Ja genau, es hat auch den Zweck, uns<br />
selbst zu bestärken. Wir machen uns mit unserer<br />
musik selbst neuen mut, dass wir uns trauen,<br />
neue Dinge auszuprobieren oder gestärkt in den<br />
neuen Tag gehen können.<br />
SEaN: Und wer will, kann es uns ja gleichtun!<br />
MM: Was kann man bei euren Auftritten er -<br />
warten?<br />
Tom: Eine positiv geladene, musikalisch unterhaltsame<br />
Show. Wir sind musikalisch nicht so<br />
festgelegt, dass wir nur rocknummern im Pro -<br />
gramm haben. Wir verarbeiten auch andere<br />
mu si kalische Einflüsse, die eher dem Blues, Soul<br />
und auch Funk zuzuordnen sind. Da mischen<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
STORIES 31<br />
sich schnelle Num mern mit Balladen und anderem<br />
Kram.<br />
SEaN: mir ist unsere authentizität wichtig. Wir<br />
zeigen uns so, wie wir sind, und alle, die kommen,<br />
sind eingeladen, sich mit sich selbst und allem<br />
wohlzufühlen. Darüber hinaus finde ich, dass wir<br />
es gut hingekriegt haben, catchy melodien zu<br />
komponieren, die von vielen Leuten direkt mitgesungen<br />
werden. Und nein, wir machen keinen<br />
Schlager.<br />
MM: Organisiert ihr eure Auftritte selber?<br />
SEaN: Bis jetzt ja. Es werden zum Glück auch<br />
immer mehr. Den Job würden wir allerdings sehr<br />
gerne abgeben, und wir freuen uns, wenn Booker<br />
auf uns zukommen!<br />
MM: Wenn ihr die Möglichkeit dazu habt, mit<br />
welchem Künstler/mit welcher Band würdet<br />
ihr gerne mal zusammenarbeiten?<br />
SEaN: Bis ich so weit bin, mal ne Nummer mit<br />
Queen trällern zu dürfen, wäre es mir eine Ehre,<br />
mit Udo Lindenberg auf ner Bühne zu stehen.<br />
Tom: Ich könnte mir das mit Xavier Naidoo vorstellen.<br />
Der hat eine sehr prägnante, soulige<br />
Stimme und gute musiker am Start.<br />
MM: Was sind eure kurzfristigen und langfristigen<br />
Ziele für die Zukunft?<br />
»Bei deutschen Texten ist man gezwungen, den Text<br />
zu hören und zu verstehen.<br />
Da kann man gar nicht anders. Das nutzen wir, um<br />
unsere Botschaft zu übermitteln.«<br />
SEaN: Kurzfristig wollen wir davon leben können<br />
und langfristig sehr gut. mir ist klar, dass wir dafür<br />
viele Schritte gehen müssen, und die gehen wir.<br />
Wir haben ein musikvideo zu unserem Song<br />
„mein Es“ gedreht, am 12.12.<strong>2019</strong> kam unsere<br />
erste EP raus, wir spielen wo es geht und knüpfen<br />
neue Kontakte. Unsere Website www.burnoutlaut.de<br />
sieht auch immer besser aus. Darüber<br />
hinaus ist mir wichtig, unsere Botschaft weiter zu<br />
transportieren. Ich möchte menschen helfen, aus<br />
ihrem Leben was Geiles zu machen. Das muss<br />
für mich nicht nur über die musik geschehen. Ich<br />
kann mir auch vorstellen, Seminare oder Videocoachings<br />
zum Thema Persönlichkeitsent wick -<br />
lung zu geben. Die musik ist in meinem Leben<br />
aber definitiv ein muss.<br />
Tom: Ne Finca mit Pool auf malle (Lacht). Es wäre<br />
schön, von der musik leben zu können, da es für<br />
mich das Wichtigste in meinem Leben ist!<br />
WEB: WWW.BURNOUTLAUT.DE<br />
INTErVIEW: RONJA RABE<br />
FoToQUELLE: BURN OUT LAUT<br />
4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>
32 STORIES<br />
MM: Bist du <strong>Musiker</strong>, Kabarettist oder beides?<br />
SVEN GARRECHT: Das überlasse ich gerne<br />
dem Publikum. Bisher habe ich sowohl auf Ka -<br />
barettbühnen als auch auf Musikfestivals spielen<br />
dürfen.<br />
Auf der Bühne spiele ich Lieder, erzähle Anek -<br />
doten und trage Gedichte vor. Es kommt vor,<br />
dass an Stellen gelacht wird, bei denen ich das<br />
auch so geplant habe. Aber es gibt auch erns -<br />
tere Lieder und Themen.<br />
Ich freue mich, wenn die Leute kommen, um<br />
Musik zu hören, und ich freue mich genauso,<br />
wenn sie kommen, um zu lachen. Ob sie dann<br />
hinterher sagen, sie waren bei einem <strong>Musiker</strong><br />
oder bei einem Kabarettisten, ist mir eigentlich<br />
egal. Blöd wäre nur, wenn sie gar nicht erst<br />
kämen.<br />
MM: Dein neues Programm <strong>–</strong> wann, wie, was<br />
und wo?<br />
SVEN: Daran schreibe ich gerade. Die Premiere<br />
ist für dieses Jahr angesetzt. Wahrscheinlich<br />
wird es eine in der Schweiz geben und eine in<br />
meiner Heimatstadt Seligenstadt, davon einmal<br />
solo und einmal mit Band. Wann und wo<br />
genau ich dann sein muss, schau ich hoffentlich<br />
rechtzeitig auf meiner Homepage nach.<br />
Was genau im neuen Programm passiert,<br />
kann ich natürlich noch nicht verraten. Sagen<br />
kann ich Folgendes: Ich werde singen, Klavier<br />
spielen und eine Mütze tragen.<br />
MM: Trittst du lieber mit Band, im Duo oder<br />
alleine auf?<br />
SVEN: Alles sehr gerne. Wenn ich alleine spiele,<br />
habe ich natürlich die Möglichkeit, mehr mit dem<br />
Publikum zu interagieren oder einfach mal während<br />
eines Liedes eine kurze Ge schichte einzuschieben.<br />
Im Duo spiele ich mit einem Multiinstrumen -<br />
talisten. Da ist der Reiz natürlich das Wechseln<br />
der Instrumente.<br />
Und mit Band kann man die Lieder eben mu -<br />
sikalisch ausloten. Da gibt es dann mal ein Gi -<br />
tar rensolo oder einen mehrstimmigen Chorsatz<br />
<strong>–</strong> das ist alleine schwierig.<br />
MM: Was sind gute Lieder? Kann man jemals<br />
mit einem Lied zufrieden sein?<br />
Mit der Kleinkunst<br />
im Herzen<br />
schafft er eine<br />
Symbiose aus grooviger<br />
Popmusik und<br />
sinnigem Chanson<br />
SVEN: Man vielleicht, ich leider nicht. Ich habe<br />
noch nie ein Lied geschrieben und gesagt:<br />
Fertig <strong>–</strong> besser geht’s nicht. Deswegen muss<br />
ich mich jedes Mal dazu überwinden, an einem<br />
bestimmten Punkt zu sagen: Fertig <strong>–</strong> besser<br />
8<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
STORIES 33<br />
4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>
34 STORIES<br />
kann ich’s nicht. Ab dann spiele ich das Lied<br />
zwar, höre aber nie auf zu überlegen, ob man<br />
nicht doch noch etwas daran ändern könnte.<br />
Es kam schon vor, dass ich eine Nummer jahrelang<br />
gespielt habe und dann plötzlich singe<br />
ich aus Versehen eine Zeile anders und es<br />
gefällt mir besser. Und dann lasse ich das erst<br />
einmal so, bis mir wieder was anderes einfällt.<br />
Es gibt Menschen, die müssen halbjährlich ihre<br />
Einrichtung in der Wohnung umstellen. Bei mir<br />
sind es die Lieder.<br />
Die Frage danach, was ein gutes Lied ist,<br />
lässt sich wahrscheinlich nicht mit objektiven<br />
Maßstäben beurteilen. Ich glaube ich kann<br />
Liedern nicht so viel abgewinnen, wenn ich das<br />
Gefühl habe, sie wollen sich anbiedern. Wenn<br />
jemand ein Lied schreibt, weil er das Bedürfnis<br />
hat, das zu tun, unabhängig von Erfolg oder Ge -<br />
fälligkeit, dann muss es nicht meinem persönlichen<br />
Geschmack entsprechen, aber es ist ein<br />
gutes Lied. Konstantin Wecker hat ein Stück<br />
mit dem Titel „Ich singe, weil ich ein Lied hab“.<br />
Das scheint mir der richtige Ansatz zu sein.<br />
SVEN GARRECHT<br />
„Kleinstadttiger“ <strong>–</strong> EP<br />
VÖ: NOVEMBER 2018<br />
WWW.SVENGARRECHT.DE<br />
WWW.FACEBOOK.COM/SVENGARRECHT<br />
MM: Was kannst du uns über das Geheim nis<br />
von Soleiern verraten?<br />
SVEN: Mir ist es wichtig, meinem Publikum mit -<br />
zuteilen, dass ich hervorragende Soleier mache,<br />
damit sie wissen: Gott sei Dank, er kann wenigs -<br />
tens irgendwas gut. Das Rezept habe ich von<br />
einem befreundeten Koch, aber natürlich muss<br />
ich das für mich behalten. So viel sei gesagt: Die<br />
Eier sollten vorher gekocht werden.<br />
MM: Dein aktuelles Programm heißt „Klein-<br />
stadt-Tiger“. Gibt es einen Bezug zu deiner<br />
Kindheit in Seligenstadt?<br />
SVEN: Ja, den gibt es. Ich erzähle ein paar Anek -<br />
doten aus meiner Kindheit und berichte von<br />
Phänomenen des Lebens in der Kleinstadt. Wobei<br />
mir mittlerweile klar geworden ist, dass es die<br />
überall gibt, egal ob Groß- oder Klein stadt.<br />
Zum Beispiel handelt das Lied „Auf der Lügen -<br />
bank“ von einem Ort in meiner Heimat, den man<br />
offiziell zum Knotenpunkt für Klatsch, Un sinn<br />
und Schwindeleien erklärt hat. Ich dachte immer,<br />
so was gäbe es nur bei uns, aber neulich kam<br />
nach dem Konzert ein Herr zu mir und sagte: „So<br />
was haben wir auch, heißt bei uns Rathaus.“<br />
MM: Wie bist du zur Musik und deinem eigenen<br />
Projekt gekommen?<br />
SVEN: Ich hielt es eigentlich schon immer für<br />
die einzig richtige Idee, <strong>Musiker</strong> zu werden. Also<br />
habe ich zunächst Saxophon studiert und dann<br />
in einigen Bands gespielt.<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
STORIES 35<br />
»Sven Garrecht hat begriffen, dass, wenn<br />
die Welt wirklich jeden Tag schlechter wird,<br />
gestern zwar alles noch nicht ganz<br />
so schlimm war, wie es im Moment ist,<br />
aber dann immerhin heute noch<br />
alles besser ist, als es morgen sein wird.<br />
Zum Raufen gehen ihm sowieso<br />
langsam die Haare aus und für Masochismus<br />
ist er einfach viel zu bequem.<br />
Was ihm allerdings scheinbar nie ausgeht,<br />
sind die Sprüche.<br />
Frisch, frech, charmant <strong>–</strong><br />
und keiner davon ist auch nur halb so alt<br />
wie die Kappe, die er trägt.«<br />
Als ich dann angefangen habe, eigene Lieder<br />
und Texte zu schreiben, wurde mir klar, dass<br />
gleichzeitig singen und Saxophon spielen zwar<br />
überraschenderweise geht, aber ziemlich kacke<br />
klingt. Deshalb bin ich dann auf das Klavier ge -<br />
wechselt. Und so ist es geblieben.<br />
MM: Was ist für dich ein gutes Konzert?<br />
SVEN: Es war ein gutes Konzert, wenn das Pu -<br />
blikum mit mir gemeinsam einen schönen Abend<br />
hatte. Ob das jetzt war, weil sie gelacht haben,<br />
gerührt waren, ihnen die Musik gefallen hat<br />
oder sie zwischendurch eingenickt sind, spielt<br />
dabei keine Rolle.<br />
MM: Wie wichtig ist „Autentizität“ und<br />
schreibt man das nicht eigentlich mit „th“?<br />
SVEN: Richtig, es heißt eigentlich Autentizithät.<br />
Mir kommt es so vor, als würde das gerade<br />
zum neuen Trendbegriff werden <strong>–</strong> jeder sucht<br />
danach, jeder fragt danach. Ich glaube, wenn<br />
man etwas gerne tut, dann ist das per se au -<br />
thentisch.<br />
MM: Macht Musik nur Spaß oder auch Ar beit?<br />
SVEN: Musik macht nur Spaß. Arbeit macht die<br />
Zeit dazwischen.<br />
Web: WWW.SVENGARRECHT.DE<br />
IntervIeW: RONJA RABE<br />
Fotos: MATHIAS NEUBAUER;<br />
MORTEN ROESCH<br />
4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>
36 STORIES<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
STORIES 37<br />
VOICE<br />
OVER<br />
PIANO<br />
En ter tain ment<br />
auf höchs tem Ni veau<br />
welt weit <strong>–</strong> haut nah<br />
Sängerin Sara Dähn und der Komponist<br />
Die<br />
und Entertainer Thomas Blaeschke treten seit<br />
2012 gemeinsam als Voice Over Piano mit Band und<br />
Orchester national und international auf.<br />
MM: Als Voice Over Piano seid ihr international<br />
unterwegs. Was waren die bisherigen High -<br />
lights?<br />
VOICE OVER PIANO: Highlights gibt es mittlerweile<br />
einige, da die Länder und Gegebenheiten unterschiedlicher<br />
nicht hätten sein können.<br />
Sicherlich zählen in den USA die Auftritte in New<br />
York City, Sacramento und San Francisco sowie in<br />
Palm Beach dazu. Dort gibt es unheimlich viele gute<br />
Kollegen, und man muss sich erst einmal vor einem<br />
Publikum behaupten, das Vielfalt und Qualität ge -<br />
wohnt ist. Beim ersten Mal hatten wir sehr großen<br />
Respekt vor diesem Umstand, merkten dann aber,<br />
dass wir ankommen, und haben unser Ding gemacht.<br />
Aufregend waren die Konzerte in Krisengebieten<br />
wie Afghanistan, im Kosovo, in Bosnien, im Irak oder<br />
aber auch in anderen Staaten mit anderer Kultur wie<br />
Usbekistan, Russland oder Korea. Doch das Publi -<br />
kum ist immer sehr dankbar und schnell vergisst man<br />
die außergewöhnlichen Umstände und spielt einfach<br />
nur für die Leute dort.<br />
Ansonsten waren sicherlich die Highlights auch<br />
die mehrfachen Auftritte im Bundeskanzleramt oder<br />
in Ministerien in Berlin.<br />
Am emotionalsten waren das offizielle Singen einmal<br />
der deutschen Nationalhymne bei einem Festakt im<br />
Bundesministerium der Verteidigung und erst jetzt<br />
<strong>2019</strong> die Hymnen der USA und Deutschlands bei<br />
den Feierlichkeiten zum Independence Day <strong>2019</strong> im<br />
US-Generalkonsulat Hamburg. Da lastete großer<br />
Druck auf uns und es kam häufig der Hinweis „Ver-<br />
singt euch bloß nicht“ <strong>–</strong> puh, das war bereits im<br />
Vorfeld anstrengend. Aber bei YouTube findet man<br />
nun das Video dazu und wir sind sehr zufrieden.<br />
Die deutsche Nationalhymne und auch gleich die<br />
Kameruns auf Französisch und die Europahymne<br />
auf Deutsch und Französisch folgten dann übrigens<br />
schon gleich in Afrika zum zentralen Konzert zum<br />
„Tag der deutschen Einheit“ über das Auswärtige<br />
Amt und die Deutsche Botschaft in Yaoundé, der<br />
Hauptstadt Kameruns, Anfang Oktober <strong>2019</strong>. Das<br />
war nochmals eine Schippe aufregender, weil 600<br />
Gäste aus verschiedenen Nationen kamen: internationale<br />
Gäste aus Politik und Wirtschaft, Medien ver -<br />
treter, insbesondere das Corps Diplomatique und<br />
kamerunische Regie rungsvertreter. Als die Hymnen<br />
durch waren, haben wir (erleichtert) zwei Stunden ge -<br />
rockt mit unserer Band, u. a. wegen des Mauer falls mit<br />
„Wind Of Change“ von den Scorpions. Danach waren<br />
die weiteren Aktivitäten, u. a. ein Konzert für das<br />
Goethe-Institut Kamerun, gefühlt einfach.<br />
8<br />
4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>
38 STORIES<br />
MM. Wie kreiert ihr eure Shows? Was ist das<br />
Besondere daran?<br />
VOICE OVER PIANO: Das Besondere an unseren<br />
Shows ist bereits der Fakt, dass Sara als Frau<br />
auch viele originäre Männerstücke singt. Mal mit<br />
Backing Vocals, mal nur solo, mal mit Piano-<br />
Begleitung oder mit unserer Band oder unserem<br />
Orchester. Dadurch ergibt sich eine große Band -<br />
breite eigener Inter pre tationen und Arrange ments,<br />
aber auch eigener Songs.<br />
MM: Woraus besteht euer Repertoire?<br />
VOICE OVER PIANO: Nun ja, das Publikum<br />
braucht keine Kopien großartiger Originale. Wenn<br />
man also etwas covert, sollte es in der Art so verändert<br />
sein, dass es quasi einen eigenen Stil darstellt.<br />
Ich sagte ja bereits: Sara als Frau singt die<br />
Titel, egal, ob sie im Original von Mann oder Frau<br />
sind, in unserer Interpretation und in unserem<br />
Stil. Wir passen die Arrangements an unsere<br />
Band, das Orchester an. Wir legen großen Wert<br />
auf Interpretation, denn man muss die Texte und<br />
deren Inhalte leben, um sie glaubhaft oder, wie<br />
vielfach immer wieder ge sagt wird, authentisch<br />
zum Publikum zu transportieren.<br />
über uns erfahren, und scheut auch nicht, auf<br />
Zwischenrufe oder Fragen zu reagieren.<br />
MM: Kooperiert ihr mit anderen Künstlern?<br />
VOICE OVER PIANO: Ja, wir suchen immer wieder<br />
Kooperationen, weil man dadurch einfach<br />
unglaublich tolle andere Dinge machen kann als<br />
immer nur das eigene. Man bekommt super An -<br />
regungen und Ideen.<br />
MM: Wie drückt ihr eure Visionen in der<br />
Musik, aber auch in den Videos aus?<br />
VOICE OVER PIANO: Nun, wir schreiben unsere<br />
eigenen Songs und bewegen uns dabei durch<br />
mehrere Genres. Und wir haben ein großes Re -<br />
pertoire mit Cover-Songs, die wir in unserem Stil<br />
darbieten. Darunter Songs von Queen, ABBA,<br />
Udo Jürgens, Frank Sinatra, Beyoncé, Gloria<br />
Gaynor, von Trude Herr, Georg Kreisler, Friedrich<br />
Holländer und Günter Neumann. Also Rock, Pop,<br />
Hot Country, Chanson und auch Musical titel, die es<br />
ja auch vielfach in die Charts schafften.<br />
MM: Wie habt ihr euren eigenen Stil gefunden?<br />
Im Übrigen versuchen wir, auch sprachlich in<br />
deutschsprachigen Gebieten die Masse auf<br />
Deutsch zu singen, weil die Texte dadurch auch<br />
wirklich verstanden werden (die mitschwingenden<br />
Konnotationen). In englischsprachigen Ländern<br />
machen wir das auf Englisch und wir haben auch<br />
mal französische Titel im Angebot.<br />
Eine zweite Stärke unseres Programms ist, dass<br />
Thomas nicht nur Bandleader und Pianist ist,<br />
sondern auch ein unglaublich guter Moderator<br />
und Entertainer. Er schafft es, dass die Zu schauer<br />
humorvoll Wissenswertes über die Songs oder<br />
VOICE OVER PIANO: Also Text und Musik müssen<br />
zueinander passen und sich gegenseitig tragen<br />
<strong>–</strong> Musik kann Text unglaublich unterstützen.<br />
Aber Texte müssen, auch wenn sie mal witzig<br />
sind, immer auch Inhalt haben und eine gewisse<br />
Eloquenz beinhalten. Wir lieben speziell diesen<br />
Weg, der nicht der einzig gangbare ist, denn es<br />
gib ja viele andere Macharten. Wobei wir nicht<br />
ein gesungenes Wort „Liebe“ durch ein Auflegen<br />
der Hand aufs eigene Herz unterstreichen. Das<br />
ist too much. Es ist doch aber genial, wenn man<br />
einen Satz so singen kann, dass das Gefühl gleich<br />
transportiert wird.<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
STORIES 39<br />
VOICE OVER PIANO<br />
weltweit <strong>–</strong> hautnah<br />
VÖ: 30. JULI 2018<br />
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FACEBOOK.COM/VOICEOVERPIANO<br />
MAIL@VOICEOVERPIANO.COM<br />
Sara weiß sich zu bewegen, denn sie hat ja nebst Gesang<br />
auch Tanz studiert. Sie hat eine unglaubliche Bühnen -<br />
präsenz. Das kommt immer wieder von den Zu schauern<br />
im Nachgang als Rückmeldung.<br />
MM: Ihr seid auch schon vor berühmten Persönlich -<br />
keiten aufgetreten. Ist man da besonders aufgeregt?<br />
Besonders weiche,<br />
instrumentenschonende<br />
<br />
VOICE OVER PIANO: Klar, selbst bei Wiederholungen wie<br />
bei Bundeskanzlerin Merkel oder Verteidigungsministerin<br />
von der Leyen waren wir aufgeregt, denn man will es auf<br />
diesem Niveau auch selbst unbeschreiblich gut machen.<br />
Oder es ist auch immer so, dass man Respekt davor hat,<br />
wenn Kollegen oder andere Fachleute im Publikum sitzen.<br />
Die hören und sehen ja alles. Diese Aufregung ist gut.<br />
Man muss diese Energie einfach nur für den Auftritt nutzen,<br />
dann ist das ein Gewinn für die Performance.<br />
MM: Ich habe gehört, für nächstes Jahr ist unter anderem<br />
ein Auftritt in der Elbphilharmonie geplant?<br />
VOICE OVER PIANO: Die Elbphilharmonie ist eines unserer<br />
großen Ziele, und wir stricken derzeit an dem Programm<br />
und der Besetzung, um ein rundes Konzept zu präsentieren,<br />
das eben uns ausmacht. Auch hier wollen wir natürlich<br />
nicht einfach nur ein Konzert geben, sondern dem ehrwürdigen<br />
Rahmen entsprechend ein niveauvolles Konzert<br />
geben, das positiv nachhaltig in Erinnerung bleibt. Man will<br />
ja wiederholt wiederkommen. Wir würden dort mit Band<br />
und Orchester auftreten.<br />
MM: Was sind eure weiteren musikalischen Ziele und<br />
Pläne?<br />
Besuch uns<br />
auf der Prolight+Sound:<br />
Halle 8.0 Stand A60<br />
VOICE OVER PIANO: Wir schreiben natürlich an weiteren<br />
eigenen Songs, die ja wichtiger Teil unserer Definition<br />
sind. Themen gibt es genug. Und dann wollen wir mittelfristig<br />
auch noch häufiger in die großen und ganz großen<br />
Hallen und auf Open Airs. Parallel arbeiten wir natürlich<br />
daran, dass wir über ein großes Label auch entsprechende<br />
Aufgaben bekommen, weitere CD-Produktionen durch zu -<br />
führen, Konzertprogramme zu kreieren und auch verstärkt in<br />
den Medien präsent zu sein mit Auftritten und Songs.<br />
Unsere Songs findet man bereits bei iTunes, Spotify,<br />
YouTube etc. Und es kommen in Kürze weitere hinzu.<br />
Sicher und platzsparend <strong>–</strong><br />
Die »Guardian« Gitarrenständer<br />
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WEB: WWW.VOICEOVERPIANO.COM<br />
INTERVIEW: RONJA RABE<br />
FOTOS: CHRISTINE LUTZ<br />
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www.k-m.de
40 STORIES<br />
Hätte Tom Petty zusammen mit Johnny Cash eine Band gegründet,<br />
Bruce Springsteen und Neil Young dazu eingeladen,<br />
dann wäre das vermutlich die Revolution in der Geschichte<br />
der Rock-Musik gewesen. Unvorstellbar?<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
STORIES 41<br />
MM: Warum Copper SMoke, zu Deutsch<br />
„kupfer rauch“? Was steckt hinter eurem<br />
Namen?<br />
COPPER SMOKE: COPPER SMOKE war ein typisches<br />
Ergebnis eines Brainstormings <strong>–</strong> der Name<br />
bleibt hängen und passt zur Musik. Interessant ist<br />
vielmehr, was Außenstehende hineininterpretieren,<br />
von der rauchenden Pistolenkugel bis hin zum<br />
kupfernen Whiskykessel der amerikanischen<br />
Moonshiner-Schwarzbrenner.<br />
MM: Copper SMoke existieren ja bereits einige<br />
Jahre <strong>–</strong> du, Frank, bist im raum Würzburg<br />
auch als Solokünstler bekannt. Wie und mit welchem<br />
Ziel habt ihr euch als Band zusammengefunden?<br />
COPPER SMOKE: Wir haben uns über die Musik<br />
kennengelernt <strong>–</strong> wie oftmals, durch Zufall. Ich habe<br />
in diversen Rockbands gespielt und durch mein<br />
Interesse zur Country-Musik bin ich vor über zehn<br />
Jahren in einer Country-Cover-Band gelandet. Dort<br />
habe ich den Keyboarder Jobst und den Drummer<br />
Christof kennengelernt. Wir haben uns gleich gut<br />
verstanden und hatten die gleichen musikalischen<br />
Vorlieben. Ab da war klar, dass wir etwas Eigenes<br />
mit eigenem Songmaterial machen wollten. Mit<br />
Dieter an der Sologitarre und Horst am Bass haben<br />
wir dann auch relativ schnell genau die erfahrenen<br />
<strong>Musiker</strong> und Menschen gefunden, die heute<br />
COPPER SMOKE ausmachen. Und das Wichtigste:<br />
es passt sowohl musikalisch als auch menschlich!<br />
MM: Americana oder auch einflüsse aus der<br />
Country- und Southern-rock-Szene sind bei<br />
euch nicht zu überhören. Was fasziniert euch<br />
am Übersee-Sound?<br />
COPPER SMOKE: Ich kann mich im Americana/<br />
Alternative-Country und Folk am besten ausdrü -<br />
cken. Diese Musik ist einfach gemacht, um Ge -<br />
schichten zu erzählen.<br />
8<br />
Nicht ganz, denn die Würzburger Band steht genau<br />
für diesen Sound.<br />
4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>
42 STORIES<br />
Das hat ja auch eine lange Tradition mit Leuten<br />
wie Bob Dylan, Neil Young und vor allem<br />
Townes Van Zandt. Und ja klar, ein gewisser<br />
Hang zur Cowboy-Romantik ist zumindest bei<br />
mir nicht von der Hand zu weisen.<br />
MM: entstehen eure Songs mehr aus der<br />
Band arbeit oder legst du als Songwriter das<br />
Arran ge ment der von dir geschriebenen<br />
Songs alleine fest?<br />
COPPER SMOKE: Die Songideen und vor allem<br />
die Texte kommen fast ausschließlich von mir.<br />
Manchmal ist es nur eine Idee, manchmal ist<br />
bereits ein komplettes Arrangement im Kopf,<br />
jedoch basteln wir immer zusammen mit der<br />
ganzen Band an den Arrangements. Es ist immer<br />
wieder spannend wie sich Songs während des<br />
Arrangementprozesses entwickeln <strong>–</strong> manchmal<br />
steht ein Song schon nach ein bis zwei Pro -<br />
ben; wir hatten aber auch schon Songs, deren<br />
Entstehungsprozess sich über Monate hinzog.<br />
MM: Woher holst du deine Songideen? Die<br />
Texte haben ja doch oft einen nachdenklichen<br />
und melancholischen Unterton. Ist<br />
Musik generell ein Ventil, um solche Gefühle<br />
zu verarbeiten?<br />
COPPER SMOKE: Ein Ventil ist die Musik auf<br />
jeden Fall. Man kann persönliche Erlebnisse<br />
damit sehr gut verarbeiten und sich von der<br />
Seele schreiben. Das soll aber nicht heißen, dass<br />
ich nur negative Erlebnisse hatte (lacht). Aber<br />
oftmals lohnt es sich eben, schwierige oder<br />
traurige Themen anzugehen, da sie manchmal<br />
auch als Tabuthema gelten. Viele Men schen finden<br />
sich in solchen Texten selbst wieder, das<br />
kann dann auch eine positive Wirkung haben.<br />
Ein fröhlicher Text dagegen regt wenig zum<br />
Nachdenken an und verpufft meiner Meinung<br />
nach sehr schnell. Da fehlt mir einfach der Tief -<br />
gang. By the way, schön, dass du den Texten<br />
zugehört hast. Ist leider nicht immer selbstverständlich,<br />
was ich aber auch nachvollziehen<br />
kann. Viele haben nicht mehr die Zeit, sich einen<br />
Song intensiv anzuhören. Aber dennoch hab<br />
ich auch schon den ein oder anderen „Party-<br />
Song“ geschrieben, hier geht’s dann meistens<br />
etwas augenzwinkernd um die Folgen des über -<br />
mäßigen Alkoholgenusses.<br />
»Zusammen bringen die fünf Franken gute 100 Jahre Bühnenerfahrung mit<br />
und überzeugen durch Spielfreude<br />
und mit ihrem Markenzeichen, dem mehrstimmigen Gesang.«<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
STORIES 43<br />
MM: könnt ihr uns schon etwas über eure<br />
neue CD verraten?<br />
COPPER SMOKE: Wie vorhin gesagt, ziehen<br />
sich ja manche Songarrangements ganz schön<br />
in die Länge, deshalb könnte der Titel der<br />
neuen CD gar nicht treffender sein: „It’s About<br />
Time“. Seit unserem letzten Longplayer „Second<br />
Chance“, für den wir mit einem 2. Preis beim<br />
Deutschen Rock und Pop Preis ausgezeichnet<br />
wurden, sind mittlerweile über vier Jahre vergangen.<br />
Wir haben alle Songs als komplette<br />
Band live im Studio aufgenommen und haben<br />
nur sehr wenig mit Overdubs bei den Key boards<br />
und der Leadgitarre gearbeitet. Unserer Mei -<br />
nung nach klingen die acht neuen Songs<br />
dadurch wesentlich authentischer, organischer<br />
und natürlicher.<br />
MM: Ihr habt die neue CD ganz altmodisch<br />
aus der eigenen Tasche finanziert. Wie ist<br />
eure Meinung zum Thema Crowdfunding,<br />
auf das ja heutzutage gerade junge <strong>Musiker</strong><br />
verstärkt zurückgreifen?<br />
COPPER SMOKE: Crowdfunding ist eine super<br />
Sache. So was konnte man sich vor 10 bis 15<br />
Jahren kaum in der Form vorstellen. Wir haben<br />
unser Album aber <strong>–</strong> wie du sagst <strong>–</strong> altmodisch<br />
aus eigener Tasche bezahlt. Wir wollten diesmal<br />
einfach nichts dem Zufall überlassen und haben<br />
so ziemlich alles selbst in die Hand genommen.<br />
Die Leute da draußen, die Bock auf COPPER<br />
SMOKE haben, unterstützen uns sowieso da -<br />
durch, dass sie zu unseren Konzerten kommen<br />
oder Shirts und CDs kaufen. Ist ja auch eine Art<br />
Crowdfunding. Danke an dieser Stelle an unser<br />
Publikum, unsere Freunde, Fans usw.!<br />
MM: könntet ihr euch vorstellen, eure Ver -<br />
öffentlichungen in Zukunft vielleicht über<br />
ein Label „an den Mann“ zu bringen? Gerade<br />
in Sachen Marketing bietet ein Label ja<br />
häufig Vorteile ...<br />
COPPER SMOKE: Absolut! Ein Label oder ein<br />
Vertrieb ist für jeden Künstler interessant, da<br />
man dadurch eine größere Zielgruppe erreichen<br />
kann. Es ist zwar heutzutage nicht mehr<br />
zwingend nötig, sich an ein Label zu binden,<br />
aber Bandarbeit ist nicht nur Songs schreiben<br />
BESETZUNG:<br />
FRANK HALBIG <strong>–</strong> GesanG / Gitarre<br />
HORST METZ <strong>–</strong> Bass / GesanG<br />
JOBST BRAUN <strong>–</strong> Keys / Piano / GesanG<br />
DIETER ENGELHARDT <strong>–</strong> Gitarre / GesanG<br />
CHRISTOF AMANN <strong>–</strong> schlaGzeuG / GesanG<br />
und arrangieren, Platten aufnehmen oder live<br />
spielen. Die großen Zeitfresser sind und waren<br />
schon immer Marketing, Promotion und Boo king.<br />
Wir werden daher bei der neuen Ver öf fent lichung<br />
mit einem Musiklabel und Ver trieb zusam men -<br />
arbeiten, das uns in Sachen digitalen und physischen<br />
Vertrieb und beim Marke ting unterstützen<br />
wird.<br />
MM: Seht ihr euch selbst als Liveband oder<br />
ist es auf Dauer befriedigender, im stillen<br />
käm merlein Musik zu schreiben und irgend -<br />
wann zu veröffentlichen?<br />
COPPER SMOKE: Definitiv sind wir eine Live -<br />
band. Wir wollen raus zu den Leuten. Nur dann<br />
bekommen wir das zurück, wofür wir im „stillen<br />
Kämmerlein“ arbeiten. Aber ehrlich gesagt ist<br />
es manchmal schon leicht frustrierend. Man<br />
hat es als Liveband, die eigene Songs spielt,<br />
nicht immer leicht, Veranstalter davon zu überzeugen,<br />
vielleicht doch nicht die 25. Coveroder<br />
Tributeband zu engagieren, sondern offen<br />
für „Unbekanntes“ zu sein. Alle Locations, bei<br />
denen wir bisher spielen durften, haben uns<br />
durch die Bank immer für weitere Termine ge -<br />
bucht, weil das Publikum immer begeistert war<br />
und am Ende zufrieden nach Hause ging.<br />
Dennoch wollen wir natürlich auch zukünftig<br />
gute Studioarbeit abliefern. Vielleicht dauert es<br />
ja bis zur nächsten CD nicht wieder vier Jahre? ;)<br />
MM: Wo sehen sich Copper SMoke in fünf<br />
Jahren <strong>–</strong> was sind eure Ziele?<br />
COPPER SMOKE: Wo wir uns in fünf Jahren<br />
sehen? Keine Ahnung. Ich hoffe, wir bleiben ge -<br />
sund und können auch in fünf Jahren noch an<br />
großartigen Songs arbeiten. Das ist unser größtes<br />
Ziel. Gemeinsam Musik machen, die wir lieben.<br />
Wenn wir bis dahin noch fünfmal so viele<br />
Menschen dazugewinnen, denen unsere Musik<br />
genauso viel Spaß macht, haben wir alles richtig<br />
gemacht. Vielen Dank an das <strong>Musiker</strong><br />
<strong>Magazin</strong> dafür, dass wir uns und unsere Musik<br />
hier vorstellen durften.<br />
WeB: COPPERSMOKE1.JIMDO.COM<br />
intervieW: RONJA RABE<br />
Fotoquelle: COPPER SMOKE<br />
COPPER SMOKE<br />
„It’s About Time“<br />
VÖ: 15. NOVEMBER <strong>2019</strong><br />
COPPERSMOKE1.JIMDO.COM<br />
WWW.FACEBOOK.COM/COPPERSMOKE<br />
4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>
44 STORIES<br />
KÖNIG & MEYER<br />
Stands For Your Music<br />
seit 1949<br />
»Unsere Philosophie<br />
ist es, qualitativ<br />
hochwertige und<br />
langlebige Produkte<br />
umweltgerecht<br />
zu fertigen, damit sich<br />
<strong>Musiker</strong> weltweit<br />
auf das Wesentliche<br />
konzentrieren<br />
können <strong>–</strong> ihre Musik.«<br />
KÖNIG & MEYER<br />
AUF DER<br />
PROLIGHT+SOUND:<br />
Halle 8.0 Stand a60<br />
eit vielen Jahren unterstützt das Unternehmen König & Meyer die Kulturveranstaltungen für<br />
S die zahlreichen zumeist jungen Rock- & Pop-<strong>Musiker</strong>*innen aus den 16 Bundesländern<br />
„deutscher Rock & Pop Preis“, zuerst fünf Jahre lang im Wiesbadener Kongresszentrum und jetzt<br />
seit sechs Jahren in der Siegerlandhalle in Siegen. das Unternehmen unterstützt damit seit langer Zeit<br />
das kulturelle engagement der gemeinnützigen deutschen Pop Stiftung und des deutschen<br />
Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes e.V. unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des deutschen<br />
Musikrates und des Bürgermeisters der Stadt Siegen als austragungsort. es handelt sich hier seit<br />
nunmehr 37 Jahren um eine Kulturveranstaltung, an der jährlich bis zu 1000 <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong><br />
aus allen teilen deutschlands vor und hinter der Bühne zumeist ehrenamtlich mitwirken.<br />
MM: Spielt auch bei Ihnen die Förderung der<br />
kreativen, musikbegeisterten jungen Men -<br />
schen in Deutschland in ihren Zielset zun gen<br />
und Entscheidungen eine besondere Rolle?<br />
GaBRiela KöniG: Musik überwindet kulturelle<br />
Gren zen und bringt Menschen zusammen. deshalb<br />
spielt die Förderung von <strong>Musiker</strong>n, Musikensembles<br />
und -institutionen generell eine wichtige Rolle.<br />
deshalb unterstützen wir verschiedene so wohl re -<br />
gionale als auch überregionale Projekte. dabei sind<br />
wir nicht auf ein Genre oder ein be stimmtes thema<br />
festgelegt. allerdings ist nach wuchs för de rung, wie<br />
auch die teilnahme an dem deutschen Rock & Pop<br />
Preis zeigt, ein Schwer punkt in der Förderung.<br />
Wenn bei jungen Men schen interesse und Spaß<br />
am Musizieren geweckt und aktiv gefördert werden,<br />
sorgt dies für den erhalt und eine weitere<br />
Verbrei tung von Musik. dies ist auch für uns lang -<br />
fristig von essenzieller Bedeutung.<br />
MM: Was verbinden Sie mit dem Thema<br />
Musik? Sind Sie selbst musikalisch?<br />
GaBRiela KöniG: Seit 70 Jahren steht die Marke<br />
König & Meyer in der Musikwelt für hochwertiges<br />
Musikzubehör mit unverwechselbaren designs und<br />
hoher Funktionalität. ein Schlüssel zum er folg<br />
des Unternehmens ist hierbei die hohe Ferti gungs -<br />
tiefe. Fast alle einzelteile der Produkte werden im<br />
eigenen Haus in deutschland hergestellt. Per ma -<br />
nent wird in moderne Produktionsprozesse investiert.<br />
Von der entwicklung über die Produktion<br />
bis hin zur Vermarktung gilt für uns die kompromisslose<br />
Orientierung am hohen Qualitäts an -<br />
spruch. 280 Mitarbeiter sorgen in Wertheim dafür,<br />
dass die gut 1 500 Produkte effizient gefertigt und<br />
fristgerecht mit bester Qualität und gutem Ser vice<br />
in 80 länder der Welt ausgeliefert werden.<br />
MM: <strong>2019</strong> war sehr durch die Bewegung<br />
„Fridays for Future“ geprägt. Dass Ihnen die<br />
Umwelt als Unternehmen am Herzen liegt,<br />
kann man an vielen Ihrer Maßnahmen er -<br />
kennen. Was ist Ihr persönlicher An spruch <strong>–</strong><br />
und wie viel Spielraum hat ein Unter neh men,<br />
das wirtschaftlich denken muss?<br />
GaBRiela KöniG: dass Musik guttut, die Kreati -<br />
vität und das Sozialverhalten verbessert, ist ja<br />
hinreichend bekannt. ich persönlich höre sehr<br />
gerne Musik. Musik hebt die laune, lenkt ab und<br />
unterhält. ich besuche auch gern mal ein Kon zert<br />
von Klassik bis Rock. leider spiele ich selbst kein<br />
instrument, wobei dies immer noch auf meiner<br />
„to-do“- bzw. „Bucket“-liste steht.<br />
MM: Was für ein Unternehmen verbirgt sich<br />
hinter dem K&M-Signet? Was zeichnet das<br />
Unternehmen in Ihren Augen aus?<br />
GaBRiela KöniG: Wir übernehmen weit über<br />
den Rahmen gesetzlicher Vorgaben hinaus auch<br />
eine Verantwortung im Bereich Umweltschutz. Um<br />
eine nachhaltige und möglichst umweltschonende<br />
Pro duktion zu verwirklichen, wird bereits seit<br />
Jahren kontinuierlich daran gearbeitet, abfälle zu<br />
vermeiden, emissionen zu verringern, erneuerbare<br />
energiequellen zu nutzen und Ressourcen zu<br />
schonen. So konnten wir beispielsweise den<br />
Wasser verbrauch seit 1979 um 94 % senken.<br />
Ressourcenschonung spart am ende auch Kosten<br />
für das Unternehmen. König & Meyer ist nach
STORIES 45<br />
den normen iSO 14001 und eMaS ii zertifiziert<br />
und wurde für sein engagement im Umwelt schutz<br />
vom land Baden-Württemberg ausgezeichnet.<br />
Weitere Projekte im Hinblick auf eine CO 2 -neutrale<br />
Produktion und die weitere nutzung von erneuerbaren<br />
energien sind bereits in Planung.<br />
MM: Lassen Sie uns bei der jüngeren Gene -<br />
ration einhaken. Auch dieses Jahr kann das<br />
Unternehmen eine Ausbildungsquote von<br />
knapp 9 % realisieren. In Zeiten von Fach -<br />
kräfte mangel und der steigenden Akade mi -<br />
ker quote ist das nicht selbstverständlich. Wie<br />
wichtig ist es für Sie, auch als Ausbildungs -<br />
un ternehmen zu agieren?<br />
GaBRiela KöniG: Gerade durch unsere hohe<br />
Wert schöpfungskette und den hohen Qualitäts -<br />
an spruch sind wir auf gut qualifizierte Mitarbeiter<br />
angewiesen. deshalb setzen wir seit Jahrzehnten<br />
auf die ausbildung im eigenen Unternehmen<br />
sowohl in technischen als auch in kaufmännischen<br />
Berufen. So sichern wir uns die Fachkräfte<br />
von morgen. Viele ehemalige auszubildende arbeiten<br />
heute in verantwortungsvollen Führungs posi -<br />
tionen im Unternehmen. die betriebliche ausbil -<br />
dung fördert langfristig die Wettbewerbsfähigkeit,<br />
steigert die Produktivität und innovationskraft<br />
des Unternehmens.<br />
Problem. die Marktkonzentration schreitet immer<br />
schneller voran, in deren Folge ganze Regionen<br />
von einer musikalischen Grundversorgung vor<br />
Ort ausgeschlossen sein können. dazu kommt<br />
noch die katastrophale Situation des vielfach nicht<br />
mehr angebotenen Musikunterrichts an allgemein -<br />
bildenden Schulen. dies setzt einen ge fährlichen<br />
Kreislauf in Gang, in dessen weiteren Verlauf im<br />
schlimmsten Falle Musizieren nicht mehr stattfindet.<br />
dies ist für die gesamte Branche eine ernst zu<br />
nehmende Situation.<br />
MM: Mit dem Bau des neuen Logistik zen -<br />
trums 2017 in Wertheim hat König & Meyer<br />
erneut ein klares Bekenntnis zur Stand ort -<br />
wahl gemacht. Eine mutige Investition in<br />
Zeiten, in denen so manches Unternehmen<br />
Teile seiner Produktion ins Ausland verlagert.<br />
Welche Rolle spielt der Standort Deutschland/<br />
Wertheim für Sie?<br />
GaBRiela KöniG: Wir sehen auf jeden Fall die<br />
klassischen Standortfaktoren wie den hohen<br />
Grad der Mitarbeiterqualifikation, die infrastrukturellen<br />
Verhältnisse und die hohen Qualitäts stan -<br />
dards in deutschland weiterhin als große Vorteile<br />
gegenüber der Produktion in anderen ländern.<br />
auch die politische Stabilität und die damit verbundene<br />
Planungssicherheit bieten gute Rahmen -<br />
bedingungen für unser Unternehmen in deutsch -<br />
land. Mit der eigenen Fertigung garantieren wir<br />
deutsche Umwelt- und arbeitsschutz bedingungen.<br />
Vor allem können wir schnell und flexibel auf<br />
nachfragespitzen und spezielle Kundenwünsche<br />
reagieren, außerdem neue Produkte und kleinere<br />
Serien kurzfristig umsetzen. Obwohl es die nach -<br />
teile wie höhere Stückkosten und arbeits kosten<br />
gibt, hat sich die Strategie der Produktion in<br />
deutschland bisher für uns immer bewährt.<br />
MM: Auf der Namm-Show <strong>2020</strong> haben Sie<br />
15 neue Produkte vorgestellt. Ist Innovation<br />
eher Kernkompetenz Ihres Unternehmens<br />
oder not wendiges Instrumentarium? Es gibt<br />
ja Marktbeobachter, die der Musik branche im<br />
Augenblick eher wenig Innovationskraft at -<br />
tes tieren.<br />
GaBRiela KöniG: Jedes Jahr stellen wir neue<br />
innovative Produkte auf den verschiedenen<br />
8<br />
MM: Welche Entwicklungen würden Sie im<br />
Be reich Kultur und Musik begrüßen? Und<br />
welche Entwicklungen bereiten Ihnen Sorge?<br />
GaBRiela KöniG: Für uns ist die Zahl der<br />
Schließungen im einzelhandel ein gravierendes<br />
4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>
46 STORIES<br />
»Gerade durch unsere hohe<br />
Wert schöpfungskette und den hohen<br />
Qualitäts an spruch sind wir auf<br />
gut qualifizierte Mitarbeiter angewiesen.<br />
Deshalb setzen wir seit Jahrzehnten<br />
auf die Ausbildung im eigenen<br />
Unternehmen sowohl in technischen als<br />
auch in kaufmännischen Berufen.<br />
So sichern wir uns<br />
die Fachkräfte von morgen.«<br />
Messen vor. als mittelständisches Unternehmen<br />
und Branchenführer für Premiumzubehör ist in no -<br />
vation eine wichtige Kernkompetenz. Viele ideen<br />
für neue Produkte kommen vom Markt, etwa von<br />
unseren Kunden, wie Händlern, endverbrauchern<br />
oder auch von unseren endorsement-Partnern,<br />
die unsere Produkte im einsatz haben. die ideen<br />
gehen in unsere hauseigene Konstruktions- und<br />
entwicklungsabteilung. Hier setzen sieben Mitar -<br />
beiter marktfähige ideen in Konzepte, Proto typen<br />
und serienreife Produkte um. Bevor das Produkt<br />
endgültig auf den Markt kommt, wird es auf Herz<br />
und nieren getestet. Bei innovativen erfindungen<br />
werden neue Produkte bzw. deren Funktionen und<br />
designs patentiert und geschützt.<br />
MM: Die Musikmesse und Prolight + Sound<br />
in Frankfurt hat mit nachlassender Rele vanz<br />
zu kämpfen, gemessen an der Ausstelleroder<br />
Besucherzahl. Was bedeutet diese Ent -<br />
wicklung für den Musikstandort Deutschland/<br />
für Hersteller, <strong>Musiker</strong>, Handel und Kultur?<br />
GaBRiela KöniG: die Musikmesse / Prolight +<br />
Sound ist zwar nach wie vor die größte Messe<br />
europas für den Musikbereich, allerdings ist sie
STORIES 47<br />
»Ein Schlüssel zum Er folg<br />
des Unternehmens<br />
ist hierbei die hohe<br />
Fertigungstiefe.<br />
Fast alle Einzelteile der<br />
Produkte werden im<br />
eigenen Haus in<br />
Deutschland hergestellt.<br />
Von der Entwicklung<br />
über die Produktion bis hin<br />
zur Vermarktung gilt<br />
für uns die kompromisslose<br />
Orientierung am<br />
hohen Qualitätsanspruch.«<br />
in den letzten Jahren stark geschrumpft. tat -<br />
sächlich braucht die Musikbranche aber eine euro -<br />
päische Plattform, neben USa und asien. Jeder<br />
Marktteilnehmer sollte sich dessen be wusst sein.<br />
durch die Messe entsteht eine erhöhte aufmerk -<br />
samkeit für das thema Musik und Musik machen<br />
im allgemeinen. Messen ermöglichen per sönliche<br />
Kontakte, networking und Markt analysen. Sie sind<br />
zudem eine art Stimmungsbarometer für die Bran -<br />
che. auch in heutigen Zeiten der stark wachsenden<br />
digitalisierung sind internationale Branchen -<br />
treffen unersetzlich, gerade im B2B-Bereich. Wir<br />
unterstützen Frankfurt nach wie vor und stellen<br />
auch in diesem Jahr wieder aus.<br />
MM: Ihr Unternehmen bietet fünf Jahre Ga -<br />
ran tie auf K&M-Produkte. Damit sich diese<br />
Leis tung rechnet, müssen Sie fest davon<br />
überzeugt sein, dass sich Ihre Produkte qualitativ<br />
klar von den Produkten anderer Marken<br />
differenzieren. Was macht Sie da so sicher?<br />
GaBRiela KöniG: Wir bekommen oft Feedback<br />
von Kunden, die teilweise ihr K&M-Produkt seit<br />
30 Jahren oder länger im einsatz haben. die Re -<br />
kla mationsquote bei uns im Haus bewegt sich<br />
dementsprechend auf einem sehr niedrigen niveau.<br />
Produktionsprozesse werden bei uns ständig op -<br />
timiert und überwacht, dazu wird konsequent in<br />
den Maschinenpark reinvestiert. alles orientiert sich<br />
am Premiumanspruch, das be ginnt schon beim<br />
Roh material. Wir arbeiten mit einem zertifizierten<br />
Quali tätsmanagementsystem. Über allem steht für<br />
uns die absolute Kunden zufrieden heit, bei der die<br />
Fünf jahresgarantie einen wichtigen Baustein bildet.<br />
MM: Das Unternehmen feierte <strong>2019</strong> sein 70-<br />
jähriges Bestehen: Bitte nach 70 Jahren Rück -<br />
schau einen spontanen Satz für zu künftige<br />
innovative Entwicklungen …<br />
GaBRiela KöniG: die Zukunft des Unterneh mens<br />
sehen wir nach wie vor am Standort Wert heim.<br />
industrie 4.0 und die Robotik werden sicherlich<br />
unsere Produktionsprozesse weiter be einflussen<br />
und verändern. Maschinen und an la gen werden<br />
zudem immer energieeffizienter. So werden wir<br />
zukünftig ein breiter aufgestelltes Pro dukt pro -<br />
gramm rationeller und umweltschonender fertigen<br />
können.<br />
WeB: WWW.K-M.DE<br />
inteRVieW: MUSIKER MAGAZIN<br />
liVe-BildeR: LUDWIG CZAPLA<br />
FOtOQUelle: KÖNIG & MEYER
48 STORIES<br />
MM: Ihr habt drei Preise beim Deutschen Rock<br />
& Pop Preis 2018 mit nach Hause ge nom men.<br />
Wie ging es danach für euch weiter?<br />
MATThIAS: Die Preisverleihung in Siegen war ein<br />
großartiges Erlebnis. Ich finde es toll, welchen<br />
kul turellen und fördernden Beitrag die Leute<br />
beim DrMV und der Deutschen Popstiftung<br />
durch den Deutschen rock und Pop Preis für<br />
uns <strong>Musiker</strong> leisten. Man spürt, dass es hier<br />
noch um die Musik geht und nicht um hohe wirtschaftliche<br />
In teressen wie bei manch anderen<br />
Casting-Shows und Wettbewerben. Dass hierbei<br />
auch das Genre Latin-Musik vertreten ist,<br />
finde ich eine tolle Sache.<br />
Als wir von der Preisverleihung zurückkamen,<br />
wurden wir mit Glückwünschen, Interview- und<br />
Presseanfragen nur so überhäuft. Wir haben dann<br />
zahlreiche Interview-Termine im Dezember 2018<br />
und im Januar <strong>2019</strong> geführt. Und so langsam<br />
reali sierst du dann auch, dass du es nicht nur ge -<br />
träumt hast.<br />
Es ist natürlich auch eine tolle Motivation, um<br />
neue Sachen zu schreiben und vor allem weiter<br />
gute Musik zu machen.<br />
MM: Wie ist Corazón del Caribe entstanden?<br />
MArITZA: Ich stamme ja ursprünglich aus Kuba<br />
und bin mit der Musik dort groß geworden. In meiner<br />
Familie gibt es viele begabte <strong>Musiker</strong> und<br />
Tänzerinnen. Um als <strong>Musiker</strong> oder Artist auf Kuba<br />
aufzutreten oder vermittelt zu werden, muss man<br />
eine Prüfung beim staatlichen ICM (Kubanisches<br />
Musikinstitut) bestehen.<br />
Als ich diese Prüfung in Kuba abgelegt hatte,<br />
wurde ich von einer internationalen Konzertagentur<br />
engagiert und wir haben dann Jahr für Jahr<br />
Tourneen in Deutschland und Europa mit einer<br />
kubanischen Show-Band auf großen Bühnen<br />
gespielt. 2009 waren wir sogar in der ZDF-Show<br />
„Wetten dass …?“ auf Mallorca.<br />
2015 habe ich dann Matthias kennengelernt<br />
und er hat mir von seiner Idee für das Projekt<br />
„Corazón del Caribe“ erzählt. Ich war zunächst<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
Corazón del Caribe<br />
Pures Karibik- & Kuba-Feeling<br />
STORIES 49<br />
Ob als Hochzeitsband, Party- und Dinner-Band<br />
oder für Sommerfeste <strong>–</strong> die Formation<br />
um die kubanische Sängerin „Maritza“ und<br />
den Flamenco-Gitarristen und<br />
Multi-<strong>Musiker</strong> Matthias steht für musikalisches<br />
Temperament und Leidenschaft und<br />
begeistert mit den Top-Hits aus der Karibik,<br />
Spanien und Lateinamerika<br />
überrascht, dass ein deutscher <strong>Musiker</strong> und Kom -<br />
ponist so viel Talent und Wissen für die Musik<br />
aus Kuba und der Karibik mitbringt. Und da war<br />
nach der ersten gemeinsamen Session für uns<br />
beide sofort klar, dass wir dieses Projekt gemeinsam<br />
machen werden.<br />
MM: Welchen Musikstil präsentiert ihr?<br />
MATThIAS: Die Musik aus der Karibik ist so bunt<br />
wie die Vielfalt der Kulturen dort. Ich habe viele<br />
Jahre vor „Corazón del Caribe“ bereits mit spanischen<br />
und kubanischen <strong>Musiker</strong>n zusammengearbeitet<br />
und bin über den spanischen Flamenco<br />
zu dieser Musik gekommen.<br />
Die Musik auf Kuba ist natürlich geprägt von<br />
der Kultur, den rhythmen und den Menschen<br />
dort, speziell aus Spanien und Afrika. Daher auch<br />
der Name afro-kubanische Musik.<br />
Die Stilrichtung von „Corazón del Caribe“ ist<br />
bunt gemischt, wir spielen kubanischen Son,<br />
Salsa, Cumbia aus Kolumbien, Merengue aus<br />
der Dominikanischen republik, bis hin zu den<br />
aktuellen Charthits, speziell reggaeton, Flamencound<br />
Latin-Pop.<br />
MM: Was fasziniert euch an der Musik?<br />
MArITZA: Das Geheimnis unserer durch rhyth -<br />
mus geprägten Musik ist sicherlich das Lebens -<br />
gefühl, das dadurch vermittelt wird.<br />
Meer, bunte Cocktails, lebensfrohe Menschen<br />
und viel rhythmus, Tanz und Fiesta. Und wir<br />
nehmen unser begeistertes Publikum jedes Mal<br />
von Neuem mit auf diese exotische reise durch<br />
die Karibik. Das ist auch genau das, was wir in<br />
unseren Live-Konzerten erreichen wollen: einen<br />
Karibik-Kurzurlaub für unser Publikum.<br />
Maritza ist hierfür die perfekte Front-Frau, vermittelt<br />
sie doch durch ihre ansteckende Lebens -<br />
freude genau dieses Gefühl. hinzu kommt die<br />
jahrelange Erfahrung als Tänzerin. In unserer Show<br />
sind auch zwei kleine Karibik-Tanz-Crash kurse<br />
eingebaut, bei denen wir inmitten der Spiel sets<br />
kleine Choreografien mit dem Publikum gemeinsam<br />
gestalten, quasi als kleine Tanz unter richt-<br />
Einlage für Cumbia und Bachata <strong>–</strong> ein echtes<br />
highlight für unsere Gäste.<br />
MM: Organisation, Booking, Management <strong>–</strong><br />
wer macht bei euch was?<br />
Musik in der Karibik ist die Animation zum Tan -<br />
zen, zur Bewegung des Körpers. Man kann einfach<br />
nicht still sitzen. Und diese Musik ist pures<br />
Lebensgefühl. Der Tanz bringt dich auf eine andere<br />
spirituelle Ebene. Man tanzt nicht, wenn man sich<br />
glücklich fühlt, sondern man tanzt, um sich glück -<br />
lich zu fühlen. Diese Musik versetzt dich sofort in<br />
eine positive Stimmung, macht dich glücklich<br />
MATThIAS: Im Prinzip machen wir das alles selbst<br />
und aus eigener hand. Für das Booking arbeiten<br />
wir zusätzlich mit diversen Agenturen zusammen.<br />
Das Programm und die Show richten wir auf die<br />
jeweils anstehende Show oder Veranstaltung aus.<br />
Das Management, Promotion, Internet und das<br />
gesamte Organisatorische im Background machen<br />
wir im Moment noch alles selbst.<br />
und gibt dir Energie. Du kannst all deinen Stress<br />
von dir abwerfen.<br />
MM: Wie funktioniert das Musik-Business<br />
in der Karibik oder speziell auf Kuba?<br />
MM: Was meint ihr, welche Bedeutung hat<br />
Latin Music in der heutigen Zeit in Deutsch -<br />
land?<br />
MArITZA: Kuba ist voll von guten <strong>Musiker</strong>n und<br />
Talenten und der Staat tut viel für die Förderung<br />
von Kunst und Kultur, aber es wird auch streng<br />
MATThIAS: Speziell in Deutschland verbindet man kontrolliert.<br />
mit unserer Musik natürlich das Lebensgefühl der<br />
Karibik und die damit verbundenen Erinne run gen<br />
und Sehnsüchte wie Traumurlaub unter Palmen,<br />
Sonne, weißen Sandstränden, das türkisblaue<br />
Das Musik-Business ist auch dort ein hartes<br />
Geschäft. Zunächst benötigst du als <strong>Musiker</strong><br />
eine staatliche Zulassung vom ICM (Ministerium 8<br />
4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>
50 STORIES<br />
für Kultur und Musik), um überhaupt öffentlich live<br />
zu spielen, zum Beispiel auf öffentlichen Veran -<br />
staltungen oder im Tourismus, z. B. in den großen<br />
hotels.<br />
Internet ist in Kuba noch wenig verbreitet, sehr<br />
teuer und erst so langsam im Kommen. Das macht<br />
es für die Künstler nicht einfach, sich selbst zu<br />
vermarkten, z. B. über YouTube oder Social Media.<br />
Und die Auftritte und Gagen sind auch von der<br />
Bezahlung her nicht vergleichbar mit Europa.<br />
Letztendlich kann man sagen, dass vieles vom<br />
Staat beeinflusst wird. Egal ob Texte, Auftritte oder<br />
auch politische Themen in der Musik.<br />
Im Dezember 2018 wurde von der neuen re -<br />
gierung ein sogenanntes Dekret 349 erlassen, das<br />
für sehr viel Zündstoff in der Musikszene gesorgt<br />
hat. Es besagt unter anderem, dass das Kultus -<br />
ministerium per Vertrag jeder Form von künstlerischer<br />
öffentlicher<br />
Darbietung zu stim men<br />
muss. Und die Mei nungen<br />
über Sinn und Un sinn sind<br />
sehr geteilt.<br />
MM: Habt ihr auch neue eigene Songs in<br />
Arbeit? Ist ein Album geplant?<br />
MATThIAS: Im Moment kann ich so viel verraten,<br />
dass wir eine Single mit dem Titel „El Color de tu<br />
alma (die Farbe deiner Seele)“ und zwei weitere<br />
Songs bereits soweit fertig produziert haben, die<br />
nun kurz vor der Veröffentlichung stehen und im<br />
Juli bei den Streaming-Diensten publiziert werden.<br />
Das letzte Album „Para toda la vida“ haben wir<br />
in 2017 produziert und Ende 2017 veröffentlicht.<br />
Theoretisch würde das neue Material auch für<br />
ein weiteres Album reichen.<br />
Aber wir wollen uns na -<br />
türlich mit einigen Sachen<br />
auch Zeit lassen. Wir sind<br />
gut gebucht, da wollen wir<br />
uns verstärkt auf die Live-<br />
Konzerte konzentrieren.<br />
MM: Wie entstehen eure Kompositionen?<br />
Was ist die Inspiration?<br />
MATThIAS: Maritza schreibt den Großteil der<br />
Texte und ich produziere die Musik dazu. Die<br />
Ideen kommen überall und zu jeder Tages- und<br />
Nachtzeit. Da heißt es nur, das handy griffbereit<br />
zu haben, um die Idee oder Textzeile schnell aufzuzeichnen.<br />
Die Inspiration ist das Leben, die Liebe, es<br />
sind Intuitionen des Moments. Manchmal hast<br />
du das Gefühl, dass dir eine Idee geschenkt wird<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
STORIES 51<br />
und du musst sie nur greifen. Ich denke, das<br />
bleibt das große Geheimnis in der Musik.<br />
Manchmal hast du Eingebungen, bei denen<br />
du spürst, dass sie nicht von dir selbst kommen,<br />
sondern dass sie dir von irgendwoher<br />
geschenkt werden.<br />
MM: Wo nehmt ihr eure Songs auf?<br />
MArITZA: Den hauptteil der Arrangements<br />
sowie auch den Gesang und das Mastering<br />
produzieren wir im hauseigenen Studio hier<br />
bei uns in Deutschland. Manche Aufnahmen<br />
nehmen wir in einem befreundeten Studio in<br />
havanna, Kuba auf.<br />
MM: Welche Konzerte standen bei euch<br />
an?<br />
MATThIAS: Im Sommer ist bei uns hochsaison<br />
für die Live-Konzerte. Wir waren auf<br />
Kreta, haben dort insgesamt acht Konzerte<br />
und Veranstaltungen gespielt und auch ein<br />
Video gedreht.<br />
Die folgenden drei Monate haben wir hauptsächlich<br />
in Deutschland ge spielt, Sommerfeste,<br />
Karibik-Events, Beach-Abende in Freibädern,<br />
karibische Events auf Wein gütern und natürlich<br />
auch viele Firmen- und Privatver anstal tun -<br />
gen. Ende September waren wir dann zwei<br />
Wochen auf Kuba für Auf nahmen und einen<br />
Videodreh.<br />
MM: Was ist eure Vision für <strong>2020</strong>?<br />
MArITZA: In jedem Fall wollen wir „Corazón<br />
del Caribe“ und unsere eigenen Songs weiter<br />
nach vorne bringen, viele Live-Konzerte spielen<br />
und weiter nette Menschen auf unseren<br />
Veranstaltungen kennenlernen.<br />
Und wer weiß, vielleicht klappt es mit dem<br />
radio-Sommerhit <strong>2020</strong> in Deutschland aus der<br />
Feder von „Corazón del Caribe“. Das wäre in<br />
jedem Fall eine tolle Vision.<br />
WEB: WWW.CARIBE-MUSIC.COM<br />
INTErVIEW: RONJA RABE<br />
FOTOqUELLE: CORAZÓN DEL CARIBE<br />
hINTErGrUNDFOTO: © IGOR /ADOBE<br />
STOCK<br />
GrAFIK: © ELENAMEDVEDEVA / ADOBE<br />
STOCK
52 MUSIKBUSINESS<br />
Leeza Nail<br />
WIE KANN ICH<br />
SINGEN ZUM BERUF<br />
MACHEN?<br />
Geht das überhaupt? Muss ich dazu<br />
berühmt sein? Wie kann man davon<br />
leben? Was ist neben dem Singen noch<br />
wichtig für den Beruf? Muss ich Noten<br />
lesen können oder geht es<br />
auch ohne? Und was ist mit Ansagen auf<br />
der Bühne? Kann ich das üben?<br />
MM: Wie wichtig sind die eigenen Erwar tun -<br />
gen ans Singen?<br />
LEEZA NAIL: Ich finde es wichtig, sich darüber klar<br />
zu werden, welche Erwartungen ich habe, wenn<br />
ich singen (lernen) will.<br />
Denn es ist ein Unterschied, ob jemand einfach<br />
„just for fun“ singen oder das Singen zu seinem<br />
Beruf machen möchte. Es ist ein Unterschied,<br />
ob jemand plant, nur für sich allein oder in einem<br />
Chor mit vielen anderen oder als Frontsängerin in<br />
einer Band zu singen. Und es ist ein Unterschied,<br />
ob man „nur“ singen lernen will oder auch an<br />
Grund lagen zu weiteren Bereichen wie z. B. der<br />
Rhythmik, der Melodik, Harmonik usw. interessiert<br />
ist. Jemand, der Singen zu seinem Beruf machen<br />
will, sollte am besten noch vor dem Studium in<br />
Erfahrung bringen, was denn noch alles <strong>–</strong> außer<br />
dem Handwerk Singen <strong>–</strong> zu dem Beruf ge hört. Das<br />
habe ich versucht, in meinem Buch zu verdeutlichen<br />
<strong>–</strong> selbstverständlich ohne einen Anspruch auf<br />
Vollständigkeit zu erheben.<br />
MM: Wie stellt sich ein*e Anfänger*in den<br />
Beruf des Sängers/der Sängerin vor?<br />
LEEZA NAIL: Wie ich aus eigener Erfahrung weiß,<br />
gibt es eine Menge Teilbereiche, mit denen sich<br />
ein*e zukünftige*r Berufssänger*in zusätzlich zu<br />
den musikalischen Grundlagen beschäftigen muss.<br />
Vielen ist das aber zu Beginn ihres Stu diums nicht<br />
klar. Man hat natürlich schon mal was von der<br />
Künstlersozialkasse gehört, und irgendwie weiß<br />
man auch, dass man ein Mikrofon und coole Kla -<br />
motten für den Auftritt braucht, aber da ist noch<br />
einiges mehr. Und was es dann letztlich wirklich<br />
bedeutet, als freiberufliche*r Sänger*in für Jobs,<br />
für effektives Üben, für Tricks gegen Lampen fieber,<br />
für eine vernünftige Absicherung und darüber<br />
hinaus für die Erhaltung der eigenen Gesundheit<br />
zu sorgen, wird oft erst klar, wenn man schon<br />
mittendrin steckt. Ich glaube jedoch, es ist gut,<br />
sich mit dem ein oder anderen dieser Themen<br />
schon im Vorfeld zu beschäftigen, um wenigstens<br />
ungefähr zu wissen, was auf einen zukommt.<br />
MM: Was sind die Ziele?<br />
LEEZA NAIL: Geld zu verdienen ist für Berufs sän -<br />
ger*innen nicht nur mit Auftritten möglich. Und<br />
vielleicht bin ich ja auch gar nicht der Typ für die<br />
große Bühne, aber dennoch leidenschaftliche*r<br />
<strong>Musiker</strong>*in, dann ist vielleicht eher die Studioarbeit<br />
was für mich. Ob ich damit meinen Lebens unter -<br />
halt bestreiten kann und will, muss ich natürlich<br />
herausfinden, oder nach weiteren Alternativen<br />
suchen. Zum Beispiel unterrichten. Ganz generell<br />
sollte ich mich fragen: Ist die Freiberuflichkeit,<br />
bei der ich größtmögliche Freiheit in der Arbeits -<br />
gestaltung, aber auch ein höheres Risiko habe,<br />
überhaupt etwas für mich? Oder bin ich vielleicht<br />
als fest angestellte Sängerin in einem Theater<br />
oder Gesangslehrerin in einer Musikschule, wo ich<br />
meine Absicherung habe und mein festes Gehalt<br />
beziehe, besser aufgehoben? Auch sich mit diesen<br />
Fragen zu befassen, dazu soll mein Buch anregen.<br />
MM: Es reicht doch, wenn ich gut singen<br />
kann, oder?<br />
LEEZA NAIL: Manchmal denken das Anfän -<br />
ger*innen. Vielleicht haben sie es so von anderen<br />
erzählt bekommen oder bisher nur Erfahrungen<br />
gemacht, die diese Annahme bestätigen. Doch<br />
wer Singen zum Beruf machen will, kann damit<br />
sehr schnell an seine Grenzen geraten. Darum<br />
kann ich auch in diesem Fall nur dazu ermuntern,<br />
sich bei Berufssänger*innen, die schon lange im<br />
Geschäft sind, zu informieren und zu überlegen,<br />
ob und wie man den eigenen Weg gestalten will.<br />
Gerade auch dafür habe ich die Interviews eingefügt,<br />
in denen vier Berufssänger*innen und ein<br />
Bandleader sehr detailreich von ihren Erfah run -<br />
gen berichten.<br />
MM: Muss ich unbedingt Noten lesen/schreiben<br />
können?<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
MUSIKBUSINESS 53<br />
LEEZA NAIL<br />
The Singer’s Coach <strong>–</strong> Der Karriere-Ratgeber<br />
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ISBN13: 9783947998081; DIN A4, 160 SEITEN; 18,95 EURO<br />
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des Singens und der Vermittlung<br />
handwerklicher Grundlagen<br />
behandelt sie alle die Themen,<br />
die sowohl für Hobbysänger als auch<br />
für eine professionelle<br />
Gesangskarriere relevant sind.<br />
LEEZA NAIL: Es ist ein kontroverses Thema, das mit den Noten. Natürlich<br />
gibt es zahlreiche Beispiele von fantastischen <strong>Musiker</strong>*innen, die niemals<br />
Notenlesen oder -schreiben gelernt haben. Sie machen <strong>–</strong> im besten Fall<br />
ein Leben lang <strong>–</strong> aus dem Bauch heraus ihre Musik und es funktioniert prima.<br />
Dennoch kann ich nur empfehlen, Notenkenntnisse zu erwerben <strong>–</strong> zumindest<br />
Grundkenntnisse. Sicher muss nicht jede*r Sänger*in perfekt vom<br />
Blatt singen können, man kommt vielleicht sogar gut ohne durch, aber es<br />
erleichtert die Sache sehr, wenn man Ahnung von der Materie hat, also<br />
auch, was die Themen Harmonielehre, Rhythmik, Gehörbildung usw.<br />
betrifft. Nicht zuletzt steigert es das eigene Selbstbewusstsein und lässt<br />
Kollegen/Kolleginnen Vorschläge, die man macht, eher respektieren.<br />
MM: Wie finde ich beim Singen meinen eigenen Stil?<br />
LEEZA NAIL: Auch das ist eine Frage, mit der sich viele umtreiben. Manch<br />
eine*r denkt vielleicht, man dürfe auf gar keinen Fall andere Sänger*innen<br />
kopieren. Aber das halte ich für falsch. Im Gegenteil: Ich rufe gerade zu<br />
Beginn der Gesangsausbildung dazu auf, so oft wie möglich die Lieblings -<br />
sänger*innen zu kopieren und dabei zu versuchen, genauso wie sie zu singen.<br />
Natürlich sollte sich das nicht auf nur ein einziges Vorbild beschränken.<br />
Und ob mit oder ohne Kopieren gilt: so oft wie möglich üben <strong>–</strong> denn<br />
je mehr ich mich generell mit dem Singen beschäftige, umso besser entwickelt<br />
sich meine eigene Stimme, mein eigener Stil. Der bildet sich dann<br />
ganz von allein, als eine Mischung aus meinen Vorbildern, der Musik, die<br />
ich liebe, und meinen eigenen physischen und psychischen Vorausset -<br />
zungen.<br />
Ganz gleich, gegen was Sie sich schützen möchten:<br />
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MM: Muss ich auch reden/moderieren können?<br />
8
54 MUSIKBUSINESS<br />
LEEZA NAIL: Wenn du live auftreten willst, ja. Wenn<br />
du dich als Sänger*in etablieren willst, an den/die<br />
sich die Leute um deiner selbst willen erinnern, ja.<br />
Als reine*r Studiosänger*in brauchst du das eher<br />
nicht, aber ansonsten … Nochmal: Ja. Ich habe es<br />
nur sehr selten erlebt, dass ein Bandleader einer<br />
Band die komplette Moderation alleine über nom -<br />
men hat. Die meisten Bandleader*innen sind froh<br />
um Un ter stützung oder erwarten sogar von vorneherein,<br />
dass der/die Sänger*in diesen Part selbstverständlich<br />
übernimmt. Und es ist ja auch eine<br />
prima Chance für dich, deinem Publikum näher -<br />
zukommen. Warum solltest du das nicht nutzen?<br />
MM: Was mache ich bei Lampenfieber?<br />
LEEZA NAIL: Lampenfieber ist sicher nicht das<br />
Erste, an das man denkt, wenn man singen will.<br />
Aber manchmal kommen selbst publikumsgewohnte<br />
Sänger*innen an einen Punkt, an dem sie<br />
plötzlich feststellen: „Ui, jetzt habe ich aber ganz<br />
schön Herzklopfen.“ Es kann nicht schaden, für<br />
diesen Fall ein paar Tricks zu kennen, mit denen<br />
man sich den Auftritt zumindest erleichtern kann.<br />
Auch ohne sich vorher was einzuwerfen oder<br />
durch übermäßigen Alkoholkonsum die Konzen -<br />
tration zu verlieren.<br />
MM: Sollte man Kompromisse eingehen zu -<br />
gunsten der Rentabilität?<br />
LEEZA NAIL: Eine Frage, die jeder nur für sich<br />
selbst beantworten kann. Manchmal tut man sich<br />
schwer, Kompromisse einzugehen, Musik zu<br />
machen, die einem so gar nicht zusagt, nur, um<br />
genügend Kohle zu verdienen. Und es kann ein<br />
schaler Geschmack zurückbleiben, wenn man<br />
an irgendeinem Punkt seiner Karriere das Gefühl<br />
hat, nur noch „Dienst nach Vorschrift“ zu machen,<br />
weil man das Geld braucht und weil die „Leute ja<br />
eh nicht wirklich zuhören“. Das kann frustrierend<br />
sein. Andererseits kann es ebenso frustrierend<br />
sein, wenn man aus diesem Grund mit der Musik<br />
ganz aufhört, obwohl sie einem doch eigentlich<br />
so am Herzen liegt. Für die meisten wird es <strong>–</strong> wie<br />
so oft <strong>–</strong> ein Kompromiss sein aus „Dienstleistung<br />
für den Kunden“ und der „Kunst des Singens“.<br />
Daran ist nichts Verwerfliches. Nur eines sollte<br />
dabei nie verloren gehen: der Spaß an der Musik.<br />
»Für die meisten wird es <strong>–</strong> wie so oft <strong>–</strong><br />
ein Kompromiss sein aus<br />
„Dienstleistung für den Kunden“ und der<br />
„Kunst des Singens“.<br />
Daran ist nichts Verwerfliches.<br />
Nur eines sollte dabei nie verloren gehen:<br />
der Spaß an der Musik.«<br />
MM: Warum ist die Gesundheit so wichtig fürs<br />
Singen?<br />
LEEZA NAIL: Singen ist eine körperlich sehr an -<br />
strengende Leistung. Auch wenn es im besten<br />
Fall nach Leichtigkeit klingt und aussieht. Aber wer<br />
mehrere Abende hintereinander viele Stunden auf<br />
der Bühne steht und alles gibt, kann sich ganz<br />
schön auspowern. Natürlich trainiert jeder Gig<br />
Stim me und Körper, nur sollte man bei aller Eu -<br />
phorie (und allem Stress) aufmerksam bleiben, in<br />
seinen Körper hineinhören, um zu erkennen, wann<br />
es genug, wann Erholung angesagt ist. Und dann<br />
auch dafür sorgen, dass Körper und Psyche zu<br />
dieser Erholung kommen. Es ist viel besser und<br />
WEB: LEEZANAIL.DE<br />
FACEBOOK.COM/LEEZA.NAIL.AUTORIN<br />
erhöht nebenbei die Leistungs fähig keit, wenn man<br />
auf ausreichend Schlaf und Ent spannung, eine<br />
ge sunde Ernährung und Bewe gung und einen<br />
Ausgleich achtet. Das und so oft wie möglich zu<br />
lachen, kann ich jedem nur empfehlen. (Natürlich<br />
auch Nicht-Sänger*innen ;-))<br />
INTERVIEW: OLE SEELENMEYER<br />
FOTOS: © CAROLA SCHMITT<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
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Generation und vollgummierte Becken -<br />
pads in gehämmerter Optik sorgen für realistisches<br />
Spielgefühl. Das Herzstück des<br />
Alesis Strike Pro Special Edition E-Drum-Set<br />
ist das Performance-Modul: 1800 vorgespeicherte<br />
Sounds in 136 Kits sowie 16 GB<br />
externer Speicherplatz machen das Modul<br />
zum Allrounder für jeden Musikstil. Auch<br />
Backingtracks können auf diesem E-Drum<br />
abgespielt werden. Das farbige LED-Display<br />
in 4,3“ mit Hintergrundbeleuchtung verspricht<br />
intuitive und einfache Bedienung. Die acht<br />
direkten Ausgänge bieten professionelles<br />
Hand ling im Live-Einsatz, so kann jedes Pad<br />
oder ein Playback einzeln in den Mix gesendet<br />
werden. Das robuste Stahl rack mit vier<br />
Beinen sorgt für ein stabiles Alesis Strike<br />
Pro Special Edition E-Drum-Set in jeder<br />
Situation.<br />
HOLZKESSEL IN REALISTISCHEN<br />
GRÖSSEN: STRIKE PRO<br />
SPECIAL EDITION MIT 20“ BASS DRUM<br />
Die Hybridholz-Kessel der Snare und der<br />
Toms haben die Standardgrößen akustischer<br />
Schlagzeuge (8“, 10“, 12“, 14“) , somit erhält<br />
man ein realistisches Spielgefühl. Dieses wird<br />
durch die innovativen Mesh heads und das<br />
Enhanced Articulation System verstärkt. Die<br />
gummierten Cymbal-Pads haben eine ge -<br />
hämmerte Oberfläche und verfügen natürlich<br />
über eine Choke-Funktion. Mit drei Crash-<br />
Cymbals, einem Ride und einer Hi-Hat in<br />
Stan dardgröße bieten sich dem Drummer<br />
viele Möglichkeiten, das eigene Spiel perfekt<br />
umzusetzen. Das Highlight bildet die 20“<br />
große Bass Drum, die perfekten Rebound<br />
und perfektioniertes Gefühl bietet. Auch das<br />
optische Bild wird dadurch erheblich aufgewertet,<br />
wenn es beispielsweise um das Büh -<br />
nen bild geht.<br />
VIELSEITIGER SOUND FÜR PROFIS:<br />
ALESIS-STRIKE-PERFORMANCE-MODUL<br />
Über 1800 vorgespeicherte Sounds (bestehend<br />
aus 45 000 Einzelsamples) in 136 Kits<br />
stehen von Beginn an auf dem Modul zur<br />
Verfügung. Zusätzlich ist eine 16-GB-SD-Card<br />
mit dabei, mit der sich beliebige WAV-Dateien<br />
sampeln lassen. Es stehen USB/MIDI-An -<br />
schlüsse für die Nutzung mit Musik produk -<br />
tions software und dem neuen Strike-<br />
Software Editor zur Verfügung. Mit diesem<br />
Editor können Drummer ihre eigenen Samples<br />
in In strumente mit mehrfachen Anschlag -<br />
stärken schichten und einbauen, sich so<br />
ein individuelles Drum Kit zusammenstellen,<br />
welches dann per USB auf das Modul<br />
übertragen wird. Dank des farbigen 4,3“-<br />
LED-Displays bietet das Alesis Strike eine<br />
intuitive Be dienstruktur und verbesserte<br />
Übersicht.<br />
www.musicstore.de<br />
RODE NT-USB-MINI<br />
Die moderne Komplettlösung für Streaming & Heimstudio<br />
Das Rode NT-USB-mini ist ein kompaktes, modernes USB-<br />
Mikro fon in stabiler, schwerer Ausführung mit hervorragenden<br />
klanglichen Eigenschaften. Vollkommen neuartig ist der magnetische<br />
Tischfuß, auf den das NT-USB-mini einfach aufgesteckt<br />
und ohne Schrauben oder Drehen ausgerichtet werden kann,<br />
möchte man es nicht an einem Schwenkarm oder Stativ befestigen.<br />
Das Mikrofon ist außerdem mit einem latenzfreien Kopf -<br />
hörerausgang mit Lautstärkeregler und exzellenten Digital wandlern<br />
ausgestattet.<br />
Es eignet sich somit vorzüglich für alle Anwender, die eine un -<br />
komplizierte Komplettlösung mit tollem Klang suchen, z. B. Streamer,<br />
YouTuber oder Podcaster, kann aber auch für die Aufnahme von<br />
Gesang oder akustischen Instrumenten verwendet werden. Das<br />
NT-USB-mini ist Class Compliant, kann also ohne zusätzliche<br />
Treiber installation verwendet werden und wird von Ihrem<br />
Computer automatisch erkannt.<br />
Weitere Informationen: www.musicstore.de<br />
RODE NT-USB-MINI ÜBERSICHT:<br />
• hochwertige Kondensatorkapsel<br />
• Richtcharakteristik: Niere<br />
• integrierter Popschutz<br />
• Grenzschalldruckpegel: 121 dBA-bewertet (@ 1% THD)<br />
• Frequenzgang: 20 Hz <strong>–</strong> 20 kHz<br />
• eingebautes 24bit/48kHz-Audio-Interface mit USB-C-An -<br />
schluss<br />
• Class Compliant <strong>–</strong> wird sofort vom Rechner erkannt<br />
• Kopfhörerausgang: 3,5-mm-Stereoklinke mit Lautstärke regler<br />
• schaltbares Direkt-Monitoring für latenzfreies Mikrofon signal<br />
• Systemvoraussetzung: Windows 10/Mac OS 10.12<br />
• Stromversorgung über USB<br />
• schwenkbares Stahlgehäuse mit mattschwarzer Be -<br />
schichtung<br />
• dank Gabelhalterung perfekt positionierbar<br />
• bequem abnehmbarer magnetischer Tischsockel<br />
• Maße (BxTxH): 54,5 x 43,9 x 108,1 mm<br />
• Maße Tischsockel (Durchmesser x Höhe): 89,3 mm x 32,4 mm<br />
• Gewicht: 585 g<br />
• inkl. USB-C- auf USB-A-Kabel<br />
4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>
56 PRODUKT-NEWS<br />
JOST NICKEL<br />
SNARE BOOK<br />
In Jost Nickels neuestem Werk SNARE BOOK<br />
dreht sich alles um die kleine Trommel. Auf<br />
124 Seiten bietet er dem Leser eine Fülle ver -<br />
schiedener, variantenreicher Snare-Übun gen<br />
zur Verbesserung der Spieltechnik und des<br />
generellen Rhythmus-Verständnisses. „Ich<br />
übe gerne, mag aber keine Übungen, bei<br />
denen ich ständig das Gleiche spielen soll“,<br />
sagt Jost. „Dann schweife ich gedanklich<br />
ab und kann mich aufgrund der mangelnden<br />
Variationen kaum dazu motivieren, weiter zu<br />
üben. Natur lich ist Üben Wiederholung, aber<br />
ich will mich auch nicht langweilen.“<br />
In gewohnt strukturierter Form präsentiert<br />
Jost Übungskonzepte in verschiedenen Takt -<br />
arten und Subdivisions zur systematischen<br />
Verbesserung rhythmischer Flexibilität und<br />
motorischer Unab hängigkeit sowie besserer<br />
Spielkontrolle über Tempowechsel, die den<br />
rhythmischen Über blick stärken und dazu<br />
beitragen, dass die Übungen in diesem Buch<br />
spannend und ab wechslungsreich bleiben.<br />
„Mein SNARE BOOK ist definitiv KEIN typisches<br />
Rudiments-Buch“, fügt Jost hinzu.<br />
„Ich bin mir sicher, dass der Varianten reich -<br />
tum der Übungen in diesem Buch dazu beiträgt,<br />
dass du dich gut konzentrieren kannst<br />
und so Spaß beim Üben hast. Das macht es<br />
leichter, Übungen so oft zu spielen, wie es<br />
für das Weiter kommen erforderlich ist.“ Ge -<br />
genstand des ersten Kapitels ist eine Viel -<br />
zahl verschiedener Warm-up-Übungen, bei<br />
denen beispielsweise be kannte Hand sätze<br />
mit für diese Handsätze ungewöhnlichen<br />
Akzentuie rungen, Subdivisions und Takt arten<br />
kombiniert werden.<br />
Zusätzlich findet man Ostinato-Übungen, die<br />
die Unabhängigkeit verbessern, und Inter -<br />
locking-Übungen für eine bessere Koordina -<br />
tion. Klare Konzepte prägen den zweiten Teil<br />
des Buches, in dem Jost Schritt für Schritt<br />
durch Übungen zu Double-Stroke Rolls,<br />
Flams, Multiple Strokes, Ruffs, Inverted<br />
Double-Stroke Rolls, Paradiddles u. a. führt.<br />
Sie versetzen den Nutzer in die Lage, sich<br />
seine eigenen Übungen auszudenken, indem<br />
er die Herangehensweise beibehält, aber<br />
den Inhalt ändert.<br />
Jost Nickels SNARE BOOK ist auch ideal<br />
zum Üben unterwegs auf dem Drum Pad.<br />
Die 12-seitige Beilage mit Lesetexten macht<br />
das Paket komplett. Spannend!<br />
Weitere Informationen:<br />
www.alfredmusic.de<br />
Buch & Lesetexte (Beilage) | ISBN-13: 978-3-947998-11-1 | 21,95 Euro | DIN A4, 124 Seiten | 20279G<br />
Auch als englische Ausgabe erhältlich: book & reading texts | ISBN-13: 978-3-947998-12-8 | 21,95 Euro | DIN A4, 124 Seiten | 20279US<br />
A STAR IS BORN<br />
Music from the Original Motion Picture Soundtrack<br />
A STAR IS BORN<br />
ORIGINAL SONGBOOK FOR PIANO / VOCAL / GUITAR<br />
„A Star is Born“ ist eine Neuverfilmung des<br />
gleichnamigen Film klassikers aus dem Jahr<br />
1937 (A Star is Born <strong>–</strong> Ein Stern geht auf).<br />
Der Musikfilm aus dem Jahr 2018 von<br />
Bradley Cooper erzählt die Geschichte um<br />
den Country-Star Jackson Maine (Bradley<br />
Cooper) und die talentierte junge Frau Ally<br />
(Lady Gaga), die mit Jacksons Hilfe zum Star<br />
wird.<br />
Die Geschichte ist nicht nur einfühlsam und<br />
intim erzählt und durch die beiden Haupt -<br />
dar steller be eindruckend und überzeugend<br />
gespielt; der Film besticht insbesondere durch<br />
seinen vielseitigen, einzigartigen und teilweise<br />
sehr emotionalen Sound track, der von<br />
Lady Gaga und Bradley Cooper live eingesungen<br />
wurde.<br />
Die Piano/Vocal/Guitar-Noten zur Hit-Single<br />
„Shallow“ und zum gesamten Soundtrack<br />
sind nun bei Alfred Music erhältlich.<br />
Das Piano/Vocal/Guitar-Songbook zu dem erfolgreichen Musikfilm<br />
mit Lady Gaga und Bradley Cooper aus dem Jahr 2018. Beinhaltet<br />
die bewegenden und vielseiteigen Songs aus der dritten<br />
Neuverfilmung des Films inkl. der Hit-Single „Shallow“. Inkl.<br />
Originalfotos und Film-Artwork.<br />
Titles: Black Eyes * La Vie en Rose * Maybe It’s Time * Alibi *<br />
Shallow * Music To My Eyes * Diggin’ My Grave * Always<br />
Remember Us This Way * Look What I Found * Heal Me * I Don’t<br />
Know What Love Is * Is That Alright? * Why Did You Do That? * Hair<br />
Body Face * Before I Cry * Too Far Gone * I’ll Never Love Again.<br />
Songbook; 47776; ISBN 13: 9781470641535; 29,95 €<br />
SHALLOW<br />
ORIGINAL SHEET MUSIC FOR<br />
PIANO / VOCAL / GUITAR<br />
Sheet Music; 47825;<br />
ISBN 13: 9781470641528; 5,95 €<br />
Weitere Informationen:<br />
www.alfredmusic.de<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
PRODUKT-NEWS 57<br />
DANTE-AUDIOWANDLER<br />
VON TASCAM<br />
UNTERSTÜTZEN JETZT<br />
DEN SMPTE-STANDARD ST 2110<br />
STARK VERBESSERTER WINDOWS-TREIBER<br />
FÜR EINE REIHE VON TASCAM-AUDIOINTERFACES<br />
Tascam hat neue Windows-Treiber der Version 4.0 für sechs<br />
seiner USB-Audiointerfaces entwickelt, die es Benutzern<br />
er möglichen, die Rechenleistung eines modernen Com puters<br />
voll auszunutzen und Musikproduktions umge bungen mit<br />
extrem kurzer Latenzzeit zu realisieren. Mit den neuen<br />
Treibern lässt sich die Audiopuffergröße eines US-20x20,<br />
US-16x08, US-4x4, US-2x2, US-1x2 und iXR jetzt bereits<br />
auf einen Wert ab vier Samples einstellen (64 Samples in<br />
früheren Versionen). Entsprechende Rechenpower vorausgesetzt,<br />
ist die resultierende Latenz eines solchen Systems<br />
praktisch nicht mehr wahrnehmbar und ideal beispielsweise<br />
für präzise synchronisierte Overdubs.<br />
Als weitere Verbesserungen nennt Tascam eine höhere Ge -<br />
samt stabilität, eine optimierte Darstellung des Software-<br />
Fensters je nach Bildschirmauflösung und eine neue Ein -<br />
stel lung für US-4x4, US-2x2 und US-1x2, durch die der<br />
Computer das Interface immer automatisch als Standard -<br />
gerät für die Audioeingabe und -ausgabe verwendet.<br />
Weitere Informationen: www.tascam.de<br />
Passend zur Installations-Messe ISE erweitert Tascam drei<br />
bestehende Produkte per Firmware-Update um den SMPTE-<br />
Standard ST 2110, der das separate Kodieren und Übertragen<br />
von Medienströmen über ein IP-Netzwerk ermöglicht. Die<br />
Dante-Audiowandler ML-16D, ML-32D und die Erweite rungs -<br />
karte IF-DA64 für den 64-Spur-Recorder DA-6400 sollen<br />
damit in der Lage sein, lineare PCM-Audiosignale entsprechend<br />
ST 2110-30 in den IP-Datenstrom einzubinden.<br />
Tascam weist darauf hin, dass die neue Funktionalität nur<br />
in Verbindung mit einem aktuellen Dante Domain Manager<br />
(Version 1.1 oder höher) nutzbar ist.<br />
ST 2110 wurde entwickelt, um die Rechen- und Netz werk -<br />
auslastung der Geräte zu verringern und Nutzern die Mög -<br />
lich keit zu geben, dem Stream nur den für sie relevanten<br />
Teil der Paketdaten zu entnehmen. Darüber hinaus ist der<br />
Standard AES67-verträglich und ermöglicht die hochpräzise<br />
Synchronisierung der einzelnen Medienströme per Precision<br />
Time Protocol.<br />
Weitere Informationen: www.tascam.de<br />
INTEGRIERTE PRODUKTIONSUMGEBUNG FÜR MUSIK- UND<br />
MULTIMEDIADESIGNER<br />
Tascam Model 12 ist ein kompaktes Komplettpaket für Ton -<br />
mischung, Aufnahme und Produktion speziell für <strong>Musiker</strong>,<br />
Multimedia-Schaffende, Songwriter und Solokünstler. Es<br />
besteht aus einem Mischer mit zehn Eingängen, 12-Spur-<br />
Audiorecorder, USB-Audio-Interface, MIDI-Schnittstelle, DAW-<br />
Steuerfunktionen und einzigartigen Podcasting-Funktionen<br />
wie Mix-Minus und Smartphone-Eingang.<br />
Das platzsparende und erschwingliche Model 12 vereint<br />
das Gefühl einer analogen Oberfläche mit dem effizienten<br />
Workflow und der makellosen Qualität digitaler Aufnahmeund<br />
Produktionssysteme und unterstützt Ihren kreativen<br />
Prozess von Anfang bis Ende.<br />
Weitere Informationen: www.tascam.de<br />
4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>
58 PRODUKT-NEWS<br />
TOM SCHÄFER<br />
DRUM GROOVES DER POPKULTUR <strong>–</strong> 138 GROOVES <strong>–</strong> 110 DRUMMER<br />
Die DNA des modernen Schlagzeugspiels seit Erfindung des Backbeats.<br />
Eine Zeitreise durch die Groove-Jahrzehnte von den 50ern bis heute. Von Afro-Beat bis Swag.<br />
„Drum Grooves der Popkultur“ ist eine Hommage an die<br />
wunderbare Welt des Schlagzeugspiels, die mit den Drum-<br />
Monstern der 1940er-Jahre Fahrt aufnahm und durch die<br />
inspirative Popkultur kreative Höchstleistungen entwickelte.<br />
Schlagzeuger brennen für Grooves, denen eine besondere<br />
Magie innewohnt. Dabei kann Magie auf vielfältige Weise<br />
entstehen. Sei es durch spielerische Komplexität, durch ein<br />
bewundernswertes Feel, durch Ideenreichtum, durch spannende<br />
rhythmische Architekturen oder eine bestimmte<br />
Ästhetik. Wie unterschiedlich die Faszination eines Drum -<br />
grooves auch ausgeprägt sein mag <strong>–</strong> jeder Groove geht<br />
immer auf seine kreative Kernidee zurück. Es ist die eigentliche<br />
Urzelle <strong>–</strong> die DNA. Und diese kommt häufig in nur<br />
wenigen Takten als essentieller Baustein zum Ausdruck.<br />
Auch wenn eine Notation niemals das Feel des Augenblicks<br />
einfangen kann, so bietet sie dennoch Zugang zu jenen<br />
berauschenden Errungenschaften, die als Drumgrooves der<br />
Popkultur in diesem Buch zu einem Gipfeltreffen zusammenfinden.<br />
Der kreative Drang des Schlagzeugspiels nährt sich aus der<br />
Inspiration und teilt damit das Kapital der Vergangenheit.<br />
Insofern richtet das Buch den Blick genauso auf die heutige<br />
Groove-Kultur wie auf die Zeit der Pioniere, die in den 30erund<br />
40er-Jahren den Grundstein des modernen Schlag -<br />
zeugspiels legten. Ohne den Jazz und ohne Drum-Monster<br />
wie Buddy Rich, Gene Krupa oder Louie Bellson wäre die<br />
Entwicklung womöglich komplett anders verlaufen.<br />
Vielleicht hätte Heavy Metal nie stattgefunden. Denn Metal<br />
ist komplett das Gegenteil von Jazz. Und ohne Referenz<br />
lässt sich kein Gegenteil entwickeln.<br />
Die Auswahl der Grooves im Buch basiert auf jenen in der<br />
„Drummers World“ häufig zitierten Schlagzeugern und ihren<br />
einflussreichen Spielarten. Auch Drum-historische Re cher -<br />
chen haben Einfluss auf die Auswahl genommen und die<br />
Bedeutung eines Schlagzeug-Grooves im Kontext der Zeit<br />
hat eine Rolle gespielt. Insofern findet der intelligente Mini -<br />
ma lismus hier genauso statt wie das komplett ausgehexte<br />
Double-Bassdrum-Play. Anders gesagt: „Da Da Da“ ist im<br />
Kontext der Schlagzeug-Pop-Historie genauso bedeutsam<br />
wie „Sound Of Muzak“, „Radar Love“, „Bleed“ oder „In The<br />
Air Tonight“.<br />
Hier begegnen sich Grooves, die sich unabhängig von jeglichen<br />
Styles und Genres im kreativen Raum bewegen und<br />
doch eines gemeinsam haben: Es sind Zeitdokumente, die auf<br />
ihre ureigene Weise die Strömungen der Popkultur spiegeln<br />
und als „Alltime Classics“ eine prägende Rolle einnehmen.<br />
Eine vollständige Liste an Iconic-Grooves kann es natürlich<br />
nicht geben. Denn jeder wird seine eigenen bedeutenden<br />
Favourites haben, die zu den Groovetracks des Lebens zählen.<br />
Diese facettenreiche Werkschau ermöglicht inspirative Ent -<br />
deckungen genauso wie das Aufstöbern längst vergessener<br />
Grooves sowie die Begegnung mit überraschend Neuem<br />
oder ein Wiedersehen mit alten Bekannten.<br />
Die Liste der Drumgrooves folgt einer chronologischen Time -<br />
line. Insofern sind die Grooves entsprechend dem Zeit punkt<br />
ihrer Entstehung bzw. Veröffentlichung sortiert. Auf diese<br />
Weise lassen sich Strömungen und Entwicklungen erkennen,<br />
die in der Pionierzeit noch von relativ linearer Gestalt waren,<br />
aber spätestens seit den 1970er-Jahren eine sich exponentiell<br />
ausbreitende Mehrdimensionalität erreichten.<br />
Zudem lassen sich zwischen den Zeilen auch manche in -<br />
spirative Quellen entdecken, derer sich Drummer immer<br />
schon gerne bedient haben und die Entstehung mancher<br />
Drumgrooves erklärbar machen.<br />
Das Buch versteht sich als Werkschau in einer zeitchronologischen<br />
Dramaturgie, die für eine praxisbezogene An -<br />
wendung (z. B. im Unterricht) aber nicht bindend sein muss.<br />
Denn die Alltime Classic Drumgrooves sind einzelne und in<br />
sich geschlossene Kapitel, denen man sich je nach Inte -<br />
ressen s lage und Wissensdurst widmen kann. Anders gesagt:<br />
Man schlägt zufällig eine Seite auf und wird (hoffentlich)<br />
immer auf einen Goldfund stoßen.<br />
Die abgebildeten Grooves beziehen sich auf die Kernideen<br />
der Drumtracks, die in ein-, zwei- oder viertaktigen Noten -<br />
darstellungen erfasst sind. Jene Groove-Pattern können als<br />
„geloopte“ Sequenzen gespielt werden und dienen als<br />
Inspirationsquelle für das eigene Repertoire.<br />
Einige Grooves zeigen verknüpfte Drum-Fills, die entweder<br />
ein Bestandteil des Patterns sind oder als wichtiger Indi -<br />
kator die schöpferische Idee mitprägen. In diesem Fall sei<br />
jedem die Freiheit gegönnt, das Fill zu isolieren und separat<br />
zu spielen oder es im Kontext des gesamten Patterns zu<br />
belassen.<br />
Über die jeweiligen QR-Codes können Video- bzw. Audio -<br />
tracks angewählt werden, um die Hördimension als weitere<br />
Kraftquelle hinzuzuziehen.<br />
Auch die Notationen <strong>–</strong> wenn nicht anders erklärt <strong>–</strong> beziehen<br />
sich auf die Audio/Video-Links.<br />
Viel Groove also bei dieser Reise durch 60 Jahre Drum -<br />
grooves der Popkultur und damit eine tolle Ergänzung zum<br />
Unterricht.<br />
Tom Schäfer arbeitet freiberuflich<br />
als Autor, Fotograf<br />
und <strong>Musiker</strong> mit Schwer -<br />
punkt Percussion & Schlag -<br />
zeug. In den 1980er- und<br />
1990er-Jahren tourte er mit<br />
Pop-, Electronic- und World -<br />
music-Projekten durch Euro -<br />
pa. Als Mitbegründer und<br />
kreativer Kopf des Percus -<br />
sion-Performance-Projekts<br />
„Om Buschman“ spielte er<br />
Hun derte von Shows im In- und Ausland. In vielen Episoden<br />
begleitete er das Ambient-Music-Bandkollektiv Papalagi<br />
und war Teil des Projekts Deep Blue, mit dem er die Live-<br />
Musik für den Dokumentarfilm auf kino-event-reisen entwickelte.<br />
Als Live- und Studio-Drummer der Band Farfarello ist er<br />
u. a. auf den CDs „Live It“, „Traumzeit“ sowie auf dem von<br />
Eroc produzierten Album „Movements“ zu hören.<br />
Neben zahlreichen Percussiontracks für Studiopro duk tionen<br />
hat Tom Schäfer in seiner Laufbahn über 1000 Konzerte<br />
gespielt <strong>–</strong> neben den oben erwähnten Künstlern u. a. auch<br />
mit Ray Wilson, Fidibus sowie dem internationalen<br />
Percussion-Star Nippy Noya. Er ist Autor des Fachbuchs<br />
„Hand- & Effect-Percussion“ und Produzent der DVD „Die<br />
Welt der Small Percussion“.<br />
Weiterhin ist er verantwortlich für die Percussion-Sounds<br />
der „Real Mega Drums“ Sample-Library. Zudem gastiert er<br />
regelmäßig als Workshop-Dozent bei Drum- und Percussion-<br />
Events. Zu seinen weiteren Arbeitsfeldern gehören die Foto -<br />
grafie und die Entwicklung von Percussion-In stru menten<br />
für internationale Hersteller.<br />
Seit 1988 ist Tom Schäfer Redakteur des Schlagzeug-<br />
<strong>Magazin</strong>s „Sticks“. mit seiner über 30-jährigen Erfahrung<br />
als Autor und Fotograf portraitierte er die Größen der internationalen<br />
Drummer-Szene. Durch viele persönliche Kon -<br />
takte zu den Stars hatte er das Privileg investigativer Ge -<br />
spräche zum Thema Groove- und Popkultur des Schlag -<br />
zeugspiels.<br />
ISBN 978-3-89775-181-1; 29,80 Euro<br />
192 Farbseiten, 138 Grooves, 110 Drummer, 242 Fotos,<br />
148 Notenbeispiele<br />
Weitere Informationen: www.leu-verlag.de<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
PRODUKT-NEWS 59<br />
40 JAHRE MUSIKMESSE: PFLICHTTERMIN FÜR ALLE MUSIKER!<br />
Bereits seit 1980 ist die Musikmesse in Frankfurt am Main<br />
ein wichtiger Partner der internationalen Musikwirtschaft.<br />
Zum 40. Geburtstag (1. bis 4. April) präsentiert die Ver -<br />
anstaltung die Neuheiten hunderter Aussteller <strong>–</strong> sowie ein<br />
randvolles Eventprogramm voller Business, Emotion und<br />
Inspiration. Während an den ersten beiden Tagen der professionelle<br />
Austausch zwischen Unternehmen, Händlern,<br />
Lehrer*innen und Berufsmusikern im Vordergrund steht,<br />
öffnet sich die Musikmesse am Freitag und Samstag verstärkt<br />
der breiten Musikszene.<br />
Unzählige hochkarätige Künstler geben in Workshops und<br />
Masterclasses ihr Wissen am Instrument weiter: darunter<br />
Gitarrenhelden wie Richie Faulkner (Judas Priest), Gus G.<br />
(Ozzy Osbourne) und Jennifer Batten (u.a. Michael Jackson),<br />
Top-Drummer wie Ash Soan (u.a. Adèle, Cher, Seal), Brian<br />
Tichy (Whitesnake) und John Riley (u.a. Miles Davis, Woody<br />
Herman) sowie Deep-Purple-Keyboarder Don Airey.<br />
Während der Publikumstage am Freitag und Samstag geht<br />
zusätzlich der Pop-up-Erlebnismarkt „Musikmesse Plaza“<br />
in seine zweite Runde. Hier kann jedermann Instrumente<br />
sowie Lifestyle-Produkte antesten und sogar direkt kaufen.<br />
In diesem Rahmen feiert zudem das neue Community Event<br />
„Home of Drums“ seine Premiere. Die Veranstaltung vereint<br />
Produktpräsentation bekannter Marken wie DW, Gretsch,<br />
Natal, Pearl, Roland und Zildjan mit Wissensvermittlung und<br />
Live-Performances.<br />
Abends bebt ganz Frankfurt bei den Konzerten des „Musik-<br />
messe Festival“. Direkt auf dem Messegelände performen<br />
unter anderem Top-Artists wie Freya Ridings, Max Herre und<br />
Moop Mama.<br />
Infos zu Tickets und Programm unter<br />
www.musikmesse.com; www.musikmesse-plaza.com;<br />
www.musikmesse-festival.com<br />
4-FACH-GITARRENSTÄNDER »GUARDIAN 3+1«<br />
17534-016-00 <strong>–</strong> schwarz mit transluzenten Elementen<br />
Hochwertiger Mehrfachgitarrenständer für eine Akustik- und<br />
3 E-Gitarren. Der Guardian hält die verschiedensten Gitar -<br />
ren sicher, platzsparend und übersichtlich für den Mu siker<br />
bereit. Speziell abgestimmte und dämpfende Auflagen sorgen<br />
für einen sicheren und instrumentenschonenden Halt<br />
der Gitarren. Die flexiblen Schutzbügel verhindern ein Ver -<br />
drehen der Gitarre und schützen sie beim Abstellen oder<br />
Herausnehmen vor einem unbeabsichtigten Anschlagen.<br />
Die weichen Auflagepads aus hochwertigem thermoplastischen<br />
Elastomers haben dämpfende Eigenschaften. Dadurch<br />
nehmen sie das Eigengewicht der Gitarre schonend auf<br />
und verhindern Beschädigungen am Instrument. Für den<br />
Transport kann der Guardian dank eines innovativen Klapp -<br />
mechanismus angenehm getragen und sogar aufrecht ab -<br />
gestellt werden. Hochflexible Anlagearme mit integrierten<br />
Plektren-Haltern ermöglichen das schonende Einstellen<br />
der Gi tar ren und gewährleisten zudem „freiliegende“ Saiten.<br />
Durch seine schlanke Bauweise kann der Guardian auch<br />
sehr platzsparend direkt vor einer Wand positioniert werden.<br />
Die transluzenten Elemente verhindern zudem Ver fär -<br />
bungen vom Ständer zu Gitarren mit Nitrolack-Lackierung.<br />
Aufstellmaß: 626 x 335 mm<br />
Größe zusammengelegt: 626 x 670 x 173 mm<br />
Höhe: 700 mm | Gewicht: 3,7 kg<br />
EAN: 4016842829552<br />
Weitere Informationen: www.k-m.de<br />
4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>
60 PRODUKT-NEWS<br />
SHURE STARTET KAMPAGNE<br />
MIT ADAM LEVINE ZUR EINFÜHRUNG<br />
DER NEUEN AONIC-SERIE<br />
MIT KABELLOSEN KOPFHÖRERN<br />
MIT NOISE CANCELLING<br />
UND TRUE-WIRELESS-OHRHÖRERN<br />
Shure, ein weltweit führender Hersteller von Audio equipment,<br />
der die Branche seit über 90 Jahren maßgeblich prägt, gab<br />
auf der CES bekannt, dass Adam Levine das Gesicht der<br />
Kampagne zur Einführung einer neuen Serie von kabellosen<br />
Kopfhörern mit Noise Cancelling und True-Wireless-Ohrhörern<br />
wird. Levine kooperiert bereits seit über zehn Jah ren mit Shure<br />
und wird nun Teil der Werbekampagne des Unternehmens zur<br />
Einführung neuer Produkte im Frühling <strong>2020</strong>.<br />
Die neuen kabellosen Kopfhörer mit Noise Cancelling und<br />
die True-Wireless-Ohrhörer ergänzen das bisherige Shure-<br />
Portfolio hochwertiger Ohr- und Kopfhörer für den Con sumer-<br />
Bereich.<br />
„Die größten Legenden der Musikgeschichte <strong>–</strong> Elvis, die<br />
Beatles, Jimi Hendrix, Aretha Franklin und viele weitere <strong>–</strong><br />
haben im Studio und auf den bedeutendsten Bühnen dieser<br />
Welt auf Mikrofone und Equipment von Shure vertraut“,<br />
sagte Eduardo Valdes, Senior Director of Global Marketing<br />
for Musician and Consumer Audio bei Shure. „Jetzt können<br />
Musikliebhaber auf der ganzen Welt diese herausragende<br />
Audioqualität erleben <strong>–</strong> jederzeit und überall.”<br />
Zu den neuen Produkten gehören unter anderem die kabellosen<br />
AONIC 50 Kopfhörer mit Noise Cancelling, die in jeder<br />
Hinsicht besonderen Komfort bieten. Das Shure-Portfolio<br />
umfasst Kopfhörer für die Musikindustrie, die von Audio-<br />
Profis den ganzen Tag getragen werden <strong>–</strong> die Entwicklung<br />
komfortabler, hochwertiger Kopfhörer mit 20 Stunden Akku -<br />
laufzeit ist also sozusagen Teil der DNA des Unternehmens.<br />
Zur neuen Serie gehören zudem die AONIC 215 True<br />
Wireless Sound Isolating Ohrhörer, die mit der gleichen<br />
Technologie ausgestattet sind, die Shure für das In-Ear-<br />
Monitoring auf der Bühne einsetzt. Diese Ohrhörer bieten<br />
bei bis zu acht Stunden Akkulaufzeit und drei zusätzlichen<br />
Vollladungen über die Ladebox eine herausragende Klang -<br />
qualität sowie einmaligen Komfort mit sicherem Halt für ein<br />
ungestörtes, erstklassiges Hörerlebnis.<br />
Die AONIC-Serie basiert auf jahrzehntelanger Studio er -<br />
fahrung und überzeugt mit ihrer hochwertigen Ausführung<br />
und professionellen Features selbst die anspruchsvollsten<br />
Hörer. Shure AONIC Ohr- und Kopfhörer garantieren Musik -<br />
liebhabern und <strong>Musiker</strong>n ein erstklassiges Hörerlebnis <strong>–</strong> ob<br />
im Zug, im Fitnessstudio oder zu Hause.<br />
Um mit der AONIC-Serie die gewohnte Shure-Audioqualität<br />
zu erzielen, legten die Entwickler besonderen Wert auf eine<br />
präzise Unterdrückung der Umgebungsgeräusche ohne Be -<br />
einträchtigung der Klangeigenschaften. Die neuesten Blue -<br />
tooth®-Technologien und -Codecs sorgen dafür, dass die<br />
Hörer die legendäre Shure-Klangqualität auch kabellos er -<br />
leben können.<br />
Mit ihrem herausragenden Tragekomfort und der erstklassigen,<br />
robusten Konstruktion mit Liebe zum Detail setzt die<br />
AONIC-Serie neue Maßstäbe für kabellose Ohr- und Kopf -<br />
hörer. Hervorragender Klang und einmalige Features garantieren<br />
das perfekte Hörerlebnis:<br />
• Akkulaufzeit <strong>–</strong> Mit nur einer Ladung rund um den<br />
Globus fliegen<br />
• Anpassbares Noise Cancelling <strong>–</strong> Für ungestörten<br />
Hörgenuss<br />
• Environment Mode <strong>–</strong> Mit der speziell entwickelten,<br />
kostenlosen ShurePlus PLAY App für iOS und Android<br />
lässt sich der Anteil der Umgebungs geräusche beliebig<br />
anpassen<br />
CES-Besucher können die neuen Ohr- und Kopfhörer in einer<br />
realistischen Umgebung am Shure-Messestand (#<strong>2020</strong>0)<br />
vorab live erleben. Für jede AONIC-Demo auf der Messe<br />
spendet Shure einen Betrag an Save The Music, eine gemein -<br />
nützige Organisation, die Kindern, Schulen und Gemein den<br />
hilft, durch Musizieren ihr volles Potenzial zu entwickeln.<br />
Alle Besucher, die an einer Produktpräsentation teilnehmen,<br />
haben die Chance, ein Paar Kopfhörer, Ohr hörer oder<br />
VIP-Tickets für das Lollapalooza <strong>2020</strong> in der Shure-Heimat -<br />
stadt Chicago zu gewinnen. Um über die Kampagne mit<br />
Adam Levine und die neuen Produkte auf dem Laufenden<br />
zu bleiben, können sich Fans auf www.shure.com/AONIC<br />
registrieren.<br />
Weitere Informationen: www.shure.de<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
PRODUKT-NEWS 61<br />
AKAI MPC ONE<br />
Sampling Workstation<br />
Die Akai MPC One ist eine professionelle Standalone Sampling Workstation mit einem 7-<br />
Zoll-Vollfarb-Multi-Touch-Display und läuft ohne Computeranbindung. Sie besitzt den<br />
bekannten Workflow der MPC-Reihe und gibt sich mit ihren Funktionen und Features<br />
betont ergebnisorientiert. Mit ihren richtungsweisenden Performance-Möglichkeiten<br />
zusammen mit der nahtlos integrierten MPC-Software wird sie dadurch zum bisher zentralen<br />
Tool auf der Bühne und im Studio.<br />
KONTROLLE IN HOCHAUFLÖSUNG<br />
Aus dem Herzen der Akai MPC One strahlt ein 7-Zoll-<br />
Vollfarb-Multi-Touch-Display. Die Editierung von MIDI-<br />
Events, das Hinzufügen von Effekten, Editieren von Step-<br />
Sequenzen, Arrangieren, Sampeln und vieles mehr gelingt<br />
so auf intuitive Weise.<br />
MPC ONE & MODULARSYSTEME<br />
Acht frei konfigurierbare CV/Gate-Ausgänge ermöglichen<br />
die Verbindung zwischen der Akai MPC One und einem<br />
Modularsystem. Auch andere Synthesizer, die über CV/ -<br />
Gate-Ausgänge verfügen, können auf diese Weise von der<br />
MPC One gesteuert werden.<br />
PLUGIN-SYNTHESIZER<br />
Die Akai MPC One beinhaltet die drei leistungsstarken PlugIn-<br />
Synthesizer TUBESYNTH, BASSLINE und ELECTRIC, die als<br />
vollwertige Instrumente ohne eine notwendige Com puter -<br />
anbindung genutzt werden können:<br />
TUBESYNTH<br />
TubeSynth emuliert den Sound klassischer analoger<br />
Polysynths, kombiniert mit 5 integrierten AIR-Effekten. Der<br />
Synthesizer enthält alle wichtigen Parameter sehr detailreich<br />
in einer speziellen grafischen Benutzeroberfläche auf<br />
den Touch-Displays der MPC Live und MPC X. Tube Synth<br />
wurde von AIR Music Tech entwickelt und basiert auf der<br />
gleichen Analog-Modeling-Technologie, die schon im be -<br />
kannten Plugin-Synthesizer Vacuum Pro zu finden ist. Das<br />
Layout wurde so angepasst, dass eine bequeme Steuerung<br />
über die MPC-Q-Links gewährleistet ist.<br />
Tube synth ist ausgestattet mit einer umfangreichen Samm -<br />
lung an Preset-Sounds inklusive breit schwebenden Pad-<br />
Sounds, harten Plucks, vibrierenden Bässen und ausdrucksstarken<br />
Lead-Sounds.<br />
BASSLINE<br />
AIR Bassline emuliert den Sound von klassischen Vintage-<br />
Mono-Synthesizern.<br />
Zudem sind 4 AIR-Effekte und 2 Distortion-Algorithmen<br />
enthalten.<br />
ELECTRIC<br />
AIR Electric emuliert den Sound klassischer E-Pianos.<br />
BELEUCHTETE PADS<br />
Über die anschlagdynamischen Pads werden die Noten in<br />
den Sequenzer der Akai MPC One eingespielt und die<br />
Sounds getriggert. Für eine noch bessere Übersicht sind<br />
die Pads in RGB-Farben hintergrundbeleuchtet.<br />
SPEICHERUMFANG DER AKAI MPC ONE<br />
Die Akai MPC One bietet eine interne Speicherkapazität<br />
von 2 GB; es sind bereits 2 GB Sample Content enthalten!<br />
Die Größe des Arbeitsspeichers beträgt 2GB RAM. Weitere<br />
Samples können auf einer SD-Karte abgelegt werden<br />
(Medium nicht im Lieferumfang enthalten). Als weitere<br />
Schnittstellen sind zwei USB-2.0-Slots für externe Fest -<br />
platten oder die Verbindung mit MIDI-Controllern vorhanden.<br />
AKAI MPC ONE IM ÜBERBLICK:<br />
• Standalone MPC <strong>–</strong> funktioniert ohne Compute ran bin -<br />
dung<br />
• Hochauflösendes 7-Zoll-Multi-Touch-Display<br />
• 16 anschlagdynamische Pads<br />
• Stereo Line Ein- und Ausgänge<br />
• Acht frei konfigurierbare CV/Gate-Ausgänge (via vier<br />
TRS-Buchsen)<br />
• vier Q-Link-Regler, vierfach umschaltbar<br />
• 2 GB interner Speicher (2 GB Sound Content inklusive)<br />
• 2 GB RAM<br />
• SD Karten Slot<br />
• zwei USB-2.0-Anschlüsse für externe Festplatten<br />
oder für die Verbindung mit MIDI-Controllern<br />
Artikel: SYN0007366-000<br />
Weitere Informationen: www.musicstore.de<br />
4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>
62 REZENSIONEN<br />
GHOSTHER<br />
»Through Fire«<br />
Gut fünf Jahre nach Bandgründung treten die vier Nordrhein-<br />
Westfalen von GHOSTHER mit ihrem ersten Langspieler<br />
„Through Fire“ auf die Bildfläche der deutschen Metal-Szene.<br />
Optisch und haptisch macht das über Rough Trade und<br />
Noizegate erschienene Album bereits einiges her: Ein aufwendig<br />
und liebevoll gestaltetes Artwork trifft auf ein hochwertig<br />
produziertes Digipak <strong>–</strong> das wünscht man sich häufiger<br />
von Undergroundbands <strong>–</strong> erster Pluspunkt an dieser Stelle für<br />
die Band. Doch können GHOSTHER auch musikalisch überzeugen?<br />
Klare Antwort: Ja, sie können. Reihenweise tanzbare<br />
Alternative-Metal-Songs im oberen Midtempo-Bereich werden<br />
hier geliefert, die man sich sogleich auf den Dancefloors der<br />
hiesigen Rock-Clubs vorstellen kann. Kraftvolle Riffs treffen<br />
hier auf simples, aber effektives Drumming, das die Melo die -<br />
bögen perfekt unterstützt. Vergoldet wird das alles von<br />
Sängerin Jennys Stimme, die die Songs je nach Gesangs stil<br />
mal in melancholische, freudige oder wütende Rich tun gen<br />
lenkt. Musikalisch sind die zehn Songs vor allem Fans von<br />
offensichtlichen Vergleichsbands wie Paramore oder<br />
Halestorm zu empfehlen. Allerdings hört der aufmerksame<br />
Hörer stellenweise starke Anleihen an die Architects, frühe<br />
Nickelback oder Alter Bridge heraus. Generell atmet „Through<br />
Fire“ eher den Geist der späten 90er und frühen 2000er,<br />
moderne Sound-Elemente bringen die Musik aber immer<br />
wieder ins Hier und Jetzt zurück. Empfehlenswert.<br />
www.ghosther.com<br />
P.S.<br />
ALL OUR FRIENDS ARE DEAD<br />
»See You Soon«<br />
„Musik aus der Zeit, als man noch Haare trug“ ist das Motto<br />
der sieben Mitglieder von ALL OUR FRIENDS ARE DEAD.<br />
Klingt erst einmal komisch <strong>–</strong> und das ist es tatsächlich auch,<br />
abgesehen davon, dass wie so oft mindestens ein Quänt -<br />
chen Wahrheit drinsteckt. Denn einerseits hat sich die Band<br />
auf das Neuinterpretieren von wahren Klassikern der Popund<br />
Rockgeschichte spezialisiert, andererseits tut sie dies<br />
mit einer Leichtigkeit und Fröhlichkeit, die eine dauerhafte<br />
gute Laune während des Hörvorgangs entstehen lässt. Wie<br />
die Band ihre aufwendigen Arrangements so bekannter<br />
Songs wie „How Sweet It Is“ (Marvin Gaye), „I’m Not In Love“<br />
(10cc) oder „Here Comes The Sun“ (Beatles) umsetzt und<br />
präsentiert, zeigt einmal mehr die der Musik ganz eigene<br />
und spezielle innewohnende Art von Humoristik. Verspielte<br />
Klaviere und Gitarren treffen auf fröhlichen Gesang, leichte<br />
Schlagzeug-Rhythmen und süffisante Background-Chöre.<br />
Zehn Cover-Versionen werden präsentiert, die einerseits darauf<br />
schließen lassen, was für eine hervorragende und ein -<br />
gespielte Band hier zusammen agiert, und andererseits die<br />
Neugierde darauf wecken, wie die Band wohl mit Eigen -<br />
kompositionen klingen mag. Für weitstirnige Kenner der<br />
Pophistorie ist „Sell Your Soul“ in jedem Fall ein Leckerbissen.<br />
allourfriendsaredead.de<br />
P.S.<br />
LUCA VASTA<br />
»Stella«<br />
Mit „Stella“ hat Luca Vasta ein Popjuwel erschaffen, das<br />
alle Facetten des Genres schimmernd aufgreift und widerspiegelt.<br />
Träumerische Melodien geben dynamischen Beats<br />
die Hand, unbändige Lebensfreude wechselt sich mit bittersüßer<br />
Melancholie ab. Luca Vastas weiches Italienisch<br />
schmiegt sich in die Akkorde, wird immer wieder von englischen<br />
Phrasen aufgebrochen und hebelt somit jegliche<br />
sprachlichen Grenzen aus: Die in Remscheid geborene<br />
Deutsche mit italienischen Wurzeln scheint durch und durch<br />
Weltbürgerin zu sein. Die Grenzen der Popmusik lotet sie<br />
charmant und selbstbewusst aus: Folkloristisch angehauchte<br />
Melodien zeigen sich im Song „Rosa“. Auf „Time“ finden<br />
elektronische Klänge Platz, während „American Dreams“<br />
mit Streichern und einem fast schon hymnischen Chor auffährt.<br />
Dass bei der Produktion des Albums ein Profi am<br />
Werk war (Philipp Steinke arbeitet u. a. mit Mark Forster<br />
und Revolverheld zusammen), hört man jedem einzelnen<br />
Song an. Der musikalischen Vielfalt des <strong>2019</strong> erschienen<br />
Albums einen roten Faden zu verpassen, ist genial gelungen:<br />
„Stella“ ist durchweg hörenswert und zeigt den Facetten -<br />
reichtum, mit dem Luca Vasta ihre Liebe zur Popmusik feiert.<br />
www.lucavasta.com<br />
L.K.<br />
FRIENDS OF MUSIC<br />
»Ghostrider«<br />
Die FRIENDS OF MUSIC machen es einem wahrlich nicht<br />
leicht, etwas über sie herauszufinden. Das Booklet ihres<br />
Albums „Ghostrider“ von <strong>2019</strong> gibt keine Webadressen preis,<br />
das Label teilt online auch keine Informationen und auch<br />
längere Google-Recherche bleibt erfolglos. Zur Band historie<br />
kann daher wenig gesagt werden, die Musik der drei<br />
Musikfreunde lässt sich jedoch eindeutig beschreiben und<br />
zuordnen. Zehn Stücke sind auf „Ghostrider“ enthalten, die<br />
alle den Geist von klassischem, rockgeprägtem Südstaaten-<br />
Country atmen. Stücke wie „I’m Coming Home“ oder „Driving<br />
Home To Alice“ sind wunderbar vorstellbar beim sommerlichen<br />
Barbecue, einer Spritztour über die Landstraßen der Republik<br />
oder beim Bikertreffen. Auch die für die Szene obligatorische<br />
Cover-Version eines Songs von Country-Über vater Johnny<br />
Cash hat es auf die Platte geschafft: „Ghost Riders In The Sky“<br />
wird in gleich drei unterschiedlichen Varianten präsentiert.<br />
Daneben sind auch das eingangs erwähnte „I’m Coming<br />
Home“ sowie der getragene Song „Confusion“ neben einer<br />
Radio-Version auch in einer tanzbaren Club-Version enthalten.<br />
So summieren sich die sechs Lieder inklusive ihrer band -<br />
eigenen-Coverversionen auf eine kurzweilige Dreivierte l stunde,<br />
die nicht nur deutlich macht, was der Country-Underground in<br />
Deutschland kann, sondern die auch noch Zeit bietet, über den<br />
stilistischen Tellerrand hinauszublicken.<br />
P.S.<br />
THE MAZE<br />
»From Small Things«<br />
Es müssen nicht immer die ganz großen Geschichten sein <strong>–</strong><br />
das stellt die Band theMaze auf ihrem Album „From Small<br />
Things“ unter Beweis. Der Bandname ist bei näherer Betrach -<br />
tung der langen Bandgeschichte bezeichnend: Bereits vor über<br />
25 Jahren fanden sich Frank Senftleben und Heiner Lehmann<br />
mit ihrem Kollegen Enrico Thoms zusammen, um sich zwischenzeitlich<br />
wieder zu trennen, eigene Wege zu gehen und<br />
das Bandprojekt schließlich zu zweit aufleben zu lassen. Frank<br />
Senftleben und Heiner Lehmann kreieren auf „From Small<br />
Things“ eine solide Mischung aus Pop, Rock und Blues und<br />
verstehen es, den typischen Bandklang wenn nötig aufzupeppen,<br />
sei es durch Einsatz eines Glocken spiels in „The Sound<br />
Of Her Words“ oder einer Querflöte in „Worst Case Scenario“.<br />
Nummern wie „Get The Beat Back“ gehen ordentlich voran,<br />
während eben genanntes „Worst Case Scenario“ oder „Never<br />
Wanna Go Again“ durch entspannten Groove überzeugen. Die<br />
kleinen Dinge des Lebens stehen in der Tat im Mittelpunkt des<br />
Albums. In „If We Kiss“ fragt sich Sänger Frank Senftleben, ob<br />
aus einer Freundschaft vielleicht doch Liebe entstehen kann.<br />
„Eye To Eye“ erzählt vom Freiheitsdrang und der Versuchung,<br />
auszubrechen und den Alltag einfach hinter sich zu lassen.<br />
Das Album, dem ein paar mehr musikalische Ecken und<br />
Kanten sicherlich nicht geschadet hätten, endet mit dem<br />
Aufruf, die kleinen Dinge im Blick zu behalten und sie zum<br />
Positiven zu wenden; sind sie es doch, die unser Leben am<br />
Ende so richtig lebenswert machen.<br />
www.themaze.de<br />
L.K.<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20
REZENSIONEN 63<br />
WATTENLÄUFER<br />
»Wi bruuk keen Kalifornien!«<br />
Wozu nach Kalifornien ziehen, wenn man auch an der Nordsee<br />
wohnen kann? Das fragen sich die WATTENLÄUFER auf ihrer<br />
neuesten Platte und bringen die Antwort gleich mit: „Wi bruuk<br />
keen Kalifornien!“ Da kann man schließlich keinen „Gröönkohl<br />
op‘n Disch“ essen! Gleich der erste titelgebende Song macht<br />
ordentlich Stimmung und bringt eine Fröhlichkeit und<br />
Lebenszugewandtheit mit, die sich trotz besungenen typisch<br />
norddeutschen „Schietwetter“ durchs Album zieht. Klassiker<br />
wie der „Jung mit‘n Tüdel band“ oder das „Shanty Party-Rock-<br />
Potpourri“ werden sym pathisch aufgegriffen und mit einem<br />
eigenen musikalischen Touch versehen, die Herkunft und der<br />
Dialekt mit Humor genommen. Aus dem bekannten „Im<br />
Wagen vor mir“ wird so zum Beispiel „In dr Boot för mi“. Die<br />
sechsköpfige Platt rock-Band ist mit hörbarem Spaß und<br />
Leiden schaft bei der Sache und kombiniert eingängige<br />
Melodien voller Leich tig keit mit ihrem Dialekt. Auch die gefühlvollen<br />
Stücke „Ik bliev bei dir“ und „Fresenhof“ können überzeugen.<br />
Fazit: „Wi bruuk keen Kalifornien!“ sollte mit seinen<br />
bodenständigen und humorvollen Songs definitiv auch Fans<br />
außerhalb Nord deutsch lands begeistern.<br />
www.wattenläufer.com<br />
L.K.<br />
VIVID CURLS<br />
»… nicht müde werden!«<br />
Sozialkritische Texte, Gänsehaut erzeugender Harmonie ge -<br />
sang, ein Mix aus Rockröhre und lyrischem Mezzosopran: Die<br />
VIVID CURLS wagen die Kombination von Anspruch und Inhalt<br />
mit dramatischer, eingängiger Melodik, abwechslungsreichen<br />
Rhythmen und fein herausgearbeiteten Songstrukturen.<br />
Hier trifft klassisches deutsches Liedermachertum àla<br />
Konstantin Wecker oder Reinhard Mey auf modernes Song -<br />
writing nach Art vieler bekannter neuer „Deutschpop-<br />
Poeten“. Inka Kuchler und Irene Schindler widmen sich<br />
inhaltlich dabei den brandaktuellen Themen unserer Zeit:<br />
die Zerrissenheit in der Gesellschaft, der Kampf um eine<br />
bessere Zukunft, das Streben der Jugend nach einer Politik,<br />
die Umwelt und zukünftige Generationen in den Fokus nimmt.<br />
Dazu werden sie unterstützt von einer hochqualitativen Band:<br />
perkussives Gitarrenspiel oder verträumtes Fingerpicking<br />
treffen auf Mundharmonika-Einspieler und Percussion -<br />
elemente.<br />
VIVID CURLS brauchen nicht viel, um ihren allseits gepriesenen<br />
und mit diversen Preisen ausgezeichneten Gesang<br />
zu unterstützen, und doch bespielen sie auf “... nicht müde<br />
werden!” die gesamte Bandbreite der ihnen zur Verfügung<br />
stehenden Mittel der musikalischen Arrangements. Diese<br />
Band breite und Aktualität ist es denn auch, die den VIVID<br />
CURLS in der Vergangenheit diverse Auszeichnungen wie den<br />
Förder preis für junge Liedermacher der Hanns-Seidel-<br />
Stiftung eingebracht hat. Wenn das Duo so weitermacht,<br />
dürften noch einige weitere Preise dazukommen <strong>–</strong> sei es für<br />
die tolle Musik oder ihre zum Nachdenken anregenden Texte.<br />
www.vivid-curls.de<br />
P.S.<br />
THOMAS MENTSCHES & BAND<br />
»The Lierfeld Tapes«<br />
Seit vielen Jahren ist Thomas Mentsches bereits als Singer<br />
und Songwriter in klassischer angloamerikanischer Tradition<br />
aktiv und auf den Bühnen der Republik sowie auf Platte<br />
unterwegs. Bereits seit zehn Jahren wird er dabei von seinen<br />
beiden Weggefährten Volker Arndt und Ali Ottmann<br />
begleitet, die Mentsches’ Sound mit ihrer großen musikalischen<br />
Erfahrung aus Klassik, Jazz und Reggae bereichern.<br />
Verfeinert durch die spezielle Stimme von Thomas Mentsches<br />
entsteht ein eigenständiger und unabhängiger Sound, der<br />
in dieser Form in Deutschland nicht häufig zu hören ist.<br />
Sein neuestes Werk „The Lierfeld Tapes“ spiegelt diese<br />
Eigen ständigkeit zum wiederholten Male eindrucksvoll<br />
wider. Regelmäßig holt sich Mentsches in den legendären<br />
Bars und Pubs der britischen Insel historische und musikalische<br />
Inspiration für seine neuen Werke und auch diese<br />
regelmäßigen Stippvisiten an den Wiegen der Singer-<br />
Songwriter-Szene hört man dem Album eindrucksvoll an.<br />
Auch dieses Album ist inhaltlich geprägt von den für Thomas<br />
Mentsches typischen Geschichten über Freude und Nöte<br />
des sprichwörtlichen „kleinen Mannes“. Diese auf vielen<br />
Reisen gemachten und gesammelten Erfahrungen und Er -<br />
zählungen verarbeitet der Sänger gemeinsam mit seinen<br />
beiden Mitstreitern zu einer wundervollen Platte, die den<br />
Geist der britischen Inseln atmet und zeitgleich doch einen<br />
eigenen Touch durchscheinen lässt.<br />
www.facebook.com/Thomas.Mentsches.Band P.S.<br />
FRANK MARTIAN<br />
»Where Ends Meet«<br />
<strong>2019</strong> erschien mit „Where Ends Meet“ nach langer Warte -<br />
zeit das neue Album von Frank Schulz alias Frank Martian.<br />
Das Album weckt musikalisch und stimmlich viele Erinne -<br />
rungen an die progressiven Pop- und Rockbands aus Groß -<br />
britannien in den 80er-, 90er- und frühen 2000er-Jahren.<br />
Elektronische Ele mente werden hier mit progressiven Ge -<br />
sangs strukturen und Rockriffs miteinander verbunden. Trotz<br />
der überwiegend düsteren Grundstimmung ist „Where<br />
Ends Meet“ eine positive, doch nicht übermäßig nostalgische<br />
oder verklärte Aus einandersetzung mit der gesellschaftlichen<br />
und der eigenen Vergangenheit. Für Frank<br />
Martian stellt das Album „ein ehrliches Statement und eine<br />
packende, faszinierende und oft auch tanzbare Abbildung<br />
der Vielschichtigkeit unseres modernen Lebens“ dar <strong>–</strong> ein<br />
Statement, welches das Album treffend und passend<br />
zusammenfasst. Mit der Unterstützung exzellenter <strong>Musiker</strong><br />
wird hier über elf zeitgemäß produzierte Songs die für<br />
Martian typische große stilistische Bandbreite an Ge schichten<br />
von Trennung, Tod, Begierden und Liebe präsentiert. Mal<br />
zynisch, mal erschreckend deutlich und mal mit einem<br />
Augen zwinkern <strong>–</strong> musikalisch immer eigenwillig, auf Eigen -<br />
ständigkeit bedacht und keinem einengenden musikalischen<br />
Korsett folgend. Ein sehr ambitioniertes Werk.<br />
www.protonmusic.de<br />
CAPELLASTREET<br />
»Dicht an dicht«<br />
Stark vom Zeitgeist geprägt präsentieren sich CAPELLA-<br />
STREET mit ihrer neuen Single „Dicht an dicht“. Zusammen<br />
mit einem Video widmen sie sich in ihrem Song der aktuellen<br />
Klimadebatte und beziehen auch gleich eindeutig Stel -<br />
lung: Das Stück ist einerseits vom Aufruf zu mehr Umwelt -<br />
bewusstsein geprägt und andererseits ein Aufruf, sich den<br />
aktuellen Protesten für eine umweltfreundlichere Zukunft<br />
anzuschließen. Dabei geben sich CAPELLASTREET auch<br />
bewusst überhaupt keine Mühe, subtil zu klingen: Offen<br />
wollen sie dazu motivieren, sich „Dicht an dicht“ in der<br />
Fridays-for-Future-Bewegung zu sammeln und den Protest<br />
so auf der Straße zu unterstützen. Begleitet von elektronischen<br />
Beats und garniert mit poppigen und rockigen Ele -<br />
menten entsteht so ein Protestsong, der die Hörer aufrütteln<br />
und zur Aktion motivieren soll.<br />
facebook.com/CAPELLASTREET-267568193278873 P.S.<br />
Rezensenten:<br />
L.K. <strong>–</strong> LINDA KNAUER<br />
P.S. <strong>–</strong> PHILIPP STRUNK<br />
4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>
64 TITELSCHUTZANZEIGEN<br />
Titelschutzanzeigen müssen uns fertig layoutet<br />
zugesandt weden.<br />
Sie können nur noch gegen Bargeld<br />
veröffentlicht werden<br />
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(fertig layoutet):<br />
20,<strong>–</strong> € für Mitglieder<br />
30,<strong>–</strong> € für Nichtmitglieder<br />
TIM TURUSOV<br />
„On The Way To The<br />
Distant Stars“<br />
VÖ: 22.03.<strong>2019</strong><br />
www.turusov.com<br />
BANJHANKRI<br />
„Cinema“<br />
VÖ: 01.06.2018<br />
delia@freygangband.de<br />
A CUP OF-T<br />
„Live & Pure“<br />
VÖ: 01.10.<strong>2019</strong><br />
www.acupof-t.de<br />
ECLIPSE SOL-AIR<br />
„Bartòks Crisis“<br />
VÖ: 22.03.<strong>2019</strong><br />
www.eclipse-sol-air.com<br />
LAST JETON<br />
„Black Swan“<br />
VÖ: 01.06.2018<br />
www.lastjeton.com<br />
DACAPO<br />
„Covers“<br />
VÖ: 06.09.<strong>2019</strong><br />
www.tanzband-dacapo.de<br />
EKKY MEISTER<br />
„EkkStrakt“<br />
VÖ: 29.02.<strong>2019</strong><br />
www.ekkymeister.de<br />
CASSROLL<br />
„Ich schau in deine Augen“<br />
VÖ: 11.05.2018<br />
markowsky.reinhard@<br />
t-online.de<br />
JOSEF BECKER<br />
„We all grew older“<br />
VÖ: 16.08.<strong>2019</strong><br />
BETTY GEE & FRIENDS<br />
„The Essence Of Life Is Love“<br />
VÖ: 15.02.<strong>2019</strong><br />
www.jazz-art.de<br />
JØRG<br />
„We Call It Blues“<br />
VÖ: 20.04.2018<br />
www.joergausingolstadt.de<br />
CAPELLASTREET<br />
„Dicht an dicht“<br />
VÖ: 16.08.<strong>2019</strong><br />
facebook.com/CAPELLASTREET-<br />
267568193278873<br />
JÖRG KUHFUSS<br />
„Evangelium VS.NAK“<br />
VÖ: 08.02.<strong>2019</strong><br />
JOGALO<br />
„Jogalo and<br />
the Funkey Fellas“<br />
VÖ: 18.02.<strong>2020</strong><br />
WATTENLÄUFER<br />
„We bruuk keen Kalifornien“<br />
VÖ: 09.08.<strong>2019</strong><br />
joerg-kuhfuß@t-online.de<br />
jojobamusic@gmx.de<br />
www.wattenlaeufer.de<br />
CD-Veröffentlichungen in den weltweiten<br />
digitalen Downloadportalen<br />
über<br />
<strong>–</strong> MUSIKER ONLINE <strong>–</strong><br />
Infos: info@musikermagazin.de<br />
BOOMTOWN SHAKEDOWN<br />
„Heimat“<br />
VÖ: 08.02.<strong>2019</strong><br />
prallator@gmx.de<br />
CAPELLASTREET<br />
„Close to close“<br />
VÖ: 20.12.<strong>2019</strong><br />
thiboe@gmx.de<br />
CIRCUS GENARD<br />
„Southie Kids“<br />
VÖ: 09.08.<strong>2019</strong><br />
www.circus-genard.de<br />
DORIAN BLACK<br />
„Winter“<br />
VÖ: 05.04.<strong>2019</strong><br />
www.dorian-black.de<br />
MOW<br />
„Kasper“<br />
VÖ: 13.12.2018<br />
stefan.lauterbach@arcor.de<br />
JAMBERRY<br />
„Schicksal“<br />
22.11.<strong>2019</strong><br />
jamberry-music.de<br />
THE NEW TEAM PROJECT<br />
„New Trinity“<br />
VÖ: 19.07.<strong>2019</strong><br />
www.the-new-team-project.de<br />
DORIAN BLACK<br />
„This Will Make You<br />
Love Again“<br />
VÖ: 15.03.<strong>2019</strong><br />
www.dorian-black.de<br />
EINGEHÄNGT<br />
„Eingehängt“<br />
VÖ: 24.08.2018<br />
frank.proft@web.de<br />
DIE ROCKMEDIZINER<br />
„… auf Krankenschein“<br />
VÖ: 22.11.<strong>2019</strong><br />
ALEX FRIDL<br />
„Weida gezz“<br />
VÖ: 07.06.<strong>2019</strong><br />
DORIAN BLACK<br />
„Sweet Thing“<br />
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„Happy Holidays“<br />
VÖ: 16.11.<strong>2019</strong><br />
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HARALD JOST<br />
„Tiefgefrorenes“<br />
VÖ: 07.06.<strong>2019</strong><br />
DORIAN BLACK<br />
„Time Runs Backwards“<br />
VÖ: 08.03.<strong>2019</strong><br />
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AETERNOM<br />
„Fight for the Kingdom“<br />
VÖ: 29.06.2018<br />
joerg.klein@guitar-ondemand.de<br />
FRANK PROFT<br />
„Stück zurück“<br />
VÖ: 15.11.<strong>2019</strong><br />
www.proft-live.de<br />
DOMINION FORCE<br />
„Dominion Force“<br />
VÖ: 31.05.<strong>2019</strong><br />
www.facebook.com/Dominion-<br />
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PETER PANDURANGA<br />
„Das Leben ist leicht“<br />
FRANK PROFT<br />
„Sehnsucht“<br />
BARBARA ZANETTI<br />
„Dein Leben“<br />
ECLIPSE SOL-AIR<br />
„Mutter Erde“<br />
VÖ: 01.03.<strong>2019</strong><br />
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ECLIPSE SOL-AIR<br />
„Schizohilia“<br />
VÖ: 29.03.<strong>2019</strong><br />
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CASSROLL<br />
„Atom Roulette“<br />
15.06.2018<br />
mark.sky1952@gmail.com<br />
FRANK PROFT<br />
„Schon im Himmel gesehen“<br />
VÖ: 18.10.<strong>2019</strong><br />
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KARMA BITCH<br />
„Breathe your last“<br />
VÖ: 19.04.<strong>2019</strong><br />
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Redaktion<br />
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21339 Lüneburg<br />
Telefon: 0 41 31/2 33 03-0<br />
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Verantwortl. Redakteur (V.i.S.d.P.):<br />
Ole Seelenmeyer, os@musiker-online.com<br />
Freie Mitarbeiter und Gastautoren:<br />
Norbert Aping, Nele-Sophie Breuer,<br />
Linda Knauer, Ronja Rabe, Katja Rake,<br />
Philipp Strunk<br />
Anzeigenleitung:<br />
Ole Seelenmeyer<br />
Anzeigenassistenz:<br />
Katja Rake<br />
Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 35<br />
vom 1. Januar <strong>2020</strong> gültig.<br />
Layout:<br />
Ana Seelenmeyer<br />
Lektorat:<br />
Heike Funke<br />
Druck:<br />
L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG<br />
DruckMedien<br />
<strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint 4 x jährlich<br />
Copyright und Copyrightnachweis für alle<br />
Beiträge: Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
sowie Vervielfältigungen jeder Art<br />
nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />
Heraus gebers. Druckirrtümer vorbehalten.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
stellen nicht unbedingt die Meinung der<br />
Redaktion dar.<br />
ISSN 1618-386X<br />
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