Das Reisemagazin der
TINGUELYS
ERBE
Caroline Schuster Cordone ist Vizedirektorin
des Espace Jean Tinguely–Niki de Saint Phalle
in Freiburg. Auch sonst erinnert vieles in
der Stadt an den unkonventionellen Künstler. S. 10
MRZ/APR 20
KÖNIGIN DER SPIELE
Ein Interview mit der
erfolgreichen Gamedesignerin
Philomena Schwab.
ZUKUNFT BAHNHOF BERN
Der Umbau läuft auf
Hochtouren. «via» blickt
hinter die Kulissen.
Partner
VIA
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als im Vorjahr !
5 Reisetage
ab nur
Fr. 599.-
REISEHIT
322
Unterwegs mit der Zillertalerbahn
Mit Volldampf durch die Alpen
Eine nostalgische «Schienenkreuzfahrt» für Geniesser!
Ihr Reiseprogramm:
1. Tag, Mittwoch – Anreise
Fahrt im komfortablen Extrabus ins schöne
Tirol, wo uns der Hotelier mit einem feinen
Nachtessen erwartet.
2. Tag, Donnerstag – Pinzgaubahn &
Krimmler Wasserfälle
Mit der Pinzgauer Lokalbahn, einer der
attraktivsten Schmalspurbahnen Österreichs,
fahren wir heute durch reizvolle
Alpenlandschaften. Die Strecke führt
uns von Mittersill entlang der Salzach in
den Nationalpark Hohe Tauern bis nach
Krimml. Die Krimmler Wasserfälle zählen
zu den bekanntesten Wasserfällen
der Welt und zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten
Österreichs. Erleben
Sie den erfrischenden Sprühregen und
die imposante Kraft des Wassers inmitten der
traumhaften Kulisse des Nationalparks
Hohe Tauern.
3. Tag, Freitag – Reisen wie zu Kaisers
Zeiten – die Achensee-Dampf-Zahnradbahn
In Jenbach steht die Achensee-
Dampf-Zahnradbahn für uns zum Einsteigen
bereit. Die Fahrt durch die wildromantische
Landschaft, steil bergauf mit einem
herrlichen Blick über das Inntal wird Sie begeistern.
Im Alpengenusshof Gramai laden
wir Sie dann zu einer zünftigen Brettljause
ein. Im Anschluss haben wir eine idyllische
Panoramaschifffahrt auf dem Achensee für
Sie reserviert. Geniessen Sie die wildromantische
Landschaft, bevor es zurück ins Hotel
und einem gemütlichen Tiroler Schmankerlabend
geht.
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bis 100% REKA-Checks!
Gemütliches Beisammensein
Schifffahrt auf dem Achensee
4. Tag, Samstag – Zillertal-Bahn & bei
den Glasbläsern
Mit dem nostalgischen Dampfzug der Zillertalbahn
fahren wir bei stimmungsvoller
Musik und einem guten Schnapserl von
Fügen bis nach Mayrhofen. Am Nachmittag
erwartet uns Rattenberg, die kleinste
Stadt Österreichs. Rattenberg erlangte vor
allem durch die glasveredelnden Betriebe
Bekanntheit und natürlich werden wir bei
unserem Rundgang auch einem Glasbläser
über die Schultern schauen.
5. Tag, Sonntag – Heimreise
Mit vielen unvergesslichen Eindrücken im
Gepäck treten wir die Heimreise an.
Organisation: Holiday Partner, 8852 Altendorf
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Leistungen - Alles schon dabei!
✓ Fahrt im komfortablen Extrabus
✓ 4 Übernachtungen im guten
Mittelklassehotel im Tirol
✓ 4 x reichhaltiges Frühstücksbuffet
✓ 3 x feines Nachtessen im Hotel
✓ 1 x Tiroler Schmankerlabend im Hotel
✓ Eintritt und Besuch Krimmler Wasserfälle
✓ Fahrt mit der Achensee-Dampf-Zahnradbahn
von Jenbach nach Seespitz
✓ Besuch des Alpengenusshofs Gramai
inklusive einer zünftigen Brettljause
✓ Fahrt mit dem Dampfzug der Zillertalbahn
von Fügen nach Mayrhofen inkl. musikalische
Unterhaltung und Schnapserl
während der Zugfahrt
Leistungen ✓ Fahrt Leistungen mit dem - Alles Dampfzug - Alles schon der schon Pinzgauer dabei! dabei!
Lokalbahn von Mittersill nach Krimml
✓ Herrliche Panoramaschifffahrt auf dem
Achensee
✓ Stadtspaziergang durch Rattenberg
✓ Besichtigung der Glasbläserei Kisslinger
inklusive Schauvorführung
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5. - 9.6.2020
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1. - 7.7.2020
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in der Toskana
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23. - 27.4.2020
Inhalt
40
10
20
34
04 Aufgefallen
06 Meine Schweiz
16 Top Ten
18 Ausprobiert
24 Wissenswert
26 Im Bild
33 ÖV aktuell
38 Kurz erklärt
44 Erfahren & profitieren
45 Kolumne
46 Rätsel
UNTERWEGS
08 Waadtländer Juwel
Charmant und mondän zugleich: Lausanne
hat für jeden etwas zu bieten. Lausannerinnen
und Lausanner geben Insidertipps.
10 Tinguelys Freiburg
Er hat in Freiburg gelebt und gewirkt:
der Schweizer Künstler Jean Tinguely. «via»
hat sich auf seine Spuren begeben.
20 Next Level
Die junge Game-Designerin Philomena Schwab
sorgt international für Aufsehen. Mit «via»
spricht sie über Games als Kulturform.
MOBILITÄT
34 Der Bahnhof von morgen
2027 soll er fertig sein: der neue Bahnhof
Bern. Das Megaprojekt läuft auf Hochtouren.
Und das bei laufendem Betrieb.
40 Neuanfang
Mit 39 Jahren beschloss Alexandra
Wenzler, nochmals eine Ausbildung zu machen:
als Lokführerin. «via» hat sie besucht.
42 Kluge Anwendungen
Das Internet der Dinge (IoT) ist bei der SBB
auf dem Vormarsch. Wo es überall zum Einsatz
kommt? Ein paar Beispiele.
«via» gibt es auch als Hörversion,
und es kann als DAISY-Hörzeitschrift
bei der SBS, Schweizerische
Bibliothek für Blinde, Seh- und
Lesebehinderte, bestellt werden.
sbs.ch
IMPRESSUM
Herausgegeben von der SBB, Kommunikation, in Zusammenarbeit mit dem Verband öffentlicher Verkehr ( VöV ). Erscheint sechsmal jährlich in Deutsch und Französisch | Redaktionsrat SBB / VöV
Roger Baumann, Oliver Schörlin, Rahel Meile, Tamara Ritter, Martina Rettenmund, Nadia Stillhart Diallo | Realisation Infel AG, Redaktion: Christine Spirig (Chefredaktorin), Manuel Bühlmann |
Gestaltung: Beni Spirig, Angélique El Morabit, Murielle Drack | Sekretariat / Redaktionsassistenz: Céleste Blanc | Titelbild: René Ruis | Redaktionsadresse Infel AG, Redaktion «via», Löwenstrasse 30,
8001 Zürich, T 044 299 41 41, E-Mail redaktion@via.ch | Übersetzung UGZ, Übersetzer Gruppe Zürich GmbH | Korrektorat Hans Peter Cadonau, Zürich | «via»-Abonnemente und -Adressänderungen
Abo-Service «via», Postfach, 4601 Olten, T 041 329 23 51, E-Mail abo@via.ch Abonnementspreise Schweiz: CHF 35.– (6 Ausgaben / 1 Jahr), CHF 68.– (12 Ausgaben / 2 Jahre); Ausland: CHF 45.–
(6 Ausgaben / 1 Jahr), CHF 87.– (12 Ausgaben / 2 Jahre) | Anzeigenmarketing Daniel Baer, Fachmedien – Zürichsee Werbe AG, Laubisrütistrasse 44, 8712 Stäfa, T 079 338 89 18 | Druck Stark Druck
GmbH + Co. KG, D-75181 Pforzheim | ISSN: 1422-6499
MRZ/APR 20
3
Erleben Sie Tokio 2020
im Olympischen Museum!
Vom 2.4.
bis 1.11.2020
IM ZEICHEN DER VERNETZUNG
Manga by URASAWA Naoki
Die Welt mit Comic anstecken – das ist das Ziel des Fumetto
Comic-Festivals. Hier wird die Kunst des visuellen Erzählens in all
seinen Formen zelebriert. Die diesjährige Durchführung steht
unter dem Motto «Alles ist vernetzt». Eine spannende Auseinander-
setzung mit starken Bildern zu einem Thema unserer Zeit – sei
es die virtuelle oder die reale Vernetzung von Staaten, Klima und
Menschen.
28. März bis 5. April 2020, Luzern
fumetto.ch
CHIC SEIT 1851
Früher wie heute: Ein schöner Schuh am Fuss eines Mannes gefällt.
Die Sonderausstellung «Bally Monsieur – Der Herrenschuh seit 1851»
zeigt die Entwicklung der Herrenschuhmode auf und präsentiert
zudem ein Stück Schweizer Industriegeschichte. In der Bandweberei
werden Besucherinnen und Besucher in die alten Zeiten versetzt -
mit authentischen Gerüchen und Geräuschen.
Jeden 1. und 3. Sonntag des Monats von 14 bis 17 Uhr,
Schönenwerd
ballyana.ch/ausstellung
Fotos: Fumetto/Avinash Karn; Josep Aznar; zVg
AUFGEFALLEN
IN VOLLER FARBENPRACHT
Es gibt nichts Schöneres, als sich nach den kalten Wintertagen an der
farbigen Blumenpracht des Frühlings zu erfreuen. Während sechs
Wochen gibt es im Parc de l’Indépendance 190 000 farbenfrohe Tulpen
in 300 verschiedenen Sorten zu bestaunen. Direkt am Genfersee
gelegen und mit Blick auf die Alpen leitet das Tulpenfest in Morges den
Frühling ein. Eintritt frei.
20. März bis 10. Mai 2020, Morges
morges-tourisme.ch
ALLES RUND UM DIE VIERRÄDER
Bereits zum 90. Mal jährt sich der Internationale Auto-Salon
in Genf und zieht Autohersteller sowie -liebhaber aus ganz Europa an.
Im Fokus der diesjährigen Ausgabe steht das Elektromobil.
Besucherinnen und Besucher erhalten ein umfassendes Angebot für
Testfahrten und gewinnen Einblicke in die neuesten Technologien.
Für den reibungslosen Transport nach Genf wird die SBB 52 Extrazüge
einsetzen. Und: Wer mit dem ÖV reist, spart. Erwachsene erhalten
25 Prozent Rabatt auf den Eintritt, Kinder und AHV-Bezüger 20 Prozent.
5. bis 15. März 2020, Genf
sbb.ch/gims
DAS GRÖSSTE TANZFESTIVAL DER SCHWEIZ
Alle zwei Jahre veranstaltet das Migros-Kulturprozent das grösste
Festival für zeitgenössischen Tanz der Schweiz. 2020 ist es wieder so weit:
Während dreier Wochen touren im Rahmen des Tanzfestivals Steps
nationale und internationale Tanzcompagnien durchs ganze Land.
Mit rund 80 Vorstellungen in 32 Städten und Dörfern erreicht das Festival
30 000 Besucherinnen und Besucher in allen Regionen der Schweiz.
23. April bis 16. Mai 2020
sbb.ch/steps
07.02.
Lee Krasner
10.05.20
Lee Krasner, Palingenesis, 1971, Öl auf Leinwand, 208,3 × 340,4 cm ( Ausschnitt ), Pollock-Krasner Foundation, New York, Foto: Kasmin Gallery, New York © The Pollock-Krasner Foundation
Mit der Unterstützung von:
Die Ausstellung wird kuratiert und organisiert vom
Barbican Centre London in Kooperation mit dem Zentrum
Paul Klee Bern
Living Colour
MRZ/APR 20
5
MEINE SCHWEIZ
6
MEINE SCHWEIZ
BRUNO WEBER PARK
DIETIKON
«Der farbenfrohe Skulpturenpark
ist wohl das Surrealste, was der
Kanton Zürich zu bieten hat.
Nur 30 Minuten von Zürich entfernt,
entführt er mit seinen zauberhaften
Wesen und eigenwilligen
Bauformen Besucher jeden Alters
in eine fremde Welt. Der schöne
Baum bestand im Park und die teils
begehbaren Skulpturen machen
das Erlebnis noch märchenhafter.
Ein toller Ausflug für Familien.»
Angélique El Morabit, Zürich
Wie sieht Ihre Schweiz aus?
Senden Sie Ihr Foto mit ein paar
Angaben zu Sujet und Ort an
redaktion@via.ch.
Die schönsten Leserbilder werden
im «via» veröffentlicht.
JAN/FEB MRZ/APR 20
7
INSIDE LAUSANNE
LAUSANNE
Einwohner Stadt: 139 111 (Stand: Dezember 2018).
Anreise ab Bern 1 Std. 6 Min. / ab Genf 36 Min. / ab Chur 3 Std. 32 Min.
Waadtländer Juwel
mit «joie de vivre»
Von sanften Rebbergen umgeben, sich hoch
an die Hügel Cité, Le Bourg und Saint-Laurent
schmiegend und mit dem Genfersee zu ihren
Füssen ist die Waadtländer Hauptstadt eine
wahre Perle der Romandie. Die wunderschöne
Architektur, die zahlreichen Plätze und verwunschenen
Gässchen sowie die hippen Bars und
Brasserien lassen keine Wünsche offen. Lausanne
bietet alles, was richtige Städte auszeichnet –
ausser der Grösse. Dies jedoch macht Lausanne zu
einem perfekten Ausflugsort: Man kann gemütlich
durch die Altstadt flanieren oder die Landschaft
erkunden. Wie Sie die Westschweizer Metropole
von einer intimeren Seite kennenlernen,
ent nehmen Sie den Geheimtipps der Lausanner.
Wer hier seine Zeit verbringt, wird nachher sagen:
«La vi(ll)e est belle!»
1
Auberge du
Chalet-des-Enfants
Route
du Chalet-des-Enfants
1052 Le Mont-sur-Lausanne
chaletdesenfants.ch
«Lausannerinnen und
Lausannern ist dieser Ort
gut bekannt. Mir gefällt er,
weil er etwas oberhalb der
Stadt liegt. Als kleine
Anekdote: Coco Chanel
war ein Fan dieses
Gasthauses, als sie von
1945 bis 1954 in Lausanne
lebte. Im Restaurant wird
darauf geachtet, dass die
Lebensmittel von Bauern
aus der Region stammen.»
Öffnungszeiten
Mo. bis Fr. 9.30 bis 24 Uhr
Sa. 9 bis 24 Uhr
So. und Feiertage
9 bis 18 Uhr
«Lausanne,
der Balkon des
Genfersees.»
Joshua Rohrer,
38, Unternehmer
1
5
4
6
3
7
2
8
2
Musée cantonal
des Beaux-Arts
Place de la Gare 16
1003 Lausanne
plateforme10.ch
(Fotomuseum) und dem
mudac (Designmuseum) gehört
es zum neu entstehenden
Lausanner Kunstquartier
Plateforme 10.»
«Das neue Musée cantonal
des Beaux-Arts ist eine
Schönheit und steht
Museen grosser Metropolen
in nichts nach. Zusammen
mit dem Musée de l’Elisée
Öffnungszeiten
Mo. geschlossen
Di. bis So. 10 bis 18 Uhr
Do. 10 bis 20 Uhr
8
INSIDE LAUSANNE
3
Restaurant Amici
Rue Dr César-Roux 5
1005 Lausanne
ristoranteamici.ch
6
Bar La Grenette
Place de la Riponne 10
1005 Lausanne
facebook.com/lagrenette
«Von all den italienischen
Restaurants in Lausanne
ist dies das authentischste.
Es ist wie ein Ausflug
nach Kalabrien. Einfach,
aber raffiniert. Das kann
ich wirklich empfehlen.»
Öffnungszeiten
Mo. bis Fr.
10 bis 14.45 Uhr und
18 bis 24 Uhr
Sa. und So. geschlossen
5
Cinéma Bellevaux
Route Aloys-Fauquez 4
1018 Lausanne
cinemabellevaux.ch
«Filmliebhaber, die gerne
besondere Filme sehen, sind
hier genau richtig. Es ist eines
der letzten unabhängigen
Kinos von Lausanne. Das Kino
selber ist sehr schön und die
Filme, die dort gespielt
werden, werden in keinem
anderen Kino in Lausanne
gezeigt.»
«Uns gefällt die Terrasse. Cool ist,
dass dort jetzt eine so tolle Bar betrieben
wird, nachdem die Lokalität
lange nicht genutzt worden ist.»
Öffnungszeiten
Mo. 16 bis 24
Di. und Mi. 16 bzw. 11 bis 24 Uhr
Do. 9.30 bis 1 Uhr
Fr. und Sa. 16 bzw. 10.30 bis 2 Uhr
So. geschlossen
«Lausanne ist eine Stadt mit vielen
interessanten kulturellen Angeboten!»
Noémie Rentsch, 23, Studentin Sozialwissenschaften
Manon Zecca, 28, Sozialarbeiterin
Fotos: Magaly Koenig; Jean-Bernard Sieber; Thierry Zufferey; Gwenael Grossfeld; Millo Keller; Culture Café; Adeline/Brasserie La Bavaria; zVg
4
Culture Café
Rue de Genève 6
1003 Lausanne
facebook.com/culturecafelausanne
«Hier gibt es Gesundes,
Herzhaftes und Gutes zu
fairen Preisen und in einem
farbigen Ambiente. Ich
empfehle die selbstgemachten
Hacktätschli.»
Öffnungszeiten
Mo. bis Fr. 9 bis 19 Uhr
Sa. 9 bis 18 Uhr
So. geschlossen
7
Restaurant Obeirut
Rue Belle-Fontaine 2
1003 Lausanne
obeirut.com
«Ein Geheimtipp ist das
Obeirut. Hier kann man richtig
authentische libanesische
Küche geniessen. Mit dem
Bus fährt man bis zur Busstation
Georgette. Gleich nebenan
gibt es eine wunderschöne
griechisch-orthodoxe
Kirche zu bewundern.»
Öffnungszeiten
Mo. bis Sa. 12 bis 14 Uhr
und 19 bis 24 Uhr
So. geschlossen
«Lausanne ist ein Ort, an
dem es sich gut leben lässt.»
Patricia Kindler,
77, Ärztin
8
Brasserie La Bavaria
Rue du Petit-Chêne 10
1003 Lausanne
labavaria.ch
«La Bavaria ist eine der ältesten Brasserien in
Lausanne. Dort kann man wirklich sehr gut
essen. Ich empfehle jedem das traditionelle
‹Pied de cochon›. Nebst dem guten Essen gibt
es auch Konzertabende und eine riesige
Auswahl an Bieren.»
Öffnungszeiten
Mo. bis Do. 7 bis 23.30 Uhr
Fr. 7 bis 24 Uhr, Sa. 10 bis 24 Uhr
So. geschlossen
MRZ/APR 20 9
SCHWEIZ ENTDECKEN: FREIBURG
Mit
Tinguely
durch
Freiburg
Freiburg ist der perfekte
Mix: nicht zu gross,
nicht zu klein, nicht zu
städtisch, nicht zu
ländlich. Und Freiburg
ist die Geburtsstadt
von Jean Tinguely, dem
berühmten Schweizer
Künstler. Höchste Zeit
für einen Besuch.
TEXT Michelle Russi
FOTOS Raffael Waldner
10
SCHWEIZ ENTDECKEN: FREIBURG
VERBINDUNGEN NACH FREIBURG
Ab Zürich 1 Stunde 23 Minuten
Ab Luzern 1 Stunde 25 Minuten
Ab Basel 1 Stunde 27 Minuten
MRZ/APR 20
11
SCHWEIZ ENTDECKEN: FREIBURG
Die Kunst war sein Land,
sein Feuer, seine «raison d’être».
it diesen Worten beschreibt Niki de
Saint Phalle ihren langjährigen
Künstlerfreund und Lebenspartner
Jean Tinguely. Der Schweizer Künstler,
berühmt für seine innovativen
kinetischen Werke, wurde 1925 in Freiburg geboren
und kehrte 1968 – nach vielen Jahren im Ausland – in
seine Heimat zurück, um sich im freiburgischen Neyruz
niederzulassen. Welche Spuren hat Jean Tinguely
in und um Freiburg hinterlassen? Und was hat die Saanestadt
sonst noch zu bieten? Begleitet von Niki de
Saint Phalles persönlichen Erinnerungen machen wir
uns mit Stadtführerin und Märchenerzählerin Odile
Hayoz auf die Suche.
Auf der Rue de Lausanne ist wenig los für einen Samstagmittag.
Die meisten Freiburger sind wohl noch beim
Mittagessen oder geniessen die Sonne abseits der
grossen Einkaufsstrasse. «Freiburg ist ein bisschen wie
ein Dorf, obwohl es eine Stadt ist», sagt Odile Hayoz,
die seit 15 Jahren thematische Stadtführungen anbietet.
Sie liebt die Atmosphäre Freiburgs, diesen Gegensatz
zwischen traditionell und offen, zwischen ländlich und
urban. Und die Stadtführerin schätzt das kulturelle
Flair, besonders jene Schauplätze, die Jean Tinguely
geprägt hat. Sie führt uns über den Platz, der nach dem
Künstler benannt ist und auf dem seit 2011 das architektonisch
auffällige Theater Equilibre thront, zeigt uns
die einstige Garage des Freiburger Formel-1-Piloten
Jo Siffert, mit dem Jean Tinguely eine tiefe Freundschaft
verband, und macht schliesslich Halt vor
Tinguelys berühmtem, eben diesem Jo Siffert gewidmeten
Brunnen auf den Grand-Places wenige
Schritte hinter dem Equilibre.
Niemand ist ein Prophet
im eigenen Land. […] und ich
erinnere mich an Jeans
Tränen, als die Stadt Freiburg
eine Hommage an seinen
Freund Jo Siffert ablehnte […].
Tatsächlich hatte es ungefähr zehn Jahre gedauert, bis
Tinguelys Projekt zu Ehren seines verstorbenen Freundes
realisiert war. «Seine ursprüngliche Idee fand bei
der Stadt keinen Anklang», erzählt Odile Hayoz. Tinguely
habe etwas Schnelles kreieren wollen, um eine Verbindung
zu Sifferts Beruf als Rennfahrer zu schaffen.
Jean Tinguely
1925–1991
Heute ist der Jo-Siffert-Brunnen ein Wasserspiel, bei
dem das Wasser unkontrollierbar in alle Richtungen
spritzt – ähnlich dem Champagner, den Formel-1-Fahrer
nach einem Sieg herumspritzen. Damit ist die thematische
Verbindung zum Rennfahren zwar gegeben,
doch die Anekdote zeigt, dass Jean Tinguely in der Heimat
zu jener Zeit trotz seines grossen internationalen
Erfolgs keineswegs unumstritten war. «Tinguelys Kunst
hat immer polarisiert: Einige konnten mit seinen Maschinen
gar nichts anfangen, weil sie ihnen nutzlos erschienen;
andere sahen darin Poesie.»
Nicht nur mit seiner Kunst wusste Tinguely zu provozieren.
Schon als Kind hatte er einen eigenen Kopf.
Während wir mit Odile Hayoz durch die Freiburger
Altstadt spazieren, schildert sie, wie Tinguely als
Sechsjähriger mit einer Zigarette im Mund gefunden
und bestraft wurde. Oder wie er als junger Mann seinen
Lehrmeister in Basel mit seinem aufmüpfigen
Verhalten auf die Palme brachte und so gar die Lehrstelle
verlor. Auch Niki de Saint Phalle wird Tinguely
viele Jahre später einen «Provokateur der Kunst» nennen,
einen, der «in keiner Weise Teil des ‹Establishments›»
war. Kennengelernt hatte sie ihn 1955 in Paris,
1968 begleitete sie ihn in die Schweiz, wo sie seine
zweite Ehefrau wurde.
Mit Jean gab es keine
Langeweile. Er war wie seine
Maschinen, war ganz in
Bewegung und hatte weder
Angst, seine Meinung zu
ändern, noch sich lächerlich
zu machen.
Mit seiner unkonventionellen und offenen Art konnte
der Künstler gut auf Menschen zugehen, ein richtiger
«Netzwerker», wie Odile Hayoz sagt. Zu Lebzeiten war
Jean Tinguely ein häufig gesehener Gast in Freiburgs
Restaurants und Bars. Im gemütlichen Café du Gothard
an der Rue du Pont-Muré, nahe der Freiburger
Fotos: Keystone-SDA
Niki de Saint Phalle
1930–2002
1
Im Café du Gothard
mitten in Freiburg war
Jean Tinguely häufig
zu Gast.
2
In der Rue de Lausanne
lässt es sich bestens
flanieren, einkaufen,
Kaffee trinken.
3
Weiss viel über Freiburg
und die Region zu berichten:
die sympathische
Stadtführerin und
Märchenerzählerin
Odile Hayoz.
4
Im Theater Equilibre auf
der Place Jean-Tinguely
spielen Ensembles aus
der Schweiz und aus
Deutschland.
5
Im Andenken an seinen
Freund: Tinguely hat
den Jo-Siffert-Brunnen
dem ehemaligen
Freiburger Rennfahrer
Jo Siffert gewidmet.
12
2
3
2
1
4 5
MRZ/APR 20
13
SCHWEIZ ENTDECKEN: FREIBURG
1
Caroline Schuster
Cordone vom Museum
für Kunst und Geschichte
Freiburg ist selbst ein
grosser Fan von Jean
Tinguely und Niki de
Saint Phalle.
2
Im Espace Jean Tinguely
– Niki de Saint Phalle in
Freiburg sind einige
bedeutsame Werke der
beiden Künstler zu sehen.
3
Gross, beweglich und
lärmig: Tinguelys
berühmtes Spätwerk
«Retable» fasziniert Jung
und Alt gleichermassen.
1
Kathedrale, war er oft anzutreffen. Als wir die Tür
zum Gothard aufstossen, strömt uns intensiver Käsegeruch
entgegen. Das Restaurant ist berühmt für seine
Fonduekreationen und andere lokale Spezialitäten
– und offenbar beliebt bei Persönlichkeiten wie Bundesrat
Alain Berset oder FC-Sion-Präsident Christian
Constantin. Davon zumindest zeugen die Porträts an
der Wand.
Auffällig ist auch das grosse Kunstwerk, das über den
Köpfen der Gäste an der Wand hängt: ein filigranes
Gebilde aus den unterschiedlichsten, scheinbar wahllos
zusammengebauten Objekten wie Rädern oder
einer Nähmaschine. Ein Tinguely? Nein, die Skulptur
ist zwar von ihm inspiriert, stammt aber vom Schweizer
Künstler Pascal Bettex. Für die drei jungen Frauen,
die an einem Tisch unterhalb des Kunstwerks sitzen,
spielt das keine Rolle. «Wir sind wegen des Fondues
hier», lassen sie lachend wissen.
In unserer Arbeit
waren wir sehr ernsthaft,
professionell und
selbstkritisch. Wir versuchten
immer besser
zu werden, technisch und
künstlerisch.
So chaotisch, unbeschwert und willkürlich Jean
Tinguelys Kunst wirken mag, der Künstler war ein
«Chrampfer». Er investierte viel Zeit und Herzblut in
seine Werke und übte Kritik an Gesellschaft und Politik.
Ein gutes Beispiel ist sein Spätwerk «Retable des
westlichen Überflusses und des totalitären Merkantilismus»
von 1989/1990. Zu sehen im Espace Jean
Tinguely – Niki de Saint Phalle, der zum Museum für
Kunst und Geschichte Freiburg gehört. Unweit des Café
du Gothard und der Rue de Lausanne gelegen, beherbergt
das ehemalige Tramdepot eine Sammlung bedeutsamer
Werke der beiden Künstler.
Vizedirektorin Caroline Schuster Cordone empfängt
uns und erklärt, was es mit Tinguelys «Retable» auf
sich hat. Geschaffen für eine Ausstellung 1990 in Moskau,
warnte der bewegliche, lärmende Altar des Künstlers
das russische Publikum vor den Gefahren der
Konsumgesellschaft. «Das Werk besteht aus vielen
Freizeitobjekten – Rädern, Spielzeugen, Skis – und
sollte auf spielerische Weise zeigen, dass die westliche
Welt im Überfluss lebt», sagt sie. Tinguely habe den
«Retable» nach dem Vorbild eines Kirchenaltars gebaut
mit einem fixen Mittelstück, das von zwei beweglichen
Flügeln flankiert wird. «Seine religiös geprägte
Kindheit ist in vielen seiner Kunstwerke erkennbar»,
fährt Caroline Schuster Cordone fort, als zwei kleine
Kinder vor der riesigen Maschine stehen bleiben, fasziniert
vom Lärm und von den Bewegungen.
Ping Pong! Das war
ein Spiel. Der eine regte
den anderen an, zum
Grösseren, zum Verrückteren.
Was die Vizedirektorin selbst an den Werken von Jean
Tinguely und Niki de Saint Phalle schätzt: «Sie funktionieren
auf so vielen Ebenen und unabhängig davon,
welches Vorwissen jemand hat.» Sie sehe immer wieder,
wie sich gerade Kinder an den lauten und lustigen
Werken Tinguelys und den farbenfrohen Figuren de
Saint Phalles freuen würden. Dass sich das Künstlerpaar
gegenseitig stark beeinflusst hat, wird an Skulpturen
wie der «Mythologie blessée» deutlich. Das
auffällige goldene Fabelwesen – halb Schwan, halb
Schlange –, das von einer typischen, eisernen Tinguely-Konstruktion
getragen wird, ist zum Wahrzeichen
des 1998 eröffneten Espace Jean Tinguely – Niki
de Saint Phalle geworden. «Dieses Gemeinschaftswerk
ist sehr wichtig; es zeigt, dass die beiden Künstler eng
zusammengearbeitet und sich gegenseitig Raum für
Ideen gelassen haben», betont Caroline Schuster Cordone.
«Tinguely, häufig als Macho dargestellt, hat sich
hier ganz in den Dienst seiner Partnerin gestellt.»
Die Kunst war die grosse
Liebe im Leben Jeans
und in meinem Leben.
2
Gerne würden wir uns die faszinierenden Maschinen
und Figuren noch etwas länger anschauen, doch wir
möchten sehen, wo Jean Tinguely seine kreativen Ideen
walten liess und wo er heute begraben liegt. Odile
Hayoz nimmt uns mit nach Neyruz, in das hübsche
Dorf wenige Kilometer ausserhalb von Freiburg. Da
sie selbst hier lebt, kommt die Stadtführerin regelmässig
an Tinguelys ehemaligem Haus und seinem
Grab vorbei. Letzteres erinnert – wie könnte es anders
sein – dank einer Tinguely-Skulptur nicht nur an den
Künstler, sondern auch an dessen grosse Liebe: die
Kunst.
Quelle zu den Zitaten von Niki de Saint Phalle:
«Niki de Saint Phalle – Aventure Suisse», Benteli Verlag Bern,
3., überarbeitete und ergänzte Auflage 2010.
14
SCHWEIZ ENTDECKEN: FREIBURG
3
MRZ/APR 20 15
TOP TEN
Tanzfläche Skipiste
Diese Festivals haben es in sich. Geniessen Sie die leisen und die lauten Töne
dieser erstklassigen Events und erweisen Sie dem Winter die letzte Ehre.
Foto:
Kleine Scheidegg, Bern
DESIGN &
LIFESTYLE
HOTELS
1 Portes du Soleil VS
Rock the Pistes
15. bis 21. März 2020
Eine Woche lang tanzen
an elf Destinationen in Portes
du Soleil.
Ab Champéry mit der Seilbahn
Myswitzerland.com/
rockthepistes
2 Villars-sur-Ollon VD
Afterseason
27. bis 29. März 2020
Über 1000 Menschen
tanzen hier täglich zu Elektro
und bestaunen durch die
transparenten Zeltwände das
Alpenpanorama.
Ab Villars per Schmalspurbahn
nach Bretaye.
Myswitzerland.com/afterseason
3 Crans-Montana VS
Caprices
17. bis 26. April 2020
Das «Caprices» zählt zu den
bedeutendsten Schneefestivals.
Die viertägige Party dreht sich
um House und Techno.
Von Siders per Funiculaire
nach Crans-Montana.
caprices.ch/
1
2
3
4 Zermatt VS
Unplugged
14. bis 18. April 2020
Im «Unplugged» trifft man
zuweilen Weltstars hautnah.
Zug nach Zermatt.
Myswitzerland.com/unplugged
5 Kleine Scheidegg BE
Snowpenair
4. und 5. April 2020
Musikalische Leckerbissen
am Fuss der berühmten
Eigernordwand.
Mit der Wengeralpbahn nach
Kleine Scheidegg.
snowpenair.ch
6 Grindelwald BE
The Winter Final
28. März 2020
Nach der grössten Schatzsuche
im Schnee können die Preise
direkt bei der Season-End-Party
eingelöst werden.
Mit dem Zug nach Grindelwald.
jungfrau.ch/schatzsuche/
4
5
6
7 Andermatt UR
Live
13. und 14. März 2020
Schweizer Künstler treffen auf
internationale Newcomer.
Mit dem Zug nach Andermatt.
andermattlive.ch/
7
8
8 Flims, Laax GR
Schnulz im Sulz
4. April 2020
Ein absolutes Muss für eingefleischte
Schlagerfans, dieses
Jahr u. a. mit Guildo Horn.
Mit dem Postauto nach Flims.
Myswitzerland.com/
schnulzimsulz
9 Arosa/Lenzerheide GR
Live is Life
3. bis 5. April 2020
Mit dem «Live is Life» wurde ein
Winterfestival lanciert, welches
aus vielen kleinen und persönlichen
Konzerten besteht.
Ab Chur mit dem Zug nach Arosa
oder dem Postauto nach
Lenzerheide.
Myswitzerland.com/liveislife
10 Samnaun GR
Int. Frühlings-Schneefest
25. und 26. April 2020
Das wird heiss: Am Vormittag
ein paar Schwünge im
Frühlingsschnee, danach das
Tanzbein zu rhythmischen
Sounds schwingen.
Ab Scuol per Bus nach Samnaun.
samnaun.ch/fsf
9
10
Viel Liebe zum Detail – die
Schweizer Design & Lifestyle
Hotels sind ideale Ausgangspunkte,
um die Festivals
mitzuerleben.
Grindelwald:
Boutique Hotel &
Restaurant Glacier
Das Hotel an schönster
Panoramalage mit Blick auf
die Eigernordwand vereint
Nachhaltigkeit und Design.
Elegante Zimmer und Suiten,
Restaurant mit marktfrischer,
kreativer Saisonküche.
hotel-glacier.ch
Flims: The Hide Hotel
Kreativ und inspirierend: The
Hide Hotel in Flims ist ein
Hotel der Superlative. Die
Zimmer sind im typischen
Penthouse-Lifestyle
eingerichtet. Gastronomie
von Starkoch Adrian Tschanz.
thehideflims.ch
Ihr Wintergepäck
reist gratis.
Mit dem ÖV unbeschwert in
die Ferien: Lassen Sie bis zu
16 Gepäckstücke kostenlos
zuhause abholen und in Ihr
Feriendomizil liefern.
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Viele weitere Ausflugstipps
finden Sie unter
MySwitzerland.com/via
Foto: Jungfraubahnen Management AG – Die Tipps auf dieser Seite wurden von Schweiz Tourismus ausgewählt. Die Reihenfolge stellt keine Bewertung dar.
16
Müde, Schnarchen und nächtliche Atemaussetzer?
Es könnte Schlafapnoe sein.
Menschen mit Schlafapnoe leiden an kurzen Atemaussetzern im Schlaf. Die kurzen Atemaussetzer
verunmöglichen einen erholsamen Schlaf. Zu den häufigsten Symptomen einer Schlafapnoe zählen:
Atemaussetzer im Schlaf Starkes Schnarchen Tagesmüdigkeit,
Morgendliche
Konzentrations-
Erschöpfung
Kopfschmerzen
störungen
Immer müde?
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AUSPROBIERT
Barfuss über einen
700 Grad heissen
Teppich aus glühender
Kohle zu gehen, tönt
nach einer schlechten
Idee. Wir haben es
trotzdem ausprobiert.
TEXT Manuel Bühlmann
FOTOS Samuel Trümpy
Spiel nicht mit dem Feuer! Ein
Tipp fürs Leben. Was jedes Kleinkind
eingetrichtert bekommt und
spätestens ab der ersten Verbrennung
für den Rest des Lebens beherzigt,
hat sich auch bei mir
schon in jungen Jahren tief in mein
Bewusstsein eingebrannt. Jetzt
stehe ich barfuss mit einer Gruppe
mir unbekannter Menschen
vor einem glühenden Teppich aus
700 Grad heisser Kohle und werde
gleich darüberlaufen. Was gegen
jegliche Vernunft ist und ich
bis zu diesem Moment nicht für
möglich gehalten habe, wird tatsächlich
funktionieren. Warum?
Keine Ahnung. Doch jetzt von Anfang
an.
Jedes Jahr am 8. Dezember heissen
die Feuerlauf-Instruktoren
Otto Gerber und Gérard Moccetti
Neugierige in Einsiedeln willkommen.
Die Begrüssung ist sehr
freundlich und die Aufregung in
der Gruppe von 27 Personen ist
deutlich spürbar. Vielleicht ist es
auch Vorfreude, denn unter den
Teilnehmern befinden sich einige
Wiederholungstäter. Für mich ist
es jedenfalls eine Premiere.
TANZ
AUF DEM
FEUER
Verbrennungen möglich
«Es gibt keine Garantie, dass
du dir nicht die Füsse verbrennen
wirst», sagt mir Otto Gerber
gleich zu Beginn des Kurses. Ich
bin etwas irritiert, lasse mir aber
nichts anmerken. Ich weiss, dass
ein Fotograf kommen wird, um
mich beim Lauf übers Feuer zu
fotografieren. Und ich bin mit der
festen Einstellung gegangen, dass
ich sowieso über die Glut laufen
werde, egal was komme. Ich will
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AUSPROBIERT
Pfeil am Hals: Einen Moment später
katapultieren sich beide Körper nach
vorne und zerbrechen den Pfeil.
mir schliesslich keine Blösse vor
meinem Redaktionsteam geben,
das Kenntnis von meinem Unterfangen
hat.
Es gibt
keine Garantie,
dass du dir
nicht die Füsse
verbrennen
wirst.
lich noch sechs Stunden. Die erste
Übung kostet schon etwas Überwindung.
Mit geschlossen Augen
bewegen sich alle Teilnehmer in
einem kleinen Kreis aus Kissen.
Es kommt unweigerlich zu kleinen
Zusammenstössen. Macht
nichts, weiter geht es. Dann werden
alle aufgefordert, eine Person
zu ertasten und gegenseitig die
Hände zu erfühlen – immer noch
mit geschlossenen Augen. Die
Übung steigert sich, von den Händen
geht es über die Arme hoch zu
den Schultern und danach mitten
ins Gesicht einer komplett fremden
Person, die natürlich gleichzeitig
mit ihren Fingern meinen
Kopf ertastet. Ehrlich gesagt, ein
für mich etwas befremdliches Gefühl.
Macht nichts, weiter geht es,
sage ich mir.
Es folgen viele weitere Übungen.
Davon ist mir eine speziell gut in
Erinnerung geblieben. Ich bringe
mich vis-à-vis eines Kursteilnehmers
in Position, der Abstand
geschätzte 30 Zentimeter. Gérard
Moccetti zeigt uns einen Holzpfeil
Ich fühle
mich stark.
Ich will jetzt
übers Feuer.
Hör auf deine innere Stimme
Um seinen Worten Nachdruck zu
verleihen, zeigt mir der Kursleiter
freundlicherweise noch ein paar
Fotos, auf denen stark verbrannte
Fusssohlen von Feuerläufern
zu sehen sind. Und jetzt bin ich
so richtig irritiert. Die eindrücklichen
Brandblasen lassen erahnen,
wie extrem schmerzvoll der
Gang über glühende Kohle sein
kann. Otto Gerber beruhigt mich
sogleich wieder und erklärt: «Aber
mach dir keine Sorgen, wir werden
dich gut vorbereiten. Und wenn
du vor dem Feuer stehst, wird dir
deine innere Stimme zeigen, ob
du bereit bist.» Er wird recht behalten.
Ich lasse mich auf das Abenteuer
ein und nehme mir vor, offen für
alles zu sein. Bis zum eigentlichen
Lauf übers Feuer bleiben schliessmit
Metallspitze. Er klärt uns auf,
dass die Bruchkraft des Pfeils rund
15 Kilo betrage. Dann setzt er die
Spitze an meinen Hals, zwischen
Kehlkopf und Schlüsselbein. Das
Ende des Pfeils bekommt mein
Übungspartner an der gleichen
Stelle platziert. Die ganze Gruppe
umkreist uns und ruft: «PUMA!
PUMA! PUMA!» Der Instruktor
setzt zum Countdown an und ich
spüre unweigerlich, wie ich mich
fokussiere und alles um mich herum
ausblende. «Fünf, vier, drei,
zwei, eins» – mein Partner und ich
katapultieren uns beide mit voller
Wucht nach vorne, so dass unsere
Brustkästen aufeinanderprallen
– und der Holzpfeil in zwei Teile
zerbricht, ohne dass sich mir die
Metallspitze in den Hals gebohrt
hat. Ist Physik, lässt sich erklären.
Ich fühle mich stark. Ich will jetzt
übers Feuer.
Nach weiteren Übungen ist es
endlich so weit. Wir gehen raus
in die dunkle Nacht und stehen
um das imposante Feuer, das wir
zwei Stunden zuvor aufgebaut und
angezündet hatten. Rund 1,4 Tonnen
Holz lodern vor uns hin. Mit
einem Rechen verteilen wir die
Glut auf einen Teppich von 3 × 4
Metern. Um störende Gedanken
abzuwenden und den Geist zu
beschäftigen, singen wir alle gemeinsam
leise ein einfaches Lied.
Es ist ein schöner Moment so vor
dem Feuer in der Gruppe, die ich
im Laufe des Tages sehr schätzen
gelernt habe. Die verschiedenen
Übungen brauchten teils ziemlich
Überwindung und haben dadurch
alle Teilnehmer zusammengeschweisst.
Ich fühle mich als Teil
einer Einheit, die gleich gemeinsam
etwas machen wird, das gegen
jegliche Vernunft ist.
Bereit für das Feuer
Dann ist der grosse Moment da.
Wir ziehen Schuhe und Socken
aus. Die zwei Instruktoren gehen
gemeinsam Hand in Hand zuerst
über die 700 Grad heisse Glut. Ich
folge ihnen, spüre die Hitze an
meinem Körper aufsteigen und
mehrere Stiche auf der Fusssohle
– von den Profis Feuerküsse genannt.
Nachdem ich auf der anderen
Seite unversehrt angekommen
bin, macht sich ein sehr schönes
und bestärkendes Gefühl in mir
breit. Ich habe es geschafft und laufe
euphorisiert mindestens noch
fünf weitere Male über die Glut.
Kein Wissenschaftler der Welt
kann erklären, wieso dies möglich
ist. Ich finde das gut und nehme
für mich mit, dass viel mehr möglich
ist, als man denkt.
Wer auch mal barfuss durchs Feuer
gehen will, findet hier mehr Informationen:
feuerlaufen.ch
MRZ/APR 20
19
INTERVIEW: PHILOMENA SCHWAB
Wo alles begann: Philomena
Schwab studierte an der Zürcher
Hochschule der Künste Game
Design. Fürs «via»-Shooting posiert
sie im Büro der Vertiefungsleitung,
dort arbeitete sie zeitweise als
wissenschaftliche Mitarbeiterin.
«ALS SPIELER BIST DU IN EINER
AKTIVEN ROLLE, DU MACHST ETWAS.
DU BIST PLÖTZLICH DARWIN!»
20
INTERVIEW: PHILOMENA SCHWAB
«GAMES SIND
EIN KULTURGUT»
Sie ist jung, ehrgeizig und eine der Besten ihres Fachs: Die Zürcher Gamedesignerin
Philomena Schwab sorgt international für Aufsehen. Mit ihrem eigenen
Studio lanciert sie in diesem Jahr bereits ihr drittes Computerspiel.
TEXT Karin Rechsteiner FOTOS René Ruis
Haben Sie noch Zeit, um selber zu gamen?
Ja, vor allem unterwegs. Ich spiele gerne mit einer kleinen
Konsole im Tram oder im Zug.
Games können ziemlich fesseln.
Wie schaffen Sie es, wieder aufzuhören?
Es ist wie mit dem Serienschauen: Manchmal hat man
Zeit, manchmal nicht. Es kann vorkommen, dass ich ein
Wochenende durchgame. Aber deswegen muss ich
trotzdem am Montag wieder arbeiten und am Sonntag
rechtzeitig schlafen gehen. (lacht)
Sie haben 2016 Ihr eigenes Studio Stray
Fawn (streunendes Reh) gegründet.
Zwei Computerspiele sind schon auf dem
Markt, das dritte ist in Entwicklung.
Können Sie und Ihr Team davon leben?
Ja, wir sind finanziell selbsttragend und unabhängig.
Die ersten beiden Spiele waren profitabel. Aber wir
können uns nicht zurücklehnen. Wir brauchen für die
Umsetzung eines PC-Spiels zwei bis drei Jahre. Das
heisst, sehr viel vom Gewinn des vorherigen Games
fliesst in die Entwicklung des nächsten. Es darf kein
Flop werden, sonst wird es schwierig.
Sie wurden von der Gamedesignerin zur Unternehmerin
und Chefin. Wie ist das?
Unser Studio ist klein, wir sind zwölf Leute auf sieben
bis acht Vollzeitstellen verteilt. Die Atmosphäre ist kollegial,
fast schon familiär. Der Umgangston ist mir wichtig
und hier habe ich eine Vorbildfunktion. Bis heute
haben wir noch nie einen Job ausgeschrieben. Wenn wir
Unterstützung brauchen, hören wir uns im Netzwerk
um. Wir verdienen alle gleich viel und haben ein Bonussystem,
das nur davon abhängt, wie lange du schon
dabei bist und wie viel Prozent du gearbeitet hast. Da
nehmen mein Mitgründer Micha Stettler und ich keine
Spezialposition ein.
Aber Sie tragen die Verantwortung,
müssen Entscheidungen treffen.
Grosse Entscheidungen treffen wir im Team. Alle sollen
hinter unseren Beschlüssen stehen. Das ist wichtig für
die Motivation. Wenn wir uns nicht einig sind, diskutieren
wir so lange, bis wir es sind. Wir produzieren und
vermarkten unsere Spiele komplett in Eigenregie. Um
diese Freiheit zu behalten, müssen alle ihr Bestes geben.
Ihr erstes Spiel «Niche» dreht sich um die
Vererbungslehre, im zweiten Spiel
«Nimbatus» ist Ingenieurskompetenz für
den Drohnenbau gefragt. Beide Spiele
vermitteln Wissen. Ist das Ihre Mission?
Wir möchten in erster Linie Spiele mit Unterhaltungswert
machen. Und das zu Themen, die uns interessieren.
Die Wissensvermittlung ist quasi ein positiver Nebeneffekt,
der uns natürlich extrem freut. «Niche» stellen
wir Schulen gratis zur Verfügung. Es wird im Biologieunterricht
auf der ganzen Welt gespielt, um den Schülern
die Populationsgenetik zu erklären. Ich glaube,
Games haben gerade im Bildungsbereich riesiges Potenzial.
Der Unterschied zur klassischen Wissensvermittlung
ist klar: Als Spieler bist du in einer aktiven
Rolle, du machst etwas, du konsumierst oder liest nicht
nur. Du bist plötzlich Darwin!
Als Frau in der Techbranche gehören Sie
einer Minderheit an.
Interessant ist, dass ungefähr gleich viele Männer wie
Frauen Games spielen, aber Frauen bei der Entwicklung
in der Minderheit sind. Mit der Swiss Game Developers
Association haben wir eine Studie gemacht und sie zeigte,
dass nur ein Viertel bis ein Fünftel der Gameentwickler
weiblich sind. Damit liegt die Schweiz exakt im internationalen
Durchschnitt. Ich glaube aber, dass Zürich
einen etwas höheren Anteil hat, es gibt sogar ein reines
Frauenentwicklerteam. Im Studiengang Game Design
an der ZHdK sind jeweils 40 bis 50 Prozent der Studierenden
weiblich.
Was müsste man machen, damit sich
das ändert?
Früh ansetzen! Am besten begeistern wir schon junge
Mädchen für die Informatik. Noch viel zu oft werden
Mädchen nicht dazu ermutigt, sich am Computer auszuprobieren.
MRZ/APR 20
21
INTERVIEW: PHILOMENA SCHWAB
«WIR MÜSSEN DIE
GANZE SCHWEIZ DAVON
ÜBERZEUGEN, DASS
GAMES KULTUR SIND.»
Sie setzen sich für mehr staatliche und
privatwirtschaftliche Förderung der Gameindustrie
ein. Was fordern Sie konkret?
Ein neues Game zu entwickeln kostet unser Studio ungefähr
1 Million Franken. Auf nationaler Ebene kann
man sich bei Pro Helvetia in verschiedenen Projektstufen
für Gelder bewerben. Pro Ausschreibungsverfahren
gibt es maximal 250 000 Franken, die auf ausgewählte
Projekte verteilt werden. Es bräuchte deshalb zusätzliche
kantonale Mittel. Nur ein einziger Kanton stellt
heute Fördergelder bereit. Zudem wünschte ich mir,
dass sich verschiedene Förderinstrumente und Fonds
für die Gameindustrie öffnen würden. Wir werden zwischen
der Wirtschafts- und der Kulturförderung hinund
hergeschoben oder mit der Begründung abgewiesen,
dass Spiele keine Kunst- oder Kulturform seien.
Also geht es um die Anerkennung der Games
als Kunst- und Kulturform?
Viele kennen nur Handygames mit extremem Suchtpotenzial
oder brutale Shooterspiele, haben aber noch nie
ein schönes, kulturelles Game aus der Schweiz gesehen
oder gespielt. Dabei haben wir hier so viele künstlerische
und kulturelle Arbeiten. Ein gutes Beispiel ist «Far:
Lone Sails» von Okomotive aus Zürich. Der Spieler geht
mit einem fiktiven Fahrzeug auf eine Reise durch unglaublich
schön gestaltete Landschaften. Das Spiel
wurde international mit Preisen überhäuft. Ich wage die
Behauptung, dass die Schweiz zu den Ländern gehört,
die im Verhältnis zur Bevölkerung am meisten Preise
für ihre Games gewinnen. Games sind Kultur, auch
wenn sie nicht nur einen künstlerischen, sondern auch
einen kommerziellen Aspekt haben. Davon möchten
wir die ganze Schweiz überzeugen. Deshalb organisieren
wir Veranstaltungen und versuchen die vielen Erfolgsgeschichten
in die Medien zu bringen.
In die Ausbildung von Gameentwicklern wird
investiert. Mit der ZHdK und der ETH gibt
es renommierte Ausbildungsmöglichkeiten.
Ja, das stimmt. Wir investieren viel Geld in die Ausbildung
hoch spezialisierter Leute, aber es fehlen Investitionen
in die Industrie und dadurch Arbeitsplätze. Als
ich 2014 meinen Bachelorabschluss an der ZHdK machte,
fand über die Hälfte der Abgänger keine Anstellung
in der Gameindustrie.
Ist das im Ausland ebenso?
Nein, die Schweiz hinkt Europa in der Gameförderung
viele Jahre hinterher. Die nordischen Länder wie Finnland
und Schweden haben schon früh in die Gameindustrie
investiert und ihre Ausgaben über Steuereinnahmen
längst wieder rausgeholt.
Sie sagten einmal: «Die Angst der Schweizer
vor dem Scheitern geht mir so auf die Nerven.»
Ist das immer noch so?
Ja. (lacht) Wir sollten Leute, die mit einem Projekt gescheitert
sind, nicht behandeln, als hätten sie eine
schlimme Krankheit. In Amerika gehört Scheitern dazu.
In der Schweiz glaubt man, wer es letztes Mal nicht
geschafft hat, wird auch beim nächsten Mal scheitern.
Das macht Angst und hemmt viele, überhaupt anzufangen.
Dieser Spirit zeigt sich auf der Crowdfunding-
Plattform Kickstarter: Während die Amerikaner jede
noch so unausgegorene Idee einfach mal online stellen,
bereiten wir in der Schweiz jede Kampagne gefühlte
zwei Jahre vor. Dafür ist sie eine praktisch todsichere
Investition. (lacht) Aber wir spüren in der Gamebranche,
dass Investoren das Risiko scheuen.
Sie sind mittlerweile auch international an
Konferenzen und für Referate unterwegs.
Wie reisen Sie?
Das ist unterschiedlich. Wenn möglich reise ich in Europa
mit dem Zug. Wir sind oft in Deutschland, kürzlich
waren wir an einer Konferenz in Italien. Für mich sind
solche Reisen wie Ferien. Ich nehme mir immer vor zu
arbeiten, am Schluss game ich aber. (lacht)
Und wohin gehen Sie am liebsten, wenn Sie
wirklich Ferien haben?
Ich lerne seit zwei Jahren Japanisch und war letztes Jahr
drei Wochen im Sprachaufenthalt in Tokio. Aber sonst
gehe ich eigentlich nicht in die Ferien. Und wenn, dann
hänge ich sie meistens an eine Konferenz an. Ich freue
mich deshalb immer, wenn die Konferenzen im Herbst
oder Frühling irgendwo im Süden stattfinden.
GAMES IM LANDESMUSEUM
«Super Mario», «Tetris», «Candy
Crush»: Weltweit spielen heute 2,5
Milliarden Menschen Videospiele.
Games haben sich seit den
1950er-Jahren vom Randphänomen
zum komplexen Unterhaltungsmedium
gemausert, eine
ganze Industrie ist entstanden. Das
Schweizer Landesmuseum widmet
sich in einer Ausstellung den
historischen und technischen
Entwicklungen der elektronischen
Spiele und lädt an diversen
Stationen zum Selbergamen ein.
Führungen und Workshops für
Schulen, Eltern oder Privatpersonen
bieten zusätzliche Einblicke.
Bis 13. April 2020
Landesmuseum Zürich
landesmuseum.ch/games
22
INTERVIEW: PHILOMENA SCHWAB
ZUR PERSON
Die 30-jährige Philomena
Schwab wuchs im zürcherischen
Schwamendingen auf. Sie schloss
2016 ihren Master in Game Design
an der Zürcher Hochschule der
Künste (ZHdK) ab und gründete mit
Micha Stettler ihr Studio Stray
Fawn. Ihr erstes Spiel «Niche»
dreht sich um die Vererbungslehre
und kam 2017 auf den Markt. Das
zweite Spiel, der Drohnenbausimulator
«Nimbatus», wurde im
Oktober 2018 auf der Plattform
Steam im Vorverkauf (Early Access)
veröffentlicht. 2020 folgen die
Vollversion, ein Mobile Game im
«Niche»-Universum sowie der
Kickstarter für das dritte Spiel zum
Thema Ökologie. Schwab wurde
2017 vom Wirtschaftsmagazin
«Forbes» zu den einflussreichsten
unter 30-Jährigen Technologieinnovatoren
in Europa gewählt. Sie
war bis 2019 Vizepräsidentin der
Swiss Game Developers Association
und ist aktuell im Board des
Vereins aktiv. Gemeinsam mit zwei
anderen Studios gründete sie
den Swiss Game Hub und bietet
Nachwuchsentwicklern ein
Mentoringprogramm sowie
Mietplätze an.
MRZ/APR 20
23
WISSENSWERT
Frühlingsputz als kleines Ritual:
Rund 43% der Schweizer möchten
damit Platz für Neues schaffen.
Bei der Grossreinigung
nehmen sich
88,7% zuerst die
Fenster vor. Danach
folgen die Küche,
das Ausmisten der
Wohnung und
schliesslich die
Reinigung der
Böden.
Aufgepasst:
Um die 40 000
Unfälle passieren
in der Schweiz
beim Kochen
und Putzen, ein
Grossteil davon
beim Frühlingsputz.
Die
Zeit der
Putzteufel
Die langen Wintertage sind gezählt.
Endlich erwacht die Natur wieder zum
Leben und die Temperaturen steigen –
und damit auch unsere Laune. Wäre da
nicht dieser Frühlingsputz ...
ILLUSTRATION Martin Burgdorff
TEXT Céleste Blanc
Früher wurde mit Holz
geheizt und am offenen
Feuer gekocht. Vor allem
im Winter gab es viel
Asche, Russ und Staub,
und so reinigte man das
ganze Haus im Frühling.
Diese Tradition des
Frühlingsputzes wurde
bis heute beibehalten.
Die Mehrheit
der Frauen (62%)
putzt am liebsten
alleine, während
71% der Männer
lieber in Gesellschaft
sauber
machen.
Ein Viertel der Schweizerinnen und
Schweizer legen grossen Wert auf
ökologische Reinigungsmittel, unabhängig
von Reinigungskraft oder Preis.
Putzen macht schlank:
Ein Frühjahrsputz verbrennt
ähnlich viele Kalorien wie
ein intensiver Trainingstag.
Von wegen Gleichberechtigung:
Rund 88% der Schweizerinnen
und Schweizer sind der Ansicht,
dass Putzen Frauensache sei.
24
Laut der japanischen
Bestsellerautorin
Marie Kondo soll man
sich von unnötigen
Sachen endgültig
trennen. Dadurch
würde man sich
von gescheiterten
Vorsätzen lösen.
Zu Ehren des Gotthard-Basistunnels
Limitierte und nummerierte Schweizer Sonderprägung
DIE ZAHL
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Welt - der am 1. Juni 2016 eröffnete Gotthard Basistunnel. Mit gemeinsamer Tatkraft entstand nach 17 jähriger Bauzeit
ein 57 Kilometer langes Denkmal, auf das wir stolz sein dürfen und welches ganz Europa im Herzen der Schweiz verbindet.
Um dieses einzigartige, schweizerische Jahrhundert-Bauwerk gebührend zu ehren, wird nun ein Sonder-Medaillon geprägt:
„GOTTHARD 2016“. Als farbiges Inlay angelegt, zeigt die Vorderseite einen modernen Schnellzug vor einer Grafik der verschiedenen
Bauetappen. Die Rückseite geht auf die geschichtliche Entwicklung des Gotthards ein. Dieses Sonder-Medaillon
ist weltweit auf nur 2016 Exemplare limitiert und die erste Ausgabe ist einzeln nummeriert. Nicht nur seitens der vielen
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Referenz-Nr.: 62835 / 478-HEL01
Unterschrift
Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen
Telefon
IM BILD
1
VON
FALL
ZU
FALL
Wasserfälle sind beeindruckende Schauspiele der Natur.
Oft gehören sie zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten eines
Landes. Dabei muss man gar nicht weit reisen, um das
Naturphänomen zu bewundern. Für dieses Mal bleiben wir im
Kanton Zürich. Staunen Sie selbst.
TEXT Christine Spirig FOTOS Michel und Ueli Brunner
26
2
3
IM BILD
4
6
1 — Die Tuffsteinformation
im Tösstal
erinnert an einen
Schlangenkopf mit
Giftzähnen und
Spaltzunge.
5
2 — Kräftige Naturdusche
im
Chlaustobel bei
Hombrechtikon.
3 — Berauschende
Wassermengen
bei Hochwasser:
Aabachtobel, Horgen.
4 — Der Tobelweiher
bei Pfäffikon ist
Lebensraum für viele
Fischarten.
5 — Der Sihlsprung-
Tunnelweg an der Sihl
wird bei Hochwasser
gesperrt.
MRZ/APR 20
6 — Das abgezapfte
Wasser wird vom
Turbinenhaus in die
Jona geleitet.
27
7
8
7 — Beim Chatzentobel nahe
Fischenthal «überfallen» sich die
Fälle gegenseitig.
8 — Ein Seitenbach im Küsnachter
Tobel hüpft von Stufe zu Stufe.
9 — Eigenheiten der Natur
befinden sich oft in Wassernähe.
Wie dieses Pilzgesicht.
10 — Aus der Vogelperspektive:
24,5 Meter hohe Fallstufe nahe
Gibswil.
11 — Die 23 Meter hohe Felswand
erinnert an einen Boxerhund.
Chämmerlitobel im Zürcher
Oberland.
12 — Giessen unweit der Lochmühle.
Der Wildbach stürzt hier über
Kalksteinsedimente viele Meter
hinunter in die Töss.
9
11
10
IM BILD
12
29
IM BILD
13 14
15
13 — Der Giessen im
Chämtnertobel ziert
auch die Titelseite
des Buches «Wasserwunder».
14 — Fischreiher
auf Beutefang im
Tobelweiher.
15 — Standhafte
Buche beim Fels im
Chrüzlenbach in der
Region Pfannenstiel.
16 — Rossbachtobel
in Herrliberg-Meilen.
BUCHTIPP
WASSERWUNDER –
22 verwunschene
Tobelwanderungen im
Kanton Zürich
240 Seiten, 314 Abb., vierfarbig,
inkl. 23 Karten, 19 × 24 cm,
Hardcover ISBN 978-3-906055-55-8
CHF 48.–, Verlag: as-verlag.ch
Die Autoren:
Michel Brunner, geboren 1978,
Grafiker, Wissenschaftlicher Illustrator,
freier Fotograf und Journalist,
ist Gründer des Schweizer Bauminventars
«pro arbore». Als Autor
und Baumexperte schrieb er mehrere
Bücher zum Thema Bäume.
Ueli Brunner, geboren 1947,
Kaufmännischer Angestellter, ist in
Schwamendingen aufgewachsen,
weshalb er bereits als Kind Ausflüge
ins wilde Sagentobel unternahm.
Er bereiste viele Länder und entdeckte
dabei die Fotografie.
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30
RUBRIK
16
MRZ/APR 20
31
JA,
ICH WILL!
Schlafen mit einzigartiger Aussicht. «via» hat im Januar 2017 über die Suppenalp beichtet.
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ÖV AKTUELL
DIE ZAHL
44%
SELTENER LEIDEN ÖV-PENDLER
AN ÜBERGEWICHT ALS AUTOFAHRER.
Quelle: American Heart Association
DIE LEGENDÄRE
«ROTE» WIRD
AUFGERÜSTET
Die einstigen Paradepferde der Bahn 2000, die 119 Loks des Typs
Re 460, leisten Schwerarbeit. In über 25 Jahren haben viele von ihnen
weit mehr als 6 Millionen Kilometer zurückgelegt. Mit einem
Modernisierungsprogramm winkt der Flotte ein zweites Vierteljahrhundert
Einsatz: Das SBB Werk Yverdon-les-Bains erneuert ihre Technik,
tauscht den Stromrichter aus und rüstet damit die modernisierte Re 460
Flotte mit einem Energiesparpotenzial von rund 30 Gigawattstunden pro
Jahr aus. Dies entspricht etwa dem jährlichen Energieverbrauch der
Stadt Olten. Damit leistet die SBB einen wesentlichen Beitrag zu einer
nachhaltigen Entwicklung der Mobilität in der Schweiz. Die
Hälfte der Lokomotiven ist bereits modernisiert, von aussen deutlich
erkennbar am neuen 3D-Frontsignet und am lackierten Lokkasten.
Die Arbeiten dauern noch bis ins Jahr 2022. Die SBB rechnet
damit, dass die Loks bis in die erste Hälfte der 2040er-Jahre weiterhin
zuverlässig quer durch die Schweiz rollen werden.
BAHN UND PÜNKTLICHKEIT 2019
2019 kamen 89,5 Prozent der Reisenden mit der SBB pünktlich an.
Damit hat sich die Bahn gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozentpunkte
verschlechtert. Im ersten Halbjahr war die SBB noch auf Kurs,
doch Oktober und November waren die unpünktlichsten Monate der Bahn
seit 2012. Die Ursachen waren Fehler in der Fahrplan-
und Baustellenplanung, Lieferverzögerungen bei
und Störungen an Zügen sowie fehlende Reserven beim
Lokpersonal.
Für weitere Informationen scannen Sie den QR-Code.
DAMALS
Fotos: 1962/ETH Zürich/alptransit-portal.ch; SBB CFF FFS
WO SOLL
ES HINGEHEN?
Abends in den Zug steigen und am nächsten Morgen erholt mitten
im Zentrum einer europäischen Grossstadt aufwachen: Reisen im
Nachtzug ist angenehm und zeitsparend. Auf der Nachtzugkarte des VCS
sind sämtliche existierenden Nachtzüge in Europa aufgelistet. Neu sind
noch mehr Destinationen mit Direktverbindungen aufgenommen worden.
Zudem gibt es auf dem Portal eine Sammlung von Reiseberichten sowie
Informationen zum Umsteigen zwischen Zug und Fähren an
wichtigen europäischen Häfen.
europamitdemzug.ch
Uri ist seit Jahrhunderten ein Transitkanton.
Auto- und Eisenbahntunnels entschärfen die Situation
auf Schiene und Strasse – hier der Gotthardpass 1962 –, drohen
aber auch, die Urner Bevölkerung zu isolieren.
Wer in den Süden fährt und den Weg via Gotthard wählt, muss häufig mit
Stau rechnen. Gerade über die Ostertage ist die Blechlawine kaum zu
umgehen – es sei denn, man reise mit dem Zug. Mit dem Gotthard-
Basistunnel dauert es von Zürich nach Bellinzona gerade einmal
1 Stunde 47 Minuten. Wer mehr Zeit hat, kombiniert eine Schiffahrt auf
dem Vierwaldstättersee mit der Fahrt im Gotthard Panoramazug. Nicht
vergessen: An Feiertagen wie Ostern empfiehlt sich eine Sitzplatzreservierung.
Die SBB wappnet sich für den Osterverkehr mit Zusatzzügen.
alptransit-portal.ch, sbb.ch/gotthard, sbb.ch/gotthardpanoramaexpress
MRZ/APR 20
33
HINTERGRUND
DIE
ZUKUNFT
BEGINNT
JETZT
Arbeiten in der Tiefe: Hier
entsteht die neue Personenunterführung
«Mitte» –
eines der Kernstücke von
«Zukunft Bahnhof Bern».
34
HINTERGRUND
Der Bahnhof Bern befindet sich inmitten eines grossen Umbauprozesses.
Ziel ist es, eine der wichtigsten Drehschreiben des
Schweizer Bahnverkehrs für die nächsten Jahrzehnte aufzurüsten.
Das Megaprojekt «Zukunft Bahnhof Bern» steht unter der gemeinsamen
Bauherrschaft von SBB, RBS und Stadt Bern.
TEXT Christine Spirig
Foto: SBB CFF FFS/David Schweizer
Man sieht es, hört es und riecht es zuweilen sogar: Im
und um den Bahnhof Bern wird rege gebaut. «Zukunft
Bahnhof Bern» (ZBB) heisst das derzeit wohl grösste
Bauprojekt im Kanton. Für knapp 1 Milliarde Franken
wird einer der wichtigsten Bahnverkehrsknotenpunkte
der Schweiz für die Zukunft fit gemacht. Per Ende 2027
geniessen die Reisenden mehr Platz, bessere Zugänge
zu Bahnhof und Perrons und ein noch attraktiveres
Bahnhofumfeld.
Wie bei allen grossen Projekten können von der ersten
Idee bis zur Inbetriebnahme des neuen Bahnhofs 20 bis
30 Jahre vergehen. «Die Dringlichkeit hat sich in den
letzten Jahren aber verschärft», sagt Benno Nussberger,
Gesamtprogrammleiter «Ausbau Knoten Bern». Zu
den Stosszeiten herrscht dichtes Gedränge, sowohl in
der Unterführung als auch auf den Perrons. Viele Züge
sind ausgelastet. Verkehren heute rund 326 000 Personen
täglich über den Bahnhof Bern, sollen es in zehn
Jahren um die 375 000 sein. «Und der Trend in Richtung
immer mehr Reisende wird definitiv anhalten»,
ist sich Nussberger sicher. Davon betroffen ist nicht
nur die SBB. Auch der am SBB Standort untergebrachte
Bahnhof des Regionalverkehrs Bern–Solothurn (RBS)
hat sein Limit erreicht. Deshalb fiel 2012 der Entscheid,
dass die SBB und der RBS gemeinsam mit der Stadt
Bern einen grossräumigen Erweiterungsbau des Bahnhofs
Bern in Angriff nehmen würden.
Die Hauptbaustellen: Unterführung «Mitte»
und neuer RBS-Bahnhof
Eine neue, zusätzliche Personenunterführung wird künftig
einen Grossteil der Passagierströme aufnehmen. «Sie
entlastet die bisherige Unterführung, den Zugang über
die Welle und den Bahnhofplatz, wodurch es im ganzen
Bahnhof zu kürzeren Wegen kommt», erklärt Nussberger.
Pendlerinnen und Pendler erreichen die Unterführung
«Mitte» über die zwei neuen Bahnhofzugänge
Foto: Raffael Waldner
Benno Nussberger, Gesamtprogrammleiter «Ausbau Knoten Bern»,
hinter dem 3D-Modell des neuen Bahnhofs Bern.
Bubenberg und Länggasse sowie über die bestehende
Personenunterführung. Zudem bereichern zahlreiche
neue Geschäfte das Angebot im Bahnhof.
Der RBS baut einen von Grund auf neuen Bahnhof unterhalb
der SBB Gleise. Der bestehende RBS-Bahnhof
wurde in den 1950er-Jahren für rund 16 000 Fahrgäste
konzipiert. Heute drängen sich bis zu 60 000 Reisende
täglich auf die schmalen Perrons. Das ist nicht nur unangenehm,
sondern letztlich auch ein Sicherheitsrisiko.
Der neue Bahnhof wird über zwei grosse Hallen mit je
zwei Gleisen und einem 12 Meter breiten Zwischenperron
verfügen. Er bietet deutlich mehr Platz für die
Reisenden und ermöglicht zudem eine Kapazitätssteigerung,
wie Adrian Wildbolz, Gesamtprojektleiter
Ausbau Bahnhof Bern RBS, betont: «Dank längeren
Perrons von bis zu 190 Metern werden wir längere
Zugkombinationen einsetzen können. Und die Umsteigezeiten
verkürzen sich, da die SBB Gleise direkter
erreichbar sind.»
Kompensationsgleise 49/50
«Dank der Tieflage des neuen RBS-Bahnhofs werden
die Belastungen der Bauarbeiten für die Bahnkunden
nur wenig spürbar sein», sagt Adrian Wildbolz.
MRZ/APR 20
35
HINTERGRUND
Visualisierungen: nightnurse images, zVg
Allerdings wird die neue Unterführung von oben
nach unten gebaut und die unterirdischen Räume
des RBS werden bergmännisch erstellt; das bedeutet,
dass einzelne Gleise temporär gesperrt werden müssen.
Als Kompensation sind seit November 2019 die
neuen Gleise 49/50 in Betrieb, für die der Perron Gleis
9/10 um 385 Meter Richtung Westen verlängert wurde.
Am neuen Perron können pro Gleis zwei S-Bahn-Züge
sowie zwei Fernverkehrszüge halten.
Nussberger bestätigt, dass die Umsteigewege im Bahnhof
für die Reisenden zum Teil länger geworden sind,
fügt aber an: «Die Alternative zu den neuen Gleisen
wäre gewesen, den Fahrplan stark auszudünnen, was
die schlechtere Wahl für die Kundinnen und Kunden
gewesen wäre.»
Grösstes elektronisches Stellwerk der Schweiz
Der Perron mit den Gleisen 49/50 war die zweite grosse
Inbetriebnahme im Jahr 2019 innerhalb des Projekts
«Zukunft Bahnhof Bern». Bereits seit Juni 2019 steuert
das grösste elektronische Stellwerk der Schweiz
die rund 900 Züge, die täglich über den Bahnhof Bern
verkehren. Stellwerke sorgen für das richtige Zusammenspiel
von Weichen, Signalen, Gleisfreimeldungen
und Bahnübergängen «Die neue Sicherungsanlage war
eine wichtige Voraussetzung für die Realisation des
gesamten Projekts», so Benno Nussberger. Neben den
Umbauten im Bahnhof werden diverse weitere Projekte
im Bahnknoten Bern durchgeführt, zum Beispiel der
Ausbau des Bahnhofs Wankdorf oder die Entflechtungen
Wylerfeld und Wankdorf Süd, dank der sich Züge
in Zukunft nicht mehr blockieren und dadurch pünktlicher
sein können.
Barrierefreiheit für alle
Die Komplexität des Projekts «Zukunft Bahnhof Bern»
erfordert eine enge Koordination unter den Bauherren.
«Die gute Zusammenarbeit wird durch verschiedene
Gremien und einen regelmässigen Austausch auf verschiedenen
Stufen sichergestellt», erklärt Adrian Wildbolz.
Aber auch der Dialog mit den Menschen aus der
Nachbarschaft ist unumgänglich, damit das Gesamtprojekt
als solches realisiert werden kann. Regelmässig
finden Informationsveranstaltungen statt, an denen
Vertreter verschiedener Interessengruppen teilnehmen,
Fragen stellen und Ideen einbringen können.
Darüber hinaus sind diverse Behindertenverbände in
den Prozess involviert. «Sie sind wichtige Partner in der
Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes
des Bundes (BehiG)», ergänzt Nussberger. Das BehiG
verlangt, dass Menschen mit Beeinträchtigungen den
öffentlichen Verkehr barrierefrei nutzen können. Im
Zuge des Umbaus werden sämtliche SBB Perrons wo
möglich erhöht, um Personen mit eingeschränkter
Mobilität – also auch älteren Menschen, Personen mit
schwerem Gepäck oder Kinderwagen – den Zugang
zu den Zügen zu erleichtern. Im Bahnhof RBS sind die
niederflurigen Einstiege bereits jetzt gewährleistet.
ZBB
HIER GIBT ES MEHR INFORMATIONEN
Infopavillon
Wer Interesse an dem Projekt ZBB hat, kann den
Infopavillon besuchen, dort das 3D-Modell besichtigen und
mehr über die geplanten Massnahmen erfahren.
zukunftbahnhofbern.ch/infopavillon
Zudem findet am 12. September 2020 der nächste
«Tag der offenen Baustelle» statt.
Newsletter
Weitere Informationen zu den geplanten Arbeiten,
Hintergrundinformationen sowie die Möglichkeit, einen
Newsletter mit kompakten Mitteilungen zu
jedem Baufortschritt zu abonnieren, finden Sie hier:
zukunftbahnhofbern.ch
Internet
Folgen Sie den Projektentwicklungen anhand von Bildern,
Videos und Storys. Auf Instagram: @zukunftbahnhofbern,
@rbs_ch. Oder auf Twitter: #zukunftbahnhofbern.
Geduld zahlt sich aus
Der Anfang ist gemacht – oder schon weit mehr. Aber
es bleibt trotzdem noch viel zu tun in den nächsten Jahren.
Dabei ist nicht zu verhindern, dass es trotz aller
Bemühungen im Bahnhof Bern immer wieder zu Änderungen
der Abfahrts- und Ankunftsgleise oder des
Fahrplans aufgrund der Bauarbeiten kommen kann.
«Pendlerinnen und Pendler gehen am sichersten, wenn
sie sich immer an den Onlinefahrplan halten», empfiehlt
Benno Nussberger. Ein Highlight hebt er sich bis
zum Schluss auf: «Um den Aufenthalt im Bahnhof für
die Passagiere generell attraktiver zu gestalten, wird
die Wand zwischen den Perrons und dem Burgerspital
aufgebrochen, so dass mehr Tageslicht in die Perronhalle
fällt. Endlich werden die Reisenden das Gefühl
los, in einen unterirdischen Bahnhof einzufahren.» Wir
dürfen gespannt sein auf den Bahnhof der Zukunft.
So viel sei jetzt schon verraten: Die Geduld wird sich
auszahlen.
5
6
36
HINTERGRUND
1
Breitere Perrons, längere
Züge, bessere Zugänge:
der neue RBS-Bahnhof.
2
Schnittansicht des
künftigen Bahnhofs Bern
mit SBB Unterführung
(rot) und dem RBS-
Tiefbahnhof (orange).
3
Zusätzlicher Hauptzugang
zum Bahnhof
beim Bubenbergplatz.
4
Die Verteilebene des
neuen RBS-Tiefbahnhofs
zwischen der Unterführung
«Mitte» und der
RBS-Gleisebene.
1
5
Ein weiterer Bahnhofzugang
entsteht bei
der Länggasse.
2
6
Die Unterführung
«Mitte» mit zahlreichen
neuen Geschäften.
3
MRZ/APR 20
4
37
KURZ ERKLÄRT: UMWELTFREUNDLICH REISEN
Der Kluge reist
im Zuge. Oder im
E-Mobil?
Was ist besser für die Umwelt: Reisen mit Bahnstrom
oder Batterie? Mit dem Zug oder dem E-Mobil? «via» hat
ein paar spannende Fakten zusammengetragen.
TEXT Nadia Stillhart, Christine Spirig
2022
+15%
2018 2022
Die Roadmap Elektromobilität
2022 verfolgt
das Ziel, den Anteil
der sogenannten
«Steckerfahrzeuge»
(reine Elektroautos und
Plug-in-Hybride) bei den
Neuzulassungen von
Personenwagen bis ins
Jahr 2022 auf 15 Prozent
zu erhöhen.
Quelle: newsd.admin.ch/newsd/
message/attachments/55160.pdf
92 g
Eine Bahnfahrt in der
Schweiz verursacht pro
Person und Kilometer
13-mal weniger CO 2 -eq*
als eine Elektroautofahrt.
Der Energieverbrauch auf
100 Personenkilometer
ist bei einem Elektroauto
um rund die Hälfte höher
als bei der Bahn.
12,5
kWh
8,4
kWh
7,0 g
Quelle: mobitool.ch
* CO2-Äquivalente (CO2-eq) bedeutet, dass
andere Treibhausgase auf eine CO2-Menge mit gleicher
Treibhausgaswirkung umgerechnet sind.
Stromverbrauch SBB
Der Bahnstromverbrauch der SBB betrug 2018
1760 GWh.
Das entspricht 3,1 Prozent des Gesamtstromverbrauchs
der Schweiz (57 670 GWh).
Quelle: reporting.sbb.ch
38
KURZ ERKLÄRT: UMWELTFREUNDLICH REISEN
Lebenszyklus
CO 2 -Ausstoss eines Mittelklasseautos
von der Produktion bis zur
Entsorgung:
Batterie
Das durchschnittliche Gewicht
einer Pkw-Batterie liegt bei
318 kg. Es reicht von 160 kg
(Mitsubishi i-MiEV) bis zu 600 kg
(Tesla Model S).
Quelle: bafu.admin.ch › dokumente › luft ›
externe-studien-berichte
Elektroauto
20 – 45 t
Hybridauto (Benzin)
35 – 40 t
(Zum Vergleich: 40 Tonnen CO 2
entsprechen nach einer Lebenszyklusanalyse
den Emissionen
von 14 000 Litern Benzin
oder 12 500 Litern Diesel.)
Quelle: tcs.ch › Testberichte & Ratgeber ›
Elektromobilität
Elektrifizierung
Eine vollständige Elektrifizierung
der Pkw-Flotte der Schweiz
würde den derzeitigen Landesstromverbrauch
um
+ 25%
erhöhen.
Quelle: tcs.ch › Testberichte & Ratgeber ›
Elektromobilität
Der für den Betrieb von Elektroautos eingesetzte
Strommix hat einen starken Einfluss
auf die Umweltkennwerte. Die Treibhausgasemissionen
von Elektroautos variieren von 140 g
CO 2 -eq* (öko-zertifizierter Strommix) bis 390 g
CO 2 -eq* (Strom aus deutschen Braunkohlekraftwerken)
pro Fahrzeugkilometer. Beim Betrieb mit dem
Schweizer Verbrauchermix betragen die Treibhausgasemissionen
rund 172 g CO 2 -eq* pro Fahrzeugkilometer.
Quelle: bafu.admin.ch › dokumente › luft › externe-studien-berichte
Bei der Ökobilanz für Elektroautos
ÖKO sind alle Treibhausgasemissionen
eingerechnet – von der Produktion
über den Betrieb bis zur Entsorgung.
Ein Elektrofahrzeug produziert
kein CO 2 , wenn es fährt. Daher
ist ein Vergleich mit den anderen aufgeführten
Werten schwierig, die nur die effektiven Emissionen
des Fahrens berücksichtigen.
Energieeffizienz der Bahn
Energie Reisende Güter
5% 16% 37%
Mit einem Anteil von lediglich 5 Prozent am Energieverbrauch des Landverkehrs erbringt die
Bahn 16 Prozent des Personen- und 37 Prozent des Güterverkehrs in der Schweiz.
= Anteil der Bahn am motorisierten Landverkehr — = Anteil des restlichen motorisierten Landverkehrs
Quellen: bfe.admin.ch, bfs.admin.ch
Illustration: Infel AG/Murielle Drack
MRZ/APR 20
39
PERSÖNLICH
«Wenn ich heute zurückblicke,
wünschte ich mir, dass ich
schon früher in meinen jetzigen
Job gewechselt hätte.»
Alexandra Wenzler
40
PERSÖNLICH
«Angst darf man
keine haben»
Alexandra Wenzler hat sich mit
39 Jahren zur Lokführerin ausbilden
lassen. An ihrem Job liebt sie
die Abwechslung, die wunderschönen
Landschaften und den Lauf der
Jahreszeiten.
TEXT Manuel Bühlmann FOTOS Claudio Bader
lexandra Wenzler (48) arbeitet als Lokführerin
im Personenverkehr der SBB. Sie ist eine
Quereinsteigerin und sitzt erst seit neun Jahren
im Führerstand. Ursprünglich hatte sie nach der
obligatorischen Schulzeit eine dreijährige Lehre als
Offsetmonteurin/-kopistin gemacht. Ein Beruf, den es in
dieser Form nicht mehr gibt. Über verschiedene Stationen
und diverse Weiterbildungen im grafischen Bereich
landete die Bernerin 2007 bei der SBB, wo sie anfänglich
in der internen Druckerei beschäftig war.
Nur vier Jahre später stellte sie die Weichen neu und
liess sich innert 14 Monaten zur Lokführerin ausbilden.
«Ich hatte in meinem ersten Job alles gesehen, was
mich interessierte. Zudem schien es für mich kurz vor
meinem 40. Geburtstag der richtige Zeitpunkt zu sein,
in einen neuen Beruf einzusteigen», erklärt Alexandra
Wenzler ihren mutigen Schritt. Bereut hat sie ihre
Entscheidung nie, im Gegenteil: «Wenn ich heute zurückblicke,
wünschte ich mir, dass ich schon früher in
meinen jetzigen Job gewechselt hätte.»
Alexandra Wenzler hat als Lokführerin schon etliche
Regionen der Schweiz bereist. Ab und an ist sie auch
im Ausland unterwegs. So hat sie in Italien auf diversen
Strecken schon mehrere Testfahrten begleitet und bei
der Fahrzeugbedienung assistiert. Es sind aber nicht
nur die abwechslungsreichen Routen, die sie in ihrem
Arbeitsalltag schätzt: «Mein Job führt mich immer wieder
durch wunderschöne Gegenden und ich
bekomme die Jahres- und Tageszeiten mit,
was ich ausserordentlich geniesse.» Zudem
gefällt ihr, dass sie im Schichtbetrieb arbeitet
und dadurch auch unter der Woche in
Ruhe einkaufen gehen kann.
Trotz aller Begeisterung für den Job ist dieser
in ihren Augen nicht für jedermann geeignet.
So müsse man etwa damit zurechtkommen,
dass man im Normalfall alleine
unterwegs sei. Lokführer und Lokführerinnen
müssen in der Lage sein, eine grosse
Verantwortung zu übernehmen. Schliesslich
können hunderttausend Sachen passieren.
«Man ist teils massiven meteorologischen
Einflüssen ausgesetzt. Zudem können jederzeit
Störungen an der Infrastruktur und
an den Fahrzeugen auftreten. Vieles ist unvorhersehbar
und Angst darf man davor auf keinen Fall haben, ansonsten
zerbricht man schnell daran», sagt Alexandra
Wenzler.
GROSSES
INTERESSE
Die SBB sucht Lokführerinnen
und Lokführer. Dies zum einen,
weil die geburtenstarken Jahrgänge
ins Pensionsalter
kommen, zum anderen, weil mit
der heutigen Verkehrsentwicklung
noch mehr Lokführer benötigt
werden. Bis 2024
besteht ein zusätzlicher Bedarf
von rund 900 Stellen. Erfreulicherweise
ist das Interesse am
«Traumjob Lokführerin oder Lokführer»
gross. Von Oktober
bis Dezember 2019 haben sich
über 2000 Personen beworben.
Die letztjährige Rekrutierungskampagne
hat gezielt auch über
40-Jährige angesprochen; das
Durchschnittsalter der Interessenten
war 41. Nach Abschluss
der 14- bis 16-monatigen
Zweitausbildung fahren die
frischgebackenen Lokführerinnen
und Lokführer auf den
schönsten Bahnstrecken der
Schweiz. Wollen auch Sie mit
der SBB die Schweiz
bewegen? Weitere Informationen
über den Beruf finden Sie
unter
sbb.ch/lokpersonal
Lokführerin Alexandra
Wenzler hat ihren
Traumjob gefunden.
MRZ/APR 20
41
INTERNET DER DINGE
Smart
unterwegs
Die Anforderungen an den ÖV steigen, gleichzeitig geht die technische Entwicklung in
grossen Schritten voran. Die SBB setzt deshalb im Rahmen der Digitalisierung vermehrt
auf das Internet of Things (IoT). Die Technologie vernetzt «Dinge» mit dem Internet
und kommt zum Beispiel in der Bahnhofinfrastruktur und auf Baustellen zum Einsatz.
Ein Überblick.
TEXT Christine Spirig FOTO Unsplash
[in Anwendung]
Lokalisierung von
Schotterwagen
Ausgangslage: Schotter wird
mit speziellen Wagen zu Gleisbaustellen
transportiert.
Ziel: Sicherheit, dass alle Schotterwagen
für die Baustelle vor Ort
sind und die Arbeiten während
einer Sperrung wie geplant
durchgeführt werden können.
Mittel: GPS-Sensoren an den
Schotterwagen übermitteln den
Standort.
Smarte Baucontainer
Ausgangslage: Zu jeder Baustelle
gehören Container mit Baumaterial.
Wenn niemand vor Ort
ist, sind diese unbewacht.
Ziel: Überwachung und Disposition
von Baustellencontainern.
Mittel: Tür- und Raumüberwachungssensoren
zeigen an,
wenn eine Türe offensteht
und wie der Container genutzt
wird. GPS-Empfänger übermitteln
den Standort.
42
INTERNET DER DINGE
IOT ALS ENTSCHEIDUNGSHILFE
Herbert Blum, Business
Development Manager bei
SBB Telekommunikation,
gehört zur Expertengruppe
CoC Internet of Things.
Smart Parking
Ausgangslage: Freie Parkplätze
rund um den Bahnhof sind oft
schwer zu finden. Autos werden
auf die falschen Flächen gestellt
(z.B. Rettungswege).
Ziel: schnell auffindbare (Kurzzeit-)Parkplätze
und Freihalten
von Rettungswegen.
Mittel: Bodensensoren, die anzeigen,
ob ein Fahrzeug auf einer
Fläche steht (Belegung und Dauer
der Belegung).
Smart Waste Management
Ausgangslage: Volle Abfallbehälter
sind ein unschönes Bild. Die
Leerung der Abfallbehälter und der
Transport sind arbeitsintensiv.
Ziel: Rechtzeitige Leerung der Abfallbehälter
und optimale Touren
für deren Leerung.
Mittel: Sensoren in Abfallbehältern
messen den Füllstand. Mit
den gemessenen Daten und ergänzt
mit weiteren Daten (Standort,
Wochentage, Tageszeiten, Besucherfrequenz,
Fahrplan, Meteo)
wird mit künstlicher Intelligenz ein
Modell gerechnet, um die nötige
Leerungsfrequenz von Behältern
zu prognostizieren.
Seit wann setzt die SBB auf IoT?
Die SBB hat IoT schon eingesetzt, bevor sich
der Begriff etabliert hat. Seit ca. fünf Jahren wird
das Thema strategisch verfolgt. Für jeden
Anwendungsfall prüfen wir, welche Technologie
angemessen ist, ob der Einsatz in den Prozessen
praktikabel ist und der Nutzen die Kosten rechtfertigt.
Was sind die Vorteile von IoT?
IoT liefert Daten, um bessere Entscheide treffen zu
können. Wenn man den Zustand von Fahrzeugen,
Maschinen oder Bauten besser kennt, kann man
sie besser nutzen und optimal unterhalten. Damit
können Kosten, Energie und Arbeit effizienter eingesetzt
werden. Die Daten können direkt in den
Geschäftsprozessen verwendet werden. Sie bilden
jedoch auch die Grundlage für das Prognostizieren
zukünftiger Zustände und damit für die Planung.
Wie führen Sie neue Lösungen ein?
Wir arbeiten in einem Team aus Experten der
Geschäftsbereiche Informatik und Telekommunikation.
Wenn wir die benötigte Technik bereits
gut kennen, prüfen wir deren Alltagstauglichkeit
in den Geschäftsprozessen. Kennen wir zum Beispiel
die Sensoren noch nicht, müssen wir
diese vorgängig testen. Erst dann bringen wir
[in Planung]
Vorausschauende Wartung
von Maschinen
Ausgangslage: Motoren- oder
allgemein Maschinenwartungen
werden heute in fixen Zeitabständen
durchgeführt. Die Wartung
erfolgt oft zu früh oder zu spät,
das heisst, wenn bereits ein Defekt
vorliegt.
Ziel: Defekte vermeiden durch
vorausschauenden Unterhalt, Verfügbarkeit
und Wirtschaftlichkeit
steigern durch optimalen Zeitpunkt
der Wartung (z.B. Liftmotoren,
Ventilatoren).
Mittel: Messung von Vibrationen
der Maschinen und Motoren
oder andere Messgrössen geben
Hinweise auf Wartungsbedarf.
Zustand Rollmaterialkomponenten
durch
Temperaturmessung
Ausgangslage: Unterhaltsarbeiten
an Rollmaterial erfolgen nach
fixen Zeiten oder bei Ausfall einer
Komponente.
Ziel: vorausschauende optimierte
Unterhaltsarbeiten.
Mittel: Temperaturmessungen
z.B. können Auskunft über den aktuellen
Zustand einer Fahrzeugkomponente
geben.
die Sensoren auf den «Dingen» an und integrieren
sie in die IT-Systeme.
Was sind die Herausforderungen?
Im Bereich der Technik entwickelt sich der Markt
relativ schnell und nicht alle technischen Komponenten
sind schon reif für den betrieblichen Einsatz.
Oft ist auch nicht im Voraus zu erkennen,
ob eine gute Idee auf dem Papier im Geschäftsprozess
umsetzbar ist.
Haben Sie ein Beispiel, wo IoT im Personenverkehr
zum Einsatz kommen wird?
In der vorausschauenden Wartung und im Unterhalt
von Lokomotiven und Wagen werden Sensoren
Wärmeentwicklungen an Verschleissteilen
messen, um diese Daten mit künstlicher Intelligenz
zu analysieren und daraus Modelle zu erstellen,
die Voraussagen für eine optimale Planung
des Unterhalts erlauben.
MRZ/APR 20 43
ERFAHREN & PROFITIEREN
20% *
BIS ZU
ERMÄSSIGUNG
ENTDECKEN SIE DIE VIELFALT
DER NATUR.
Bis 31. März 2020
Atemberaubende Weit- und Tiefblicke von faszinierenden
Alpengipfeln oder eine gemütliche
Zugfahrt durch verschneite Winterlandschaften:
Erleben Sie die Schweizer Natur.
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* z.B. Kombi-Angebot «Pilatus»: Profitieren Sie von 20%
Ermässigung auf die Luftseilbahnfahrt Kriens–Pilatus Kulm
retour bei Fahrt mit dem öffentlichen Verkehr.
BIS ZU
20% *
ERMÄSSIGUNG
Fahren Sie
auf der Sparschiene.
Wer mit dem richtigen Fahrausweis unterwegs ist, kann ordentlich
sparen beim Fahren. Profitieren auch Sie von zahlreichen
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Fotos: SBB CFF FFS; zVg
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44
KOLUMNE
«Ein Auge zudrücken»
Wie wohltuend und sympathisch gesunder Menschenverstand im richtigen Moment sein kann,
beschreibt Katja Walder in ihrer neusten Pendler-Kolumne.
TEXT Katja Walder ILLUSTRATION Daniel Müller
Letzte Nacht schreckte ich schweissgebadet aus dem
Schlaf hoch: Im Traum hatte meine fünfjährige
Tochter gerade mit krakeligen Buchstaben ihren Namen
unter einen Bussenzettel gekritzelt. Strafmass:
1000 Franken. Mein Herz klopfte noch eine Weile, bis ich realisierte,
dass mich da wohl der vieldiskutierte Vorfall in einem
Schaffhauser Bus bis in die Nacht verfolgt hatte: Eine
Fünfjährige, unterwegs mit ihrer zehnjährigen Schwester,
wurde kürzlich zu einem Zuschlag von 100 Franken angehalten,
weil sie ohne gültiges Billett unterwegs war. Der Mutter
war nicht bewusst gewesen, dass Kinder unter sechs Jahren
nur in Begleitung von Erwachsenen gratis mitreisen können.
Der Fall sorgte für Kopfschütteln und Entrüstung.
Ich lag also wach und dachte nach über Sinn und Unsinn solcher
ÖV-Zuschläge und über die Grenzen von Prinzipientreue
und Kulanz. Eine Fahrt mit dem IC kam mir in den Sinn, quer
durch die Schweiz. Neben mir sass ein alter Mann mit schlohweissen,
langen Haaren, beigem Fischergilet und ebenso beiger
Hose, die von Hosenträgern weit über dem Bauchnabel
gehalten wurden. Vor sich auf dem Tischchen hatte er ein
kleines ausgeleiertes Notizbuch voller loser Papiere.
Als die Kundenbegleiterin nach dem Ticket fragte, griff er ins
Brusttäschchen seines Hemdes. Da waren viele weitere kleine
Zettelchen – aber kein Ticket. Er öffnete eine alte Ledermappe
und kramte auch dort nach dem Ticket. Ohne Erfolg.
«Ich has doch grad no gha», meinte er kopfschüttelnd. «Wo
isch dänn das cheibe Billett?» Die Kundenbegleiterin wartete
geduldig, während er mit zittrigen und fahrigen Fingern in
den losen Seiten seines Notizbuches blätterte. Das abgegriffene,
alte Porträtbild einer etwa 70-jährigen Frau kam zum
Vorschein – aber kein Ticket.
Nun beförderte der Mann all seine Papiere aus Mappe, Brusttäschchen
und Notizbuch auf den Tisch und durchforstete
das Durcheinander. Je grösser seine Aufregung wurde, desto
grösser wurde das Chaos. Ob ich ihm behilflich sein könne,
fragte ich ihn. «Das mues doch noimed sii», murmelte er nur
und wühlte weiter in seinen Papieren. Auf dem uralten Impfausweis,
der nun ebenfalls vor ihm lag, entdeckte ich seinen
Jahrgang: 1932. «Wüssed Sie was?», flüsterte mir in diesem
Moment die Kundenbegleiterin zu, die unterdessen mindestens
schon sieben Minuten am Warten war. «Ich glaub, ich
mach ihn nume no zuesätzlich nervös. Würded Sie bitte luege,
dass er nüüt vergisst, wänn er uusstiigt?» Sie verabschiedete
sich freundlich, ging weiter und ersparte dem Mann in
Beige die weitere Aufregung. Auch wir Mitreisenden waren
erleichtert über diese Kulanz. Der Mann packte seine Zettelchen,
Papierchen, Ausweise und Kostbarkeiten wieder zusammen.
«Häsch es öppe du gno?», fragte er tadelnd die Frau
auf dem Porträtfoto, bevor er dieses zurück in sein Notizheft
steckte.
Was haben Sie im Zug schon erlebt? Erzählen Sie es mir.
E-Mail: abgefahren@katjawalder.ch
WhatsApp: 077 492 25 71 (Audiomessages oder Text)
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Darin finden sich ausserdem Kolumnen, Karma-Tipps und heraustrennbare Soforthilfe-Karten für allerlei Notfälle.
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PER POSTKARTE an Infel AG, «via»-Rätsel,
Postfach 1618, 8021 Zürich.
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Vorname, Name, Adresse an die Zielnummer
3113 (CHF 1.– pro SMS).
PER E-MAIL an raetsel@via.ch
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Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, über die
Verlosung wird keine Korrespondenz geführt.
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VöV und Infel sind von der Verlosung ausgeschlossen.
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des Binoxxos finden Sie auf via.ch.
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46 Das nächste «via» erscheint am 1. Mai 2020.
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Nach einem Willkommens-Apéro wird Ih nen das
Abendessen serviert.
2. Tag Vernon Nach dem Frühstück Ausflug (1) nach
Giverny zum Haus und den berühmten Gärten des
Impressionismus- Malers Claude Monet. Beschauliche
Schifffahrt Richtung Ärmelkanal.
3. Tag Honfleur/Le Havre Besichtigung (1) des
Hafenstädtchens Honfleur. Busausflug (1) nach
Le Havre am Ärmelkanal und ins Seebad Étretat,
das bekannt ist für seine Kreidefelsen im Meer.
4. Tag Caudebec-en-Caux–Rouen Ab Caudebec- en-
Caux Aus flug (1) «Strasse der Klöster» mit Besuch der
beeindruckenden Ruinen von Jumièges und des
Klosters St. Wandrille. Nachmittags fährt das Schiff
weiter nach Rouen.
5. Tag Rouen–Les Andelys Rundgang (1) durch die
charmante Hauptstadt der Normandie. Schifffahrt
nach Les Andelys, wo Sie Zeit für eigene Erkundungen
haben. Am späteren Abend Weiterfahrt.
6. Tag Conflans-Ste-Honorine–Paris Ankunft in
Conflans-Ste-Honorine und anschliessend
Ausflug (2) zum Schloss Chantilly. Geniessen Sie
am Nachmittag die Fahrt Seine aufwärts bis zur
Ankunft in Paris am späteren Abend.
7. Tag Paris Rundfahrt (1) durch die Hauptstadt Frankreichs
mit ihren zahlreichen kirchlichen und weltlichen
Bauwerken, Plätzen, Parks, Museen und
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Erkundungen in der Weltmetropole.
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